Wohnbaugenossenschaften Zürich: Jahresbericht 2020
2020 war für uns alle ein «ausserordentliches» Jahr. Der Lockdown im März forderte nicht nur grosse Umsicht und Rücksicht, sondern auch grösstmögliche Flexibilität. Ausserdem stellten die gemeinnützigen Wohnbauträger eine Qualität unter Beweis, welche die noch immer anhaltende Situation für die Bewohnenden leichter macht: die genossenschaftliche Tradition der Solidarität. Dieser Solidarität – im Kleinen wie im Grossen – widmet Wohnbaugenossenschaften Zürich, der Verband von rund 260 gemeinnützigen Wohnbauträgern mit 70'000 Wohnungen im Kanton Zürich, dem Schwerpunkt des Jahresberichts 2020.
2020 war für uns alle ein «ausserordentliches» Jahr. Der Lockdown im März forderte nicht nur grosse Umsicht und Rücksicht, sondern auch grösstmögliche Flexibilität. Ausserdem stellten die gemeinnützigen Wohnbauträger eine Qualität unter Beweis, welche die noch immer anhaltende Situation für die Bewohnenden leichter macht: die genossenschaftliche Tradition der Solidarität.
Dieser Solidarität – im Kleinen wie im Grossen – widmet Wohnbaugenossenschaften Zürich, der Verband von rund 260 gemeinnützigen Wohnbauträgern mit 70'000 Wohnungen im Kanton Zürich, dem Schwerpunkt des Jahresberichts 2020.
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IMMOBILIENENTWICKLUNG &
AKQUISITION (I&A):
GEFRAGTE DIENSTLEISTUNGEN
Viele Mitglieder befinden sich in einer Erneu-erungsphase
und wollten – um sinnvolle
Strategien entwickeln zu können – Bestandsaufnahmen
ihres Portfolios und damit
Klarheit darüber, welche nächsten Schritte
zielführend sind. Diesbezügliche Beratungen
waren daher auch 2020 gefragt. Zudem
konnte der Regionalverband mit der Landund
Immobilienakquisition 90 Wohnungen an
seine Mitglieder vermitteln.
Strategische Beratungen
Der Bereich I&A erarbeitete mit der im Vorjahr
neu lancierten «Portfolioanalyse» für zwei Genossenschaften
Entscheidungsgrundlagen für die
Weiterentwicklung der Portfolios und unterstützte
diese bei der Entwicklung einer nachhaltigen
Strategie. Zusätzlich wurden zahlreiche Bauträger
bei strategischen Fragestellungen beraten, zum
Beispiel mit einer Zustandsanalyse von einzelnen
Mehrfamilienhäusern oder Siedlungen oder bei
der Entwicklung von Erneuerungsszenarien.
Bei Entwicklungsstrategien für Bestandsliegenschaften
entwickelte Wohnbaugenossenschaften
Zürich gemeinsam mit den Wohnbaugenossenschaften
ein Grundlagenpapier, welches als Basis
für die Vergabe einer Machbarkeitsstudie an ein
Architekturbüro dient. Mögliche Massnahmen
reichen von einer werterhaltenden Sanierung bis
hin zu Teilersatzneubauten. Das Grundlagenpapier
hilft auch bei der internen Kommunikation,
indem es dem Vorstand die Grundlagen liefert,
geplante Massnahmen gegenüber ihren Mitgliedern
zu vertreten.
Kurzberatungen
Neben vertieften strategischen Beratungen hat
Wohnbaugenossenschaften Zürich mehr als
25 gemeinnützige Bauträger ohne spezifisches
bauliches Fachwissen mit Prozessberatungen,
Ersteinschätzungen zu Kaufobjekten und durch
Markteinschätzungen zum regionalen bzw.
lokalen Immobilienmarkt unterstützt. Weiter beantwortete
der Bereich I&A Fragen zu Kennzahlen
betreffend Erstellungs-, Instandsetzungs- und
Instandhaltungskosten. Weitere Mitglieder konnten
durch Wirtschaftlichkeitsprüfungen hinsichtlich
des Neuerwerbs von Baugrundstücken und
durch die Evaluation von Planenden wie Bauherrenvertretungen
und Architekten beraten werden.
Land- und Immobilienakquisition
Auch im angespannten Wohnimmobilienmarkt in
und um Zürich und bei steigender Nachfrage
nach Wohnimmobilien trotz oder wegen Covid-19
konnten im Berichtsjahr drei Opportunitäten mit
einem Potenzial von rund 90 Wohnungen vermittelt
werden. In zwei Fällen handelte es sich um
Baugrundstücke, die von Gemeinden ausserhalb
von Zürich zu einem reduzierten Preis an gemeinnützige
Bauträger veräussert wurden. Beiden
Transaktionen gingen lang andauernde und umfassende
Beratungen der beiden Gemeinden
durch den Regionalverband voraus. In einem
weiteren Fall handelte es sich um eine Bestandsliegenschaft
im Zürcher Oberland, die öffentlich
zum Kauf ausgeschrieben war. Wohnbaugenossenschaften
Zürich machte hier eine Genossenschaft
mit Liegenschaften im Quartier auf
diese Opportunität aufmerksam und begleitete
diese anschliessend beim Kaufprozess.
Nachdem die erste Corona-Welle zu einer Art
Schockstarre auf dem Immobilienmarkt führte,
kamen im Sommer auffallend viele Angebote auf
den Markt. Die Immobilienakquisition von Wohnbaugenossenschaften
Zürich prüfte 2020 über
100 Opportunitäten. Nach strenger Vorselektion
konnten vier geeignete Liegenschaften ausgeschrieben
und weitere sechs Angebote an
interessierte Wohnbaugenossenschaften weitergeleitet
werden.
Auch wenn Wohnbaugenossenschaften Zürich
mittelfristig keine Entspannung auf dem Wohnimmobilienmarkt
erwartet, blickt der Verband
trotzdem optimistisch in die Zukunft. Im nächsten
Jahr sollten mindestens drei Opportunitäten
erfolgreich vermittelt werden können. Mit den
Besitzern besteht bereits heute Kontakt und die
Angebote richten sich ausschliesslich an gemeinnützige
Wohnbauträger.
Partner für Gemeinden
Der Regionalverband hat auch 2020 gemeinnützige
Bauträger, Gemeinden und Privatpersonen
bei der Projektentwicklung beraten. Dabei wurden
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