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SS2010 - Institut für Eisenbahnwesen, Verkehrswirtschaft und ...

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Exkursion <strong>Eisenbahnwesen</strong><br />

SS 2010<br />

10. bis 13. Mai 2010<br />

LVANr. 232.004<br />

Leitung:<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Verkehrswissenschaften<br />

Forschungsbereich <strong>für</strong> <strong>Eisenbahnwesen</strong>, <strong>Verkehrswirtschaft</strong> <strong>und</strong> Seilbahnen<br />

Karlsplatz 13 / E2302<br />

1040 Wien<br />

www.eiba.tuwien.ac.at


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung 1<br />

1.1 Ziel der Lehrveranstaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

1.2 Inhalt der Lehrveranstaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

1.3 Übersichtskarte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1.4 Teilnehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2 Großverschiebebahnhof Villach Süd 4<br />

2.1 Rangierbahnhof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2 Gleisbremsen <strong>und</strong> Automatisierung des Abrollberges . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.1 Gleisbremsen mit Balkenbremsen . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.2 Retarder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.2.3 Andere Gleisbremsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.2.4 Automatisierung des Ablaufberges . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.3 Großverschiebebahnhof Villach Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.3.1 Technische Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.3.2 Arbeitstechnologie am Großverschiebebahnhof Villach Süd . . 8<br />

2.3.3 Steuerung des Verkehrs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3 Salzburger Lokalbahn (SLB) 10<br />

3.1 Strukturelle Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

3.1.1 Salzburger Lokalbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

3.1.2 Güterverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.1.3 O-Bus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.1.4 Festungsbahn <strong>und</strong> Mönchsbergaufzug . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.1.5 Wolfgangsee Schifffahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.1.6 Schafbergbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.1.7 Pinzgauer Lokalbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.1.8 Berchtesgadener Land Bahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.1.9 Feldbahnanlage Großgmain . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3.2 Remise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3.2.1 E11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

3.2.2 E71 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

3.2.3 ET3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

3.2.4 ET6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

3.2.5 E61-64 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

3.2.6 ET41-58 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

3.3 Zugleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

i


Inhaltsverzeichnis<br />

4 O-Bus als städtisches Nahverkehrssystem 18<br />

4.1 Der O-Bus in Salzburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

4.1.1 Beginn einer Tradition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

4.1.2 Restrukturiert im neuen Jahrtausend . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4.1.3 Gerüstet <strong>für</strong> die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4.2 Das Bekenntnis zum O-Bus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

4.2.1 Fehlende Flexibilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

4.2.2 Fahrleitung verursacht Probleme . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

4.2.3 Der O-Bus <strong>und</strong> der Umweltgedanke . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.2.4 Komfortabel unterwegs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.2.5 Schieneneffekt auf der Straße . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.2.6 Beliebt in der Politik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

5 Erhaltung <strong>und</strong> Betreuung von ICE-Fahrzeugen 23<br />

5.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

5.1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

5.1.2 ICE 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

5.1.3 ICE T . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

5.2 Standort München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

5.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

5.2.2 Werkshalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

5.2.3 Außenreinigungsanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

5.2.4 Hallengleise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

5.2.5 Radsatzprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

6 DB Systemtechnik 28<br />

6.1 DB Systemtechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

6.2 Fahrsimulator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

6.3 Batterietestlabor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

6.4 Stromabnehmerprüfstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

6.5 Fahrgastinformationssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

7 Straßenbahnneubaustrecke am Beispiel München 34<br />

7.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

7.2 Streckenbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

7.3 Tragseilbrücke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

7.4 Haltestellengestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

7.5 Bauliche Gestaltung der Linie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

7.6 Grüngleis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

8 Vergleich Straßenbahn München versus Wien 39<br />

8.1 Meilensteine in der Geschichte der Wiener Straßenbahn . . . . . . . . 39<br />

8.2 Basisdaten zur Wiener Straßenbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

8.3 Geschichtliches zur Münchner Straßenbahn . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

8.4 Basisdaten zur Münchner Straßenbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

ii


Inhaltsverzeichnis<br />

8.5 Vergleich der Münchner mit der Wiener Straßenbahn . . . . . . . . . 44<br />

8.5.1 Vergleich der Basisdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

8.5.2 Gleiskörper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

Abbildungsverzeichnis i<br />

Tabellenverzeichnis iii<br />

Literaturverzeichnis iv<br />

iii


1 Einleitung<br />

1.1 Ziel der Lehrveranstaltung<br />

Ziel der Lehrveranstaltung ist anhand von praktischen Beispielen, die in den Vorlesungen<br />

gebrachten Themen anschaulich zu vertiefen.<br />

1.2 Inhalt der Lehrveranstaltung<br />

Das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Verkehrswissenschaften / Forschungsbereich <strong>für</strong> <strong>Eisenbahnwesen</strong>,<br />

<strong>Verkehrswirtschaft</strong> <strong>und</strong> Seilbahnen der TU Wien veranstaltete vom 10. bis zum 13.<br />

Mai 2010 eine Exkursion zu Exkursionszielen in Österreich <strong>und</strong> München. Die Exkursion<br />

begann mit der Bahnfahrt nach Villach <strong>und</strong> dem Besuch des Traktionsstützpunktes<br />

in Villach. Hier wurden die Traktionsarten an Hand von einer Elektrolok<br />

Baureihe 1016 <strong>und</strong> einer Diesellok der Baureihe 2016 vorgestellt. Nach einer kurzen<br />

Einschulung in die beiden Systeme wurde einigen Studenten die Möglichkeit geboten,<br />

die Fahrzeuge selbst zu steuern. Der Nachmittag stand im Zeichen des Großverschiebebahnhofs<br />

Villach Süd. Von der Leitwarte aus wurden die Aufgaben <strong>und</strong> Merkmale<br />

erläutert. Mit dem Zug ging es am Abend über die Tauernbahn nach Salzburg. Der<br />

zweite Tag war den verschiedenen Geschäftsbereichen der Salzburg AG gewidmet.<br />

Der Vormittag wurde mit einer Vorstellung des O-Bus Netzes in der Stadt Salzburg<br />

gefüllt mit anschließender Führung durch die O-Bus Garage. Am Nachmittag stand<br />

eine Fahrt mit der Lokalbahn Richtung Trimmelkam <strong>und</strong> der Besuch der Remise<br />

der Lokalbahn am Programm. Am Abend ging die Reise mit dem Zug von Salzburg<br />

Richtung München weiter. Der Mittwoch wurde mit dem DB-Betriebswerk<br />

<strong>für</strong> die ICE Baureihen gestartet. Am Nachmittag wurde das DB-Forschungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungszentrum besucht. Die neue Straßenbahnlinie in München wurde am<br />

Donnerstagvormittag besichtigt. Vor der Abfahrt von München nach Wien stand<br />

ein Besuch des Deutschen Museums – Verkehrszentrum in München am Programm.<br />

1


1.3 Übersichtskarte<br />

KAPITEL 1. EINLEITUNG<br />

In der Karte sind die jeweiligen Ausgangspunkte der Besichtigungen dargestellt.<br />

1.4 Teilnehmer<br />

Abb. 1.1: Übersichtskarte Exkursionverlauf<br />

Abb. 1.2: Gruppenfoto<br />

2


Tabelle 1.1: Teilnehmer, Berichtverfasser<br />

Seite Thema Berichtverfasser<br />

KAPITEL 1. EINLEITUNG<br />

4 Großverschiebebahnhof Villach Süd HRUBAN Ivo (0928781)<br />

VILANEK Anton (6740153)<br />

10 Salzburger Lokalbahn (SLB) SCHNEIDER Bernhard (0726465)<br />

SCHÖNWEILER Christoph<br />

18<br />

23<br />

O-Bus als städtisches<br />

Nahverkehrssystem<br />

Erhaltung <strong>und</strong> Betreuung von<br />

ICE-Fahrzeugen<br />

(0526145)<br />

KEHRER Johannes (0726729)<br />

RINNHOFER Matthias (0726267)<br />

LANG Hannes (0226155)<br />

HASELBAUER Katrin (0425815)<br />

28 DB - Forschungszentrum HAAG David (0727213)<br />

RADER GEorg (0725172)<br />

34<br />

Straßenbahnneubaustrecke Tramlinie<br />

23<br />

JURECKA Katalin (0326061)<br />

STROBL Christian (0226153)<br />

39<br />

Vergleich Straßenbahn Wien -<br />

München<br />

MÜLLER CHristoph (0425869)<br />

TRAXLER Philipp (0425380)<br />

3


2 Großverschiebebahnhof Villach<br />

Süd<br />

2.1 Rangierbahnhof<br />

Rangierbahnhöfe bestehen aus Gleisgruppen (Einfahrgruppe, Richtungsgruppe, Ausfahrtgruppe)<br />

<strong>und</strong> Fachgleisen (Lokwartegleisen, Gleisen <strong>für</strong> den Wagenstillstand <strong>und</strong><br />

die Wagenreparatur). Gleisgruppen können serienweise, parallel oder in Kombination<br />

zusammengestellt werden. Die Zusammenstellung der Gleisgruppen ist vom<br />

Raumangebot abhängig. Eine parallele bzw. eine kombinierte Zusammenstellung<br />

der Gleisgruppen bewirkt eine komplexere Rangiertechnologie des Bahnhofs <strong>und</strong> erfordert<br />

die Ausstattung mit Ausziehgleisen. Ein Rangierbahnhof kann in der Ebene<br />

oder mit einer Steigung ausgebildet werden (Flachbahnhof, Gefällebahnhof). Das<br />

wichtigste Element des Rangierbahnhofs ist der Ablaufberg. Die Einzelwagen werden<br />

mit Hilfe des Ablaufberges rangiert. Die Wagen werden mit einer Lokomotive<br />

auf den Abrollberg geschoben <strong>und</strong> laufen infolge des Gefälles selbständig auf das<br />

jeweilige Gleis. Der Bahnhof muss auch mit Durchfahrgleisen ausgestattet sein, die<br />

den Lokomotiven <strong>und</strong> Waggons, die <strong>für</strong> Fahrten über den Ablaufberg verboten sind,<br />

die Vorbeifahrt ermöglichen.<br />

2.2 Gleisbremsen <strong>und</strong> Automatisierung des<br />

Abrollberges<br />

Gleisbremsen dienen der Geschwindigkeitsregulierung der abgespannten Wagengruppe.<br />

Die maximale erlaubte Geschwindigkeit <strong>für</strong> die abgespannten Wagen beträgt bis<br />

zu 1,5 m/s [1] um Schäden an den Fahrzeugen durch zu große Anprallkräfte zu vermeiden.<br />

Die Reduktion der Fahrtgeschwindigkeit des rollenden Waggons kann durch<br />

mehrere unterschiedliche Bremssysteme erfolgen.<br />

2.2.1 Gleisbremsen mit Balkenbremsen<br />

Gleisbremssysteme mit Balkenbremsen sind eine Möglichkeit zur Geschwindigkeitsregelung<br />

der rollenden Wagengruppen. Es gibt elektropneumatische oder hydraulische<br />

Bremsen, welche elektronisch gesteuert werden. Die Bremswirkung wird durch<br />

Reibung zwischen dem Spurkranz <strong>und</strong> dem Flansch der Bremsleisten erreicht. Sie<br />

sind in den Bremsbalken gelagert. Der einarmige Hebel ist auf einem Zweikammersystem<br />

- Bremszylinder befestigt, der zweiarmige Hebel ist auf dem Kolben befestigt.<br />

4


KAPITEL 2. GROßVERSCHIEBEBAHNHOF VILLACH SÜD<br />

Die Hebel sind drehbar an einem Schenkel montiert. Die Federn wirken als Stoßdämpfer<br />

während des Endes der Bremsung. Im Schaltkasten sind ein Druckregler<br />

<strong>und</strong> 2 Elektro - Ventile. Aus dem Luftbehälter wird die Druckluft über eine Leitung<br />

zu den Bremszylindern geleitet. Die Schienenbremse hat 3 Positionen:<br />

• Durchfahrtslage – der Zylinder steht nicht unter Druck <strong>und</strong> die Bremsen erlauben<br />

die freie Durchfahrt von Fahrzeugen<br />

• Bereitschaftslage – die Luft wird in den Zylinder eingeleitet <strong>und</strong> die Bremse<br />

ist bereit <strong>für</strong> die Bremsung.<br />

• Arbeitslage – die Druckluft bewegt den Kolben, die Balken klemmen den Spurkranz<br />

ein<br />

Die Gleisbremsen werden je nach der Bremswirkung geteilt:<br />

• einseitige – Spurkränze werden auf einer Seite des Wagens gebremst (bei der<br />

zweiten Schiene ist ein Radlenker)<br />

• doppelseitige – Spurkränze werden auf beiden Seiten des Wagens gebremst.<br />

Der Bremszylinder mit Bremsbalken bildet eine Bremsgruppe <strong>und</strong> wird Element<br />

genannt. Eine Gleisbremse kann aus 2 – 6 Elementen bestehen. Das erste Element<br />

in der Fahrtrichtung muss an die Geschwindigkeit angepasst (erhöht) sein. Das Rad<br />

kann zwischen den Bremsleisten leicht hochgefahren werden. Nach dem letzten Element<br />

befinden sich die Aufgleisungsschuhe. Die Aufgleisungsschuhe führen die Räder<br />

wieder auf die Schienen zurück, wenn sie auf die Bremsbalken gedrückt werden. Der<br />

