armafolio: Ausgabe Mai 2007 - Armasuisse
armafolio: Ausgabe Mai 2007 - Armasuisse
armafolio: Ausgabe Mai 2007 - Armasuisse
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» Materialausstellung<br />
in Thun S. 4-5<br />
» Trinkwasserversorgung bei<br />
militärischen Anlagen S. 6-8<br />
Das Magazin der armasuisse<br />
No.01/07<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2007</strong><br />
» Der W+T-Plan VBS - Die Zukunft<br />
aktiv gestalten S. 12-13
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhalt<br />
Beschaffung<br />
Materialausstellung in Thun 4-5<br />
Neues Flugzeug für die<br />
Luftwaffe 5<br />
Immobilien<br />
Trinkwasserversorgungen<br />
bei militärischen Anlagen 6-8<br />
Erfolgreicher Abschluss<br />
des „luce“ Projekts 9-11<br />
Projekte<br />
Der W+T-Plan VBS -<br />
Die Zukunft aktiv gestalten 12-13<br />
Veranstaltung<br />
7. Textil-Symposium 13<br />
swisstopo<br />
Schweizer Wanderkarte<br />
jetzt komplett 14-15<br />
Sicherheit<br />
Gelegenheit macht Diebe 15<br />
Publica<br />
Informationen zum<br />
PUBLICA-Gesetz<br />
16<br />
PEKOM<br />
bike to work-<br />
Ihrer Gesundheit zuliebe 17<br />
Personal<br />
Personalnachrichten 18<br />
English Corner<br />
Toni Morrison - writing the<br />
history of Black America 19<br />
<strong>armafolio</strong> No. 01/07<br />
Ausstellung Rüstungsprogramm <strong>2007</strong><br />
Am 26. März orientierten sich in Thun die Mitglieder der Sicherheitspolitischen Kommissionen<br />
über das diesjährige Rüstungsprogramm. Die beantragten Systeme werden<br />
nun von den beiden Räten in der Sommer-, bzw. Herbstsession behandelt werden.<br />
Ein Einblick.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
armasuisse<br />
Kasernenstrasse 19<br />
3003 Bern<br />
Redaktion:<br />
Kaj-Gunnar Sievert<br />
Tel. 031 324 62 47<br />
Fax 031 324 59 76<br />
info@armasuisse.ch<br />
Layout:<br />
Hanspeter Ottiger<br />
Erfolgreicher Abschluss<br />
des «luce» Projekts<br />
Rund sieben Jahre nach der öffentlichen<br />
Ausschreibung konnte diesen Frühling<br />
das Projekt „luce“ – die neuen Betriebsgebäude<br />
auf dem Militärflugplatz Meiringen<br />
– abgeschlossen werden. Ein Rückblick.<br />
Textilsymposium<br />
Erneut fand unter grosser nationaler und<br />
internationaler Beteiligung das Textil-<br />
Symposium der armasuisse statt. Neben<br />
verschiedenen Präsentationen und der<br />
Möglichkeit sich unter Fachleuten auszutauschen,<br />
wurde auch auf die Tour des<br />
Extrem-Bikers Lukas Stöckli hingewiesen.<br />
Ein Ausblick.<br />
Titelbild:<br />
„luce“ Meiringen<br />
Druck:<br />
rickli+wyss, Bern<br />
Auflage:<br />
2500 Exemplare<br />
Nachdruck:<br />
Nur mit Genehmigung<br />
der Redaktion<br />
Redaktionschluss:<br />
<strong>Ausgabe</strong> Nr. 2/<strong>2007</strong><br />
1. August <strong>2007</strong>
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Chères lectrices chers lecteurs<br />
Mit der <strong>Ausgabe</strong> 01/ <strong>2007</strong> halten Sie die neuste <strong>Ausgabe</strong><br />
des <strong>armafolio</strong>s in den Händen. Der aufmerksame Leser wird<br />
feststellen, dass sich im Vergleich zur letzten <strong>Ausgabe</strong> der<br />
Hauszeitung der armasuisse einiges geändert hat.<br />
Die augenfälligste Änderung ist das Format. Das <strong>armafolio</strong><br />
erscheint inskünftig in einem leicht verkleinerten Format.<br />
Dieser Wechsel hat für die Produktion als auch für den Versand<br />
erhebliche Vorteile.<br />
<strong>armafolio</strong> wandelt sich auch im optischen Auftritt. Mit verändertem<br />
Layout und einer anderen Schrift werden die Texte<br />
leserfreundlicher. Beispielweise wird neu der Textaufbau<br />
dreispaltige durchgezogen. Auch andere Stilelemente wie<br />
Farbgebung oder die Textboxen wurden angepasst. Erweiterte<br />
Möglichkeiten lässt das neue Layout-Programm im<br />
Aufbau zu. So ist es unsere Absicht, auf der sogenannten<br />
Center-Seite – also auf der Doppelseite in der Mitte – in den<br />
kommenden <strong>Ausgabe</strong>n vermehrt grössere Fotos zu verwenden.<br />
Wie bisher auch werden zusätzliche Informationen in<br />
separaten Boxen, welche auch mit einer neuen Farbe unterlegt<br />
sind, ausgelagert. Mit all diesen Änderungen wollen wir<br />
die ehemalige Hauszeitung der armasuisse, mehr in Richtung<br />
eines Magazins weiterentwickeln.<br />
Unverändert bleibt, dass wir Ihnen mit jährlich drei <strong>Ausgabe</strong>n<br />
einen Blick in das vielschichtige, spannende und herausfordernde<br />
Arbeitsleben der armasuisse geben wollen.<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> des <strong>armafolio</strong>s erscheint im Herbst<br />
<strong>2007</strong>.<br />
Nutzen Sie die Gelegenheit, mir Ihre Feedbacks und Anregungen<br />
zu schreiben. Wir wollen das Magazin stetig weiterentwickeln,<br />
ausbauen und verbessern. Für diesen Anspruch<br />
sind wir auf Ihre Rückmeldungen angewiesen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen mit dem <strong>armafolio</strong>-<br />
Magazin und freue mich auf ihre Reaktionen.<br />
Editorial<br />
Le numéro 01 / <strong>2007</strong> d‘<strong>armafolio</strong> que vous avez entre les<br />
mains est le plus récent de notre journal. Le lecteur attentif<br />
constatera des changements par rapport à l‘édition précédente<br />
du journal interne d‘armasuisse.<br />
La modification la plus apparente concerne le format : <strong>armafolio</strong><br />
paraît désormais en dimensions légèrement réduites.<br />
Ce changement offre de grands avantages aussi bien pour la<br />
production que pour l‘envoi.<br />
La présentation optique d‘<strong>armafolio</strong> a elle aussi été adaptée<br />
: la lisibilité du texte est améliorée grâce au nouveau layout<br />
et à la nouvelle police de caractères. Désormais, le texte est<br />
par exemple publié sur trois colonnes, et d‘autres éléments<br />
de présentation, comme les couleurs et les encadrés, ont été<br />
adaptés. Le nouveau programme de mise en page offre des<br />
possibilités supplémentaires intéressantes dont nous allons<br />
tirer parti en publiant plus souvent, dans les numéros à venir,<br />
des photos de grand format sur la page double au milieu du<br />
journal. Comme jusqu‘ici, des informations supplémentaires<br />
figurent dans des encadrés au fond de couleur modifié. Notre<br />
but, avec tous ces changements, est de poursuivre le<br />
développement de l‘ex-journal interne d‘armasuisse dans le<br />
sens d‘un magazine.<br />
Ce qui n‘a par contre pas changé, c‘est la volonté de vous<br />
donner chaque année dans trois numéros un aperçu des<br />
multiples tâches passionnantes et exigeantes d‘armasuisse.<br />
Le prochain numéro d‘<strong>armafolio</strong> paraîtra en automne <strong>2007</strong>.<br />
Saisissez l‘occasion de me faire part de vos impressions et<br />
de vos suggestions. Nous voulons développer systématiquement<br />
notre magazine, en élargir le contenu et l‘améliorer. Pour<br />
y parvenir, nous devons connaître votre opinion.<br />
Je vous souhaite bien du plaisir à la lecture du magazine <strong>armafolio</strong><br />
et je me réjouis de vos réactions.<br />
Kaj-Gunnar Sievert<br />
Leiter Kommunikation<br />
<strong>armafolio</strong> No. 01/07 3
4<br />
Projekt<br />
Materialausstellung in Thun<br />
Am 26. März orientierten sich in Thun die Mitglieder der Sicherheitspolitischen Kommissionen über<br />
das Rüstungsprogramm <strong>2007</strong>. Zur Beschaffung kommen drei Systeme, welche die Armee in den<br />
Fähigkeitskategorien „Führung und Aufklärung in allen Lagen“ und „Waffenwirkung“ stärken sollen.<br />
<strong>armafolio</strong> No. 01/07<br />
Führungsinformationssystem Heer<br />
Das Führungsinformationssystem (FIS) Heer wird im<br />
Endausbau eine krisenfeste Führung der Einsätze<br />
der Armee und die zivilen Behörden auf allen Stufen<br />
ermöglicht. Nach den erfolgreichen Tests und<br />
den positiven Erfahrungen aus dem ersten Beschaffungsschritt<br />
erfolgt mit dem RP 07 die Beantragung<br />
der zweiten Tranche.<br />
Leistungssteigerung Telekommunikationsinfrastruktur<br />
Die Leistungssteigerung Telekommunikation (LSST)<br />
umfasst die Beschaffung von verschiedenen bereits<br />
im Einsatz stehenden und sich in der Ausbildung bewährten<br />
