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Eurogast Insights Frühjahr 2021

Im neuen Eurogast Insights finden Sie alle News und Trends aus der Gastronomiewelt sowie spannende Einblicke in die Welt von Eurogast Österreich und vieles mehr.

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EUROGAST<br />

<strong>Insights</strong><br />

DAS MAGAZIN<br />

FÜR DIE BRANCHE<br />

FRÜHJAHR <strong>2021</strong><br />

STORIES<br />

Paul Ivić<br />

ÖSTERREICHISCHE POST AG | MZ03Z035182 | EUROGAST ÖSTERREICH GESMBH, HAUPTSTRASSE 150, 6511 ZAMS<br />

Die Krise<br />

als Chance<br />

Wie österreichische Gastronomen<br />

während der Pandemie neue Ideen<br />

entwickeln und verwirklichen<br />

BULLINARIUM<br />

Zu Besuch bei<br />

Hallers Bull Beef<br />

MEHR ALS<br />

SAUERKRAUT<br />

Foodtrend<br />

Fermentation<br />

GEFÜHLSKOCH<br />

Thomas Moser vom<br />

Bierol Taproom &<br />

Restaurant im Porträt<br />

Mit<br />

Gastro-News<br />

aus Österreich und<br />

der Welt<br />

STREIFZUG DURCH<br />

WEIN-ÖSTERREICH<br />

<strong>Eurogast</strong>-Weinexperte<br />

Clemens Brugner führt durchs<br />

Weinviertel und Kamptal.<br />

„VERTRAUEN KANN MAN<br />

NICHT KAUFEN“<br />

Franz Sinnesberger senior erinnert<br />

sich an die Anfänge der <strong>Eurogast</strong>-<br />

Eigenmarke vor 30 Jahren.


Amuse-Gueule<br />

Wir alle befinden uns in einer besonders herausfordernden Zeit, die viel<br />

von uns abverlangt. Oft hilft in der Krise der Blick nach innen, gefolgt<br />

von dem nach vorne. Denn die Konzentration auf eigene Stärken und<br />

Wünsche bietet oft einen guten Nährboden für neue Perspektiven,<br />

Konzepte und Ideen. So ist es uns bei <strong>Eurogast</strong> zumindest ergangen,<br />

als wir uns mitten in der Krise mit der Frage beschäftigten, ob es ein neues<br />

Kundenmagazin überhaupt braucht, und wenn ja, wie dieses denn<br />

beschaffen sein soll.<br />

Die erste Frage war schnell beantwortet, denn ob vor, während<br />

oder nach der Krise – wir wollen Ihnen Beständigkeit bieten und in guten<br />

wie herausfordernden Zeiten ein treuer und verlässlicher Partner sein.<br />

Die Frage nach dem Wie löste aber einen mehrwöchigen Kreativprozess<br />

aus, an dessen Ende folgende Mission formuliert war: Wir wollen ein<br />

Magazin schaffen, das dem Anspruch unserer Kunden gerecht wird,<br />

modern und zukunftsorientiert. Ein Magazin, das echte und relevante<br />

Geschichten erzählt, interessante Menschen vor den Vorhang holt und<br />

dabei nicht nur informiert, sondern auch unterhält.<br />

Kurzum: <strong>Insights</strong> – das Magazin für die Branche – ist erst dann<br />

ein Erfolg, wenn es Ihnen nicht nur gefällt, sondern Sie sich sogar auf<br />

die nächste Ausgabe freuen. Wenn Sie uns dabei helfen wollen, dieses –<br />

zugegeben recht hochgesteckte – Ziel auch zu erreichen, freuen wir uns<br />

auf Ihr Feedback unter insights@eurogast.at.<br />

Florian Fledersbacher,<br />

Head of Group Marketing<br />

Für die erste Ausgabe haben wir zahlreiche Themen für Sie aufbereitet<br />

und viele interessante Menschen in ganz Österreich besucht. Für unsere<br />

Coverstory „Die Krise als Chance“ (ab Seite 12) trafen wir Paul Ivić<br />

in Wien, sprachen mit der Vollpension übers Backen im Netz, verkosteten<br />

Cocktails in der Flasche von Eloise Drinks, lernten in Osttirol, wie Sushi<br />

und Kaiserschmarrn zusammenpassen, und warfen einen Blick in<br />

Benny Parths erstes Kochbuch, das in Coronazeiten entstand.<br />

Im Porträt finden Sie Thomas Moser (Seite 38), der von sich selbst<br />

sagt, ein Gefühlskoch zu sein. <strong>Eurogast</strong>-Weinexperte Clemens Brugner<br />

führt uns durch Österreichs Weinregionen (Seite 55) und verkostet für<br />

uns gleich ein paar gute Tropfen aus dem Weinviertel, dem Kamptal<br />

und Wagram. Den achtsamen Umgang mit Tier und Natur lebt Christoph<br />

Haller in seinem Bullinarium im Südburgenland – wir haben uns davon<br />

vor Ort überzeugen dürfen (Seite 66).<br />

Mit diesen und zahlreichen weiteren Geschichten wünschen<br />

wir Ihnen gute Unterhaltung bei der Lektüre der ersten Ausgabe<br />

von <strong>Eurogast</strong> <strong>Insights</strong>.<br />

WWW.FACEBOOK.COM/EUROGAST EUROGAST.OESTERREICH WWW.EUROGAST.AT<br />

Impressum <strong>Insights</strong> – <strong>Frühjahr</strong> <strong>2021</strong><br />

Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: <strong>Eurogast</strong> Österreich, Hauptstraße 150, 6511 Zams, Österreich, +43/5442/6999, zentrale@eurogast.at | Konzept, Layout, Redaktion und Gestaltung:<br />

TARGET GROUP GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Mitarbeiter dieser Ausgabe: Theresa Kirchmair, Theresa Kleinheinz, Michael Rathmayr, Lisa Schwarzenauer | Grafik: Marco Lösch,<br />

Thomas Bucher | Fotos, sofern nicht anders gekennzeichnet: Axel Springer, Franz Oss, Michael Rathmayr | Illustrationen: Monika Cichon | Druck: Bauer Medien, 1030 Wien<br />

