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Russische Lieder zum Tanz der „Regenbogenperlen“ - Stadt und Land

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DiALog<br />

integration in rotterdam <strong>und</strong> Neukölln<br />

STADT UND LAND lud <strong>zum</strong> gesellschaftlichen Dialog · Ehrengast: Bürgermeister Ahmed Aboutaleb<br />

Großes Interesse am Dialog.<br />

Die Geschäftsführung von<br />

STADT UND LAND hatte für<br />

die 10. Veranstaltung des gesellschaftlichen<br />

Dialogs einen beson<strong>der</strong>en<br />

Ehrengast eingeladen:<br />

den Bürgermeister von Rotterdam,<br />

Ahmed Aboutaleb.<br />

Für das Thema „Globale Herausfor<strong>der</strong>ung:<br />

Integration in Großstädten<br />

Europas“ konnte keine bessere Wahl<br />

getroffen werden. Dies umso mehr,<br />

als Rotterdam <strong>und</strong> Neukölln mit ähnlichen<br />

Problemen zu kämpfen haben:<br />

hohe Arbeitslosigkeit, Jugendkriminalität<br />

<strong>und</strong> eine große Zahl von Migranten.<br />

In Rotterdam stammen sie<br />

aus 174 Nationen, in Neukölln aus 164.<br />

6<br />

Gäste aus Politik,<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Medien<br />

Die Geschäftsführer <strong>der</strong> STADT<br />

UND LAND, Michael Niestroj <strong>und</strong><br />

Jürgen Marx, konnten an diesem<br />

Juni-Abend im BVV-Saal des Rathauses<br />

eine Vielzahl von Gästen aus<br />

Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Medien begrüßen.<br />

In den Mittelpunkt seines Vortrages<br />

rückte Bürgermeister Aboutaleb<br />

die Probleme, die alle europäischen<br />

Metropolen durch die<br />

Globalisierung haben. Sie sei Segen<br />

<strong>und</strong> Fluch zugleich, weil Unterneh-<br />

Ahmed Aboutaleb, Bürgermeister von<br />

Rotterdam, <strong>und</strong> Neuköllns Bürgermeister<br />

Heinz Buschkowsky.<br />

men von einem Tag <strong>zum</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Standorte wechseln – <strong>und</strong> damit Arbeitsplätze<br />

entstehen o<strong>der</strong> wegfallen.<br />

Deshalb gebe es keine allgemein gültigen<br />

Konzepte. Vielmehr sehe die<br />

Wirklichkeit für jeden an<strong>der</strong>s aus.<br />

Die Angst vor Verän<strong>der</strong>ung müsse<br />

durch Vertrauen ersetzt werden. So<br />

sei die „Arbeit am Vertrauen“ für Rotterdam,<br />

eine <strong>Stadt</strong> mit <strong>der</strong> höchsten<br />

Arbeitsproduktivität Europas, ein<br />

„knallharter Faktor für die Wirtschaft“.<br />

Für seine muslimischen Glaubensbrü<strong>der</strong>,<br />

die sich unverstanden <strong>und</strong><br />

diskriminiert fühlen, hat er wenig<br />

Verständnis. Vielfach liege es auch an<br />

ihnen selbst, weil sie die Sprache<br />

nicht sprechen <strong>und</strong> am gesellschaftlichen<br />

Leben <strong>der</strong> neuen Heimat nicht<br />

teilnehmen.<br />

Es treffe zwar zu, dass ein Migrant<br />

immer unten anfängt. Doch die Ge-<br />

sellschaft ermöglicht es auch, dass<br />

man sehr weit kommen kann. Bürgermeister<br />

Aboutaleb ist selbst das<br />

beste Beispiel. Er verließ mit 15 Jahren<br />

Marokko, lernte schnell Holländisch,<br />

machte Abitur <strong>und</strong> studierte<br />

Elektrotechnik. Seit 2009 ist er Bürgermeister<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Rotterdam.<br />

Je<strong>der</strong> Zugezogene fühlt<br />

sich dort als New Yorker<br />

Rotterdam wolle Vorreiter einer<br />

Integrationspolitik sein, wie sie New<br />

York bereits praktiziert. Dort fühlt<br />

sich je<strong>der</strong> Zugezogene als New<br />

Yorker, so <strong>der</strong> Bürgermeister.<br />

In <strong>der</strong> anschließenden Diskussion<br />

kam mit dem Schauspieler<br />

Hüseyin Ekici ein Vertreter<br />

<strong>der</strong> jungen Neuköllner<br />

Generation zu Wort. Er fragte,<br />

wie denn die Gesellschaft Rotterdams<br />

mit einem Moslem als<br />

Bürgermeister zurecht komme.<br />

Hier verwies <strong>der</strong> Referent auf<br />

Umfragen, die sein Handeln in<br />

allen Bevölkerungsschichten<br />

positiv bewerten. Aber es gebe<br />

bei ihm auch keinen „Bonus“<br />

für Migranten.<br />

Bezirksbürgermeister Heinz<br />

Buschkowsky würdigte in seinem<br />

Statement die beson<strong>der</strong>e Rolle Rotterdams<br />

in Europa beim Ringen um die<br />

bestmögliche Integrationspolitik. So<br />

habe Rotterdam mit Neukölln viel gemeinsam.<br />

Von dort stamme z. B. das<br />

Projekt <strong>Stadt</strong>teilmütter. Frauen, die<br />

aus türkischen <strong>und</strong> arabischen Familien<br />

kommen, haben sich seit 2007<br />

um über 3.500 Migrantenfamilien<br />

gekümmert.<br />

Es gibt kein Patentrezept<br />

für Integration<br />

In seinem Schlusswort verwies Bürgermeister<br />

Aboutaleb nochmals darauf,<br />

dass es kein Patentrezept für Integration<br />

gibt. Gesellschaftlich sucht<br />

er die Lösung durch die Organisation<br />

von Neugier. „Neugier ist die Basis<br />

des gesellschaftlichen Vertrauens –<br />

nur so lernt man sich kennen.“ n<br />

StADt UND LAND • Mieter Journal Nr. 29 • Juni 2010

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