Systemen für die Armee.<br />
Laserschuss-Simulator<br />
für Panzer 87 Leopard WE<br />
Der Laserschuss-Simulator für den Leopard (LAS-<br />
SIM Leo) umfasst Simulatoren für die Bewaffnungen<br />
(120-mm-Kanone sowie Maschinengewehre). Das<br />
System ermöglicht eine realitätsbezogene Ausbildung,<br />
mit in Echtzeit berechneter Ballistik (inkl. Vorbehalt)<br />
der simulierten Schüsse.<br />
» Bunderat Samuel Schmid und Felix Mössinger armasuisse » Rüstungschef Dr. Alfred Markwalder im Gespräch
Rüstungsprogramm 07 Luftwaffe<br />
Projekt<br />
Kaj-Gunnar Sievert<br />
Wie letztes Jahr wurde auch das Rüstungsprogramm<br />
<strong>2007</strong> (RP 07) auf dem<br />
Waffenplatz Thun den Mitgliedern der Sicherheitspolitischen<br />
Kommissionen der<br />
Bundesversammlung vorgestellt. Aufgrund<br />
der zur Beschaffung beantragten<br />
Systeme (vergleiche Boxen) erfolgte<br />
dieses Mal keine dynamische Vorführung.<br />
Mit 581 Millionen Schweizer Franken ist<br />
das RP 07 vergleichbar klein. Dennoch<br />
konnte Rüstungschef Dr. Alfred Markwalder<br />
in seinem Referat erfreulicherweise<br />
darauf hinweisen, dass mit 461 Millionen<br />
Franken rund 80 Prozent des gesamten<br />
Rüstungsprogramms an Schweizer<br />
Wehrtechnik-Unternehmungen fliessen.<br />
Er wertet diesen Umstand als Beweis für<br />
die Leistungsfähigkeit und Konkurrenzfähigkeit<br />
der inländischen Unternehmen.<br />
Das RP 07 trägt der aktuellen Bedrohungslage<br />
Rechnung und ermöglicht es<br />
der Armee auf die wahrscheinlichsten<br />
Bedrohungsszenarien in Zukunft vorbereitet<br />
zu sein. Die Parlamentarier nutzen<br />
die Gelegenheit zu Fachgesprächen mit<br />
den verschiedenen Vertretern der Armee<br />
sowie der armasuisse.<br />
» Barbara Haering informiert sich<br />
» Chef der Armee Christophe Keckeis<br />
diskutiert mit Vertretern der armasuisse<br />
Neues Flugzeug für<br />
die Luftwaffe<br />
Am 4. April <strong>2007</strong> übergab armasuisse der Schweizer Luftwaffe<br />
offiziell eine eingemietete Beechcraft 1900D, die den Ende<br />
2006 ausser Dienst gestellten Learjet 35A (T-781) ersetzt. Das<br />
neue Flugzeug schliesst eine seither vorhandene Lücke bei dem<br />
in der Luftwaffe eingegliederten Lufttransportdienst des Bundes<br />
(LTDB).<br />
Stefan Wullschleger<br />
Das Vorhaben Turbo Propeller Aircraft<br />
07 (TPAC 07) wurde als Linienprojekt in<br />
der Geschäftseinheit Luftfahrtsysteme<br />
(GE 61) abgewickelt, unter Miteinbezug<br />
von Vertretern des Auftraggebers (PST<br />
A), der Luftwaffe, der LBA sowie der<br />
armasuisse Fachbereiche 711 Flugerprobung<br />
(Flugabnahme) und 732 Qualitätsmanagement<br />
Flug (Bodenabnahme).<br />
Die Vergabe für die Einmietung des<br />
Flugzeugs erfolgte durch armasuisse im<br />
Einladungsverfahren gemäss Verordnung<br />
über das öffentliche Beschaffungswesen<br />
(VoeB). Nach detaillierter Auswertung<br />
der vier eingegangenen Angebote<br />
fiel die Wahl im Januar <strong>2007</strong> auf die<br />
Beechcraft 1900D des deutschen Luft-<br />
» Beechcraft 1900D D-CBIG der Schweizer Luftwaffe<br />
Foto: © <strong>2007</strong> Schweizerische Luftwaffe<br />
fahrtunternehmens BKM Luftfahrt GbR<br />
in Burbach (D). Das 18-plätzige Flugzeug<br />
ist mit zwei Pratt & Whitney PT6A-67D<br />
Propellerturbinen ausgerüstet und verfügt<br />
über eine bequeme Bestuhlung sowie<br />
eine Bord-Toilette. Die Maschine ist<br />
in Dübendorf stationiert und gelangt unter<br />
der beibehaltenen zivilen, deutschen<br />
Registrierung D-CBIG für Personen-<br />
und Frachttransporte zum Einsatz. Für<br />
die Wartung des Flugzeugs ist RUAG<br />
Aerospace in der Funktion als „Postholder<br />
<strong>Mai</strong>ntenance“ verantwortlich.<br />
<strong>armafolio</strong> No. 01/07 5
6<br />
Immobilien Wasser<br />
Trinkwasserversorgungen bei<br />
militärischen Anlagen<br />
Wie steht es mit der Versorgungssicherheit unserer militärischen Anlagen mit dem Lebensmittel<br />
Trinkwasser? Wie ist der allgemeine Zustand unserer Wasserversorgungs- und Wasserentsorgungsanlagen<br />
schweizweit? Entsprechen sie (noch) den gesetzlichen Vorgaben und den geltenden<br />
Richtlinien? Wo besteht wann, welcher Investitionsbedarf?<br />
Bruno Stampfli ist. Dazu kommen Richtlinien und Nor-<br />
Antworten auf diese Fragen sollen für<br />
die ganze Schweiz mit den Generellen<br />
Entwässerungsplanungen (GEP) und mit<br />
dem Projekt Fachdaten/Betriebsdaten<br />
(FD/BD) möglich werden. Der nachfolgende<br />
Bericht gibt einen Überblick über<br />
den Stand der laufenden Arbeiten resp.<br />
Abklärungen.<br />
Ausgangslage<br />
Grundlage für den Vollzug des Gewässerschutzes<br />
bildet eine ganze Reihe von<br />
Gesetzeserlassen (u.a. Gewässerschutzgesetz<br />
und -verordnung, Lebensmittelgesetz<br />
und -verordnung usw.). Stichworte<br />
wie Vorsorgepflicht, Sorgfaltspflicht und<br />
Eigenverantwortlichkeit sind darin nur<br />
einige der Forderungen, denen das VBS<br />
als Immobilien-Eigentümerin verpflichtet<br />
SIEDLUNG<br />
TRINKWASSER-<br />
VERTEILUNG<br />
TRINKWASSER-<br />
AUFBEREITUNG<br />
Versickerung<br />
Reservoir<br />
Grundwasser,<br />
GEW-Schutzzonen<br />
<strong>armafolio</strong> No. 01/07<br />
Industrie Brandschutz<br />
Siedlung / Haushalte usw.<br />
Pumpwerk<br />
Filter<br />
WASSER-<br />
GEWINNUNG<br />
Bach, See<br />
Abwasservorbehandlung<br />
Quellen<br />
Grundwasser<br />
INTEGRALER<br />
GEWÄSSER-<br />
SCHUTZ<br />
men der Fachverbände, die auch vom<br />
Bund verbindlich eingehalten resp. berücksichtigt<br />
werden müssen.<br />
Viele militärische Anlagen verfügen im<br />
Bereich Wasser über eigene und völlig<br />
unabhängige Infrastrukturen. Dabei hat<br />
fast jede Anlage eine eigene Charakteristik<br />
die bei der Konzeption der Ver-<br />
und Entsorgung berücksichtigt werden<br />
muss. Ob ganze Militärareale (z.B. Waffenplätze,<br />
Logistik- und Infracenter) von<br />
der Grösse einer kleineren Gemeinde<br />
oder ob nur einzelne Kleinanlagen (z.B.<br />
Alpbetriebe, Gebirgsunterkünfte) erschlossen<br />
werden müssen, hat auf die<br />
Grösse und Komplexität der Infrastrukturen<br />
einen zentralen Einfluss. Unabhängig<br />
davon gelten jedoch schweizweit<br />
Infiltration<br />
VORFLUTER<br />
Versickerung<br />
ENTWÄSSERUNGS-<br />
SYSTEM<br />
ARA<br />
Bach , Fluss, See<br />
Grundstück-, Platz-,<br />
Strassenentwässerung<br />
Retention<br />
Kanalisation<br />
Regenbecken<br />
Schlamm-<br />
Entsorgung<br />
Überlauf<br />
Überlauf<br />
ARA - Ablauf<br />
Oberflächengewässer<br />
die gleichen gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
und Richtlinien. Der Schutz<br />
des Wassers muss auf seinem gesamten<br />
Kreislauf gewährleistet werden.<br />
Man spricht dabei vom so genannten<br />
„Integralen Gewässerschutz“. Dabei ist<br />
das Wasser nicht nur in Bezug auf seine<br />
Güte, sondern auch auf seine Menge hin<br />
zu schützen.<br />
Nicht zu vergessen sind Dritte, welche<br />
an die VBS-eigenen Wasseversorgungs-<br />
und Wasserentsorgungsanlagen angeschlossen<br />
sind. Diese Anschlüsse sind<br />
meist mittels Verträgen geregelt. Das VBS<br />
wird so zum Ver- resp. Entsorger mit den<br />
damit verbundenen Verantwortungen und<br />
Pflichten. Allfällige Missstände beim Ver-<br />
und Entsorgungsnetz (Bsp. ungenügende<br />
Wasserqualität) wirken sich nicht nur auf<br />
militärische Anlagen, sondern auch auf die<br />
vom VBS erschlossenen zivilen Gebäude<br />
(Restaurants, Wohnhäuser, Industriebetriebe,<br />
Alpwirtschaften etc.) und damit auf<br />
zivile Personen aus.<br />
Doch wie ist der allgemeine Zustand<br />
unserer Wasserversorgungs- und Entsorgungsanlagen?<br />
Kann die Versorgung<br />
resp. Entsorgung qualitativ und quantitativ<br />
jederzeit auch gegenüber Dritten gewährleistet<br />
werden?<br />
Fundierte Aussagen schweizweit über<br />
Alter, Zustand und Stand der Technik<br />
sind heute nur selten möglich, da die<br />
Dokumentation und Daten der während<br />
Jahrzehnten gewachsenen Ver- und Entsorgungsanlagen<br />
nur lückenhaft vorhan-<br />
» Gewässerschutz ist eine gesamtheitliche<br />
Aufgabe! Das Wasser muss auf seinem ganzen<br />
Kreislauf bezüglich Güte und Menge geschützt<br />
werden. Man spricht dabei vom Integralen<br />
Gewässerschutz.
