14.04.2021 Aufrufe

mebulive 1.2021 (Vorschau)

Cover Story: America's Cup - High-Tech-Rennen Klarer Aufwärtstrend - ARRI, Perfektion aus der Ferne - Remote Produktion mit Peter Brandt, Neue Perspektiven in der Produktion dank 5G, Schwierige Produktionsplanung bei den Olympischen Spielen und der Fußball Europameisterschaft und viele weitere spannende Geschichten...

Cover Story: America's Cup - High-Tech-Rennen

Klarer Aufwärtstrend - ARRI, Perfektion aus der Ferne - Remote Produktion mit Peter Brandt, Neue Perspektiven in der Produktion dank 5G, Schwierige Produktionsplanung bei den Olympischen Spielen und der Fußball Europameisterschaft und viele weitere spannende Geschichten...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>1.2021</strong> | <strong>mebulive</strong> | Jahrgang 1 | D14 Euro<br />

America’s Cup-Produktion<br />

High-Tech-Rennen<br />

Solutions-Geschäftsausbau<br />

Neue ARRI-Strategie<br />

Spannende Perspektiven<br />

Broadcast und 5G<br />

Live-Sport in der Pandemie<br />

Remote-Workflows


ARRI MULTICAM SYSTEM<br />

TRULY CINEMATIC MULTI-CAMERA LIVE PRODUCTIONS<br />

Now with a new, purpose-designed Super 35 camera<br />

www.arri.com/multicam


Editorial<br />

Ein bisschen Hoffnung<br />

Am 25. März war es endlich so weit – der 9.600 Kilometer<br />

lange Fackellauf zu den Olympischen Spielen<br />

2020 wurde mit einem Jahr Verspätung in Fukushima<br />

gestartet. Die kleine Flamme habe nie die Hoffnung<br />

verloren, sagte die japanische Chefin der Spiele, Seiko<br />

Hashimoto. Sollten die Spiele trotz widriger Umstände<br />

und dem öffentlichen Druck vieler Japaner ob der hohen<br />

Kosten tatsächlich vom 23. Juli bis 8. August ausgetragen<br />

werden, wäre das trotz des Politikums ein Lichtblick<br />

für die krisengeschüttelte Welt.<br />

Auch die Broadcast-Branche blickt gespannt darauf,<br />

ob Großveranstaltungen wie die Olympischen Spiele,<br />

die Fußball-Europameisterschaft oder die großen Branchentreffen<br />

IBC und NAB im Herbst wie aktuell geplant<br />

stattfinden können. Dass die Planung solcher Events für<br />

viele Dienstleister eine echte Mammutaufgabe bedeutet,<br />

hat unser Autor Wolfgang Scheidt beleuchtet (S. 48).<br />

Planungssicherheit und die flächendeckende Rückkehr<br />

von Sport- und Kulturveranstaltungen mit Publikum wird<br />

allen Akteuren der Branche gut tun. Bei einem Blick in<br />

den Rückspiegel bleibt aber nicht nur Tristesse. Tatsächlich<br />

waren Unternehmen unheimlich innovativ, neue<br />

Workflows und Technologien einzusetzen. So auch<br />

zu sehen bei der Produktion zum 36. America’s Cup,<br />

der durch die Unterstützung eines deutsch-österreichischen<br />

Experten-Teams und durch innovative High-<br />

Tech-Lösungen bei Funk-, Intercom-, Grafik-, Daten-,<br />

Bild- und Ton-Systemen zu einem einmaligen TV- und<br />

Online-Streaming-Erlebnis wurde (S. 28). Vor allem aber<br />

wurden Remote-Produktionen weitergedacht, die wohl<br />

auch nach der Pandemie einen festen Platz in der (Live-)<br />

Produktion einnehmen. Davon geht auch Peter Brandt<br />

aus, der mit seiner Pilotproduktion die Grenzen des<br />

technisch Machbaren ausgelotet hat (S. 36). Wenn in<br />

dieser Zeit eins zu erkennen war, dann dass sich Agilität<br />

und der Mut neue Dinge auszuprobieren oftmals auszahlt.<br />

Sei es, wenn die fünfte Generation des Mobilfunks<br />

erstmals in der Broadcast-Welt zur Produktion genutzt<br />

wird (S. 42) oder Film-Tech beim Live-Sport zum Einsatz<br />

kommt (S. 6).<br />

Bleiben Sie in diesen unsicheren Zeiten bitte gesund.<br />

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen,<br />

Niklas Eckstein, Chefredakteur<br />

<strong>1.2021</strong><br />

3


Inhalt<br />

36<br />

28<br />

48<br />

42<br />

24<br />

54<br />

© Titel: COR 36 | Studio Borlenghi<br />

58<br />

4<br />

<strong>1.2021</strong>


Inhalt<br />

BUSINESS<br />

24 Klarer Aufwärtstrend<br />

ARRI will sein Solutions-Geschäft weiter ausbauen<br />

und mit dem Umzug in das neue, hochmoderne Betriebsgebäude<br />

„Arrial“ Arbeitsprozesse optimieren.<br />

ARRI-Manager Stephan Schenk erklärt die Strategie.<br />

PRODUKTION<br />

28 Geniale Funktechnik und spektakuläre Bilder<br />

Der 36. America´s Cup mit neuen superschnellen<br />

AC75-Rennjachten in Neuseeland, hat Internet<br />

und TV mit spektakulären, bislang nie gesehenen<br />

Bildern versorgt. Die Produktion profitierte von einem<br />

360-Grad-Technologiekonzept der Riedel-Gruppe.<br />

36 Perfektion aus der Ferne<br />

Live-Recording-Engineer Peter Brandt gilt als einer<br />

der innovativsten Köpfe in der Branche.<br />

Sein neuester Coup ist die erste komplett remote<br />

produzierte Konzert- und Theaterinszenierung.<br />

42 Neue Perspektiven<br />

5G erobert die Live-Berichterstattung: Gemeinsam<br />

mit O2 und Vodafone testet Sky Deutschland die<br />

modernste Mobilfunktechnik für den Einsatz bei<br />

Sportübertragungen.<br />

48 Schwierige Planungsspiele<br />

Für ARD, ZDF und Eurosport bedeuteten die einjährigen<br />

Verschiebungen der EURO 2020 und der<br />

Olympischen Spiele 2020 eine Herkulesaufgabe bei<br />

der Live-Produktionsplanung: Konzepte mussten<br />

revidiert, Verträge modifiziert, mit Dienstleistern neu<br />

verhandelt und diverse Szenarien entwickelt werden.<br />

DIENSTLEISTER<br />

54 Flexibilität ist Trumpf<br />

Mit dem REC10 4K hat der tschechische Ü-Wagendienstleister<br />

Reckord Outside Broadcasting seinen<br />

zweiten 4K-Ü-Wagen in Betrieb genommen. Neu<br />

im Gerätepark ist auch ein Beechcraft-Flugzeug als<br />

fliegende Funk-Relais-Station.<br />

58 Antwort auf dynamische Marktentwicklung<br />

TV Skyline hat am Standort Mainz das Skyline<br />

Remote Center (SRC) in Betrieb genommen. Von hier<br />

aus lassen sich jetzt Produktionen für Corporate- und<br />

TV-Kunden fernsteuern. Ein logischer Schritt, meint<br />

Geschäftsführer Wolfgang Reeh.<br />

64 Mehr Services für Streaming-Kunden<br />

Mit einer digitalen Event-Plattform und einem neuen<br />

Sendezentrum mit Remote Streaming Kontrollmöglichkeit<br />

will Tividoo verstärkt Event- und Industrie-<br />

Kunden beim Live-Streaming unterstützen.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

6 Big Picture<br />

8 Nachgefragt<br />

10 Magazin/Business<br />

14 Produktion<br />

17 Technik<br />

19 Distribution<br />

20 Event<br />

22 Personalien<br />

60 Dienstleister-Überblick<br />

66 Branchenspiegel<br />

72 Kommentar: Rainer Kampe, Broadcast Solutions<br />

73 Impressum<br />

74 Termine<br />

Unsere Experten beraten Sie: 0 61 55 / 88 777 66<br />

Unglaubliche<br />

Leuchtkraft<br />

ideal für jeden<br />

Einsatz<br />

<strong>1.2021</strong><br />

5


Ein ungewöhnliches Bild<br />

Hollywood meets Live-Sport – das erste Mal überhaupt<br />

wurde in der Fußball Champions League, beim Spiel<br />

FC Bayern gegen Lazio Rom am 17. März, neben<br />

27 klassischen Broadcast-Kameras auch eine<br />

ARRI ALEXA Mini in die Produktion eingebunden.<br />

Host- Broadcaster Sky versprach sich in der HD- als<br />

auch in die UHD HDR-Liveübertragung innovative<br />

cineastische Momente und neue Blickwinkel. Neben<br />

der Cine- Kamera bestand das technische Set-Up aus<br />

einem ARRI TRINITY Stabilisierungssystem und einer<br />

Canon CN7x17 (17-120mm) Optik. Die drahtlose<br />

Datenübertragung hin zum TV Skyline Ü-Wagen lief<br />

über ein HD Wireless HCAM System.<br />

©ARRI


Magazin / Meinung<br />

Nachgefragt<br />

Agile Produktions-Workflows<br />

© Broadcast Solutions<br />

Dank innovativer remoter Produktionsansätze konnten viele<br />

Projekte trotz Corona umgesetzt werden. Welche Lehren ziehen<br />

Unternehmen daraus für ihre zukünftige Ausrichtung?<br />

Gisbert Hochgürtel<br />

Live Production Solution Specialist bei<br />

Sony Professional Systems<br />

Im Kontext der Pandemie haben sich agile Produktions-Workflows in<br />

den Medien etabliert, denn die Produktion erfolgt jetzt oft von zuhause<br />

aus. Hierfür werden jedoch entsprechend vernetzte und skalierbare<br />

Lösungen benötigt.<br />

So kann etwa mit dem Enhanced Live Production Control System (ELC)<br />

von Sony die Produktionssteuerung komplett räumlich getrennt stattfinden<br />

oder von einem einzelnen Anwender aus per Fernzugriff umgesetzt<br />

werden. Ein cloudbasiertes, automatisiertes Produktionstool soll künftig<br />

die Duplizierung von Metadaten-Einträgen verhindern und das Content-<br />

Management automatisieren. Auch Live-Kamerasysteme können dank<br />

der ST2110-Technologie über IP-Netzwerke betrieben werden. Somit<br />

ist die Remote-Produktion direkt von der Kamera weg ins IP-Netzwerk<br />

möglich.<br />

Grundsätzlich ist der Wechsel zu einer IP-basierten Infrastruktur sehr<br />

sinnvoll. Anbieter wie Sony können hier vielfach unterstützen – etwa<br />

durch die Möglichkeit für Kunden, ihre XVS-Mischer per Fernzugriff<br />

zu nutzen und virtuelle Toolsets wie Virtual Menu, aber auch BRC-<br />

Kameras mit erweiterten PTZ-Funktionen einzusetzen, die unter<br />

Verwendung des Free-D-Protokolls Tracking-Daten über IP ausgeben<br />

können. So lässt sich eine räumlich getrennte Produktion gerade bei<br />

Live Events realisieren, sodass auch in schwierigen Zeiten die sichere<br />

Übertragung spannender Live-Momente möglich ist.<br />

8 <strong>1.2021</strong>


Magazin / Meinung<br />

Markus Osthaus<br />

Geschäftsführer von TVN MOBILE PRODUCTION<br />

Mit dem Thema Remote-Produktionen beschäftigen wir und bei TVN<br />

seit Jahren, haben mit unseren Kunden unterschiedliche Use Cases<br />

entwickelt und viele bereits umgesetzt. Durch Covid 19 hat die Diskussion<br />

deutlich an Fahrt aufgenommen. Denn nur mit der Implementierung<br />

von Remote-Ansätzen in bestehende Produktionsworkflows lassen sich<br />

bestimmte Perspektiven und Produkte trotz Einschränkungen vor Ort<br />

weiter realisieren.<br />

Konkretes Beispiel: Um beim Fußball den sensiblen Bereich vor den<br />

Mannschaftsbänken von zusätzlichem Personal freizuhalten, hat TVN<br />

mit der Firma Blackcam eine Remote-Lösung für die flache Kamera auf<br />

Höhe der Mittellinie entwickelt. Durch den Einsatz eines Remote Hot<br />

Heads kann der Kameramann diese von einem anderen Platz im Stadion<br />

bedienen, notfalls sogar von zu Hause, und das so, als ob er selbst an<br />

der Kamera stehen würde. Solche Ansätze verfolgen wir verstärkt, um<br />

unseren Kunden jeweils passgenaue Workflows anbieten zu können.<br />

Auch bei unserer generellen Investitionsstrategie werden diese Möglichkeiten<br />

immer bereits mitgedacht. Denn Remote-Lösungen ergänzen<br />

unser Portfolio. Wir sind Premiumanbieter und erneuern unsere Technik<br />

laufend, haben in vielen Bereichen die neueste Technologie im Einsatz.<br />

Damit sind viele der notwendigen und sinnvollen, herstellerseitig<br />

angebotenen Features für die Remote-Produktion bei TVN bereits vorhanden.<br />

Unsere umfangreiche Erfahrung in der Außenproduktion kombiniert<br />

mit der verfügbaren Infrastruktur am Studio-Standort in Hürth darf als<br />

ideale Voraussetzung für Remote-Produktionen angesehen werden.<br />

Schon seit Beginn der Coronakrise unterstützt ein ständig optimiertes<br />

Remote-Workflow-Konzept unsere Kunden bei der Postproduktion und<br />

beispielsweise beim Remote Editing aus dem Homeoffice.<br />

Stefan Hoff<br />

Geschäftsführer der nobeo GmbH<br />

Im nächsten Schritt werden die technischen Voraussetzungen geschaffen,<br />

ganze Produktionen aus einem eigenen ‚Remote Operation Center‘<br />

umzusetzen.<br />

Die notwendigen Leitungsanbindungen bestehen und selbstverständlich<br />

profitieren wir als Unternehmen der Euro Media Group von unseren Erfahrungen<br />

mit Remote-Produktionen und der notwendigen technischen<br />

Entwicklung bei internationalen Großveranstaltungen.<br />

<strong>1.2021</strong><br />

9


Magazin / Business<br />

NEP baut Remote-Produktionsservices aus<br />

Die NEP Group übernimmt VISTA Worldlink („VISTA“), ein Unternehmen,<br />

das sich auf zentralisierte Broadcast-Lösungen spezialisiert<br />

hat. Mit der Akquisition verbindet NEP das strategische<br />

Ziel, seine Rolle als globaler Remote-Produktionsdienstleister<br />

weiter auszubauen.<br />

Schon heute bietet NEP Produktions-Hubs für Remote-Operations<br />

in Australien, den Niederlanden und Norwegen an. Zusätzliche<br />

Kapazitäten gibt es in der Schweiz und in Großbritannien.<br />

Letztes Jahr hat das Unternehmen ein „Mini-Hub“ in Washington<br />

DC in Betrieb genommen, der als erster Schritt gewertet<br />

werden konnte, den US-Markt mit remoten Produktionslösungen<br />

zu bedienen. Die Erfahrung von VISTA in Bezug auf Endto-End-Remote-Workflows<br />

und Konnektivität versetzt NEP jetzt<br />

in die Lage, die erste groß angelegte, zentralisierte End-to-End-<br />

Produktionslösung in den USA zu schaffen und weiter auf der<br />

ganzen Welt zu expandieren. Nach einer kurzen Übergangszeit<br />

wird VISTA ein Teil des US-Broadcast-Services-Geschäfts von<br />

NEP werden, das von den Co-Präsidenten Glen Levine und Howie<br />

Rosenthal geleitet wird. Joshua Liemer wird weiterhin als<br />

Präsident von VISTA tätig sein und Roy Liemer wird weiterhin<br />

eine beratende Funktion ausüben. VISTA wird von seinem bestehenden<br />

Standort in Südflorida aus operieren. Die Bedingungen<br />

des Deals wurden nicht bekannt gegeben.<br />

NEP übernimmt VISTA Worldlink<br />

RTL führt TV und Streaming weiter zusammen<br />

© RTL<br />

Die Mediengruppe RTL Deutschland<br />

führt TV und Streaming weiter zusammen<br />

und investiert gleichzeitig stärker in die<br />

eigene Produktion lokaler Inhalte. Dazu<br />

gibt es eine personelle Neuordnung und<br />

das Tochterunternehmen RTL STUDIOS<br />

soll breiter aufgestellt werden. Sämtliche<br />

Inhalte, für die die Programm- und Streamingmarken<br />

verantwortlich sind, werden<br />

künftig noch stärker plattformübergreifend<br />

orchestriert und zielgerichtet für das<br />

jeweilige Publikum ausgespielt.<br />

Ziel der Neuordnung ist es nach eigenem<br />

Bekunden, die Führungspositionen so-<br />

Frank Trösken, Jan Peter Lacher, Frauke Neeb, Henning Tewes, Inga Leschek und Jörg Graf<br />

wohl im linearen Fernsehen als auch im<br />

Streaming in Deutschland auszubauen<br />

und die Programmmarke RTL über alle<br />

Plattformen und Verbreitungswege hinweg<br />

zu stärken. Erst kürzlich hat das Unternehmen<br />

mitgeteilt, im Zuge der bevorstehenden<br />

Repositionierung der Kernmarke RTL<br />

auch ihr stark wachsendes Streamingangebot<br />

TVNOW in RTL+ umzubenennen.<br />

Mit diesen strategischen Zielsetzungen<br />

geht zum 1. März 2021 folgende personelle<br />

Neuordnung einher: Henning Tewes,<br />

Geschäftsleiter TVNOW und COO Programme<br />

Affairs & Multichannel der Medi-<br />

engruppe RTL, übernimmt im Sinne einer<br />

stringenten Programm- und Markenführung<br />

zusätzlich die Geschäftsführung von<br />

RTL Television. Der bisherige RTL Television<br />

- Geschäftsführer Jörg Graf wechselt<br />

in gleicher Funktion zum Produktionshaus<br />

RTL STUDIOS. Dort baut er gemeinsam<br />

mit RTL STUDIOS-Geschäftsführerin Inga<br />

Leschek die eigene Produktion hochwertiger<br />

Programminhalte in den Genres<br />

Unterhaltung, Factual sowie künftig auch<br />

in der Fiction für sämtliche TV- und Streamingangebote<br />

des Unternehmens sowie<br />

weitere Partner aus. Neue Programmdirektorin<br />

TVNOW wird Frauke Neeb,<br />

bisher Co-Bereichsleiterin Fiction der<br />

Mediengruppe RTL. Sie folgt zum 1. Mai<br />

2021 auf Frank Trösken, der neuer Programmdirektor<br />

von RTL Television wird.<br />

Jan Peter Lacher, Leiter des Bereichs<br />

Programmstrategie und Planung bei RTL<br />

Television, verantwortet künftig als Chief<br />

Planning & Cooperations Officer die plattformübergreifende<br />

Orchestrierung aller<br />

Inhalte. Hierzu zählen neben der Content-<br />

Ausspielung auch das Inhalte-Scouting<br />

sowie der kreative Austausch innerhalb<br />

der Bertelsmann Content Alliance und mit<br />

weiteren Kooperationspartnern.<br />

10 <strong>1.2021</strong>


Abgebildet ist hier das ATEM Mini Pro ISO Modell<br />

Der ATEM Mini vorgestellt:<br />

Das Mini-Fernsehstudio zum Gestalten<br />

von Präsentationsvideos und Livestreams<br />

Weil ein ATEM Mini quasi ein komplettes Fernsehstudio im Miniformat<br />

bietet, ist er eine bedienfreundliche Lösung für die Gestaltung von<br />

Live-TV-Sendungen mit mehreren Kameras. Schließen Sie einfach<br />

bis zu vier HDMI-Kameras und Computer, und sogar Mikrofone an.<br />

Zum Umschalten von Videoquellen wie ein Profi-Broadcaster drücken<br />

Sie dann die Tasten auf dem Bedienfeld. Sie können sogar Titel und<br />

Bild-im-Bild-Darstellungen hinzufügen und Ton mischen. Fertig zum<br />

Livestreamen auf Zoom, Skype oder YouTube!<br />

Trainings- und Lehrvideos erstellen<br />

Im ATEM Mini steckt alles Nötige drin. Alle Tasten sind auf dem Bedienfeld<br />

angeordnet. Man merkt sie sich schnell. Für den Zugriff auf erweiterte Funktionen<br />

gibt’s ATEM Software Control inklusive. Die vier HDMI-Eingänge dienen zum<br />

Anschließen von Kameras und Computern. Über den USB-Port werden Inhalte<br />

für Zoom oder Skype wie per Webcam ausgegeben. Die Multiview-Funktion<br />

ermöglicht das Sichten aller Kamerafeeds auf einem Monitor.<br />

Professionelle Videoeffekte verwenden<br />

ATEM Minis arbeiten wie die von Sendeanstalten benutzten, professionellen<br />

Broadcast-Mischer. Sie bieten Profi-Effekte wie einen DVE für Bild-im-Bild-<br />

Effekte, mit denen bei Computer-Präsentationen häufig der Redner eingeblendet<br />

wird. Geboten werden auch Titel für Referentennamen, Wischeffekte für<br />

Übergänge zwischen Quellen und ein Greenscreen-Keyer zum Ersetzen von<br />

Hintergründen mit Grafiken.<br />

Schulungen und Konferenzen live streamen<br />

Das ATEM Mini Pro Modell verfügt über eine integrierte Hardware-Streaming-<br />

Engine zum Livestreamen über seinen Ethernet-Port. Für Ihre Livestreams auf<br />

YouTube, Facebook und Twitch bedeutet das eine wesentlich bessere Qualität<br />

und einen perfekten Bewegungsfluss. Sie können sogar eine Festplatte oder<br />

ein Flash-Laufwerk an den USB-Port anschließen und Ihren Stream zum späteren<br />

Upload speichern.<br />

Livestreams bearbeiten und korrigieren<br />

Mit dem neuen ATEM Mini Pro ISO Modell können Sie Livesendungen hinterher<br />

bearbeiten, von Patzern befreien und perfektionieren. Er kann nämlich alle<br />

Videoeingaben und das Programm in fünf separaten Dateien aufzeichnen.<br />

Zusätzlich wird eine DaVinci Resolve Schnitt-Timeline gespeichert. Die können<br />

Sie mit einem Klick öffnen und Änderungen an Ihrer Livesendung vornehmen.<br />

Schnitt und Upload der perfektionierten Version Ihrer Sendung sind in wenigen<br />

Minuten erledigt.<br />

ATEM Mini ..........309 € *<br />

ATEM Mini Pro..........625 € *<br />

ATEM Mini Pro ISO..........935 € *<br />

www.blackmagicdesign.com/de<br />

*Unverbindliche Preisempfehlung inkl. MwSt. zuzüglich Versand- und Zustellungskosten.<br />

Mehr erfahren


Magazin / Business<br />

Qvest investiert in<br />

Leistungsportfolio-Ausbau<br />

Qvest will seine Marktposition und Rolle als Systemarchitekt stärken.<br />

Dazu hat das Kölner Unternehmen zwei neue Mehrheitsbeteiligungen<br />

geschlosssen - mit der tarent AG und mit macc.<br />

Die tarent AG ist ein auf Digitalberatung und Softwareentwicklung spezialisierter<br />

Technologiepartner und unterstützt Unternehmen bei der<br />

Realisierung von Digital- und Technologielösungen.<br />

Qvest sieht sich durch die Mehrheitsbeteiligung bei der tarent AG noch<br />

besser in der Lage, sich in Zielmärkten wie der Industrie und dem öffentlichen<br />

Sektor verstärkt zu positionieren. Mit mehr als 300 Mitarbeitern in<br />

Deutschland und Rumänien besitzt tarent Expertise im Design skalierbarer<br />

und flexibler IT-Lösungen wie Plattformen, Cloud Computing, Microservices,<br />

loT und Künstliche Intelligenz (KI) sowie in der Entwicklung<br />

individueller Softwarelösungen. tarent begleitet Unternehmen außerdem<br />

bei der Business- und Anforderungsanalyse, im Auf- und Ausbau agiler<br />

Workflows, sowie der Unternehmensoptimierung durch IT-Audits, Coachings<br />

und Prototyping. Das Management der tarent AG – Dr. Stefan<br />

Barth, Kai Ebenrett, Boris Esser und Alexander Steeg – führt auch nach<br />

dem Einstieg der Qvest Group die Geschäfte weiter.<br />

Kurz gemeldet<br />

AlwaysOn heißt ein neues Joint Venture der Studio Hamburg<br />

Production Group und der Social Media- Agentur HitchOn.<br />

Schwerpunkt des Unternehmens ist die Produktion von<br />

Online First und Online Only-Projekten zur Auswertung auf<br />

Plattformen wie Youtube, Social Media, öffentlich-rechtlichen<br />

und privaten Mediatheken sowie Streaming-Plattformen.<br />

Die LANG AG hat jetzt 20 AK-UC4000 Studiokameras von<br />

Panasonic mit dem entsprechenden Zubehör im Verleih.<br />

Damit will man dem wachsenden Bedarf an hochwertigen<br />

Studioaufnahmen entsprechen.<br />

RTL Deutschland hat die von BVI Television Investments,<br />

Inc., einem Unternehmen der Walt Disney Company,<br />

gehaltenen SUPER RTL-Anteile in Höhe von 50 Prozent<br />

übernommen. Die Mediengruppe RTL ist damit jetzt<br />

alleiniger SUPER RTL-Gesellschafter.<br />

Broadcast Solutions und LOGIC media solutions haben<br />

eine Vertriebspartnerschaft für das hi (human interface)<br />

Steuersystem für Broadcast und Medien geschlossen.<br />

LOGIC ist für den deutschen Markt zuständig und übernimmt<br />

hier auch den First Level Support.<br />

Telestream, ein Genstar Capital-Unternehmen, hat<br />

Masstech, Anbieter von hybriden Cloud-basierten Speicher-<br />

und Asset-Lifecycle-Management-Lösungen für die<br />

Medien- und Entertainment-Industrie, übernommen.<br />

Boris Esser, Board-Member bei tarent<br />

Zusätzlich zu tarent hat sich Qvest eine Mehrheitsbeteiligung an macc<br />

gesichert. Zu dessen Kernkompetenzen gehört die Strategie- und<br />

Organisationsentwicklung sowie die erfolgreiche Gestaltung von Veränderungsprozessen.<br />

macc ist spezialisiert auf die Beratung von Organisationen<br />

und Unternehmen in Sachen Corporate Innovation und<br />

Digitalisierung sowie auf Mitarbeiter- und Führungskräfteentwicklung<br />

inklusive Training und Coaching von Teams und Einzelpersonen bei organisationsbezogenen<br />

Change- und Culture Management-Themen.<br />

Mit der Beteiligung möchte die Qvest ihr Leistungsspektrum im Consultingbereich<br />

über die Technologieberatung hinaus im Design von Strategie-<br />

und Geschäftsentwicklung erweitern. Im Rahmen von Digitalisierungsvorhaben<br />

berät das Unternehmen künftig gemeinsam mit macc<br />

zur Reorganisation und Kulturentwicklung durch die Implementierung<br />

unternehmensweiter Transformationsprogramme.<br />

Gravity Media hat mit Grass Valley einen mehrjährigen<br />

Vertrag über fünf Millionen US-Dollar abgeschlossen. Er<br />

beinhaltet unter anderem die Anschaffung von Sirius-<br />

Routern der Serie 840 für die zwölf Veranstaltungsorte<br />

der UEFA Fußball-Europameisterschaft 2021.<br />

Sky Deutschland und die Mediengruppe RTL haben eine<br />

neue Streaming- und Content-Partnerschaft vereinbart.<br />

TVNOW, der Streamingdienst der Mediengruppe RTL,<br />

ist nun über die Sky Q-Plattform verfügbar. Gleichzeitig<br />

sublizensiert Sky an RTL die Free-TV- Live-Übertragungsrechte<br />

an vier ausgewählten Formel 1-Rennen.<br />

12 <strong>1.2021</strong>


Magazin / Produktion<br />

Neues E-Sports Livestreaming Studio<br />

© Studio Hamburg MCI<br />

Das Hamburger E-Sport-Unternehmen MateCrate will allen Gamern<br />

in Deutschland professionellen E-Sport ermöglichen. Mit<br />

der ersten Turnierserie für Einzelspieler und Einzelspielerinnen,<br />

den City Masters, verknüpft das Unternehmen Gamer zu regionalen<br />

Teams und fördert den Einstieg in den E-Sport. Die eigene<br />

Profi-Organisation MTW (Mortal Teamwork) nutzt MateCrate, um<br />

talentierte Nachwuchsspieler auf ihrem Weg weiter zu begleiten.<br />

E-Sport Action bei den City Masters<br />

Seit 2020 produziert und organisiert MateCrate unter der Marke<br />

UNITED (E-Sports) professionelle E-Sport Ligen und Turniere im<br />

deutschsprachigen Raum. Dabei spielt der Live-Broadcast eine<br />

wichtige Rolle und wird im eigenen Studio produziert. MCI unterstützte<br />

MateCrate bei der technischen Umsetzung und Inbetriebnahme<br />

ihres ersten Live E-Sports Studios. Die Studio Hamburg<br />

Werkstätten designten die Kulisse für das neue Studio, das für<br />

bis zu zehn Spieler und mit ausreichend vielen Zuschauerplätzen<br />

geplant wurde. Zusätzlich wurde ein Bereich für Kommentatoren<br />

eingerichtet, in dem ein fester Moderator mit wechselnden Experten<br />

die Spielbegegnungen kommentieren kann. Das Regiekonzept<br />

besteht aus einer Hauptregie, in der die unterschiedlichen<br />

Signale zusammenlaufen und eine Art „Spiel-Regie“, über die<br />

die Spielszenen in die Hauptregie geleitet werden. Technisches<br />

Herzstück in der Regie bildet eine Ross Ultrix Kreuzschiene, über<br />

die die unterschiedlichen Signale aus Studio, Moderatorenbereich,<br />

Zuschauerplätzen, Spieler und POV-Spielszenen geroutet<br />

werden. Ein Ross Carbonite Black Video Mischer sorgt für bedienungsfreundliches<br />

Handling der Videosignale. Eine besondere<br />

Herausforderung bestand in der Verknüpfung von personalisierten<br />

POV-Spielerszenen mit den passenden Facecams der Spieler<br />

und zusätzlichem Grafik-Ingest über Spieldaten, Maps, Turnierstand<br />

etc. Hierfür wurde von MCI, in Zusammenarbeit mit Ross<br />

Video, die „Spiel-Regie“ auf Basis der Ross DashBoard Software<br />

aufgesetzt und programmiert. Eine Ross XPression liefert<br />

Grafik Ingests. Das Head-up-Display und die Grafiken werden<br />

via Open Broadcast Software mit den Spielszenen kombiniert.<br />

Diese Signale werden pro teilnehmenden Spieler, als jeweils ein<br />

kombiniertes Einzelsignal an die Ross Ultrix übertragen und stehen<br />

für die Live Produktion als eigenständige Videoquellen zur<br />

Verfügung. Grundsätzlich schickt das Spiel einen Text-String per<br />

UDP an den PC in der Hauptregie. Der String enthält eine Unique<br />

ID die den Spieler über das Turnier repräsentiert. Dieser String<br />

wird von dem Custom Panel bestätigt, angenommen und mit der<br />

richtigen Facecam gemappt. Der Key mit dem DVE wird geöffnet<br />

und der Spieler ist zu sehen. Zuvor muss im DashBoard Panel jedem<br />

Spieler eines Teams die richtige ID zugeordnet werden. Erst<br />

bei Übereinstimmung sieht man den entsprechenden Spieler, mit<br />

passender Facecam und passenden Spieldaten.<br />

Corona-bedingt wurden die Spieler zuletzt problemlos von zuhause<br />

in den Studio-Workflow, über das Ross DashBoard, integriert<br />

und von dort Live auf Twitch gestreamt.<br />

Neoxfilm produziert „Stay Live“-Konzertreihe<br />

© Neoxfilm<br />

„Stay Live“-Produktion im Kreuzberger Club SO36<br />

Mit der Online-Konzertreihe „Stay Live“ will ZDFkultur zusammen<br />

mit der gemeinnützigen Fördereinrichtung „Initiative Musik“ der stillgelegten<br />

Musikszene unter die Arme greifen. Im Berlin Kreuzberger<br />

Club SO36 produzierte die Kölner Neoxfilm im Auftrag von Turbokultur<br />

die erste Folge der „Stay Live“-Konzerte, die natürlich ohne<br />

Publikum stattfanden. Zum Einsatz kam dabei ein ARRI Multicamsystem,<br />

PL-Filmoptiken und ein eigens entwickeltes Lichtdesign.<br />

Das Soundmastering wurde live über eine Remoteanbindung aus<br />

dem Tonstudio Köln umgesetzt. Gedreht wurde im Februar 2021,<br />

veröffentlicht werden die etwa 15 Konzerte auf https://zdfkultur.de.<br />

Das Konzert- und Dokuformat „Stay Live“ ist Teil von #BEATCovid<br />

– unter diesem Hashtag bündelt das ZDF künftig seine besonderen<br />

Programmanstrengungen im Bereich Kultur. Das neue Format<br />

erlaubt jungen Musikerinnen und Musikern in legendären Clubs<br />

endlich wieder ihr Können unter Beweis und dort auf anerkannte<br />

Größen aus Pop, Rock oder Hiphop zu treffen.<br />

14 <strong>1.2021</strong>


READY-TO-GO REMOTE SOLUTIONS<br />

A customizable remote video production ecosystem<br />

for broadcast, cinema, and live events.<br />

In November 2020, cinematographer David Baillie partnered with Motion Impossible to demonstrate how<br />

productions and crew members could effectively social distance on set without compromising stunning, cinematic<br />

images, complete with camera movement. Baillie used a combination of ARRI SkyPanels, ALEXA Mini LF<br />

camera, and SRH-360 stabilized remote head paired with the Motion Impossible Agito robotic dolly system<br />

to show how effective the gear was on action sequences, drama, and even a car commercial.<br />

“Combining the ARRI SRH-360 and the Agito gives back to cinematographers much of the creativity and freedom<br />

of movement we had before COVID restrictions. In addition, they can often do away with the hassle of laying track.<br />