Radlenker von der Schienenbremse wird <strong>für</strong> die richtige Führung der Radsätze auf<br />

die Bremse verwendet.<br />

Abb. 2.1: Gleisbremsen mit Balkenbremsen [Quelle: Universität Pardubice]<br />

Prinzip: Die Bremswirkung wird nach Gewicht <strong>und</strong> Geschwindigkeit geregelt. Jede<br />

Wagengruppe kann eine unterschiedliche Geschwindigkeit haben. Der Rangierbahnhof<br />

hat meistens Ablaufbergbremsen, Talbremsen <strong>und</strong> Zielbremsen.<br />

5


2.2.2 Retarder<br />

KAPITEL 2. GROßVERSCHIEBEBAHNHOF VILLACH SÜD<br />

Dieses System ist eine einfache Möglichkeit zur Bremsung von Wagengruppen. Die<br />

Bremsanlage besteht aus einer großen Anzahl von Retardern. Jeder Retarder arbeitet<br />

unabhängig <strong>und</strong> ungesteuert auf einem hydraulischen Prinzip. Der Retarder besteht<br />

aus einem Zylinder <strong>und</strong> einem hydraulisch gedämpften Kolben. Die Wagen werden<br />

durch die Zylinder, die an die Räder gepresst werden, gebremst. Das Prinzip ist in<br />

der Abbildung 2.2 dargestellt.<br />

Abb. 2.2: Bremsung mit Retarder [Quelle: Hruban, Vilanek]<br />

Prinzip: Alle Wagen oder Wagengruppen werden auf eine bestimmte Geschwindigkeit<br />

gebremst. Je schneller der Waggon rollt desto größer ist die Bremswirkung.<br />

Das Prinzip ist in der Abbildung 2.3 dargestellt.<br />

Abb. 2.3: Ablaufberg mit Retarder [Quelle: Hruban; Vilanek]<br />

2.2.3 Andere Gleisbremsarten<br />

Die Rangiertechnik kennt auch andere Gleisbremsarten. Diese Systeme wie z.B. eine<br />

Gummibremse werden aber kaum verwendet.<br />

6


KAPITEL 2. GROßVERSCHIEBEBAHNHOF VILLACH SÜD<br />

2.2.4 Automatisierung des Ablaufberges<br />

Die Arbeiten am Ablaufberg sind gefährlich <strong>und</strong> bergen <strong>für</strong> die Arbeiter ein sehr<br />

hohes Risiko, daher sollten diese Arbeiten nach Möglichkeit minimiert werden. Eine<br />

Möglichkeit ist die Automatisierung mit einem Ablaufberg-System (z.B. KOMPAS,<br />

MODEST-MARSHAL, ARS-GTSS <strong>und</strong> weitere). Diese Systeme sind in 5 Klassen<br />

eingeteilt. Jede Klasse repräsentiert einen unterschiedlichen Automatisierungsgrad.<br />

Die 5., also höchste Klasse – außer der Geschwindigkeitsregulierung der Wagengruppe<br />

– (nach Parameteranalyse des Laufs der Wagengruppe) arbeitet mit einer<br />

ferngesteuerten Rangierlok (z.B. Nymburk Rbf.).<br />

2.3 Großverschiebebahnhof Villach Süd<br />

In Villach befindet sich, nach Wien-Kledering (Zentral-Verschiebebahnhof) der zweitgrößte<br />

Rangierbahnhof in Österreich. Die Gleiszone erstreckt sich in Ost-West Richtung<br />

<strong>und</strong> seine Gruppen sind serienweise angeordnet. Die Speditionsgleise befinden<br />

sich auf der westlichen Seite der Einfahrgruppe. Der Kombinierte- <strong>und</strong> Intermodalterminal<br />

befindet sich im Südosten. Das Stationsrelief wird in der Abbildung 2.4<br />

dargestellt. Die Station ist mit speziellen Schienen <strong>für</strong> die kontaminierten Fahrzeuge<br />

ausgestattet. Der Ablaufberg hat zwei Gleise <strong>und</strong> ist mit dem Bremssystem Retarder<br />

ausgestattet (siehe Abbildung 2.3).<br />

Für den sicheren Betrieb aller Anlagen werden jeden Sommer Überprüfungen vorgenommen.<br />

Der Großverschiebebahnhof Villach Süd wurde in seiner heutigen Form<br />

1989 eröffnet.<br />

Abb. 2.4: Großverschiebebahnhof Villach Süd [Quelle: Hruban, Vilanek]<br />

2.3.1 Technische Beschreibung<br />

• Einfahrgruppe: 12 Gleise<br />

• Richtungsgruppe: 40 Gleise<br />

• Zwei Dienst-Rangierloks<br />

• Ablaufbergsleistung: 2500 Wagen/24 St<strong>und</strong>en<br />

7


KAPITEL 2. GROßVERSCHIEBEBAHNHOF VILLACH SÜD<br />

• Max. Neigung des Ablaufbergs: 74.5 ‰<br />

Rangieren <strong>für</strong> die Ziel-Richtungen: Tschechischen Republik, Österreich, Deutschland,<br />

Italien, Slowenien, Serbien, Türkei<br />

Im Rangierbahnhof sind 180 Betriebsarbeiter <strong>und</strong> 20 Techniker beschäftigt, von<br />

1989-2007 wurden über 10 Millionen Wagen rangiert.<br />

2.3.2 Arbeitstechnologie am Großverschiebebahnhof Villach Süd<br />

Der Zug fährt in die Einfahrgruppe, der Lokführer gibt die Zugsliste zum äußeren<br />

Transiteur, welcher die Zugsliste mittels Rohrpost an den inneren Transiteur schickt.<br />

Nach Überprüfung der Wagen <strong>und</strong> der Ladung wird ein Ablaufzettel ausgefertigt.<br />

Der Verschieber entkuppelt die Zuggarnitur von der Zuglokomotive. Die Lokomotive<br />

fährt auf das Wartegleis. Der Verschieber bereitet die einzelnen Wagengruppen<br />

nach einem Ablaufzettel vor. An das Ende der Waggons kommt die Rangierlok, welche<br />

die Zuggarnitur zum Ablaufberg schiebt. Am Ablaufberg werden die einzelnen<br />

Wagengruppen entkuppelt <strong>und</strong> laufen ab. Die Wagen werden in der Richtungsgruppe<br />

gesammelt. Vor der Abfahrt des Zuges werden die Wagen zusammengekuppelt,<br />

die Zugsliste ausgefertigt <strong>und</strong> die Zuglokomotive an die Waggons angekuppelt. Die<br />

Zugsliste wird dem Zuglokomotivführer ausgehändigt. Die Mitglieder der Sicherheitskontrolle<br />

prüfen noch den sicherheitstechnischen Zustand der Wagen. Ebenso<br />

überprüfen sie sicherheitstechnisch die Beladung <strong>und</strong> die Fahrtüchtigkeit des Lokführers.<br />

Es erfolgen weiters Bremsprüfungen <strong>und</strong> das Ende des Zuges wird mit den<br />

relevanten Signalen markiert.<br />

2.3.3 Steuerung des Verkehrs<br />

Die Steuerung des Verkehrs wird durch das Zentralstellwerk gewährleistet. Am Zentralstellwerk<br />

befinden sich 5 Arbeitstellen (1x Zugleiter, 1x Ablaufmeister, 3 Wagen<br />

Disponenten). Die Arbeitsstellen des Hauptstellwerks ist in Abbildung 2.5 abgebildet.<br />

Abb. 2.5: Zentralstellwerk [Quelle: Hruban, Vilanek]<br />

8


KAPITEL 2. GROßVERSCHIEBEBAHNHOF VILLACH SÜD<br />

Abb. 2.6: Arbeitsplatz des Ablaufmeister [Quelle: Hruban, Vilanek]<br />

9


3 Salzburger Lokalbahn (SLB)<br />

3.1 Strukturelle Beschreibung<br />

Die Salzburg AG ist zu 43% im Besitz des Landes Salzburg, zu 31% der Stadt<br />

Salzburg <strong>und</strong> zu 26% der Energie AG OÖ. Zum Geschäftsfeld Verkehr der Salzburg<br />

AG zählen: Salzburger Lokalbahn, O-Bus, Festungsbahn, Wolfgangsee Schifffahrt,<br />

Schafbergbahn sowie eine Beteiligung an der Berchtesgadener Bahn. Der jährliche<br />

Umsatz der Verkehrssparte beträgt 48 Millionen Euro. Dieser entspricht immerhin<br />

11,4% des Jahresumsatzes der Wiener Linien.<br />

3.1.1 Salzburger Lokalbahn<br />

Abb. 3.1: Salzburg AG<br />

Die Lokalbahn von Salzburg nach Lamprechtshausen (jetzt Linie S1) wurde 1896<br />

eröffnet. Die von Stern & Hafferl betriebene Nebenlinie Trimmelkam – Bürmoos<br />

(S11) wurde 1994 übernommen. 1996 erfolgt die Eröffnung des unter dem Hauptbahnhof<br />

liegenden Lokalbahnhofes. Die 35km lange Strecke ist eingleisig mit Ausweichen.<br />

In die Oberleitung wird 1000V Gleichstrom eingespeist. Die Spurweite beträgt<br />

1435mm, die Höchstgeschwindigkeit 80km/h. Die Fahrgastzahl stieg im letzten Jahr<br />

auf 4,75 Millionen. Es gibt 10 Bahnhöfe <strong>und</strong> 18 Haltestellen, um das Einzugsgebiet,<br />

das 25.000 Einwohner umfasst, ausreichend zu erschließen. Die Züge der Linie S1<br />

fahren im 30 Minuten Takt. Zu den Hauptverkehrszeiten wird mit eingeschobenen<br />

Expresszügen ein 15 Minuten Takt erreicht. Auf der Linie S11 sind die Taktintervalle<br />

60 Minuten <strong>und</strong> 30 Minuten im Hauptverkehr. Alle Züge sind mit Schaffnern<br />

besetzt.<br />

10


3.1.2 Güterverkehr<br />

KAPITEL 3. SALZBURGER LOKALBAHN (SLB)<br />

Abb. 3.2: Unterirdische Lokalbahnhof<br />

Die SLB führt mit eigenen Lokomotiven auch Güterzüge im Netz der ÖBB. Das<br />

größte Transportaufkommen im eigenen Netz entfällt auf das kalorische Kraftwerk<br />

in Riedersbach mit Kohlentransporten im Umfang von 400.000 Tonnen pro Jahr. Als<br />

weitere Güter werden Holz, Stahl <strong>und</strong> Müll befördert. Ein besonderer Schwerpunkt<br />

liegt in der Bedienung von Anschlussbahnen.<br />

3.1.3 O-Bus<br />

Die Pferdetramway läutet im Jahr 1886 den Beginn des öffentlichen Verkehrs der<br />

Stadt Salzburg ein. Nach der schrittweisen Elektrifizierung ab 1909 kam es bis 1953<br />

zur vollständigen Einstellung der Salzburger Stadtbahn. Die ersten O-Busse verkehrten<br />

ab 1940 in der Stadt. Derzeit sind zehn O-Bus-Linien in Betrieb.<br />

Abb. 3.3: O-Bus<br />

3.1.4 Festungsbahn <strong>und</strong> Mönchsbergaufzug<br />

Die Festungsbahn befördert pro Jahr etwa 1,7 Millionen Fahrgäste. Sie besteht seit<br />

1892, wurde 1960 von Wasserantrieb auf elektrischen Antrieb umgebaut <strong>und</strong> wird<br />

11


KAPITEL 3. SALZBURGER LOKALBAHN (SLB)<br />

2010/11 umfassend erneuert werden. Die Festungsbahn ist eine Standseilbahn mit<br />

einer Länge von 199m <strong>und</strong> einem Höhenunterschied von 102m. Die Spurweite beträgt<br />

1040mm.<br />

Abb. 3.4: Festungsbahn [Quelle: 2006-2010 Salzburg AG <strong>für</strong> Energie, Verkehrs <strong>und</strong><br />

Telekommunikation]<br />

3.1.5 Wolfgangsee Schifffahrt<br />

Die Schifffahrt wurde 2006 gemeinsam mit der Schafbergbahn von den ÖBB übernommen.<br />

Der Wolfgangsee wird mit sechs Schiffen befahren. Die 400.000 Fahrgäste<br />

pro Jahr werden von sieben Angestellten betreut. Die tägliche Fahrgastzahl beträgt<br />

1315.<br />

Abb. 3.5: Folgangsee Schifffahrt [Quelle: Salzkammergutbahn GmbH]<br />

3.1.6 Schafbergbahn<br />

Die Bahn wurde 1893 von der Salzkammergut-Lokalbahn Aktiengesellschaft errichtet.<br />

Jährlich werden mit sechs kohlegefeuerten-, vier modernen ölgefeuerten Dampflokomotiven<br />

<strong>und</strong> dreizehn Personenwaggons sowie zwei Dieseltriebwagen 600.000<br />

Fahrgäste befördert. Die Strecke ist 5,85km lang, die Spurweite beträgt 1000mm.<br />

Der Höhenunterschied von 1190m wird in 45 Minuten Fahrzeit bewältigt.<br />

12


3.1.7 Pinzgauer Lokalbahn<br />

KAPITEL 3. SALZBURGER LOKALBAHN (SLB)<br />

Die Lokalbahn befindet sich seit 2008 im Besitz des Landes Salzburg. Durch vom<br />

Hochwasser im Jahr 2005 verursachte Schäden konnten die Züge nur zwischen Zell<br />

am See <strong>und</strong> Mittersill geführt werden. Nach der Übernahme wurde mit den Sanierungsarbeiten<br />

des Streckenabschnittes bis Krimml begonnen. Die Eröffnung soll in<br />

wenigen Monaten erfolgen. Die SLB ist Betriebsführer. Es wurden neue Fahrzeuge<br />