Wasser Immobilien<br />
den sind. Die Einhaltung der geltenden<br />
gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien<br />
(Rechtskonformität) kann in weiten Teilen<br />
nicht mit der nötigen Sicherheit beurteilt<br />
werden.<br />
Wasserversorgungen<br />
Das VBS betreibt in der ganzen Schweiz<br />
über 200 eigene, von kommunalen oder<br />
regionalen Versorgungen unabhängige<br />
Wasserversorgungen. Damit übernimmt<br />
das VBS als Hersteller und Lieferant des<br />
Lebensmittels „Wasser“ eine grosse Verantwortung.<br />
Als Lieferant von Trinkwasser<br />
muss das VBS jederzeit den Nachweis<br />
erbringen können, dass die Qualität aber<br />
auch die technischen Einrichtungen den<br />
Vorschriften entsprechen. In regelmässigen<br />
Abständen sind deshalb Wasserproben<br />
zu entnehmen und analysieren zu<br />
lassen. Die Konsumentinnen und Konsumenten<br />
sind regelmässig über die Qualität<br />
des Wassers zu informieren (Informationspflicht).<br />
Dies gilt insbesondere beim<br />
Auftauchen von allfälligen Problemen mit<br />
der Versorgung (Bsp. Trinkwasserqualität,<br />
-quantität).<br />
Auch den Anforderungen der Löschwasserversorgung<br />
muss das Versorgungsnetz<br />
genügen (Druck, Kapazität). Zudem sind<br />
die vorgeschriebenen Löschwasserreserven<br />
in den Reservoiren bereitzustellen.<br />
Mit dem Projekt „Fachdaten/Betriebsdaten“<br />
(s. Kasten/Seite 8) werden umfassende<br />
Datenbanken mit den relevanten<br />
Daten aller VBS-eigenen Wasserversorgungen<br />
aufgebaut und verwaltet. Erst<br />
diese Datenbanken werden dem VBS eine<br />
lückenlose und zeitgemässe Überprüfung<br />
seiner Wasserversorgungsanlagen in der<br />
ganzen Schweiz bezüglich Rechtskonformität<br />
ermöglichen.<br />
Die dazu notwendigen Erhebungen wurden<br />
im September 2006 in Angriff genommen.<br />
Die Arbeiten sowie der Aufbau<br />
der Datenbanken dauern voraussichtlich<br />
noch bis Mitte 2008.<br />
Die Auswertung der Erhebungen resp.<br />
der Datenbankeinträge wird den Handlungs-<br />
und Sanierungsbedarf im Bereich<br />
Trinkwasserversorgungen aufzeigen können<br />
und dient somit direkt als Grundlage<br />
für die zukünftige Planung der Immobilienbewirtschaftung.<br />
Entwässerungen, Abwasserentsorgungen<br />
Bei fast allen militärischen Anlagen fällt<br />
» Wasserversorgungen resp. Abwasserentsorgungen müssen den<br />
Anforderungen der zu erschliessenden Anlagen gerecht werden.<br />
Das Spektrum reicht dabei von Arealen in städtischen Gebieten<br />
(Bild: Kaserne Chur) bis hin...<br />
» ... zu militärischen Truppenunterkünften im Gebirge, wo beispielsweise<br />
die Trinkwasserversorgung mittels einem Wassertan an einer<br />
Schwebebahn sichergestellt werden muss.<br />
<strong>armafolio</strong> No. 01/07 7
8<br />
Immobilien Wasser<br />
Abwasser an. Dabei kann es sich um<br />
häusliches Abwasser (Toiletten, Duschen,<br />
Küchen usw.), um Abwasser aus Werkstätten<br />
und Produktionsanlagen (Industrieabwasser)<br />
oder um Regenabwasser<br />
(Dächer, Vorplätze, Strassen) handeln. Die<br />
Abwässer müssen entsprechend ihrem<br />
Verschmutzungsgrad und ihrer Quantität<br />
(Abflussspitzen) entsorgt werden. Dies<br />
erfordert oft ein ausgedehntes Kanalisationsnetz<br />
mit den notwendigen Spezialbauwerken<br />
(Rückhaltebecken, Hochwasserentlastungen,<br />
Versickerungsanlagen etc.).<br />
Verschmutztes Abwasser (häusliches Abwasser,<br />
Industrieabwasser und ev. Platzwasser)<br />
ist einer Abwasserreinigungsanlage<br />
(ARA) zuzuführen. Speziell belastetes<br />
Wasser (z. Bsp. aus Wäschereien, Auto-<br />
<strong>armafolio</strong> No. 01/07<br />
waschanlagen) muss vor der Einleitung in<br />
die Kanalisation resp. in die ARA mittels<br />
industriellen Abwasservorbehandlungsanlagen<br />
vorbehandelt werden. Das VBS<br />
betreibt schweizweit über 50 ARAs.<br />
Wenig verschmutztes Regenabwasser<br />
(z. Bsp. Dachwasser) ist möglichst der<br />
Versickerung zuzuführen. Sollte eine Versickerung<br />
aus Gründen des Untergrundes<br />
(dichte Bodenschichten) oder des Grundwasserschutzes<br />
nicht möglich sein, kann<br />
Regenabwasser unter Berücksichtigung<br />
der Einleitbedingungen (Qualität und<br />
Quantität) direkt in ein Oberflächengewässer<br />
eingeleitet werden.<br />
Als Instrument für eine umfassende Beurteilung<br />
der Entwässerungsanlagen und<br />
Projekt „Fachdaten/Betriebsdaten“ des Kompetenzzentrums Wasser (KOMZ<br />
Wasser, armasuisse Immobilien)<br />
Die Qualitätssicherung der VBS-eigenen Wasserversorgungen, Abwasserreinigungsanlagen<br />
und industriellen Abwasser-Vorbehandlungsanlagen ist lückenhaft.<br />
Die Einhaltung der geltenden Auflagen kann in weiten Teilen nicht beurteilt werden.<br />
Es fehlen Anlagedaten, um eine Vollzugs- und Erfolgskontrolle durchführen<br />
zu können. Falsche Aussagen über Zustand der Einrichtungen wegen falsch oder<br />
unvollständig vorhandener Daten können zu möglichen Fehlentscheidungen in der<br />
Planung neuer oder zu sanierender Anlagen führen.<br />
Zudem können die Pflichten für die Anlageverantwortlichen Wasser/Abwasser<br />
beim Betreiber nur unvollständig definiert werden.<br />
Bereits im ehemaligen Amt für Bundesbauten (AfB) hat die Sektion Gewässerschutz<br />
(GEW) drei Datenbanken für die Bereiche Wasserversorgungen (WV),<br />
Abwasserreinigungsanlagen (ARA) und industrielle Abwasser-Vorbehandlungen<br />
(IAV) bereitgestellt. Als Folge mehrerer Verwaltungs- und Prozessreorganisationen<br />
wurden diese Datenbanken, insbesondere im militärischen Bereich, bis heute<br />
jedoch nicht operationell betrieben. Eine systematische Erhebung der Grund-,<br />
Fach- und Betriebsdaten hat bis heute nicht statt gefunden.<br />
Mit der Erhebung der Fachdaten/Betriebsdaten der VBS-eigenen Wasserversorgungen,<br />
Abwasserreinigungsanlagen und industriellen Abwasser-Vorbehandlungsanlagen<br />
verfolgt das KOMZ Wasser folgende Zielsetzungen:<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
Erarbeiten einer vollständigen Datenbank (Übersicht über alle VBS-eigenen<br />
Anlagen) als Instrument für die Vollzugs- und Erfolgskontrolle.<br />
Übersicht über die Gewässerschutzzonen.<br />
Nachweis der Rechtskonformität der Anlagen.<br />
Nachweis bezüglich Stand der Technik.<br />
Erkennen von Mängel/Probleme der einzelnen Anlage (Erstellen einer Mängelliste<br />
mit allfälligen Sofortmassnahmen pro Anlage).<br />
Schaffen von Grundlagen für die richtige und zeitgerechte Anordnung von Sofortmassnahmen<br />
bei Störfällen.<br />
Erhebung und Verwaltung aller relevanten Betriebsdaten (Bsp. Wasserqualität,<br />
Wassermengen, Abwasserwerte bei den Kläranlagen etc.).<br />
Erfüllen der Rahmenbedingungen für die Datenbank-Nachführungen.<br />
ihrer Auswirkungen auf die Umwelt,<br />
schreibt das Gewässerschutzgesetz die<br />
Generelle Entwässerungsplanung (GEP)<br />
vor. Analog zu den Gemeinden ist auch<br />
das VBS zur Erarbeitung von GEP für<br />
seine eigenen Anlagen (bei grossen Perimetern<br />
mit umfangreichen Entwässerungsinfrastrukturen)<br />
verpflichtet. Insgesamt<br />
müssen vom VBS schweizweit über<br />
70 GEP erstellt werden. Mehrere GEP<br />
wurden schon abgeschlossen oder sind<br />
zurzeit in Bearbeitung.<br />
Aus den Generellen Entwässerungsplanungen<br />
resultieren die so genannten<br />
GEP-Massnahmen. Diese zeigen den<br />
Handlungsbedarf detailliert und nach<br />
Prioritäten eingestuft auf. Sie dienen der<br />
Immobilienbewirtschaftung als zentrales<br />
Planungsinstrument (Finanzplanung) im<br />
Bereich der Abwasserentsorgung und<br />
des Gewässerschutzes.<br />
Die Abwasserreinigungsanlagen und industriellen<br />
Vorbehandlungsanlagen werden<br />
im Rahmen der GEP nur am Rand<br />
berücksichtigt. Daher werden diese Anlagen<br />
mit dem Projekt „Fachdaten/Betriebsdaten“<br />
(s. Kasten/Seite 8) erhoben<br />
und beurteilt.<br />
Schlussbemerkungen<br />
Obwohl ein Grossteil der Infrastrukturen<br />
der Wasserver- und Entsorgung unterirdisch<br />
und daher unsichtbar angelegt<br />
sind, müssen auch sie (wie andere Infrastrukturanlagen<br />
auch) regelmässig unterhalten,<br />
überprüft und gegebenenfalls<br />
saniert werden.<br />
Mit dem Projekt „Fachdaten/Betriebsdaten“<br />
und den Generellen Entwässerungsplanungen<br />
verfügt die armasuisse<br />
Immobilien als Eigentümervertreterin über<br />
professionelle und effiziente Werkzeuge,<br />
um ihre Wasserversorgungen resp. Entwässerungen<br />
und Abwasserreinigungsanlagen<br />
gesetzeskonform zu betreiben.<br />
Gleichzeitig bilden sie die Grundlage für<br />
deren professionelles und ökonomisches<br />
Management und ermöglichen den<br />
Schutz vor Fehlinvestitionen.<br />
Nur so kann das VBS seiner Verantwortung<br />
als Trinkwasserlieferant und Abwasserproduzent<br />
auch hinsichtlich Qualität<br />
und Wirtschaftlichkeit gerecht werden.
