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Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft

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Wege zum<br />

Welterbe<br />

Der <strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>hochmittelalterliche</strong><br />

<strong>Herrschaftslandschaft</strong> an Saale <strong>und</strong> Unstrut


“Die alte Bischofsstadt Naumburg bildet mit ihrer nächsten<br />

Umgebung eine Kunstinsel von höchstem Reiz (...) wo man<br />

mit einem Blick das Aufeinandertreffen <strong>und</strong> Ineinanderwirken<br />

der großen Kulturmächte, des Fürstentums, des<br />

Episkopats <strong>und</strong> des Mönchtums, nicht nur nachdenklich,<br />

sondern greifbar, anschaulich umfasst.”<br />

Heinrich Bergner, Pfarrer <strong>und</strong> Kunsthistoriker, 1909


Inhalt<br />

Vorwort · 2<br />

Auf dem Weg zum Welterbe · 3<br />

Der <strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong> St. Peter <strong>und</strong> Paul · 4<br />

Die <strong>hochmittelalterliche</strong> <strong>Herrschaftslandschaft</strong><br />

an Saale <strong>und</strong> Unstrut · 11<br />

Aspekte der Kulturlandschaft<br />

Geologie & Bauwerke · 26<br />

Adel · 27<br />

Burgen · 30<br />

Klöster <strong>und</strong> Stifte · 34<br />

Karte zum Antragsgebiet · 36<br />

Stadtbefestigungen · 38<br />

Stadt- <strong>und</strong> Dorfanlagen · 40<br />

Dorfkirchen · 44<br />

Wasserbau · 46<br />

Weinbau · 52<br />

Straßen, Wege, Pfade · 54<br />

Methoden der Bestandserfassung zur<br />

Vorbereitung des Welterbe-Antrags · 57<br />

Wissenschaftlicher Beirat · 61<br />

Becoming World Heritage · 62<br />

Sur la route vers le patrimoine mondial · 63<br />

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���������������������������������������������������� · 64<br />

������������������������������ · 65<br />

Informationen <strong>und</strong> Kontakte<br />

Der Förderverein Welterbe an Saale <strong>und</strong><br />

Unstrut e.V. braucht Ihre Unterstützung! · 68<br />

Adressen für touristische Kontakte · 69<br />

Adressen/Ansprechpartner mittelalterlicher Monumente · 69<br />

Literaturhinweise · 72<br />

Abbildungsnachweise/Autorenverzeichnis · 76<br />

Seite 1


Vorwort<br />

Hochmittelalterliche <strong>Herrschaftslandschaft</strong>?<br />

Welterbe? Was verbirgt sich hinter <strong>die</strong>sen<br />

Begriffen <strong>und</strong> dem Anspruch der Region an<br />

Saale <strong>und</strong> Unstrut auf den UNESCO-Welterbetitel?<br />

Die vorliegende Publikation will darauf <strong>und</strong><br />

auf weitere Fragen Antworten geben, Hintergr<strong>und</strong>wissen<br />

vermitteln <strong>und</strong> vor allem dazu<br />

einladen, <strong>die</strong> Region zwischen Saaleck <strong>und</strong><br />

Schönburg, zwischen Zscheiplitz <strong>und</strong> Goseck<br />

mit ihren Sakralbauten, Städten, Dörfern <strong>und</strong><br />

ihrer einzigartigen Kulturlandschaft zu entdecken<br />

<strong>und</strong> näher kennen zu lernen.<br />

Vor Ort wird am schnellsten klar, welch herausragender<br />

kulturhistorischen Stellenwert<br />

den hier versammelten Baudenkmalen <strong>und</strong><br />

der Kulturlandschaft insgesamt beizumessen<br />

ist <strong>und</strong> was den geheimnisvollen roten Faden<br />

ausmacht, der <strong>die</strong>se Fülle an Kultur <strong>und</strong><br />

Geschichte auf engstem Raum miteinander<br />

verbindet.<br />

Seite 2<br />

Der am 8. April 2008 in Naumburg gegründete<br />

Förderverein Welterbe an Saale <strong>und</strong> Unstrut<br />

e.V. bündelt <strong>die</strong> Vorbereitungen für <strong>die</strong><br />

Antragstellung <strong>und</strong> will eine breite Basis für<br />

das anspruchsvolle Vorhaben entwickeln.<br />

Mögen viele Leser <strong>die</strong>ser Broschüre sich mit<br />

dem Ziel, den Welterbetitel für <strong>die</strong> Region<br />

zu erringen, identifizieren. Und den Förderverein<br />

Welterbe an Saale <strong>und</strong> Unstrut e.V.<br />

auf dem nicht einfachen <strong>und</strong> arbeitsreichen<br />

Weg dahin unterstützen <strong>und</strong> begleiten. Alle<br />

Verantwortlichen in der Region, das Land<br />

Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> viele Mitstreiter in der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland <strong>und</strong> im Ausland<br />

stehen dafür ein, dass <strong>die</strong> für das Jahr<br />

2015/16 geplante Antragstellung zum Erfolg<br />

geführt wird.<br />

Naumburg, den 4. Dezember 2008<br />

Landrat Harri Reiche<br />

Oberbürgermeister Bernward Küper<br />

Dechant Georg Graf von Zech<br />

Willkommen


Welterbe<br />

Auf dem Weg zum Welterbe<br />

Die Bemühungen um <strong>die</strong> Erreichung des<br />

Welterbestatus für den <strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong><br />

reichen bis in den Anfang der 1990er Jahre<br />

zurück. Die Antragsvorbereitungen führten<br />

mit der am 22./23.10.1998 erfolgten Aufnahme<br />

der <strong>Naumburger</strong> Kathedrale in <strong>die</strong><br />

„Liste der Kultur- <strong>und</strong> Naturgüter, <strong>die</strong> in den<br />

Jahren 2000-2010 von der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland zur Aufnahme in <strong>die</strong> UNESCO-<br />

Liste angemeldet werden“ (Tentative Liste) zu<br />

einem ersten Teilerfolg.<br />

Aufgr<strong>und</strong> veränderter Rahmenbedingungen<br />

wurden in der Folge <strong>die</strong> Antragsbemühungen<br />

gedrosselt, da <strong>die</strong> Gefahr einer Ablehnung<br />

aufgr<strong>und</strong> der zahlreichen, bereits mit dem<br />

Welterbe-Titel ausgezeichneten Kathedralen<br />

in Europa gegeben war.<br />

Seit 2003/4 <strong>und</strong> insbesondere seit der Bereisung<br />

der Saale-Unstrut-Region durch Experten<br />

des ICOMOS im Oktober 2005 wurden<br />

<strong>die</strong> Arbeiten unter der Prämisse wieder aufgenommen,<br />

zu prüfen, inwieweit <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

einer inhaltlich sinnvollen Ausdehnung<br />

des in der Tentativen Liste verzeichneten<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>es auf <strong>die</strong> ihn umgebende<br />

Kulturlandschaft gegeben sei. Es wurde angeregt,<br />

neben den Ausbildungen der Kulturlandschaft<br />

(Weinbau, Streuobstwiesen, Mühlen<br />

<strong>und</strong> Wasseranlagen) vor allem folgende<br />

<strong>hochmittelalterliche</strong>n Monumente näher in<br />

<strong>die</strong> Überlegung einzubeziehen:<br />

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heutige Landesschule Schulpforta<br />

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Romanisches Haus Bad Kösen<br />

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gelegenen „Exklaven“:<br />

- Burganlage Eckartsburg<br />

- Kloster <strong>und</strong> Kaiserpfalz Memleben<br />

- Moritzburg Zeitz.<br />

Die daraufhin aus Vertretern der Stadt Naumburg,<br />

des Burgenlandkreises, des Landesamtes<br />

für Denkmalpflege <strong>und</strong> Archäologie,<br />

des Kultusministeriums, des Landesverwaltungsamtes,<br />

der Vereinigten <strong>Dom</strong>stifter <strong>und</strong><br />

weiteren Fachvertretern gebildete Arbeitsgruppe<br />

verfolgte <strong>die</strong>se Aufgabenstellung <strong>und</strong><br />

beleuchtete <strong>die</strong> verschiedensten Aspekte der<br />

Geschichte, Kunstgeschichte, Archäologie,<br />

Denkmaltopographie, Siedlungsentwicklung<br />

sowie weitere relevante Kriterien.<br />

Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass<br />

es in nahezu allen Zeitschichten von der Urgeschichte<br />

bis in das 20. Jahrh<strong>und</strong>ert Aufschlüsse,<br />

Denkmäler <strong>und</strong> geistige Entwicklungen<br />

im Gebiet der unteren Unstrut <strong>und</strong> mittleren<br />

Saale gegeben hat, <strong>die</strong> überregionale Aufmerksamkeit<br />

für sich in Anspruch nehmen<br />

können. Jedoch gibt es nur ein „Zeitfenster“,<br />

welches <strong>die</strong> wichtigsten Standorte untereinander<br />

sowie mit dem Hauptobjekt <strong>Naumburger</strong><br />

<strong>Dom</strong> sinnvoll verbindet: <strong>die</strong> Epoche des<br />

Hohen Mittelalters (10. - 13. Jahrh<strong>und</strong>ert).<br />

Nur für <strong>die</strong>se Zeitspanne kann das Gebiet<br />

für sich in Anspruch nehmen, aufgr<strong>und</strong> der<br />

Dichte der erhaltenen Denkmäler <strong>und</strong> der<br />

in <strong>die</strong>ser Epoche angelegten, bis heute im<br />

Landschaftsgefüge sichtbaren bzw. nachwirkenden<br />

Entwicklungen eine Modellandschaft<br />

im europäischen wie im weltweiten Vergleich<br />

darzustellen.<br />

Seite 3


Der <strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong> St. Peter <strong>und</strong> Paul<br />

Am Anfang aller Überlegungen zum Welterr beantrag steht der <strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong> St. Peter<br />

<strong>und</strong> Paul. Er zählt unzweifelhaft zu den bedeutendsten<br />

sakralen Kulturdenkmälern aus der<br />

Zeit des europäischen Hochmittelalters <strong>und</strong> ist<br />

seit Jahren ein Besuchermagnet an der „Straße<br />

der Romanik“. Zusammen mit dem Kreuzgang,<br />

der Dreikönigskapelle <strong>und</strong> den umliegenden<br />

Kuriengebäuden bildet er eines der herausragenden<br />

Architekturensembles in Deutschland.<br />

Mit der Verlegung des Bistumssitzes von Zeitz<br />

nach Naumburg im Jahre 1028 beginnt <strong>die</strong><br />

Geschichte der <strong>Naumburger</strong> Kathedrale. Vom<br />

ersten <strong>Dom</strong>bau des 11. Jahrh<strong>und</strong>erts ist bis auf<br />

wenige Mauerreste nichts erhalten. Der größte<br />

Teil des heutigen <strong>Dom</strong>es entstammt dem ausgehenden<br />

12. <strong>und</strong> der ersten Hälfte des 13.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts. Die aufgr<strong>und</strong> von Brandschäden<br />

(1532) <strong>und</strong> Verwitterung notwendig geworr denen baulichen Ergänzungen der nachfolgenden<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte fügen sich harmonisch in<br />

den Gesamtkörper ein.<br />

Der <strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong> ist eine zweichörige<br />

Anlage mit einem basilikalen Langhaus, einem<br />

dreijochigen östlichen Querhaus <strong>und</strong> einer<br />

Seite 4<br />

Naumburg, Stadtansicht mit <strong>Dom</strong><br />

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Zwei spätromanische Türme flankieren den<br />

Ostchor. Ihnen stehen zwei Türme im Westen<br />

gegenüber, wobei der Südwestturm erst im 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert vollendet worden ist.<br />

Weltbekannt ist der <strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong> vor<br />

allem durch <strong>die</strong> Arbeiten des „<strong>Naumburger</strong><br />

Meisters“, eines namentlich unbekannten Arr chitekten <strong>und</strong> Steinbildhauers <strong>und</strong> seiner Werk-<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>, Innenansicht<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong><br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>, Gr<strong>und</strong>riss


<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong><br />

statt aus der Mitte des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts. Durch<br />

<strong>die</strong> Kathedralbaukunst Frankreichs inspiriert,<br />

gelangte der Meister über Mainz nach Naumburg.<br />

Am <strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong> war er für <strong>die</strong> Ausstattung<br />

<strong>und</strong> Ausführung des Westchores verantwortlich.<br />

Die hier geglückte Verbindung von<br />

Architektur, Plastik <strong>und</strong> Glasmalerei ist in ihrer<br />

Art <strong>und</strong> in ihrer theologischen Gesamtaussage<br />

einzigartig.<br />

Insbesondere faszinieren <strong>die</strong> Reliefs zur Passionsgeschichte<br />

mit der eindrucksvollen Kreuzigungsgruppe<br />

am Westlettner <strong>und</strong> <strong>die</strong> zwölf<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>, Stifterfigur Uta<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>, Detail Kreuzigung H<strong>und</strong>srose<br />

lebensgroßen Stifterr hor<br />

chnäelle<br />

Vor allem <strong>die</strong> sprichwörtlich gewordene Stifterr figur Uta vermag jährlich tausende Besucher in<br />

ihren Bann zu ziehen. Aber auch <strong>die</strong> naturgetreu<br />

wiedergegebenen Pflanzendarstellungen<br />

an den Kapitellen des Westlettners sind in ihrer<br />

Ausführung von nicht zu übertreffender Qualität.<br />

Überhaupt ist <strong>die</strong> Erlebbarkeit mittelalterlicher<br />

Liturgie <strong>und</strong> Geistesgeschichte in der Naumburr ger Kathedrale von besonderer Eindringlichkeit<br />

<strong>und</strong> Authentizität. Wo sonst auf der Welt sind<br />

gleich zwei <strong>hochmittelalterliche</strong> Lettneranlagen<br />

<strong>die</strong>ser Qualität aus dem 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

erhalten? Denn nicht nur der Westlettner mit<br />

den bereits erwähnten Passionsreliefs fasziniert,<br />

auch der um 1230 entstandene Ostlettner ist<br />

von besonderem Wert. Er gilt als einer der ältesten<br />

erhaltenen romanischen Hallenlettner der<br />

Welt.<br />

Seite 5


Seite 6


Seite 7<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>, Krypta


Seite 8


Seite 9<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>, Westchor


Seite 10<br />

tchor – der<br />

he Hauptdes<br />

<strong>Dom</strong>es –<br />

eine Vielzahl<br />

ausragender<br />

s stattungs -<br />

cke. So gelten<br />

wohl <strong>die</strong> beeinckendeSkulpdespulthalden<br />

Diakons<br />

dem Hauptals<br />

auch das<br />

wendig geteteBischofsgrabmalinmitten<br />

des<br />

Chores als<br />

Arbeiten der<br />

erkstatt des<br />

umburger Meisters aus der<br />

te des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

liturgische Funktion des<br />

hores als Ort des St<strong>und</strong>en<strong>und</strong><br />

feierlicher Hochmesutlichen<br />

das weitgehend<br />

rhaltene mittelalterliche<br />

ühl mit den davor be-<br />

n Buchpulten, der Vierr dem 13. Jahrh<strong>und</strong>ert an<br />

Süd- bzw. der spätgohe<br />

Dreisitz an der Nordte<br />

des Chores.<br />

ie im West- <strong>und</strong> Osthor<br />

erhaltenen Glasenster<br />

aus dem 13. <strong>und</strong><br />

4. Jahrh<strong>und</strong>ert zählen<br />

den vollständigsten<br />

haltenen Glasfensterr ���� ��� ������������ ��<br />

utschland.<br />

vorzuheben ist auch <strong>die</strong><br />

ue der Heiligen Elisah<br />

von Thüringen in der<br />

bethkapelle im Erdgess<br />

des Nordwestturms.<br />

zählt zu den ältesten<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>,<br />

oben: Elisabeth; unten: Diakon<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>, Ostchor<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong><br />

bildlichen Darstellungen der Heiligen aus<br />

Stein (nach 1235).<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>, Detail Glasfenster


<strong>Herrschaftslandschaft</strong><br />

Die <strong>hochmittelalterliche</strong> <strong>Herrschaftslandschaft</strong><br />

an Saale <strong>und</strong> Unstrut<br />

Die naturräumliche <strong>und</strong> hier vorallem<br />

<strong>die</strong> klimatische Gunst des Raumes (hohe<br />

Sonnenscheindauer, längere Vegetationsperioden,<br />

fruchtbare Böden, besondere<br />

Artenvielfalt, Wasser- <strong>und</strong> Fischreichtum,<br />

Eignung der Südhänge für Weinbau) führte<br />

zu einer Siedlungskontinuität seit der früäler<br />

<strong>und</strong><br />

ren Unmittleren<br />

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ege von<br />

via regia<br />

<strong>und</strong> von Nord nach Süd führen schon seit<br />

frühester Zeit durch <strong>die</strong> Region.<br />

Die politische Ausdifferenzierung ergab im<br />

Lauf der Jahrh<strong>und</strong>erte eine fortgesetzte<br />

Grenzlandsituation, deren Charakter sich<br />

bis zum Ausgang des Hohen Mittelalters<br />

einschneidend wandelte, jedoch auch <strong>die</strong><br />

Himmelsscheibe von Nebra © LDA Sachsen-Anhalt,JurajLipták<br />

eigentliche Ursache für <strong>die</strong> im Landschaftsbild<br />

noch heute sichtbaren Zeugnisse der<br />

Innovationsschübe, Konkurrenzen <strong>und</strong> Repräsentationsbedürfnisse<br />

gewesen ist.<br />

Der Entwicklungsweg führt hier über <strong>die</strong><br />

tief greifenden Entwicklungen der Völkerwanderungszeit,<br />

als das Thüringerreich im<br />

6. Jahrh<strong>und</strong>ert dem vereinten Angriff der<br />

Franken <strong>und</strong> Sachsen nicht standhalten<br />

konnte, <strong>und</strong> von Osten her slawische Stämme<br />

bis zur Saalegrenze vordrangen. Die<br />

Einbeziehung des sächsischen Stammesgebietes<br />

in das fränkische Reich im 8. <strong>und</strong> 9.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert sowie <strong>die</strong> Christianisierungs-<br />

<strong>und</strong> Eroberungsbestrebungen gegenüber<br />

den Slawen führten nicht nur zu zahlreichen<br />

Auseinandersetzungen, sondern<br />

auch zur Herausbildung einer außerordentlich<br />

dichten Kette von Befestigungsanlagen<br />

(Hersfelder Zehntverzeichnis, 9./10. Jahrh<strong>und</strong>ert)<br />

<strong>und</strong> zu einer klar abgegrenzten<br />

kirchlichen Topographie (Land südlich der<br />

Unstrut <strong>und</strong> westlich der Saale: Erzbistum<br />

Mainz; Land nördlich von Saale <strong>und</strong> Unstrut:<br />

Bistum Halberstadt).<br />

Naumburg<br />

Diözesangrenzen im Hochmittelalter<br />

Seite 11


Memleben, Gr<strong>und</strong>riss der Monumentalkirche, 10. Jh<br />

Die Missionsbestrebungen der ostfränkischen<br />

Herrscher führten darüber hinaus zu großflächigen<br />

Besitzschenkungen an <strong>die</strong> osthessischen<br />

Reichsklöster Hersfeld <strong>und</strong> Fulda.<br />

��� ��� ���������� ��� �������������� ����stie<br />

<strong>und</strong> dem Emporstreben der ostsächsischen<br />

Seite 12<br />

<strong>Herrschaftslandschaft</strong><br />

Liudolfinger zur Königswürde<br />

im ausgehenden 9.<br />

<strong>und</strong> beginnenden 10. Jahrr h<strong>und</strong>ert wurde auch das<br />

Land an Saale <strong>und</strong> Unstrut<br />

zu einer der zentralen Königslandschaften<br />

im Reich.<br />

Dies fand nicht nur Ausdruck<br />

in Königsaufenthalten<br />

<strong>und</strong> in der Gründung<br />

des Benediktinerklosters<br />

Memleben am Sterbeort<br />

Heinrichs I. <strong>und</strong> Ottos des<br />

Großen, sondern vor allem<br />

auch in der Neustrukturierung<br />

der kirchlichen Topographie<br />

unter Kaiser Otto I.<br />

Mit der Gründung des<br />

Erzbistums Magdeburg <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Etablierung der Bistumssitze in<br />

Merseburg <strong>und</strong> Zeitz im Jahr 968 wurde nun<br />

auch damit begonnen, <strong>die</strong> Gebiete östlich<br />

der Saalegrenze kirchlich <strong>und</strong> herrschaftspolitisch<br />

stärker zu durchdringen.


