19. April 2021

19. APRIL 2021, E-PAPER AUSGABE
Getty
Quelle: ZAMG
10°
Morgen
Dienstag muss
man in Graz
den ganzen Tag
über mit Regen
rechnen. Es bleibt außerdem mit
maximal 10 Grad relativ frisch.
Wilde Blumen
In Werndorf im Bezirk Graz-Umgebung
wurde heute eine Wildblumen-Aktion
für das Bienenwohl gestartet. 4
Wilde Graberei
Auch diese Woche kommt es in Graz
wieder zu Sperren und Umleitungen. Wir
haben die Infos zu den neuen Baustellen. 3
Vier neue
Klimaschutz-
Förderungen
für alle Grazer
GETTY, LUEF
Sonnige Zeiten. Die Stadt Graz beschließt in der nächsten Gemeinderatssitzung gleich vier neue Umwelt- und Klimaschutz-Förderungen, die Grazer
in Anspruch nehmen können: von Dachbegrünungen und „SolarGrünDächer” über große Photovoltaik-Anlagen als auch kleine für Balkone. SEITE 2

2 graz
www.grazer.at 19. APRIL 2021
Der Grazer Krauthäuptel ist heuer
erstmal ein Wasserschutzsalat. DANNER
Wasserschutz
mit Grazer Salat
■ Der Grazer Krauthäuptel ist
heuer erstmals ein ausgezeichneter
Wasserschutzsalat. Den Titel
hat der berühmte Grazer Salat
heuer deshalb erhalten, da er
die Bodenfruchtbarkeit und das
Bodenleben fördert. Die Humusvermehrung
beziehungsweise
-Bilanzierung ist im Bereich des
Wasserschutzes ebenfalls enorm
wichtig und wird beim Anbau des
Krauthäuptels gefördert. Kurze
Transportwege, die die Umwelt
schonen, ergänzen das Angebot
und krönen den Krauthäuptel zurecht
zum Wasserschutzsalat.
So könnte bald die Grazer Dächerlandschaft aussehen. Um die Grazer dazu zu animieren, einen Beitrag zum Klimaschutz
zu leisten, beschloss die Stadt Graz nun vier weitere Förderungen in der Höhe von 1,1 Millionen Euro. GETTY
Mehr Geld fürs Klima
KLIMASCHUTZ. Die Stadt Graz nimmt ihren Beitrag zum Klimaschutz sehr
ernst. Darum werden nun 1,1 Millionen Euro in neue Förderungen investiert.
Die Corona-Zahlen in Graz sind seit
Freitag weiter angestiegen. GETTY
Corona-Zahlen in
Graz und GU
■ Die Grazer Corona-Zahlen
sind seit gestern deutlich angestiegen.
Die Sieben-Tages-
Inzidenz liegt aktuell bei 174,9
Fällen pro 100.000 Einwohnern
(Freitag: 162,2) – 164,7 in Graz-
Umgebung. Der Steiermark-
Durchschnitt beträgt 162,3. Das
höchste Infektionsgeschehen
hat der Bezirk Deutschlandsberg
mit 216,9 – das niedrigste Bruck-
Mürzzuschlag mit 88,1. Bisher
sind 280 Menschen in Graz im
Zusammenhang mit einer Corona-Infektion
gestorben, in Graz-
Umgebung 237.
Von Nina Wiesmüller
nina.wiesmueller@grazer.at
Die Stadt Graz legt immer
mehr Wert auf den Klimaschutz,
mittlerweile gibt
es sogar einen eigenen Klimaschutzbeauftragten.
Nun wurde
der nächste Schritt in Richtung
klimabewusste Stadt getan. Insgesamt
1,1 Millionen Euro fließen
aus dem Klimaschutzfonds
in Projekte, die den Klimaschutz
fördern. Diese sind beispielsweise
Photovoltaik-Anlagen auf den
Dächern und Balkonen in der
Stadt sowie Dachbegrünungsprojekte
im Grazer Stadtgebiet.
„Heuer und nächstes Jahr haben
wir jeweils 561.000 Euro dafür
reserviert. Diese Summe kommt
jenen Grazern zugute, die ganz
bewusst Verantwortung übernehmen
und auf Photovoltaik
oder Dachbegrünung setzen“,
rechnet Bürgermeister Siegfried
Nagl vor. Um dies zu ermöglichen
wurden gleich vier neue Förderungen
von der Klimaschutzarbeitsgruppe
aus Stadtbaudirektion
und Umweltamt erarbeitet.
