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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2021

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19239<br />

03<br />

www.industrielle-automation.net<br />

April <strong>2021</strong><br />

KLIMA MIT<br />

KONZEPT<br />

Smarte Schaltschrankwächter für ein<br />

intelligentes Condition Monitoring


www.industrielle-automation.net<br />

TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />

6 Print-Ausgaben im Jahr<br />

TITELSTORY<br />

BEWEGLICH UND ROBUST<br />

Energieketten spielen in Portalanlagen<br />

ihre Stärken aus<br />

+<br />

INA_Muster_Titel_Post_Label_2019_09_alte_Version.indd 3 14.11.2019 14:35:53<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Die Konturenlehre<br />

Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />

Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form<br />

von unregelmäßigen Objekten messen, um eine<br />

Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise Schnitte markiert<br />

werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

Sichern Sie sich den lückenlosen Bezug wertvoller Informationen!<br />

6 Telefax: 06131/992-100 @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de Internet: vereinigte-fachverlage.de & Telefon: 06131/992-147<br />

Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 6 Ausgaben und kostet € 62,- (Ausland € 68,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich die Konturenlehre. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens 4 Wochen<br />

zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

vertraglichen und vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung und Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich und beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />

Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene und VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Grundlage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />

widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />

„<strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

Von der Vision<br />

zur Realität<br />

Besonders in diesem Jahr habe ich den Eindruck, alles dreht sich nur<br />

noch um Digitalisierung. Unzählige Webinare, Veranstaltungen,<br />

Websites von Unternehmen und Branchen-News informieren über<br />

neue Technologien und Geschäftsmodelle, die Relevanz von Software<br />

in Produktionsprozessen und wie Wertschöpfungsketten optimiert<br />

werden können. Alles unter dem Leitthema „Wer digitalisiert, ist<br />

innovativ und hat die Zukunft seines Unternehmens im Blick“. Doch<br />

wie sieht die Realität aus? Für viele ist das Verständnis digitaler<br />

Technologien noch ein Lernprozess und vielleicht sogar noch eine<br />

Vision. Wir möchten Sie daher mitnehmen und Ihnen Möglichkeiten<br />

aufzeigen, wie Sie die Vision ein Stück weit verwirklichen können. Im<br />

Fokus stehen diesmal die Kernthemen der Messtechnik, unter anderem<br />

rund um die Messe Sensor+Test <strong>2021</strong>. Ab Seite 8 lesen Sie, warum eine<br />

Industrie 4.0 ohne datengenerierende, intelligente Sensoren undenkbar<br />

ist. Auch berichten wir über Messsysteme, die komplexe Steuerungsund<br />

Auswertungsfunktionen übernehmen können. Einen Weg in die<br />

Digitalisierung an der Werkzeugmaschine zeigen wir Ihnen ab Seite 28:<br />

Eine IoT-Plattform bildet hier den Dreh- und Angelpunkt. Auch die<br />

industrielle Bildverarbeitung spielt eine Schlüsselrolle im Rahmen<br />

zukünftiger Veränderungsprozesse. In unserem Sonderteil finden Sie<br />

einige Lösungen rund um Kameras,<br />

Thermografie, Vision-Sensoren und<br />

Software.<br />

Mehr Präzision.<br />

Farbsensoren<br />

für Maschinenbau<br />

& Automation<br />

colorSENSOR CFO<br />

• Sichere & schnelle Farbüberwachung,<br />

ideal für dynamische Produktionsprozesse<br />

• Kleine Lichtleiter-Sensoren für beengte<br />

Bauräume<br />

• Hohe Genauigkeit zur Erkennung<br />

kleinster Farbunterschiede<br />

ΔE ≤ 0,3<br />

30 kHz<br />

• Ideal für Farb- & Graustufenerkennung,<br />

Sortieraufgaben & Anwesenheitskontrolle<br />

Ich wünsche Ihnen eine<br />

inspirierende Lektüre auf<br />

dem Weg zur Industrie 4.0<br />

und bleiben Sie weiterhin<br />

gesund!<br />

Nicole Steinicke<br />

Anwesenheit der Antireflexbeschichtung<br />

auf Optiken<br />

Online finden Sie uns unter http://digital.industrielle-automation.net<br />

Anwesenheitsprüfung von Schweißnähten<br />

Kontaktieren Sie unsere<br />

Applikationsingenieure:<br />

Tel. +49 7161 9887 2300<br />

micro-epsilon.de/color


EDITORIAL<br />

03 Von der Vision zur Realität<br />

SZENE<br />

05 News, Aktuelles und Termine<br />

MESSE SENSOR+TEST <strong>2021</strong><br />

08 Sensor+Test <strong>2021</strong> digital: Informationsplattform und Expertentreffpunkt<br />

09 Produkte, Technologien und Trends<br />

12 Aus Forschung & Entwicklung: Warum magnetoresistive Sensoren in der<br />

Zustandsüberwachung eine zunehmend große Rolle spielen<br />

Sensor+Test <strong>2021</strong>: mit<br />

08Experten im Gespräch<br />

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

16 Piezoresistive Druckmesstechnik für jede Anwendung die passende Lösung<br />

18 Druck- und Feuchtemessungen auf dem Mars – davon profitiert auch die Industrie<br />

20 Produkte, Technologien, Trends<br />

STEUERN UND ANTREIBEN<br />

22 Kompakte Motion Controller Plattform für Robotik-, Analyseund<br />

Handlingsysteme<br />

24 Kaffeekapseln, Bonbons, Batterien: warum ein Verpackungsmaschinenhersteller<br />

auf elektronische Positionsanzeigen setzt<br />

Positioniersteuerungs-Modul<br />

für die Integration in Motion<br />

22Control Systeme<br />

Sonderteil IndustrialVISION:<br />

37Kameras, Objektive & Co.<br />

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TITELBILD<br />

Hans Turck<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Mülheim<br />

<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

26 TITEL Klimawächter als smarte Lösung für ein zuverlässiges<br />

Condition Monitoring<br />

28 Mit smarten IoT-Lösungen für Werkzeugmaschinen bleiben Sie<br />

in der Gewinnzone<br />

KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

30 Hygienesensible Bereiche fordern Kabelverschraubungen im Hygienic Design<br />

32 Modulare Steckverbinder spielen in der Automation ihre Stärken aus<br />

34 Produkte, Technologien, Trends<br />

SONDERTEIL: INDUSTRIAL VISION<br />

38 Im Fokus: Aktuelles und Termine aus der Branche<br />

40 Wie sie mit Wärmebildkameras Prozesse optimieren und die<br />

Anlagenverfügbarkeit erhöhen<br />

42 Einfache Abbildung rotationssymmetrischer Objekte<br />

44 Warum das Aufrüsten auf 5G immer wichtiger wird – ein Spezialist<br />

gibt Aufschluss<br />

46 Automatisches Prüfsystem mit GigE-Industriekameras sichert eines der<br />

aktuell wichtigsten Produkte der Welt: Impfstoff-Glasflaschen<br />

48 Produkte, Technologien, Trends rund um die Bildverarbeitung<br />

RUBRIKEN<br />

48 Impressum<br />

50 SERIE StartINGup – Luft- und Raumfahrt-Technologie in (irdischen) Robotern<br />

51 Heftvorschau 4/<strong>2021</strong><br />

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BEILAGE<br />

Die aktuelle Ausgabe enthält<br />

eine Beilage des Unternehmens<br />

Bihl+Wiedemann GmbH,<br />

Mannheim


SZENE<br />

Sicheres<br />

MULTI-<br />

TALENT<br />

Endress+Hauser bleibt weiterhin<br />

in der Gewinnzone<br />

Endress+Hauser ist glimpflich durch das Krisenjahr 2020 gekommen.<br />

Der konsolidierte Umsatz der Firmengruppe sank<br />

jedoch – stark beeinflusst durch Wechselkurse – um 3 % auf<br />

knapp unter 2,6 Mrd. Euro. Selbst ein starkes Laborgeschäft<br />

konnte die Ausfälle in der Prozessautomatisierung nur teilweise<br />

ausgleichen. Während die Umsatzentwicklung im vergangenen<br />

Jahr damit deutlich hinter den Zielen blieb, hielt<br />

die Firmengruppe den Gewinn auf hohem Niveau. Dabei<br />

konnte das Unternehmen Kurzarbeit vermeiden und sogar<br />

leicht Beschäftigung aufbauen. Trotz Pandemie sei man auch<br />

stets lieferfähig geblieben, so CEO Matthias Altendorf (Bild).<br />

Er sieht das Unternehmen gut gerüstet, selbst wenn die<br />

nächsten Monate weiter unter dem Eindruck der Corona-Krise<br />

stehen: „Wir werden <strong>2021</strong> mit so vielen Produktneuheiten<br />

in den Markt gehen wie noch nie.“ <strong>2021</strong> rechnet die Firmengruppe<br />

mit Wachstum im einstelligen Prozentbereich, sieht<br />

den Gewinn aber stärker unter Druck.<br />

Performantes und kompaktes System für<br />

die präzise Schwingungsüberwachung<br />

www.endress.com<br />

Webinar: Neue Sicherheits lösungen<br />

für Schüttgutförderanlagen<br />

Schmersal bietet am<br />

27. April <strong>2021</strong> ein kostenfreies<br />

Webinar zum<br />

Thema „Sichere und<br />

effiziente Schüttgutförderanlagen“<br />

an. Ob<br />

Saatgut, mineralische<br />

Rohstoffe, Erze oder<br />

Kohle: Bei allen Arten<br />

von Schüttgütern und Förderanlagen tragen die Komponenten<br />

und Systeme von Schmersal zur Sicherheit der Mitarbeiter,<br />

Anlagen und Prozesse bei. In dem Webinar erfahren die<br />

Teilnehmer, wie die Förderanlagenbetreiber zum Beispiel<br />

durch den Einsatz einer neuen multifunktionalen Schaltgeräte-Baureihe<br />

sowohl den Personenschutz gewährleisten als<br />

auch die Ausfall- und Stillstandszeiten reduzieren können,<br />

sodass eine höhere Anlagenverfügbarkeit erzielt wird.<br />

www.schmersal.com<br />

Flexibel für alle<br />

Schwingungssensoren<br />

geeignet<br />

Schwingungen und<br />

korrelierende Prozessdaten<br />

mit einem System<br />

erfassen und analysieren<br />

Ihr Partner für die industrielle<br />

Mess- und Prüftechnik<br />

www.delphin.de<br />

4, 8, 12, 16 synchrone<br />

Messkanäle,<br />

50k Samples/Kanal<br />

Vielseitige Feldbus- und<br />

SPS-Anbindungen auch<br />

über OPC UA


SZENE<br />

Rittal: eine Idee verändert die Industrie<br />

Es ist der 1. April 1961, als eine internationale Erfolgsgeschichte<br />

in einer kleinen Weberei in Mittelhessen beginnt – die Standardisierung<br />

von Schaltschränken. Rudolf Loh gründet die Firma<br />

Rittal und verändert mit einer Idee die Industrie. Was anfangs<br />

belächelt wurde, ist heute ein Phänomen: Der Standard-<br />

Schaltschrank steckt in Millionen von Produktlösungen in über<br />

90 % aller Branchen weltweit. Rittal ist eines der führenden Unternehmen<br />

für Schaltschranktechnik und IT-Infrastruktur.<br />

10 000 Mitarbeiter arbeiten weltweit an neuen Innovationen,<br />

Branchenlösungen und Geschäftsmodellen. Aus einem kleinen<br />

blechverarbeitenden Betrieb ist ein globales Digitalunternehmen<br />

geworden. Was sich nicht verändert hat: Rittal ist ein<br />

Familienunternehmen – Verantwortung, Gemeinschaft und<br />

soziales Engagement werden seit jeher groß geschrieben.<br />

www.rittal.de<br />

Leber und E-T-A<br />

kooperieren<br />

Systemtechnik Leber hat<br />

mit E-T-A Elektrotechnische<br />

Apparate eine langfristig<br />

angelegte Kooperation<br />

vereinbart. Systemtechnik<br />

Leber wird künftig<br />

das E-T-A-Entwicklungsteam<br />

bei verschiedenen<br />

Projekten unterstützen.<br />

Die Schwerpunkte liegen<br />

dabei auf der Weiterentwicklung<br />

von Systemen<br />

für den Bereich Digitalisierung<br />

und Industrial Ethernet auf Basis der Hilscher NetX-<br />

Plattform. Dazu kommen Normen und Standards für die<br />

funktionale Sicherheit und für Security-Aspekte. Im Fokus stehen<br />

u. a. Anwendungen der industriellen Automatisierungstechnik<br />

nach EN 61508 und deren abgeleiteter Standards sowie<br />

der Medizintechnik nach ISO 13485 und DIN EN 60601.<br />

Die Kooperation mit E-T-A in gemeinsamen, agilen Produktentwicklungsprojekten<br />

verfolge dabei stets das Ziel einer<br />

eng abgestimmten, flexiblen und zielgenauen Lösungsfindung<br />

– ausgerichtet an den individuellen Anforderungen und<br />

Regulatorien der jeweiligen Zielkunden.<br />

www.leber-ingenieure.de<br />

www.e-t-a.de<br />

Turck punktet mit mehrfach<br />

ausgezeichneter Arbeitgeberkultur<br />

Turck zählt zu den besten Arbeitgebern Deutschlands. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt eine Studie der Tageszeitung „Die Welt“<br />

mit dem Marktforschungsinstitut ServiceValue. Mehr als<br />

820 000 Befragte bewerteten insgesamt 4 009 deutsche Unternehmen<br />

hinsichtlich ihres Images und ihrer Attraktivität als<br />

Arbeitgeber. Turck ist dabei unter den hoch gerankten Unternehmen<br />

im Branchenvergleich sehr gut platziert. Das Ergebnis<br />

bestätigt die bereits mehrfach ausgezeichnete Arbeitgeberkultur<br />

des Unternehmens. Turck gilt als Experte auf dem<br />

Gebiet der Fabrik-, Prozess- und Logistikautomation.<br />

www.turck.com<br />

Pilz ernennt neuen<br />

Vertriebsleiter<br />

Deutschland<br />

Matthias Brinkmann ist neuer<br />

Leiter der Vertriebstochtergesellschaft<br />

Deutschland des Automatisierungsunternehmens<br />

Pilz.<br />

Brinkmann leitete zuvor die Vertriebsaktivitäten<br />

des Automatisierungsspezialisten<br />

in Asien. In<br />

seiner neuen Position wird der<br />

53-jährige gemeinsam mit dem<br />

Vertriebsteam die Marktposition<br />

von Pilz auf dem deutschen<br />

Markt weiter ausbauen. Matthias<br />

Brinkmann wird seine langjährigen<br />

Erfahrungen im Vertrieb in<br />

die neue Aufgabe einbringen. Ein<br />

künftiger Schwerpunkt in<br />

Deutschland liegt auf dem Ausbau<br />

des Lösungsangebots und<br />

dem dafür notwendigen engen<br />

Zusammenspiel zwischen Markt<br />

und Technik.<br />

www.pilz.de<br />

6 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


SZENE<br />

75 Jahre Wika: Von der Manometerfabrik zum<br />

Global Player für Messtechnik<br />

Die Wika Alexander Wiegand SE & Co.KG (Klingenberg am Main) begeht in diesem Jahr ihr<br />

75-jähriges Bestehen. „Machen Sie doch Manometer.“ Diesen Rat folgte Alexander Wiegand<br />

sen., als er nach Ende des Zweiten Weltkriegs eine neue berufliche Perspektive suchte. 1946<br />

gründete der Ingenieur in Klingenberg eine kleine Fabrik für Druckmessgeräte. Aus den bescheidenen<br />

Anfängen erwuchs in stetigem Fortschritt die heutige Wika Gruppe, ein auf dem<br />

Weltmarkt führender Hersteller für Industrie- und Prozessmesstechnik. Das noch immer familiengeführte<br />

Unternehmen – nun mit Gründerenkel Alexander Wiegand als „Steuermann“ – zählt<br />

mittlerweile 10 000 Beschäftigte und erwirtschaftet einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro.<br />

Dank der breiten Aufstellung und einer nachhaltigen Finanzstruktur hat sich Wika auch in der<br />

Corona-Krise gut behauptet. Wika begann schon früh, sich international auszurichten. Das Unternehmen<br />

ist heute mit<br />

43 Niederlassungen auf<br />

allen Kontinenten vertreten<br />

und verfügt in sämtlichen<br />

Schlüsselmärkten<br />

über Produktionsstandorte.<br />

Der Messtechnik-<br />

Hersteller hat sich im<br />

Laufe der Zeit zielgerichtet<br />

diversifiziert. Neben<br />

dem umfassenden Produktportfolio<br />

für die<br />

Expertise – Passion – Automation<br />

Messgrößen Druck, Temperatur,<br />

Füllstand, Durchfluss<br />

und Kraft bietet das<br />

Unternehmen vielfältige<br />

Serviceleistungen, zum<br />

Beispiel in den Bereichen<br />

Kalibrierung und SF6-<br />

Gas-Überwachung. Bei<br />

der Digitalisierung der Industrie<br />

fokussiert sich Wika<br />

auf innovative IIoT-<br />

Komplettlösungen. Zur<br />

Stärkung der marktorientierten<br />

Firmenstrategie<br />

errichtet Wika am Hauptsitz<br />

in Klingenberg am<br />

Main ein zentrales Innovationszentrum<br />

für die<br />

gesamte Gruppe, die bislang<br />

größte Einzelinvestition<br />

der Firmengeschichte.<br />

Der Neubau wird im Jubiläumsjahr<br />

eingeweiht.<br />

Bilder: Logo Wika,<br />

Hintergrund stock.adobe.com<br />

– sunnyfrog<br />

Schnell und präzise zugleich<br />

Effi ziente Vakuumtechnik<br />

www.wika.de<br />

Immer wenn mechanisch nicht gefasst werden kann, ist Vakuumtechnik gefragt.<br />

SMC bietet Ihnen dazu Komponenten für den Einsatz in automatisierten Prozessen,<br />

mit denen Sie Ihre Produktivität steigern und Taktzeiten verkürzen können.<br />

Entdecken Sie gemeinsam mit uns die passende Lösung<br />

für Ihre Anwendung.<br />

www.smc.de


SENSOR+TEST <strong>2021</strong> I<br />

MESSE<br />

Sensor+Test <strong>2021</strong> –<br />

drei Tage Technik pur<br />

Die weltweit wichtigste Industriemesse für<br />

Sensorik und Messtechnik wird digital veranstaltet<br />

Das weltweit wichtigste<br />

Innovationsforum für Sensorik und<br />

Messtechnik findet auch in diesem<br />

Jahr vollständig als Digital-Event<br />

statt. Interessenten aus aller Welt<br />

dürfen vom 4. bis 6. Mai <strong>2021</strong> in<br />

Fachforen und Live-Sessions in<br />

das spannende Themengebiet<br />

der industriellen Messtechnik<br />

eintauchen. Der direkte Austausch<br />

mit Experten ist selbstverständlich<br />

möglich – seien Sie dabei!<br />

Wie bereits im Jahr 2020 findet auch in<br />

<strong>2021</strong> die weltweit wichtigste Industriemesse<br />

für Sensorik und Messtechnik digital<br />

statt. Während in den vergangenen<br />

Monaten der Informationsaustausch bereits<br />

über diverse Online-Kanäle gut funktioniert<br />

hat und sehr gut angenommen wurde,<br />

wird die Sensor+Test vom 4. - 6. Mai <strong>2021</strong><br />

nun ihre digitalen Möglichkeiten deutlich<br />

ausbauen und so zu einem Digital-Event<br />

mit größtmöglichem Nutzen für Besucher<br />

und Aussteller werden. „Da aktuell nicht<br />

absehbar ist, ob Anfang Mai eine Messe unserer<br />

Größenordnung in Nürnberg stattfinden<br />

darf, haben sich Veranstalter und Ausstellerbeirat<br />

im engen Austausch mit dem<br />

Vorstand des AMA Verbandes für Sensorik<br />

und Messtechnik e.V. auf eine rein virtuelle<br />

Veranstaltung verständigt. Damit schaffen<br />

wir frühzeitig Planungssicherheit für alle<br />

Beteiligten“, erklärt Christoph Kleye, Vorsitzender<br />

des Ausstellerbeirats und Geschäftsführer<br />

der SonoQ GmbH.<br />

Auch wenn Veranstalter, Aussteller und<br />

Besucher sicherlich eine hybride Veranstaltung<br />

gewünscht hätten, ergäben sich damit<br />

sehr gute Möglichkeiten, Kunden und Partner<br />

für anstehende Aufgaben zu erreichen.<br />

„Unsere meist kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen können also auch in<br />

diesem Jahr ihre hervorragenden Technologien<br />

einem interessierten Publikum präsentieren“,<br />

ist sich Kleye sicher.<br />

Die Besucher haben die Wahl<br />

An den drei eigentlichen Messetagen erwarten<br />

die Besucher eine Vielzahl an spannenden<br />

Themen entlang der gesamten<br />

Messtechnik-Kette. In zahlreichen, parallel<br />

stattfindenden Fachforen können sich Interessierte<br />

ganztägig über die vielfältigen<br />

Technologien und Trends in der Branche<br />

informieren. Nach den Live- oder Videovorträgen<br />

besteht die Möglichkeit des direkten<br />

Austauschs und Dialogs mit den Experten.<br />

Und hat man einmal ein wichtiges Thema<br />

verpasst, lässt sich jeder Vortrag selbstverständlich<br />

auch im Nachhinein anschauen.<br />

In diesen abgestuften Fachforen werden<br />

die Aussteller ihre Neuheiten und Informationen<br />

in Sessions unterschiedlicher Länge<br />

dem Publikum präsentieren. Ob tiefgehendes<br />

Know-how oder intensiv auf den Punkt<br />

gebracht – die Besucher haben die Auswahl.<br />

Das geplante Sonderthema „Sensorik und<br />

Messtechnik für die Zustandsüberwachung“<br />

wird dabei ebenfalls nicht zu kurz<br />

kommen.<br />

Wissenschaft trifft sich<br />

ebenfalls digital<br />

Auch die parallel zur Sensor+Test geplante<br />

Konferenz SMSI <strong>2021</strong> Sensor and Measurement<br />

Science International (3. - 6. Mai <strong>2021</strong>)<br />

konzentriert sich auf den virtuellen Raum.<br />

An vier Tagen werden sich nationale und internationale<br />

Teilnehmer aus Forschung,<br />

Wissenschaft und Industrie in vier parallel<br />

stattfindenden Sessions vernetzen. Die SMSI<br />

bietet eine Plattform für den Austausch der<br />

neuesten Forschungsergebnisse. Anbieter<br />

wie Anwender werden fundierte Einblicke<br />

in zukunftsrelevante Forschungsergebnisse<br />

erhalten. „Ich bin davon überzeugt, dass<br />

sich durch das digitale Konferenzformat<br />

noch mehr Experten rund um den Globus<br />

an diesem hochkarätigen Format beteiligen<br />

werden, die sonst nicht nach Nürnberg hätten<br />

anreisen können. Gleiches gilt natürlich<br />

auch für die Fachforen, deren Reichweite<br />

ebenfalls wachsen wird“, erklärt Veranstalter<br />

Holger Bödeker.<br />

Ganzjähriges digitales<br />

Informationsangebot<br />

Die Sensor+Test <strong>2021</strong> verspricht auch als digitale<br />

Edition wieder einmal die wichtigste<br />

Plattform für Sensorik und Messtechnik in<br />

den Planungen und Terminkalendern der<br />

Unternehmen zu werden. „Mit drei intensiven<br />

Tagen in Fachforen, Chatrooms und<br />

Video-Sessions, aber auch einem ganzjährigen<br />

digitalen Informationsangebot über<br />

Newsletter, Website und Social Media werden<br />

wir für Aussteller und Besucher einen<br />

Markt der Möglichkeiten aufbauen, der<br />

zum regelmäßigen Technologieaustausch<br />

einlädt“, freut sich Bödeker bereits jetzt auf<br />

die Veranstaltung und ergänzt: „Wie es sich<br />

für die Sensor+Test gehört, wird der Aufwand<br />

auch für kleinere Aussteller leicht zu<br />

bewältigen sein und ihnen intensive digitale<br />

Kundenkontakte ermöglichen“.<br />

Die wichtige digitale Komponente, die<br />

bei der zukünftigen Neuausrichtung von<br />

Fachmessen eine große Rolle spielt, wird<br />

bereits in diesem Jahr einen großen Platz<br />

einnehmen. Und Bödeker ist überzeugt: „In<br />

Zukunft wird die Sensor+Test, neben der<br />

Präsenzveranstaltung, einen nicht unerheblichen<br />

digitalen Anteil haben. Und damit<br />

starten wir in diesem Jahr durch“.<br />

Bilder: Schmuckbild kran – stock.adobe.com,<br />

sonstige AMA Service<br />

www.sensor-test.de<br />

8 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


MESSE I SENSOR+TEST <strong>2021</strong><br />

Vor Ort parametrierbare Drucksensoren<br />

Druck- und Pegelmessung<br />

ist unter unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen in zahlreichen<br />

Anwendungsgebieten<br />

unverzichtbar. Eine<br />

besondere Herausforderung<br />

ist die bedarfsgerechte<br />

Messung vor Ort. Muss ein<br />

fest installierter Transmitter<br />

überprüft oder ersetzt oder spontan vor Ort, z. B. in einer Kläranlage,<br />

eine Füllstands- oder Pegelmessung durchgeführt<br />

werden, gelingt dies nur, wenn der unter individuellen<br />

Bedingungen geeignete Transmitter griffbereit ist. Daher hat<br />

die STS GmbH die parametrierbaren Drucktransmitter der Serie<br />

PTM.MT/N/Ex konzipiert. Diese Transmitter messen relativen<br />

Druck von 0 - 100 mbar bis 0 - 4 bar oder absoluten Druck von<br />

0 - 700 mbar bis zu 0 - 6 bar. Der Messbereich lässt sich vor Ort<br />

über ein Modem individuell einstellen. Eine große Auswahl<br />

an Adaptern und Montagezubehör ermöglicht jede Art der<br />

Installation des Transmitters. Für den vielseitigen Einsatz wird<br />

er mit Kabeln in unterschiedlicher Länge zwischen 3 und 35 m<br />

Länge kombiniert. Die Fertigung aus hochwertigem Titan in<br />

Kombination mit Teflonkabeln ermöglicht den Einsatz des<br />

Transmitters in aggressiven Medien wie Salzwasser oder Säuren.<br />

Der Transmitter verfügt selbst über einen Temperaturmessbereich<br />

von - 20 bis + 100 °C.<br />

Bilder: darknightsky – stock.adobe.com; STS<br />

www.stssensors.com<br />

Pyrospot-Serie um digitales Pyrometer<br />

erweitert<br />

Mit dem Pyrospot DGE 56N<br />

erweitert das Unternehmen Dias<br />

Infrared seine stationäre Pyrospot-<br />

Serie 56 um ein digitales Pyrometer<br />

für kurze Wellenlängen von 2,0 bis<br />

2,6 µm und Temperaturmessungen<br />

zwischen 75 und 2 200 °C. Besonders<br />

für Temperatursteuerungen und<br />

-regelungen über große Temperaturbereiche<br />

ist ein spezieller, sehr<br />

langer, durchgängiger Messbereich<br />

von 150 bis 2 200 °C verfügbar. Mit einem integrierten Laser-<br />

Pilotlicht oder einem Durchblickvisier kann das Pyrometer dabei<br />

exakt auf das Messobjekt ausgerichtet werden. Mit einer Einstellzeit<br />

von nur 2 ms ist das Gerät auch für schnelle Prozesse<br />

geeignet. Verschiedene Optiken ermöglichen kleine Messfelddurchmesser<br />

ab 1,3 mm.<br />

www.dias-infrared.de<br />

Sicherheitsdrehgeber mit kompakten<br />

Abmessungen<br />

Mit dem TRK38 stellt TWK einen kompakten Singleturn-Magnet-<br />

Drehgeber vor, der mit Blick auf sicherheitsgerichtete<br />

Anwendungen entwickelt wurde. Mit einem Durchmesser von<br />

nur 38 mm und einer Länge von ebenfalls 38 mm eignet sich der<br />

Sensor für die Montage in beengten Bauräumen.<br />

Der TRK38 erfasst Position und Geschwindigkeit und erfüllt<br />

dabei die Anforderungen von SIL 2 (IEC 61508) und Performance<br />

Level d (EN 13849). Die Positionsauflösung beträgt 16 Bit pro<br />

Umdrehung. Die zertifizierte EtherCAT-FSoE-Schnittstelle stellt<br />

die zuverlässige Übertragung der Signale an die übergeordnete<br />

Steuerung oder an ein Sicherheitsrelais<br />

sicher und erlaubt die Programmierung<br />

des Sensors. Sein Aluminiumgehäuse<br />

sowie das gesamte Design<br />

machen ihn selbst unter ungünstigen<br />

Bedingungen wie Vibrations- und<br />

Stoßbelastungen langlebig.<br />

www.twk.de<br />

Easy Encoder System EMI7913<br />

Inkrementelles Sensormodul für Linearmotoren<br />

Einfache Integration – direkte<br />

Messung am Statormagnet.<br />

Kein zusätzlicher Maßstab<br />

Hohe zulässige<br />

mechanische Toleranz<br />

Hohe Wiederholgenauigkeit<br />

< 5 µm<br />

Sensitec GmbH ∙ www.sensitec.com


SENSOR+TEST <strong>2021</strong> I<br />

MESSE<br />

Smarte Sensoren in der Druckmesstechnik<br />

www.de.endress.com<br />

Voraussetzung für eine Industrie 4.0 sind smarte Sensoren. Anders als traditionelle<br />