(Wendezüge) angeschafft sowie eine neue Haltestelle (Hollersbach Panoramabahn)<br />

errichtet, um das bestehende Schigebiet an den öffentlichen Verkehr anzubinden.<br />

Auf der Strecke wird ebenfalls Güterverkehr im Umfang von 26.950 Nettotonnen<br />

abgewickelt. Die Streckenlänge beträgt 52,6km, die Spurweite 760mm.<br />

Abb. 3.6: Pinzgauer Lokalbahn [Quelle: Herbert Ortner]<br />

3.1.8 Berchtesgadener Land Bahn<br />

Die Gesellschaft bestehend aus der Regentalbahn AG (Tochtergesellschaft von Arriva<br />

AG) <strong>und</strong> der Salzburg AG wurde 2009 gegründet. Sie betreibt während der<br />

zwölfjährigen Vertragsdauer die Strecke Freilassing – Berchtesgaden. Als Fahrzeuge<br />

kommen Triebwägen vom Typ FLIRT der Firma Stadler zum Einsatz. Nach einem<br />

langen Zulassungsverfahren durch das deutsche Eisenbahn B<strong>und</strong>esamt kam es am<br />

Tag vor der Jungfernfahrt zu einem Vandalismusakt, welcher sich gegen einen Großteil<br />

der neuen Garnituren richtete. Die Strecke ist in Normalspurweite von 1435mm<br />

ausgeführt <strong>und</strong> 33km lang.<br />

13


KAPITEL 3. SALZBURGER LOKALBAHN (SLB)<br />

Abb. 3.7: FLIRT<br />

3.1.9 Feldbahnanlage Großgmain<br />

Die Feldbahn wurde 2009 mit einer Spurweite von 600mm neu gebaut, ist 1,7km<br />

lang <strong>und</strong> führt durch das Freilichtmuseum. Der Fuhrpark umfasst zwei Diesel- <strong>und</strong><br />

eine Dampflokomotive sowie acht Personenwägen, wovon zwei barrierefrei ausgeführt<br />

wurden.<br />

3.2 Remise<br />

Die Remise befindet sich in Salzburg Itzling, wurde 1909 gebaut <strong>und</strong> schon bald erweitert.<br />

Die Fahrzeugwartung <strong>und</strong> Bereitstellung <strong>für</strong> das Netz der Lokalbahn erfolgt<br />

von diesem Standort aus. In der Werkstatt werden die wichtigsten Ersatzteile auf<br />

Lager gehalten.<br />

Abb. 3.8: Remise Salzburg Itzling<br />

Eine Besonderheit ist die 60m lange Waschstraße, die zum Säubern der eignenen<br />

Triebfahrzeuge dient. Zusätzlich werden auch die Talent Triebwägen der ÖBB<br />

gewaschen<br />

14


3.2.1 E11<br />

• Leergewicht 23,0t<br />

• Motorleistung 150kW<br />

• Höchstgeschwindigkeit 30km/h<br />

• Baujahr 1913<br />

KAPITEL 3. SALZBURGER LOKALBAHN (SLB)<br />

Abb. 3.9: Waschstraße<br />

Diese Lokomotive zieht die Triebwägen FLIRT <strong>und</strong> Talent<br />

zur Waschstraße, da diese unter der Gleichstromspannung<br />

von 1000 Volt nicht fahren können.<br />

3.2.2 E71<br />

• Leergewicht 73,3t<br />

• Motorleistung 600kW<br />

• Höchstgeschwindigkeit 60km/h<br />

• Baujahr 1986<br />

Sie dient als Nachschublokomotive <strong>für</strong> den Kohletransport.<br />

15<br />

Abb. 3.10: E11<br />

Abb. 3.11: E71


3.2.3 ET3<br />

• Leergewicht 17,0t<br />

• Motorleistung 126kW<br />

• Höchstgeschwindigkeit 40km/h<br />

• Baujahr 1908<br />

Steht <strong>für</strong> Nostalgiefahrten zur Verfügung.<br />

3.2.4 ET6<br />

• Leergewicht 18,0t<br />

• Motorleistung 306kW<br />

• Höchstgeschwindigkeit 60km/h<br />

• Baujahr 1908<br />

Dieser Triebwagen ist der Nachfolger des ET3<br />

<strong>und</strong> die sträkste zweiachsige Stadtbahn der Welt.<br />

Zur Schonung der historischen Substanz wurde die<br />

Höchstgeschwindigkeit auf 40km/h herabgesetzt<br />

3.2.5 E61-64<br />

• Leergewicht 64,0t<br />

• Motorleistung 380kW<br />

• Höchstgeschwindigkeit 60km/h<br />

• Baujahr 1952<br />

Diese Triebfahrzeugserie wird zum Ziehen von Güterzügen<br />

verwendet. Drei davon besitzen eine Vielfachsteuerung.<br />

KAPITEL 3. SALZBURGER LOKALBAHN (SLB)<br />

16<br />

Abb. 3.12: ET3<br />

Abb. 3.13: ET6 [Quelle Josef<br />

Pospichal]<br />

Abb. 3.14: E61 <strong>und</strong> E63


3.2.6 ET41-58<br />

• Leergewicht 48,4t<br />

• Motorleistungs 600kW<br />

• Höchstgeschwindigkeit 80km/h<br />

• Baujahre 1983, 1988, 1992, 2001<br />

Die Hauptaufgabe dieser Triebwägen besteht in der<br />

Durchführung des täglichen Personenverkehrs. Es können<br />

bis zu drei Garnituren zu einer Einheit verb<strong>und</strong>en<br />

werden<br />

3.3 Zugleitung<br />

KAPITEL 3. SALZBURGER LOKALBAHN (SLB)<br />

Abb. 3.15: ET57<br />

Die Leitstelle <strong>für</strong> den gesamten Zugverkehr auf der Lokalbahnstrecke wurde 1996<br />

errichtet. Das Stellwerk ist in Relaistechnik ausgeführt <strong>und</strong> besteht aus Bedienpult<br />

<strong>und</strong> Panoramatafel (schematische Darstellung des Zugverkehrs). Die Zugleitung ist<br />

r<strong>und</strong> um die Uhr durch Fahrdienstleiter besetzt. Seit kurzer Zeit ist auch die Strecke<br />

der S11 mit Signalen ausgestattet. Vorher wurde im Zugleitbetrieb gefahren. Der<br />

Bahnhof Bergheim besitzt Rückfallweichen. Das Stellwerk hat auch die Möglichkeit<br />

zur Aktivierung eines Selbststellbetriebes. Dadurch werden die Fahrstraßen durch<br />

Zugeinwirkung selbsttätig eingestellt. Zusätzlich gibt es als Rückfallebene auch örtliche<br />

Stellwerkseinrichtungen.<br />

(a) Panoramatafel (b) Bedienpult<br />

Abb. 3.16: Panoramatafel <strong>und</strong> Bedienpult<br />

17


4 O-Bus als städtisches<br />

Nahverkehrssystem<br />

4.1 Der O-Bus in Salzburg<br />

Die Stadt Salzburg blickt auf eine lange O-Bus Tradition zurück. Sie ist außerdem<br />

eine der wenigen Städte, die das O-Busnetz nicht bloß erhalten, sondern ausbauen<br />

<strong>und</strong> erweitern. Betrieben werden die O-Buslinien sowie die Lokalbahn von der Salzburg<br />

AG, Salzburgs größtem Mobilitätsanbieter mit einem Jahresumsatz von r<strong>und</strong><br />

48 Mio € [2008]. Das Netz verfügt mittlerweile über neun verschiedene Linien mit<br />

über 150 Haltestellen, die von zuletzt 85 Gelenkbussen betrieben werden.<br />

4.1.1 Beginn einer Tradition<br />

Abb. 4.1: Oberleitungsnetzplan<br />

Im Jahre 1940 wird die erste O-Buslinie in Salzburg eröffnet. In den weiteren Jahren<br />

erlebt der O-Busbetrieb in der Stadt Salzburg einen rasanten Aufschwung. Zeitgleich<br />

wird aber zugunsten der Busse die einzige Straßenbahnlinie der Stadt, die „Gelbe<br />

Elektrische“ eingestellt. 1961 wird aufgr<strong>und</strong> der hohen Nachfrage der erste Gelenkbus<br />

vorgestellt. Heute sind bis auf Nostalgiefahrzeuge ausschließlich Gelenkbusse in<br />

Betrieb. Just in den kritischen Jahren von 1978-86, in denen in Europa viele Städte<br />

die Sinnhaftigkeit ihrer O-Busnetze hinterfragen <strong>und</strong> diese reduzieren oder sogar<br />

gänzlich einstellen, werden in Salzburg drei weitere Linien eröffnet. In den neunziger<br />

Jahren wird der O-Busbetrieb allerdings ernst hinterfragt. Letztlich ist es dem<br />

aufkommenden Umweltgedanken <strong>und</strong> auch den großen Investitionen in den Jahren<br />

18


KAPITEL 4. O-BUS ALS STÄDTISCHES NAHVERKEHRSSYSTEM<br />

zuvor zu verdanken, dass der Bestand des O-Busnetzes weiter gesichert wird <strong>und</strong><br />

eine Einstellung politisch nicht durchsetzbar scheint.<br />

Abb. 4.2: O-Bus Oldtimer<br />

4.1.2 Restrukturiert im neuen Jahrtausend<br />

2003 erfolgt eine weitere wichtige Weichenstellung <strong>für</strong> die Zukunft des Salzburger<br />

O-Busbetriebs. Es erfolgt die Eingliederung der O-Busse <strong>und</strong> Stadtbusse in die Salzburger<br />

Lokalbahnen (SLB) <strong>und</strong> somit erstmals in eine gemeinsame Organisationsstruktur.<br />

2005 erwerben die SLB 49% am Dieselbusbetreiber ALBUS. In den weiteren<br />

Jahren erfolgten weitere Netzoptimierungen. Eine neuerliche Blütezeit der Salzburger<br />

O-Buskultur ist im Begriff anzubrechen.<br />

4.1.3 Gerüstet <strong>für</strong> die Zukunft<br />

Seit 2009 erfolgt eine Erneuerung der Salzburger O-Busflotte. Von der Firma Solaris<br />

aus Polen werden bis 2012 insgesamt 23 neue Gelenk O-Busse gekauft, die<br />

ersten mit Klimaanlage ausgestatteten Busse in Salzburg. Sie verfügen außerdem<br />

über einen Dieselgenerator, der einen abschnittsweise, fahrdrahtlosen Betrieb ermöglicht<br />

<strong>und</strong> somit flexibel gegenüber Baustellen <strong>und</strong> sonstigen außergewöhnlichen<br />

Ereignissen ist. Bei Erfolg besteht die Option auf die Beschaffung weiterer 2 Busse.<br />

Nach dieser Modernisierung verfügen alle planmäßig eingesetzten Busse über die<br />

Möglichkeit der Rekuperation, d.h. der Rückspeisung von Strom in den Fahrdraht<br />

bei Benützung der elektrischen Bremse. In Salzburg wird eine Vielzahl an Modellen<br />

<strong>für</strong> andere Städte getestet <strong>und</strong> so hat man viel Erfahrung mit verschiedensten Modellen.<br />

Es wird auch mit dem Gedanken gespielt, Doppelgelenkbusse zu kaufen, die<br />

schon in straßenbahnähnliche Dimensionen gehen. Mit der Änderung der Salzburger<br />

Stadtstruktur wird auch das Netz stetig an die neuen Gegebenheiten angepasst.<br />

Als zukunftsweisend <strong>und</strong> bisher einzigartig gilt zum Beispiel die Finanzierung der<br />

Linienverlängerung durch eine Supermarktkette, die von dem Ausbau profitiert.<br />

19


KAPITEL 4. O-BUS ALS STÄDTISCHES NAHVERKEHRSSYSTEM<br />

Abb. 4.3: O-Bus der neuesten Generation<br />

4.2 Das Bekenntnis zum O-Bus<br />

Entgegen dem westeuropäischen Trend, auf O-Bussysteme weitgehend zu verzichten,<br />

wurde in Salzburg weiter auf diese Technologie gesetzt. Dabei werden einige<br />

schwerwiegende Nachteile eines O-Busses gegenüber einem herkömmlichen, dieselbetriebenen<br />

Bus bewusst in Kauf genommen.<br />

4.2.1 Fehlende Flexibilität<br />

So gilt als größtes Manko der O-Busse deren fehlende Flexibilität bezüglich ihres<br />

Fahrweges bzw. der Linienführung. Kleine Vorfälle, zum Beispiel auf die Fahrbahn<br />

ragende Baustellen oder einfache Umleitungen können eine O-Buslinie bereits zum<br />

Stillstand zwingen. Um dies zu vermeiden, verfügt die neueste Generation der Gelenkbusse<br />

über Dieselaggregate, die kurze Fahrten ohne Fahrleitung ermöglichen.<br />

Außerdem gibt es im Regelbetrieb unbenützte Fahrleitungsabschnitte, die den Umleitungsbetrieb<br />

erleichtern bzw. überhaupt erst ermöglichen.<br />

4.2.2 Fahrleitung verursacht Probleme<br />

Die Fahrleitung birgt noch andere Probleme. So sind Kreuzungen mit anderen Oberleitungssystemen<br />

wie dem der Salzburger Lokalbahn oder dem der ÖBB trotz einiger<br />

Tests nicht betriebstauglich. Nach einem Probebetrieb sind mittlerweile alle<br />