<strong>Herrschaftslandschaft</strong><br />

Damit einher ging <strong>die</strong> Stärkung<br />

einer herausgehobenen Adelsschicht,<br />

<strong>die</strong> im königlichen<br />

Auftrag <strong>die</strong> Grenzverteidigung<br />

<strong>und</strong> Verwaltung des Königsgutes<br />

als Mark- bzw. Pfalzgrafen<br />

abzusichern hatten. Die<br />

Häufung von Befehlsgewalt<br />

<strong>und</strong> herrschaftlichen Befugnissen<br />

in den Händen einzelner<br />

Familien zeigte beim Tode<br />

Kaiser Ottos III. (1002) bereits<br />

ein bemerkenswertes Resultat:<br />

der am Zusammenfluss von<br />

Saale <strong>und</strong> Unstrut reich begüterte<br />

Markgraf Ekkehard I.<br />

von Meißen griff – wenn auch<br />

vergeblich – nach der höchsten<br />

Staatsgewalt. Die hier schlaglichtartig<br />

sichtbar werdende<br />

zunehmende Stärke regionaler<br />

Adelsgewalten wie der Ekkehardiner,<br />

der Pfalzgrafen von<br />

Sachsen (Goseck) <strong>und</strong> später<br />

der wettinischen Markgrafen<br />

von Meißen <strong>und</strong> der ludowingischen Landgrafen<br />

von Thüringen (Neuenburg, Eck-<br />

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Goseck, Schloss <strong>und</strong> Klosterkirche<br />

Folge prägend für das Gebiet, während im<br />

selben Zug <strong>die</strong> Bedeutung des Königtums<br />

bis zur Mitte des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts Stück für<br />

Stück zurückging.<br />

Seite 13<br />

Freyburg, Schloss Neuenburg


Herauszuheben ist hierbei <strong>die</strong> in der Kirchengeschichte<br />

des Reichs bemerkenswerte<br />

<strong>und</strong> überaus folgenreiche Verlegung<br />

des Bistumssitzes von Zeitz nach Naumburg<br />

im Jahre 1028, <strong>die</strong> auf Genehmigung Kaiser<br />

Konrads II., aber unter maßgeblichem<br />

Einfluss der ekkehardinischen Markgrafen<br />

von Meißen zustande kam. Sie führte nicht<br />

nur zu einer dauerhaften Konkurrenz zwischen<br />

Zeitz <strong>und</strong> Naumburg, sondern auch<br />

zu einem zielgerichteten Ausbau Naumburgs.<br />

Seite 14<br />

<strong>Herrschaftslandschaft</strong><br />

Bereits in der Verlegungsurk<strong>und</strong>e von 1028<br />

wird Naumburg als befestigter Ort bezeichnet.<br />

Die unmittelbar nach der Verlegung des<br />

Bischofssitzes nach Naumburg ziehenden<br />

Fernhändler legten den Gr<strong>und</strong>stein für <strong>die</strong><br />

überregional bis weit in <strong>die</strong> Neuzeit hinein<br />

bedeutende Peter- <strong>und</strong> Pauls-Messe <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> planmäßige Anlage <strong>und</strong> Befestigung<br />

der Bürgerstadt.


<strong>Herrschaftslandschaft</strong><br />

Paradebeispiel für den weiteren Gang der<br />

Entwicklung ist <strong>die</strong> Rolle der <strong>Naumburger</strong> Bischöfe,<br />

<strong>die</strong> bis zum Tode Bischof Engelhards<br />

(1242) wichtige Stützen des Kaisers waren,<br />

mit der Wahl des Wettiners Dietrich II. (1243)<br />

sich aber fortan des Reichs<strong>die</strong>nstes fast vollständig<br />

enthielten <strong>und</strong> ab 1259 weitgehend<br />

in Abhängigkeit der Markgrafen von Meißen<br />

gerieten. Die vom <strong>Naumburger</strong> Meister geschaffenen<br />

Stifterfiguren im Westchor des<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>es verdeutlichen in unerreichter<br />

<strong>und</strong> beispielloser Weise den Triumph<br />

der regionalen Adelsgewalt gegenüber dem<br />

Königtum.<br />

Im Kampf um befestigte herrschaftliche Positionen<br />

(Neuenburg, Eckartsburg, Rudelsburg,<br />

Saaleck, Schönburg), Marktorte (Naumburg:<br />

����������� ��������� ��������� ��������liche<br />

Gründung), herausgehobene Memorialorte<br />

(u.a. Benediktinerkloster Goseck,<br />

Benediktinerkloster St. Georg in Naumburg,<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>) <strong>und</strong> Einflusssphären versuchten<br />

<strong>die</strong> konkurrierenden Herrschaftsträger<br />

sich gegenseitig zu übertreffen.<br />

Seite 15<br />

Saaleck, Rudelsburg <strong>und</strong> Burg Saaleck


Die im Reichsgebiet aufkommenden monastischen<br />

Reformbewegungen der Augustinerchorherren,<br />

Hirsauer <strong>und</strong> Zisterzienser<br />

fanden schnell <strong>und</strong> mit bedeutenden Grün-<br />

Seite 16<br />

Naumburg, Kirche St. Moritz<br />

<strong>Herrschaftslandschaft</strong><br />

dungen bzw. Reformierungen Eingang im<br />

Antragsraum (St. Moritz Naumburg, St. Georg<br />

Naumburg, St. Michael Goseck, Pforte).


Zscheiplitz, Klosterkirche<br />

Auch <strong>die</strong> zunehmende Frauenfrömmigkeit<br />

fand mit der Gründung des Benediktinerinnenklosters<br />

Zscheiplitz ihren Niederschlag.<br />

Weit über <strong>die</strong> Grenzen des Umlandes hinaus<br />

wirkte das Zisterzienserkloster Pforta für <strong>die</strong><br />

weitere Ausbreitung der zisterziensischen<br />

Reformbewegung.<br />

Die Gründung von Tochterklöstern in der<br />

Mark Meißen (Altzelle), in Schlesien (Leubus)<br />

<strong>und</strong> im Baltikum ist ebenso wie <strong>die</strong> von<br />

Pforte organisierte Auswanderung von mitteldeutschen<br />

Kolonisten nach Schlesien <strong>und</strong><br />

ins Baltikum Bestandteil der großen Europäischen<br />

Ostkolonisation.<br />

Die Pfortenser Zisterzienser sorgten durch<br />

<strong>die</strong> Anlage der von Laienbrüdern (Konversen)<br />

bewirtschafteten Grangien (Wirtschaftshöfe)<br />

für <strong>die</strong> Anwendung effizienter<br />

<strong>und</strong> moderner Techniken in Landwirtschaft,<br />

Wasserbau <strong>und</strong> Mühlentechnik. Das Kloster<br />

besaß in der Mitte des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts 16<br />

Grangien im Raum von Saale <strong>und</strong> Unstrut.<br />

Zeugnisse der innovativen wirtschaftlichen<br />

Tätigkeit Pfortes vermitteln insbesondere<br />

<strong>die</strong> weitgehend vollständige Anlage einer<br />

Bad Kösen, Romanisches Haus<br />

Grangie in Bad Kösen (Romanisches Haus),<br />

einzelne Wirtschaftsbauten auf dem<br />

Kloster- bzw. heutigen Schulgelände<br />

sowie vor allem der<br />

menarbeit mit dem Do<br />

Naumburg, den Klöstern<br />

St. Moritz <strong>und</strong><br />

St. Georg angelegte<br />

Bau der „Kleinen<br />

Saale“, eines um<br />

1180 entstandenenwassertechnischenGroßprojekts<br />

des<br />

Mittelalters,<br />

welches bis<br />

zum heutigen<br />

Tag Bestand<br />

hat.<br />

Seite 17<br />

Kleine Saale Schulpforte, Klosterkirche


Naumburg, OT Flemmingen, Dorfkirche<br />

Seite 18<br />

Freyburg, Schweigenberge<br />

<strong>Herrschaftslandschaft</strong><br />

Auch <strong>die</strong> Anlage der Weinberge, Obstanpflanzungen<br />

<strong>und</strong> Streuobstwiesen, <strong>die</strong> bis<br />

zur Gegenwart das Erscheinungsbild der<br />

Landschaft an Saale <strong>und</strong> Unstrut ausmachen,<br />

lässt sich durch urk<strong>und</strong>liche Belege eindeutig<br />

weitgehend auf den Landesausbau der Zisterzienser<br />

<strong>und</strong> ihrer Konversen, der weiteren<br />

monastischen Einrichtungen sowie weltlicher<br />

Adliger <strong>und</strong> ihrer Bauern zurückführen.<br />

Hinzu treten <strong>die</strong> Aktivitäten der Bischöfe <strong>und</strong><br />

des <strong>Dom</strong>kapitels von Naumburg, <strong>die</strong> durch<br />

Gewährung günstiger Ansiedlungsbedingungen<br />

flämische Siedler in das Antragsgebiet<br />

herbeiholen konnten. Herausragendes<br />

Beispiel ist hierfür <strong>die</strong> Ortslage von Flemmingen<br />

mit romanischer Kirche, <strong>die</strong> noch heute<br />

von den besonderen Siedlungsbedingungen<br />

der Flamen <strong>und</strong> ihrer weitgehenden Abgabenfreiheit<br />

kündet. Einzige Abgabe war ein<br />

Zins, der für <strong>die</strong> Reparatur des <strong>Dom</strong>dachs<br />

einzusetzen war.


<strong>Herrschaftslandschaft</strong><br />

Seite 19<br />

Freyburg, Kirche St. Marien


Seite 20<br />

NAUMBURG (SAALE)<br />

<strong>Dom</strong>


Herrentor Salztor Marientor Jakobstor Wenzelstor<br />

Seite 21


Nirgendwo sonst ist in Europa <strong>und</strong> damit in<br />

der Welt ein derartiges Gesamtensemble aus<br />

di Z it B f ti<br />

Seite 22<br />

<strong>Herrschaftslandschaft</strong><br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong> eine derart herausragende<br />

<strong>und</strong> beispiellose künstlerische Gestaltung erfh<br />

ht<br />

er gelegten Gr<strong>und</strong>lagen<br />

sstrukturen, Stadt- <strong>und</strong><br />

sanlagen sind in we-<br />

Bestandteilen bis zur<br />

erkennbar, freilich z.T.<br />

al bedingten Überforgender<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte.<br />

gende Monumente<br />

akralen Erbes sind oril<br />

auf uns gekommen<br />

d bis heute im liturschen<br />

Gebrauch. Die<br />

m Hochmittelalter<br />

geformte Kulturlandschaft<br />

des Weinbaus,<br />

der Streuobstwiesen<br />

<strong>und</strong> Mühlen ist einschließlich<br />

der damals<br />

angelegten „Kleinen<br />

Saale“ in wesentlichen<br />

Bestandteilen erhalten<br />

<strong>und</strong> stellt ein verpflichtendes<br />

Erbe dar.<br />

Andere Einrichtungen<br />

des Mittelalters mit<br />

überregionaler Bedeutung<br />

wie das Zisterzienserkloster<br />

Pforte haben<br />

ausgehend vom histosch<br />

geprägten F<strong>und</strong>ament<br />

– neue Strahlkraft<br />

ntwickeln <strong>und</strong> weltweite<br />

pulse geben können.<br />

gesamt hat <strong>die</strong> Region<br />

t dem Auftreten der<br />

mantik eine besondere<br />

ttelalterrezeption erfah-<br />

, wobei <strong>die</strong> zum Teil posch<br />

geprägte Verehrung<br />

r <strong>Naumburger</strong> Stifteruren<br />

<strong>und</strong> hier insbesonere<br />

Utas beispiellos ist.<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>, Stifterfiguren Ekkehard II. <strong>und</strong> Uta


Seite 23<br />

Freyburg, Neuenburg, Doppelkapelle, Untergeschoss


Seite 24


Seite 25


Geologie <strong>und</strong> Bauwerke<br />

Die Bauwerke früherer Zeiten wirken in ihre<br />

Umgebung oftmals harmonisch eingeb<strong>und</strong>en,<br />

da <strong>die</strong> Baumaterialien, in der Regel lokal<br />

gewonnen, sowohl das Erscheinungsbild der<br />

Bauten als auch das Aussehen der Landschaft<br />

bestimmen. Die Bauwerke haben großen Anteil<br />

am regionalen, besonderen Charakter einer<br />

Kulturlandschaft.<br />

Im Saale-Unstrut-Gebiet wurden <strong>die</strong> Gesteine<br />

des Erdmittelalters, der Trias (ca. 250-210 Mio.<br />

Jahre von heute) sehr häufig als Baumaterial<br />

verwendet. Es handelt sich um den weißlichgrauen<br />

Muschelkalk <strong>und</strong> den roten oder graugelblichen<br />

Buntsandstein, <strong>die</strong> beide auf engem<br />

Raum in der Region anzutreffen sind.<br />

Die bis 10 m mächtige Schaumkalkzone des<br />

unteren Muschelkalks spielte im mittelalterr lichen Bauwesen eine herausragende Rolle. Ihr<br />

haben wir zu verdanken, dass <strong>die</strong> mittelalterr lichen Bauwerke in <strong>die</strong>ser hohen Qualität auf<br />

uns gekommen sind. Von besonderer Bedeutung<br />

ist <strong>die</strong> obere Schaumkalkbank, <strong>die</strong> eine<br />

Mächtigkeit bis zu einem Meter besitzt <strong>und</strong><br />

sich durch eine homogene, leicht poröse Struktur<br />

auszeichnet. Obendrein ist der Schaumkalk<br />

in feuchtem Zustand leicht bearbeitbar <strong>und</strong><br />

bei Austrocknung fest <strong>und</strong> hart. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Mächtigkeit der Bank lassen sich auch größere<br />

Werkstücke herausarbeiten. Diese Eigenschaften<br />

kannten <strong>die</strong> mittelalterlichen Bauleute,<br />

<strong>die</strong> den Schaumkalk für <strong>die</strong> Errichtung der<br />

Bauwerke verwendeten, <strong>die</strong> uns heute noch so<br />

beeindrucken. Auch der <strong>Naumburger</strong> Meister<br />

hat <strong>die</strong>sen hervorragenden Werkstein für <strong>die</strong><br />

Schaffung der Stifterfiguren erwählt.<br />

Der untere Muschelkalk mit seiner Schaumkalkzone<br />

steht in der Umgebung von Naumburg<br />

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Zscheiplitz. Bei Obermöllern wird heute noch<br />

der Schaumkalk abgebaut <strong>und</strong> unter anderem<br />

Seite 26<br />

Geologie & Bauwerke<br />

für <strong>die</strong> Restaurierungsarbeiten am <strong>Naumburger</strong><br />

<strong>Dom</strong> verwendet.<br />

Der Buntsandstein, z.B. bei Großjena oder<br />

Schönburg, aber auch bei Goseck aufgeschlossen,<br />

ist gut bearbeitbar, aber auch witterungsanfällig.<br />

Aus den meist einige Dezimeter mächtigen<br />

Bänken konnte man große Werksteine<br />

herstellen. Die Schönburg, nördlich von Naumburg<br />

im Buntsandsteingebiet gelegen, ist größtenteils<br />

aus <strong>die</strong>sem Material hergestellt.<br />

Die geologische Prägung des Saale-Unstrut-<br />

Gebietes ist gerade auch an den Weinbergen<br />

ablesbar, denn es wurden <strong>die</strong> jeweils anstehenden<br />

Gesteine für den Bau der Weinbergsmauern<br />

verwendet. So sind für <strong>die</strong> Schweigenberge<br />

��� �������� ��� ���������� ���������������<br />

des Muschelkalks kennzeichnend, <strong>die</strong> Weinbergsmauern<br />

um Goseck hingegen bestehen<br />

aus dem roten oder gelben Buntsandstein.<br />

Ein bedeutender Baustoff des agrarisch intensiv<br />

genutzten ländlichen Raumes im mitteldeutschen<br />

Trockengebiet war der Lehm, vorwiegend<br />

der eiszeitliche, ockerfarbene Löß. Massivlehmhäuser<br />

finden sich hier in großer Zahl.<br />

Ganze Gehöfte wurden in Wellerbauweise<br />

errichtet, deren Charakteristik der lagenweise<br />

aufgebrachte Lehm ist. Die ältesten Lehmhäuser<br />

stammen aus dem 16./17. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Wenn man sich vor Augen hält, dass <strong>die</strong> mittelalterlichen<br />

Häuser zumeist in Lehm- oder<br />

Holz-Lehmbauweise errichtet gewesen sein<br />

dürften, mit Stroh-Lehm-Dach, dann beginnt<br />

man zu ahnen, wie ungeheuer beeindruckend<br />

<strong>die</strong>se im Mittelalter neu errichteten, massiven<br />

steinernen Anlagen wie der <strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>,<br />

das Kloster Schulpforte oder <strong>die</strong> Neuenburg<br />

gewesen sein müssen, faszinierend bis in unsere<br />

heutige Zeit.


