2007 - Volksbank Reutlingen
2007 - Volksbank Reutlingen
2007 - Volksbank Reutlingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4<br />
Bericht des Vorstands<br />
Internationale Finanzmärkte: US-Immobilienkrise<br />
schwappt auf Europa über<br />
Vor dem Hintergrund der so genannten Subprime-<br />
Krise, die im Sommer <strong>2007</strong> die internationalen Finanzmärkte<br />
– und damit auch den deutschen Finanzmarkt –<br />
traf, gerieten einige Banken in existenzbedrohende<br />
Situationen. Die daraus folgende Schließung von<br />
Hedge-Fonds und die Verluste bei Investmentbanken<br />
führten am Kapitalmarkt zu deutlichen Verwerfungen<br />
und einer schlagartigen Abnahme der Risikobereitschaft<br />
privater und institutioneller Anleger.<br />
Die <strong>Volksbank</strong> <strong>Reutlingen</strong> ist von dieser Krise nicht unmittelbar<br />
betroffen, da sie keine risikoreichen Anlagestrategien<br />
zur kurzfristigen Ertragssteigerung unternommen<br />
hat. Das Ziel ist, langfristig, aber stetig zu<br />
wachsen. Diese zurückhaltende, solide und vorausschauende<br />
Geschäftsstrategie hat sich bewährt.<br />
Im vergangenen Jahr konzentrierten wir uns auf das<br />
Geschäft mit unseren Mitgliedern und Kunden. Ganz<br />
bewusst haben wir das Interbankengeschäft reduziert<br />
und dabei einen leichten Rückgang der Bilanzsumme in<br />
Kauf genommen. Insgesamt sind wir mit dem Ergebnis<br />
des Jahres <strong>2007</strong> zufrieden und freuen uns über ein<br />
gutes Resultat bei den Kundeneinlagen, eine ordentliche<br />
Entwicklung bei den Krediten sowie eine Stabilisierung<br />
unseres Ertrages.<br />
Mitgliedschaft: Unternehmensbeteiligung ohne<br />
Kursrisiko<br />
„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen<br />
viele“. Dieses Zitat von Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist<br />
Ausdruck des Genossenschaftsgedankens. So verstehen<br />
wir, die <strong>Volksbank</strong> <strong>Reutlingen</strong>, uns auch heute. Wir sind<br />
die Bank der Mitglieder!<br />
Die Mitgliedschaft ist als langfristige Unternehmensbeteiligung<br />
gedacht. Unsere Verpfl ichtung gegenüber den<br />
Mitgliedern beschränkt sich deshalb nicht nur auf die<br />
Zahlung einer attraktiven Dividende. Sie umfasst vielmehr<br />
auch eine starke Verbundenheit mit der Region<br />
und die Begleitung unserer Mitglieder und Kunden in<br />
allen fi nanziellen Angelegenheiten.<br />
Wir haben den Auftrag, die Bank für alle Mitglieder und<br />
Kunden stabil zu halten und nicht den partikularen Interessen<br />
Einzelner nachzugeben. Zum Jahresende <strong>2007</strong><br />
tragen 31.480 Mitglieder mit insgesamt 223.573 Geschäftsanteilen<br />
diese Bank. Im Jahr <strong>2007</strong> ist diese Zahl<br />
leicht rückläufi g, da durch Kündigungen und Tod mehr<br />
Mitglieder ausgeschieden als Neumitglieder beigetreten<br />
sind.<br />
Einlagenentwicklung: Starker Zuwachs<br />
Verursacht durch die Zinsentwicklung am Kapitalmarkt<br />
– kurzfristig angelegtes Geld brachte mehr Ertrag als<br />
langfristiges – fand eine merkliche Verschiebung des<br />
Anlageverhaltens der Kunden statt: heraus aus den<br />
langfristigen Spareinlagen und hinein in andere Produkte<br />
mit kurzen Laufzeiten bis zu einem Jahr. In Zahlen<br />
gesprochen heißt das: Die Spareinlagen nahmen<br />
um rund 52 Mio. Euro ab und die Festgelder mit Laufzeiten<br />
bis zu einem Jahr um rund 57 Mio. Euro zu.<br />
Unsere bankeigenen Inhaberschuldverschreibungen<br />
erhöhten sich um rund 18 Mio. Euro, insbesondere in<br />
den Laufzeitbereichen bis zu zwei Jahren.<br />
Obwohl die in festverzinslichen Wertpapieren, Fonds<br />
und Aktien angelegten Summen auch im Jahre <strong>2007</strong><br />
nochmals deutlich zunahmen, war eine Verunsicherung<br />
der Kunden, ausgelöst durch die Subprime-Krise, spürbar.<br />
Da half es auch nicht, dass der Deutsche Aktienindex<br />
DAX als vielbeachtetes Marktbarometer im letzten<br />
Jahr stark zulegte. Das Vertrauen der Anleger in risikogeneigtere<br />
Wertpapiere schwand, so dass sich auch<br />
dadurch der Trend hin zu kurzfristigen, überschaubaren<br />
Anlageformen ohne Kursrisiko verstärkte.<br />
Genauer betrachtet bedeutet das: Die Kundeneinlagen,<br />
inklusive eigener Schuldverschreibungen, die wir<br />
in der Bilanz ausweisen, sind um rund 24 Mio. Euro<br />
(+ 2,5 %) auf 961 Mio. Euro gestiegen. Die Gelder<br />
unserer Kunden, die bei Drittpartnern verwahrt werden,<br />
erhöhten sich um rund 37 Mio. Euro (+ 6,7 %)<br />
auf 576 Mio. Euro. Stark ausgeprägt war hierbei der<br />
Vertrieb von Fonds unseres Verbundpartners, der<br />
Union Investment. Insgesamt betrachtet stieg das<br />
betreute Kundeneinlagevolumen von 1.418 Mrd. Euro<br />
um 64 Mio. Euro auf 1.482 Mrd. Euro (+ 4,5 %).