Kreuzungen mit elektrifizierten Schienensystemen mittels Unter- bzw. Überführung<br />

geregelt. Ein Abbügeln der O-Busse im Regelbetrieb (dank Dieselgenerator) wäre<br />

zu zeitaufwändig. Aufgr<strong>und</strong> des relativ hohen Gewichts der Fahrdrahtsysteme sowie<br />

der Andruckkraft der Stromabnehmer müssen die Oberleitungsmasten tief f<strong>und</strong>iert<br />

sein, was in sumpfigen Gebieten der Stadt bauliche Probleme darstellt. Insgesamt<br />

stellt die Wartung des Netzes einen hohen Kostenaufwand dar. Ein weiterer Nachteil<br />

des Fahrleitungssystems ist die optische Wirkung auf das Stadtbild. Nicht zuletzt<br />

die fehlende Ästhetik der Fahrleitung hat in anderen Städten (zumindest offiziell) als<br />

einer der Hauptgründe zur Einstellung von O-Bussystemen gedient. Im Bereich von<br />

20


KAPITEL 4. O-BUS ALS STÄDTISCHES NAHVERKEHRSSYSTEM<br />

Kreuzungen mehrerer Linien, Wendestellen <strong>und</strong> Ausweichen (z.B. Bahnhofsvorplatz<br />

Salzburg Hbf) wirkt die Oberleitung fast wie eine <strong>und</strong>urchsichtige Decke.<br />

Abb. 4.4: Weichenreiche Fahrleitung<br />

4.2.3 Der O-Bus <strong>und</strong> der Umweltgedanke<br />

In Salzburg wird die Gr<strong>und</strong>satzentscheidung <strong>für</strong> den O-Busbetrieb mit einer Reihe<br />

an Vorteilen, die der O-Bus zweifelsohne mit sich bringt, begründet. Durch den<br />

Betrieb mit elektrischem Strom ist der O-Busbetrieb weniger umweltfeindlich als der<br />

mit diesel- oder erdgasbetriebenen Bussen. Durch den wachsenden Umweltgedanken<br />

aber auch die lange Tradition, durch die SLB mit der Erhaltung von Oldtimern<br />

gepflegt <strong>und</strong> präsentiert, ist die Akzeptanz in der Salzburger Bevölkerung sehr hoch.<br />

Sie identifizieren sich mit diesem Verkehrsmittel.<br />

4.2.4 Komfortabel unterwegs<br />

Der O-Bus ist im Betrieb in vielen Punkten komfortabler als herkömmliche dieselbetriebene<br />

Busse. Die Fahrzeuge sind sehr leise im Betrieb <strong>und</strong> arbeiten äußerst<br />

vibrationsarm. Dies hat nicht nur einen angenehmen Effekt auf die Fahrgäste, sondern<br />

auch auf das Fahrzeug. Ein O-Bus ist zwar in der Anschaffung kostspieliger als<br />

ein Dieselbus, dank der erheblich höheren Lebensdauer durch weniger Vibrationen<br />

sind die Life-Cycle-Costs trotzdem niedriger. Allerdings muss man auch bedenken,<br />

dass durch längere Lebenszyklen nur langsam auf neue Standards des Komforts<br />

(Klimaanlage) bzw. der Barrierefreiheit (Niederflur) reagiert werden kann.<br />

4.2.5 Schieneneffekt auf der Straße<br />

Ein weiterer positiver Eindruck auf den Fahrgast ist der sogenannte Schieneneffekt.<br />

Durch die permanente Infrastruktur, in diesem Fall die Fahrleitung anstelle der<br />

Schienen, ist dem K<strong>und</strong>en eine gewisse Sicherheit gegeben. Er hat Einsicht in die<br />

Linienführung <strong>und</strong> kann sich sicher sein dass auch der nächste Bus genau hier vorbei<br />

muss.<br />

21


KAPITEL 4. O-BUS ALS STÄDTISCHES NAHVERKEHRSSYSTEM<br />

4.2.6 Beliebt in der Politik<br />

Abb. 4.5: Busbahnhof vor dem Hauptbahnhof<br />

Vor allem durch das gute Image in der Bevölkerung, welches dem Engagement <strong>und</strong><br />

der Identifikation mit diesem System den Mitarbeitern der SLB zu verdanken ist,<br />

ist auch das Standing bei der Politik hoch. Pläne <strong>für</strong> Erweiterungen bis über die<br />

Staatsgrenzen (Freilassing) <strong>und</strong> in alle anderen Himmelsrichtungen sind bereits projektiert.<br />

Der O-Bus in Salzburg war noch nie so weit entwickelt wie heute.<br />

22


5 Erhaltung <strong>und</strong> Betreuung von<br />

ICE-Fahrzeugen<br />

5.1 Einleitung<br />

5.1.1 Allgemeines<br />

Der ICE ist die schnellste Zugkategorie der Deutschen Bahn (DB) <strong>und</strong> gilt als deren<br />

Flaggschiff im grenzüberschreitenden Personenverkehr. Er bedient annähernd 180<br />

Bahnhöfe in Deutschland <strong>und</strong> in 6 Nachbarländern, unter anderem auch Österreich.<br />

In diesem Netz werden r<strong>und</strong> 260 Triebzüge eingesetzt. Es existieren derzeit mehrere<br />

Typenreihen von ICE-Zügen, die teilweise von verschiedenen Herstellern stammen.<br />

Es sind dies die Reihen<br />

• ICE 1<br />

• ICE 2<br />

• ICE 3<br />

• ICE T (Neigetechnik)<br />

• ICE TD<br />

Die Instandhaltung <strong>und</strong> Wartung des Intercity - Express der Deutschen Bahn erfolgt<br />

in sieben Betriebswerken. Die Standorte der deutschen Betriebswerke befinden sich<br />

in Basel, Dortm<strong>und</strong>, München, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln <strong>und</strong> Berlin. In<br />

den Werken werden Wartungsarbeiten, Reparaturen, Ergänzung der Betriebsstoffe,<br />

sowie die Reinigung von Lokomotiven <strong>und</strong> Triebwagen bzw. Triebzügen vorgenommen.<br />

Die einzelnen Standorte haben sich dabei auf einzelne Baureihen spezialisiert,<br />

wobei dies im Fall München der ICE 3 <strong>und</strong> der siebenteilige ICE T sind.<br />

5.1.2 ICE 3<br />

Mit einer zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h sind die ICE 3 die<br />

schnellsten Reisezüge in Deutschland. Im regulären Betrieb erreichen die Elektrotriebzüge<br />

in Deutschland bis zu 300 km/h <strong>und</strong> in Frankreich 320 km/h. Der ICE 3<br />

wurde 2000 erstmals in den Fahrgastbetrieb aufgenommen. Unter anderem ist er<br />

die erste europäische Zugreihe, die mit Wirbelstrombremsen ausgestattet ist. In der<br />

folgenden Tabelle sind einige Daten dieses Typs angeführt.<br />

23


KAPITEL 5. ERHALTUNG UND BETREUUNG VON ICE-FAHRZEUGEN<br />

Länge über Kupplung 200,84 m<br />

Höhe 3890 mm<br />

Breite bis 2950 mm<br />

Höchstgeschwindigkeit 330 km/h (Wechselstrom);<br />

220 km/h (Gleistrom)<br />

Anzahl der Fahrmotoren 16<br />

Bremse Motorbremsen<br />

Wirbelstrombrensen<br />

Scheibenbremsen<br />

Zugsicherung ICE 3: Sifa; PZB90; LZB80<br />

ICE 3M: Sifa; PZB90; LZB80; ZUB121; Integr;<br />

Crocodile; TVM430; ATBL; Eurobalise<br />

Sitzplätze ca. 360<br />

Tabelle 5.1: Gr<strong>und</strong>daten ICE 3<br />

Abb. 5.1: Führerstand ICE 3<br />

Das Vorgängermodell ist der ICE 2. Der ICE 2 besitzt eine Magnetschienenbremse,<br />

welche einen hohen Verschleiß an Rad <strong>und</strong> Schiene während des Bremsvorgangs<br />

zur Folge hat, da sie auf Materialkontakt beruhen. Der ICE 3 ist, wie o.a., mit der<br />

neuen Technologie der Wirbelstrombremse ausgestattet, die kontaktlos funktioniert.<br />

70 Prozent der maximalen Bremsleistung dieser Zugsreihe wird mit der Wirbelstrombremse<br />

bewerkstelligt, bei höherer Bremskraft schalten sich Druckluftbremsen<br />

hinzu.<br />

5.1.3 ICE T<br />

Die Züge dieser Typenreihe sind mit Neigetechnik ausgestattet, <strong>und</strong> sind, wie in<br />

Unterabschnitt 5.1.1 erwähnt, ebenfalls im Werk München beheimatet. Für den Einsatz<br />

auf nicht elektrifizierten Strecken wurde der ähnlich aussehende dieselelektrisch<br />

angetriebene ICE TD angeschafft. Im Jahre 2000 wurde der erste ICE T- Zug in<br />

den Fahrgastbetrieb aufgenommen.<br />

24


KAPITEL 5. ERHALTUNG UND BETREUUNG VON ICE-FAHRZEUGEN<br />

Länge über Kupplung 184,4m<br />

Höhe bis 3910 mm<br />

Breite bis 2850 mm<br />

Höchstgeschwindigkeit 230 km/h<br />

Anzahl der Fahrmotoren 8<br />

Bremse Scheibenbremsen<br />

Magnetschienenbremsen<br />

Elektromotorische Bremsen<br />

Zugsicherung Sifa; PZB90; LZB80/16<br />

Züge im SBB Netz: ZUB262/121; Integra-Signum;<br />

Eurobalise<br />

Sitzplätze ca. 305<br />

Tabelle 5.2: Gr<strong>und</strong>daten ICE T<br />

Aufgr<strong>und</strong> der durch die Neigetechnik hervorgerufenen zusätzlichen, hohen Belastung<br />

traten bei den Radsätzen vermehrt Rissbildungen auf. Dies führte in den<br />

vergangenen Jahren zu Zugsausfällen <strong>und</strong> Problemen mit diesem ICE- Typ.<br />

5.2 Standort München<br />

5.2.1 Allgemeines<br />

Die Planung des ICE-Betriebwerks (BW) München begann in den 80er Jahren des<br />

20.Jahrh<strong>und</strong>erts. Im Mai 1993 wurden die ersten 2 Hallengleise in Betrieb genommen.<br />

1995 folgten die restlichen 4 Gleise. Im Juni 1996 erfolgte die Fertigstellung<br />

der Gesamtanlage. Aufgr<strong>und</strong> eines Kooperationsvertrags zwischen der DB <strong>und</strong> der<br />

ÖBB werden am Standort München auch ICE-Züge der österreichischen Bahn gewartet<br />

<strong>und</strong> kontrolliert. Um die Sicherheit <strong>und</strong> die Betriebsfähigkeit der ICE-Züge<br />

zu gewährleisten sind diese in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Die Instandsetzungsmaßnahmen<br />

der ICE- Züge sowie deren Abstände sind in dem Revisionsplan<br />

der DB festgehalten.<br />

Laufleistung Abstand Instandhaltungsmaßnahme Standzeit<br />

2.000 km alle 2,5 Tage Laufwerkskontrolle (L) 2 Std.<br />

- max. 4 Tage Radsatzdiagnose -<br />

12.000 km alle 14 Tage Nachschau (N) 9 Std.<br />

60.000 km alle 44 Tage Kleine Fristarbeit (F1) 23 Std.<br />

240.000 km - große Fristarbeit (F2) -<br />

1.202.000 km ale 2,5 Jahre Revision 13,5 Tage<br />

Tabelle 5.3: Revisionsplan ICE<br />

25


KAPITEL 5. ERHALTUNG UND BETREUUNG VON ICE-FAHRZEUGEN<br />

Die Revision ist die aufwendigste Maßnahme <strong>und</strong> findet nur im DB-Werk Nürnberg<br />

statt. Alle anderen Instandhaltungsmaßnahmen können auch am Standort<br />

München durchgeführt werden. Das Werk in München gliedert sich gr<strong>und</strong>sätzlich in<br />

2 Bereiche, nämlich der Außenreinigungsanlage (ARA) <strong>und</strong> der Werkshalle selbst.<br />

Im Werk sind ca. 360 Mitarbeiter beschäftigt, die im 3 - Schichtbetrieb plus Dauernachtschicht<br />

arbeiten.<br />

5.2.2 Werkshalle<br />

Die Betriebshalle ist 435m lang, 50m breit <strong>und</strong> 14m hoch. Sie besitzt eine Gesamtfläche<br />

von 36.000m2. Es sind 3 Arbeitsebenen vorhanden. Es ist dies das Hallenhauptniveau,<br />

das Grubenniveau unter den Hallengleisen, sowie Dacharbeitsbühnen. Die 6<br />

Hallengleise (701 bis 706) besitzen eine Gleisoberkante von 95cm über Hallenniveau.<br />

Dadurch wird die Zugänglichkeit zu den Garnituren <strong>und</strong> deren Anlagen wesentlich<br />

erleichtert.<br />

Abb. 5.2: Betriebshalle im ICE-Werk München<br />

5.2.3 Außenreinigungsanlage<br />

Die ARA ist 212m lang <strong>und</strong> 8m breit. Sie kann bei Außentemperaturen bis zu<br />

-10°C betrieben werden. Die Züge durchfahren die Anlage mit einer konstanten<br />

Geschwindigkeit von 2 km/h <strong>und</strong> benötigen <strong>für</strong> die Reinigung ca. 30 min.<br />

