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LE-2-2021

LOGISTIK express Journal 2/2021

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Bewährungsprobe für Softwareanbieter<br />

Für Anbieter von Supply-Chain-Visibility-Lösungen<br />

wie der ClearMetal Inc.<br />

war die Suezkanalblockade eine grosse<br />

Bewährungsprobe. Binnen 24 Stunden<br />

nach der Havarie hatte ClearMetal für<br />

ihre Kunden alle Container und Schiffe<br />

im Umkreis von 200 Seemeilen identifiziert<br />

und diese Information sofort auf ihre<br />

CDX (Continuous Delivery Experience)<br />

Plattform online gestellt. Mit der Granularität,<br />

welche ClearMetal anbietet, war<br />

der Dienstleister in der Lage, nicht nur die<br />

Container zu identifizieren, sondern auch<br />

die entsprechenden Purchase oder Sales<br />

Orders, Artikel und Line Items, welche sich<br />

in den Containern der betroffenen Schiffe<br />

befinden. Diese Informationen wurden<br />

dann auf täglicher Basis, inklusive Berechnungen<br />

der Verspätungen, aktualisiert.<br />

So konnten ClearMetal-Kunden nicht nur<br />

ihre eigenen Teams à jour halten, sondern<br />

auch Kunden schnell und detailliert<br />

auf Lieferverzögerungen hinweisen.<br />

Schiffes (Bugsierschiffe, Bagger etc.) Schadenersatz<br />

in Höhe von einer Milliarde Dollar.<br />

Sie will die Weiterfahrt erst bei einer Einigung<br />

erlauben. Inzwischen hat die Reederei bzw.<br />

der japanische Eigner des Schiffes, Shoe Kisen,<br />

die «Havarie Grosse» (General Average) erklärt.<br />

Bei diesem Instrument des Seerechts<br />

werden die Kosten zur Rettung eines Schiffs<br />

auf alle Parteien umgelegt, die ein wirtschaftliches<br />

Interesse an ihm haben. Im Wesentlichen<br />

sind das die Eigentümer von Schiff und<br />

Ladung und ihre Versicherer. In der Praxis<br />

bedeutet das, dass Firmen, die Container an<br />

Bord der „Ever Given“ haben, ihre Waren erst<br />

erhalten, wenn sie einen Teil des Wertes als<br />

Sicherheit für eine mögliche Beteiligung am<br />

Gesamtschaden hinterlegt haben. Der Wert<br />

der Fracht wird auf rund 3,5 Milliarden Dollar<br />

geschätzt.<br />

Das letzte Mal, dass General Average (GA)<br />

deklariert wurde, war 2018 nach dem Brand<br />

an Bord der „Maersk Honam“. Nach der Erklärung<br />

von GA setzte der Justierer die Bergungssicherheit<br />

auf 42,5% des Frachtwerts<br />

und 11,5% als GA-Kaution fest. Dies bedeutete,<br />

dass ein Versender mit einer Fracht im<br />

Wert von 100.000 USD eine kombinierte Kaution<br />

von 54.000 USD zahlen musste, um seine<br />

Fracht freizubekommen.<br />

Für Spediteure bedeutet die GA der «Ever<br />

Given», dass sie sofort ihre Kunden informieren<br />

müssen, deren Ware auf das Schiff verladen<br />

wurde. Die Ladungseigner müssen<br />

dann eine GA-Garantie von ihren Versicherern<br />

anfordern oder eine Cash-Garantie<br />

beibringen. Bis jedoch die Höhe der<br />

Kaution feststeht, könnte es dauern. (US)

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