Sensoren können sie mehr als nur Messwerte zuverlässig erfassen und<br />

weitergeben – vielmehr stellen sie auch relevante Daten bereit, mit denen Prozessoptimierungen<br />

und Effizienzgewinne angestoßen werden können.<br />

Endress+Hauser macht es mit den neuen Drucktransmittern Cerabar und<br />

Deltabar (im Bild Modell PMD75B) möglich, das Potenzial der Industrie 4.0 voll<br />

auszuschöpfen. Grundlage dafür ist eine sicherere Übertragung der Daten, die die<br />

neuen Gerätelinien zur Verfügung stellen – denn nur dann bleibt die Anlagensicherheit<br />

erhalten. So ist auch die Bluetooth-Verbindung zwischen den Transmittern<br />

und der Endress+Hauser SmartBlue-App im Sinne der IT-Security mit einem<br />

speziellen, verschlüsselten Protokoll versehen. Manipulationen bei der Verbindung<br />

zwischen App und Gerät können nahezu ausgeschlossen werden.<br />

Die Bluetooth-Konnektivität bietet in Kombination mit dem neuen einheitlichen<br />

Endress+Hauser-Bedienkonzept große Vorteile gerade bei Messgeräten an schwer<br />

zugänglichen Stellen.<br />

Wägetechnik flexibel und mobil designt<br />

Mobile Waagen sind eine ideale Lösung für industrielle<br />

Umgebungen, die ein Mehr an Flexibilität und eine verbesserte<br />

Platznutzung in den Arbeitsabläufen erfordern. Minebea Intec hat<br />

eine hochauflösende Industriewaage mit einem Indikator zu einer<br />

flexiblen, präzisen Wägelösung verbunden. Alle Varianten der<br />

neuen Industriewaagen-<br />

Generation Minebea Intec<br />

Combics haben große<br />

Anzeigeelemente und sind<br />

mit amberfarbener Hinterleuchtung<br />

ausgestattet. Die<br />

Anzeigen realisieren einen<br />

sehr weiten Ablesewinkel.<br />

Über eine Funktionstaste<br />

sind auch die Brutto-Netto-<br />

Umschaltung, eine 10-fach höhere Auflösung oder die Einheitenumschaltung<br />

einfach durchzuführen. Kundenspezifische Druckbelege<br />

sind frei definierbar und speicherbar, auch eichfähig.<br />

Standardmäßig sind die Indikatoren mit der Datenschnittstelle<br />

RS232C ausgestattet. Andere Schnittstellen lassen sich problemlos<br />

nachrüsten. Die Edelstahlgehäuse sind wahlweise in Schutzart<br />

IP44 (optional IP65) mit D-SUB-Buchse oder in der Schutzart IP67<br />

mit Kabelverschraubung (PG) verfügbar.<br />

www.minebea-intec.com<br />

Präzisionsmesstechnik in zwei Varianten<br />

Mit LoggitoLab erweitert Delphin Technology seine Präzisionsmesstechnik<br />

für die effiziente Arbeit im Labor sowie für spontane<br />

und häufig wechselnde Messaufgaben an Maschinen und<br />

Anlagen. Das kompakte Tischgerät ist in zwei Varianten erhältlich.<br />

Der LoggitoLab besitzt acht Analogeingänge, die wahlweise mit<br />

Labor- und Thermominiaturbuchsen zum werkzeuglosen<br />

Anschluss beliebiger<br />

Strom-, Spannungs- und<br />

Temperatursignale<br />

ausgestattet werden<br />

können. Außerdem<br />

verfügt das Gerät über<br />

zwei softwareseitig<br />

umschaltbare digitale<br />

Ein- und Ausgänge.<br />

LoggitoLab ist in den<br />

Varianten LoggitoLab Logger und LoggitoLab USB erhältlich.<br />

LoggitoLab Logger kommt zum Einsatz, wenn ein PC-unabhängiger<br />

Betrieb mit ausfallsicherem geräteinternem Datenspeicher<br />

und intelligenten Analysefunktionen sowie Schnittstellen wie<br />

OPC UA und Modbus TCP gefragt sind. LoggitoLab USB bietet<br />

Erweiterungsmöglichkeiten, falls einmal mehr Kanäle benötigt<br />

werden oder eine PC-gestützte Messwerterfassung geplant ist.<br />

www.delphin.de<br />

Althen vertreibt Dehnungsmessstreifen von TML<br />

www.althen.de<br />

Die Althen GmbH Mess- und Sensortechnik übernimmt als exklusiver Distributor<br />

den Vertrieb von Dehnungsmessstreifen (DMS) von Tokyo Measuring Instruments<br />

Laboratory Co., Ltd. (TML) für Deutschland, Österreich und Tschechien. Außerdem<br />

ist das Unternehmen nicht-exklusiver Distributor für die Schweiz und Liechtenstein.<br />

Mit Dehnungsmessstreifen lassen sich Belastungen wie Dehnungen und<br />

Stauchungen erfassen. Sie verfügen über eine gute Leistungsfähigkeit und<br />

sind kostengünstiger als Sensoren. Die Auswahl des passenden DMS hängt<br />

von dem Material ab, auf dem er eingesetzt werden soll. Für fast jeden Werkstoff<br />

gibt es besondere Bauformen und Trägermaterialien, die die jeweiligen Anforderungen<br />

erfüllen. Anwender können alle CE-zertifizierten Produkte aus der<br />

DMS-Produktpalette von TML über Althen beziehen, inklusive Zubehör wie<br />

Kleber oder Abdeckmittel.<br />

10 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


MESSE I SENSOR+TEST <strong>2021</strong><br />

Kritische Transportereignisse sicher<br />

messen und orten<br />

Mit MSR175plus präsentiert MSR Electronics einen Transport-<br />

Datenlogger mit integriertem GPS/GNSS-Empfänger. Seine<br />

Beschleunigungssensoren erfassen Schockwerte mit ± 15 g und<br />

± 200 g gleichzeitig. Nutzer müssen nicht mehr zwischen den<br />

Sensoren wählen. Die Parallelmessung erfolgt beim ± 200 g-Sensor<br />

mit 6 400 Hz und beim ± 15 g-Sensor mit 1 600 Hz in allen drei<br />

Achsen. Gespeichert werden<br />

zudem die für die Transportkontrolle<br />

relevanten Parameter<br />

Temperatur, Luftfeuchtigkeit,<br />

Luftdruck und Licht. Mit mehr<br />

als vier Millionen Messwerten ist<br />

der Speicher des manipulationssicheren<br />

MSR175plus geeignet,<br />

Daten über Tage bzw. Monate<br />

hinweg aufzuzeichnen. Der via<br />

USB aufladbare 2 400-mAh-<br />

Lithium-Polymer-Akku sorgt auch bei aktiviertem GPS-Tracking<br />

für eine lange Laufzeit des Loggers. Über die satellitengestützt<br />

erhobenen Positionsdaten lässt sich ein Schadensort im Nachhinein<br />

rasch ermitteln und beweiskräftig dokumentieren. Die<br />

Übertragung der Messdaten an einen Rechner erfolgt per<br />

USB-Schnittstelle.<br />

www.msr.ch<br />

Magnetische Encoder-ICs nach<br />

AEC-Q100-qualifiziert<br />

Die magnetischen<br />

Encoder-ICs iC-MU200<br />

und iC-MHL200 von<br />

iC-Haus sind jetzt nach<br />

AEC Q100 (Grade 1)<br />

qualifiziert – für den<br />

Einsatz in Automotive-<br />

Anwendungen bei<br />

Temperaturen von - 40 bis<br />

+ 125 °C. Die ICs eigenen<br />

sich für die hochpräzise<br />

Hohlwellen- und Off-Axis-Rotationsmessung. Sie können in<br />

elektrisch kommutierten Motoren zur Messung von Lenkwinkeln,<br />

in Lidar-Anwendungen oder allgemein zur Winkelerfassung<br />

eingesetzt werden. Den iC-MU200 hat ic-Haus speziell für<br />

Anwendungen entwickelt, die nach dem Einschalten des<br />

Encoder-Systems eine absolute Positionsinformation erfordern.<br />

Diese ermittelt der Encoder durch das simultane Abtasten zweier<br />

Magnetspuren nach dem Nonius-Prinzip. Die Positionsauflösungen<br />

erreichen hierbei typischerweise 19 bit. Für inkrementelle<br />

Anwendungen können Anwender den Hall-Encoder<br />

iC-MHL 200 einsetzen. Beide Encoder-ICs sind für Master-<br />

Polbreiten von 2 mm optimiert.<br />

www.ichaus.de<br />

Kabelloser Differenzdrucktransmitter<br />

www.amsys.de<br />

Der Transmitter AMS 4516 von Amsys GmbH & Co. KG gewährleistet die Übertragung<br />

hochgenauer Druck- und Temperaturdaten. Geeignet ist dieser Sensor für die Differenzdruckmessung<br />

und Filterkontrolle überall dort, wo ein kabelgebundenes Nachrüsten<br />

kompliziert wäre. Auch bei schwer zugänglichen Orten oder dem Wunsch einer mobilen<br />

Datenabfrage bietet er die Möglichkeit, Messdaten über verschiedene Endgeräte<br />

auszulesen. Darüber hinaus trotzt er in seinem IP44-Gehäuse rauen Bedingungen. Er ist<br />

sehr klein und überträgt kabellos via Bluetooth 4.2 BLE. Die Druckbereiche erstrecken<br />

sich von 0–5 mbar bis 0–1 bar differentiell sowie von ±5 mbar bis ±1 bar als bidirektional<br />

differentielle Versionen. Der Sensor ist kalibriert, linearisiert und temperaturkompensiert.<br />

Die Genauigkeit ist abhängig vom Druckbereich und liegt zwischen 0,5 und<br />

1,5 %FSO im gesamten Temperaturbereich. AMS 4516 arbeitet im Advertising<br />

(Broadcasting)-Modus d. h.: Der Sensor sendet ohne Pause die Messwerte an das mobile<br />

Endgerät und die Daten werden dort nummerisch sowie graphisch angezeigt. Der Sensor<br />

verfügt auch über einen EEPROM, der es ermöglicht, die Messwerte intern zu speichern.<br />

www.ProcessSensing.com<br />

Michell | Dew Point Instruments<br />

Aii | Oxygen Sensors<br />

Rotronic | Humidity Instruments<br />

Rotronic | Monitoring System<br />

LDetek | Trace Impurity Analyzers<br />

Dynament | Gas Safety Sensors<br />

Ntron | Oxygen Analyzers<br />

SST | Oxygen Sensors


Schlüsseltechnologien erkennen<br />

Warum magnetoresistive Sensoren in der Zustandsüberwachung<br />

eine zunehmend große Rolle spielen<br />

Sensitec gilt als Vorreiter, wenn es um den Einsatz<br />

von MR-Sensoren in neuen Anwendungen geht.<br />

Die Zusammenarbeit mit Experten aus Universitäten<br />

und Forschungseinrichtungen hat daher eine lange<br />

Tradition. In einem Kooperationsprojekt mit der<br />

TU Darmstadt wurde die Zustandsüberwachung<br />

an Stirnradgetrieben mit MR-Sensoren untersucht.<br />

Lesen Sie, welche Perspektiven sich daraus ergeben<br />

könnten: eine Enabling-Technologie für den nächsten<br />

Quantensprung?<br />

Das Thema Zustandsüberwachung (engl. Condition Monitoring)<br />

und zustandsorientierte Wartung (engl. Condition-based Maintenance)<br />

gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung<br />

sowohl in der betrieblichen Praxis als auch in der Forschung. Im unternehmerischen<br />

Alltag wird die Instandhaltung jedoch meist nur<br />

als Kostenstelle betrachtet. Die Vorteile von prädiktiver Wartung, ermöglicht<br />

durch präzise Information über den Zustand einer Maschine,<br />

auf die Betriebs- und Produktionskosten werden oft unterschätzt.<br />

Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) und Big Data<br />

ermöglichen effektive Analysen in kürzester Zeit. Diese neuen Mög-<br />

Dr. Rolf Slatter, CEO der Sensitec GmbH, Wetzlar<br />

lichkeiten und eine darauf basierende, deutlich verbesserte<br />

Zustandsüberwachung von Anlagen, kann komplett neue Geschäftsmodelle<br />

(beispielsweise „pay-per-use“) verfügbarkeitsorientiert<br />

im Rahmen einer Industrie 4.0 ermöglichen [1, 2].<br />

Geeignete Sensoren in der Zustandsüberwachung<br />

Es gibt verschiedene Verfahren, die angewandt werden, um Informationen<br />

über den Zustand von Maschinen bzw. Maschinenelemente<br />

– wie Wälz- oder Gleitlager, Zahnräder, Führungen etc. – zu<br />

erfassen. Ein klassischer Ansatz benutzt Schwingungen und ein<br />

verwandtes Verfahren erfasst Akustik. Oft werden auch Temperatur<br />

oder Verschleiß in Form von Abrieb erfasst. An Bedeutung gewinnen<br />

zunehmend die Erfassung von „Instantaneous Angular<br />

Speed“ (momentane Winkelgeschwindigkeit) als auch „Motor<br />

Current Signature Analysis“ (Motorstrom-Signatur-Analyse). Für<br />

beide letztgenannten Verfahren werden spezielle Anforderungen<br />

an die eingesetzte Sensorik gestellt. Diese sollte nicht nur klein,<br />

präzise und robust sein, sondern auch über eine hohe Bandbreite<br />

und niedrigen Leistungsbedarf verfügen. Weiterhin wird auf Seiten<br />

des Maschinenherstellers gewünscht, dass man vorhandene<br />

Sensoren bzw. Messstellen für diese zusätzliche Funktionalität<br />

verwendet, um zusätzliche Sensoren zu vermeiden. Dreh- und Lineargeber<br />

basierend auf magnetoresistiven (MR-) Sensoren erfüllen<br />

diese komplexen Anforderungen in einem sehr hohen Maß.<br />

Die Basis für neue Forschungsansätze<br />

Schwingungsanalyse, Schmierstoffanalyse und thermische Verfahren<br />

sind übliche Methoden in der Industrie, die in der Vergangen-<br />

12 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


MESSE I SENSOR+TEST <strong>2021</strong><br />

01<br />

heit ausführlich erforscht wurden.<br />

Hervorzuheben ist die Schwingungsanalyse<br />

mittels Schwingungsaufnehmer<br />

als das am weitesten<br />

verbreiteten Verfahren, da<br />

es direkt auf Veränderungen, z. B.<br />

im Wälzlager oder Zahnradgetriebe<br />

reagiert und sowohl inter-<br />

02<br />

mittierend als auch permanent<br />

eingesetzt werden kann. Weiterhin<br />

lassen sich mit ihr gut die einzelnen Komponenten und spezielle<br />

Schäden zuordnen, da auch wenig ausgeprägte Schäden mithilfe<br />

moderner Signalanalyse identifiziert werden können.<br />

Die Methode der Acoustic Emission (AE) ist relativ neu und die<br />

Grundlage aktueller Forschung. Als Acoustic Emission bezeichnet<br />

man Geräusche in einem Frequenzbereich von ca. 50 kHz bis ca.<br />

2 MHz, die sich als Körperschall ausbreiten und deren Ursache<br />

unter anderem Reibungsvorgänge sein können. Da sich bei Mangelschmierung<br />

oder Verschmutzung die Reibverhältnisse in Wälzlagern<br />

oder Führungen ändern werden, gibt es zahlreiche Untersuchungen,<br />

diese Veränderungen mithilfe von Schallemissionsaufnehmern<br />

zu messen. Dieses Verfahren ist in der praktischen Anwendung jedoch<br />

nicht besonders einfach – eine gute Kopplung zwischen<br />

Schallquelle und Sensor muss gewährleistet sein. Der Übertragungsweg<br />

zwischen Quelle und Sensor sollte möglichst wenig<br />

Trennstellen oder Fugen enthalten.<br />

01 Der AMR-Drehzahlsensor wurde speziell für anspruchsvolle<br />

Messaufgaben in Motorprüfständen entwickelt und kommt primär<br />

in der Drehzahl- und Drehwinkelmessung zum Einsatz<br />

02 Die Messung der momentanen Winkelgeschwindigkeit erfolgt<br />

typischerweise mit einem inkrementalen Drehgeber in Kombination<br />

mit einer Zählerkarte, um die Zeit zwischen den steigenden Flanken<br />

des Gebersignals zu messen<br />

Vorteile einer Analyse im Winkel-Bereich<br />

anstelle einer Analyse im Zeit-Bereich<br />

Ein wichtiges Problem bei der konventionellen Schwingungsanalyse<br />

tritt in Anwendungen mit Geschwindigkeits- oder Lastvariationen<br />

auf. Diese führen zu Frequenzmodulation, was wiederum eine<br />

„Verschmierung“ des Schwingungsspektrums bewirkt. Dadurch<br />

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Mit OriginPro zur automatisierten Datenanalyse<br />

Ihrer täglich anfallenden Messdaten<br />

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SENSOR+TEST <strong>2021</strong> I MESSE<br />

03 Aufbau des Getriebe-Schwingungs-Prüfstands, der im Rahmen des Kooperationsprojektes zwischen Sensitec<br />

und dem Institut für Produktentwicklung und Maschinenelemente (pmd) an der TU Darmstadt entwickelt wurde<br />

werden Detektion, Diagnose und Prognose von Schäden deutlich<br />

verkompliziert. Um solche Probleme zu vermeiden, sieht ein<br />

Ansatz vor, die Analyse im Winkel-Bereich statt im Zeit-Bereich<br />

durchzuführen. Im Winkel-Bereich haben alle zyklischen Phänomene,<br />

verursacht z. B. durch Schäden, einen direkten Bezug zur<br />

drehenden Komponente des zu untersuchenden Maschinenelements,<br />

und somit ist eine Abhängigkeit von Zeit und damit Geschwindigkeit<br />

nicht mehr vorhanden. Ein besonders vielversprechender<br />

Ansatz für die Umwandlung von Information im<br />

Winkel-Bereich nutzt die momentane Winkelgeschwindigkeit als<br />

Grundlage für ein Winkel-/Zeit-Funktion, was wiederum eine<br />

Wandlung von einer zeitbasierten Abtastung zu einer winkelba-<br />

Was uns in Zukunft beeinflusst...<br />

Der Wettbewerb in der Investitionsgüterindustrie wird<br />

derzeit durch viele Faktoren beeinflusst, u. a. durch die<br />

Globalisierung, Industrie 4.0 und zunehmenden Preisdruck.<br />

Maschinenbauer werden gezwungen, sich zu differenzieren,<br />

z. B. indem sie individuelle Pakete bestehend aus technischen<br />

Produkten und lebenszyklusorientierten Services, sog.<br />

Produkt-Service-Systemen (PSS) bieten. Gefragt sind daher<br />

zunehmend verfügbarkeitsorientierte PSS, bei denen der<br />

Maschinenbauer die Verfügbarkeit der Anlage oder des<br />

Produktes garantiert und damit einen Teil des Herstellungsrisikos<br />

des Kunden übernimmt. PSS können durch verschiedene<br />

Geschäftsmodelle angeboten werden. Allerdings sind<br />

viele Maschinenbauer weiterhin zurückhaltend darin,<br />

Garantien hinsichtlich der Maschinenverfügbarkeit anzubieten.<br />

Grund ist die fehlende Transparenz in Bezug auf den<br />

Maschinenzustand. Dies wiederum macht Vorhersagen<br />

bezüglich der verbleibenden Lebensdauer der Komponente<br />

schwierig. Intelligente Sensoren zur präzisen Zustandsüberwachung<br />

kritischer Maschinenkomponenten stellen daher<br />

eine entscheidende „enabling“ Technologie für zukünftige<br />

verfügbarkeitsorientierte Produkt-Service-Systeme dar.<br />

sierten Abtastung ermöglicht. Dazu nutzt man oft die schon vorhandenen,<br />

hochauflösenden Drehgeber oder Drehzahlsensoren<br />

(Bild 01) als Sensor. Dieses Verfahren wird als Instantaneous<br />

Angular Speed (IAS)-Erfassung benannt und zunehmend bei der<br />

Zustandsüberwachung von Wälzlagern und Zahnradgetrieben<br />

[3 - 5] eingesetzt.<br />

Die Messung der momentanen Winkelgeschwindigkeit ist für die<br />

Zustandsüberwachung oder Diagnose in Echtzeit von großer Bedeutung.<br />

Die Drehung einer Maschinenwelle ist ein Ergebnis des<br />

Gesamtbetriebs der Maschine und stellt damit Informationen über<br />

alle mechanischen und elektromagnetischen Prozesse, die zur<br />

Drehung beitragen, bereit. Jeder Defekt oder Ausfall hat theoretisch<br />

eine Auswirkung auf die Momentandrehzahl. Die Messung<br />

erfolgt typischerweise mit einem inkrementalen Drehgeber in<br />

Kombination mit einer Zählerkarte, um die Zeit zwischen steigenden<br />

Flanken des Gebersignals zu messen (Bild 02). So wird die<br />

Winkelinformation direkt erfasst. Auf dem MR-Effekt basierte Encoder<br />

weisen eine hohe Auflösung, eine hohe Winkelgenauigkeit<br />

und eine hohe Bandbreite für schnell rotierende Wellen auf.<br />

Untersuchungen an Stirnradgetrieben<br />

In einem Kooperationsprojekt zwischen Sensitec und dem Institut<br />

für Produktentwicklung und Maschinenelemente (pmd) an der<br />

Technischen Universität Darmstadt unter Leitung von Professor<br />

Eckhard Kirchner wurde die Zustandsüberwachung von Flankenschäden<br />

an Stirnradgetrieben mit MR-Sensoren bei Anwendung<br />

des IAS-Verfahrens untersucht [6]. Für die Messung der IAS wurde<br />

ein Getriebe-Schwingungsprüfstand verwendet (Bild 03). Als<br />

Antrieb (Arbeitsmaschine 2) diente ein 30 kW Drehstrom-Asynchronmotor,<br />

der auf ein Ausgangsdrehmoment von 96 Nm<br />

begrenzt wurde. Als Prüfling wurde ein modifiziertes Stirnradgetriebe<br />

eingesetzt. Zwischen Antrieb und Prüfling wurde ein<br />

Messflansch zur Drehmomentbestimmung sowie ein Telemetriesystem<br />

angebracht. Als Bremse (Arbeitsmaschine 1) diente ein<br />

weiterer Asynchronmotor.<br />

Im Projekt wurden unterschiedliche Ziele verfolgt:<br />

n Ein Vergleich von Sensoren basierend auf unterschiedlichen<br />

magnetoresistiven Effekten (AMR, GMR und TMR)<br />

14 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


MESSE I SENSOR+TEST <strong>2021</strong><br />

04 Schematische Darstellung<br />

der Einbaupositionen von<br />

magnetoresistiven Sensoren<br />

n Eine Untersuchung von unterschiedlichen<br />

Einbauorten, um die<br />

ideale Messstelle zu identifizieren<br />

n Ein Vergleich der Empfindlichkeit<br />

zwischen „klassischen“ piezoresistiven<br />

Beschleunigungsaufnehmern<br />

und MR-Sensoren<br />

Wie aus Bild 04 zu entnehmen ist,<br />

wurden vier unterschiedliche Sensorarten<br />

sowohl antriebsseitig als auch lastseitig im modifizierten<br />

Getriebe integriert. Teilweise wurden die Zahnräder selbst als Maßverkörperung<br />

benutzt oder es wurden zusätzliche magnetische Polräder<br />

angebracht, um die Funktion eines lagerlosen Drehgebers<br />

nachzuempfinden.<br />

Zunächst erfolgten Messungen im 4-Quadranten-Betrieb am<br />

unbeschädigten Getriebe. Die Zahneingriffsfrequenzen waren eindeutig<br />

sichtbar im ausgewerteten IAS-Signal. Anschließend wurde<br />

Verbesserte Zustandsüberwachung von Anlagen<br />

kann komplett neue Geschäftsmodelle im<br />

Rahmen einer Industrie 4.0 ermöglichen<br />

Literaturhinweise:<br />

[1] Kölsch, P. et al: “A novel concept for the development of availability-oriented<br />

business models”, Procedia CIRP 64 (2017) pp. 340 – 344<br />

[2] Schmitt, R. & Voigtmann, C.; “Sensor information as a service – component of<br />

networked production”, J. Sens. Sens. Syst., 7, 389–402, 2018<br />

[3] Zhao, M.; Jia, X.; Lin, J.; Lei, Y. u. Lee, J.: Instantaneous speed jitter detection<br />

via encoder signal and its application for the diagnosis of planetary gearbox.<br />

Mechanical Systems and Signal Processing 98 (2018), S. 16–31<br />

[4] Randall, R. B., Peng, D. u. Smith, W.: Using measured transmission error for<br />

diagnostics of gears. 2019<br />

[5] Roy, S. K.; Mohanty, A. R. u. Kumar, C. S.: Fault detection in a multistage<br />

gearbox by time synchronous averaging of the instantaneous angular speed.<br />

Journal of Vibration and Control 22 (2016) 2, S. 468–480<br />

[6] Martin, G. : MR-Sensorik für die Zustandsüberwachung von Flankenschäden<br />

in Stirnradgetrieben, Abschlussbericht zum Kooperationsprojekt, September 2020<br />

[7] Slatter, R., Traute, J. & Lindemann, R.: Zustandsüberwachung von Profilschienenführungen<br />

mittels magnetoresistiven Sensoren, VDI-Tagung Gleit &<br />

Wälzlagerungen, Schweinfurt, Mai <strong>2021</strong> (noch nicht veröffentlicht)<br />

ein Schaden an mehreren Zahnflanken bewusst herbeigeführt, um<br />

zu sehen, ob die magnetoresistiven (MR-) Sensoren diese Beschädigung<br />

erkennen könnten.<br />

Die Messungen wurden wiederholt, und der lokale Zahnflankenschaden<br />

war im IAS-Spektrum deutlich erkennbar. Ein Vergleich<br />

mit den Signalen der Schwingungsaufnehmer zeigte, dass beide<br />

Messverfahren ähnliche Empfindlichkeit ausgewiesen haben.<br />

Ausblick<br />

Die positiven Ergebnisse deuten darauf hin, dass das IAS-Verfahren<br />

eine zumindest ebenbürtige Alternative zur Schwingungsüberwachung<br />

mittels Schwingungsaufnehmer und zudem robuster gegenüber<br />

Verzerrungen durch den Übertragungspfad ist. Die drei<br />

wesentlichen Ziele des Projektes konnten alle erfolgreich erreicht<br />

werden. Sensoren basierend auf allen drei gängigen MR-Prinzipien<br />

sind prinzipiell geeignet für die Erfassung des IAS-Signals. Einbauorte<br />

vergleichbar mit denen von üblichen lagerlosen oder konventionellen<br />

Drehgebern haben nutzbare Signale geliefert. Damit werden<br />

keine zusätzlichen Messstellen oder Sensoren benötigt, um<br />

Schwingungsanalysen durchzuführen. Last, but not least, haben die<br />

MR-Sensoren eine ähnliche Empfindlichkeit wie Schwingungsaufnehmer<br />

ausgewiesen. Weitere Untersuchungen sind geplant sowohl<br />

in einem weiteren Kooperationsprojekt zwischen Sensitec<br />

und der TU Darmstadt als auch innerhalb des BMBF-geförderten<br />

Projekts KI-PREDICT, mit Laufzeit bis Februar 2023, wo MR-<br />

Sensoren benutzt werden, um die Zustandsüberwachung von Profilschienenführungen<br />

zu ermöglichen [7].<br />

Bilder: Aufmacher Shutterstock/Zapp2Photo, 01- 02 Sensitec,<br />

03 - 04 pmd, TU Darmstadt<br />

VORBILDER ZUM<br />

LEUCHTEN BRINGEN<br />

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare<br />

Sicherheit verleiht den Deutschen Innovationspreis für Klima und<br />

Umwelt (IKU). Er würdigt das Engagement der deutschen Wirtschaft<br />

für Klima- und Umweltschutz.<br />

21/06/<strong>2021</strong> Bewerbungsschluss<br />

Veranstalter:<br />

Die Gewinner jeder Kategorie erhalten einen mit 25.000<br />

Euro dotierten Innovationspreis für Klima und Umwelt. Auf<br />

einer festlichen Veranstaltung in Berlin werden die Projekte<br />

prämiert und der Öffentlichkeit vorgestellt. Ausgezeichnete<br />

Unternehmen können am europäischen Wettbewerb „European<br />

Business Awards for the Environment“ teilnehmen.<br />

Medienpartner:<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.iku-innovationspreis.de<br />