3


Inhalt<br />

TRÖPFCHENWEISE<br />

GENUSS<br />

55<br />

66<br />

66 Besuch im<br />

Bullinarium<br />

Achtsamer Umgang mit Tier<br />

und Natur wird in Hallers<br />

Bull Beef im Südburgenland<br />

großgeschrieben.<br />

8 Fusion<br />

Neues aus der<br />

Gastronomiewelt.<br />

10 Hausmannskost<br />

In Österreich hat sich in der<br />

Gastronomie einiges getan.<br />

12 Die Krise als Chance<br />

Österreichs Gastronomen<br />

haben gegen den coronabedingten<br />

Stillstand angekämpft<br />

und die Zeit für neue<br />

Projekte genutzt.<br />

34 Großer Helfer<br />

Mit dem neuen, verbesserten<br />

<strong>Eurogast</strong> Best.Friend PRO<br />

gehen Aufgaben wie<br />

Bestellungen und Inventur<br />

leicht von der Hand.<br />

38 Genuss im Tiroler<br />

Unterland<br />

Bierol: ein ungewöhnliches<br />

Lokal und ein ambitionierter<br />

Küchenchef mitten in der<br />

grünen Idylle.<br />

44 Fermentieren: mehr<br />

als Haltbarmachen<br />

Ein Trend, an dem momentan<br />

niemand vorbeikommt –<br />

auch nicht die Spitzenküche.<br />

50 Jubiläum in<br />

Schladming<br />

Nach 30 Jahren bei <strong>Eurogast</strong><br />

ist mit Herwig Stiegler ein<br />

P r o fia mW e r k .<br />

55 Streifzug durch<br />

Wein-Österreich<br />

Weinexperte Clemens Brugner<br />

führt durch Österreichs<br />

Weinregionen. Den Anfang<br />

macht Niederösterreich.<br />

62 INTERVIEW<br />

Franz Sinnesberger<br />

über 30 Jahre<br />

<strong>Eurogast</strong>-Eigenmarke<br />

Der erfahrene Unternehmer<br />

blickt auf den Beginn der<br />

Erfolgsgeschichte zurück.<br />

74 <strong>Insights</strong><br />

Neues aus der Welt von<br />

<strong>Eurogast</strong>.<br />

80 Im Bild<br />

Der Familienbetrieb<br />

Speckbacher.<br />

82 Frühlingsgefühle<br />

Ein ungewöhnliches Paar bilden<br />

die heimische Lachsforelle und<br />

exotische Fruchtaromen.<br />

12<br />

© Michael Rathmayr, Franz Oss | Illustration: Monica Cichoñ<br />

NEU<br />

NEU<br />

AcetoPlus Paprika<br />

herrliche Essig-Gemüseliaison<br />

mit kräftiger Paprika<br />

AcetoPlus Karotte<br />

herrliche Essig-Gemüseliaison<br />

mit frischer Karotte<br />

AcetoPlus Himbeere<br />

liebliche Essig-Fruchtliaison<br />

mit süßen Himbeeren<br />

AcetoPlus Holunder<br />

liebliche Essig-Fruchtliaison<br />

mit herrlichen Holunderbeeren<br />

AcetoPlus Mango<br />

liebliche Essig-Fruchtliaison<br />

mit vollreifer Mango<br />

AcetoPlus Passionsfrucht<br />

liebliche Essig-Fruchtliaison<br />

mit verführerischer Passionsfrucht<br />

AcetoPlus Preiselbeere<br />

liebliche Essig-Fruchtliaison<br />

mit fruchtig-herben Preiselbeeren<br />

AcetoPlus Zitrus-Früchte<br />

liebliche Essig-Fruchtliaison<br />

mit erfrischenden Zitrus-Früchten<br />

4<br />

www.wiberg.eu


Blütenzauber<br />

Was Tokio seine Kirschblüte,<br />

ist der Wachau ihre Marillenblüte.<br />

Anfang April zeigten<br />

sich die Marillenbäume entlang<br />

der Donau in üppiger Pracht –<br />

wie hier am Südufer, mit Blick<br />

auf die Wehrkirche St. Michael.<br />

Im Sommer darf geerntet<br />

werden.<br />

© Michael Rathmayr


FUSION<br />

NEUES AUS DER WELT<br />

MONTERREY, MEXIKO<br />

Feiern für die Ohren<br />

Die Geräuschkulisse einer Bar ist unverwechselbar.<br />

Wer sie trotz langer Schließung<br />

von Lokalen nicht missen will, ist bei I Miss My Bar<br />

richtig. Die Website bietet neben einer Spotifyplaylist<br />

einen Katalog typischer Bargeräusche, vom Arbeiten<br />

des Barkeepers über die Stimmen anderer Gäste bis<br />

hin zum Einschenken von Getränken. Die Idee stammt<br />

von Maverick, einer Cocktailbar im mexikanischen<br />

Monterrey.<br />

KANSAS<br />

NEW YORK CITY<br />

LONDON<br />

FRANKREICH<br />

ACCRA, GHANA<br />

Selassie<br />

Atadika<br />

Prämierte<br />

Botschafterin<br />

Seit 2015 gibt La Liste eine Reihung der<br />

weltbesten Restaurants heraus, im letzten Jahr<br />

wurde diese von zehn Special Awards für Innovation<br />

in der Gastronomie begleitet. Die ghanaische<br />

Köchin Selassie Atadika gilt als Wegbereiterin<br />

für die „Neue Afrikanische Küche“ und erhielt<br />

dafür den New Destination Champion Award.<br />

Mit ihrem Restaurant Midunu versucht sie,<br />

afrikanischen Zubereitungen einen Platz in der<br />

internationalen Gastronomie zu verschaffen.<br />

HONGKONG, CHINA<br />

BIS ZUM LETZTEN KRÜMEL<br />

Die Bar Penicillin in<br />

Hongkong hat es sich unter<br />

Barkeeper Agung Prabowo<br />

zur Aufgabe gemacht, durch<br />

Re- und Upcycling so wenig<br />

Abfall wie nur irgend<br />

möglich zu produzieren.<br />

Ein Beispiel: Übrige Hühnerknochen<br />

werden<br />

gesäubert, geröstet und<br />

pulverisiert und dann dem<br />

Soda für Longdrinks<br />

beigemischt, was ein neues<br />

Aroma verspricht.<br />

LONDON, GROSSBRITANNIEN<br />

NEW YORK CITY, USA<br />

FRANKREICH<br />

MONTERREY<br />

HONGKONG<br />

NACH DEN STERNEN<br />

GREIFEN<br />

Kunst zum Anbeißen<br />

Für gewöhnlich gehört es sich nicht,<br />

die Objekte einer Kunstausstellung zu<br />

verspeisen. Nicht so in den Schauen<br />

von Laila Gohar: Ihre Installationen<br />

aus Essbarem werden bisweilen vor<br />

Ort den Gästen serviert. Sessel sowie<br />

Körperteile aus Butter und schwebende<br />

Installationen aus Brot lassen die Besucher<br />

internationaler Galerien staunen,<br />

genießen und außerdem, der Philosophie<br />

Gohars folgend, zusammenkommen.<br />

Der etwas andere<br />

Weinrausch<br />

Das französische Start-up Burdi W.<br />

mischt seinem Bordeaux nach antikem<br />

Vorbild eine ganz besondere Zutat bei:<br />

Cannabidiol (CBD). Es wirkt nicht psychoaktiv,<br />

ist daher legal, hat aber eine<br />

entspannende Wirkung und kam in den<br />

letzten Jahren vermehrt in Tees, Ölen,<br />

Gebäck und Arzneien zum Einsatz. Als<br />

Wein darf sich der Rote mit Hanf nicht<br />

bezeichnen, offiziell läuft er unter dem<br />

etwas sperrigen Namen „aromatisiertes<br />

Getränk auf Weinbasis“.<br />

Illustration: Monica Cichoñ<br />

© Core by Clare Smyth, Francis Kokoroko/@accraphoto, Burdi W.<br />

KANSAS, USA<br />

300<br />

Burgerfilialen<br />

Erst das Restaurant, dann den Kundenstamm<br />

aufbauen – so läuft eine Neueröffnung für gewöhnlich<br />

ab. Der US-YouTuber MrBeast stellte das Konzept auf den<br />

Kopf. Er erreichte mit seinen Videos zuerst Millionen von<br />

Menschen und eröffnete dann vom Fleck weg eine<br />

300 Filialen starke, landesweite Burgerkette.<br />

Wie’s funktioniert?<br />

Die Speisen werden in Ghostkitchens zubereitet und via<br />

Food-Delivery-Plattformen zugestellt – und fanden dank des<br />

bestehenden Publikums vom ersten Tag an reißenden Absatz.<br />

In der gehobenen Gastronomie sind<br />

Frauen an der Spitze noch immer rar.<br />

Die Britin Clare Smyth konnte dieses<br />

Jahr aber eindrucksvoll beweisen, dass<br />

sie dort sehr wohl hingehören. Mit<br />

ihrem Restaurant Core im Londoner<br />

Stadtteil Notting Hill stieg sie in der<br />

Wertung des Michelin-Guides von zwei<br />

Sternen auf das Maximum von drei auf.<br />

Weltweit können sich mit dieser Auszeichnung<br />

nur 130 Restaurants rühmen.<br />

8<br />

9


NEUES AUS ÖSTERREICH<br />

PÖLLAU, STEIERMARK<br />

HAUSMANNSKOST<br />

WIEN<br />

10<br />

Oberösterreicher<br />

in Wien<br />

Gastronomische Pop-up-<br />

Projekte gab es in der<br />

Pandemie immer wieder,<br />

dieses kann aber mit Essen<br />

auf Haubenniveau aufwarten.<br />

Unter dem Namen<br />

#upperstreetfood vereint<br />

Initiator Philipp Rachinger<br />

zehn oberösterreichische<br />

Köche, die das Können ihrer<br />

gemeinsam fast 30 Hauben<br />

auf den Take-away-Markt<br />

von Wien bringen. Bis Mitte<br />

April bereiten jedes Wochenende<br />

verschiedene Chefs<br />

Speisen zum Mitnehmen zu.<br />

„Wir<br />

bringen<br />

zusammen,<br />

was zusammen<br />

gehört.“<br />

Leitidee der ALPINAE<br />

CULINAR, Plattform für<br />

kulinarische Begegnungen<br />

zwischen Produzenten<br />

und Gastronomie aus<br />

ganz Österreich<br />

WÖRTHERSEE, KÄRNTEN<br />

Mehr Geschmack<br />

am Wörthersee<br />

Im Juni <strong>2021</strong> eröffnet Hubert Wallner am Südufer<br />

des Wörthersees in Kärnten ein neues Gourmetrestaurant.<br />

Wallner konnte sich im Falstaff-Restaurantguide<br />

wiederholt als bester Koch in Kärnten<br />

positionieren. Mit österreichisch-mediterraner<br />

Küche, wechselnden Kunstobjekten und einer<br />

offenen Küche soll das Lokal zum neuen Treffpunkt<br />

für Freunde des guten Geschmacks werden.<br />

FISS, TIROL<br />

100 %<br />

ZUFRIEDENHEIT<br />

Zwar verreisten 2020 weniger<br />

Urlauber als sonst, aber auch die<br />

haben sich ein Urteil über ihre<br />

Unterkunft gebildet. Die Bewertungen<br />

haben das „Natürlich.<br />

Hotel mit Charakter“ in Fiss zum<br />

beliebtesten Hotel der Region Tirol<br />

gekürt und ihm den Special<br />

Award <strong>2021</strong> von HolidayCheck<br />

eingebracht. Auf Basis der<br />

Gästebewertungen werden pro<br />

Region zehn Hotels prämiert,<br />

das „Natürlich.“ erreichte auf<br />

der Buchungsplattform<br />

100 % Zufriedenheit.<br />

Der Bierkulturbericht<br />

2020 der Brauunion<br />

hat erhoben, welche<br />

Ansprüche die Österreicher<br />

an ihr Bier und<br />

dessen Konsum haben.<br />

Hier die wichtigsten<br />

Kriterien der Konsumenten:<br />

Platz 1:<br />

Verwendung von regionalen<br />

Rohstoffen<br />

Platz 2:<br />

guter Gesamtgeschmack<br />

Platz 3:<br />

Schankhygiene,<br />

saubere Zapfanlage in der<br />

Gastronomie<br />

10 11<br />

© Andreas Schweighofer, GRHW, defrancesco, Artvision Nathalie Clara Hutter<br />

ITTER, TIROL<br />

Neues Haus am Berg<br />

In der Krise machten einige Betriebe große Sprünge. Die KRAFTalm,<br />

mitten im Skigebiet Wilder Kaiser gelegen und nur mit der Gondel von<br />

Itter aus erreichbar, hat sich komplett erneuert. Seit 130 Jahren wird<br />

sie von der Familie Hölzl bewirtschaftet und wurde nun von Grund auf<br />

umgebaut. Die Eröffnung des Hauses auf Vier-Sterne-Niveau ist für<br />

dieses Jahr geplant.<br />

AICH IM ENNSTAL, STEIERMARK<br />

GASTRONOMISCHES<br />

ERBE<br />

Auch wenn das Gasthaus gut läuft, früher oder später<br />

müssen sich die Wirtsleute Gedanken um die Nachfolge<br />

machen. Beim Dorfgasthaus Grafenwirt in Aich<br />

im Ennstal lief dieser Wechsel außergewöhnlich gut:<br />

Franz Danklmaier übernahm das Restaurant 2020 von<br />

seinen Eltern und brachte seine kulinarische Handschrift<br />

in Harmonie mit dem traditionellen Gasthaus<br />

ein. Dafür wurde er von der Wirtschaftskammer Steiermark<br />

mit dem „Follow Me Award 2020“ ausgezeichnet.<br />

Der etwas andere Drive-in<br />

ESSENGEHEN IST<br />

EHER ZU ESSEN-<br />

HOLEN GEWORDEN,<br />

AUCH BEIM STEI-<br />

RISCHEN BUSCHEN-<br />

SCHANK WINZERHOF<br />

SPINDLER HAT MAN<br />

AUF DIESE UMSTEL-<br />

LUNG REAGIERT.<br />

Unter dem Motto „Jausen-Drive-in“ können sich die Gäste<br />

von 7 bis 19 Uhr selbst an gefüllten Käsestangerln, Wein,<br />

Fleischwaren und anderen herzhaften Erzeugnissen<br />

bedienen. Ganz verloren geht dem Team die Freude des<br />

Anrichtens nicht, denn nach wie vor können Hungrige<br />

ganze Jausenplatten bestellen und kontaktlos abholen.<br />

Sushi<br />

mal<br />

regional<br />

Die japanischen Fischhäppchen<br />

sind zwar beliebt, je<br />

nach Fisch aber nicht übermäßig<br />

nachhaltig. Hoamat<br />

Sushi, betrieben von zwei<br />

jungen Unternehmern aus<br />

dem Oberpinzgau, möchte<br />

das ändern und bietet<br />

Sushi ausschließlich mit<br />

heimischen Fischarten an.<br />

Statt Lachs, Thunfisch und<br />

Garnelen werden regionale<br />

Lachsforelle, Saibling<br />

und auch Flusskrebse zur<br />

Herstellung verwendet.<br />

OBERPINZGAU,<br />

SALZBURGER LAND


DIE<br />

KRISE<br />

ALS<br />

5 Beispiele,<br />

wie österreichische Gastronomen<br />

während der Pandemie neue Ideen<br />

entwickeln und verwirklichen<br />

CHANCE


#1<br />

„Man braucht<br />

Zuversicht“<br />

Sternekoch Paul Ivić über aus<br />

der Not geborene Erfolgsideen<br />

und Onlinekochduelle als<br />

Beschäftigungstherapie<br />

Das Interview führte Michael Rathmayr.<br />

Paul Ivic<br />

Der Tiroler mit mediterranen<br />

Wurzeln<br />

ist Küchenchef und<br />

Geschäftsführer des<br />

Tian-Restaurants in<br />

Wien, das seit 2014<br />

mit einem Stern des<br />

Guide Michelin ausgezeichnet<br />

wird. Er<br />

ist damit Österreichs<br />

einziger Koch, der mit<br />

rein vegetarischer<br />

Küche einen Stern<br />

erkocht hat.<br />

Weltweit gibt es bis<br />

dato nur eine Handvoll<br />

Restaurants, die<br />

das erreicht haben.<br />

Das Tian liegt mit vier<br />

Gault&Millau-Hauben<br />

zudem unter den am<br />

besten bewerteten<br />

Lokalen des Landes.<br />

Trotz des Lockdowns macht es hier im<br />

Tian den Anschein, als hätten Ihre Mitarbeiter gut<br />

zu tun. Die derzeitige Lage nervt alle – Sie machen<br />

einfach das Beste daraus?<br />

PAUL IVIĆ: Die Situation ist vor allem sehr belastend,<br />

wirtschaftlich ist der Schaden groß. Wir haben die<br />

Verantwortung für 48 Mitarbeiter in unseren drei<br />

Betrieben hier in Wien und in München. Wenn man<br />

so lange geschlossen hat, ist das schon eine riesige Herausforderung.<br />

So gut kann man gar nicht gearbeitet<br />

haben, dass man da noch besonders gut schläft.<br />

Meine Aufgabe ist es da, möglichst viel Wirbel zu erzeugen,<br />

mit unseren Gästen in Kontakt zu bleiben.<br />

Anfangs war alles irgendwo Beschäftigungstherapie,<br />

selbst der Start unserer neuen Produktlinie „Tian zuhause“.<br />

Die Ideen wurden zum Glück gleich sehr gut<br />

angenommen – was reinster Balsam für die Seele ist.<br />

Man braucht ja Zuversicht. Der Schaden darf am Ende<br />

nicht größer werden, als unvermeidbar ist.<br />

In Wien betreibt Paul<br />

Ivic außerdem das<br />

Tian-Bistro am Spittelberg,<br />

in München ein<br />

zweites Tian-Restaurant,<br />

welches seit<br />

2019 ebenfalls einen<br />

Michelinstern hält.<br />

© Michael Rathmayr<br />

Die guten Ideen bringen aus unternehmerischer<br />

Sicht wenig Entspannung?<br />

Wir haben zum Glück sehr gute Mitarbeiter, mit<br />

großem Tatendrang. Und wir haben uns von Anfang<br />

an entschieden, sie alle zu halten. Von der Realität<br />

verschont werden wir deshalb natürlich auch nicht.<br />

Paul Ivic’s<br />

Tian-Bistro<br />

in Wien<br />

14 15


COVERSTORY<br />

„Wir machen das<br />

alles am Ende auch<br />

für andere, nicht<br />

nur für uns selbst.“<br />

Paul Ivic<br />

Mit „Restlos<br />

glücklich“<br />

ist im Brandstätter<br />

Verlag Anfang des<br />

Jahres Ivics drittes<br />

Kochbuch erschienen.<br />

Tian-zuhause-Menüboxen fürs Wochenende (Raum Wien und<br />

München), Saucen, Suppen und Sugos im Glas – vor Ort oder via<br />

tian-zuhause.com<br />

„Wir haben zum Glück sehr gute<br />

Mitarbeiter, mit großem Tatendrang.<br />

Und wir haben uns von Anfang an<br />

entschieden, sie alle zu halten.“<br />

Paul Ivic<br />

„quarantäne kitchen<br />

possible“:<br />

Social-Media-wirksame<br />

Kochduelle mit<br />

Sepp Schellhorn, bei<br />

denen ein knallbunter<br />

Mix von Bouillabaisse<br />

bis ausgefuchste<br />