This is a combination I expect the industry to continue using long after we’ve all been vaccinated.”<br />

David Baillie, BAFTA and Emmy-winning cinematographer<br />

SRH-360<br />

www.arri.com/remote-solutions


Magazin / Produktion<br />

Lawo-IP-Lösungen bei der Ski-WM-Produktion<br />

© Lawo<br />

Bei den FIS Alpine World Ski Championships 2021, die vom 8.<br />

bis 21. Februar 2021 im Südtiroler Cortina d‘Ampezzo stattfanden,<br />

setzte FIS-Broadcast-Partner Infront Productions beim Betrieb<br />

des internationalen Sendezentrums und bei der Verteilung<br />

der Feeds auf eine IP-Broadcast-Infrastruktur von Lawo. Tragende<br />

Säulen des Setups bildeten die softwaredefinierte IP-Core-<br />

Technikraum mit LAWO-IP-Equipment<br />

Routing-, Processing- & Multiviewing-Plattform V__matrix sowie<br />

der vm_dmv Distributed 4K IP Multiviewer. Für die übergeordnete<br />

Steuerung nutzte Infront Productions den VSM (Virtual Studio Manager),<br />

die IP-basierte Broadcast-Steuerungs- und Workflow-Lösung<br />

von Lawo. Das V_Matrix-System, das in Cortina d’Ampezzo<br />

zum Einsatz kam, ist identisch mit dem Setup, das Infront Productions<br />

für die FIS Nordic World Ski Championships 2021 in Oberstdorf<br />

(23. Februar – 7. März) aufbaute. Jedes dieser beiden Lawo<br />

V__matrix-Setups bestand aus 41 C100 Processing Blades für<br />

das Streaming, sowie sieben C100, die mit vm_dmv Multi-Viewing-Funktionalität<br />

konfiguriert wurden.<br />

Ein Vorteil des modularen VSM Steuerungssystems – es muss<br />

nicht für jedes Event neu konfiguriert werden. „Die User erstellen<br />

an den Software-Panels ihre individuellen Profile, die über alle<br />

im System verfügbaren Software-Panels hinweg genutzt werden<br />

können“, erklärt Filip Vojsovic, System Engineer bei Lawo. Vojsovic<br />

weiter: „Somit kann die Signalbelegung auf allen Panel-<br />

Positionen optimal an die Bedürfnisse der Anwender angepasst<br />

werden, so dass alle Profile gespeichert und per Knopfdruck abgerufen<br />

werden können. Im Gegensatz zu den Bedieneransichten<br />

öffnen sich für Administratoren viele verschiedene Bereiche,<br />

die eine detailliertere technische Konfiguration ermöglichen.“ Diese<br />

workflow-optimierte Panel-Konfiguration ist das Ergebnis einer<br />

langjährigen, engen Zusammenarbeit zwischen Infront und Lawo.<br />

Effiziente HDR-Workflows beim Live-Sport<br />

© Sony<br />

Die zweijährige Zusammenarbeit bei HDR-<br />

Workflows trägt Früchte – die Euro Media<br />

Group (EMG), Anbieter von Medien- und<br />

Produktionslösungen, kann zusammen<br />

mit Sony effiziente HDR-Produktionen<br />

anbieten. So werden etwa Live-Fußballspiele<br />

bei Canal+ in UHD HDR produziert.<br />

Seit einigen Jahren experimentieren Sendeanstalten<br />

mit HDR, um noch lebhafter<br />

BT Sport Fußball-Produktion<br />

wirkende Bilder von Live-Veranstaltungen<br />

zu übertragen. Doch im Gegensatz zur<br />

Umstellung von HD auf 4K ist der Wechsel<br />

von SDR auf HDR komplex: Es müssen<br />

nicht nur die Bildwechselfrequenz,<br />

sondern auch Farbskala, Quantisierung,<br />

Auflösung und der Dynamikbereich<br />

konvertiert werden – und zwar durchgängig<br />

von der Bilderfassung bis hin zur<br />

Übertragung. Auf Basis des Workflows<br />

SR Live von Sony haben beide Anbieter<br />

gemeinsam einen durchgängigen HDR-<br />

Workflow mit hoher Bildqualität für Live-<br />

Formate entwickelt. Zum Einsatz kommen<br />

dabei Kameras vom Typ HDC-3500,<br />

der HDR-Prozessor HDRC-4000 und<br />

Referenzmonitore vom Typ BVM-HX310.<br />

Die Grundlage für dieses Set-up bilden<br />

etablierte SDR-Workflows und -Vorgänge<br />

und das war laut Gaël Tanguy, CTO bei<br />

EMG France, auch enorm wichtig: „Die<br />

Anweisung unseres Kunden lautete, den<br />

Zuschauern ein neues HDR-Erlebnis zu<br />

bieten, ohne dabei die SDR-Altkunden zu<br />

vernachlässigen. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit Sony und Canal+ konnten wir<br />

das Thema HDR-Workflows strategisch<br />

angehen, statt uns nur auf einen Teil der<br />

Lieferkette zu konzentrieren. Die Lösung<br />

für den HDR-Workflow ist jetzt im Einsatz,<br />

für alle Beteiligten zugänglich und dank<br />

der Schulungen von Sony unabhängig<br />

von unseren Technikern bedienbar.“<br />

16 <strong>1.2021</strong>


Magazin / Technik<br />

Canon startet neue PTZ-Kamera-Familie<br />

© Canon<br />

Canon CR-N500 PTZ-Kamera<br />

Canon bringt drei neue PTZ-Kameras auf den Markt: CR-N500 und<br />

CR-N300 für den Indoor- sowie CR-X500 für den Outdoor-Einsatz.<br />

Ergänzt wird das Angebot durch das Bedienpanel RC-IP100, über<br />

das sich die Schwenk-, Neige- und Zoomfunktionen der Kameras<br />

fernsteuern lassen. Damit reagiert Canon auf die steigende Nachfrage<br />

nach Inhalten und den Bedarf an kleineren, effizienteren Produktionsmethoden.<br />

In den letzten zwölf Monaten registrierte das Unternehmen<br />

„ein exponentielles Wachstum im Bereich ferngesteuerter<br />

Videoproduktionen sowie der Live-Streaming-Branche“. Letztere sei<br />

allein in der Zeit zwischen März und April 2020 um 45 Prozent gewachsen.<br />

Die PTZ-Kameras CR-N500 und CR-N300 eignen sich für den Einsatz<br />

in geschlossenen Räumen, die CR-X500 wurde hingegen für<br />

den Außenbereich entwickelt. Gemeinsamer Nenner der drei neuen<br />

Modelle sind die fortschrittlichen Imgaging- und Netzwerktechnologien<br />

von Canon, durch die sich hochwertiges 4K-UHD-Material<br />

mit vielseitiger IP-Protokollkompatibilität erstellen lässt. Dazu gehört<br />

ebenfalls das neu entwickelte XC-Protokoll, das einen einfachen und<br />

effizienten Remote-Produktionsworkflow ermöglicht. Zusammen mit<br />

der Fernbedienung RC-IP100 und der Remote Camera Control Application<br />

erlaubt das neue XC-Protokoll einen Workflow mit anderen<br />

kompatiblen Canon Videoprodukten innerhalb einer Produktion.<br />

Einsteiger- Videomischer<br />

Mit dem Videomischer XVS-G1 stellt Sony das neueste<br />

Modell der bewährten Produktreihe vor. Der kompakte Einsteiger-Videomischer<br />

wurde als Plattform der nächsten Generation<br />

entwickelt und kombiniert die Leistung einer neuen<br />

Videoverarbeitungs-Engine mit einem zeitgemäßen Design.<br />

Das XVS-G1-System ist für Live-Produktionsanforderungen<br />

wie Sport-, Nachrichten- oder Unterhaltungsprogramme<br />

ausgelegt und ist für kleine bis mittelgroße Studios, Sendefahrzeuge<br />

für Außeneinsätze sowie mobile Produktionseinheiten<br />

ausgelegt. Eines der Hauptmerkmale des Live-Mischers<br />

ist seine Hybridstruktur: eine Zentraleinheit (CPU) mit<br />

einem Grafikprozessor (GPU) und einem Field Programmable<br />

Gate Array (FPGA). Diese Kombination soll für höchste<br />

Leistung und Zuverlässigkeit bei der verbesserten visuellen<br />

Bearbeitung sorgen. Für einen kompakten, leichten und sicheren<br />

Betrieb stehen vier Bedienpanel aus der ICP-X7000-<br />

Serie von Sony zur Verfügung.<br />

Aircraft with RF system<br />

8×HD OBvans<br />

2×4K OBvans<br />

© Sony<br />

Sony XVS-G1-Videomischer<br />

<strong>1.2021</strong><br />

www.reckord.tv<br />

17


Magazin / Technik<br />

ARRI optimiert Live-Broadcasting-Angebot<br />

© ARRI<br />

ARRI kündigt eine neue Version des Kameramodells AMIRA an:<br />

die AMIRA Live. Diese wurde speziell für Live-Übertragungen mit<br />

mehreren Kameras entwickelt und kommt ohne die externe Verkabelung<br />

zwischen dem Gehäuse und dem Glasfaseradapter<br />

aus. Auch neu ist ein Software-Update mit vielen neuen Funktionen<br />

sowie der VMM-1-Multicam-Suchermonitor. Wie andere<br />

ARRI AMIRA Live Multicam-System<br />

Blackmagic Design hat mit der Blackmagic Pocket Cinema Camera<br />

6K Pro eine neue Super-35-Kamera vorgestellt. Zu den<br />

Leistungsmerkmalen gehören die drei internen Infrarot-ND-Filter,<br />

der 1.500 Nit helle 5 Zoll HDR-Touchscreen und die Mögfür<br />

die Multicam-Übertragung angepasste Super-35-Kameras<br />

benötigte die AMIRA bisher mehrere externe Kabel, welche die<br />

Kamera mit dem Glasfaser-Backend für die SMPTE-311M-Signalübertragung<br />

verbinden. Für Live-Broadcaster stellen diese<br />

Kabel weiteren Aufwand und ein unerwünschtes, zusätzliches<br />

Risiko für versehentliche Verbindungsabbrüche oder Beschädigungen<br />

dar. Die AMIRA Live beseitigt<br />

diese Risiken und ist durch ihre übersichtliche<br />

Kamerakonfiguration für Kameraleute<br />

nun noch einfacher zu bedienen.<br />

Eine weitere Komponente des neuen AMI-<br />

RA-Live-Systems ist der Monitor VMM-1.<br />

Dieser vielseitige 10“-Suchermonitor von<br />

ARRI wird direkt an die Schnittstelle für den<br />

Kamerasucher angeschlossen oder kann<br />

mit dem Camera Control Panel CCP-1 verbunden<br />

werden. Er verfügt über Bedienelemente<br />

für Kontrast, Farbe, Hintergrundbeleuchtung<br />

und Peaking (einschließlich<br />

Peaking-Ein-/Aus-Schalter), einen physischen<br />

Ein-/Aus-Schalter für das frontseitige<br />

Tally sowie zwei User-Buttons. Zum<br />

Monitor gehört die verstellbare, schnell lösbare<br />

Monitor-Halterung MYS-1 von ARRI,<br />

die speziell für den VMM-1 und Multikamera-Anwendungen<br />

entwickelt wurde.<br />

Blackmagic präsentiert Pocket Cinema 6K Pro Kamera<br />

© Blackmagic Design<br />

Blackmagic Pocket Cinema Camera 6K Pro<br />

lichkeit zur Verwendung von NP-F570 ähnlichen Akkus. Der Super-35-HDR-Bildsensor<br />

mit 13 Blendenstufen Dynamikumfang<br />

hat eine Dual-Native-ISO-Grundempfindlichkeit von 25.600 und<br />

löst mit 6144 x 3456 Pixeln auf – so sind Aufnahmen mit bis zu<br />

60 fps bei voller Auflösung oder 120 fps im Crop-Modus möglich.<br />

Objektive werden über einen gebräuchlichen EF-Mount mit<br />

dem Kameragehäuse verbunden.<br />

Der 5-Zoll-Touchscreen der Pocket Cinema Camera 6K Pro<br />

ist ein nach oben und unten neigbares (aber nicht nach vorne<br />

drehbares) HDR-Display, das mit einer Helligkeit von 1500 Nits<br />

strahlt. Als Onscreen-Overlays werden der Status- und Aufzeichnungsparameter,<br />

ein Histogramm, Fokus- und Peaking-<br />

Indikatoren, Pegel oder Bildrandmarkierungen angezeigt. Wer<br />

sich dennoch nicht auf das Display verlassen möchte, für den<br />

bietet BMD einen optional erhältlichen schwenkbaren Sucher<br />

an, der mit einem 1280 x 960 OLED-Farbdisplay und eingebautem<br />

Näherungssensor überzeugen möchte. Auch neu<br />

in der neuen Pocket Cinema Camera 6K Pro ist der Einsatz<br />

größerer Akkus, im NP-F570 Stil und ein optionaler Akkugriff.<br />

Außerdem lässt sich der Akku über den USB-C-Expansionsport<br />

mit Strom druch Akku-Packs, Handy-Ladegeräte oder<br />

Laptop-Computer speisen.<br />

18 <strong>1.2021</strong>


Magazin / Distribution<br />

ARD-Inhalte erobern das Social Web<br />

2020 haben die Social-Media-Videos der<br />

ARD auf Facebook und YouTube 9,7 Milliarden<br />

Views erreicht - 46 Prozent mehr als im<br />

Vorjahr. Gefragt waren vor allem Nachrichten-<br />

und Wissenschaftskanäle. Die ARD-<br />

Accounts kamen dabei auf 563 Mio. Interaktionen,<br />

also Likes, Shares und Kommentare<br />

– ebenfalls ein neuer Höchstwert. 2019 gab<br />

es 306 Mio. Interaktionen. „Mehr als je zuvor<br />

haben sich Userinnen und User Videos aus<br />

den ARD-Redaktionen im Social Web angesehen.<br />

Die Zahlen belegen, wie wichtig es<br />

ist, dass wir mit unseren Angeboten auch<br />

dort sind, wo die Menschen sich im Alltag<br />

bewegen,“ sagt ARD-Vorsitzender Tom<br />

Buhrow. „Gleichzeitig ist der Austausch<br />

und das Feedback der Userinnen und<br />

User im Social Web zu einem wichtigen<br />

Bestandteil unserer täglichen Arbeit geworden<br />

- nicht nur, aber gerade auch in<br />

Zeiten der Pandemie.“<br />

Eine der wichtigsten ARD-Marken im<br />

Social Web: das Nachrichtenflaggschiff<br />

„Tagesschau“. Mit rund 2,9 Millionen<br />

Follower*innen auf Instagram, 2,1 Millionen<br />

Follower auf Facebook und insgesamt<br />

235 Millionen Interaktionen ist<br />

die „Tagesschau“ für viele Menschen die<br />

Nachrichtenquelle Nummer 1 in sozialen<br />

Netzen. Das gilt auch für die jungen User<br />

der Plattform Tik Tok. Rund 841.000<br />

Follower*innen zählte der Account der<br />

„Tagesschau“ im März 2021 auf der<br />

Kurzvideoplattform.<br />

WDR-Intendant und ARD-Vorsitzender Tom Buhrow<br />

© WDR/Annika Fußwinkel<br />

Media Broadcast startet eigenes 5G-Campusnetz<br />

Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland hat Media<br />

Broadcast in Nauen bei Berlin sein 5G-Standalone Campusnetz<br />

in Betrieb genommen. So soll das eigene 5G Portfolio in einem<br />

realen Umfeld weiterentwickelt werden und als Proof of Concept<br />

(PoC) für die neuen Services dienen. Media Broadcast stellt sein<br />

5G-Campusnetz aber auch anderen Unternehmen für Tests zur<br />

Verfügung. So kann die herstellerunabhängige Installation, die sowohl<br />

einen großen Innen- als auch einen Außenbereich umfasst,<br />

für Tests ihrer eigenen Anwendungen, insbesondere im Medien-<br />

Produktionsbereich, genutzt werden. Nach einer intensiven Planungs-<br />

und Aufbauphase, in der alle beteiligten Partner trotz der<br />

coronabedingten Einschränkungen die gesetzten Meilensteine<br />

weitestgehend einhalten konnten, wurden die einzelnen Kompo-<br />

nenten des Netzes nun in Nauen erfolgreich in Betrieb genommen.<br />

Auch erste Anwendungen wurden bereits getestet.<br />

Das dort verwendete 5G-Kernnetz, der „Open5GCore“, ist eine<br />

Lösung vom Fraunhofer-Institut FOKUS. Der „Open5GCore“ ist<br />

vollständig kompatibel mit dem 3GPP-Standard. Ein wesentliches<br />

Merkmal dieser Lösung ist die Interoperabilität, also das reibungslose<br />

Zusammenspiel mit Komponenten unterschiedlicher Hersteller.<br />

So wird eine Abhängigkeit von einzelnen Unternehmen vermieden,<br />

was insbesondere für Medienunternehmen und andere<br />

Betreiber kritischer Infrastrukturen von großer Bedeutung ist. Darüber<br />

hinaus bietet die Software-basierte Lösung einen Rahmen<br />

für individualisierte Anwendungsfälle von Kunden und Partnern.<br />

HbbTV-Rating-Monitor<br />

Die Bayerische Medien Technik GmbH (bmt) startet den HbbTV-<br />

Rating-Monitor, ein Analyse-Tool, mit dem Anzahl, Verweildauer<br />

und Empfangswege der zugeschalteten HbbTV-Geräte eingesehen<br />

werden können. Gedacht ist das Tool vor allem für TV-<br />

Sender, deren Quoten nicht tagesaktuell ausgewertet werden.<br />

In frei einstellbaren Slots, zum Beispiel in 60sec oder 15-Minuten-Slots,<br />

sowie über einen frei einstellbaren Zeitraum, wie zum<br />

Beispiel die vergangenen 24 Stunden, den Vortag oder einen<br />

bestimmten Zeitraum in der Vergangenheit, lässt sich die Nutzung<br />

anbieterbezogen analysieren. Die Entwicklung des HbbTV-<br />

Rating-Monitors der bmt wurde durch die Bayerische Landeszentrale<br />

für neue Medien (BLM) unterstützt und gefördert.<br />

Besseres Rennerlebnis<br />

Zum Start der neuen Formel 1-Saison hat Sky Q das Übertragungsangebot<br />

weiter optimiert, um den Fans ein umfassendes,<br />

hochwertiges Rennerlebnis zu bieten. Auf der Formel-1-Startseite<br />

von Sky Q finden Fans Highlight-Clips der Rennen auf Abruf,<br />

die aktuellen Live Streams, alle YouTube-Kanäle aller Formel-<br />

1-Teams, inklusive des neuen offiziellen Mick-Schumacher-Kanals,<br />

bis hin zur „Was hab‘ ich verpasst?“ Funktion. Dazu gibt es<br />

Rennklassiker und Dokumentationen auf Abruf. Bei Sky Q kann<br />

man während des Live-Rennens aus einer von 20 On Board-<br />

Kameraperspektiven wählen Alle Live-Streams sind direkt über<br />

die Formel-1-Startseite auf Sky Q erreichbar. Mit HDR wurde zudem<br />

die Bildqualität erhöht.<br />

<strong>1.2021</strong><br />

19


Magazin / Event<br />

IBC 2021 soll Hybrid-Event werden<br />

Die IBC-Organisatoren haben am 17. Februar neue Pläne zur Realisierung der diesjährigen<br />

Broadcastmesse in Amsterdam, einschließlich einer Verschiebungsoption, bekannt gegeben.<br />

Sie reagieren damit auf die anhaltende Planungszurückhaltung potentieller Aussteller.<br />

Die COVID 19-Pandemie sorgt dafür, dass viele ihr Messe-Engagement grundsätzlich<br />

überdenken.<br />

Die IBC-Organisatoren planen demnach vom 10. bis 13. September<br />

2021 weiter ein Live-Event auf dem RAI-Messegelände<br />

in Amsterdam, allerdings mit einem neuen hybriden Ansatz, der<br />

eine digitale Ergänzung der Veranstaltung vorsieht. Zudem wird<br />

eine Ausweichoption für Anfang Dezember 2021 in Aussicht gestellt.<br />

„Die IBC Show 2021 soll der Branche helfen, sich nach<br />

einem sehr herausfordernden Jahr neu zu orientieren. Wir sind<br />

fest entschlossen, der Katalysator für die Branche zu sein, um<br />

von der Pandemie zurück zu kommen - und wie immer eine<br />

Veranstaltung zu schaffen, die ‚von der Branche, für die Branche‘<br />

ist. Unsere Priorität ist es, das Geschäft wieder auf eine<br />

Weise zu betreiben, die die Sicherheit aller gewährleistet. Wir<br />

wollen transparent und fair mit allen sein und deshalb machen<br />

wir unsere Pläne für dieses Jahr jetzt klar“, sagte Michael Crimp,<br />

Chief Executive der IBC.<br />

„Wir alle navigieren durch die Komplexität einer globalen Pandemie.<br />

Während wir optimistisch sind, was die Rückkehr einer<br />

Live-Show in diesem Jahr angeht, sind wir auch realistisch, was<br />

die Hürden angeht, die wir überwinden müssen, und wir verfolgen<br />

genau die Makrofaktoren, die die Fähigkeit und Bereitschaft<br />

der Menschen beeinflussen werden, zu Massenveranstaltungen<br />

zurückzukehren.“<br />

Die IBC-Organisatoren haben Pläne für verschiedene Szenarien<br />

erstellt und sich mit der RAI und den IBC-Stakeholdern darauf<br />

geeinigt, die Show bei Bedarf auf den 3. bis 6. Dezember 2021<br />

zu verlegen. Eine Entscheidung darüber, ob die Messe im September<br />

stattfindet oder in den Dezember verlegt wird, wird zwischen<br />

Ende Mai und Anfang Juni bekannt gegeben, um sicherzustellen,<br />

dass Aussteller und Besucher genügend Zeit haben,<br />

ihre Pläne entsprechend anzupassen und Kosten zu minimieren.<br />

Crimp meinte auch: „Bei der IBC ging es immer darum, die<br />

Branche zusammenzubringen. Viele Leute sagen mir, wie sehr<br />

sie Live-Events vermissen, nicht nur wegen der persönlichen<br />

Gespräche, sondern auch wegen der zufälligen Begegnungen<br />

in der Warteschlange beim Kaffee oder beim Warten auf die<br />

Straßenbahn oder ein Taxi. Im aktuellen Umfeld wird die IBC<br />

2021 nicht den gleichen Umfang haben wie die Veranstaltung<br />

2019. Wir erwarten einen Rückgang der Langstreckenreisen.<br />

Wir glauben jedoch, dass das europäische Kernpublikum der<br />

IBC stark vertreten sein wird. Die IBC 2021 wird nicht so groß<br />

sein, aber wir werden dafür sorgen, dass sie genauso gut ist.<br />

Wir freuen uns wirklich darauf, so viele Menschen wie möglich<br />

im September oder Dezember dieses Jahres in Amsterdam zu<br />

sehen.“<br />

Als Teil des Engagements, ein breiteres Publikum zu erreichen,<br />

sollen diejenigen, die nicht nach Amsterdam reisen können, die<br />

Möglichkeit haben, das Beste der Live-Show über die digitalen<br />

Plattformen der IBC zu erleben. Dieser hybride Ansatz soll neue<br />

Möglichkeiten schaffen, Einblicke und Informationen für die globale<br />

Medien- und Technologie-Community online zu teilen.<br />

„Unser Fokus liegt auf der Zusammenarbeit mit unseren Kunden,<br />

um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, indem wir<br />

Gespräche und die Generierung von Leads vorantreiben, sowohl<br />

durch ein Live-Event als auch online“, sagte Steve Connolly,<br />

Direktor der IBC. „Wir haben viel Optimismus und Unterstützung<br />

von unseren Kunden erlebt, die wie wir darauf brennen,<br />

wieder ins Geschäft zu kommen. Wir haben bereits 60 % der<br />

Standbuchungen im Vergleich zu 2019 erreicht, mit 650 Ständen<br />

und 30.000 Quadratmetern Fläche, die jetzt in 13 Hallen<br />

gebucht sind.“<br />

Hybrid-Konzept für die IBC 2021<br />

20<br />

<strong>1.2021</strong>


Magazin / Event<br />

ANGA COM Messe wird auf 2022 verschoben<br />

Die für Juni geplante Breitband- und Medienmesse ANGA COM wird aufgrund der Corona-<br />

Virus-Pandemie auf nächstes Jahr verschoben. Neues Veranstaltungsdatum ist der 10. bis 12.<br />

Mai 2022 in Köln. In diesem Jahr gibt es vom 8. bis 10. Juni nur den Online-Kongress ANGA<br />

COM DIGITAL mit virtuellem Konferenzprogramm, Networking und digitalen Showrooms.<br />

Dr. Peter Charissé, Geschäftsführer der ANGA COM: „Es ist<br />

weiterhin nicht absehbar, wann internationale Messen wieder<br />

erlaubt sein werden und die vielfältigen Reisebeschränkungen<br />

entfallen. Unsere ANGA COM steht nicht nur für Produktpräsentationen<br />

und Geschäftsabschlüsse, sondern auch dafür, dass<br />

sich die Branche im eigentlichen Wortsinn „nahe“ kommt – und<br />

dies unbeschwert und international. Das können wir mit der notwendigen<br />

Vorlaufzeit für 2021 nicht mehr garantieren. Deshalb<br />

mussten wir die schwere, aber aus unserer Sicht konsequente<br />

Entscheidung für eine erneute und längerfristige Verschiebung<br />

treffen. Im Mai nächsten Jahres wollen wir dann mit Vollgas zu<br />

einem glanzvollen Messeauftritt durchstarten.“<br />

Zum ursprünglich geplanten Messetermin findet vom 8. bis 10.<br />

Juni 2021 ein neues virtuelles Veranstaltungsformat, die ANGA<br />

COM DIGITAL, statt. Mit diesem neuen Online-Kongress bietet<br />

die ANGA COM Unternehmen auch in diesem Jahr die Möglichkeit,<br />

sich vor internationalem Publikum zu präsentieren. Ab<br />

sofort sind Anmeldungen für eine Digital Partnership möglich.<br />

Digital Partner können sich aktiv am umfangreichen Konferenzprogramm<br />

zu Technik- und Strategiethemen aus den Bereichen<br />

Breitband und Medien beteiligen, in Digital Showrooms ihre<br />

Produkte und Dienstleistungen präsentieren und zahlreiche Networking-Optionen<br />

