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Industrieanzeiger 07.2021

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13.04.2021 Ausgabe 07 | 2021 www.industrieanzeiger.de<br />

Interview<br />

Basaltfaser-Leichtbau<br />

Basalt könnte zur besseren<br />

Alternative für Carbon werden<br />

» Seite 32<br />

Wasserstofftechnik<br />

Gute Marktchancen für<br />

Maschinenbauer und Zulieferer<br />

» Seite 36<br />

Interview<br />

Welche Strategie Maxon bei<br />

Drohnenantrieben verfolgt<br />

» Seite 40<br />

Benteler-CIO Dr. Stefan<br />

Melchior zu den<br />

E-Mobilitätskon -<br />

zepten des Automobilzulieferers<br />

» Seite 22<br />

TOPSTORY<br />

E-Mobilität<br />

Hybride Multimaterial- Konzepte<br />

sorgen für leichte Batterie -<br />

gehäuse und Wasserstofftanks<br />

» Seite 26<br />

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2 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


» EDITORIAL<br />

Messen fehlen – es muss<br />

etwas geschehen<br />

Faszinierend, wie schnell so manches virtuelle Format aufgebaut wurde.<br />

Unternehmen, Institute, Webinar-Anbieter und auch Messegesellschaften<br />

arbeiteten daran, das Informationsdefizit abzufangen, das durch die<br />

Pandemie-bedingte Absage der Messen entstanden ist. Firmen organisierten<br />

digitale Events, um ihre Kunden zu erreichen. Und teils funktionieren<br />

die Formate sehr gut – so gut, dass man sich wünschte, Deutschlands<br />

Schulen könnten etwas davon abbekommen und profitieren.<br />

Aber dieser Digitalisierungserfolg hat auch eine Kehrseite. Nicht nur, weil<br />

der persönliche Kontakt fehlt und nicht zu ersetzen ist. Wer im Büro sitzt,<br />

weiß es: Jeden Tag könnte man sich in eine digitale Tagung einloggen und<br />

Informationen einholen, eventuell sogar kommunizieren. Aber wer hat<br />

schon täglich Zeit dafür?<br />

Vor Jahren, als die Kirchen für den arbeitsfreien Sonntag kämpften, entwickelten<br />

sie eine ans Geniale heranreichende Parole: „Ohne Sonntag<br />

gibt’s nur noch Werktage.“ Auf jetzt übertragen, könnte sie lauten: „Ohne<br />

Messen gibt’s täglich Tagungen.“ Wir brauchen aber nicht täglich eine<br />

Tagung. Wir brauchen den gemeinsamen Termin, an dem sich die Branche<br />

trifft und dann wieder arbeitet. Es ist daher auch keine gute Idee, wenn<br />

ein Dritter (wie ein bekannter Verlag im letzten Jahr) mit einer eigenen<br />

Digital-Messe den Rahm der abgesagten Live-Messe abschöpft.<br />

Die Industrie sollte sich „ihre“ Messen nicht nehmen lassen. Und die<br />

Messegesellschaften selbst sollten die digitalen Events entwickeln. Ein<br />

Vorschlag: Wie wäre es, wenn die Unternehmen den gebeutelten Veranstaltern<br />

jetzt unter die Arme greifen, damit sie überzeugende hybride<br />

Formate entwickeln können? Finden die Präsenz-Messen dann eines<br />

Tages wieder statt, bekommen sie ihre Investition in Form von Naturalien<br />

zurück – echten Messeständen.<br />

Olaf Stauß,<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong>,<br />

olaf.stauss@konradin.de<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 3


» INHALT 07 2021 143. JAHRGANG<br />

TOPSTORY<br />

Hybrider<br />

Leichtbau in<br />

Batteriegehäuse<br />

E-Mobilen<br />

müssen unbedingt<br />

» Seite 26<br />

leicht sein – deswegen<br />

sind hybride Multi -<br />

material-Bauweisen mit viel<br />

Faser technik im Trend.<br />

Bild: Vestaro<br />

NEWS & MANAGEMENT<br />

Industrienews<br />

Kunststoffpreise setzen Verarbeiter unter Druck 10<br />

Logimat als ganzjährige Matching-Plattform 11<br />

Kooperationen Maschinenbau und KI-Start-ups 12<br />

3M und Schunk optimieren abrasive Prozesse 14<br />

Türkischer Maschinenbau weiter auf Wachstumskurs 16<br />

Trumpf übernimmt spanische Softwareschmiede 17<br />

Menschen 18<br />

Führungskräfte<br />

So gelingt die Führung zunehmend virtueller Teams<br />

auch aus dem Homeoffice 20<br />

Interview<br />

Dr. Stefan Melchior, CIO von Benteler, sieht den Autozulieferer<br />

als Lösungsmacher für E-Mobilitätskonzepte 22<br />

Content-Marketing<br />

Spezifische Zielgruppen im B2B erforderen eine<br />

besondere Ansprache über die richtigen Kanäle 24<br />

TECHNIK & WISSEN<br />

TOPSTORY<br />

Hybrider Leichtbau<br />

Immer mehr E-Mobile transportieren ihre Batterien<br />

in hybriden Gehäusen aus mehreren Materialien 26<br />

Basaltfaser-Leichtbau<br />

Die Basaltfaser fordert Carbon heraus: Sie könnte zur<br />

besseren Alternative werden 32<br />

Wasserstofftechnik<br />

Innovationen im Bereich der Wasserstofftechnik bieten<br />

Zulieferern gute Perspektiven 36<br />

Interview<br />

Maxon-Ingenieur Marco Sicher über die Strategie des<br />

Antriebstechnikspezialisten im Drohnenmarkt 40<br />

Nachhaltige Mobilität<br />

Bei den künftigen Modellen der „Neuen Klasse“ setzt<br />

BMW neben „Electrical first“ auch aufs Recycling 43<br />

Autonomes Fahren<br />

Bosch und VW treiben jeweils die Entwicklung<br />

Software-definierter Fahrzeuge mit Microsoft voran 44<br />

Elektromobilität<br />

Lapp Mobility hat Lösungen rund um die<br />

Ladeinfrastruktur von Elektrofahrzeugen im Portfolio 46<br />

Brennstoffzellen<br />

So lassen sich metallische Bipolarplatten effektiv<br />

und effizient reinigen 48<br />

Teilereinigung<br />

Sonderanlage reinigt lange Strukturbauteile von E-Autos<br />

zuverlässig und sorgt für stabil gefügte Karosserien 51<br />

Drahtlose Kommunikation<br />

Viele Smart-Factory-Anwendungen benötigen drahtlose<br />

Kommunikationstechnologien, 5G alleine reicht nicht 52<br />

Automatisierung<br />

B&R bietet Lösungen zur Automatisierung mobiler Arbeits -<br />

maschinen gemäß der europäischen Maschinenrichtlinie 54<br />

Messtechnik<br />

Für die Qualitätssicherung beim Bau von Motoren für<br />

E-Autos setzt VW auf eine Messlösung von Zeiss 56<br />

Intralogistik<br />

Minitec hat seine Lager- und Kommissionierprozesse mit<br />

vier Lagerliften im laufenden Betrieb neu aufgestellt 58<br />

4 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Hochleistungs-<br />

Kunststoffe<br />

für e-Mobility.<br />

Bild: IKV Aachen<br />

Wasserstofftechnik Maschinen- und Anlagenbauer können sich einen neuen Markt mit viel<br />

Potenzial erschließen.<br />

» Seite 36<br />

PRODUKTE & SERVICE<br />

Editorial 03<br />

Augenblicke der Technik 06<br />

Tipps der Redaktion 08<br />

Produkte 60<br />

Vorschau 64<br />

Impressum 64<br />

Wir berichten über 64<br />

Zuletzt 66<br />

ZUM TITELBILD<br />

Die Entwicklung und Fertigung des neuen BMW iX folgen<br />

einem ganzheitlichen Konzept für Nachhaltigkeit. Mehr<br />

dazu auf S. 43. Bild: BMW<br />

Innovative Dichtungslösungen aus Hochleistungs-Kunststoffen<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 5


6 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


» Augenblicke<br />

der Technik<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong>er » 07|202<br />

1 7


» TIPPS DER REDAKTION<br />

Bild: Bosch<br />

Intelligenz am Lenker<br />

Nyon ist der neueste Boardcomputer<br />

für E-Bikes von Bosch. Er bietet ein<br />

voll vernetztes Fahr-Erlebnis. Über die<br />

Connect App ist der Boardcomputer<br />

mit dem Smartphone verbunden und tauscht Daten über<br />

Routen und Aktivitäten aus. Per Touchscreen lässt er sich<br />

intuitiv und einfach bedienen. Mit dem robusten Display<br />

sind E-Biker laut Unternehmensaussage für alle Anforderungen<br />

und jedes Wetter gerüstet.<br />

Bild: Knister<br />

Frisch und faltenfrei<br />

Faltenfreie Kleidung ohne zu Bügeln klingt fast<br />

wie ein Traum. Ist es aber nicht. Der Steamer LG<br />

Styler hält Kleidung dank tiefenreinigender<br />

Dampftechnik langanhaltend frisch und reduziert<br />

Falten – ohne Bügeln. Das Kleiderpflegesystem<br />

bietet Platz für sechs Kleidungsstücke,<br />

egal ob Anzug, Cocktailkleid oder Bluse. Der<br />

Styler bietet WiFi-Kompatibilität und wird über<br />

das Smartphone bedient. Die TrueSteam-<br />

Technologie desinfiziert Kleidungsstücke, neutralisiert<br />

unangenehme Gerüche und befreit die<br />

Kleidung von über 99 % der auf ihr haftenden<br />

Allergenen und Bakterien.<br />

Bild: LG<br />

Grill on Tour<br />

Es gibt doch fast nichts Schöneres,<br />

als im Sommer entspannt mit<br />

Freunden nach einer Fahrradtour<br />

am See zu grillen. Dank einer speziellen<br />

Fahrradhalterung gestaltet<br />

sich die Mitnahme des Grills einfach.<br />

Die Halterung passt in 99 %<br />

der Fälle an alle Fahrradlenker. Je<br />

nach Lenkertyp, kann mit dem verstellbaren<br />

Abstandhalter der passende<br />

Winkel eingestellt werden,<br />

sodass der Grill optimal eingehängt<br />

werden kann und nicht wackelt.<br />

Smart Home zum Aufkleben<br />

Smarte Funktionen zum Aufkleben: Mit den NFC Tags tragen Nutzer ihr Smart<br />

Home immer bei sich und können intelligente Funktionen schnell von unterwegs<br />

ausführen, wie zum Beispiel das Öffnen des Garagentors oder die Bedienung der<br />

Alarmanlage. Die Tags können überall hingeklebt werden, beispielsweise ins<br />

Auto, auf das Smartphone, an das Garagentor oder die Haustüre.<br />

Bild: Loxone<br />

@Eine Übersicht sowie weitere<br />

Informationen zu den einzelnen Tipps<br />

erhalten Sie hier:<br />

www.industrieanzeiger.de/<br />

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8 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 9


» NACHRICHTEN<br />

Steigende Preise und<br />

Lieferausfälle<br />

Kunststoffverarbeiter leiden derzeit laut ihrem Branchenverband<br />

GKV massiv unter den steigenden Preisen für Kunststoffe. Die<br />

Situation im Frachtgeschäft bessere sich, so dass mittelfristig<br />

auf eine Entspannung bei den Logistikkosten gehofft werde.<br />

Lieferausfälle und Preisexplosion setzen Kunststoffverarbeiter<br />

unter massiven Druck, berichtet der GKV.<br />

Bild: DedMityay/stock.adobe.com<br />

Kunststoffverarbeiter gerieten immer mehr unter<br />

Druck, berichtet der Gesamtverband der Kunststoff<br />

verarbeitenden Industrie (GKV e. V.). Dies läge zum<br />

einen daran, dass ausbleibende Kunststofflieferungen<br />

bereits zu Einschränkungen der Produktionsund<br />

Lieferfähigkeit geführt hätten. Zum anderen<br />

setzten teilweise drastische Preissprünge bei Kunststoffen<br />

die überwiegend mittelständischen Kunststoffverarbeiter<br />

noch mehr unter Druck. Betroffen<br />

seien alle Bereiche der Kunststoff verarbeitenden<br />

Industrie sowie alle Kunststofftypen angefangen<br />

von den Standard-Kunststoffen wie PP, PE und PVC,<br />

über die Technischen Kunststoffe wie ABS, PC und<br />

PA bis hin zu den Hochleistungskunststoffen wie<br />

PVDF und PTFE.<br />

Die Preise für Standard-Kunststoffe sind im ersten<br />

Quartal 2021 in Europa durchweg stark gestiegen.<br />

• So hat sich der für Verpackungen wichtige Rohstoff<br />

Polyethylen (PE-LD) bis Mitte März um mehr<br />

als 35 % verteuert.<br />

• Ähnliche Zahlen werden für PE-HD, PE-LLD und<br />

PP gemeldet.<br />

• Bei Polystyrol (PS) sowie expandiertem Polystyrol<br />

(EPS) ist die Lage ebenso: Die Preise sind allein<br />

im März um 30 % gestiegen und beim S-PVC ist<br />

ein Preisanstieg von 61 % innerhalb der letzten<br />

zehn Monate zu verzeichnen.<br />

• Bei PUR liegt die Preissteigerung um 50 % in den<br />

letzten sechs Monaten.<br />

Auch die Technischen Kunststoffe sind von starken<br />

Preisanstiegen betroffen – der Preisindex Plastixx TT<br />

stieg allein im Februar um über 10 % im Vergleich<br />

zum Vormonat.<br />

• Vor allem bei den für die Automobil- und Elektroindustrie<br />

wichtigen Materialien PA 6 und PA 6.6<br />

werden dreistellige Aufschläge erwartet.<br />

• Der für Gehäuse von Elektrogeräten und medizinisches<br />

Inventar wichtige Rohstoff ABS ist in den<br />

letzten sechs Monaten um 35 % teurer geworden.<br />

• Ähnlich verhält sich die Situation auch bei den<br />

Hochleistungskunststoffen wie PVDF und PTFE.<br />

Auch die petrochemischen Ausgangsstoffe für die<br />

Kunststoffherstellung sind teurer geworden, allerdings<br />

teils deutlich geringer als die daraus gefertigten<br />

Kunststoffe.<br />

• So stiegen beispielsweise im ersten Quartal die<br />

Kosten für Ethylen, dem Ausgangsstoff für Polyethylen,<br />

um 17 %.<br />

• Für Propylen, dem Ausgangsstoff für Polypropylen,<br />

liegt der Preisanstieg bei 21 %.<br />

• Die Aufschläge auf Polyolefine erreichen nominal<br />

teils mehr als das Dreifache der Preissteigerung<br />

der Vorprodukte.<br />

• Der für ABS und Polystyrol/EPS wichtige Ausgangsstoff<br />

Styrol hat sich allein im März um 48 %<br />

verteuert.<br />

Der Einbruch des Welthandels zu Beginn der Covid-19-Pandemie<br />

und die im 4. Quartal 2020 sprunghaft<br />

wieder angestiegene Nachfrage haben zu teils<br />

chaotischen Situationen im Frachtgeschäft geführt.<br />

In den letzten Wochen scheint sich die Lage allerdings<br />

zu stabilisieren und auf den Wachstumspfad<br />

von vor der Corona-Krise zurückzukehren. Damit<br />

kann zumindest im Bereich der Frachtkosten auf eine<br />

mittelfristige Entspannung gehofft werden. Weiterhin<br />

fehlt aber der Frachtraum der Passagierflieger.<br />

Ein Ausweichen auf Recyclingmaterialien ist in vielen<br />

Fällen nur begrenzt möglich:<br />

• Für viele Anwendungen verhindern gesetzliche<br />

Sicherheitsvorschriften, technische Hürden und<br />

hohe Qualitätsanforderungen derzeit einen brei -<br />

teren Einsatz von Rezyklaten.<br />

• Auch sind Rezyklate oft nicht in ausreichenden<br />

Mengen in gleichbleibender Qualität verfügbar.<br />

• Dort, wo Rezyklate etabliert sind, steigen die Preise<br />

parallel zur Neuware deutlich – und das bei<br />

sinkender Verfügbarkeit.<br />

www.gkv.de<br />

10 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Fachmesse für Intralogistik<br />

Logimat ab April als ganzjährige Matchmaking-Plattform<br />

Der Veranstalter der Intralogistik-Fachmesse<br />

Logimat, die Euroexpo Messe- und<br />

Kongress-GmbH, hat sich gegen eine<br />

virtuelle Messe entschieden. Stattdessen<br />

steht den Ausstellern und Besuchern eine<br />

ganzjährige Informations- und Kommunikations-Plattform<br />

zur Verfügung.<br />

„Unsere Aussteller haben uns ganz klar zu<br />

verstehen gegeben, dass sie in der heutigen<br />

Zeit digitale Lösungen nutzen möchten<br />

– aber genauso deutlich gemacht,<br />

dass sie eine virtuelle Messe ablehnen“,<br />

erklärt Michael Ruchty, Messeleiter der<br />

Logimat in Stuttgart. „Daher wollten wir<br />

die große Lösung und entwickelten eine<br />

ganzjährige Plattform für Geschäftsanbahnung<br />

und Wissensaustausch, die mit<br />

interaktiven Formaten zu spannenden<br />

Kernthemen der Intralogistik neue Wege<br />

beschreitet.“<br />

Die Plattform Logimat.digital steht den<br />

Teilnehmern von April 2021 bis März<br />

2022 zur Verfügung und soll in dieser Zeit<br />

regelmäßig mit Experten-Talks, Workshops,<br />

Fachvorträgen, Vortragsreihen und<br />

Präsentationen bespielt werden. „Unterstützt<br />

von Fachexperten bieten wir der<br />

digitalen Logimat-Community jeden Monat<br />

eine Reihe spannender Inhalte“, erläutert<br />

Peter Kazander, Geschäftsführer<br />

der Euroexpo.<br />

Für die physische Fachmesse Logimat vom<br />

8. bis 10. März 2022 in Stuttgart haben<br />

sich bereits mehr als 1200 internationale<br />

Aussteller angemeldet. Diese können die<br />

neue Plattform für ihre Unternehmensund<br />

Networkingprofile, Präsentationen,<br />

Roundtables, Workshops, Vorträge, Informationen<br />

und Pressekonferenzen nutzen.<br />

Herzstück der Plattform, so Kazander, sei<br />

Bild: metamorworks /stock.adobe.com<br />

Am 22. April 2021 öffnet die Logimat.digital<br />

ihre virtuellen Tore für ein Jahr.<br />

ein KI-gestütztes, interaktives Match -<br />

making mit integrierter Chat-Funktion<br />

und Live-Streaming, sodass die Aussteller<br />

direkt und in Echtzeit mit Geschäftspartnern<br />

in Kontakt treten können.<br />

Auf der Plattform Logimat.digital sollen<br />

alle für das Live-Streaming und Matchmaking<br />

implementierten Funktionen bis<br />

April 2021 freigeschaltet sein. Am 22.<br />

April ist der Launch. „An diesem Tag werden<br />

die virtuellen Tore für Fachbesucher<br />

aus aller Welt geöffnet und die ersten<br />

Sessions sind für den 3. und 4. Mai geplant“,<br />

so Kazander.<br />

https://logimat.digital/<br />

Startklar für neue<br />

Mobilitätslösungen.<br />

Am besten auf<br />

rechtssicherem Boden.<br />

KRISTINA MARX, RECHTSANWÄLTIN<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 11