5.2.4 Hallengleise<br />

Bei dem Gleis 701 ist eine Hebebockanlage installiert, welche mit 36 Stempeln ausgestattet<br />

einen 370 Tonnen schweren <strong>und</strong> 200 m langen Zug bedienen kann. Auf<br />

diesem Gleis werden umfassende Arbeiten an den Zügen vorgenommen, bei der alle<br />

Radsätze <strong>und</strong> Drehgestelle getauscht werden. Auf dem Gleis 702 können ebenfalls<br />

Drehgestelle gewechselt werden. Dies geschieht im Gegensatz zu Gleis 701 jedoch<br />

nicht vollautomatisch <strong>und</strong> beansprucht einen größeren Zeitrahmen. 5 Arbeiter benötigen<br />

r<strong>und</strong> 16 St<strong>und</strong>en, um ein Drehgestell zu wechseln. Wenn nur einzelne Drehgestelle<br />

gewechselt werden müssen, geschieht dies auf dem Gleis 702. Das Gleis 703<br />

wird als Fristgleis bezeichnet. Jeder Zug muss nach 60.000 bzw. 240.000 gefahrenen<br />

26


KAPITEL 5. ERHALTUNG UND BETREUUNG VON ICE-FAHRZEUGEN<br />

Kilometern einer größeren Kontrolle unterzogen werden, bei der ein sehr enger <strong>und</strong><br />

genauer abgestimmter Zeitplan herrscht, an dem 26 Arbeiter ihren Dienst an einem<br />

ICE verrichten. Während der Eingangsdurchschaltung darf niemand zu den Zügen.<br />

Wenn Probleme bei der Wartung auftreten wird sofort der Fristmeister verständigt,<br />

der diese sofort übernimmt, sodass der Wartungstrupp bereits zum nächsten Bauteil<br />

vorrücken kann. 704 <strong>und</strong> 705 sind Laufwerknachprüfgleise, wo vor der Wiederaufnahme<br />

der ICE- Zügen in den Betrieb die visuelle Prüfung vorgenommen wird. Die<br />

Kategorien ICE 1 <strong>und</strong> 2 können zur Durchsicht im Werk getrennt werden. ICE 3<br />

<strong>und</strong> ICE T werden in der Regel nicht getrennt.<br />

5.2.5 Radsatzprüfung<br />

Die Räder der ICE-Hochgeschwindigkeitszüge sind hohen dynamischen Belastungen<br />

ausgesetzt. Um den hohen Sicherheitsstandards gerecht zu werden <strong>und</strong> um eine termingerechte<br />

Inspektion zu gewährleisten, wurde ein neues Prüfsystem entwickelt,<br />

welches bei den Betriebswerken der DB zum Einsatz kommt. Es handelt sich um<br />

ein System das auf Ultraschallwellen basiert (AURA), <strong>und</strong> an das folgende Anforderungen<br />

gestellt werden:<br />

• Nachweis von Rissen in den Oberflächen des Radkranzes <strong>und</strong> der Radscheibe<br />

• Nachweis von Rissen <strong>und</strong> Inhomogenitäten im Volumen des Radkranzes <strong>und</strong><br />

der Radscheibe<br />

• Nach Fehlergröße <strong>und</strong> -lage bewertbare Prüfergebnisse<br />

• Eindeutige Dokumentation der Prüfergebnisse<br />

Abb. 5.3: AURA Prüfstand im ICE Werk München<br />

Vor jeder Prüfung muss die Anlage kalibriert werden. Dazu werden Kalibriersätze<br />

verwendet, die mit 28 Fehlersensoren ausgestattet sind. Weiters besteht die Möglichkeit<br />

die Radsatzwelle im eingebauten Zustand über die Längsbohrung zu prüfen.<br />

Diese Prüfung dauert ca. 10min <strong>und</strong> bringt einen erheblichen Zeitvorteil, da der<br />

Radsatz zur Prüfung nicht ausgebaut werden muss.<br />

27


6 DB Systemtechnik<br />

6.1 DB Systemtechnik<br />

Abb. 6.1: Fachbereich DB Systemtechnik [3]<br />

Die DB Systemtechnik hat ein weites Aufgabenfeld zu bewältigen. Sie ist unter anderem<br />

<strong>für</strong> die Forschung <strong>und</strong> Entwicklung neuer Technologien, welche zukünftig in<br />

den Regelbetrieb der Deutschen Bahn AG eingeb<strong>und</strong>en werden sollen, verantwortlich.<br />

Darüber hinaus soll sie die Logistik <strong>und</strong> die Instandhaltung der bereits im<br />

Betrieb befindlichen Fahrzeuge, sowie Sicherungs- <strong>und</strong> Fahrgastinformationssysteme<br />

übernehmen. Eines der Großprojekte der letzten Jahre war die Erneuerung des<br />

Interieurs der Garnituren der Baureihe ICE 1 <strong>und</strong> ICE 2 auf den ICE 3 Standard.<br />

In hauseigenen Forschungs- <strong>und</strong> Simulationslabors können neue Technologien entwickelt<br />

<strong>und</strong> getestet werden. Mit Hilfe von mobilen Messeinrichtungen <strong>und</strong> eigenen<br />

Messwagen können neue Entwicklungen auf Streckenabschnitten getestet werden.<br />

Die Sicherheit steht an vorderster Stelle, bevor eine neue Technik nicht den Sicherheitskriterien<br />

entspricht, darf sie nicht eingesetzt werden. Die DB Systemtechnik ist<br />

ein Dienstleistungsunternehmen, bei dem nationale <strong>und</strong> internationale K<strong>und</strong>en ihre<br />

Projekte einbringen können.<br />

28


Sie deckt dabei folgende Bereiche ab:<br />

• Systemverb<strong>und</strong><br />

– Wertanalysen<br />

– Einführung neuer Leit- <strong>und</strong> Sicherungstechniken<br />

– Akustische Fragestellungen<br />

• Fahrzeugtechnik<br />

– Neu-Beschaffung<br />

– Umbau von Altfahrzeugen<br />

– Konstruktionsänderungen<br />

– Betreuung im laufenden Betrieb<br />

– Verbesserung Lebenszykluskosten<br />

• Eisenbahninfrastruktur<br />

– Neubau <strong>und</strong> Ausbau von Strecken<br />

– Kapazitätssteigerung<br />

– Einführung neuer Leit- <strong>und</strong> Sicherungstechniken<br />

• Instandhaltungstechnik<br />

– Instandhaltungsstrategien<br />

– Planung <strong>und</strong> Konstruktion von Werkstätten<br />

– Unfallanalysen<br />

• Prüfstelle <strong>und</strong> Sachverständigenorganisation<br />

6.2 Fahrsimulator<br />

KAPITEL 6. DB SYSTEMTECHNIK<br />

Ein Herzstück des Forschungsgeländes ist der ICE Fahrsimulator TC Sim. Er wird<br />

vor allem <strong>für</strong> Forschungen <strong>und</strong> Neuentwicklungen an der Schnittstelle zwischen<br />

Mensch <strong>und</strong> technischer Ausrüstung (Triebfahrzeug / Signale) eingesetzt. Der Führerstand<br />

des Simulators ist dem eines ICE 3 nachgebildet <strong>und</strong> befindet sich in einer,<br />

auf beweglichen Gelenkstangen gelagerten Kabine, in der die zu erwartenden<br />

Krafteinwirkungen auf den Fahrer durch bewegen der Kabine mittels Motoren realistisch<br />

nachgeahmt werden. Gesteuert wird der Simulator über ein Computerprogramm,<br />

dass das Fahrverhalten einer ICE 3 Garnitur exakt nachbilden kann. Das<br />

Steuerprogramm macht es möglich auch andere Fahrzeugtypen zu simulieren. Mit<br />

dem Simulator kann das Fahrverhalten bis zu einer Geschwindigkeit von 350 km/h<br />

reproduziert werden.<br />

29


Abb. 6.2: TC-Sim Fahrsimulatorkabine<br />

KAPITEL 6. DB SYSTEMTECHNIK<br />

Es können reale Strecken bzw. virtuelle Strecken simuliert werden, welche zum<br />

Beispiel gezielt monoton verlaufen, um den Aufmerksamkeitsverlust <strong>und</strong> die Müdigkeitserscheinungen<br />

des Triebfahrzeugführers zu prüfen. Ganz bestimmte Grenzsituationen<br />

können nachgebildet <strong>und</strong> erforscht werden, ohne eine Gefährdung <strong>für</strong><br />

Mensch <strong>und</strong> Maschine zu verursachen. Weiters ist so auch die Gefahr teure Messeinrichtungen<br />

zu beschädigen vermieden. Allerdings kann das Zusammenspiel mehrerer<br />

Ereignisse oft nicht nachgebildet werden. Viele Sonderfälle <strong>und</strong> Gefahrenquellen<br />

können erst nach ihrem erstmaligen Auftreten in die Berechnungen der Simulation<br />

einfließen.<br />

Insgesamt verfügt die DB über 17 Simulatoren, die meisten werden zur Lokführerausbildung<br />

verwendet.<br />

6.3 Batterietestlabor<br />

In einem eigenen Labor werden das Verhalten <strong>und</strong> die Lebensdauer von verschiedenen<br />

Batterien getestet. Dazu werden zwei Versuche durchgeführt:<br />

permanentes Aufladen<br />

Bei diesem Versuch wird das Verhalten von Bleiakkumulatoren beobachtet, die konstant<br />

aufgeladen werden. Dabei ist man besonders an den Effekten interessiert die<br />

bei einer Überladung auftreten. Es ist dabei möglich, dass die Batterien wegen einer<br />

zu geringen Wärmeabfuhr explodieren. Diesen Effekt gilt es in der Praxis zu<br />

vermeiden.<br />

30


zyklisches Be- <strong>und</strong> Entladen<br />

Abb. 6.3: Explodierter Bleiakkumulator<br />

KAPITEL 6. DB SYSTEMTECHNIK<br />

Mit diesem Versuch soll die maximale Lebensdauer von Nickel - Cadmium <strong>und</strong><br />

Lithium - Ionen Akkumulatoren heraus gef<strong>und</strong>en werden, da diese von Typ zu Typ<br />

verschieden sind <strong>und</strong> sich in der Praxis starke Unterschiede gezeigt haben. Für einen<br />

zuverlässigen Betrieb in einer Sicherungsanlage ist es aber notwendig das genaue<br />

Verhalten zu kennen. Die Versuche dauern zum Teil bis zu 1 ½ Jahre.<br />

Mithilfe dieser Untersuchungen sollen z.B. die notwendigen Notstrombatterieanlagen<br />

der signaltechnischen Einrichtungen, Relaisstellwerke u.ä. entsprechend gewartet<br />

<strong>und</strong> in der Lebensdauer verbessert werden. Es ist ein Ziel, in Deutschland bis 2020<br />

alle Relaisstellwerke zu ersetzen. Es gelang bereits, die Batterien <strong>für</strong> weitere zehn<br />

Jahre zuzulassen, um in der Übergangszeit ohne große Investitionen die Betriebssicherheit<br />

zu gewähren. Es sind derzeit Batterien im Wert von etwa 40 Mio. € im<br />

Bahnnetz verbaut. Mit den Versuchsergebnissen des Labors soll aber auch die Dimensionierung<br />

von Bordbatterien optimiert werden; da bei zu großer Ausführung<br />

die Anschaffungskosten <strong>und</strong> die Fahrzeugmasse ansteigt.<br />

6.4 Stromabnehmerprüfstand<br />

Um die Verbindung von Stromabnehmer <strong>und</strong> Fahrdraht sicherstellen zu können, ist<br />

eine Anpresskraft von 120 - 170 N nötig. Beim Fahren mit mehreren gehobenen<br />

Stromabnehmern, zum Beispiel bei Mehrfachtraktion, ist daher ein möglichst großer<br />

Abstand zwischen diesen zu wählen, um ein zu großes Anheben der Leitung zu<br />

vermeiden. Sollte dies nicht möglich sein, muss die Fahrgeschwindigkeit reduziert<br />

werden. Als Schäden durch zu hohe Belastungen können Oberleitungsrisse auftreten.<br />

Der DB steht in München im Fachbereich Systemtechnik ein Stromabnehmerprüfstand<br />

zur Verfügung. Mit diesem Prüfstand kann der Kontakt zum Fahrdraht unter<br />

vorgegebenen Bedingungen dynamisch getestet werden. Simuliert werden dabei das<br />

Oberleitungs-Zickzack, rasche Höhenänderungen <strong>und</strong> Schwingungen, sowie mögliche<br />

Extremlagen des Kabels. Es wird z.B. geprüft, ob die Anpresskraft über die gesamte<br />

Spanne des Abnehmers konstant verläuft. Bei diesem Prüfstand ist es nicht möglich,<br />

fahrdynamische Einwirkungen <strong>und</strong> den Windeinfluss zu simulieren.<br />

31


KAPITEL 6. DB SYSTEMTECHNIK<br />

Mit Hilfe des Prüfstandes wurden Versuche durchgeführt, einen „intelligenten“<br />

Stromabnehmer zu bauen, dessen steuerbare Anpresskraft den Verschleiß von Fahrdraht<br />

<strong>und</strong> Schleifbügeln mindern soll. Aufgr<strong>und</strong> des hohen technischen Aufwandes,<br />

ist ein Einsatz jedoch noch nicht vorgesehen.<br />

Abb. 6.4: Stromabnehmerprüfstand<br />

Abb. 6.5: Prüfstromabnehmer<br />

6.5 Fahrgastinformationssysteme<br />

Ein Bereich der Systemtechnik beschäftigt sich mit dem Informieren der Fahrgäste,<br />

insbesondere mit Anzeigen <strong>und</strong> akustischen Fahrgastinformationen. Man versucht,<br />

die bestmögliche Information über den Fahrplan, Zugsfolgen, sowie die Stationsübersicht<br />