Adelsgesellschaft<br />

Adel<br />

Die ständisch geprägte Gesellschaft des Mittelalters<br />

wurde in allen Facetten<br />

des weltlichen <strong>und</strong> geistlichen<br />

Lebens von einer privil<br />

gierten, eng untereinand<br />

vernetzten, hierarchisch g<br />

gliederten <strong>und</strong> weitgehe<br />

nach unten abgeschlosse<br />

Führungsschicht von Pers<br />

nenverbänden dominiert, d<br />

zusammenfassend mit dem<br />

Begriff „Adel“ bezeichnet<br />

wird. In seinen Ursprüngen<br />

bis in vorschriftliche Zeiten<br />

zurückgehend, zeichnet<br />

sich der Adel vor allem<br />

durch den Besitz von<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden, seinen<br />

entsprechend Rang <strong>und</strong><br />

Funktion bestimmten Ante<br />

an Gerichtsbarkeit <strong>und</strong> H<br />

schaft über Abhängige sow<br />

durch das Vorrecht des Waff<br />

tragens <strong>und</strong> einer weitgehe<br />

ihm allein vorbehaltenen,<br />

rausgehobenen Kleidung u<br />

Lebensführung aus. Weit<br />

sichtbarer Ausdruck seiner<br />

sellschaftlichen Sonderstel<br />

im Hochmittelalter sind <strong>die</strong><br />

Form von wehrtüchtigen<br />

lagen errichteten Burganla<br />

bzw. Wehrtürme, ebenso a<br />

<strong>die</strong> meisten <strong>Dom</strong>-, Stifts- u<br />

Klösteranlagen, deren geis<br />

che Bewohner vielfach Ang<br />

hörige des Adels waren.<br />

<strong>und</strong> Ansehen einer Adelsf<br />

hingen im Hochmittelalter ent<br />

scheidend vom Grad der Nähe zum<br />

König, der Erlangung geistlicher <strong>und</strong> weltlicher<br />

Lehen <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Gerichtsbarkeiten,<br />

Einkünfte <strong>und</strong> Herrschaftsrechte<br />

ab, wobei <strong>die</strong> Durchsetzung der Vererbung an<br />

eigene Familienangehörige <strong>und</strong> <strong>die</strong> Abwehr<br />

der Ansprüche konkurrierender Familien über<br />

des einmal errungenen Standes<br />

Neben dem älteren, perr sönlich freien „Uradel“,<br />

erlangten im Verlauf des<br />

11. <strong>und</strong> 12. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

<strong>die</strong> Ministerialen, also <strong>die</strong><br />

Gruppe der im Dienst von<br />

geistlichen <strong>und</strong> weltlichen<br />

Gewalten eingesetzten,<br />

persönlich aber unfreien<br />

Herrschaftsträger, Zugang<br />

zur exklusiven Adelsschicht.<br />

Untereinander<br />

stetig konkurrierend, ist<br />

dem Adel des Hochmittelalters<br />

insgesamt als einer<br />

sich als Elitenverband<br />

verstehende Schicht das<br />

Bestreben gemeinsam,<br />

höchstmögliche Vorsorge<br />

für das dauerhafte Gebetsgedenken<br />

<strong>und</strong> das eigene<br />

familiäre Seelenheil<br />

zu betreiben. Diese Sorge<br />

führt zu zahlreichen Kloster<strong>und</strong><br />

Stiftsgründungen, zur<br />

Übertragung umfassender<br />

Besitztümer <strong>und</strong> Liegenschaften<br />

an geistliche Institutionen,<br />

was im Gegenzug<br />

ne repräsentative Gestaltung<br />

n Grabstätten <strong>und</strong> eine ausägte<br />

Stiftermemoria durch <strong>die</strong><br />

begünstigten geistlichen Institutionen<br />

hervorrief. Die Stifterstandbilder<br />

im Westchor des <strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>es<br />

sind das unübertroffene Monument <strong>die</strong>ser<br />

Anschauung.<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>, Stifterfigur, Graf Dietmar<br />

Seite 27


G b l L d f L d i IV O i i l i d G ki h Ei h (K i f d N b i F b )<br />

Seite 28<br />

Adelsgesellschaft<br />

Aufgr<strong>und</strong> seiner besonderen strategischen<br />

Lage zwischen deutschen <strong>und</strong> slawischen<br />

Siedlungsgebieten <strong>und</strong> der hier aneinanderstoßenden<br />

verschiedenen Diözesan- <strong>und</strong><br />

Herrschaftsgrenzen ist das Land an Saale <strong>und</strong><br />

Unstrut in besonderer Weise von der <strong>hochmittelalterliche</strong>n<br />

Adelsherrschaft <strong>und</strong> -kultur<br />

�������� ��� ������ ��� �� ������� ��� ����mittelalters<br />

stark schwindenden königlichen<br />

Einflusses an Saale <strong>und</strong> Unstrut ist <strong>die</strong> Königspfalz<br />

Memleben hervorzuheben. Das hier<br />

am Sterbeort von König Heinrich I. <strong>und</strong> Kaiser<br />

Otto dem Großen gegründete Benediktinerr kloster wurde nach seiner Unterstellung unter<br />

<strong>die</strong> osthessische Reichsabtei Hersfeld Ziel regionaler<br />

Gewalten, wobei es den Grafen von<br />

Buch gelang, <strong>die</strong> einträgliche Klostervogtei als<br />

wichtigste Herrschaftsgr<strong>und</strong>lage über einige<br />

Generationen in ihrer Verfügungsgewalt zu bewahren.<br />

Mit Erzbischof Christian I. von Mainz<br />

(1165 - 1183) konnte <strong>die</strong>se Familie immerhin<br />

einen der höchsten Würdenträger des Reichs<br />

stellen.<br />

Die am Zusammenfluss von Saale <strong>und</strong> Unstrut<br />

reich begüterte Familie der Ekkehardiner<br />

errang mit ihren Spitzenvertretern Ekkehard<br />

I., Ekkehard II. <strong>und</strong> Hermann <strong>die</strong> vom König<br />

verliehene Markgrafschaft Meißen <strong>und</strong> stieg<br />

damit zu einem der mächtigsten Herrschaftsträger<br />

im Reich auf. Mit den Klöstern St. Georg<br />

<strong>und</strong> St. Moritz in Naumburg gründeten sie<br />

zwei geistliche Institutionen, <strong>die</strong> wesentliche<br />

Impulse für <strong>die</strong> Entwicklung der Region setzten.<br />

Die von Hermann <strong>und</strong> Ekkehard II. maßgeblich<br />

betriebene, letztlich im Einklang mit König<br />

Konrad II. erfolgte Verlegung des Bischofssitzes<br />

von Zeitz nach Naumburg führte zur Entstehung<br />

der neuen Bischofsstadt Naumburg <strong>und</strong><br />

dauerhaft zur Verknüpfung der Hochstiftsvogtei<br />

des Bistums mit der Würde des Markgrafen<br />

von Meißen. Davon profitierte vor allem das <strong>die</strong><br />

Ekkehardiner beerbende Geschlecht der Wetti-


Adelsgesellschaft<br />

ner, <strong>die</strong> seit 1089 <strong>die</strong> Markgrafschaft innehatten<br />

<strong>und</strong> welche <strong>die</strong> Geschicke des mitteldeutschen<br />

Raumes entscheidend prägen sollten.<br />

Auch <strong>die</strong> bei Goseck <strong>und</strong> Zscheiplitz begüterten<br />

Pfalzgrafen von Sachsen gehörten zu den Vorr nehmsten des Reichs. Das von ihnen auf ihrem<br />

Stammsitz Goseck errichtete Benediktinerkloster<br />

zeugt noch heute vom Anspruch <strong>die</strong>ser Familie,<br />

<strong>die</strong> mit Erzbischof Adalbert von Bremen eine der<br />

wichtigsten Reichsbischöfe der Salierzeit stellen<br />

konnte. Die ursprünglich aus Mainfranken stammenden<br />

Ludowinger fassten bereits im ausgehenden<br />

11. Jahrh<strong>und</strong>ert im Saale-Unstrut-Raum<br />

Fuß <strong>und</strong> entwickelten sich im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

durch den Erhalt der Würde eines Landgrafen<br />

von Thüringen <strong>und</strong> der Erringung der Pfalzgrafschaft<br />

Sachsen zu einer der politisch einflussreichsten<br />

Adelsfamilien des Reichs, <strong>die</strong> im Saale-<br />

Unstrut-Raum vor allem mit den Markgrafen von<br />

Meißen um Macht <strong>und</strong> Ansehen konkurrierten.<br />

Die Burganlagen der Neuenburg <strong>und</strong> der Eck-<br />

��������� ��� ����������� ��� �������� ���<br />

<strong>die</strong> Gründung des Klosters Zscheiplitz sind auf<br />

<strong>die</strong> Ludowinger zurückzuführen. Aber auch <strong>die</strong><br />

Etablierung einer prächtigen Hofkultur auf der<br />

Neuenburg vor allem unter Landgraf Hermann I.<br />

ist mit <strong>die</strong>ser Adelsfamilie verknüpft. Hier vollendete<br />

der Minnesänger Heinrich von Veldecke <strong>die</strong><br />

„Eneit“, eines der wichtigsten mittelhochdeutschen<br />

Werke überhaupt.<br />

Als Lebensort der Heiligen Elisabeth von Thüringen<br />

ist <strong>die</strong> Neuenburg zugleich aber auch<br />

������ ��� ���������� ��� ���������� ��- ��<br />

mutsbewegung, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> beispiellose<br />

Fürsorge der Landgräfin zu den Ärmsten<br />

der Armen einen ungeheuren Schub erhielt.<br />

Schließlich sei auch auf <strong>die</strong> zahlreichen Familien<br />

der Edelfreien <strong>und</strong> Ministerialen verwiesen,<br />

<strong>die</strong> im Raum von Saale <strong>und</strong> Unstrut wirkten.<br />

Hier sei <strong>die</strong> Familie von Boblas genannt, <strong>die</strong> ausgehend<br />

von einer Kleinstherrschaft mit Berthold<br />

I. <strong>und</strong> Berthold II. immerhin zwei <strong>Naumburger</strong><br />

Dichter Heinrich von Veldeke, Große Heidelberger Liederhandschrift,<br />

um 1300-1330/40<br />

Bischöfe im 12. <strong>und</strong> 13. Jahrh<strong>und</strong>ert stellen<br />

konnte. Die Schicht der Ministerialen verkörpert<br />

beispielhaft <strong>die</strong> Familie von Schönburg, <strong>die</strong> aus<br />

der <strong>Naumburger</strong> Dienstmannschaft schließlich<br />

zur eigenen Herrschaft aufsteigen konnte.<br />

Eine <strong>Naumburger</strong> Bischofsurk<strong>und</strong>e mit dem<br />

Testament eines Schönburger Ministerialen aus<br />

dem ausgehenden 12. Jahrh<strong>und</strong>ert veranschaulicht<br />

exemplarisch Bestand <strong>und</strong> Ausprägung<br />

einer Adelsqualität auf ministerialer Gr<strong>und</strong>lage:<br />

auf <strong>die</strong> fünf Söhne werden <strong>die</strong> penibel aufgezählten<br />

Güter, Herrschaftsrechte <strong>und</strong> Einkünfte<br />

verteilt, <strong>die</strong> nahezu sämtlich aus dem Besitz der<br />

Bischöfe von Naumburg, der Markgrafen von<br />

Meißen, der Grafen von Käfernburg <strong>und</strong> weiterer<br />

zahlreicher Herrschaftsträger an <strong>die</strong> Familie<br />

Schönburg verlehnt waren.<br />

Seite 29


Burgen<br />

Im Mündungsgebiet der Unstrut in <strong>die</strong> Saale<br />

konzentrierten sich seit der Zeit um 1000 mehrere<br />

Herrschaftsträger: zunächst <strong>die</strong> Ekkehardiner<br />

um Klein-Jena, Naumburg <strong>und</strong> Eckartsburg.<br />

Aus <strong>die</strong>ser Frühzeit sind keine Baureste<br />

von Burgen überkommen. Auch starb <strong>die</strong>se<br />

Familie früh aus.<br />

Die als Pfalzgrafen von Sachsen im Auftrag des<br />

Königs tätigen Besitzer der Burg Goseck an der<br />

Saale lassen sich seit etwa 1000 nachweisen.<br />

Ihre Burg gaben sie 1041 auf, um dort ein Benediktinerkloster<br />

einrichten zu können. Von<br />

der Burg ist fast gar nichts bekannt. Wohin <strong>die</strong><br />

Familie nach der Klostergründung zog, ist nicht<br />

überliefert: in Zscheiplitz nutzte sie offensichtlich<br />

einen (Wirtschafts-?) Hof. Nach dem Mord<br />

an Pfalzgraf Friedrich III. im Jahre 1085 heiratete<br />

dessen Witwe den im Thüringischen ansässigen<br />

Grafen Ludwig (den Springer). Unmittelbar<br />

darauf begann man mit dem Bau einer<br />

������ ����� ���� ��� �������� ���������<br />

Seite 30<br />

Burgenlandschaft<br />

Im Gebiet zwischen Goseck im Osten, Bad<br />

����� �� ������� �������� ��� ��������<br />

konzentrierten <strong>und</strong> etablierten sich nunmehr<br />

zwei Herrschaftsträger: <strong>die</strong> Bischöfe von<br />

Naumburg <strong>und</strong> <strong>die</strong> (späteren) Landgrafen von<br />

Thüringen. Beide selbst bzw. ihre Ministerialen<br />

errichteten Burgen, <strong>die</strong> eine hohe Qualität aufwiesen.<br />

Die Neuenburg wurde zugleich in enorm großen<br />

Dimensionen <strong>und</strong> mit hohem baulichen <strong>und</strong><br />

architektonischen Aufwand errichtet. Davon<br />

künden ein gewaltiger Bergfried von über 17<br />

m Durchmesser, zwei Achtecktürme, mehrere<br />

steinerne Wohnbauten <strong>und</strong> eine Kapelle<br />

(alles um 1100 bzw. frühes 12. Jahrh<strong>und</strong>ert).<br />

In der zweiten Hälfte des 12. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

forcierten <strong>die</strong> (nunmehrigen) Landgrafen von<br />

Thüring<br />

ihr im<br />

Bergfrie<br />

<strong>die</strong> Kern<br />

einer au<br />

errichte<br />

le, <strong>die</strong><br />

Bezeich<br />

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IV. <strong>und</strong><br />

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Wohntu<br />

fensicht


Burgenlandschaft<br />

Schönburg, Bergfried <strong>und</strong> Kamin<br />

Benutzung für <strong>die</strong> Landgrafenfamilie.<br />

Bereits seit 1121 besaßen <strong>die</strong> späteren Landgrafen<br />

<strong>die</strong> Eckartsburg, <strong>die</strong> sie im letzten Drittel<br />

des 12. Jahrh<strong>und</strong>erts an der heutigen Stelle<br />

völlig neu errichten ließen. Davon künden<br />

heute insbesondere Ringmauern, Palas <strong>und</strong><br />

Bergfried.<br />

Im Umkreis des Bischofssitzes <strong>und</strong> zur Sicherung<br />

des weltlichen bischöflichen Herrschaftsgebietes<br />

entstanden seit dem mittleren 12.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>die</strong> Schönburg östlich <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Rudelsburg westlich Naumburgs. Beide Burgen<br />

waren mit Ministerialen besetzt. Ihre überkommenen<br />

Bauten zeugen von der qualitätsvollen<br />

Architektur solcher Ministerialensitze.<br />

Mit Bischof Udo I. waren <strong>die</strong> herrschaftlichen<br />

Bestrebungen an Saale <strong>und</strong> Unstrut durch familiäre<br />

Bande gebündelt: Udo war ein Sohn<br />

Ludwigs des Springers. Die konkreten Auswirkungen<br />

<strong>die</strong>ser gemeinsamen Herkunft auf<br />

Politik <strong>und</strong> kulturelle Entwicklungen sind bis-<br />

Rudelsburg<br />

her kaum untersucht worden. So ist bisher nur<br />

sehr phantasievoll spekuliert worden, weshalb<br />

<strong>die</strong> Landgrafen nur wenige h<strong>und</strong>ert Meter<br />

westlich der bischöflichen Rudelsburg mit Burg<br />

Saaleck eine eigene Befestigung errichten ließen.<br />

Das Baugeschehen seit der zweiten Hälfte des<br />

12. Jahrh<strong>und</strong>erts ist insbesondere durch <strong>die</strong><br />

außerordentlich stark dominierenden niederrheinischen<br />

Bau- <strong>und</strong> Zierformen charakterisiert.<br />

Damit setzten <strong>die</strong> Landgrafen eine Bautradition<br />

fort, <strong>die</strong> sie schon auf der Wartburg<br />

seit etwa 1155 verfolgt hatten <strong>und</strong> <strong>die</strong> ebenso<br />

�� ��� ��������������� ���������� �����������<br />

zur Anwendung kam. Außerdem lässt sich der<br />

niederrheinische Einfluss auch in den bischöflichen<br />

Gründungen Rudelsburg <strong>und</strong> Schönburg,<br />

am <strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong> selbst <strong>und</strong> in der<br />