» NACHRICHTEN<br />

Ticker<br />

» Beschaffung | Laserteile4you<br />

erweitert sein Leistungsspektrum<br />

für online bestellbare Blechteile in<br />

Österreich und bietet jetzt eine<br />

größere Auswahl an Fertigungsverfahren,<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

und Materialien sowie eine Pulverbeschichtung<br />

der Laserteile für<br />

gewerbliche Kunden an.<br />

» Partnerschaft | Die RAS Reinhardt<br />

Maschinenbau GmbH und<br />

Pivatic Oy geben eine strategische<br />

Partnerschaft bekannt. In der projektbezogenen<br />

Zusammenarbeit<br />

bringen die beiden Unternehmen<br />

künftig ihr Know-how in den Bereichen<br />

Biegen und Stanzen ein und<br />

bieten als gemeinsame Lösung<br />

Stanz-Biege-Linien an.<br />

» Leichtbau | CSI Entwicklungstechnik<br />

gewinnt zusammen mit<br />

AMC und Alba mit ihrem #Ultraleichtbausitz<br />

den German Design<br />

Award 2021 Gold in der Kategorie<br />

„Excellent Product Design“. Innovative<br />

Technologien reduzieren das<br />

Gewicht des Sitzes auf etwa 10 kg<br />

und machen etwa den Einsatz in<br />

Flug taxis denkbar. Mehr zum Sitz<br />

unter: http://hier.pro/gl1gN<br />

» Kunststoffe | Wittmann Battenfeld,<br />

Schwarz Plastic und Precupa<br />

arbeiten im Bereich reaktiver<br />

Kunststoffe zusammen. Mit dem<br />

Ziel, die Technologien im Bereich<br />

Duroplast-Spritzguss und anderer<br />

reaktiver Kunststoffe voranzutreiben<br />

und die Partner zu stärken,<br />

bündeln die Unternehmen ihr<br />

Know-how in Anlagen- und Automatisierungstechnik,<br />

Verfahrenstechnik<br />

und Werkzeugtechnologie.<br />

VDMA-Analyse<br />

Künstliche Intelligenz: Maschinenbauer<br />

und Start-ups finden zusammen<br />

Maschinenbauer setzen vermehrt auf<br />

künstliche Intelligenz (KI), um ihre<br />

Produkte mit datenbasierten Mehrwerten<br />

anzureichern. Start-ups spielen<br />

dabei als Kooperationspartner<br />

eine immer größere Rolle. In einer<br />

Analyse der vergangenen zehn Jahre<br />

hat der VDMA gemeinsam mit dem<br />

Datenspezialisten Delphai 825 Startups<br />

in 46 Ländern identifiziert, die KI-<br />

Lösungen für den Maschinen- und<br />

Anlagenbau anbieten: 42 % davon<br />

kommen aus Europa – mehr als aus<br />

Nordamerika (33 %) oder Asien<br />

(24 %). Die Analyse ergibt zudem,<br />

dass immer mehr Geld in KI-Start-ups<br />

für den Maschinenbau fließt: Seit<br />

2015 übersteigt die Anzahl der Finanzierungsrunden<br />

die Anzahl der Gründungen.<br />

Knapp 80 % der insgesamt<br />

investierten 13,2 Mrd. Euro entfielen<br />

auf den Zeitraum von September<br />

2017 bis September 2020.<br />

„Durch den hohen Vernetzungsgrad<br />

zwischen regionalen Gründer- und<br />

Forschungsnetzwerken mit der Maschinenbauindustrie<br />

ist Europa eine<br />

Start-up-Schmiede für KI-Innovationen<br />

im industriellen Kontext.<br />

Deutschland ist dabei Gravitationszentrum<br />

in Europa mit mehr als<br />

einem Drittel der Start-up-Gründungen“,<br />

so Hartmut Rauen, stellvertretender<br />

VDMA-Hauptgeschäftsführer.<br />

Gemäß der Studie zeichnen sich<br />

sechs Innovationscluster ab:<br />

• Process Monitoring & Operational<br />

Excellence: Datengestützte<br />

Überwachung und Optimierung der<br />

Produktions- und Geschäftsprozesse<br />

mittels digitaler Zwillinge.<br />

• Product Inspection & Quality<br />

Control: KI-Lösungen zur Automatisierung<br />

der Qualitätssteuerung<br />

und -prüfung.<br />

• Predictive Maintenance: KI-basierte<br />

vorausschauende Wartung zur<br />

Reduktion ungewollter Stillstandszeiten<br />

und Verlängerung der Lebenszyklen<br />

betrieblicher Anlagen.<br />

• Autonomous Factory & Process<br />

Automation: KI-basierte Automa -<br />

tisierungslösungen und Roboter in<br />

und außerhalb der Fabrik.<br />

• Generative Design & Product<br />

Simulation: KI-unterstützte Erstellung<br />

technischer Entwürfe oder<br />

Simulationen von Produktionsund<br />

Einsatzumgebungen.<br />

• Supply Chain Intelligence and<br />

Demand Forecasting: Optimierung<br />

der Lieferketten und Prognose der<br />

Produktnachfrage mittels KI.<br />

Die Studie belegt aber auch, dass die<br />

USA und China bei der Anzahl von<br />

Finanzierungen und den Investitionsvolumina<br />

die Spitzenposition innehaben:<br />

Von 22 Finanzierungsrunden im<br />

dreistelligen Millionenbereich im Erhebungszeitraum<br />

2010 bis 2020 entfielen<br />

neun auf chinesische Unternehmen,<br />

acht auf amerikanische,<br />

zwei auf japanische und jeweils eine<br />

auf ein deutsches (Celonis) und ein<br />

israelisches Unternehmen (Innoviz).<br />

www.vdma.org<br />

Bild: greenbutterfly/stock.adobe.com<br />

Mit KI lassen sich<br />

Effizienzpotenziale in<br />

unterschiedlichen<br />

Anwendungsfeldern<br />

der industriellen<br />

Wertschöpfung<br />

umsetzen und neue<br />

Geschäftsmodelle<br />

aufbauen.<br />

12 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


PRODUKTE FÜR DIE AUTOMATION<br />

EINFACH PRAKTISCH - DIREKT AUS DEM E-SHOP<br />

TÜNKERS ist nicht nur der Spezialist für kundenspezifische Lösungen rund um den Industrieroboter. Die<br />

Stärke des Unternehmens besteht auch in der Entwicklung von Standardbausteinen und kompatiblen<br />