Telefon: +49 611 609390-11<br />

Gefördert durch:<br />

Wissenschaftlicher Partner:<br />

www.sensitec.com<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> 15


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Anforderungen und Leistungsmerkmale<br />

festlegen<br />

Anatol Straub, Digital Marketing<br />

Specialist bei der KELLER AG<br />

für Druckmesstechnik in<br />

Winterthur, Schweiz<br />

In allen Facetten<br />

Hochgenaue, piezoresistive Druckmesstechnik –<br />

für jede Anwendung die passende Lösung<br />

Mit der Produktion von jährlich<br />

rund 1,2 Millionen hochwertiger<br />

Messzellen deckt Keller die meisten<br />

Anwendungsfelder für<br />

Drucksensoren ab. Dennoch lohnt<br />

es sich, das Produkt spezifisch für<br />

den Einsatz und die Integration in<br />

übergeordnete Gesamtsysteme zu<br />

optimieren. Das betrifft<br />

Gehäuseteile oder Anschlussstecker<br />

genauso wie den inneren Aufbau<br />

des Sensors. Lesen Sie, wie einfach<br />

sich viele Anpassungen umsetzen<br />

lassen.<br />

Anwender kennen die Anforderungen<br />

und Umgebungsbedingungen für ihre<br />

gesuchte Messtechnik am besten. Keller<br />

kennt die Möglichkeiten piezoresistiver<br />

Sensortechnik und hat seit 1974 unzählige<br />

anspruchsvolle Projekte realisiert. Der gegenseitige<br />

Erfahrungsaustausch war dabei<br />

immer die Basis des Erfolgs. Nur mit dem<br />

gemeinsamen Know-how kann die optimale<br />

Sensorlösung gefunden werden.<br />

Auch Anwendungen, die auf den ersten<br />

Blick trivial erscheinen, bergen bei genauer<br />

Betrachtung oft unerwartete Komplexität.<br />

Werden die realen Einsatzbedingungen des<br />

Sensors von Anfang an berücksichtigt, erhöht<br />

dies die Effektivität und Langlebigkeit<br />

enorm. Dies gilt für eine Füllstandsmessung<br />

in der Regentonne genauso wie für<br />

hochpräzise wissenschaftliche Laborgeräte<br />

oder die sprichwörtliche Raketenwissenschaft.<br />

Es ist daher sinnvoll, gemeinsam die passende<br />

Lösung zu erarbeiten: Keller-Verkaufsingenieure<br />

und Entwickler auf der einen<br />

Seite, Anwender und Systemintegratoren<br />

auf der anderen Seite. Ob eine Neuentwicklung<br />

erforderlich ist oder ein bestehendes,<br />

respektive modifiziertes Produkt<br />

verwendet werden kann, hängt ganz<br />

vom Kundenprojekt ab. Auf Basis der<br />

Anforderungen wird gemeinsam ermittelt<br />

welche Eigenschaften für eine störungsfreie<br />

Messung benötigt werden.<br />

Und dabei bekräftigt Bernhard Vetterli,<br />

Technical Director bei der Keller AG: „Unser<br />

Technologiewissen, die langjährige Erfahrung<br />

und das Beherrschen der vielen<br />

Prozesse für die Herstellung von Drucksensoren,<br />

gepaart mit einer hohen Fertigungstiefe,<br />

ermöglichen uns das Unmögliche<br />

möglich zu machen.“<br />

Zu Beginn werden grundlegende Sensorspezifikationen<br />

festgelegt wie Gesamtmessbereich,<br />

Genauigkeit, Kalibrierung auf bestimmte<br />

Messpunkte und Druckeinheiten<br />

oder die Skalierung des Ausgangssignals.<br />

Bei Produkten mit digitalem Signalausgang<br />

kommen zusätzliche Fragestellungen hinzu<br />

wie beispielsweise die benötigte Abtastrate<br />

oder Signalauflösung. Die festgelegten<br />

Werte bilden die Basis für die Auswahl der<br />

Komponenten.<br />

Voraussetzung für korrekte<br />

Messergebnisse schaffen<br />

Die Berücksichtigung der Einsatzbedingungen<br />

ist ebenfalls ein zentraler Teil der<br />

Anforderungen und erhöht nicht nur die<br />

Lebensdauer des Sensors, sondern ist oftmals<br />

auch eine Voraussetzung für korrekte<br />

Messergebnisse. Ist im druckhaltenden<br />

System mit großem Überdruck oder dynamischer<br />

Belastung zu rechnen, sollte die<br />

Konstruktion des Sensors dafür optimiert<br />

werden. Gewisse Anwendungen oder benachbarte<br />

Anlagenteile bergen die Gefahr<br />

von Signalverfälschungen und Ausfällen<br />

durch Vibration oder Schock. Die Temperatur<br />

hat ebenfalls starken Einfluss auf alle<br />

Materialien und ihre Beständigkeit. Neben<br />

Extremwerten können auch schnelle Temperaturwechsel<br />

Komplikationen verursachen.<br />

Nicht weniger wichtig ist die chemische<br />

Beständigkeit. Aggressive Messmedien<br />

greifen Gehäuse- und Dichtungsmaterialien<br />

an, wenn diese nicht sorgfältig ausgewählt<br />

wurden. Auch externe Faktoren wie<br />

zum Beispiel Benzindämpfe, UV-Strahlung,<br />

Salzwasser oder sogar Mikro-Organismen<br />

können zum Problem werden. Deshalb ist<br />

die Berücksichtigung aller relevanten Faktoren<br />

essentiell. Natürlich besitzt jede noch<br />

so gut optimierte Konstruktion weiterhin<br />

eine Belastungsgrenze und muss gegebe-<br />

16 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

02<br />

01<br />

03<br />

01 Dank Druckbereichen von 5 mbar bis<br />

2 000 bar und dem großen Erfahrungsschatz<br />

decken Keller-Produkte ein enorm breites<br />

Anforderungsspektrum ab<br />

02 Sind die Drucksensoren ideal an die<br />

Umgebungsbedingungen angepasst, erhöht<br />

dies die Effektivität und Langlebigkeit<br />

03 Kundenlogo, Seriennummer, Data Matrix<br />

Codes etc. – Beschriftungen jeglicher Art sind<br />

möglich<br />

nenfalls durch zusätzliche Maßnahmen geschützt<br />

werden. „Unsere Erfahrung lehrt<br />

uns, dass die Materie scheinbar keine Grenzen<br />

kennt, wenn es darum geht uns neue<br />

Herausforderungen zu bereiten“, resümiert<br />

Stefan Fehr, Head of Quality Assurance bei<br />

Keller.<br />

Vom Sensorchip bis hin zu<br />

Fertigungstechnik<br />

Der Aufbau eines Sensors muss alle vorhergehenden<br />

Überlegungen berücksichtigen<br />

und ist entscheidend für die Performance.<br />

Von der Auswahl des Sensorchips über das<br />

Koppelmedium bis hin zu den verwendeten<br />

Werkstoffen und Fertigungstechniken. Zusätzlich<br />

kommen hier Kundenwünsche züglich Bauform, Druckanschluss usw. so-<br />

bewie<br />

Anforderungen aus der Anwendung<br />

und Vorgaben aus Normen und Gesetzen<br />

zum Tragen.<br />

Die Grundfunktion der Elektronik ist es,<br />

das Messsignal aufzubereiten, eventuell zu<br />

speichern und über die entsprechende<br />

Schnittstelle auszugeben. In diesem Zusammenhang<br />

ist auch die Integration applikationsspezifischer<br />

Berechnungen in die<br />

Firmware oder die Konfiguration von Geräten<br />

und Software nach Kundenwunsch<br />

möglich. Andere Anforderungen sind wiederum<br />

von der Umgebung abhängig, wie<br />

zum Beispiel erweiterter Blitzschutz, EMV<br />

oder Explosionsschutz. Eigensichere Produkte<br />

können auch spezifisch auf Parameter<br />

des Gesamtsystems beim Kunden abgestimmt<br />

werden.<br />

Analoge oder digitale<br />

Schnittstellen?<br />

Digitale Schnittstellen können an Kommunikationsprotokolle<br />

angepasst oder kundenspezifisch<br />

konfiguriert werden. Gerade<br />

in der Sensorik haben analoge Schnittstel-<br />

len weiterhin einen hohen Stellenwert. In<br />

beiden Bereichen hat Keller Erfahrung in<br />

der Entwicklung applikationsspezifischer<br />

Lösungen, darunter solche mit Lichtwellenund<br />

Frequenzausgängen. Für den elektrischen<br />

Anschluss lassen sich die benötigten<br />

Anschlussstecker in die Konstruktion integrieren<br />

und Kabelabgänge nach Wunsch<br />

konfektionieren.<br />

Auch ein eigenes Design<br />

ist möglich<br />

Neben Kundenlogos können auch funktionale<br />

Beschriftungen – wie z. B. zusätzliche<br />

Teilebezeichnungen, Seriennummern, Data<br />

Matrix Codes oder Hilfsmarkierungen – als<br />

Laserbeschriftung oder auf Etiketten angebracht<br />

werden. Auch die kundenspezifische<br />

Farbcodierung von Anschlusslitzen ist möglich.<br />

Bei Consumer-Produkten wie Manometern<br />

kann zudem ein eigenes Design mit<br />

Kundenlogo für die Frontfolie verwendet<br />

werden.<br />

Bilder: 01 Hintergrund nordroden– stock.adobe.com,<br />

02 spainter_vfx – stock.adobe.com,<br />

Sonstige Keller AG<br />

www.keller-druck.com<br />

Messverfahren<br />

Festelektrolyt-Potentiometrie<br />

NDIR-Sensoren<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

Elektrochemische Sensoren<br />

Keidel-Zellen<br />

Gasanalytik für die Prozessmesstechnik<br />

www.zirox.de<br />

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www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> 17


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Spannende<br />

Mission<br />

Druck- und Feuchtemessungen auf dem Mars<br />

Der Perseverance Rover ist gelandet<br />

und die Arbeit beginnt. Mit der<br />

Hilfe der eingebauten Messtechnik<br />

soll der Rover nach Spuren von<br />

vergangenem Leben auf dem roten<br />

Planeten suchen und gleichzeitig<br />

auch neue Erkenntnisse über<br />

die Erde liefern. Sensoren zur<br />

Feuchte- und Druckmessung helfen<br />

dabei, unseren Schwesterplaneten<br />

besser kennenzulernen.<br />

Am 18. Februar haben Millionen von<br />

Menschen weltweit gespannt mitverfolgt,<br />

wie der Perseverance Rover der NASA<br />

auf dem Mars gelandet ist. Nach der sieben<br />

Monate langen Reise kann er dort nun seine<br />

Arbeit beginnen. Ein Mars-Jahr ist er mindestens<br />

aktiv, das entspricht zwei Jahren auf<br />

der Erde. Perseverance untersucht die Gegend<br />

rund um das ehemalige Flussdelta im<br />

Jezero-Krater nach Spuren vergangenen Lebens.<br />

Dort, wo früher Wasser war, ist die<br />

Wahrscheinlichkeit am größten, auf derartige<br />

Spuren so stoßen. Der Rover sammelt<br />

außerdem Boden- und Gesteinsproben und<br />

verstaut diese in seinem Inneren. Sie werden<br />

von nachfolgenden Mission dann abgeholt<br />

und ausgewertet.<br />

Die Mission soll Fragen beantworten, und<br />

zwar nicht nur zum roten Planeten. Mars<br />

Liisa Åström, Vice President, Products and Systems,<br />

Vaisala Oyj, Vantaa in Finnland<br />

und Erde sind sich in vielerlei Hinsicht sehr<br />

ähnlich. Beide Planeten verfügen über Eiskappen,<br />

haben eine vergleichbare Achsenneigung<br />

und Tageslänge und es gibt saisonale<br />

Schwankungen. Außerdem hat der<br />

Mars, wie die Erde, eine steinige Oberfläche,<br />

die allerdings nicht bedeckt ist von<br />

Wassermassen, Vegetation, Städten, Lebewesen<br />

und Infrastruktur. Der Mars kann<br />

also als Modell der Erde angesehen werden<br />

und uns helfen, unseren eigenen Planeten<br />

besser zu verstehen, ohne die Störfaktoren,<br />

die hier vorhanden sind.<br />

Messungen in rauer Umgebung<br />

Um Antworten auf diese Fragen zu finden,<br />

ist der Perseverance Rover mit einer Vielzahl<br />

von Messgeräten ausgestattet. Mit an<br />

Bord sind unter anderem Messgeräte von<br />

Vaisala und dem Finnish Meteorological<br />

Institute (FMI) zur Feuchte- und Druckmessung.<br />

Die Humicap- und Barocap-Sensoren<br />

wurden ursprünglich für industrielle<br />

Anwendungen entwickelt und kamen auch<br />

im Curiosity-Rover zum Einsatz, der sich<br />

seit 2012 auf dem Mars befindet. Die beiden<br />

Rover operieren etwa 2 000 km voneinander<br />

entfernt und bilden zusammen ein kleines<br />

atmosphärisches Beobachtungsnetzwerk<br />

auf einem anderen Planeten.<br />

Obwohl die Sensoren dieselben sind wie<br />

in industriellen Anwendungen, müssen sie<br />

auf dem Mars ganz besondere Umgebungsbedingungen<br />

aushalten. Die Atmosphäre<br />

ist deutlich dünner und besteht hauptsächlich<br />

aus Kohlendioxid – zusätzlich herrschen<br />

Temperaturen von eisigen - 125 bis<br />

hin zu + 25 °C. Die Umgebung ist also rau<br />

und extrem und die Komponenten müssen<br />

zusätzlich Staubstürmen standhalten können,<br />

die auf dem Mars regelmäßig auf-<br />

treten. Des Weiteren kommt hinzu, dass die<br />

Sensoren nicht gewartet oder repariert werden<br />

können. Was kaputt geht, kann nicht<br />

ersetzt werden und gefährdet im schlimmsten<br />

Fall die ganze Mission. Hier zeigt sich,<br />

wie verlässlich und langlebig Vaisala-Produkte<br />

sind, denn die Curiosity-Sensoren<br />

senden immer noch zuverlässig Daten zur<br />

Erde. Die erste Herausforderung hat Perseverance<br />

ebenfalls hinter sich: Start und<br />

Landung verliefen reibungslos und alle<br />

Messgeräte sind auf Sendung.<br />

Feuchte und Druck im All und<br />

in der Industrie<br />

Die Vaisala Humicap-Sensoren wurden bereits<br />

1973 entwickelt. Die damals weltweit<br />

ersten kapazitiven Dünnfilm-Feuchtesensoren<br />

sind mittlerweile zum Industrie-<br />

Standard geworden und wurden seither<br />

kontinuierlich weiterentwickelt. Der Sensor<br />

besteht aus einem Substrat, typischerweise<br />

Glas oder Keramik, auf dem ein dünner Polymerfilm<br />

zwischen zwei leitenden Elektroden<br />

aufgetragen ist. Die Sensoroberfläche<br />

ist mit einer porösen Metallelektrode beschichtet,<br />

um sie vor Verunreinigungen und<br />

Kondensation zu schützen. Das Dünnfilmpolymer<br />

absorbiert Wasserdampf, wenn die<br />

relative Feuchte der Umgebungstemperatur<br />

steigt und setzt ihn frei, wenn sie fällt. Die<br />

dielektrischen Eigenschaften des Polymerfilms<br />

hängen von der Menge des absorbierten<br />

Wassers ab. Diese Eigenschaften ändern<br />

sich, wenn sich die relative Feuchte um den<br />

Sensor herum ändert. Gleiches gilt für die<br />

Kapazität des Sensors: Die Elektronik des<br />

Geräts misst die Kapazität und wandelt sie<br />

in einen Feuchtemesswert um.<br />

Feuchtemessungen sind in vielen Industrien<br />

erforderlich, in denen Umgebungen<br />

18 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


01 02<br />

kritisch überwacht werden müssen. Humicap-<br />

Sensoren kommen unter anderem bei der<br />

Trocknung von Papier und der Herstellung von<br />

Baustoffen zum Einsatz, denn die relative<br />

Feuchte ist ein guter Indikator für den Fortschritt<br />

des Trocknungsprozesses. In Reinräumen<br />

helfen die Sensoren, konstante Umgebungen<br />

zu garantieren. In der Lebensmittelindustrie<br />

werden sie dazu eingesetzt, um eine gute Qualität<br />

der Produkte sicherzustellen und in der Gebäudeautomation<br />

tragen Feuchtesensoren zu<br />

einem angenehmen Raumklima bei.<br />

Leistungsstarke Drucksensoren mit<br />

vielseitigem Einsatzspektrum<br />

01 Barocap-Drucksensoren erzielen eine<br />

hervorragende Messgenauigkeit, eine gute<br />

Elastizität sowie eine geringe Temperaturabhängigkeit<br />

02 Die Humicap-Sensoren wurden bereits<br />

1973 entwickelt – die damals weltweit ersten<br />

kapazitiven Dünnfilm-Feuchtesensoren sind<br />

heute Standard und werden seither kontinuierlich<br />

weiterentwickelt<br />

überlegene Langzeitstabilität aus, was sie für<br />

den Einsatz auf dem Mars perfekt macht.<br />

Auf der Erde finden sie Anwendung in Wetterstationen,<br />

Datenerfassungsbojen, in der<br />

GPS-Meteorologie und der Protokollierung von<br />

Umweltdaten, aber auch in druckempfindlichen<br />

Industrieprodukten, wie beispielsweise<br />

Laser-Interferometern und Lithografie-Systemen,<br />

der Luftfahrt sowie in der Abgasanalyse.<br />

Was auf dem Mars funktioniert,<br />

funktioniert auch auf der Erde<br />

Die besonders rauen Bedingungen im Weltraum<br />

stellen strenge Anforderungen an die<br />

Technologie. Dafür sind die zuverlässigsten<br />

Luftqualitäts-<br />

Messumformer<br />

Für jede Anwendung die<br />

passende Bauform<br />

analog oder digital<br />

Wenn Sensoren auf dem Mars funktionieren,<br />

sind sie auch den größten Herausforderungen in industriellen<br />

Anwendungen auf der Erde gewachsen<br />

Die Barocap-Drucksensoren wurden in den<br />

1980er Jahren entwickelt und kommen vor<br />

allem in der Meteorologie zum Einsatz. Druckdaten<br />

sind erforderlich, um den in der Atmosphäre<br />

vorhandenen Wasserdampfgehalt zu<br />

bestimmen. Auf dem Mars sollen so erste Erkenntnisse<br />

über Wetter und Wind gesammelt<br />

werden, die wichtig sind, wenn in der Zukunft<br />

Menschen dort forschen und leben sollen.<br />

Barocap vereint gleich zwei leistungsstarke<br />

Technologien in sich: monokristallines Silizium,<br />

das durch den Druck mithilfe von Größenänderungen<br />

in der Siliziummembran misst,<br />

und Kapazitätsmessung. Mit zu- oder abnehmendem<br />

Umgebungsdruck biegt sich die<br />

Membran, wodurch sich die Höhe des Vakuumspalts<br />

im Inneren des Sensors verändert.<br />

Die gegenüberliegenden Seiten des Vakuumspalts<br />

fungieren als Elektroden. Der Abstand<br />

der beiden Elektroden verändert sich und somit<br />

auch die Kapazität des Sensors. Die Kapazität<br />

wird gemessen und in einen ablesbaren<br />

Wert für den Druck umgewandelt. Durch die<br />

Kombination dieser Technologien erzielen sie<br />

eine hervorragende Messgenauigkeit und eine<br />

gute Elastizität, während die Hysterese gering<br />

bleibt. Außerdem zeichnen sich die Sensoren<br />

durch eine hervorragende Wiederholbarkeit,<br />

geringe Temperaturabhängigkeit und eine<br />

Sensoren erforderlich, die den Bedingungen<br />

ohne Reparatur standhalten. Doch auch auf der<br />

Erde haben wir es in der Industrie oft mit rauen<br />

Bedingungen zu tun. Temperaturschwankungen<br />

von bis zu 60 °C sind beispielsweise auch in<br />

der Sahara zu finden und viele Sensoren werden<br />

in unmittelbarer Nähe zu ätzenden Chemikalien<br />

verbaut, die die Technologie beeinflussen<br />

können. Wenn Messgeräte und Sensoren<br />

unter den rauen Bedingungen auf dem Mars<br />

funktionieren, sind sie auch den größten Herausforderungen<br />

in industriellen Anwendungen<br />

auf der Erde gewachsen.<br />

Bilder: Aufmacher NASA/JPL Caltech, 01 Vaisala, 02 Tero<br />

Pajukallio (Finnish Meteorological Institute)<br />

www.vaisala.com<br />

CO2<br />

O2<br />

PM<br />

<br />

O3<br />

CO<br />

VOC<br />

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Rauch<br />

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beraten<br />

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SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Messwertfilterung über IO-Link-Schnittstelle<br />

www.baumer.com<br />

Die induktiven Sensoren von Baumer bringen eine integrierte Messwertfilterung mit<br />

fünf Voreinstellungen mit. Damit lässt sich der Evaluierungsprozess durch die Parametrierung<br />

der primären Sensorfunktion über die IO-Link-Schnittstelle vereinfachen und<br />

die Variantenvielfalt reduzieren. Die Messwertfilterung bietet neben der Standardeinstellung<br />

vier Optimierungsmöglichkeiten: High Speed, High Accuracy, Robust und<br />

High Pass. Der High-Speed-Modus löst Aufgaben mit schnell bewegenden Teilen mit<br />

bis zu 1,2 kHz. Sind wiederum höchste Genauigkeiten gefragt, z. B. bei der Erkennung<br />

von Materialausdehnungen im Bereich von 3 bis 5 µm, ist die High-Accuracy-Einstellung<br />

die richtige Wahl. Bei der Wahl des Robust-Filters können Applikationen noch<br />

zuverlässiger als im Standardmodus gelöst werden. Mit dem Hochpass-Filter können<br />

bei einer Frequenzmessung entweder die Frequenzen unter 300 Hz ausgeblendet oder<br />

Frequenzspitzen über 300 Hz detektiert werden.<br />

Driftfreie Genauigkeit für Labor- und<br />

Feldeinsätze<br />

Mit dem Optidew 401 Taupunktspiegel-Hygrometer bietet Michell<br />

Instruments ein mobiles Tischgerät mit Touchscreen an. Im Labor<br />

von Rotronic dient es als Referenzgerät für einen HygroGen<br />

Feuchtekalibrator. Dieser ist in der Lage, Messgeräte über ihren<br />

gesamten Arbeitsbereich<br />

zu kalibrieren<br />

und erfüllt damit<br />

auch die Qualitätsund<br />

Konformitätsvorschriften<br />

der<br />

Pharmabranche. Er<br />

lässt das Kalibrieren<br />

von bis zu fünf<br />

Sensoren gleichzeitig zu und wird in Kombination mit dem<br />

Optidew 401 zur Kalibrierung von Feuchtesensoren, Datenloggern<br />

und Handmessgeräten im Bereich von 0 bis +60 °C und 5 bis<br />

90 % rF verwendet. Optidew 401 liefert präzise Messungen des<br />

Taupunkts und ist zudem für das industrielle Umfeld prädestiniert.<br />

Typische Merkmale sind ein robuster Spiegel, der resistent<br />

gegen Korrosion ist, sowie die DCC-Plus-Funktion (Dynamic<br />

Contamination Control). Sie erkennt Verunreinigungen auf der<br />

Spiegeloberfläche und stellt sicher, dass Messungen ohne<br />

Unterbrechung erfolgen können.<br />

www.michell.de<br />

Einstieg in die Schall- und<br />

Schwingungsanalyse<br />

Die imc Test & Measurement GmbH stellt das imc Wave Starterpaket<br />

vor. Es besteht aus einem Bundle der Messdatenanalyse-<br />

Software imc Wave mit einem USB-Messverstärker und<br />

Mikrofonen oder Schwingungssensoren. Technikern und Ingenieuren<br />

steht damit ein Komplettpaket zur Verfügung, um kostengünstig<br />

in die Schall- und Schwingungsanalyse einzusteigen und<br />

grundlegende Analysen durchzuführen. Die imc Wave Starterpakete<br />

enthalten mit imc Wave eine leistungsfähige Software zur<br />

Datenanalyse inklusive einer günstigen USB-Hardware zur<br />

Datenerfassung. Das Starterpaket „Noise“ enthält zusätzlich ein<br />

oder zwei IEPE-Messmikrofone, das Paket „Vibration“ einen oder<br />

zwei IEPE-Beschleunigungsaufnehmer. imc Wave verfügt über<br />

zahlreiche fertige Funktionen zur Auswertung von Schallpegeln<br />

und Schallleistungspegeln sowie für die Schwingungsanalyse an<br />

Maschinen. Die imc Wave Starterpakete sind damit ideal für die<br />

Erfassung und Analyse<br />

von ein- bis zweikanaligen<br />

Anwendungen<br />

geeignet. Für mehrkanalige<br />

Messungen kann<br />

imc Wave mit den imc<br />

Messsystemen verbunden<br />

werden.<br />

www.imc-tm.de<br />

Kapazitives Messsystem für lange Signalübertragungswege<br />

Das kapazitive Messsystem capaNCDT 61x4 von Micro-Epsilon ist<br />

ein aktives kapazitives System zur Messung von Weg, Abstand und<br />

Position in industriellen Messaufgaben. Anders als bei alternativen<br />

kapazitiven Sensoren ist bei<br />

den aktiven capaNCDT Sensoren<br />

der Vorverstärker im Sensor<br />

integriert. Dadurch wirken sich<br />

Kapazitätsänderungen im Kabel<br />

kaum auf das Messsignal aus. Dies<br />

bietet Vorteile bei der Bewegungsfreiheit<br />

und ermöglicht die<br />

Kabelführung mit Schleppketten<br />

und an Roboterarmen. Darüber<br />

hinaus können Kabellängen bis zu<br />

15 m umgesetzt werden. Der aktive<br />

Flachsensor ist mit einem Keramik-Sensorelement aufgebaut und<br />

überzeugt durch seine kompakte und robuste Bauform. Der<br />

Sensor wird unter anderem im Maschinenbau wie auch in der<br />

Roboter- und Halbleiterfertigung<br />

eingesetzt. Das capaNCDT 61x4<br />

wird werksseitig auf die gewünschte<br />

Kabellänge kalibriert, wodurch eine<br />

optimale Signalqualität erzielt wird.<br />

Damit ist das Sensorsystem sofort<br />

einsatzbereit. Die Messdaten<br />

werden über die RS485-Schnittstelle<br />

oder über einen Analogausgang<br />

ausgegeben.<br />

www.micro-epsilon.de<br />

20 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


Sensormodul mit hoher CO 2<br />

-Messgenauigkeit<br />

für Klimamessgeräte<br />

Das kompakte Sensormodul EE895 von E+E Elektronik misst CO 2<br />

,<br />

Temperatur und Umgebungsdruck. Das kleine 3-in-1 Modul<br />

eignet sich für Messgeräte, die zur Lüftungs- und Klimaregelung,<br />

in der Gebäudeautomation oder zur Prozesssteuerung eingesetzt<br />

werden. Durch den geringen<br />

Stromverbrauch bietet sich das<br />

Modul auch für batteriebetriebene<br />

Messinstrumente an. Die<br />

Temperatur- und Druckkompensation<br />

sorgt für eine hohe<br />

CO 2<br />

-Messgenauigkeit bei sich<br />

ändernden Umgebungsbedingungen.<br />

Das NDIR-Zweistrahlverfahren<br />

mit Autokalibration sorgt für<br />

langzeitstabile Messergebnisse, da<br />

es Alterungseffekte automatisch<br />

kompensiert und verschmutzungsresistent<br />

ist. Die werksseitige<br />

Mehrpunkt CO 2<br />

- und Temperaturjustage<br />

gewährleistet eine hohe<br />

CO 2<br />

-Messgenauigkeit über den<br />

gesamten Temperatureinsatzbereich von -40 bis 60 °C. Mit einem<br />

separat erhältlichen EE895 Evaluation Board kann das Modul am<br />

PC getestet werden. Die Evaluierungssoftware zeigt die<br />

Messdaten in grafischer Form an und ermöglicht dem das<br />

Einstellen des Messintervalls und der Einheiten für Temperatur<br />

und Druck. Zur Weiterverarbeitung können die Daten als<br />

CSV-Datei gespeichert werden.<br />

Intelligent Testing<br />

Für Ihre kleinen großen<br />

Herausforderungen<br />

www.zwickroell.com<br />

Die Fruchtreifung steuern<br />

Der neue photoakustische Sensor von Smartgas misst bereits<br />

geringste Konzentrationen des Reifegases Ethylen mit sehr hoher<br />

Genauigkeit und ermöglicht so die Einhaltung strenger Qualitätsvorgaben<br />

im Obst- und Gemüsehandel. Grundvoraussetzung für<br />

eine präzise Steuerung des Reifeprozesses ist die genau Messung<br />

der C 2<br />

H 4<br />

-Konzentration über die gesamte Lieferkette. Ein<br />

bewährtes Messprinzip ist die nichtdispersive Infrarot-Absorption<br />

(NDIR). Der Sensorspezialist Smartgas bietet Anwendern mit dem<br />

PAS-Sensor ein zusätzliches Messverfahren: die photoakustische<br />

Spektroskopie (PAS).<br />

www.smartgas.eu<br />

zwickiLine bis 5 kN<br />

Manchmal sind es die kleinen Details die den Unterschied<br />

ausmachen. Egal wie klein oder groß die Prüfherausforderung<br />

ist, die Prüfmaschine zwickiLine eignet sich für<br />

die Forschung und Entwicklung genauso hervorragend<br />

wie für die laufende Qualitätssicherung.<br />

www.epluse.com<br />

Drucküberwachung in Dosier- und<br />

Klebeanlagen<br />

Das Unternehmen BD Sensors hat den Druckmessumformer<br />

DMP 339P entwickelt, der ohne silikonhaltige Komponenten<br />

auskommt. Das Gerät zielt auf Anlagen in der Dosier- und<br />

Klebetechnik ab und sorgt für eine zuverlässige Messung des<br />

Arbeitsdrucks bei der Materialdosierung und -förderung – z. B.<br />

beim Aufbringen von<br />

Dichtmitteln, Lotpasten,<br />

Lacken oder Vergußmaterial.<br />

Um notwendige<br />

Reinigungszyklen<br />

durchführen zu können<br />

sowie Materialablagerungen<br />

in möglichen<br />

Toträumen zu<br />

unterbinden, ist vor allem eine bündige Anschlussmöglichkeit der<br />

Messtechnik in die Anlage zwingend erforderlich. Denn härtet das<br />

verwendete Material am Druckanschluss aus, führt dies zu<br />

verfälschten Messergebnissen bzw. im schlimmsten Fall zu einem<br />

Anlagenstillstand. Hier kommt der frontbündig verschweißte<br />

Druckanschluss des DMP 339P ins Spiel, der in zwei G ¼" Ausführungen<br />

zur Verfügung steht. Die Variante mit stirnseitigem O-Ring<br />

sorgt für eine höchstmögliche Abdichtung gegenüber dem zu<br />

verarbeitenden Material. Für eine uneingeschränkte Verwendung<br />

in Lackieranlagen und ~straßen wird bei der geräteinternen<br />

Druckübertragung auf silikonhaltige Werkstoffe verzichtet.<br />

www.bdsensors.de<br />

DRUCKMESSTECHNIK VON<br />

INGENIEUREN FÜR INGENIEURE<br />

ATEX<br />

ATM. 1ST<br />

Zuverlässige Präzision,<br />

individuell anpassbar.<br />

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– Präzisionsdrucksensor<br />