nutzen. Ein Booklet zu den Leistungen und<br />

Preisen der Digital Partnerships und die Anmeldeunterlagen sind<br />

bereits online unter www.angacom.de/digital verfügbar. Je nach<br />

dem bevorzugten Level der Partnerschaft (Bronze bis Platinum)<br />

belaufen sich die Kosten auf 5.000 bis 25.000 Euro.<br />

Dr. Peter Charissé: „Wir hätten unsere Kunden, Partner und<br />

Freunde gerne schon dieses Jahr wiedergesehen. Aber wir<br />

sind überzeugt, ihnen mit dem neuen Online-Kongress ANGA<br />

COM DIGITAL unter den aktuellen Bedingungen die bestmögliche<br />

Alternative anbieten zu können. Mit unserer neuen digitalen<br />

Event-Plattform wollen wir den Unternehmen eine online-optimierte<br />

Präsenz mit Showrooms, Vorträgen, Webinaren und Keynotes<br />

zur Verfügung stellen, um unser einmaliges, europaweites<br />

Fachpublikum auch unter den aktuellen Umständen effizient und<br />

effektiv zu erreichen.“<br />

ANGA COM in Köln<br />

ISE 2021 „Live & Online“ in vier Städten<br />

Die diesjährige Integrated Systems Europe (ISE) wird wegen der<br />

anhaltenden Corona-Pandemie und den damit verbundenen<br />

Reisebeschränkungen nicht in gewohnter Form stattfinden. Veranstalter<br />

Integrated Systems Events und seine Miteigentümer<br />

AVIXA und CEDIA wollen das traditionelle Großmesseformat<br />

durch lokale Veranstaltungen in den vier Städten ersetzen. Dazu<br />

kommt ein digitales Angebot powered by CISCO. Die Ersatzveranstaltungen<br />

„ISE Live & Online“ sollen dem am 1./2. Juni<br />

in der Fira-Messe in Barcelona, am 8./9. Juni im MAC Forum in<br />

München, am 15./16. Juni im RAI in Amsterdam und am 23./24.<br />

Juni im Evolution, Battersea, London, stattfinden.<br />

Mike Blackman, Managing Director von Integrated Systems<br />

Events, erklärte: „Wir haben diese Entscheidung nach ausführlichen<br />

Gesprächen mit unseren Ausstellern in den letzten Monaten<br />

getroffen. Es gab lange eine klare Nachfrage nach einer<br />

viertägigen ISE-Messe in Barcelona im Juni. Die Unsicherheiten<br />

im Zusammenhang mit der Pandemie und dem internationalen<br />

Reiseverkehr bleiben jedoch bestehen, so dass wir<br />

die ISE 2021 nicht in ihrem traditionellen Format durchführen<br />

können. Unsere Aussteller haben den Wunsch erkennen lassen,<br />

dennoch die Branche zusammenzubringen, aber auf lokaler<br />

Ebene. Als Antwort darauf zielen wir auf die europäischen<br />

Schlüsselmärkte der AV-Branche ab und wollen ein qualitativ<br />

hochwertiges Publikum bieten, das potenzielle Lieferanten und<br />

bestehende Kunden treffen und sich mit Gleichgesinnten vernetzen<br />

möchte.“ Dazu habe man zusammen mit CISCO „ein<br />

reichhaltiges und aufregendes digitales Angebot“ entwickelt,<br />

erklärte Blackman.<br />

In gewohnter Form solle die ISE dann wieder im Februar 2022<br />

am neuen Standort in Barcelona über die Bühne gehen.<br />

<strong>1.2021</strong><br />

21


Magazin / Personalien<br />

Alexander Günther<br />

bleibt bis 2026 Geschäftsführer der Kölner Sportcast GmbH. Sein<br />

Vertrag wurde jetzt vorzeitig verlängert. Günther ist seit der Gründung<br />

im Jahr 2006 für die 100-prozentige Tochtergesellschaft der Deutschen<br />

Fußball Liga (DFL) tätig, seit 2011 an der Seite von Josef Nehl<br />

(Vorsitzender der Geschäftsführung) als Geschäftsführer. Sportcast<br />

produziert als Host Broadcaster das TV-Basissignal für alle Spiele der<br />

Bundesliga und 2. Bundesliga sowie der Relegation und den Supercup<br />

für die nationalen und internationalen Rechteinhaber.<br />

Jochen Welschmid<br />

Markus Klüsener<br />

Jochen Welschmid ist seit dem<br />

1. März 2021 neuer Leiter des Geschäftsbereiches<br />

Postproduktion bei<br />

der nobeo GmbH in Hürth. In dieser<br />

Funktion ist er auch zentraler Ansprechpartner<br />

bei der Beratung und Betreuung<br />

von Kunden. Welschmid ist bereits seit<br />

2008 bei nobeo tätig, als MAZ-Techniker,<br />

Cutter und zuletzt als New Business<br />

Development Manager.<br />

Markus Klüsener & Dan Reed<br />

verstärken den ARRI-Geschäftsbereich<br />

ARRI Lighting, Klüsener als Senior Product<br />

Manager Lighting und Reed als<br />

Product Manager Lighting Products,<br />

Network and Software Control. LED-<br />

Experte Klüsener war seit 2014 verantwortlicher<br />

Product Manager für das<br />

Stage-Lighting-Portfolio von Martin by<br />

Harman in Dänemark. Reed war zuvor<br />

weltweit als Lighting Director und Programmierer<br />

für die Entertainment Industrie<br />

im Einsatz. Beide Neuzugänge sollen<br />

eine zentrale Rolle bei der Planung,<br />

Entwicklung, Einführung und dem Life-<br />

Cycle-Management neuer Produkte von<br />

ARRI Lighting spielen.<br />

Martin Grasmück wird am 1. Mai<br />

2021 die Nachfolge von Professor Thomas<br />

Kleist als Intendant des saarländischen<br />

Rundfunks (SR) antreten. Kleist<br />

hatte seine zweite Amtszeit (regulär<br />

noch bis 30. Juni 2023) vorzeitig beendet.<br />

Grasmück war seit Anfang 2008<br />

Leiter der SR-Intendanz und seit 2014<br />

SR-Hörfunkdirektor. Zudem war er stellvertretender<br />

SR-Programmdirektor und<br />

Leiter des Programmbereichs SR 1<br />

Europawelle/Junge Angebote, zu dem<br />

auch die SR-Jugendwelle UNSERDING<br />

gehört.<br />

Heather Moosnick, US-amerikanische<br />

Digital-Expertin, ist in den Beirat<br />

der LEONINE Studios berufen worden.<br />

Sie war bislang in leitenden Funktionen<br />

in den Bereichen Content-Strategie,<br />

Geschäftsentwicklung und Partner-Management<br />

unter anderem bei Hulu,<br />

Google, Warner Music Group (WMG),<br />

CBS und Viacom tätig. Dem Beirat gehören<br />

auch Vania Schlogel (Vorsitzende),<br />

Gründerin und Managing Partner von<br />

Atwater Capital, Bettina Reitz, Präsidentin<br />

der HFF München, Philipp Freise,<br />

Partner und Co-Head of European Private<br />

Equity KKR, Philipp Schälli, Principal<br />

Private Equity KKR, sowie Andreas<br />

Wiele, Senior Advisory Board KKR, an.<br />

Dan Reed<br />

22 <strong>1.2021</strong>


Magazin / Personalien<br />

Fabian Leimbach hat bei den<br />

MMC Studios Köln die neu geschaffene<br />

Position des Senior Manager Innovation<br />

& Technologie übernommen. Zu seinen<br />

Aufgaben gehört die Entwicklung neuer<br />

Produktangebote und Technologien mit<br />

internationalem Produktionsansatz. Das<br />

betrifft unter anderem den neuen MMC-<br />

Ü-Wagen und die Remote-Produktion.<br />

Leimbach kommt von der Crosscast<br />

GmbH, dem international agierenden<br />

Außenproduktionsarm der MMC Gruppe,<br />

wo er seit 2020 als Technischer Leiter<br />

tätig war.<br />

Martin Schwöri ist jetzt Chief Operation<br />

Officer (COO) Broadcast Solutions<br />

Produkte und Service GmbH. Das in<br />

Frankfurt (Main) und Stuttgart ansässige<br />

Unternehmen ist aus der Media Online<br />

GmbH hervorgegangen und seit 2017<br />

Teil der Broadcast Solutions Group. Seit<br />

mehr als 25 Jahren bietet das Team um<br />

Schwöri, der zuletzt als Prokurist verantwortlich<br />

zeichnete, Produkte und Lösungen<br />

für Workflows und Projekte von<br />

Kunden aus dem Broadcast-, Post-Produktions-<br />

und Medienbereich an.<br />

Geoff Stedman arbeitet jetzt als<br />

Chief Marketing Officer bei SDVI. In<br />

seiner neuen Rolle soll er strategische<br />

Initiativen vorantreiben, um die Positionierung<br />

des Unternehmens zu schärfen,<br />

die Kundenreichweite zu erweitern und<br />

um die Nachfrage nach der Cloud-nativen<br />

Media Supply Chain-Plattform SDVI<br />

Rally zu steigern. Stedman verfügt über<br />

25 Jahre Erfahrung in der Broadcast-<br />

Branche. Er arbeitete unter anderem<br />

für Omneon, Harmonic, Tintri, Quantum<br />

und Kaleidescape. Zuletzt war er für<br />

AWS Elemental tätig.<br />

Julian Meißner ist Anfang April<br />

2021 als neuer Director News und Mitglied<br />

der Chefredaktion bei SPORT1<br />

eingestiegen. Er wechselt vom Sporttechnologie-Unternehmen<br />

Stats Perform<br />

zurück zur Sport1 GmbH, wo er<br />

bereits von 2006 bis 2017 in der Online-<br />

Redaktion tätig war, zuletzt als Leiter<br />

Sports. Meißner folgt auf Matthias Becker,<br />

der das Unternehmen Ende 2020<br />

verlassen hatte.<br />

Sebastian Rebelowski hat im Februar<br />

als Sales Manager Außenproduktion<br />

die Verantwortung für die AÜ-Unit<br />

des Hürther TV-Dienstleisters nobeo<br />

übernommen. Er war zuvor bei TVN und<br />

TopVision beschäftigt. nobeo will den<br />

Einsatz der Ü-Wagen-Flotte und des<br />

Flight Case Equipments unter der neuen<br />

Leitung im nationalen und internationalen<br />

Bereich der Entertainment- und<br />

Sportproduktion weiter ausbauen.<br />

Marc Schwarze ist Anfang 2021 als<br />

COO in das Führungsteam der Qvest<br />

Group berufen worden. Das Unternehmen<br />

will sein Leistungsportfolio in den<br />

Bereichen Beratung sowie Software- und<br />

Produktentwicklung mit dem neuen COO<br />

sukzessive ausbauen, auch geografisch<br />

in neuen Märkten. Schwarze kommt von<br />

der Deutschen Telekom, wo er für die<br />

kommerzielle Leitung des deutschen<br />

Consumer-TV-Geschäfts zuständig war.<br />

John Honeycutt hat als Nachfolger<br />

von Naomi Climer (Sony) den Vorsitz<br />

des IBC-Beirats übernommen. Er ist seit<br />

30 Jahren im Broadcast-Business in leitenden<br />

Positionen tätig. Unter anderem<br />

arbeitete er für Discovery Communications,<br />

FOX Cable Networks, Google und<br />

Liberty Media. Seit 2014 ist Honeycutt<br />

Mitglied im IBC-Beirat.<br />

Julian Meißner<br />

Sebastian Rebelowski<br />

Marc Schwarze<br />

John Honeycutt<br />

<strong>1.2021</strong><br />

23


Business / ARRI<br />

© ARRI<br />

Klarer<br />

Aufwärtstrend<br />

Stephan Schenk, General Manager Global Sales & Solutions von ARRI<br />

Mit dem Umzug von der Münchner Türkenstraße<br />

in das neue hochmoderne „Arrial“<br />

wollte ARRI Arbeitsprozesse optimieren und<br />

das gemeinschaftliche Arbeiten flexibler und<br />

angenehmer gestalten. Durch Corona kam<br />

alles anders – auch heute noch sind viele<br />

Mitarbeiter im Homeoffice tätig.<br />

Ein Gespräch mit Stephan Schenk, bei ARRI<br />

für den weltweiten Vertrieb und Service<br />

verantwortlich, über aktuelle Corona-<br />

Herausforderungen und die Notwendigkeit<br />

eines starken Solutions-Portfolios.<br />

Flexibles Arbeiten im neuen Arrial – jetzt, durch Corona, ist<br />

das Motto aber eher flexibles Arbeiten von Zuhause. Wie<br />

geht ARRI mit der Corona bedingten Arbeitssituation um? Konnten<br />

die Mitarbeiter das neue Arrial überhaupt schon genießen?<br />

Unser Umzug ist jetzt etwas über ein Jahr her. In der Zwischenzeit<br />

ist natürlich vieles anders gekommen, als wir uns das vorgestellt<br />

hatten. Wir waren besonders gespannt, wie es wohl nach<br />

hundert Jahren in der Türkenstraße jetzt in dem neuen hochmodernen<br />

Gebäude wird. Die Produktion der Kameras läuft am<br />

neuen Standort schon ganz normal. Für alle anderen Kolleginnen<br />

und Kollegen, die nicht zwingend vor Ort sein müssen, ist<br />

es eine Mischung aus Homeoffice und Zeit im Büro. Wir sind hier<br />

bei ARRI schon seit Pandemie-Beginn sehr konsequent, was<br />

die Einhaltung der Hygienevorschriften, Maskenpflicht und anderer<br />

Schutzmaßnahmen betrifft.<br />

Nach einem geschäftlichen Einbruch am Anfang der Pandemie,<br />

spüren wir seit September 2020 aber wieder einen ganz<br />

klaren Aufwärtstrend, und auch die steigenden Fallzahlen um<br />

den Jahreswechsel 2020/2021 haben uns nicht mehr so hart<br />

getroffen. Die Produktionswirtschaft hat glücklicherweise sehr<br />

strikte Pandemie-Konzepte entwickelt, die es ihr – und damit in<br />

Konsequenz uns – erlaubt, wieder zu produzieren.<br />

Volle Kraft voraus, also?<br />

Ja. Einzig die Materialversorgung stockt noch an vielen Stellen.<br />

Im letzten Jahr sind sämtliche Lieferketten von der Corona-Pandemie<br />

beeinträchtigt worden. Zulieferer hatten alle ihre Kapazitäten<br />

und Lager reduziert, und jetzt geht es darum, die Versorgung<br />

wieder herzustellen. Das Gleiche gilt für die Transportwege<br />

von uns zu unseren Kunden. Die Kapazitäten sind aktuell sehr<br />

eingeschränkt. Das sind unsere vorrangigen Themen gerade.<br />

Wie stellt sich ARRI in der Zeit nach der Pandemie das Zusammenarbeiten<br />

am neuen Standort vor? Welche (Haupt-)Vorteile<br />

sehen Sie im Gegensatz zur alten Location?<br />

Den größten Vorteil sehe ich bei der Fertigung. Früher haben<br />

wir ja nicht nur verteilt über mehrere Gebäude in der Türkenstraße,<br />

sondern auch in München-Neuperlach produziert. Das<br />

ist jetzt alles unter einem Dach, die Prozesse konnten so enorm<br />

verbessert werden. In den anderen Bereichen wie zum Beispiel<br />

Vertrieb, Produktmanagement oder Entwicklung sind wir im Arrial<br />

noch bei weitem nicht da, wo wir hinwollen. Das komplette<br />

Potential des Arrials wird sich erst dann ganz entfalten, wenn<br />

die meisten Kollegen wieder aus dem Homeoffice zurück sind.<br />

Was sind Ihre Erkenntnisse aus der Pandemie-Zeit?<br />

Es ist schon beeindruckend zu sehen, was man so mit Microsoft<br />

Teams alles leisten kann. Ich hatte unlängst unser weltweites<br />

Vertriebs-Team in einem Call. Das hätte man früher so nicht gemacht.<br />

Wir werden in Zukunft mit Sicherheit auf die positiven<br />

Dinge, die wir jetzt gelernt haben, zurückgreifen. Die schnelle<br />

Vernetzung und verbesserte internationale Zusammenarbeit<br />

werden bestimmt auch nach der Pandemie bei uns im Haus Bestand<br />

haben. Aber der persönliche Kontakt und der Austausch<br />

24 <strong>1.2021</strong>


Business / ARRI<br />

auf dem Office-Flur fehlt mir doch sehr. Das gilt mindestens<br />

in gleichem Maße auch für den Kontakt mit unseren Kunden.<br />

Nichts ersetzt das persönliche Gespräch am Set und im Studio.<br />

ARRI hat sich entschieden, sich von dem Postproduktions-<br />

Business zu trennen. Was bedeutet der Verkauf von ARRI<br />

Media für die Konzern-Ausrichtung?<br />

Grundsätzlich einmal ist das Postproduktionsgeschäft genauso<br />

anspruchsvoll wie das Hardware-Geschäft. Und auch dort<br />

spielt eine internationale Aufstellung und ein großes Angebotsspektrum<br />

eine große Rolle. ARRI Media hat in Deutschland<br />

ein großartiges Netzwerk aufgebaut und enorme Leistungen<br />

gebracht. Jetzt hat man mit der SEAL-Gruppe einen internationalen<br />

Partner gefunden, der das Geschäft in Deutschland<br />

und darüber hinaus als Full-Service-Provider weiter stärken<br />

möchte. Die Gespräche mit Jake Seal waren von Anfang an<br />

sehr positiv. Da kommen jetzt Mitarbeiter aus zwei Familienunternehmen<br />

zusammen, die partnerschaftlich an einem<br />

Strang ziehen möchten.<br />

Jetzt sind Sie seit kurzem auch für das Solutions-Geschäft<br />

verantwortlich – wie wichtig wird dieser Business-Bereich in<br />

Zukunft?<br />

Eins einmal vorneweg – wir bleiben natürlich in allererster<br />

Linie ein Hardware-Anbieter – wir bekennen uns zu Kamerasystemen<br />

und Licht. Das reicht aber heutzutage oftmals<br />

einfach nicht mehr. Die zunehmende Komplexität am Set<br />

oder im Studio, insbesondere auch durch neue und anspruchsvollere<br />

Technologien und Prozesse, wie zum Beispiel<br />

IP-basierte Workflows, führt dazu, dass wir als Anbieter<br />

unsere Kunden dabei beraten und unterstützen, unsere<br />

Kamerasysteme und Scheinwerfer auch in die gewünschte<br />

Infrastruktur zu integrieren. Dabei geht es zum Beispiel darum,<br />

Studiodesign und Engineering-Lösungen anbieten zu<br />

können. Im Lichtbereich machen wir dies für den Broadcast-Bereich<br />

schon seit vielen Jahren. Mit Blick auf unsere<br />

Kamerasysteme und das Cine-Geschäft möchten wir das<br />

Solutions-Geschäft noch weiter ausbauen.<br />

Wo sehen Sie den größten Beratungsaufwand?<br />

Ein ganz wesentliches Thema ist da Virtual Production beziehungsweise<br />

Mixed Reality. Das erste Mal hat das die breite<br />

Masse im Zusammenhang mit der „The Mandalorian“-Star-<br />

Wars-Serie erlebt. Neu ist dabei insbesondere der Einsatz von<br />

LED-Wänden an Stelle von Bluescreen/Greenscreen am Set. Es<br />

ist hierbei enorm wichtig, dass Kamerasysteme und Licht optimal<br />

mit den LED-Wänden kombiniert werden, um realistische<br />

Ergebnisse zu erzielen.<br />

Remote-Production-Services ist ein weiteres wichtiges Element.<br />

Gerade in der Corona-Krise aber auch danach sehen wir hier einen<br />

enormen Beratungsbedarf. Wenn Regisseure, Kameraleute<br />

sowie Schauspielerinnen und Schauspieler nicht reisen dürfen<br />

oder wollen, ist das nicht immer ein Problem – es gibt Lösungen,<br />

die wir schon erfolgreich anbieten. Und weil es nicht immer<br />

ganz einfach ist, die technischen Komponenten zusammenzuführen<br />

und ein gewisses Systemverständnis nötig ist, wollen wir<br />

hier helfen.<br />

© ARRI<br />

Die hochmoderne neue Firmenzentrale von ARRI in München<br />

<strong>1.2021</strong><br />

25


Business / ARRI<br />

Gibt es auch Grenzen bei ARRI Solutions?<br />

Wir interpretieren unser Solutionsgeschäft so, dass wir vom einfachen<br />

Consulting bis hin zu Turnkey-Solutions, bei dem ARRI<br />

große Teile der Organisation und des Aufbaus übernimmt, alles<br />

anbieten wollen. Dazu gehört auch das Zusammenführen aller<br />

Partner, die es für ein Projekt braucht, im Falle von Mixed Reality<br />

Productions u.a. LED-Wand-Hersteller, Tracking-Systeme<br />

und Epic, die die Unreal Engine zur Verfügung stellen. Natürlich<br />

können und wollen wir das nicht alles alleine machen, sondern<br />

auch zum Beispiel mit Systemintegratoren zusammenarbeiten.<br />

Jedes Projekt braucht da seine eigenen Lösungen.<br />

© ARRI<br />

Kamera, Objektive, Licht, Zubehör, Services: ARRI möchte das Solutions-Geschäft weiter ausbauen<br />

Ob Near-set oder Off-set: ARRI Remote Solutions gestatten Arbeitsabläufe mit sicherem Abstand<br />

26 <strong>1.2021</strong>


Business / ARRI<br />

Wie wichtig werden Lizenzmodelle zukünftig bei ARRI?<br />

Flexibilität anbieten zu können, ist eine wichtige Option. Dass<br />

Kunden auf bereits erstandener Technologie aufbauen und sich<br />

im Fall einer neuen Entwicklung eine optionale Lizenz herunterladen<br />

können, ebenfalls. Gleiches gilt, wenn sich Kunden eine<br />

neue Kamera kaufen und dann nur bei Bedarf upgraden können.<br />

Das wird bei ARRI mit Sicherheit zunehmen, gleich wenn<br />

das eben genannte Solutions-Geschäft im Moment für uns<br />

wichtiger ist.<br />

Wann kommt die ALEXA Super 35 4K und an wen richtet sich<br />

die Kamera dann hauptsächlich?<br />

Die Corona-Pandemie hat auch hier ihre Spuren hinterlassen<br />

und die Lieferketten durcheinandergebracht. Wir arbeiten<br />

trotzdem mit Hochdruck an der Entwicklung und gehen<br />

aktuell davon aus, dass die Kamera Anfang 2022 im Volumen<br />

lieferbar ist. Konkreter kann ich leider nicht werden,<br />

auch wenn ich weiß, dass die Kamera sehnsüchtig erwartet<br />

wird. Die Verfügbarkeit muss erst sichergestellt sein. Zum<br />

zweiten Teil Ihrer Frage – Die Kernausrichtung der Kamera<br />

ist für den Kino- und TV-Bereich, aber so ganz scharf lässt<br />

sich das nicht trennen. Unsere ALEXA Mini zum Beispiel<br />

kommt immer öfter auch in Broadcast-Anwendungen zum<br />

Einsatz. Es geht um eine Kamera für Produktionen, die nicht<br />

im Large Format gedreht werden. Wir glauben an Super 35<br />

auch in Zukunft und haben das auch bei der Einführung der<br />

LF-Linie immer wieder betont.<br />

Natürlich geht es bei der neuen Kamera auch darum, das native<br />

4K-Mandat zu erfüllen, das von Netflix und auch von anderen<br />

Auftraggebern gefordert wird.<br />

Welchen Wunsch haben Sie für das Jahr 2021?<br />

Nachdem das Jahr 2020 im Zeichen von Corona und dem<br />

Lockdown stand, würde ich mir zunächst einmal wünschen,<br />

dass es in allen Bereichen des täglichen Lebens wieder voran<br />

geht. Das wichtigste ist natürlich, dass wir allesamt die Pandemie<br />

besiegen, und dann wünsche ich mir, dass wir alle wieder<br />

auf Konzerte, ins Theater und ins Kino gehen können. Ich glaube,<br />

ich spreche für alle Kulturliebhaber weltweit, dass da gerade<br />

schon etwas fehlt. <br />

Niklas Eckstein<br />

AND KVM<br />

FEELS<br />

RIGHT.<br />

G&D is quality you can feel. When working<br />

in the control room. With every click. When<br />

installing the server racks or at the workplaces.<br />

In 4K or 8K. Dedicated or over IP.<br />

G&D simply feels right.<br />

<strong>1.2021</strong><br />

VISIT US!<br />

GDSYS.COM<br />

27


Produktion / America´s Cup<br />

© COR36 | Studio Borlenghi<br />

Spannende Match Races beim 36. Americas´s Cup: Luna Rossa verliert am Ende gegen das Emirates Team New Zealand<br />

Geniale Funktechnik und<br />

spektakuläre Bilder<br />

Der 36. America´s Cup mit neuen superschnellen AC75-Rennjachten im Hauraki Golf von<br />

Auckland, Neuseeland, hat Internet und TV mit spektakulären, bislang nie gesehenen Bildern<br />

versorgt. Von den Test- und Qualifikations-Rennen im Dezember bis zum finalen Event<br />

im März 2021 produzierte circle-o, ein Joint Venture von Riedel Communications und<br />

West4Media, die im Match-Race-Modus, Boot gegen Boot, ausgetragenen High-Tech-Regatten.<br />

Eingesetzt wurde dabei sehr viel innovative Übertragungs- und Produktionstechnik.<br />

28 <strong>1.2021</strong>


Produktion / America´s Cup<br />

© COR36 | Studio Borlenghi<br />

Das Emirates Team New Zealand mit Skipper Peter Burling bejubelt den Sieg beim 36. America´s Cup<br />

Taktik und Technik: Luna Rossa und Emirates Team New Zealand bieten die maximale Performance<br />

Nicht nur die Segel Community, sondern<br />

alle sportbegeisterten Menschen dürften<br />

begeistert gewesen sein von den phänomenalen<br />

Bildern und Eindrücken, die<br />

vom diesjährigen America´s Cup über<br />

alle Kanäle in alle Welt geschickt wurden.<br />

Noch nie zuvor war ein Segel-Event, respektive<br />

ein Yacht-Match-Race wie der<br />

36. America´s Cup, medial so hervorragend<br />

in Szene gesetzt worden. Dazu traf<br />

es sich auch ganz gut, dass das Interesse<br />

am Segelsport kurz zuvor durch die<br />

Vendée Globe, der renommierten Non-<br />

Stop-Segelregatta rund um den Globus,<br />

über Wochen hinweg angefacht worden<br />

war. Bei diesem Event sorgte unter anderem<br />

der deutsche Top-Skipper Boris<br />

Herrmann für Furore. Und auch hier gab<br />

es packendes Bildmaterial zu sehen.<br />

Der America´s Cup ist schon immer auch<br />

ein Technologie-Wettbewerb gewesen,<br />

bei dem es darum geht, mit Hilfe neuer<br />

Lösungen, die schnellsten Segelyachten<br />

zu entwickeln. Dabei spielen Wissenschaft<br />

und Forschung eine wichtige Rolle. Dazu<br />

kommen die ständigen juristischen Auseinandersetzungen<br />

der Parteien in Sachen<br />

Regelwerk und Ablaufplan. So findet der<br />

wahre Kampf beim America´s Cup nur zum<br />

Teil auf dem Wasser statt. Sicher ist: Alle,<br />

die hier involviert sind, gehören in ihrem<br />

Bereich zur Crème de la Crème. Das betrifft<br />

natürlich auch die Medienproduktion.<br />

Beim America´s Cup 2021 in Auckland,<br />

auf der Nordinsel Neuseelands gelegen,<br />

kamen erstmals die superschnellen<br />

AC75 Yachten zum Einsatz. Sie erreichen<br />

Spitzengeschwindigkeiten von bis zu<br />

80 km/h. Da können selbst stark motorisierte<br />

Begleit- und Kamera-Boote nicht<br />

mehr mithalten.<br />

<strong>1.2021</strong><br />

29


Produktion / America´s Cup<br />

Eine AC75 ist 75 Fuß (23 Meter) lang und 16 Fuß (5 Meter) breit<br />

und dabei auf möglichst wenig Gewicht getrimmt (nur 6,5 Tonnen).<br />

Statt einem schweren Kiel hat eine AC75 ein batteriegetriebenes<br />

hydraulisches Ausleger-System mit Flügeln, sogenannten<br />

Foils, an ihren Enden. Während ein Flügelausleger im Wasser<br />

ist, wird der andere herausgehoben und dient mit seinen rund<br />

500 Kilogramm als Gegengewicht, um die Yacht aufrecht zu halten.<br />

Durch das Flügelausleger-System wird der Rumpf der Yachten<br />

schon bei relativ wenig Wind (ab etwa neun Knoten) aus dem<br />

Wasser gehoben. Nur noch Ruderblatt und ein Foil-Arm bleiben<br />

dort. Die Yachten fliegen quasi über das Wasser. Dazu trägt auch<br />

bei, dass ihr Großsegel als Hauptantrieb die Form eines Flugzeugflügels<br />

hat. Insgesamt verfügt die AC75-Klasse über 235 qm<br />

Segelfläche.<br />

Titelverteidiger beim diesjährigen America´s Cup, der auch die<br />

Bootsform bestimmen durfte, war das Emirates Team New Zealand.<br />

Herausforderer waren die Syndikate Luna Rossa Prada Pirelli aus<br />

Italien, Ineos Team UK aus Großbritannien und mit American Magic<br />

und Stars and Stripes zwei US-Teams von denen letzteres seine<br />

Teilnahme im Dezember 2020 vorzeitig zurückzog. Vom 17. bis<br />

20. Dezember gab es bei den America´s Cup World Series und den<br />

Prada-Weihnachtsrennen ein erstes, noch nicht entscheidendes<br />

Kräftemessen der Herausforderer-Yachten mit dem Titelverteidiger.<br />

Vom 15. Januar bis 21. Februar 2021 ging es bei der PRADA Cup<br />

Challenger Selection Series darum, wer beim 36. America‘s Cup<br />

Match (6. bis 21. März) gegen den Titelverteidiger antreten darf. Alle<br />

Rennen zum America‘s Cup finden im Match-Race-Modus statt, bei<br />

dem jeweils zwei Boote gegeneinander antreten. Als Herausforderer<br />

qualifizierte sich Luna Rossa mit 7:1 deutlich gegen das Ineos Team<br />

UK. Corona-Pandemie bedingt mussten die America‘s Cup Finalrennen<br />

im März um eine Woche verschoben werden. Nach spannenden<br />

Rennen siegte am Ende das Emirates Team New Zealand.<br />

Umfassende Berichterstattung<br />

Die Berichterstattung umfasste die Weltübertragung mit Kommentaren<br />

von Ken Read und Stephen McIvor sowie den<br />

olympischen Goldmedaillengewinnern Shirley Robertson und<br />

Nathan Outteridge. Zusätzlich zum World-Feed wurden zwei<br />

dedizierte Yacht-Kanäle pro Match-Race und ein Daten-Feed<br />

mit Experten-Kommentar angeboten, die als Second-Screen-<br />

Services genutzt werden konnten. Live-, Highlight- und News-<br />

Berichterstattung waren in englischer Sprache auf www.americascup.com<br />

und den offiziellen Social-Media-Kanälen des Events<br />

wie YouTube und Facebook frei verfügbar.<br />

Um sowohl die zugänglichste als auch die vollständigste Liveund<br />

Highlight-Berichterstattung von Sendern zu gewährleisten,<br />

die 195 Territorien abdecken, war der 36. America´s Cup zahlreiche<br />

Partnerschaften mit Free- und Pay-TV-Sendern eingegangen.<br />

Darunter waren auch die Mitgliedssender der European<br />

Broadcasting Union (EBU), die auf Live-, Lang- und Kurzfilm-<br />

Highlights sowie Nachrichten vom America‘s Cup über den<br />

Eurovision News Exchange zugreifen konnten.<br />

In Deutschland, Österreich und der Schweiz berichtete auch<br />

Servus TV vom America‘s Cup, der als die älteste Trophäe im<br />

internationalen Sport gilt. Und in der Schweiz übertrug zudem<br />

MySports. In Italien waren die RAI und Sky Italia im America‘s<br />

Cup-Einsatz. In Großbritannien berichteten BBC und Sky UK [&]<br />

Ireland. Und NBC Sport hatte die Übertragungsrechte in den<br />

USA.<br />

Der America‘s Cup steht für die internationale Zusammenarbeit<br />

einiger der besten Köpfe und Organisationen aus den Bereichen<br />

Technologie, Broadcast, Produktion, Vertrieb und Segeln. Zum<br />

Organisationsteam des Events gehörten diesmal Stephen Nuttall,<br />

Niclas Ericson, Leon Sefton, Brent Russell und Raj Koria.<br />

Sie haben zuvor schon für große TV-Sender, Internetplattformen,<br />

Sportagenturen und Rechteinhaber gearbeitet.<br />

Host Broadcaster circle-o<br />

Als Host Broadcast-Produktionspartner zeichnete circle-o, ein<br />

eigens zum America‘s Cup gegründetes Joint Venture von<br />

Riedel Communications aus Wuppertal und West4Media aus<br />

Wien verantwortlich. West4Media hatte sich zuvor unter anderem<br />

mit der Produktion des mit einem Emmy ausgezeichneten<br />

© Riedel<br />

International Broadcast Center beim 36. America´s Cup in Auckland<br />

30 <strong>1.2021</strong>


Produktion / America´s Cup<br />

Red Bull Stratos Space Jumps mit Felix Baumgartner, der weltweit<br />

Online-Zuschauerrekorde brach, einen Namen gemacht.<br />

Auch hierbei war Riedel schon beteiligt. Das Circle-o-Team war<br />

mit 80 Leuten, die Hälfte davon lokale Freelancer, für den America`s<br />

Cup im Einsatz. „Der Großteil unserer eigenen Leute war<br />

schon seit Anfang November 2020 in Auckland, wo wir ja wegen<br />

Corona zunächst einmal alle in 14-tätige Quarantäne geschickt<br />

wurden“, berichtet West4Media- und circle-o Geschäftsführer<br />

Werner Eksler, der als Executive Producer beim America‘s Cup<br />

verantwortlich zeichnete. Mit seinem Team war er bis Ende März<br />

2021 in Neuseeland, ebenso wie die von Riedel-Projektleiter<br />

Tim Puschkeit geführte Technik-Crew.<br />

© Riedel<br />

Riedel war indes nicht nur über circle-o am America‘s Cup beteiligt,<br />

sondern auch über andere Firmen. So sorgte das von<br />

Riedel schon vor einigen Jahren übernommene neuseeländische<br />

Unternehmen Igtimi aus Dunedin, mit seiner im Wassersport<br />

bereits häufig eingesetzten GPS-Tracking-Technologie für<br />

die punktgenaue Verfolgung der Rennboote und zur Darstellung<br />

aller Elemente der Rennstrecke. Dazu hatte man auch weitere<br />

Sensorik, unter anderem zur Windmessung an den Bojen und<br />

zur Markierung der Regatta-Fläche, installiert. Die gesammelten<br />

Daten flossen auch in das komplexe Race Management- und<br />

Schiedsrichter-System des America‘s Cups ein und spielten hier<br />

natürlich eine ähnlich wichtige Rolle wie heute das Video Assistant<br />

Referee (VAR) System beim Fußball. Auch auf den AC75-<br />

Yachten war Sensortechnik verbaut. Sie zeigte beispielsweise<br />

an, wie hoch die Yachten von den Foils aus dem Wasser gehoben<br />

wurden. Und jedes Crew-Mitglied war mit einem Sensor<br />

versehen, der biometrische Daten wie Blutdruck, Puls und Körpertemperatur<br />

lieferte. In der Pre-Start-Situation konnte man so<br />

zeigen, wie cool oder aufgeregt ein Skipper da war.<br />

Remote Support für den America´s Cup aus Riedels Remote Operation Center (ROC) in Wuppertal<br />

© COR36 | Studio Borlenghi<br />

Weitere Technik- und Know-how-Unterstützung aus der Riedel-Firmenfamilie<br />

kamen vom Wiener Antennen-Spezialisten<br />

PIDSO, der die AC75-Yachten mit speziell für sie entwickelten<br />

Mast-Antennen ausrüstete, und von Riedels nautischem R&D<br />

Hub in Porto, Portugal.<br />

360-Grad-Technologiekonzept<br />

Beauftragt mit dem übergreifenden Technologiekonzept für die<br />

America´s-Cup-Berichterstattung integrierte Riedel auch Dienstleistungen<br />

und Lösungen anderer Partner in die umfangreiche<br />

Produktionsinfrastruktur und holte renommierte Hersteller wie<br />

iXblue, Sennheiser und Lawo an Bord. Mit Sennheiser entwickelte<br />

man beispielsweise speziell für den America´s Cup wasserdichte<br />

Mikrofone. Riedels Hard- und Softwarelösungen bildeten<br />

so das Herzstück des von Host-Broadcast-Partner circle-o<br />

umgesetzten 360-Grad-Konzepts für die Berichterstattung zum<br />

36. America´s Cup. Das innovative Konzept kombinierte Live-TV-<br />

Produktion, Event-Infrastruktur und Race-Management. Riedel<br />

lieferte zudem innovative Kameralösungen, neue Audiotechnologien<br />

und Sensorik, eingebettet in eine umfassende technische<br />

Infrastruktur. Diese wurde von dem 30-köpfigen Technik-Team<br />

vor Ort unterstützt, das alle Audio-, Video-, Kommunikations-,<br />

Alle America´s Cup Teams waren mit Riedels Kommunikationstechnik ausgestattet.<br />

Shotover M1: Sechs-Achsen-gyrostabilisiertes Gimbal am Kameraboot<br />

© Riedel<br />

<strong>1.2021</strong><br />

31


Produktion / America´s Cup<br />

© COR36 | Studio Borlenghi<br />

Tracking- und Datenübertragungssysteme verantwortet, inklusive<br />

der Signale von Bordkameras, Verfolgungsbooten und Helikoptern.<br />

Da alle Kamera-, Mikrofon- und Übertragungssysteme<br />

den extremen Bedingungen auf See standhalten mußten, hatte<br />

Riedel maßgeschneidertes Equipment an Bord der Rennyachten<br />

bereitgestellt.<br />

ROC-Remote-Support<br />

Ergänzend zu den Ingenieuren vor Ort bot Riedel auch umfangreichen<br />

Remote-Support über sein Remote Operations Center<br />

(ROC) in Wuppertal an. Das ROC diente als Monitoring- und<br />

Engineering-Hub, über den die Crew aus der Ferne auf das gesamte<br />

System-Setup in Auckland zugreifen konnte, einschließlich<br />

der Video-, Audio- und Intercom-Signale. Dies ermöglichte<br />

dem ROC-Team selbst die Überwachung und Steuerung wichtiger<br />

Parameter der Ausrüstung an Bord der AC75-Yachten, wie<br />

Kamerasteuerung, Audio-Setup, GPS-Datenübertragung und<br />

Batteriemanagement, und unterstützte die Crew vor Ort bei der<br />

Systemoptimierung.<br />

Kamera-Helikopter mit Shotover MI-Gimbal und 46-fach Optik für eindrucksvolle Closeups<br />

„Wir freuen uns, dass unsere jahrzehntelange Erfahrung aus<br />

anspruchsvollsten Produktionsumgebungen nun in einer solch<br />

zentralen Rolle bei einem der prestigeträchtigsten Sportereignisse<br />

der Welt zum Tragen kommt“, erklärte Thomas Riedel, CEO<br />

und Gründer von Riedel Communications. „Gemeinsam mit<br />

unseren Partnern, allesamt Spezialisten auf ihrem Gebiet, hat<br />

unser Team eine nahtlose Produktionsinfrastruktur geschaffen,<br />

mit der circle-o die Live-Übertragung auf ein neues Level hebt.<br />

Die eindrucksvolle Berichterstattung eröffnet völlig neue Perspektiven<br />

auf den Segelsport und zeigt, welchen großen Einfluss<br />

Technologie auf Unterhaltungsformate und die Greifbarkeit von<br />

Sportereignissen haben kann.“<br />

Stephen Nuttall, Managing Director, Production and Media<br />

Rights, America‘s Cup, fügte hinzu: „Mit Riedels ganzheitlichem,<br />

von Innovationsgeist geprägten gezeichnetem Konzept im Herzen<br />

des 36. America´s Cup können wir das bestmögliche Erlebnis<br />

für etablierte und neue Fans des Segelsports liefern.“<br />

Bereits im Oktober 2020 hatte Riedel drei große Schiffscontainer<br />

mit Material Richtung Auckland auf Reisen geschickt. Und im<br />

November begann man dann vor Ort mit dem Aufbau der Sende-<br />

und Übertragungs-Technik. Dazu gehörte die Einrichtung<br />

des Sendezentrums ebenso wie die Installationen auf den Yachten<br />

mit Antennen, Media-Racks und den On-Board-Kameras.<br />

Kameratechnik<br />

Jede Rennyacht war mit zehn Kameras ausgestattet. Sieben<br />

davon waren mit fester Perspektive versehen, drei waren bewegliche<br />

PTZ-Kameras. Auch diese kamen von der Firma Riedel<br />

und waren Spezialentwicklungen, bei dem die Wuppertaler<br />

mit einem britischen Spezialisten kooperierten. Dazu kamen Begleitboot-,<br />

Helikopter- und Drohnenkameras. Die Begleitbootund<br />

Helikopter-Kameras waren mit sechsfach gyrostabilsierten<br />

Kamerasystemen von Shotover Systems, einem Unternehmen<br />

aus dem neuseeländischen Queenstown, und mit 46-fach Optiken<br />

ausgestattet.<br />

Zwei PTZ-Kameras mit Schwenk- und Neigefunktion waren<br />

jeweils Steuerbord und Backbord am Mast installiert und eine<br />

am sogenannten Media Post, mittschiffs am Heck. „Die jeweils<br />

sechs Minikameras waren in den Cockpits fest installiert, um<br />

die Arbeit der Grinder und den Close Shot vom Steuermann<br />

zu zeigen“, sagt Puschkeit und erklärt weiter: „Eine weitere Mini-Kamera<br />

war vorne am Bugspriet befestigt. Beim Prada Cup<br />

haben wir noch eine 360-Grad-Kamera hinzugefügt und beim<br />

America´s Cup Finale noch eine Bodycam auf der Schulter des<br />

Steuermanns beziehungsweise einer Person, die während der<br />

Regatten oft die Positionen im Cockpit der Yacht wechseln<br />

musste.“ Das Kamera-Set-up wurde weiterhin um eine große<br />

Video-Drohne und einen zweiter Kamera-Helikopter ergänzt.<br />

Für die Bilder aus der Luft sorgte der Londoner Spezialist AMIS<br />

Productions, dessen Mitinhaber der ehemalige Neuseeländer<br />

Adam Brown ist.<br />

Pro Match-Race waren insgesamt rund 30 Kameras im Einsatz.<br />

„Nur eine davon an Land war keine Funkkamera“, sagt Eksler.<br />

Augmented Reality und On-Water-Grafiken<br />

Um das Renngeschehen für den TV- und Live-Stream-Zuschauer<br />

möglichst transparent zu machen, kamen Augmented Reality-Verfahren<br />

und On-Water-Grafiken zum Einsatz. Die On-Water-Grafiken<br />

für den 36. America´s Cup wurden erstmals per<br />

Computer Vision erstellt, ohne auf Sensordaten zurückgreifen<br />

zu müssen. Die Augmented-Reality-Grafiken wurden verwendet,<br />

um die Grenzen der Rennstrecke sowie die Start- und Ziellinie<br />

zu zeigen. Die Produktion beinhaltete auch Virtual-Reality-<br />

32 <strong>1.2021</strong>


Produktion / Americas Cup<br />

MEDIENPRODUKTION<br />

EIN NEUER ANSATZ<br />

ENTDECKEN SIE UNBEGRENZTE MÖGLICHKEITEN DURCH<br />

ELASTISCH SKALIERBARE PRODUKTIONSSYSTEME<br />

Befreien Sie sich von den Zwängen existierender Workflows durch die revolutionäre<br />

neue GV AMPP, Grass Valley Agile Media Processing Plattform. Eine auf Microservices<br />

basierende Softwarelösung, die bisher noch nicht gesehene Funktionalität<br />

verfügbar macht und die Möglichkeit bietet, Funktionen im Live-Betrieb zu- und<br />

wegzuschalten – und nur für den Zeitraum zu bezahlen, in dem Sie aktiviert sind.<br />