Modulen für Automationsanlagen im Vorrichtungsbau.<br />

Besonders in der Spanntechnik bietet<br />

TÜNKERS eine enorme Vielzahl an Baugrößen<br />

und Funktionalitäten auch ab<br />

Lager an. Die TÜNKERS Greifertechnik ist<br />

ebenfalls als Baukastensystem konzipiert.<br />

So können Anwender aus verschiedenen<br />

Profilen, Grundplatten und Verbindungselementen<br />

ihre Greifer individuell und<br />

kostengünstig konfigurieren.<br />

Mit dem TÜNKERS e-shop werden mechanische<br />

Automationsprodukte ohne<br />

großen Konstruktionsaufwand für jede<br />

Anwendung und Unternehmensgröße<br />

sofort und unkompliziert verfügbar.<br />

Der TÜNKERS e-shop umfasst:<br />

• Handspanner<br />

• Schnellspanner<br />

• Elektrospanner<br />

• Modulspanner<br />

• Schwenkspanner<br />

• Pneumatikspanner<br />

• Pneumatikgreifer<br />

• Pneumatikzylinder<br />

• Greiferprofile<br />

• Verbindungselemente<br />

• Prägezangen<br />

• Multiflex-Konsolen<br />

• Zubehör<br />

Ob Artikelbeschreibung, Produktbild,<br />

Datenblatt, Preisangabe oder 3D-Daten –<br />

der TÜNKERS e-shop bietet Anwendern<br />

auch in Verbindung mit www.tuenkers.<br />

de alle notwendigen Informationen für<br />

eine unkomplizierte Beschaffung.<br />

SPANNEN<br />

Das fachgerechte Spannen und Positionieren<br />

der Werkstücke ist immer einer der<br />

ersten Automationsschritte in der Anlage.<br />

Im TÜNKERS e-shop finden sich Pneumatikspanner<br />

und -zylinder sowie Manuelle<br />

Spanner als eine Produktauswahl aus dem<br />

sehr viel umfassenderen Spannerprogramm.<br />

UMFORMEN<br />

TÜNKERS bietet primär Systeme für die<br />

Nachbearbeitung von Bauteilen aus<br />

Stahl-und Aluminiumblech oder Kunststoff.<br />

Typische Anwendungen sind das<br />

Stanzen, Prägen oder Fügen, die als<br />

zusätzliche Bearbeitungsschritte zur Herstellung<br />

des fertigen Bauteils erforderlich<br />

sind.<br />

Die Vorteile des TÜNKERS e-shops:<br />

• Bequemes Bestellen zu jeder Zeit<br />

• Einfaches Registrieren<br />

und Navigieren<br />

• Schnelle Lieferung<br />

• Günstige Preise<br />

• Einfaches Bezahlen per Rechnung<br />

TÜNKERS ® Maschinenbau GmbH<br />

Telefon: +49 (0) 21 02 / 45 17- 0<br />

www.tuenkers.de<br />

GREIFEN<br />

Das Portfolio umfasst verschiedene modulare<br />

Systemlösungen, die sowohl auf<br />

kraft- als auch formschlüssigen Konzepten<br />

basieren. Haupteinsatzgebiet dieser<br />

Greifer ist der automobile Rohbau, in<br />

dem Hand-lings-, Prozess- und Geometrieanwendungen<br />

umgesetzt werden.<br />

bequem • günstig • schnell<br />

Einfach bestellen mit dem Tünkers E-Shop<br />

https://shop.tuenkers.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 13


» NACHRICHTEN<br />

Kooperation von 3M und Schunk<br />

Abrasive Prozesse optimieren<br />

Bild: Schunk<br />

Die Kooperation von 3M und Schunk eröffnet<br />

Anwendern neue Möglichkeiten für das automatisierte<br />

Schleifen.<br />

3M und Schunk unterstützen jetzt gemeinsam<br />

ihre Kunden darin, Schleif-, Polier-,<br />

und Bürstprozesse bestmöglich zu<br />

automatisieren. Während der Automatisierungsspezialist<br />

die passenden Komponenten<br />

für den Roboter liefert und die<br />

technische Umsetzung der Automatisierungsapplikation<br />

unterstützt, findet 3M<br />

das geeignete Schleifmaterial und die<br />

Prozessparameter dazu. Hierfür können<br />

im Applikationszentrum CoLab von<br />

Schunk Machbarkeitsstudien zu verschiedenen<br />

Komponenten durchgeführt werden.<br />

Im 3M-eigenen Robotiklabor besteht<br />

die Möglichkeit, den abrasiven Prozess<br />

weiter zu optimieren und damit abgestimmte<br />

Oberflächenergebnisse zu erzielen.<br />

Wenn es um anspruchsvolle Aufgaben<br />

wie das Abtragen von Material oder<br />

das Veredeln von Werkstücken geht, setzen<br />

viele Unternehmen auf manuelle Bearbeitung.<br />

Doch diese ist in der Serienproduktion<br />

teuer und liefert nicht immer<br />

die gewünschte Präzision. Robotergestützte<br />

Prozesse gewährleisten dagegen<br />

eine konstante Qualität und das mannlos.<br />

www.3m.de<br />

www.schunk.com<br />

IIOM-Konferenz diskutiert Lösungen<br />

Mittel und Wege gegen Obsoleszenz<br />

Bild: daniiD / stock.adobe.com<br />

Produkte und Fertigungen obsolet, weil Teile feh-<br />

len – wie gegensteuern? Dies ist Thema der digitalen<br />

Obsoleszenz-Konferenz im Mai 2021.<br />

Ein Gerät ist nicht mehr zu gebrauchen,<br />

weil ein kleines Teil fehlt: Das gibt es<br />

nicht nur im privaten Bereich, sondern bis<br />

in den industriellen Alltag hinein und gefährdet<br />

teilweise sogar Fertigungen. Das<br />

Problem heißt Obsoleszenz. Um Lösungen<br />

zu diskutieren, lädt das International<br />

Institut of Obsolescence Management<br />

(IIOM) zur 4. internationalen Obsoleszenz-Konferenz<br />

mit angeschlossener<br />

Fachausstellung am 20. Mai 2021 ein. Das<br />

IIOM ist der Dachverband der Component<br />

Obsolescence Group Deutschland (COGD).<br />

Die wegen Corona ausschließlich virtuell<br />

stattfindende Veranstaltung steht mit<br />

neun Vorträgen internationaler Experten<br />

in diesem Jahr unter dem Motto „Obsoleszenz-Management<br />

– der Schlüssel zur<br />

Nachhaltigkeit“.<br />

Die aktuelle Bauelementeknappheit zeigt<br />

deutlich die Anfälligkeit sicher geglaubter<br />

Lieferketten. Deshalb ist es erklärtes Ziel<br />

der IIOM-Konferenz 2021, den Dialog<br />

zwischen Verursachern und Betroffenen<br />

weiter zu intensivieren und nach Lösungsansätzen<br />

zu suchen, die für alle<br />

Marktteilnehmer praktikabel sind.<br />

www.theiiom.org<br />

Online-Workshop<br />

Produktion von Brennstoffzellen im Rheinischen Revier<br />

Spätestens 2038 wird der Braunkohleausstieg<br />

in Deutschland vollzogen sein. Im<br />

Braunkohlerevier ansässige Unternehmen<br />

müssen sich frühzeitig auf diesen bevorstehenden<br />

Strukturwandel einstellen. Im<br />

Rahmen des Bundesmodellvorhabens<br />

„Unternehmen Revier“ führt der Lehrstuhl<br />

PEM der RWTH Aachen interaktive Workshops<br />

im Rheinischen Revier durch.<br />

Am 29. April 2021 beleuchtet der Workshop<br />

„Brennstoffzellen für unter<br />

100 Euro/kW: Ist Ihre Produktionstechnik<br />

bereit für den Zukunftsmarkt?“ die Produktion<br />

von Brennstoffzellen aus technischer<br />

und wirtschaftlicher Sicht. Von 9 bis<br />

14 Uhr geben Experten in der Zoom-Konferenz<br />

ihr produktionstechnisches Fachwissen<br />

weiter. Im Fokus steht die Diskussion,<br />

wie Firmen aus der Region an diesem<br />

Zukunftsmarkt partizipieren und wie<br />

aktuelle Hemmnisse wie Kosten und Produzierbarkeit<br />

beseitigt werden können.<br />

Nach der Möglichkeit zur kurzen Vorstellung<br />

des eigenen Unternehmens, bietet<br />

das interaktive Format vor allem Zeit für<br />

Diskussionen und zum Networking. Für<br />

Unternehmen mit Bezug zum Rheinischen<br />

Revier ist die Teilnahme gebührenfrei.<br />

Melden Sie sich noch bis zum 22. April<br />

per E-Mail an: h2@pem.rwth-aachen.de.<br />

Weitere Infos finden Sie unter: www.pem.<br />

rwth-aachen.de/BrennWertH2<br />

www.pem.rwth-aachen.de<br />

14 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Industrie<br />

Das<br />

Kompetenz-<br />

Netzwerk<br />

der Industrie<br />

17 Medienmarken für alle wichtigen<br />

Branchen der Industrie<br />

Information, Inspiration und Vernetzung<br />

für Fach- und Führungskräfte in der Industrie<br />

Praxiswissen über alle Kanäle:<br />

Fachzeitschriften, Websites, Newsletter,<br />

Whitepaper, Webinare, Events<br />

Ihr kompetenter Partner für die<br />

Zukunftsthemen der Industrie<br />

Die passenden Medien für Sie<br />

und Ihre Branche:<br />

konradin.de/industrie<br />

media.industrie.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 15


» NACHRICHTEN<br />

Deutlicher Anstieg der Exportkurve<br />

Türkischer Maschinenbau weiter auf Wachstumskurs<br />

Kutlu Karavelioglu ist Präsident von Turkish<br />

Machinery.<br />

Bild: Turkish Machinery<br />

Der türkische Maschinenbau trotzt der<br />

Covid-19-Pandemie und setzt seinen<br />

Aufwärtstrend fort. Diesen Februar wuchs<br />

der Exportwert zum Vormonat um 7,4 %<br />

auf 3,4 Mrd. US-Dollar. Das Exportvolumen<br />

stieg um 3,5 %. Somit erreicht die<br />

Türkei vergleichbare Wachstumsraten wie<br />

der chinesische Maschinenbau. Die geografische<br />

Verteilung der Exporte ist ein<br />

Beleg dafür, dass die Produkte ein hohes<br />

Qualitätsniveau erreicht haben, denn<br />

aktuell ist Deutschland nach wie vor der<br />

wichtigste Exportmarkt des türkischen<br />

Maschinenbaus, gefolgt von den USA,<br />

England und Italien. Auch das Interesse<br />

der Nachbarregionen sei deutlich spürbar,<br />

betont der Branchenverband Turkish<br />

Machinery. So sei etwa die Nachfrage aus<br />

Usbekistan sprunghaft angestiegen.<br />

Acht von zehn Branchen haben laut Angaben<br />

einen Anstieg im Vergleich zum<br />

Vorjahr erzielt. Ein Plus von knapp 30 %<br />

im Schnitt erzielten Elektromotoren,<br />

Textil- und Konfektionsmaschinen sowie<br />

Pumpen und Kompressoren.<br />

www.turkishmachinery.org<br />

Webshop<br />

Online-Plattform für die Fertigungsindustrie<br />

Das Expertennetzwerk Industry Arena hat<br />

einen eigenen Webshop gelauncht. Die<br />

B2B-Plattform ist mit mehr als 535.000<br />

registrierten Nutzern laut eigenen Angaben<br />

das wohl größte Online-Portal für die<br />

Fertigungsindustrie.<br />

Von Zerspanungswerkzeugen über Werkzeugaufnahmen,<br />

Bohr- und Drehfutter<br />

sowie Handwerkzeugen von Herstellern<br />

wie Bosch, AEG und Kärcher bis hin zu<br />

einer großen Auswahl an Zubehör und<br />

Bürobedarf können B2B-Kunden ab sofort<br />

auf webshop.industryarena.com bestellen.<br />

Die über 200.000 Produkte von rund<br />

1000 Marken sind eingeteilt in 15 Warengruppen<br />

wie Arbeitsschutz, Baugeräte,<br />

Handwerkzeuge, Mess- und Oberflächentechnik,<br />

Schraubwerkzeuge sowie<br />

Schweiß- und Spanntechnik. Der Webshop<br />

bietet zudem spezielle B2B-Funktionalitäten:<br />

Konditionen, Lieferzeiten, Bilder<br />

und detaillierte technische Daten sind<br />

jederzeit live abrufbar. Derzeit ist das Versandgebiet<br />

auf Deutschland beschränkt,<br />

es soll aber weiter ausgeweitet werden.<br />

www.industryarena.com<br />

Im Webshop von Industry Arena können B2B-<br />

Kunden Zerspanungswerkzeuge, Werkzeugauf -<br />

nahmen, Bohr- und Drehfutter sowie Handwerkzeuge<br />

namhafter Hersteller bestellen.<br />

Bild: IndustryArena.com<br />

30. Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium<br />

Das Internet of Production als Befähiger einer nachhaltigen Fertigung<br />

Bild: thodonal/stock.adobe.com<br />

Das IoP soll produzierenden Unternehmen zu<br />

mehr Nachhaltigkeit, Effizienz und Produktivität<br />

verhelfen. Grund genug, dies als Schwerpunktthema<br />

des 30. Aachener Werkzeugmaschinen-<br />

Kolloquiums zu nehmen.<br />

Wie das Internet of Production (IoP) den<br />

Produktivitätsbegriff neu fassen und Unternehmen<br />

gleichzeitig krisenfest machen<br />

kann, wollen das Werkzeugmaschinen -<br />

labor WZL der RWTH Aachen und das<br />

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie<br />

IPT während des 30. Aachener<br />

Werkzeugmaschinen-Kolloquiums (AWK)<br />

am 22. und 23. September 2021 im Eurogress<br />

Aachen und digital erörtern.<br />

Das neue Leitthema des AWK’21 „Turning<br />

Data into Sustainability“ soll zeigen, wie<br />

produzierende Unternehmen durch be-<br />

darfsgerechte Datenerfassung und maschinelles<br />

Lernen zu schnellen, fehlerfreien<br />

Verbesserungen in der Fertigung gelangen,<br />

und wie sie dadurch resilient und<br />

nachhaltig produzieren können.<br />

Die Inhalte des AWK sollen zeigen, wie<br />

das Internet of Production als zentraler<br />

Befähiger den Übergang zu einer nachhaltigen<br />

und emissionsfreien Produktion<br />

ermöglicht und so dazu beiträgt, Überproduktion<br />

zu vermeiden und Ressourcen<br />

zu schonen.<br />

www.awk-aachen.com<br />

16 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Blechbearbeitung<br />

Trumpf übernimmt Softwarehaus Lantek<br />

Bild: Trumpf<br />

Thomas Schneider, Entwicklungsgeschäftsführer<br />

Werkzeugmaschinen bei Trumpf.<br />

Die Trumpf GmbH + Co. KG übernimmt<br />

das spanische Softwarehaus Lantek. Der<br />

Maschinenbauer aus Ditzingen setzt damit<br />

auf Software in der Blechbearbeitung,<br />

die unabhängig vom Maschinenhersteller<br />

läuft. „Trumpf öffnet sich damit den Produktions-Ökosystemen<br />

der Kunden“, sagt<br />

Thomas Schneider, Entwicklungsgeschäftsführer<br />

Werkzeugmaschinen bei<br />

Trumpf. „Wir bilden mit Lantek die Prozesskette<br />

Blech auch mit Maschinen verschiedener<br />

Hersteller umfassend ab. So<br />

gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung<br />

effizienter und vernetzter Blechfertigung<br />

und bereichern das Lösungsport -<br />

folio der Smart Factory.“ Nach der Beteiligung<br />

an der Entwicklung von Umati, der<br />

offenen Maschinendatenschnittstelle, die<br />

Entwicklung von Omlox, des offenen<br />

Ortungsstandards sowie der Kooperation<br />

mit dem Intralogistik Experten Jungheinrich<br />

bei fahrerlosen Flurförderzeugen ist<br />

die Zusammenarbeit mit Lantek für-<br />

Trumpf ein weiterer Schritt hin zur smarten<br />

Blechfertigung der Zukunft.<br />

www.trumpf.com<br />

Maschinenbau<br />

Rückschlag bei Ordereingängen zum Jahresauftakt<br />

Laut VDMA verbuchten die deutschen<br />

Maschinen- und Anlagenbauer nach drei<br />

Monaten in Folge mit einstelligen Zuwächsen<br />

zum Jahresauftakt einen Rückschlag<br />

in ihren Orderbüchern. Im Januar<br />

blieben die Auftragseingänge um 10 %<br />

unter dem Vorjahres niveau. Der Rückgang<br />

kam nicht überraschend, da es im Januar<br />

2020 ungewöhnlich hohe Aufträge für<br />

Großanlagengeschäfte gegeben hatte<br />

und deswegen die Messlatte für den Vorjahresvergleich<br />

sehr hoch lag. Die Bestellungen<br />

aus dem Inland sanken im Januar<br />

um 22 %. Die Auslandsorders konnten<br />

diese Effekte fast ausgleichen und gingen<br />

nur um 5 % zurück. Während die Auf -<br />

träge aus den Euro-Ländern um 1 % rückläufig<br />

waren, kamen aus den Nicht-Euro-<br />

Ländern 6 % weniger Bestellungen.<br />

www.vdma.org<br />

Da es im Januar letzten Jahres hohe Aufträge für<br />

Großanlagengeschäfte aus dem In- und Ausland<br />

gegeben hatte, lag die Messlatte für den Vorjahresvergleich<br />

sehr hoch.<br />

Bild: auremar/stock.adobe.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 17


» MENSCHEN<br />

Bild: Hahn Group<br />

Veränderungen im Dekra-Vorstand<br />

Zum 1.1.2021 hat Stan Zurkiewicz (links im Bild),<br />

die Nachfolge von Clemens Klinke als COO und<br />

Vorstandsmitglied angetreten. Des Weiteren hat<br />

zum 1.4.2021 Ulrike Hetzel die Nachfolge von Ivo<br />

Rauh als CTO und Vorstandsmitglied angetreten.<br />

Wolfgang Linsenmaier, seit 2019 CFO und Vorstandsmitglied<br />

der Dekra SE, ist seit 1.1.2021 zusätzlich<br />

zu seinen bisherigen Aufgaben Vorstandsmitglied<br />

der Muttergesellschaft Dekra e.V.<br />

Bild: Dekra<br />

Bild: GKV<br />

Bild: Wilo<br />

Hahn Group<br />

mit neuem CEO<br />

Die Hahn Group hat Philipp Unterhalt mit Wirkung zum 1.4.2021<br />

zum neuen CEO ernannt. Zusammen mit Axel Greschitz als CFO<br />

wird Unterhalt die weitere Expansion der Unternehmensgruppe vorantreiben.<br />

Philipp Unterhalt begleitet die Hahn-Gruppe seit 2014<br />

und agiert seit 2019 als Geschäftsführer. Zusammen mit Firmen-<br />

Gründer Thomas Hähn entwickelte er das Konzept der Hahn Group<br />

als Verbund mittelständischer Automationsspezialisten.<br />

Neue Geschäfts -<br />

führerin beim GKV<br />

Mit Wirkung zum 1. Januar<br />

2021 hat Julia Große-Wilde<br />

die Geschäftsführung des Gesmatverbandes<br />

Kunststoffverarbeitende<br />

Industrie e. V. (GKV)<br />

übernommen. Große-Wilde übernimmt<br />

die Aufgaben von Dr. Oliver Möllenstädt,<br />

der den GKV zum 31.12.2020 auf eigenen<br />

Wunsch verlassen hat und sich auf neue berufliche Aufgaben<br />

konzentrieren möchte.<br />

Neuer<br />

Vertriebsleiter<br />

bei Wilo<br />

Der neue Wilo-Vertriebsleiter Gebäudetechnik<br />

Deutschland heißt Torsten Grüter. Der 51-Jährige<br />

übernimmt damit ab dem 15. Februar die Verantwortung<br />

für die deutsche Außendienstorganisation im<br />

Marktsegment Gebäudetechnik des Pumpen- und<br />

Pumpensystemlösungsanbieters Wilo. Grüter, der zuletzt<br />

als Geschäftsführer der Magus GmbH tätig war,<br />

bringt langjährige Expertise aus der SHK- und Bau-<br />

Branche mit, vor allem aber aus den Bereichen Wasserver-<br />

und Abwasserentsorgung. So gehen dort zwei<br />

Unternehmensgründungen auf Torsten Grüter zurück:<br />

die der GEP Umwelttechnik GmbH im Jahr 1992<br />

und der iWater GmbH & Co. KG im Jahr 2006.<br />

Nanotec ergänzt<br />

Geschäftsführung<br />

Seit dem 1. Januar 2021<br />

gehört Dr. Christian<br />

Hainzlmaier neben Benno<br />

Wimmer und Stephan<br />

Huber der Geschäftsführung<br />

der Nanotec Electronic GmbH<br />

und Co. KG an. Er ist seit 2019 bei<br />

dem Feldkirchener Hersteller von Antriebslösungen<br />

tätig, wo er die Bereiche Entwicklung und Produktion<br />

sowie Qualität verantwortet. Hainzlmaier hat Maschinenbau<br />

in München und Toulouse studiert und in Werkstoffwissenschaften<br />

promoviert.<br />

Bild: Nanotec<br />

18 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


ADVERTORIAL<br />

Wer bei ONLINEPRINTERS Druckprodukte aus Recyclingpapier<br />

bestellt, erhält diese klimaneutral ohne Aufpreis. Das<br />

bedeutet, dass der Kunde den Ausgleich des beim Herstellungsprozess<br />

entstandenen CO 2<br />

-Ausstoßes kostenfrei dazu<br />

bekommt. Die Kompensation erfolgt über den Klimaschutzspezialisten<br />

ClimatePartner.<br />

Gedruckt wird bei ONLINEPRINTERS auf dem eigenen Maschinenpark. Kein Kundenauftrag<br />

verlässt das Werk ohne sorgfältige Prüfung durch geschulte Medientechnologen.<br />

Für hochwertige Qualität sorgen außerdem Zertifizierungen nach Prozessstandards<br />

für Offset- und Digitaldruck sowie für die hauseigene Weiterverarbeitung.<br />

www.onlineprinters.de<br />

Der Onlinedruck revolutioniert<br />

die Druckbranche<br />

Ein neues Geschäftsmodell hat die Printbranche<br />

auf den Kopf gestellt: der Onlinedruck.<br />

Immer mehr Marketing- und Werbeverantwortliche<br />

in Unternehmen und Agenturen bestellen<br />

ihre Drucksachen online. Sie profitieren von<br />

transparenten und attraktiven Preisen selbst bei<br />

kleinen Auflagen und haben die Möglichkeit<br />

rund um die Uhr zu bestellen. „Vielleicht kennen<br />

das manche noch: Wer früher ein Druckangebot<br />

einholen wollte, musste Geduld mitbringen. Das<br />

ist dank Onlinedruck alles viel einfacher geworden.<br />

Unsere Kunden gehen in unseren Shop,<br />

konfigurieren mit wenigen Klicks das gewünschte<br />

Produkt, wählen die Lieferoption aus und sofort<br />

wird ihnen der Preis angezeigt“, erklärt Roland<br />

Keppler, CEO von ONLINEPRINTERS. Die<br />

Onlinedruckerei beliefert heute mehr als eine<br />

Million Kunden in ganz Europa. Entwickelt hat<br />

sich ONLINEPRINTERS ursprünglich 2004 aus einer<br />

traditionellen Druckerei. Dem hohen Anspruch<br />

an Qualität weiterhin verpflichtet, setzt<br />

das Unternehmen heute auf die Verzahnung von<br />

E-Commerce-typischem Servicelevel mit hoch<br />

industrialisierten Fertigungsprozessen. Im<br />

Sammeldruckverfahren werden gleichartige<br />

Aufträge mehrerer Kunden, die über das Internet<br />

eingesammelt wurden, auf einem Bogen Papier<br />

angeordnet und gemeinsam gedruckt. Bei<br />

diesem Herstellungsprinzip teilen sich mehrere<br />

Kunden die Kosten etwa für Druckplatten, es<br />

spart Papier und Zeit und ist auch für die Umwelt<br />

vorteilhaft. Kunden müssen dabei auf<br />

nichts verzichten, auch nicht bei der Auswahl.<br />

Im Shop von www.onlineprinters.de sind über<br />

5.000 bestellbar, darunter Flyer, Broschüren, Kalender,<br />

Rollups, Messestände, Werbeartikel und<br />

Verpackungen. Zu den Kunden von ONLINEPRIN-<br />

TERS zählen Marketingmanager und Einkäufer<br />

aus Industrieunternehmen ebenso wie andere<br />

Druckereien, die die hohe Qualität der Onlinedruckerei<br />

mit Produktionssitz im fränkischen<br />

Neustadt an der Aisch zu schätzen wissen.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 19


» NEWS & MANAGEMENT<br />

Virtuelle Teams erfolgreich führen<br />

Führen heißt antworten<br />

Führen heißt Antwort geben auf die Fragen, die sich einem als Führkraft aktuell und darüber<br />

hinaus stellen. Das englische Wort „responsibility“ macht dies deutlich. Die Fähigkeit zu<br />

antworten: able to response. Dann gelingt auch die Führung zunehmend virtueller Teams.<br />

Dieser Beitrag soll Handlungsfaden und Checkliste zugleich sein.<br />

» Helmut Demmelhuber ist Consultant für Personal- und Organisationsentwicklung in Tübingen<br />

Führung von virtuellen<br />

Teams heißt vor allem<br />

Kommunikation. Dazu<br />

ist mit einem Teammeeting<br />

über Telefon<br />

oder Video in jeden<br />

Tag zu starten.<br />

Zu antworten auf die sich der Führungskraft stellenden<br />

An-Fragen bedeutet, Ver-Antwortung zu<br />

übernehmen. Sich die einem stellenden An-Fragen<br />

auch wahrzunehmen. Und Antworten zu finden auf<br />

Fragen, die sich einem stellen. Das Erkennen der jeweiligen<br />

An-Frage ist der erste Schritt – und oft auch<br />

schon die halbe Antwort für eine gelingende Führung.<br />

Konkrete An-Fragen in Zeiten von Corona aus der<br />

Alltagspraxis mögen momentan zum Beispiel sein:<br />

Welche Auswirkungen haben die aktuellen „ruptiven“<br />

und beschleunigten Veränderungen der Arbeitswelt<br />

und wie kann oder muss die Führungskraft darauf<br />

reagieren? Wie bleibt die Führungskraft in einer<br />

zunehmend „delocativen“ Arbeitswelt weiter gut in<br />

Kontakt und Beziehung mit ihren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern? Wie können diese in einer zunehmend<br />

virtuelleren Welt zu optimalen Leistungen und<br />

Ergebnissen geführt und dabei unterstützt werden?<br />

Um virtuelle Teams wirksam und nachhaltig zu<br />

führen, brauchte es:<br />

Bild: fizkes/adobe.stock.com<br />

Die Vereinbarung von Spielregeln für die Zusammenarbeit:<br />

Welches sind Kernarbeitszeiten, zu<br />

denen alle Teammitglieder erreichbar sein sollen?<br />

Wie arbeiten alle – nur ortsunabhängig, zeitunabhängig,<br />

in Schichten? Welche Reaktionszeiten gibt es<br />

für E-Mails und Anfragen? Welche Prozesse gelten<br />

für die Kommunikation? Wer berichtet über welche<br />

Wege an wen? Wer informiert wen? Wie wird<br />

Erreichbarkeit für Vorgesetzte, Kolleginnen und Kollegen<br />

sowie Kunden sichergestellt? Gibt es ein Recht<br />

auf offline? Gibt es feste Ruhepausen? Wann endet<br />

der Arbeitstag? Wie sind Abwesenheiten und Pausen<br />

zu kommunizieren? Wie sind die Zuständigkeiten<br />

geregelt? Wer hat wie auf welche Aufgaben, Dateien,<br />

Termine Zugriff? Wie wird die Arbeitszeit dokumentiert?<br />

Die Sicherstellung der Kommunikation: Tägliches<br />

10- bis 15-minütiges Team-Check-in per Telefonoder<br />

Videokonferenz zur Lagebesprechung. Dabei ist<br />

zu klären, was gerade jeder tut und wer welche Aufgabe<br />

übernehmen kann. Einzeltelefonate mit jedem<br />

Mitarbeiter (ein bis zweimal wöchentlich und bei<br />

Bedarf) für fachliche und persönliche Themen. Teammeetings<br />

per Telefon oder Video zu bestimmten Projekten.<br />

Ein angemessenes Erscheinungsbild bei den<br />

Video-Konferenzen.<br />

Die Organisation und Strukturierung des Tages:<br />

Einen Block für Teamkonferenzen und für 1:1-Telefonate.<br />

Einen Block für störungsfreie Arbeiten an Projekten.<br />

Das Anbieten und Sicherstellen einer Sprechstunde<br />

für die Teammitglieder.<br />

Die klare, eindeutige und prägnante Formulierung<br />

der Erwartungen: Die jeweiligen Ziele, Aufgaben,<br />

Ergebnisse und Möglichkeiten müssen klar und deutlich<br />

formuliert werden. Was soll der Mitarbeiter heute<br />

oder diese Woche liefern? Was soll er oder sie<br />

erreichen? To-do-Listen sind durchzugehen sowie die<br />

Prioritäten der einzelnen Aufgaben festzulegen wie<br />

auch schaffbare Arbeitspakete zu definieren. Ein Entscheidungsstau<br />

lässt sich durch klare Termine und<br />

Verantwortlichkeiten vermeiden.<br />

20 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Die Stärkung des Wir-Gefühls und Gewährleistung<br />

emotionaler Heimat: Virtuelle Kaffeeküche<br />

einrichten oder Mittagspause zu festen Zeiten fest -<br />

legen. Den Raum vor dem Meeting 15 min früher öffnen<br />

und 15 min länger offenlassen. Virtueller Umtrunk<br />

zum Wochenausklang. Virtuelles Teamevent<br />

wie etwa Weihnachtsfeier einplanen.<br />

Das Finden eines richtigen Maßes an Kontrolle<br />

und Vertrauen: Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

Freiraum geben und Vertrauen schenken – mit<br />

der Prämisse: Zielsetzung statt Zeitmessung.<br />

Erwartungen, Missverständnisse und Konflikte sind<br />

live statt schriftlich zu klären.<br />

Das Nachkommen der Fürsorgepflicht und eigenen<br />

Vorbildfunktion: E-Mails in Maßen. Hilfe bei der<br />

technischen Ausstattung und bei Problemen. Den<br />

Feierabend nicht zu vergessen.<br />

All dies erfolgt im Kontext unterschiedlich bestehender<br />

Spannungsfelder, in denen sich virtuelle Führung<br />

bewegt: Kontrolle vs. Vertrauen, Nähe vs. Distanz,<br />

Integration vs. Loslassen. Das gilt es auszuhalten<br />

und in Balance zu bringen. Dann kann auch die<br />

virtuelle Zusammenarbeit auf Dauer gelingen.<br />

Führungsarbeit aus dem Homeoffice<br />

Damit Führungsarbeit auch aus dem Home office erfolgreich<br />

ist und das Team weiterhin erfolgreich zusammenarbeitet,<br />

gilt gleichwohl:<br />

• Die Situation akzeptieren. Sie lässt sich nicht ändern.<br />

• Die eigenen Erwartungen an die Zusammenarbeit aus der<br />

Ferne transparent machen.<br />

• Spielregeln mit dem Team vereinbaren, die für alle gelten<br />

und an die sich alle halten.<br />

• Führung von virtuellen Teams heißt vor allem Kommunikation.<br />

Dazu ist mit einem Teammeeting über Telefon<br />

oder Video in jeden Tag zu starten.<br />

• Als Führungskraft deutlich machen, dass sie auch im<br />

Homeoffice jederzeit ansprechbar ist bei Fragen und bei<br />

Problemen und Unterstützung bieten kann.<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 21