Ab 30. April kann man einen Antrag
für diese Förderungen unter
www.digitalestadt.graz.at stellen.
Diese Förderungen sollen Grazer
dabei unterstützen, einen Beitrag
zum Klimaschutz zu leisten. Dies
ist laut Vizebürgermeister Mario
Eustacchio ein wichtiger Faktor,
um Klimaschutz noch attraktiver
zu machen. „Das Klimaschutzförderpaket
ist ein wichtiger Schritt,
um unsere Heimat auch für kom-
mende Generationen zu bewahren“,
so Eustacchio. Davon, dass
sich diese Investitionen lohnen
werden, ist Umweltstadträtin Judith
Schwentner überzeugt. „Wir
haben in Graz noch sehr viel Potential,
wie man vim Schlossberg
aus sehen kann. Jeder einzelne
Quadratmeter Grünfläche ist ein
nächster Schritt zur Klimawende.
Ich bin zuversichtlich, dass wir
die mit all unseren Anstrengungen
gemeinsam schaffen werden.“,
so Schwentner.
In Graz gibt es viel Potential, weiß Umweltstadträtin Judith Schwentner. GETTY

19. APRIL 2021 www.grazer.at
graz 3
Das sind die Baustellen
dieser Woche in Graz
SERVICE. Auch diese Woche kommt es wieder zu Behinderungen im Straßenverkehr.
In der Dorfstraße startet heute die Sanierung, es gibt eine Sperre. In der Nacht
von Donnerstag auf Freitag wird dann die Unterflurtrasse Gradnerstraße gesperrt.
■ Heute Montag, 19. April, startete
die Straßensanierung in der Dorfstraße
im Bereich Murfelder Straße
bis Eichbachgasse. Die Arbeiten
durch die Holding Graz Stadtraum
sollen bis zum 18. Juni andauern.
Bis dahin gibt es ein Fahrverbot, von
dem nur Anrainer ausgenommen
sind, und eine lokale Umleitung.
Aufgrund von Reinigungsarbeiten
muss die Unterflurtrasse Gradnerstraße
von 22. auf 23. April zwischen
20 und 5 Uhr Früh gesperrt
werden. Die Tunnelreinigung
durch den Straßenerhaltungsdienst
des Landes betrifft beide
Fahrtrichtungen. Es wird eine lokale
Umfahrung eingerichtet. VENA
Auch in dieser Woche kommt es wieder zu Umleitungen in Graz.
SYMBOLBILD: LUEF
Die Uni Graz untersuchte das Internetverhalten
von Studenten. UNIGRAZ
Studenten
sicher im Netz
■ Die Unversität Graz veröffentlichte
eine Studie, welche
das digitale Wissen von Studierenden
untersuchte. Dabei
gaben 98 Prozent aller Teilnehmer
an, dass sie mehrmals
täglich online sind, ein Großteil
möchte das reduzieren.
Ebenfalls interessant ist dass
es einen Gender Gap gibt: 80
Prozent aller männlichen Teilnehmer
geben an, sehr sicher
im Umgang mit dem Internet
zu sein, bei den weiblichen
waren es nur 67 Prozent.
Verlängerung der Schnupfenbox
TESTEN. In der Schnupfenbox am Lendplatz können sich Menschen mit Covid-Symptomen rasch und
kostenlos testen lassen. Die ursprünglich bis Ende April geplante Teststation wird jetzt verlängert.
Die Covid-Tests in den
Teststraßen und in Apotheken
sind darauf ausgelegt,
infizierte Personen, die
keine Symptome haben, zu
entdecken. „Für alle, die Symptome
aufweisen und schnell
und wohnortnah herausfinden
wollen, ob sie sich mit dem Coronavirus
infiziert haben, bietet
Medius - Zentrum für Gesundheit
in Kooperation mit der
Stadt Graz seit Dezember eine
Teststation am Lendplatz an“,
erklärt Gesundheitsstadtrat Robert
Krotzer.
Unter etermin.net/medius
können sich Menschen mit Symptomen
für einen kostenlosen
Schnelltest anmelden. Fällt die-
ser positiv aus, wird gleich vor Ort
auch ein PCR-Test durchgeführt.