Flugplatz Meiringen Immobilien<br />
Erfolgreicher Abschluss<br />
des Projekt «luce»<br />
Architekturwettbewerb/Nach einer öffentlichen Ausschreibung für Projektierungsteams Ende<br />
1999, es meldeten sich 97 Teams an, wurden anhand von klar definierten Beurteilungskriterien<br />
18 Teams für den Planungswettbewerb ausgewählt.<br />
Die Fachjury beurteilte die eingereichten Projekte wie folgt: «Das Preisgericht stellt fest, dass trotz<br />
der technisch und betrieblich bedingten Einschränkungen eine Vielzahl von betrieblich, gestalterisch<br />
und konstruktiv unterschiedlichen Konzepten und Lösungen vorgeschlagen worden sind.<br />
Alle eingereichten Projekte haben in ihrer Vielfalt qualitätsvolle Beiträge zur anspruchsvollen Wettbewerbsaufgabe<br />
erbracht.»<br />
Willi Stucki<br />
„luce“ als überzeugender<br />
Lösungsvorschlag<br />
Das Preisgericht beschliesst einstimmig,<br />
das Projekt Nr 6 „luce“ in den ersten<br />
Rang zu setzen und zur Weiterbearbeitung<br />
zu empfehlen.<br />
Projektverfasser ist die Arbeitsgemeinschaft<br />
Brügger und Ryter Architekten<br />
HTL Spiez. Adrian Tschopp dipl. Bauing<br />
ETH SIA Bern; Marlis David, Landschaftsarchitektin<br />
HTL BSLA, Solothurn.<br />
Projektierung und Ausführung<br />
Das Projekt wurde in drei Etappen projektiert<br />
und ausgeführt. Es ist den Planern<br />
sehr gut gelungen die ursprüngliche Projektidee,<br />
trotz etlichen Bedürfnisänderungen,<br />
gekonnt in einer äusserst kurzen<br />
Zeit zu realisieren.<br />
Gesamthaft sind in den letzten sieben<br />
Jahren rund 40 Millionen Franken in die<br />
bauliche Entwicklung des Flugplatzes<br />
Meiringen investiert worden. Dabei konnten<br />
70% der Aufträge an Unternehmen<br />
im Raum Berner Oberland vergeben werden.<br />
Situation<br />
Im Rahmen des Ausbaus der Betriebsinfrastuktur<br />
des Flugplatzes Meiringen er-<br />
gab sich die Gelegenheit, die funktionalen<br />
und räumlichen Defizite zu klären<br />
und dem Militärflugplatz einen zeitgemässen,<br />
gesamtheitlichen und neuen architektonischen<br />
Ausdruck zu verleihen.<br />
Auf einem vorgelagerten Band von 22 x<br />
400 m, sind die Erweiterungsbauten re-<br />
alisiert worden. Durch den Neubau der<br />
Halle auf dem Baufeld Mitte und dem<br />
Neubau des Werkstattgebäudes als südseitigem<br />
Abschluss sowie dem Rückbau<br />
der alten MWD Halle ist ein grosszügiger<br />
Betriebshof entstanden, der vor den Hallenbereichen<br />
Platz für die notwendigen<br />
Manöver schafft.<br />
Die bestehende räumliche Situation wird<br />
geklärt, die Neubauten stehen alle in<br />
Längsrichtung parallel zum Tal.<br />
Eine neue Identität entsteht durch die<br />
einheitliche Architektur und die übergeordneten<br />
Material-, Farb- sowie Grünraumkonzepte.<br />
In Talrichtung werden<br />
Pappeln gepflanzt und der ausgebaute<br />
Parkplatz erhält ein Baumdach.<br />
» Pilotenunterkunft und Aufenthalt<br />
<strong>armafolio</strong> No. 01/07 9
Immobilien Flugplatz Meiringen<br />
» Fahrzeughalle und Werkstätten<br />
Konstruktion<br />
Die einfache Tragstruktur besteht aus in<br />
gleichmässigen Abständen stehenden<br />
Stützen und Fachwerkträgern. Die Spann-<br />
weite der Hallendachträger beträgt 22 m<br />
und wird mit einem Fachwerk aus Doppel-T-Stahlprofilen<br />
mit einer statischen<br />
Höhe von 1.6 m überspannt. Die sich<br />
nach aussen öffnenden Faltschiebetore<br />
sind durch die ausladenden Vordächer<br />
wettergeschützt.<br />
Die uniformen Toröffnungen werden zukünftige<br />
Anpassungen und neue Fahrzeugtypen<br />
überdauern und ermöglichen<br />
eine hohe Flexibilität im Betrieb. Der Ausbau<br />
erfolgt nach dem System des Wollpullovers<br />
unter dem Regenmantel. Je<br />
nach wärmetechnischen Anforderungen<br />
sind die Innenräume mit nichttragenden<br />
Holzelementen gedämmt, d.h. die Fassadenkonstruktion<br />
ist jeweils hinterlüftet.<br />
Materialisierung<br />
Das Gebäudevolumen ist als transluzider<br />
Körper ausgebildet. Die einfache und ko-<br />
Überzeugender Lösungsvorschlag<br />
» Das Preisgericht beschliesst einstimmig,<br />
das Projekt Nr 6 «luce» in<br />
den ersten Rang zu setzen und zur<br />
Weiterbearbeitung zu empfehlen.<br />
» Projektverfasser ist die Arbeitsgemeinschaft<br />
Brügger und Ryter<br />
Architekten HTL Spiez.<br />
» Adrian Tschopp dipl. Bauing ETH<br />
SIA Bern; Marlis David, Landschaftsarchitektin<br />
HTL BSLA, Solothurn.<br />
10 <strong>armafolio</strong> No. 01/07<br />
stengünstige Stahlkonstruktion mit weitgespannten<br />
Fachwerkträgern wird von<br />
zweischichtigen Gussglasplatten umhüllt.<br />
Unabhängig vom einheitlichen Oberlächenmaterial<br />
entstehen differenzierte Gebäudeausdrücke.<br />
Das grossflächig eingesetzte<br />
Industrieprodukt hat den Effekt einer<br />
besonderen Transparenz. Das Hallen-<br />
innere erscheint je nach Lichtverhältnissen<br />
in verschieden scharfen Umrissen. Auf<br />
der Höhe des Fachwerkträgers ist ein auf<br />
beiden Längsseiten der Hallen durchlaufendes<br />
Oblichtband aus Gussglas angeordnet,<br />
welches die natürliche Belichtung<br />
sicherstellt. Die Arbeitsbereiche verfügen,<br />
bedingt durch die grosse Hallentiefe, über<br />
zusätzliche Oblichtverglasungen.<br />
Die hohen transparenten Torfronten werden<br />
im Innern kontrastiert, durch die Massivität<br />
der aussteifenden Betonwände.<br />
Die ständigen Arbeitsbereiche erhalten<br />
mit einem Innenausbau aus robusten<br />
Holzwerkstoffen eine sinnliche Note.<br />
Von innen nach aussen ergibt sich der<br />
gleiche transluzide Effekt. Das Glasmaterial<br />
lässt das Licht gefiltert und blendfrei<br />
eindringen und schafft so eine angenehme<br />
Arbeitsatmosphäre. Nachts<br />
lassen die Gussglasprofile die Hallen<br />
als Leuchtkörper „luce“ erscheinen. Die<br />
Kombination aus bewährten und innovativen<br />
Elementen generiert einen soliden,<br />
aber zukunftsweisenden Ausdruck. Die<br />
transparenten Hallen gewähren Einblicke<br />
und vermitteln Zuverlässigkeit und<br />
Glaubwürdigkeit. Die extensive Dachbegrünung<br />
sowie die durchscheinende<br />
Stahlkonstruktion sind die sichtbaren<br />
Elemente des ökonomischen / ökologischen<br />
Gedanken, welcher den Gebäuden<br />
zugrunde liegt.<br />
Übergabe der Bauten<br />
Anlässlich einer schlichten Feier wurden<br />
die neu erstellten Bauten durch den Leiter<br />
armasuisse Immobilien, Ulrich Appenzeller<br />
an den Kdt der Luftwaffe, Korpskommandant<br />
Walter Knutti übergeben.<br />
Als Symbol der Übergabe wurde beim<br />
neuen Verpflegungstrakt gemeinsam ein<br />
Baum gepflanzt.<br />
Herr Knutti würdigte anlässlich der Übernahme<br />
das architektonisch gekonnt umgesetzte<br />
Konzept, das die betrieblichen<br />
Bedürfnisse mit optimalen Kosten vollumfänglich<br />
erfüllt.<br />
Dank an Beteiligte<br />
Der Dank geht an alle am Bau beteiligten<br />
Planer und Unternehmer, dem arma-<br />
suisse internen Projektleiter, den Fachspezialisten<br />
und den Partnern des strategischen<br />
und operativen Mieters sowie<br />
des Betreibers.<br />
Dank einer teamorientierten Zusammenarbeit<br />
konnte in Meiringen ein dringendes<br />
Bedürfnis kosten-, zeit- und kundengerecht<br />
umgesetzt werden.<br />
» Korridorzone
Flugplatz Meiringen Immobilien<br />
» Kantine<br />
» Plenarsaal<br />
<strong>armafolio</strong> No. 01/07 11
Wissenschaft & Technologie Planungssystem<br />
Der W+T-Plan VBS -<br />
Die Zukunft aktiv gestalten<br />
Mit Beginn April <strong>2007</strong> ist das W+T-Planungssystem des VBS (Abbildung 1) um ein Planungsdokument<br />
reicher: Der W+T-Plan VBS, der in enger Zusammenarbeit mit den Departementsbereichen<br />
„Verteidigung“ und „armasuisse“ erarbeitet wurde, hat Gestalt angenommen und steht<br />
nun als Vorgabedokument für alle W+T-Planungen zur Verfügung. In diesem Dokument werden<br />
erstmals die sicherheitspolitischen Vorgaben, die Rüstungspolitik des Bundes, die Eignerstrategie<br />
und die Forschungspolitik des Bundes für die Umsetzung auf operativer Ebene zusammengeführt,<br />
bezüglich der Forschung ausgewertet und planerisch umgesetzt. Der Langfristige Forschungsplan<br />
(LFP) 2008-2011 sowie die jährlichen Forschungsprogramme werden in logischer Ableitung<br />