NEWS & MANAGEMENT » Interview<br />

Benteler-CIO Dr. Stefan Melchior zur Strategie des Automobilzulieferers<br />

„Wir sehen uns als Lösungsmacher<br />

für E-Mobilitätskonzepte“<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Der Automobilzulieferer<br />

Benteler sieht sich als Lösungsmacher,<br />

der gemeinsam<br />

mit seinen Kunden<br />

E-Mobilitätskonzepte auf<br />

die Straße bringt.<br />

Benteler konzentriert sich auf die Metallbearbeitung als Kernkompetenz und<br />

bedient gleichzeitig als Automobilzulieferer den konkreten Bedarf im Bereich<br />

der E-Mobilität. Autohersteller können künftig auf das Chassis von Benteler<br />

und Bosch setzen, wie Dr. Stefan Melchior, Head of Group Strategy and<br />

Transformation Office und CIO der Benteler Gruppe, erläutert. Mittlerweile<br />

sind 85 Prozent der Produkte des Zulieferers mit Sitz in Salzburg und Paderborn<br />

antriebs- und technologieoffen.<br />

» Dietmar Kieser, stv. Chefredakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Herr Dr. Melchior, muss sich Benteler<br />

durch die Transformation der Automobilindustrie<br />

noch stärker fokussieren?<br />

Wir tun das bereits. Seit 2018 setzen wir<br />

auf ein umfassendes Transformationsprogramm,<br />

um die Benteler Gruppe in einer<br />

herausfordernden Zeit zukunftsfähig aufzustellen.<br />

Wir haben unsere Strategie angepasst,<br />

die sich auf unser Kerngeschäft<br />

als Metall-Prozess-Spezialist mit<br />

Schwerpunkt auf dem Automobilsektor<br />

konzentriert und dafür klassische Effizienz-<br />

und Effektivitätsbausteine wie<br />

Einkauf, Vertrieb, Produktion sowie Portfoliomaßnahmen<br />

und Kostendisziplin optimiert.<br />

Mit Erfolg: 2020<br />

haben wir uns als systemrelevanter<br />

Partner der Automobilindustrie<br />

bewiesen.<br />

Branchenfremde Finanzierungspartner<br />

und externe<br />

Gutachter beurteilen unsere<br />

Strategie positiv.<br />

Der Zulieferer Benteler setzt laut CIO Dr. Stefan<br />

Melchior auf Zukunftsthemen wie Sicherheit,<br />

Leichtbau und Elektromobilität.<br />

» 85 Prozent unserer Komponenten<br />

lassen sich unabhängig von der Antriebsart<br />

nutzen – ob Verbrenner, E-Auto, Hybrid<br />

oder Wasserstoff-getrieben. «<br />

Bild: Benteler<br />

Mit der Fokussierung auf unser Kerngeschäft<br />

haben wir uns bereits 2019 von unserem<br />

Rohrhandel getrennt. Die Erlöse aus<br />

dem Automotive-Geschäft tragen damit<br />

mittlerweile rund 90 Prozent zum Gesamtumsatz<br />

bei. Wir konzentrieren uns auf unsere<br />

Kernkompetenz, die Metallverarbeitung,<br />

und haben gleichzeitig als<br />

Automobilzulieferer den konkreten Bedarf<br />

im Bereich der E-Mobilität erkannt und<br />

wollen diesen bedienen. Beispielsweise<br />

haben wir 2017 den Protoypen unseres<br />

Rolling Chassis, einer modularen und skalierbaren<br />

Plattform für E-Fahrzeuge, vorgestellt.<br />

2019 haben wir in Kooperation<br />

mit Bosch eine Version präsentiert, die bereit<br />

für die Serienentwicklung<br />

und -fertigung ist – inklusive<br />

der Elektronikkomponenten<br />

von Bosch zur<br />

funktionalen Integration.<br />

Wie viel investieren Sie in<br />

die Elektromobilität?<br />

Welches sind Ihre Zukunftsthemen?<br />

Themen wie Sicherheit, Leichtbau und<br />

Elektromobilität. Beim Thema Nachhaltigkeit<br />

sehen wir uns global aufgestellt.<br />

Durch rund 100 Standorte und Werke<br />

weltweit produzieren wir nah an unseren<br />

Kunden und reduzieren so den CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

der Supply Chain. Mit der durch<br />

Recycling unterstützten Stahlherstellung<br />

in Lingen oder durch die Aluminiumproduktion<br />

mit Wasserkraft in Norwegen<br />

setzen wir konzernintern Akzente bei Produktionsprozessen.<br />

Wie weit wird das Portfolio bereinigt<br />

werden und wovon wird sich Benteler<br />

mittelfristig verabschieden?<br />

Wir haben uns früh mit dem Thema<br />

E-Mobilität auseinandergesetzt. 85 Prozent<br />

unserer Produkte sind antriebs- und<br />

technologieoffen. Daher sehen wir E-Mobilität<br />

als absolute Chance für uns, unsere<br />

Produkte und Kompetenzen optimal einzusetzen.<br />

Auch 2021 setzen wir in diesem<br />

Bereich gezielte Projekte um. In unserem<br />

Werk in Schwandorf werden wir beispiel-<br />

22 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


weise für einen zweiten Großkunden Batteriewannen<br />

produzieren. Für die gesamte<br />

Transformation sehen wir uns gut aufgestellt:<br />

Zum einen haben wir mit dem<br />

Rolling Chassis eine sofort einsetzbare<br />

Technologieplattform, auf der sich neue<br />

Modelle effizienter und schneller zur<br />

Marktreife bringen lassen. Zielgruppe sind<br />

weniger etablierte Autokonzerne, vielmehr<br />

neue Markteilnehmer wie branchenfremde<br />

Start-ups oder etwa Hersteller,<br />

die für Unterhaltungselektronik bekannt<br />

sind. Wir sehen uns hierbei als Lösungsmacher,<br />

der gemeinsam mit seinen<br />

Kunden E-Mobilitätskonzepte auf die<br />

Straße bringt. Anderseits bieten wir in der<br />

Zusammenarbeit mit unseren traditionellen<br />

Kunden einzelne Baugruppen und<br />

Module aus der Plattform an. Für die<br />

meisten unserer Produkte wie B-Säulen<br />

oder Achskomponenten ist nicht entscheidend,<br />

ob diese in einem Elektrofahrzeug<br />

verbaut sind oder nicht: Wie gesagt:<br />

85 Prozent unserer Komponenten lassen<br />

sich unabhängig von der Antriebsart nutzen<br />

– ob Verbrenner, E-Auto, Hybrid oder<br />

Wasserstoff-getrieben.<br />

Welchen technologischen Rückstand<br />

muss Benteler noch aufholen?<br />

Als Prozessspezialist begleiten wir Kunden<br />

von der Produktidee bis zur Serienproduktion.<br />

Wir stellen eine Produktionsfähigkeit<br />

unserer Produktidee im Rahmen<br />

der Entwicklungsphase sicher, zugeschnitten<br />

auf die Wünsche unserer Kunden.<br />

Mit der aktuellen Version des Rolling<br />

Chassis bilden wir einen Benchmark bei<br />

elektrischen Fahrzeugplattformen für die<br />

Segmente D bis F. Es ist eine fahrbereite,<br />

modulare Plattform, die mit Allradantrieb,<br />

300 Kilowatt Leistung und einer Reichweite<br />

von mehr als 400 Kilometern viele<br />

Funktionen eines vollwertigen Fahrzeugs<br />

abdeckt. Zuletzt haben wir die Plattform<br />

mit unserem Partner Bosch unter realen<br />

Testbedingungen auf dem Prüfzentrum<br />

Boxberg optimiert. Die Ergebnisse bestätigen<br />

die Engineering-Daten aus der virtuellen<br />

Entwicklung. Mittlerweile fragt<br />

der Markt aber auch stark nach Plattformen<br />

in den kleineren Segmenten B und C<br />

und für Plattformen speziell für People<br />

Mover. Daher arbeiten wir auch an Konzepten<br />

für diese Segmente. Der Fokus<br />

liegt dabei auf Kosteneffizienz und robustem<br />

Design, wobei die Erfahrungen aus<br />

dem früheren Plattformentwicklungsprozess<br />

berücksichtigt werden.<br />

Werden Sie Partnerschaften, eventuell<br />

auch mit Konkurrenten, eingehen, um<br />

eine systemkritische Größe im E-Mobilitätsgeschäft<br />

zu erreichen?<br />

Benteler im Überblick<br />

Das Familienunternehmen Benteler agiert weltweit in den Bereichen<br />

Automobiltechnik, Energie und Maschinenbau.Die in Paderborn ansässigen<br />

Divisionen Automotive und Steel/Tube entwickeln, produzieren<br />

und vertreiben sicherheitsrelevante Produkte, Systeme und Dienstleistungen.<br />

Benteler Automotive ist Entwicklungspartner für die weltweit<br />

führenden Automobilhersteller. Die Produkte umfassen Komponenten<br />

und Module für Fahrwerk, Karosserie, Motor- und Abgassysteme sowie<br />

Lösungen für Elektrofahrzeuge.<br />

www.benteler.com<br />

Das tun wir bereits, um Kompetenzen zu<br />

bündeln. Bosch hatte ich bereits mehrfach<br />

erwähnt. Daneben haben wir uns mit<br />

Vibracoustic zur Entwicklung von geräusch-<br />

und schwingungsoptimierten<br />

Fahrwerkslösungen für Elektrofahrzeuge<br />

zusammengeschlossen. Mit dem Designund<br />

Karosseriebauunternehmen Pininfarina<br />

sind wir eine strategische Partnerschaft<br />

eingegangen, die uns den Bau von<br />

Prototypen sowie den vollständigen Entwicklungsprozess<br />

eines Elektrofahrzeugs<br />

bis zum Produktionsstart ermöglicht. Für<br />

die Implementierung des Rolling Chassis<br />

kooperieren wir mit Evergrande, die bislang<br />

nicht als Automotive-Hersteller bekannt<br />

sind. Das chinesische Unternehmen<br />

verwendet unser System als Grundlage<br />

für die Chassis-Architektur zukünftiger<br />

Elektrofahrzeuge. Ebenso hat Sony auf<br />

der CES 2020 ein Fahrzeug vorgestellt, für<br />

das wir Schlüsselkomponenten liefern.<br />

Grundsätzlich sind wir für das gesamte<br />

Spektrum möglicher Anwendungen aufgestellt:<br />

Über leichte und umweltfreundliche<br />

Transportfahrzeuge für die „letzte<br />

Meile“ bei Lieferdiensten bis hin zu neuen<br />

Konzepten für den öffentlichen Nahverkehr<br />

wie etwa teil- und vollautonom fahrende<br />

und barrierefreie People Mover. Bei<br />

der letzten Kategorie sind wir bereits in<br />

verschiedenen Entwicklungsprojekten involviert.<br />

Bild: Benteler<br />

Das Rolling Chassis ist<br />

eine modulare und<br />

skalierbare Plattformlösung.<br />

Eine mit Bosch<br />

entwickelte Version<br />

ist bereit für die<br />

Serienentwicklung<br />

und -fertigung.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 23


Durch gezieltes Content-Marketing<br />

generieren<br />

Unternehmen<br />

Aufmerksamkeit und<br />

erreichen dadurch ihre<br />

Zielgruppen effektiv.<br />

Bild: Treenabeena/stock.adobe.com<br />

bvik-Experten informieren über B2B-Marketing-Trends<br />

Datengetriebenes<br />

Content- Marketing im B2B-Bereich<br />

Spezifische Zielgruppen im B2B-Sektor erfordern eine besondere Ansprache über die<br />

richtigen Kanäle. Exklusive Inhalte und eine zielgruppenadäquate Content-Marketing-<br />

Strategie helfen dabei, Aufmerksamkeit zu kreieren und die B2B-Zielgruppen auf<br />

Augenhöhe zu erreichen. Die Digitalisierung von Marketing-Kanälen, -Systemen und<br />

-Prozessen ermöglicht hierbei immer effizientere und erfolgversprechende Abläufe.<br />

» Claudia Cramer, Director Market Research bei Statista Q und Fördermitglied des bvik<br />

Marketing im B2B-Bereich zeichnet sich durch<br />

besondere Rahmenbedingungen aus: Zielgruppen<br />

sind meist deutlich spezifischer, nicht nur in<br />

Bezug auf die (häufig eher begrenzte) Gruppengröße,<br />

sondern auch in Bezug auf ihre Beschaffenheit. So<br />

sind B2B-Zielgruppen, insbesondere im Industrie-<br />

Sektor, häufig durch tiefgründiges Wissen gekennzeichnet.<br />

Im Gegensatz zu den meisten B2C-Kunden<br />

sind B2B-Kunden Fachexperten in ihrem Gebiet.<br />

Gespräche und Verhandlungen zwischen Kunde und<br />

Dienstleister finden hier häufiger auf Augenhöhe<br />

statt. Eine hohe Qualität von Produkten und Dienstleistungen<br />

– aber auch in der Kommunikation – sind<br />

daher unabdingbar.<br />

Der Austausch zwischen Kunde und Anbieter ist im<br />

B2B-Bereich meist deutlich intensiver, tiefgründiger<br />

und fachspezifischer. Dies fördert eine engere Bindung<br />

und langfristigere Beziehung zwischen Dienstleistern<br />

und ihren B2B-Kunden. Kaufabschlüsse sind<br />

häufig abhängig von längeren Evaluierungs- und<br />

Kaufzyklen und aus diesem Grund weniger abhängig<br />

von Preis-Promotionen oder schnellen Abverkaufs -<br />

aktionen. Diese Aspekte sind selbstverständlich auch<br />

für das B2B-Marketing von großer Bedeutung.<br />

B2B-Marketing-Spezifika können einen besonders<br />

hohen Aufwand und Investitionen suggerieren und<br />

Marketer im Industrie-Sektor hemmen, das Thema<br />

strategisch und strukturiert anzugehen. Aber: Marketing<br />

im B2B-Bereich ist heute wichtiger denn je.<br />

Knapp 40 % der befragten B2B-Marketer im Rahmen<br />

der bvik-Studie „B2B-Marketing-Budgets 2018“<br />

gaben an, dass die Bedeutung von Marketing-Abteilungen<br />

in Industrieunternehmen in den letzten Jahren<br />

zugenommen habe. Nur jeder zehnte Befragte<br />

24 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


NEWS & MANAGEMENT «<br />

gab an, dass die Bedeutung abgenommen habe; die<br />

Hälfte sagte, die Bedeutung sei gleichgeblieben.<br />

Zielgruppenadäquate Auswahl<br />

der Marketing- Kanäle<br />

Im B2B-Marketing zählt neben der richtigen Zielgruppenansprache<br />

auf Augenhöhe vor allem auch die<br />

richtige Kanal-Wahl. Im Vergleich zum B2C-Kontext<br />

machen es die genannten Aspekte oft schwieriger,<br />

die Zielgruppen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu<br />

erreichen. Laut der jährlichen bvik-Studie „B2B-Marketing-Budgets“<br />

floss in den vergangenen (pre-Corona-)Jahren<br />

ein Großteil des B2B-Marketing-Budgets<br />

in Aufwendungen für Messen, Ausstellungen und<br />

Kundenevents. Der kleinste Budget-Anteil floss in<br />

Fernseh- und Radiowerbung.<br />

Neben Messen und Events haben – nicht zuletzt<br />

beflügelt durch die anhaltende Corona-Pandemie –<br />

vor allem auch digitale Kanäle, wie soziale Netzwerke<br />

und E-Mail-Newsletter, an Relevanz gewonnen:<br />

Kanäle, die nicht mehr nur im B2C-Marketing von<br />

Bedeutung sind, sondern auch im B2B-Sektor für<br />

einen starken Aufschwung von Content-Marketing<br />

gesorgt haben. Dabei spielt vor allem die Content-<br />

Generierung, also das Gewinnen von relevanten<br />

Inhalten beispielsweise im Rahmen eines Marktforschungsprojekts,<br />

die Datenvisualisierung sowie die<br />

Verbreitung der Inhalte eine wichtige Rolle.<br />

Datengetriebenes Content-Marketing<br />

erfolgreich implementieren<br />

Laut einer B2B-Marketer-Befragung in Nordamerika<br />

aus 2020 haben über 40 % der befragten Unternehmen<br />

bereits eine dokumentierte Content-Marketing-<br />

Strategie, ein weiteres Drittel hat zumindest eine<br />

nicht dokumentierte Strategie. Nur etwa ein Fünftel<br />

gab an, keine Content-Marketing-Strategie zu haben<br />

oder derzeit keine zu planen. Über ein Drittel der<br />

Befragten gab zudem an, dass ihr Content Marketing<br />

„extrem/sehr erfolgreich“ war in den letzten zwölf<br />

Monaten; über die Hälfte bewertet den Erfolg als immerhin<br />

moderat und nur 15 % sahen keinen Erfolg.<br />

In Bezug auf die genutzten Content-Arten haben im<br />

vergangenen (Corona-)Jahr besonders die virtuellen<br />

Events wie Webinare oder Online-Kurse zugenommen<br />

sowie auch „livestreaming content“. (Quelle:<br />

Content Marketing Institute)<br />

Die Digitalisierung der B2B-Marketing-Kanäle und<br />

der Content-Marketing-Trend haben eine weitere<br />

Entwicklung hervorgebracht: Datengetriebenes Marketing<br />

zur Leadgenerierung und Qualifizierung gewinnt<br />

zunehmend an Bedeutung. Unternehmen streben<br />

immer mehr nach Lösungen, um Prozesse zur<br />

Verwaltung von Kundeninformationen zu automatisieren<br />

und so besser und schneller Leads zu generieren<br />

und zu verfolgen. Durch diese technische Unterstützung<br />

kann die Durchführung von Marketing-<br />

Kampagnen auch über mehrere Kanäle hinweg effektiv<br />

und automatisiert erfolgen.<br />

Größerer ROI durch Marketing<br />

Automation<br />

bvik-Studie<br />

„B2B-Marketing-Budgets“<br />

Der Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (bvik)<br />

untersucht – mit Unterstützung des renommierten Marktforschungsunternehmens<br />