100% ige Ressourcennutzung - zahlen Sie nur für das, was Sie tatsächlich nutzen<br />

Dezentrale Workflows - Produzieren und verwalten Sie Inhalte von überall, sogar<br />

von zu Hause aus!<br />

Einfacher Einsatz, Ausführung in der Cloud, vor Ort oder in Hybridsystemen<br />

Wählen Sie einen komplett neuen Ansatz! Weitere<br />

Informationen finden Sie unter grassvalley.com/gvampp<br />

<strong>1.2021</strong><br />

Copyright © 2021 Grass Valley Canada. All rights reserved. Specifications subject to change without notice.<br />

GV AMPP<br />

Agile Media Processing Plattform<br />

33


Produktion / America´s Cup<br />

© Screenshot<br />

Virtuelle Linien erklären das Renngeschehen<br />

Inhalte, um der Rennberichterstattung eine weitere Perspektive<br />

zu geben. Im Grafik-Bereich war auch neuseeländisches Knowhow<br />

gefragt. Hier arbeitete man mit Animation Research, einem<br />

weiteren Technologieunternehmen aus Dunedin zusammen.<br />

Der internationale Telekommunikationskonzern Telstra war für<br />

die internationale Verteilung der Broadcast-Signale verantwortlich<br />

und Imagen aus Großbritannien stellte das Cloud-basierte<br />

Medienportal zur Verfügung, das Broadcaster und Journalisten<br />

für den Zugriff auf Veranstaltungsinhalte nutzen konnten.<br />

Jede Rennyacht war von Riedel mit einem einheitlichen Mediencenter<br />

ausgestattet worden über das die Signalverteilung und<br />

Kommunikation auf den jeweiligen Yachten lief. „Pro Rennteam<br />

hatten wir einen Techniker abgestellt, der rund um die Uhr Zugang<br />

zu den Team-Basen hatte und auch immer auf die Boote drauf<br />

konnte, wenn etwas neu eingerichtet oder repariert werden musste.<br />

Die Teams hatten also immer einen dezidierten technischen<br />

Ansprechpartner“, erzählte AC-Technik-Direktor Puschkeit. „Alle<br />

technischen Änderungen mussten natürlich bis zum Yacht Declaration<br />

Day immer mit dem Measuring Committe und Schiedsgericht<br />

abgesprochen werden. Danach musste alles so bleiben.“<br />

Klarer Atmo-Ton von den Yachten<br />

Interessant war, dass von den Zuschauern permanent mitgehört<br />

werden konnte, was auf den Booten gesprochen wurde. Die installierten<br />

Micros waren immer auf. Das führte jedoch gelegentlich<br />

dazu, dass der Moderatoren- mit dem Atmo-Ton kollidierte<br />

und den Zuhörer überforderte. Das Problem hatte man auch in<br />

der Produktion erkannt. „Grundsätzlich ist es eine Philosophiefrage<br />

beim Storytelling, wieviel Ton rüberkommen soll. Große<br />

Teile der Segler Community wollen möglichst alles von den Booten<br />

hören und selektieren dann auch entsprechend. Man könnte<br />

versuchen, weniger zu kommentieren. Aber da sitzen bei uns<br />

nun mal so Segellegenden wie Ken Reed als Kommentator und<br />

zwei Segel-Olympiasieger wie mit Nathan und Shirley. Die haben<br />

natürlich während der Übertragung immer viel zu berichten<br />

und sind mit ganzem Herzen dabei. Es wurde auch darüber diskutiert,<br />

den Atmo-Ton von den Booten runter zu fahren, wenn<br />

ein Kommentator redet. Das wurde aber verworfen“, berichtet<br />

Puschkeit. „Dazu fällt noch mehr ins Gewicht, dass der Ton von<br />

den Booten mit unserer neuen Technik jetzt deutlich klarer ist als<br />

bei früheren Übertragungen.“ Und Eksler erklärt dazu: Wir haben<br />

mit den englischen Kommentatoren eine Art Vollprogramm<br />

für ein Spezialpublikum angeboten, das auf YouTube und ähnlichen<br />

Kanälen so übernommen wurde. Bei TV-Sendern war das<br />

nicht so. Die hatten ihre eigenen Kommentatoren am Start und<br />

konnten selbst entscheiden, wie sie mit der Ton-Mischung umgehen<br />

wollen, mehr selbst kommentieren oder den Atmo-Ton<br />

von Bord hören.“ Das 360-Grad-Konzept von circle-o mit dem<br />

Versuch, auf die vielfältigen Sehgewohnheiten einzugehen und<br />

die Möglichkeiten in der neuen digitalen Welt für eine größtmögliche<br />

Verbreitung des America´s Cups zu nutzen, sei nun mal<br />

sehr komplex. „Das beginnt allein damit, dass wir nicht nur ein<br />

Worldfeed, sondern daneben auch noch drei Streaming Feeds<br />

produziert haben, die den Sendern quasi als Second Screen<br />

Feeds angeboten wurden. Dazu gehörten der Datenfeed, mit<br />

dem man die Rennen in 3D verfolgen konnte, und die zwei Onbord-Feeds<br />

von den beiden Match-Race-Yachten“, erklärt er.<br />

© COR36 | Studio Borlenghi<br />

Das Kamera-Begleitboot beim 36. America´s Cup konnte den bis zu 80 km/h schnellen AC75-Rennyachten nicht immer folgen. Dann war der Kamera-Helikopter gefragt.<br />

34 <strong>1.2021</strong>


Produktion / America´s Cup<br />

Alle im Sendezentrum des America´s Cup einlaufenden Videound<br />

Ton-Signale wurden mit einem EditShare-System aufgezeichnet.<br />

Daran angeschlossen waren sieben Schnittplätze mit<br />

Adobe Premiere Pro Software, die zur Erstellung von News,<br />

Highlights und Langformate, 26- und 52-minütige Zusammenfassungen,<br />

genutzt wurden. Damit wurden auch die Clips für<br />

Social Media-Angebote produziert. „Alle Gewerke, egal was sie<br />

produzierten, konnten auf das gesamte auf den EditShare-Servern<br />

archivierte und strukturiert abgelegte Material zugreifen. Es<br />

wurde zur weiteren Distribution auch noch in eine Media Cloud<br />

gestellt“, berichtet Puschkeit.<br />

© Wst4Media<br />

Modifiziertes Bolero-System<br />

Alle Yachten in den Qualifikations- und America´s Cup-Rennen<br />

waren mit dem drahtlosen Interkom-System Bolero von Riedel<br />

ausgestattet. Das diente nicht nur der Kommunikation an Bord<br />

und mit dem Team an Land oder in den Begleitbooten, sondern<br />

auch der Anbindung an die Race Control. Nur die früh ausgeschiedene<br />

Yacht American Magic hatte für die eigene Kommunikation<br />

noch ein anderes Interkom-System an Bord.<br />

Werner Eksler, CEO von West4Media und Produktionschef beim 36. America‘s Cup<br />

© privat<br />

„Unser System hat den großen Vorteil, dass jeder im Team mit<br />

jedem sprechen bzw. ihn hören kann und gleichzeitig auch die<br />

sichere Verbindung zur Race Control gewährleistet ist oder zu<br />

den Medien für direkte On-Board-Interviews nach den Rennen“,<br />

betont Riedel-Chef Thomas Riedel. In ähnlicher Weise funktioniere<br />

Bolero auch bei der Formel 1. Für den America´s Cup sei<br />

das System hingegen modifiziert worden. „Die Bolero Packs waren<br />

hier etwas kleiner und spritzwassergeschützt, ohne Display<br />

und mit weniger Knöpfen. Für Segler hatte das Standard-Pack<br />

zu viele Optionen und war auch etwas zu groß“, meinte Riedel.<br />

Eine Besonderheit beim America´s Cup sei gewesen, dass man<br />

mit einem breitbandigen Funksystem eine sehr große Fläche (25<br />

x 25 Kilometer) mit insgesamt fünf Race-Zonen abdecken mußte<br />

und jede AC75-Yacht in diesem Bereich eine eigene Funkinfrastruktur<br />

wie auf einer Insel erhalten musste. „Dazu gab es<br />

eine Back-up-Lösung die auf 4G beziehungsweise 5G basierte.<br />

Wenn das gesamte Funksystem ausgefallen wäre, dann hätten<br />

wir damit noch eine Minimal-Kommunikation für Daten und<br />

Audio gewährleisten können. Zusätzlich waren noch die UHF-<br />

Sprechfunkgeräte der Begleitboot-Besatzungen klassisch über<br />

RiFace-Schnittstellen an die Interkom angebunden“, berichtet<br />

Riedel. Als zentrale Matrix an Land habe die neue Artist 1024<br />

gedient. Über sie seien alle Signale und Internetsprechstellen<br />

vom Wasser, aus der Luft und vom Land gelaufen. Bolero verfüge<br />

über eine ähnliche Hand-over-Funktionalität wie der Mobilfunk<br />

und könne deshalb unterbrechungsfrei große Gebiete mit<br />

verschiedenen Funkzellen abdecken.<br />

Tim Puschkeit, Riedel-Projektleiter und Technical Director beim 36. America‘s Cup<br />

© Empress<br />

Riedels Funktechnik erlaubte es auch, dass jede der fünf Race-Zonen<br />

im Hauraki Golf von Auckland sofort für jegliche Signalübertragungen<br />

bereitstand, wenn der Renndirektor kurzfristig<br />

auf Grund der Wetterlage die Race-Zone wechselte. In der<br />

Sportproduktion ist das einzigartig.<br />

Eckhard Eckstein<br />

Thomas Riedel, CEO von Riedel Communications<br />

<strong>1.2021</strong><br />

35


Produktion / Remote<br />

© Thomas Holz Showphotography<br />

Cubecam von TV Skyline am Piano<br />

Perfektion aus der Ferne<br />

Peter Brandt kann auf eine langjährige Karriere als Live-Recording-Engineer zurückblicken.<br />

In einer Branche, die sich stets verändert, schafft er es immer wieder, mit neuen Ideen zu<br />

innovieren. Sein neuester Coup ist gleichzeitig ein wegweisendes Projekt – Die erste völlig<br />

remote produzierte Konzert- und Theaterinszenierung.<br />

© Jörg Grzenia<br />

Peter Brandt<br />

Peter Brandt feiert bald sein 40-<br />

jähriges Arbeitsjubiläum. Dass<br />

ihn Branchenkollegen als Mr. Sound<br />

bezeichnen, ist ihm ein wenig unangenehm.<br />

Das Kompliment sei<br />

trotzdem „sehr nett“, findet er. Seine<br />

Karriere beginnt im Studio von<br />

Dieter Dierks, zwischen 1975 und<br />

1988 Produzent der Scorpions.<br />

„Es hat sich dort sehr schnell gezeigt,<br />

dass Live-Recording meine<br />

Passion ist”, sagt Brandt und erinnert sich: „Dieter hatte damals<br />

einen der ersten Recording-Trucks. Damit hat er unter<br />

anderem Stereo-Ton für die Rockpaläste des WDR gemacht.“<br />

Sein großer Traum, sagt Brandt, sei es immer gewesen, einen ganz<br />

eigenen Tonwagen zu bauen. Dieser Traum ging 1999 schließlich<br />

mit der Gründung der Eurosound GmbH in Erfüllung. Die Firma<br />

wurde später in Remote Recording Network umbenannt, um sich<br />

besser am Markt positionieren zu können. Ein Schritt, so Brandt,<br />

der den rasanten Entwicklungen in der Branche Rechnung tragen<br />

sollte. „Unser Kerngeschäft ging immer weiter zurück. Analoge<br />

36 <strong>1.2021</strong>


Produktion / Remote<br />

Purple Schulz Konzert in Bottrop<br />

© Thomas Holz Showphotography<br />

© Thomas Holz Showphotography<br />

Ferngesteuerte Mischpulte bei der Remote-Produktion<br />

Bandmaschinen und Mischpulte zu bedienen<br />

war früher eine echte Expertise, die<br />

nach und nach weniger gefragt war. Die<br />

Technologie entwickelte sich unfassbar<br />

rasant weiter”, erklärt er. Um zu zeigen,<br />

dass die Zeit großer Tonwagen endgültig<br />

vorbei war und wie kompakt hochwertige<br />

Tonaufnahmen produziert werden können,<br />

entschied sich Brandt im Jahr 2010,<br />

seine Tontechnik in einem London Taxi zu<br />

verbauen – auch ein Marketing-Gag, klar,<br />

aber dennoch ein Fingerzeig des technologischen<br />

Fortschritts.<br />

2017 dann fing Brandt an, den Ton aus<br />

der Ferne zu steuern. Mit Jan Josef<br />

Liefers erklärte sich einer der ersten großen<br />

Künstler bereit, das neue Verfahren<br />

bei einer Show auszuprobieren. „Wir<br />

wussten schon nach den ersten Noten,<br />

dass dieser Art der Remote-Produktion<br />

die Zukunft gehört. Die Soundqualität im<br />

Studio mit einer eingemessenen Akustik<br />

war überragend, viel besser als in den<br />

beengten Räumlichkeiten eines Ton-Wagens.<br />

Und das war nur einer der Vorteile.<br />

Die Produktion ist grüner geworden,<br />

weniger Leute mussten an den Ort des<br />

Geschehens reisen und Geld konnte<br />

dem Produzenten auch noch eingespart<br />

werden“, freut sich Brandt.<br />

Alles remote –<br />

nicht nur der Ton<br />

Angestachelt von den Erfolgen remote<br />

produzierter Tonaufnahmen macht sich<br />

Brandt daran, sein Konzept größer zu<br />

denken – viel größer: „Als feststand, dass<br />

man Ton sehr gut aus der Ferne steuern<br />

kann, wollte ich mehr. Wir haben dann<br />

mit Tests begonnen Lichtpulte und Kameras<br />

fernzusteuern und das hat ebenfalls<br />

funktioniert“, erinnert sich Brandt.<br />

So wendet er sich an Purple Schulz,<br />

einen deutschen Popsänger und Songschreiber,<br />

und schlägt ihm vor, Hauptdarsteller<br />

eines Pilotprojekts zu werden,<br />

bei dem alle Gewerke eines Live-Konzerts<br />

remote zuarbeiten. Schulz ist sofort<br />

dabei. Nachdem auch Holger Schader<br />

von Solotech, einem großen Tourneeausstatter,<br />

zusagt und auch gleich Probenhalle<br />

und Lichtdesigner zur Verfügung<br />

stellt, nimmt das Projekt Fahrt auf.<br />

„Spätestens nachdem ich dann den<br />

ersten Lichtplan vom Lichtdesigner gesehen<br />

habe – ich wäre ja von ein paar<br />

Stehlampen ausgegangen – war mir klar,<br />

das wird größer als erwartet. Auf einmal<br />

war die Verantwortung nicht mehr<br />

nur dem Künstler gegenüber zu spüren,<br />

sondern allen knapp 50 Personen, die an<br />

dem Projekt beteiligt waren. Nicht zu vergessen<br />

die 40 Zuschauer, die pro Abend<br />

zugeschaltet waren“, erklärt Brandt.<br />

<strong>1.2021</strong><br />

37


Produktion / Remote<br />

Public Internet- Übertragung<br />

Eine Maxime bei der Planung der Produktion war, den Kostenvorteil<br />

von remote produzierten Events in den Vordergrund zu<br />

stellen. Das bedeutete für Brandt auch unweigerlich die Nutzung<br />

des Public Internet für die Signalübertragung von Audio<br />

und Video. „Eine dedizierte Leitung hätte rund 10.000 Euro gekostet.<br />

Das wäre nicht zielführend gewesen. Ein wichtiger Teil<br />

des Pilotprojekts war es zu zeigen, dass es über das Public<br />

Internet geht – so schließen wir nicht im Voraus das Gros an<br />

potentiellen Interessenten aus“, findet Brandt.<br />

Trotzdem lief nicht alles nach Plan, wie Brandt erzählt. Die geplante<br />

50 MB/s-Upload-Leistung ließ sich vor Ort in der Konzerthalle nicht<br />

erreichen. Stattdessen musste das Team mit zwei 10 MB/s Leitungen<br />

Vorlieb nehmen. Das, so Brandt, führte zu einigen schlaflosen<br />

Nächten: „Mit neun zusätzlichen Telekom SIM-Karten aus meinem<br />

Business XXL-Tarif und mehreren LTE-Routern, die zu einem WAN<br />

zusammengeschlossen wurden, ging es dann doch reibungslos.<br />

Und das ist eine schöne Message für alle, die bewegtes Bild produzieren<br />

wollen und sich fragen, ob sie es sich leisten können.“<br />

Partnerschaftlicher Erfolg<br />

Dass die Remote-Produktion von Peter Brandt so erfolgreich<br />

verlaufen ist, sei vor allem dem partnerschaftlichen Zusammenarbeiten<br />

zu verdanken. Eine Lehre, die gerade aus der<br />

Corona- Pandemie gezogen werden könne. „Der Zusammenhalt<br />

in der Branche ist der Wahnsinn“, so Brandt und führt aus:<br />

„Die Partner waren überwiegend langjährige Wegbegleiter. Den<br />

Regisseur, Sven Offen aus Wien, kenne ich seit 30 Jahren.<br />

Wir haben unzählige Produktionen zusammen gestemmt.“ Beim<br />

Produktionsmanagement vertraute Brandt auf Holger Schader<br />

von Solotech, der vor Ort in Bottrop alle Fäden zusammen führte.<br />

Auch Riedel Communications war bei der Produktion eine feste<br />

Größe und ständiger Begleiter dieser Produktion. „Thomas<br />

(Riedel, Anm. d. Redaktion) hat damals meine Remote Mixing<br />

Idee, bei der es damals nur um den Ton ging, in Sekunden verstanden,<br />

ein Team zusammengestellt und seitdem sind wir in<br />

Forschung und Technik ständig im Austausch und können diesen<br />

Service über das Remote Operation Center von Riedel realisieren.<br />

Mit dem ROC im Hintergrund konnten wir ganz unbesorgt<br />

arbeiten”, erklärt Brandt. Auch für die Kommunikation und<br />

die drei CCTV-Kamera-Feeds, die exklusiv an die Lichtdesigner<br />

übertragen wurden, zeichnete Riedel verantwortlich.<br />

Gespiegelte Mischpulte<br />

Für die Broadcast-Produktion von Licht und Ton wurde jeweils<br />

dasselbe technische Konzept verwandt. Jeweils ein Mischpult<br />

war vor Ort in Bottrop und wurde von einem parallel geschalteten<br />

Master viele Kilometer entfernt in Echtzeit gesteuert. So<br />

saß der Lichtoperator in Frankfurt und hatte dort ein großes<br />

grandMA-Mischpult stehen, welches wiederum seinen Zwilling<br />

in Bottrop steuerte. „Wäre uns das Internet ausgefallen, hätten<br />

wir vor Ort weiter produzieren können und die Produktion wäre<br />

nicht gefährdet gewesen“, erklärt Brandt das Setup.<br />

Dieter Krauthausen mischte unterdessen im Studio Boecker<br />

in Köln den Broadcast-Ton und übernahm damit den eigent-<br />

© TV Skyline<br />

Kamerasteuerung aus dem Skycenter in Mainz<br />

38 <strong>1.2021</strong>


Produktion / Remote<br />

lichen Job von Brandt, der als Produzent in Bottrop gefragt<br />

war. Krauthausen hatte die Abhöre und den Zugriff auf die Pro-<br />

Tools Systeme in Bottrop. Ebenfalls aus Köln mischte Sven Raff<br />

den Saalton auf einer DiGiCo-Konsole, die mit einer weiteren<br />

DiGiCo-Konsole im Saal gekoppelt war.<br />

Zusätzlich zum Broadcast-Ton wurde das Konzert auch in 5.1.4<br />

Surround Sound abgemischt. Den Mix dafür nahm Sound-Experte<br />

Ronald Prent in den Valhalla Studios im mehr als 6.000<br />

Kilometer entfernten New York ab. Später soll daraus ein<br />

immersives MPEG-H-Erlebnis für Kopfhörer entstehen. „Das<br />

ist auch eine schöne Message. Wir haben gezeigt, dass wir<br />

eine Produktion, die live stattfindet, über sehr große Entfernungen<br />

und nach den höchsten Standards monitoren können.<br />

Man muss also nicht eine halbgare 5.1.4 Abhöre im Ü-Wagen<br />

nutzen, bei der die physischen Abmessungen nicht stimmen.<br />

Stattdessen können wir in ein eingemessenes Studio irgendwo<br />

auf der Welt gehen, das den Dolby-, Sony- oder Fraunhofer-<br />

Specs entspricht. Und wir können so den Technikern vor Ort<br />

auch sehr genau sagen, wenn ein Mikrofon bitte noch 10 cm<br />

höher gehängt werden soll“, findet Brandt.<br />

Bilder von TV SKYLINE<br />

Auf der Videoseite der Produktion verließ sich Brandt auf die<br />

Expertise von TV SKYLINE. Der Mainzer Produktionsdienstleister,<br />

vor allem bekannt für seine mobilen Produktionseinheiten,<br />

unterzog seinem neuen Remote-Hub „Skycenter“ eine erste<br />

Feuertaufe (siehe auch Seite 42). Dabei wurden fünf PTZ-Cubecams<br />

von TV SKYLINE remote aus der Regie in Mainz gesteuert<br />

– die Positionierung wurde auf Anweisung des Regisseurs aus<br />

Wien vorgenommen. Mit Stefan Linke war nur ein Kameramann<br />

eingesetzt, um die Produktion dynamischer wirken zu lassen<br />

und Close-Ups einzufangen, vor Ort in Bottrop.<br />

40 Zuschauer in der ersten Reihe<br />

Damit das Event nicht nur als Stream im Internet funktioniert,<br />

sondern auch einen echten Konzert-Charakter bekommt,<br />

entschied sich Brandt, 40 exklusive Tickets zu vergeben. Diese<br />

Online-Eintrittskarten waren gleichbedeutend mit einem individuellen<br />

Sitzplatz bei dem Konzert, aus dem Blickwinkel einer<br />

iPad-Kamera; die virtuelle erste Reihe.<br />

„Zum einen wurde an die 40 Zuschauer der Zugang zum<br />

kuratierten Stream verschickt, mit allen Schnitten des Regisseurs.<br />

Zum anderen bekam jeder Zuschauer einen individuellen<br />

Link, über den die Kamera des jeweiligen iPads<br />

Remote Recording<br />

Remote Operating Center von Riedel Communications<br />

40 iPads für 40 Zuschauer<br />

© Thomas Holz Showphotography<br />

© Thomas Holz Showphotography<br />

© Thomas Holz Showphotography<br />

NEU<br />

Made<br />

in<br />

Germany<br />

Pitch ≥ 13,5<br />

<strong>1.2021</strong><br />

39


Produktion / Remote<br />

© Thomas Holz Showphotography<br />

Kameramann Stefan Linke bei der Arbeit<br />

angesteuert werden konnte – für ein hochexklusives Point-of-<br />

View Live-Erlebnis. Der Ton wurde, aus Latenzgründen, dabei<br />

nach wie vor über den Worldfeed geschickt“, erklärt Brandt<br />

das Feature und fügt an: „Es war sehr schön zu sehen, dass<br />

es funktioniert und wir so den Zuschauern einen ganz exklusiven<br />

Blickwinkel bereitstellen konnten.“<br />

Exklusiv war auch der Service, den die Zuschauer in Anspruch<br />

nehmen konnten. Eine extra eingerichtete Service- und Qualitätskontrolle<br />

saß dafür in Berlin. „Wir haben eine Hotline für die<br />

Zuschauer eingerichtet bei der sie sich melden konnten, wenn<br />

ein Problem mit dem Log-In bestand. Der Service wurde auch<br />

ein paar Mal in Anspruch genommen. Jonas Gehrmann, der<br />

auch die Qualitätskontrolle, also Überprüfung der Latenzen und<br />

Bild-Ton-Synchronität vornahm, konnte aber immer schnell helfen“,<br />

erzählt Brandt.<br />

Grüne und schlanke Produktion<br />

Im Call Sheet standen, inklusive Catering und Corona-Test-<br />

Personal, knapp 50 Mitarbeiter, die an der Produktion beteiligt<br />

waren. Vor Ort in Bottrop waren zur Spitzenzeit nur 18 Personen,<br />

inklusive Künstlermanagement. Das zeige laut Brandt<br />

deutlich, wo das Einsparpotential liegt.<br />

„Es braucht die Tests und so ein Pilotprojekt um eine solche<br />

Remote-Produktion in Zukunft kosteneffizienter zu realisieren<br />

als eine gewöhnliche Produktion vor Ort. Da wir diese Learnings<br />

jetzt aber alle haben und das System steht, können wir<br />

ähnliche Vorhaben in Zukunft günstiger abbilden“, ist Brandt<br />

überzeugt und führt aus: „Die Räume aus denen produziert<br />

wird stehen parat und müssen nicht jedes Mal aufgebaut werden.<br />

Auch braucht es nicht zwingend ein redundantes Mischpult<br />

vor Ort.“ Natürlich brauche es für jede Produktion, ob<br />

Tournee, Theateraufführung oder DVD-Produktion, ein individuelles<br />

Konzept, so Brandt, allzu viel Planungsaufwand soll es<br />

dennoch nicht machen. „Wir könnten für nächste Woche eine<br />

ähnliche Produktion zusammenstellen“, sagt Brandt selbstbewusst.<br />

Unter dem Strich zeigt er sich sehr zufrieden und glücklich mit<br />

dem Resultat der Produktion. Er glaubt fest daran, dass die<br />

Zukunft der Live-Produktion immer mehr remote sein wird. Zu<br />

sehr würden die Vorteile überwiegen, sagt er: „Die Kosten sind<br />

niedriger, weil nicht mehr so viel Personal vor Ort sein muss.<br />

Der Sound ist besser, weil wir in eingemessenen Studios die<br />

beste Abhöre machen können. Und nicht zu vergessen sparen<br />

wir durch den minimierten Reiseaufwand der Crew viel CO 2<br />

ein. Die Produktion wird also grüner und wir können einen Beitrag<br />

zum Klimaschutz leisten. Das freut mich sehr.“ Mit dem<br />

Pilotprojekt beginnt für Peter Brandt ein weiteres Kapitel seiner<br />

professionellen Karriere. Das dürfte für Mr. Sound aber nichts<br />

Neues sein – immerhin hat sich seine geliebte Branche in den<br />

vergangenen Jahren schon häufig neu erfunden. Niklas Eckstein<br />

40 <strong>1.2021</strong>


A__UHD Core<br />

ULTRA-HIGH DENSITY IP AUDIO ENGINE<br />

NEXT-GENERATION FOOTPRINT<br />

KEY FEATURES<br />

1,024 Lawo-grade DSP Channels on 1RU (512 channels in 96 kHz mode)<br />

IP network processor based on open standards (ST2110-30/-31, AES67, RAVENNA)<br />

IP Easy – IP setup as simple as analog<br />

Full redundancy: SPS stream redundancy (ST2022-7) with<br />

8x 1/10 * GbE-capable independent SFP network interfaces plus hardware redundancy<br />

via hot-spare redundancy unit<br />

bit.ly/A__UHDCore_Video<br />

DSP resources shareable amongst multiple consoles<br />

Scalable DSP performance via licensing system<br />

Designed for mc² 56 and mc² 96 consoles<br />

PDF brochure<br />

Futureproof, software-defined hardware<br />

* future release<br />

www.lawo.com


Produktion / 5G beim Live-Sport<br />

Neue Perspektiven<br />

5G erobert die Live-Berichterstattung: Gemeinsam mit O 2 und Vodafone testet Sky die<br />

modernste Mobilfunktechnik für den Einsatz bei Sportübertragungen. Die Vorteile:<br />

Livebilder in Echtzeit, 5G-Smartphones und kabellose, professionelle Kameras schaffen<br />

kreative Perspektiven und neuartige Kamerawinkel, die den TV-Zuschauer näher ans<br />

Spielgeschehen zoomen. Network Slicing garantiert, als Zünglein an der Waage, TV-Sendern<br />

und Broadcastern stabile und schnelle Übertragungsraten für feste Zeiträume. Technisch<br />

könnte neben dem Fernsehen in Echtzeit auch das Streaming vom 5G-Standard profitieren.<br />