die für mehrere Legislaturen gültigen Vorgaben in Programmen und Forschungsprojekten umgesetzt.<br />
René Eggenberger<br />
Von Forschungsprojekten zu<br />
interdisziplinären Programmen<br />
Der W+T-Plan VBS macht nicht nur Aussagen<br />
bezüglich des Planungssystems<br />
und der Prozesse, sondern übersetzt den<br />
fähigkeitsorientierten W+T-Kompetenzbedarf<br />
der Kunden in Forschungsschwerpunkte<br />
und Wissensfelder. Letztere werden<br />
im Gegensatz zum heutigen System<br />
nicht mehr im Rahmen von Einzelprojekten<br />
bearbeitet, sondern zu Programmen (Abbildung<br />
2) zusammengefasst, die sich auf<br />
den zukünftigen Fähigkeitsbedarf der<br />
Kunden ausrichten. Damit entsteht eine<br />
CD & E<br />
Integration<br />
12 <strong>armafolio</strong> No. 01/07<br />
Aktuelle<br />
Aufgabe<br />
neue Wertschöpfungsstufe: Wissensfelder<br />
werden nicht thematisch eng gefasst<br />
bearbeitet, sondern interdisziplinär<br />
angegangen. Die Forschungsresultate<br />
werden zukünftig kundengerecht aufbereitet<br />
und einem erweiterten Interessentenkreis<br />
zur Verfügung gestellt. Damit wird<br />
die logische Kette „Fähigkeitsbedarf“ des<br />
Endnutzers Schweizer Armee, dem „Masterplan“<br />
und dem „Rüstungsprogramm“<br />
als Grundlage für den Beschaffer armasuisse<br />
stufengerecht im Forschungsmanagement<br />
gespiegelt. Die Programme<br />
werden durch deren Leiter mit Clustern<br />
hinterlegt: auf den Programmthemen wer-<br />
Monitoring Einschätzung<br />
Lagebeurteilung<br />
Wirkung<br />
Weiterentwicklung<br />
Transformation<br />
2-3 Leg. 3-5 Leg.<br />
Fähigkeiten &<br />
Potentiale<br />
Mega-Trends<br />
Genehmigte<br />
Grundlagen W+T-Plan VBS<br />
den geeignete Partner aus Hochschulen,<br />
Fachhochschulen, Industrie, Ministerien<br />
befreundeter Nationen und multilateraler<br />
Organisationen identifiziert, zusammengeführt<br />
und zur Zusammenlegung der<br />
Ressourcen ermuntert. Damit werden<br />
sich Konsequenzen für die Ausgestaltung<br />
der Infrastrukturen, der Arbeitsplätze und<br />
Arbeitsabläufe ergeben.<br />
Vom Forschungsleiter zum<br />
Programmleiter<br />
Die Gesamtverantwortung für ein Programm<br />
trägt ein Programmleiter, der<br />
durch wissenschaftliche Mitarbeiter und<br />
im Falle komplexer Programme durch<br />
Projektleiter unterstützt wird. Er wird zusätzlich<br />
zur fachlichen Kompetenz eine<br />
auf interdisziplinärer bzw. fähigkeitsorientierter<br />
Ebene mitbringen oder sich diese<br />
aneignen müssen. Die Führungsaufgabe<br />
wird gegenüber dem Forschungsleiter<br />
erweitert: es geht unter anderem auch<br />
darum, die Cluster zusammen zu stellen,<br />
die Ressourcen für ein Programm zu<br />
beschaffen und zu bewirtschaften. Die<br />
» Abbildung 1: Die Planungsdokumente im<br />
Planungssystem des VBS decken unterschiedliche<br />
Zeitdimensionen ab. Der W+T-Plan zeichnet<br />
sich dadurch aus, dass er prospektiv mehrere<br />
Legislaturen abdeckt; die nachgelagerten<br />
Dokumente LFP (Langfristiger Forschungsplan)<br />
und FOP (Jährliche Forschungsprogramme)<br />
sind eigentliche Umsetzungsvorgaben.
Planungssystem/ Wissenschaft & Technologie<br />
Verantwortung des Programmleiters wird<br />
eine umfassende sein; daher wird er seine<br />
Aufgabe auch mit einem Stellenanteil<br />
von 100% angehen können. Damit wird<br />
der heutige Forschungsleiter, der in der<br />
Regel gleichzeitig Fachbereichsleiter,<br />
Kostenstellenleiter und Produktverantwortlicher<br />
ist, abgelöst.<br />
Dass zu eine derart ausgestaltete Bearbeitungsform<br />
von Forschungsmanagement<br />
und Forschung herausfordernde<br />
Aufgaben mit grossem inhaltlichen Freiheitsgrad,<br />
neue Zusammenarbeitsformen<br />
sowie interessante Arbeits- und Karrieremodelle<br />
entstehen können, liegt auf<br />
der Hand. InteressentInnen sind herzlich<br />
willkommen, mit uns die Zukunft zu gestalten!<br />
» Abbildung 2: Auswahl von aktuellen Forschungsprogrammen<br />
(Stand Frühjahr <strong>2007</strong>)<br />
mit den dazugehörenden Kompetenzfeldern.<br />
Gegenwärtig werden intern die Interessenten<br />
für die Übernahme, Ausgestaltung und Umsetzung<br />
der Programme sowie die wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter erfasst.<br />
Programme<br />
Informationsüberlegenheit<br />
Unbemannte Einsatzmittel der Zukunft<br />
Sicherheitskräfte der Zukunft<br />
(SidZ)<br />
Nicht-letale Wirkmittel (NLW)<br />
Schutz kritischer Infrastruktur<br />
Kompetenzfelder<br />
• Sensoren und Signaturen<br />
• Lagebilderstellung<br />
• Kommunikation<br />
• Cyberspace<br />
• Miniaturisierung / Mikrotechnik<br />
• Multifunktionalität / Vernetzte Plattformen<br />
• Robotik und Automation (UAV, UGV)<br />
• Avionik / Aerodynamik<br />
• Terramechanik<br />
• Werkstofftechnik<br />
• Energiemanagement und Antrieb<br />
• Tarnung / Täuschung<br />
• Miniaturisierung<br />
• Multifunktionalität<br />
• Werkstofftechnik<br />
• Mobile Energie /Energiemanagement<br />
• Tarnung / Täuschung<br />
• Informationsüberlegenheit (Programm)<br />
• Elektromagnetische Wirkmittel<br />
• Mechanische und kinetische Wirkmittel<br />
• Chemische und biologische Wirkmittel<br />
• Akustische und kombinierte Wirkmittel<br />
• Schutz gegen kinetische, thermische und<br />
ABC- Wirkmittel<br />
• Asymmetrische Bedrohung / IED<br />
• Safety / Explosivstoffe<br />
• EMP / HPE / EMV / Blitzschutz / Laser<br />
• Signaturenmanagement<br />
Textil-Symposium Veranstaltung<br />
Der Rüstungschef, Dr. Alfred Markwalder,<br />
eröffnete die Veranstaltung und<br />
konnte rund 300 Teilnehmer aus 24<br />
Nationen begrüssen. Der Grund für die<br />
stetig wachsende Teilnehmerzahl liegt<br />
wohl an der Vielseitigkeit des Angebots.<br />
Anspruchvolle Fachreferate über laufende<br />
und kommende Projekte sind für<br />
Lieferanten wertvolle Hinweise. Zudem<br />
bietet das Textil-Symposium stets ein interessantes<br />
Netzwerk wo neue Kontakte<br />
geknüpft und bestehende aufgefrischt<br />
werden können.<br />
Anlässlich der Veranstaltung wurde auch<br />
über die Aktivitäten das Qualitätssiegel<br />
Erfolgreicher Anlass<br />
Jürg Billeter APPROVED by armasuisse informiert<br />
Aus bescheidenen Anfängen ist ein Anlass entstanden, der am<br />
21. März <strong>2007</strong> über 300 Teilnehmer aus 24 Nationen im Kongresszentrum<br />
BEA vereinigte. Verteidigungsattachés aus sechs<br />
Ländern, Lieferanten, Kunden, Partner und Kolleginnen und Kollegen<br />
aus den Reihen der armasuisse nahmen am 7. Textil-Symposium<br />
teil.<br />
APPROVED wird als Sponsor von Lukas<br />
Stöckli auftreten, der vom 21. – 28.<br />
Juli auf schwierigsten Pfaden die Alpen<br />
überqueren - dabei 700 km zurücklegen<br />
und 30‘000 Höhenmeter überwind.<br />
Als erster Extrem-Biker wird er einen<br />
4000 m hohen Gletscherberg überqueren.<br />
Das Sweatmanagement wird ihm helfen,<br />
die Temperaturunterschiede von 40<br />
– 45° besser zu ertragen und erlaubt es<br />
ihm jederzeit seine Höchstleistung abrufen<br />
zu können. Unter dem Titel „APPRO-<br />
VED aus Sicht eines Benutzers“ konnte<br />
Lukas Stöckli sein anspruchsvolles Pro-<br />
jekt vorstellen und die Zuhörer restlos<br />
begeistern.<br />
Den effektvollen Schlusspunkt der Veranstaltung<br />
setze Dieter Lange, ein bekannter<br />
hanseatischer Unternehmensberater.<br />
Er sprach zum Thema „Die Führungs-<br />
qualität der Zukunft: Veränderungskompetenz“.<br />
Markige Sprüche wie: „Den Sieger<br />
erkennt man am Start, - den Verlierer<br />
auch“, verfehlten die Wirkung beim Publikum<br />
nicht.<br />
Für das nächste Symposium vom 9. April<br />
2008 liegt die Messlatte erneut etwas<br />
höher. Die GE 64 freut sich bereits wieder<br />
auf diese Herausforderung.<br />
<strong>armafolio</strong> No. 01/07 13
swisstopo<br />
Schweizer Wanderkarten sind<br />
jetzt komplett<br />
Anfangs April erscheint erstmals eine offizielle Karte der Schweizer Wanderwege für das<br />
Puschlav. Mit der Karte „Val Poschiavo“ decken die Wanderkarten im Massstab 1:50 000 des<br />
Bundesamtes für Landestopografie (swisstopo) nun die ganze Schweiz ab.<br />
14 <strong>armafolio</strong> No. 01/07<br />
Felix Blatter<br />