Statista – in seiner Studie<br />

„B2B-Marketing-Budgets 2021“, wie hoch das Budget<br />

ist, das Marketing-Entscheidern aus der Industrie für ihre<br />

Maßnahmen zur Verfügung steht. Im diesjährigen Fokusteil<br />

behandelt die Studie außerdem das Thema Marketing Automation.<br />

Zur Teilnahme aufgerufen sind deutsche Industrie -<br />

unternehmen ab einer Größe von 50 Mitarbeitern. Die Befragung<br />

dauert nur wenige Minuten und läuft bis Ende<br />

Mai. Alle Teilnehmer erhalten die Ergebnisse kostenlos.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

https://bvik.org/budgetplanung-im-b2b-marketing/<br />

Laut dem Marketing Automation Report 2021 der<br />

Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften,<br />

nutzen bereits gut 40 % der befragten Schweizer<br />

Unternehmen Marketing Automation, wovon bei<br />

einem Viertel eine Software bereits umfassend, bei<br />

einem Drittel zumindest eingeschränkt eingesetzt<br />

wird. Erfolgreiche Unternehmen nutzen entsprechende<br />

Technologien viel häufiger, so heißt es, und<br />

haben bereits dreimal häufiger ein Marketing-Automation-Tool<br />

im Einsatz. Neben der Zeitersparnis bei<br />

der personalisierten Kommunikation, werden eine<br />

Effizienzsteigerung und Verbesserung des Returns on<br />

Investment (ROI) als weitere Vorzüge genannt.<br />

Doch welche Stolpersteine gilt es zu überwinden,<br />

um ein Marketing-Automation-System erfolgreich<br />

zu implementieren und weiterzuentwickeln? Besonders<br />

im deutschen Mittelstand gelingt es nämlich<br />

noch nicht, die Potenziale vollständig auszuschöpfen.<br />

Der bvik beleuchtet deshalb im Fokusteil seiner diesjährigen<br />

Studie „B2B-Marketing-Budgets“ das Thema<br />

Marketing Automation genauer und untersucht<br />

dabei, welche Hürden es in B2B-Unternehmen bei<br />

der Einführung von Marketing Automation gibt.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 25


TOPSTORY » Hybrider Leichtbau<br />

Bild: Vestaro<br />

Das Batteriekonzept des Konsortiums hinter Vestaro setzt sich aus<br />

einer flachen Aluminiumbodenplatte mit Querträgern (zum Befestigen<br />

der Batteriemodule) und einer Trägerplatte für das Batteriemanagementsystem<br />

zusammen. Hinzu kommt ein dreidimensional<br />

geformter Gehäusedeckel aus Glasfaser-verstärktem Epoxid-SMC.<br />

Vollmetall-Lösungen sind out<br />

Hybrider Leichtbau<br />

bei Batteriegehäusen<br />

Die Wende in den Fahrzeug-Antriebssystemen steht bevor. Sie erfordert innovative<br />

Leichtbau-Konzepte für Batteriegehäuse und Wasserstoff-Hochdrucktanks. Fast alle<br />

sind hybride: Traditionelle Vollmetall- Bauweisen scheiden zunehmend aus Gewichtsund<br />

Kostengründen aus und werden durch neue Lösungen in Multimaterial-Bauweise<br />

ersetzt. Einige Einblicke.<br />

» David Vink, freier Fachjournalist in Mettmann<br />

26 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Es gibt bereits eine Vielzahl neuer Multimaterial-<br />

Ansätze für Batteriegehäuse. Denis Schmitz ist<br />

Entwicklungsingenieur Lightweight Design bei<br />

Forward Engineering. Im Juli 2020 zählte er in einem<br />

Vortrag für das Netzwerk Composites United e. V.<br />

einige dieser Beispiele auf. Er bezog sich dabei auf<br />

Informationen aus der Konferenz EuroCarBody 2019,<br />

die als eine der letzten real stattfinden konnte:<br />

Während der Tesla 3 noch Aluminium und Stahl<br />

verwendet, kombiniert der BMW 2 Active Tourer<br />

PHEV bereits Aluminium mit Glasfaser-verstärktem<br />

Kunststoff (GFK). Der als US-Pickup gestaltete Rivian<br />

epickup setzt auf einen Aluminium-Rahmen und<br />

nutzt Faser-verstärkte Kunststoffe (FVK) – sowohl<br />

GFK als auch CFK (Carbonfaser-verstärkte Kunststoffe)<br />

für den Ober- und Unterdeckel. Das Batterie -<br />

gehäuse den Porsche Taycan besteht aus einer Stahl-<br />

Bodenplatte mit Aluminium-Hauptstruktur. Und der<br />

Chevrolet Bolt nutzt eine Stahlwanne mit Deckel aus<br />

Glasfaser- verstärktem<br />

Sheet Moulding Compound<br />

(GF-SMC).<br />

Schmitz selbst präsentiert<br />

ein Gehäusekonzept,<br />

das ein Konsortium aus<br />

Forward Engineering,<br />

Evonik, Lion Smart, Lorenz<br />

Kunststofftechnik und<br />

Vestaro erarbeitete (wobei<br />

Vestaro ein Joint Venture von Forward Engineering<br />

und Evonik ist). Zusammen mit den Batterien von<br />

Lion Smart mit Speicherkapazitäten von 65 kWh,<br />

85 kWh und 120 kWh kommen die Gehäuse auf<br />

Gesamtgewichte von 412,1 kg, 527,3 kg und<br />

789,2 kg (800 V).<br />

Die Gehäuse besitzen eine Bodenplatte und Crash-<br />

Verformungselemente aus Aluminium. Die Trägerplatte<br />

für das Batteriemanagementsystem besteht<br />

ebenfalls aus Aluminium. Die Batteriemodule werden<br />

an Querträgern befestigt. Hinzu kommt ein durch<br />

Fließpressen (WCM: Wet Compression Moulding)<br />

hergestellter Deckel aus GF-SMC, der durch Rippen<br />

aus unidirektionalen Carbonfasertapes (UD-CF) auf<br />

der Innenseite versteift wird. Für dieses GF-SMC hat<br />

Lorenz Kunststofftechnik eigens ein spezielles Epo -<br />

xidharz mit dem Härter Vestalite S entwickelt, das<br />

das übliche Polyesterharz ersetzt. Vestalite S ist ein<br />

neuer Amin-basierender Härter von Evonik.<br />

Diese Multimaterial-Bauweise macht die Konstruktion<br />

durchaus komplex. Zur elektromagne -<br />

tischen Abschirmung fügt Lorenz noch eine Schicht<br />

ins SMC ein, die leitfähigen Füllstoff enthält. Lion<br />

Smart spricht von „mehreren komplexen Hardware-<br />

Demonstratoren“ bei Lorenz.<br />

Im Konsortiumsprojekt<br />

ist eine »Toolbox«<br />

entstanden, die verschiedene<br />

Material konzepte möglich<br />

macht<br />

Die Gewichte purzeln mit solchen Konstruktionen.<br />

Der Batteriepack des Konsortiums wurde um rund<br />

10 % leichter mit „gleichen Leistungswerten<br />

wie bei bisherigen, metallbasierten Batteriegehäusen“,<br />

wie Evonik mitteilt. Das ÜBERBLICK<br />

Gewicht sei deutlich niedriger als bei<br />

Gehäusen, die mit den üblichen teureren<br />

SMC-Materialien gefertigt werden.<br />

Mit hybriden Material -<br />

konzepten können Batteriegehäuse<br />

bis zu<br />

Jan Bochinger, Projektleiter bei<br />

Vestaro, ging noch vor Projektstart 2019<br />

40 % leichter als eine<br />

davon aus, dass hybride Gehäuse aus Aluminium<br />

und Epoxid-GF-SMC mit Vestalite S<br />

Aluminiumversion werden.<br />

das Mehrgewicht herkömmlicher SMC kompensieren,<br />

die Funktionsintegration ermöglichen.<br />

Tatsächlich ist das Gesamtgewicht laut Evonik dank<br />

des Vestalite-S-Systems nun sogar gesunken.<br />

Denis Schmitz von Forward Engineering spricht<br />

von einer „Toolbox“, die im Projekt entstanden sei.<br />

Sie mache verschiedene Materialkombinationen<br />

möglich und münde in die<br />

Vision, Batteriegehäuse<br />

künftig in die Rohkarosseriestruktur<br />

selbst zu integrieren.<br />

So ließen sich noch<br />

mehr Gewicht und Kosten<br />

sparen, die Steifigkeit erhöhen<br />

und das Crashverhalten<br />

optimieren. Ob Aluminium<br />

weiterhin beibehalten wird,<br />

ist unklar: Das hängt offensichtlich auch von mög -<br />

licherweise noch schärfer werdenden Brandschutz -<br />

anforderungen ab.<br />

CSP Continental Structural Plastics stellte im<br />

Dezember 2020 ein neues Multimaterial-Batterie -<br />

gehäuse vor – das Ergebnis des ersten Forschungs-<br />

Bild: Tom Oettle<br />

Leichtbau ohne Wahl<br />

Bisher schon konnten hybride Bauweisen bei einigen<br />

Fahrzeugtypen zeigen, welches Potenzial in ihnen steckt.<br />

Doch in der E-Mobilität ist alles anders. Sie etablieren sich<br />

von Anfang an in vielfältigen Ausprägungen.<br />

Denn angesichts schwerer<br />

Batteriepacks gibt es keine Alternative:<br />

Die effizientesten – hybriden –<br />

Leichtbautechnologien müssen an<br />

Kilos herausholen, was drin ist.<br />

Olaf Stauß<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 27


TOPSTORY » Hybrider Leichtbau<br />

Bilder: Fraunhofer LBF<br />

Das vom Fraunhofer LBF konzipierte<br />

Faserverbund-Batteriegehäuse ist um<br />

40 % leichter als Aluminium und sehr<br />

kosteneffizient herstellbar. Es dauert<br />

nur 2 min: Preforms aus verwobenen<br />

UD-Tapes werden in das dafür entwickelte<br />

Spritzgusswerkzeug eingelegt<br />

und der Schaumkern injiziert – das<br />

Gehäuse ist fertig, ohne Nacharbeit.<br />

Bild: OHLF<br />

Die Open Hybrid Lab-<br />

Factory und das Fraunhofer<br />

IWU arbeiteten<br />

zusammen für ein<br />

hybrides Batterie -<br />

gehäuse mit Aluminium-Schaumkern.<br />

Der<br />

Clou ist seine gute<br />

Wärme-Ableitung, ein<br />

Phase-Change-Material<br />

in den Poren des<br />

Schaums könnte<br />

zusätzlich Wärmespitzen<br />

abfangen.<br />

projekts nach Übernahme durch Materialhersteller<br />

Teijin. Der Deckel und die Wanne bestehen aus einem<br />

Wabenkern. Der Kern ist verkleidet mit einer Haut<br />

aus Natur-, Glas- oder Carbonfasern, die mit PUR-<br />

Harz getränkt werden. Aluminium- und Stahlelemente<br />

sorgen für zusätzliche Verstärkung. Laut CSP<br />

spart das Gehäuse 15 % gegenüber einer Vollstahl-<br />

Version ein, ist aber genauso schwer wie ein Vollaluminiumgehäuse.<br />

Sein Plus: Hinsichtlich Hitzebeständigkeit<br />

und Fertigungskosten sei das Phenolharz -<br />

system überlegen.<br />

Das Fraunhofer LBF hat ebenfalls ein Leichtbau-<br />

Gehäuse für einen Battery Pack entwickelt. Der<br />

Demonstrator wiegt 40 % weniger als ein Aluminiumgehäuse.<br />

Das Gehäuse setzt sich aus Endlosfaserverstärkten<br />

Thermoplasten mit einem Kern aus<br />

Strukturschaum zusammen und lässt sich in nur<br />

2 min Zykluszeit produzieren, ohne Nacharbeit. Sein<br />

eigenwilliges optisches Aussehen mit Schachbrettmuster<br />

(Foto) rührt von der Herstellung her: Zunächst<br />

werden UD-Tapes von Sabic verwoben und<br />

konsolidiert, wodurch das Muster entsteht. Dieses<br />

Laminat wird vorgeformt, in ein spezielles Spritzgießwerkzeug<br />

eingelegt und per Strukturschaum-<br />

Spritzguss mit Integralschaum verfüllt.<br />

Sabic hat auch ein eigenes, Kunststoff-intensives<br />

Batteriegehäuse vorgestellt. Der spritzgegossene<br />

Deckel aus selbstlöschendem Kunststoff ist gekennzeichnet<br />

durch eine hohe Funktionsintegration. Er<br />

wird seitlich auf einem Rahmen aus extrudierten Aluminiumprofilen<br />

angebracht, die ihrerseits eine Kunststoff-Wabenstruktur<br />

integrieren. Die Kunststoff-<br />

Bodenwanne wird mit einer Metallplatte verklebt.<br />

„FunTrog“ nennt sich ein Projekt, in dem das<br />

Fraunhofer IWU mit der TU Braunschweig, Volks -<br />

wagen und Havel Metal Foam zusammenarbeitete.<br />

Im Projekt entstand das Unterteil eines Batterie -<br />

gehäuses aus FVK und Aluminiumschaum in einem<br />

„integrierten Herstellungsprozess“. Im August 2018<br />

kam es zum Abschluss, Einzelheiten machte das IWU<br />

2020 bekannt.<br />

Die Besonderheit des hybriden Ansatzes: Die Formgebung<br />

des frisch geschäumten Aluminiumkerns und<br />

der FVK-Deckschichten geschieht simultan in nur<br />

einem Prozessschritt. Für die hybride Verbindung<br />

braucht es kein Kleben oder andere zusätzliche Fügetechnologien.<br />

Der Prozess läuft so ab: Sogenannte<br />

Organobleche aus Glasfaser- oder Carbonfaserverstärktem<br />

Thermoplast werden mit Infrarotlicht<br />

vorgeheizt und zusammen mit dem noch heißen<br />

Alu-Schaum in einer Hydraulikpresse umgeformt. Die<br />

Restwärme aus dem Schäumprozess trägt zur<br />

Temperierung des Organoblechs bei. Für die Boden -<br />

lage untersuchte das Fraunhofer WKI auch den<br />

Einsatz von Naturfasern im Hinblick auf Dämpfungseigenschaften<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

28 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Nicht weniger interessant ist die metallische Variante<br />

dieses Sandwich-Ansatzes mit Aluminium-Deckblechen<br />

und Alu-Schaumkern. Sie bietet den zusätzlichen Vorteil,<br />

Wärme im Sinne einer passiven Kühlung abzuleiten.<br />

In den Schaum infiltriertes Phase-Change-Material<br />

(PCM) wie Paraffin könnte überschüssige Wärme durch<br />

Schmilzen puffern und so Temperaturspitzen glätten.<br />

Soll jedoch aktiv gekühlt werden, ließen sich Edelstahlrohre<br />

laut Havel Metal Foam ohne zusätzlichen<br />

Schweißprozess direkt im Aluminiumschaum anbinden.<br />

Die Ergebnisse der Gewichtseinsparung: Das IWU<br />

beziffert die Massereduktion gegenüber Stahl auf<br />

29 % und auf 12 %, wenn zusätzlich PCM zur passiven<br />

Temperierung eingesetzt wird.<br />

Die Open Hybrid LabFactory in Wolfsburg unterstützte<br />

FunTrog und stellte außerdem im Oktober<br />

2020 im Rahmen des Projekts ProVorPlus eine Batterie-Wanne<br />

vor, die in vergleichbarer FVK-Metall-<br />

Hybridbauweise 20 % weniger Gewicht gegenüber<br />

Aluminium-Druckguss aufweist.<br />

Auch Wasserstofftanks von Brennstoffzellenfahrzeugen müssen leicht sein. Das Bild zeigt,<br />