<strong>für</strong> den K<strong>und</strong>en darstellbar zu machen.<br />

Das Bahnstromsystem <strong>und</strong> die Infrastruktur bilden <strong>für</strong> gängige moderne Kommunikationssysteme<br />

einige Störquellen. Diese machen den Einsatz von Informationsverarbeitungssystemen<br />

vor allem im drahtlosen Bereich schwierig: die Länge eines<br />

32


KAPITEL 6. DB SYSTEMTECHNIK<br />

Zuges ist zu groß, um ein WLAN ohne mehrere Accesspoints zu betreiben; hohe Geschwindigkeiten<br />

machen ein GSM nur schwer möglich; der metallische Wagenkasten<br />

bewirkt Abschattungen von Funkempfängern.<br />

Die Größe des Bahnnetzes macht jedoch eine Vielzahl von elektronischen Anzeigen<br />

unverzichtbar. Fahrpläne auf Papier reichen oftmals nicht mehr aus, auch<br />

wenn man stets bemüht ist, das verstrickte Informationsnetz zu entwirren. Wichtig<br />

bei der Entwicklung dieser Informationssysteme ist das Erreichen einer kostengünstigen<br />

Wartung <strong>und</strong> eines störungsfreien Betriebes. Der ökonomische Umgang mit<br />

den Ressourcen sollte dabei immer im Vordergr<strong>und</strong> stehen. Eine energieökonomische<br />

Technologie <strong>für</strong> selten zu wechselnde Anzeigen wäre zum Beispiel E-Ink, eine<br />

Anzeige, die nur Energie <strong>für</strong> das Umstellen benötigt.<br />

Abb. 6.6: IT - Prüflabor<br />

33


7 Straßenbahnneubaustrecke am<br />

Beispiel München<br />

7.1 Allgemeines<br />

Abb. 7.1: Lageplan der Straßenbahnlinie<br />

7.2 Streckenbeschreibung<br />

1876 fuhr die erste Straßenbahn – eine<br />

Pferdetram - in München. Heute gibt<br />

es in München ein Straßenbahnnetz<br />

mit 11 Linien, 155 Haltestellen <strong>und</strong> einer<br />

Betriebslänge von 75 km [4]. Das<br />

Münchner Straßenbahnnetz ist damit<br />

deutlich kleiner als das Wiener Straßenbahnnetz<br />

mit 28 Linien, 1033 Haltestellen<br />

<strong>und</strong> einer Betriebslänge von<br />

ca. 175 km.<br />

Die Straßenbahnlinie 23 ist die neueste<br />

Linie in München. Der Beschluss<br />

die Linie zu errichten fiel bereits 1997.<br />

Zehn Jahre später wurde mit den<br />

Bauarbeiten begonnen <strong>und</strong> im Dezember<br />

2009 wurde die Linie eröffnet.<br />

Die Straßenbahnlinie 23 erschließt<br />

ein städtebauliches Entwicklungsgebiet<br />

im Münchner Stadtteil Schwabing.<br />

Die Straßenbahnlinie 23 ist 3 km lang, hat 7 Haltestellen <strong>und</strong> die Fahrzeit beträgt ca.<br />

8 Minuten (siehe Abbildung 7.1). Die Straßenbahnlinie ist über eine eigens errichtete<br />

1 km lange Betriebsstrecke an das übrige Straßenbahnnetz angeb<strong>und</strong>en.[5]<br />

Beginnend am Platz „Münchner Freiheit“ verläuft die Straßenbahnlinie auf der<br />

Leopoldstraße Richtung Norden auf einem eigenen Bahnkörper im Straßenraum.<br />

34


KAPITEL 7. STRAßENBAHNNEUBAUSTRECKE AM BEISPIEL MÜNCHEN<br />

Nach der Haltestelle „Parzifalstraße“ biegt die Linie Richtung Nordosten ab <strong>und</strong><br />

fährt auf einem Grüngleis - eine Besonderheit dieser Straßenbahnlinie. Der Verlauf<br />

des 1700 m langen Grüngleises folgt dem Verlauf eines ehemaligen Industriegleises.<br />

Nach der Haltestelle „Am Münchner Tor“ fährt die Straßenbahn über eine neu<br />

errichtete Tragseilbrücke über den mittleren Ring. Die Endhaltestelle „Schwabing<br />

Nord“ wurde an der Stelle eines ehemaligen Kasernengeländes erreichtet<br />

Die Strecke ist „eisenbahnähnlich“ trassiert. Durch diese Trassierung <strong>und</strong> der abschnittsweise<br />

Loslösung vom MIV gelingt es, eine sehr hohe Leistungsfähigkeit zu<br />

erreichen. Auf einen teuren U-Bahnbau konnte hier daher verzichtet werden.<br />

Vor dem Neubau der Straßenbahnlinie wurde das Gebiet mit Bussen bedient.<br />

Der ehemalige Busbahnhof am Platz „Münchner Freiheit“ wurde durch eine neue<br />

moderne Haltestelle mit Überdachung ersetzt (Abbildung 7.2). An der Endhaltestelle<br />

„Münchner Freiheit“ ist das Umsteigen auf die beiden U-Bahnlinen U3 <strong>und</strong> U6<br />

möglich.<br />

7.3 Tragseilbrücke<br />

Abb. 7.2: Endhaltestelle Münchner Freiheit<br />

Die neue Tragseilbrücke über den Mittleren Ring ist 84 m lang (Abbildung 7.3).<br />

Der Pylon ist aus Stahl <strong>und</strong> 34 m hoch. Stahlseile mit einem Durchmesser von 100<br />

mm dienen zur Lastabtragung. Die Brücke besteht einerseits aus einer 7,4 m breiten<br />

Straßenbahnbrücke <strong>und</strong> andererseits aus einem 4,5 m breiten Steg <strong>für</strong> Fußgänger<br />

<strong>und</strong> Radfahrer.[5] An beiden Enden der Straßenbahnbrücke ist ein Schienenauszug<br />

eingebaut, der aufgr<strong>und</strong> der Längenänderung zufolge Temperatur- bzw. Belastungsschwankungen<br />

der Brücke notwendig ist (Abbildung 7.4).<br />

35


KAPITEL 7. STRAßENBAHNNEUBAUSTRECKE AM BEISPIEL MÜNCHEN<br />

Abb. 7.3: Tragseilbrück der Tram 23<br />

Abb. 7.4: Schienenauszug bei der Tragseilbrücke der Tram 23<br />

7.4 Haltestellengestaltung<br />

Die Haltestellen sind alle barrierefrei zugänglich <strong>und</strong> mit einem Wartehäuschen ausgestattet<br />

(siehe Abbildung 7.5). Über eine elektronische Anzeige an jeder Haltstelle<br />

werden die Fahrgäste über die Abfahrtszeiten informiert.<br />

Abb. 7.5: Wartehäuschen auf der Linie Tram 23<br />

36


KAPITEL 7. STRAßENBAHNNEUBAUSTRECKE AM BEISPIEL MÜNCHEN<br />

7.5 Bauliche Gestaltung der Linie<br />

Es sind teilweise Rillenschienen <strong>und</strong> teilweise Vignolschnienen verlegt. Die Rillenschienen<br />

sind in jenen Bereichen eingebaut, in denen der MIV mit der Straßenbahn<br />

auf einem Straßenkörper geführt wird. Die Vignolschienen hingegen sind in jenen<br />

Bereichen verlegt, in denen der Bahnkörper getrennt vom MIV geführt wird. In<br />

Abbildung 7.6 sieht man den Übergang von der Rillenschiene (unten) auf die Vignolschiene<br />

(oben). Die Oberfläche zwischen den Schienen wird nicht – wie in Wien<br />

üblich – mit Platten ausgelegt, sondern asphaltiert. Bei der Straßenbahnlinie 23 ist<br />

der Asphalt mit einem leichten Grünton eingefärbt, um eine natürliche Atmosphäre<br />

zu erzeugen. Teilweise ist die Oberfläche als Grüngleis ausgebildet (näheres siehe<br />

Abschnitt 7.6).<br />

Abb. 7.6: Übergang Vignolschiene auf RIllenschiene<br />

Die Oberleitung wird weitgehend als Kettenfahrleitung geführt – in manchen Abschnitten<br />

aber auch als Einfachfahrleitung, beispielsweise in der Endschleife (siehe<br />

Abbildung 7.7).<br />

Abb. 7.7: Endhaltestelle Schwabing Nord<br />

37


KAPITEL 7. STRAßENBAHNNEUBAUSTRECKE AM BEISPIEL MÜNCHEN<br />

7.6 Grüngleis<br />

Beim Bau von Grüngleisen muss den Anforderungen an eine optimale Betriebsführung,<br />

einer gesicherten Gleislage aber auch den Randbedingungen des Aufbaues <strong>und</strong><br />

Gestaltung der Grün- bzw. Rasenflächen entsprochen werden. Um diesen Bedingungen<br />

zu entsprechen, werden als Unterkonstruktion Betonlangschwellen verwendet,<br />

die eine geeignete Unterkonstruktion <strong>für</strong> die Gleise bilden. Der <strong>für</strong> den Grünwuchs<br />

notwendige Mutterboden liegt zwischen den Langschwellen <strong>und</strong> im Gleisbereich. Um<br />

die Stahlteile des Gleisrahmens vor Korrosion <strong>und</strong> chemischen Angriffen des Humus<br />

zu schützen werden sie mit geeigneten Anstrichen versehen. Um den Grünflächen<br />

zum Aufwuchs den unbedingt notwendigen Schutz zu gewährleisten, ist sicherzustellen,<br />

dass die Gleiszone vor jeglichem Befahren geschützt wird. Weiters ist eine<br />

intensive Pflege, Reinigung, Beschattung (z.B. mittels Bäumen) <strong>und</strong> Betreuung der<br />

Grün- bzw. Rasenflächen im Gleisbereich zum Erfolg des Grüngleises notwendig.<br />

Falls diese Betreuung nicht sicherzustellen ist bzw. aus Kostengründen abgelehnt<br />

wird, ist der Erfolg des Rasengleises nicht gegeben.[6] Vorteile des Grüngleises sind<br />

die Schallabsorption, die Minderung der Regenabflussmenge, die Wasserrückhaltung,<br />

die reduzierte Aufheizung durch Verdunstung <strong>und</strong> die Schadstoffakkumulation. Ein<br />

Nachteil des Grüngleises ist die Entstehung eines ständig feuchten Mikroklimas in<br />

unmittelbarere Gleisnähe. Dadurch ist die Schiene immer etwas feucht <strong>und</strong> ein längerer<br />

Bremsweg die Folge. Der Bremsweg kann zwar durch Sanden verkürzt werden,<br />

aber der Sand hemmt das Graswachstum.<br />

Abb. 7.8: Übergang Grüngleis <strong>und</strong> Asphaltoberfläche<br />

38


8 Vergleich Straßenbahn München<br />

versus Wien<br />

8.1 Meilensteine in der Geschichte der Wiener<br />

Straßenbahn<br />

1865: Inbetriebnahme der ersten Pferdetramway auf der Strecke Schottentor – Hernals<br />

1883: Inbetriebnahme der ersten Dampftramway zwischen Hietzing <strong>und</strong> Perchtoldsdorf<br />

1897: Einführung der ersten elektrischen Straßenbahn auf den Gleisen der heutigen<br />

Linie 5<br />

1903: Feierliche Verabschiedung der letzten Pferdetramway<br />

1922: Die letzte Dampftramway wird außer Dienst gestellt<br />

Zwischenkriegszeit: größte Ausdehnung des Straßenbahnnetzes mit 292 Kilometern,<br />

Inbetriebnahme der Wagentype „M“<br />

1938: Umstellung von Links- auf Rechtsverkehr aufgr<strong>und</strong> des Einmarsches der deutschen<br />

Truppen<br />

1943: Beförderungshöchstleistung – 732 Millionen Fahrgäste (das Streckennetz war<br />

damals umfangreicher als heute)<br />

1944/45: Gegen Ende des zweiten Weltkriegs mussten alle Straßenbahnlinien aufgr<strong>und</strong><br />

des Bombardements von Wien eingestellt werden<br />

1945: Am 28. April konnten die ersten fünf Linien wieder in Betrieb genommen<br />

werden; ein Großteil der 4.000 Straßenbahnwagen war stark bis irreparabel<br />

beschädigt<br />

1950: Die Wiederherstellung des Streckennetzes wird vollendet<br />

1959: Auslieferung der neuen sechsachsigen Gelenktriebwagen der Typen „E“ <strong>und</strong><br />

„E1“<br />

39


KAPITEL 8. VERGLEICH STRAßENBAHN MÜNCHEN VERSUS WIEN<br />

1960er: Verlegung von Straßenbahnabschnitten in den Untergr<strong>und</strong> – die „Zweierlinie“<br />

wird Abschnittsweise tiefer gelegt (<strong>und</strong> heute von der U2 befahren) <strong>und</strong><br />

ein Abschnitt am Süd-Gürtel, welcher heute von den Linien 1, 6, 18 <strong>und</strong> 62<br />

befahren wird<br />

1964: Inbetriebnahme schaffnerloser Beiwagen aus wirtschaftlichen Gründen<br />

1972: Inbetriebnahme schaffnerloser Triebwagen<br />

1995: Einsatz der ersten Niederflurwagen (ULF = Ultra Low Floor)<br />

1996: Verabschiedung des letzten Straßenbahnschaffners; bisher letzte Linienverlängerung<br />