„Auch wenn die Grazer Infektionszahlen
im österreichweiten
Vergleich erfreulich sind, haben
wir uns dazu entschlossen, das
Projekt Schnupfenbox zu verlängern“,
so Krotzer. So wolle man
sicherstellen, dass gerade in diesem
dicht besiedelten Gebiet von
Graz keine Testlücken entstehen.
Zuletzt wurden etwa 60 Antigentests
pro Tag durchgeführt und
dabei ein bis zwei positive Fälle
in der Schnupfenbox entdeckt.
Die Öffnungszeiten ab heute, 19.
April: Montag, Mittwoch, Freitag:
14-19 Uhr, Dienstag und Donnerstag:
8-12 Uhr, Samstag: 8-12
Uhr. Mehr dazu auf graz.at
Stadtrat Robert Krotzer, Dr. Ines Muchitsch und Dr. Stefan Korsatko von
Medius bei der Eröffnung der Teststation am Lendplatz im Herbst. STADT GRAZ/FISCHER
NACHRICHTEN AUS DEM RATHAUS
ENTGELTLICHE KOOPERATION

4 graz
www.grazer.at 19. APRIL 2021
Aktion Wildblumen startet:
26 GU-Gemeinden erblühen
SCHÖN. Heute fiel der offizielle Startschuss für die „Aktion Wildblumen“ im Bezirk Graz-Umgebung.
26 Gemeinden beteiligen sich, in Werndorf werden 9.000 Quadratmeter Wiese zur Verfügung gestellt.
Von Fabian Kleindienst
fabian.kleindienst@grazer.at
Der April macht wettertechnisch
was er will –
und doch kehrt mehr und
mehr der Frühling ein. Dementsprechend
fiel heute der Startschuss
der „Aktion Wildblumen“
des Landes Steiermark im Bezirk
in Graz-Umgebung.
26 Gemeinden im Bezirk werden
heuer aufblühen und damit
die heimische Landschaft verschönern
und zur Vielfalt beitragen.
Immerhin seien in den letzten
Jahrzehnten viele heimische
Wildpflanzen von Monokulturen
verdrängt worden, wie Landesrätin
Ursula Lackner betonte:
„Gerade in den Monaten der Corona-Krise
haben wir bemerkt,
wie wichtig eine intakte Umwelt
ist. Als Rückzugsort, zum Kraft-
tanken, aber auch für unsere
Landwirtschaft. Deswegen müssen
wir die Artenvielfalt schützen
und ausbauen!“
Wie das mit der Aktion funktioniert
erklärt Projektkoordinatorin
Christine Podlipnig: „Wir
ziehen alle Wildblumen selbst.
Ein Team von Biologiestudentinnen
und -studenten unterstützt
bei der aufwendigen Aufzucht
und Pflege. Auch heimische Raritäten,
wie der Mittlere Wegerich
oder die Wilde Karde, sind dabei.“
9.000m² Wiese
In Werndorf werden dafür 300
Pflanzen das Ortsbild schmücken,
daneben hat man sich fraktionsübergreifend
entschieden,
ein gemeindeeigenes Grundstück
in der Größe von 9.000
Quadratmetern im Bereich des
Radwegs zu nutzen und für die
Aussaat zur Verfügung zu stellen,
wie Vizebürgermeister Alexander
Ernst betont: „Einerseits
sichern wir so die Lebensgrundlage
für wichtige Insekten, andererseits
gehen wir einen Schritt
in Richtung Arten- und Klimaschutz.“
Bgm. Willibald Rohrer, GR Alexander Kober, Landesrätin Ursula Lackner, Projektkoordinatorin
Christine Podlipnig und GR Martina Schmidt (v.l.) LAND STEIERMARK/PURGSTALLER

19. APRIL 2021 www.grazer.at
graz 5
Nash sucht
ein Zuhause
Grazer
Pfoten
Nash ist noch sehr ungestüm, aber auch ein sehr verschmuster Kerl. KK
Nash durfte in seinem bisherigen
Leben noch nicht viel einen tollen Hund machen kann.
das aus dem ungestümen Bub,
kennen lernen und die wichtige
Prägungsphase wurde nicht genutzt.
Auch die Grundkomman-
- Cane Corso - Malinois Mix
- 1 Jahr
dos müssen erst noch gefestigt - mag keine Hunde, Katzen
werden. Er ist ein starker Rüde und Kinder
und beschützt einen Spaziergänger.
