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Brigitte Buhmann - Schweizerischer Fahrlehrerverband

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Das aktuelle Buch<br />

«24/7­Sklave in der Blechkiste»<br />

Mit seinem Bericht «über den alltäglichen<br />

Wahnsinn auf Europas Strassen» legt der<br />

ehemalige trucker und heutige Journalist<br />

Jochen dieckmann ein gleichermassen erschütterndes<br />

wie alarmierendes dokument<br />

vor. dessen lektüre sei allen, die irgendwie<br />

mit dem Strassengüterverkehr zu tun haben,<br />

wärmstens empfohlen.<br />

«geschlafen wird am Monatsende», so der titel des Berichts<br />

des langjährigen truckers, der West- und Osteuropas<br />

strassen ebenso gut kennt wie die des südens,<br />

des Balkans, der türkei und des Maghreb. Worüber der<br />

im sold eines holländischen transportunternehmens<br />

Fahrende berichtet, liest sich wie eine geschichte aus<br />

Zeiten der sklaverei: Da ist von gefälschten urlaubsscheinen<br />

ebenso die Rede wie von Manipulationen der<br />

tachoscheiben, um der polizei die einhaltung an sich<br />

sinnvoller Zeitvorschriften zu «beweisen», von der<br />

permanenten Überwachung via satellitenortung und<br />

-telefon, von gnadenlos hetzenden Disponenten, von<br />

korrupten Beamten bei polizei- und Zollkontrollen, die<br />

nicht selten zur reinen schikane verkommen. auch die<br />

überlangen, unregelmässigen schichten, die zu kurzen<br />

pausen, die Übermüdung, das karge, häufig wochenlange<br />

leben in der engen Fahrerkabine, die zum ersatzheim<br />

wird, die üblen, sehr oft auch gänzlich fehlenden<br />

sanitären einrichtungen auf (zu teuren) Rastplätzen an<br />

autobahnen irgendwo im niemandsland oder im anonymen<br />

industriegebiet einer grossstadt sind themen der<br />

Rechenschaftsablage des «24/7-sklaven in der Blechkiste»,<br />

als der sich Dieckmann immer wieder fühlte.<br />

Lesermeinung<br />

«Kleiner Schönheitsfehler»<br />

Der an sich gute Beitrag zum erfolg der Fahrberater<br />

bei ihrem anliegen der akzeptanz (lD 2/11) enthält einen<br />

kleinen schönheitsfehler. insider wissen, dass die<br />

in positionspapieren manifestierten Forderungen des<br />

einbezugs von Fahrfachleuten bei der Beurteilung der<br />

Fahrkompetenz sehr weitgehend meinen initiativen zu<br />

verdanken sind. schon vor Jahren hatte ich bei auftritten<br />

in den Medien, bei den hausärzten, seniorenorganisationen<br />

und in letzter Zeit speziell in politischen Kommissionen<br />

auf die notwendigkeit der fachlichen einbeziehung<br />

angeprangert werden zu Recht die zu tiefen preise für<br />

den strassentransport, die dem Just-in-time-Denken und<br />

-handeln ebenso zum Durchbruch verhalfen wie häufig<br />

kaum sinn machenden transporten, beispielsweise von<br />

24 tonnen altpapier von hamburg nach Bordeaux, von<br />

schrottautos von Ramsgate nach Rotterdam oder von<br />

Rohkaffee vom hafen Bremen zur Rösterei in Montpellier<br />

und zurück nach<br />

Deutschland! und<br />

das alles zu löhnen,<br />

die ein einigermassen<br />

anständiges leben<br />

kaum erlauben<br />

und die durch den<br />

Konkurrenzdruck<br />

osteuropäischer<br />

Chauffeure tendenziell<br />

stetig sinken.<br />

Kurz: Das Buch<br />

schockiert – und<br />

öffnet der leserschaft<br />

vielleicht<br />

auch die augen<br />

für die tagtäglichen<br />

probleme<br />

der internationalen<br />

Fernfahrer auf unseren<br />

strassen, die wir so oft ins pfefferland wünschen, weil<br />

wir manchmal wegen eines dieser «elefanten» nicht so<br />

vorwärts kommen, wie wir gern möchten … (hub) n<br />

JOChen DieCKMann – gesChlaFen WiRD aM MOnatsenDe,<br />

268 seiten mit Fotos des autors. Westend Verlag gmbh, Frankfurt;<br />

isBn 978-3-938060-63-6; ChF 25.90<br />

bei der urteilsfindung der Fahrfähigkeit auf stufe hausarztuntersuchung<br />

mit erfolg insistiert. Der behördlichen<br />

Opposition begegne ich stets mit dem argument der<br />

aussage der Rechtsmedizin, dass sich hausärzte bei<br />

der untersuchung der Fahreignung Überlegungen zur<br />

Fahrfähigkeit nicht zu entziehen vermögen.<br />

Keine lorbeeren, aber eine korrekte Berichterstattung<br />

zu aktuellen Zielsetzungen von spezialisierten Fahrlehrern<br />

und ein kurzer hinweis auf ein erfolgreiches engagement<br />

hätte das informationsbedürfnis der l-DRiVeleserschaft<br />

auf sympathische Weise erfüllt!<br />

hansueli Bleiker, Morschach n<br />

SErViCE<br />

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