Faschingskrapfen<br />

kredenzt wird.<br />

Initiativen wie die Menüboxen des Tian,<br />

die veganen Take-away-Burger des Bistro am Spittelberg,<br />

die „quarantäne kitchen possible“, bei der<br />

Sie sich in den sozialen Medien mit Ihrem Freund,<br />

dem Salzburger Wirt Sepp Schellhorn, messen:<br />

Trotz der wirtschaftlichen Belastung wirkt das<br />

alles nach außen hin sehr leichtfüßig.<br />

Ich bin nicht da, um bei der Außenwelt eine Beschwerde<br />

abzugeben. Die Challenges haben der Sepp und ich<br />

gemeinsam ins Leben gerufen, um die Leute – und<br />

auch uns selbst – abzulenken. Bei den Faschingskrapfen<br />

hat es mich ziemlich gefuchst, da bin ich dann<br />

schon einmal 24 Stunden dran, ohne groß über anderes<br />

nachzudenken. Es ist gut, wenn das Ganze nach<br />

außen leichtfüßig wirkt. Aber das bin ich nicht, so war<br />

ich auch vorher nicht. Als Unternehmer bin ich mit<br />

Herz und Hirn im Betrieb. Wirtschaftlich freuen wir<br />

uns natürlich auch über jeden Cent: Wir wollen nicht<br />

abhängig sein, wir wollen etwas schaffen.<br />

Wie sehen Sie die Zeit nach der Krise?<br />

Werden die Menschen wieder in gleichem Maße<br />

unter anderen sein wollen, auch die physische<br />

Nähe in Restaurants und Bars suchen?<br />

Nach dem ersten Lockdown, als dann endlich die Gäste<br />

mit strahlenden Gesichtern bei uns hereinkamen<br />

– das war schon etwas sehr Besonderes. Wir machen<br />

das alles am Ende auch für andere, nicht nur für uns<br />

selbst. Ich war mir anfangs nicht sicher, ob sich die Besucher<br />

gerade groß mit uns unterhalten wollen. Aber<br />

sie waren gleich ausgehungert wie wir nach Kontakt<br />

und Gesprächen. Eine schöne Erkenntnis, dass Essen<br />

unser soziales Verhalten so maßgeblich beeinflusst.<br />

Wie lange das alles noch dauern wird und wie es am<br />

Ende wirklich sein wird, ist leider Kaffeesatzlesen.<br />

Darin bin ich nicht sehr geübt.<br />

Danke für das Gespräch.<br />

© Michael Rathmayr<br />

Vegane Burger<br />

Schwammerl statt Fleisch –<br />

immer freitags beim Tian-Bistro<br />

16


COVERSTORY<br />

COVERSTORY<br />

#2<br />

Oma<br />

online<br />

Die Pandemie bedroht nicht nur die Gesundheit<br />

Älterer, sondern im Fall des Wiener Generationencafés<br />

Vollpension auch deren Arbeitsplatz.<br />

Die Lösung: Backen im Netz.<br />

Text: Theresa Kirchmair<br />

© Mark Glassner<br />

18 19


COVERSTORY<br />

COVERSTORY<br />

„Man könnte<br />

sagen, wir<br />

sind schneller<br />

mutiert<br />

als das Virus“.<br />

Moriz Piffl,<br />

Vollpension-Gesellschafter<br />

S<br />

chmeckt fast so gut wie bei<br />

Oma – das ist ein Prädikat<br />

für gute Kuchen. Und das<br />

mit gutem Grund. Jahrzehnte<br />

der Erfahrung haben<br />

den älteren Semestern<br />

Kniffe gelehrt, die Jüngere<br />

erst über viele mittelprächtige<br />

Torten hinweg erlernen<br />

müssen. In den Genuss der Leckereien<br />

kommen Backlaien in der seit 2015 bestehenden<br />

Vollpension dennoch, dort stellen<br />

nämlich Senioren die Hälfte des Teams im<br />

Generationencafé und finden so nach der<br />

Pensionierung ein Einkommen und eine<br />

Aufgabe. Mit Beginn der Pandemie kam<br />

die Vollpension in Bedrängnis, doch man<br />

passte sich an und machte, wie es Gesellschafter<br />

und Kreativmastermind Moriz<br />

Piffl formuliert, „aus der Not eine Tugend“.<br />

GEMEINSAMER KRAFTAKT<br />

Dass die Vollpension die ersten Monate<br />

der Pandemie überstehen würde, war<br />

zunächst unklar. Das Stammhaus in der<br />

Wie sich die Senioren<br />

vor der Kamera schlagen<br />

würden, wusste vor<br />

Beginn der Dreharbeiten<br />

niemand. Einige übertrafen<br />

jedoch alle Erwartungen<br />

und schlugen sich<br />

laut Piffl „bombastisch“.<br />

Schleifmühlgasse wollte einen staatlich<br />

besicherten Kredit von 100.000 Euro aufnehmen,<br />

doch dieser wurde nicht gewährt.<br />

Man stellte zwar Anträge auf Kurzarbeit,<br />

bis zur positiven Antwort vergingen aber<br />

zwei Monate. Noch dazu hatten die Backomas,<br />

das Herz des Unternehmens, keinen<br />

Anspruch darauf. Für Piffl gab es klare<br />

Ziele: „die Senioren in Beschäftigung<br />

halten und als Unternehmen die Krise<br />

überstehen.“<br />

LÖSUNGSANSÄTZE<br />

Mitarbeiter, Senioren sowie Mitstreiter<br />

aus der Kreativ- und Start-up-Szene setzten<br />

sich am virtuellen Tisch zusammen.<br />

Letztlich wurden zwei konkrete Ideen angegangen:<br />

eine Crowdfundingkampagne<br />

gegen den massiven finanziellen Einbruch<br />

und der Aufbau der Backademie, einer<br />

Streamingplattform für eigene Backkurse.<br />

Das Crowdfunding startete im<br />

April. Ziel waren 40.000 Euro, geworden<br />

sind es 140.000. Damit war die Absage des<br />

Kredits kompensiert. Piffl erinnert sich:<br />

© Mark Glassner, Oliver Capuder<br />

„Ohne das Crowdfunding hätte der Betrieb<br />

es nicht einmal mehr geschafft, die Gelder<br />

von der Kurzarbeit abzuwarten.“ Mit der<br />

Arbeit an der Backademie begann das<br />

Team kurz darauf im Mai.<br />

ZWISCHENSPIEL<br />

Die Öffnung der Gastronomie im Sommer<br />

stellte die Vollpension vor ein neues Problem,<br />

denn mit halber Sitzplatzzahl ging<br />

die Rechnung als sozialgastronomischer<br />

Betrieb nicht mehr auf. Die Touristen, im<br />

Sommer des Vorjahres zwei Drittel der<br />

Gäste, blieben noch dazu aus. Also rief<br />

man das Flatratemodell Halbpension ins<br />

Leben, bei dem die Kunden für die verbrachte<br />

Zeit im Café bezahlten. Das Team<br />

traute der Öffnung trotzdem nie ganz über<br />

den Weg und stellte eigene Überlegungen<br />

zu kommenden Lockdowns an, so Piffl: „Es<br />

ist oft besser, sich eigene Rahmenbedingungen<br />

zu setzen, wenn von außen keine<br />

klaren Ansagen kommen.“<br />

FILM AB<br />

Unterdessen wurde in der Vollpension ein<br />

professionelles Filmstudio mit vier Kameras<br />

aufgebaut. 50 Menschen arbeiteten an<br />

dem Projekt, ohne zu wissen, ob es Geld<br />

einbringen würde. Wie sich die Senioren<br />

vor der Kamera schlagen würden, war<br />

unklar, noch dazu musste sichergestellt<br />

werden, dass sich niemand am Set infizierte.<br />

Vor jedem Dreh unterzog sich also<br />

Die Vollpension zu<br />

retten, bedeutete jede<br />

Menge persönlichen<br />

Einsatz. Ein Jahr lang<br />

wurde praktisch<br />

durchgearbeitet.<br />

Vor der Pandemie verköstigte die Vollpension ihre Gäste an zwei<br />

Standorten in Wien. Durch die Onlineangebote ist es nun gelungen,<br />

eine breiter gestreute Kundschaft anzusprechen.<br />

das gesamte Team den damals noch wenig<br />

bekannten Schnelltests.<br />

Die fertigen Episoden stehen<br />

heute gegen einen Obolus auf der Website<br />

der Vollpension zur Verfügung: In den<br />

„Omasterclasses“ wird je ein Themenschwerpunkt<br />

behandelt, von Kuchen über<br />

Kekse bis hin zu veganem Backen. Neben<br />

dem Streamingangebot gibt es auch die<br />

Möglichkeit, online an Livekursen teilzunehmen<br />

und gemeinsam mit den Senioren<br />

zu backen. Nicht nur die Einkünfte, die das<br />

Projekt abwarf, gaben dem Team Auftrieb,<br />

sondern auch die Beschäftigung damit:<br />

„Jeder war froh, etwas tun zu können und<br />

nicht nur ohnmächtig darauf zu warten,<br />

was jetzt kommt.“<br />

BREIT AUFGESTELLT<br />

Die Contentproduktion ging weiter. Man<br />

gab ein Backbuch und Rezeptkartensets<br />

heraus, für Servus TV produziert das<br />

Team ein wöchentliches TV-Format. Die<br />

Fülle an bespielten Medienkanälen erklärt<br />

Piffl so: „Man muss sagen, dass wir keinen<br />

gastronomischen, sondern einen breiter<br />

aufgestellten sozialunternehmerischen<br />

Hintergrund haben.“<br />

Mit zusätzlichen Aktionen wie<br />

den Buchteln to go im Februar gewann<br />

man weitere Kunden, die Ideen gehen<br />

den Machern der Vollpension nach wie vor<br />

nicht aus. Moriz Piffl über die wohl größte<br />

Stärke des Unternehmens in der Krise:<br />

„Man könnte sagen, wir sind schneller<br />

mutiert als das Virus.“<br />

20<br />

21


COVERSTORY<br />

#3<br />

Unter dem Namen Eloïse Drinks verschickt der Grazer Barprofi<br />

Oltion Mehmetaj seit dem zweiten Lockdown Cocktails in der<br />

Flasche. Der Clou: Mit einer besonderen Filtriermethode werden<br />

diese haltbar gemacht und bekommen gleichzeitig einen<br />

geschmacklichen Feinschliff.<br />

Text: Lisa Schwarzenauer<br />

© Sara Sera<br />

Grazer<br />

Flaschengeister<br />

22<br />

23


COVERSTORY<br />

COVERSTORY<br />

K<br />

önnen die Gäste nicht zu den Drinks, kommen die<br />

Drinks eben zu den Gästen: Als im ersten Lockdown die Türen der<br />

Churchill Bar für Gäste geschlossen werden mussten, hat sich Besitzer<br />

und Barchef Oltion Mehmetaj mit einigen Kollegen aus der<br />

Barbranche zusammengetan und einen Weg gesucht, das Beste<br />

aus der Situation zu machen. „Wir haben damals zusammen die<br />

Plattform Drinks at Home gegründet, wo wir unsere Cocktails<br />

angeboten haben – also frisch zubereitete Cocktails, die wie im<br />

normalen Betrieb kurz nach der Bestellung gemixt und dann<br />

zugestellt werden“, erzählt der Grazer.<br />

„Ich wollte einen haltbaren Cocktail, der keine Stabilisatoren<br />

drin hat, keine chemischen Zusätze, wie sie<br />

oft bei Fruchtsäften und Weinen verwendet werden“,<br />

betont Mehmetaj. Deshalb gründete er im zweiten<br />

Lockdown Eloïse Drinks und griff dabei auf eine alte<br />

Filtriermethode zurück, bei der die Cocktails mit<br />

Milch geklärt werden: „Durch diese Klärung werden<br />

die Schwebstoffe entfernt und in Partikelfiltern gefangen,<br />

und so werden die Drinks ohne chemische<br />

Zusätze haltbar gemacht.“<br />

Diese Methode wird seit Jahrhunderten<br />

verwendet, um Lebensmittel haltbar zu machen, ist<br />

aber mittlerweile etwas in Vergessenheit geraten. „Ich<br />

bin sicherlich nicht der Einzige in der Barbranche,<br />

der das macht, aber es gibt da nur wenige, weil auch<br />

einfach der Bedarf lange nicht da war, Cocktails in<br />

dieser Form anzubieten“, sagt Mehmetaj. „Erst Corona<br />

hat uns gezwungen, neue Methoden zu entwickeln beziehungsweise<br />

die alten Methoden wieder ins Leben<br />

zu rufen.“<br />

GEKLÄRT UND GEFILTERT<br />

Der Prozess an sich ist simpel. „Man nimmt den Mix,<br />

also den fertigen Drink, fügt Milch im Verhältnis<br />

1:5 hinzu und lässt das Gemisch über Nacht stehen.<br />

Durch die Säure in der Mixtur gerinnt die Milch, und<br />

das Ganze wird dann durch Kaffeefilter gegossen und<br />

gefiltert“, erklärt Mehmetaj. Das passiert zweimal, mit<br />

dem Unterschied, dass der Drink beim zweiten Durchgang<br />

mit einem speziellen Milchsud geklärt wird.<br />

Im Filter bleiben dann neben den Milchbestandteilen<br />

die Schwebstoffe und die Farbe zurück,<br />

was den Drink gleichzeitig klarer macht. Auch Geschmacksstoffe<br />

gehen zu einem gewissen Grad verloren,<br />

das schade den Drinks allerdings nicht – im<br />

Gegenteil, sagt Mehmetaj: „Sie werden viel runder<br />

und bekommen eine leicht cremige Textur, man<br />

schmeckt diesen kantigen Alkohol nicht mehr so<br />

heraus. Meiner Meinung nach bekommt der Drink<br />

so noch mehr Qualität.“<br />

Die Idee und der Geschmack würden auch<br />

bei den Kunden sehr gut ankommen: „Viele haben<br />

anfangs aus Neugier bestellt, und da haben wir<br />

durchwegs positives Feedback bekommen.“ Während<br />

er selbst ein Fan von Klassikern wie dem Negroni<br />

Siciliano sei, bevorzugten die Kunden eher fruchtige,<br />

süß-saure Cocktails wie Pornstar Martini und Geisha<br />

Night, berichtet Mehmetaj. Das Sortiment umfasst<br />

momentan sechs Cocktails, demnächst sollen drei<br />

weitere dazukommen.<br />

„Erst Corona hat uns<br />

gezwungen, neue Methoden<br />

zu entwickeln.“<br />

Oltion Mehmetaj<br />

NEUE WEGE, ALTES WISSEN<br />

Für den spontanen Genuss in und um Graz ist das eine gute Option,<br />

darüber hinaus wird es aber schwierig: Frisch zubereitete<br />

Bottled Cocktails sind nur sehr begrenzt haltbar und eignen sich<br />

deshalb nicht für größere Lieferdistanzen und Postversand. Da<br />

Mehmetaj seine Drinks in ganz Österreich und auch international<br />

verschicken wollte, musste er sich etwas anderes einfallen lassen.<br />

© Sara Sera<br />

Oltion Mehmetaj<br />

Der gelernte Koch<br />

und Kellner ist seit<br />

mittlerweile 27 Jahren<br />

in der Gastronomie tätig<br />

und betreibt seit mehr als<br />

zehn Jahren zusammen<br />

mit einem Geschäftspartner<br />

die beliebte<br />

The Churchill Bar in Graz.<br />

24<br />

25


COVERSTORY<br />

COVERSTORY<br />

#4<br />

Gemeinsam<br />

gegen die Krise<br />

Sushi im Café<br />

Corona sorgt für spannende<br />

Kooperationen in Lienz.<br />

26<br />

27


COVERSTORY<br />

COVERSTORY<br />

Der Osttiroler Roland Kleinlercher<br />

hat sein Café Petrocelli’s am Lienzer<br />

Hauptplatz trotz Gastrolockdown in<br />

einen kulinarischen Hotspot verwandelt:<br />

Im zum Pop-up umfunktionierten<br />

Lokal bieten Köche aus der Region<br />

abwechselnd Sushi, Kaiserschmarrn<br />

und mehr an.<br />

Text: Lisa Schwarzenauer<br />

„Ich habe deshalb<br />

keinen Euro mehr<br />

Umsatz, aber das<br />

Leben misst man<br />

letztendlich nicht in<br />

Umsatz, sondern in<br />

Qualität.“<br />

Roland Kleinlercher,<br />

Betreiber Café Petrocelli’s<br />

Während viele Cafébetreiber im Lockdown<br />

darauf umgestiegen sind, Kaffee<br />

und Kuchen to go anzubieten, hat sich<br />

Roland Kleinlercher bewusst dagegen<br />

entschieden. „Ein Nachbar von mir<br />

macht das sehr professionell, der produziert<br />

jeden Tag selber Kuchen, da will ich nicht mit<br />

ihm um das bisschen Geschäft kämpfen, das momentan<br />

geht“, sagt Kleinlercher. Ungenutzt lassen wollte<br />

er die Location mitten am Hauptplatz aber auch nicht.<br />

So ist die Idee entstanden, Köchen aus der Umgebung<br />

das Café für Pop-up-Sessions zu überlassen.<br />

Equipment kostenfrei zur Verfügung zu stellen – falls<br />

jemand ein gutes Konzept hat, das nicht direkt mit den<br />

anderen Gastronomen am Platz in Konkurrenz steht<br />

und denen möglicherweise das Geschäft ruiniert.<br />

„Schnitzel wäre zum Beispiel schwierig gewesen“,<br />

sagt Kleinlercher.<br />

So hat sich die Kooperation mit den drei<br />

Osttiroler Haubenköchen Lukas Groefler, Michael<br />

Rainer und Tom Mascher ergeben, die unter dem<br />

Namen LMT food-couture zweimal wöchentlich das<br />

Petrocelli’s übernehmen. Obwohl er sofort Gefallen<br />

an ihrem Konzept gefunden hat, war Kleinlercher<br />

anfangs nicht sicher, wie die Leute darauf reagieren<br />

würden. „Die drei kochen eine Art Haubenmenü, aber<br />

meine Vorgabe war, dass es nicht zu teuer sein darf<br />

und es die Leute satt machen muss, damit sie die Angst<br />

vor den Hauben verlieren“, sagt der Gastronom. „Als<br />

sie dann mit drei Autos voller Equipment angetanzt<br />

sind, habe ich mir gedacht, lieber Herrgott, bitte lass<br />

ein paar Leute kommen, die da auch offen dafür<br />

sind. Aber das hat großartig funktioniert, wirklich<br />

unglaublich.“<br />

KONZEPT FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Zweimal wöchentlich ist Roland Kleinlercher selbst<br />