wie BMW die zwei CFK-Tanks im „BMW i Hydrogen Next“ anordnen will, den der<br />

Autobauer als Kleinserie für 2022 angekündigt hat.<br />

Bild: BMW<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 29


TOPSTORY » Hybrider Leichtbau<br />

Magna Electric Vehicle<br />

Structures produziert<br />

das Multimaterial-<br />

Batteriegehäuse des<br />

GMC Hummer E-Vehicles<br />

in einem eigens<br />

dafür errichteten Werk<br />

in St. Clair/Michigan.<br />

Bild: GMC<br />

Hybride Bauweise sind inzwischen Stand der Technik<br />

für Batteriegehäuse. Die Industrie investiert kräftig<br />

in neue Fertigungen. Das britische Unternehmen<br />

TRB Lightweight Solutions will ab diesem Frühjahr<br />

2021 neu entwickelte Batteriegehäuse für Busse in<br />

der dafür errichteten Produktionsstätte in Richmond<br />

(US-Staat Kentucky) produzieren und ausliefern.<br />

Das Gehäuse mit Ausmaßen von 2 m x 1 m kombiniert<br />

einen 2 mm dicken Deckel und eine 4,5 mm<br />

dicke Bodenplatte in CF-EP-SMC-Technik mit einem<br />

Metallzwischenrahmen. Gefertigt wird es vollautomatisch<br />

im „Fast Press Cure“-Verfahren (FPC) in nur<br />

11 min Zykluszeit. Die Hybridkonstruktion wiegt<br />

15 kg gegenüber den 64 kg einer Vollaluminium-<br />

Version. Es trägt und schützt sechs 74-kWH-Batterien<br />

mit 550 kg Gesamtgewicht.<br />

Magna Electric Vehicle Structures errichtete im<br />

Februar 2021 ein Werk in St. Clair (US-Bundestaat<br />

Michigan), wo Batteriegehäuse in Multimaterial-<br />

Bauweise für das 2022er-Modelljahr des Hummer EV<br />

von GM produziert werden. Der Batteriebehälter für<br />

den „ersten vollelektrischen Super-Geländewagen<br />

der Welt“ fasst 24 Batteriemodule „Ultium“. Brian<br />

Krull, Direktor von Magna Global Innovation, hob<br />

Kostenvorteile hervor: „Multimaterial-Batterie -<br />

gehäuse bieten die Möglichkeit, große Teile mit<br />

komplexer Geometrie in einteiligen Lösungen herzustellen.“<br />

Die Investitionen in Werkzeuge fielen zum<br />

Beispiel um 30 % niedriger aus.<br />

Wasserstoff-Tanks ebenfalls hybride<br />

Aus heutiger Sicht wird sich die hybride Bauweise<br />

auch bei Wasserstoff-Tanks für Brennstoffzellen-<br />

Fahrzeuge durchsetzen. Der 2018 im Markt eingeführte<br />

Pkw Hyundai Nexo TVEV ist zum Beispiel mit<br />

drei H2-Tanks ausgestattet, die einem Druck von<br />

700 bar standhalten. Sie bestehen aus einem Thermoplast-Liner<br />

aus PA 6 und zwei duroplastischen<br />

GM kündigte das 2022er-<br />

Modell des Hummer<br />

E-Vehicles als den „ersten<br />

vollelektrischen Super-<br />

Geländewagen der Welt“<br />

an. Er fasst 24 Batteriemodule<br />

„Ultium“.<br />

Bild: GMC<br />

30 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


FVK-Schichten mit gewickelten Fasern: innen mit<br />

Standard-Carbonfasern T700 und außen mit Glas -<br />

fasern als schlagzähere Schützhülle.<br />

Aktuell verfolgen zwei Projekte das Ziel, Gewicht<br />

und Kosten der H2-Tanks zu reduzieren. Das EU-<br />

Projekt Light Vehicle 2025 versucht einerseits, das<br />

Gewicht mit stärkeren Carbonfasern um 15 % zu<br />

senken, und andererseits die Kosten um 20 % zu drücken.<br />

Dies soll mit mehr Filamenten in den Fasern<br />

gelingen (30K statt 18K).<br />

Auch das Projekt Tahya (Tank Hydrogen Automotive)<br />

zielt darauf ab, H2-Tanks durch Fasern mit höherer<br />

Zugfestigkeit leichter und kostengünstiger zu<br />

fertigen. Zum Einsatz kommen sollen T720– statt<br />

T700-Carbonfasern. Das Projekt endet am 30. Juni<br />

2021, so dass bereits belastbare Ergebnisse vorliegen.<br />

Im Kern geht es um die Frage, wie teuer die<br />

Herstellung leichter Tankbehältern wird, die 1 kg<br />

Wasserstoff unter 700 bar Druck speichern können.<br />

Basierend auf 20.000 Tanks/Jahr als Produktionsmenge<br />

gehen die Tahya-Projektpartner davon aus,<br />

dass sich die Kosten signifikant senken lassen. Und<br />

zwar von heute 500 Euro pro Kilogramm H2 auf 400<br />

Euro im Jahr 2024 und schließlich 300 Euro im Jahr<br />

2030. Entscheidend dafür wird die Menge an Carbonfasern<br />

sein, die im Tank verbaut werden müssen.<br />

Doch auch wenn sie von heute 11,4 kg auf 10 kg in<br />

2030 fällt, wie prognostiziert, wird Carbon doch der<br />

Hauptkostenanteil bei den H2-Tanks bleiben.<br />

Die Werkzeugkosten sind relativ hoch beim Blasformen,<br />

auch wenn die Tanks eine einigermaßen<br />

konstante Wandstärke haben. Daher wird in beiden<br />

Projekten versucht, Kostenvorteile durch Rotationsformen<br />

zu erzielen. Olivier Perrier, General Manager<br />

beim Tahya-Partner Raigi in Frankreich, betont, dass<br />

das Unternehmen bereits über 4 Mio. LPG-Tanks<br />

durch Rotationsformen hergestellt habe und nun<br />

auch H2-Hochdrucktanks so produzieren werde. Der<br />

belgische Drucktankhersteller Optimum CPV, ein<br />

weiterer Tahya-Partner, will seinerseits auf Basis der<br />

Projektergebnisse einen Marktanteil von 30 % bis<br />

50 % bei H2-Tanks in Europa erobern.<br />

Dabei ist noch nicht einmal klar, ob es bei der<br />

runden Tankform bleibt. Das Institut für Leichtbau und<br />

Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden forscht zurzeit<br />

im Projekt Bryson mit BMW und weiteren Partnern an<br />

flachen, quaderförmigen Formen. Solche Tanks auf<br />

Basis thermoplastischer Composites könnten mit<br />

inneren Zugverstrebungen stabilisiert werden, um<br />

700-bar-Drücken standzuhalten. Sie würden es BMW<br />

ermöglichen, Brennstoffzellentechnik auch in kleinere<br />

Modelle einzubauen – und darüber hinaus „universelle<br />

Fahrzeugarchitekturen“ über verschiedene Antriebs -<br />

arten hinweg zu realisieren, wie es bei BMW heißt.<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 31


» TECHNIK & WISSEN<br />

Ein 3D-Rohrspannungs-<br />

Element in ‚xFK in 3D‘-<br />

Wickeltechnik mit Basaltfasern.<br />

Es eignet sich zum<br />

Beispiel für Öl-, Kühlmittel-<br />

und Wasserkreisläufe.<br />

Bild: Gradel<br />

Leichtbau: Die Basaltfaser fordert Carbon heraus<br />

Basalt – die bessere Alternative<br />

Die Basaltfaser ist noch wenig bekannt. Umso mehr gilt es, für sie eine Lanze zu brechen. Hergestellt<br />

in kontinuierlicher Endlosfasertechnik, eröffnet sie eine neue Runde im internationalen Leichtbau-Turnier.<br />

Und sie hat beste Chancen. Denn das Naturprodukt überzeugt qualitativ wie preislich.<br />

» Rainer Kurek, Automotive Management Consulting (AMC) GmbH<br />

Soviel ist heute schon klar: Obgleich die wirtschaftlichen<br />

Auswirkungen der Covid-19-Pandemie<br />

noch nicht final absehbar sind, gewinnen Inno -<br />

vationen zunehmend an Bedeutung für neue Wertschöpfungspotenziale.<br />

Dies gilt insbesondere auch für<br />

die internationale Automobilindustrie, die sich im<br />

tiefgreifenden Transformationsprozess befindet.<br />

Vor dem Hintergrund einer immer fragileren Energieversorgung<br />

sowie verschärften Anforderungen für<br />

Umwelt- und Klimaschutz, Ressourceneffizienz und<br />

Nachhaltigkeit stehen die Automobil industrie und<br />

die angrenzenden Branchen vor der Aufgabe, zur<br />

Einsparung von Primärenergie signifikant beizutragen.<br />

Gefordert sind Niedrigenergie- und Niedrigemissionsfahrzeuge.<br />

Diese herausfordernde Aufgabe<br />

setzt ebenso viel Innovationskraft wie Innovationskompetenz<br />

voraus.<br />

Nicht nur Elektromobilität, Hybridantriebe und hoch<br />

effiziente Verbrennungsmotoren werden ein Kenn -<br />

zeichen künftiger Fahrzeuggenerationen sein, sondern<br />

vor allem auch ein systemischer und ganzheitlicher<br />

Leichtbau, um die Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsziele<br />

erreichen zu können. So sind viele politische,<br />

industrielle und wissenschaftliche Initiativen bemüht,<br />

Leichtbau für breitere industrielle Anwendungen weiterzuentwickeln<br />

und verfügbar zu machen.<br />

Da eine Innovation aber erst dann entsteht, wenn<br />

die ihr zugrundeliegende Idee auch tatsächlich für<br />

den Markt umgesetzt werden konnte und ein entsprechendes<br />

Resultat erzielt, bleiben viele Initiativen<br />

„nur“ mutige Erfindungen, die den Weg in die breitere<br />

industrielle Anwendung nicht finden.<br />

Hierzu gehört auch der Einsatz von Basaltfasern,<br />

die über viele Jahre hinweg keine konstante Qualität<br />

aufwiesen. Mittlerweile können sie jedoch in gleichbleibender<br />

Qualität außerordentlich ressourcen- und<br />

energieeffizient produziert werden. Prof. Markus<br />

Milwich von den Deutschen Instituten für Textil- und<br />

Faserforschung (DITF) betont, dass „die Weiterentwicklung<br />

der Produktionstechniken und die Entde-<br />

32 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


ckung und Erschließung großer zusammenhängender<br />

Lagerstätten zu einer kontinuierlichen Verbesserung<br />

der Basaltqualität“ geführt habe.<br />

Die inzwischen sehr gute Verfüg- und Verwendbarkeit<br />

gilt nicht nur für Kurz-/Langfasern von Dämmwolle,<br />

sondern insbesondere auch für endlos gezogene<br />

Basaltfaserstränge. Mittels Endlosfasertechnik lassen<br />

sich ultraleichte Hybrid-Komponenten realisieren, die<br />

der Automobilindustrie genauso dienen wie der Luftund<br />

Raumfahrt und dem Bauwesen. Das zeigt das<br />

Foto eines einfachen Rohrspannungselements, das im<br />

‚BFK in 3D‘-Verfahren gewickelt wurde (wobei BFK für<br />

„Basaltfaser-verstärkter Kunststoff“ steht).<br />

„Die Prozesstechnologie“, so Claude Maack,<br />

geschäftsführender Gesellschafter des luxemburgischen<br />

Raumfahrtunternehmens Gradel, „eignet sich<br />

in außerordentlich guter Weise, gezogene Basalt-<br />

Einzelfilamente weiter zu verarbeiten und zu industrialisieren.“<br />

Gradel realisiert die ‚BFK in 3D‘-Raumwickeltechnik<br />

mit einem 7-achsigen Industrieroboter<br />

und kann so die physikalische Reproduzierbarkeit der<br />

Komponenten sicherstellen. Entscheidend sind dafür<br />

ein genau einstellbares Faser-/Harz-Verhältnis sowie<br />

aufeinander abgestimmte Produktions-Informa -<br />

tionssysteme, die sämtliche kombinierten Bewegungsabläufe<br />

von Industrieroboter und Bauteil prozesssicher<br />

beherrschen.<br />

Die von Gradel eingesetzte, voll automatisierte<br />

‚BFK in 3D‘-Anlage verfügt auch deshalb über einen<br />

ausgeprägten Innovationsgrad, weil sie definierte<br />

Faserverlegungs- und Aushärtungsprozesse ermöglicht<br />

und dafür die Freiheitsgrade von mechanisch,<br />

hydraulisch, pneumatisch und elektrisch betriebenen<br />

Anlagenelementen nutzt.<br />

Diese Innovationstiefe zur prozesssicheren Verlegung<br />

der Einzelfilamente birgt naturgemäß hohe<br />

Risiken für den Unternehmer Maack und dessen<br />

Investoren in sich. Doch sieht er – mit angemessenen<br />

qualitativen und zeitlichen Zielsetzungen im Blick –<br />

ein enormes zukünftiges Erfolgspotenzial für<br />

‚BFK in 3D‘- Applikationen.<br />

Basalt wurde bisher schon beispielsweise als<br />

Hochtemperatur-Dämmmaterial eingesetzt. Doch<br />

obgleich die korrosions-, chemi kalien- und temperaturbeständigen<br />

Eigenschaften seit fast 100 Jahren<br />

bekannt sind, wurden Basaltfasern bislang weniger<br />

umgesetzt als Glas- oder Carbonfasern. Der Grund:<br />

Bild: DITF<br />

Faserverbund-Experte<br />

Prof. Markus Milwich,<br />

DITF Denkendorf:<br />

„Neue Produktionstechniken<br />

haben zu<br />

einer stetigen Verbesserung<br />

der Basaltqualität<br />

geführt.“<br />

»Frühe« (Initial-)<br />

Phase<br />

Aktives<br />

»Frontloading«<br />

für BFK in 3D-<br />

Applikationen<br />

Zentrale<br />

Führungsgrößen<br />

Konzept Entwicklung Serie<br />

K o s t e n , M a t e r i a l , I n v e s t , E r l ö s e<br />

Konzeptteam Lastenheft Optimierung Markt<br />

»Frühe Phase« Konzept- / Entwicklungs-Budget<br />

A n f o r d e r u n g e n<br />

(»Design for Manufacturing«)<br />

S k a l i e r u n g<br />

<br />

<br />

<br />

Liefern<br />

Umsatz<br />

Umsatz-Rendite<br />

Definition<br />

Kausalität: Ursache / Wirkung - »Auslegungsbestimmende Zielgrößen«<br />

Umsetzung<br />

Strategische Zielvorgaben<br />

Prämissen (»Forecast«)<br />

Vor-Steuergrößen<br />

»Janus«: Entwicklung / Produktion<br />

Synergie-Nutzung / Differenzierung<br />

»Benchmark«<br />

»GEDANKLICHE VORWEGNAHME<br />

DES KÜNFTIGEN HANDELNS«<br />

Realisierung<br />

(Feasibility)<br />

ENTWICKLUNG<br />

PRE-PRE-METHODEN<br />

Ziel-Abgleich<br />

JANUS<br />

METHODENSET FÜR MESS- / BEURTEILBARE AUSLEGUNGSANALYSEN<br />

© AMC<br />

PRODUKTION<br />

TECHNOLOGY VALUE<br />

Realisierung<br />

(Feasibility)<br />

Erfolg / Finanzziele /<br />

Wirtschaftlichkeit /<br />

Marktregulatorik<br />

(Prozessoptimierung)<br />

»EFFIZIENZSTEIGERUNG<br />

(ZEIT / KOSTEN)«<br />

In der frühen Initialphase empfielt sich ein „Frontloading-Prozess“ für die Entwicklung des Leichtbaukonzepts. Das Diagramm verdeutlicht die essenzielle<br />

Analyse des „Technology Value“ und ihre Abläufe – mehr dazu im Artikel.<br />

Bild: AMC<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 33


» TECHNIK & WISSEN<br />

An diesem Ariane-<br />

Bracket wird deutlich,<br />

wie die Topologie-<br />

Optimierung hin zur<br />

‚BFK in 3D‘-Strukturkomponente<br />

hinführt.<br />

Zur Faserherstellung wird geschmolzenes Gesteinsmaterial<br />

zu Fasern ausgezogen. Schwankungen in<br />

der Qualität des Basaltgesteins waren ein Argument<br />

gegen eine breitere industrielle Anwendung. Signifikante<br />

Fortschritte in der Material-Analytik und der<br />

Prozessführung in der Herstellung lassen Basalt nun<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnen. Bereits in der<br />

Medizintechnik, im Maschinenbau und im Bauwesen<br />

ist das Material in Form von Wolle, Geweben und<br />

Fasersträngen erfolgreich im Einsatz.<br />

Erdkruste besteht zu 13 % aus Basalt<br />

Da die irdischen Rohstoffe endlich sind und Basaltgestein<br />

13 % der Erdkruste ausmacht, liefert der<br />

Rohstoff ideale Voraussetzungen für Hochleistungs-<br />

Komponenten. Dies bestätigt auch der erfahrene<br />

Geschäftsführer Kai Kisseberth von CSI Entwicklungstechnik,<br />

einem führenden deutschen Entwicklungsdienstleister.<br />

„Selbstverständlich unterliegt<br />

gutes und richtiges Innovationsmanagement speziellen<br />

Regeln und verlangt spezielles Wissen auch in der<br />

Basalt-Industrialisierung“, sagt Kisseberth. Doch<br />

Basalt-Anwendungen gehörten „zwei felsohne zu den<br />

wesentlichen Innovationstreibern der Zukunft, insbesondere<br />

auch in der Automobilindustrie. Unser Ziel<br />

ist die zeitnahe Nutzung von Basalt im High End des<br />

Automobilbaus.“<br />

Dabei wird die Erschließung neuer Anwendungs -<br />

gebiete durch durchgängig digitale Prozessketten in<br />

der simulationsgestützten Entwicklung unterstützt.<br />

Durchgängig digitale und automatisierte Prozess -<br />

ketten reduzieren physische Prototypen-Baustufen,<br />

was der Erreichung von Klima- und Nachhaltigkeitszielen<br />

zusätzlich dient. Hier gewinnt der Branchen-,<br />

Bild: Gradel<br />

Technologie- und Werkstoff-übergreifende Wissenstransfer<br />

an Bedeutung, um Innovations- und<br />

Wertschöpfungspotenziale wirksamer, effektiver und<br />

schneller entwickeln zu können. Zur Optimierung des<br />

Entwicklungs- und Fertigungsaufwandes eignen sich<br />

in der Praxis erprobte Managementsysteme und<br />

Methoden. Ein Beispiel ist das in der Abbildung<br />

dargestellte Instrumentarium zur Ermittlung des<br />

„Technology Value“.<br />

Technology-Value-Analysen orientieren sich in<br />

früher Phase an der Erfüllung anwendungs- und verfahrensbezogener<br />

Technologiemerkmale. Dazu gehören<br />

Berechnungs- und Simulations fähigkeit, Energieaufnahmeverhalten,<br />

Gewichts einsparungspotenzial,<br />

Einsatz-Flexibilität, Bauteil-Ästhetik und viele weitere<br />

Kriterien. Technology-Value-Analysen dienen damit<br />

dazu, die Ausgangslage einer Prozesstechnologie<br />

im Verhältnis zu deren Mitbewerbstechnologien zu<br />

evaluieren und daraus resultierend Strategien für die<br />

Vermarktung abzuleiten. Damit werden Technologieund<br />

kaufentscheidende Produkt- und Prozessmerkmale<br />

mess- und beurteilbar.<br />

Der Einsatz neuer Technologien und Werkstoffe erfordert<br />

in der „frühen Initialphase“ ein Festlegen der<br />

Produktkonzeption und Entwicklung, um die Vorteile<br />

stärkenkonform nutzen zu können. Dies gilt insbesondere<br />

auch für Strukturbauteile wie Streben oder<br />

Konsolen im Karosseriebau der Elektromobilität.<br />

Basalt verfügt über eine außerordentlich gute<br />

Temperaturbeständigkeit und ist weder elektrisch<br />

leitend, noch brennbar, was für Anwendungen wie<br />

Akkumulatorengehäuse oder Crashelemente spricht.<br />

Die Beständigkeit gegenüber aggressiven Medien,<br />

UV-Stabilität, akustische Isolation und eine hohe<br />

Korrosionsfestigkeit ermöglichen auch Exterieur-<br />

Anwendungen wie Luftgitter, Außenspiegel und<br />

aerodynamische Unterstützungskomponenten wie<br />

Heckflügel oder Spoiler.<br />

Entscheidend in der Leichtbauentwicklung ist<br />

allerdings, dass Grundlegendes vor der Konzeptentwicklung<br />

definiert wird. Dazu gehören die Prämissen<br />

für Entwicklung und Produktion, strategische Vor -<br />

gaben für auslegungsbestimmende Zielgrößen und<br />

Vor-Steuergrößen bezüglich Qualität und Kosten.<br />

Und da bei zunehmender Elektrifizierung die<br />

Reichweite, die CO 2<br />

-Bilanz und die Fahragilität zu<br />

kaufentscheidenden Kriterien werden, stiften leichte<br />

Basalt-Komponenten einen ausgeprägten und hohen<br />

Kundennutzen. Dabei sind Basaltfasern nicht nur ein<br />

Naturprodukt, sondern auch günstiger als beispielsweise<br />

Carbonfasern. Die relative Qualität und der<br />

relative Preis von Basalt sprechen für die bessere<br />

Leichtbau-Alternative.<br />

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34 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 35