Begonnen hatte die Zusammenarbeit<br />
zwischen swisstopo und der Dachorganisation<br />
Schweizer Wanderwege bei der<br />
Herausgabe von Wanderkarten im Jahre<br />
1982 mit dem Blatt „Valle Leventina“. Ein<br />
Blick in die jetzt endlich komplette Serie<br />
der 57 Kartenblätter zeigt: Jeder Winkel<br />
der Schweiz ist Wanderland. Es gibt in<br />
der Schweiz kaum ein Dorf, durch das<br />
nicht ein Wanderweg führt. Entsprechend<br />
dicht ist in allen Wanderkarten der<br />
so genannten T-Serie das Netz der rot<br />
eingezeichneten Wanderwege.<br />
Schon im 19. Jahrhundert gab es in einzelnen<br />
Fremdenverkehrsorten die ersten<br />
Wanderkarten. Diese waren von privaten<br />
Anbietern oder Verkehrsvereinen zur Propagierung<br />
von Kurorten oder Bergbahnen<br />
erstellt worden. In der Qualität waren<br />
diese Karten, Pläne und Zeichnungen<br />
sehr verschieden. Es wurden unterschiedliche<br />
Symbole verwendet und es<br />
war keinesfalls sichergestellt, dass die<br />
aufgeführten Wege auch unterhalten<br />
wurden.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das<br />
Wandern mit der zunehmenden Mobilität<br />
neue Dimensionen an. Es begann bald<br />
einmal die Zeit des „Radiowanderns“.<br />
Seit 1979 sind die Wanderwege auch in<br />
der Verfassung erwähnt und seit 1987<br />
sind die Kantone gesetzlich zur Planung,<br />
Anlage, den Unterhalt und die Markierung<br />
der Wanderwege verpflichtet. Der<br />
Sonntags-Spaziergang nach dem üppigen<br />
Mittagsmahl geriet etwas in Vergessenheit.<br />
Jetzt war die Fahrt ins Grüne<br />
mit einer Wanderung und einem Picknick<br />
unterwegs angesagt.<br />
Es war also nur folgerichtig, dass die<br />
Schweizer Arbeitsgemeinschaft für<br />
Wanderwege SAW im Jahre 1976 eine<br />
Planungskommission einberief, welche<br />
die Aufgabe hatte, in Zusammen-
Wanderkarten Diebe<br />
Sicherheit<br />
» Val Poschiavo<br />
arbeit mit dem Bundesamt für Lan-<br />
destopgrafie ein offizielles Wanderkartenwerk<br />
über die Schweiz zu verwirklichen.<br />
Diese Zusammenarbeit hat sich im<br />
Laufe der Jahre bewährt. Ohne diesen<br />
Schulterschluss hätte das Werk in dieser<br />
Form nicht vollendet werden können.<br />
Dem Blatt „Valle Leventina“ folgten, zuerst<br />
recht zögerlich, weitere Blätter. Oft<br />
war die Erhebung der Routen nicht ganz<br />
einfach, da diese über die Sektionen der<br />
SAW, welche ganz unterschiedlich organisiert<br />
waren, beschafft werden mussten.<br />
Seit 2000 werden die Routen nun systematisch<br />
im Feld durch Topografen und Topografinnen<br />
von swisstopo erhoben. Um<br />
dem Wanderer einen optimalen Service zu<br />
bieten, werden nur die markierten Routen<br />
in die Karte aufgenommen. Inzwischen hat<br />
swisstopo auch schon drei Zusammensetzungen<br />
auf den Markt gebracht, die<br />
besonders attraktive Regionen im Berner<br />
Oberland und Wallis abdecken.<br />
Wie die topografischen Landeskarten werden<br />
auch die Wanderkarten von swisstopo<br />
alle sechs Jahre auf den aktuellen<br />
Stand gebracht und neu herausgegeben.<br />
Seit wenigen Jahren werden die Wanderrouten<br />
zudem digital erfasst. Damit wurde<br />
es auch möglich, alle Wanderwege, unterschieden<br />
nach Wander-, Bergwander-<br />
und alpinen Routen, in der Swiss Map 25,<br />
der digitalen Karte im Massstab 1:25 000<br />
auf DVD, aufzunehmen.<br />
Gelegenheit<br />
macht Diebe<br />
Am hellen Tag werden parkierte Fahrzeuge aufgebrochen und<br />
Wertgegenstände entwendet oder unter Stühlen abgelegte<br />
Gegenstände sind plötzlich verschwunden. Dabei stellen Notebooks<br />
und andere elektronische Datenträger vermehrt eine<br />
bevorzugte Beute dar. Das Problem verschärft sich, wenn diese<br />
sensitive Informationen enthalten. Gelegenheit macht Diebe,<br />
darum gilt: Aufmerksam sein und Gelegenheiten vermeiden!<br />
Marc Beuchat<br />
Leider müssen wir zur Kenntnis nehmen,<br />
dass das Diebstahlrisiko in der Schweiz<br />
ständig zunimmt. Im vermehrten Masse<br />
werden auch Fahrzeuge am hellen Tag<br />
auf öffentlichen Parkplätzen heimgesucht,<br />
wobei die Täter immer dreister und<br />
mit unzimperlichen Methoden vorgehen.<br />
Wie die Erfahrungen zeigen, wecken bei<br />
diesen Einbrüchen elektronische Geräte<br />
wie Notebooks, Handys, Organizer etc.<br />
eine besondere Begehrlichkeit.<br />
Auch armasuisse Mitarbeitende sind bereits<br />
davon betroffen. Die Folgen sind<br />
Umtriebe, Ärger, materielle Verluste und<br />
im dienstlichen Bereich unter Umständen<br />
auch der Verlust von sensitiven Informationen<br />
oder Material.<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
Sperren Sie das Auto immer ab,<br />
auch wenn Sie es nur kurz verlassen.<br />
Verschließen Sie auch bei kurzer<br />
Abwesenheit alle Fenster, Türen und<br />
das Schiebedach sorgfältig. Den<br />
Kofferraum am besten separat und<br />
nicht über die Zentralverriegelung<br />
sperren, damit auch bei einem verkehrsbedingten<br />
Halt ein Diebstahl<br />
verhindert werden kann.<br />
Diebstahlgefährdetes Material nicht<br />
im unbewachten Auto lassen, auch<br />
nicht versteckt oder im Kofferraum.<br />
Keine Wertgegenstände unbeaufsichtigt,<br />
zum Beispiel unter dem<br />
Stuhl oder bei der Garderobe, ablegen.<br />
Die Risiken, unterwegs bestohlen zu<br />
werden, lassen sich mit einfachen Massnahmen<br />
reduzieren:<br />
» Auf privaten Reisen grundsätzlich<br />
keine dienstlichen Informationen<br />
oder dienstliches Material, wozu<br />
auch Büroschlüssel, Badges etc.<br />
gehören, mitnehmen.<br />
» Militärisch klassifizierte oder geschäftsgeheime<br />
Informationen auf<br />
externe Datenträger wie CD, Memory<br />
Stick etc und nicht auf der<br />
Festplatte eines Notebooks speichern.<br />
Militärisch klassifizierte Informationen<br />
zudem nur verschlüsselt<br />
speichern. Die Datenträger sicher<br />
aufbewahren, im Auge behalten, auf<br />
sich tragen. Niemals unbeaufsichtigt<br />
zurücklassen oder deponieren.<br />
<strong>armafolio</strong> No. 01/07 15
PUBLICA Gesetz<br />
Informationen zum<br />
PUBLICA-Gesetz<br />
In der letzten <strong>Ausgabe</strong> des <strong>armafolio</strong> haben wir versucht, immer wieder auftauchende versicherungstechnische<br />
Begriffe zu erläutern und deren Bedeutung auf die aktiven Mitarbeitenden zu<br />
klären. Heute geht es darum, Sie über den aktuellen Projektstand und die nächsten Schritte ins<br />
Bild zu setzen.<br />
Vorweg soviel: Der 1. Juli 2008 ist nach wie vor der frühest mögliche Zeitpunkt für die Inkraftsetzung<br />
des neuen PUBLICA-Gesetzes und damit verbunden der Wechsel vom Leistungs- ins Beitragsprimat.<br />
Je nach Fortschritt des Projekts ist es auch möglich, dass der Bundesrat die Inkraftsetzung<br />
zwischen dem 1. Juli 2008 und dem 1. Januar 2009 beschliesst.<br />
Marcus Maurer<br />
Sobald der Zeitpunkt des Systemwechsels<br />
bekannt ist, wird PUBLICA allen<br />
Versicherten die im Zeitpunkt der Einführung<br />
des Beitragsprimats das 60. Altersjahr<br />
erreicht haben, eine Rentenberechnung<br />
im heute geltenden Leistungs- und<br />
im künftigen Beitragsprimat unterbreiten.<br />
Damit den Betroffenen genügend Zeit<br />
zur Prüfung eines allfälligen freiwilligen<br />
vorzeitigen Altersrücktritt im Leistungsprimat<br />
eingeräumt werden kann, wird<br />
diese Offerte mindestens sieben Monate<br />
vor dem Wechsel ins Beitragsprimat zugestellt<br />
werden.<br />
Nachfolgend die erwähnten Informationen<br />
zum Projektstand, die uns freundlicherweise<br />
von der PUBLICA zur Verfügung<br />
gestellt wurden.<br />
Datum Inkraftsetzung<br />
Am 20. Dezember 2006 beschloss die<br />
Bundesversammlung das Bundesgesetz<br />
über die Pensionskasse des Bundes (PU-<br />
BLICA-Gesetz). Die Referendumsfrist lief<br />
am 13. April <strong>2007</strong> aller Voraussicht nach<br />
unbenutzt ab, da die Personalverbände<br />
auf ein Referendum verzichtet haben.<br />
Die teilweise unpräzise Berichterstattung<br />
in den Medien der parlamentarischen<br />
Debatten hat bezüglich Inkraftsetzungsdatum<br />
des PUBLICA-Gesetzes<br />
für Unsicherheit gesorgt. Verschiedene<br />
Presseartikel sind erschienen, die irrtümlicherweise<br />
von einer Inkraftsetzung des<br />