im Einsatz – am Montag immer mit der riesigen<br />

Kaiserschmarrnpfanne.<br />

BESONDERE KOOPERATIONEN<br />

Angefangen hat alles mit Sushi, das der befreundete<br />

Andreas Leitner von Sushi & More einmal wöchentlich<br />

im Café Petrocelli’s frisch zubereitet. „Weil ich ihn<br />

kenne und sein Sushi liebe, habe ich ihm angeboten,<br />

dass er mein Lokal und meine Eisausgabe kostenfrei<br />

nutzen kann, um einmal die Woche mitten in der<br />

Stadt sein Sushi anzubieten“, erzählt Kleinlercher.<br />

Das wurde so gut angenommen, dass er<br />

das Angebot schon kurz darauf erweiterte: Freitags<br />

bietet Kleinlercher selbst süße und pikante Crêpes<br />

an, montags bereitet er mit einem befreundeten Koch<br />

Kaiserschmarrn in einer 1,50-Meter-Pfanne zu. Für<br />

die zwei restlichen Termine hat er einen Facebook-<br />

Aufruf gestartet und angeboten, sein Lokal inklusive<br />

© Axel Springer<br />

Kulinarische Gemeinschaft: Lukas Gröfler und<br />

Tom Mascher (LMT food-couture),<br />

Roland Kleinlercher (Café Petrocelli’s) und<br />

Andreas Leitner (Sushi & More)<br />

Da der Zuspruch von den Leuten und den Gastköchen<br />

auch nach Wochen ungebrochen groß ist, denkt Kleinlercher<br />

bereits darüber nach, auch nach Corona mit<br />

dem Pop-up-Konzept weiterzumachen. „Gerade in<br />

den Ruhezeiten zwischen den Saisonen kann ich mir<br />

das sehr gut vorstellen – sonst haben die Köche dann<br />

ja keine Zeit mehr dafür, wenn wieder alles normal<br />

läuft“, meint Kleinlercher.<br />

Sollte jemand eine gute Idee haben für die<br />

Zeit zwischen Oktober und dem Christkindlmarkt,<br />

wäre Kleinlercher auf jeden Fall bereit für eine Kooperation.<br />

„Ich habe deshalb keinen Euro mehr Umsatz,<br />

aber das Leben misst man letztendlich nicht in<br />

Umsatz, sondern in Qualität. Und es ist auch eine gute<br />

Werbung für mich, damit bleibt man im Gespräch –<br />

solche Chancen muss man nutzen, gerade jetzt.“<br />

Das Café Petrocelli’s<br />

ist mit seiner Lage<br />

am Hauptplatz der<br />

perfekte Standort<br />

für die kulinarischen<br />

Pop-ups.<br />

28 29


COVERSTORY<br />

#5<br />

Der Angeber<br />

im Bücherregal<br />

Während die Tür seines Gourmetrestaurants<br />

geschlossen war, fand Haubenkoch Benjamin<br />

Parth neue Möglichkeiten, mit seinen<br />

Gästen in Kontakt zu treten.<br />

Text: Theresa Kleinheinz<br />

Benjamin Parth<br />

Nach seiner Lehrlingsausbildung<br />

in Deutschland arbeitete<br />

Benjamin Parth (32) als Koch<br />

in Frankreich und Spanien.<br />

Seine erste Haube erkochte<br />

er mit 19 Jahren, was ihn zum<br />

jüngsten Haubenkoch Österreichs<br />

machte. 2019 kürte ihn<br />

Gault&Millau zum „Koch des<br />

Jahres“. Benjamin Parth betreibt<br />

ein Hotel und fünf Restaurants.<br />

© Michael Rathmayr<br />

ls der Spitzenkoch Benjamin Parth pandemiebedingt<br />

die Küche seines Vier-Hauben-Restaurants gegen den Herd in der<br />

eigenen Wohnung tauschen musste, kam ihm die Idee zu einem<br />

Kochbuch. „In Bezug auf meine Gäste habe ich mir gedacht:<br />

Wenn du nicht zu uns ins Restaurant Stüva kommen kannst,<br />

dann kommt die Stüva eben zu dir“, blickt Benjamin Parth auf<br />

das <strong>Frühjahr</strong> 2020 zurück.<br />

31


COVERSTORY<br />

Benjamin Parth:<br />

„Angeberküche<br />

für jedermann“,<br />

200 Seiten, 24,90 Euro.<br />

AM ANFANG WAR DER TITEL<br />

Schritt für Schritt erklärt Benjamin Parth in seinem Kochbuch<br />

„Angeberküche für jedermann“, wie Hobbyköche mit kleinen<br />

Tricks Gourmetfeeling erzeugen können.<br />

Von Beginn an wusste Parth, an wen sich sein Projekt<br />

richten sollte: „Es sollte ein Buch für Leute sein, die<br />

gerne kulinarisch ein wenig auftrumpfen, wenn sie<br />

Freunde einladen.“ Da lag der Titel „Angeberküche<br />

für jedermann“ nahe. Gleichzeitig sollten die Gerichte<br />

eher simpel ausfallen. „Ich mag es auch nicht, wenn<br />

ich zu Hause 20 Zutaten brauche“, so Parth.<br />

Beim Sammeln der Rezepte hatte er stets<br />

die Hobbyköche im Kopf: „Was machst du, wenn eine<br />

halbe Avocado übrig bleibt, du aber alleine bist?“<br />

Deshalb kommen viele Lebensmittel im Buch zweibis<br />

dreimal vor. Orientiert an einer herkömmlichen<br />

Haushaltsküche, hat Parth alle Rezepte auf zwei Herdplatten<br />

und in einem Ofen gekocht.<br />

GEGEN DEN STILLSTAND<br />

Ob er sich vorstellen könne, noch weitere Kochbücher<br />

zu schreiben? „Natürlich, denn ich stehe nicht gerne<br />

still.“ Deshalb wendet sich der Ischgler nun auch auf<br />

YouTube an seine Fans. In kurzen Clips kocht er dort<br />

neue Rezepte oder Gerichte aus seinem Kochbuch vor.<br />

Dass das funktioniert, hat der Haubenkoch bereits<br />

auf Instagram bewiesen, wo er mittlerweile über<br />

16.000 Abonnenten hat. Für ihn ist das ein Weg, mit<br />

seinen Gästen in Kontakt zu bleiben.<br />

Gleichzeitig sieht Parth in den sozialen<br />

Netzwerken das Potenzial, junge Menschen zu erreichen,<br />

die sich fürs Kochen interessieren. Bei einem<br />

Onlinequiz hat er bereits das eine oder andere Kochbuch<br />

verlost. „Die Gastronomie hat in letzter Zeit eine<br />

schwierige Phase durchgemacht. Sie ist aber dennoch<br />

eine der schönsten Branchen“, so Parth.<br />

Die Krise sieht er durchaus als Chance. Er<br />

habe sie genutzt, um Gewohntes zu hinterfragen und<br />

Verbesserungen durchzudenken. Parth nutzt die Zeit<br />

aber auch, um sich nicht nur kulinarisch, sondern<br />

etwa auch im Bereich Social Media weiterzubilden.<br />

© Axel Springer, Jan Hetfleisch, YSCLA<br />

„Wenn du nicht<br />

zu uns ins<br />

Restaurant<br />

Stüva kommen<br />

kannst, dann<br />

kommt die<br />

Stüva eben<br />

zu dir.“<br />

Benjamin Parth<br />

32 33


BEST.FRIEND<br />

DER BESTE<br />

FREUND DES<br />

Das Vorgängermodell<br />

Best.Friend<br />

erleichterte den<br />

Gastronomiealltag<br />

bereits erheblich.<br />

Im Jahr 2010<br />

wurde es mit dem<br />

Innovationspreis<br />

ausgezeichnet.<br />

GASTRONOMEN<br />

Aufgaben wie Bestellung und Inventur<br />

zählen zu den lästigeren Pflichten in der<br />

Gastronomie. Mit dem neuen, verbesserten<br />

<strong>Eurogast</strong> Best.Friend PRO gehen auch<br />

sie leicht von der Hand.<br />

Text: Theresa Kirchmair<br />

E<br />

s ist zehn Jahre her, dass der Best.Friend<br />

als mobiles Bestellsystem Stift und Zettel<br />

Konkurrenz zu machen begann. Mit April<br />

steht nun die nächste Generation der Einkaufslösung<br />

von <strong>Eurogast</strong> zur Verfügung –<br />

mit neuer technologischer Basis und verbessertem<br />

Bedienkonzept.<br />

Der Best.Friend PRO richtet sich in erster<br />

Linie an Groß- und Profikunden, die größere Mengen<br />

bestellen und über sie Inventur halten müssen. Für<br />

alle, die kleinere Besorgungen rasch erledigen wollen,<br />

bleibt die bestehende <strong>Eurogast</strong>-App fürs Smartphone<br />

die ideale Wahl.<br />

Best.Friend<br />

Ihr Bestellsystem<br />

von <strong>Eurogast</strong>.<br />

© <strong>Eurogast</strong> Österreich<br />

SCANNEN IM HANDUMDREHEN<br />

Der Generationensprung zwischen den Best.Friend-<br />

Geräten ist auf den ersten Blick erkennbar: Während<br />

der Vorgänger noch mit Tasten und regulärem Bildschirm<br />

arbeitete, setzt der Nachfolger ganz auf einen<br />

großen Touchscreen. Der Best.Friend PRO hat eine<br />

moderne Softwarebasis und kann als Plattform für<br />

weitere Apps genutzt werden, was in Zukunft ein<br />

breiteres Spektrum an Anwendungen und Services<br />

auf dem Gerät ermöglicht.<br />

Für den Gastronomiealltag ist das Device<br />

bestens gerüstet: Es überlebt Stürze aus über einem<br />

Meter Höhe auf Beton unbeschadet, arbeitet auch bei<br />

Temperaturen von bis zu minus 20 Grad verlässlich<br />

und ist sowohl staub- als auch wasserfest. Durch seinen<br />

starken Scanner lassen sich Barcodes für Inventur<br />

oder Bestellung nicht nur rasch, sondern auch aus<br />

einiger Entfernung auslesen.<br />

Kaum bestellt, schon wird geliefert:<br />

modern, schnell, bequem und einfach.<br />

Ihr neuer Best.Friend - erhältlich als<br />

PRO Variante und als praktische App<br />

für Ihr Smartphone.<br />

34<br />

bestfriend.eurogast.at


BEST.FRIEND<br />

Gemeinsam<br />

stärker<br />

Die App und der<br />

Best.Friend PRO können<br />

sowohl als Ergänzung<br />

als auch einzeln genutzt<br />

werden, denn ihre<br />

Software ist dieselbe.<br />

100 %<br />

NATÜRLICHE<br />

ZUTATEN<br />

NEU<br />

Knorr Bulgur<br />

mit Hanfsamen und Apfel<br />

Art. Nr.: 77663, Gewicht: 650 g<br />

Ausnahmekoch und Testimonial<br />

Roland Trettl unterstützt den<br />

neuen Best.Friend PRO und die App<br />

tatkräftig – ob beim Fotoshooting<br />

oder Videodreh.<br />

NEU<br />

NEU<br />

NEU<br />

In einem großen Restaurant<br />

ist etwa folgendes Nutzungsszenario<br />

denkbar:<br />

Die Küche verwendet das Gerät<br />

für ihre größeren Bestellungen,<br />

Barkeeper oder Putzpersonal<br />

können ihre kleineren Einkäufe<br />

über die App erledigen. Diese ist<br />

kostenlos und scannt die<br />

Barcodes mit der Handykamera –<br />

im Gegensatz zum optimierten<br />

integrierten Scanmodul des<br />

spezialisierten PRO.<br />

Wenn der Empfang einmal fehlt,<br />

etwa in Kühlhäusern, Kellern oder<br />

auf Hütten, kann man am Handy<br />

trotzdem alle Artikel einsehen,<br />

scannen und in den Warenkorb<br />

legen. Erst beim Abschicken der<br />

Bestellung oder Inventurliste<br />

ist eine Internetverbindung<br />

notwendig.<br />

IN DER PRAXIS<br />

Neben seiner guten Bedienbarkeit und Widerstandsfähigkeit<br />

punktet der Best.Friend PRO mit der Verfügbarkeit<br />

des gesamten Sortiments des jeweiligen<br />

<strong>Eurogast</strong>-Partners, inklusive Produktbeschreibungen<br />

und Hinweise auf Aktionen.<br />

Möchte man verschiedene Bestellvarianten<br />

nutzen – etwa den Webshop vom Büro aus, den<br />

Best.Friend aus dem Lager und die App unterwegs –,<br />

stellt das kein Problem dar. Alle Varianten greifen auf<br />

denselben Warenkorb zu. Manche Produkte landen<br />

erfahrungsgemäß regelmäßig auf dem Einkaufszettel,<br />

diese kann man als Fixstarter in Bestellvorlagen<br />

setzen und so seine Standardbestellungen vereinfachen.<br />

In der Essenzliste findet man außerdem jene<br />

Produkte, die man zuletzt bestellt hat, einfach wieder.<br />

Das Menü ist intuitiv aufgebaut und funktioniert ganz<br />

über Tippen und Swipen.<br />

© <strong>Eurogast</strong> Österreich<br />

Knorr Couscous<br />

mit Zucchini und Karotten<br />

Art. Nr.: 37766, Gewicht: 610 g<br />

NEU<br />

Knorr Dressing and more<br />

Pineapple & Coconut<br />

Art. Nr.: 64751, Gewicht: 1 l<br />

Knorr Quinoa mit Tomaten,<br />

Karotten, Oliven und Kapern<br />

Art. Nr.: 17766, Gewicht: 548 g<br />

NEU<br />

Knorr Dressing and more<br />

Citrus & Ginger<br />

Art. Nr.: 64743, Gewicht: 1 l<br />

Werde Teil der Bewegung! ufs.com/plantmade<br />

Knorr Dressing and more<br />

Apple & Avocado<br />

Art. Nr.: 64761, Gewicht: 1 l<br />

NEU<br />

Knorr Dressing and more<br />

Tomato & Strawberry<br />

Art. Nr.: 64741, Gewicht: 1 l<br />

36


XXXX<br />

PORTRÄT<br />

„Ich bin in erster Linie<br />

ein Gefühlskoch“<br />

Mitten in der grünen Idylle von Schwoich kocht Thomas Moser<br />

im Bierol Taproom & Restaurant auf Haubenniveau. Über einen<br />

ambitionierten Küchenchef und sein ungewöhnliches Lokal.<br />

Text: Theresa Kirchmair<br />

Spezialität<br />

Bierol kann mit<br />

einer unüblichen<br />

Verbindung punkten:<br />

In ganz Tirol<br />

gibt es laut Moser<br />

keine zweite derartige<br />

Kombination<br />

aus Brauerei und<br />

Haubenlokal.<br />

„Bei manchen Köchen<br />

habe ich das Gefühl,<br />

die probieren nicht,<br />

wie gut kann ich es<br />

machen, sondern kann<br />

man es noch essen.“<br />

Thomas Moser<br />

© Franz Oss<br />

S<br />

teht man vor dem alten Bauernhof,<br />

den sich Bierol zur Basis erkoren hat,<br />

würde man zunächst nicht vermuten,<br />

mit welcher Finesse unter seinem<br />

Dach gekocht und gebraut wird. Ein<br />

Blick ins Innere lässt die Sache etwas<br />

klarer werden: Zwischen viel Holz<br />

und bequemen Stühlen kann man<br />

sich gut vorstellen, wie genüsslich Craft Beer getrunken<br />

wird. Der offene, hintere Teil des Lokals mit seinen<br />

weißen Kacheln und der kupferglänzenden Brauanlage<br />

verstärkt das Gefühl noch. Nach klassischem Fine<br />

Dining sieht es allerdings weniger aus, das Reich von<br />

Thomas Moser, der mit breitem Lächeln im Schankraum<br />

steht, wirkt eher nach gemütlicher Coolness. „Es<br />

ist nicht gerade das, was die Haubentester gewohnt<br />

sind“, schmunzelt er. Für ihn ist das Restaurant eine<br />

Mischung aus der aufwendigen Fine-Dining-Ästhetik<br />

und dem unaufgeregteren skandinavischen Stil – lässig,<br />

aber mit Liebe. Sowohl bei den Gerichten als auch<br />

in der Gestaltung.<br />

KOCHEN IM BLUT<br />

Dass der gebürtige Kundler Moser heute als Küchenchef<br />

im eigenen Restaurant steht, ist das Ergebnis<br />

einer langen Leidenschaft fürs Kochen, die immer<br />

wieder auf die Probe gestellt wurde. In seiner Familie<br />

gab es niemanden, der in der Gastronomie arbeitete,<br />

doch ihm merkte man schon früh eine Hingabe für<br />

das Zubereiten von Speisen an. „Als hätte man es im<br />

38 39


PORTRÄT<br />

PORTRÄT<br />

Die Brauerei<br />

war zuletzt mit dem von<br />

Gault&Millau als Bier<br />

des Jahres prämierten<br />

Bomboclaat in aller<br />

Munde, das Restaurant<br />

legte in Sachen Erfolg<br />

mit der Haube nach.<br />

Thomas Moser<br />

über <strong>Eurogast</strong><br />

Mit dem Stöfflbräu<br />

löste das 2016 eröffnete<br />

Bierol ein gut etabliertes<br />

Wirtshaus ab. Nach<br />

dem Umbau schlägt das<br />

Restaurant optisch eine<br />

Brücke zwischen Tiroler<br />

Tradition und Moderne.<br />

Moser ist selbst<br />

Kunde bei <strong>Eurogast</strong><br />

Riedhart und mit<br />

der Zusammenarbeit<br />

sehr zufrieden:<br />

„Die Familie Riedhart<br />

ist ein verlässlicher<br />

und wichtiger Partner<br />

für uns.“ Er ist kein<br />

Fan davon, viele einzelne<br />

Lieferanten zu<br />

haben, und verlässt<br />

sich daher auf <strong>Eurogast</strong><br />

und ein Feinkostunternehmen.<br />

Für ihn gibt es<br />

durchaus Parallelen<br />

zwischen dem<br />

Bierol und <strong>Eurogast</strong><br />

Riedhart, denn beide<br />

seien Familienunternehmen,<br />

die stark<br />

auf Regionalität<br />

und Nachhaltigkeit<br />

setzten.<br />

Blut. Es ist schwer zu beschreiben“, erinnert<br />

er sich zurück. Zunächst führte ihn<br />

sein Weg an die Hotelfachschule in Zell am<br />

Ziller, wo es ihn immer wieder in die Küche<br />

zog. „Nach der Schule bin ich gleich ins<br />

kalte Wasser gesprungen“, erzählt Moser,<br />

der direkt nach seiner Ausbildung in Sigwart’s<br />

Tiroler Weinstuben anfing, einem<br />

der besten Restaurants in der Gegend. Dort<br />

musste er lernen, wie steinig der Weg zum<br />

profilierten Koch sein würde.<br />

VON ZWEIFELN ZU ERFOLGEN<br />

„Der Anfang dort war knüppelhart“, erinnert<br />

er sich. In seiner Laufbahn sollte er<br />

immer wieder überlegen, die Schürze an<br />

den Nagel zu hängen. Die Wende kam erst,<br />

als Moser unter Alexander Fankhauser arbeitete:<br />

Ein Souschef entdeckte das Talent<br />

des jungen Kochs. Einige Erfolgsmomente<br />

später fand er das nötige Selbstvertrauen,<br />

automatisch gelang ihm mehr. Auch der<br />

Vergleich mit anderen Köchen half, die<br />

Zweifel zu zerstreuen, denn Moser erkannte,<br />

dass er inzwischen ein höheres Niveau<br />

erreicht hatte. Nach einer kurzen Zeit bei Christian<br />

Bau in Deutschland, der ihn das Anrichten neu lehrte,<br />

zog es ihn zurück in die Weinstuben. Dort erarbeitete<br />

sich das Team nach drei Jahren mit Moser als Souschef<br />

die zweite Haube zurück.<br />

DER WUNSCH NACH DEM EIGENEN<br />

„Vielleicht wäre ich auch heute noch dort“, spekuliert<br />

er. Eines Tages bekam der Koch jedoch eine Messengernachricht,<br />

die ihm eine neue Perspektive geben sollte:<br />

Sein Schulkamerad aus Zell am Ziller, Christoph<br />

Bichler, inzwischen Chefbrauer bei Bierol, suchte nach<br />

einem Küchenchef für das neue Restaurant, das seine<br />

Schwester Caroline im Gebäude der Brauerei führen<br />

sollte. „Ich war sehr skeptisch am Anfang“, erzählt<br />

Moser, denn das Team war jung und die Location mitten<br />

am Land. Gleichzeitig wusste er aber, wie schwer<br />

es als junger Koch mit Niveau war, das im Ausland<br />

Erlernte in Tirol umzusetzen. Schließlich war es der<br />

Wunsch, sich einen Namen zu machen, der ihn die<br />

Chance ergreifen ließ. Denn: „Es wird immer Sigwart’s<br />

Weinstuben bleiben, auch dann, wenn ich irgendwann<br />

Küchenchef geworden wäre. Es ist nicht das Eigene.“<br />

Im Oktober 2016 öffnete dann das Bierol Taproom &<br />

Restaurant im ehemaligen Stöfflbräu seine Pforten.<br />

© Franz Oss<br />

Bis das neue Konzept angenommen wurde, musste<br />

das Team eine unbequeme Übergangszeit mitmachen,<br />

irritierte Reaktionen der Gäste inklusive. „Die<br />

Leute sind gekommen, haben sich hingesetzt, die<br />

Speisekarte gelesen, sind aufgestanden und wieder<br />

gegangen“, so Moser. Der nötige finanzielle Puffer,<br />