– Höchste Zuverlässigkeit<br />

– Bis zu 125° C einsetzbar<br />

– Optional mit Temperaturmessung<br />

(ohne Ex)<br />

ATM.mini<br />

Kleines Kraftpaket:<br />

Höchste Präzision<br />

im Westentaschenformat.<br />

– Gesamtfehler 0,5 %<br />

– Temperaturbereich −40 … 125° C<br />

– Außenmaße 17,5 × 49 mm<br />

– Gewicht 50 g<br />

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STEUERN UND ANTREIBEN<br />

Ein Operationsroboter<br />

als typisches Beispiel einer<br />

Anwendung mit mehrachsigen<br />

Systemen<br />

Präzise positioniert<br />

Motion Controller Plattform für eine optimale Einbindung in unterschiedlichste Anwendungen<br />

Robotik-, Analyse- und<br />

Handlingsysteme erfordern häufig<br />

eine kompakte Integration einer<br />

großen Zahl von platzsparenden<br />

und energieeffizienten Antrieben,<br />

kombiniert mit hochdynamischen<br />

Reglern und vernetztem<br />

Bus-System. Wir stellen Ihnen eine<br />

Systemlösung vor, die all diesen<br />

Anforderungen gerecht wird.<br />

Insbesondere Operationsroboter, Analysegeräte<br />

der Medizin- und Labortechnik sowie<br />

Multileaf-Kollimatoren in der Bestrahlungstechnik<br />

sind auf miniaturisierte Antriebssysteme<br />

angewiesen, die aufgrund eines<br />

hohen Wirkungsgrades dicht gepackt<br />

installiert werden können. Zu einem optimalen<br />

Antriebspaket gehören neben Motoren<br />

aber ebenso kompakte, vernetzbare<br />

Motorsteuerungen, die direkt im Gerät<br />

dicht bei den Motoren und Sensoren integrierbar<br />

sind.<br />

Miniaturisierte<br />

Motorsteuerungen<br />

Wichtigste Merkmale der Motorsteuerungen<br />

sind eine hohe Energieeffizienz und eine<br />

hohe Leistungsdichte für die platzsparende<br />

Integration aller Komponenten.<br />

Ebenso bedeutend sind Anschlüsse für diverse<br />

Sensoren und Aktoren sowie eine<br />

schnelle Bus-Schnittstelle. Die Epos4 Micro-Module<br />

bieten einen hohen standardisierten<br />

Funktionsumfang, modernste<br />

Regler-Algorithmen, eine kompakte Leistungsendstufe<br />

sowie eine CANopen- oder<br />

EtherCAT-Schnittstelle – und sind dabei<br />

ähnlich groß wie eine Briefmarke (ab<br />

32 × 22 × 7 mm). Gerätehersteller können<br />

die Plug in Module in der eigenen Elektronik<br />

in der benötigen Achsanzahl integrieren.<br />

Dies ermöglicht kostenoptimierte<br />

Mehrachssysteme mit kompaktesten Abmessungen.<br />

Bus-Schnittstelle als Rückgrat<br />

des Gesamtsystems<br />

Über die Bus-Schnittstelle werden von jeder<br />

Antriebseinheit mit dem Master-Controller<br />

(z. B. SPS oder Maxon MasterMACS) im<br />

schnellen zyklischen Takt Befehls- und Zustandsdaten<br />

ausgetauscht. Gängige Feldbus-Systeme<br />

sind hierbei CANopen und<br />

EtherCAT. EtherCAT bietet aufgrund höchster<br />

Übertragungsraten insbesondere Vorteile<br />

bei komplexen Mehrachsanwendungen,<br />

besitzt aber den Nachteil zusätzlich notwendiger<br />

Hardware und der großen, standardisierten<br />

RJ45-Anschlussstecker bei der<br />

Kopplung als Einzelachsen. Die Baugröße<br />

der Steuerung und Bus-Stecker kann bei<br />

Handgeräten und der Robotik teilweise<br />

zum Killer-Kriterium für EtherCAT werden.<br />

Micro auch mit EtherCAT<br />

Bei EtherCAT werden induktive Übertrager<br />

eingesetzt, um DC-Signalkomponenten aufgrund<br />

von Potentialunterschieden auszublenden,<br />

sowie Störungen zu unterdrücken<br />

und die Signalintegrität sicherzustellen.<br />

Diese Bauteile und der RJ45-Stecker benötigen<br />

auf der Leiterplatte jedoch viel Bauraum<br />

und sind kostentreibend, sofern diese für je-<br />

Jürgen Wagenbach Leiter Customer Support,<br />

Motion Control bei der maxon motor ag,<br />

Sachseln in der Schweiz<br />

22 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


STEUERN UND ANTREIBEN<br />

Bei der Integration mehrerer Epos4 Micro auf einem Elektronik-Board lassen sich die<br />

EtherCAT-Ports über eine kapazitive Kopplung sehr kompakt verbinden<br />

de einzelne Antriebssteuerung integriert<br />

werden müssen. Bei der Integration mehrerer<br />

Epos4 Micro auf einem gemeinsamen<br />

Elektronik-Board besteht alternativ die<br />

Möglichkeit, die EtherCAT-Ports intern über<br />

eine kapazitive Kopplung sehr kompakt und<br />

kostensparend zu verbinden. So werden nur<br />

noch für den externen EtherCAT-Anschluss<br />

RJ45-Stecker benötigt. Maxon bietet basierend<br />

auf diesem Prinzip einen extrem kompakten<br />

Multiachscontroller mit 90 × 56 mm<br />

Baufläche (entsprechend der Größe einer<br />

Visitenkarte), bestückt mit drei Epos4 Micro<br />

24/5 EtherCAT Modulen an.<br />

Einfach zu integrieren<br />

Der Datenaustausch und die Kommandierung<br />

der Motorsteuerung über CANopen<br />

oder EtherCAT folgt dem CiA 402 Protokoll<br />

(Device Profile for Drives and Motion Control).<br />

Unterstützt werden die standardisierten<br />

Betriebsarten PPM – Profile Position<br />

Mode, PVM – Profile Velocity Mode, HM –<br />

Homing Mode, CSP – Cyclic Synchronous<br />

Position, CSV – Cyclic Synchronous Velocity<br />

sowie CST – Cyclic Synchronous Torque. Als<br />

standardisierter Motion Control Slave kann<br />

die Motorsteuerung (wie alle Epos4-Varianten)<br />

in die Systemmanager-Tools und Motion<br />

Libraries von verschiedenen SPS-Herstellern<br />

eingebunden werden. Anwendungen,<br />

die von einem PC oder Raspberry Pi<br />

via Maxon’s Epos Command Library kommandiert<br />

werden sind ebenfalls möglich.<br />

Bereit für das Industrial Internet<br />

of Things<br />

Die Epos4 ist unterster Informationslieferant<br />

im IIoT-Umfeld einer Maschine bzw.<br />

des Antriebsstrangs. Auf Motorströme und<br />

Drehmomente, Drehzahlen, Positionswerte,<br />

Fehlerzustände, Temperatur- und Lastwerte<br />

von Steuerung und Motor, sowie Sensoren-<br />

und Aktorenzustände kann über die<br />

Bus-Schnittstellen der Motorsteuerung zugegriffen<br />

oder die Daten zyklisch übertragen<br />

werden.<br />

Mit 25 kHz Stromreglertakt und 2,5 kHz<br />

Drehzahl-/Positionsreglertakt besitzt die<br />

Motorsteuerung identische Taktraten wie<br />

alle anderen Varianten der gleichen Produktlinie.<br />

Moderne Reglerkonzepte wie<br />

Field Oriented Control (FOC), Feed Forward<br />

und Observer Control, sowie die<br />

Dual-Loop Regelung erlauben auch bei<br />

der Epos Micro eine maximale Motorperformance<br />

und Bewegungspräzision. Die<br />

Dual-Loop Regelung mit einem Inkrementalgeber<br />

auf der Motor- und einem<br />

SSI-Absolutgeber auf der Abgangswelle<br />

ermöglicht eine präzise Positionierung<br />

der Last auch bei spielbehafteten oder<br />

elastischen Antriebssystemen.<br />

Unterstützt werden bürstenbehaftete<br />

und bürstenlose DC-Motoren mit Hallsensoren,<br />

Digital-Inkrementalgebern und<br />

SSI-Absolutgebern. Insgesamt fünf digitale<br />

Eingänge, drei digitale Ausgänge, zwei<br />

analoge Eingänge (± 10 V) und ein analoger<br />

Ausgang (± 4 V) erlauben die Anbindung<br />

und Auswertung zusätzliche Aktoren<br />

und Sensoren.<br />

Leistungsstark und komfortabel<br />

in der Inbetriebnahme<br />

Die Leistungsdichte von größer 50 W Spitzenleistung<br />

pro cm 2 Baufläche ohne(!) zusätzliche<br />

Kühlung bei einer Umgebungstemperatur<br />

von - 30 bis + 45 °C. In der Praxis<br />

bedeutet dies eine Dauerabgabeleistung<br />

von 120 W und Spitzenleistung von<br />

360 W während 10 s bei einem Flächenbedarf<br />

für Controller und Leistungsendstufe<br />

von nur 32 × 22 mm («EPOS 24/5 Micro<br />

CAN») und 7 mm Dicke.<br />

Die intuitive Inbetriebnahme-Software<br />

Epos Studio bietet mit dem Startup Wizard<br />

eine geführte Grundkonfiguration sowie<br />

ein automatisches Tuning aller Reglerparameter,<br />

auch für komplexe Dual Loop<br />

Reglerstrukturen.<br />

Bilder: Aufmacher istock/surgical_robot, sonst.maxon<br />

www.maxongroup.de


STEUERN UND ANTREIBEN<br />

Flexible Formatverstellung<br />

Warum ein Verpackungsmaschinenhersteller auf elektronische Positionsanzeigen setzt<br />

Ganz gleich, ob es um die<br />

Verpackung von Kaffeekapseln,<br />

Hustenbonbons, Batterien oder<br />

Pflaster geht – es kommt auf eine<br />

möglichst flexible Lösung an, mit<br />

der sich verschiedenste Formate<br />

verpacken lassen. Dies erfordert<br />

jedoch Maschinen, die eine<br />

intelligente Formatverstellung<br />

erlauben. Die Lösung sind<br />

elektronische Positionsanzeigen.<br />

Michaela Wassenberg, freie Journalistin,<br />

Nürnberg<br />

Bilder: Somic<br />

Somic ist bekannt für innovative Lösungen<br />

in Sachen Endverpackungsmaschinen,<br />

also für Sekundär- und Tertiärverpackungen.<br />

Dazu gehören Wraparound-Packer,<br />

Tray-Packer oder Tray-Deckel-Packer sowie<br />

Maschinen für Display-Verpackungen, die<br />

Kunden im Supermarkt präsentiert werden.<br />

Hier ist entweder beim Wraparound-Karton<br />

eine typische Aufreißperforation vorhanden<br />

oder bei der Tray- Deckel-Version wird<br />

der Deckel entfernt und das Produkt im<br />

Tray präsentiert. Somic-Maschinen zeichnen<br />

sich in erster Linie dadurch aus, dass<br />

der jeweilige Karton um das Produkt in seiner<br />

Primärverpackung herumgefaltet und<br />

nicht wie bei anderen Herstellern das Produkt<br />

über Picker in einen vorgefalteten<br />

Karton eingesetzt wird. In der Regel besteht<br />

eine Verpackungsmaschine aus der Produktzuführung,<br />

über die die Einzelprodukte<br />

in eine sogenannte Sammelgruppe<br />

gelangen. Typischerweise ist dies ein Fächersammler,<br />

der die Produkte so gruppiert,<br />

wie sie auch später im Karton stehen<br />

sollen. Je nachdem, ob es sich um eine<br />

einteilige oder eine zweiteilige Verpackung<br />

handelt, wird ein flacher Kartonzuschnitt<br />

von einem oder zwei Kartonmagazinen aus<br />

weitertransportiert, bis das gruppierte Produkt<br />

auf den flachen Zuschnitt geschoben<br />

werden kann. Dieser wird schließlich um<br />

das vom Faltkopf geschützte Produkt herum<br />

gefaltet, was für das Produkt eine sehr<br />

schonende Handhabung bedeutet. In der<br />

nächsten Station wird das Produkt dann<br />

verdeckelt oder individuell verschlossen,<br />

je nachdem, ob es sich um eine Wraparound-<br />

oder eine Deckel-Tray-Maschine<br />

handelt.<br />

Positionsanzeigen: eindeutig<br />

und gut ablesbar<br />

Für mögliche Formatverstellungen auf veränderte<br />

Produkt- oder Verpackungsgrößen<br />

sind in allen Somic-Maschinen mechanische<br />

Positionsanzeigen von Siko, Spezialist<br />

für industrielle Mess- und Antriebstechnik,<br />

verbaut. „Mit Siko verbindet uns bereits eine<br />

langjährige, gute Zusammenarbeit, was<br />

die mechanischen Positionsanzeigen angeht“,<br />

betont Dr. Johann Härtl, Leiter der<br />

Konstruktion bei Somic. „Seit nun ungefähr<br />

neun Jahren setzen wir auch auf die elektronischen,<br />

busfähigen Siko-Anzeigen, zunächst<br />

die AP04 und inzwischen das Nachfolgemodell<br />

AP05. Diese sind sehr kompakt,<br />

einfach in die Maschinensteuerung zu integrieren<br />

und sehr bedienerfreundlich im<br />

Hinblick auf Ablesbarkeit und Eindeutigkeit.“<br />

Verstellungen bei Somic-Kundenmaschinen<br />

sind sehr unterschiedlich: „Es gibt<br />

Maschinen mit nur einer einzigen Formateinstellung,<br />

sogenannte Highrunner-Linien.<br />

Andere Kunden dagegen haben bis zu 20<br />

oder 30 Formate auf den Anlagen und nutzen<br />

die volle Flexibilität aus. Manche fertigen<br />

sogar Wraparound- und Tray-Verpackungen<br />

auf einer einzigen Maschine, wo<br />

unterschiedlichste Produkte verpackt werden<br />

müssen. Somic deckt ein großes Produktspektrum<br />

im Lebensmittelbereich,<br />

aber auch bei Non-Food, Pharmazie und<br />

Kosmetik ab. Dazu Dr. Johann Härtl: „Alles,<br />

was im Supermarkt in einer Tray-Verpackung<br />

steht, könnte mit unseren Maschinen<br />

verpackt worden sein!“<br />

Der Deckel-Tray-Packer Somic 424 DT eignet<br />

sich zum Sammeln, Gruppieren und Verpacken<br />

von Produkten in offenen Kartons<br />

24 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


STEUERN UND ANTREIBEN<br />

01<br />

01 Grüne Status-LEDs signalisieren die<br />

korrekte Maschineneinstellung<br />

02 Die elektronische Positionsanzeige<br />

AP05 garantiert korrekte Maschineneinstellungen<br />

und schnelle Umrüstzeiten<br />

02<br />

Prozesssicherheit mit Rot-/Grün-System<br />

Die Vorteile der überwachten Formatverstellung, wie sie durch die<br />

Integration der elektronischen Siko-Positionsanzeigen möglich ist,<br />

sind schnellere Umrüstzeiten, eine ergonomische Bedienung und<br />

eine hohe Prozesssicherheit. Der Bediener wählt das jeweilige Format,<br />

das in der Maschinensteuerung als Rezept hinterlegt ist, einfach<br />

an, und die Maschinensteuerung sendet die neuen Sollwerte an<br />

die zu verstellenden Anzeigen. Die hinterleuchteten LCD-Displays<br />

sind gut ablesbar und darüber hinaus mit grünen und roten Status-<br />

LEDs versehen. Wenn über das Drehen einer Kurbel der korrekte<br />

Wert erreicht ist, springt die LED auf Grün um: Position erreicht. Andernfalls<br />

leuchtet die LED weiterhin rot und es muss nachjustiert<br />

Elektronische Positionsanzeigen erleichtern den<br />

Umstellungsprozess bei Verpackungsmaschinen<br />

und sorgen für mehr Prozesssicherheit<br />

werden. Zudem zeigen Pfeile auch bequem die Richtung an, in die<br />

verstellt werden muss. Da durch die Kommunikationsschnittstelle<br />

der Siko-Positionsanzeigen in der Maschinensteuerung immer die<br />

aktuellen Positionsinformationen vorliegen, wird effektiv ausgeschlossen,<br />

dass beim Wiederanfahren der Maschine fehlerhafte Einstellungen<br />

zu Qualitätsproblemen oder sogar Beschädigungen an<br />

Maschinenteilen führen könnten.<br />

Das „Quick Change Prinzip“:<br />

effizient auf neue Maße umstellen<br />

Die Faktoren Zeitersparnis und Effizienz werden bei Somic nicht<br />

nur über elektronische Positionsanzeigen beim Formatwechsel,<br />

sondern auch über das „Quick Change Prinzip“ gewährleistet. Hier-<br />

bei werden Formatteile im Ganzen in der Maschine gewechselt. Dazu<br />

reicht ein Schnellhebelverschluss, durch den kein weiteres<br />

Werkzeug benötigt wird. Zusammengenommen (Verstellung durch<br />

elektronische Positionsanzeige und Quick Change Prinzip) können<br />

die Verpackungsmaschinen deutlich effizienter auf neue Maße umgerüstet<br />

werden.<br />

Die Resonanz der Kunden auf die elektronisch überwachte Formatverstellung<br />

ist sehr positiv, weiß Dr. Johann Härtl: „Die Ausrüstung<br />

mit der AP05 ist optional; standardmäßig sind mechanische<br />

Siko-Zähler verbaut. Der Trend geht aber ganz klar zu den elektronisch<br />

überwachten Anzeigen, zumal ca. 90 bis 95 % unserer Maschinen<br />

Formatverstellungen erfordern.“ Zirka 50 % der Kunden<br />

setzen bereits auf die elektronische Variante, Tendenz steigend.<br />

Dr. Johann Härtl: „Die Digitalisierung der Maschinen nimmt weiter<br />

zu. Und die AP05 ist ein Sensor mehr, der mir hilft, Maschinendaten<br />

aufzunehmen. So weiß ich zum Beispiel auch, wann ich mit<br />

welcher Charge welche Einstellung gefahren habe, und kann die<br />

Daten speichern.“<br />

Nächster Schritt: Vollautomatisierung<br />

Der nächste Ausbauschritt wäre die Vollautomatisierung der Formatverstellung<br />

über Stellantriebe. Hier werden bei Somic bereits<br />

erste Konzepte erprobt, da auf Kundenseite der Wunsch nach einer<br />

zunehmenden Flexibilisierung der Maschinen hoch ist. Je mehr<br />

Verstellpunkte es gibt und je häufiger die Formate gewechselt werden<br />

müssen, desto interessanter wird die vollautomatische Verstellung.<br />

Somic ist hinsichtlich vollautomatischer Stellantriebe bereits<br />

mit Siko im Gespräch. „Wir unterstützen gern bei Weiterentwicklungen<br />

und neuen Projekten“, betont Moritz Müller, Produktmanager<br />

PositionLine bei Siko. „Dazu zählen zum Beispiel die Einbindung<br />

von IO-Link-Schnittstellen zur Vereinfachung der Integration<br />

in die Maschinensteuerung oder die Vollautomatisierung über unsere<br />

anbaukompatiblen Kompaktstellantriebe.“<br />

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<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION I TITEL<br />

Klein und doch ganz groß<br />

Klimawächter als smarte Lösung für ein zuverlässiges Condition Monitoring<br />

Optimale Konfektionierung und intelligentes Condition Monitoring<br />

vermeiden Temperaturschäden im Schaltschrank. Wir stellen Ihnen eine<br />

Lösung vor, die genau das vermeidet. Lesen Sie, wie smarte Schaltschrankwächter<br />

das Klima im Blick behalten und dabei erstmals Zustandsdaten<br />

direkt in die IT-Welt kommunizieren.<br />

Für übermäßige Hitzeentwicklung in<br />

Schaltschränken gibt es viele Erklärungen.<br />

Gefahren durch falsch angeordnete<br />

Geräte oder ungünstige Belüftung können<br />

Konstrukteure oft im Vorfeld minimieren,<br />

doch bei externen Einflüssen und Geräteanomalien<br />

ist spezifisches Condition Monitoring<br />

gefragt. Wer Sensordaten über Ethernet<br />

im IIoT verarbeiten will, findet nun eine<br />

smarte Lösung in Turcks Schaltschrankwächter<br />

IM18-CCM.<br />

Klaus Ebinger ist Leiter des Produktmanagement<br />

Interfacetechnik bei der Turck GmbH & Co. KG<br />

in Mülheim<br />

Immer leistungsfähigere Geräte auf kleinerem<br />

Raum zeugen von technischem Fortschritt.<br />

Für den Schaltschrank bedeutet die<br />

kompakte Bauform moderner Geräte entweder<br />

ein geringeres Außenmaß, oder es<br />

passt eine höhere Anzahl elektronischer<br />

Komponenten in ihn hinein. Doch jede Innovation<br />

hat ihre Kehrseite. In diesem Fall<br />

für all jene, die bei fortschreitender Miniaturisierung<br />

der Technik mögliche Begleiteffekte<br />

wie die Wärmeentwicklung im Blick<br />

behalten müssen. Besonders in Schaltschränken<br />

können erhöhte oder unregelmäßige<br />

Temperaturverhältnisse zu Leistungsverlust<br />

oder gar dem Ausfall einzelner<br />

Geräte führen. Umso wichtiger werden<br />

neben der geeigneten Geräteanordnung<br />

smarte Lösungen für Condition Monitoring<br />

– wie der IM18-CCM, Turcks neustem<br />

Klimawächter und Türsteher im Kompaktformat,<br />

der die Zustandsüberwachung via<br />

Ethernet sogar in die IT-Welt bringt.<br />

Rücksicht nehmen auf<br />

elektronische „Sensibelchen“<br />

Mit einer höheren Geräte- bzw. Energiedichte<br />

im Schaltschrank vermehrt sich unweigerlich<br />

auch die Verlustleistung. Gemeint<br />

ist der Teil des aufgenommenen<br />

Stroms, der nicht prozessrelevant abgegeben<br />

wird, sondern bei elektronischen Geräten<br />

in Form von Wärme. Sind die Komponenten<br />

eines Schaltschranks dann so angeordnet,<br />

dass sich Wärmenester bilden oder<br />

kaum kühle Luft strömen kann, entstehen<br />

gleich mehrere Risiken: Präzise Messgeräte<br />

werden ggf. ungenau, Komponenten haben<br />

eine geringere Lebensdauer oder fallen aus.<br />

Besonders hitzeanfällig sind komplexe Systeme<br />

wie Steuerungen. Die meisten SPSen<br />

haben eine maximale Betriebsumgebungstemperatur<br />

von 55 °C.<br />

Anomalien erkennen, bevor es<br />

zu spät ist<br />

Schon beim Bestücken eines Schaltschranks<br />

lassen sich wärmeinduzierte Risiken<br />

auf ein gewisses Maß reduzieren. Geräte<br />

in Blöcken von moderater Größe zusammenfassen,<br />

Luftbarrieren durch ungünstig<br />

verlegte Kabel oder Kabelkanäle vermeiden<br />

und wärmesensitive Komponenten möglichst<br />

weit unten einbauen – mit solchen<br />

Strategien schaffen Anwender gute Voraussetzungen.<br />

Trotz optimaler Topologie oder<br />

gar der Ventilation mithilfe von Klimaanlagen<br />

ist es aber sinnvoll, die klimatischen<br />

Verhältnisse im Schaltschrank permanent<br />

elektronisch zu überwachen. So bemerken<br />

Instandhalter frühzeitig Anomalien, um<br />

Whitepaper: Hotspots<br />

im Schaltschrank<br />

vermeiden<br />

Wie Sie mit fünf Strategien Gefahren<br />

minimieren und Energie bei der<br />

Belüftung oder Klimatisierung<br />

sparen: bit.ly/WhitepaperTurck


TITEL I <strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

01 Mithilfe von Zustandsdaten aus dem<br />

Schaltschrank lässt sich ein Geräteausfall<br />

vermeiden und die Anlagenverfügbarkeit<br />

erhöhen<br />

02<br />

02 Trotz seiner geringen Breite von nur<br />

18 mm hat der Schaltschrankwächter bereits<br />

drei Sensoren an Bord – weitere externe<br />

Sensoren können über Modbus RTU oder<br />

CAN angeschlossen werden<br />

03 Die Schaltschrankwächterserie IM-CCM<br />

bietet Condition-Monitoring-Lösungen für<br />

Endanwender und OEMs gleichermaßen<br />

01<br />

03<br />

Fehlfunktionen zuvorzukommen – speziell,<br />

wenn Geräte in weiter entfernten Schaltkästen<br />

untergebracht sind. Das trifft zum Beispiel<br />

auf Außenbereiche zu, wo Witterung<br />

als externer Faktor hinzukommt.<br />

Drei-in-eins-Überwachung auf<br />

der Hutschiene<br />

Den Türstatus sollten Unternehmen übrigens<br />

nicht nur hinsichtlich Temperatur und<br />

Luftfeuchtigkeit kontrollieren. Allen voran<br />

in sogenannten „Kritischen Infrastrukturen“<br />

(KRITIS) wie der Strom- und Wasserversorgung<br />

müssen digitale<br />

Systeme zuverlässig<br />

und nachvollziehbar vor<br />

unbefugtem Zugriff geschützt<br />

werden. So sieht es<br />

das IT-Sicherheitsgesetz vor.<br />

Hier punkten Turcks CCM-Geräte<br />

mit ihren sicheren Kontrollfunktionen.<br />

Ohne großen Aufwand machen die Geräte<br />

jeden Schaltschrank fit für den Einsatz in<br />

Kritischen Infrastrukturen.<br />

Der nächste Schritt: Fabrikebene<br />

und IT-Welt verbinden<br />

Um die Zustandsüberwachung von Schaltschränken<br />

nicht nur vor Ort darstellen zu<br />

können, sondern die Daten auch in die IT-<br />

Der Schaltschrankwächter überträgt Messwerte via Ethernet<br />

in IT-Netzwerke, bei Bedarf sogar dezentral vorverarbeitet<br />

Raum für individuelle<br />

Applikationen<br />

Condition-Monitoring-Aufgaben sind so<br />

individuell wie die Softwarelösungen vieler<br />

Anlagenbauer oder Anwender. Daher erlaubt<br />

der IM18-CCM auf seiner offenen<br />

Linux-Plattform die Installation kundenspezifischer<br />

Anwendungen. Das gibt Programmierern<br />

die Möglichkeit, bestimmte<br />

Routinen in das Gerät einzuspeisen, damit<br />

es beispielsweise einen Taupunkt erkennt<br />

oder natürliche Temperaturanstiege zu Beginn<br />

der Sommermonate berücksichtigt.<br />

Ebenso will mancher Nutzer vielleicht<br />

seinen eigenen Cloud-Connector hochladen<br />

– die Visualisierung von Trends oder<br />

der Versand eines Alarms finden dann im<br />

übergeordneten System statt.<br />

Als einfach zu ergänzende Condition-Monitoring-Lösung<br />

hat Turck vor einigen Jahren<br />

die Schaltschrankwächter IM12-CCM<br />

und IMX12-CCM (mit Ex-Zulassung) ins<br />

Programm genommen. Die Kompaktgeräte<br />

werden auf der Hutschiene montiert und<br />

verfügen „on-board“ über drei Sensoren<br />

zum Überwachen von Temperatur, Luftfeuchtigkeit<br />

und dem Türabstand. Über eine<br />

parametrierbare Grenzwertbildung sendet<br />

der IM(X)12 genau dann ein Signal,<br />

wenn definierte Werte über- bzw. unterschritten<br />

werden. Konkret hieße das etwa:<br />

Ein Gerät ist überhitzt, im Schaltschrank<br />

bildet sich Tau, oder die Tür wurde nicht<br />

ordnungsgemäß verschlossen. Der IM12-<br />

CCM besitzt einen internen Datenlogger<br />

mit Zeitstempel und speichert Daten bis zu<br />

zwei Jahren. So können Anwender schleichende<br />

Veränderungen auch über längere<br />

Zeiträume erkennen und die Ursache beheben.<br />

Über eine Schnittstelle lassen sich zwei<br />

Schaltschrankwächter im Master-Slave-<br />

Mode betreiben, um den Türschluss und<br />

andere Grenzwerte gleichzeitig an zwei<br />

Punkten im Schaltschrank zu überwachen.<br />

Der Master verarbeitet die Daten des Slaves<br />

und sendet ein Signal an die Steuerung.<br />

Schutz vor unbefugtem Zugriff<br />

Welt zu übertragen, geht Turck mit dem<br />

IM18-CCM nun den nächsten Schritt. Über<br />

seine Ethernet-Schnittstelle liefert das<br />

18 mm schmale Gerät die Messwerte der<br />

Sensoren an übergeordnete Systeme. Dieser<br />

Weg führt theoretisch bis in die Cloud,<br />

die dem Wartungspersonal auch per mobilem<br />

Endgerät jederzeit Zugriff auf aktuelle<br />

Klimadaten ermöglicht. So verschwindet<br />

allmählich die Grenze zwischen operativer<br />

Ebene und IT-Infrastruktur.<br />

Erweiterte Möglichkeiten bieten sich<br />

aber nicht nur beim Daten-Output. Auch<br />

beim Einsammeln von Messwerten besteht<br />

größerer Spielraum. Via RS485 (Modbus<br />

RTU oder CAN) können am IM18-CCM zusätzlich<br />

zu den drei verbauten Sensoren externe<br />

Geräte wie z. B. Vibrationssensoren<br />

angebunden werden. Für ein ideales Temperaturbild<br />

eines Schaltschranks ließen<br />

sich z. B. auch mehrere Temperatursensoren<br />

effizient auf unterschiedliche Positionen<br />

verteilen, sodass keine weiteren Schaltschrankwächter<br />

erforderlich wären. Oftmals<br />

genügen schon die Daten dreier Sensoren,<br />

um selbst in großen Schränken einen<br />

akkuraten Gesamteindruck zu erhalten.<br />

Ausblick: Mehr Schnittstellen,<br />

mehr Speicherplatz<br />

Temperatur, Luftfeuchtigkeit, aber auch die<br />

Sicherheit von Schaltschränken sind Größen,<br />

die in jedem Anlagenkonzept eine<br />

wichtige Rolle spielen sollten. Mit dem<br />

richtigen Gerätelayout und geschickter<br />

Ventilation lässt sich die Basis für eine hohe<br />

Verfügbarkeit der elektronischen Komponenten<br />

schaffen. Begleitend stehen mit<br />

Schaltschrankwächtern kompakte Condition-Monitoring-Werkzeuge<br />

bereit, um allzeit<br />

über kritische Messwerte informiert zu<br />

sein. Turck hat mit dem IM18-CCM die<br />

Brücke ins IIoT geschlagen und zudem<br />

Freiraum für maßgeschneiderte Kundenlösungen<br />

berücksichtigt. Wer sich obendrein<br />

mehr Schnittstellenvielfalt wünscht, wird<br />

noch in diesem Jahr auf eine zweite Geräteversion<br />

zurückgreifen können. Diese bietet<br />

einen weiteren Ethernet-Eingang sowie<br />

Universal-I/Os, einen USB-Host und zusätzlichen<br />

Speicherplatz.<br />

Bilder: Hans Turck GmbH & Co. KG<br />

www.turck.com<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> 27


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

Transparenz in der Produktion<br />

Mit smarten IoT-Lösungen für Werkzeugmaschinen bleiben Sie in der Gewinnzone<br />

