MiETER Journal - Stadt und Land
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ePOrt<br />
Der kleine Ray <strong>und</strong> seine Talentpatin<br />
Jeder Mensch hat Talente. Es gilt nur, sie zu erkennen <strong>und</strong> zu fördern – so frühzeitig wie möglich. Die<br />
Bürgerstiftung Neukölln hat dazu das Projekt „Neuköllner Talente“ initiiert, das von drei Wohnungsunternehmen,<br />
darunter der STADT UND LAND, unterstützt wird. Für Kinder zwischen 8 <strong>und</strong> 12 Jahren werden<br />
„Talentpaten“ gesucht, die einmal pro Woche für einige St<strong>und</strong>en Zeit mit einem „Paten“-Kind verbringen.<br />
In dem Projekt geht es nicht um<br />
olympiaverdächtige Ausnahmekinder,<br />
die ausgebildet werden<br />
sollen, sondern um Interessen, Begabungen<br />
<strong>und</strong> die Erweiterung des Horizontes<br />
von Kind <strong>und</strong> Paten.<br />
Sophie Reimers ist die Patin des<br />
8-jährigen Ray Dojlido. Sie kann sich<br />
noch genau an den Tag erinnern, an<br />
12<br />
Am Spielnachmittag<br />
lernten sie sich kennen<br />
dem sie Ray kennen gelernt hat. Die<br />
Bürgerstiftung Neukölln veranstaltete<br />
im Frühjahr 2010 einen Spielnachmittag,<br />
an dem potentielle Paten <strong>und</strong><br />
Kinder aufeinander trafen. „Wir haben<br />
lange nebeneinander gesessen<br />
<strong>und</strong> gepuzzelt“, sagt Reimers. Dabei<br />
merkten beide, dass sie sich sympathisch<br />
waren. Rays Zwillingsschwester<br />
Dahlia, die schon länger einen Paten<br />
hatte, sprach dann aus, was alle<br />
drei dachten: „Du musst Rays Patin<br />
werden!“<br />
Zusammen mit dem Projektleiter<br />
legten Sophie Reimers <strong>und</strong> Ray sich<br />
auf die Patenschaft fest, die offiziell<br />
ein Jahr dauert.<br />
Reimers Motive, Talentpatin<br />
zu werden, sind<br />
vielfältig: Die 28-Jährige<br />
hat selbst einen<br />
zweijährigen Sohn<br />
<strong>und</strong> suchte schon<br />
seit einiger Zeit nach<br />
einem Ehrenamt, das<br />
zu ihr passt. Auch beruflich<br />
interessierte sie<br />
das Projekt, denn als<br />
Master für sozio-kulturelle<br />
Studien forschte<br />
sie in Neuköllner Schulen<br />
zum Thema Migration,<br />
Bildung <strong>und</strong> Chancengleichheit.<br />
„Ich finde es toll, dass<br />
wir immer irgendwo hingehen“,<br />
schwärmt Ray.<br />
Im Kino waren sie, beim<br />
Zwei, die sich gut verstehen: Patin Sophie Reimers <strong>und</strong> der 8-jährige Ray Dojlido.<br />
Schwimmen <strong>und</strong> am Teltowkanal. Bei<br />
einem Bibliotheksbesuch hat er sich<br />
einen Atlas ausgesucht. „Er wollte wissen,<br />
wo Berlin ist, Ghana <strong>und</strong> Polen“,<br />
erzählt Reimers. Rays Vater kommt<br />
Einmal in der Woche<br />
mit Kindern<br />
etwas unternehmen,<br />
wie<br />
z.B. Schwimmen.<br />
aus Ghana, seine Mutter aus Polen.<br />
„Meistens unterhalten wir uns einfach<br />
viel miteinander“, erzählt die Patin.<br />
Denn es geht bei den „Neuköllner<br />
Talenten“ nicht um das sture Training<br />
einer Begabung. Der Umgang mit den<br />
Paten fördert das Selbstbewusstsein<br />
<strong>und</strong> ermöglicht im Idealfall neue<br />
Ray ist sportlich <strong>und</strong><br />
spielt gerne Basketball<br />
Sichtweisen auf das eigene Leben <strong>und</strong><br />
die Welt. Etwas, was Ray besonders<br />
gut kann, gibt es natürlich dennoch:<br />
Er ist sehr sportlich <strong>und</strong> mag Ballspiele<br />
wie z.B. Basketball.<br />
Auf Rollschuhen trainiert er zweimal<br />
die Woche in einem Neuköllner<br />
Sportzentrum <strong>und</strong> hat sogar schon<br />
Preise bei Turnieren gewonnen.<br />
Wer Interesse an einer Patenschaft<br />
hat, meldet sich bei:<br />
Neuköllner Talente, Projekt<br />
der Bürgerstiftung Neukölln,<br />
Emser Straße 117, 12051 Berlin,<br />
Telefon 62 73 80 14, www.<br />
neukoellner-talente.de<br />
StADt UND LAND • Mieter <strong>Journal</strong> Nr. 31 • Dezember 2010