<strong>Naumburger</strong> Ägi<strong>die</strong>nkurie nachweisen – quasi<br />

herrschaftsübergreifend <strong>und</strong> stilprägend.<br />

Seite 31


Seite 32


Seite 33<br />

Schönburg


Klöster <strong>und</strong> Stifte<br />

Neben Burgen <strong>und</strong> frühstädtischen Ansiedlungen<br />

<strong>die</strong>nten insbesondere Klöster der Etablierung<br />

<strong>und</strong> Festigung von Herrschaft, von<br />

adeligen Familientraditionen sowie der Ausbildung<br />

von Kulturlandschaften. In der Regel<br />

waren es Angehörige des Adels selbst, <strong>die</strong><br />

Klöster gründeten bzw. sich daran beteiligten.<br />

Spätestens 979 entstand das von Kaiser Otto<br />

II. <strong>und</strong> seiner Gemahlin Theophanu geförderte<br />

Benediktinerkloster in Memleben, eines der damals<br />

existierenden vier Reichsklöster, also von<br />

eminent großer Bedeutung für <strong>die</strong> politische,<br />

kirchliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Entwicklung der<br />

Region. Weitere Benediktinerklöster entstanden<br />

im zweiten Viertel des 11. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

in Naumburg (St. Georg: Männer, St. Moritz:<br />

Frauen), jeweils Gründungen der Ekkehardiner,<br />

in Goseck (1041) auf Initiative der Familie der<br />

Pfalzgrafen von Sachsen <strong>und</strong> in Zscheiplitz am<br />

Ende des 12. Jahrh<strong>und</strong>erts als Frauenpriorat<br />

des Hausklosters der Landgrafen von Thüringen<br />

in Reinhardsbrunn, gewiss gefördert<br />

von der Familie selbst. Schließlich muss auch<br />

das <strong>Dom</strong>kapitel in Naumburg hinzugezählt<br />

werden, das sich nach 1028, der Verlegung<br />

Seite 34<br />

Schulpforta, Kreuzgang<br />

Klosteranlagen<br />

des Bistumssitzes von Zeitz nach Naumburg,<br />

am neuen Standort <strong>die</strong> baulichen Voraussetzungen<br />

für ein gemeinsames Leben innerhalb<br />

einer Klausur geschaffen haben wird.<br />

Neben der <strong>Dom</strong>inanz des Benediktinerordens<br />

im Raum um Saale <strong>und</strong> Unstrut waren seit 1119<br />

auch Augustinerchorherren tätig: im <strong>Naumburger</strong><br />

Moritzstift <strong>und</strong> in der Nachfolge der Benediktinerinnen.<br />

Auf Veranlassung des <strong>Naumburger</strong><br />

Bischofs Udo I. wurde im Jahre 1137<br />

ein bereits in Schmölln existierendes Zisterzienserkloster<br />

in <strong>die</strong> Nähe des heutigen Bad<br />

Kösen verlegt, wo es als Kloster Pforta<br />

zur Reformation bestand. Höchst beme<br />

kenswert sind neben der Klosteranlage<br />

selbst Ausstattungsdetails wie zwei<br />

romanische hölzerne Schränke <strong>und</strong><br />

ein höchst bedeutender Rest einer<br />

Grisaillemalerei eines Chorfensters<br />

der Kirche aus dem dritten Viertel<br />

des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts sowie auf dem<br />

Friedhof eine steinerne Totenleuchte<br />

von 1268.<br />

Lebten Benediktiner <strong>und</strong> Zisterzienser<br />

nach den Gewohnheiten ihrer Orden<br />

Bad Kösen, Romanisches Haus,<br />

Schrank aus Kloster Pforta


Klosteranlagen<br />

in strenger Klausur innerhal<br />

Klöster, so hatten <strong>die</strong> Naum<br />

burger <strong>Dom</strong>herren <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Augustinerchorherren als<br />

Angehörige so genannter<br />

Kollegiatstifte <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

weitere Aufgaben innerhalb<br />

kirchlicher Verwaltungsstrukturen<br />

(Seelsorge<br />

Mission, Schulen), aber auc<br />

im weltlichen Bereich wahr<br />

nehmen.<br />

Selbst wenn Kloster Memleb<br />

Jahre 1015 durch Kaiser Hei<br />

in eine vom berühmten Klos<br />

feld in Hessen abhängige<br />

herabgestuft wurde, hat es<br />

alle anderen Klöster über d<br />

Mittelalter hin bis ins 16.<br />

seinen Beitrag zur Festigung kirchlicher<br />

Strukturen, zur Besiedlung <strong>und</strong> zum Ausbau<br />

der Landschaft geleistet. Die Intensivierung<br />

des Weinbaus an den Hängen von Saale <strong>und</strong><br />

Unstrut ist insbesondere zu erwähnen, auch<br />

wenn wir über Einzelheiten bisher nur wenig<br />

wissen. Die Zisterzienser in Pforta betätigten<br />

sich als hervorragende Wasserbauer (Anlegung<br />

der Kleinen Saale, Mühlenbau). Von ihrer wirtschaftlichen<br />

Tätigkeit zeugt heute vor allem<br />

das so genannte „Romanische Haus” in Bad<br />

Kösen, ein aus dem dritten Viertel des 12. Jahrr h<strong>und</strong>erts stammender sehr bedeutender <strong>und</strong><br />

höchst selten erhalten gebliebener Wohn-,<br />

Verwaltungs- <strong>und</strong> Wirtschaftsbau einer wirtschaftlichen<br />

„Außenstation” von Klöstern<br />

(Grangie).<br />

Die Klöster in Goseck, Naumburg (St. Georg)<br />

<strong>und</strong> vermutlich auch Zscheiplitz sorgten sich<br />

neben ihrer „normalen Alltagsarbeit” vor<br />

allem um das Gedächtnis ihrer Gründerr <strong>und</strong> trugen somit entscheiur<br />

Traditions- <strong>und</strong> damit zuer<br />

Herrschaftsbildung sowie<br />

aftsfestigung bei.<br />

s <strong>Dom</strong>stift <strong>und</strong> <strong>die</strong> beiden<br />

Klöster St. Georg <strong>und</strong> St.<br />

Moritz bildeten im Laufe der<br />

Zeit neben mehreren frühstädtischen<br />

Ansiedlungen<br />

das Areal der <strong>Dom</strong>stadt<br />

Naumburg, besaßen aber<br />

eweils eigene Immunitäten.<br />

er Einfluss bedeutender Verr ter der jeweiligen Gründerfaen<br />

ermöglichte in manchen<br />

n auch außergewöhnliche<br />

he Leistungen, etwa in Gosdurch<br />

<strong>die</strong> aktive Mitwirkung<br />

zgräflichen Sohnes Adalbert,<br />

Erzbischof von Bremen,<br />

e Baukunst vom Oberrhein<br />

����� �� ��� ����� ����������<br />

wurde, oder im Naumburg des frühen<br />

13. Jahrh<strong>und</strong>erts mit Einflüssen aus dem<br />

Niederrheingebiet bzw. in den vierziger <strong>und</strong><br />

fünfziger Jahren jenes Jahrh<strong>und</strong>erts dort <strong>und</strong><br />

in Pforta mit Bau- <strong>und</strong> Zierformen der nordfranzösischen<br />

Gotik (Paris, Tours).<br />

Seite 35


Seite 36


Zeitz<br />

Schloss<br />

Moritzburg<br />

Karte zum Antragsgebiet,<br />

Stand 2008<br />

Darstellung auf der Gr<strong>und</strong>lage von<br />

Geobasisdaten<br />

© GeoBasis-DE / LVermGeo LSA<br />

Abgabe: 2009<br />

Az.: A9-9225-2011-8<br />

Hochmittelalterliche<br />

Monumente<br />

Hochmittelalterliche<br />

Monumente außerhalb<br />

des Antragsbereiches<br />

Seite 37


Stadtbefestigungen<br />

Naumburg, Marientor<br />

��� ������������� ��� ������� �������� ���<br />

Naumburg nahmen entscheidende Funktionen<br />

für <strong>die</strong> Städte wahr. Sie <strong>die</strong>nten als<br />

Rechtsgrenze zwischen Stadt <strong>und</strong> Land, als<br />

Bollwerke gegen feindliche Übergriffe <strong>und</strong><br />

nicht zuletzt als stadtbildprägende Bauwerke.<br />

Dem Ausbau der heute noch vorhandenen<br />

spätmittelalterlichen Stadtmauern gingen<br />

<strong>hochmittelalterliche</strong> Befestigungen voraus.<br />

Während für Laucha archivalische Angaben<br />

������� ���� �� �������� �������� ���� ����<br />

Seite 38<br />

Stadtbefestigungen<br />

Befestigung genannt.<br />

Der Bischofsstadt Naumburg gewährte man<br />

1276 das Recht, sich zu befestigen. Die frühen<br />

Anlagen wird man sich – wie für Naumburg<br />

verbürgt – als Grabenanlagen mit hölzernen<br />

Palisaden <strong>und</strong> Wehrerkern denken müssen.<br />

Die ursprünglichen Befestigungswerke wurden<br />

vor allem im 14. <strong>und</strong> 15. Jahrh<strong>und</strong>ert zu<br />

ihrer heutigen Form gebracht. Dabei folgen<br />

den Wällen <strong>und</strong> Gräben stattliche, mit Brustwehren<br />

versehene Bruchsteinmauern, <strong>die</strong> re-<br />

Naumburg, Jakobsmauer Laucha, Stadtmauer mit Obertor


Stadtbefestigungen<br />

Naumburg, Wenzelsmauer<br />

gelmäßig mit Schalentürmen <strong>und</strong> Stadttoren<br />

versehen sind.<br />

Die Schaffung eines Zwingers durch Errichtung<br />

einer zweiten Mauer bleibt allein Naumburg<br />

vorbehalten.<br />

In Naumburg beeindruckt heute das Vorhandensein<br />

getrennter Befestigungen für <strong>Dom</strong>freiheit<br />

<strong>und</strong> Bürgerstadt. Der bis 1340 vollendeten<br />

Umwehrung der Freiheit folgt bis 1400<br />

<strong>die</strong> Errichtung der Stadtmauer um <strong>die</strong> Bürgerstadt.<br />

Dort wird zwischen 1433 <strong>und</strong> 1499 eine<br />

zweite, äußere Mauer erbaut.<br />

Die Stadttore, von denen allein das Marientor<br />

erhalten ist, versieht man mit viertelkreisförmigen<br />

Barbakanen, <strong>die</strong> für vergleichbare Bau-<br />

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Laucha (Obertor) als Vorbild <strong>die</strong>nten.<br />

��� ���������� �������� ���������� �������gung<br />

wurde hauptsächlich zwischen 1437 <strong>und</strong><br />

1455 neu erbaut. Teile der älteren Stadtmauer<br />

scheinen dabei in den Neubau integriert worden<br />

zu sein. So zeigen sich am Eckstädter Tor noch<br />

Bauzusammenhänge von 1385.<br />

Erst um 1450 entsteht <strong>die</strong> Lauchaer Befesti-<br />

gung, <strong>die</strong> heute mit dem spätgotischen Obertor,<br />

zehn Streichwehren <strong>und</strong> einer Gesamtlänge<br />

von 1100 Metern beeindruckt.<br />

Freyburg, Eckstädter Tor<br />

Seite 39


Stadt- <strong>und</strong> Dorfanlagen<br />

Größe <strong>und</strong> Erstreckung, <strong>die</strong> Abfolge von<br />

Plätzen, Straßen <strong>und</strong> Gassen in Verbindung<br />

mit prägenden öffentlichen <strong>und</strong> privaten<br />

������� ������ ��������� �������� ���<br />

Laucha als Stadtanlagen mittelalterlichen Ursprungs<br />

erkennen.<br />

Unter Nutzung älterer Siedlungplätze bildeten<br />

sich in Naumburg um Burg, <strong>Dom</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Klöster St. Moritz <strong>und</strong> St. Georg seit dem<br />

11. Jahrh<strong>und</strong>ert mittelalterliche Siedlungen,<br />

<strong>die</strong> unter maßgeblichem Einfluss des Bischofs<br />

im 12. <strong>und</strong> 13. Jahrh<strong>und</strong>ert zu der heute<br />

vorhandenen städtebaulichen Gestalt entwickelt<br />

wurden. Bis um 1300 entstand r<strong>und</strong><br />

um den <strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong> <strong>die</strong> offene Bebau-<br />

Seite 40<br />

Stadt- <strong>und</strong> Dorfanlagen<br />

ung der Freiheit mit <strong>Dom</strong>herrenhäusern. Die<br />

im Gr<strong>und</strong>riss quadratische Bürgerstadt führt<br />

fünf dicht bebaute Hauptstraßen mit nebengeordneten<br />

Gassen auf den mittigen Markt.<br />

Stadtpfarrkirche <strong>und</strong> Rathaus weisen auf <strong>die</strong><br />

erstarktende Bürgerschaft hin.<br />

Zwischen der älteren Kirchtorvorstadt <strong>und</strong><br />

dem Dorf Eckstädt entsteht im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

als landgräfliche Neugründung <strong>die</strong> Stadt<br />

��������� ��� ��������� ������������<br />

Gr<strong>und</strong>riss zeigt sich heute ein unregelmäßig<br />

rechtwinkliges Straßennetz, das den Markt<br />

ausspart. Deutlich auf den Unstrutübergang<br />

ausgerichtet, zeigt sich <strong>die</strong> Stadtanlage als<br />

Bestandteil eines frühen Streckenabschnitts<br />

Naumburg, Stadtplan von 1827


Stadt- <strong>und</strong> Dorfanlagen<br />

Naumburg, OT Großwilsdorf<br />

Naumburg, OT Flemmingen<br />

der via regia. Gleichzeitig stellt sie sich als<br />

Siedlung unterhalb der machtvollen Neuenburg<br />

als Brückenkopfsiedlung der Landgrafschaft<br />

Thüringen dar.<br />

Seit dem beginnenden 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

formt sich in Laucha ein rechteckiger Stadtgr<strong>und</strong>riss,<br />

mit rechtwinkligem Straßennetz<br />

<strong>und</strong> einer markanten Hauptstraße, <strong>die</strong> sich<br />

um Stadtpfarrkirche <strong>und</strong> Rathaus zum Markt<br />

weitet. Die späte Verleihung des Stadtrechtes<br />

(1409) in Verbindung mit kleinteiliger Anlage<br />

<strong>und</strong> Bebauung, lassen Laucha als Kleinstadt<br />

an der Peripherie erkennen.<br />

������� �������� ��� �������� ���� ���<br />

ländlichen Siedlungsformen gefasst. Auf<br />

den einst bewaldeten Höhen zeigen sich<br />

Laucha, Altstadt<br />

mittelalterliche Rodungsdörfer. Slawische<br />

Siedlungen haben sich in Form markanter<br />

R<strong>und</strong>platzdörfer (Großwilsdorf) oder als<br />

Sackgassendörfer (Weischütz) bewahren<br />

können. Flemmingen stellt sich demgegenüber<br />

als durch flämische Kolonisten geschaffene<br />

Dorfanlage entlang einer mittigen<br />

Straße dar. Nicht zuletzt geben zahlreiche<br />

Wüstungen über <strong>die</strong> Besiedlung an Saale<br />

<strong>und</strong> Unstrut im Mittelalter aufschlussreich<br />

Auskunft. Die Werksiedlung des 13. bis 15.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts am Vorwerk Rödel <strong>die</strong>nte dabei<br />

der Bearbeitung des im nahe gelegenen<br />

Steinbruch abgebauten Baumaterials für den<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kirche St. Wenzel.<br />

Seite 41


Seite 42<br />

Naumburg, <strong>Dom</strong>freiheit <strong>und</strong> Bürgerstadt


Seite 43<br />

Freyburg, Stadtpfarrkirche St. Marien


Dorfkirchen<br />

Mitteldeutschland ist reich an romanischen Dorfkirchen,<br />

ebenso <strong>die</strong> Landschaft zwischen Bad<br />

������ ������� �������� ��� ��������� ��wohl<br />

mit einer Christianisierung schon seit dem<br />

9. Jahrh<strong>und</strong>ert zu rechnen ist, sind noch keine<br />

Kirchengebäude vor etwa 1100 bekannt geworr den. Das älteste ist derzeit <strong>die</strong> Kirche in Zscheiplitz<br />

(zwischen 1085 <strong>und</strong> 1110 errichtet). Sie besitzt<br />

ein ähnlich qualitätsvolles Kleinquadermauerr<br />

werk wie <strong>die</strong> zeitgleich errichtete Neuenburg.<br />

Alle weiteren Kirchen stammen wahrscheinlich<br />

nderts<br />

er ältekirchen<br />

mmen<br />

cksvoll<br />

mminitz,<br />

<strong>die</strong><br />

Burgchei-<br />

Ohne<br />

r mit<br />

kam<br />

aus.<br />

Seite 44<br />

Kirr agen<br />

Mau-<br />

eischütz, Dorfkirche<br />

Pödelist, Dorfkirche<br />

Dorfkirchen<br />

�����������������������������������������behandlung<br />

mit so genannten Fugenritzungen.<br />

Diese bezeugen nicht nur eine hochmittelalterr<br />

liche handwerkliche Technik, sondern gleicherr<br />

maßen den ursprünglichen, teilweise über 800<br />

Jahre alten Fugenmörtel.<br />

Manches kleine Detail kündet vom liturgischen<br />

Leben in den Kirchen, etwa Wandnischen, später<br />

Sakramentsnischen, <strong>die</strong> Altartische mit ihren<br />

vier Weihekreuzen <strong>und</strong> dem Aufbewahrungsort<br />

für Reliquien, <strong>die</strong> Glocken. Kunstgeschichtlich<br />

hoch bedeutsam sind <strong>die</strong> Malereien in der Apsis<br />

von Flemmingen. Auffällig sind auch <strong>die</strong> sek<strong>und</strong>är<br />

in Großwilsdorf verbauten romanischen<br />

Grabsteine.<br />

Über <strong>die</strong> Bauherren der meisten Kirchen wissen<br />

��� ����� ��������� ���� �� ������ ����� ���<br />

Kirche in unmittelbarer baulicher Verbindung mit<br />

einem Wohnturm des Dorfkirchenherren.<br />

In gotischer Zeit wurden <strong>die</strong> Chöre in Pödelist<br />

��� ���������� ��� �� ����������� ����������<br />

Häufig lassen sich <strong>die</strong> romanischen Ursprungsbauten<br />

noch in nachmittelalterlich überformten<br />

Kirchen nachweisen: Boblas, Dorndorf, Saaleck.<br />

Bemerkenswerte Ausstattungsreste aus allen<br />

nachfolgenden Zeiten ver<strong>die</strong>nen gleichermaßen<br />

Aufmerksamkeit.