Werkzeugmaschinen, die<br />

Metallbauteile fräsen oder<br />

drehen, finden sich heute in jeder<br />

Fertigungsstätte. Sie arbeiten<br />

idealerweise ihre geplanten<br />

Aufträge reibungslos ab. Aber<br />

erledigen sie diese tatsächlich<br />

wie gedacht? Und wie ist der<br />

Maschinenzustand insgesamt?<br />

Eine innovative IoT-Lösungen<br />

zeigt, dass die Digitalisierung<br />

schnell und unkompliziert<br />

umgesetzt werden kann.<br />

Oliver Prang ist Expert Digital Business Development<br />

bei SMC Deutschland GmbH in Egelsbach<br />

Digitalisierung und Industrie 4.0 sind<br />

schon lange bei SMC angekommen –<br />

vor allem in der Fertigung. Der Maschinenpark<br />

in der Produktion der Automatisierungsexperten<br />

in Egelsbach wächst stetig<br />

und wird kontinuierlich an neue Anforderungen<br />

angepasst. Neue Maschinen werden<br />

hinzugekauft, ältere ersetzt. Die moderne<br />

Produktion muss dabei besonders<br />

flexibel sein, denn bei SMC ist Losgröße 1<br />

bereits Realität. Während Standardkomponenten<br />

in großen Stückzahlen hergestellt<br />

werden, setzt SMC auch individuell ausgelegte<br />

Komponenten in besonders kleinen<br />

Stückzahlen um – von Kleinstbauteilen bis<br />

zu mehreren Kilogramm schweren Werkstücken.<br />

Ventilbaugruppen und pneumatische<br />

Zylinder lassen sich ganz nach den<br />

Anforderungen der Kunden bearbeiten<br />

und auslegen.<br />

Smarte Auftragsplanung<br />

Jeder Fertigungsauftrag wird bei SMC zunächst<br />

für eine relevante Maschine eingeplant.<br />

Für ein effizientes Produktionsmanagement<br />

braucht es dabei umfassende<br />

Informationen zur Funktionalität und Verfügbarkeit<br />

der Maschine. Sie könnte ungeplant<br />

stillstehen, eine Störung aufweisen<br />

oder auch von einem anderen Auftrag belegt<br />

sein. Muss der Auftrag trotzdem fertig<br />

werden, stünden unter Umständen Zusatzschichten<br />

oder Überstunden an – ein weiterer<br />

Punkt, der die Planung beeinflusst. All<br />

diese Faktoren muss der Betreiber bei konventioneller<br />

Aufgabenplanung im Kopf<br />

haben. Sehr viel praktischer und effizienter<br />

ist eine intelligente Plattform, auf der die<br />

aktuellen Maschinenzustände gesammelt<br />

im Blick sind. Deshalb hat SMC für die eigene<br />

Fertigung eine vernetzte Lösung umgesetzt,<br />

um die verschiedenen Anlagen endgeräteunabhängig<br />

zu überwachen und ihre<br />

Zustände zu visualisieren.<br />

Schnelle Störungserkennung<br />

für weniger Stillstände<br />

Bei der Konzeption dieser neuen Lösung<br />

sollten neben der optimierten Auftragsplanung<br />

auch die Gesamtleistung gesteigert<br />

und Stillstände reduziert werden. Dazu<br />

musste die Störfallerkennung schneller<br />

funktionieren als bisher. Für mehr Produktivität<br />

brauchte es zudem optimierte Rüst­<br />

28 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


Für jeden Fertigungsauftrag muss die passende<br />

Maschine eingeplant werden – dabei kommt es<br />

besonders auf umfangreiche Maschinendaten an<br />

<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

You CAN get it...<br />

Hardware und Software<br />

für CAN-Bus-Anwendungen…<br />

EX600-Busmodule vernetzen die Ventilinseln der Maschinen<br />

und Anlagen und geben die Daten an das zentrale IoT-Gateway,<br />

das sie weiterleitet an die Cumulocity-IoT-Plattform<br />

MU-Thermocouple1 CAN FD<br />

Konfigurierbare Messeinheit mit<br />

Anschlüssen für 8 Thermoelemente.<br />

CAN-FD-Interface zur Übertragung<br />

der Messdaten.<br />

595 €<br />

zeiten. Die Herausforderung dabei: das<br />

Sammeln der Daten aus den unterschiedlichen<br />

Maschinen. Je nach Baujahr und Hersteller<br />

boten diese eine ganze Palette uneinheitlicher<br />

Schnittstellen.<br />

Im ersten Schritt entschied sich das<br />

Team von SMC deshalb, die digitalen Signale<br />

der Maschinen zu nutzen. Diese sind<br />

bereits in allen Maschinen, etwa als<br />

Leuchtmelder, vorhanden. Um sie zu vernetzen,<br />

bauten SMC Mechatroniker neue<br />

Ventilinseln in Kombination mit EX600-<br />

Busmodulen in die Schaltschränke und<br />

verdrahteten diese mit diversen Signalen<br />

aus der jeweiligen Maschine. Per Industrial<br />

Ethernet liefert das EX600-Modul die Daten<br />

weiter an ein zentrales IoT-Gateway in<br />

der SMC Produktionshalle, welches sie<br />

wiederum sammelt und mittels gesichertem<br />

Netzwerkprotokoll an die IoT-Plattform<br />

„Cumulocity“ weiterleitet. Diese Plattform<br />

der Software AG entspricht den<br />

Anforderungen von SMC optimal – sie ist<br />

endgeräteunabhängig, cloudbasiert, bietet<br />

starke Analytik-Tools und Datensicherheit<br />

und ist weltweit verfügbar.<br />

Jede Maschine wird zum<br />

gläsernen Objekt<br />

Einmal auf der IoT-Plattform angekommen,<br />

können die gesammelten Daten analysiert<br />

und grafisch aufbereitet werden. Bei<br />

der Gestaltung des Dashboards fiel die<br />

Wahl bewusst auf ein einfaches Design, da<br />

nicht alle Nutzer das gleiche Know-how haben.<br />

Doch alle sollen in der Lage sein, die<br />

dargestellten Informationen schnell zu<br />

sehen und zu verstehen. Beispielsweise<br />

gibt eine Ampel komfortable Einsichten in<br />

den Maschinenzustand. Die Plattform<br />

zeichnet auch außerhalb der Fertigungshalle<br />

ein umfassendes Bild des Maschinenparks<br />

bis hin zu Kuchendiagrammen,<br />

die die Zustände der Maschinen prozentual<br />

anzeigen.<br />

Optimierungspotenziale nutzen<br />

Die Anwendung bei SMC zeigte bereits in<br />

den ersten Wochen deutliche Erfolge. So<br />

sind zum Beispiel die Maschinen und deren<br />

Laufzeiten und Zustände transparenter.<br />

Störfälle und Probleme im Prozess lassen<br />

sich schnell erkennen und beseitigen,<br />

bevor es zu ungeplanten Stillständen<br />

kommt. Optimierte Rüstzeiten steigern darüber<br />

hinaus die Gesamtauslastung signifikant.<br />

Die relativ geringe Investition in neue<br />

Hardware, deren Installation und die Inbetriebnahme<br />

der IoT-Plattform amortisierten<br />

sich schnell. SMC will deshalb künftig<br />

weitere Maschinen einbinden und zusätzliche<br />

Optimierungspotenziale bei Auftragsplanung<br />

und Rüstzeiten erschließen. In der<br />

Fertigung muss man nicht auf die Zukunft<br />

warten – Industrie 4.0 lässt sich schon<br />

heute realisieren.<br />

Bilder: SMC<br />

www.smc.de<br />

Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt., Porto und Verpackung. Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten.<br />

PCAN-MicroMod FD<br />

Grundplatinen<br />

Konfigurierbare I/O-Module mit<br />

CAN-FD-Interface. In verschiedenen<br />

Versionen für analoge oder digitale<br />

I/O-Anwendungen erhältlich.<br />

PCAN-Router Pro FD<br />

ab 275 €<br />

Frei programmierbarer 6-Kanal-<br />

Router für CAN und CAN FD mit I/O<br />

und Datenlogger. Auslieferung inkl.<br />

Entwicklungspaket mit Beispielen.<br />

ab 980 €<br />

www.peak-system.com<br />

Otto-Röhm-Str. 69<br />

64293 Darmstadt / Germany<br />

Tel.: +49 6151 8173-20<br />

Fax: +49 6151 8173-29<br />

info@peak-system.com


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Hygienisch und<br />

sicher verbunden<br />

Kabelverschraubung im<br />

Hygienic Design mit EMV-Schutz<br />

In den automatisierten Prozessen<br />

der Lebensmittel- und<br />

Pharmaindustrie müssen die<br />

Maschinen hygienisch einwandfrei<br />

ausgelegt sein und vor<br />

elektromagnetischen Einflüssen<br />

sicher geschützt werden. Eine<br />

EMV-Kabelverschraubung im<br />

EHEDG-Design bietet diese<br />

Kombination.<br />

Durch den steigenden Einsatz z. B. von<br />

drahtlosen Kommunikationseinrichtungen,<br />

Elektromotoren und Frequenzumrichtern<br />

kommt es im industriellen Umfeld<br />

häufig zu Anlagenstillständen und Fertigungsproblemen<br />

aufgrund von elektromagnetischen<br />

Störungen – auch bei der Lebensmittelproduktion<br />

und im Bereich Chemie &<br />

Pharma. Gerade die Kabeleinführung in<br />

Gehäuse steht dabei im Fokus, denn hier<br />

können Lücken im Schirmkonzept einer<br />

Fertigungsanlage entstehen, durch die elektromagnetische<br />

Strahlung durchschlüpft<br />

und Funktionsstörungen z. B. in der Steuerung<br />

und auf der Feldebene verursacht. Dadurch<br />

können teure Produktionsfälle und –<br />

ausschuss entstehen.<br />

Hohe Hygieneanforderungen<br />

In der Produktkontaktzone können Lebensmittel<br />

mit Anlagenteilen in Berührung<br />

kommen und anschließend in den Verarbeitungsprozess<br />

zurückgelangen. Daher<br />

sind hier die Hygiene-Anforderungen besonders<br />

hoch und die dort verbauten Kom-<br />

Dipl.-Ing. Walter Lutz, Fachjournalist, PRservice<br />

in Haiger<br />

30 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


NEW<br />

NEW<br />

SLETTER<br />

SLETTER<br />

ponenten dürfen nicht die Bildung potenzieller<br />

Schmutznester begünstigen. In der<br />

Spritzzone können Nahrungsmittel ebenfalls<br />

an die einzelnen Bauteile gelangen und<br />

als Nahrungsmittelrückstände an den Komponenten<br />

haften bleiben. Somit liegt auch<br />

hier der Fokus in der leichten, hygienegerechten<br />

Reinigbarkeit der Anlage.<br />

Um unnötige Lebensmittelanhaftungen<br />

zu verhindern, müssen die Bauteile entsprechend<br />

geschützt werden oder über<br />

glatte Oberflächen verfügen. Oberstes Ziel<br />

ist eine rückstandslose Reinigung der entsprechenden<br />

Produktionsabschnitte. Für<br />

beide Zonen muss eine Kabeleinführung<br />

nach Hygienic Design konzipiert und zertifiziert<br />

sein.<br />

Glatte Oberflächen gegen<br />

Anhaftungen<br />

Mit der Blueglobe Tri Clean Plus stellt das<br />

Unternehmen Pflitsch eine sichere Lösung<br />

vor, die EMV-Schutz mit den anspruchsvollen<br />

Hygienic Design-Vorgaben kombiniert<br />

und nach EHEDG-Standard zertifiziert ist.<br />

Diese Kabelverschraubung aus Edelstahl<br />

besitzt sehr glatte Oberflächen (Rauheit Ra<br />

< 0,8 μm) sowie gerundete, kantenfreie<br />

Übergänge zu den Schlüsselflächen. Hohlräume,<br />

Spalten und offene Gewindegänge<br />

bleibt also unbeschädigt. Das ergibt eine<br />

hohe Montagefreundlichkeit und Montagesicherheit,<br />

was bei den Anwendern einen<br />

hohen Stellenwert hat. Denn dabei<br />

lassen sich Zeit und Kosten sparen sowie<br />

eine hohe Betriebssicherheit der Gesamtmontage<br />

mit hohen Schirmdämpfungswerten<br />

erreichen.<br />

Bereits beim Einschieben des Kabels in die<br />

Tri-Kabelverschraubung ergibt sich aufgrund<br />

der Federkraft eine zuverlässige Kontaktierung<br />

selbst bei unrunden und außer<br />

mittig liegenden Kabeln. Außerdem erlaubt<br />

das Pflitsch Prinzip, dass der Kabelschirm<br />

nur an der Kontaktstelle der Feder freigelegt<br />

werden muss. Das Kabel kann so bis in den<br />

Schaltschrank hineingeführt werden und<br />

wird erst unmittelbar an der Anschlussstelle<br />

abgelängt und abisoliert. Damit ergibt<br />

sich ein hohes Maß an Schirmdämpfung<br />

und die Verkopplungen von Nutz- mit Störsignalen<br />

wird sicher vermieden. Mit über<br />

80 dB bei 100 MHz und mit 65 dB bei<br />

1 000 MHz bietet die Blueglobe Tri Clean<br />

Plus hohe Signalsicherheit – zertifiziert für<br />

Anwendungen nach Cat-7A.<br />

Kabelschonende Abdichtung<br />

Der E-Mail-Service<br />

für Konstrukteure, Entwickler,<br />

Systemintegratoren sowie<br />

Produktionsverantwortliche<br />

die sich mit der Konstruktion<br />

und Entwicklung<br />

eigener Maschinen<br />

und Anlagen befassen.<br />

Es wird wirkungsvoll verhindert, dass sich Verschmutzungen<br />

anhaften und Bakteriennester bilden<br />

sucht man vergeblich. So wird wirkungsvoll<br />

verhindert, dass sich Verschmutzungen anhaften<br />

und sogenannte Bakteriennester bilden<br />

können.<br />

Zudem gelingt die Reinigung z. B. per<br />

Hochdruckdampf einwandfrei. Entsprechend<br />

hoch sind die Schutzarten mit IP 68<br />

und IP 69 ausgelegt. Für Dichteinsätze und<br />

Dichtscheiben verwendet Pflitsch Kunststoffe<br />

entsprechend der FDA 21 CFR<br />

§ 177.2600, die für den Kontakt mit Lebensmitteln<br />

geeignet sind.<br />

Prozesssichere Montage<br />

Pflitsch nutzt bei seiner Baureihe Blueglobe<br />

ein einzigartiges Kontaktprinzip: Über<br />

eine geschlossene Triangelfeder in der Kabelverschraubung<br />

wird das Schirmgeflecht<br />

des Kabels sicher und großflächig kontaktiert.<br />

Gleichzeitig muss der Anwender lediglich<br />

an der Kontaktstelle den Kabelmantel<br />

entfernen. Das Schirmgeflecht<br />

Die Blueglobe Tri Clean Plus baut kompakt<br />

und niedrig, auch weil sie auf Block geschraubt<br />

wird, sich also passgenau an die<br />

Gehäuseoberfläche anschmiegt. Features<br />

sind die kabelschonende Abdichtung durch<br />

den großen Dichteinsatz und die überdurchschnittlich<br />

hohe Zugentlastung, die<br />

ein Herausrutschen des Kabels aus der Kabelverschraubung<br />

verhindert. Die großflächige<br />

Kontaktierung des Kabelmantels verhindert<br />

außerdem, dass das Kabel auf Dauer<br />

nicht irreparabel eingeschnürt wird und<br />

damit die Abdichtung leidet.<br />

Die Blueglobe Tri Clean Plus gibt es in<br />

den Größen M12 bis M40 und dichtet aufgrund<br />

des großen Spannbereichs des TPU-<br />

Dichteinsatzes Kabeldurchmesser von 5 bis<br />

29 mm zuverlässig ab. Um den hohen Fertigungstemperaturen<br />

zu widerstehen, sind<br />

diese Kabelverschraubungen zugelassen<br />

für Temperaturen von - 40 bis + 85 °C.<br />

Bilder: Pflitsch<br />

www.hd-pflitsch.de<br />

Alle<br />

14 Tage<br />

NEU!<br />

Aktuelle Nachrichten<br />

rund um neueste<br />

Entwicklungen, Trends und<br />

Veranstaltungen aus<br />

dem gesamten<br />

Bereich der Mess- und<br />

Automatisierungstechnik.<br />

Jetzt<br />

kostenlos<br />

anmelden!<br />

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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Eine runde Sache<br />

Warum Sie auf modulare Steckverbinder in der Automation nicht verzichten sollten<br />

So vielfältig die Anforderungen<br />

und Lösungen im Bereich der<br />

Automation heutzutage sind,<br />

so unterschiedlich sind auch die<br />

elektrischen Bauteile und<br />

Komponenten. Gut also, wenn<br />

man auf modulare Lösungen<br />

zurückgreifen kann, die maximale<br />

Flexibilität bieten.<br />

Patrick Rieckhoff, Technischer Leiter bei der<br />

ILME GmbH in Wiehl<br />

Von Kunde zu Kunde, von Projekt zu Projekt<br />

wechselnde Bedürfnisse an die automatisierte<br />

Anlage lassen sich mit standardisierten<br />

Komponenten oft nicht vollends<br />

abdecken. Die Flexibilität, die von erfolgreichen<br />

Unternehmen der Automatisierung<br />

gefordert wird, wird daher auch von den<br />

einzelnen Bauteilen gefordert. Mixo, der<br />

modulare ILME-Steckverbinder für die Automation,<br />

gleicht einem einfachen Baukastensystem.<br />

Je nach Anzahl der Mixo-Module<br />

bzw. der Größe des Steckverbindergehäuses<br />

stehen fünf verschiedene Halterahmen<br />

zur Verfügung, von einem Rahmen für 1<br />

Moduleinheit (ME) bis zu einem Rahmen<br />

für sechs Moduleinheiten. Nun zum interessanten<br />

Teil: für die Schnittstellen, die in<br />

dem Steckverbinder abgebildet werden sollen,<br />

stehen über 80 verschiedene Mixo-Module<br />

zur Auswahl (Buchsen- und Stiftmodule<br />

als 1 Modul gesehen). Darunter nicht<br />

nur welche für die elektrische Leistungsund<br />

Signalübertragung, sondern auch für<br />

Datenübertragung, Lichtwellenleiter, Videosignale<br />

und sogar Druckluft. Mathematisch<br />

ergeben sich somit 806 mögliche Konfigurationen.<br />

Alle können wir Ihnen in diesem<br />

Artikel natürlich nicht vorstellen – und<br />

auch die gesamte Bandbreite an Modulen<br />

würde den Rahmen sprengen – jedoch<br />

zeichnen sich gerade für die Anforderungen<br />

der Automation einige hochinteressante<br />

MIXO-Module aus.<br />

Verschiedene Datenstandards<br />

sind mit an Bord<br />

Eine der wichtigsten Aufgaben von Schnittstellen<br />

in der Automatisierung ist die zuverlässige<br />

Übertragung verschiedener Datenstandards.<br />

Weitläufige Industrial IoT Netzwerke<br />

mit hohen Linkstrecken zwischen<br />

den Teilnehmern können mit dem Mixo<br />

Megabit Modul CX 08 D5 stabil und zuverlässig<br />

aufgebaut werden. Mit dem Modul<br />

lassen sich vier Shielded Twisted Pairs<br />

(STP), aber auch Unshielded Twisted Pairs<br />

(UTP) nach Cat. 5e Class D, verbinden. Eine<br />

Gigabit Ethernet Übertragung nach<br />

1 000BASE-T und eine Linklänge von bis zu<br />

100 m kann so in dem IIoT Netzwerk erreicht<br />

werden.<br />

Passend für die Anforderungen<br />

einer Industrie 4.0<br />

Ein kompaktes Maschinendesign, kleinere<br />

und leichtere Steckverbindergehäuse und<br />

somit ein platzsparendes und wirtschaftliches<br />

Gesamtkonzept, kann mit dem Mixo<br />

RJ45-Modul CX 01 J8…I mit IDC-<br />

Schneidklemmanschluss realisiert werden.<br />

Durch den direkten Anschluss der Ethernet<br />

Leitung an den RJ45-Einsatz wird die Einbautiefe<br />

drastisch reduziert, wodurch Gehäuse<br />

kleiner ausfallen können. Selbstverständlich<br />

geeignet für den physischen Aufbau<br />

modernster Industrial Ethernet Netzwerke<br />

mit bis zu 10 Gbit/s nach IEEE<br />

802.3an 10GBASE-T durch Cat. 6 A<br />

Class E A<br />

und verschiedenen Kodierungen (TIA 568A,<br />

TIA 568B und Profinet).<br />

32 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

01 02 03<br />

01 Das Gigabit-ModulCX 08 I6: die spezielle<br />

Kontur des Moduls trennt die vier STP-Leiterpaare<br />

auch im Steckverbinder voneinander<br />

02 Beim Modul CX 20S I werden 20<br />

empfindliche Signale separat geschirmt im<br />

Modul übertragen<br />

03 Beim Mixo-HDMI-Modul CX 01 MI lassen<br />

sich Videosignale mit 4K Ultra HD im<br />

HDMI-Standard übertragen<br />

Benötigt das Industrie-4.0-taugliche Datennetzwerk<br />

noch höhere Übertragungsgeschwindigkeiten<br />

und hohe Linkstrecken,<br />

evtl. sogar in Kombination mit PoE, PoE+<br />

oder PoDL, so bietet hier das Mixo Gigabit<br />

Modul CX 08 I6 eine entsprechende Hochleistungsschnittstelle.<br />

Vier konstruktiv voneinander<br />

getrennte Shielded Twisted Pairs<br />

(STP) lassen sich, gerade durch die spezielle<br />

Kontur des Mixo-Moduls konsequent geschützt,<br />

durch eine 360 ° Abschirmung<br />

steckbar verbinden. Hierdurch sind höchste<br />

Gigabit-Datenraten nach 10GBase-T mit<br />

Cat. 6A und einer Linklänge von bis zu<br />

100 m möglich.<br />

Hohe Bandbreite an Kontakten<br />

für Sensoren und Aktoren<br />

Müssen Signale von Sensoren oder Befehle<br />

für Aktoren aus einem Teil der Anlage zu einem<br />

anderen Teil befördert werden oder<br />

müssen diese zu den entsprechenden PLCs<br />

und Steuerungen gelangen, so benötigt die<br />

modulare Schnittstelle auch Module mit einer<br />

hohen Bandbreite von Kontakten.<br />

432 Pole in einem „Schweren Steckverbinder“<br />

für industrielle Anwendungen klingen<br />

unvorstellbar, und doch ist dies theoretisch<br />

möglich. Mit dem Modul CX 36 I für 36 Signalkontakte<br />

auf nur einer Moduleinheit<br />

lassen sich in einem doppelreihigen Steckverbindergehäuse<br />

mit insgesamt 12 Modulplätzen<br />

432 Pole mit Kenndaten von 4A/<br />

32V/0,8kV 3 konfigurieren. Praktikabel ist<br />

diese Kontaktdichte aufgrund der hohen<br />

Leitungsdurchmesser sowie Steck- und<br />

Ziehkräfte nicht mehr, jedoch bietet dieses<br />

Modul mit seinen 36 Kontakten auf nur einer<br />

Moduleinheit die höchste Bandbreite<br />

von Kontakten für Sensoren und Aktoren.<br />

Benötigen leistungsstarke Aktoren höhere<br />

Ströme oder Spannungen, so bietet hier das<br />

Modul CX 42 D eine ebenfalls hohe Kontaktdichte<br />

von leistungsstarken 10A-Crimpkontakten<br />

der Serie CD und Kenndaten von<br />

10 A/150 V/2,5 kV 3. Heruntergerechnet auf<br />

eine Moduleinheit beträgt die Bandbreite<br />

statt 36 Pole nur 21 Pole, dafür steht jedoch<br />

eine fast 12-fach so hohe einzelkontaktbezogene<br />

Leistungsfähigkeit zur Verfügung.<br />

Handelt es sich um eine störempfindliche<br />

Verbindung oder einen sensiblen Sicherheitsschaltkreis,<br />

der separat abgeschirmt<br />

werden muss, so kann diese EMV-Abschirmung<br />

durch das Mixo-Modul CX 20S I getrennt<br />

vom restlichen Steckverbinder erfolgen.<br />

Empfindlichste Signalleitungen werden<br />

in diesem 20poligem Modul 360 ° abgeschirmt<br />

mit Kenndaten von 4 A/ 32 V/0,8 kV<br />

störstrahlungssicher übertragen.<br />

Robust, mit integrierter<br />

Leistungsversorgung<br />

Mathematisch ergeben sich 806 mögliche<br />

Steckverbinder-Konfigurationen<br />

Keine Maschine kommt ohne eine Energieversorgung<br />

aus. Daher gilt es, auch diese<br />

Versorgung von elektrischer Leistung mit in<br />

dem modularen Mixo-Steckverbinder zu integrieren.<br />

Eine typische Netzspannung als<br />

Energieversorgung der Anlage oder Maschine<br />

kann ohne großen Konfektionierungsaufwand<br />

in dem modularen Steckverbinder<br />

abgebildet werden. Mit den Kenndaten<br />

von 16 A/400 V/6 kV 3 bzw. 500 V im<br />

Verschmutzungsgrad 2 und dem werkzeuglosen<br />

Schnellanschluss Squich lässt sich<br />

das 5polige Mixo-Modul CX 05 SH in Sekundenschnelle<br />

konfektionieren und vibrationsbeständig,<br />

dank Käfigzugfedertechnik,<br />

in den bestehenden Mixo-Steckverbinder<br />

integrieren.<br />

Einsatz in Prüfeinrichtungen<br />

Vielseitige Prüfeinrichtungen einer automatisierten<br />

Anlage mit hohen Prüfspannungen<br />

und Prüfströmen können mit Hilfe<br />

des High Tension Moduls CX 02 4H betriebssicher<br />

konstruiert und betrieben<br />

werden. Dank der hohen Bemessungsspannung<br />

von 2 900/5 000 V, des hohen Bemessungsstroms<br />

von 40 A und der hohen<br />

Stoßspannungsfestigkeit von 15 kV im Ver-<br />

schmutzungsgrad 3 können individuelle<br />

Schnittstellen für die jeweiligen Prüflinge<br />

mit diesem 2-poligen Modul des Baukastensystems<br />

aufgebaut werden.<br />

All-in-one-Steckverbinder für<br />

smarte Industrial Devices<br />

Selbst spezielle Schnittstellen, z. B. für Videosignale,<br />

lassen sich mit einem modularen<br />

Steckverbinder abbilden. Industrial<br />

Control Panels, Anzeigen und Bildschirme<br />

sowie andere Mensch-Maschine-Schnittstellen<br />

(HMI) lassen sich im Handumdrehen<br />

mit der aus dem Personal Computer<br />

Bereich bewährten HDMI-Schnittstelle verbinden.<br />

Das Mixo-HDMI-Modul CX 01 MI<br />

macht genau dies möglich, indem das dazugehörige<br />

Patchkabel für HDMI 1.4 und<br />

2.0 einfach in das Modul eingelegt wird. So<br />

lassen sich nicht nur Videosignale mit<br />

4K Ultra HD 60 Hz sondern auch 18 Gbit/s<br />

Ethernet und ARC direkt mit übertragen. In<br />

Kombination mit weiteren Modulen lässt<br />

sich so der perfekte All-in-One Steckverbinder<br />

für smarte Industrial Devices aufbauen.<br />

Leicht im Handling<br />

Kommt es nach der Konfiguration des modularen<br />

Mixo-Steckverbinders nun zu der<br />

Montage, so zeichnet sich das Ilme-System<br />

durch das leichte Handling aus. Die einzelnen<br />

Module werden einfach wie Bausteine<br />

aneinandergereiht zusammengeschoben<br />

und man erhält einen fixierten Monoblock.<br />

Anschließend wird dieser einfach in den<br />

entsprechenden Halterahmen eingesetzt<br />

und mit den beiliegenden Clips arretiert.<br />

Der so zusammengebaute Kontakteinsatz<br />

kann dann entsprechend konfektioniert<br />

und in das Steckverbindergehäuse eingebaut<br />

werden. Muss später eine Schnittstelle<br />

modifiziert werden, kann der Modulblock<br />

für dieses Retrofit einfach wieder ausgebaut,<br />

gelöst und angepasst werden.<br />

Bilder: Ilme<br />

www.ilme.com<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> 33


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Das passende Gehäuse für jede<br />