PUBLICA Gesetzes per 01.07.<strong>2007</strong> berichteten.<br />
Dies ist eine falsche Information,<br />
die darauf beruht, dass die Presse<br />
16 <strong>armafolio</strong> No. 01/07<br />
teilweise das PKB-Gesetz (heute gültig)<br />
mit dem PUBLICA-Gesetz (künftig) verwechselt.<br />
Richtig ist<br />
Das PUBLICA-Gesetz soll im Verlauf der<br />
zweiten Jahreshälfte 2008 in Kraft treten.<br />
Auf diesen Zeitpunkt soll auch der Primatwechsel<br />
stattfinden. Der Bundesrat<br />
wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte<br />
<strong>2007</strong> über den Zeitpunkt des<br />
Primatwechsels entscheiden.<br />
Bereits am 01.07.<strong>2007</strong> soll hingegen die<br />
Teilrevision des PKB-Gesetzes in Kraft<br />
treten. Mit der Teilrevision des PKB-Gesetzes<br />
werden befristete Bestimmungen,<br />
die bereits seit anfangs 2005 gelten und<br />
mit denen insbesondere die garantierte<br />
Teuerungsanpassung auf den Renten<br />
aufgehoben wurde, ins ordentliche Recht<br />
überführt.<br />
Projektstand Februar <strong>2007</strong><br />
Gegenwärtig läuft unter der Federführung<br />
des Eidg. Personalamtes die Ämterkonsultation<br />
zu den Ausführungsbestimmungen<br />
betr. Umsetzung des<br />
PUBLICA-Gesetzes (z.B. Vorsorgereglement<br />
Bund, Anschlussvertrag usw.).<br />
In einem nächsten Schritt gilt es für die<br />
einzelnen Vorsorgewerke je ein paritätisches<br />
Organ zu bestellen (als Vorsorgewerk<br />
wird die Einheit von Arbeitgeber,<br />
Angestellten und Rentenbeziehenden bezeichnet).<br />
PUBLICA wird als Sammeleinrichtung<br />
folgende Vorsorgewerke führen:<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
gemeinschaftliches Vorsorgewerk<br />
Bund (zentrale Bundesverwaltung,<br />
Eidg. Alkoholverwaltung und<br />
PUBLICA)<br />
dezentrale Verwaltungseinheiten<br />
(Institut Geistiges Eigentum,<br />
Swissmedic, Eidg. Revisionsaufsichtsbehörde,<br />
Eidg Hochschulinstitut<br />
für Berufsbildung, ETH-<br />
Schulrat)<br />
ETHZ/EPFL<br />
angeschlossene Organisationen<br />
(z.B. Rotes Kreuz).<br />
Die paritätischen Organe treffen anschliessend<br />
die notwendigen Massnahmen,<br />
damit die Anschlussverträge ein-<br />
schliesslich der Vorsorgereglemente auf<br />
den Zeitpunkt des Inkrafttretens des<br />
PUBLICA-Gesetzes wirksam werden.<br />
Sobald das paritätische Organ den Anschussvertrag<br />
für das Vorsorgewerk Bund<br />
genehmigt hat, wird der Vertrag dem<br />
Bundesrat unterbreitet. Nach aktuellem<br />
Stand der Planung wird der Bundesrat im<br />
Sommer <strong>2007</strong> über das Geschäft befinden<br />
können. Nach der Zustimmung des<br />
Bundesrates zum Anschlussvertrag für<br />
das Vorsorgewerk Bund sind mindestens<br />
12 Monate für die Vorbereitung des Primatwechsels<br />
erforderlich.<br />
Berechnungen seitens PUBLICA über<br />
künftige persönliche Leistungen werden<br />
erst möglich sein, wenn das Vorsorgereglement<br />
sowohl durch das entsprechende<br />
paritätische Organ als auch vom<br />
Bundesrat genehmigt worden ist und somit<br />
die definitive Version vorliegt.
Gesundheit PEKOM<br />
bike to work –<br />
Ihrer Gesundheit zuliebe<br />
Die Empfehlung ist klar: 30 Minuten Bewegung pro Tag. Aber wo soll man die unterbringen in<br />
einem Tag, der mit Arbeit, Familie, Freunden, Hobbies usw. bereits aus allen Nähten platzt? Kein<br />
Problem mit bike to work: Auf den Sattel und mit Schwung zur Arbeit.<br />
Marcel Adam<br />
Die heutige Gesundheitspolitik widmet<br />
sich ganz bewusst der Bewegung im Alltag<br />
und nur in zweiter Linie dem eigentlichen<br />
Sport. Denn die medizinischen Erkenntnisse<br />
der letzten Jahre zeigen, dass<br />
Bewegung im Alltag das ist, was uns<br />
wirklich fehlt. Dabei reichen schon 2x 15<br />
Minuten mässige Bewegung täglich, zum<br />
Beispiel auf dem Weg zur Arbeit.<br />
Zahlen sprechen eine deutliche<br />
Sprache<br />
Mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung<br />
ist zu wenig aktiv, ein Drittel gilt<br />
gar als inaktiv. Die direkten Folgen davon<br />
sind jährlich 2000 Todesfälle, 1,4 Millio-<br />
nen Erkrankungen und direkte Behandlungskosten<br />
von 1,6 Milliarden Franken.<br />
Rechnet man diese Zahlen auf die 728<br />
Mitarbeitenden der armasuisse um, so<br />
ergibt das pro Jahr unerfreuliche 150<br />
Krankheitsfälle sowie 167440 Franken<br />
Behandlungskosten.<br />
In der Mitmach-Aktion bike to work der<br />
IG Velo Schweiz hat die PEKOM armasuisse<br />
ein ideales Konzept gefunden, um<br />
wieder mehr Bewegung in ihren Alltag<br />
zu bringen. Die Idee ist denkbar einfach:<br />
Die Zeit, die ohnehin für den Arbeitsweg<br />
aufgewendet werden muss, wird für lockere<br />
Bewegung genutzt. Neben der<br />
armasuisse motivieren schweizweit über<br />
600 Betriebe jeder Grösse ihre Mitarbeitenden<br />
vom 1. Juni bis 30. Juni <strong>2007</strong><br />
so oft wie möglich mit dem Velo zur Arbeit<br />
zu fahren. Und wenn der Arbeitsweg<br />
zu lang ist, kann das Velo auch für die<br />
Fahrt zur Haltestelle eingesetzt werden<br />
(bike&ride). Damit der Spass nicht zu kurz<br />
» Marco Castegnaro aus dem FB 811 ist mehrfacher Ironman-<br />
Finisher und findet Bike to work eine tolle Sache<br />
kommt, bilden sich jeweils Teams von vier<br />
Personen, die sich gegenseitig motivieren<br />
und sich gemeinsam vornehmen, im<br />
Aktionsmonat an mindestens der Hälfte<br />
ihrer Arbeitstage das Velo einzusetzen.<br />
Die Teammitglieder müssen aber nicht<br />
gemeinsame Arbeitswege haben!<br />
Mit bike to work kann auch Ihnen der<br />
Einstieg in mässige, aber regelmässige<br />
Bewegung im Alltag mit Leichtigkeit gelingen.<br />
Dazu brauchen Sie nicht einmal<br />
zusätzliche Zeit, denn für Strecken bis<br />
rund 5 km sind Sie mit dem Velo oft ebenso<br />
schnell oder gar schneller als mit dem<br />
Auto oder dem öV. Zudem macht es Freude,<br />
zu beobachten, was das vermeintliche<br />
Bisschen Bewegung auslöst: Der Kopf<br />
ist freier, die Waden strammer und die<br />
allgemeine Befindlichkeit besser. Neben<br />
einer besseren Gesundheit können auch<br />
attraktive Preise gewonnen werden. Alle<br />
Teilnehmenden, die während dem Aktionsmonat<br />
an 50% ihrer Arbeitstage das<br />
Fahrrad benutzt haben, nehmen an der<br />
nationalen Verlosung teil.<br />
Infos zur Aktion können Sie der Intranetseite<br />
der PEKOM oder Teilnahmeflyer zur<br />
Aktion, den Sie alle erhalten haben sollten,<br />
entnehmen. Motivieren Sie sich und Ihre<br />
Kolleginnen und Kollegen, ein Team zu<br />
bilden und die schönsten Arbeitswege zu<br />
Ihrem Arbeitplatz zu finden.<br />
Haben Sie Fragen?<br />
» Konsultieren sie die Website von<br />
Bike to work: www.biketowork.ch<br />
(s. FAQ)<br />
» oder wenden Sie sich an die internen<br />
Koordinationspersonen:<br />
» Edith Sigrist, FB 614, 031 322 69<br />
65, edith.sigrist@armasuisse.ch<br />
» Marcel Adam, FB 822, 031 324<br />
43 50, marcel.adam@armasuisse.ch<br />
<strong>armafolio</strong> No. 01/07 17
Mitarbeiter Personal<br />
Personalnachrichten<br />
vom 1. Dezember 2006 bis 31. März <strong>2007</strong> (ohne swisstopo)<br />
Eintritte:<br />
Barizzi Anja Mariella, B 921<br />
Clematide Renato, FB 831<br />
Cuperus Johan, FB 712<br />
Ebneter Georges, FB 821<br />
Fiorina Marco, L GE 73<br />
Fritz Jasmin, FB 632<br />
Grogg Erich, L FB 741<br />
Huber Andreas, FB 714<br />
Hug Felix, FB 712<br />
Kronauer Lilian Bea, FB 822<br />
Löffler René, B 922<br />
Sievert Kaj-Gunnar, L B 933<br />
Varano Nicole, GE 74<br />
Vonlanthen Jürg, B 923<br />
Austritte:<br />
Cajos A. Jachen, FB 821<br />
Flükiger Heinz, B 923<br />
Huber Godi, B 933<br />
Lüdi Andreas, FB 712<br />
Osman Shazneen, FB 633<br />
Vermählungen:<br />
Bagnoud Maxime, FB 511<br />
mit Deng Lirong<br />
Jauslin Markus, FB 822<br />
mit Rupp Katharina<br />
Sartori Maurizio, FB 712<br />
mit Stirnemann Annette<br />
Geburten:<br />
Bächler Urs, FB 612<br />
Tochter Nicole Anne<br />
Bucher Sandra, B 942<br />
Tochter Melina<br />
Cuperus Johan, FB 712<br />
Sohn Ethan Alain<br />
Eicher Martin, FB 633<br />
Sohn Patric<br />
Jauslin Markus, FB 822<br />
Tochter Fiona Flor<br />
Köhnen Claus, FB 524<br />
Sohn Tim Alexander<br />
Schärer Stefan, FB 812<br />