der über die Etablierungszeit hinweghalf, war zum<br />

Gutteil der geringen Pacht zu verdanken. Das Gebäude<br />

gehört nämlich dem Vater von Brauer Bichler, der<br />

einst Chef des Stöfflbräu war.<br />

Moser erzählt, es sei zu Beginn schwierig gewesen,<br />

die höheren Preise richtig zu kommunizieren –<br />

einheimische, hochwertige Produkte seien einfach<br />

teurer. Außerdem legt er viel Wert auf Bio, betont aber,<br />

dass man es vernünftig angehen müsse. Die Äpfel von<br />

einem Baum im Hinterhof zu nehmen, sei zwar sehr<br />

regional, bringe aber wenig, wenn sie schlecht schmecken.<br />

Die Eier, die Bierol von einem nahen Hof bezieht,<br />

seien zwar nicht biozertifiziert, dafür wisse Moser über<br />

die Haltung der Hühner Bescheid.<br />

KEINE NO-GOS<br />

Schließlich etablierte sich das Restaurant, vor den<br />

Lockdowns war es laut Moser jedes Wochenende fast<br />

ausreserviert. Am Herd macht er gern, wonach ihm<br />

der Sinn steht, und verzichtet bei seinen Geschmacksexperimenten<br />

meist auf Notizen. Dabei passiert es<br />

immer wieder, dass sich ein Gericht nicht mehr nachkochen<br />

lässt, doch das ist für den Koch mehr Ansporn<br />

als Ärgernis: „Dann muss ich es anders oder neu machen,<br />

man bleibt nie stehen.“ Er verlässt<br />

sich dabei in erster Linie auf sein Gespür.<br />

„Es gibt fleißige Köche und Gefühlsköche.<br />

Ich bin natürlich auch fleißig, aber in<br />

erster Linie ein Gefühlskoch, und das ist<br />

viel wert.“ Ob er nun Sushi, Indisch oder<br />

Tiroler Küche zubereitet, der Fokus ist immer,<br />

dass es den Gästen schmeckt. Dabei<br />

sei es entscheidend, die Balance zwischen<br />

interessantem Geschmack und Portionsgröße<br />

zu halten – je größer die Menge,<br />

desto bekömmlicher müsse die Speise<br />

sein. Außerdem müsse man als Koch das<br />

richtige Maß an Extravaganz finden: „Bei<br />

manchen Köchen habe ich das Gefühl, die<br />

probieren nicht, wie gut kann ich es machen,<br />

sondern kann man es noch essen.“<br />

UNTER DER HAUBE<br />

Die Gerichte, die Moser und sein Souschef<br />

kreieren, haben dem Bierol 2020 die erste<br />

Haube eingebracht. „Es bedeutet mir viel,<br />

weil ich wusste, dass wir das Niveau bringen<br />

können“, sagt er über den Wert der<br />

Auszeichnung. Es fühle sich gut an, sich<br />

als Haubenkoch bezeichnen zu können,<br />

auch aus einem Stück Egoismus heraus:<br />

„Ich glaube, wer in der Situation was anderes<br />

behauptet, lügt sich ein bisschen selbst<br />

an.“ Das nächste Ziel ist für ihn klar die<br />

Ambition<br />

Moser hatte es sich<br />

zum Ziel gemacht, vor<br />

dem 30. Geburtstag<br />

eine Haube zu erreichen.<br />

Nun kann sich<br />

das Bierol nicht nur<br />

mit dieser schmücken,<br />

sondern auch mit<br />

einer Gabel im Falstaff-<br />

Restaurantguide.<br />

40<br />

41


PORTRAIT<br />

REZEPT<br />

Wolfsbarsch / Steinkartoffeln /<br />

Wurzelsud / Hopfenöl<br />

zweite Haube, wobei er keinesfalls möchte, dass sich etwas an<br />

der Gemütlichkeit des Lokals ändert. Bislang kümmern sich ein<br />

kleines Team aus zwei Köchen und zwei Servicekräften um die<br />

Gäste. Deren bunte Zusammensetzung taugt Moser besonders:<br />

Junge sitzen an der Bar, trinken Bier und essen etwas von der<br />

kleinen Snackkarte, während an einem Tisch dahinter Ältere<br />

ein Fünfgangmenü einnehmen. Das nehme viel von der Steifheit<br />

heraus, die sonst oft in Fine-Dining-Restaurants vorherrsche:<br />

„Jeder soll sich wohlfühlen, das ist das Wichtigste.“ Die Harmonie<br />

ist Moser auch im Unternehmen wichtig. Die Brauerei Bierol und<br />

das Restaurant sind zwei getrennte Firmen, doch man arbeitet<br />

eng zusammen und profitiert voneinander. Inzwischen ist Bierol<br />

auch zum Familienbetrieb geworden, nachdem Moser in die<br />

Brauerfamilie einheiratete.<br />

Zutaten<br />

1 Wolfsbarsch (Wildfang)<br />

Steinkartoffeln:<br />

6 St. kl. Frühkartoffeln | 65 g Mugaritz Agalita |<br />

100 g Laktosepulver | 1 g Aktivkohle | 0,5 g Salz | 125 g Wasser<br />

Hopfenöl:<br />

250 ml Sonnenblumenöl | 10 g Citra Hopfenpellets<br />

(erhältlich bei Bierol) | 2 Limettenblätter<br />

Wurzelsud:<br />

1 Fenchel | 2 Karotten | 1 Zwiebel | 1 Stangensellerie |<br />

1 Knollensellerie | Safran | 350 ml Weißwein | Salz, Pfeffer,<br />

Koriandersamen, Lorbeerblatt | junge Bachkresse<br />

MENTALITÄTSFRAGE<br />

Der Wunsch nach einem guten Miteinander zieht sich durch<br />

Mosers Erzählung. Zu den Haubenlokalen in der Umgebung<br />

habe man ein freundschaftliches Verhältnis, er halte wenig vom<br />

ewigen Konkurrenzdenken: „Wir nehmen einander nichts weg.<br />

Jeder, der es gut macht, hat sein Geschäft.“ Wenn er etwas an seiner<br />

Branche ändern könnte, dann wäre es die Wertschätzung. Der<br />

Beruf des Kochs sei einer der wenigen, in denen man noch anders<br />

arbeiten könne als andere. Gerade junge Menschen, die sich frisch<br />

für die Küche entschieden haben, könne das anspornen – gemeinsam<br />

mit der erhöhten Aufmerksamkeit, die aus manchen Köchen<br />

Stars mache. Dass es in der Gastronomie viele Probleme gibt,<br />

KOSTBARKEITEN FÜR<br />

DIE KÜCHE VON WELT.<br />

Lassen Sie sich inspirieren von den vielfältigen Aromen<br />

aus der ganzen Welt! Manche Gewürze wachsen direkt vor<br />

unserer Haustüre, andere reisen um den halben Globus.<br />

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Zubereitung<br />

Steinkartoffeln:<br />

Kartoffeln kochen / auskühlen<br />

lassen und schälen / Agalita<br />

– Lactose – Aktivkohle – Salz<br />

– Wasser aufmixen und ca.<br />

1 h ruhen lassen / Kartoffeln<br />

in die graue Masse eintauchen<br />

und im Ofen bei 55° C<br />

ca. 30 min trocknen lassen.<br />

Hopfenöl:<br />

Sonnenblumenöl auf 60° C<br />

erwärmen und mit restlichen<br />

Zutaten ca. 2 min aufmixen.<br />

Durch einen Kaffeefilter<br />

passieren und einkühlen.<br />

Wurzelsud:<br />

Gemüse schälen und schön in<br />

gleichmäßige Stücke schneiden<br />

/ Abschnitte und Schalen<br />

in einem Topf mit Olivenöl<br />

anrösten / Gewürze mitrösten<br />

und mit Weißwein aufgießen /<br />

gut einkochen lassen und<br />

mit Fischfond aufgießen /<br />

ca. 1 h ziehen lassen, fertig abschmecken<br />

und abpassieren /<br />

dann filetierten Wolfsbarsch in<br />

den heißen Sud geben und<br />

ca. 2 min ziehen lassen /<br />

schöne Gemüsestücke mit<br />

dazulegen / dann wie auf<br />

dem Foto anrichten und zum<br />

Schluss das Gericht mit junger<br />

Bachkresse toppen (geiler Geschmack<br />

und schön fürs Auge)<br />

Viel Spaß<br />

beim Nachkochen!<br />

„Jeder soll sich wohlfühlen,<br />

das ist das Wichtigste.“<br />

Thomas Moser<br />

weiß Moser nur zu gut: Mitarbeitermangel, schlechte Arbeitsbedingungen,<br />

geringe Bezahlung. Er fragt sich, wo der Fehler im<br />

System steckt, dass eine anständige Bezahlung für Mitarbeiter<br />

so schwierig ist. Gleichzeitig bemerkt er, dass langsam ein Umdenken<br />

stattfindet, gutes Essen und die Arbeit der Köche wird<br />

immer mehr geschätzt. Das Bierol hat mit seiner Kombination<br />

aus Haubenlokal und Brauerei ein Alleinstellungsmerkmal in<br />

Tirol, Moser ist sich sicher: „Sobald wir wieder aufsperren, wird<br />

es auch wieder gut laufen.“<br />

© Lisa Luginger<br />

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42


TREND FERMENTATION<br />

MEHR ALS<br />

SAUERKRAUT<br />

& CO.<br />

Was für die Generation unserer<br />

Großeltern eine alltägliche<br />

Methode zur Konservierung von<br />

Lebensmitteln war, ist heute<br />

einer der größten Trends im Foodbereich:<br />

An Fermentation kommt<br />

momentan niemand vorbei –<br />

auch nicht die Spitzenküche.<br />

Text: Lisa Schwarzenauer


TREND<br />

TREND<br />

F<br />

Heiko Antoniewicz ist mehrfach ausgezeichneter Koch,<br />

Autor und Geschäftsführer der Antoniewicz GmbH, die u. a.<br />

Beratung und Workshops für Köche anbietet. 2015 hat er zusammen<br />

mit dem Mikrobiologen Michael Podvinec das Buch<br />

„Fermentation“ im Fackelträger Verlag veröffentlicht.<br />

Was ist<br />

Fermentation?<br />

Die Fermentation (lat.<br />

fermentare, „gären“) ist ein<br />

chemischer Prozess, bei<br />

dem verschiedene Lebensund<br />

Genussmittel mithilfe<br />

von Mikroorganismen (z. B.<br />

Milchsäurebakterien und<br />

Hefepilzen) aufbereitet<br />

werden.<br />

Die Methode wird seit Jahrtausenden<br />

zur Konservierung<br />

verwendet, heute<br />

schätzen Hobby- und Profiköche<br />

sie besonders wegen<br />

der damit verbundenen geschmacklichen<br />

Veredelung<br />

und besseren Bekömmlichkeit<br />

der Lebensmittel.<br />

© Antoniewicz GmbH<br />

ermentation kann der Schlüssel zum Erfolg<br />

sein, nicht nur zum Haltbarmachen, sondern<br />

auch beim Geschmack“, sagt der deutsche ehemalige<br />

Sternekoch Heiko Antoniewicz, der sich seit Jahren<br />

intensiv mit dem Thema auseinandersetzt. Darauf gestoßen<br />

ist er durch die Recherche für ein Buch über die<br />

Sous-vide-Methode und Food Pairing: „Fermentation<br />

war da ein interessanter Aspekt, weil man damit ganz<br />

neue, spannende Aromen hervorbringen kann.“<br />

Gerade in Deutschland und Österreich<br />

habe man immer als Erstes die milchsaure Fermentation<br />

von Gemüse im Kopf, auf der beispielsweise<br />

Sauerkraut basiert, aber das greife viel zu kurz. „Es<br />

umfasst so viele Lebensmittel, da denken wir gar<br />

nie dran, angefangen bei Käse und Wein. Die breite<br />

Masse, auch viele Hobbyköche, die mit Fermentation<br />

beginnen, legt den Fokus auf eingelegtes Gemüse,<br />

aber das ist viel zu eng gefasst.“ Als weitere bekannte<br />

Beispiele, die man nicht sofort mit Fermentation in<br />

Verbindung bringt, nennt Antoniewicz Graved Lachs<br />

und Matjes, aber auch Vanilleschoten, die erst durch<br />

den Fermentationsprozess ihren charakteristischen<br />

Duft bekommen und überhaupt genießbar werden<br />

– was übrigens auch für Oliven gilt, die frisch vom<br />

Baum nicht essbar wären.<br />

„Je länger das<br />

Gemüse liegt,<br />

desto besser<br />

wird es. Da<br />

wird man beispielsweise<br />

bald von Jahrgangskarotten<br />

reden.“<br />

Heiko Antoniewicz<br />

ALTES WISSEN ALS TREND<br />

Fermentierte Lebensmittel sind immer schon im Alltag<br />

präsent, aber erst seit ein paar Jahren wird ihnen<br />

vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt. Als Grund<br />

dafür sieht Antoniewicz, dass gesundes Essen immer<br />

mehr in den Fokus rückt: „Fermentation ist in diesem<br />

Zusammenhang interessant, weil sie Lebensmittel<br />

verträglicher macht und fermentierte Produkte gut<br />

für die Verdauung sind.“<br />

Für ihn als Koch sei allerdings ein anderer<br />

Aspekt interessanter. „Mich fasziniert diese Aromakonservierung.<br />

Mit Fermentation kann ich ein Produkt<br />

haltbar machen, aber ich kann auch den Duft<br />

konservieren“, erzählt er. Das beste Beispiel dafür<br />

seien die Salzzitronen, die man aus Marokko und dem<br />

Mittelmeerraum kennt: „Die Textur der Schale wird<br />

46 47


TREND<br />

Vertrauen<br />

bei jedem<br />

Handgriff<br />

Vielseitig: Mit Fermentation<br />

lässt sich alles von Gemüse bis<br />

hin zu Gewürzen, Fleisch und<br />

Fisch veredeln.<br />

Sicherheit ist nur<br />

1 Wisch entfernt<br />

„Ein Ferment ist wie ein<br />

kleines Tamagotchi, man<br />

muss es ein bisschen betreuen<br />

und immer wieder nachschauen,<br />

wie es sich verhält.“<br />

Heiko Antoniewicz<br />

besser wird es. Da wird man beispielsweise bald von<br />

Jahrgangskarotten reden, so wie es uns Wein und auch<br />

Käse – nehmen wir zum Beispiel Parmesan, je länger<br />

er reift, desto höher ist die Qualität – schon vorgemacht<br />

haben“, sagt Antoniewicz.<br />

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weicher, aber das deutlich Interessantere ist dieser<br />

fantastische Duft von Zitronen, der sich im Reifeprozess<br />

weiter entwickelt. Damit kann man seiner Küche<br />

eine ganz eigene Handschrift verleihen.“<br />

GUTER JAHRGANG<br />

Der große Vorteil am Selbstfermentieren liege darin,<br />

dass man so sein persönliches Geschmacksbild sehr<br />

gut einarbeiten könne. „Und es haben ja immer mehr<br />

einen eigenen Gemüsegarten oder Acker, da muss man<br />

einfach konservieren – und Fermentation ist da für<br />

mich das beste Verfahren, weil man den Geschmack<br />

und den Fermentationsgrad selber bestimmen kann.“<br />

Bei Gemüse beginnt man beispielsweise<br />

immer gleich: Man mischt das Gemüse mit zwei bis<br />

vier Prozent Salz, dann lässt man es ein paar Tage bei<br />

Temperaturen bis 30 Grad stehen – je nachdem, wie<br />

lange der Fermentationsprozess stattfindet, verändert<br />

sich das Endprodukt. „Je länger das Gemüse liegt, desto<br />

Beispiele<br />

fermentierter<br />

Lebensmittel<br />

Tee, Kaffee, Käse,<br />

Joghurt, Wein, Bier,<br />

Vanille, Pfeffer,<br />

Oliven, Sojasauce,<br />

Misopaste, Sauerkraut,<br />

Kimchi,<br />

Kombucha, Kakao,<br />

Kefir, Tempeh,<br />

Sauerteigbrot, Essig,<br />

Worcester Sauce,<br />

Salami u. v. m.<br />

EINE FRAGE DER GEDULD<br />

Während man bei Obst und Gemüse relativ wenig<br />

falsch machen könne, sollte man sich bei tierischen<br />

Produkten langsam annähern und vorher einen<br />

Experten zu Rat ziehen. „Bei Obst und Gemüse kann<br />

man seiner Nase trauen, da riecht man sofort, wenn<br />

etwas nicht mehr genießbar ist. Bei Fleisch und Fisch<br />

ist das anders, da riecht man Erreger nicht, und wenn<br />

man sich da unsicher ist, sollte man auch nichts davon<br />

probieren, auch kein kleines Stück.“<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Zubereitungsmethoden<br />

braucht man zum Fermentieren<br />

übrigens kein besonderes Equipment: Auch in der<br />

Profiküche kann man mit einfachen Weckgläsern<br />

arbeiten, es gibt aber auch spezielle Fermentationsgläser<br />

und -fässer. Dafür braucht man allerdings Zeit und<br />

Geduld: „Ein Ferment ist wie ein kleines Tamagotchi,<br />

man muss es ein bisschen betreuen und immer wieder<br />

nachschauen, wie es sich verhält – so merkt man auch,<br />

wann es bereit ist.“ Spontan gehe hier nichts, aber das<br />

Ergebnis sei die Wartezeit wert.<br />

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MITARBEITERPORTRÄT<br />

MITARBEITERPORTRÄT<br />

Mit guter Laune<br />

und langem Atem<br />

Stiegler war 14 Jahre als<br />

Zusteller unterwegs –<br />

früher gelegent lich mit<br />

Blumen, Gartenmöbeln,<br />

sogar Tischtennistischen<br />

im Gepäck.<br />

Vor 30 Jahren hat er bei <strong>Eurogast</strong><br />

in Schladming begonnen, seit<br />

2005 ist er Leiter der Auslieferung.<br />

Dienstbeginn dabei mitunter morgens<br />

um 3 Uhr. Von Müdigkeit zeigt Herwig<br />

Stiegler trotzdem keine Spur.<br />

Text: Michael Rathmayr<br />

mit Blumen, Gartenmöbeln, sogar Tischtennistischen<br />

im Gepäck. Heute werden<br />

ausschließlich Lebensmittel verliefert,<br />

der Fuhrpark in Schladming zählt sechs<br />

Lkws und einen Kleinbus. 13 Mitarbeiter<br />

kümmern sich unter Stieglers Leitung um<br />

die Kommissionierung der Waren und deren<br />

Auslieferung an die Kundschaft im Tal<br />

und hoch oben am Berg.<br />

SAISONBETRIEB<br />

A<br />

m 1. März 1991 kam Herwig<br />

Stiegler 21-jährig als Auslieferer in den<br />

Betrieb. Von Anfang an schätzte er das einmalige<br />

Arbeitsklima, freut sich bis heute<br />

über die Freundschaften, die über die Jahre<br />

mit seinen Kollegen entstanden sind. Auch<br />

der regelmäßige Kontakt zu den <strong>Eurogast</strong>-<br />

Kunden rund um Schladming macht ihm<br />

immer noch ungebremsten Spaß.<br />

Nicht wenige von ihnen waren<br />

schon mit von der Partie, als Stiegler vor<br />

drei Jahrzehnten die ersten Touren in der<br />

Region gefahren ist. Damals mit einem<br />

von nur zwei Lastwägen – im Frühling<br />

Seit 1. März 1991<br />

ist Herwig Stiegler feste<br />

Konstante im Schladminger<br />

<strong>Eurogast</strong>-Großmarkt.<br />

© Michael Rathmayr<br />

Durch die Pandemie war im letzten Jahr<br />

auch in Stieglers Arbeitsalltag alles anders<br />

als bisher. In einer normalen Wintersaison<br />

aber startet seine Woche montags<br />

um 3 Uhr Früh: E-Mails mit den letzten<br />

Aufträgen abrufen, Kommissionsgeräte<br />

bespielen, die Toureneinteilung der Fahrer<br />

für den Tag finalisieren. Die meisten<br />

Bestellungen kommen mittlerweile online<br />

und via Mail, manche – besonders jene der<br />

Berghütten – per Telefon, ein paar werden<br />

noch vor Ort bei den Kunden von Außendienstmitarbeitern<br />

aufgenommen.<br />

Bis 7 Uhr werden die Lieferungen<br />

für rund 60 Kunden vorbereitet.<br />

Denn gerade während der Saison müsse<br />

man früh dran sein, um die Hütten und<br />

Restaurants am Berg beliefern zu können.<br />

Die Waren holen die Hüttenwirte oft mit<br />

Skidoos oder Pistenfahrzeugen an den<br />

Bergstationen ab – was jedenfalls passieren<br />

muss, noch bevor die ersten Skifahrer<br />

auf die Pisten starten. Wenn die Bestellun-<br />

50 51


A<br />

MITARBEITERPORTRÄT<br />

KAFFEEPAUSE<br />

Testen Sie<br />

und erleben Sie<br />

die Vorteile!<br />

Stiegler mit seinem Freund und Kollegen Engelbert „Engi“<br />

Schwarzenberger, der seit stolzen 25 Jahren für <strong>Eurogast</strong> in Schladming<br />