Anwendung<br />

Schleifen, bohren, lackieren:<br />

Rose Systemtechnik<br />

bearbeitet alle seine<br />

Standardgehäuse nach<br />

Kundenwunsch. Zum<br />

Service gehört auch die<br />

Bestückung mit den<br />

erforderlichen Elektronikkomponenten.<br />

Der<br />

Gehäusespezialist bearbeitet sowohl<br />

Einzelgehäuse als auch Serien mit hohen<br />

Stückzahlen. In der mechanischen<br />

Bearbeitung werden z. B. mit<br />

CNC-Frästechnik Gravuren an Aluminiumund<br />

Kunststoffgehäusen durchgeführt und<br />

farblich ausgelegt. Durch Laserbearbeitung können die Edelstahlgehäuse<br />

zudem an den Seiten, Deckeln und Böden an die<br />

Applikation angepasst werden. Zum Serviceangebot zählen auch<br />

das Anschweißen von Außenlaschen, das Aufschweißen von<br />

Gewindebolzen und das Einbringen von Gewindebohrungen, das<br />

Gewindeschneiden und die Rückwärtssenkung von Bohrungen.<br />

Als Vorbereitung für besondere Ansprüche sind Oberflächenveredelungen<br />

wie das Glasperlensandstrahlen oder Spachteln<br />

möglich. Für eine EMV-Abschirmung werden die Gehäuseoberflächen<br />

galvanisch vernickelt.<br />

ww.rose-systemtechnik.com<br />

Statusänderungen rundum und weithin<br />

sichtbar<br />

Werma erweitert das Signaltechnik-Angebot um die<br />

LED-Drehspiegelleuchte 883. Sie wartet mit einer aufmerksamkeitsstarken<br />

Signalisierung über große Distanzen auf und strahlt<br />

Licht über einen Bereich von 360 ° aus. Die neue Drehspiegelleuchte<br />

überzeugt durch ein schnörkelloses, funktionales Design<br />

in Verbindung mit<br />

energiesparenden,<br />

und langlebigen<br />

LED-Leuchtmitteln.<br />

Im Vergleich zu den<br />

Vorgängern werden<br />

eine höhere Lichtintensität<br />

und eine<br />

vergrößerte Signalwirkung<br />

erreicht. Durch<br />

den im Innern<br />

rotierenden Spiegel<br />

entsteht der Eindruck eines Blitzes. Modell 883 ist in einem<br />

Gehäuse in Schutzart IP65 untergebracht und daher für Außenbereiche<br />

geeignet. Auch im Umfeld von Maschinen oder weitläufigen<br />

Anlagen ist die Signalwirkung hoch und wird durch die<br />

entstehenden Reflexe an Wänden oder Flächen weiter verstärkt.<br />

Die LED-Drehspiegelleuchte lässt sich auf einem Tor oder am<br />

Winkel montieren. Um Beschädigungen vorzubeugen, kann ein<br />

Drahtschutzkorb angebracht werden.<br />

www.werma.com<br />

Taktil messen so einfach<br />

wie kaum zuvor.<br />

Digital. Mit IO-Link.<br />

Anschlussfertige Verteilerblöcke mit integriertem Trennelement<br />

Die Verteilerblöcke PTFIX mit Push-in-Anschluss von Phoenix Contact werden individuell konfiguriert<br />

und vor Ort beim Anwender nur noch ausgepackt und angeschlossen. Jetzt sind die ersten<br />

Verteilerblöcke mit integrierter Funktion erhältlich. Mit ihnen lassen sich schnell und einfach Signale<br />

auftrennen sowie Sicherungen und Bauelemente<br />

implementieren. Es gibt sie in drei verschiedenen<br />

Varianten: TG stehen für unterschiedliche Trenn-,<br />

Sicherungs- und Bauelementestecker zur Verfügung. Die<br />

Ausführung MT besitzen eine integrierte Messertrennung<br />

sowie die Version MTL eine integrierte<br />

Hebelmessertrennung.<br />

www.phoenixcontact.com<br />

Lichtgitter verhindert ungewollten Wiederanlauf<br />

Messen, Prüfen, Detektieren,<br />

Referenzieren, Überwachen<br />

• Spielfreie Kugelführung<br />

• Grosse Variantenvielfalt<br />

• Gleiche Prozessdaten für alle<br />

Messwege<br />

• Steckbar an der Messstelle<br />

• Rekalibrierbar über IO-Link<br />

www.peterhirt.ch<br />

In der Lichtgitterfamilie PSENopt II von Pilz gibt es jetzt eine Wiederanlaufsperre als Zubehör. Die<br />

PSENopt II lockout verhindert ein unbeabsichtigtes Wiederanlaufen der Maschine, z. B. bei<br />

Wartungsarbeiten in Gefahrenbereichen. Zusätzliche Sicherheitssensoren sind nicht notwendig. Zur<br />

Sperre gehört eine Montagevorrichtung, die seitlich am Lichtgitter befestigt wird. Ebenfalls<br />

inbegriffen ist ein Schwenkarm, der vor das Sichtfeld des Lichtgitters geklappt wird, sobald der<br />

Gefahrenbereich betreten wird. Zusätzliche Sicherheit bietet ein Schloss, das ein erneutes Verstellen<br />

des Schwenkarms ausschließt. Durch die so erzwungene<br />

Unterbrechung des Sichtfelds hat das Lichtgitter kein freies<br />

Sichtfeld mehr, was den Wiederanlauf verhindert. Die Lichtgitter<br />

bieten Finger-, Hand- oder Körperschutz für Anwendungen bis<br />

PL e. In Kombination mit der konfigurierbaren Kleinsteuerung<br />

PNOZmulti 2 ergibt das Lichtgitter mit Sperre eine sichere<br />

Komplettlösung.<br />

www.pilz.com


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Per Kunststoff-Energieketten sauber<br />

geführt<br />

Neu bei Norelem sind Energieführungsketten aus Kunststoff. Da<br />

sich die Kettenglieder einzeln öffnen lassen, ist eine schnelle<br />

Kabelbelegung möglich, auch mit bereits montierten Steckern.<br />

Bei Verlegung mehrerer Leitungen können diese über<br />

Trennstege voneinander separiert werden. Anschlusselemente<br />

zur Befestigung der<br />

Energieketten an der<br />

Anlage sind ebenso<br />

erhältlich wie Zugentlastungen.<br />

Im<br />

Sortiment von<br />

Norelem finden sich<br />

Energieführungsketten<br />

mit Innenhöhen von<br />

12 bis 45 mm,<br />

Innenbreiten bis<br />

200 mm und verschiedenen<br />

Biegeradien. Die Nennlänge von 1 000 mm ist standardmäßig<br />

ab Lager verfügbar. Eine Verlängerung wird durch das<br />

Zusammenstecken einzelner Ketten erreicht. Energie- bzw.<br />

Schleppketten schützen und führen eingelegte Leitungen und<br />

kommen dort zum Einsatz, wo bewegte Maschinenteile mit<br />

Strom, Daten oder Flüssigkeiten versorgt werden müssen, etwa<br />

in CNC-Werkzeugmaschinen, Anlagen in der Verpackungsindustrie,<br />

Baumaschinen, Kranen oder Hochregallagersystemen.<br />

www.norelem.de<br />

Engineering-Daten automatisch<br />

verschlüsselt<br />

Mit einer neuen<br />

Aprol-Funktion<br />

von B+R können<br />

Entwickler ihre<br />

Engineering-<br />

Daten beim Imund<br />

Exportieren<br />

automatisch<br />

verschlüsseln. So<br />

sind Projekte vor<br />

Cyber-Gefahren<br />

geschützt – hohe<br />

Datensicherheit ohne Aufwand. Gerade wenn bei größeren<br />

Projekten Aufgaben auf globale Teams verteilt werden, ist ein<br />

sicherer Austausch von Engineering-Daten unerlässlich. Um das zu<br />

gewährleisten, müssen alle Konfigurationsdaten durch eine<br />

Verschlüsselung geschützt werden. Mit der neuen Aprol-Funktion<br />

„Datensicherheit beim Importieren und Exportieren“ wird dieses<br />

Verschlüsseln einfach ermöglicht. Ist die Anlageninbetriebnahme<br />

abgeschlossen, wird das gesamte Projekt manipulationssicher dem<br />

zuständigen Archivar übergeben. Eine nachträgliche Manipulation<br />

ohne Kenntnis des Passwortes ist unmöglich. Für den Anwender<br />

bedeutet dies neben der hohen Datensicherheit auch eine<br />

erhebliche Zeitersparnis, da ein manuelles Ver- und Entschlüsseln<br />

der Engineering-Daten entfällt.<br />

www.br-automation.com<br />

Neue Features für die<br />

Technologieplattform<br />

Das Unternehmen Schneider Electric hat mit PacDrive 3 eine<br />

Komplettlösung für die Automatisierung komplexer Maschinen<br />

entwickelt. Diese Plattform wurde kürzlich um Einkabelmotoren<br />

und neue Funktionen für Servoantriebe erweitert.<br />

PacDrive 3 bietet Motion-Funktionalität für bis zu<br />

2 600 Servomotoren oder Roboterachsen, vollständig integrierte<br />

Ethernetbasierte<br />

Echtzeitkommunikation<br />

und<br />

einheitliche<br />

Softwareunterstützung<br />

für die<br />

komplette<br />

Maschine. Im<br />

Zuge der letzten<br />

Aktualisierung<br />

wurde das Paket<br />

um neue Lexium SH3 Einkabelmotoren erweitert. Anwender<br />

profitieren von erhöhter Flexibilität beim Anschluss und<br />

reduziertem Verkabelungsaufwand. Parallel sind konstante<br />

Positionsgenauigkeit und Leistungsfähigkeit wie bei vergleichbaren<br />

Motoren mit 2-Leiter-Anschluss gewährleistet. Ebenfalls<br />

neu ist ein zweiter Encodereingang für die Lexium 62 Servoantriebe.<br />

Mithilfe des zusätzlichen Inkrementalgebers ist es nun<br />

möglich, die reale Position der Servoachse für ein direkt an den<br />

Antrieb angeschlossenes Peripheriegerät, wie Drucker oder<br />

Kamera, bereitzustellen.<br />

www.se.com<br />

• stabil, störungsfrei,<br />

sicher, verlustarm<br />

• Unterschiedliche<br />

Kabeltypen<br />

(rund, flach)<br />

sales@wppro.com<br />

wppro.com/serie-660<br />

SERIE 660<br />

NETZWERKKABEL-<br />

VERBINDUNGEN<br />

• Kabellängen<br />

bis zu 50m<br />

• AWG 32 bis 24<br />

• In den Klassen<br />

Cat 5e, 6 und 6A<br />

Mehr zur<br />

Serie 660<br />

<strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 1/2020 35


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

RJ45-Netzwerkkabel: flexibel und<br />

variantenreich<br />

Stabil, störungsfrei, sicher, schnell und verlustarm sind Vorteile,<br />

die kabelgebundene Netzwerkverbindungen unschlagbar<br />

machen. Der Bedarf an Netzwerkkabeln ist daher weiter ungebrochen.<br />

Mit der Serie 660 erweitert der Spezialist W+P das Sortiment<br />

an vorkonfektionierten Netzwerkkabeln und bietet eine umfangreiche<br />

Auswahl an Ausführungen und Längen, auf Wunsch in<br />

verschiedenen Farben. So können lange Übertragungswege verlustarm<br />

überwunden werden. Auch Kabelverbindungen für große Distanzen bis<br />

zu 50 m deckt der Anbieter ab: Unterschiedliche Kabeltypen (rund, flach)<br />

sind beidseitig mit 8-poligen RJ45 Verbindern versehen, die Kabelführung<br />

erfolgt gerade. Vor Beschädigung schützen PVC-Umspritzungen, welche als<br />

Zugentlastung mit integriertem Rasthebelschutz dienen. Geschirmte Varianten<br />

schützen weitestgehend vor Störquellen. Kabelquerschnitte können im Bereich<br />

AWG 32 bis 24 gewählt werden, bei Bedarf sind auch weitere kundenspezifische Lösungen<br />

auf Anfrage möglich.. Ethernetkabel von W+P unterteilen sich in die Leistungsklassen<br />

Cat 5e, 6 und 6A. Standardmäßig sind die Kontaktflächen mit einer Oberflächenvergoldung<br />

von 1,27 µm versehen. Das Material der Litzen ist aus Reinkupfer, die Spannungsfestigkeit<br />

beträgt 300 V AC. Die Einsatzgebiete reichen von Gebäudeinstallationen und Büros<br />

über die Industrie bis hin in den privaten Bereich. Die Serie 660 ergänzt das vorhandene<br />

Angebot an RJ45-Kabelkonfektionen, zu dem auch die Reihe WA610 als wasserdichte<br />

Alternative zählt. Ein Muster der Serie 660 als Patchkabel ist auf Anfrage lieferbar,<br />

Datenblätter stehen für Interessierte auf der Homepage zum Download bereit.<br />

www.wppro.com<br />

Smarte Sicherheitsmodule für die Kompakt-SPS<br />

Mitsubishi Electric erweitert die Melsec iQ-F<br />

SPS-Serie um zwei Module, die das Engineering<br />

verkürzen, den Verdrahtungsaufwand verringern<br />

und die Inbetriebnahme von Sicherheitssteuerungen<br />

vereinfachen. Die Module FS5-SF-<br />

MU4T5 und FX5-SF-8D14 unterstützen den<br />

Aufbau eines Sicherheitssystems, das nach den<br />

Sicherheitsnormen Kategorie 4, PLe und SIL3<br />

zertifiziert ist. Sie werden direkt über Federklemmen an die<br />

SPS-CPU Melsec FX5U oder FX5UC angeschlossen. Zur<br />

Implementierung eines Sicherheitssteuerungssystems ist keine<br />

separate Programmierung erforderlich. Neun<br />

Safety-Funktionen lassen sich direkt über den<br />

Drehschalter auf der Vorderseite auswählen. Die<br />

Module ermöglichen den Einsatz einer FX5-SPS<br />

sowohl für die Standard- als auch für die Sicherheitssteuerung.<br />

Durch Anschluss eines Hauptsicherheitsmoduls<br />

werden jeweils vier Ein- und<br />

Ausgänge bereitgestellt. Über zwei Erweiterungsmodule<br />

lassen sich bis zu 20 Ein- und vier Ausgänge realisieren.<br />

www.mitsubishielectric.com<br />

E-Greifer-Variante für Kleinteile-Handling<br />

Die elektrisch angetriebenen GEP2000-Greifer hat die Zimmer<br />

Group vor allem für Montageaufgaben und das Handling von<br />

Kleinteilen entwickelt. Vor kurzem wurde diese Serie nun mit der<br />

Umstellung auf –B optimiert und um die Greifer-Variante -03<br />

erweitert. Diese sind jetzt frei positionierbar, das heißt der<br />

Anwender kann den Greifer vorpositionieren. Dadurch lässt sich<br />

der Hub flexibel an das Werkstück anpassen, der Nutzer spart Zeit<br />

im Prozess und vermeidet Störkonturen. Die Greifer besitzen nun<br />

zudem eine Werkstückverlustkontrolle.<br />

Sollte ein Werkstück durch äußere<br />

Einflüsse verloren gehen, erkennt der<br />

Greifer dies und sendet die Information an<br />

die Steuerung. Alle Greifer der Serie<br />

GEP2000 sind mit einer integrierten<br />

Steuerung und einer mechanischen Selbsthemmung<br />

ausgestattet, die den Verlust des<br />

Werkstücks bei Stromausfall verhindert.<br />

www.zimmer-group.de<br />

Hohe Performance von IO-System<br />

Das IO-System Advanced bietet<br />

durch das Gateway zum universellen<br />

Wago IO-System der Serie 750 die<br />

Vorteile und Funktionalitäten dieser<br />

Serie und kombiniert diese mit einer<br />

komfortablen, fehlervermeidenden<br />

Mechanik sowie einer hohen Performance:<br />

Kurze Reaktionszeiten, eine<br />

hohen Synchronität der Signalübertragung<br />

und die Möglichkeit,<br />

schnelle Ethernet-Feldbusse wie Profinet, Ethercat und Ethernet/<br />

IP zu nutzen, zeichnen dieses IO-System aus. Mit dem IO-System<br />

Advanced führt Wago auch den Controller PFC200 in passender<br />

Bauform neu ein, der auf der PFC-Technologie fußt. Der<br />

Controller bildet durch das Linux-Betriebssystem und die Docker-<br />

Virtualisierung die Brücke zu vielfältigen IT- und dank<br />

IEC-61131-Laufzeitsystem auch zu OT-Technologien.<br />

www.wago.com<br />

36 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


Bildverarbeitung, optische Messtechnik und Inspektion<br />

www.industrielle-automation.net<br />

Thermografie – was<br />

heute möglich ist<br />

Warum das<br />

Aufrüsten auf<br />

5G wichtig ist<br />

Ampullen, Dosen &<br />

Co. rundum im Blick<br />

Kameras, Objektive,<br />

Beleuchtungen...<br />

Impfstoff-Glasfläschchen<br />

Automatisches Prüfsystem mit GigE-Industriekameras<br />

sichert Qualität und Abfüllprozess


IM FOKUS<br />

Infratec fördert soziale Projekte<br />

Während der Corona-Pandemie gehörte Infratec zu den Unternehmen,<br />

deren Produkte weltweit nachgefragt wurden. Als<br />

Lieferant von Komponenten, die Medizingerätehersteller dringend<br />

benötigten, konnte das Dresdner Unternehmen nahezu<br />

ohne coronabedingte Einschränkungen durcharbeiten. Somit<br />

blickt die Firma Infratec auf ein insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

zurück. Auch in diesem Jahr möchte Infratec soziale<br />

Projekte in Dresden unterstützen und fördern. Das Unternehmen<br />

hofft, damit einen gemeinnützigen<br />

Beitrag zum Wohle der<br />

Gesellschaft zu leisten und einen<br />

Teil „ihres Glückes“ mit anderen<br />

teilen zu können.<br />

www.infratec.de<br />

Zeiss gewinnt Fraunhofer<br />

Reinheitstechnik-Preis<br />

Die Jury des Fraunhofer<br />

IPA prämierte<br />

die One-Scan-Technologie<br />

von Zeiss.<br />

Die neue Lösung für<br />

die lichtmikroskopische<br />

Analyse der<br />

Technischen Sauberkeit<br />

gewann den ersten<br />

Preis und ist laut<br />

Werner Renz, Global<br />

Product Manager der<br />

Carl Zeiss Industrial Microscopy Solutions, ein echter „Workflow-Turbo“.<br />

Ohne eine reine Fertigungsumgebung wäre die<br />

Herstellung von Mikrochips, Implantaten oder auch Mikround<br />

Nanoprodukten undenkbar. Die Reinheitstechnische<br />

Produktion ist heute deshalb eine Schlüsseltechnologie.<br />

www.zeiss.de<br />

Mehr Förderung für angehende Hidden Champions<br />

Die Bildverarbeitungsbranche ist quicklebendig, agil und vor allem sehr innovationsfreudig. Allerdings auch<br />

eher bescheiden und unauffällig. Wie ihre Applikationen: Ein Leuchten oder ein Blitzen sind meist der einzige<br />

Hinweis darauf, dass dort Produkte eines Hidden Champions am Werk sind. Nicht vergleichbar mit dem<br />

Wumms einer 1000 t-Presse im Maschinenbau. Der ist eben viel eindrucksvoller. Dabei verhelfen die Hidden<br />

Champions der Bildverarbeitung dem Maschinenbau häufig erst so richtig zum Erfolg! Und Bildverarbeitungstechnologie<br />

bildet weltweit einen wichtigen Zuliefermarkt für universell einsetzbare Produkte.<br />

Ohne sie würden viele Maschinen gar nicht mehr funktionieren. Also sich auf diesem Erfolg<br />

ausruhen? Nein, das ist nicht die Masche der fast durchgehend kleinen und kleinen mittelständischen<br />

Unternehmen der Bildverarbeitung. Auf dem wissensintensiven und entwicklungsgetriebenen<br />

Tätigkeitsgebiet arbeiten vor allem hochqualifizierte Fachleute, leidenschaftliche<br />

Ingenieure und begeisterte Enthusiasten, deren Innovationsfreude beachtlich ist.<br />

Stillstand ist nicht ihre Sache.<br />

Ein Selbstläufer, könnte man meinen, wenn man die seit Jahrzehnten generierten Umsatzwachstumsraten<br />

betrachtet. Doch die Hidden Champions könnten noch mehr geniale Ideen<br />

generieren. Denn ihre Leistungen erbringen sie meist mit viel Idealismus und Aufopferung.<br />

Denn all dies wird zum allergrößten Teil privat finanziert. Bei meist kleiner Unternehmensgröße<br />

ist das zur Verfügung stehende Finanzvolumen dementsprechend gering.<br />

Dabei wäre eine kleingliedrige Förderung hier mehr als sinnvoll. Ganz in diesem Sinne forderte<br />

im Februar auch der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen „mehr Investitionen<br />

in themenoffene und breitenwirksame Förderinstrumente“. Und weiter „Wir müssen die<br />

besten Köpfe aus Industrie und Wissenschaft auch über geförderte Einzelprojekte hinaus zusammenbringen<br />

und Synergien für unser Wertschöpfungsnetzwerk heben. Ansonsten profitieren<br />

von der Förderung immer nur zu wenige“. Genau richtig: Die Bildverarbeitung mit ihren vielen<br />

Synergiemöglichkeiten als wichtigen Punkt im Wertschöpfungsnetzwerk des Maschinenbaus<br />

und der Automatisierung verstehen. Und weniger große Leuchtturmförderung betreiben,<br />

sondern mehr in der Breite.<br />

Übrigens will eine Mehrheit der BV -Unternehmen laut VDMA-Umfragen ihre Investitionen<br />

in Forschung und Entwicklung in diesem Jahr auf ähnlichem oder höherem Niveau<br />

wie 2020 laufen lassen. Gute Zeichen also, ob ohne oder hoffentlich mit künftig mehr<br />

Förderung.<br />

Ihr Ingmar Jahr<br />

Dipl.-Ing. Ingmar Jahr,<br />

Manager Schulung & Support, & Co. KG<br />

bei der evotron GmbH & Co. KG in Suhl<br />

38 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


Visuelle<br />

Intelligenz<br />

Corona-Impfstoffe sind eine empfindliche<br />

Ware. Wenn sie an die Impfzentren weltweit<br />

verschickt werden, müssen sie gut und<br />

sicher abgefüllt und verpackt sein. Erforderlich<br />

ist dafür Spezialglas, das besonders rein ist<br />

und nicht mit der Flüssigkeit reagiert. Die<br />

Anforderungen an Hersteller dieser Glasfläschchen sind daher enorm. Für die<br />

aufwändigen Prüfprozesse kommen Hochleistungskameras zum Einsatz, die<br />

zum einen rotationssymmetrische Objekte detektieren können und zum<br />

anderen jeden noch so kleinen Kratzer oder Sprung entdecken. Auf den folgenden<br />

Seiten berichten wir über Systemlösungen, die solch anspruchsvolle Aufgaben<br />

meistern und uns deshalb zuversichtlich in die Zukunft blicken lassen. Denn der<br />

Bedarf an Impfstoff-Fläschchen wird in den nächsten Jahren um ein Vielfaches<br />

ansteigen und damit die Nachfrage nach hochleistungsfähigen Prüfsystemen.<br />

Ihre Nicole Steinicke<br />

Basler – starke Jahresbilanz und positiver Ausblick<br />

Die Basler AG hat Ende März <strong>2021</strong> den Jahresabschluss für das zurückliegende Geschäftsjahr<br />

vorgelegt. In einem pandemiebedingt rückläufigen Marktumfeld konnte<br />

der Konzernumsatz in 2020 auf 170,5 Mio. Euro (Vorjahr: 162,0 Mio. Euro) gesteigert<br />

werden. Der gute Auftragsbestand stimmen das Management trotz anhaltender Unsicherheiten<br />

weiterhin optimistisch. Dazu tragen auch Wachstumssignale in den Bereichen<br />

Logistik, Halbleiter und Elektronik sowie aus China bei. Der Basler Konzern<br />

plant im Geschäftsjahr <strong>2021</strong> einen Umsatz zwischen 190 Mio. und 210 Mio. Euro zu<br />

erreichen. Weiterhin wird mit einer impfbedingten Besserung des Pandemie-Geschehens<br />

in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. Darüber hinaus wird angenommen, dass<br />

es zu keinen Versorgungsengpässen für Elektronikkomponenten kommt. Diese Prognose<br />

steht im Einklang mit dem mittelfristigen Ziel, bis Ende 2023 einen Umsatz von<br />

250 Mio. Euro bei einer EBT-Marge von im Mittel 12 % zu erzielen.<br />

www.baslerweb.com<br />

Matrox AltiZ<br />

Dual-3D Kamera<br />

Laser Profilsensor<br />

Der neue Matrox AltiZ 3D Profilsensor<br />

liefert hochgenaue, abschattungsfreie<br />

3D Messdaten und bietet ein<br />

umfassendes Software Environment.<br />

Keine Abschattungen<br />

Zwei Kameras vermeiden den<br />

toten Winkel im Objekt und liefern<br />

stabile und dichte 3D Punktwolken<br />

ohne Hinterschneidungen.<br />

Höchste Präzision<br />

Patentierte Algorithmen extrahieren<br />

aus beiden Kamerabildern exakte<br />

3D Daten.<br />

Punktwolken mehrerer AltiZ Sensoren<br />

lassen sich einfach und komfortabel<br />

registrieren.<br />

Die robuste IP67 Mechanik wird unter<br />

engsten Toleranzen gefertigt und ist<br />

präzisions-kalibriert.<br />

Einfache Software<br />

Der interaktive Matrox Design Assistant<br />

erlaubt automatisierte Messungen in den<br />

3D Daten – ohne Programmierung.<br />

Mit dem GenICam GenDC Protokoll<br />

kann Matrox AltiZ auch in 3rd party<br />

Software integriert werden.<br />

RAUSCHER<br />

Telefon 0 8142/4 48 41-0 · Fax 0 8142/4 48 41-90<br />

eMail info @ rauscher.de · www.rauscher.de


Thermografie – was heute möglich ist<br />

Wie Sie mit Wärmebildkameras Prozesse optimieren und die Anlagenverfügbarkeit erhöhen<br />