Seite 45


Wasserbau<br />

Die Kleine Saale<br />

Der mittelalterliche Wasserbau in der Saale-<br />

Unstrut-Region ist in entscheidendem Maße<br />

von den Zisterziensern des Klosters Pforte<br />

geprägt worden. Im Einklang mit den<br />

Seite 46<br />

Schulpforta, Mühlengebäude <strong>und</strong> Kleine Saale<br />

Wasserbau<br />

Ordensbestimmungen strebten sie nach<br />

wirtschaftlicher Autonomie, <strong>die</strong> <strong>die</strong> unabhängige<br />

Brauch- <strong>und</strong> Frischwasserversorgung<br />

sowie den Betrieb eigener Mühlen<br />

voraussetzte. Diesem Bedarf verdankt eine<br />

der größten Leistungen mittelalterlicher<br />

Wasserbaukunst in Deutschland ihre Entstehung.<br />

Um das Jahr 1180 schuf Abt Adilold<br />

von Pforte im Zusammenwirken mit seinem<br />

Walkenrieder Vaterabt Dietmar <strong>die</strong> rechtlichen<br />

Voraussetzungen für den Beginn des<br />

wassertechnischen Großprojektes. Aus einer<br />

von Landgraf Ludwig III. von Thüringen<br />

ausgestellten Urk<strong>und</strong>e wird ersichtlich, dass<br />

Kunem<strong>und</strong> von Vargula <strong>und</strong> seine Erben für<br />

den Preis von sechs Mark sowie für weitere<br />

Geschenke dem Bau eines Saalewehres zwischen<br />

Wenzendorf (heute wüst) <strong>und</strong> Kösen<br />

zustimmten. Die Errichtung <strong>die</strong>ses Wehres<br />

steht im Zusammenhang mit der Anlage<br />

des noch heute existierenden Wasserkanals<br />

von neun Kilometern Länge, der von Kösen<br />

Verlauf der Kleinen Saale


Wasserbau<br />

über Pforte bis vor <strong>die</strong> Tore Naumburgs führt<br />

<strong>und</strong> seit 1289 als „Kleine Saale“ bezeichnet<br />

wird. Die Funktion des Kösener Wehres war<br />

<strong>und</strong> ist es, den Wasserverlauf der Saale derart<br />

aufzustauen, dass stets genügend Wasser<br />

in den Kanal der „Kleinen Saale“ einfließen<br />

konnte.<br />

Zur Durchführung <strong>die</strong>ses ehrgeizigen Vorhabens<br />

waren <strong>die</strong> Pfortenser Zisterzienser<br />

genötigt, <strong>die</strong> Besitzrechte über <strong>die</strong>jenigen<br />

Gebiete zu erwerben, durch <strong>die</strong> der Kanal<br />

führen sollte, bzw. <strong>die</strong> Eigentümer zur Mitarbeit<br />

am Kanalprojekt zu bewegen. Mehrere<br />

Urk<strong>und</strong>en lassen <strong>die</strong> Einbeziehung der Benediktiner<br />

von St. Georg, der Augustinerchorherren<br />

von St. Moritz <strong>und</strong> des <strong>Dom</strong>kapitels<br />

von Naumburg erkennen.<br />

Mühlenlandschaft, Kleine Saale<br />

Ohne moderne Messtechnik,<br />

nur mit der damals<br />

schon bekannten Schlauchwaage<br />

galt es, ein kontinuierliches<br />

Gefälle für den<br />

Wasserfluss zu garantieren.<br />

In den porösen Untergr<strong>und</strong><br />

wurde das Bett der Kleinen<br />

Saale mit 8 m Breite <strong>und</strong><br />

3 – 4 m Tiefe mit Schaufel<br />

<strong>und</strong> Spaten ausgehoben.<br />

Um das Versickern des<br />

Wassers im Untergr<strong>und</strong> zu<br />

verhindern, wurde der Lauf<br />

mit aufgetragenem Lehm<br />

über <strong>die</strong> ganze Strecke abgedichtet<br />

<strong>und</strong> verkleidet.<br />

Dieser künstliche Wasserarm<br />

stellt aus heutiger Sicht<br />

eine gigantische technische<br />

Leistung des Wasserbaus im<br />

Mittelalter dar: seine Wirkung<br />

reicht bis in unsere<br />

Gegenwart.<br />

Während <strong>die</strong> Zisterzienser <strong>die</strong> Oberaufsicht<br />

über <strong>die</strong> wassertechnischen Anlagen erhielten<br />

<strong>und</strong> mit eigenen Spezialisten über<br />

<strong>die</strong> Funktionalität wachten, wurden <strong>die</strong><br />

Reinigung <strong>und</strong> Reparatur einzelner Kanalabschnitte<br />

auf <strong>die</strong> verschiedenen geistlichen<br />

Institutionen übertragen. Jede Institution<br />

hatte das Recht, über Kanalableger <strong>die</strong> Versorgung<br />

eigener Mühlen zu gewährleisten.<br />

Insgesamt ist hier der Betrieb von acht<br />

Wassermühlen bekannt. Eine davon ist <strong>die</strong><br />

Klostermühle in Pforte aus dem 12./13. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Nach dem Umbau von 1708 wurde<br />

sie auf Pansterzeug umgerüstet. Die ebenfalls<br />

innerhalb der Klostermauern befindliche<br />

Papiermühle mit hohem Wasserbedarf<br />

entstand 1660.<br />

Seite 47


Seite 48<br />

Bad Kösen, Kleine Saale


Seite 49<br />

Kleine Saale, Impression


Mittelalterlicher Wasserbau<br />

durch Kirche <strong>und</strong> Klöster<br />

Auch das Benediktinerinnenkloster Zscheiplitz<br />

weist wichtige Elemente des Wasserbaus für <strong>die</strong><br />

Kulturlandschaft an der Unstrut auf. Im Klosterr bereich selbst sind zwei Brunnenanlagen dokumentiert,<br />

von denen eine noch heute erhalten<br />

geblieben ist. Zum Kloster Zscheiplitz gehörte <strong>die</strong><br />

1527/1528 erstmalig urk<strong>und</strong>lich erwähnte Zeddenbacher<br />

Mühle, <strong>die</strong> ihre erforderliche Energie<br />

aus der Unstrut bezog <strong>und</strong> bis heute bezieht. Aus<br />

dem Mittelalter ist im Bereich des Antragsgebietes<br />

<strong>die</strong> Kroppenmühle in Schönburg-Kroppental<br />

(1321) im Besitz des Hochstiftes Naumburg. 1573<br />

versucht der Rat der Stadt Naumburg, dem Müller<br />

<strong>die</strong> Mühle abzukaufen, allerdings ohne Erfolg,<br />

da sich <strong>Dom</strong>kapitel <strong>und</strong> <strong>Dom</strong>propst dagegen<br />

verwahrten. Selbst an einem Seitenflüsschen der<br />

Saale, der Wethau, sind zahlreiche Mühlen im Besitz<br />

des <strong>Dom</strong>kapitels urk<strong>und</strong>lich nachweisbar.<br />

Seite 50<br />

Wasserbau<br />

Freyburg, Zeddenbacher Mühle<br />

Privater <strong>und</strong> kommunaler<br />

mittelalterlicher Wasserbau<br />

Brücken, Mühlen, Wehre <strong>und</strong> Kanäle entstanden<br />

durch private <strong>und</strong> kommunale Hand <strong>und</strong><br />

bestimmten ebenfalls den mittelalterlichen<br />

Wasserbau der Region. Beispielhaft seien hier<br />

genannt:<br />

���� � ������ ����������������������� ���<br />

Stadt im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert ersterwähnt<br />

1393 – Bad Kösen, Saalebrücke mit gotischem<br />

Muttergotteshäuschen<br />

1441 – Burgscheidungen, Schlossmühlenkomplex<br />

am Unstrutufer<br />

1486 – Wettaburg, Herrenmühle an der Wethau<br />

1595 – Karsdorf, Getreide- <strong>und</strong> Ölmühle an der<br />

Unstrut<br />

���� � ��������� �����������������������<br />

(im Kern mittelalterlich) der Stadt mit Galgenbergstollen


Wasserbau<br />

Überformung der Kulturlandschaft durch den Wasserbau in der Neuzeit<br />

Die Besiedlungsdichte der Kulturlandschaft an<br />

Saale <strong>und</strong> Unstrut nahm im Verlauf der Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

aufgr<strong>und</strong> der sehr guten Lebensbedingungen<br />

sprunghaft zu. Die ansteigende<br />

Bevölkerungszahl ließ auch den Wasserver-<br />

������ ��� �������� ��������� ��� �������<br />

sprunghaft ansteigen. Zur Nahrungssicherung<br />

wurden planmäßige Trockenlegungen<br />

����������� ��� �������������� �������serschutz<br />

begonnen. So kam es zu Begradi-<br />

gungen der Flußläufe, zu Meliorationen an<br />

den Ufern der Flüsse, zum Anlegen von Mühlgräben,<br />

Wasserversorgungsleitungen <strong>und</strong> Abwasserkanälen.<br />

Durch <strong>die</strong> Schiffbarmachung<br />

der Flüsse mittels Schleusen <strong>und</strong> Wehre <strong>und</strong><br />

durch den Bau von Brücken wurde <strong>die</strong> mittelalterliche<br />

Kulturlandschaft weiter verändert<br />

<strong>und</strong> entwickelt.<br />

Kroppentalmühle bei Schönburg<br />

Seite 51


Weinbau<br />

Als frühester Beleg für den Weinbau in der<br />

Saale-Unstrut Region gilt eine Urk<strong>und</strong>e Kaiser<br />

Ottos III. vom 30. November 998. Darin<br />

schenkt er dem Kloster Memleben sieben Orte<br />

um Bad Bibra <strong>und</strong> Wohlmirstedt mit „aldiabus<br />

campis vineis“, also ausgedehnte Rebflächen.<br />

Allerdings wird auch <strong>die</strong> These diskutiert, dass<br />

es sich bei <strong>die</strong>ser Erwähnung um eine in Italien<br />

übliche Formel für Ländereien im allgemeinen<br />

gehandelt haben könnte. Neben der tra<strong>die</strong>rten<br />

Bedeutung christlicher Missionsarbeit<br />

als Gr<strong>und</strong>voraussetzung für <strong>die</strong> Ausbreitung<br />

des Weinbaus in der Region ist auch ein Zusammenhang<br />

mit sorbischer <strong>und</strong> wendischer<br />

Siedlungstätigkeit möglich. Sicher belegt sind<br />

als frühe Besitzer von Weinländereien neben<br />

Klerus <strong>und</strong> Klöstern, <strong>die</strong> nach <strong>und</strong> nach<br />

immer mehr Rebfläche besitzen, vor allem<br />

Reichs- <strong>und</strong> Landesherren wie <strong>die</strong> Ottonen,<br />

Hohenstaufer, Herzöge <strong>und</strong> Landgrafen von<br />

Thüringen, Pfalz- <strong>und</strong> Kurfürsten von Sachsen<br />

<strong>und</strong> Markgrafen von Meißen sowie Adels- <strong>und</strong><br />

Herrengeschlechter.<br />

Maßgeblich befördert wird der Weinbau<br />

durch <strong>die</strong> neu gegründeten Klöster Goseck<br />

(ein Weinberg erstmals 1080 erwähnt) <strong>und</strong><br />

Pforta, zu dessen Gr<strong>und</strong>ausstattung Rebflächen<br />

gehören. Der erste Weinberg findet hier<br />

1154 Erwähnung, <strong>die</strong> übrige Fläche wird in<br />

den ersten beiden Jahrh<strong>und</strong>erten nach Gründung<br />

angelegt oder erworben. Die Bewirtschaftung<br />

von Klosterweinbergen erfolgte<br />

nicht nur durch Konversen, sie wurden auch<br />

gegen eine Ertragsbeteiligung als so genannte<br />

„Halbberge“ an Dritte vergeben oder gegen<br />

Erbpacht verkauft. So bewirtschafteten beispielsweise<br />

neben Bauern auch <strong>Naumburger</strong><br />

Bürger zwischen 1408 <strong>und</strong> 1440 Weinland<br />

des Moritzklosters.<br />

Im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert besaß <strong>die</strong> Weinbauregion<br />

Saale-Unstrut ihre weiteste Ausdehnung <strong>und</strong><br />

galt zeitweise als eines der größten Anbaugebiete<br />

in Deutschland. In der Folgezeit gingen<br />

Seite 52<br />

Weinbau<br />

<strong>die</strong> Erträge durch <strong>die</strong> Auswirkung von<br />

Kriegshandlungen, Seuchen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Umwälzungen der Reformation so<br />

aufgr<strong>und</strong> von Veränderungen der<br />

rungszahl, Ernährungsgewohnheiten<br />

Landbewirtschaftung zurück. Im 16.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert traten vermehrt <strong>die</strong> Säc<br />

Landesherren als Förderer des Weinb<br />

den sie durch den Austausch von Set<br />

Wissen <strong>und</strong> Personal mit den Fränkisc<br />

Württembergischen Weinregionen zu<br />

suchten. Der im historischen Weinbau<br />

gion landschaftsprägende Terrassenw<br />

„Württembergischer Art“ dürfte sich<br />

ser Zeit durchgesetzt haben.<br />

In der Denkmalliste des Landes Sachsen<br />

sind für <strong>die</strong> Region zwischen Zscheiplitz <strong>und</strong><br />

der Unstrutmündung, bzw. zwischen Saaleck<br />

<strong>und</strong> Goseck, 11 Weinberge mit einer größeren<br />

Zahl von Weinbergshäusern erfasst, darunter<br />

sind 30 als Kulturdenkmale. Die wichtigsten<br />

historischen Weinberge befinden sich r<strong>und</strong><br />

�� �������� � ������������ ��������� �����berge,<br />

Schlifterberg, Schweigenberge), am<br />

Saalehang zwischen den Saalhäusern <strong>und</strong><br />

Kleinjena (Sültzers Weinberg, Allerheiligenberg)<br />

im Bereich der Unstrutmündung (am Blütengr<strong>und</strong>)<br />

sowie bei Goseck (Dechantenberg).<br />

Die Bausubstanz der Terrassenweinberge gehört<br />

vorwiegend dem 18. <strong>und</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

an. Bemerkenswert <strong>und</strong> ohne Parallele ist <strong>die</strong><br />

Anlage des Allerheiligenberges (= mons omnium<br />

sanctorum) mit einem gewölbten unterirdischen<br />

Gang in der Falllinie des Hanges. Die<br />

Gegend besitzt aussergewöhnlichen Reichtum<br />

an erhaltenen Weinberghäusern. Das älteste<br />

datierte Beispiel <strong>die</strong>ser massiv oder in Fachwerk<br />

errichteten Bauten ist ein Türmchen aus<br />

dem Jahre 1555, der so genannte „Steinkauz“<br />

in der Lage Steinmeister bei Roßbach.Bemerkenswert<br />

ist <strong>die</strong> Verwandtschaft zahlreicher<br />

pavillon- oder schweizerhausartiger Weinberghäuser<br />

des 18. <strong>und</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>erts mit


Weinbau<br />

öfischen bzw. städtischen Lust- oder<br />

affagebauten.<br />

ie das „Steinerne Bilderbuch“ im<br />

ütengr<strong>und</strong> bei Naumburg oder der<br />

enannte Herzogliche Weinberg bei<br />

�������� ���� ��� ������ ����������<br />

tion als ländliche Aufenthalts- oder<br />

orte begüterter Schichten mit dem<br />

u verb<strong>und</strong>en. Aus dem 19. Jahrhunn<br />

sich auch zu Ausflugslokalen aus-<br />

Weinberghäuser erhalten.<br />

Während landschaftsprägende Anlagen wie<br />

Terrassenweinberge <strong>und</strong> exponierte Weinberghäuser<br />

relativ gut erfasst sind, ist der<br />

Bestand reiner Wirtschaftsbauten noch kaum<br />

erforscht. So beschreibt <strong>die</strong> Denkmalliste für<br />

den entsprechenden Bereich beispielsweise<br />

nur eine sehr geringe Zahl von Winzerhöfen<br />

<strong>und</strong> Weinkellern. Eine Besonderheit unter den<br />

Wein-Denkmalen stellt der gut erhaltene historistische<br />

Gebäudekomplex der Sektkellerei<br />

����������� �� �������� ����<br />

Die in einigen Publikationen beschriebenen<br />

Weinmotive von Steinmetzarbeiten an Sakralbauten<br />

dürften, da in der christlichen Ikonographie<br />

verwurzelt, wohl auch außerhalb von<br />

Weinanbaugebieten nachweisbar sein.<br />

Ein besonders wertvolles, nicht bauliches Erbe<br />

der Weinbaugeschichte stellen jene erst 1995<br />

Freyburg, Schweigenberge<br />

an verschiedenen Orten identifizierten etwa<br />

70 Rebstöcke alter Weinsorten dar, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Rodungen <strong>und</strong> Umstellung auf Pfropfweinbau<br />

in Folge der katastrophalen Reblausplage ab<br />

1887 überstanden haben.<br />

Seite 53


Straßen, Wege, Pfade<br />

Naumburg, OT Schellsitz mit Fähre<br />

Ein enges Netz an Straßen, Wegen <strong>und</strong> Pfaden<br />

durchzieht <strong>die</strong> Kulturlandschaft an Saale <strong>und</strong><br />

Unstrut. Die meisten von ihnen nutzen Stre-<br />

������������� ��� ������������ ��� ���� ���<br />

in das Mittelalter zurückverfolgen lassen.<br />

Für <strong>die</strong> wirtschaftliche <strong>und</strong> bauliche Entwick-<br />