42 <strong>1.2021</strong>


Produktion / 5G beim Live-Sport<br />

© Vodafone<br />

Mehr Durchsatz, höhere Kapazitäten,<br />

sinkende Betriebskosten, revolutionäre<br />

Features: die fünfte Mobilfunkgeneration<br />

5G verspricht das Nonplusultra, um<br />

das deutsche Handynetz in neue Sphären<br />

zu katapultieren. Auch beim Broadcasting<br />

ist der Startschuss für den „Standard der<br />

Superlative“ gefallen. Die Mission lautet:<br />

Völlig losgelöst von langen, dicken Kamerakabeln<br />

noch tiefer ins Livegeschehen<br />

einzutauchen. Schnell wechselnde Perspektiven<br />

aus völlig neuen Positionen versprechen<br />

mehr Action und Nähe zu den<br />

Akteuren. Bisher war es so: beim klassischen<br />

Broadcasting werden die TV-Bilder<br />

von verkabelten Kameras zum Übertragungswagen<br />

geschickt und von dort aus<br />

über Satellit oder per Glasfaser ins Studio<br />

übertragen. Die Mobilfunk-Technik 5G verkürzt<br />

diesen Weg rigoros: Per 5G können<br />

die Livebilder direkt von der Kamera, in<br />

die eine 5G-SIM-Karte verbaut ist, zu einer<br />

virtuellen Sendezentrale weitergeleitet<br />

werden. Ohne Umwege landen sie direkt<br />

von der Cloud auf dem TV-Bildschirm<br />

oder auf dem Smartphone des Kunden.<br />

Die Prämissen sind stabile Netze und garantierte<br />

Bandbreiten – gerade, wenn im<br />

Umfeld tausende Menschen zeitgleich aufs<br />

Netz zugreifen. Für Tobias Krzossa, Senior<br />

Communications Manager bei Vodafone,<br />

hat 5G nicht nur für Bildübertragungen von<br />

Livesport-Events eine goldene Zukunft.<br />

„Auch bei der Nachrichten-Berichterstattung,<br />

etwa bei Demonstrationen, eröffnet<br />

5G neue Optionen. Der Sportbereich ist<br />

als Testfeld ideal, mit Sky planen wir weitere<br />

Testläufe mit Live-Schalten und zahlreichen<br />

Zusatz-Funktionen.“<br />

<strong>1.2021</strong><br />

43


Produktion / 5G beim Live-Sport<br />

© HANDBALL inside Haar<br />

Mit 5G stehen sehr hohe Übertragungsbandbreiten<br />

an vielen Orten zur Verfügung.<br />

Während LTE im Durchschnitt<br />

Bandbreiten von 50 bis 100 Megabit pro<br />

Sekunde liefert, ist 5G um das Zehnfache<br />

schneller. Darüber hinaus minimiert 5G<br />

die Latenzzeit auf weniger als 10 Millisekunden<br />

– somit arbeitet 5G so flink<br />

wie das menschliche Nervensystem. Die<br />

Folge: Kommunikation und Datenaustausch<br />

erfolgen in Echtzeit. Erste Pilotprojekte<br />

sollten zeigen, was technisch<br />

möglich ist. Sky und O 2 realisierten am<br />

5G-Handy-Rig beim Handball-Spiel Flensburg gegen Göppingen<br />

6. Dezember 2020 erstmals eine Live-<br />

Übertragung via 5G-Technologie vom<br />

Handball-Bundesligaspiel zwischen SG<br />

Flensburg-Handewitt und Frisch Auf<br />

Göppingen. Parallel zur klassischen TV-<br />

Übertragung produzierte Sky einen separaten<br />

Internet-Stream, der von bis zu<br />

zwölf 5G-Smartphones aufgenommen<br />

wurde, die direkt auf das 5G-Netz zurückgriffen.<br />

Alle zwölf Smartphones konnten<br />

jeweils mit einer Bandbreite von mindestens<br />

9 Mbit senden, die gesamte verfügbare<br />

Bandbreite lag bei rund 150 Mbit.<br />

„Bis heute verwendet 5G den Non-<br />

Stand-Alone (NSA) Standard“, erläutert<br />

Gerald Huber, Senior Innovation Manager<br />

bei Telefónica Deutschland. „Das bedeutet,<br />

dass 5G auf eine 4G (LTE)-Verbindung<br />

‘aufsetzt‘ und so die sehr hohen<br />

Übertragungsgeschwindigkeiten von 5G<br />

erreichen konnte, die nötig waren, um<br />

die verschiedenen Video-Streams ins<br />

Sendezentrum zu übertragen.“ Im Vorfeld<br />

des Spiels hatte O 2, in der Rekordzeit von<br />

nur sieben Tagen, die Flens-Arena mit der<br />

neuen 5G-Mobilfunktechnik aufgerüstet.<br />

„Der rasche Aufbau setzte eine sorgfältige<br />

Planung voraus, damit es später alles<br />

vor Ort Hand in Hand gehen konnte – sowie<br />

einen kooperativen Vermieter oder<br />

Eigentümer der Immobilie. Hier gilt: Gute<br />

Planung war der Schlüssel zum Erfolg“,<br />

weiß Huber. Das Positive: „Die Integration<br />

von 5G in der Flens-Arena ist eine bleibende<br />

Installation. Seit der Übertragung<br />

mit dem Sender Sky steht unserem Kunden<br />

eine 5G-Versorgung in der Flens-Arena<br />

dauerhaft zur Verfügung.“ Sukzessive<br />

sollen weitere Stadien und Mehrzweckhallen<br />

mit der 5G-Technologie ausgestattet<br />

werden und der Flens-Arena folgen.<br />

Auch in Wolfsburg wurde 5G zum Thema<br />

im Sportbereich. Hier starteten die Deutsche<br />

Fußball Liga (DFL) und Vodafone<br />

in der Bundesliga-Saison 2019/20 eine<br />

ähnliche 5G-Kooperation: Gemeinsam<br />

entwickelten sie eine App, die Stadion-<br />

© HANDBALL inside Haar<br />

5G-Test: Interview mit Handball-Star Stefan Kretzschmar<br />

44 <strong>1.2021</strong>


Produktion / 5G beim Live-Sport<br />

besuchern in Echtzeit Informationen und<br />

Spieldaten per Augmented Reality aufs<br />

Smartphone lieferte. Aus Parametern<br />

wie Entfernung, Schusswinkel und den<br />

Positionen der gegnerischen Spieler auf<br />

dem Spielfeld errechnet die App den<br />

„Expected Goal“-Wert (xG), also den erwarteten<br />

Torerfolg. Für einen Strafstoß<br />

liegt der xG bei 0,76 – durchschnittlich<br />

zappeln drei Viertel der geschossenen<br />

Elfmeter im Netz. Sobald die Corona-<br />

Pandemie wieder volle Stadien erlaubt,<br />

soll die 5G-App das Stadionerlebnis bereichern<br />

und live Background-Daten und<br />

Spielanalysen liefern, die man so nur<br />

vom „Aktuellen Sportstudio“ kennt: Wie<br />

schnell ist Erling Haaland? Mit welcher<br />

Schussgeschwindigkeit trifft Robert Lewandowski?<br />

Welche Passquote hat Emil<br />

Forsberg? Generell ermöglicht 5G völlig<br />

neue Nutzungsszenarien wie jenes in der<br />

Flens-Arena – 5G diente hier zur Übertragung<br />

von hochwertigen Bildern bzw.<br />

sorgte für höchste Broadcast-Qualität<br />

als Modem an einer Kamera. „Gut eignet<br />

sich diese Technik für spontane Ad-hoc-<br />

Anwendungen“, resümiert Huber. „Perspektivisch<br />

könnten auch der Schnitt und<br />

die finale Bildbearbeitung in einer Cloud<br />

stattfinden, um so den technischen Aufwand<br />

vor Ort nochmals zu verringern. Für<br />

den spontanen Einsatz im Sportbereich<br />

eignen sich auch mobile 5G-Anlagen,<br />

die wir aktuell primär für Großveranstaltungen<br />

bereithalten.“ Darüber hinaus<br />

zeigte die europaweit erste End-to-End<br />

5G-Übertragung das Potenzial für Remote-Produktionsteams:<br />

ortsunabhängiges<br />

Arbeiten und keine Vor-Ort-Präsenz eines<br />

Übertragungswagens könnten zur Regel<br />

werden.<br />

Weniger Aufwand<br />

Um 5G für die Live-Berichterstattung<br />

nutzbar zu machen, war technische Raffinesse<br />

gefragt. „Die besonderen Herausforderungen<br />

bei der 5G- Übertragung<br />

lagen in der Implementierung der 5G-Kameras<br />

in die lineare Produktionsumgebung<br />

sowie die gestalterische Nutzung<br />

der zusätzlichen Kameras“, sagt Alessandro<br />

Reitano, Senior Vice President<br />

Sport Production bei Sky Deutschland.<br />

Die Signale mussten von progressiv auf<br />

interlaced gewandelt sowie eine Lö-<br />

sung für den Umgang mit verschiedenen<br />

Laufzeiten (Delays) beider Kamerasysteme<br />

gefunden werden. „Durch<br />

HDSDI-Verbindungen zwischen den<br />

Übertragungswagen der 5G und linearen<br />

Produktion war es uns möglich, die<br />

Kameras zu integrieren und auch live<br />

oder im Nachgang bei Slow Motions<br />

und Highlights in das lineare Programmfeed<br />

einzubinden. Hierfür wurden vor<br />

Ort zwei Übertragungswagen unseres<br />

Dienstleisters rt1.tv für die World-Feed-<br />

Regie und die Sky-Regie eingesetzt“,<br />

beschreibt Reitano das Prozedere.<br />

„Insgesamt waren etwa 20 Crew-Mitglieder<br />

vor Ort, davon etwa die Hälfte aus<br />

dem Bereich Übertragungstechnik inklusive<br />

Kamera-Operator sowie die Hälfte<br />

aus den Bereichen Redaktion, Regie<br />

und Produktion.“ Der 5G-Internetstream<br />

wurde von zwölf Samsung Galaxy Note<br />

20 Ultra 5G Smartphones produziert und<br />

diese in ein Dutzend HD-SDI-Signale<br />

decodiert. Dazu wurde eine Smart-App<br />

vom Hersteller LiveU verwendet, die die<br />

Bonding-Technologie auch für Smartphones<br />

verfügbar machte. Gesteuert<br />

und zusammengestellt wurden die Bilder<br />

der Smartphone-Kameras von einer separaten<br />

Bildregie vor der Halle. Die Bündelungen<br />

mehrerer Internetverbindungen<br />

ermöglichte es den Reportern, mit ihren<br />

mobilen Geräten live in HD auf Sendung<br />

zu gehen. Drei Decoder für die 3 x 4 Signale<br />

im Fahrzeug kamen ebenfalls von<br />

Live U. Bei der Bildqualität wählte man die<br />

höchstmögliche Auflösung des Smartphones.<br />

Beim Ton ließ man, aufgrund<br />

der Sendesicherheit, das Audio von<br />

Kommentator, Moderator und Experten<br />

über eine Sennheiser-Audioanlage laufen<br />

und legte sie mit einer Verzögerung von<br />

ca. 1,5 Sekunden auf das Bildsignal. Bei<br />

den Live-Schalten zu den Gästen liefen<br />

Sendeton und Rücktonleitung über die<br />

Smartphones, wobei man ein normales<br />

TV-Mikrophon mit einem IRig-Adapter<br />

fürs Smartphone verwendete. „Mit der<br />

Mobilfunk-Technik 5G konnten die Bilder<br />

aus dem Stadion direkt ins virtuelle Studio<br />

in die Cloud und dann ohne Umwege<br />

auf den TV-Bildschirm oder aufs Smartphone<br />

gelangen“, freut sich Reitano. Ein<br />

weiterer Pluspunkt: „Der Aufbau und die<br />

Integration des Kamerasystems sind für<br />

uns mit viel weniger Zeitaufwand und<br />

Tobias Krzossa, Vodafone<br />

Gerald Huber, Telefónica Deutschland<br />

Alessandro Reitano, Sky Deutschland<br />

geringeren Kosten verbunden.“ Auch<br />

für den TV-Zuschauer ein Segen: „Durch<br />

den Einsatz von 5G-Smartphones oder<br />

kabellosen Kameras sind die Kameramänner<br />

bei ihren Laufwegen im Stadion<br />

oder in der Halle flexibler und sie können<br />

© Vodafone<br />

© Telefónica Germany<br />

© Sky Deutschland<br />

<strong>1.2021</strong><br />

45


Produktion / 5G beim Live-Sport<br />

© HANDBALL inside Haar<br />

5G-Test: Handy-Kameras...<br />

... beim Handball-Spiel FLensburg gegen Göppingen<br />

Aufnahmen aus Perspektiven machen, die mit herkömmlichen<br />

Kameras nur schwer erreichbar wären“, beschreibt Reitano.<br />

Das heißt: kreative Kamerapositionen und neuartige Kamerawinkel,<br />

die den Zuschauer näher ans Geschehen rücken lassen.<br />

Gerade für die Vor- und Nachberichterstattung, aber auch bei<br />

der Auflösung von Spielsituationen oder für den News-Bereich<br />

bietet die flexiblere Produktionsweise mit Smartphones neue<br />

Optionen: so können spontane Stimmen von Spielern und Offiziellen<br />

von bislang unerreichbaren Orten mühelos eingefangen<br />

werden. Mit einem neuen Storytelling und einem verbesserten<br />

Blick hinter die Kulissen konnte Sky gezielt unterschiedliche Zielgruppen<br />

im Publikum ansprechen.<br />

Network Slicing<br />

„Elementar für eine 5G-Übertragung sind<br />

stabile Netze und eine garantierte Bandbreite<br />

– das stellt eine große Herausforderung<br />

dar, wenn beispielsweise in einem<br />

vollen Stadion tausende Menschen zeitgleich<br />

auf das Netz zugreifen“, erklärt<br />

Reitano. „Network Slicing setzt hier an<br />

und sichert zusätzliche Netzkapazitäten<br />

für die TV-Übertragung.“ Das Prinzip ist<br />

simpel: „Einzelnen Kunden werden feste<br />

Übertragungsraten in Megabits pro Sekunde<br />

als Kontingente zugewiesen“, erklärt<br />

Huber. „Diese stehen diesem Nutzer<br />

garantiert zur Verfügung, auch, wenn die<br />

Funkzelle ansonsten an ihre Kapazitätsgrenzen<br />

stoßen sollte. Ruft der Nutzer die<br />

garantierte Bandbreite nicht ab, wird sie<br />

anderen Nutzern in der Zelle zur Verfügung<br />

gestellt.“ Während bei der Übertragung in<br />

der Flens-Arena diese Technik noch nicht<br />

zum Zuge kam, setzten Vodafone und<br />

dessen Technologie-Partner Ericsson bei<br />

der Vor- und Nachberichterstattung der 2.<br />

Fußball-Bundesliga- Partie zwischen Fortuna<br />

Düsseldorf und dem VfL Osnabrück am<br />

16. Dezember 2020 voll auf Network Slicing.<br />

Über 5G und LTE wurden die Livebilder<br />

in der Vor- und Nachberichterstattung<br />

in Echtzeit aus der Merkur Spiel-Arena in<br />

die Produktionszenten von Sky übertragen.<br />

„Für Sky haben wir ein eigenes 5G-Netz<br />

installiert, was zuvor technisch unmöglich<br />

war“, erklärt der Vodafone-Manager Krzossa.<br />

„5G ermöglicht ein neues Geschäftsmodell:<br />

Ein Bundesliga-Stadion ist ja zu 95<br />

Prozent der Zeit menschenleer, nur wenn<br />

das Spiel stattfindet, erfolgt ein extremer<br />

Zugriff auf ein Funknetz. Dank Network Slicing<br />

ist es möglich, dass TV-Sender für bestimmte<br />

Zeiträume ein Netz bestellen, das<br />

garantierte Bandbreiten liefert.“ Damit ist<br />

Network Slicing ein wichtiger Meilenstein<br />

für die kommerzielle Nutzung von 5G. Beim Vorreitermodell mit<br />

Sky wurde zweierlei getestet: „Per SIM-Karte haben wir klassische<br />

Kameras mit dem schnellen Mobilfunknetz verknüpft. Die<br />

Kameramänner agierten mit ihren klassischen Kameras, aber<br />

ohne ans Kabel gebunden zu sein“, beschreibt Krzossa. „Zusätzlich<br />

haben wir das Smartphone als Kameraersatz getestet.<br />

So wurde das aufgezeichnete Video ohne Umwege direkt in die<br />

virtuelle Sendezentrale geschickt.“ Schöner Nebeneffekt: Durch<br />

die Aufnahme mit dem Smartphone können die Fans die Livebilder<br />

gleich im neuen Format 9:16 sehen – optimal fürs mobile<br />

Streamen. Gleichzeitig verringerte sich durch die 5G-Technik<br />

die Verzögerungszeit und brachte ganz neue Perspektiven auf<br />

46 <strong>1.2021</strong>


Produktion / 5G beim Live-Sport<br />

die heimischen Bildschirme, insbesondere in der Berichterstattung<br />

rund ums Spielgeschehen. Reporter können während des<br />

Spiels einen O-Ton auf der Tribüne einfangen, ein Blitzinterview<br />

in den Katakomben des Stadions führen oder sich bei der<br />

Schalte von der Nordischen Ski-WM 2021 mit der Kamera einfach<br />

in den Schnee legen und neue Perspektiven schaffen. Vom<br />

Kabel befreit, sind Kameramänner flexibler und näher am Puls<br />

des Geschehens, wenn sie sich zwischen jubelnde Athleten und<br />

Fans mischen. 5G vermittelt das Gefühl, bei der Siegerehrung<br />

gemeinsam mit Karl Geiger auf dem Treppchen zu stehen oder<br />

im Cockpit von Formel-1-Pilot Lewis Hamilton live mitzufahren.<br />

„Wenn LTE im übertragenen Sinne ein kleines Küchlein war, ist<br />

5G eine riesige Torte, von der noch viel mehr Menschen essen<br />

können“, schwärmt Krzossa. „5G wird für Livebilder von Nachrichten<br />

und Sportereignissen eine große Rolle spielen.“<br />

Zeitalter des Echtzeit fernsehens<br />

Die ersten beiden Generalproben im Hinblick auf 5G im Broadcastbereich<br />

waren für Reitano erfolgreich. „Die Datenübertragungen<br />

waren sehr stabil, das Network Slicing funktionierte problemlos.<br />

Darüber hinaus ist die Bild- und Tonqualität sowohl von<br />

den 5G-Kameras, als auch von den Smartphones sehr gut“, ergänzt<br />

Krzossa. 5G hat gezeigt, dass es eine lineare Produktion<br />

mit 5G-Kameras bereichern kann. „Insgesamt wächst das<br />

5G-Netz sehr schnell, bis Ende 2021 sollen 30 Millionen Menschen<br />

in 800 Städten und Gemeinden 5G dort nutzen können,<br />

wo sie wohnen und ihren Alltag verbringen“, erwartet Krzossa.<br />

Deutschlandweit hat Vodafone mehr als 7.000 5G-Antennen an<br />

fast 2.500 Standorten freigeschaltet und bietet als einziger Netzbetreiber<br />

die neue Mobilfunktechnik in allen drei Frequenzbereichen<br />

an: High-Band, Mid-Band und Low-Band. An Hotspots<br />

wie Bundesliga-Stadien, Bahnhöfen und Fußgängerzonen sind<br />

in einem Umkreis von bis zu einem Kilometer Geschwindigkeiten<br />

bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde möglich. Bei aller Euphorie:<br />

„Wir stehen mit den 5G-Übertragungen erst am Anfang“, glaubt<br />

Reitano. „In diesem Jahr sind weitere Trials geplant, um neue<br />

Produktionsprozesse einem weiteren Stresstest zu unterziehen.“<br />

Fest steht: „5G und der Einsatz von Smartphone-Kameras<br />

wird die klassische Live-Sportproduktion, so wie sie aktuell<br />

Standard ist, nicht überflüssig machen, sondern hervorragend<br />

ergänzen. Das bewährte Broadcastmodell wird auch weiterhin<br />

Bestand haben.“ Mit welchen Tele kommunikationsunternehmen<br />

Sky in Zukunft kooperiert, ist auch davon abhängig, wie in den<br />

jeweiligen Unternehmen die Entwicklung von Network Slicing<br />

vorangeht, dem bei der Übertragung von stabilen und schnellen<br />

TV-Bildern eine Schlüsselrolle zukommt.<br />

Wolfgang Scheidt<br />

© Sky Deutschland<br />

Noch tiefer in das Live-Geschehen eintauchen will Sky Deutschland ...<br />

... durch den Einsatz von 5G-Handy-Kameras bei Sport-Übertragungen.<br />

<strong>1.2021</strong><br />

47


Produktion / Sport<br />

© WDR<br />

EURO-Senderegie<br />

Schwierige Planungsspiele<br />

EURO 2020 und Olympische Spiele 2020 behielten zwar ihre Namen und Logos. Aber für<br />

ARD, ZDF und Eurosport bedeuteten die einjährigen Verschiebungen Herkulesaufgaben bei<br />

der Live-Produktionsplanung: Konzepte mussten revidiert, Verträge modifiziert, mit Dienstleistern<br />

neu verhandelt und diverse Szenarien entwickelt werden. Je näher die Sport-Events<br />

rückten, desto dünner wurde die Luft. Die Covid-19-Not machte erfinderisch: Remote<br />

Workflows machen Redaktion und Produktion noch flexibler. Ob unter diesen Bedingungen<br />

Gänsehautmomente für den Zuschauer entstehen?<br />

48 <strong>1.2021</strong>


Produktion / Sport<br />

© WDR<br />

Andreas Heiserholt, WDR, Produktionsleiter bei der EURO<br />

den Austragungsstädten und Regierungen so viel Zeit wie<br />

möglich geben.“ Für TV-Sender und Dienstleister ist die vage<br />

Situation bei EURO und Olympia bis heute ein Parforceritt. „Wir<br />

gehen klar davon aus, dass die EURO 2020 in 2021 stattfinden<br />

wird, denn die UEFA hat gezeigt, dass sie große Turniere auch<br />

in diesen Zeiten durchführen kann“, erwartet Andreas Heiserholt<br />

vom WDR, Produktionsleiter bei der EURO. „Ob alle Spiele<br />

an den jetzt geplanten Orten stattfinden werden, bleibt eine<br />

spannende Frage.“<br />

Sportcampus in Köln als Zentrale<br />

Zwölf Länder, zwölf Metropolen. Die EURO 2020 sollte ein<br />

Fußball-Fest zum 60-jährigen Jubiläum des Wettbewerbs<br />

werden – von Baku bis Dublin, von Rom bis St. Petersburg.<br />

Wegen der Pandemie wurde sie auf den 11. Juni bis 11. Juli<br />

2021 verschoben, Schwedens Nationalspieler Emil Forsberg<br />

zweifelte in der ZDF-Sendung „Das aktuelle Sportstudio“: „In<br />

zwölf Ländern – das wird schwer, in einem Land macht es<br />

mehr Sinn. Die Gesundheit geht vor.“ Die UEFA bekräftigte<br />

die Absicht, die EURO wie geplant auszutragen. „Ich bin optimistisch,<br />

dass die Dinge in Bezug auf das Virus höchstwahrscheinlich<br />

sehr unterschiedlich sein werden, wenn wir uns dem<br />

Turnier nähern“, erklärte UEFA-Präsident Aleksander Čeferin<br />

auf der Homepage des Verbandes. „Es ist wichtig, dass wir<br />

Der WDR, innerhalb der ARD federführend bei der EURO, hatte<br />

den bestehenden Sportcampus in der Kölner Innenstadt<br />

ohnehin als Zentrale für Redaktion, Produktion und Technik<br />

vorgesehen. Bis zum letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga<br />

und dem Pokalfinale wird der Sportcampus für die „Sportschau“<br />

im Regelbetrieb laufen, dann wird auf EURO-Modus<br />

geswitcht. „Die Präsentation der EURO 2020 wird aus dem<br />

modifizierten ‚Sportschau‘ -Studio erfolgen, wobei wir auch<br />

mit Moderation und Experten aus dem Stadion planen“, verrät<br />

Heiserholt. „Sollten Reisen in Europa nicht oder nur eingeschränkt<br />

möglich sein, können wir die Präsentation kurzfristig<br />

nach Köln verlegen. Das stellt sich nun als großer Vorteil<br />

heraus.“ Alle Arbeitsplätze wurden im Hinblick auf die aktuellen<br />

Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen angepasst,<br />

Arbeitsplätze ins Home- und Hotel-Office verlagert. Gut gerüstet<br />

ist auch das ZDF. „Schon 2020 war geplant, die zentrale<br />

Berichterstattung für das ZDF vom Mainzer Lerchenberg aus<br />

zu realisieren“, erklärt Florian Rathgeber, Technischer Leiter<br />

beim ZDF. „Das betrifft sowohl die Studiopräsentation inklusive<br />

Regie, als auch die gesamte Schnitt- und Postproduktion.“<br />

Für EURO, Olympia und zwei Ski-WMs wurde im Sendezentrum<br />

2 des ZDF ein National Broadcast Centre (NBC) installiert,<br />

das für die Ski-WMs und Olympia gemeinsam mit der ARD<br />

genutzt wird. „Technisch ausgestattet wird das NBC mit der<br />

ARD/ZDF-MPE-Technik, die bei früheren Sportgroßereignissen<br />

immer vor Ort im Veranstaltungsland oder -ort eingesetzt<br />

wurde“, so Rathgeber. „Bis zum 7. März wurden Teile des<br />

<strong>1.2021</strong><br />

49


Produktion / Sport<br />

© ZDF / Uli Lenz<br />

schinen und Erweiterungen der Riedel-Kommunikation“, ergänzt<br />

Heiserholt. „Alle weiteren Anforderungen werden mit der<br />

vorhandenen Haustechnik erfüllt.“<br />

Extremer Termindruck<br />

Florian Rathgeber, technischer Leiter beim ZDF<br />

NBC und der MPE-Technik für die Nordische Ski-WM genutzt,<br />

danach erfolgten die Erweiterungen und Umkonfigurationen für<br />

die Fußball-EM.“<br />

Haustechnik statt Innovationen<br />

„Wie bei allen bisherigen Fußball-EMs und -WMs ist auch bei<br />

der EURO 2020 der zentrale Übergabepunkt das Host-Signal<br />

im International Broadcast Centre (IBC)“, weiß Rathgeber. „Hier<br />

werden ARD und ZDF einen Schaltraum betreiben, der die Signale<br />

nach Mainz und Köln (WDR) weiterleitet und die Verbindung<br />

zu den Reportern im Stadion und dem Ü-Wagen herstellt.“ Der<br />

Schaltraum im IBC ist technisch und personell auf ein Minimum<br />

reduziert. „Insgesamt werden ca. 50 Videosignale und einige<br />

Datenservices über eine 10 Gbit/s WLAN-Anbindung zwischen<br />

den Standorten IBC in Amsterdam und den NBCs in Mainz und<br />

Köln ausgetauscht“, beschreibt Rathgeber. „Bei ausgewählten<br />

Spielen der deutschen Nationalmannschaft kommen Ü-Wagen<br />

von ZDF und WDR zum Einsatz.“ Eine kleine, gemeinsame Produktionseinheit<br />

soll am DFB-Hauptquartier in Herzogenaurach<br />

von der Nationalmannschaft berichten. Für die EURO gibt es im<br />

Bereich der Technik zudem Erweiterungen bei der Signalannahme<br />

und -verarbeitung durch eine Audio-Video over IP-Anlage<br />

der Firma Lawo. „Darüber hinaus gibt es zusätzliche EVS-Ma-<br />

Auch Olympia sorgte mit der Verlegung auf den 23. Juli bis<br />

8. August 2021 für Tumulte. Für die Stadt Tokio fallen Zusatzkosten<br />

von fast zwei Milliarden Euro an: Hallen und Trainingsmöglichkeiten<br />

mussten neu gebucht werden, zusätzliche<br />

Personalkosten entstanden. Corona-Maßnahmen wie Tests,<br />

Desinfektionsgeräte und möglicherweise der Einsatz von Impfstoffen<br />

sollen das Organisationskomitee rund 750.000 Euro<br />

kosten. Das „Playbook“ regelt die Verhaltensregeln vor und<br />

nach der Einreise in Tokio, für die Venues gelten strengste<br />

Hygienemaßnahmen. „Um Schaden im Fall der Absage abzuwenden,<br />

wurden die Verträge mit Dritten nach Möglichkeit so<br />

gestaltet, dass sie einen größtmöglichen Handlungsspielraum<br />

bieten, sogar bis hin zu einer kostenfreien Stornierung“, beschreibt<br />

NDR-Produktionsleiter Sönke Stenzel. Der Norddeutsche<br />

Rundfunk koordiniert die Übertragung der Spiele in Tokio<br />

für die ARD. Dabei gilt: Je näher das Event rückt, desto geringer<br />

der Spielraum. „Erst im Oktober 2020 konnten die Planungen<br />

wieder aufgenommen werden“, erinnert sich Björn König,<br />

Technischer Leiter beim NDR. „Jede geplante Aktivität in Tokio<br />

wurde neu bewertet und Alternativen diskutiert.“ Durch die<br />

neuen Booking Deadlines von Seiten des Olympic Broadcasting<br />

Services (OBS) und des Tokioter Organisationskomitees<br />

TOCOG entstand ein enormer zeitlicher Druck. König war froh,<br />

teilweise direkt mit den Dienstleistern über technische Details<br />

und Alternativen bei verschiedenen Produkten verhandeln zu<br />

können. So arbeiten ARD und ZDF beispielsweise mit den Produkten<br />

Artist, Mediornet und Bolero von Riedel, deren Konfiguration<br />

in enger Abstimmung mit dem Technologiepartner<br />

erfolgte. „In der Produktionsvorbereitung planen wir teilweise<br />

mit verschiedenen Szenarien direkt von Anfang an mit unseren<br />

Kunden“, bestätigt Lutz Rathmann, Director Managed Technology<br />

bei Riedel. „Außerdem haben wir die Möglichkeit, viele<br />

Themen vom Veranstaltungsort in unser Remote Operations<br />

Centre oder auch dezentrale Standorte der Organisationen zu<br />

© NDR<br />

© NDR<br />

Sönke Stenzel, NDR-Produktionsleiter<br />

Björn König, Technischer Leiter beim NDR<br />

50 <strong>1.2021</strong>


Produktion / Sport<br />

routen, um etwa das technische Personal vor Ort reduzieren<br />

zu können.“ Gerade die Covid-Situation erzeugt zusätzliche<br />

Kosten für Tests, längere Unterbringungen von Personal vor<br />

Ort oder Reisen und Transfers. „Diese zusätzlichen Covid-<br />

Kosten sind, je nach Personalstärke der Produktionen, sehr<br />

unterschiedlich, aber natürlich immer unangenehme Blindleistungen“,<br />

findet Rathmann.<br />

© Riedel Communications<br />

Synergien zwischen EURO und Olympia<br />

„Natürlich verfolgen wir die Entwicklung sehr genau und stehen<br />

im engen Austausch mit den Organisatoren und dem<br />

Host Broadcaster“, berichtet Stenzel. „Bedingt durch die ungewisse<br />

Situation haben wir bereits nach der Verschiebung im<br />

März 2020 das Programm- und Produktionskonzept umgestaltet,<br />

unsere Aktivitäten vor Ort in Tokio erheblich reduziert<br />

und wesentliche Elemente in das National Broadcast Centre<br />

nach Mainz verlagert. Dieses NBC war auch für 2020 schon<br />

in Planung und bekommt nun einen größeren Stellenwert.“<br />

Diverse Szenarien helfen, auf neue Entwicklungen kurzfristig<br />

reagieren zu können. „Die Senderegie (PCR) wurde von<br />

Tokio nach Mainz verlagert, so dass nun die Hauptregie und<br />

Sub-Regien für Kernsportarten wie die Leichtathletik in Mainz<br />

stationiert sein werden“, beschreibt Mirjam Bach, Programmchefin<br />

bei den Paralympics vom NDR. Die Paralympics sind<br />

vom 24. August bis 5. September 2021 in Tokio geplant. „Die<br />

komplette Postproduktion findet 2021 im NBC in Mainz statt.<br />

Dazu haben wir die Anzahl der mit unilateraler Technik ausgestatteten<br />

Venues von vier auf zwei reduziert.“ Alle Maßnahmen<br />

sollen das Personal vor Ort reduzieren, um Gesundheitsschutz<br />

und Sendesicherheit zu gewährleisten. Um Synergien<br />

Lutz Rathmann, Director Managed Technology bei Riedel<br />

für EURO und Olympia optimal nutzen zu können, mussten<br />

beide Konzepte im Kern übereinstimmen. Die extrem kurze<br />

Umrüstzeit zwischen beiden Sport-Events war in Corona-Zeiten<br />

eine zusätzliche Herausforderung. „Die gesamte unilaterale<br />

Produktion für die Olympischen Spiele wird in 1080i29,97<br />

erfolgen und erst am Ende der Kette auf 50 Hz konvertiert.<br />

Auch im NBC wird mit dieser Framerate gearbeitet“, weiß<br />

König. „Beim Audio gehen wir einen hybriden Weg. Grundsätzlich<br />

wird in 5.1 gearbeitet. In der Postproduktion werden<br />

wir an einigen Stellen auf 2.0 gehen und am Ende der Kette<br />

wieder upmixen. Auf der 40-Gbits-pro-Sekunde-Datenleitung<br />

zwischen IBC und NBC werden etwa 130 Videosignale übertragen.<br />

Hinzu kommen noch etliche Daten- und Audio-Verbindungen“,<br />

ergänzt er. „Die Venues Leichtathletik (10 Gbit/s) und<br />

Schwimmen (1 Gbit/s) sowie das Studio im Nations Village<br />

© ZDF/MDR/Robert Hensel<br />

Die Disposition im Leipziger NBC zu den Olympischen Winterspielen 2018<br />

<strong>1.2021</strong><br />

51


Produktion / Sport<br />

(10 Gbit/s) werden über das IBC mit dem NBC vernetzt.“ Die<br />

Videosignale werden entweder transparent übertragen oder<br />

nach J2K (150 Mbit/s) enkodiert. Insbesondere die unilaterale<br />

Produktionstechnik ist ein wichtiger Baustein für Berichterstattung<br />

und Storytelling. „Bei der Leichtathletik werden hierfür vier<br />

eigene Kameras, davon eine Super Slow Motion als Head On,<br />

aufgebaut“, weiß König. „Die Schwimmwettbewerbe werden<br />

mit drei eigenen Kameras begleitet.“ Alle übrigen Venues werden<br />

aus den Mixed Zones mit EB-Kameras und LiveUs unilateral<br />

begleitet.<br />

MPE-Update als Herzstück<br />

Die gesamte Verarbeitung der Signale erfolgt im NBC in Mainz.<br />

„Hier sind die Regien – Programmregie, Subregie A für Leichtathletik,<br />

Subregie B für Schwimmen und weitere Sportarten,<br />

Streamingregie für zehn kommentierte Livestreams – und die<br />

gesamte Postproduktion mit sieben EVS Edit Räumen, 20 Avid<br />

Edit Räumen und drei Protools Audiomixes untergebracht“,<br />

zählt König auf. „Herz des Systems ist die neue SMPTE ST2110<br />

Infrastruktur der Mobilen Produktionseinheit (MPE) von ARD<br />

und ZDF.“ Technische Innovationen liegen vor allem im Bereich<br />

der Remote Production: „Alle Regien und die gesamte Postproduktion<br />

sind im NBC in Mainz verortet. An den Venues und im<br />

Studio werden nur die nötigsten Komponenten wie Kameras,<br />

Audiointerfaces, Kommentarstellen und Kommando-Infrastruk-<br />

tur installiert. Die Übertragung erfolgt über Nimbraknoten zum<br />

IBC und von dort weiter zum NBC.“ Das heißt: Aussteuern der<br />

Kameras, Konfiguration der Komponenten oder Beschalten der<br />

Monitore finden im NBC statt. „Hierdurch lassen sich die Rüstzeiten<br />

und das Personal in Tokio erheblich reduzieren“, ergänzt<br />

König. „Ein weiterer wichtiger Baustein sind Technologien wie<br />

LiveU. So werden zum Beispiel alle EB-Teams konsequent mit<br />

dediziertem Rucksack und Serverkanal ausgestattet.“ Darüber<br />

hinaus kommt als neue Technologie Powercore RP von Lawo<br />

für ein latenzfreies Selfmonitoring zum Einsatz. Die umfangreichen<br />

Cloudangebote von OBS unterstützen bzw. machen die<br />

vernetzten und verteilten Workflows erst möglich.<br />

IP-basierte Infrastruktur<br />

Für Discovery Deutschland war der Ausbau des Sendezentrums<br />

in Unterföhring zum international eingebundenen Produktions-Hub<br />

ein Schritt zu mehr Flexibilität. „Mehr als jeder andere<br />

Sport-Broadcaster in Europa sind wir in der Lage, kurzfristig<br />

auf mögliche Änderungen zu reagieren und ohne sichtbare Einschränkungen<br />

zu senden und zu streamen“, erklärt Gernot Bauer,<br />

Head of Sports bei Discovery Deutschland. Die ersten Container<br />

sind bereits im Lager in Tokio untergebracht, sobald das IBC<br />

bezugsfertig ist, werden seine Mitarbeiter dort einziehen. „Unser<br />

Equipment bleibt nach den Tokio-Spielen ohnehin in Asien, da<br />

es danach gleich nach China für Peking 2022 gebracht wird“,<br />

© NDR<br />

NDR-Testaufbau der Venuetechnik für Olympia<br />

52 <strong>1.2021</strong>


Produktion / Sport<br />

© Discovery<br />

© Das Erste<br />

Gernot Bauer, Head of Sports bei Discovery Deutschland<br />

Axel Balkausky, ARD-Sportkoordinator<br />

erklärt Bauer. Eurosport profitiert vom internen Sharing-Prinzip.<br />

„Alle können auf alles zugreifen, so können wir spontan reagieren“,<br />

weiß Bauer. „Bei Olympia wird auch ein neuer Cube zum<br />

Einsatz kommen. Dieser ist eine Weiterentwicklung des Modells<br />

aus Südkorea und noch leistungsstärker in den Bereichen<br />

Virtual Reality und Augmented Reality.“ Bis Tokio wird der europaweite<br />

Rollout des Projekts „Eurosport Technology Transformation<br />

(ETT)“ in allen relevanten Märkten abgeschlossen sein.<br />

„Bei ETT handelt es sich um eine mindestens europaweit einzigartige,<br />

komplett IP-basierte, vernetzte und länderübergreifende<br />

Produktions- und Sendeinfrastruktur mit zwei redundanten, zentralen<br />

Tech-Hubs in London und Hilversum, zentraler, systemunterstützter<br />

Produktionsmittelbuchung und Sendeabwicklung<br />

in Paris sowie dezentralen Remote-Produktionsmitteln.“ Dazu<br />

gehören: Regien, AR- und VR-Studios, Schnittplätze, Kommentatoren-Positionen<br />

und Sendeabwicklungen in allen großen<br />

Produktionsstätten. „Mit dieser IP-basierten und vernetzten Produktions-<br />

und Sendetechnik ist es uns möglich, die weit über<br />

100 Live-Video-, Audio-, Kommando- und Datensignale sowie<br />

IP-Verbindungen aus unserem IBC in Tokio nur einmal zentral an<br />

unsere Tech-Hubs anbinden zu müssen und danach alle dezentralen<br />

Eurosport-Produktionsstätten simultan damit versorgen<br />

zu können“, resümiert Bauer. „Alle Produktionsstätten können<br />

ortsunabhängig geshared werden. Das spart personelle und<br />

technische Ressourcen und beschleunigt unmittelbar den für<br />

große Live-Sportproduktionen nötigen Austausch von Inhalten.“<br />

Das heißt: Eurosport kann alle relevanten Live-Signale von großen,<br />

internationalen Multifeed-Sportproduktionen lokalisiert zeitgleich<br />

auf allen möglichen linearen und digitalen Verbreitungswegen<br />

ausstrahlen.<br />

Jede Sekunde live, teilweise in 4K<br />

„Eurosport wird jede Sekunde von Olympia live übertragen“,<br />

verspricht Bauer. „Bei einigen Events werden wir eigene Kameraperspektiven<br />

hinzunehmen, dann mit eigener Technik.“ Für<br />

Deutschland sind dies Angebote auf den Sendern Eurosport 1<br />

und Eurosport 2, auf der Streaming-Plattform „Joyn“ und in der<br />

Eurosport-App mit zahlreichen Zusatzfeeds. Ein zweites Leichtathletik-Feed<br />

erlaubt, gewisse Disziplinen intensiver zu verfolgen,<br />

ein Teil des Contents ist in 4K-Qualität zu sehen. Auch ARD und<br />

ZDF übertragen alle Olympischen Sportarten vollumfänglich vom<br />

ersten bis zum letzten Wettkampf. „Dazu werden wir unser Livestreaming-Angebot<br />

nochmals aufstocken“, verrät Carsten Flügel,<br />

Programmchef Olympische Spiele vom NDR. „Auf bis zu zehn Livestreams<br />

kann der User sich selbst seine favorisierten Angebote<br />

heraussuchen.“ Die Atmosphäre in den Stadien wird diesmal<br />

anders sein. Im Vorfeld hatte OBS „Virtual Crowds“ mit Stadion-<br />

Geräuschen und Zwischenschnitten von Zuschauern offeriert.<br />

„ARD und ZDF haben jedoch dagegen votiert“, erklärt Stenzel.<br />

„Wenn man Spiele unter Pandemie-Bedingungen austrägt, soll<br />

der Zuschauer das am Bildschirm merken.“ Ob so Gänsehautmomente<br />

entstehen? „Olympia war immer schon überraschend<br />

und besonders“, findet Flügel. Redaktion, Produktion und Technik<br />

tun alles, um das bestmögliche Programm anzubieten. Die<br />

Hoffnung auf einen „normalen“ Produktionsalltag bei der Fußball-<br />

WM 2022 in Katar ist groß. „Zum jetzigen Zeitpunkt befinden wir<br />

uns noch in den Anfängen der Planung für die FIFA WM 2022“,<br />

bleibt ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky realistisch. „Es sind<br />

noch zu viele Fragen offen, als dass man sich jetzt schon konkret<br />

dazu äußern könnte.“<br />

Wolfgang Scheidt<br />

Produktionsplanung vor und nach der Verlegung der Olympischen Spiele 2020 in Tokio<br />