Im Zwinger zeigt er sich Kontakt: Arche Noah
verschmust und offen. Der Rüde www. aktivertierschutz.at
braucht ein erfahrenes Herrchen, Tel. 0676/84 24 17 437
BOTSCHAFTER DES GRAZER SPORTJAHRES
Petra Kofler
Mein Name ist Petra Kofler
und ich bin jetzt 42 Jahre
alt. Mein größter sportlicher
Erfolg bisher war der Grazer
Halbmarathon im Jahr 2019
und letztes Jahr der Erzberg-
Dirt run! Ich trainiere gerade
für den Wings for Life run im
Mai und im Herbst würde ich
super gerne wieder in Graz den
Halbmarathon laufen. Ich freue
mich schon sehr auf das Grazer
Sportjahr. Let’s Go! Graz.
Andreas Rosenbichler
Nach einem ausgiebigem
Leben mit 60-80 Zigaretten
pro Tag und mehrmals in der
Woche intensivem Alkoholkonsum
und einem Burn Out im
Jahr 2007, war mein Leben, falls
man das noch so nennen kann,
einfach nicht mehr tragbar. Im
Dezember 2012 begann ich mit
einem Trainer zu trainieren
und habe dann 2013 den Graz
Marathon in 3 Stunden 36 Minuten
absolviert. Let’s Go! Graz.
Jetzt
mitdiskutieren
www.facebook.com/derGrazer
Spielplatz
modernisieren
Endlich den „Spielplatz“ am
Südgürtel in Liebenau zu einem
richtigen Spielplatz umgestalten!
Das, was da jetzt
so herumsteht ist wirklich
ein Trauerspiel. Kann man
gar nicht Spielplatz nennen.
Dabei wäre der Platz perfekt
und man könnte ihn wesentlich
besser nutzen.
Christina Grebien
* * *
Mehr Outdoor-Plätze
Mehr Open Air Plätze für
Meistkommentierte
Geschichte
des Tages
366 neue
Bürgerideen
für Graz
Graz soll die lebenswerteste
Stadt Europas werden. Darum
wurden nun die Ideen der
Grazer vor den Vorhang geholt.
Insgesamt wurden 300.000 Euro
an Budget gesichert, um diese
auch umsetzen zu können. Bis
jetzt wurden 366 Ideen eingereicht,
nun können alle Grazer
vom 23. April bis zum 2. Mai
Freizeit, Kunst und Kultur...
Was spricht gegen eine coole
Tanzlocation im Freien, gerade
in Zeiten wie diesen wäre
das ein Segen.
Bettina Müller
* * *
Schwimmbad
Ein Schwimmbad in St . Peter
wäre toll.
* * *
Irene Hösch
Mehr Kultur
Kultur und Veranstaltungen
gehören endlich her. So ähnlich
wie in Wien nur angepasst.
Karl Grimmer
* * *
abstimmen, danach kommt es
zu einer weiteren Bewerbungsphase.
Ideen sind beispielsweise
ein Riesenrad an der Mur,
eine FKK-Zone am Schloßberg
oder ein Schwimmbad in St. Peter.
Was unsere Leser davon halten
und was sie sich wünschen,
teilten sie uns wie immer auf
Facbeook mit.
REAKTIONEN & KOMMENTARE

6 graz
www.grazer.at 19. APRIL 2021
C H R O N I K
Blaulicht
Report
✏ julian.bernoegger@grazer.at
Pensionistin mit
Waffe überfallen
■ Am Freitag raubte in Graz ein
bislang unbekannter Täter eine
77-Jährige aus: Der Mann lauerte
der Pensionistin aus Graz-
Umgebung in einer Tiefgarage
in der Lazarettgasse auf. Plötzlich
stieg er zu der Frau in ihr geparktes
Auto. Er bedrohte sie mit
einer Schusswaffe und verlangte
Bargeld. Die Frau folgte den
Anweisungen des Räubers und
wurde nicht verletzt. Der mutmaßliche
Räuber flüchtete unmittelbar
nach der Tat zu Fuß in
östliche Richtung zum Parkplatz
einer Postfiliale, dort setzte er
seine Flucht mit einem E-Scooter
fort. Eine Alarmfahndung
der Polizei verlief negativ. Die
Staatsanwaltschaft Graz ordnete
Dieser unbekannte Mann soll am Freitag in Graz eine Pensionistin (77) mit
einer Schusswafe bedroht und ausgeraubt haben. Er ist flüchtig.
