MiETER Journal - Stadt und Land
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NACHriCHteN<br />
Ausstellung: Berlins vergessene Mitte<br />
Die Sonderausstellung des <strong>Stadt</strong>museums Berlin im Ephraim-Palais, die auf zwei Etagen zu sehen ist,<br />
findet ein ausgesprochen reges interesse. Noch bis zum 27. März 2011 wird hier sehr anschaulich die<br />
Entwicklung des <strong>Stadt</strong>kerns der Berliner Mitte dargestellt.<br />
Überwiegend ist die Schau mit<br />
Fotografien <strong>und</strong> Texttafeln,<br />
Gr<strong>und</strong>riss- <strong>und</strong> Straßenplänen<br />
bestückt. Auch Filmaufnahmen<br />
dokumentieren Vergangenes. Vereinzelt<br />
sieht man Fragmente aus dem 16.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert, Hauszeichen aus Sandstein<br />
von 1723, ebenso einen Kleinguss<br />
Martin Luthers <strong>und</strong> einen der<br />
acht Schlusssteinköpfe, die einst am<br />
alten Berliner Rathaus prangten.<br />
Marien- <strong>und</strong> Nikolaikirche –<br />
Zeugen aus dem 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Im Jahre 1861 wurde der Gr<strong>und</strong>stein<br />
für das neue Rote Rathaus gelegt.<br />
Hier, in einem großen Radius,<br />
befand sich der mittelalterliche Kern<br />
der heutigen Großstadt. Was uns<br />
als älteste Zeugen der Vergangenheit<br />
blieb, sind die Marien- <strong>und</strong> Nikolai-<br />
26<br />
Ephraim-Palais: Der Eingang zur Sonderausstellung über Berlins vergessene Mitte.<br />
kirche aus dem 13. Jahrh<strong>und</strong>ert. Besucher<br />
der Ausstellung können auch<br />
die Chronik Berlins verfolgen. Sie be-<br />
Barocke Illusion in Hellersdorf<br />
Nach der Schafweide im Innenhof<br />
der Lily-Braun-Str.<br />
1-11 nahm in Hellersdorf eine<br />
weitere Illusionsmalerei Gestalt<br />
an. Im „Palmenhof“ der Bodo-<br />
Uhse-Str. 10 fällt der Blick nun auf<br />
eine weitläufige Parklandschaft anstatt<br />
auf 32 schlichte Garagenwän-<br />
de. Das Motiv bildet<br />
ein barockes, surrealistisch verfremdetes<br />
Pendant zu den umliegenden<br />
Grünanlagen.<br />
Bei den Mietern kommt das gut<br />
an: Ihnen stehen nun zusätzliche<br />
Garagen zur Verfügung, die zudem<br />
ein Blickfang inmitten des großzü-<br />
gigen Innenhofes<br />
sind. n<br />
ginnt mit den ersten Ansiedlungen<br />
1180, als Berlin noch Cölln hieß.<br />
Berlin wurde 1244 erstmals erwähnt,<br />
ab 1307 bildeten beide Städte eine<br />
Union. Der erste gemeinsame <strong>Stadt</strong>plan<br />
erschien 1652.<br />
Zwischen 1662 <strong>und</strong> 1682 entwickelten<br />
sich drei weitere Residenzstädte,<br />
zu denen Friedrichswerder,<br />
Dorotheenstadt <strong>und</strong> Friedrichstadt<br />
gehörten.<br />
Erst 1920 entstand das gemeinsame<br />
Groß-Berlin in einer städtebaulich<br />
harmonischen Ära. Fotografien<br />
zeigen eine lebendige, verkehrstechnisch<br />
gut erschlossene Altstadt zum<br />
Ende der Kaiserzeit.<br />
Man erfährt, dass im 2. Weltkrieg<br />
in Berlins historischer Mitte Dreiviertel<br />
der Bausubstanz zerstört wurden,<br />
324 Gebäude waren zerbombt.<br />
Jahre später, nach dem Mauerbau,<br />
ließ die DDR in Berlins Mitte den<br />
Fernsehturm bauen, der 1969 eingeweiht<br />
wurde. Anlässlich der 750 Jahrfeier<br />
Berlins wurde dann 1987 das<br />
Nikolaiviertel, das seitdem besonders<br />
für Touristen ein Anziehungspunkt<br />
ist, eingeweiht.<br />
Die Ausstellung ist bis zum 27.<br />
März 2011 im Ephraim- Palais, <strong>Stadt</strong>museum<br />
Berlin, Poststraße 16, 10178<br />
Berlin, zu sehen. n<br />
StADt UND LAND • Mieter <strong>Journal</strong> Nr. 31 • Dezember 2010