(die Linie 71 wurde vom Zentralfriedhof bis nach Kaiserebersdorf<br />

verlängert)<br />

2008: Bisher letzte Linieneinstellung (Linie 21 anlässlich der Verlängerung der U2)<br />

(a) Pferdetramway am<br />

Ring<br />

(b) Generationen der Wiener Straßenbahn (c) ULF - Ultra Low Floor<br />

Abb. 8.1: Wiener Straßenbahnen<br />

8.2 Basisdaten zur Wiener Straßenbahn<br />

Das Wiener Straßenbahnnetz besteht derzeit aus 28 Linien, wobei diese in Durchgangslinien,<br />

R<strong>und</strong>linien, Radiallinien <strong>und</strong> Sonderlinien gegliedert sind. Die längste<br />

Linie ist mit 14 km die Linie 26 von Aspern nach Strebersdorf, die kürzeste ist die<br />

Linie 42 mit einer Streckenlänge von 4 km vom Schottentor bis zu Antonigasse. Die<br />

Gesamtlänge des Netzes beträgt 227,3 km bei einer Spurweite von 1.435 mm (Normalspur).<br />

2007 beförderte die Wiener Straßenbahn 200,4 Millionen Passagiere mit<br />

insgesamt 526 Triebwagen.<br />

Damit die Fahrgäste die Streckenführungen der einzelnen Linien bereits von außen<br />

erkennen können, wurde 1907 ein alphanumerisches System <strong>für</strong> die Beschriftung der<br />

einzelnen Linien je nach ihrer Fahrstrecke eingeführt. So wurden die Durchgangslinien<br />

mit Buchstaben bezeichnet, diese werden allerdings sukzessive durch die Ziffern<br />

40


KAPITEL 8. VERGLEICH STRAßENBAHN MÜNCHEN VERSUS WIEN<br />

1-4 ersetzt. Durchgangslinien sind eine Kombination aus R<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Radiallinien,<br />

sie fahren teilweise am Ring <strong>und</strong> verlassen dann diesen in Richtung der angrenzenden<br />

Bezirke (z.B.: Linie 2). R<strong>und</strong>linien sind mit den Nummer 5-20 beschriftet <strong>und</strong><br />

verkehren kreisförmig um die Innenstadt (z.B.: Linie 5) Radiallinien verbinden das<br />

Stadtzentrum mit den Außenbezirken <strong>und</strong> werden mit den Nummern 21 82 bezeichnet<br />

(z.B.: Linie 60 von Hietzung nach Rodaun). Bis in die späten 60er konnte man<br />

mit diesen Linien teilweise noch bis in das an Wien angrenzende Gebiet in Niederösterreich<br />

fahren. Die Sonderlinie wird mit E bezeichnet <strong>und</strong> bei besonderen Anlässen<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungen verwendet. Regelmäßig Anwendung findet sie zum Beispiel bei<br />

dem alljährlich stattfindenden Donauinselfest. Eine neue Besonderheit ist die Vienna<br />

Ring Tram (VRT), die auf der Strecke der ehemaligen Ringlinie 1 im halbstündigen<br />

Takt verkehrt <strong>und</strong> rein <strong>für</strong> Touristen gedacht ist. Sie fährt den gesamten Ring ab<br />

<strong>und</strong> informiert die Fahrgäste audio-visuell über die Sehenswürdigkeiten entlang der<br />

Strecke.<br />

Abb. 8.2: Wiener Straßenbahnnetz<br />

8.3 Geschichtliches zur Münchner Straßenbahn<br />

1876: Inbetriebnahme der ersten Pferdebahnlinie mit 8 Wagen.<br />

1883: Die erste Dampftrambahn nimmt ihren Betrieb auf, die anfängliche Höchstgeschwindigkeit<br />

von 8km/h wird in den darauffolgenden Jahren auf 16km/h<br />

verdoppelt.<br />

1895: Die ersten elektrischen Wagen werden eingeführt. Zunächst zwischen Pferdewagen<br />

einzelne, elektrische Wagen gespannt <strong>und</strong> in weiterer Folge gänzlich auf<br />

den elektrischen Betrieb umgestellt.<br />

1900: Letzte Fahrt der Pferdebahnlinie Promenadeplatz - Barer Straße – Hohenzollernplatz,<br />

die Linie wird gänzlich auf elektrischen Betrieb umgestellt.<br />

1914-1918: Kohleknappheit <strong>und</strong> Personalnot zwingen die Betreiber der Münchner<br />

Trambahnen zu einem deutlich eingeschränkten Betrieb, der erst 1920 wieder<br />

zur Gänze aufgenommen werden kann.<br />

41


KAPITEL 8. VERGLEICH STRAßENBAHN MÜNCHEN VERSUS WIEN<br />

Zwischenkriegszeit: Durch den Plan München zur „europäischen Großstadt“ zu<br />

machen, wird der Straßenbahnbetrieb mehr <strong>und</strong> mehr durch die S-Bahn verdrängt,<br />

„Trams“ verkehren nur noch an Außenstrecken.<br />

1939-1945: Auch der Zweite Weltkrieg schränkt den Betrieb der öffentlichen Verkehrsmittel<br />

stark ein, durch Bombenschäden 1944 wird die Stadt so schwer<br />

verwüstet, dass der Betrieb vollständig eingestellt werden muss. Erst nach<br />

Kriegsende wird der Betrieb wieder aufgenommen, die Erneuerung des Netzes<br />

wird über 5 Jahre dauern.<br />

1950: Der „M-Wagen“ wird eingeführt <strong>und</strong> bleibt über 40 Jahre in Betrieb.<br />

Ab 1960: Immer mehr werden Tram-Linien durch Bus- <strong>und</strong> U-Bahnlinien ersetzt.<br />

Durch die immerwährende Vergrößerung der Stadt, wird das gesamte öffentliche<br />

Verkehrsmittelnetz ausgebaut.<br />

1971: Gründung des „Münchner Verkehr- <strong>und</strong> Tarifverb<strong>und</strong>es, MVT“ – ab nun sind<br />

sämtliche öffentliche Verkehrssysteme mit einem Fahrschein zu nutzen.<br />

1975: Die Verabschiedung des letzten Schaffners leitet die Zeit der schaffnerlosen<br />

Trambahnzüge ein.<br />

1994: Trambahnen werden durch Vorrangschaltungen <strong>und</strong> durch die Einführung<br />

von Nachtlinien <strong>für</strong> die Münchner Fahrgäste wieder attraktiver.<br />

1998: Der M-Wagen bestreitet den letzten Dienst <strong>und</strong> wird durch das Fahrzeug des<br />

Typs R 2.2 ersetzt.<br />

2000: Der neue vierteilige Trambahntyp R3.3 wird eingeführt.<br />

2001: Die „Münchner Verkehrsgesellschaft mbH, MVG“ wird gegründet <strong>und</strong> übernimmt<br />

den Betrieb als 100%ige Tochter der Stadtwerke München GmbH von<br />

Tram, Bus <strong>und</strong> U-Bahn.<br />

(a) M-Wagen am Marienplatz (b) Tram-Typ R 2.2<br />

Abb. 8.3: Münchner Straßenbahntypen<br />

42


KAPITEL 8. VERGLEICH STRAßENBAHN MÜNCHEN VERSUS WIEN<br />

8.4 Basisdaten zur Münchner Straßenbahn<br />

Die Münchner Straßenbahnen bilden mit rd. 94,5 Mio. Fahrgästen pro Jahr einen<br />

verhältnismäßig kleinen, aber wichtigen Teil des ÖPNV der Stadt München (~15%<br />

des ÖPVN). Die „Trams“, wie sie von den Münchnern bezeichnet werden, verkehren<br />

auf 11 Linien mit insgesamt 155 Haltestellen. Außergewöhnlich ist der Nachtbetrieb<br />

des Straßenbahnliniennetzes, über 70% der Haltestellen werden im 24h-Betrieb angefahren,<br />

somit bieten die Trams hervorragende Anbindung in der Nacht. In den 70er<br />

<strong>und</strong> 80er Jahren des vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts musste die Tram in München mehr<br />

<strong>und</strong> mehr der U-Bahn <strong>und</strong> S-Bahn weichen, auch wurden viele Linien durch Busse<br />

ersetzt. Als zur Debatte stand, die Straßenbahnlinien vollständig zu ersetzen, bildeten<br />

sich mehrere Gruppierungen aus der Bevölkerung, die dies vehement verhindern<br />

konnten. Der Zuspruch der Münchner <strong>und</strong> der gezielte Einsatz der Tram im Rahmen<br />

der "Integrierten ÖPNV-Planung <strong>für</strong> die Landeshauptstadt München", führten<br />

zu einer Renaissance der Trams in München. Auch die Kombination aus relativ kurzen<br />

Abständen zwischen den Haltestellen mit den gezielten Vorrangschaltungen der<br />

Straßenbahnen, sorgt <strong>für</strong> eine optimale Personenbeförderung im innerstädtischen<br />

Bereich <strong>und</strong> damit <strong>für</strong> die Be<strong>für</strong>wortung <strong>für</strong> den Erhalt <strong>und</strong> Ausbau der Münchner<br />

Trams. Die Hauptströme des Münchner ÖPNV verlaufen in radialer Richtung von<br />

den einzelnen Stadtteilen ins Zentrum. Die radial verlaufenden U-Bahnlinien bewältigen<br />

hierbei die größten Kapazitäten. Aufgr<strong>und</strong> der hohen Herstellungskosten einer<br />

U-Bahnstrecke – Faktor 10 im Vgl. zu denen einer Tramstrecke – werden die weniger<br />

frequentierten Strecken als Straßenbahnlinien ausgebaut. Besondere Bedeutung<br />

kommt den 11 Straßenbahnlinien Münchens auch bei dem tangentialen Personentransport<br />

zu, da dieser alleine von Straßenbahn- <strong>und</strong> Buslinien gebildet wird. Beim<br />

Ausbau des Straßenbahnliniennetzes im Laufe der vergangenen 20 Jahren wurden<br />

neben verkehrsplanerischen auch stets die städtebaulichen Aspekte berücksichtigt.<br />

So verlaufen einige Linien auf baulich getrennten <strong>und</strong> teilweise begrünten Gleiskörpern,<br />

wodurch der Transport vom Straßenverkehr entkoppelt ist <strong>und</strong> dadurch die<br />

Attraktivität erhöht wird. Außerdem sind die Strecken durch architektonisch anspruchsvolle<br />

Bauwerke <strong>und</strong> gezielte Linienführung ausgezeichnet ins Stadtbild integriert.<br />

Über den innerstädtischen Transport bildet die Linie 25 als einzige Tramlinie<br />