LPD STMK
die Veröffentlichung von Bildern
aus Überwachungskameras an.
Zudem bittet die Polizei um Hinweise
zum Täter: Er war etwa 180
Zentimeter groß, eher schlank,
sprach einwandfreies Deutsch
ohne Akzent, heller Hauttyp. Er
trug eine dunkle Hose eine olivgrüne
Sportjacke mit Kapuze und
hatte eine schwarze Faustfeuerwaffe.
Mögliche Zeugen werden
gebeten, sich beim Kriminalreferat
unter der Telefonnummer
059/133 65 33 33 zu melden.
Mann rastete in
Gössendorf aus
■ Ein 35-Jähriger randalierte
am verganenen Samstag in
Gössendorf im Bezirk Graz-
Umgebung. Gegen 18.45 Uhr
wurde die Polizei zum Parkplatz
eines Supermarkts gerufen.
Beim Eintreffen der Beamten
hatte der 35-Jährige bereits
die Glasscheibe einer nagegelegenen
Bushaltestelle eingeschlagen
und eine Werbetafel
beschädigt. Außerdem schlug
er auch bei zwei geparkten
Autos die Scheiben ein. Der
Mann war sichtlich stark alkoholisierte
und zudem durch
andere Substanzen beeinträchtigt.
Er wurde festgenommen
und in ein Krankenhaus
gebracht.
Über 200 Graffitis:
Sprayer erwischt
■ Die Grazer Polizei hat einen
25-Jährigen ausgeforscht,
der in den vergangenen zwei
Jahren über 200 Graffitis gesprayt
haben soll. Vorwiegend
dürfte er in Graz und in Wien
aktiv gewesen sein. Er sprühte
verschiedene Schriftzüge
an unterschiedliche Häuser
und Objekte. Der Mann ist
geständig, er gab an, dass sein
Leben langweilig sei und er einen
„Kick“ gesucht hätte. Der
Schaden ist laut Polizei sehr
hoch und liegt wohl im oberen
fünfstelligen Euro-Bereich. Er
wird wegen schwerer Sachbeschädigung
angezeigt.

19. APRIL 2021 www.grazer.at
graz 7
40 Jahre CD
Ewald Pfleger:
„Die CD wird
noch lange leben“
TOTGESAGTE LEBEN LÄNGER. Immer wieder ist die Rede vom nahen Ende der CD. Mitnichten. Die Compact
Disc lebt länger als gedacht und Musiker wie Ewald Pfleger verdienen mit CDs nach wie vor gutes Geld.
Von Vojo Radkovic
vojo.radkovic@grazer.at
Vor vierzig Jahren, 1981,
führte der weltberühmte
Dirigent Herbert von
Karajan die CD in die Welt der
Klassik ein. Die kleine silberene
Scheibe nannte er „ein Wunder“.
Nun, nicht jeder war anfangs begeistert
vom Wechsel von Schallplatte
auf CD. Aber die CD hat
sich durchgesetzt, die Musikkassette
ins Abseits gedrängt und
die Vinylscheibe ziemlich bedrängt.
Jetzt gibt es ein beachtliches
Comeback von Vinyl.
Noch stapeln sich die CDs, aber es
werden spürbar weniger. GETTZY (2)
Ewald Pfleger, Mastermind
der Kultband Opus: „Unsere
erste CD-Produktion hatte den
Titel ,Opus‘ und das war 1987.
Wir haben für sie Gold erhalten.
Seitdem haben wir alle weiteren
Produktionen auf CD und
auf Vinyl herausgebracht. Als die
ersten Streamingdienste rauskamen
und Youtube Musik anbot,
schien das Ende der CD besiegelt
zu sein. Aber, so wie es aussieht,
scheint das Leben der kleinen
Scheiben weiterzugehen. Nur leider
werden weniger CDs weltweit
verkauft.“
Spotify, Youtube, Apple Music
machten der CD das Leben
schwer. Musiker, die wie Opus
aber mit „Live is Life“ einen Welthit
schaffen konnten, bekommen
auch von Youtube und Co ein
schönes Körberlgeld.