Maschinen und Anlagen sind häufig einer<br />

hohen Belastung ausgesetzt, rund<br />

um die Uhr im Einsatz und müssen nicht<br />

selten einer rauen Industrieumgebung<br />

standhalten. Umso wichtiger ist es daher,<br />

sie kontinuierlich zu überwachen, um so<br />

Maschinenausfällen frühzeitig vorzubeugen.<br />

Eine Möglichkeit sind Wärmebildkameras.<br />

Sie schützen nicht nur Sachwerte<br />

und Menschen, sondern auch geschäftskrimenschliche<br />

Auge unsichtbare Infrarotbzw.<br />

Wärmestrahlung auf und wandelt diese<br />

in sichtbare Wärmebilder um. Eine qualifizierte<br />

Auswertung dieser Wärmebilder liefert<br />

dann die gewünschte Information, z. B. über<br />

Schwachstellen in einer Anlage. Radiometrische<br />

Wärmebildkameras geben für jeden<br />

Bildpixel einen Temperaturwert aus und visualisieren<br />

Temperaturunterschiede des<br />

beobachteten Bereichs klar und verständlich.<br />

Wird eine Temperaturschwelle überschritten,<br />

sendet eine Wärmebild-Automatisierungskamera<br />

einen Alarm oder löst – bei<br />

Integration in andere Steuerungsprozesse –<br />

eine Aktion aus, um die Lage zu entschärfen.<br />

Automatisierungskameras<br />

als Systemintegration<br />

Thermografie ist in vielen<br />

Anwendungen unverzichtbar<br />

geworden. Mit ihr lassen sich nicht<br />

nur die Funktion und der Zustand<br />

elektrischer und mechanischer<br />

Anlagen sicher überwachen. Auch<br />

Schwachstellen können frühzeitig<br />

und zerstörungsfrei detektiert und<br />

behoben werden. Wir stellen Ihnen<br />

einige Anwendungsbereiche der<br />

Thermografie vor und zeigen Ihnen,<br />

wie sie sich in automatisierte<br />

Prozesse integrieren lassen.<br />

tische Ausrüstung. Wartungsteams an Fertigungsstandorten<br />

müssen Daten sammeln,<br />

um den Anlagenzustand durchgängig zu<br />

überwachen und auf diese Weise Ausfälle<br />

vorhersehen zu können. Für Produktionsleiter<br />

ist es wichtig, Prozessanomalien festzustellen,<br />

die zu Produkt- oder Verpackungsmängeln<br />

führen, bevor Produkte die<br />

Fertigungsstraße verlassen. Sicherheitsbeauftragte<br />

müssen übermäßige Wärmeentwicklung<br />

bei Brenn- und Gefahrstoffen und<br />

Elektrokomponenten erkennen können,<br />

bevor sich Materialien entzünden und ein<br />

Brand entsteht. Verantwortliche, die für Zustandsüberwachung,<br />

Prozesssteuerung und<br />

Brandschutz Wärmebildkameras einsetzen,<br />

sorgen für maximale Verfügbarkeit und<br />

wehren katastrophale Ereignisse ab.<br />

Gute Gründe für<br />

Wärmebildtechnik<br />

Da Temperaturveränderungen ein Frühindikator<br />

für Zustandsverschlechterung sowie<br />

für uneinheitliche Temperaturverteilung<br />

bei Produkten und Hotspot-Bereichen<br />

sein kann, sind Wärmebild-Automatisierungskameras<br />

die Technik der Wahl. Sie arbeiten<br />

mittels Thermografie, einer bildgebenden,<br />

objektiven Messmethode, um<br />

Oberflächentemperaturen berührungslos<br />

zu ermitteln. Die Kamera nimmt die für das<br />

Der Thermografie-Spezialist Flir bietet ein<br />

Spektrum radiometrischer Wärmebildkameras<br />

als äußerst effiziente Automatisierungslösungen<br />

an. Wir stellen Ihnen drei<br />

Einsatzgebiete vor, in denen Automatisierungskameras<br />

in kritischen Industrieanlagen<br />

entscheidende Daten liefern.<br />

Im ersten Fall geht es um die Zustandsüberwachung<br />

in Stahlwerken. Wenige Anlagenausfälle<br />

bringen so große Gefahren<br />

und Schäden mit sich wie Pfannendurchbrüche<br />

in Stahlwerken. Bricht ein Pfannenoder<br />

Torpedowagen, treten hunderte Tonnen<br />

geschmolzenen, 1 400 °C heißen Eisens<br />

in die Werkshalle aus. Da sich Hotspots bei<br />

dieser Art von Anlagen in weniger als einer<br />

Minute entwickeln können, stellt das Technikserviceunternehmen<br />

ANT Automation<br />

seinen Kunden in der Stahlproduktion die<br />

Continuous Infrared Analysis-Plattform<br />

(CIRA) für die durchgängige Infrarotanalyse<br />

bereit. Herzstück der CIRA-Lösung ist die<br />

verlässliche Wärmebildtechnik einer Automatisierungskamera<br />

von Flir. Sie überwacht<br />

die gesamte Pfannen- und Torpedooberfläche,<br />

stellt die Temperaturverlaufsdaten zur<br />

Unterscheidung von typischen Spritzern<br />

und echten Hotspots bereit und sendet<br />

Alarme an die Mitarbeiter, wenn ein echter<br />

Hotspot erkannt wird. Die ANT Automation-<br />

Kunden profitieren von besser geschützten<br />

Anlagen, günstigeren Versicherungsprämien<br />

und mehr Sicherheit.<br />

KI-basierte Prozesssteuerung<br />

in der Papierherstellung<br />

Der zweite Fall zeigt die Möglichkeiten in<br />

der Papierindustrie. Ein zentraler Schritt in<br />

der Papierherstellung ist das Kalandrieren,<br />

40 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


01 Eine KI-basierte Überwachungslösung<br />

hilft, Ablagerungen auf Kalanderwalzen und<br />

Schäden am Papierverarbeitungssystem zu<br />

vermeiden<br />

bei dem die Papierbahnen zum Glätten<br />

harte Druckwalzen durchlaufen. Zwischen<br />

den Walzen kann sich jedoch ein Überschuss<br />

an Feuchtigkeit entwickeln, sodass<br />

der Walzenbezug Schaden nimmt und die<br />

Anlage ausfällt. Bei einem Papierhersteller<br />

in Nordamerika kam es jedes Jahr im<br />

Schnitt zu 30 Vorfällen durch Feuchtigkeit,<br />

die jeweils einen Verlust von 100 000 USD<br />

verursachten. Um Abhilfe zu schaffen,<br />

wandte sich der Hersteller an Eigen, einen<br />

Anbieter KI-basierter Bildgebungslösungen.<br />

Eigen stellte eine Plattform mit Flir-<br />

Automatisierungskameras, ein Edge-Computing-Gerät<br />

und Analysesoftware bereit.<br />

Die Flir-Kameras überwachen die Papierbahnen<br />

lückenlos, bevor sie in den Kalander<br />

eintreten, und lösen bei Erkennung kalter<br />

Streifen einen Entladealarm aus, damit<br />

der Walzensatz für die Reinigung der Walzenbezüge<br />

geöffnet wird. Schätzungen von<br />

Eigen zufolge wird die Automatisierungslösung<br />

300 Entladevorgänge auslösen und zu<br />

Einsparungen von 1,2 Mio. USD beitragen.<br />

02 Die intelligenten Sensorkameras<br />

der A400/A700-Reihe eignen sich als<br />

Automatisierungslösung in komplexen<br />

Überwachungsanwendungen<br />

Einsatz in der Abfallverwertung<br />

Das dritte Beispiel beschäftigt sich mit dem<br />

Bereich der Abfallaufbereitung. Ecologica<br />

Tredi mit Sitz im norditalienischen Legnago<br />

betreibt eine 11 000 m² große Verwertungsund<br />

Aufbereitungsanlage für Sonder-, Gefahren-<br />

und Nichtgefahrenabfälle. Sollte<br />

sich Material entzünden und einen Anlagenbrand<br />

verursachen, würden dabei nicht<br />

nur Schadstoffe in die Umwelt freigesetzt,<br />

sondern auch die Anlage beschädigt. Um<br />

den Arbeitsschutz zu verbessern und die<br />

geltenden Vorschriften zu erfüllen, ging<br />

Ecologica Tredi eine Partnerschaft mit<br />

Thermostick Elettrotecnica ein, ein auf moderne<br />

Brandmeldesysteme spezialisiertes<br />

Unternehmen. Thermostick Elettrotecnica<br />

stellte ein umfassendes Überwachungs-,<br />

Kontroll- und Alarmsystem auf Basis von<br />

Flir-Automatisierungskameras bereit. Die<br />

Kameras überwachen die Arbeits- und Lagerbereiche<br />

und können bei definierten<br />

Alarmereignissen Sprinkler oder Schaumkanonen<br />

aktivieren. Daneben stellte Thermostick<br />

Elettrotecnica eine Flir AX8-Kamera<br />

bereit, die das aus dem Schredder laufende<br />

Material auf dem Förderband überwacht.<br />

Werden abnormal hohe Temperaturen erkannt,<br />

hält das Band an. Nach dem Anlagen-Audit<br />

erklärte das Innenministerium<br />

Ecologica Tredi zu einer der Einrichtungen<br />

mit dem besten Brandschutz.<br />

Dies sind nur einige Beispiele, die zeigen,<br />

wie sich Automatisierungslösungen wie die<br />

Flir A400/A700-Smart-Sensor-Wärmebildkameras<br />

nutzen lassen, um ungeplante<br />

Ausfälle, Fertigungsstraßenstillstand, Brände<br />

und andere „Überraschungen“ zu verhindern,<br />

die erhebliche Störungen und finanzielle<br />

Verluste nach sich ziehen.<br />

Eine Kamera mit Intelligenz<br />

Das besondere der Flir A400/A700 sind<br />

Funktionen, die der Kamera Intelligenz verleihen.<br />

Somit umfasst die Sensorkonfiguration<br />

gleich mehrere Messwerkzeuge und Alarme<br />

und bietet gleichzeitig die Möglichkeit<br />

zur sofortigen Berechnung, wobei die Analyse<br />

noch in der Kamera durchgeführt wird,<br />

damit unmittelbar Ergebnisse vorliegen.<br />

Dank der großen Auswahl an Objektiven,<br />

motorgetriebener Fokus-Steuerung und<br />

Konnektivität bieten die Kameras der A400/<br />

A500/A700-Reihe eine beispiellose Leistung<br />

und Flexibilität. Durch die einfache Konfiguration<br />

kann dieses Überwachungssystem genau<br />

auf die jeweiligen Qualitäts-, Produktivitäts-,<br />

Wartungs- und Sicherheitsanforderungen<br />

der Anwendung angepasst werden.<br />

Bilder: Aufmacher warut – stock.adobe.com, sonstige Flir<br />

www.flir.de/automation<br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

READY!<br />

Neue kompakte GigE Vision Kamera<br />

mvBlueCOUGAR-X IP67C<br />

A brand of Balluff<br />

• nIP67, schock- und vibrationsfest<br />

• nintegrierte Smart-Features für reduzierten<br />

Soft- und Hardwareeinsatz<br />

• nvielseitige Sensorvarianten bis 20,5 MPixel<br />

• njetzt auch mit Pregius S Sensoren<br />

We Change Your Vision.<br />

www.matrix-vision.de


01<br />

Nahtlos alles im Blick<br />

Einfache Abbildung rotationssymmetrischer Objekte<br />

In der Pharma-, Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie müssen<br />

Produkte genau kontrolliert<br />

werden, um den hohen<br />

Anforderungen zu entsprechen.<br />

Für die Überprüfung rotationssymmetrischer<br />

Objekte entwickelte<br />

ISW eine neue Lösung. Mit dabei:<br />

vier Industriekameras, deren<br />

gleichzeitig aufgenommene Bilder<br />

ein Produkt komplett abbilden.<br />

Nicole Marofsky, Marketing Communication,<br />

Baumer Optronic GmbH, Radeberg<br />

Rotationssymmetrische Objekte – hinter<br />

dieser, zugegeben etwas sperrigen, Bezeichnung<br />

verbergen sich viele Produkte<br />

des täglichen Lebens. Zum Beispiel Sprühdosen,<br />

Ampullen oder Konserven – also<br />

Objekte, die komplett abbildbar sind, wenn<br />

man sie um die eigene Achse dreht. Man<br />

findet sie in Zylinderform häufig im Pharmabereich<br />

und in der Verpackungsindustrie<br />

für Lebensmittel und Getränke. Sensible<br />

Branchen, bei denen es wichtig ist, die zum<br />

Teil gesetzlich vorgeschriebenen qualitätsund<br />

sicherheitsrelevanten Themen genau<br />

zu kontrollieren, um mögliche Beschädigungen<br />

von Verschraubungen, Verformungen<br />

der Verpackung, fehlende Sprühdüsen<br />

oder fehlende Etiketten oder auch falsche<br />

Inhalte sicher zu erkennen.<br />

Neue Lösung für altes Problem<br />

Derzeitige Ansätze zur Kontrolle rotationssymmetrischer<br />

Produkte konzentrieren<br />

sich darauf, dass diese auf einer definierten<br />

Strecke mit konstanter Geschwindigkeit<br />

und exakter Belichtungszeit vor einer Kamera<br />

einmal komplett um die eigene Achse<br />

01 Die zu kontrollierenden Produkte werden<br />

durch ein Transportband in die Prüfbox<br />

eingefahren; ein integriertes Band übernimmt<br />

die Produkte und transportiert sie durch den<br />

Prüfprozess<br />

gedreht werden. Die Aufnahme wird dann<br />

abgewickelt und per Bildverarbeitung geprüft.<br />

„Oft sind die Nahtbereiche zwischen<br />

den einzelnen Bildern jedoch unsauber, so<br />

dass teilweise nur Serienfehler, also Fehler<br />

über mehrere Produkte, in einem Strom erkannt<br />

werden können“, erläutert Stefan<br />

Tukac, Prokurist bei ISW, die Nachteile bisheriger<br />

Prüfanlagen. Das muss besser gehen,<br />

dachten sich die Ingenieure bei ISW:<br />

eine 100 % Kontrolle, die auch einmalig auftretende<br />

Produktfehler sicher detektiert<br />

und gleichzeitig im Produktionstakt bleibt.<br />

Ein halbes Jahr später war die neue Prüfanlage<br />

unter dem Namen „4ninety“ fertig. Der<br />

Name ist dabei Programm: Das System<br />

deckt mit vier Baumer Kameras jeweils 90 °<br />

des Umfangs eines runden Körpers ab. „Genau<br />

also die 360 °, die auch eine Abwicklung<br />

beinhaltet“, erläutert Tukac. Die vier Einzelbilder<br />

werden softwareseitig ohne Überlap-<br />

42 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


pung zu einem Gesamtbild zusammengesetzt<br />

und ausgewertet.<br />

Breites Prüfspektrum<br />

Der Ansatz von ISW ist einfach und mit geringem<br />

Aufwand in bestehende Produktionsprozesse<br />

integrierbar. Die Prüfzelle<br />

kann über jedem beliebigen Förderband<br />

platziert werden. Mithilfe verschiedener<br />

Achsen sind Kameras und Beleuchtung an<br />

verschiedene Transportbänder und Produkte<br />

innerhalb kürzester Zeit angepasst.<br />

Einmal platziert, korrekt ausgerichtet und<br />

softwareseitig eingerichtet, übernimmt die<br />

Anlage vielfältige Prüfaufgaben. Kontrolliert<br />

werden können die Formen von Produkten,<br />

z. B. auf Unversehrtheit, Maßeinhaltung<br />

oder Deckelplatzierung. Aber auch<br />

die Anwesenheit und Lage von Merkmalen<br />

wie die korrekte Platzierung von Etiketten<br />

bis hin zur Prüfung von aufgebrachten 1Dund<br />

2D-Codes oder von Texten (OCR/OCV)<br />

sind möglich. „Unsere Standard-Bibliothek<br />

besteht aus mehreren tausend Schriftarten.<br />

So können wir Klarschriften von Kunden<br />

unseren Standardschriften wie „Document“,<br />

„Universal“ oder „Pharma“ für eine<br />

sichere Lesbarkeit zuordnen“, erläutert Tukac<br />

das Vorgehen bei OCR. Die Lage und Position<br />

von Merkmalen werden in Weltkoordinaten<br />

gemessen, so dass durch die einfache<br />

Definition fester Schwellwerte fehlerhafte<br />

Produkte anhand der gemessenen Abweichungen<br />

in Millimeter oder Grad aussortiert<br />

werden können. Bei der Etikettenerkennung<br />

setzt das Unternehmen ISW auf<br />

einen Graustufen- und Kontur-Algorithmus,<br />

der aufgenommene Etiketten mit einem<br />

Master vergleicht. Bei Unterschieden<br />

wird das Produkt ausgeworfen.<br />

Herzstück Bilderverarbeitung<br />

Das Herzstück der Prüfanlage liegt in der<br />

softwareseitigen, eigens entwickelten Bildverarbeitung.<br />

Grundlage ist dabei die Aufnahme<br />

von Bildern mit<br />

sehr guter Bildqualität.<br />

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„Wir setzen dafür auf<br />

Baumer Kameras der CX-<br />

Serie, mit denen wir sehr<br />

gute Erfahrung hinsichtlich<br />

hoher Zuverlässigkeit<br />

und guter Kompatibilität<br />

zu unseren Software-<br />

Routinen haben“, erläutert Tukac. Zum<br />

Einsatz kommen vier 5 Megapixel CX.I-<br />

Kameras mit Sony Pregius IMX264 Sensor.<br />

Polarisationsfilter unterdrücken die Reflektionen<br />

auf den Produkten durch die Beleuchtung.<br />

Mit dem vom Baumer patentierten<br />

modularen Tube-System werden Kamera<br />

und Objektiv zusätzlich durch eine variable<br />

Anzahl an Zwischenringen zum Beispiel<br />

gegen Staub geschützt. Gleichzeitig wird<br />

damit die Schutzart IP 65/ IP 67 erreicht.<br />

Kombiniert mit der hartanodisierten Oberfläche<br />

sind die Kameras so gegenüber den<br />

in Lebensmittelumgebungen oft notwendigen<br />

Reinigungen perfekt gerüstet. „Neben<br />

standardkonformer GigE Vision<br />

Schnittstelle sind die Kameras zudem<br />

lichtstark, liefern rauscharme Bilder und<br />

überzeugten uns mit schneller, zuverlässiger<br />

Bildübertragung“, ergänzt Tukac. Mit<br />

ihrer hohen Bildqualität unterstützen die<br />

Kameras ideal bei der Detektion kleiner<br />

Abweichungen und der korrekten Nahtbildung<br />

zwischen den Einzelbilden. Knowhow<br />

steckt dabei auch in der Rechenleistung,<br />

die immer ein rares Gut ist, wie Tukac<br />

weiß: „Das Zurückrechnen der vier einzelnen<br />

Bilder mit je 5 Megapixel Auflösung in<br />

eine Ebene und die Berechnung der Nahtstellen<br />

ist sehr prozessorlastig“. ISW löste<br />

dies mit einem leistungsstarken Rechner,<br />

Multithreading, einer sehr guten Grafikkarte<br />

zur Ausla gerung rechenintensiver<br />

Operationen<br />

und einer cleveren<br />

Programmierung. Sollen<br />

Produkte mit mehreren<br />

Etiketten geprüft werden,<br />

die starke Hell- und Dunkelkontraste<br />

aufweisen,<br />

kann das System auch mit<br />

vier LXG-Modellen mit einer Auflösung<br />

von 4 Megapixel und HDR-Funktion betrieben<br />

werden.<br />

System mit Zukunft<br />

„Seit 2019 bieten wir unser System am<br />

Markt an. Unsere bisherigen Kunden aus<br />

dem Pharmabereich und der Verpackungsindustrie<br />

für Lebensmittel, wie Süßwaren,<br />

sind durchweg zufrieden“, freut sich Tukac.<br />

Das Potenzial ist aufgrund der breiten Anwendbarkeit<br />

jedoch noch viel größer. Denn:<br />

nicht nur zylindrische Objekte – auch andere<br />

geometrische Formen, zum Beispiel<br />

sechseckige Verpackungen – sind mit 4ninety<br />

überprüfbar. „Eine Anpassung in der<br />

Software reicht hier aus, damit wir mögliche<br />

Abbildungsfehler aufgrund der Objektgeometrie<br />

ausgleichen können“, gibt Tukac einen<br />

Ausblick.<br />

Bilder: Aufmacher Protosom – stock.adobe.com,<br />

Aufmacher-Einklinker Baumer, sonstige ISW<br />

www.baumer.com<br />

www.isw-gmbh.biz<br />

02 Vier 5 Megapixel Kameras nehmen je ein 90 ° Segment des zu<br />

prüfenden Produktes auf; die Bilder werden anschließend<br />

softwareseitig zur einer Aufnahme zusammengesetzt<br />

02<br />

03 Zusammengesetzte abgewickelte 360 ° Aufnahme zur<br />

Code-Kontrolle eines rotationssymmetrischen Produktes<br />

03<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> 43


Turbo für die<br />

Datenübertragung<br />

Warum das Aufrüsten auf 5G immer wichtiger wird – ein Spezialist gibt Aufschluss<br />

Der Schnittstellen-Standard GigE-Vision hat die Leistungsfähigkeit<br />

von Industriekameras noch einmal deutlich erhöht. Seit der<br />

Initiierung dieses Standards und den ersten GigE-Kameras bietet<br />

der Bildverarbeitungsmarkt mittlerweile 5-GigE-, 10-GigE- und<br />

sogar 25-GigE-Kameras. Doch was steckt technisch dahinter und<br />

was bedeutet das für die Praxis?<br />

Neue Sensor-Generationen liefern extrem<br />

hochauflösende Bilder mit hohen Bildraten,<br />

und in Verbindung mit der rasanten<br />

Entwicklung von Kameraschnittstellen stehen<br />

Systemintegratoren und Anwender vor<br />

einer Unmenge an Möglichkeiten und Konfigurationen.<br />

Wo liegen die Grenzen meiner<br />

bestehenden Konfiguration? Muss ich meine<br />

Kamera, mein Netzwerk oder beides aufrüsten?<br />

Wie stelle ich sicher, dass alle Komponenten<br />

reibungslos zusammenarbeiten?<br />

Klaus Mählert, Portfoliomanager für Kameras<br />

und Bilderfassung bei Stemmer Imaging<br />

gibt eine Orientierungshilfe und Antworten<br />

auf die wichtigsten Fragen rund um GigE-<br />

Kameras.<br />

Das Interview führte Dipl.-Ing. (FH) Nicole<br />

Steinicke, Ltd. Chefredakteurin, <strong>INDUSTRIELLE</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

Herr Mählert, der Interface-Standard<br />

Gigabit-Ethernet, kurz GigE, hat sich in<br />

den letzten Jahren in Anwendungen der<br />

industriellen Bildverarbeitung etabliert.<br />

Warum brauchen wir GigE und was ist<br />

das Besondere daran?<br />

Im Jahr 2006, als die Nachfrage nach<br />

höheren Bildraten und schnellerer<br />

Datenübertragung immer weiter gestiegen<br />

ist, wurde der GigE-Vision-Standard von<br />

einem Komitee aus zwölf Unternehmen<br />

initiiert. Dieser ermöglicht die Erfassung<br />

von hochauflösenden Bildern und deren<br />

Übertragung über bestehende Ethernet-<br />

Netzwerkkabel mit einer Länge von bis zu<br />

90 m. Er hat sich weitgehend durchgesetzt<br />

und ermöglicht den Anschluss mehrerer<br />

Kameras an einen einzigen PC. Das Tolle<br />

daran ist, dass aufgrund der Powerover-Ethernet-Technologie<br />

ein einziges<br />

Kabel für die Stromversorgung, Konfiguration<br />

und Steuerung der Kamera verwendet<br />

werden kann.<br />

Obwohl in der Zwischenzeit neue Schnittstellen<br />

etabliert wurden, haben sich<br />

Kameras mit GigE-Vision-Schnittstelle<br />

über viele Jahre hinweg behauptet, vor<br />

allem aufgrund der flexiblen Netzwerktopologien<br />

und Kabellängen. Seit 2011<br />

unterstützt die heute aktuelle Version 2.0<br />

die Ethernet NBase-T-Technologie mit<br />

5, 10 und 25 Gbit/s sowie zusätzliche<br />

Funk tionen wie die Synchronisation mit<br />

PTP (IEEE1588) und Bildkompression.<br />

Reichen die Möglichkeiten des Gigabit-<br />

Tempos nicht mehr aus, kommt der<br />

Standard NBase-T ins Spiel. In welchem<br />

Leistungskorridor bewegen wir uns damit<br />

und was hat zu den neuen Entwicklungen<br />

von Kameras mit GigE-Schnittstelle auf<br />

Basis der NBase-T-Technologie geführt?<br />

1 GigE bietet eine maximale Übertragungsrate<br />

von 115 MB/s, was für die älteren<br />

CMOS- und CCD-Sensoren vollkommen<br />

ausreichend war. Die neuesten CMOS-<br />

Sensoren von ON Semiconductor und<br />

Sony bieten hingegen unglaublich hohe<br />

Auflösungen und sind außerdem sehr<br />

schnell. Immer mehr Anwendungen<br />

erfordern Bilddaten mit einer Bit-Tiefe<br />

von 10 Bit oder mehr und in Farbe, was<br />

die Datenmenge verdreifacht.<br />

Daher werden die Datenraten auf bis<br />

zu 595, 1 100 MB/s und sogar darüber<br />

hinaus gesteigert. Parallel dazu hat<br />

dank der rasant weiterentwickelten<br />

44 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


Die Kombination der 5GigE-Technologie<br />

und dem Betriebssystem TurboDrive erzielt<br />

eine ähnliche Leistung wie 10 GigE<br />

Netzwerktechnologie NBase-T Einzug in<br />

den Bildverarbeitungsmarkt gehalten.<br />

Inzwischen sind Kameras mit 5, 10 oder<br />

sogar 25 GigE verfügbar. In den gängigen<br />

Bildverarbeitungsanwendungen mit<br />

erhöhten Anforderungen setzen wir von<br />

Stemmer Imaging auf die Vision-Schnittstelle<br />

Genie Nano-5GigE von Teledyne<br />

Dalsa, einem der führenden Anbieter in<br />

der Bildverarbeitungsindustrie.<br />

Hier würde ich gerne einmal nachhaken.<br />

Warum setzen Sie ausgerechnet auf die<br />

Genie Nano-5GigE von Teledyne Dalsa?<br />

Die Genie Nano-5GigE hat den großen<br />

Vorteil, dass sie in Kombination mit der<br />

TurboDrive-Technologie von Teledyne<br />

Dalsa Übertragungsraten ermöglicht, die<br />

sich den Datenraten von 10-GigE-Kameras<br />

deutlich nähern. 10-GigE-Kameras werden<br />

allerdings etwas heißer und sind größer.<br />

Daher ermöglicht die Kombination eine<br />

ähnliche Leistung wie 10 GigE bei bis zu<br />

90 m Kabellänge. Beispielsweise verfügt<br />

die Genie Nano-5G 8100 über einem<br />

ONSemiconductor XGS-Sensor mit einer<br />

Auflösung von 45 MP und bietet eine<br />

Bildfrequenz von bis zu 19,3 Bildern/s,<br />

ohne dass die bestehende Ethernet-<br />

Infrastruktur aufgerüstet werden muss.<br />

Sie haben die Betriebsart „TurboDrive“<br />

erwähnt. Können Sie erklären, welche<br />

Möglichkeit sich durch ihren Einsatz<br />

ergibt?<br />

TurboDrive ist eine Betriebsart mit der<br />

die Gigabit-Ethernet-Geschwindigkeitsgrenze<br />

von typischerweise 595 MB/s<br />

auf bis zu 985 MB/s angehoben werden<br />

kann. Es ermöglicht einer GigE-Vision-<br />

Kamera, Pixel-Informationen mit<br />

einer Rate von mehr als 150 % der<br />

GigE-Bandbreite zu senden und die<br />

Zeilen- und Bildraten über die nominale<br />

Link-Kapazität hinaus zu beschleunigen.<br />

Dennoch lassen sich alle Vorteile von<br />

GigE-Netzwerken, wie Komponenten<br />

und Protokolle für den Massenmarkt<br />

und die Ethernet-Technologie, für<br />

eine schnelle und kostengünstige<br />

Kommunikation nutzen.<br />

Darüber hinaus unterstützt<br />

Stemmer Imaging<br />

die Betriebsart auch<br />

innerhalb der CVB<br />

CameraSuite, die<br />

kostenlos im Lieferumfang<br />

aller bei<br />

uns beziehbaren<br />

GigE-Vision- und<br />

USB3-Vision-kompatiblen<br />

Kameras enthalten ist.<br />

CameraSuite ermöglicht die interaktive<br />

Parametrierung und Konfiguration der<br />

Kameras mit den GenI Cam-Funktionen<br />

„Neue GigE-Vision-Kameras werden den Anforderungen<br />

an die Bilderfassung mit immer höheren Auflösungen<br />

und Bildraten gerecht<br />

in Kombination mit einer schnellen und<br />

zuverlässigen Bildaufnahme.<br />

Abschließend eine letzte Frage, Herr<br />

Mählert: Welchen Mehrwert bietet ihr<br />

Unternehmen im Zusammenhang mit<br />

5-GigE-Kameras?<br />

Die Entwicklung von Sensor-, Kameraund<br />

Netzwerk-Technologien<br />

zeigt, dass der Einsatz<br />

kompatibler Technologien<br />

klare Vorteile<br />

bietet. Wir bei<br />

Klaus Mählert ist<br />

Portfoliomanager für<br />

Kameras und Bilderfassung<br />

bei Stemmer Imaging<br />

in Puchheim<br />

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Stemmer Imaging stellen sicher, dass alle<br />

