Russische Lieder zum Tanz der „Regenbogenperlen“ - Stadt und Land

ecHt & SicHerHeit
Winfried Roll,
Kriminaldirektor a. D.
Initiative Schutz vor Kriminalität
e. V., www.isvk.de
Fast jeder zweite Fall wurde aufgeklärt
(49,4 %). Allerdings verzeichneten
einige Delikte – die
unser Sicherheitsgefühl besonders
beeinträchtigen – wie etwa Autodiebstahl,
Wohnungseinbruch oder
Handtaschenraub – viel stärkere Zunahmen
und geringere Aufklärungserfolge.
Diebstähle und Einbrüche
bildeten schon immer den größten
Teil der registrierten Kriminalität, ihr
Anteil an der Gesamtkriminalität ist
aber seit der Wiedervereinigung ständig
gesunken. Unter den Diebstahlsdelikten
stach 2009 der Autodiebstahl
weit heraus, er legte nach Jahren
des Rückgangs um unglaubliche 36,2
Prozent auf 7.161 Fälle zu.
Knapp drei Viertel der entwendeten
Autos verschwanden „auf Dauer“,
was nach den Erfahrungen der
Ermittler vornehmlich auf die offenen
Grenzen Richtung Osteuropa
zurückzuführen ist. Daraus
dürfte sich auch die traurige Aufklärungsquote
von 9 Prozent erklären,
die den niedrigsten je registrierten
Wert erreichte.
Nicht gar so spektakulär, aber mit
7,9 Prozent immer noch deutlich, fiel
der Zuwachs beim Wohnraumeinbruch
aus, der jetzt schon im vierten
Jahr in Folge anstieg. 8.876 versuchte
und vollendete Einbrüche ergaben
eine Häufigkeit von 264 Fällen je
100.000 Einwohner. Auch hier sank
die Aufklärungsquote mit 11,1 Prozent
auf einen Tiefstwert.
Ein erfreulicher Spitzenwert ergab
sich dagegen beim Anteil der
nur versuchten Taten, bei denen
also nicht einmal das Eindringen
in die Wohnung oder das Haus
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Autodiebstahl:
Aufklärungsquote 9%
Besonders Handtaschenraub
hat wieder zugenommen
Nach sechs Jahren des stetigen Rückgangs stieg die Kriminalität
in Berlin im letzten Jahr erstmals wieder etwas an. 2009 zählte die
Polizei 487.096 Straftaten, das waren 4.331 Fälle (0,9 Prozent)
mehr als 2008.
gelang. Mit 38,2 Prozent scheiterten
fast zwei Fünftel der Einbrüche, meist
Im Ostteil der Stadt
wohnt man sicherer
an solider Sicherungstechnik – die
höchste je festgestellte Quote des Tätermisserfolgs!
Auch 2009 bestätigte sich wieder:
Im Ostteil der Stadt wohnt man
verhältnismäßig sicherer. So lag beispielsweise
Hellersdorf
unter den 95 statis-
tischen Ortsteilen
Berlins bei der Häufigkeit
des Wohnungseinbruchs
erst auf Rang 85, während Neukölln
schon auf Platz 20 kam. Bei den Rohheitsdelikten
setzte sich die Abnahmetendenz
der letzten Jahre durch.
Von Überfällen sind besonders
ältere Menschen
betroffen. Die
Kripo bietet ihnen
zwei hauptamtliche
und 14
ehrenamtliche
„Ansprechpartner
für Senioren-
sicherheit“, kostenlose
Informations- und Vortragsveranstaltungen
an. Die Berater der Polizei
sind telefonisch erreichbar
unter Tel.
4664-979414.
Zugenommen hat der Handtaschenraub
um 15,6 Prozent auf 643
Taten, was allerdings immer
noch die zweitniedrigste
Fallzahl seit der Wiedervereinigung
war. Handtaschenraub
ist eine Straftat, die vor
allem Ältere betrifft;
fast die Hälfte der
Opfer sind Frauen
ab 60 Jahre.
StADt UND LAND • Mieter Journal Nr. 29 • Juni 2010