eine Überlandverbindung nach Grünwald.<br />

43


Farbprofil: Generisches CMYK-Druckerprofil<br />

Komposit Standardbildschirm<br />

KAPITEL 8. VERGLEICH STRAßENBAHN MÜNCHEN VERSUS WIEN<br />

Tramnetz München<br />

Munich tram network<br />

Petuelring<br />

Scheidplatz<br />

Schwabing Nord<br />

Moosach<br />

Hugo-Troendle-Str.<br />

177<br />

1 20<br />

27 3<br />

12 2 3<br />

3<br />

23<br />

173 177 178<br />

140 141 144<br />

51 162 163 Pelkovenstr.<br />

169 176 710<br />

Wintrichring<br />

143<br />

Domagkstr.<br />

St. Emmeram<br />

Gartenstr.<br />

Karl-Theodor-Str.<br />

50<br />

Hanauer Str.<br />

Kölner Platz<br />

Fritz-Meyer-Weg<br />

Maria-Ward-Str.<br />

Anni-Albers-Str.<br />

Olympiapark<br />

Amalienburgstraße<br />

51 143 151<br />

Ackermannstr.<br />

Regina-Ullmann-Str.<br />

17<br />

Westfriedhof<br />

Borstei<br />

Clemensstr.<br />

Am Münchner Tor<br />

Taimerhofstr.<br />

143 162 Botanischer Garten<br />

1 21<br />

Pionierschule<br />

143<br />

Herzogstr. Hohenzollern-<br />

Parzivalplatz<br />

151 164 165<br />

Barbarastr. platz 2<br />

140 141 144<br />

Evastr.<br />

Dall´Armistr.<br />

Olympiapark West<br />

53 154<br />

53<br />

51 151<br />

Cosimapark<br />

Kur<strong>für</strong>stenplatz<br />

Potsdamer Str.<br />

53<br />

Arabellapark<br />

Schloss Nymphenburg<br />

Goethe-<strong>Institut</strong><br />

Infanteriestr.<br />

53 154 Nordbad<br />

Chinesischer<br />

(Klinikum Bogenhausen)<br />

51 151<br />

Elisabethplatz<br />

Leonrodplatz<br />

53 154<br />

Turm<br />

53<br />

Münchner Freiheit<br />

Arabellastr.<br />

Rotkreuzplatz 1 Fasaneriestr.<br />

Lothstr.<br />

Nordendstr.<br />

Romanplatz<br />

53 133 152<br />

23 3 6<br />

Hubertusstr. Neuhausen<br />

53<br />

Schellingstr.<br />

53 54 144<br />

51 151<br />

Sandstr.<br />

154<br />

Effnerplatz<br />

12 Renatastr. Volkartstr. Albrechtstr.<br />

Stiglmaierplatz<br />

Mauerkircherstr.<br />

144 154<br />

16<br />

53<br />

1 Pinakotheken<br />

Paradiesstr.<br />

54 154 187<br />

17 18<br />

100<br />

Nationalmuseum<br />

Kriemhildenstr.<br />

Haus der Kunst<br />

Herkomerplatz<br />

Karlstr.<br />

Karolinenplatz<br />

100<br />

Tivolistr.<br />

54 154 187 188<br />

Donnersbergerstr.<br />

Hauptbahnhof Nord<br />

154<br />

Lehel<br />

B<strong>und</strong>esfinanzhof<br />

Briefzentrum<br />

53 133<br />

Deroystr.<br />

Hopfenstr.<br />

1 2 58 100<br />

Ottostr.<br />

4 5<br />

Steubenplatz<br />

Sternwartstr.<br />

132<br />

Nationaltheater Maxmonument<br />

Burghausener Str.<br />

Marsstr.<br />

Hackerbrücke<br />

Lenbachplatz<br />

Holbeinstr.<br />

1-8<br />

20 21<br />

Hauptbahnhof<br />

Theatinerstr. Kammerspiele Maximilianeum Friedensengel / Villa Stuck<br />

Pasing<br />

1 2 4 5<br />

100<br />

Einsteinstr.<br />

Marienplatz Knie Lohensteinstr.<br />

1-8 27 58<br />

Karlsplatz<br />

15<br />

131<br />

57 Agnes-Bernauer-Platz Agnes-Bernauer-Str. 131<br />

Hauptbahnhof Süd<br />

(Stachus)<br />

25 Max-Weber-Platz<br />

Grillparzerstraße<br />

19<br />

4 5<br />

4 5 1-8<br />

Rathaus<br />

4 5 190 191<br />

56 57 Offenbachstr. Westbad Willibaldplatz Fürstenrieder Str.<br />

Hermann-<br />

Mariannenplatz<br />

157 160<br />

Wiener Platz<br />

160 162<br />

57<br />

51 151 168<br />

161 162<br />

Barthstr. Schrenkstr. Lingg-Str.<br />

16<br />

Isartor 1-8<br />

Holzkirchner Bf.<br />

Ostbahnhof<br />

Lautensackstr.<br />

58<br />

132 Am Gasteig<br />

5 1-8<br />

152<br />

Sendlinger Tor<br />

Wörthstr.<br />

54 55 100 145<br />

Am Lok- Trappentreustr. Holzapfelstr.<br />

Reichenbachplatz<br />

146 152 155 187<br />

schuppen 53 133<br />

1 2 3 6<br />

213 9410<br />

Siglstr.<br />

152<br />

131<br />

Müllerstr.<br />

Deutsches Museum<br />

Ampfingstr.<br />

Rosenheimer Platz Haidenauplatz<br />

144<br />

Hans-Thonauer-Str.<br />

Fraunhoferstr.<br />

1-8<br />

54 100<br />

Deutsches<br />

131<br />

1 2 132<br />

Museum<br />

Schlüsselbergstr.<br />

Eduard-Schmid-Str.<br />

Regerplatz<br />

146<br />

152<br />

Ammerseestr.<br />

Westendstr.<br />

Gondrellplatz<br />

51 151 Säulingstr.<br />

4 5 131<br />

18<br />

Mariahilfplatz<br />

Baumkirchner Str.<br />

52<br />

Senftenauerstr. Stegener Weg Fachnerstr.<br />

Ostfriedhof<br />

185<br />

St.-Martins-Platz<br />

Tegernseer Landstr. Silberhornstr.<br />

54<br />

2 58<br />

Mutschellestr.<br />

Kurzstr.<br />

Legende<br />

Wettersteinplatz<br />

Werinherstr.<br />

54<br />

1<br />

Tiroler Platz<br />

Südtiroler Str.<br />

Kreillerstr.<br />

Haltestelle<br />

Giesing Bf.<br />

2<br />

Tram - Knotenpunkt<br />

Theodolindenplatz<br />

Authariplatz<br />

3 7 2<br />

Haltestelle mit letzter Umsteigemöglichkeit<br />

54 139 144<br />

Menterschwaige<br />

147 220<br />

Klinikum Harlaching<br />

Chiemgaustr.<br />

St.-Veit-Str.<br />

139 144 147 220<br />

Ein- <strong>und</strong> Ausrückwege<br />

139<br />

19 195<br />

XXX<br />

Großhesseloher Brücke<br />

Busanschluss<br />

Schilcherweg 15<br />

X<br />

Schwanseestr.<br />

U-Bahnanschluss<br />

27 139<br />

X S-Bahnanschluss<br />

Grünwald, Bavariafilmplatz<br />

Grünwald, Robert-Koch-Str.<br />

Taxistand<br />

Grünwald, Parkplatz<br />

Regional- <strong>und</strong> Fernverkehr<br />

Grünwald, Ludwig-Thoma-Str.<br />

MVG-K<strong>und</strong>encenter: Internet:<br />

Grünwald, Derbolfinger Platz<br />

Marienplatz<br />

www.mvg-mobil.de<br />

25 224 271<br />

Poccistraße<br />

Sendlinger Tor<br />

©MVG Plan Dezember 2010<br />

L:\Projekte\V 14\V 142\Plaene\MVG\Tramlinienplan\2011\Tramlinienplan_DIN_12-2010.cdr<br />

Freitag, 10. September 2010 10:04:26<br />

Eröffnung vsl. Herbst 2011<br />

Abb. 8.4: Straßenbahnnetz München Abb. 8.5: Ausbau der Linie 23<br />

8.5 Vergleich der Münchner mit der Wiener<br />

Straßenbahn<br />

8.5.1 Vergleich der Basisdaten<br />

München besitzt im Gegensatz zu Wiens 28 Linien nur 11 Straßenbahnlinien, allerdings<br />

verkehrt ein großer Teil davon auch nachts. Somit verkehren in Wien bezogen<br />

auf die Einwohnerzahl doppelt so viele Linien wie in München. Das Münchner Streckennetz<br />

ist 75 km lang, das von Wien 227,3 km. Pro Jahr werden in München 94,5<br />

Millionen Fahrgäste befördert, in Wien sind es 200,4 Millionen. Die Münchner Straßenbahn<br />

kann auf mittlerweile 12 Baureihen der Garnituren zurückblicken, Wien<br />

auf vier, was vor allem auf die lange Nutzung der E-Garnituren zurückzuführen ist,<br />

da in den 60er <strong>und</strong> 70er Jahren die Zukunft der Straßenbahn in Wien nicht sicher<br />

war <strong>und</strong> Neuanschaffungen nur sehr zögerlich getätigt wurden. München verfügt<br />

nach wie vor über eine Linie die das Stadtgebiet verlässt, die letzte Überland-Linie<br />

in Wien wurde bereits in den 60er Jahren aufgelassen (es war die Linie 360 nach<br />

Mödling, Brunn <strong>und</strong> Perchtoldsdorf). Bei der Streckenführung ist auffallend, dass<br />

es in München nahezu nur Durchgangslinien gibt, also so gut wie jede Linie durch<br />

das Stadtzentrum fährt. Übersicht der Basisdaten:<br />

Wien München<br />

28 Straßenbahnlinien 11 Straßenbahnlinien (auch<br />

Nachtverkehr)<br />

227,3 km Gesamtstreckenlänge 75 km Gesamtstreckenlänge<br />

200,4 Millionen Fahrgäste pro Jahr 94,5 Millionen Fahrgäste pro Jahr<br />

1.435 mm Spurweite 1.435 mm Spurweite<br />

600 V Gleichstrom 750 V Gleichstrom<br />

Tabelle 8.1: Basisdaten Wien versus München<br />

44


KAPITEL 8. VERGLEICH STRAßENBAHN MÜNCHEN VERSUS WIEN<br />

8.5.2 Gleiskörper<br />

In München finden 3 Arten von Gleiskörper Anwendung:<br />

• In die Straße integriert<br />

• Eigener Gleiskörper als Schotteroberbau mit Schwellen aus Holz oder Beton<br />

• Separater Gleiskörper als Rasengleis<br />

Auffallend bei der Münchner Straßenbahn ist, dass sehr häufig der eigene Gleiskörper<br />

den Vorzug erhalten hat, was verkehrstechnisch große Vorteile <strong>für</strong> die Straßenbahn<br />

bringt, da sie dann vor allem zu Hauptverkehrszeiten nicht durch Staus oder Baustellen<br />

behindert werden kann. Im Gegensatz zu Wien ist in München der eigene<br />

Gleiskörper als Schotteroberbau ausgeführt, so dass <strong>für</strong> ein Auto keine Möglichkeit<br />

besteht diesen zu befahren. In Wien sind eigene Gleisköper meist schon in einen<br />

Straßenoberbau integriert <strong>und</strong> lediglich vom Straßenniveau abgehoben <strong>und</strong> somit<br />

<strong>für</strong> rücksichtslose Autofahrer immer noch kein Hindernis.<br />

Abb. 8.6: Separater Gleiskörper als Rasengleis<br />

Des Weiteren ist es auffallend, dass München vor allem bei Neubaustrecken sehr<br />

stark auf separate Gleiskörper als Rasengleis setzt, was einer Straßenbahnstrecke<br />

sehr viel Flair verleiht. Den Weg, einige Streckenabschnitte nach Untertage zu verlegen,<br />

hat München im Gegensatz zu Wien nie eingeschlagen<br />

45


Abbildungsverzeichnis<br />

1.1 Übersichtskarte Exkursionverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1.2 Gruppenfoto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.1 Gleisbremsen mit Balkenbremsen [Quelle: Universität Pardubice] . . . 5<br />

2.2 Bremsung mit Retarder [Quelle: Hruban, Vilanek] . . . . . . . . . . 6<br />

2.3 Ablaufberg mit Retarder [Quelle: Hruban; Vilanek] . . . . . . . . . . 6<br />

2.4 Großverschiebebahnhof Villach Süd [Quelle: Hruban, Vilanek] . . . . 7<br />

2.5 Zentralstellwerk [Quelle: Hruban, Vilanek] . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.6 Arbeitsplatz des Ablaufmeister [Quelle: Hruban, Vilanek] . . . . . . . 9<br />

3.1 Salzburg AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

3.2 Unterirdische Lokalbahnhof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.3 O-Bus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.4 Festungsbahn [Quelle: 2006-2010 Salzburg AG <strong>für</strong> Energie, Verkehrs<br />

<strong>und</strong> Telekommunikation] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.5 Folgangsee Schifffahrt [Quelle: Salzkammergutbahn GmbH] . . . . . . 12<br />

3.6 Pinzgauer Lokalbahn [Quelle: Herbert Ortner] . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.7 FLIRT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3.8 Remise Salzburg Itzling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3.9 Waschstraße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

3.10 E11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

3.11 E71 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

3.12 ET3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

3.13 ET6 [Quelle Josef Pospichal] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

3.14 E61 <strong>und</strong> E63 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

3.15 ET57 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

3.16 Panoramatafel <strong>und</strong> Bedienpult . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

4.1 Oberleitungsnetzplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

4.2 O-Bus Oldtimer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4.3 O-Bus der neuesten Generation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

4.4 Weichenreiche Fahrleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.5 Busbahnhof vor dem Hauptbahnhof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

5.1 Führerstand ICE 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

5.2 Betriebshalle im ICE-Werk München . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

5.3 AURA Prüfstand im ICE Werk München . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

i


Abbildungsverzeichnis<br />

6.1 Fachbereich DB Systemtechnik [3] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

6.2 TC-Sim Fahrsimulatorkabine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

6.3 Explodierter Bleiakkumulator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

6.4 Stromabnehmerprüfstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

6.5 Prüfstromabnehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

6.6 IT - Prüflabor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

7.1 Lageplan der Straßenbahnlinie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

7.2 Endhaltestelle Münchner Freiheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

7.3 Tragseilbrück der Tram 23 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

7.4 Schienenauszug bei der Tragseilbrücke der Tram 23 . . . . . . . . . . 36<br />

7.5 Wartehäuschen auf der Linie Tram 23 . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

7.6 Übergang Vignolschiene auf RIllenschiene . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

7.7 Endhaltestelle Schwabing Nord . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

7.8 Übergang Grüngleis <strong>und</strong> Asphaltoberfläche . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

8.1 Wiener Straßenbahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

8.2 Wiener Straßenbahnnetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

8.3 Münchner Straßenbahntypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

8.4 Straßenbahnnetz München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

8.5 Ausbau der Linie 23 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

8.6 Separater Gleiskörper als Rasengleis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

ii


Tabellenverzeichnis<br />

1.1 Teilnehmer, Berichtverfasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

5.1 Gr<strong>und</strong>daten ICE 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

5.2 Gr<strong>und</strong>daten ICE T . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

5.3 Revisionsplan ICE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

8.1 Basisdaten Wien versus München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

iii


Literaturverzeichnis<br />

[1] ZÁŘECKÝ, S. Moderní způsoby automatizace třídicího procesu na spádovištích.<br />

Technický zpravodaj, Dezember 2009, no. 3, S. 19-25<br />

[2] http://www.salzburg-ag.at<br />

[3] Präsentation DB Systemtechnik 12.05.2010<br />

[4] www.mvg-mobil.de<br />

[5] www.tram23.de<br />

[6] Rollinger, W.; Skriptum zu Vorlesung Bahnerhaltung; April 2009; S. 189<br />

[7] www.tram-muenchen.de<br />

[8] de.wikipedia.org/wiki/Wien<br />

[9] www.wienerlinien.at<br />

[10] de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbahn_Wien<br />

[11] www.strassenbahn-muenchen.de<br />

[12] www.wien-konkret.at/verkehr/strassenbahn<br />

[13] de.wikipedia.org/wiki/Str%C3%9Fenbahn_M%C3%BCnchen<br />

[14] www.mvv-muenchen.de<br />

[15] de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnchen<br />

iv

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