und Umgebung unterwegs ist.<br />

Dienstschluss<br />

Herwig Stiegler ist Vater von<br />

vier Kindern: einer Tochter<br />

Mitte 20 und bald volljährigen<br />

Drillingen – zwei Mädchen und<br />

einem Bub. Zu seinen Hobbys<br />

sagt er: „Das Skifahren wird<br />

einem hier bei uns einfach<br />

in die Wiege gelegt.“ Auch<br />

Tourengehen und Bergsteigen<br />

liebt er, überhaupt schätzt er<br />

die Freizeit oben am Berg.<br />

Auch als Jäger ist Stiegler<br />

viel in der Natur unterwegs.<br />

Er lebt mit seiner Familie in<br />

Aich. Gemeinsam mit seinem<br />

Onkel bewirtschaftet er als<br />

begeisterter Nebenerwerbsbauer<br />

außerdem einen kleinen<br />

Hof oben am Berg, mit einigen<br />

Schafen und Ochsen.<br />

„Wird beim Zustellen<br />

ein Kaffee angeboten,<br />

dürfen unsere Fahrer<br />

den natürlich trinken.“<br />

Herwig Stiegler<br />

gen unterwegs zu den Kunden sind, geht<br />

die zweite Runde für den Nachmittag in<br />

Vorbereitung, auch die Lieferungen für<br />

Dienstagfrüh.<br />

In der Zwischensaison ist<br />

naturgemäß alles entspannter, aber im<br />

Winter heißt es für Stiegler und sein Team:<br />

Sechstagewoche. Auch während der Sommersaison<br />

geht es zunehmend rund, vor<br />

allem im vergangenen Sommer war in der<br />

Lockdownpause sehr viel los. „Der beste<br />

Sommer, seit ich dabei bin“, so Stiegler. Es<br />

galt, einiges aufzuholen für die Gastronomen<br />

im oberen Ennstal.<br />

Die ersten 14 Jahre im Betrieb<br />

hat Herwig Stiegler selbst als Zusteller<br />

gearbeitet. Das bringt den großen Vorteil,<br />

dass er die meisten Liefertouren gut<br />

kennt, viele der Kunden oft getroffen hat<br />

und damit auch ein gutes Gespür dafür<br />

hat, was zu tun ist, wenn es doch einmal<br />

irgendwo zwickt.<br />

Die Ruhe zwischendurch am Steuer vermisse<br />

er manchmal, seit er 2005 die Leitung<br />

der Auslieferung übernommen hat.<br />

Jetzt, im Büroalltag, ist Stiegler allzeit erreichbar,<br />

fragt bei Unklarheiten nach, findet<br />

Lösungen bei kleinen Engpässen, feilt<br />

an der Einteilung der wöchentlich rund<br />

30 Touren, bereitet Rechnungen vor, organisiert<br />

zwischendurch die „Milchtour“<br />

aus der angeschlossenen Ennstal Milch<br />

in Stainach.<br />

Trotz der Verantwortung und<br />

der vielen Aufgaben genießt er die Freiheiten<br />

in seinem Arbeitsalltag: „Wenn ich<br />

tagsüber zwischendurch für einen Termin<br />

auf die Bank oder zur Gemeinde muss, ist<br />

das nie ein Problem.“ Denn wichtig sei am<br />

Ende nur, dass die Arbeit gut erledigt wird.<br />

„Und wenn meine Fahrer beim Zustellen<br />

einen Kaffee angeboten bekommen, dann<br />

dürfen sie den, so wie ich früher auch, natürlich<br />

trinken.“<br />

Sechs Lkws und einen<br />

Kleinbus zählt der Fuhrpark<br />

in Schladming derzeit.<br />

© Michael Rathmayr<br />

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Brugner führt durch Österreichs<br />

Weinregionen. Den Anfang<br />

machen Weinviertel, Kamptal<br />

und Wagram – bei einem Treffen<br />

samt großer Verkostung am<br />

Weingut Dürnberg, im historischen<br />

Herzen des Weinviertels.<br />

Text: Clemens Brugner<br />

l<br />

54Tork, eine Marke von Essity<br />

55


WEIN<br />

Weinregionen<br />

in Niederösterreich<br />

Weinviertel<br />

Kamptal<br />

Wagram<br />

Das Weinviertler<br />

Falkenstein, eine<br />

„Weinbauinsel“,<br />

samt Burgruine<br />

und alten Kellern<br />

© Michael Rathmayr<br />

Das größte Weinbaugebiet<br />

Österreichs – aufgrund der<br />

Dimensionen der Region ist<br />

Weinviertel nicht immer gleich<br />

Weinviertel. Viele verschiedene<br />

Mikroklimate und Bodenformationen<br />

prägen dieses Gebiet,<br />

die wiederum durch den Grünen<br />

Veltliner vereint werden.<br />

Speziell die Weinbauinsel<br />

rund um Falkenstein im<br />

Nordosten besitzt einzigartige<br />

Kalkklippen, die sich hervorragend<br />

für würzige, fruchtbetonte<br />

Weine eignen, mit einem<br />

Touch Mineralik. Durch die<br />

Größe gibt es ebenso viele<br />

Rebsorten und Weinstile, auch<br />

der Rotwein spielt eine Rolle<br />

im Weinviertel, meist Blauer<br />

Zweigelt oder Pinot Noir.<br />

Der Kamp ist Namensgeber für<br />

das Weinbaugebiet Kamptal, er<br />

durchfließt das Gebiet von Nord<br />

nach Süd. Wir finden hier vier<br />

verschiedene Gesteinsarten:<br />

Löss, Schotter, Kristallinzüge<br />

und Sandstein. Noch mehr Unterschiede<br />

gibt es bei Exposition<br />

der Weingärten und Höhenlage<br />

sowie dem Mikroklima. Klimatisch<br />

herrscht eine Dynamik<br />

zwischen pannonischem Klima<br />

und der Kühle des Waldviertels,<br />

was den Weinen elegante Aromen<br />

und frische Säure schenkt.<br />

Die Vielfalt an Weinen<br />

reicht von verspielten Terrassenweinen<br />

über mittelkräftige<br />

Ortsweine bis hin zu hochreifen,<br />

lagerfähigen Riedenweinen,<br />

meist aus den Sorten Riesling<br />

und Grüner Veltliner.<br />

Der Wagram schließt östlich<br />

ans Kamptal an, ist eine Geländestufe<br />

entlang der Donau.<br />

Lössböden über Meeresablagerungen<br />

prägen dieses Gebiet.<br />

Gehaltvolle und herzhaft<br />

würzige Weine entstehen hier.<br />

Wichtig im Sortenspiegel ist<br />

natürlich der Grüne Veltliner,<br />

ebenso Gewicht haben alte<br />

autochthone Sorten wie etwa<br />

der Rote Veltliner und Rotweine.<br />

l<br />

57


WEIN<br />

WEIN<br />

Winzer<br />

#2<br />

Weingut Barbara Öhlzelt,<br />

Zöbing im Kamptal<br />

1<br />

Zu Besuch<br />

1<br />

Falkenstein<br />

mit dem Weingut Dürnberg<br />

2 + 3<br />

Kalligrafisch aufwendig verpackt:<br />

die Weine der Dürnberger<br />

4<br />

Groß und Klein<br />

im Falkensteiner Weinkeller<br />

5<br />

v. l.: Kellermeister Michael Preyer<br />

mit zwei Dritteln des Dürnberg-<br />

Trios, Matthias Marchesani und<br />

Georg Klein<br />

2 3<br />

© Michael Rathmayr<br />

#1<br />

Weingut Dürnberg,<br />

Falkenstein im Weinviertel<br />

Das Weingut Dürnberg befindet sich im traditionsreichen<br />

Weinort Falkenstein, dem historischen<br />

Herzen des Weinviertels. Seit dem 12. Jahrhundert<br />

ist der Weinbau hier belegt, zwischen dem 13. und<br />

17. Jahrhundert wurden die Weinbauangelegenheiten<br />

zwischen Wien und Brünn vom Falkensteiner Berggericht<br />

geregelt. An diesem Brennpunkt der alten und<br />

neuen Weinkultur entspringt ein Wein von unverkennbarer<br />

Aromatik und tiefer Würze.<br />

Dürnberg ist ein Glücksfall für Weinliebhaber<br />

– und auch für die drei Freunde Christoph<br />

Körner, Matthias Marchesani und Georg Klein, die<br />

hier gemeinsam mit großer Begeisterung und Experimentierfreude<br />

ihre Träume und Ideen in die Tat<br />

umsetzen. Jeder hat seine Aufgaben, bringt die nötige<br />

Expertise aus den verschiedenen Bereichen mit. Im<br />

Auftrag des Weinviertels beliefert das Weingut den<br />

Fachhandel in Österreich und exportiert bereits den<br />

Großteil seiner Weine – das sogar über den Großen<br />

Teich hinweg und auf die südliche Erdhalbkugel.<br />

Ausgehend vom Grünen Veltliner, den die<br />

Dürnberger in sieben eigenständigen Stilistiken ausbauen,<br />

hat man sich auch auf die Burgundersorten<br />

spezialisiert, die aufgrund der Höhenlage, der kalkreichen<br />

Böden und des kühlen Klimas in Falkenstein<br />

herausragend gut gedeihen. Die Weintypen reichen<br />

von leichten Alltagsweinen aus den „Trinkvergnügen“-<br />

und „Klassik“-Serien bis zu den behutsam ausgebauten,<br />

tiefgründigen und facettenreichen Weinen<br />

mit Lagerpotenzial, auch grandiosen Rotweinen wie<br />

dem Merlot.<br />

Der Slogan „klein und fein“ trifft auf dieses<br />

von Barbara Öhlzelt bewirtschaftete Weingut zu<br />

100 Prozent zu. Den ersten Jahrgang füllte sie 2004.<br />

Ihre Weingärten findet man in den besten Lagen wie<br />

Heiligenstein, Kogelberg oder Seeberg. Die Hauptsorten<br />

sind Grüner Veltliner und Riesling, die Öhlzelt<br />

einsetzt, um die jeweiligen Charakteristiken der<br />

Lagen in die Gläser ihrer Anhänger zu transferieren.<br />

Kurz gesagt: Sortentypizität mit mineralischer Ader.<br />

Öhlzelts Mann, Karl Schwillinsky, ein<br />

Vollblutgastronom, stellt zudem den Anspruch, dass<br />

sich jeder ihrer Weine als idealer Speisenbegleiter zu<br />

verschiedensten Gerichten auszeichnen muss – was<br />

bestens erfüllt wird.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt im Weingut ist<br />