Bild: Porsche Consulting<br />

Wasserstoff-affine Innovationen bieten Zulieferern gute Perspektiven<br />

Die Karten werden neu gemischt<br />

Mehr als 20 Jahre wurde geplant, entwickelt, diskutiert – aber die Wasserstoffwirtschaft<br />

kam einfach nicht in Schwung. Jetzt, so scheint es, wird der Schalter umgelegt. Die EU und<br />

Deutschland haben Wasserstoffstrategien verabschiedet und stellen Fördermittel bereit.<br />

Die Marktchancen für Maschinenbauer und ihre Zulieferer sind immens.<br />

» Gerald Scheffels M.A., Fachjournalist in Wuppertal<br />

Das chemische Element mit der Ordnungszahl<br />

eins im Periodensystem ist Gegenstand zahlreicher<br />

kleiner und großer Projekte, und beinahe täglich<br />

werden es mehr. Zum Beispiel baut<br />

Linde demnächst am Chemiestandort<br />

Leuna den weltweit größten Elektrolyseur<br />

zur Wasserstofferzeugung.<br />

Thyssen Krupp plant, die<br />

Hochöfen künftig mit Wasserstoff<br />

zu „befeuern“ und so klimaneutralen<br />

Stahl zu erzeugen.<br />

Der Hafen Duisburg (Duisport) arbeitet<br />

an einer europaweiten Was-<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Unternehmen sollten für ihre<br />

Wasserstoffprodukte selbst<br />

den Weg bahnen, indem sie<br />

gemeinsam mit Partnern für<br />

dezentrale Infrastruktur -<br />

lösungen sorgen.<br />

serstoff-Infrastruktur für Binnenschiffe, Siemens<br />

Energy kombiniert im Sinne der Sektorenkopplung<br />

Elektrolyseure mit Windrädern und erzeugt damit<br />

„grünen“ Wasserstoff. Porsche investiert –<br />

wiederum gemeinsam mit Siemens<br />

Energy und weiteren Partnern – in<br />

die Produktion von synthetischen<br />

Kraftstoffen, so genannten E-<br />

Fuels, mit grünem Wasserstoff.<br />

Das Pilotprojekt wird in Chile errichtet.<br />

Neben diesen Großprojekten<br />

gibt es eine Vielzahl an kleineren<br />

36 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


TECHNIK & WISSEN «<br />

Die Wasserstoffwirtschaft kommt in Schwung, wenn<br />

sich die Akteure vernetzen – von der Erzeugung des<br />

Gases über den Transport und die Speicherung bis zur<br />

Anwendung. Dieses Netzwerk bietet auch Maschinenbauern<br />

viele Möglichkeiten, neue Geschäftsfelder zu<br />

erschließen.<br />

Initiativen, die Projekte zum Erzeugen, Speichern,<br />

Verteilen und Nutzen von Wasserstoff ins Leben gerufen<br />

haben. Befeuert wird die Entwicklung durch<br />

Milliarden an Fördermitteln – und die feste Absicht<br />

der EU sowie der Bundesregierung, der Wasserstofftechnologie<br />

(endlich) zum Durchbruch zu verhelfen.<br />

Zu den treibenden Kräften gehört natürlich auch die<br />

Einsicht, dass neue Technologien zur Energieerzeugung<br />

und -nutzung nötig sind, um die selbst gesetzten<br />

CO 2<br />

-Emissionsziele zu erreichen.<br />

Vernetzung ist gefragt – und das<br />

richtige Geschäftsmodell<br />

Japan: Mehr als fünf Millionen<br />

Brennstoffzellen bis 2030<br />

Als Leitbild für die Umsetzung von Wasserstoffstrategien<br />

kann Japan dienen. 2017 setzte sich die Nation das Ziel,<br />

bis 2030 eine vollständige Liefer- und Abnehmerkette der<br />

Wasserstoffwirtschaft aufzubauen – mit 800.000 Brennstoffzellenautos,<br />

1200 Bussen und 10.000 Gabelstaplern.<br />

Die Gebäudetechnik ist schon in Teilen umgestellt: Seit<br />

2009 wurden rund 300.000 kleine Blockheizkraftwerke auf<br />

Brennstoffzellenbasis installiert, bis 2030 sollen es mehr<br />

als fünf Millionen sein. Sie liefern Wärme und Strom für<br />

Haushalte, aber auch für die beliebten „konbini“. Das sind<br />

Mini-Supermärkte, die rund um die Uhr geöffnet sind und<br />

konstanten Bedarf an Energie in Form von Wärme und<br />

Strom haben – eine ideale Anwendung für Brennstoffzellen.<br />

Die Voraussetzungen sind also besser denn je, aber<br />

noch ist der Durchbruch nicht geschafft. Was muss<br />

passieren, damit die vielen Projekte und Initiativen<br />

gestärkt werden? Die Managementberatung Porsche<br />

Consulting hat den (Zukunfts-)Markt analysiert und<br />

mit vielen Akteuren gesprochen. Christian Dittmer-<br />

Peters, Partner von Porsche Consulting: „Jetzt kommt<br />

es auf drei wesentliche Faktoren an: Transparenz,<br />

zum Beispiel über die Herkunft und die aktuell verfügbaren<br />

Mengen an Wasserstoff, klare Regularien<br />

etwa zum Handel des Gases und – am allerwichtigsten<br />

– eine Vernetzung der Beteiligten. Wasserstoff<br />

wird nur dann auf breiter Basis zum Einsatz kommen,<br />

wenn sich ein Netzwerk mit entsprechenden Geschäftsmodellen<br />

etabliert.“<br />

Allerdings: An vielen Stellen fehlt es noch an der<br />

Infrastruktur. Genau das kann für Industrieunternehmen<br />

eine gute Chance sein, sich frühzeitig in diesem<br />

Markt zu positionieren und nicht nur entsprechende<br />

Produkte zu entwickeln, sondern – gemeinsam mit<br />

Partnern – auch neue Geschäftsfelder zu erschließen.<br />

Dass die Wasserstoffwirtschaft hier mehr als genug<br />

Potenzial bietet, zeigt eine Studie des VDMA. Sie<br />

geht davon aus, dass sich für den weltweiten Maschinen-<br />

und Anlagenbau ein Marktpotenzial von<br />

über 300 Mrd. Euro pro Jahr ergibt, wenn die Unternehmen<br />

gezielt „grüne“ Technologien entwickeln.<br />

Das entspricht 12 bis 15 % des weltweiten Gesamtumsatzes<br />

in der Branche – oder dem aktuellen Gesamtumsatz<br />

des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.<br />

Wasserstoffaffine Innovationen, so die Studie,<br />

bieten hier sehr großes Potenzial.<br />

Maschinenbauer, Fahrzeugbauer und Zulieferer<br />

sind also gut beraten, nach Ideen für die Wasserstoffwirtschaft<br />

zu suchen. Ein kurzer Blick auf vier<br />

aktuelle Projekte kann vielleicht Anregungen geben.<br />

• Mehrere Projektpartner – darunter Anlagenbauer<br />

Hille Engineering und Roboterhersteller Kuka –<br />

haben eine Wickelanlage für Kunststoff-Druck -<br />

behälter von Brennstoffzellen gebaut. Die mit<br />

Bundesmitteln geförderte Anlage ist im Technikum<br />

des IKV Aachen in Betrieb.<br />

• Automobilzulieferer ElringKlinger kooperiert mit<br />

Airbus bei der Entwicklung von Brennstoffzellen<br />

für die Luftfahrt.<br />

Neue Chancen für den Anlagenbau: In einem Förderprojekt entstand diese Wickelanlage<br />

für Kunststoff-Druckbehälter von Brennstoffzellen.<br />

Bild: IKV Aachen<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 37


» TECHNIK & WISSEN<br />

In den Warenverteilzentren der Supermarktkette Carrefour sind 138 Still-<br />

Stapler mit Wasserstoffantrieb im Einsatz.<br />

Bild: Still<br />

enverkehr in Österreich unterwegs ist. Der Zughersteller<br />

sieht auch in Deutschland großes<br />

Marktpotenzial für diese Technologie. Zum Beispiel<br />

in Frankfurt: Hier liefert der Industriepark<br />

Hoechst mit einer eigens dafür gebauten H 2<br />

-Tankstelle<br />

den Treibstoff für die Brennstoffenzellen -<br />

züge von Alstom – eine Symbiose, die für alle<br />

Beteiligten neues Geschäft bedeutet.<br />

Diese Beispiele zeigen: Der Markt bietet Perspek -<br />

tiven für den Maschinen- und Fahrzeugbau und viele<br />

Anzeichen sprechen dafür, dass sich die Technologie<br />

jetzt (endlich) durchsetzt. Christian Dittmer-Peters<br />

rät Industrieunternehmen, die Chancen zu ergreifen,<br />

die der Markt in diesem Stadium bietet: „Beim Ökosystem<br />

Wasserstoff werden die Karten neu gemischt.<br />

Angestammte Rollen gelten nur bedingt. Jetzt gilt es,<br />

die eigene Positionierung neu auszuloten und entsprechend<br />

unternehmerisch zu handeln“.<br />

• Flurförderzeug-Hersteller Still hat frühzeitig in die<br />

Entwicklung von Brennstoffzellen-Staplern investiert<br />

und fertigt sie bereits in Serie. Der größte<br />

Einzelauftrag: 138 Flurförderzeuge verschiedener<br />

Bauarten, alle mit Wasserstoffantrieb, für die<br />

französische Supermarktkette Carrefour.<br />

• Der Bahntechnikhersteller Alstom hat am Standort<br />

Salzgitter einen Personenzug mit Wasserstoffantrieb<br />

entwickelt und gebaut, der bereits im Lini-<br />

Bild: Porsche Consulting<br />

Für Christian Dittmer-<br />

Peters, Partner bei<br />

Porsche Consulting,<br />

werden beim Ökosystem<br />

Wasserstoff die<br />

Karten neu gemischt.<br />

Gelegenheit zum Netzwerken<br />

Es gibt inzwischen diverse Netzwerke und Initiativen, die<br />

das Ziel haben, die industrielle Nutzung von Wasserstofftechnologien<br />

zu fördern – zum Beispiel:<br />

• Clean Intralogistics Net: Zusammenschluss von elf Unternehmen<br />

aus der Intralogistik, einschließlich Zulieferer<br />

(www.cleanintralogistics.net)<br />

• NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und<br />

Brennstoffzellentechnologie (www.now-gmbh.de )<br />

• VDMA Arbeitsgemeinschaft „Power to X for Applications“<br />

(https://p2x4a.vdma.org)<br />

• VDMA Arbeitsgemeinschaft Brennstoffzellen<br />

(https://bz.vdma.org)<br />

Ein Lektüre-Tipp: Das Fraunhofer Institut ISE hat<br />

(im Oktober 2019) eine „Wasserstoff-Roadmap für Deutschland“<br />

herausgegeben. Sie prognostiziert die Marktentwicklung<br />

der Wasserstoffwirtschaft für die nächsten Jahrzehnte.<br />

Mehr dazu unter http://hier.pro/wHkxa<br />

» Jetzt gilt es, die eigene<br />

Positionierung neu auszuloten<br />

und entsprechend<br />

unternehmerisch zu handeln. «<br />

Christian Dittmer-Peters, Porsche Consulting<br />

Statt auf den Aufbau zentraler Infrastruktur zu<br />

warten, sollten Unternehmen für ihre Wasserstoffprodukte<br />

selbst den Weg bahnen, indem sie gemeinsam<br />

mit Partnern für dezentrale Infrastrukturlösungen<br />

sorgen, so der Berater. Damit erschließen sie sich<br />

neues Know-how und Geschäft und positionieren<br />

sich ideal in einem vielversprechenden Markt<br />

Marktidee: Dezentrale<br />

Energiespeicherung mit Wasserstoff<br />

Eine weitere Marktidee ist die Entwicklung von kleineren<br />

Elektrolyseuren und Brennstoffzellen, die<br />

dezentral dort zum Einsatz kommen, wo regenerative<br />

Energie produziert wird – zum Beispiel durch Indus-<br />

38 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


trieunternehmen mit Solar- oder Windkraftanlagen<br />

auf dem Firmengelände. So kann erzeugte Energie<br />

direkt vor Ort gespeichert werden. Solche Technologien,<br />

die das Energienetz flexibler machen, werden<br />

nach Einschätzung von Porsche Consulting künftig<br />

gefragt sein. Denn aktuell diskutiert die Bundesregierung<br />

die Möglichkeit, bei einer Überlast von Stromnetzen<br />

gezielt Verbraucher vom Netz zu nehmen.<br />

Gleichzeitig wurden 2020 rund 1,3 Mrd. Euro an Entschädigungen<br />

an Erzeuger nachhaltigen Stroms gezahlt,<br />

die wegen Überkapazitäten<br />

ihre Anlagen drosseln<br />

oder vom Netz nehmen<br />

mussten. Das Problem liegt<br />

hier in der schwankenden<br />

Verfügbarkeit von grünem<br />

Strom, gepaart mit Nach -<br />

fragespitzen. In beiden Fällen<br />

kann die dezentrale Energiespeicherung<br />

in Form von<br />

Wasserstoff helfen.<br />

Und natürlich sind produzierende Unternehmen<br />

auch aufgerufen, sich mit der Nutzung von Wasserstofftechnologien<br />

zu beschäftigen und damit einen<br />

Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen, CO 2<br />

-neutralen<br />

Produktion zu gehen. Marktreife Möglichkeiten<br />

wie etwa Wasserstoff-betriebene Flurförderzeuge<br />

stehen ihnen zur Verfügung, und wenn deren Hersteller<br />

– wie Porsche Consulting es empfiehlt – in<br />

Netzwerken denken und neue Geschäftsmodelle erproben,<br />

liefern sie die H 2<br />

-Tankstelle gleich mit.<br />

Perspektiven auch für<br />

die Zulieferer<br />

Von der nationalen Wasserstoffstrategie<br />

können Maschinenbauer<br />

profitieren, die<br />

Anlagen für die Wasserstofftechnik<br />

entwickeln und bauen<br />

und sich damit einen neuen<br />

Markt erschließen. Ebenso<br />

bietet dieser Markt Zukunftschancen<br />

auch für die<br />

Zulieferer, vor allem aus der<br />

Prozesstechnik. Das betrifft<br />

unter anderem die Hersteller<br />

von Komponenten wie Pumpen,<br />

Ventilen, Verdichtern,<br />

Rohrleitungen, Dichtungen,<br />

Abfüll- und Verladeanlagen<br />

sowie von entsprechender<br />

Automatisierungstechnik.<br />

Der Markteintritt dürfte<br />

ihnen aus technischer Sicht<br />

keine großen Hürden bereiten.<br />

Expertise im Explosionsschutz<br />

ist allerdings hilfreich,<br />

denn Wasserstoff ist<br />

zündfähig. Und Kompetenz<br />

in der Dichtungstechnik wird<br />

ebenso gefordert: Als Element<br />

mit der Ordnungszahl<br />

eins ist das Wasserstoffmolekül<br />

sehr klein.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 39


TECHNIK & WISSEN » Interview<br />

Maxon-Ingenieur Marco Sicher zur Entwicklung bei Drohnenmotoren<br />

„In der Kommunikationsfähigkeit<br />

steckt ein großes Potenzial“<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Im Bereich der Drohnen -<br />

antriebe hat Maxon neue, Immer mehr professionell eingesetzte Drohnen fliegen mit Antrieben von<br />

spezifisch dafür ausgelegte Maxon. Mit seinen Motoren trägt der Schweizer Zulieferer zur Sicherheit und<br />

Motoren mit darauf abgestimmter<br />

elektronischer<br />

Zuverlässigkeit der Luftfahrtzeuge bei. Zugleich steht die Systemoptimierung<br />

aller Bauteile des komplexen Systems Drohne im Fokus. Der große Sprung dürfte<br />

Steuerung entwickelt.<br />

wohl in der Vernetzung, Kommunikation und Intelligenz der Systeme liegen, sagt<br />