���� ��� ������ ��������� �������� ���<br />

Laucha sind <strong>die</strong> übergeordneten Handelsstraßen<br />

von besonderer Bedeutung gewesen.<br />

Während <strong>die</strong> mittelalterliche Kupferstraße <strong>die</strong><br />

historische Kulturlandschaft nur streift, durchzieht<br />

der Frankenweg als Nord-Südverbindung<br />

das Gebiet zwischen Mansfeld <strong>und</strong> Naumburg.1252<br />

wird <strong>die</strong> vom Rhein nach Schlesien<br />

führende Königsstraße (via regia) erstmals urk<strong>und</strong>lich<br />

erwähnt. Als bedeutender Handelsweg<br />

führt sie von Erfurt über Eckartsberga <strong>und</strong><br />

Naumburg nach Leipzig. Der mit der heutigen<br />

B<strong>und</strong>esstraße 87 identische Verlauf büßte allerdings<br />

schon 1307 seine königliche Obhut<br />

ein.<br />

Für <strong>die</strong> Nutzung der Landwege sind <strong>die</strong> Querungen<br />

der Flüsse erforderlich. Die für Niedrig-<br />

������ ��������� ������ ��� ��������� ����mitz,<br />

Kleinjena (Lausefurt) <strong>die</strong>nten dabei der<br />

Seite 54<br />

Straßen, Wege, Pfade<br />

Querung der Unstrut, während <strong>die</strong> Almricher<br />

Furt den mühelosen Übergang über <strong>die</strong> Saale<br />

ermöglichte. Steinerne Brücken, wie <strong>die</strong> 1393<br />

erstmals erwähnte Brücke von Bad Kösen, aber<br />

auch einfachere Holzbrücken, wie etwa <strong>die</strong> seit<br />

1486 belegte Brücke von Wettaburg, sind bedeutende<br />

Zeugnisse angewandter mittelalterlicher<br />

Baukunst. Sie erleichterten <strong>die</strong> Nutzung<br />

der beschwerlichen Wege nachhaltig.<br />

Naumburg, OT Roßbach, Teilabschnitt der via regia


Straßen, Wege, Pfade<br />

Bad Kösen, Saalebrücke<br />

Bei der Herausbildung der Kulturlandschaft an<br />

Saale <strong>und</strong> Unstrut ist auch den Wasserwegen<br />

herausgehobene Bedeutung beizumessen. Für<br />

den Warentransport – zunächst mit Flößen,<br />

später mit Schiffen - kommt der Saale der höhere<br />

Stellenwert gegenüber der Unstrut bei.<br />

Neben den großräumlich wirksam werdenden<br />

Straßen durchziehen kleinteilige Wege <strong>und</strong><br />

Naumburg, OT Roßbach, Viehtrift<br />

Pfade <strong>die</strong> historische Kulturlandschaft. So wurden<br />

<strong>die</strong> Flüsse von Treidelpfaden gesäumt, <strong>die</strong><br />

bis heute zu erkennen sind. Über <strong>die</strong> Viehhaltung<br />

geben Triften als Weidewege nicht nur in<br />

Roßbach Auskunft. Wirtschaftswege führen<br />

aus den Dörfern zu den Obst- <strong>und</strong> Weingärten<br />

in den Ortsrandlagen. Dort sind sie sich in reicher<br />

Anzahl erhalten.<br />

Seite 55


Seite 56<br />

Schulpforta, Klosterkirche


Bestandserfassung<br />

Methoden der Bestandserfassung zur<br />

Vorbereitung des Welterbe-Antrages<br />

Um eine f<strong>und</strong>ierte fachliche Ausrichtung des<br />

Welterbe-Antrages zu ermöglichen, sind im<br />

Vorfeld der Antragstellung umfangreiche<br />

praktische Voruntersuchungen notwendig.<br />

Sie sollen das Untersuchungsgebiet vertie-<br />

���� ����������� ��� ��� �������� ��������nis<br />

der vielschichtigen Kulturlandschaft an<br />

Saale <strong>und</strong> Unstrut beitragen. Ziel ist es dabei,<br />

sämtliche durch den Menschen geschaffene<br />

Landschaftselemente zu erfassen, historische<br />

Entwicklungslinien zu erkennen <strong>und</strong> den Forr schungstand zu spezifischen Fragestellungen<br />

zu vertiefen. Die neuen Erkenntnisse sollen<br />

helfen, <strong>die</strong> kulturelle Bedeutung der Antragsregion<br />

f<strong>und</strong>iert <strong>und</strong> zielgerichtet zu definieren.<br />

Im Besonderen sind hier fachübergreifende<br />

Forschungen, z.B. aus den wissenschaftlichen<br />

Disziplinen der Geografie, Geschichte, Architektur,<br />

Kunstgeschichte <strong>und</strong> der Archäologie<br />

notwendig. Es werden aber auch Fragen zur<br />

Volksk<strong>und</strong>e, zum Naturschutz, zur Ökologie<br />

sowie zu wirtschafts– <strong>und</strong> sozialgeschichtlichen<br />

Aspekten gestellt werden müssen.<br />

Ein ganz wesentliches Instrument zur Dokumentation<br />

<strong>und</strong> Darstellung einer Kulturlandschaft<br />

stellt ein Kulturlandschaftskataster dar.<br />

Ein solches Kataster ist eine Plangr<strong>und</strong>lage,<br />

in der alle prägenden Kulturlandschaftselemente<br />

einer Region im Bestand <strong>und</strong> in ihrer<br />

historischen Entwicklung nachvollziehbar verr zeichnet sind. Ein fortschreibungsfähiges Kulturlandschaftskataster<br />

kann als Element der<br />

Rahmenplanung zudem eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage<br />

für künftige planerische Entwicklungen<br />

sein. Für das Untersuchungsgebiet an Saale<br />

<strong>und</strong> Unstrut wird <strong>die</strong>se Dokumentation stufenweise<br />

flächendeckend erstellt werden. Der<br />

Förderverein Welterbe an Saale <strong>und</strong> Unstrut<br />

e.V. beauftragte im Jahr 2008 ein Fachbüro<br />

mit der Bearbeitung der ersten Gemeinden<br />

Goseck <strong>und</strong> Schönburg.<br />

Für <strong>die</strong> Erstellung des Kulturlandschaftskatasters<br />

ist <strong>die</strong> Bearbeitung folgender Inhalte<br />

vorgesehen:<br />

� ��������� ���� ��������� ������ ����� ���<br />

Gewässernetz sowie über <strong>die</strong> geomorphologischen<br />

<strong>und</strong> topographischen Verhältnisse des<br />

Untersuchungsgebiets im Hinblick auf seine<br />

Siedlungs- <strong>und</strong> Kulturlandschaftsgeschichte.<br />

� ����������� ��� ������ ��� �����������schichte,<br />

der Agrargeschichte, der Flurgenese,<br />

der politisch-territorialen <strong>und</strong> kirchlichen Geschichte<br />

im Untersuchungsgebiet.<br />

� ��������� ����������� ������������ �����sung<br />

<strong>und</strong> Beschreibung der charakteristischen<br />

<strong>und</strong> merkmalprägenden historischen Kulturr landschaftselemente im gesamten Gebiet bis<br />

in <strong>die</strong> jüngste Geschichte in Bezug auf <strong>die</strong><br />

historische Dorf- <strong>und</strong> Flurstruktur, <strong>die</strong> historischen<br />

Flächennutzungen <strong>und</strong> das historische<br />

Verkehrsnetz. Erfasst werden <strong>die</strong> historischen<br />

Kulturlandschaftselemente aus den Funktionsbereichen<br />

Siedlung, Landwirtschaft, Gewerbe,<br />

Verkehr, Freizeit, Religion, Staat, Militär, Assoziative<br />

Kulturlandschaft (Sichtbezüge, Raumbildungen,<br />

immaterielle historische Stätten).<br />

� ���������� ������������������ ��� ������k<strong>und</strong>licher<br />

Literatur, Archivstu<strong>die</strong>n zu schriftlichen<br />

Überlieferungen, Plänen <strong>und</strong> Fotografien,<br />

Bildung von kleinen, aus ortsk<strong>und</strong>igen<br />

Personen bestehenden Arbeitsgruppen.<br />

� ���������� ��������������� ����� ��������mentarische<br />

Aufarbeitung <strong>und</strong> Darstellung<br />

der historischen Kulturlandschaftselemente im<br />

„Inventar der historischen Kulturlandschaft“<br />

mit Text, Foto <strong>und</strong> digitaler sowie analoger<br />

Karte <strong>und</strong> datenbankmäßiger Erfassung.<br />

Seite 57


Neben der breit angelegten Erfassung der Kulturlandschaft<br />

werden aber auch Forschungen<br />

zu spezifischen Fragestellungen angestrebt.<br />

So werden beispielsweise an geschichtlich bedeutenden<br />

Bauten bauforscherische Untersuchungen<br />

durchgeführt.<br />

Die historische Bauforschung hat den Auftrag<br />

der Spurensuche <strong>und</strong> Spurensicherung an al-<br />

��� ���������� ��� ���������� ��� ����������<br />

den Baubestand, um herauszufinden, wie ein<br />

Bau ursprünglich aussah, wann er entstanden<br />

ist <strong>und</strong> wie er im Laufe der Zeit verändert<br />

wurde. Mit den Methoden der Beobachtung,<br />

Dokumentation <strong>und</strong> Untersuchung liefert sie<br />

genaue Kenntnisse in Text, Bild <strong>und</strong> Zeichnung.<br />

Je nach Fragestellung <strong>und</strong> Anforderung wird <strong>die</strong><br />

Struktur eines Baues durch maßstabsgerechte<br />

Zeichnungen (Bauaufmaß) dokumentiert. In<br />

ihnen können beispielsweise Bauphasen <strong>und</strong><br />

Baumaterialien dargestellt werden, Fotos <strong>und</strong><br />

Detailzeichnungen halten den Bauzustand, <strong>die</strong><br />

Konstruktion <strong>und</strong> historische Ausstattungsteile<br />

fest. Naturwissenschaftliche <strong>und</strong> technische<br />

Untersuchungen können <strong>die</strong> Bauuntersuchung<br />

sinnvoll ergänzen. So kann eine partielle<br />

Freilegung nicht zugängliche oder verdeckte<br />

Bereiche sichtbar machen, oder eine dendrochronologische<br />

Altersbestimmung von Hölzern<br />

über das Baudatum eines Hauses Auskunft<br />

geben. Der Restaurator kann <strong>die</strong> Abfolge von<br />

Malschichten <strong>und</strong> Farbfassungen bewerten, der<br />

Statiker <strong>die</strong> Tragfähigkeit des Gefüges beurteilen<br />

<strong>und</strong> der Historiker durch Archivstu<strong>die</strong>n weitere<br />

Details der Baugeschichte eines Gebäudes<br />

herausfinden. Die Bauforschung koordiniert <strong>die</strong><br />

baubegleitenden Untersuchungen <strong>und</strong> fügt sie<br />

zusammen.<br />

Die gründliche Bauuntersuchung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bestandsdokumentation<br />

bilden eine solide Gr<strong>und</strong>lage<br />

für Denkmaleigentümer, Planer <strong>und</strong> Denkmalpfleger.<br />

Sie stellen nicht selten eine wichtige<br />

Basis für individuelle Neuplanungen dar. Die<br />

Arbeitsergebnisse der Bauforschung erfüllen<br />

daher über neue wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

Seite 58<br />

hinaus auch einen sehr praktischen Nutzen.<br />

Der Schwerpunkt der bauforscherischen Untersuchungen<br />

im Antragsgebiet wird vorwiegend<br />

bei herausragender, mittelalterlicher<br />

Bausubstanz liegen. Hierzu zählen neben dem<br />

Hauptmonument des <strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>es alle<br />

Klosteranlagen sowie <strong>die</strong> Burgen- <strong>und</strong> Befestigungswerke,<br />

aber auch der reiche Bestand an<br />

Dorfkirchen sowie der Bürgerhäuser in Naum-<br />

����� �������� ��� ������� ����� ��� �������chungen<br />

sind wertvolle Erkenntnisse zur Bau<strong>und</strong><br />

Entstehungsgeschichte einzelner Bauten<br />

wie auch zur allgemeinen Architekturgeschichte<br />

an Saale <strong>und</strong> Unstrut zu erwarten.<br />

Naumburg, Bürgerhaus, Hohe Lilie<br />

Bestandserfassung


Bestandserfassung<br />

Beispiel eines Bauphasenplans<br />

Naumburg, Ägi<strong>die</strong>nkurie. Gr<strong>und</strong>riss des Erdgeschosses,<br />

maßstabslos, Bauphasenplan.<br />

Es bedeuten:<br />

A) romanisches Mauerwerk<br />

(um 1200/frühes 13. Jahrh<strong>und</strong>ert);<br />

B) gotisches <strong>und</strong> spätgotisches Mauerwerk<br />

(15./16. Jahrh<strong>und</strong>ert);<br />

C) Umbauten 1547/67; D) Umbauten 1697;<br />

E) Umbauten 1748/49! F) Umbau 1828;<br />

G) Umbauten 1845/46 bzw. 1876<br />

(Westwand des Westflügels);<br />

H) Neubau 1890; I) nicht sicher bestimmbare<br />

Wände.<br />

Seite 59


Seite 60<br />

<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong>, Markgraf Herman <strong>und</strong> Markgräfin Reglindis


Wissenschaftlicher Beirat<br />

Wissenschaftlicher Beirat<br />

Der wissenschaftliche Beirat wurde vom Förderverein<br />

Welterbe an Saale <strong>und</strong> Unstrut e.V.<br />

gemäß seiner Satzung berufen.<br />

Wissenschaftler(Innen) aus verschiedenen<br />

Fachrichtungen aus dem gesamten B<strong>und</strong>esgebiet<br />

begleiten den Prozess der vorbereitenden<br />

Untersuchungen, <strong>die</strong> Erarbeitung des<br />

Antrages <strong>und</strong> des Managementplanes. Architekten,<br />

Bauforscher, Geoökologen, historische<br />

Geographen, Landschaftsarchitekten,<br />

Kunsthistoriker, Mittelalterarchäologen, Siedlungs-<br />

<strong>und</strong> Mittelalterhistoriker <strong>und</strong> Städteplaner<br />

bringen sich mit ihrem speziellen Fachwissen<br />

ein. Organisiert werden <strong>die</strong> ein– bis<br />

zweimal im Jahr stattfindenden Tagungen<br />

durch den Verein. Die fachliche Vorbereitung<br />

obliegt dem Landesamt für Denkmalpflege<br />

<strong>und</strong> Archäologie Sachsen-Anhalt.<br />

Die Mitglieder des Fachbeirates wurden am<br />

24.6.2009 berufen <strong>und</strong> am selben Tag in <strong>die</strong><br />

Thematik des Antragsgebietes eingeführt.<br />

Die zweite Tagung fand im November 2009<br />

zum Thema Kulturlandschaft statt. Es wurden<br />

u.a. Fragen der Erfassungstiefe in Hinblick<br />

auf <strong>die</strong> Antragstellung der „<strong>hochmittelalterliche</strong>n<br />

<strong>Herrschaftslandschaft</strong>“ diskutiert.<br />

Ein weiterer Gesprächsgegenstand waren<br />

Fragen der Authentizität <strong>und</strong> Integrität, <strong>die</strong><br />

bei der Beurteilung des Antragsgebietes eine<br />

wesentliche Rolle spielen werden. Im Mai<br />

2010 konnte dem Beirat das Kulturlandschaftskataster<br />

für Bad Kösen, <strong>die</strong> Kleine<br />

Saale <strong>und</strong> Flemmingen vorgestellt werden.<br />

Im Anschluss daran wurde u.a. über <strong>die</strong> Methodik,<br />

über Fragen der assoziativen Kulturlandschaftselemente<br />

<strong>und</strong> über <strong>die</strong> zeitliche<br />

Umgrenzung des Mittelalterbegriffes in der<br />

neuesten Forschung debattiert. Die vierte<br />

Fachtagung im Oktober 2010 informierte<br />

über den Stand des Naumburg Kollegs <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Landesaustellung „Der <strong>Naumburger</strong> Mei-<br />

ster“. Im Mittelpunkt des Fachaustausches<br />

stand, nach Informationen über den Stand<br />

der Bearbeitung des Kulturlandschaftskatasters<br />

<strong>und</strong> der Kartierung der Sichtachsen<br />

<strong>und</strong> -beziehungen, <strong>die</strong> Form <strong>und</strong> inhaltliche<br />

Umsetzung des eigentlichen Antrages. Hierbei<br />

wurden auch <strong>die</strong> zehn von der UNESCO<br />

vorgegebenen Kriterien diskutiert, denen ein<br />

Gut von außergewöhnlichem universellem<br />

Wert in einem oder mehreren Punkten entsprechen<br />

muss.<br />

Das Beratungsgremium gibt fachlich-inhaltlich<br />

<strong>und</strong> auf Gr<strong>und</strong> der vielfältigen Erfahrungen<br />

mit anderen Welterbestätten auch<br />

darüber hinaus wesentliche Impulse für <strong>die</strong><br />

Vorbereitung unseres Welterbeantrages.<br />

Seite 61


Becoming World Heritage<br />

In 1998, Naumburg Cathedral of St. Peter<br />

and St. Paul was included among the cultural<br />

��� ������� ����� �� �� ��������� �� ��� ���<br />

����� �������� �� ������� ��� ����������� ��<br />

the UNESCO list in 2000–2010 (Tentative List).<br />

����� ������� ��� ���������� ����� ��� ��������-<br />

����� ������ ��� ������� �� ������ ������� ��<br />

October 2005, a fresh emphasis was placed on<br />

efforts to gain World Heritage status. The aim<br />

was to check to what extent Naumburg Cathedral,<br />

as entered on the Tentative List, could<br />

be extended to include the cultural landscape<br />

����������� ��� �� ���� �� ��� ����� ����� ��<br />

the cultural landscape (viniculture, meadow orchards,<br />

mills and water features), the main sites<br />

to be further taken into consideration were:<br />

- Naumburg Cathedral and the<br />

cathedral close<br />

� ��� ���� ���� �� ��������<br />

- Schönburg castle complex<br />

� ������ ��������� ������ ��� ������<br />

complex<br />

- famous Boarding School<br />

Landesschule Pforta<br />

- the Cistercian grange<br />

complex at Bad Kösen<br />

Romanesque House<br />

- Burg Saaleck castle<br />

- Rudelsburg castle<br />

complex<br />

- the old monas-<br />

���� ������ ��<br />

Zscheiplitz<br />

� ����������<br />

Old Town<br />

with the<br />

Seite 62<br />

Welcome<br />

Marienkirche church<br />

- Neuenburg castle and the two<br />

somewhat more distant “exclaves”:<br />

- Eckartsburg castle complex<br />

� �������� �������� ������ ����������<br />

To achieve this aim, a working group was sub-<br />

��������� ������� ���� �� �� ���������������<br />

of the town of Naumburg, the Burgenland<br />

district, the regional office of conservation and<br />

������������ ��� �������� ��� �������� ��� ��-<br />

������� �������� ����� ��� ����� �������� ����<br />

group investigated all the different aspects of<br />

�������� ��� �������� ������������ ��������������<br />

����������� ���������� ����������� ��� �����<br />

relevant criteria.<br />

It came to the conclusion that across almost all<br />

��� ����� ���� ���������� �� ��� ���� ��������<br />

there have been advances, monuments and<br />

intellectual developments in the lower Unstrut<br />

��� ������� ����� ������ ������ �� ��������-<br />

������ ���������� �������� ����� �� ���� ���<br />

�������� ������������ ���������� ��� ����<br />

important sites with one another and with the<br />

main site of Naumburg Cathedral: the era of<br />

the High Middle Ages (10th–13th centuries). It<br />

�� ���� ��� ���� ������ ���� ��� ���� ��� ����<br />

��� ����� �� �� � ����� ��������� �� � ��ropean<br />

and global scale, due to the number<br />

of preserved monuments and the developments<br />

made at that time which are still visible<br />

or have an effect on the landscape as<br />

� ����� ������ ���� �������� �������� ���<br />

���� ���� �� ��� �������� ��������� �� ���<br />

Saale-Unstrut region relevant to the application<br />

efforts.