die Produktion von Verjus. Pur, mit Soda oder als Essigersatz<br />

und zum Abschmecken von Saucen, Suppen<br />

etc. – ein Muss in jeder Küche.<br />

#3<br />

Weingut Kolkmann,<br />

Fels am Wagram<br />

Am Weingut Kolkmann leben und arbeiten<br />

vier Generationen, ein echtes Familienweingut also.<br />

Die geniale Mischung aus Zusammenhalt und individuellen<br />

Persönlichkeiten prägt diesen Betrieb. Ein<br />

Ziel haben alle Mitglieder der Großfamilie gemein:<br />

gebietstypische, großartige Weine für ihre Kunden<br />

zu keltern.<br />

Der Sortenspiegel im Weingut ist vielfältig,<br />

geprägt von Grünem Veltliner und Riesling, man<br />

setzt auch stark auf Burgundersorten und den Roten<br />

Veltliner. Bei den Rotweinsorten überzeugen Zweigelt<br />

und Pinot Noir.<br />

Besonders einladend ist das neue Verkostungsgebäude<br />

– oder wie Familie Kolkmann sagt:<br />

die „Vinothek mit Seele“, Verkosten mit Blick auf die<br />

Weingärten.<br />

4 5 l<br />

58<br />

59


WEINTEST<br />

WEINTEST<br />

Darf ich vorstellen?<br />

Clemens Brugner,<br />

Weinakademiker<br />

Weinbewertungen<br />

Weingut<br />

Barbara Öhlzelt<br />

Zöbing im Kamptal<br />

Die beiden Kamptal-DAC-Zöbinger-<br />

Weine präsentieren sich sortenund<br />

gebietstypisch. Die Weine<br />

zeigen schöne Facetten und<br />

Schmelz, machen immer wieder<br />

Lust auf ein weiteres Glas.<br />

Weingut Dürnberg<br />

Falkenstein im Weinviertel<br />

Grüner Veltliner Kamptal DAC<br />

Zöbinger 2019<br />

Herrliches Bukett nach Ananas<br />

und weißen Blüten, am Gaumen<br />

würzig und knackig, passende<br />

Säure, sehr typisch für einen<br />

Kamptaler Veltliner.<br />

Wein gehört zu meinem Leben. Das<br />

könnte natürlich falsch verstanden<br />

werden. Aber keine Angst: Ich liebe<br />

Wein und sehe ihn als Genussmittel<br />

– in Maßen eingesetzt, um kulinarische<br />

Höhenflüge zu erleben.<br />

Die ersten Schritte in der Weinwelt<br />

machte ich gleich nach der Tourismusschule<br />

in Bad Gleichenberg,<br />

an der Weinakademie Österreich in<br />

Rust. Heuer ist es bereits 20 Jahre<br />

her, dass ich die Ausbildung abgeschlossen<br />

habe, mich seitdem zum<br />

Kreis der Weinakademiker zählen<br />

darf. Ein sehr kostbares Netzwerk,<br />

das ich seit Jahren pflege und erweitere.<br />

Was war ausschlaggebend, dass<br />

ich die Liebe zum Wein und dieser<br />

Welt fand, die immer in Bewegung<br />

ist? Es war eine Flasche, die<br />

meinen Namen trägt, ein „Château<br />

Pape-Clement“ aus dem Bordeaux.<br />

Als ich diesen Wein damals kosten<br />

durfte, war ich überwältigt von<br />

dem, was uns ein Getränk an<br />

Düften, Aromen und Geschmacksnuancen<br />

bieten kann.<br />

Man könnte endlos über Wein<br />

diskutieren. Geschmäcker sind verschieden,<br />

die Zugänge zu den Sorten<br />

ganz unterschiedlich. Aber was<br />

ein Wein für mich haben muss –<br />

egal ob frischer, leichter Weißwein<br />

oder kraftvoller, teurer Rotwein –,<br />

ist der Zug, die Spannung. Er muss<br />

den Wunsch erzeugen, noch ein<br />

Glas davon trinken zu wollen.<br />

Falko 2020 – Die Sommercuvée<br />

aus dem Weinviertel<br />

Muskateller, Welschriesling und<br />

ein Schuss Sauvignon Blanc<br />

zeigen sich im Glas frisch und<br />

duftig, Aromen von Holunderblüten<br />

und Flieder, am Gaumen<br />

rassig, leichtgewichtig und<br />

animierend. Ein Wein mit schönem<br />

Trinkfluss, ein belebender<br />

Aperitif.<br />

Grüner Veltliner Weinviertel<br />

DAC Falkenstein 2020<br />

Ein Klassiker aus dem Weinviertel.<br />

Frische Apfelfrucht, weißer<br />

Pfeffer, kühl anmutend, würzig<br />

und saftig, lebhafte Struktur.<br />

Viel Veltliner für wenig Geld!<br />

Grüner Veltliner<br />

Ried Rabenstein Weinviertel<br />

DAC Reserve 2018<br />

Ein Veltliner mit Tiefgang<br />

und Komplexität. Exotische<br />

Fruchtausprägung, am Gaumen<br />

vollmundig und ausgewogen<br />

mit einem Hauch Mineralik und<br />

Würze. Der Wein präsentiert<br />

sich charaktervoll, mundfüllend<br />

und nicht enden wollend.<br />

Grauburgunder Reserve 2018<br />

Sehr vielschichtig im Bukett,<br />

nach Ringlotten, Karamell,<br />

reifen Südobst-Aromen, Litschi,<br />

am Gaumen ausgewogen,<br />

opulent und geschliffen. Sehr<br />

druckvoll im Abgang, aber trotzdem<br />

elegant und sortentypisch<br />

mit passender Röstaromatik<br />

nach Nussschokolade.<br />

Ried Kirchberg<br />

Gemischter Satz 2018<br />

Ein Wein mit gewaltig viel reifer<br />

Frucht nach gelbem Apfel,<br />

Rosenblüten, gebrannten<br />

Mandeln und Küchenkräutern.<br />

Sehr komplex und druckvoll am<br />

Gaumen, Senfkörner, Estragon<br />

gepaart mit harmonischer<br />

Holzwürze. Die Säure passt sich<br />

großartig ein und gibt dem Wein<br />

eine gewisse Verspieltheit auf<br />

sehr hohem Niveau.<br />

© Michael Rathmayr<br />

Riesling Kamptal<br />

DAC Zöbinger 2019<br />

Feinduftige Aromen von Steinobst,<br />

Holler und Mandarine. Am<br />

Gaumen findet man abermals<br />

viel Steinobst und ein schönes<br />

Säureextraktspiel, angenehmer,<br />

langer Abgang.<br />

Riesling Kamptal DAC<br />

Reserve Ried Heiligenstein<br />

1. ÖTW 2019<br />

Elegante Duftaromatik von reifer<br />

Zitrus, Pomelo und etwas Feuerstein.<br />

Am Gaumen schnörkellos,<br />

straff und fast salzig aufgrund<br />

der mineralischen Ader. Ein<br />

grandioser Weißwein, der die<br />

Lage Heiligenstein sehr schön<br />

im Glas präsentiert.<br />

Weingut<br />

Kolkmann<br />

Fels am Wagram<br />

Grüner Veltliner<br />

Lössmann 2020<br />

Ein Grüner Veltliner von den<br />

Lössterrassen des Wagram.<br />

Viel Würze, Ananas, Weingartenpfirsich,<br />

körperreich am<br />

Gaumen, mit feinem Fruchtschmelz<br />

und viel Sortentypizität.<br />

Ein großartiger Speisenbegleiter<br />

für Fischgerichte oder<br />

leicht würzige Grillgerichte.<br />

Riesling RiedFumberg 2020<br />

Komplexe Geruchsaromen nach<br />

Marille, Orangenzesten mit<br />

feiner Kräuter-Minz-Note, am<br />

Gaumen ebenso vielschichtige<br />

Aromen mit eingebundener<br />

Säurestruktur. Ein einladend<br />

typischer Riesling.<br />

Roter Veltliner<br />

Scheiben Reserve 2019<br />

Der Rote Veltliner ist eine autochthone<br />

Rebsorte, die speziell<br />

im Wagram noch sehr gepflegt<br />

wird, jedoch hohe Ansprüche<br />

an die Lage stellt und für den<br />

Weinbauern ein Mehr an Arbeit<br />

bedeutet. Sie entstammt der<br />

Familie der Veltliner. Diese<br />

Reserve bringt viel reife Aromen<br />

ins Glas. Honig, kandierte Orangenzesten,<br />

Kandiszucker, weiters<br />

reife Ananas und Mango.<br />

Am Gaumen ausgewogen und<br />

korpulent mit feiner Pikanz und<br />

langem Abgang. Der Wein setzt<br />

sich beinahe am Gaumen fest.<br />

60<br />

61


30 JAHRE EUROGAST-EIGENMARKE<br />

INTERVIEW MIT FRANZ SINNESBERGER<br />

„Vertrauen<br />

JAHRE<br />

EIGENMARKE<br />

kann man nicht<br />

kaufen“<br />

Franz Sinnesberger<br />

Nach der Gründung<br />

des Großhandelsunternehmens<br />

Sinnesberger<br />

durch seinen Vater im<br />

Jahr 1910 übernahm<br />

Franz Sinnesberger<br />

1965 die Geschäfte.<br />

Unter seiner Leitung<br />

übersiedelte der Betrieb<br />

von St. Johann<br />

nach Kirchdorf. Der<br />

73-Jährige ist nach wie<br />

vor als Gesellschafter im<br />

Familienbetrieb tätig.<br />

Die dritte Generation<br />

vertritt seit 2008 sein<br />

Sohn Franz Sinnesberger<br />

junior.<br />

Seit 1991 gibt es Produkte der Eigenmarke <strong>Eurogast</strong>.<br />

Franz Sinnesberger saß vor 30 Jahren mit am Tisch,<br />

als die Idee geboren wurde. Im Interview blickt der<br />

erfahrene Unternehmer auf die Überlegungen,<br />

Herausforderungen und das erste Produkt zurück.<br />

Das Interview führte Theresa Kleinheinz.<br />

Herr Sinnesberger, die Produkte der<br />

<strong>Eurogast</strong>-Eigenmarke sind mittlerweile fixer<br />

Bestandteil in vielen Restaurants, Hotels und<br />

Großküchen. Was war die Überlegung hinter der<br />

Eigenmarke?<br />

FRANZ SINNESBERGER: Mit der Eigenmarke <strong>Eurogast</strong><br />

konnten wir Marktunabhängigkeit schaffen, die<br />

auch unseren Kunden zugutekommt. Während herkömmliche<br />

Industrieprodukte den Preis für die Werbung<br />

an die Kunden weitergeben, können wir Topqualität<br />

zu einem günstigeren Preis verkaufen. Einerseits<br />

ist es tolle Werbung für unseren Großhandel, weil wir<br />

die Artikel unter dem Namen <strong>Eurogast</strong> auf den Markt<br />

bringen. Andererseits mussten wir gleichzeitig von<br />

Anfang an darauf achten, dass hohe Qualität drinnen<br />

ist. Denn der ganze Name <strong>Eurogast</strong> wäre in Gefahr<br />

gewesen, wenn die Produkte nicht überzeugt hätten.<br />

Wer steckt hinter der Idee?<br />

Wir <strong>Eurogast</strong>-Großhändler haben uns monatlich getroffen,<br />

ich habe damals die Firma Sinnesberger vertreten.<br />

In diesem Kreis wurde die Idee geboren. Wir<br />

waren damit sicher bei den Ersten.<br />

Mit welchen Herausforderungen hatten<br />

Sie zu kämpfen?<br />

Der Beginn war sicherlich eine Herausforderung. Wir<br />

mussten den Bedarf an Verpackungen für die kommenden<br />

ein bis zwei Jahre vorab bestellen. Für diese<br />

Zeit waren wir dann an die Lieferanten gebunden,<br />

weil das Material auf Lager war. Außerdem hat es bestimmt<br />

ein halbes Jahr gedauert, bis die Verpackungen<br />

unseren Vorstellungen entsprachen.<br />

© Hannes Brecher<br />

62


30 JAHRE EUROGAST-EIGENMARKE<br />

Wie haben Ihre Kunden auf die neuen<br />

Produkte reagiert?<br />

Das Vertrauen der Kunden mussten wir uns erst erarbeiten.<br />

Unter dem Motto „wo <strong>Eurogast</strong> draufsteht,<br />

ist Qualität drinnen“ haben wir sie schließlich überzeugt.<br />

Das merken wir noch heute, denn wenn wir<br />

einen neuen Artikel in die Palette aufnehmen, ist<br />

automatisch Vertrauen da.<br />

Heute reicht die Angebotspalette von<br />

Milchprodukten über Fleisch- und Fischwaren<br />

bis hin zu Reinigungsmitteln. Welches Produkt<br />

machte vor 30 Jahren den Anfang?<br />

Gestartet haben wir das Ganze mit Toilettenpapier.<br />

Damit boten wir eine günstige Alternative zu teuren<br />

Markenprodukten, bei denen der Name Kalkulationsgrundlage<br />

war.<br />

„Man kann sicher mit Stolz sagen,<br />

dass die <strong>Eurogast</strong>-Eigenmarke nicht<br />

mehr wegzudenken ist.“<br />

NACH UND NACH<br />

ergänzte <strong>Eurogast</strong><br />

die Palette mit neuen<br />

Produkten.<br />

Franz Sinnesberger senior<br />

GEMEINSAM<br />

ZUR WIEDERERÖFFNUNG<br />

WIE ECOLAB SIE WÄHREND<br />

UND NACH COVID-19<br />

UNTERSTÜTZEN KANN<br />

N Die richtigen Verfahrensabläufe<br />

einhalten<br />

N Die richtigen Produkte<br />

verwenden<br />

N Optimale Ergebnisse erzielen<br />

N Kontrollen und Beobachtungen<br />

an wichtigen Kontrollpunkten<br />

durchführen<br />

TM<br />

weiter?<br />

Mit welchen Produkten ging es dann<br />

N Schulungen vor Ort zur<br />

Problemlösung bereitstellen<br />

Als wir gesehen haben, dass sich das gut verkaufen<br />

lässt, sind wir ins Detail gegangen. Als Nächstes sind<br />

Pommes frites und damit einhergehend Ketchup und<br />

Mayonnaise gekommen. Dann folgten Parmesan und<br />

schließlich die weiße Palette mit Milchwaren. Durch<br />

Mengenerhebungen haben wir nach und nach entschieden,<br />

bei welchen Produkten es sich lohnt, sie<br />

unter der Eigenmarke an den Kunden zu bringen.<br />

Und dann haben wir es einfach gemacht.<br />

SCHUTZ BEGINNT MIT PRÄVENTION<br />

Neben unseren Lösungen stellen wir Ihnen die geeigneten Hilfsmittel wie Webinare, Tipps<br />

und Verfahrenshinweise zur Verfügung, um Sie in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen<br />

Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn<br />

Sie daran denken, wie erfolgreich die Produkte<br />

mittlerweile sind?<br />

Welche neuen Eigenmarkenprodukte es ins Regal schaffen,<br />

hängt – damals wie heute – vom Bedarf der Kunden ab.<br />

und die reibungslose Wiederaufnahme Ihres Betriebes zu ermöglichen.<br />

Man kann sicher mit Stolz sagen, dass die <strong>Eurogast</strong>-<br />

Eigenmarke nicht mehr wegzudenken ist. Vertrauen<br />

kann man nicht kaufen. Das ist nach wie vor unser<br />

Leitspruch. Und der wird auch in den nächsten Jahren<br />

seine Berechtigung haben.<br />

Danke für das Gespräch.<br />

Nicht nur das<br />

Sortiment, auch<br />

das Design hat<br />

sich in 30 Jahren<br />

weiterentwickelt.<br />

© <strong>Eurogast</strong> Österreich<br />

Mehr Informationen, Checklisten, Verfahrenskarten und vieles mehr für<br />

Ihre Branche finden Sie unter:<br />

→ www.ecolab.com → www.ecolab.de/pages/coronavirus<br />

64<br />

Ecolab GmbH | Rivergate - Handelskai 92 • A-1200 Wien • +43 (0) 171 52550 | www.ecolab.com<br />

© 2020 Ecolab TM USA Inc. All rights reserved.