Olympia 2020<br />

Olympia 2021<br />

• Regien in Deutschland und Tokio<br />

• Alle Regien in Deutschland<br />

• Postproduktion in Deutschland und Tokio<br />

• Postproduktion komplett in Deutschland<br />

• 4 Venues mit unilateraler Technik<br />

• Reduktion auf 2 Venues mit unilateraler Technik<br />

© Björn König, NDR<br />

<strong>1.2021</strong><br />

53


Dienstleister / Reckord<br />

REC10-Bildregie und Slomoarbeitsplätze<br />

Flexibilität ist Trumpf<br />

Mit dem REC10 4K hat der 1996 gegründete tschechische Ü-Wagendienstleister Reckord<br />

Outside Broadcasting unlängst seinen zweiten 4K-Ü-Wagen in Betrieb genommen.<br />

Dazu hat man jetzt auch eine modifizierte Beechcraft B200 Super King Air als fliegende<br />

Funk- Relais-Station an den Start gebracht. Über die Technik und Ziele des Unternehmens<br />

sprach <strong>mebulive</strong> mit Reckord-Gründer und -Geschäftsführer Robert Kallista.<br />

Reckord Outside Broadcasting mit Firmenzentrale im tschechischen<br />

Chomutov, etwa 65 Kilometer südöstlich von<br />

Chemnitz gelegen, baut seine Services weiter aus. Die Ü-Wagen-Flotte<br />

wächst. Neun Übertragungswagen, darunter zwei<br />

von Eutelsat zertifizierte SNGs, hat das Unternehmen im Einsatz.<br />

Mit Rec10 4K wurde kürzlich der zweite 4K-Ü-Wagen<br />

der Flotte in Betrieb genommen. Er ergänzt den etwas größeren<br />

4K-Ü-Wagen REC7 4K. Beide basieren auf dem gleichen<br />

technischen Konzept. „Hauptziel war die Erweiterung unserer<br />

4K-Kapazitäten, um die Nachfrage nach 4K-Produktionen befriedigen<br />

zu können“, sagt Reckord-Chef Robert Kallista. In das<br />

Design des neuen Ü-Wagens seien mehr als 15 Jahre Erfahrung<br />

im Ü-Wagen-Bau eingeflossen. REC10 sei eigentlich ein direkter<br />

Nachfolger von REC7, der alle bewährten Dinge beibehalte,<br />

gleichzeitig aber auch neue Trends und Ideen aufgreife. Dabei<br />

sei man auch den Kunden-Anregungen gefolgt, meint Kallista.<br />

Für Reckord sei die langfristige zyklische Aufrüstung der Technologie<br />

wichtig. Das Unternehmen hat im neuen Ü-Wagen die<br />

komplette Integration von Technik, Möbeln, Beleuchtung und so<br />

weiter erledigt. „Wir haben auch ein USV-System eingebaut, das<br />

die gesamte Einheit nach einem Stromausfall noch 30 Minuten<br />

lang voll funktionsfähig halten kann“, bemerkt Kallista.<br />

Besonders großen Wert lege man auf hohe Flexibilität der Produktionseinheiten<br />

in den verschiedenen Einsatzbereichen. „Alle<br />

unsere Ü-Wagen müssen flexibel und hoch konfigurierbar sein.<br />

54 <strong>1.2021</strong>


Dienstleister / Reckord<br />

© Reckord<br />

Der REC10 ist ein gutes Beispiel dafür.<br />

Wir werden ihn bei der Produktion von<br />

Fußball und Hockey, Rundstrecken- und<br />

Langstreckenrennen, aber auch bei Winter-<br />

oder Outdoor-Sportarten, Konzerten<br />

oder typischen Studioproduktionen wie<br />

Talentwettbewerben einsetzen können.<br />

Technische Elemente<br />

REC10 ist ein Auflieger, der inklusive<br />

Zugfahrzeug rund 15 Meter lang ist. Das<br />

Produktionsfahrzeug unterstützt die HD-<br />

Formate 1.080i50 und 1.080p50 und<br />

die 4K-Formate 3.840x2.160p50 und<br />

4.096x2.160p50. Eingesetzt werden bis<br />

zu zwölf Kameras vom Typ Sony HDC-<br />

4300. Als Router kommt ein Grass Valley<br />

Sirius 830 zum Einsatz, als Kontrollsystem<br />

Axon Cerebrum, als Bildmischer ein<br />

SONY XVS 7000 Pult (In/Out 96/48), als<br />

Videoserver für Slomotion und Replay<br />

drei Sony PWS-4500. Beim Monitoring<br />

setzt man auf fünf SONY BRAVIA 42,<br />

zwei Postium 21 HDR und zwei 2x DELL<br />

21 und bei der Messtechnik ein Phabrix<br />

RX1000/QX-System.<br />

Im Audiobereich unterstützt der Wagen die<br />

Formate Stereo und 5.1. Eingesetzt wird<br />

ein Studer Vista V Audiopult mit 32 Fadern<br />

(Input/Output 152/128). Die Audio-Monitore<br />

stammen von Genelec, die Interkom<br />

von Riedel (Artist 64). Für Effekte und<br />

Processing sind zwei Dolby E-Encoder<br />

Reckord Ü-Wagen REC10<br />

DP571, zwei Dolby E-Decoder DP572<br />

und eine Lexicon MX 400 XL verbaut.<br />

Bei der Signalverteilung nutzt man im<br />

Rec10 ein MicroN-Netzwerk-System von<br />

Riedel als einen ersten Schritt Richtung<br />

IP-basierter Infrastrukturen. In diesem<br />

Bereich ist man bei Reckord noch recht<br />

zurückhaltend. „Wir sind uns der Vor-<br />

<strong>1.2021</strong><br />

55


Dienstleister / Reckord<br />

REC10-Tonregie mit Studer Vista 5-Pult<br />

teile, die diese Technologie mit sich bringt, durchaus bewusst.<br />

Die IP-Entwicklung werden wir im Auge behalten und wenn es<br />

Sinn macht, uns entweder teilweise oder ganz darauf einlassen“,<br />

meint Kallista. „Zumindest haben wir im neuen REC10 das bislang<br />

anspruchsvollste Netzwerk mit sehr hoher Datendichte, das<br />

wir je in einem Ü-Wagen installiert haben.“ Bis zum stärkeren<br />

IP-Engagement werde es nicht mehr so lange dauern. Bis dahin<br />

sei aber wichtig, voll funktionsfähige 4K-Ü-Wagen zu haben, die<br />

auf bewährter und robuster Technologie basieren und die man zu<br />

wettbewerbsfähigen Preisen anbieten könne.<br />

Funk-Relais im Flugzeug<br />

Nicht nur am Boden, sondern auch in der Luft baut Reckord<br />

seine Services aus. Das eigene zweimotorige Turboprop-Druckkabinen-Flugzeug<br />

Beechcraft Super King Air will man künftig<br />

auch als fliegende Relaisstation zur Übertragung drahtloser<br />

Signale zur Verfügung stellen.<br />

Alle Schlüsselkomponenten dafür wurden bereits fest installiert.<br />

„Bei Live-Produktionen sind wir in der Lage, bis zu<br />

vier verschiedene Signale von mobilen Stationen, von Motorrädern<br />

oder Hubschraubern, zum TV-Compound oder zum<br />

RX-Standort zu übertragen. Selbstverständlich sind auch<br />

Hilfssignale wie Tally, Intercom oder Kamerasteuerung integraler<br />

Bestandteil des Systems“, berichtet Kallista. Die Umrüstung<br />

von einer Aktivität zur anderen dauere dank der<br />

Modifikationen und der festen Installation von Schlüsselkomponenten<br />

nur wenige Minuten - und das alles unter Beibehaltung<br />

der ursprünglichen Transportkapazität des Flugzeuges.<br />

Das gesamte System sei für den Einsatz bei anspruchsvollsten<br />

Produktionen wie Marathons, Orientierungsläufen, Radrennen,<br />

Autorennen, Segelbootrennen usw. konzipiert worden.<br />

„Die Realisierung des Projektes dauerte mehrere Jahre, in denen<br />

wir unzählige Tests in der Luft und am Boden durchgeführt<br />

haben“, berichtet Kallista. Dabei habe man eng mit der spanischen<br />

Firma SVP, die viel Erfahrung auf diesem Gebiet habe,<br />

kooperiert. „Natürlich mussten wir einige der Tools und Software<br />

auch im eigenen Haus entwickeln“, sagt Kallista. Interessanterweise<br />

sei das ganze nun verfügbare Relais-System so<br />

flexibel, dass einige der Teile problemlos bei typischen „bodengestützten“<br />

Produktionen mit drahtlosen Kameras eingesetzt<br />

werden könnten.<br />

Strategie und internationales Engagement<br />

„Aufgrund des harten Wettbewerbs im Marktsegment der<br />

kleineren Ü-Wagen wollen wir uns stärker auf komplexere Produktionen<br />

mit größeren und vielseitigeren Produktionsmitteln<br />

konzentrieren“, betont Kallista.<br />

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie seien für das Unternehmen<br />

die gleichen wie für alle anderen in der Branche. „Es gibt sehr<br />

viel Unsicherheit. Die Planung wird komplizierter. Viele Produktionen<br />

werden abgesagt und unsere Betriebskosten steigen“, sagt<br />

Kallista. Eine erhöhte Nachfrage nach Remote-Produktionen habe<br />

man vor diesem Hintergrund aber nicht festgestellt. Der Reckord-<br />

Chef führt das auf die unzureichende oder gänzlich fehlende Infrastruktur<br />

in Gebieten, in denen man normalerweise tätig ist, zurück.<br />

Die Corona-bedingten Ausfallzeiten in der Produktion habe<br />

56<br />

<strong>1.2021</strong>


Dienstleister / Reckord<br />

Beechcraft Super King Air als fliegende Relais-Station für Funk-Signale<br />

man zur Fertigstellung des REC10-Ü-Wagens und der fliegenden<br />

Super King Air-Funk-Relaisstation genutzt.<br />

Die erste 4K-Produktion von Reckord ging bereits 2018 in Polen<br />

über die Bühne. Mit dem REC7 4K wurde dabei ein Speedway<br />

Grand Prix in Warschau produziert. Und im Februar dieses Jahres<br />

kamen bei der 65. PZLA Halowe Mistrzostwa Polski (Leichtathletik-Hallenmeisterschaft)<br />

in der Arena Torun beide Reckord-4K-<br />

Ü-Wagen, REC7 und REC10, zusammengeschaltet zum Einsatz.<br />

In Polen ist die tschechische Außenproduktionsfirma ohnehin<br />

schon seit einiger Zeit verstärkt aktiv. Dazu hat insbesondere<br />

die Übernahme des Warschauer Produktionsdienstleisters<br />

Multi-Production im Jahr 2017 beigetragen.<br />

Und auch in den anderen tschechischen Nachbarländern würde<br />

Reckord gerne Fuß fassen. „Wir wollen unseren Kunden den<br />

bestmöglichen Service bieten und würden uns natürlich über<br />

neue Kunden auch in Deutschland und Österreich freuen“,<br />

betont Kallista.<br />

Eckhard Eckstein<br />

© EMpress<br />

Leicht konfigurierbare Technik-Racks an Bord des Reckord-Flugzeugs<br />

Reckord-Chef Robert Kallista<br />

<strong>1.2021</strong><br />

57


Dienstleister / TV SKYLINE<br />

© TV SKYLINE<br />

Antwort auf dynamische<br />

Marktentwicklung<br />

TV SKYLINE-Geschäftsführer Wolfgang Reeh<br />

TV SKYLINE hat am Standort Mainz im Skycenter das<br />

Skyline Remote Center (SRC) in Betrieb genommen.<br />

Von hier aus lassen sich jetzt Produktionen für<br />

Corporate- und TV-Kunden fernsteuern. Ein logischer<br />

Schritt, meint Unternehmensinhaber und Geschäftsführer<br />

Wolfgang Reeh. Im Gespräch mit <strong>mebulive</strong> skizziert er die<br />

Firmenstrategie und weitere Pläne für die Zukunft.<br />

TV SKYLINE hat mit dem SRC ihre stationäre Produktionstechnologie<br />

in Mainz ausgebaut. Wie kam es dazu?<br />

Leider begleitet uns das Thema Corona ja jetzt mittlerweile<br />

schon ein Jahr und hat unsere Branche komplett auf den Kopf<br />

gestellt. Deshalb haben wir als Unternehmen reagiert und nicht<br />

mehr nur vorrangig auf die mobile Produktion gesetzt, sondern<br />

auch die stationäre Technologie weiterentwickelt. Glücklicherweise<br />

verfügen wir hier in unserer Zentrale in Mainz über eine<br />

ordentliche Infrastruktur. Das Skycenter hat schon von jeher eine<br />

Glasfaseranbindung und damit haben wir auch schon vor zehn<br />

Jahren Produktionen realisiert – die Technologien waren damals<br />

natürlich andere.<br />

Impulsgeber war also die Pandemie und die derzeitigen Anforderungen<br />

an Produktionsdienstleister. Wir sind jetzt in der Lage,<br />

breitbandig entweder über das öffentliche Internet oder dedizierte<br />

Leitungen zu senden oder zu empfangen.<br />

Die erste Feuertaufe für das SRC war die Konzert-Produktion von<br />

Peter Brandt ende letzten Jahres. Wie kam es dazu?<br />

Die Konzert- und Veranstaltungsbranche war und ist ja durch die<br />

Pandemie in einem noch größeren Dilemma als wir. Mit einem innovativen<br />

Konzept wollte Peter Brandt zeigen, dass man trotz widriger<br />

Bedingungen nicht auf Musikproduktionen verzichten muss.<br />

Er hatte aber schon lange vor dieser Zeit die Idee, den Ton einer<br />

Konzert- oder Theaterveranstaltung aus einem eingemessenen<br />

Studio heraus zu mischen, um nicht auf die beengten Räumlichkeiten<br />

in einem Ü-Wagen zurückgreifen zu müssen. Durch die<br />

aktuellen Gegebenheiten wurde das Konzept dann konsequenterweise<br />

weiterentwickelt und so versuchte man auch, auf alle anderen<br />

Komponenten einer Produktion remote zuzugreifen. Innerhalb<br />

eines großartigen Teams war TV SKYLINE bei diesem Projekt für<br />

die Aussteuerung der Kameras zuständig.<br />

Auf welche Kameratechnik habt ihr gesetzt und wie habt ihr damit<br />

zu der Produktion beigetragen?<br />

Auch weil es ein Showcase war, haben wir bewusst und in Absprache<br />

mit dem Regisseur Sven Offen ein diverses Kamera-Set-Up<br />

erstellt. Wir hatten einen Kameramann vor Ort, der ganz klassisch<br />

© TV SKYLINE<br />

© TV SKYLINE<br />

Das Skycenter in Mainz<br />

Kamera-Operator bei der Konzert-Produktion von Peter Brandt<br />

58 <strong>1.2021</strong>


Dienstleister / TV SKYLINE<br />

mit einer großen Optik das Geschehen festhielt. Wir hatten aber<br />

auch Qubecam II Remote-Kameras, die wir hier aus Mainz gesteuert<br />

haben. Der Operator musste ein verzögerungsfreies Bild sehen,<br />

um möglichst genau zu arbeiten. Wir haben uns hier im Skycenter<br />

technologisch so aufgestellt, dass das <strong>Vorschau</strong>bild nur ein Delay<br />

von unter einem Frame, also 40 Millisekunden, hat. So konnte der<br />

Operator dann auch aus der Ferne hochprofessionell arbeiten. Jeder<br />

Beteiligte in der Produktion bekam von uns das PGM und auf<br />

Wunsch auch den Multiviewer-Feed, in dem alle Kamerabilder als<br />

<strong>Vorschau</strong> gezeigt werden.<br />

Die Produktion wurde über das Public Internet realisiert. Wird das<br />

der neue Standard?<br />

Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, haben wir tatsächlich<br />

auf das öffentliche Internet zurückgegriffen. Datenlimits<br />

im Mobilfunk gehören glücklicherweise der Vergangenheit an. So<br />

müssen wir auch keine dedizierten Leitungen anmieten, die sehr<br />

teuer sind und eine Produktion für den Kunden eventuell unwirtschaftlich<br />

macht. Hinzu kommt, dass eine Produktion über das Public<br />

Internet durchaus sehr gut funktioniert. Das haben wir nicht nur<br />

bei dem Projekt von Peter Brandt unter Beweis gestellt, sondern<br />

auch bei anderen Fernseh- und Corporate-Projekten. Wir arbeiten<br />

hier in Mainz mit sehr guten Encodern und Decodern und setzen<br />

derzeit auf H.265 als Enkodierungsalgorithmus. Damit kann man<br />

sehr gute Ergebnisse schon bei Datenraten unter 10 MB/s erreichen.<br />

Und wenn man sich im Vorfeld ausrechnet, welche Bandbreitenanforderungen<br />

inklusive Overhead benötigt werden, dann<br />

steht einer sicheren Produktion nichts im Wege. Vor allem weil es<br />

heutzutage auch Möglichkeiten gibt, auf Bandbreiten-Gegebenheiten<br />

dynamisch zu reagieren.<br />

Welche Dienstleistungen kann das Skycenter bedienen und wie<br />

ist man technologisch darauf eingestellt?<br />

Wir haben im Skycenter zwei Aufnahmestudios in unterschiedlicher<br />

Größe, die von Kunden angemietet werden können. Da werden<br />

unterschiedlichste Produktionen, Industrie-Veranstaltungen,<br />

Aufzeichnungen und Livesendungen gefahren. Nur ein Beispiel ist,<br />

dass wir für das ZDF ein Augmented Reality Bundesliga Studio<br />

aufgebaut und dann live produziert haben. Wir versuchen also mit<br />

unserer Facility möglichst flexibel auf unterschiedliche Anfragen reagieren<br />

zu können. Technologisch bedienen wir uns unterschiedlicher<br />

Systeme – Mischer wie die Silverbox etwa, für kleinere Produktionen<br />

und hochperformante Server für große Produktionen.<br />

Wir setzen auch auf unterschiedliche Encoder verschiedener Hersteller<br />

um so den Kundenanforderungen bestmöglich gerecht zu<br />

werden. Ich denke, dass es nur so in die Zukunft geht. Als Dienstleister<br />

müssen wir uns möglichst flexibel aufstellen – zu viel Bewegung<br />

ist aktuell im Markt.<br />

Niklas Eckstein<br />

ADVERTORIAL<br />

Tividoo GmbH<br />

An den Nahewiesen 12 D–55450 Langenlonsheim<br />

Tel.: +49 (0) 6704 51899-0 E-Mail: info@tividoo.com<br />

Internet: www.tividoo.com Geschäftsführer: Tobias S. Gramm<br />

Live. Online. Digital.<br />

TIVIDOO bietet ausfallsichere IT- und Broadcast-Lösungen und<br />

Web-Services an, die einfach funktionieren. Wir sind Event-Dienstleister<br />

für Netzwerk-Bündelung, KaSat, WLAN und Live-Streaming:<br />

zuverlässige Internetverbindungen, Serverlösungen und WLAN­<br />

Infrastrukturen für Veranstaltungen stellen wir ebenso bereit wie ready-to-use<br />

Equipment für ruckelfreie Live-Streams z.B. auf Facebook<br />

oder YouTube. Und wir sind Event-Bereiter für digitale und hybride<br />

Veranstaltungen aller Größenordnungen: Unsere selbstentwickelte<br />

digitale Eventplattform bietet neben Videokonferenzen auch Surveys,<br />

Q&A-Management, Internationalisierung und Nutzersteuerung. Ideal<br />

ergänzt wird die Plattform durch einen neuen, vollausgestatteten<br />

Veranstaltungsraum mit Holo Projection.<br />

SERVICE & PRODUKTE & REFERENZEN<br />

SERVICES: tividoo.net - Managed Connectivity Services, tividoo.stream<br />

- Managed Streaming Services, tividoo.events - Digitale Event-Plattform und<br />

Veranstaltungslocation.<br />

PRODUKTE: Multikanal-Router, Multichannel Streaming-Systeme, IT- und<br />

Netzwerktechnik, Eutelsat KaSat Newsspotter Service/Provider, Eventtarife für<br />

Satellit & Mobilfunk, SD-WAN, Livestreaming-Equipment.<br />

REFERENZEN: Media Markt, ARD/ZDF, 1. FSV Mainz 05, STIHL, MAN,<br />

Boehringer Ingelheim, Landtag BaWü.<br />

<strong>1.2021</strong><br />

59


Dienstleister / Übersicht<br />

Ü-Wagen • SNG • Verleih • Systemintegration<br />

Spezialkameras • Studios • EB-Teams<br />

Firmenname Telefon E-Mail www<br />

0221Media GmbH +49 (0) 221 93 30 60 0 info@0221mediagroup.com www.0221mediagroup.com<br />

8days a week GmbH & Co.KG +49 (0)69 3487610 0 info@8daw.de www.8daw.de<br />

ACSE GmbH +49 (0) 89 895 458 54 hendrik@acse-gmbh.de www.acse-gmbh.de<br />

activ production and rental GmbH +49 (0) 151 11 65 48 56 info@activfilmundfernsehen.de www.activfilmundfernsehen.de<br />

AED Rent NV +32 (0) 3 860 76 66 info@aedrent.com www.aedrent.com<br />

Airtime Unlimited GmbH +49 (0) 8041 7938 760 info@airtimeunlimited.com www.airtimeunlimited.com<br />

B&R Medientechnik +49 (0) 2207 7057 0 info@BundRmedientechnik.de www.bundrmedientechnik.de<br />

BCE Broadcasting Center Europe +35 (0) 2 24 80 1 contact@bce.lu www.bce.lu<br />

Best Broadcast Hire +49 (0) 221 250 37 00 info@bestbroadcasthire.com www.bestbroadcasthire.com<br />

BETAMOBIL GmbH +49 (0) 30 56 70 20 90 info@betamobil.de www.betamobil.de<br />

BFE Studio und Medien Systeme GmbH +49 (0) 6131 946 0 info@bfe.tv www.bfe.tv<br />

bildlich-t gbr +49 (0) 171 498 51 84 info@bildlich-t.de www.bildlich-t.de<br />

BILDQUADRAT GmbH +49 (0) 2131 708 13 0 info@bildquadrat.com www.bildquadrat.com<br />

Blackcam 4D GmbH +49 (0) 30 8145 35480 office@blackcamsystem.com www.blackcamsystem.com<br />

Blow Up Videoproduktion Hamburg +49 (0) 40 890 67 68 0 info@bu-hamburg.de www.bu-hamburg.de<br />

Broadcast Rental BV +31 (0) 35 888 68 25 hire@broadcastrental.com www.broadcastrental.com<br />

Broadcast Solutions GmbH +49 (0) 6721 400 80 info@broadcast-solutions.de www.broadcast-solutions.de<br />

BTS broadcast technology solutions GmbH +49 (0) 6150 104 100 info@bts-broadcast.com www.bts-broadcast.com<br />

CAMCAT-Systems GmbH +43 (0) 660 66 75 05 office@camcat-systems.com www.camcat-systems.com<br />

CBC Cologne Broadcasting Center GmbH +49 (0) 221 456 0 studioproduction@cbc.de www.cbc.de<br />

CineCars Fahraufnahmen GmbH +49 (0) 8061 34829240 stefan@cinecars.tv www.cinecars.tv<br />

Cineflight GmbH +49 (0) 1725402502 film@cineflight.tv www.cineflight.tv<br />

Conceptum Logistics GmbH +49 (0) 6105 40 80 0 aero@conceptum-logistics.de www.conceptum-logistics.com<br />

diefernsehwerft GmbH +49 (0) 30 300 190 222 info@diefernsehwerft.de www.diefernsehwerft.de<br />

Egripment Deutschland +49 (0) 2233 68 77 0 egripment@egripment.de www.egripment.com<br />

Euro Media Group +33 (0) 1 49 83 40 00 info@euromediagroup.com www.euromediagroup.com<br />

Euro TV Production GmbH +43 (0) 664 2611280 info@euro-tv.at www.euro-tv.at<br />

FGV Schmidle GmbH +49 (0) 89 680 90 90 munich@fgv-rental.de www.fgv-rental.de<br />

Fischerandfriends GmbH IT & Rental +49 (0) 202 28 03 80 info@fischerandfriends.com www.fischerandfriends.com<br />

Fuchs Helikopter, Robert Fuchs AG +41 (0) 44 787 05 05 heli@fuchs.ch www.fuchshelikopter.ch<br />

Gravity Media +49 (0) 2233 3919 30 tom.gehring@gravitymedia.com www.gravitymedia.com<br />

HABEGGER AG +41 (0) 43 388 78 78 mail@habegger.ch www.habegger.ch<br />

HD BROADCAST GmbH +49 (0) 6136 952 80 0 info@hd-broadcast.de www.hd-broadcast.de<br />

HD SAT Communication GmbH +49 (0) 30 67 05 20 28 info@hdsatcom.de www.hdsatcom.de<br />

HDwireless GmbH +49 (0) 2256 959 02 69 info@hdwireless.tv www.hdwireless.tv<br />

HD-Skycam GmbH +49 (0) 6732 947 98 10 info@hd-skycam.tv www.hd-skycam.tv<br />

HEINEN MOBILE STUDIOS +49 (0) 271 405 841 44 contact@heinenstudios.com www.heinenstudios.com<br />

HELI AG & Co. KG +49 (0) 7666 93 00 92 info@heli.ag www.heli.ag<br />

Heliteam Süd +49 (0) 8171 419 0 info@heliteam.com www.heliteam.de<br />

KMN koopmann helicopter GmbH +49 (0) 4126 389 03 mail@kmn-helicopter.de www.kmn-helicopter.de<br />

LANG AG +49 (0) 2266 47 64 0 info@lang-ag.com www.lang-ag.com<br />

Lions Air AG +41 (0) 44 828 88 88 info@lionsair.ch www.lionsair.ch<br />

LIVECAST TV Produktion GmbH +49 (0) 6145 59 04 20 info@livecast.de www.livecast.de<br />

LMC LiveMotionConcept GmbH +49 (0) 6123 79 55 00 info@livemotionconcept.de www.livemotionconcept.de<br />

Ludwig Kameraverleih GmbH +49 (0) 89 689 59 20 ludwig@rental.de www.rental.de<br />

MAHLZEIT! GmbH +49 (0) 4133 22 47 69 info@mahl.tv www.mahl.tv<br />

Marko Ennen, OnAir-Graphics EVS Slomo +49 (0) 8259 219 30 46 Marko.Ennen@onair-graphics.com www.OnAir-Graphics.com<br />

MCS GmbH Thüringen +49 (0) 361 218 14 01 office@mcs-thueringen.de www.mcs-thueringen.de<br />

Media & Communication Systems (MCS) GmbH +49 (0) 351 846 35 08 info@mcs-sachsen.de www.mcs-sachsen.de<br />

60 <strong>1.2021</strong>


Dienstleister / Übersicht<br />

Luftaufnahmen • Verkabelung • Schnittmobile<br />

Grafikmobile • Fly Packs • Drahtlos-Systeme<br />

Straße / Postfach PLZ Stadt Dienstleistung Geschäftsführer<br />

Antwerpener str. 19-29 D-50672 Köln SNG Sebastian Scholz<br />

Dornhofstr. 14 D-63263 Neu Isenburg Verleih Frank Müller, Florian Fischer<br />

Pippingerstr. 108 D-81247 München Luftaufnahmen, Helicopter Hendrik Vogt<br />

Gneisenaustr. 17 D-10961 Berlin Verleih, Support Dagmar Gallasch, Falko Ahlers<br />

Bedrijvenpark De Veert 12 B-2830 Willebroek Verleih Glenn Roggeman<br />

Im Farchet 4 D-83646 Bad Tölz Seilkameras Holger Herfurth<br />

Cliev 19 D-51515 Kürten Ton-Mobil/-Studio, Verleih, Events Bernd Kugler, Aline Lenzing<br />

45, Boulevard Pierre Frieden LU-1543 Luxembourg Systemintegration F. Lemaire, T.Rijswijck, J. Lampach, L. Seve<br />

Am Coloneum 1 D-50829 Köln Verleih Matthias Klein, Hans Georg Platen<br />

Rhinstraße 130 D-12681 Berlin Ü-Wagen, SNG, Schnittmobil Michael Hermann, Thomas Busch<br />

An der Fahrt 1 D-55124 Mainz Ü-Wagen-Bau, Systemintegration Denis Martin Freiberg, Markus Greiter<br />

Auenstr. 23 D-80469 München Luftaufnahmen, Drohnen, Helicopter Christian Geiselbrechtinger<br />

Ringbahnstraße 2 D-41460 Neuss Web-TV, Live-Produktion Moritz Wermeister, Niklas Windeck<br />

Langhansstraße 128 D-13028 Berlin Spezialkamerasysteme Thomas Janze, Jan Karabasz<br />

Hans-Lange-Str. 9 D-22587 Hamburg Videoproduktion Martin Schiemann<br />

Nieuwe Havenweg 81 NL-1216 BP Hilversum Verleih Geert Paul Slee<br />

Alfred-Nobel-Str. 5 D-55411 Bingen am Rhein Systemintegration, Ü-Wagen-/SNG-Bau S. Breder, R. Kampe, W. Grabowski<br />

Rudolf-Diesel-Strasse 24 D-64331 Weiterstadt Ü-Wagen-Bau, Systemintegration Ewald Fehlauer, Joachim Markus<br />

Albert-Schweitzer-Gasse 4 A-2514 Moell Spezialkamerasysteme Alexander Brozek<br />

Picassoplatz 1 D-50679 Köln Produktion, Playout, Systemintegration Thomas Harscheidt<br />

Eschenweg 9a D-83043 Bad Aibling Fahraufnahmen, Kamerawagen Cecilia Falter<br />

Werner-Otto Str. 26 D-222179 Hamburg Luftaufnahmen, Helicopter Christian Gärtner<br />

Hessenring 13 A D-64546 Mörfelden - Walldorf Logistik, Transport N. Goerlitz, C. Rode, L. Schuele<br />