Kameras umfassend getestet werden, um<br />

eine optimale Sensorleistung<br />

zu gewährleisten.<br />

Außerdem<br />

prüfen wir, ob die<br />

Netzwerkkarten<br />

zuverlässig funktionieren<br />

und mit der<br />

erforderlichen<br />

Geschwindigkeit<br />

und Infrastruktur kompatibel sind.<br />

Kurz gesagt, wir sorgen dafür, dass die<br />

Anwender stets die richtige Kamera und<br />

die richtige Konfiguration für ihre Aufgabe<br />

erhalten. Und wir testen alles vollständig,<br />

um sicherzustellen, dass alle Komponenten<br />

reibungslos und fehlerfrei zusammenarbeiten.<br />

Beispielsweise können wir ein<br />

Inspektionsnetzwerk mit mehreren<br />

Kameras, die alle von einer einzelnen<br />

Workstation angesteuert werden,<br />

einrichten. Alternativ lassen sich auch<br />

mehrere Workstations konfigurieren, die<br />

alle in der Lage sind, jede Kamera im<br />

Netzwerk zu überwachen.<br />

Bilder: Stemmer Imaging,<br />

Schmuckbild: coffeekai – stock.adobe.com/<br />

www.stemmer-imaging.com


Höchste Qualitätsanforderungen<br />

Automatisches Prüfsystem mit GigE-Industriekameras sichert<br />

eines der aktuell wichtigsten Produkte der Welt: Impfstoff-Glasflaschen<br />

Um die Covid-19-Pandemie zu<br />

bekämpfen, wird rund um den<br />

Globus angestrebt, die Bevölkerung<br />

möglichst schnell mit Impfstoff zu<br />

versorgen. Ein entscheidender<br />

Faktor für die Lieferung der<br />

Impfstoffdosen sind Glasfläschchen.<br />

Daher fahren die Produzenten der<br />

Fläschchen nun ihre Produktion<br />

massiv hoch, um nicht zum<br />

sprichwörtlichen Flaschenhals der<br />

Lieferkette zu werden.<br />

Silke von Gemmingen, Unternehmenskommunikation/PR,<br />

IDS Imaging Development Systems<br />

GmbH, Obersulm<br />

Impfstoff-Fläschchen in medizinischer<br />

Qualität sind jedoch keine Standard-Glasröhren.<br />

Ob Rollrandflaschen, Gewindeflaschen<br />

oder Ampullen, sie alle werden aus<br />

dem Spezialglas Borosilikat gefertigt und<br />

erfordern maßgeschneiderte Produktionslinien.<br />

Jede Wechselwirkung zwischen dem<br />

Behälter und der darin befindlichen Flüssigkeit<br />

muss verhindert werden, da jede<br />

chemische Interferenz den Impfstoff beeinträchtigen<br />

könnte. Jeder noch so kleine<br />

Kratzer, Riss oder Sprung kann darüber<br />

hinaus eine ganze Charge unbrauchbar machen,<br />

bereits während des Abfüllprozesses<br />

die Anlage verunreinigen oder gar zum<br />

Maschinenstillstand führen.<br />

Die Anforderungen an Hersteller sind daher<br />

enorm: es geht nicht nur um die schnelle<br />

Produktion großer Mengen, sondern auch<br />

um die Einhaltung besonders hoher Qualitätsstandards.<br />

Gleichzeitig ist die Erhöhung<br />

der Produktionskapazität i.d.R. zeit- und<br />

kapitalintensiv. Eine wirtschaftliche, schnell<br />

integrierbare, verlässliche Lösung zur Inspektion<br />

von Impfstofffläschchen kommt aus<br />

Bad Königshofen: Die Iso tronic GmbH, hat<br />

das automatische Röhrenglas-Prüfsystem<br />

Vialchecker entwickelt. Als Bildverarbeitungskomponenten<br />

zur Maß- und Oberflächeninspektion<br />

kommen dabei IDS-Industriekameras<br />

aus der Kamera familie uEye CP<br />

zum Einsatz.<br />

Strenge Qualitätsanforderungen<br />

Um eine schnelle Qualitätskontrolle mit<br />

hoher Verlässlichkeit in der Fehlererkennung<br />

bei der Herstellung von Impfstoff-<br />

Fläschchen zu ermöglichen werden Hochleistungskameras<br />

verwendet, die über<br />

hochauflösende Sensoren verfügen und<br />

dabei hohe Frameraten ermöglichen. Die<br />

GigE Industriekameras aus der IDS uEye<br />

CP-Familie werden kombiniert mit industrietauglichen<br />

Touchscreen-Monitoren,<br />

Schaltschrank, Anschluss an das jeweilige<br />

Produktionssystem sowie einer intelligenten<br />

Software.<br />

Das All-in-One Prüfsystem Vialchecker<br />

zur automatischen Dimensions- und Oberflächeninspektion<br />

von Impfstofffläschchen<br />

ist in zwei Varianten verfügbar. Die Einhaltung<br />

der Maße kontrolliert der Vialchecker<br />

Geometrie, während der Vialchecker Cosmetic<br />

die Oberfläche jeder einzelnen Flasche<br />

auf Makellosigkeit überprüft. Letzterer<br />

kann wahlweise als Teil der Geometrieprüfung<br />

eingesetzt werden oder als separates<br />

System anspruchsvollere Aufgaben übernehmen.<br />

Mehr als 50 Maßprüfungen<br />

Der Vialchecker Geometrie beinhaltet mehr<br />

als 50 Maßprüfungen und übernimmt sowohl<br />

Prüfungen für Standard-, als auch für<br />

Nicht-Standard Röhrenglasprodukte mit einer<br />

Messgenauigkeit von bis zu 0,01 mm.<br />

Mängel wie Risse, Kratzer, Absplitterungen,<br />

Einschlüsse oder Flecken hingegen werden<br />

vom Vialchecker Cosmetic mithilfe der leistungsstarken<br />

Kameras mit einer Genauigkeit<br />

von 0,1 mm 2 erfasst. Die intelligente<br />

Software ermöglicht eine genaue Fehlerbeschreibungsanalyse<br />

und Klassifizierung.<br />

Die Prüfung erfolgt an verschiedenen<br />

Stellen des Herstellungsprozesses, z. B. direkt<br />

nach der Formung der Flaschen oder<br />

kurz vor der Verpackung. Ein System unterstützt<br />

dabei i.d.R. zwischen drei und acht<br />

Kameras, so dass entlang der Produktionslinie<br />

verschiedene Messstationen integriert<br />

46 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


01<br />

02<br />

01 Rollrandflaschen, Gewindeflaschen oder<br />

Ampullen aus Borosilikatglas für Impfstoffe<br />

unterliegen höchsten Qualitätsanforderungen<br />

02 Das Multikamerasystem ermöglicht<br />

Hochgeschwindigkeitsverarbeitung bei der<br />

Qualitätskontrolle von Impfstoffflaschen<br />

werden können. „Je nach Kundenanforderung<br />

wird das System mit entsprechenden<br />

Sensoren bzw. Kameras spezifiziert oder ergänzt,<br />

zum Beispiel zur Messung der Glasdicke“,<br />

erklärt Valentin Mayer-Eichberger,<br />

Chief Operating Officer bei Isotronic.<br />

„Werden mehr als acht Kameras gebraucht,<br />

werden mehrere Rechner in den Einsatz geschickt.“<br />

Dabei beobachten sie beispielsweise<br />

das seitlich rotierende Röhrenglas<br />

oder den Glasboden und liefern hochauflösende<br />

Bilder.<br />

120 Fläschchenkontrollen<br />

pro Minute<br />

Die Kameras erfassen mindestens 20 Bilder<br />

pro Rotation, damit kann der Vialchecker<br />

bis zu 120 Fläschchen pro Minute mit<br />

einer hohen Genauigkeit kontrollieren.<br />

Neben der Echtzeit-Verarbeitung mit niedriger<br />

Latenzzeit erfolgt eine detaillierte<br />

Protokollierung des Systembetriebs. Die<br />

Software stellt dabei sicher, dass die Produkte<br />

innerhalb der geometrischen Produktspezifikation<br />

liegen und fehlerfrei<br />

sind, und dass dabei die Qualitätsanforderungen<br />

erfüllt werden.<br />

Je nach Anforderung und Prüfaufgabe<br />

werden für die Messstation unterschiedliche<br />

Kameramodelle benötigt. Aktuell greift<br />

Isotronic vor allem auf die IDS Kamerafamilie<br />

GigE uEye CP zurück. Sie bieten hohe<br />

Funktionalität mit umfangreicher Pixelvorverarbeitung<br />

und eignen sich dank des<br />

internen 120 MB Bildspeichers zum Zwischenspeichern<br />

von Bildsequenzen vor<br />

allem für Multikamerasysteme wie den<br />

Vialchecker. Die Kameras liefern Daten in<br />

voller GigE-Geschwindigkeit und ermöglichen<br />

mithilfe Power over Ethernet (PoE)<br />

den Einkabel-Betrieb bis zu 100 m.<br />

CMOS-Sensor mit umschaltbaren<br />

Shutter-Modi<br />

Eines der bevorzugten Modelle ist die Industriekamera<br />

UI-5250CP-M-GL mit einem<br />

e2v-Sensor mit 2MP-Auflösung, einem der<br />

empfindlichsten Sensoren<br />

im IDS Portfolio. Der<br />

CMOS-Sensor ist in zwei<br />

Versionen Mono- und Color<br />

verfügbar und zeichnet<br />

sich durch herausragende<br />

Lichtempfindlichkeit aus.<br />

Darüber hinaus bietet er<br />

verschiedene umschaltbare<br />

Shutter-Modi, die die abbildungsgetreue<br />

Erfassung bewegter Motive oder die<br />

rauschfreie Aufnahme von hohen Kontrasten<br />

ermöglichen. „Dies ist besonders wichtig<br />

für die schnelle, zuverlässige Erkennung<br />

von Mängeln an der Glasoberfläche“, erklärt<br />

Mayer-Eichberger die Wahl der uEye+-Kamera<br />

aus dem Hause IDS.<br />

Durch bis zu vier Areas of Interest können<br />

entweder mehrere Merkmale gleichzeitig<br />

überprüft oder die AOIs in einer Belichtungsreihe<br />

mit unterschiedlichen Parametern<br />

erfasst werden. Damit ist vor allem dieses<br />

kleine Kraftpaket mit einer Framerate<br />

von 52 fps für die unterschiedlichen<br />

Prüfaufgaben entlang der Produktionslinie<br />

geeignet.<br />

Software mit intuitiv<br />

bedienbarer Oberfläche<br />

Die IDS Kameras sind direkt mit C++ an das<br />

System angebunden. Ein von Isotronic entwickelter<br />

Softwarealgorithmus erkennt<br />

Fehler und gibt die Fehlermeldung über<br />

den Monitor aus. „Wir haben nicht nur ein<br />

Messsystem, welches Gut / Schlecht mitteilt,<br />

sondern auch die Qualität von jedem<br />

Produkt mitschreibt und über die Zeit Statistiken<br />

anzeigt. Das nutzt der Einsteller der<br />

Maschine, um zu überprüfen ob noch alles<br />

korrekt ist und ob die Flasche gut eingestellt<br />

wurde.“<br />

Die Isotronic-Software verfügt über eine<br />

intuitive, benutzerfreundliche Oberfläche,<br />

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die auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt<br />

wurde. Außerdem ist der Vialchecker<br />

optimiert für den Fernsupport mit kontinuierlichen<br />

Updates und Softwareverbesserungen.<br />

Mayer Eichberger ist überzeugt:<br />

„Das ist die Grundlage für ein dynamisches,<br />

nachhaltiges System. Wir<br />

setzen maschinelles Lernen<br />

für anspruchsvolle<br />

Aufgaben wie die Fehlerklassifizierung<br />

ein“. Vor-<br />

Ort- oder cloudbasierte<br />

Lösungen für den Umgang<br />

mit großen Datenmengen,<br />

sowie eine detaillierte<br />

Analytik und Prozessoptimierung gehören<br />

zum Leistungsumfang. Möglich sind z. B.<br />

eine Analyse der Fehlerhäufigkeit über die<br />

Zeit sowie die Über wachung des Werkzeugverschleißes<br />

und Alarmierung. Der Cloud<br />

Service für die Produktionsüberwachung ist<br />

umfangreich: Am Ende der Produktion werden<br />

Charts pro Qualitätsmaß berechnet. Für<br />

die Abnahme des Messsystems können Zertifikate<br />

zur Genauigkeit der Messungen erstellt<br />

werden.<br />

Ausblick<br />

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Nach Expertenschätzungen steigt die weltweite<br />

Nachfrage nach Impfstoff-Fläschchen<br />

in den nächsten zwei Jahren um ein bis zwei<br />

Milliarden. Auch der Chef von Astrazeneca,<br />

einer der großen Impfstoffproduzenten,<br />

warnte schon früh in der Pandemie: „Es gibt<br />

nicht genug Fläschchen auf der Welt.“ Impfstofffläschchen-Hersteller<br />

fahren weltweit<br />

die Produktion des Glases hoch, das die wertvolle<br />

Flüssigkeit schützen soll. Damit dies<br />

gelingt, sind automatische, hochleistungsfähige<br />

Prüfsysteme zur Gewährleistung des immensen<br />

Qualitätsanspruchs gefragter denn<br />

je. „Hinzu kommt ein generelles Wachstum<br />

der Branche und der Nachfrage aus dem<br />

asiatischen Raum – und das schon vor der<br />

Pandemie“, bemerkt Mayer Eichberger.<br />

Bilder: Isotronic GmbH<br />

www.ids-imaging.de<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> 47


Flexibles Konzept für Zeilen-, Matrix- und<br />

3D-Kameras<br />

Die smarten OEM-Plattformen von EVT bieten für nahezu jede<br />

Kamera-Anwendung etwas. Das flexible Kamerakonzept macht es<br />

möglich, aus einer Plattform drei Lösungen zu entwickeln. Aus<br />

dem CPU-Basis-Board mit FPGA und bis zu 1,6 GHz Rechenleistung<br />

können sowohl<br />

Zeilenkameras als auch<br />

Matrixkameras und<br />

3D-Sensoren gebaut<br />

werden. Dazu kommen<br />

flexibel austauschbare<br />

Sensoren zum Einsatz. Ob<br />

extrem schneller Zeilensensor<br />

oder hochwertiger<br />

Matrixsensor, die Basis<br />

bleibt immer dieselbe. Die DualCore ARM bietet mit dem IP-Core<br />

einen frei programmierbaren FPGA und ist mit 800 MHz oder<br />

1,6 GHz verfügbar. An das Basis-Board kann auch ein Connector-<br />

Board angeschlossen werden. Bei der 3D-Integrationsplattform<br />

werden zusätzlich Laser und Objektiv-Halter angeboten.<br />

www.evt-web.com<br />

Industrielle Bildverarbeitung auf<br />

Embedded-Systemen<br />

Das Unternehmen Allied Vision erweitert seine Alvium<br />

1800 CSI-2-Kameraserie um drei Kameramodelle, die mit Sony<br />

IMX CMOS-Sensoren von 2,4 bis 12,2 Megapixeln Auflösung<br />

ausgestattet sind. Alvium 1 800 C-240 ist mit dem Global-Shutter-<br />

Sensor IMX392 bestückt, der eine Auflösung von 2,4 Megapixeln<br />

bei 126 Bildern pro Sekunde bietet. Das 5,1-Megapixel-Modell<br />

1 800 C-508 ergänzt das Angebot um einen schnellen Global-<br />

Shutter-Sensor IMX250. Alvium 1 800 C-1240 verfügt über einen<br />

hintergrundbeleuchteten Rolling-Shutter-Sensor IMX226, der<br />

hochwertige Bilder mit 12,2 Megapixeln<br />

und 41 Aufnahmen pro Sekunde<br />

ermöglicht. Zusammen mit den<br />

hochleistungsfähigen CSI-2-Kameramodellen<br />

stellt Allied Vision einen<br />

neuen MIPI CSI-2-Treiber für alle<br />

NVIDIA Jetson-Module einschließlich<br />

des Jetson Xavier NX mit dem neuen<br />

JetPack SDK Version 4.4 zur<br />

Verfügung.<br />

www.alliedvision.com<br />

Mit Hardware-kompatibler Sensorik schneller zum Ziel<br />

Framos und Connect Tech stellen das Boson for Framos Carrier Board vor. Dieses All-in-Board wurde für<br />

NVIDIA Jetson Nano sowie Jetson Xavier NX entwickelt und ermöglicht KI-basiertes Edge-Computing.<br />

Mit dem Trägerboard lassen sich die Sensoren aus dem Framos Sensor Module Ecosystem direkt integrieren,<br />

sodass Jetson-Lösungen schneller produktiv gesetzt werden können. Profitieren sollen Systemintegratoren,<br />

die mit dem NVIDIA Jetson Entwickler-Kit realisierte Anwendungen in Serie produzieren möchten –<br />

in kleineren Abmessungen und mit der doppelten Anzahl an Schnittstellen.<br />

www.framos.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2021</strong> im 33. Jahrgang,<br />

ISSN: 2194-1157 / ISSN E-Paper: 2747-8017<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurinnen: Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Vanessa Weingärtner (Vol.) (wv), Tel.: 06131/992-352,<br />

E-Mail: v.weingaertner@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Anzeigendisposition: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 33: gültig ab 1. Oktober 2020<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 12,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 62,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 68,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

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Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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48 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


10-GigE-Kameraserie mit robustem<br />

Gehäuse<br />

Die Kameraserie mvBlueCOUGAR-XT von Matrix Vision<br />

kombiniert ein 10-GigE-Interface mit der Leistungsfähigkeit<br />

moderner Bildsensor-Technologie und IP67-Gehäuse für das<br />

industrielle Umfeld. Die ersten<br />

Modelle der Serie sind mit den<br />

24,6-MP-, 20,4-MP- und<br />

16,2-MP-Sensoren der Pregius S<br />

Gen4 CMOS-Familie von Sony<br />

ausgestattet. Mit der Standard-<br />

Schnittstelle 10GigE erreicht die<br />

mvBlueCOUGAR-XT eine hohe<br />

Nettodatenrate von 1245 MB/s. Der<br />

integrierte Frame-Buffer von 2 048 MB sorgt für eine zuverlässige<br />

Datenübertragung. Das Precision Time Protocol ermöglicht es, die<br />

Kamera per Software zu steuern und beim gleichzeitigen Betrieb<br />

mehrerer Kameras eine präzise Synchronisation zu erreichen.<br />

www.matrix-vision.com<br />

Optische Halterung für Experimente und<br />

OEM-Teile<br />

Edmund Optics, Hersteller und<br />

Distributor von Komponenten im<br />

Bereich Optik, Bildverarbeitung<br />

und Photonik, bietet ab sofort<br />

kinematische optische Spiegelhalterungen<br />

an. Die E-Reihe,<br />

deren Entwickler Wert auf ein<br />

gutes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

gelegt haben, eignet sich für<br />

Anwendungen in der Lehre, dem Prototypbau und bei der<br />

Systemintegration. Kennzeichnend ist eine leichtgängige optische<br />

Ausrichtung, wobei die kompakt konzipierten Halterungen<br />

geneigt und verkippt werden können. Die E-Serie ist für Optiken<br />

mit 0,5" (12,5 mm), 1,0" (25 mm), 2,0" (50 mm), 3,0" (75 mm) oder<br />

4,0" (100 mm) Durchmesser einsetzbar.<br />

www.edmundoptics.de<br />

All-in-One-Kamerasystem für Edge<br />

Computing<br />

Für KI-Anwendungen und<br />

maschinelles Lernen<br />

entwickelt ist das All-in-<br />

One-Kamerasystem<br />

Neon-2000-JT2 von<br />

Adlink. Im Kern besteht<br />

es aus einer hochauflösenden<br />

Smart-Kamera<br />

und dem Jetson-TX2-<br />

Modul von Nvidia. Die vorinstallierte Software erlaubt kurze<br />

Entwicklungszeiten und die schnelle Integration in Applikationen<br />

der Machine Vision und KI. Das kompakte Kamerasystem ist mit<br />

verschiedenen Bildsensoren bis zu 5 MP Auflösung erhältlich.<br />

www.acceed.com<br />

Smart Camera unterstützt<br />

Produktwechsel<br />

B+R erweitert sein<br />

integriertes Vision-<br />

System um eine Smart<br />

Camera, die Bildverarbeitungsaufgaben<br />

in<br />

Echtzeit miteinander<br />

verknüpft. Möglich wird<br />

dies durch prozessgesteuerte<br />

Verarbeitungsketten.<br />

Werden z. B.<br />

unterschiedliche Produktvarianten gleichzeitig auf einer<br />

Maschine gefertigt, kann die Smart Camera mit nur einer<br />

Aufnahme prüfen, um welche Ausprägung es sich handelt und ob<br />

etwa der Verpackungsdruck in Ordnung ist. Die Verarbeitungsketten<br />

lassen sich nahezu beliebig verlängern. Der Applikationsersteller<br />

verdrahtet die einzelnen Bildverarbeitungs-Funktionen<br />

der Smart Camera virtuell in einem grafischen Editor. Aufwendige<br />

Programmierarbeit ist nicht notwendig. Aufgrund der vollständigen<br />

Integration in das B+R-System lassen sich auch komplexe<br />

Aufgabenstellungen innerhalb von wenigen Minuten verknüpfen<br />

und mit den Abläufen einer<br />

MILLISEKUNDEN<br />

zum Ergebnis<br />

VIS-VISION für die QS<br />

www.optometron.de<br />

Durch Wände messen<br />

Steuerung synchronisieren,<br />

z. B. für einen Pick-Roboter,<br />

der das Produkt aufnimmt<br />

und in einen Karton<br />

einsortiert.<br />

www.br-automation.com<br />

Mikromechanische Systeme wie<br />

Beschleunigungs- und Drehratensensoren<br />

enthalten komplexe,<br />

als Silizium-Mikromechanik<br />

realisierte, bewegliche<br />

Komponenten, die hermetisch<br />

von der Umgebungsatmosphäre<br />

abgeschirmt und für optimale<br />

Betriebsbedingungen evakuiert<br />

sind. Die während der Systementwicklung<br />

direkte optische<br />

Messung des dynamischen<br />

Verhaltens der Mikromechanik<br />

erforderte bislang eine aufwendige<br />

Entkappung des Sensors<br />

und Messung in Verbindung mit sog. Vakuum-Probern. Mit dem<br />

neuen MSA-650 Iris Micro System Analyzer von Polytec können<br />

MEMS-Entwickler nun direkt durch die Siliziumkappe des<br />

Bauelementes hindurch die Bewegung der MEMS-Komponenten<br />

hochaufgelöst in Echtzeit erfassen – bei Frequenzen bis zu<br />

25 MHz. Ermöglicht wird dies durch eine patentierte Messtechnik<br />

mittels eines Infrarot-Interferometers. Die integrierte IR-Kamera<br />

schaut ebenfalls durch die Kappe hindurch, liefert hochaufgelöste<br />

Bilder der MEMS-Mechanik und ermöglicht mittels stroboskopischer<br />

Videomikroskopie eine Messung der planaren Bewegungskomponente<br />

(„In-Plane“). Die Hauptvorteile des neuen MSA<br />

sind die schnelle Messung unter den tatsächlichen Betriebsbedingungen<br />

ohne aufwendige Präparation sowie die exzellente<br />

Datenqualität aufgrund der Unterdrückung von Störeinflüssen.<br />

www.polytec.com<br />

Anzeige<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> 49


Luft- und Raumfahrt-<br />

Technologie in<br />

(irdischen) Robotern<br />

Die beiden Gründer<br />

Peter Meusel (li.) und<br />

Zhaopeng Chen<br />

Kollaborative Roboter sind leicht in bestehende<br />

Fertigungsanlagen integrierbar und können auf<br />

intelligente Weise mit ihrem Umfeld interagieren.<br />

Außerdem sind sie sicherer, kleiner und günstiger als<br />

bisherige Produktionsroboter. Das internationale<br />

Hightech-Startup Agile Robots hat dieses enorme<br />

Potential frühzeitig erkannt und schließt durch<br />

innovative Hard- und Softwarelösungen die Lücke<br />

zwischen künstlicher Intelligenz sowie Robotik.<br />

Die Zukunft liegt in skalierbaren Robotersystemen, deren Konzepte<br />

ganzheitlich für die flexible Integration von Wahrnehmungs-,<br />

Intelligenz- und Betätigungselementen optimiert sind<br />

Technologien aus Luft- und Raumfahrt revolutionieren zivile Roboterlösungen.<br />

Diese Vision verfolgt Agile Robots als offizielle<br />

Ausgründung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt<br />

(DLR). Das Unternehmen entwickelt dafür Systeme auf Basis modernster<br />

Kraft-Momenten-Sensorik und weltweit führender Bildverarbeitungstechnik.<br />

Die innovative Kombination dieser beiden<br />

Schlüsseltechnologien ermöglicht die Realisierung von intelligenten,<br />

benutzerfreundlichen und wirtschaftlich erschwinglichen<br />

Roboterlösungen, die eine sichere Mensch-Roboter-Interaktion<br />

gewährleisten. Sie sind dabei in der Lage, ihre Umwelt selbstständig<br />

zu erfassen und auch in unbekannten Umgebungen präzise und<br />

sicher zu arbeiten.<br />

Agile Robots entwickelt hierfür nicht nur die Hardware, sondern<br />

bietet zusätzlich seine eigene Software auf Basis von künstlicher<br />

Intelligenz an. Diese ermöglicht durch eine einfache Integration<br />

auch die Bedienung von Robotern anderer Hersteller. Das Unternehmen<br />

schafft damit ein Novum gegenüber dem Status quo in der<br />

Robotik-Branche und auch gegenüber der Konkurrenz. Denn üblicherweise<br />

sind Roboterlösungen und die entsprechende Software<br />

geschlossene Systeme. Agile Robots bricht diese Logik auf und ermöglicht<br />

damit ebenfalls eine zeit- sowie kostensparende Aufrüstung<br />

bestehender Anlagen. Die Anwendungsbereiche des Portfolios<br />

von Agile Robots sind dabei vielfältig: Einsatzgebiete der<br />

Roboterlösungen finden sich unter anderem in der Automobilindustrie<br />

und Unterhaltungselektronikbranche – sowie darüber hinaus<br />

auch in der Medizin, Dienstleistung und Logistik.<br />

Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2018 zeichnet sich<br />

das Startup durch ein starkes Wachstum aus. Das Unternehmen beschäftigt<br />

aktuell rund 70 Mitarbeiter*innen in München und 90 am<br />

zweiten Standort in Peking. Tendenz steigend. Gründer Dr. Zhaopeng<br />

Chen, Co-Gründer Peter Meusel sowie viele ihrer Kollegen<br />

arbeiteten zuvor gemeinsam beim DLR und bilden ein Kernteam<br />

mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Robotersystemen,<br />

die in der Luft- und Raumfahrt bereits erfolgreich zum<br />

Einsatz kommen. 2019 wurden die ersten eigenentwickelten Roboter<br />

zur vertieften Anwendungsforschung und -entwicklung in<br />

medizinischen High-End-Szenarien sowie anderen Branchen eingesetzt.<br />

Nach zwei erfolgreichen Finanzierungsrunden im letzten<br />

Jahr plant Agile Robots die Zertifizierung seines ersten Roboters für<br />

den deutschen Markt. Zudem befindet sich aktuell der erste Produktionsstandort<br />

in Deutschland im Aufbau. Ein erster Produktionsstandort<br />

in China existiert bereits.<br />

Bilder: Agile Robots AG<br />

www.agile-robots.com<br />

50 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> www.industrielle-automation.net


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 4/<strong>2021</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 01. 06. <strong>2021</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 14. 05. <strong>2021</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Smarte Sensoren überwachen Coater-Motoren und erkennen<br />

frühzeitig mögliche Ausfälle der Motoren<br />

(Bild: ABB)<br />

02 Lesen Sie, wie die Goldbeschichtung einer Stahlmembran die<br />

Wasserstoff-Permeation deutlich reduzieren kann<br />

(Bild: STS)<br />

Der direkte Weg<br />

Internet:<br />

www.industrielle-automation.net<br />

E-Paper:<br />

digital.industrielle-automation.net<br />

Redaktion:<br />

Redaktion@industrielle-automation.net<br />

WORLD OF INDUSTRIES:<br />

www.world-of-industries.com<br />

03 Cloud-basierte Anwendungen in Echtzeit – geht das? Ja, mit den<br />

passenden Managed Switches für eine zuverlässige Kommunikation<br />

(Bild: Pepper+Fuchs)<br />

04 Um eine übersichtliche und effiziente Fertigung zu gewährleisten,<br />

braucht es eine flexible Visualisierungslösung<br />

(Bild: Siemens)<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 03/<strong>2021</strong> 51


MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

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MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

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einmaligen Mediennetzwerk!<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de

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