Bienvenue<br />

Sur la route vers le patrimoine mondial<br />

En 1998, la cathédrale St. Pierre et Paul de<br />

Naumburg a été inscritée dans la « liste des<br />

biens culturels et naturels qui avaient été<br />

�������� ���� �� ����� �� �������� � ���<br />

��� ������������� ���� ��� ������ �����<br />

���� ��� �� ���������� �������� ��������gne<br />

» (liste indicative).<br />

Depuis 2003/4 et en particulier depuis la<br />

visite de la région de la Saale-Unstrut par<br />

��� ������� �� �������� �������� �������tional<br />

des monuments et des sites) en octobre<br />

2005, les efforts entrepris pour obtenir<br />

le statut de patrimoine mondial ont<br />

été une nouvelle fois intensifiés. Il fallait<br />

vérifier dans quelle mesure il était possible<br />

�� ����� ������� ��������� �������� �� ��<br />

cathédrale de Naumburg enregistrée dans<br />

�� ����� ���������� � ��� ������� �������� ��-<br />

���������� ����� ��� ���������� �� �������<br />

culturel (vignoble, prés fruitiers dispersés,<br />

������� �� ������������� � ���� �� �������<br />

mieux prendre en compte en particulier les<br />

objets suivants:<br />

- cathédrale de Naumburg avec<br />

ses environs<br />

- cité de Naumburg<br />

- château fort de Schönburg<br />

- église abbatiale et château de Goseck<br />

� �� �������������� ������������ ������<br />

- grange cistercienne maison romane<br />

de Bad Kösen<br />

- château fort de Saaleck<br />

- château fort de Rudelsburg<br />

- ancienne église abbatiale de Zscheiplitz<br />

� ������� ����� �� �������� ���� ��������<br />

Ste Marie<br />

- château fort de Neuenburg<br />

ainsi que les deux « exclaves »<br />

un peu plus éloignées.<br />

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- château féodal monastère de Memleben.<br />

Le groupe formé ensuite de représentants<br />

de la ville de Naumburg, de la circonscrip-<br />

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���� �� ���������� �� ���������� �� ����chéologie,<br />

du ministère de la culture, de<br />

������������� ��� ���������� �� �� �����-<br />

����� �� �������� ������������� ����������� �<br />

suivi cette mission et clarifié les différents<br />

������� �� ����������� �� ���������� �������-<br />

���� �� �������������� �� �� �����������<br />

du patrimoine protégé, du développement<br />

�� ��������� ����� ��� �������� �������� ���tinents.<br />

���� ��������� �� ���� ������� ����� � � ��<br />

dans pratiquement toutes les périodes, de<br />

la préhistoire au XXe siècle, des renseignements,<br />

des monuments et des développe-<br />

����� ������������� ���� �� ������ �� �����-<br />

���� ��������� �� �� �� ����� ������� ���<br />

peuvent revendiquer une attention dépas-<br />

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������ ����� � ������� ����� � ��� �����<br />

intelligemment les sites les plus importants<br />

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�� ���������� �� �������� � �������� ��<br />

���� ��������� ��� �� �� ����� �������� ��<br />

région ne peut revendiquer que cette pé-<br />

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soutenant la comparaison européenne et<br />

mondiale, en raison du grand nombre de<br />

monuments conservés et des développe-<br />

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�� ������ ����������� �� ������� �������� ��<br />

la région de la Saale-Unstrut destinée aux<br />

efforts entrepris pour la demande.<br />

Seite 63


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Welcome<br />

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Seite 67


Der gemeinnützige Förderverein Welterbe<br />

an Saale <strong>und</strong> Unstrut e.V. wurde am 8. April<br />

2008 in Naumburg gegründet. Ihm gehören<br />

der Burgenlandkreis, <strong>die</strong> Städte Naumburg,<br />

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<strong>Dom</strong>stifter zu Merseburg <strong>und</strong> Naumburg <strong>und</strong><br />

des Kollegiatstifts Zeitz, <strong>die</strong> Stiftung <strong>Dom</strong>e<br />

<strong>und</strong> Schlösser in Sachsen-Anhalt, <strong>die</strong> Stiftung<br />

Schulpforta, der Naturpark Saale-Unstrut-<br />

Triasland sowie zahlreiche weitere Gebietskörperschaften,<br />

Vereine <strong>und</strong> Unternehmen an.<br />

Der Verein will Fördermittel <strong>und</strong> Spenden<br />

akquirieren, <strong>die</strong> zur Restaurierung, Sanierung<br />

<strong>und</strong> Pflege der Objekte des zukünftigen<br />

Welterbes entsprechend der gebotenen<br />

Dringlichkeit verwendet werden sollen. Der<br />

Verein will <strong>die</strong> regionale historische <strong>und</strong> kulturelle<br />

Identität im zukünftigen Welterbegebiet<br />

„Saale-Unstrut-Region“ durch Bildungs-,<br />

Informations- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit stärken.<br />

Der Verein will Arbeiten, Aktivitäten, Forschungen<br />

<strong>und</strong> Veröffentlichungen fördern, <strong>die</strong><br />

dazu beitragen, dass geeignete Landschaftsteile<br />

<strong>und</strong> Kulturdenkmale als historische Kulturlandschaft<br />

der Saale-Unstrut-Region in <strong>die</strong><br />

Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen<br />

werden.<br />

Zur Verwirklichung <strong>die</strong>ser Ziele ist der gemeinnützige<br />

Förderverein Welterbe an Saale<br />

<strong>und</strong> Unstrut e.V. auf Ihre Unterstützung angewiesen.<br />

Seite 68<br />

Der Förderverein<br />

Der Förderverein Welterbe an Saale <strong>und</strong><br />

Unstrut e.V. braucht Ihre Unterstützung!<br />

Helfen Sie durch Ihre Spende <strong>und</strong> werden Sie<br />

förderndes Mitglied des Vereins!<br />

Bankverbindung: Sparkasse Burgenlandkreis<br />

Kontonummer: 3011 008 123<br />

BLZ: 800 530 00<br />

Geschäftsführung Burgenlandkreis<br />

Schönburger Straße 41 · 06618 Naumburg<br />

Tel.: 03445-73-1688 oder 03445-73-1699<br />

E-Mail: Verein.Welterbe.Saale-Unstrut@blk.de<br />

www.WelterbeanSaale<strong>und</strong>Unstrut.de<br />

Vorsitzender<br />

Dechant Georg Graf von Zech-Burkersroda<br />

Vereinigte <strong>Dom</strong>stifter<br />

<strong>Dom</strong>platz 16/17 · 06618 Naumburg<br />

Telefon: 03445-2301-0<br />

Telefax: 03445-2301-20<br />

E-Mail: info@vereinigtedomstifter.de<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Oberbürgermeister Bernward Küper<br />

Stadt Naumburg · Markt 1<br />

06618 Naumburg<br />

Telefon: 03445-273101<br />

Telefax: 03445-273103<br />

E-Mail: bernward.küper@naumburg-stadt.de<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Landrat Harri Reiche<br />

Burgenlandkreis<br />

Schönburger Straße 41 · 06618 Naumburg<br />

Telefon: 03445-73-1001<br />

Telefax: 03445-73-1296<br />

E-Mail: landrat@blk.de


Kontaktadressen<br />

Touristische Kontakte<br />

Saale-Unstrut-Tourismus e.V.<br />

Lindenring 34 · 06618 Naumburg<br />

Tel.: 03445-23 37 90<br />

www.saale-unstrut-tourismus.de<br />

Touristinformation Naumburg<br />

Markt 12 · 06618 Naumburg<br />

Tel.: 03445-27 31 25 <strong>und</strong> -19 43 3<br />

www.naumburg-tourismus.de<br />

Naturpark Saale-Unstrut-Triasland e.V.<br />

Unter der Altenburg 1 · 06642 Nebra<br />

Tel.: 034461-22 08 6<br />

www.naturpark-saale-unstrut.de<br />

Besucherempfangszentrum Stiftung<br />

Schulpforta<br />

Schulstraße 22 · 06628 Schulpforte<br />

Tel.: 034463-28 11 5<br />

www.stiftung-schulpforta.de<br />

Touristinformation Bad Kösen<br />

<strong>Naumburger</strong> Str. 13b · 06628 Bad Kösen<br />

Tel.: 034463-28 28 9<br />

www.badkoesen.de<br />

Mittelalterliche Monumente<br />

Altstadt Naumburg<br />

Markt 1 · 06618 Naumburg<br />

Tel.: 03445-27 31 25<br />

Fax: 03445-27 31 28<br />

www.naumburg-tourismus.de<br />

Freyburger Fremdenverkehrsverein e.V.<br />

����� � � ����� �������� ���������<br />

Tel.: 034464-27 26 0<br />

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Weinbauverband Saale-Unstrut e.V.<br />

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Tel.: 034464-26 11 0<br />

www.weinbauverband-saale-unstrut.de<br />

Fremdenverkehrsverein Weißenfelser<br />

Land e.V.<br />

Markt 27 · 06667 Weißenfels<br />

Tel.: 03443-30 30 70<br />

www.weissenfelstourist.de<br />

Tourist-Information Zeitz<br />

Altmarkt 16 · 06712 Zeitz<br />

Tel.: 03441-83 29 2<br />

www.zeitz.de<br />

Tourist-Information Bad Bibra<br />

Bürgergarten 1 · 06647 Bad Bibra<br />

Tel.: 034465-70 19 0<br />

www.vgem-finne.de<br />

Altstadt Freyburg mit Marienkirche<br />

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Tel.: 034464-27 45 1<br />

Fax: 034464-27 37 6<br />

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Seite 69


<strong>Naumburger</strong> <strong>Dom</strong><br />

<strong>Dom</strong>platz 16/17 · 06618 Naumburg<br />

Tel.: 03445-23 01 10<br />

Fax: 03445-23 01 20<br />

www.naumburger-dom.de<br />

Schloss Goseck<br />

Burgstraße 53 · 06667 Goseck<br />

Tel.: 03443-28 44 88<br />

Fax: 03443-28 44 83<br />

www.schloss-goseck.de<br />

Burg Schönburg<br />

Schönburg Nr. 1 · 06618 Schönburg<br />

Tel.: 03445-75 02 18<br />

Fax: 03445-75 02 19<br />

www.burgschaenke-schoenburg.de<br />

Seite 70<br />

Kontaktadressen<br />

Zisterzienserkloster Pforta<br />

Schulstraße 12 · 06628 Schulpforte<br />

Tel.: 034463-35 11 0<br />

Fax: 034463-28 11 6<br />

www.stiftung-pforta.de<br />

Romanisches Haus Bad Kösen<br />

Am Kunstgestänge · 06628 Bad Kösen<br />

Tel./Fax: 034463-27 66 8<br />

www.museum-naumburg.de<br />

Burgen Saaleck <strong>und</strong> Rudelsburg<br />

Burgstr. 32/33 · 06628 Bad Kösen<br />

Tel.: 034463-26 55 3 <strong>und</strong> -27 32 5<br />

Fax: 034463-26 55 3 <strong>und</strong> -60 48 3<br />

www.rudelsburg.com


Kontaktadressen<br />

Klosterkirche Zscheiplitz<br />

Auf dem Gut · 06632 Zscheiplitz<br />

Tel.: 034464-26 52 6<br />

Schloss Neuenburg<br />

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Tel.: 034464-35 53 0<br />

Fax: 034464-35 55 5<br />

www.schloss-neuenburg.de<br />

Eckartsburg<br />

Burgweg 13b · 06648 Eckartsberga<br />

Tel.: 034467-20 41 5<br />

Fax: 034467-61 01 7<br />

www.eckartsburg.de<br />

Kloster <strong>und</strong> Kaiserpfalz Memleben<br />

Thomas-Müntzer Straße 48 · 06642 Memleben<br />

Tel.: 034672-60 27 4<br />

Fax: 034672-93 40 9<br />

www.kloster-memleben.de<br />

Schloss Moritzburg Zeitz<br />

Schlossstraße 6 · 06712 Zeitz<br />

Tel.: 03441-21 25 46<br />

Fax: 03441-61 93 31<br />

www.zeitz.de<br />

Seite 71


Literaturhinweise<br />

Naumburg, <strong>Dom</strong> St. Peter<br />

<strong>und</strong> Paul<br />

� ��������� ������ ��� ���������� ����<br />

Mit Fotografien von Janos Stekovics.<br />

Halle (Saale) 1997.<br />

� ��� ���������� ���������� �������<br />

Kostbarkeiten im <strong>Dom</strong>schatzgewölbe.<br />

Hg. von Holger K<strong>und</strong>e. Petersberg 2006<br />

(Schriften der Vereinigten <strong>Dom</strong>stifter zu<br />

Merseburg <strong>und</strong> Naumburg <strong>und</strong> des<br />

Kollegiatstifts Zeitz. Band 3).<br />

� ��� ���������������� �� ���������� ����<br />

Mit den von Neo Rauch gestalteten<br />

Glasfenstern. Petersberg 2007 (Kleine<br />

Schriften der Vereinigten <strong>Dom</strong>stifter zu<br />

Merseburg <strong>und</strong> Naumburg <strong>und</strong> des<br />

Kollegiatstifts Zeitz. Band 5).<br />

� ������ ������� ��� �������� ��� �����<br />

burger <strong>Dom</strong>es <strong>und</strong> <strong>die</strong> Marienstiftskirche:<br />

kritische Überlegungen zur Forschung.<br />

In: Religiöse Bewegungen im Mittelalter.<br />

Festschrift für Matthias Werner zum 65.<br />

Geburtstag. Hg. von Enno Bünz, Stefan<br />

Tebruck <strong>und</strong> Helmut G. Walther.<br />

Köln/Weimar 2007, S. 213-238<br />

(Veröffentlichungen der Historischen<br />

Kommission für Thüringen: Kleine Reihe.<br />

Band 24).<br />

Hochmittelalterliche <strong>Herrschaftslandschaft</strong><br />

an Saale<br />

<strong>und</strong> Unstrut<br />

Überblicksdarstellungen<br />

� ��������������� ���� ��������� ��������<br />

<strong>und</strong> Nebra. Hg. vom Landesamt für Denkmalpflege<br />

Sachsen-Anhalt. Halle (Saale)<br />

2001 (Denkmalverzeichnis Sachsen-<br />

Seite 72<br />

Anhalt. Band 9. 1).<br />

� ��� ������ �� ��� ������� �������� ������<br />

1988 (Werte unserer Heimat. Band 46).<br />

� ����������������������� ��� ��� ������<br />

Unstrut-Verein für Kulturgeschichte <strong>und</strong><br />

Naturk<strong>und</strong>e e.V. Bad Bibra/Naumburg/Halle.<br />

� �������� ����� ������� ����� ������ �����<br />

des Saale- <strong>und</strong> mittleren Elbegebietes.<br />

Leipzig, 1958 – 1961.<br />

Orte<br />

Literaturhinweise<br />

Bad Kösen mit Rudelsburg, Saaleck,<br />

Schulpforte<br />

� �������� ��������� ��� ���������� ���<br />

Baugeschichte der Rudelsburg, Burgenlandkreis.<br />

In: Burgen <strong>und</strong> Schlösser<br />

in Sachsen-Anhalt 14 (2005), S. 75-153.<br />

� �������� ��������� ���� ��������<br />

Burgenlandkreis. Zur Geschichte <strong>und</strong><br />

Baugeschichte. In: Burgen <strong>und</strong> Schlösser<br />

in Sachsen-Anhalt 15 (2006), S. 6-56.<br />

� �������������� ����� ��������� �������<br />

Pforta. Das Zisterzienserkloster – Die<br />

Landesschule. Vier<strong>und</strong>fünfzig Fotografien<br />

von Sigrid Schütze-Rodemann <strong>und</strong> Gert<br />

Schütze. Regensburg 2000.<br />

� ����������� ��� ��������������������<br />

St. Marien Schulpforte. Ergebnisse eines<br />

Arbeitsprojektes im Rahmen des Graduiertenkollegs<br />

“Kunstwissenschaft – Bauforschung<br />

- Denkmalpflege” der Otto-<br />

Friedrich-Universität Bamberg <strong>und</strong> der<br />

Technischen Universität Berlin. Hrsg. von<br />

Achim Hubel <strong>und</strong> Johannes Cramer,<br />

bearbeitet von Achim Hubel, Christiane<br />

Hartleitner <strong>und</strong> Rudolf Dellermann. Halle<br />

(Saale) 2003.<br />

� �������� ��������� ������� �������� ���<br />

Zisterzienserkloster Schulpforte. Vierte


Literaturhinweise<br />

Auflage. München/Berlin 2003 (Große<br />

Baudenkmäler. Heft 477).<br />

� ������ ������� ��� ��������������������<br />

Pforte. Die Urk<strong>und</strong>enfälschungen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

frühe Geschichte bis 1236. Köln/Weimar/<br />

Wien 2003 (Quellen <strong>und</strong> Forschungen zur<br />

Geschichte Sachsen-Anhalts. Band 4).<br />

� ����������� ����� � ��������� �������<br />

Schulpforte. Zisterzienserabtei Sankt<br />

Marien zur Pforte. Landesschule Pforta.<br />

München/Berlin 2004 (DKV-Edition).<br />

� �������� ��������� ��� ���������� ����<br />

in Bad Kösen - ein bedeutender klösterlicher<br />

Wirtschaftsbau des hohen<br />

Mittelalters. Ein Beitrag zur Geschichte<br />

<strong>und</strong> Baugeschichte. Bad Kösen 2008.<br />

Burgscheidungen<br />

� ������ ��� ���� ��������������� ��<br />

Unstruttal. Hg. von Hans Berger.<br />

Berlin 1975.<br />

Eckartsburg<br />

� ��� ������������ ����� ������� ����<br />

(Schriftenreihe der Stiftung Burgen,<br />

Schlösser <strong>und</strong> Gärten des Landes<br />

Sachsen-Anhalt. Band 1).<br />

� �������� ��������� ��� ����������� ��<br />

späteren 12. <strong>und</strong> frühen 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

