mebulive 1.2021 (Vorschau)

Produktion / Sport
© Discovery
© Das Erste
Gernot Bauer, Head of Sports bei Discovery Deutschland
Axel Balkausky, ARD-Sportkoordinator
erklärt Bauer. Eurosport profitiert vom internen Sharing-Prinzip.
„Alle können auf alles zugreifen, so können wir spontan reagieren“,
weiß Bauer. „Bei Olympia wird auch ein neuer Cube zum
Einsatz kommen. Dieser ist eine Weiterentwicklung des Modells
aus Südkorea und noch leistungsstärker in den Bereichen
Virtual Reality und Augmented Reality.“ Bis Tokio wird der europaweite
Rollout des Projekts „Eurosport Technology Transformation
(ETT)“ in allen relevanten Märkten abgeschlossen sein.
„Bei ETT handelt es sich um eine mindestens europaweit einzigartige,
komplett IP-basierte, vernetzte und länderübergreifende
Produktions- und Sendeinfrastruktur mit zwei redundanten, zentralen
Tech-Hubs in London und Hilversum, zentraler, systemunterstützter
Produktionsmittelbuchung und Sendeabwicklung
in Paris sowie dezentralen Remote-Produktionsmitteln.“ Dazu
gehören: Regien, AR- und VR-Studios, Schnittplätze, Kommentatoren-Positionen
und Sendeabwicklungen in allen großen
Produktionsstätten. „Mit dieser IP-basierten und vernetzten Produktions-
und Sendetechnik ist es uns möglich, die weit über
100 Live-Video-, Audio-, Kommando- und Datensignale sowie
IP-Verbindungen aus unserem IBC in Tokio nur einmal zentral an
unsere Tech-Hubs anbinden zu müssen und danach alle dezentralen
Eurosport-Produktionsstätten simultan damit versorgen
zu können“, resümiert Bauer. „Alle Produktionsstätten können
ortsunabhängig geshared werden. Das spart personelle und
technische Ressourcen und beschleunigt unmittelbar den für
große Live-Sportproduktionen nötigen Austausch von Inhalten.“
Das heißt: Eurosport kann alle relevanten Live-Signale von großen,
internationalen Multifeed-Sportproduktionen lokalisiert zeitgleich
auf allen möglichen linearen und digitalen Verbreitungswegen
ausstrahlen.
Jede Sekunde live, teilweise in 4K
„Eurosport wird jede Sekunde von Olympia live übertragen“,
verspricht Bauer. „Bei einigen Events werden wir eigene Kameraperspektiven
hinzunehmen, dann mit eigener Technik.“ Für
Deutschland sind dies Angebote auf den Sendern Eurosport 1
und Eurosport 2, auf der Streaming-Plattform „Joyn“ und in der
Eurosport-App mit zahlreichen Zusatzfeeds. Ein zweites Leichtathletik-Feed
erlaubt, gewisse Disziplinen intensiver zu verfolgen,
ein Teil des Contents ist in 4K-Qualität zu sehen. Auch ARD und
ZDF übertragen alle Olympischen Sportarten vollumfänglich vom
ersten bis zum letzten Wettkampf. „Dazu werden wir unser Livestreaming-Angebot
nochmals aufstocken“, verrät Carsten Flügel,
Programmchef Olympische Spiele vom NDR. „Auf bis zu zehn Livestreams
kann der User sich selbst seine favorisierten Angebote
heraussuchen.“ Die Atmosphäre in den Stadien wird diesmal
anders sein. Im Vorfeld hatte OBS „Virtual Crowds“ mit Stadion-
Geräuschen und Zwischenschnitten von Zuschauern offeriert.
„ARD und ZDF haben jedoch dagegen votiert“, erklärt Stenzel.
„Wenn man Spiele unter Pandemie-Bedingungen austrägt, soll
der Zuschauer das am Bildschirm merken.“ Ob so Gänsehautmomente
entstehen? „Olympia war immer schon überraschend
und besonders“, findet Flügel. Redaktion, Produktion und Technik
tun alles, um das bestmögliche Programm anzubieten. Die
Hoffnung auf einen „normalen“ Produktionsalltag bei der Fußball-
WM 2022 in Katar ist groß. „Zum jetzigen Zeitpunkt befinden wir
uns noch in den Anfängen der Planung für die FIFA WM 2022“,
bleibt ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky realistisch. „Es sind
noch zu viele Fragen offen, als dass man sich jetzt schon konkret
dazu äußern könnte.“
Wolfgang Scheidt
Produktionsplanung vor und nach der Verlegung der Olympischen Spiele 2020 in Tokio
Olympia 2020
Olympia 2021
• Regien in Deutschland und Tokio
• Alle Regien in Deutschland
• Postproduktion in Deutschland und Tokio
• Postproduktion komplett in Deutschland
• 4 Venues mit unilateraler Technik
• Reduktion auf 2 Venues mit unilateraler Technik
© Björn König, NDR
1.2021
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