Stralauer Allee 8a D-10245 Berlin SNGs, Studios, Postproduktion Helmut Audrit, Andreas Mechelk<br />

Immendorfer Strasse 1 D-50354 Hürth Kameras, Spezialkameras Constant A. Tresfon<br />

35 aveneu Georges Sand F-93210 Saint-Denis Produktionsdienstleister, Ü-Wagen Patrick van den Berg, François-Charles Bideaux<br />

Gölsentalstraße 61 A-13161 St.Veit an der Gölsen Produktionsdienstleister, Ü-Wagen Günther Polder<br />

Aschauer Strasse 8 D-81549 München Verleih, Studio Oliver Schmidle<br />

Völklinger Str. 6a D-42285 Wuppertal Visual Engeneering, Verleih Schäfer Udo<br />

Friesischwand 1 CH-8834 Schnidelleg, Luftaufnahmen, Helicopter Robert Stockmaier<br />

Innungstr. 6 D-50354 Hürth Verleih, Systemintegration Tom Gehring<br />

Riedthofstrasse 124 CH-8105 Regensdorf Verleih, Kamera Christof Murer, Jürg Schwarz<br />

Am Schäferbrunnen 13-15 D-55268 Nieder-Olm Ü-Wagen A. Novotny, C. Novotny<br />

Landfliegerstraße 1 D-12487 Berlin SNG, Uplink Vans Frank Hippler, Achim Jendges<br />

Steingrubenweg 8-10 D-53894 Mechernich Drahloskameras Patrick Nußbaum<br />

Spiesheimer Weg 28-30 D-55286 Wörrstadt Luftaufnahmen, Helicopter K. Stuhl, J. Fohrer<br />

Hofstraße 7a D-57076 Siegen Hörfunk, Sound-Recording Stefan Heinen<br />

Carl-Benz-Str. 3 D-79211 Denzlingen Luftaufnahmen, Helicopter Hermann Seng<br />

Bürgermeister – Graf – Ring 10 D-82538 Geretsried /Gelting Luftaufnahmen, Helicopter Peter Thoma<br />

Kamerland 14 D-25358 Sommerland Luftaufnahmen, Helicopter W. Koopmann, T. Koopmann<br />

Schlosserstr. 8 D-51789 Lindlar Verleih Tobias Lang<br />

Postfach 233 CH-8058 Zürich Flughafen Luftaufnahmen, Helicopter J. Fleischmann, U. Huber, R. Schmid<br />

Kaltenbornweg 2 D-50679 Köln Ü-Wagen Harald Hübner<br />

Werftstr. 8 D-65396 Walluf Spezial-/Slomo-/Drahtlos-Kameras Felix Marggraff<br />

Lehrer-Götz-Weg 17 D-81825 München Verleih, Fly Packs Martin Ludwig<br />

Großes Moor 14b D-21382 Brietlingen Glasfaserverkabelung Stephan Mahl<br />

Bergstrasse 25 D-86576 Schiltberg/Rapperzell Grafik-Mobil, EVS Slomo Marko Ennen<br />

Gothaer Str. 36 D-99094 Erfurt SNG, Studio, EB-Team Ralf Bundrock<br />

Königsbrücker Straße 88 D-01099 Dresden Studio Produktion Bernhard Obenaus<br />

<strong>1.2021</strong><br />

61


Produktion / Veranstaltung<br />

Ü-Wagen • SNG • Verleih • Systemintegration<br />

Spezialkameras • Studios • EB-Teams<br />

Firmenname Telefon E-Mail www<br />

Media Broadcast GmbH +49 (0) 221 7101 50 00 info@media-broadcast.com www.media-broadcast.com<br />

MMC Studios Köln GmbH +49 (0) 221 25 00 mail@mmc.de www.mmc.de<br />

Media Mobil GmbH +49 (0) 341 300 63 81 info@media-mobil-gmbh.net www.media-mobil-gmbh.net<br />

NEP Belgium +32 (0) 16 23 27 52 BE.info@nepgroup.com www.nepgroup.be<br />

NEP Germany GmbH +49 (0) 89 244 16 40 0 kontakt@nep-germany.de www.nep-germany.de/<br />

NEP Switzerland AG +41 (0) 71 388 00 55 info.ch@nepgroup.com www.nepswitzerland.ch<br />

Neumann&Müller GmbH & Co. KG +49 (0) 711 30529 100 info@neumannmueller.com www.neumannmueller.com<br />

NewsCam GmbH +41 (0) 76 327 91 00 info@newscam.ch www.newscam.ch<br />

nobeo GmbH +49 (0) 2233 96 90 stefan.hoff@nobeo.de www.nobeo.de<br />

Palmstreetstudios Film/TV Produktion +49 (0) 371 404 70 50 mail@palmstreetstudios.com www.palmstreetstudios.com<br />

PLAZAMEDIA GmbH +49 (0) 89 996 33 0 info@plazamedia.de www.plazamedia.de<br />

PMT Professional Motion Technology GmbH +49 (0) 40 600 88 34 70 info@mypmt.net www.mypmt.de<br />

POOLgroup +49 (0) 2572 92 00 info@pool.de www.pool.de<br />

PROVi TV Produktion GmbH & Co. KG +49 (0) 2235 9550 80 info@provitvkoeln.de www.provitvkoeln.de<br />

Qvest Media GmbH +49 (0) 221 91 56 0 info@qvestmedia.com www.qvestmedia.com<br />

Reckord-Outside Broadcasting +42 (0) 474 622 900 info@reckord.tv www.reckord.tv<br />

RIEDEL Communications GmbH & Co KG +49 (0) 202 29 29 0 info@riedel.net www.riedel.net<br />

rt1.tv production GmbH +49 (0) 821 777 4900 info@rt1.tv www.rt1.tv/de/home.html<br />

RTS Rail & Tracking Systems GmbH +49 (0) 6302 983 79 20 d.pfleger@r-t-s.tv www.r-t-s.tv<br />

SATCOM satellite communication GmbH +49 (0) 6106 2857 0 info@satcom-tv.de www.satcom-tv.de<br />

satis&fy AG +49 (0) 6039 912 00 info@satis-fy.com www.satis-fy.com<br />

Schmidton +43 (0) 664 308 54 32 schmidton@tirol.com www.schmidton.at<br />

Screen Visions GmbH +49 (0) 711 901 40 60 video@screenvisions.com www.screenvisions.com<br />

SeeQuence GmbH & Co. KG +49 (0) 521 400 82 90 office@seequence.de www.seequence.de<br />

SONOVTS Media GmbH +49 (0) 89 419 67 10 contact@sonovts.de www.sono.de<br />

STRYME GmbH +43 (1) 968 11 62 00 office@stryme.com www.stryme.com<br />

Studio Berlin GmbH +49 (0) 30 67 04 55 00 info@studio-berlin.de www.studio-berlin.de<br />

Studio Hamburg MCI GmbH +49 (0) 40 66 88 33 84 info@mci.de www.mci.de<br />

TeleFactory Babelsberg +49 (0) 331 7062610 info@telefactory.com www.telefactory.com<br />

Telemobil Film- und Fernsehproduktion GmbH +49 (0) 89 903 88 98 info@telemobil-tv.de www.telemobil-tv.de<br />

tividoo GmbH +49 (0) 6704 51899 0 info@tividoo.com www.tividoo.com<br />

TONEART GmbH & Co.KG +49 (0) 821 450 36 00 verleih@toneart.de www.toneart.de<br />

TopVision Telekommunikation GmbH & Co. KG +49 (0) 30 67 05 20 0 info@topvision.tv www.topvision.tv<br />

TPC technology and production ag +41 (0) 44 305 40 00 info@tpcag.ch www.tpcag.ch<br />

Triofilm TV GmbH & Co.KG +49 (0) 211 30 20 670 tv@triofilm.de www.triofilm.de<br />

TV News Acher Film GmbH +49 (0) 761 709512 info@acher.tv www.acher.tv<br />

TV SKYLINE Film- und Fernsehgesellschaft mbH +49 (0) 6131 333 77 0 office@tv-skyline.de www.tv-skyline.de<br />

TVN Group Holding GmbH & Co. KG +49 (0) 511 12 12 37 00 info@tvn.de www.tvn.de<br />

U.COM Media GmbH +49 (211) 58 58 80 0 info@ucom.de www.ucom.de<br />

Valair AG +41 (0) 71 422 20 20 info@valair.ch www.valair.ch<br />

Ventuz Technology AG +49 (0) 89 64 99 24 05 info@ventuz.com www.ventuz.com<br />

Videohouse +32 (0) 2 254 48 11 sales@videohouse.be www.videohouse.be<br />

Vitronic AG +41 (0) 71 310 20 06 info@vitronic.ch www.vitronic.ch<br />

Wige Solutions GmbH & Co. KG ++49 (0) 2691 92220 solutions@wige.de www.wige-solutions.de<br />

Wim Robberechts & Co +32 (0) 2 725 66 68 info@robberechts.tv www.robberechts.tv<br />

wiredworks filmtechnik GmbH +43 (0) 664 152 80 07 office@wiredworks.com www.wiredworks.com<br />

Wucher Helicopter GmbH +43 (0) 5550 38 80 0 helicopter@wucher.at www.wucher.at<br />

XL Video GmbH +49 (0) 40 710 082 0 info@xlvideo.de www.xlvideo.de<br />

62 <strong>1.2021</strong>


Produktion / Veranstaltung<br />

Luftaufnahmen • Verkabelung • Schnittmobile<br />

Grafikmobile • Fly Packs • Drahtlos-Systeme<br />

Straße / Postfach PLZ Stadt Dienstleistung Geschäftsführer<br />

Erna-Scheffler-Straße 1 D-51103 Köln Signalkontribution/-distribution, SNG Arnold Stender<br />

Am Coloneum 1 D-50829 Köln Studio Produktion,Postproduktion P. Borbély, B. Griese<br />

Kantstraße 71-73 D-04275 Leipzig Ü-Wagen, SNG, Schnittmobil Jörg Zeißig, Dirk Kretzschmar<br />

Wingepark 17 B-3110 Rotselaar Ü-Wagen, Fly Packs, Studios Maarten Swinnen<br />

Am Nordring 26 D-80807 München Ü-Wagen, Schnittmobil Zlatan Gavran, Christer Pålsson<br />

Javastrasse 4 CH-8604 Volketswil SNG, Eventtechnik Reto Osterwalder<br />

Zeppelinstraße 126 D-73730 Esslingen Verleih E. Müller, A. Ostermaier<br />

Altholzstraße 51 CH-9548 Matzingen SNG, Verleih, Ü-Wagen Roger Lips<br />

Kalscheurener Str. 89 D-50354 Hürth Studioproduktion, Postproduktion Stefan Hoff<br />

Palmstrasse 14 D-09130 Chemnitz Luftaufnahmen, Helicopter Guntram Fröbel<br />

Münchener Str. 101 D-85737 Ismaning Studioproduktion, Postproduktion Jens Friedrichs<br />

Wandsbeker Straße 26 D-22179 Hamburg Spezialkamerasysteme Christian Gärtner<br />

Südring 26 D-48282 Emsdetten Verleih Carl Cordier, J. Schürmann<br />

Siemensstraße 25 D-50374 Erftstadt Produktionstechnik, Postproduktion Volker Liedtke<br />

Mathias-Brüggen-Str. 65a D-50829 Köln Verleih, Fly Packs, Integration Gunnar Wellen, Peter Nöthen<br />

Raisova 5484 CZ-43001 Chomutov Ü-Wagen, SNG Robert Kallista<br />

Uellendahler Str. 353 D-42109 Wuppertal Drahtlose Übertragungssysteme Th. Riedel, M. Berger, F. Eischet<br />

Curt-Frenzel-Straße 4 D-86167 Augsburg Uplink Vans, SNG Bernhard Hock, Holger Haas<br />

Industriestrasse 24 D-67722 Winnweiler Spezialkamerasysteme, Schienen Daniel Pfleger<br />

Waldstraße 1 D-63150 Heusenstamm-Rembrücken Ü-Wagen, SNG Thomas Becke<br />

Industriegebiet Dögelmühle D-61184 Karben Verleih N. Ubenauf, K. Weiberg, D. Vennemann<br />

Sulzbach 33 A-8345 Stainz bei Straden Verleih, Film-Ton, TV-Studio Bernhard J. Schmid<br />

Waldburgstraße 17/19 D-70563 Stuttgart LED-Trucks Roger Rinke<br />

Bleichstraße 67 D-33607 Bielefeld Ü-Wagen, SNG, Schnittmobil Angelika Albrecht<br />

Dieselstr. 12 D-85386 Eching Verleih, Systemintegration Marc Doderer, Stefan Krömer, Franz Olbert<br />

Dovskygasse 5/2 A-1130 Wien Playout Goce Zdravkoski<br />

Am Studio 20 D-12489 Berlin Ü-Wagen, Studio Produktion Mike Krüger, Nick Zimmermann<br />

Jenfelder Allee 80 D-22039 Hamburg Systemintegration, Vertrieb Maximilian Below<br />

August-Bebel-Str. 26-53 D-14482 Potsdam Babelsberg EB-Teams, Editing. Live-Webcast, Playout Jens Theo Müller<br />

Ismaninger Str. 7c D-85609 Aschheim Ü-Wagen, SNG, Schnittmobil Lothar Schaudig, Torsten Jobmann<br />

An den Nahewiesen 12 D-55450 Langenlonsheim Managed Connectivity, Livestreaming Tobias S. Gramm<br />

Schertlinstraße 27 D-86159 Augsburg Verleih, Kameras Thomas Zeitz<br />

Landfliegerstrasse 1 D-12487 Berlin Ü-Wagen, Grafik, Highlight, Highspeed Achim Jendges<br />

Fernsehstr. 1-4 CH-8052 Zürich, Ü-Wagen, Studios, Grafik, Postproduktion Detlef Sold<br />

Tichauer Weg 17 D-40231 Düsseldorf Ü-Wagen, Schnittmobil Simone Beier, Uwe Beier, Alex Beier<br />

Carl-Mez-Str.77 D-79114 Freiburg SNG, EB-Teams, Studio Horst Acher<br />

Sophie-Christ-Str. 4 D-55127 Mainz Spezialkamerasysteme, UpLink Vans Wolfgang Reeh, Robert Kis<br />

Goseriede 9 D-30159 Hannover Ü-Wagen, Studio-Produktion, UpLink Vans Frank Hähnel, Markus Osthaus<br />

Schinkelstrasse 38 – 40 D-40211 Düsseldorf Live-Produktion, Produktionsdienstleister Andreas Ulrich, Dirk Glittenberg<br />

Valair AG, Airport CH-8589 Sitterdorf Luftaufnahmen Hansruedi Amrhein<br />

Bavariafilmplatz 7 D-82031 Grünwald 3D-Echtzeitsoftware Joachim Sturmes<br />

Luchthavenlaan 22 B-1800 Vilvoorde Uplink Vans, SNG Dirk Theunis<br />

Bionstrasse 3 CH-9015 St.Gallen Luftaufnahmen, Postproduktion Harry Offenhauser<br />

Rudolf-Diesel-Straße 2 D-53520 Meuspath Video, Licht, Ton, Grafik, Ü-Wagen, Rigging Martin Schmahl, Ulrich Tacke<br />

Woluwelaan 141A B-1831 Diegem Luftaufnahmen, Helicopter Wim Robberechts<br />

Enzersdorferstrasse 22/1/11 A-2345 Brunn am Gebirge Spezialkamerasysteme, Kameras Martin Burger<br />

Hans-Wucher-Platz 1 A-6713 Ludesch Luftaufnahmen, Helicopter Thomas Türtscher<br />

Bergstücken 11 D-22113 Oststeinbek LED-Trucks Denis Papin, Thorsten Lipp<br />

<strong>1.2021</strong><br />

63


Dienstleister / Tividoo<br />

Sendeabwicklung im Remote Operation Streaming Studio von Tividoo<br />

Mehr Services für Streaming-Kunden<br />

Die Tividoo GmbH wurde Ende 2012 von Dipl-Ing. Tobias S. Gramm als mobiler Produktionsund<br />

Distributionsdienstleister für Live-Events gegründet. Mittlerweile stehen Streaming-<br />

Services für Event- und Industrie-Kunden im Fokus. Corona hat diese Entwicklung beflügelt.<br />

Mit selbst entwickelter digitaler Event-Plattform und einem Sendezentrum mit Remote<br />

Streaming-Kontrollmöglichkeit will Tividoo diese Kunden in Zukunft noch besser bedienen.<br />

Die Corona-Pandemie spielt Tividoo in die Karten. Schließlich<br />

sind viele Unternehmen gezwungen, als Ersatz für<br />

Präsenzveranstaltungen auf Webinare und Video-Konferenzen<br />

auszuweichen. Produktionstechnisch sind sie oft schon gut<br />

ausgestattet. Immer mehr Firmen nutzen die Videokommunikation<br />

und haben sich dazu kleine Studios eingerichtet. Was fehlt,<br />

ist oft eine qualitativ hochwertige und sichere Distributions- und<br />

Kontributionsmöglichkeit für ihre Inhalte. Hier kommt Tividoo<br />

aus Langenlonsheim im rheinland-pfälzischen Nahe-Tal mit seinen<br />

Services ins Spiel.<br />

„Live Content Distribution über das Internet gewinnt zunehmend<br />

an Bedeutung, da mit Livestreaming Zielgruppen dedizierter erreicht<br />

werden können als über klassisches lineares Fernsehen“,<br />

erklärt Geschäftsführer Tobias S. Gramm. Mit der Verbreitung<br />

über Social-Media-Plattformen wie Youtube, Facebook, Twitch<br />

oder der Einbindung von Live-Playern auf der eigenen Webseite<br />

sei die Live-Distribution zunehmend auch für Unternehmen,<br />

Organisationen und Behörden ein wichtiges Tool für Information,<br />

Kommunikation, Kundengewinnung, Marketing und Vertrieb<br />

geworden. „Tividoo sieht sich als Lösungspartner für neue<br />

Ideen aus den Bereichen Netzwerk, Event-IT, Broadcast und<br />

Streaming, sei es im technischen oder auch operativen Bereich“,<br />

betont Gramm. Mit den Streaming-Services biete man nicht nur<br />

technische, sondern auch inhaltliche Unterstützung zur Video-<br />

Verbreitung über das Internet an und könne bei Bedarf auch die<br />

Abwicklung einer gesamten Produktion übernehmen.<br />

Remote Operation Streaming Studio <br />

Um den Kundenanforderungen hierbei noch besser entsprechen zu<br />

können, hat Tividoo eine digitale Event-Plattform und ein Remote<br />

Streaming Operation Control Center an den Start gebracht.<br />

Gramm: „Unsere Streaming-Sendeabwicklung und Remote Operations<br />

Control Regie ist mit modernster professioneller Videound<br />

Streaming-Technologie ausgestattet, Signalanlieferung und<br />

Sendeabwicklung können komplett redundant und ausfallsicher<br />

abgewickelt werden. Die Distribution erfolgt über deutsche und<br />

internationale Content Distribution Netzwerke (CDN). OTT- und<br />

P2P-Lösungen runden das Portfolio entsprechend ab.“<br />

Mit tividoo.stream biete man Livestreaming-as-a-Service an. Kunden<br />

könnten sich ganz auf die Produktion der Live-Videos konzentrieren,<br />

den Rest erledige dann Tividoo.<br />

64 <strong>1.2021</strong>


Dienstleister / Tividoo<br />

Die Remote Operations Control Regie<br />

von Tividoo verfügt über eine redundante<br />

Kreuzschiene, drei Mischer und einen<br />

Submischer. Eingesetzt werden jeweils<br />

zwei NewTek Tricaster- und Blackmagic<br />

ATEM Studio-Systeme, sechs vMix-Live-Video-Streaming-Systeme<br />

zur Abwicklung<br />

der Produktionen, zur Zuspielung<br />

und zum Recording. Dazu kommen<br />

einige Encoder-/Decoder-Systeme. „Wir<br />

arbeiten hier hauptsächlich mit SRT“,<br />

sagt Gramm. Tividoo ist seit Mai 2020<br />

auch Mitglied in der SRT (Secure Reliable<br />

Transport) Alliance. Sie wurde von den<br />

Video-Streaming-Technologie-Anbietern<br />

Haivision und WOWZA gegründet, um<br />

niedrige Latenzen beim Livestreaming zu<br />

realisieren. Man setzt dabei auf ein Open-<br />

Source Video-Transportprotokoll, das<br />

eine sichere Peer-to-Peer-Verbindung<br />

mit geringen Latenzen, höherer Qualität,<br />

mehr Flexibilität und sicherem Routing<br />

bietet. „Wir entwickeln auch neue SRT-<br />

Tools und arbeiten eng mit Herstellern<br />

aus der SRT Alliance zusammen, unter<br />

anderem mit Haivision und Intinor“, berichtet<br />

Gramm. Tividoo hat seine ganze<br />

Infrastruktur für Kontribution/Distribution,<br />

Streaming und Transcoding in zwei<br />

geo-redundanten Rechenzentren untergebracht<br />

und kann sie Cloud-basiert<br />

nutzen.<br />

Die Tividoo-Streaming-Sendeabwicklung<br />

in Langenlonsheim erlaubt derzeit, dass<br />

drei Produktionen parallel gefahren werden,<br />

remote oder direkt. „Geplant ist<br />

auch ein Satelliten-Uplink und -Downlink,<br />

damit wir künftig von hier aus die klassische<br />

TV-Kontribution und -Distribution<br />

machen können“, berichtet Gramm.<br />

„Schon vor Corona haben wir geplant,<br />

eine komplette Remote-Regie für die<br />

gleichzeitige Übertragung von mindestens<br />

drei Kamerasignalen einzurichten,<br />

um so kleinere Produktionen komplett<br />

ferngesteuert abwickeln zu können“, erzählt<br />

er. Mit der Corona-Pandemie habe<br />

sich der Fokus des Unternehmens dann<br />

etwas verändert. Boehringer Ingelheim,<br />

ein großes Pharma-Unternehmen aus der<br />

Region, habe Tividoo im April 2020 für<br />

die digitale Abwicklung von Events engagiert.<br />

Es hätte alle Präsenzveranstaltungen<br />

abgesagt und entsprechende Treffen<br />

ins Internet verlagert. Gemeinsam wurde<br />

Tividoo-Geschäftsführer Tobias S. Gramm<br />

dazu eine hochflexible digitale Event-<br />

Plattform entwickelt. „Das ist ein mächtiges<br />

Tool, um Events hybrid und online<br />

stattfinden zu lassen“, betont Gramm.<br />

Mit der digitalen Event-Plattform lassen<br />

sich komplette Events organisieren und<br />

mit Ticketing- und Registrier-Option Teilnehmer<br />

einladen. Die Plattform wurde<br />

von den eigenen Programmierern entwickelt<br />

und ständig an die sich ändernden<br />

Kundenanforderungen angepasst. Vorteil<br />

der Plattform ist laut Gramm deren Konformität<br />

mit dem Datenschutz-Gesetz<br />

(DSGVO). „Von Beginn an haben wir deshalb<br />

auch großen Wert darauf gelegt,<br />

dass unsere Plattform auf deutschen<br />

Servern läuft und nicht wie bei Zoom<br />

oder Teams über US-amerikanische“, erklärt<br />

er. Besonderes Merkmal der Plattform<br />

sei ganz klar ihre Flexibilität, die es<br />

erlaube, ein Event je nach Kundenanforderung<br />

komplett frei zu gestalten. Die<br />

Nutzung sei kurzfristig und Event-basiert<br />

möglich. Dazu plane man ab dem dritten<br />

Quartal 2021 auch lange Lizenzlaufzeiten<br />

zur Veranstaltung mehrerer Events.<br />

Kernzielgruppe<br />

Mittelstands- und Industrie-Kunden,<br />

Agenturen, Veranstaltungsdienstleister<br />

und Organisationen gehören heute zur<br />

Kernzielgruppe von Tividoo. Für den MediaMarkt<br />

hat Tividoo 2016 beispielsweise<br />

ein komplettes Studio in München aufgebaut,<br />

für das man jetzt die Sendeabwicklung<br />

macht. Im MediaMarkt-Studio laufen<br />

derzeit jeden Montag eine Kochsendung<br />

und zweimal monatlich die Sendungen<br />

„Info Show“ oder „Tiefpreis Couch“ mit<br />

Produktvorstellungen. Anfang März 2021<br />

ist die 150. MediaMarkt-Kochsendung<br />

produziert worden. Die Sendungen werden<br />

über zwei redundante Leitungen ins<br />

Tividoo-Sendezentrum geschickt und<br />

von dort aus auf diversen Social Media-<br />

Kanälen, auf der MediaMarkt-Webseite<br />

und der Motto-Webseite koch-mit.de<br />

verbreitet. Auch die Screens der Media<br />

Markt-Märkte können via Storecast-Systeme<br />

von Tividoo bespielt werden.<br />

Im ersten Stock des Firmensitzes in Langenlonsheim<br />

hat Tividoo jetzt auch eine<br />

neue Digital Event Location gestartet.<br />

„Die ist auch nutzbar von der lokalen<br />

Wirtschaft als Meeting-Raum, für Webinare<br />

und andere digitale Events“, erklärt<br />

Gramm. Zusammen mit lokalen Partnern<br />

will er hier auch Hologramm-Technik zum<br />

Einsatz bringen. So können virtuelle Meetings<br />

mit entfernten Geschäftspartnern<br />

noch realistischer umgesetzt werden.<br />

Die bekannten IP-basierten Multikanal-<br />

Bündelungssysteme von Tividoo bleiben<br />

weiter im Mietangebot. „Da haben wir<br />

den Gerätepark aufgestockt und bieten<br />

verschiedene Varianten und Konfigurationen<br />

mit Managed Services für Kurzoder<br />

Langzeitnutzung an“, sagt Gramm.<br />

Eingesetzt werden diese Systeme heute<br />

aber hauptsächlich bei Firmenveranstaltungen,<br />

bei denen Tividoo eng mit Veranstaltungstechnik-Firmen<br />

wie Neumann<br />

& Müller und Satis&fy zusammenarbeitet.<br />

Auch die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten<br />

ARD und ZDF nutzen sie für die<br />

sichere Anbindung der Netze bei der<br />

Außenübertragung. Gramm räumt ein:<br />

„Unser Einsatz bei Live-Sport ist heute<br />

weniger gefragt. Viele Produktions- und<br />

Ü-Wagen-Dienstleister bieten Streaming-<br />

Services mittlerweile selbst an. Deswegen<br />

mussten wir den nächsten Schritt in<br />

der Verwertungskette gehen. Videoproduktion<br />

können andere vielleicht besser,<br />

wir haben dafür viel Erfahrung in der IT<br />

und mit Netzwerken. Wir machen Distribution<br />

und Verteilung im Internet bis hin<br />

zum Endkunden. Dafür mussten wir uns<br />

neu aufstellen und unseren Fokus mehr<br />

in Richtung Industrie rücken. Da haben<br />

wir einfach mehr Möglichkeiten als im<br />

Broadcast-Business.“ Eckhard Eckstein<br />

<strong>1.2021</strong><br />

65


BRANCHENSPIEGEL<br />

Im Branchenspiegel von <strong>mebulive</strong> können Sie Ihr Unternehmen mit<br />

Kontaktdaten, Dienstleistungen, Produkten und Referenzen präsentieren.<br />

Dazu mailen Sie uns bitte ihr Firmen-Logo (300 dpi) und ihre<br />

Texte (max. 400 Zeichen) an: ig@<strong>mebulive</strong>.de<br />

Der Eintrag kostet 150 Euro netto im Monat.<br />

Buchungen unter Telefon: + 49 (0) 8106 3749811 e-mail: ig@<strong>mebulive</strong>.de<br />

Einträge und Korrekturen für <strong>mebulive</strong>, Ausgabe 2.2021<br />

bitte bis zum 10.06.2021 angeben.<br />

Folgende Rubriken stehen Ihnen hier zur Verfügung:<br />

HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION: Hard- und Software-<br />

Hersteller- und Entwickler, Vertriebsunternehmen, Consulting-, Planungs-und<br />

Ingenieurbüros, Systemhäuser, Integrations- und Installationsbetriebe, Leasing-<br />