– Aus der Arbeit des Referates für<br />

Bauforschung im Landesamt für<br />

Denkmalpflege Sachsen-Anhalt. In:<br />

Schumann, Dirk (Hg.): Bauforschung <strong>und</strong><br />

Archäologie. Stadt- <strong>und</strong> Siedlungsentwicklung<br />

im Spiegel der Baustrukturen.<br />

Berlin 2000, S. 86-113.<br />

Freyburg mit Neuenburg<br />

� ��� ���� ��������� ���� �� ��� ���� �������� �<br />

Entwicklung der Stadt <strong>und</strong> des städtischen<br />

Lebens von der Gründung bis zur Mitte<br />

des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts, von Joachim Säckl.<br />

���� ��� ��� ���� �������� � ��� �������<br />

Plätzen <strong>und</strong> dem Alltag der Menschen.<br />

Von Roswitha Berbig, Kordula Ebert, Beate<br />

Hellwig, Monika Markwardt, Joachim<br />

Säckl, Reinhard Schmitt, Kerstin Wille.<br />

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reihe des Vereins zur Rettung <strong>und</strong><br />

Erhaltung der Neuenburg e. V. Heft 3).<br />

� �������� �� ��� ������� � ��� �������<br />

historischer Ansichten von den Anfängen<br />

bis 1950. Bearbeitet von Kordula Ebert,<br />

Frank-Dietrich Jacob, Fritz Lenz, Joachim<br />

Säckl, Reinhard Schmitt. Petersberg 2003.<br />

� �������� �� ��� �������� ��� �������<br />

schichte der Stadt. Mit Beiträgen von<br />

Bernd W. Bahn, Christine Müller, Reinhard<br />

������� ��� ����� ������� �������� ����<br />

(novum castrum. Schriftenreihe des<br />

Vereins zur Rettung <strong>und</strong> Erhaltung der<br />

Neuenburg e. V. Heft 8) , S. 64-80.<br />

� �������� ��������� �������� ����� ���<br />

Reinhard Schmitt: Schloss Neuenburg<br />

����������������� ������� ���������� �������<br />

München/Berlin 2008 (Große Baudenkmäler.<br />

Heft 516).<br />

� �������� ��������� ������ ��������� ���<br />

�������� ���������� ��� ������������� ���<br />

späten 11. bis zum mittleren 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

nach den Untersuchungen der Jahre<br />

1986 bis 2007. In: Burgen <strong>und</strong> Schlösser<br />

in Sachsen-Anhalt 16 (2007), S. 6-138.<br />

Seite 73


Goseck<br />

� �������� ��������� ����� ������� ���<br />

Schloß Goseck. Zum Stand der baugeschichtlichen<br />

Erforschung. In: Denkmalpflege<br />

in Sachsen-Anhalt 7 (1999),<br />

S. 32-54.<br />

� �������� ����������� ��������������<br />

fächerübergreifende Lehre <strong>und</strong> Forschung<br />

in Goseck. In: 5 Jahre Aufbaustu<strong>die</strong>ngang<br />

„Denkmalpflege“ in Sachsen-Anhalt.<br />

Halle (Saale) 2007, S. 17-20 (Hallesche<br />

Beiträge zur Kunstgeschichte. Band 9).<br />

Laucha<br />

� ������ �������� ������� ��� ����������<br />

Städtchen an der Unstrut. Ein geschichtlicher<br />

Abriß. Laucha 1994.<br />

� ������������ ������ ��������������������<br />

Vorbefestigungen im Saale-Unstrut-<br />

Gebiet. In: Zwinger <strong>und</strong> Vorbefestigungen.<br />

Tagung vom 10. bis 12.<br />

November 2006 auf Schloss Neuenburg<br />

��� �������� ���������� ��� �� ������� ���<br />

Landesgruppen Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />

<strong>und</strong> Thüringen der Deutschen Burgenvereinigung<br />

e. V. von Heinz Müller <strong>und</strong><br />

Reinhard Schmitt. Langenweißbach 2007,<br />

S. 117-124.<br />

Naumburg<br />

� �������� �������� ������ ����� ���������<br />

Halle (Saale) 1903 (Beschreibende Darstellung<br />

der älteren Bau- <strong>und</strong> Kunstdenkmäler<br />

der Provinz Sachsen. Band 24).<br />

� �������� �� ��� ������ �������� ���<br />

Stadtgeschichte <strong>und</strong> Stadtsanierung. Hg.<br />

von der Stadt Naumburg. Naumburg 2001.<br />

� ������� ��������� ���������������� �����<br />

häuser in Naumburg. In: architectura 24<br />

(1994), S. 56-70.<br />

Seite 74<br />

� ���������������� ������� ��� ��������<br />

kirche zu Naumburg/Saale. München o. J.<br />

(DKV-Führer Nr. 594/2).<br />

� ��������� ������ ���� �������� �������<br />

oder: Wie mittelalterlich ist Naumburg<br />

an der Saale wirklich? In: Entstehung <strong>und</strong><br />

Wandel mittelalterlicher Städte in<br />

Thüringen. Berlin 2007, S. 214-240<br />

(Erfurter Stu<strong>die</strong>n zur Kunst- <strong>und</strong> Baugeschichte.<br />

Band 3).<br />

� �������� ��������� ��� ������������ ��<br />

Naumburg. Neue bauhistorische Untersuchungen.<br />

In: Burgen <strong>und</strong> Schlösser in<br />

Sachsen-Anhalt 16 (2007), S. 139-244.<br />

� ������� ��������� ������ ��� �����������<br />

Naumburg. Naumburg 2001 (Stadtmuseum<br />

Naumburg. Führer durch <strong>die</strong> Dauerausstellung<br />

im Haus zur Hohen Lilie.<br />

Band 1).<br />

Memleben<br />

� ��������� ����������� � ������������� �<br />

Propstei. Im Auftrag des Vereins des<br />

Klosters <strong>und</strong> der Kaiserpfalz Memleben<br />

e. V. hg. von Helge Wittmann. Petersberg<br />

2001.<br />

� �������� ��������� ��� ������ ������� ��<br />

Memleben. Dößel 2006 (Sakrale Bauwerke.<br />

Nr. 1).<br />

Schönburg<br />

� �������� ��������� ��� ���������� ���<br />

Baugeschichte der Schönburg,<br />

Burgenlandkreis. In: Burgen <strong>und</strong> Schlösser<br />

in Sachsen-Anhalt 12 (2003), S. 15-79.<br />

Zscheiplitz<br />

Literaturhinweise<br />

� ������������ ��������������� ������� �������<br />

<strong>und</strong> Gut. In: Burgen <strong>und</strong> Schlösser in<br />

Sachsen-Anhalt. Sonderheft. Halle (Saale)


Literaturhinweise<br />

1999 (gleichzeitig erschienen in: novum<br />

castrum. Schriftenreihe des Vereins zur<br />

Rettung <strong>und</strong> Erhaltung der Neuenburg<br />

e. V. Heft 7).<br />

Kulturlandschaft<br />

� ��������� ������� ������� ����� ��� �����<br />

<strong>und</strong> Hippe. Naumburg 1993.<br />

� ������ �������� ������� ��� ������� �����<br />

denkmäler im Saale-Unstrut-Gebiet. Halle<br />

(Saale) 1999, S. 85-101 (Landesheimatb<strong>und</strong><br />

Sachsen-Anhalt (Hg.): Beiträge zur<br />

Regional- <strong>und</strong> Landeskultur Sachsen-<br />

Anhalts. Heft 9).<br />

� ������ ������� � �������� �������� �� ���<br />

Zwischen Fest <strong>und</strong> Alltag. Weinkultur in<br />

��� ����� ������������� �������� �����<br />

� ������������ ��������� �������� �������<br />

<strong>und</strong> Salzstraße. Unterwegs auf alten<br />

Straßen <strong>und</strong> Wegen. Bad Bibra o. J.<br />

(1999).<br />

� ��������� ��������� �� �������� ��<br />

Saale <strong>und</strong> Unstrut. Dößel 2006.<br />

� ������� �������� ��� �������������<br />

- Kulturlandschaft als Kulturdenkmal. In:<br />

Naturpark Saale-Unstrut-Triasland e.V.<br />

������ ��� ���������� ��������������<br />

Nebra 1998, S. 5-7.<br />

� ������� �������� �������������� ��<br />

Saale <strong>und</strong> Unstrut. In: Landesheimatb<strong>und</strong><br />

Sachsen-Anhalt (Hg.): Weinkultur an Saale<br />

<strong>und</strong> Unstrut. Halle (Saale) 1999, S. 102-<br />

113 (Beiträge zur Regional- <strong>und</strong> Landeskultur<br />

Sachsen-Anhalts. Heft 9).<br />

� ���� ������ � ������� ���� � ��������<br />

Peridita: Weiterentwicklung der<br />

Kulturlandschaft - Modellvorhaben am<br />

Beispiel des Naturparks Saale-Unstrut-<br />

Triasland. Nebra/München 2001.<br />

� ���������� �������� � �������� �������<br />

Die Saale. München/Berlin 1996.<br />

� ���������� ��������� ��� ������� ���<br />

Klosters Pforte. In: Tullner, Mathias (Hg.):<br />

Weinkultur an Saale <strong>und</strong> Unstrut. Halle<br />

(Saale) 1998, S. 66-82 (Sachsen-Anhalt.<br />

Beiträge zur Kultur- <strong>und</strong> Landesgeschichte.<br />

Band 12).<br />

� ���������� ��������� ��� ������� ���<br />

Klosters Pforte. In: Weinkultur an Saale<br />

<strong>und</strong> Unstrut. Halle (Saale) 1999, S. 18-31<br />

(Beiträge zur Regional- <strong>und</strong> Landeskultur<br />

Sachsen-Anhalts. Band 9).<br />

� ��� ����������� ��������� � ����� ��������<br />

Alte Reben an der Saale <strong>und</strong> Unstrut -<br />

Genressoucen im nördlichsten Anbaugebiet<br />

Europas. Naumburg/Wethau 1996.<br />

� ������ ������ ������ ������������ �� ���<br />

Denkmalen der Industrie <strong>und</strong> Technik in<br />

Deutschland. Band 2: Berlin, Neue Länder.<br />

Stuttgart 1998.<br />

� ������ �������� �������� ��������� ���<br />

Produktions- <strong>und</strong> Verkehrsgeschichte.<br />

Berlin/Leipzig 1990.<br />

� �������� �������� � ������� ���������<br />

Denkmale der Produktions- <strong>und</strong> Verkehrsgeschichte.<br />

Band 1. Berlin 1989-91.<br />

� ����������� �������� � ���������<br />

Eberhard: Technische Denkmale in der<br />

Deutschen Demokratischen Republik.<br />

Leipzig 1989.<br />

� ���������� ��� ���������������<br />

Technische Denkmale in Mittel- <strong>und</strong><br />

Ostdeutschland. Hg. von Ottfried Wagenbreth,<br />

Helmut Düntzsch, Rudolf Tschiersch<br />

<strong>und</strong> Eberhard Wächtler. Leipzig/Stuttgart<br />

1994.<br />

Seite 75


Abbildungsnachweise/Autorenverzeichnis<br />

Abbildungen<br />

Agro - Öko Consult GmbH Berlin<br />

Seite 36/37<br />

Arge Röhrer Schöß Dorn:<br />

Seite 12 unten; 59 oben<br />

Reno Büchner, Halle<br />

Seite 30 unten; 31 rechts; Seite 64/65<br />

Förderverein „Welterbe an Saale <strong>und</strong> Unstrut“<br />

e. V.<br />

Seite 4 links <strong>und</strong> unten rechts; 13, 14, 15, 16; 17;<br />

18; 19; 23; 24; 25; 30 links; 31 links <strong>und</strong> Mitte; 32;<br />

33; 34 links <strong>und</strong> rechts oben; 38; 39; 42; 43; 44; 45;<br />

46 oben; 48; 49; 50; 51; 53; 55 oben; 56; 58; 60<br />

����������� ������<br />

Universitätsbibliothek Heidelberg<br />

Seite 29 (cpg 848, Blatt 30r)<br />

Klaus Jestaedt, Naumburg<br />

Seite 55 unten<br />

Landesamt für Denkmalpflege <strong>und</strong><br />

Archäologie Sachsen–Anhalt<br />

Seite 11 links (© Juraj Lipták)<br />

Seite 12 oben (Reinhard Schmitt)<br />

Seite 41 (Reinhard Ulbrich)<br />

Seite 54<br />

Seite 59 unten (Bettina Weber/Reinhard Schmitt)<br />

Landesschule Pforta, Schulpforte<br />

Seite 46 unten (Flurkarte Nr. 125)<br />

Seite 34 rechts unten; 35 Mitte<br />

Stadtarchiv Naumburg<br />

Seite 54 unten (Otto Blaubach, um 1920)<br />

Stadtmuseum Naumburg<br />

Seite 40<br />

Gerd Seidel, Zeitz<br />

Seite 35 oben<br />

Simon Werbung GmbH, Weißenfels<br />

Seite 52/53 Mitte<br />

Wartburgstiftung Eisenach<br />

Seite 27 (U. Kneise)<br />

Vereinigte <strong>Dom</strong>stifter zu Merseburg <strong>und</strong> Naumburg<br />

<strong>und</strong> des Kollegiatstifts Zeitz, Bildarchiv:<br />

Seite 76<br />

Seite 4 oben rechts<br />

Seite 5 oben links <strong>und</strong> oben rechts (Matthias Kuch)<br />

unten links (Matthias Rutkowski)<br />

unten rechts; oben Mitte<br />

Seite 6/7; 8/9; 22; 26; 28 (Matthias Rutkowski)<br />

Seite 10 oben links (Torsten Biel)<br />

unten links <strong>und</strong> oben rechts (Matthias Kuch)<br />

unten rechts<br />

Seite 11 rechts<br />

Seite 20/21 (Torsten Biel)<br />

Seite 47<br />

Verfasser<br />

Bilder/Autoren<br />

Bernd Bahn, Weimar<br />

Dr. Walter Bettauer,<br />

Landesamt für Denkmalpflege <strong>und</strong> Archäologie<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Christoph Bosch<br />

Landesamt für Denkmalpflege <strong>und</strong> Archäologie<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Karl Büchsenschütz,<br />

Leiter der Arbeitsgruppe Welterbe<br />

Klaus Jestaedt M. A., Weimar<br />

Dr. Mechthild Klamm<br />

Landesamt für Denkmalpflege<br />

Dr. Holger K<strong>und</strong>e,<br />

Vereinigte <strong>Dom</strong>stifterverwaltung Naumburg<br />

Dr. Sabine Meinel<br />

Landesamt für Denkmalpflege <strong>und</strong> Archäologie<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Dipl. phil. Reinhard Schmitt,<br />

Landesamt für Denkmalpflege <strong>und</strong> Archäologie<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Dipl.-Ing. Christoph Scholter,<br />

ehem. Landesamt für Denkmalpflege <strong>und</strong><br />

Archäologie Sachsen-Anhalt<br />

Dipl.-Ing. Gerd Seidel, Zeitz<br />

Roland Thrän<br />

Geschäftsführer, Förderverein Welterbe an Saale<br />

<strong>und</strong> Unstrut e.V.


Impressum<br />

Redaktion:<br />

Dr. Walter Bettauer<br />

Christoph Bosch<br />

Kristin Busch<br />

Karl Büchsenschütz<br />

Klaus Jestaedt M. A.<br />

Dr. Holger K<strong>und</strong>e<br />

Dr. Sabine Meinel<br />

Dipl. phil. Reinhard Schmitt<br />

Dipl.-Ing. Christoph Scholter<br />

Dipl.-Ing. Gerd Seidel<br />

Roland Thrän<br />

Kerstin Wille M. A.<br />

Layout:<br />

SIMON Werbung GmbH<br />

Weißenfels<br />

Druck:<br />

SIMON Werbung GmbH<br />

Weißenfels<br />

Naumburg 2011 (3., erweiterte Auflage)<br />

Mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung<br />

der Sparkasse Burgenlandkreis,<br />

des Saale-Unstrut-Tourismus e.V. <strong>und</strong><br />

durch Projektmittel des Landes Sachsen-<br />

Anhalt.<br />

Seite 77


Sponsor


www.WelterbeanSaale<strong>und</strong>Unstrut.de<br />

ISBN: 978-3-00-026640-9

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