CHRISTOPH<br />

HALLERS<br />

BULLI-<br />

NARIUM<br />

Achtsamer Umgang mit Tier und Natur,<br />

ein Schaufenster fürs Unternehmen:<br />

bei Hallers Bull Beef im Südburgenland<br />

Text: Michael Rathmayr<br />

© Michael Rathmayr


REPORTAGE<br />

REPORTAGE<br />

F<br />

Zwischen 1.500 und 2.000 Tiere<br />

bevölkern die Stallungen der<br />

Hallers im südburgenländischen<br />

Markt Allhau, nahe der steirischen<br />

Grenze. Die Bullen werden auf<br />

Stroh gehalten, gefüttert werden<br />

Gras und Heu von den Wiesenflächen<br />

des Schutzgebietes im<br />

Uferbereich der Lafnitz. Mehr als<br />

50 Tonnen täglich entstehenden<br />

Stallmists landen im 2008 errichteten<br />

Biogaskraftwerk am Gelände,<br />

das Strom für 2.000 Haushalte<br />

erzeugt. Noch greift man bei<br />

Hallers Bull Beef auf Schlachtbetriebe<br />

in der Region zurück.<br />

Die geplante, hauseigene Schlachtung<br />

verzögert sich durch die<br />

Auswirkungen der Pandemie.<br />

ür Landwirte ist es an sich nichts Ungewöhnliches,<br />

den eigenen Tieren nahezukommen.<br />

Wenn es sich bei diesen allerdings um massive, noch<br />

dazu behörnte Bullen handelt, ist das Ganze schon<br />

weniger selbstverständlich.<br />

Christoph Haller bleibt dennoch entspannt,<br />

wenn er zu seinen Stieren in den Laufstall steigt. Das<br />

funktioniere nur so gut und friedlich, weil die Tiere<br />

bei ihm mehr als doppelt so viel Platz hätten wie<br />

anderswo und den täglichen Kontakt mit Menschen<br />

gewöhnt seien, so der Landwirt, Unternehmer und<br />

Tierarzt. Statt auf Spaltenböden werden die Bullen<br />

auf Stroh gehalten, am Menüplan steht nicht Getreide,<br />

sondern Gras und Heu aus der Region. So war es am<br />

kleinen Hof im Bregenzer Wald, wo Haller „zwischen<br />

Kälbern“ aufgewachsen ist – und so solle es auch im<br />

Großbetrieb im burgenländischen Markt Allhau sein,<br />

mit derzeit rund 1.500 Tieren.<br />

Christoph Haller<br />

Landwirt, Unternehmer<br />

und Tierarzt<br />

ALLES DREHT SICH<br />

Große Strukturen und ökologische Ansätze schließen<br />

einander bei Haller keineswegs aus: Es dreht sich alles<br />

um Kreislaufwirtschaft, nicht um die in der Schlachtindustrie<br />

übliche Maismast und Profitmaximierung<br />

mit wenig Rücksicht aufs Tierwohl.<br />

© Michael Rathmayr<br />

68 69


REPORTAGE<br />

BULLINARIUM<br />

1 Bullinarium Ursprünglich sollte Christoph<br />

Hallers Sieben-Millionen-Euro-Herzensprojekt im<br />

April 2020 mit Pomp und Gloria eröffnet werden.<br />

Auch hier kam alles anders – Tochter Sabrina und<br />

ihr Mann, Küchenchef Mateo Lopez, können es<br />

kaum erwarten, bis es endlich richtig losgehen<br />

darf. Neben aufwendigem Infotainment rund ums<br />

Rind im Untergeschoß bieten Restaurant, Café und<br />

Bar als „Meating Point“ insgesamt 170 Sitzplätze.<br />

Auch Führungen durch die Reifekammern und den<br />

nur wenige Minuten entfernten Großstall sind Teil<br />

des Angebots. 2 Mahlzeit: Kredenzt werden<br />

Steaks in allen Varianten, außerdem Seltenheiten<br />

wie geschmorte Wade.<br />

2<br />

1<br />

Tochter Sabrina<br />

und ihr Mann, Küchenchef<br />

Mateo Lopez<br />

Der Kreislauf beginnt bei den Wiesen rund um die<br />

Lafnitz, deren Gras die Rinder fressen. Der entstehende<br />

Stallmist landet im Biogaskraftwerk direkt am<br />

Gelände, das Strom für die Haushalte der Umgebung<br />

erzeugt. Organische Rückstände werden wieder in<br />

die Naturflächen eingebracht. Und der eigentliche<br />

Zweck des ganzen Unterfangens: Durch die wiederkäuergerechte<br />

Fütterung, langsames Wachstum und<br />

weitgehend stressbefreite Haltung entsteht von Natur<br />

aus zartes, fein marmoriertes Rindfleisch.<br />

HERZENSANGELEGENHEIT<br />

Eine Qualität, für die das – ausgerechnet – im <strong>Frühjahr</strong><br />

2020 eröffnete Bullinarium in Markt Allhau nun<br />

Schaufenster ist: eine Art Erlebniswelt zur neuen<br />

Marke, die Hallers Bull Beef sichtbarer machen und<br />

Besuchern Kreislaufwirtschaft, artgerechte, klimaschonende<br />

Tierhaltung und manches mehr rund um<br />

Rind und Rindfleisch näherbringen soll. Infotainment<br />

als erster Gang, anschließend Kulinarisches<br />

im Restaurant, inklusive großer Schauküche, Café/<br />

Bar und Verkaufsbereich.<br />

Sieben Millionen Euro umfasst das Investitionsvolumen<br />

der pandemiebedingt noch kaum bespielten<br />

Anlage, die das Südburgenland mit Genusspaketen<br />

samt Führungen durch den nahen Stall künftig auch<br />

touristisch beleben soll. Dabei war am Standort mitten<br />

in Markt Allhau, gleich neben der Kirche, ursprünglich<br />

nur eine Fleischerei geplant. Aber die Ideen sprudelten,<br />

es kam eins zum anderen – am Ende wurde<br />

das Bullinarium daraus.<br />

Trotz der Dimensionen bleibt Hallers<br />

Bull Beef eine Familienangelegenheit. Initiator und<br />

Anchorman ist Christoph Haller. Sein Sohn Florian<br />

kümmert sich in der Landwirtschaft um das Wohl der<br />

Bullen, Tochter Sabrina leitet die großzügig angelegte<br />

Gastronomie im Bullinarium. Und ihr aus La Rioja<br />

stammender Mann Mateo Lopez führt die Geschicke<br />

in der Küche. Nach mehreren Stationen in spanischen<br />

Sternerestaurants ist Letzterer via Do & Co zu den<br />

Hallers gestoßen.<br />

Seine „Nose to Tail“-Philosophie will das<br />

ganze Tier verwerten – so wird dem Steak natürlich gebührend<br />

Raum gegeben, es finden sich aber auch echte<br />

Seltenheiten, wie geschmorte Wade, Kutteln oder „16<br />

Stunden bei niedriger Temperatur geschmorte Rinds-<br />

© Michael Rathmayr<br />

„Hier im<br />

Bullinarium wird<br />

das zarte Bull Beef<br />

optimal gereift.“<br />

Christoph Haller<br />

70<br />

71


REPORTAGE<br />

BULLINARIUM<br />

Fleckvieh<br />

Bei dieser Weiderasse werden die<br />

weiblichen Tiere zu Milchkühen,<br />

die männlichen dienen der Fleischgewinnung.<br />

Großteils kommen die<br />

Jungtiere von Zuchtbetrieben in<br />

Kärnten nach Markt Allhau. Durch<br />

langsameres Wachstum bildet sich<br />

eine feine Fleischstruktur aus, mit<br />

natürlicher Marmorierung – und<br />

„einzigartig im Geschmack“.<br />

IHRE<br />

SPEISEKARTE -<br />

EINFACH ONLINE<br />

DUNI DIGITAL<br />

MENU<br />

wangen“, in Lopez’ Repertoire. Selbst einen Drink<br />

namens „Bull Shot“ kredenzt er gelegentlich, einen<br />

deftigen Mix aus Apfelbrand und Rinderconsommé.<br />

Für konservativere Trinker hat die Bar im Bullinarium<br />

auch eine Auswahl erlesener Whiskys zu bieten.<br />

BÜHNE FREI<br />

Bei Hallers geht es wesentlich darum, für ihre Kunden<br />

erfahrbar zu machen, dass bei ihnen vieles so sei,<br />

wie es in der Nutztierhaltung eben auch sein sollte.<br />

Bewusster Fleischgenuss solle natürlich auch bedeuten,<br />

seltener Fleisch zu essen und dafür mehr auf<br />

die Qualität zu achten, meint Christoph Haller. Ganz<br />

allgemein sei es wichtig, dass wir wieder mehr darauf<br />

schauen, woher unsere Lebensmittel kommen.<br />

Sehr stolz auf ihren Weg, im großen Stil<br />

zu wirtschaften und dabei trotzdem auf Tier und<br />

Natur zu achten, ist Familie Haller jedenfalls. Dass<br />

sie das auch gerne herzeigen will, ist nur konsequent.<br />

Im Handel zwischen den herkömmlichen Anbietern<br />

unterzugehen, sei für die Familie auf die Dauer keine<br />

Lösung gewesen, sagt Sabrina Lopez.<br />

Es gilt: Bühne frei fürs Bullinarium. Christoph Haller<br />

und die Seinen fühlen sich wohl im Rampenlicht. Ihre<br />

sichtlich entspannten Bullen werden die gesteigerte<br />

Aufmerksamkeit aller Wahrscheinlichkeit nach gelassen<br />

nehmen.<br />

Infotainment: Vieles zur Familie Haller,<br />

ihren Tieren und ihrer Kreislaufwirtschaft<br />

© Michael Rathmayr<br />

NUTZEN SIE DIE MÖGLICHKEITEN<br />

DER NACHHALTIGKEIT<br />

Der Take-away Markt boomt, denn vielbeschäftigte Verbraucher kaufen immer<br />

häufiger Essen zum Mitnehmen. Und da Umweltthemen die Tagesordnung<br />

dominieren, fordern viele Verbraucher eine nachhaltig gestaltete Verpackung.<br />

Unsere Kollektion bietet Ihnen alles, was Sie brauchen, um die Bedürfnisse zu<br />

erfüllen und die Auswirkungen Ihres Unernehmens zu minimieren. Entwickelt,<br />

um ein goodfoodmood Gefühl to-go zu kreieren, bietet es eine große Auswahl<br />

an praktischen, stilvollen Lösungen aus hochwertigen, umweltfreundlichen<br />

Materialien.<br />

HYGIENEHELFER FÜR<br />

SICHEREN GENUSS<br />

Hygiene und die Einhaltung von Auflagen sind heute wichtiger denn je. Mit<br />

unseren praktischen Servietten- und Tischwäschekonzepten können Sie für perfekte<br />

Hygiene & Präsentation sorgen, Ihren Gästen ein sichereres Gefühl geben<br />

und somit deren Vertrauen in diesen besonderen Zeiten stärken.<br />

Sicher verschließbare Sacchetto mit<br />

Hygiene-Siegel für optimalen Schutz. -<br />

wahlweise inkl. Dunisoft ® - oder 2-lagiger<br />

Zelltuch-Serviette<br />

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INSIGHTS<br />

NEUES AUS DER WELT VON EUROGAST<br />

<strong>Eurogast</strong><br />

Almauer<br />

<strong>Eurogast</strong><br />

Landmarkt Schladming<br />

<strong>Eurogast</strong><br />

Kiennast<br />

<strong>Eurogast</strong><br />

Kiennast<br />

<strong>Eurogast</strong><br />

Pilz & Kiennast<br />

<strong>Eurogast</strong><br />

Speckbacher<br />

<strong>Eurogast</strong><br />

Riedhart<br />

<strong>Eurogast</strong><br />

Landmarkt<br />

Liezen<br />

<strong>Eurogast</strong><br />

Grissemann<br />

<strong>Eurogast</strong><br />

Sinnesberger<br />

<strong>Eurogast</strong><br />

Interex<br />

<strong>Eurogast</strong><br />

Zuegg<br />

<strong>Eurogast</strong><br />

Kärntner Legro<br />

l<br />

74<br />

75


NEUES AUS DER WELT VON EUROGAST<br />

RUBRIK<br />

EUROGAST<br />

LANDMARKT<br />

LIEZEN<br />

NACH<br />

16 JAHREN<br />

Der Markt in Liezen<br />

bekommt nach 16 Jahren<br />

eine Rundumerneuerung.<br />

Besonderer Fokus liegt<br />

auf der Kühlung, mit einer<br />

CO 2 -Anlage wird sie auf den<br />

neuesten Stand der Technik<br />

gebracht. Die Wiedereröffnung<br />

nach nur einmonatiger<br />

Bauzeit soll am 30. April<br />

stattfinden, die Auslieferung<br />

wickelt inzwischen der<br />

Markt in Schladming ab.<br />

EUROGAST<br />

PILZ & KIENNAST<br />

Bei <strong>Eurogast</strong> Pilz & Kiennast<br />

tut sich einiges: KR Herbert<br />

Pilz, dessen Familie das<br />

Unternehmen seit<br />

200 Jahren führt, feierte<br />

im März seinen 70. Geburtstag.<br />

Weiters stellt das<br />

Unternehmen nun zwei<br />

Kühlanhänger für private<br />

Geburtstagsfeiern und ähnliche<br />

Anlässe zur Verfügung.<br />

EUROGAST<br />

– IMMER IN BEWEGUNG –<br />

EUROGAST SINNESBERGER<br />

Lachsforelle<br />

<strong>Eurogast</strong> Sinnesberger hat in seiner<br />

Feinkostabteilung exklusiv ein untypisches,<br />

aber umso regionaleres Produkt: kalt geräuchertes<br />

und Graved-Lachsforellen-Filet aus<br />

Fieberbrunn. Lieferant und Fischbauer Leo<br />

Trixl ist für Qualität und seinen nachhaltigen<br />

Umgang mit Fisch und Natur bekannt.<br />

EUROGAST<br />

RIEDHART<br />

Handgeschöpfte<br />

Kreationen<br />

Bei <strong>Eurogast</strong> Riedhart wurde das<br />

Schokoladensortiment um einige<br />

besondere Kreationen erweitert.<br />

Die handgeschöpften Produkte<br />

von Wildbach glänzen mit Nachhaltigkeit<br />

und ausgeflippten<br />

Geschmacksrichtungen, während<br />

die feinen Waren der Confiserie<br />

Gmeiner in höchster Qualität Tradition<br />

und Innovation verbinden.<br />

EUROGAST<br />

INTEREX<br />

Interex führt in seinen<br />

Regalen nun eine<br />

absolute Neuheit:<br />

Prosecco Rosé. Dieser<br />

wurde erst im Herbst<br />

2020 von dem zuständigen<br />

Consorzio in Italien<br />

zugelassen, zur Herstellung<br />

werden der bestimmenden<br />

Rebsorte Glera<br />

zehn bis 15 Prozent<br />

Pinot Noir hinzugefügt.<br />

© Michael Huber, <strong>Eurogast</strong> Liezen/Schladming, Villa Sandi, <strong>Eurogast</strong> Riedhart<br />

KÄSESPEZIALITÄTEN<br />

SCHÄRDINGER<br />

PIZZAKÄSE GERIEBEN<br />

Der Schärdinger Klassiker mit seinem<br />

mild-feinen Aroma. Für geschmackvolle<br />

Pizzen, zum Überbacken und zum Verfeinern<br />

von Gerichten. 4 kg | Sack<br />

aus Österreich!<br />

SCHÄRDINGER<br />

MOZZARELLA GERIEBEN<br />

Besonders mild im Geschmack und<br />

zart-schmelzend, so eignet sich der Schärdinger<br />

Mozzarella speziell für italienische<br />

Spezialitäten wie Lasagne, Pizza und Nudelgerichte.<br />

4 kg | Sack<br />

SCHÄRDINGER<br />

MOZZARELLA MINIS<br />

Perfekt für sommerliche Salate, für Tomaten –<br />

Mozzarella Spieße und zum Snacken. So geht<br />

italienischer Genuss auf österreichisch.<br />

1 kg | Becher<br />

Schärdinger. So schmeckt mir das Leben!<br />

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RUBRIK<br />

NEUES AUS DER WELT VON EUROGAST<br />

EUROGAST ALMAUER<br />

Als Beilage fast zu schade.<br />

Macht die Beilage zur Hauptsache: beim Zwetschkenröster von Darbo ist das<br />

kein Wunder. Denn nur die feinsten Zwetschken kommen in die Darbo-Dose.<br />

© Dieter Kühl/Grissemann, Hannes Winkler /www.imageyourlife.at, Julius Kienast, <strong>Eurogast</strong> Zuegg, <strong>Eurogast</strong> Speckbacher, Dietmar Wajand, <strong>Eurogast</strong> Almauer<br />

FAHRTZIEL<br />

ZUKUNFT<br />

<strong>Eurogast</strong> Almauer hat im Vorjahr einen<br />

Großteil seiner Lkw-Flotte erneuert.<br />

EUROGAST GRISSEMANN<br />

TW<br />

ST<br />

Unter dem Namen „Unsere Kostbarkeiten“ bietet<br />

Grissemann regionale Erzeugnisse aus dem Tiroler<br />

Oberland an. Auch Hochprozentiges ist darunter, auf<br />

der eigens zusammengestellten Gin-Karte werden<br />

die Liebhaber der trendigen Wacholderspirituose<br />

fündig. Mit im Sortiment: die ungewöhnlichen<br />

Gin-Variationen von Turabauer Gerhard Maass.<br />

EUROGAST<br />

SPECKBACHER<br />

BEI EUROGAST SPECKBACHER SETZT MAN<br />

IM SORTIMENT EINEN SCHWERPUNKT<br />

AUF REGIONALITÄT. DAHER GIBT ES SEIT<br />

NOVEMBER 2020 LECHTALER BAUERNEIER<br />

VON DER FAMILIE BAILOM, DEREN TIERE<br />

ARTGERECHT MIT ZWEI MOBILEN STÄLLEN<br />

AUF LECHTALER FELDERN GEHALTEN WERDEN.<br />

DIESE SIND AM NEUESTEN STAND DER<br />

TECHNIK UND VERFÜGEN ZUM BEISPIEL<br />

ÜBER EINE AUTOMATISCHE FÜTTERUNG<br />

UND ENTMISTUNG.<br />

EUROGAST<br />

KÄRNTNER LEGRO<br />

Bei <strong>Eurogast</strong> Kärntner Legro gibt es<br />

Grund zum Feiern: Rudolf Kopp,<br />

Leiter der Warenannahme, konnte im<br />

April sein 25-jähriges Dienstjubiläum<br />

begehen. Er ist bekannt für sein<br />

Fachwissen und seinen „Kärntner<br />

Schmäh“. Weiters gratuliert Geschäftsführer<br />

Erfried Feichter dem<br />

Legro-Kunden Hannes Doppler von der<br />

Firma Rotfuchs zum Austria Wedding<br />

Award 2020 als „Bester Ausstatter“.<br />

EUROGAST<br />

ZUEGG<br />

EUROGAST KIENNAST<br />

Neben Lebensmitteln<br />

und<br />

Gastronomiebedarf<br />

versorgt<br />

<strong>Eurogast</strong> Zuegg<br />

seine Kunden<br />

in Osttirol und<br />

Oberkärnten auch mit Heizöl und<br />

Diesel. Mit im Sortiment: Vitatherm<br />

klimaneutral. Bei Kauf<br />

dieses Heizöls wird ein Sonderbetrag<br />

verrechnet, der zur<br />

Unterstützung von Klimaschutzprojekten<br />

weltweit eingesetzt<br />

wird. So werden die Emissionen,<br />

die durch den Verbrauch des<br />

Heizöls entstehen, kompensiert.<br />

In Zusammenarbeit mit der Initiative<br />

Tausendundein Dach stattet Kiennast sein<br />

Logistikgebäude mit einer Photovoltaikanlage aus<br />

und wird somit zum 700. Teilnehmer der Aktion. Diese<br />

hat nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen<br />

ökonomischen Nutzen: Man erhofft sich eine Stromkosteneinsparung<br />

von 31 Prozent pro Jahr.<br />

www.darbo.at<br />

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<strong>Eurogast</strong>-<br />

Betriebe<br />

im Fokus<br />

Starke<br />

Familie<br />

Auf eine traditionsreiche<br />

Geschichte blickt der westlichste<br />

<strong>Eurogast</strong>-Partner Speckbacher<br />

in Reutte zurück. 1905 wurde die<br />

„Erste Ausserferner Dampfbäckerei“<br />

von Alois und Maria Speckbacher<br />

gegründet. 1976 wurde Speckbacher<br />

Teil von <strong>Eurogast</strong>.<br />

Die Familientradition wird nach<br />

wie vor hochgehalten: Andrea<br />

und Peter Speckbacher führen<br />

das Unternehmen bereits in der<br />

vierten Generation gemeinsam<br />

mit ihrer Mutter Adelinde.<br />

© Franz Oss


ANDERS GEKOCHT<br />

REZEPT<br />

Frühling<br />

am Teller<br />

Spitzenkoch und Fischexperte<br />

Reinhard Gorfer kombiniert gerne<br />

regionale Produkte mit ungewöhnlichen<br />

Geschmackskomponenten. Für<br />

<strong>Eurogast</strong> Insight trifft die heimische<br />

Lachsforelle auf exotische Fruchtaromen<br />

und wird so zur frühlingshaften<br />

Vorspeise mit dem gewissen Etwas.<br />

Gebeizte Lachsforelle<br />

mit Passionsfrucht<br />

Original italienische Rezeptur<br />

100% Hartweizen ohne Ei<br />

Ideal zum Vorkochen und<br />

Wiedererwärmen<br />

Geringer Wareneinsatz durch<br />

maximale Ergiebigkeit<br />

emola<br />

100 % Hartweizengrieß<br />

Zutaten<br />

Zubereitung<br />

Reinhard Gorfer<br />

Der gebürtige Innsbrucker<br />

hat sich nach seiner<br />

Kochlehre im Zillertal als<br />

Gastronom und Landwirt<br />

selbstständig gemacht.<br />

Im Restaurant Natur<br />

Gourmet Gorfer in Garsten<br />

servieren er und sein<br />

Team regionale, saisonale<br />

Spitzenküche.<br />

82<br />

Gebeizte Lachsforelle:<br />

2 Filets (ca. 300 g) Lachsforelle |<br />

400 ml Wasser | 20 g Salz<br />

Marinadendrops:<br />

1 Mango | 15 g Passionsfrucht-<br />

Nonessig | Salz | Korianderkörner |<br />

Cayennepfeffer | Petersilie |<br />

frischer Koriander |<br />

1 frische Chilischote<br />

Fischfond:<br />

300 ml Fischfond | 3–5 g Gelatine<br />

Zum Anrichten:<br />

1 Avocado (gewürfelt) |<br />

verschiedene Gartenkräuter |<br />

Olivenöl | Passionsfrucht-<br />

Nonessig | Salz<br />

Gebeizte Lachsforelle:<br />

Salz und Wasser mischen,<br />

Fisch einlegen und 12 Stunden<br />

darin beizen. Abtropfen lassen<br />

und in Würfel schneiden.<br />

Marinadendrops:<br />

Mango mit Nonessig mixen.<br />

Chili und Kräuter fein hacken<br />

und mit allen Gewürzen beigeben.<br />

Marinade in Silikon-<br />

Eiswürfelform einfrieren.<br />

Fischfond:<br />

Fond und Gelatine auf<br />

85° C erhitzen und den<br />

gefrorenen Marinadendrop<br />

darin eintunken.<br />

Knusprige Fischhaut:<br />

Fischhaut auf Silikonmatten<br />

für 4–8 Stunden bei ca.<br />

50° trocknen, dann in<br />

250° heißem Fett frittieren.<br />

Den gewürfelten Fisch mit der<br />

Avocado vermischen und in<br />

einem Ring anrichten. Den gelierten<br />

Marinadendrop daraufsetzen,<br />

darauf die Fischhaut platzieren<br />

und mit Gartenkräutern, Olivenöl,<br />

Passionsfrucht-Nonessig<br />

und Salz fertig anrichten.<br />

© Natur Gourmet Gorfer<br />

www.recheis.com/gastro


NACHHALTIG & BIO<br />

DAMIT IHRE GÄSTE<br />

AUF SIE FLIEGEN.<br />

Die Revolution in Sachen Tee.<br />

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