Pfleger: „Für Newcomer schaut
es auf dem Streaming-Sektor
eher mager aus, da kommt kaum
Geld rein. Der große Abcasher
ist Youtube. Jeder Song der erscheint,
ist sofort auf Youtube
gratis abrufbar. Da kommen Millionen
für die Plattenfirmen und
für Youtube herein. Allein von
,Live is Life‘ gibt es zig Visionen
auf dem Kanal. Für uns ist es außerdem
wichtig, dass es die nationalen
Radiostationen gibt. Von
diesen werden noch ordentliche
Tantiemen bezahlt. Die privaten
Opus: Die brandneue Single heißt „Fake Or True“ und die stammt vom Album
„Magnum“ und die gibts natürlich auf CD und Vinyl.
AUGUST PUCHMANN
Radios zahlen relativ wenig. Das
gleiche gilt für die Fernsehstationen.
Unser letztes Album Magnum
haben wir übrigens auf Vinyl
und CD herausgebracht. Auf
der Downloadversion gibt es nur
die neuen Songs und nicht das
Archivmaterial wie auf CD, Vinyl
oder im Fan-Package.“
Übrigens. de erste CD von STS
war „Überdosis Gfühl“ und die
erste Platte, die in den USA auf CD
herauskam, war Bruce Springsteens
„Born in the U.S.A.“.
CD in Fakten
■ Erste CD: Hier geht die Meinung
auseinander. Fakt scheint,
dass ABBAs „The Visitors“ eine
der ersten CDs weltweit war.
■ CD-Umfang: In der Theorie
umfasst die CD 74 Minuten abgespielte
Musik, das entspricht
einem Datensatz von 650 MB.
■ Preis: Die ersten CDs kosteten
zwischen 245 und 280
Schilling (17,5 u. 20 Euro). Die
ersten CD-Player kosteten ca.
14.000 Schilling (ca. 100 Euro)
■ Österreich-Umsätze: 2019
77,5 Millionen Euro (+24%) aus
Streaming und Downloads. Aus
CDs, Vinyl und Musik-DVDs gab
es 50,6 Mio.Euro (-7,8 %).
derGrazer
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG/
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8 graz
www.grazer.at 19. APRIL 2021
Ausblick
Was morgen in Graz wichtig ist
■ Morgen Dienstag findet die April-Sitzung des steirischen Landtags
statt. Da wird unter anderem der Schöckl wieder Thema. Die Grünen fordern
einen Entschließungsantrag und einen runden Tisch mit Stadt Graz,
betroffenen Gemeinden und Vereinen. Auf der Tagesordnung stehen
außerdem Maßnahmen gegen Hass im Netz, die Änderung des Baumschutzgesetzes
und Wohnbauförderungsgesetzes sowie Maßnahmen zur
Erhöhung der Verkehrssicherheit. Des Weiteren wird ein Prüfbericht zum
Energiemanagement bei Amtsgebäuden des Landes von Rechnungshof
vorgelegt.
■ Wegen Vorbereitungsarbeiten für den zweigleisigen Ausbau der Straßenbahnstrecke
entlang der Triester Straße muss die Holding morgen
und am Mittwoch jeweils von 8.30 bis 17.30 Uhr, einen Schienenersatzverkehr
für die Straßenbahnlinie 5 zwischen Zentralfriedhof und Puntigam
einrichten.
■ Morgen wird ein neuer Stadt- und Bewegungsführer für Graz präsentiert,
der ich damit beschäftigt, wie weit man auf den schönsten Strecken
mit 10.000 Schritten kommt.
■ Eine 71-jährige Pensionistin aus Graz muss sich morgen vor Gericht
verantworten. Sie soll eine andere Frau am Telefon bedroht haben, nachdem
diese einen Leserbrief an eine Zeitung geschrieben hatte. Sie rief die
Verfasserin an und drohte, sie würde „Asylanten vorbeischicken damit
sie euch abstechen“, außerdem würde sie der Frau den Coronavirus schicken
„damit Corona euch umbringt“. Die Anklage lautet auf Nötigung.
■ Wohn-Immobilien gewinnen gerade in bewegten Zeiten weiter an
Zum Zentralfriedhof fährt morgen und übermorgen ein Schienenersatz. GETTY
Bedeutung. Steirische Wohn-Immobilien sind im Vergleich zu anderen
Bundesländern preislich dennoch sehr attraktiv, allerdings mit großen regionalen
Unterschieden. Diese werden morgen in einer Pressekonferenz
der Raiffeisenbank thematisiert.