Firmen, etc.<br />

PRODUKTION: Produktions- und Postproduktionsdienstleister, Studiound<br />

Außenproduktions-Betriebe, ENG-, SNG- und Ü-Wagen-Dienstleister,<br />

Verleiher, etc.<br />

DISTRIBUTION: Distributionsdienstleister, Kabel- und Satelliten-Provider,<br />

Telekom-Unternehmen, Playout-Center, Plattformbetreiber<br />

(Radio, TV, IPTV, Web-TV, Mobile-TV, Business-TV, Digital Cinema,<br />

Digital Signage, etc.), Serviceanbieter für Streaming, digitale Archive,<br />

Contentmanagement etc.<br />

INHALTEANBIETER: Radio-, TV- und Web-TV/IPTV-Sender,<br />

Rechteinhaber und -händler, etc<br />

AUSBILDUNG › EVENTS: Aus- und Fortbildungsinstitute, Veranstalter<br />

von Seminaren, Messen, Kongressen und anderen Medien-Events,<br />

Branchenorganisationen, Verbände etc.<br />

66<br />

<strong>1.2021</strong>


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

Arvato Systems<br />

Am Coloneum 3<br />

50829 Köln<br />

Tel. +49 (0) 221 28555-0<br />

Fax. +49 (0) 221 28555-210<br />

broadcast@arvato-systems.com<br />

arvato-systems.com/medien<br />

Unsere Lösungen für die Medienbranche:<br />

• Enterprise Media Asset Management<br />

• Collaborative Editing<br />

• Studioproduktion<br />

• Programm- und Rechtemanagement<br />

• Cross Media Sales<br />

Als global agierender Systemintegrator entwickeln wir<br />

IT-Lösungen, die die digitale Transformation unserer Kunden<br />

unterstützen. Einer unserer Kompetenzschwerpunkte mit<br />

bereits 25-jähriger Erfahrung: die Broadcast-<br />

& Medienbranche.<br />

BFE Studio und Medien Systeme GmbH<br />

An der Fahrt 1<br />

D-55124 Mainz<br />

www.bfe.tv<br />

Mainz<br />

Tel:. +49 6131/946-0<br />

E-Mail: info@bfe.tv<br />

Wien<br />

Tel: +43 1 60828-0<br />

E-Mail: bfe.wien@bfe.at<br />

Unsere Lösungen & Produkte:<br />

• Systemintegration<br />

• Sonderfahrzeuge<br />

• Mobile Produktionseinheiten<br />

• Broadcast-IT<br />

• Medientechnik<br />

• KSC Steuer- & Monitoringsysteme<br />

• Möbel / Racks / Monitorwände<br />

The Benchmark in Media Solutions<br />

BFE ist ein international agierender Systemintegrator für<br />

komplexe, herstellerunabhängige Lösungen im Bereich<br />

Broadcast und Medientechnik. Mit der KSC Produktlinie<br />

entwickelt das Unternehmen außerdem erfolgreiche<br />

Steuerungs- und Monitoringlösungen und stellt am Hauptsitz<br />

in Mainz hochwertige Möbel für Broadcast –<br />

und Medien-technikanwendungen her.<br />

Wir stehen für höchste Qualitätsansprüche, intelligente<br />

Lösungen und Leidenschaft bei jedem Projekt.<br />

Broadcast Solutions GmbH<br />

Alfred-Nobel-Str. 5<br />

D-55411 Bingen<br />

Tel.: +49 6721 4008-0<br />

Fax: +49 6721 4008-27<br />

E-Mail: info@broadcast-solutions.de<br />

Internet: www.broadcast-solutions.de<br />

Mobile Produktionsmittel: Planung und Fertigung<br />

von Übertragungswagen, DSNG Fahrzeugen,<br />

Sonderfahrzeuge<br />

Streamline OBs: Planung und Fertigung von vorgefertigten<br />

Ü-Wagen in verschiedenen Größen mit kurzen<br />

Lieferzeiten und Preisvorteilen<br />

Studio Systeme: Planung und Fertigung von<br />

Hörfunk und Fernsehstudios, Regien, Kontroll- und<br />

Bearbeitungsräumen<br />

Multimedia Infrastruktur: Planung, Implementierung<br />

und Beratung bei Multimedia Infrastrukturprojekten in<br />

Stadien und Mehrzweckhallen<br />

Ingenieurs-Dienstleistungen: Beratung, Schulung,<br />

Trainings und Kundensupport bei allen denkbaren<br />

Broadcast, Digital Signage und Multimedia-Projekten<br />

Systemintegration: Erfahrung aus mehr als<br />

300 mobilen Produktionsmitteln und Studioprojekten. Kurze<br />

Lieferzeiten, Service und Produkte aus eigener Fertigung.<br />

24/7 Service und Support.<br />

Guntermann & Drunck GmbH<br />

Obere Leimbach 9<br />

57074 Siegen<br />

Tel: +49 271 23872-0<br />

Fax: +49 271 23872-120<br />

E-Mail: sales@gdsys.de<br />

Internet: www.gdsys.de<br />

KVM-Lösungen für individuelle Anforderungen<br />

• breitestes KVM-Portfolio im Markt<br />

• klassisches KVM und KVM-over-IP<br />

• komprimierte und unkomprimierte Videoübertragung<br />

• Funktionsvielfalt für optimale Benutzerfreundlichkeit<br />

• kundenorientierte Beratung + Unterstützung<br />

• Qualität – Made in Germany<br />

G&D bietet Ihnen mit einem breiten Portfolio an<br />

leistungsstarken Produkten zur Verlängerung,<br />

Umschaltung und Verteilung von KVM-Signalen und mit<br />

langjähriger Erfahrung im Studiobereich, in der Post-<br />

Production und im Übertragungswagen die für Sie passende<br />

Lösung, höchsten Nutzen und einen echten Mehrwert.<br />

HD-Skycam GmbH<br />

Spiesheimer Weg 28-30<br />

D-55286 Wörrstadt<br />

Tel.: +49 6732 94798-10<br />

Fax: +49 6732 94798-20<br />

E-Mail: info@hd-skycam.tv<br />

Internet: www.hd-skycam.tv<br />

• Aerial Filming, weltweit<br />

• Kreiselstabilisierte Kamerasysteme für Hubschrauber,<br />

Auto, Boot, Schiene und Seil<br />

• Shotover-Service-Partner für Europa<br />

• 4 x Cineflex, V 14 HD, 5-Achsen Kreiselstabilisiert<br />

• Fujinon Objektive: HA 4,5 – 59 mm;<br />

HA 7,8 – 172 mm; HA 9,7 – 410 mm<br />

• 1x Shotover K1, 2D und 3 D, 6-Achsen kreiselstabilisiert<br />

• Shotover F1, 6-Achsen kreiselstabilisiert<br />

• Red Epic X Camera<br />

• Arri/Fujinon Alura Zoom 18 – 80, Canon 30-300mm<br />

<strong>1.2021</strong> 67


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

IHSE GmbH<br />

Benzstraße1<br />

88094 Oberteuringen<br />

Tel: +49 7546 9248-0<br />

Fax: +49 7546 9248-48<br />

E-Mail: info@ihse.de<br />

Internet: www.ihse.de<br />

Maßgeschneiderte KVM-Systeme:<br />

KVM Matrixswitche | KVM Extender | Konverter<br />

• Übertragung per Cat X oder LWL (auch Mischbetrieb)<br />

• IP- und Cloud-Konnektivität<br />

• Herausragende Fertigungsqualität für Dauerbetrieb<br />

• Höchste Sicherheitsstandards<br />

• Überragende Übertragungsgeschwindigkeiten<br />

IHSE ist ein weltweit führender Entwickler und Hersteller<br />

hochspezialisierter KVM-Produkte zum Schalten und<br />

Verlängern aller gängigen Computersignale – made in<br />

Germany. Mit über 30-jähriger Erfahrung entwickelt und<br />

fertigt IHSE Switche zum abgesetzten Bedienen und Schalten<br />

von Rechnern und Konsolen sowie Extender zur verlustfreien<br />

bidirektionalen Signalverlängerung.<br />

Lawo AG<br />

Am Oberwald 8<br />

D-76437 Rastatt<br />

Tel.: +49 7222 1002-0<br />

Fax: +49 7222 1002-7101<br />

E-Mail: info@lawo.com<br />

Internet: www.lawo.com<br />

IP-Broadcast-Technologie:<br />

• Steuerungs- und Monitoring-Systeme<br />

• Mischpulte<br />

• Kreuzschienen<br />

• Videoprozessoren<br />

• Routingsysteme<br />

• Lösungen für IP-basierte A/V-Infrastrukturen<br />

Lawo entwickelt, fertigt und vertreibt zukunftsweisende<br />

Netzwerk-, Control-, Audio- und Video-Systeme für Fernsehund<br />

Radio-Produktionen, Postproduktion sowie Live-Events<br />

und Theateranwendungen. Alle Produkte werden in Deutschland<br />

entwickelt und am Hauptsitz in Rastatt nach höchsten<br />

Qualitätsstandards hergestellt.<br />

MAHLZEIT! GmbH<br />

Großes Moor 14b<br />

D-21382 Brietlingen<br />

Tel.: 04133/224769<br />

Fax: 04133/224768<br />

E-Mail: info@mahl.tv<br />

Internet: www.mahl.tv<br />

• Beratung, Planung, Durchführung & Wartung<br />

von temporären und permanenten Medien-<br />

Kabelinstallationen, weltweit<br />

• Systemintegration, weltweit<br />

• Glasfaser- und Kupfer-Kabelkonfektionierung<br />

• 10 x Fujikura 70S Spleißgeräte<br />

• 10 x EXFO FTB-1 OTDR<br />

• 15 x LEMO SMPTE Tester<br />

• 1 x Schleuniger CoaxStrip 5500<br />

• 20 x komplette Rigging-Sets (jeweils 3 Flightcases)<br />

Quantum GmbH<br />

Willy-Brandt-Allee 4<br />

81829 München (DE)<br />

Tel.: +49 (0)89 94303-0<br />

Fax: +49 (0)89 94303-555<br />

E-Mail: info.de@quantum.com<br />

Internet: www.quantum.com/de<br />

Reimagine your Workflow with StorNext 5:<br />

• Integrated high-speed archive and data management<br />

• Optimized SAN and LAN client workflows<br />

• Independently scales performance and capacity<br />

• Full support for SSD, disk, object storage, LTO/LTFS tape<br />

• Best of Breed compatibility with the production ecosystem<br />

• High-speed collaboration across Mac OS X, Windows, Linux<br />

Quantum StorNext and Lattus production, archive & cloud<br />

storage solutions power media workflows, enabling teams<br />

to collaborate in real-time and keep assets accessible for<br />

future use and re-monetization. Evolving for 4K/beyond,<br />

new camera formats, delivery options & tighter deadlines,<br />

StorNext 5 manages content at every step of media workflows,<br />

from ingest to archive. www.stornext.com<br />

Qvest Media GmbH<br />

Mathias-Brüggen-Str. 65a<br />

D-50829 Köln<br />

Tel.: +49 221 9156-0<br />

Fax: +49 221 9156-200<br />

E-Maill: info@qvestmedia.com<br />

Internet: www.qvestmedia.com<br />

shop.qvestmedia.com<br />

Qvest Media – The Leading Systems Architect<br />

Qvest Media ist ein weltweit führender System architekt<br />

für Broadcast- sowie Medientechnologie und ist<br />

spezialisiert in den Branchen Television, Medien und<br />

Telekommunikation. Das Unternehmen betreibt mit mehr<br />

als 170 Mitarbeitern Standorte in Berlin, Dubai, Köln,<br />

München und Singapur. Mit einem Leistungsspektrum<br />

bestehend aus Consulting & Development, Systemintegration<br />

sowie Service & Support bietet das Unternehmen<br />

360°-Know-how für medien- technische Infrastrukturen.<br />

Für sein Handelssegment betreibt das Unternehmen<br />

zudem einen Onlineshop unter shop.qvestmedia.com<br />

und ist Rental-Anbieter von Dry-Hire-Equipment.<br />

Geschäftsbereiche<br />

68<br />

<strong>1.2021</strong>


HERSTELLUNG › VERTRIEB › INTEGRATION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />

Uellendahler Straße 353<br />

D-42109 Wuppertal<br />

Tel.:+ 49 (0) 202 292 - 90<br />

rental-germany@riedel.net<br />

sales-germany@riedel.net<br />

Vermiet- und Vertriebsstandorte:<br />

• Riedel Communications GmbH & Co. KG<br />

Niederlassung Berlin<br />

Ernst-Augustin-Straße 12 • D-12489<br />

Berlin Tel.:+49 (0) 30 678 261-0<br />

rental-berlin@riedel.net<br />

• Riedel Communications Austria GmbH<br />

Tel.:+43 1 5 23 66 85-0<br />

rental-austria@riedel.net<br />

sales-austria @riedel.net<br />

• Riedel Communications Switzerland AG<br />

Käshaldenstrasse 40<br />

8052 Zürich Schweiz<br />

Tel.: +41 (0) 44 307 10 30<br />

switzerland@riedel.net<br />

Vermietung & Vertrieb professioneller<br />

Kommunikationstechnik<br />

• Dry-Hire & Systemverleih<br />

• Digital Matrix Intercom<br />

• Digital Partyline Intercom<br />

• Digital Wireless Intercom<br />

• Professionelle Funktechnik<br />

Vermietung von Wireless Video Systemen<br />

• Drahtlos-Kameratechnik<br />

• Drahtlos-Signalverteilung<br />

Vermietung von LWL/Glasfaser-Systemen<br />

• MediorNet Fiber Optic Network<br />

• MediorNet Compact<br />

• RiLink Global Fiber Network<br />

Riedel-Technik trägt weltweit zum Gelingen internationaler<br />

Top-Events wie etwa der Formel 1 oder den Olympischen<br />

Sommer- und Winterspielen bei. Führende Rundfunkanstalten<br />

und namhafte Theater setzen genauso auf Riedel<br />

Technologie wie zahlreiche kleinere Veranstaltungen. Die<br />

Riedel Communications GmbH & Co. KG entwickelt, fertigt<br />

und vertreibt zukunftsorientierte Echtzeitnetzwerke für<br />

Video, Audio und Kommunikation in Rundfunk-, Event-,<br />

Theater- und Industrie- Anwendungen. Das 1987 gegründete<br />

Unternehmen gehört zu den Entwicklungspionieren digitaler<br />

Au diomatrix-Systeme und ist weltweit Technologieführer in<br />

der System vernetzung mittels Lichtwellenleiter. Die Riedel-<br />

Gruppe hat ihren Hauptsitz in Wuppertal und beschäftigt an<br />

zehn Standorten in Europa, Australien, Asien und den USA<br />

über 280 Mitarbeiter.<br />

Aktuelle Informationen unter www.riedel.net<br />

Sommer cable GmbH<br />

Humboldtstraße 32-36<br />

D-75334 Straubenhardt<br />

Tel. +49 (0) 70 82/4 91 33-0<br />

Fax +49 (0) 70 82/4 91 33-11<br />

E-Mail: info@sommercable.com<br />

Internet: www.sommercable.com<br />

Kabel- und Anschlusstechnik aus einer Hand<br />

• Qualitätskabel, Anschlusskomponenten, Systeme für<br />

Audio, Video, Broadcast, Studio- und Medientechnik,<br />

Installation.<br />

• Reichhaltiges Sortiment mit über 25.000<br />

Standard-Produkten und hoher Verfügbarkeit.<br />

• OEM-Sonderleitungen und Individual konfigurationen<br />

auf Anfrage.<br />

SOMMER CABLE mit Sitz in Straubenhardt/Germany<br />

wurde 1999 gegründet und gehört heute zu den weltweit<br />

führenden Anbietern professioneller, qualitativ hochwertiger<br />

Kabel- und Anschlusstechnik. Rund um die Uhr steht ein<br />

Systemkonfigurator sowie ein B2B-Shop mit über 25.000<br />

Produkten zur Verfügung.<br />

Studio Hamburg MCI GmbH<br />

Jenfelder Allee 80<br />

22039 Hamburg<br />

Telefon: +49 40 6688-3384<br />

Fax: +49 40 6688-3636<br />

Am Studio 20<br />

12489 Berlin<br />

E-Mail: info@mci.de<br />

Internet: www.mci.de<br />

Webshop: www.mci-shop.de<br />

Systems<br />

• Weltweit tätiger Generalunternehmer für Broadcast/IT,<br />

Audio-, Video- und Medientechnik Projekte.<br />

• Planung, Integration, Montage, Inbetriebnahme,<br />

Schulung & After-Sales-Service<br />

Consulting<br />

• Ausschreibungserstellung & Projektüberwachung nach HOAI<br />

• Workflow Optimierung & Personalverleih<br />

Products<br />

• Spezialisten für Broadcast/IT- & Kommunikationstechnik<br />

• Sonderlösungen, Beratung, Finanzierung & Vermietung<br />

VITEC GmbH<br />

Lise-Meitner-Str.15<br />

24223 Schwentinental / Germany<br />

Tel.: +49-(0)4307-8358-0<br />

Fax: +49-(0)4307-8358-99<br />

E-Mail: germany@vitec.com<br />

Internet: www.vitec.com<br />

• Portable Video-Encoder - H.264, H.265 (HEVC)<br />

• Blade Video-Encoder – Multichannel Video-Encoding<br />

• Enterprise IPTV & Digital Signage Streaming<br />

Plattform EZ TV<br />

• Live-Streaming, On-Demand-Video, digitale<br />

Aufzeichnung, Mosaik-Player<br />

• Verschlüsselung (AES) und Active Directory Support<br />

• Forward Error Correction (FEC - SRT, Zixi)<br />

VITEC ist ein weltweit führender Anbieter von End-to-End-<br />

Video-Streaming-Lösungen für Rundfunk, Unternehmen,<br />

Sport- und Unterhaltungseinrichtungen sowie öffentliche<br />

Auftraggeber.<br />

Weiterhin ist VITEC Pionier in der Entwicklung von Hard- und<br />

Software zur Videokodierung, Dekodierung, Transkodierung,<br />

Aufzeichnung, Archivierung und Streaming über IP.<br />

<strong>1.2021</strong> 69


PRODKUTION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

CBC Cologne Broadcasting Center GmbH<br />

Picassoplatz 1, D-50679 Köln<br />

Tel.: 0221/456-40<br />

Lil-Dagover-Ring 2,<br />

D-82031 München/Grünwald<br />

Tel.: 089/6 41 85-51 80<br />

Behrenstraße 19, D-10117 Berlin<br />

Tel.: 030/24 755-720<br />

Internet: www.cbc.de<br />

• Sendeabwicklungen<br />

• Studioproduktion<br />

• Postproduktion<br />

• TV-Produktions- und Broadcast-Lösungen<br />

• SNG<br />

• Programmverbreitung<br />

• Teleport<br />

• Filebasierte Archivlösungen<br />

• IT-Lösungen<br />

• Media Services<br />

CBC ist eines der führenden TV-Produktions- und Broadcast-<br />

Unternehmen Deutschlands. An den Standorten Köln,<br />

München und Berlin betreut CBC u. a. die Sender RTL, VOX,<br />

SUPER RTL, NITRO, RTL II, n-tv, RTL Crime, RTL Living, RTL<br />

Passion und GEO Television, die Online- Plattform TV NOW<br />

sowie diverse TV-Produktionsunternehmen. Darüber hinaus<br />

zeichnet CBC für Produktion und Broadcast der<br />

internationalen Berichterstattung der Fußball-Bundesliga<br />

verantwortlich. CBC ist ein Unternehmen der Mediengruppe<br />

RTL Deutschland.<br />

NEP Switzerland AG<br />

Javastrasse 4<br />

CH-8604 Volketswil ZH<br />

Tel.: +41 71 388 00 55<br />

Fax: +41 71 388 00 56<br />

info.ch@nepgroup.com<br />

www.nepswitzerland.ch<br />

• Broadcast Services<br />

• Media Solutions<br />

• Remote Productions<br />

• Studio Rental<br />

• Centralized Production<br />

• OB Trucks<br />

• Broadcast Center<br />

Anywhere, anytime, on any platform –<br />

we help our clients make, manage and show the<br />

world their content.<br />

NEP ist ihr Partner für modernste und innovativste<br />

Broadcast-Lösungen. Ihre Live-Übertragung ist unsere<br />

Leidenschaft – lokal, national, international.<br />

WestCom Media Group<br />

Westfalendamm 87<br />

D-44141 Dortmund<br />

Tel.: 02 31/94 37-100<br />

Fax: 02 31/94 37-130<br />

E-Mail: geschaeftsleitung@westcom.de<br />

Internet: www.westcom.de<br />

• Informations- und Unterhaltungsformate<br />

als Komplett sendungen<br />

• Magazinbeiträge, Dokumentationen und Reportagen<br />

• Neuentwicklung und Realisierung von TV-Konzepten<br />

• Staffelproduktionen, Live-Sendungen,<br />

• Werbespots • Imagefilme<br />

• Multimedialösungen • Studioschaltgespräche<br />

FullService Mediendienstleister mit einem der modernsten<br />

TV-Studios Deutschlands. Referenzen:<br />

• Sat.1 • RTL<br />

• N24 • ProSieben<br />

• ARD • ZDF<br />

• WDR • MDR<br />

• DSF • DW<br />

DISTRIBUTION<br />

UNTERNEHMEN ANSCHRIFT LEISTUNGEN INFORMATIONEN<br />

Media Broadcast GmbH<br />

Erna-Scheffler-Straße 1<br />

51103 Köln<br />

Tel.: +49 (0) 221 7101 50 00<br />

E-Mail: info@media-broadcast.com<br />

www.media-broadcast.com<br />

Occasional Broadcast Services<br />

Tel.: Freecall 0800 33 24 200<br />

booking@media-broadcast.com<br />

Produktion und Übertragung von Events:<br />

• HD-Produktion vor Ort<br />

• Übertragung per Internet-Stream, SNG oder Richtfunk<br />

• Temporäre Breitbandanbindung<br />

Bundesweite IP-Netze, Playout, Cloud-Services<br />

DAB+, DVB-T2 HD / freenet TV<br />

Media Broadcast ist Teil der freenet Group und Deutschlands<br />

größter Serviceprovider der Rundfunk- und Medienbranche.<br />

Das Unternehmen projektiert, errichtet und betreibt<br />

multimediale Übertragungsplattformen für TV und Hörfunk<br />

auf Basis moderner Sender-, Leitungs- und Satellitennetze.<br />

Media Broadcast ist Marktführer bei DAB+ und<br />

bei DVB-T2 HD und Vermarkter von freenet TV. Darüber<br />

hinaus vernetzt das Unternehmen Rundfunk anbieter mit<br />

seinem hochverfügbaren Glasfaser-Netzwerk und realisiert<br />

Produktionen und Übertragungen von Live-Events.<br />

MX1 GmbH<br />

Beta-Str. 10 B<br />

85765 Unterföhring<br />

Tel.: 089 1896 3000<br />

E-Mail: info@mx1.com<br />

Internet: www.mx1.com<br />

• Secure archiving<br />

• Metadata management<br />

• Content management<br />

• Production services<br />

• Advanced playout<br />

• VOD & catch-up TV services<br />

• Hybrid video platform & OTT<br />

• Optimised global delivery<br />

MX1 bietet, als weltweit erstes globales Mediennetzwerk,<br />

das komplette Spektrum an hochoptimierten Content-<br />

Management-Lösungen für Video-Inhalte, ergänzende<br />

Mediendienste sowie Distributionsleistungen. Mit 16 Büros<br />

und 6 hochmoder nen Medienzentren weltweit, verbreitet<br />

MX1 insgesamt über 2.750 TV-Kanäle, verantwortet das<br />

Playout von über 500 Sendern und liefert aufbereitete Inhalte<br />

an mehr als 120 führende Video-On-Demand Plattformen.<br />

70<br />

<strong>1.2021</strong>


Vielen Dank an unsere Sponsoren<br />

Premium Sponsor<br />

Online Sponsor<br />

Classic Sponsor<br />

<strong>1.2021</strong> 71


Kommentar<br />

RAINER KAMPE<br />

Remote-Produktion aus Sicht eines Systemintegrators<br />

Für einen Systemintegrator bedeutet der Trend zu<br />

mehr Remote Produktionen, dass wir heterogene<br />

Workflow-Lösungen statt monolithischer Produktionssysteme<br />

erarbeiten und anbieten müssen.<br />

Zuerst würde ich aber gerne den Hut eines Systemintegrators<br />

absetzen und das Schlagwort „Remote<br />

Produktion“ betrachten. Es gibt nicht die „Remote<br />

Produktion“ als solche, so wie es die Stahlproduktion<br />

oder die Autoproduktion als klare Begrifflichkeit<br />

gibt. Treffender wäre wohl der englische Begriff „Remote<br />

Workflows“, also<br />

Arbeitsabläufe, die „Remote“,<br />

also fernbedient,<br />

erledigt werden können.<br />

Betrachten wir das Ganze<br />

doch einmal aus der<br />

Sicht des Konsumenten,<br />

des Zuschauers. Er<br />

möchte ein mitreißendes<br />

Programm oder informative<br />

Nachrichten. Wir<br />

möchten doch nicht ein<br />

Theaterstück oder eine<br />

Oper daheim auf dem<br />

Bildschirm anschauen,<br />

wir wollen teilhaben an<br />

einem Event. Das Gleiche<br />

muss man dem Fernsehschaffenden<br />

zugestehen.<br />

Er sollte am Ereignis teilhaben können, um seine<br />

Geschichte emotionaler oder die Nachricht dem<br />

Zuschauer präziser präsentieren zu können. Die Remote<br />

Produktion ist also nicht der Heilsbringer, sie<br />

verbessert nicht zwingend das Endprodukt, sie ermöglicht<br />

nur eine veränderte Arbeitsweise.<br />

Die veränderte „Remote“ Arbeitsweise kann helfen<br />

Kosten zu senken, sie lässt uns mit Situationen wie<br />

der aktuellen Pandemie umgehen und trotzdem ansprechende<br />

Programme produzieren.<br />

Remote Produktion sinnvoll einzusetzen heißt, Dinge<br />

zu zentralisieren, die nicht zwingend mit dem<br />

kreativen Teil der TV- oder Radioproduktion zu tun<br />

haben. Sie ist ein zusätzliches Mittel, das die klassische<br />

Fernsehproduktion ergänzt, aber nicht ersetzt.<br />

Sie ermöglicht einen nachhaltigeren Umgang mit<br />

Ressourcen durch eine deutlich reduzierte Reisetätigkeit<br />

und Transportlogistik. Sie kann die „Work-Life-Balance“<br />

von Mitarbeitern verbessern, da Abwesenheiten<br />

vom Heimatort reduziert werden.<br />

Remote Produktion macht Fernsehen nicht per se<br />

„besser“, jedoch ist die Gesamtheit aus veränderten<br />

Produktionsabläufen, Nachhaltigkeit und ökologischen<br />

Gesichtspunkten positiv zu beurteilen.<br />

Bei der Konzeption einer Remote Produktion müssen<br />

Gesamtablauf und Gesamtprodukt analysiert<br />

und in einzelne Arbeitsabläufe aufgegliedert werden,<br />

dann kann entschieden werden, welcher Arbeitsteil<br />

„Remote“ erledigt werden kann und welcher nicht.<br />

Viele Produktionsbereiche können fernbedient oder<br />

fernproduziert werden, da sie keine direkte lokale<br />

Interaktion benötigen. Zum Beispiel werden Grafiken<br />

schon seit langem zentral erstellt und zugesetzt. Je<br />

nach Datenanbindung des Spielorts können auch<br />

Aufzeichnung oder Zuspielung zentral erfolgen.<br />

Kommentatoren arbeiten bei manchen Sendern<br />

schon seit vielen Jahren zentral im Sendezentrum.<br />

Doch bei Premium Events setzen auch diese Sender<br />

auf die Vor-Ort-Präsenz.<br />

Der Ansatz eines Systemintegrators muss also sein,<br />

das Puzzle aus Vor-Ort-Präsenz, Remote-Arbeitsabläufen,<br />

Zentraltechnik und eventuell in die Cloud<br />

ausgelagerten Ressourcen zu optimieren, es zu<br />

implementieren und zu orchestrieren. Das Ziel ist<br />

„Remote“-Produktionsteile optimal mit der Präsenzproduktion<br />

und Cloud-Processing zu kombinieren.<br />

Wenn der Systemintegrator die aktuellen Technologien<br />

beherrscht und vorantreibt und einen Überblick<br />

über die Produktionspraxis hat, dann kann er seinen<br />

Kunden helfen, spannenden Sport, mitreißende<br />

Shows und informative Nachrichten zu liefern.<br />

Rainer Kampe, CTO, Broadcast Solutions<br />

72 <strong>1.2021</strong>


Inserentenverzeichnis<br />

ARRI Camera . . . . . . . . . . . . . . . . U2<br />

ARRI Cine Technik . . . . . . . . . . . . 15<br />

Blackmagic Design . . . . . . . . . . . 11<br />

Damar & Hagen . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Grass Valley . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Guntermann & Drunck . . . . . . . . . 27<br />

Lawo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Marcotec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

mebucom . . . . . . . . . . . . . . . . . . U3<br />

Reckord . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Riedel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U4<br />

TV Skyline . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Firmenporträt<br />

Tividoo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

Die nächste Ausgabe <strong>mebulive</strong> 2.2021 erscheint am 30.08.2021<br />

www.mebucom.de: Vernetzen und informieren!<br />

<strong>mebulive</strong> ist Partner der Internet-Plattformen mebucom.de (deutsch)<br />

und mebucom.com (englisch). mebucom steht für Media Business<br />

Community. Der Name ist Programm.<br />

Die Plattform will Professionals, Experten und Unternehmen aus der<br />

Welt der digitalen Medien miteinander vernetzen und ihnen schnellen<br />

Zugriff auf für sie relevante Informationen bieten.<br />

Angesprochen werden hier nicht nur Akteure aus dem klassischen<br />

Rundfunk- und Film-Sektor, sondern alle, die digitale Inhalte produzieren,<br />

bearbeiten, verwalten, verwerten und verbreiten.<br />

mebucom bietet Medien-Dienstleistern, Herstellern und Entwicklern<br />

viele Möglichkeiten, sich kostenlos zu präsentieren und zu vernetzen.<br />

Eingetragen werden können hier unter anderem: Anschrift, Kontaktdaten,<br />

Ansprechpartner, Produkt- und Serviceangebote. Zudem ist<br />

das Upload von Logos und Fotos mЪglich.<br />

Die im Firmenbereich von mebucom eingetragenen Unternehmen<br />

werden mit allen für sie relevanten Artikeln direkt verlinkt. Der Nutzer<br />

findet so mit einem Klicks die Unternehmensseite.<br />

mebucom wird sukzessive weiter ausgebaut und mit vielen weiteren<br />

interessanten Applikationen versehen. Im August 2020 gab es dazu<br />

einen umfassenden Relaunche.<br />

Das Print-Online-Team von <strong>mebulive</strong> und mebucom präsentiert die<br />

Top-Themen der Branche schneller, flexibler und zielgenauer.<br />

Druck<br />

F&W Druck- und Mediencenter<br />

Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg<br />

<strong>mebulive</strong> Verlag, Feuerhausstr. 8, 81234 München<br />

USt-IdNr. DE328655276<br />

Redaktion<br />

<strong>mebulive</strong> Verlag, Feuerhausstr. 8, 81245 München<br />

Tel.: +49 (0) 89 37912697 e-mail: redaktion@<strong>mebulive</strong>.de<br />

Herausgeber und Chefredakteur<br />

Niklas Eckstein<br />

Ständige redaktionelle Mitarbeiter<br />

Erika Butzek, Eckhard Eckstein, Wolfgang Scheidt<br />

Event-Marketing & International Sales<br />

Isabel Gauger<br />

Telefon: +49 (0) 8106 3749811<br />

e-mail: ig@<strong>mebulive</strong>.de<br />

Layout und Produktion<br />

F&W Perfect Image GmbH<br />

<strong>mebulive</strong> Leserservice<br />

e-mail: abo@<strong>mebulive</strong>.de<br />

Internet<br />

www.mebucom.de und www.mebucom.com<br />

<strong>mebulive</strong> erscheint 2x jährlich und kostet im Abonnement Euro 27,00 (Inland) inkl. Zustellgebühren<br />

Ausland: 33,50 Euro inkl. Zustellgebühren.<br />

Abonnenten im EU-Ausland ohne Ust.-ID-Nr. zzgl. 7% MwSt.<br />

Die Kündigungsfrist beträgt einen Monat zum Bezugsjahresende.<br />

Das Abonnement für Schüler, Studenten, Auszubildende (jeweils gegen Nachweis) kostet<br />

20,25 Euro (Inland), 25,13 Euro (Ausland/EU); ohne Ust.-/D-Nr. zzgl. 7% Mwst.<br />

Das <strong>mebulive</strong> Einzelheft kostet Euro 14 Euro<br />

Anzeigenpreisliste gültig ab 01.0<strong>1.2021</strong>.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Nachdruck auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung<br />

durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

<strong>1.2021</strong><br />

73


Termine<br />

Juni 2021 – Oktober 2021<br />

ISE – Live & Online 2021<br />

Termine & Orte: 1./2. Juni, Fira Barcelona, 8./9. Juni, MAC Forum<br />

München,15./16. Juni, RAI Amsterdam, 23./24. Juni, London<br />

Veranstalter: AVIXA & CEDIA<br />

Thema: Professionelle AV-Systeme, Hybrid-Event<br />

Weitere Infos: www.iseurope.org<br />

ANGA COM 2021<br />

Termin: 8. – 10. Juni 2021<br />

Ort: nur Online-Kongress, Messe abgesagt<br />

Veranstalter: ANGA<br />

Thema: Breitband & Medien<br />

Weitere Infos: www.angacom.com/digital<br />

Broadcast Asia 2021<br />

Termin: 14. – 16. Juni 2021<br />

Ort: Singapore + Online<br />

Veranstalter: Informa Markets SES - Singapore Exhibition Services<br />

Thema: Broadcast-Messe (Hybrid-Event)<br />

Weitere Infos: www.connectechasia.com/broadcast-asia/<br />

Stage/Set/Scenery 2021<br />

Termin: 15. – 17. Juni 2021<br />

Ort: Berlin<br />

Veranstalter: Messe Berlin<br />

Thema: Kongressmesse Entertainment-Technologie<br />

Weitere Infos: www.stage-set-scenery.de<br />

Media Tasting<br />

Termin: 29. Juni 2021<br />

Ort: Stuttgart<br />

Veranstalter: Apfel Programm Marketing<br />

Thema: Medien-Innovationskongress<br />

Weitere Informationen: https://mediatasting.com/<br />

Gamescom 2021<br />

Termin: 25. – 29. August 2021<br />

Ort: Köln<br />

Veranstalter: Koelnmesse<br />

Thema: Interaktive Spiele und Entertainment(Hybrid-Event)<br />

Weitere Informationen: www.gamescom.de<br />

Internationale Funkausstellung (IFA) 2021<br />

Termin: 3. – 7. September 2021<br />

Ort: Berlin<br />

Veranstalter: Messe Berlin<br />

Thema: Unterhaltungselektronik-Messe<br />

Weitere Infos: b2b.ifa-berlin.com/de/<br />

Spobis 2021<br />

Termin: 8./9. September 2021<br />

Ort: Düsseldorf, CCD Congress Center<br />

Veranstalter: Sponsors Verlags GmbH<br />

Thema: Sport-Business-Kongress<br />

Weitere Infos: www.spobis.de<br />

PLASA 2021<br />

Termin: 5. – 7. September 2021<br />

Ort: London, Olympia‘s Grand Hall<br />

Veranstalter: PLASA Events Ltd. <br />

Thema: Event- und Entertainment-Technik <br />

Weitere Infos: www.plasashow.com/<br />

IBC 2021<br />

Termin: 10. – 13. September 2021<br />

Ort: Amsterdam, RAI + Online<br />

Veranstalter: IBC<br />

Thema: Broadcast-Kongressmesse als Hybrid-Event<br />

Weitere Infos: www.ibc.org<br />

Sportel Monaco 2021<br />

Termin: 5. – 7. Oktober 2021<br />

Ort: Monaco<br />

Veranstalter: Monaco Mediax<br />

Thema: Sportmedien-Kongressmesse<br />

Weitere Infos: www.sportelmonaco.com/<br />

NAB 2021<br />

Termin: 9. – 13. Oktober 2021<br />

Ort: Las Vegas<br />

Veranstalter: National Association of Broadcasters<br />

Thema: Broadcast Kongressmesse<br />

Weitere Infos: www.nab.org<br />

MIPCOM 2021<br />

Termin: 11. – 14. Oktober 2021<br />

Ort: Cannes, Palais des Festivals<br />

Veranstalter: Reed MIDEM<br />

Thema: Film- und Entertainment-Messe<br />

Weitere Infos: www.mipcom.com/de.html<br />

CINEC 2021<br />

Termin: 29. – 31. Oktober 2021<br />

Ort: München<br />

Veranstalter: Ebner Media und Albrecht<br />

Thema: Film- und TV-Technik-Messe<br />

Weitere Infos: www.cinec.de/<br />

Achtung: Auf Grund der anhaltenden COVID-19-Pandemie sind Absagen, Verschiebungen<br />

und Online-Transformationen von Veranstaltungen jederzeit möglich<br />

74 <strong>1.2021</strong>


Medien Business & Live Production<br />

Jetzt Online-Sponsor werden bei mebucom.de


SMALL<br />

SMALL<br />

FORM FACTOR<br />

FORM FACTOR<br />

BIG<br />

BIG<br />

Software-defined platform<br />

with up to 3 app spaces per SFP<br />

IMPACT<br />

Software-defined platform platform<br />

Software-defined platform<br />

4x1 / 9x1 / 16x1<br />

with with up to up 3 to app 3 app spaces<br />

MULTIVIEWER spaces per SFP per SFP<br />

4x1 / 9x1 / 16x1<br />

with with with up up to up to 3 app to 3 app 3 app spaces per Multiviewer per SFP per SFP SFP<br />

IP SDI IP<br />

J2K/JXS<br />

SDI JPEG-2000 / JPEG-XS<br />

IP IP SDI IP SDI IP SDI Gateway IP Gateway<br />

IP En- IP IP Gateway / Decoder<br />

MULTIVIEWER MULTIVIEWER<br />

4x1 / 9x1 / 16x1 4x1 / 9x1 / 16x1<br />

MULTIVIEWER MULTIVIEWER MULTIVIEWER<br />

4x1 / 9x1 4x1 // 16x1 9x1 4x1 // 16x1 9x1 / 16x1<br />

J2K/JXS J2K/JXS<br />

J2K/JXS J2K/JXS J2K/JXS<br />

UHD UHD<br />

UHD UHD UHD<br />

HD HD<br />

HD HD HD<br />

IMPACT<br />

IP SDI IP Gateway<br />

UHD 4x1 / 4x1 9x1 / / 9x1 16x1 / 16x1<br />

Multiviewer<br />

4x1 Up 4x1 / Multiviewer 4x1 9x1 // Down 9x1 // 9x1 16x1 / 16x1 // 16x1<br />

HD<br />

Cross Multiviewer<br />

Converter<br />

JPEG-2000 JPEG-2000 / JPEG-XS / JPEG-XS<br />

En- JPEG-2000 / En- Decoder / Decoder / / JPEG-XS / En- En- / En- / Decoder / Audio Router<br />

Up / Up Down / Down / /<br />

Cross Up Up / Cross Up Down / Converter Down / Down Converter / / /<br />

Cross Cross Cross Converter<br />

Audio Audio Router Router<br />

Audio Audio Audio Router<br />

SOFTWARE-DEFINED<br />

SOFTWARE-DEFINED<br />

SOFTWARE-DEFINED<br />

DISTRIBUTED<br />

DISTRIBUTED<br />

DISTRIBUTED<br />

THE NEW<br />

MEDIORNET MUON<br />

THE THE NEW NEW<br />

THE MEDIORNET THE THE NEW NEW NEW<br />

MUON<br />

MEDIORNET MUON<br />

FLEXIBLE<br />

FLEXIBLE<br />

FLEXIBLE<br />

SCALABLE<br />

SCALABLE<br />

SCALABLE<br />

MEDIORNET VIRTU VIRTU 32 32<br />

MEDIORNET VIRTU 32<br />

32 32<br />

www.riedel.net<br />

www.riedel.net<br />

/VIDEO /VIDEO<br />

/VIDEO

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!