Tochter Linn Sophia<br />
18 <strong>armafolio</strong> No. 01/07<br />
Pensionierungen:<br />
Bieri Johann, FB 733<br />
Brechbühl Heinz, FB 723<br />
Favarger Daniel, FB 707<br />
Fink Kurt, FB 522<br />
Flück Kurt, B 940<br />
Isler Rolf, Stab 503<br />
Kneubühl Beat, GE 72<br />
Lehmann Franz, FB 835<br />
Leuenberger Alfred, FB 731<br />
Heizmann Gérard, FB 721<br />
Rüfenacht Werner, B 942<br />
Rüttimann Jakob, FB 711<br />
Schärer Viktor, FB 822<br />
Sunier Jean-Jacques, FB 532<br />
Vauthey René, FB 841<br />
Vögtli Alois, FB 823<br />
Wehrli Hans, FB 733<br />
Dienstjubiläum:<br />
35 Dienstjahre:<br />
Hari Arnold, FB 741<br />
Schafer Margrit, B 943<br />
Zahnd Maurice, GE 63<br />
Zwahlen Annelies, FB 642<br />
30 Dienstjahre:<br />
Brun Isidor, FB 832<br />
Marti Philipp, FB 623<br />
Reichenwallner Martin, FB 631<br />
Reinhard Gerhard, FB 722<br />
Russi-Jauch Robert, FB 843<br />
Wyttenbach Gerhard, FB 621<br />
25 Dienstjahre:<br />
Bigler Fritz, FB 743<br />
Burri Peter, S 707<br />
Frey Yvonne, FB 632<br />
Guldimann Urs, GE 73<br />
Kohler Kurt, FB 511<br />
Läderach Hans, FB 632<br />
Lörtscher Kurt, FB 732<br />
Mathys Peter, FB 631<br />
20 Dienstjahre:<br />
Anzévui Bernard, FB 841<br />
Büsch Toni, FB 612<br />
Gallo Rocco, FB 731<br />
Hirter Fritz, FB 744<br />
Müller Markus, FB 743<br />
Schnurrenberger Emil, FB 832<br />
Sonderegger Martin, GE 62<br />
Zumstein Martin, FB 721<br />
15 Dienstjahre:<br />
Baechler Paul, FB 842<br />
Bouldoires Chantal, B 942<br />
Christ Hanspeter, FB 522<br />
Hocher Josef, FB 843<br />
Ledermann Roland, FB 532<br />
Mathis Thomas, FB 646<br />
Rose Iris, S 703<br />
10 Dienstjahre:<br />
Bützberger Jörg, FB 614<br />
Im Ruhestand vestorben:<br />
Henny Alfred, Jahrgang 1919,<br />
pensioniert 31.12.1984,<br />
gestorben 15.12.2006<br />
Keller Joseph, Jahrgang 1920,<br />
pensioniert 30.04.1985,<br />
gestorben im 2006<br />
Moser Werner,<br />
Jahrgang 1929,<br />
pensioniert 31.07.1988,<br />
gestorben 13.11.2006<br />
Eicher Martin Rudolf, FB 633<br />
Greiler Hannelore, FISP<br />
Imboden Paul, FB 524<br />
Maurer Fred, K 513<br />
Tschopp Adrien, FB 644<br />
Winter Peter, S 503<br />
Zumstein Heinz, FB 733<br />
5 Dienstjahre:<br />
Hubler Alexander, B 911<br />
Jenni Roland, FB 631<br />
Marbach Andreo, FB 711<br />
Müller Peter, Stab RC<br />
Schwarz Christian, FB 821<br />
Thalmann Philipp, S GE 53<br />
Weber Reto, FB 611<br />
Schaad Max, Jahrgang 1933,<br />
pensioniert 31.01.1994,<br />
gestorben 01.12.2006<br />
Stadelmann Jakob,<br />
Jahrgang 1920,<br />
pensioniert 31.05.1985,<br />
gestorben 15.12.2006<br />
Wüthrich Daniel,<br />
Jahrgang 1935,<br />
pensioniert 31.03.1996,<br />
gestorben im 2006
Diverses English Conrner<br />
Toni Morrison - writing the<br />
history of Black America<br />
Das untenstehende Gedicht von Langston Hughes könnte als Motto für das Werk von Toni Morrison<br />
gelten, die 1993 als erste afroamerikanische Schriftstellerin den Nobelpreis für Literatur<br />
erhielt. Die wichtigste schwarze Autorin der amerikanischen Gegenwartsliteratur erklärte in ihrer<br />
Dankesrede in Stockholm: “Die Vitalität der Sprache liegt in ihrer Fähigkeit, ein Bild aus dem wahren,<br />
imaginären und möglichen Leben seines Sprechers, des Lesers und Schreibers zu schaffen.”<br />
Umgekehrt sei eine repressive Sprache mehr als der Ausdruck von Gewalt: “Sie ist Gewalt und<br />
unterdrückt Wissen”, warnte Morrison damals vor dem Nobelkommitee.<br />
Heinz Günter<br />
Chloe Anthoy Wofford kam am 18. Februar<br />
1931 als zweites von vier Kindern<br />
des Arbeiters George Wofford und seiner<br />
Frau Ramah Willis Wofford in Lorain am<br />
Erie-See (Ohio) zur Welt. Ihr Vater, der als<br />
Schweisser auf Schiffswerften arbeitete,<br />
hatte fast 17 Jahre lang drei Jobs. Ihre<br />
Mutter ging fleissig zur Kirche und sang<br />
im Chor. Musik spielt auch im Werk von<br />
Toni Morrison eine wichtige Rolle. Weil<br />
der Vater und die Mutter alle Weissen<br />
hassten, bezeichnete Toni ihr Elternhaus<br />
später als rassistisch.<br />
An der “Lorain High Schooln war Chloe<br />
I, Too, Sing America<br />
I am the darker brother<br />
They send me to eat in the kitchen<br />
When company comes,<br />
But I laugh,<br />
And eat well, and grow strong.<br />
Tomorrow,<br />
I›ll be at the table<br />
When company comes.<br />
Nobody ‹ll dare<br />
Say to me,<br />
«Eat in the kitchen,»<br />
Then.<br />
Besides,<br />
They›ll see how beautiful I am<br />
And be ashamed -<br />
I, too, am America.<br />
Anthony Wofford in der ersten Klasse<br />
die einzige schwarze Schülerin und die<br />
einzige, die lesen konnte. Zu ihren Freundinnen<br />
gehörten viele weisse Schulmädchen,<br />
und sie wurde wegen ihrer Hautfarbe<br />
nicht diskriminiert. Damals träumte sie<br />
davon, Ballettänzerin zu werden, und las<br />
gerne Bücher. 1949 schloss sie ihre Ausbildung<br />
an der “Lorain High School” mit<br />
Auszeichnung ab.<br />
Von 1949 bis 1953 studierte Chloe Anthony<br />
Wofford Literaturwissenschaft<br />
- zunächst an der “Howard University”<br />
in Washington und später an der Cornell<br />
University in Ithaka (New York). In<br />
Howard schloss sich “Toni”, wie sie von<br />
ihren Kommilitoninnen genannt wurde, einer<br />
Schauspieltruppe an, die erfolgreich<br />
Reisen unternahm, unter anderem in den<br />
Süden der USA, wo sie sich Inspirationen<br />
für ihr Werk holte. Nach dem Universitätsabschluss<br />
unterrichtete sie an verschiedenen<br />
Universitäten Englisch und heiratete<br />
1958 den jamaikanischen Architekten<br />
Harold Morrison. Die Ehe, aus der zwei<br />
Söhne hervorgingen, wurde 1964 geschieden.<br />
Bis 1983 arbeitete Toni Morrison<br />
als Lektorin von vornehmlich schwarzer<br />
Literatur für den New Yorker “Random<br />
House”-Verlag. Wenn ihre beiden Söhne<br />
schliefen, begann sie zu schreiben. Als sie<br />
knapp 40 Jahre alt war, erschien ihr erster<br />
Roman “The Bluest Eye” (1970, deutsch:<br />
“Sehr blaue Augen”, 1979). Die Titelheldin<br />
Pecola ist noch ganz Opfer des Rassismus:<br />
von ihrem Vater geschwängert, treibt<br />
sie der Glaube, blaue Augen könnten ihr<br />
Glück bringen, in den Wahnsinn. Sula<br />
im gleichnamigen Roman von 1977 ist<br />
bereits Rebellin, wird aber von den dog-<br />
matisch fixierten Schwarzen selbst zur<br />
Hexe gestempelt. In «A Song of Salomon»<br />
(1977) steht mit Milkman erstmals<br />
ein Mann im Zentrum: ein schwarzer Peer<br />
Gynt, der zuletzt zum Sprung über den<br />
Abgrund ansetzt, um in die afrikanische<br />
Heimat zu fliegen. Jadine in «Teerbaby»<br />
(1981) ist ein schwarzes «Elle»-Covergirl,<br />
das die Begegnung mit einer Afrikanerin<br />
hellhörig für seine Herkunft macht. Nach<br />
Identität sucht auch Sethe in «Menschenkind»<br />
(1987): Die Sklavin tötet, um es<br />
vor Ketten zu bewahren, ihr Kind, kommt<br />
aber nie wieder von ihm los. Auch Violet<br />
im Harlem-Epos «Jazz» (1992) kann das<br />
Ver-gangene nicht vergessen: Noch als<br />
die Geliebte ihres Mannes tot ist, geht<br />
sie mit dem Messer auf sie los. Heilkräfte<br />
gegen Entwurzelung ersinnt Consolata in<br />
einem alten Kloster: bis die Männer von<br />
Ruby, die ein schwarzes «Paradies» – so<br />
der Titel des Romans von 1998 – erbauen,<br />
die Querulantinnen töten. Mehr Glück<br />
hat «L», die Erzählerin in «Love» (2003).<br />
Sie ist eine der fünf schwarzen Frauen,<br />
die auch 20 Jahre nach seinem Tod nicht<br />
von Bill Cosey loskommen, der die vielen<br />
Spielarten des einen Faszinosums Liebe<br />
verkörperte.<br />
Vom feministischen zum vielschichtig umfassenden<br />
Frauenbild, von der Black Power<br />
zum humanen Freiheitsbegriff: So hat<br />
Toni Morrison sich in ihrem auch formal<br />
neuar-tigen Oeuvre auf das Aufgeklärt-<br />
Offene zubewegt, für das sie heute steht.<br />
Auch ihre Tätigkeiten als Dozentin und<br />
Essayistin stehen unter dem einen Credo:<br />
«Ich lese Bücher. Ich lehre Bücher. Ich<br />
schreibe Bücher. Ich denke über Bücher<br />
nach. Es ist alles ein Job.»<br />
<strong>armafolio</strong> No. 01/07 19
Immobilien Flugplatz Meiringen<br />
20 <strong>armafolio</strong> No. 01/07<br />
» Halle für Einsatzfahrzeuge