mebulive 1.2021 (Vorschau)

Business / ARRI
auf dem Office-Flur fehlt mir doch sehr. Das gilt mindestens
in gleichem Maße auch für den Kontakt mit unseren Kunden.
Nichts ersetzt das persönliche Gespräch am Set und im Studio.
ARRI hat sich entschieden, sich von dem Postproduktions-
Business zu trennen. Was bedeutet der Verkauf von ARRI
Media für die Konzern-Ausrichtung?
Grundsätzlich einmal ist das Postproduktionsgeschäft genauso
anspruchsvoll wie das Hardware-Geschäft. Und auch dort
spielt eine internationale Aufstellung und ein großes Angebotsspektrum
eine große Rolle. ARRI Media hat in Deutschland
ein großartiges Netzwerk aufgebaut und enorme Leistungen
gebracht. Jetzt hat man mit der SEAL-Gruppe einen internationalen
Partner gefunden, der das Geschäft in Deutschland
und darüber hinaus als Full-Service-Provider weiter stärken
möchte. Die Gespräche mit Jake Seal waren von Anfang an
sehr positiv. Da kommen jetzt Mitarbeiter aus zwei Familienunternehmen
zusammen, die partnerschaftlich an einem
Strang ziehen möchten.
Jetzt sind Sie seit kurzem auch für das Solutions-Geschäft
verantwortlich – wie wichtig wird dieser Business-Bereich in
Zukunft?
Eins einmal vorneweg – wir bleiben natürlich in allererster
Linie ein Hardware-Anbieter – wir bekennen uns zu Kamerasystemen
und Licht. Das reicht aber heutzutage oftmals
einfach nicht mehr. Die zunehmende Komplexität am Set
oder im Studio, insbesondere auch durch neue und anspruchsvollere
Technologien und Prozesse, wie zum Beispiel
IP-basierte Workflows, führt dazu, dass wir als Anbieter
unsere Kunden dabei beraten und unterstützen, unsere
Kamerasysteme und Scheinwerfer auch in die gewünschte
Infrastruktur zu integrieren. Dabei geht es zum Beispiel darum,
Studiodesign und Engineering-Lösungen anbieten zu
können. Im Lichtbereich machen wir dies für den Broadcast-Bereich
schon seit vielen Jahren. Mit Blick auf unsere
Kamerasysteme und das Cine-Geschäft möchten wir das
Solutions-Geschäft noch weiter ausbauen.
Wo sehen Sie den größten Beratungsaufwand?
Ein ganz wesentliches Thema ist da Virtual Production beziehungsweise
Mixed Reality. Das erste Mal hat das die breite
Masse im Zusammenhang mit der „The Mandalorian“-Star-
Wars-Serie erlebt. Neu ist dabei insbesondere der Einsatz von
LED-Wänden an Stelle von Bluescreen/Greenscreen am Set. Es
ist hierbei enorm wichtig, dass Kamerasysteme und Licht optimal
mit den LED-Wänden kombiniert werden, um realistische
Ergebnisse zu erzielen.
Remote-Production-Services ist ein weiteres wichtiges Element.
Gerade in der Corona-Krise aber auch danach sehen wir hier einen
enormen Beratungsbedarf. Wenn Regisseure, Kameraleute
sowie Schauspielerinnen und Schauspieler nicht reisen dürfen
oder wollen, ist das nicht immer ein Problem – es gibt Lösungen,
die wir schon erfolgreich anbieten. Und weil es nicht immer
ganz einfach ist, die technischen Komponenten zusammenzuführen
und ein gewisses Systemverständnis nötig ist, wollen wir
hier helfen.
© ARRI
Die hochmoderne neue Firmenzentrale von ARRI in München
1.2021
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