Marco Sicher, Business Development Engineer Aerospace bei Maxon.<br />

» Dietmar Kieser, stv. Chefredakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Herr Sicher, welche Bedeutung hat für<br />

den Antriebsspezialisten Maxon das<br />

Einsatzfeld der Drohnen?<br />

Maxon-Produkte werden seit Jahren immer<br />

mehr in traditionellen Aerospaceund<br />

Raumfahrt-Anwendungen erfolgreich<br />

eingesetzt. Die unbemannten Luftfahrtzeuge<br />

gewinnen gerade im Markt der<br />

industriellen Aerospace und Raumfahrt<br />

an Bedeutung. Der Markt entwickelt sich<br />

von einem tendenziell eher Hobby-orientierten<br />

Umfeld zu einem professionell<br />

aufgestellten Marktsegment. Hier möchte<br />

Maxon aktiv teilhaben und für die Sicherheit<br />

und Zuverlässigkeit der Produkte sorgen<br />

und zum Wachstum beitragen.<br />

Begeben Sie sich mit dem Drohnen -<br />

motor auf neue Wege?<br />

Nein, nicht direkt. Obwohl es sich um ein<br />

neues Einsatzgebiet der Maxon-Motoren<br />

handelt, kennen wir die hohen Aerospace-<br />

Anforderungen sowie die dafür notwendige<br />

Motor- und Steuerungstechnologie<br />

genau. Dieses Wissen konnte das Team<br />

übertragen und dafür Synergien nutzen.<br />

Im Bereich neuer Themen wie der Propeller-Aerodynamik<br />

wurden ein starkes Netzwerk<br />

und neues Know-how aufgebaut.<br />

Heben Drohnen mit integriertem Maxon-Antrieb<br />

bereits ab und mit wem<br />

kooperieren Sie dabei?<br />

Für Maxon-Entwickler Marco Sicher kann der<br />

Komponentenlieferant einen großen Unterschied<br />

ausmachen und zur Weiterentwicklung der Drohnen-Technologie<br />

beitragen.<br />

» Die Sicherheit und<br />

Verlässlichkeit der<br />

Komponenten steht<br />

absolut im Fokus. «<br />

Bild: Maxon<br />

Maxon-Antriebe werden weltweit bei<br />

verschiedenen Kunden getestet, sowohl<br />

unter Laborbedingungen als auch unter<br />

realen Bedingungen bei Flugtests im<br />

Feld. Um selbst wichtige Erfahrungen<br />

und Erkenntnisse aus den Flugversuchen<br />

zu gewinnen, hat das Maxon-Team zudem<br />

selbst eine Test-Drohne mit den<br />

Komponenten aus unserem Drohnen-<br />

Portfolio gebaut. Parallel dazu nutzen wir<br />

die Nähe zu Universitäten, Mitgliedschaften<br />

in Verbänden sowie neue Partnerschaften,<br />

zum Beispiel im Bereich<br />

Propeller, um Know-how zu generieren<br />

und als gesamtheitlicher Partner auftreten<br />

zu können.<br />

Welche Anforderungen muss ein Motor<br />

erfüllen, damit Drohnen möglichst lange<br />

Missionen, aber auch Indoor-Flüge<br />

unternehmen können?<br />

Eine lange Flugzeit wird dann erreicht,<br />

wenn das komplette Antriebssystem optimal<br />

zusammenarbeitet und das Maximum<br />

aus der in der Batterie gespeicherten<br />

Energie herausholt. Das heißt konkret,<br />

die Motoren müssen möglichst effizient<br />

arbeiten und auf den Propeller, die elektronische<br />

Steuerung (ESC) und auch auf<br />

die Flugmission abgestimmt sein. Nicht<br />

zu vernachlässigen ist der Einfluss der<br />

Umwelt auf den Motor während den<br />

verschiedenen Missionen, beispielsweise<br />

hohe und niedrige Temperaturen oder<br />

Feuchtigkeit. Im Gegensatz dazu stellen<br />

Flüge in geschlossenen Räumen andere<br />

Anforderungen an das Antriebssystem<br />

wie beispielsweise kompakte Baugröße<br />

oder Geräuschemissionen.<br />

40 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Bei Drohnenanwendungen spielt der Energieverbrauch<br />

eine wichtige Rolle. Für höhere Leistungsdichte<br />

und Effizienz sorgen flache bürstenlose<br />

Gleichstrom-Servomotoren.<br />

Erfordern Drohnenmotoren einen neuen<br />

Entwicklungsansatz?<br />

Bild: Maxon<br />

Grundsätzlich sind wir es gewohnt, Antriebe<br />

und Systeme für höchst anspruchsvolle<br />

Anwendungen zu entwickeln. Daher<br />

ist unser Entwicklungsansatz gut geeignet.<br />

Besonderer Fokus bei Drohnenmotoren<br />

wird allerdings auf das Gewicht gelegt,<br />

bei gleichzeitig sehr hohen Qualitäts-<br />

und Leistungsanforderungen. Zusätzlich<br />

kommt die Systemkomplexität<br />

des Drohnenantriebes hinzu, wobei aerodynamische<br />

Effekte des Propellers sowie<br />

die aktive Kühlung durch den Luftstrom<br />

einen wesentlichen Einfluss auf das Motordesign<br />

haben.<br />

Können Sie hier von Produktinnovation<br />

sprechen oder geht es eher darum, das<br />

Gesamtkonzept Drohne zu optimieren?<br />

Das Zusammenspiel aller Bauteile ist für<br />

einen bestmöglichen Einsatz entscheidend.<br />

Es geht also primär darum, ein System<br />

zu entwickeln, in dem alle Komponenten<br />

aufeinander abgestimmt sind. Die<br />

Motor- und auch Steuerungstechnologie<br />

an sich ist für Maxon nichts Neues, sondern<br />

spezifisch auf diesen neuen Markt<br />

optimiert.<br />

Welche technologischen Sprünge sind<br />

hier noch denkbar?<br />

Neue Materialien und Technologien führen<br />

zu immer stärkeren und kompakteren<br />

Motoren. An der Systemoptimierung aller<br />

Bauteile arbeitet Maxon bereits heute.<br />

Der große Sprung dürfte allerdings<br />

eher in der Vernetzung, Kommunikation<br />

und Intelligenz der Systeme liegen. Es<br />

wird immer wichtiger, dass in einem solchen<br />

komplexen System die Bauteile untereinander<br />

kommunizieren und wichtiges<br />

Feedback an den Betreiber melden<br />

können.<br />

Welches Innovationspotenzial hat der<br />

Drohnenantrieb?<br />

In der genannten Kommunikationsfähigkeit<br />

steckt ein großes Potenzial. Zusätzlich<br />

sehen wir auch im Bereich von Predictive<br />

Maintenance große Entwicklungschancen<br />

und Möglichkeiten. Dabei handelt<br />

es sich um gezielte und vorbeugende<br />

Wartung der Systeme und des Antriebes.<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 41


TECHNIK & WISSEN » Interview<br />

Maxon im Überblick<br />

Maxon entwickelt und baut bürstenbehaftete und bürstenlose DC-<br />

Motoren. Die Produktpalette umfasst zudem Getriebe, Encoder,<br />

Steuerungen sowie komplette mechatronische Systeme. Das Aerospace-Team<br />

unterstützt Kunden sowohl bei einfachen Anwendungen<br />

als auch bei komplexen, mehrjährigen Entwicklungsprojekten.<br />

Das Wissen aus den zahlreichen Spezialprojekten, wie etwa die<br />

Antriebe in den Mars-Missionen, haben die Maxon- Ingenieure auf<br />

andere Aerospace-Projekte übertragen und für die Serienfertigung<br />

weiterentwickelt. Möglich wird dies durch modernste Technik und<br />

intensive Labortests.<br />

www.maxongroup.de<br />

regulatorischen Umfeld etablieren müssen,<br />

sowie generell im Aerospace-Bereich,<br />

ist ein störungsfreier Betrieb unablässig.<br />

Die Reduktion des Gewichts der Komponenten<br />

bei allen Fluggeräten ist ein weiterer<br />

wichtiger Aspekt. Dies ist in Kombination<br />

mit hohen Ansprüchen an die<br />

Qualität und die Umweltanforderungen<br />

ein anspruchsvoller Drahtseilakt zwischen<br />

Robustheit und gewichtsoptimiertem<br />

Design.<br />

Drohnen sind nichts Neues. Was können<br />

Sie als Komponentenlieferant dazu<br />

beitragen, dass sich die Drohnentechnik<br />

insgesamt weiterentwickelt?<br />

Setzen Sie auch Katalogprodukte ein,<br />

die spezifisch angepasst werden?<br />

Im Bereich der Drohnenantriebe, also der<br />

Motoren, welche die Propeller antreiben,<br />

hat Maxon neue, spezifisch dafür ausgelegte<br />

Motoren mit darauf abgestimmter<br />

elektronischer Steuerung entwickelt. Die<br />

grundlegende Motortechnologie entspringt<br />

aber bewährten Katalogprodukten<br />

für verschiedenste Industrieanwendungen.<br />

In anderen Teilen der Drohne, wie<br />

etwa Gimbal-Systemen oder Greifmechanismen,<br />

setzen wir auf bewährte Katalogprodukte,<br />

die je nach Kundenanforderungen<br />

optimiert und modifiziert werden.<br />

Was ist aus Sicht des Motorenliefer -<br />

anten bei unbemannten Fluggeräten<br />

anders gegenüber bodengebundenen<br />

Transportsystemen?<br />

Die Sicherheit und Verlässlichkeit der<br />

Komponenten steht absolut im Fokus.<br />

Besonders bei neuen Technologien, die<br />

sich erst noch in der Öffentlichkeit und im<br />

Drohnen gibt es zwar seit einigen Jahren,<br />

doch erst jetzt passiert der große Sprung<br />

von Hobby- zu professionellen Anwendungen<br />

und Services. Das professionelle<br />

Umfeld stellt andere und vor allem deutlich<br />

höhere Anforderungen an alle Elemente<br />

der Drohnen. Hier kann der Komponentenlieferant<br />

mit zuverlässigen, qualitativ<br />

hochwertigen und sicheren Produkten<br />

einen großen Unterschied ausmachen<br />

und zur Weiterentwicklung der<br />

Drohnentechnologie beitragen.<br />

Wie eng ist hier Ihre Zusammenarbeit<br />

mit dem Systemhersteller?<br />

In allen Industrien versucht Maxon eine<br />

enge Beziehung mit Kunden zu pflegen,<br />

denn nur so sind die bestmöglichen Lösungen<br />

realisierbar. Auch bei Drohnen<br />

trifft das zu. Nur in Zusammenarbeit mit<br />

dem Systemhersteller können die individuellen<br />

Anforderungen herauskristallisiert<br />

und in der Entwicklung adressiert<br />

werden. Das reicht von einfachen Modi -<br />

fikationen bis hin zu kundenspezifischen<br />

Antrieben und Steuerungen. Im Entwicklungsprozess<br />

werden zudem Rückmeldungen<br />

vom Systemhersteller in der Weiterentwicklung<br />

und in Optimierungen<br />

verwendet.<br />

Bild: Maxon<br />

Die Antriebe einer Drohne müssen<br />

möglichst effizient arbeiten und<br />

auf den Propeller, die elektronische<br />

Steuerung und auch auf die Flugmission<br />

abgestimmt sein.<br />

42 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Nachhaltige Mobilität<br />

BMW setzt sich unter Strom<br />

Sauber, sicher und digital – die deutschen Autokonzerne und ihre Zulieferer gehen die Trans -<br />

formation des Individualverkehrs inzwischen mit voller Kraft an. BMW setzt bei seinen Modellen<br />

der „Neuen Klasse“ neben „E-Mobility first“ auch auf Recycling. Einen Vorgeschmack auf<br />

die Modellpalette ab 2025 gibt der noch dieses Jahr verfügbare BMW iX.<br />

Bild: BMW<br />

Im Werk Dingolfing<br />

nutzt BMW für die<br />

Fahrzeugproduktion<br />

wie auch für die Fertigung<br />

der Batteriezellen<br />

des neuen iX zu 100 %<br />

Ökostrom aus zerti -<br />

fizierten Quellen.<br />

Bis Ende 2023 wollen die deutschen<br />

Automobilkonzerne ihr Angebot an<br />

E-Autos verdoppeln – von derzeit 70 auf<br />

150 Modelle. Auf dem Weg zu CO -Neutralität<br />

richten Mercedes-Benz wie auch<br />

2<br />

Volkswagen ihre Strategie konsequent auf<br />

„Electric First“ aus. Nun gibt auch BMW<br />

dem Stromantrieb den Vorzug. Die „Neue<br />

Klasse“, wie Konzernchef Oliver Zipse<br />

sagte, sei für BMW „der Nukleus, um das<br />

Auto von Grund auf neu zu denken“. Ab<br />

2025 sei mit neuen Fahrzeugen zu rechnen,<br />

die über eine vollständig neue IT-<br />

Architektur und eine neu entwickelte Antriebs-<br />

und Batteriegeneration verfügen<br />

und zudem verstärkt auf Nachhaltigkeit<br />

im Sinne einer Kreislaufwirtschaft setzen<br />

würden, so Zipse. BMW will in den nächsten<br />

zehn Jahren etwa 10 Mio. vollelektrische<br />

Autos auf die Straße zu bringen.<br />

Eingeleitet wird das neue Zeitalter bei<br />

BMW von dem Modell iX, das Ende 2021<br />

in zwei Varianten auf den Markt kommen<br />

soll. Im neuen Technologieflaggschiff sei<br />

neben den jüngsten Innovationen bei automatisiertem<br />

Fahren, Bedienung, Vernetzung<br />

und digitalen Services auch das Verständnis<br />

von Nachhaltigkeit konsequent<br />

umgesetzt. Derzeit steht beim iX die finale<br />

Phase des Serienentwicklungsprozesses<br />

an. Er ist das erste Modell, das auf einem<br />

neuen, modular skalierbaren Baukasten<br />

der Gruppe basiert.<br />

Rohstoffgewinnung unter<br />

Kontrolle<br />

Bei Entwicklung und Fertigung wird<br />

Nachhaltigkeit großgeschrieben. Der Konzern<br />

will die Rohstoffgewinnung genauestens<br />

kontrollieren, die Karossen ausschließlich<br />

mit Ökostrom fertigen und einen<br />

hohen Anteil an Natur- und Recycling-Materialen<br />

einsetzen. So werden die<br />

für die Batterien benötigten kritischen<br />

Materialien Kobalt und Lithium aus Australien<br />

und Marokko beschafft und an die<br />

Hersteller der Batteriezellen geliefert. Die<br />

Produzenten müssen Umwelt- und Sozi-<br />

alstandards einhalten und Menschenrechte<br />

achten. Das für die Fertigung der<br />

Zellen zuständige Werk in Dingolfing<br />

werde dafür 100 % Ökostrom nutzen.<br />

Überdies bezieht das Werk seit Februar<br />

2021 Aluminium, bei dessen Herstellung<br />

Strom aus Solaranlagen eingesetzt wird.<br />

Zur ressourcenschonenden Produktion<br />

des BMW iX würde auch ein hoher Anteil<br />

an Sekundär-Aluminium und wiederverwertetem<br />

Kunststoff beitragen.<br />

Weniger kritische Rohstoffe sollen auch<br />

in den Elektromotoren des BWM iX verbaut<br />

sein. Statt seltenen Erden arbeiten<br />

die Aggregate mit einer stromerregten<br />

Synchronmaschine. Der Rotor in den Motoren<br />

wird durch die Zufuhr von elektrischer<br />

Energie angeregt und nicht mehr<br />

von Permanentmagneten. Die Antriebseinheit<br />

selbst integriert E-Motor-, Leistungselektronik<br />

und Getriebe in einem<br />

Gehäuse. Damit verbunden sei eine um<br />

30 % höhere Leistungsdichte gegenüber<br />

früheren Stromantrieben, heißt es. (dk)<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 43


» TECHNIK & WISSEN<br />

Unternehmen treiben die Entwicklung Software-definierter Fahrzeuge voran<br />

Autonomes Fahren wird greifbarer<br />

Die Akzeptanz für das automatisierte Fahren wächst: Mehr als die Hälfte der Deutschen erwartet<br />

sogar positive Effekte auf Klima und Verkehrsfluss durch selbstfahrende Autos. Daher arbeiten<br />

Automobilzulieferer Bosch und OEM VW intensiv mit dem IT-Anbieter Microsoft an Angeboten:<br />

jüngst etwa jeweils an einer Softwareplattform für die nahtlose Vernetzung von Autos und Cloud.<br />

» Nora Nuissl, Redakteurin <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Die Angst vor dem automatisierten<br />

und gar autonomen Fahren nimmt<br />

in Deutschland ab, wie eine aktuelle<br />

Bitkom-Umfrage im Januar dieses<br />

Jahres ermittelte.<br />

Es ist kein gefürchtetes Thema mehr –<br />

im Gegenteil: Mehr als die Hälfte von<br />

1003 befragten Personen sehen in selbstfahrenden<br />

Autos den Vorteil, dass die<br />

Umweltbelastung durch einen geringeren<br />

Kraftstoffverbrauch sinkt, weil die optimale<br />

Strecke mit angepasster Geschwindigkeit<br />

genutzt wird. Knapp 49 % erwarten<br />

zudem einen besseren Verkehrsfluss<br />

für alle Fahrzeuge – wovon ebenfalls die<br />

Umwelt profitieren würde. Das ist das<br />

Ergebnis einer Studie von Bitkom Research<br />

im Auftrag des Digitalverbands<br />

Bitkom, bei der sich im Januar 2021 1003<br />

Personen ab 16 Jahren zu Vor- und Nachteilen<br />

des autonomen Fahrens äußerten.<br />

„Vernetzte Mobilität mit autonomen<br />

Fahrzeugen bedeutet weniger Stop-and-<br />

Go in den Innenstädten und angepasste<br />

Fahrweise außerorts. Auf diese Weise<br />

lässt sich der Ressourcenverbrauch des<br />

motorisierten Individualverkehrs reduzieren“,<br />

betont Bitkom-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Bernhard Rohleder. „Deutschland<br />

hat gerade ein Gesetz zum autonomen<br />

Fahren auf den Weg gebracht, mit dem es<br />

in Europa und auch international eine<br />

Vorreiterrolle einnimmt. Die Frage ist<br />

längst nicht mehr, ob autonomes Fahren<br />

kommt, sondern nur noch: wann und<br />

wie,“ so Rohleder weiter.<br />

Damit spielt Rohleder auf den Gesetzesentwurf<br />

an, den das Bundeskabinett<br />

am 10. Februar 2021 zum autonomen<br />

Fahren beschlossen hat. Mit dem vom<br />

Bundesministerium für Verkehr und digitale<br />

Infrastruktur (BMVI) vorgelegten<br />

Entwurf sollen die Voraussetzungen für<br />

Bild: scharfsinn86/stock.adobe.com<br />

den Einsatz autonomer Fahrzeuge im<br />

öffentlichen Straßenverkehr in ganz<br />

Deutschland geschaffen werden – allerdings<br />

nur in vorher von den zuständigen<br />

Landesbehörden festgelegten „Betriebsbereichen“,<br />

wie es heißt. Seit dem 21. Juni<br />

2017 gilt das Gesetz zum automatisierten<br />

Fahren, das den Betrieb hochautoma -<br />

tisierter Fahrzeuge regelt. Diese können<br />

unter bestimmten Voraussetzungen selbständig<br />

die Fahraufgabe übernehmen, ein<br />

Fahrer ist aber weiterhin notwendig. Mit<br />

Inkrafttreten des jüngst vorgelegten Gesetzes<br />

wäre Deutschland das erste Land<br />

weltweit, das fahrerlose Kraftfahrzeuge<br />

im Regelbetrieb sowie im gesamten nationalen<br />

Geltungsbereich erlaubt.<br />

Autonomes Fahren wird sich<br />

nur langsam durchsetzen<br />

Erfolge in puncto Rechtslage sowie bei<br />

Forschung und Entwicklung sind das eine<br />

– die Realität auf den Straßen ist eine andere.<br />

Denn eine Studie des Prognos-Forschungsinstituts<br />

zum autonomen Fahren<br />

für den ADAC zeigt: Automatisiertes Fahren<br />

wird sich nur langsam durchsetzen.<br />

Das liege vor allem daran, dass Autos<br />

durchschnittlich bis zu 20 Jahre im Einsatz<br />

sind. Daher würden sich neue Technologien<br />

nur allmählich im Gesamtbestand<br />

bemerkbar machen.<br />

Laut Prognos wird der Anteil von Neufahrzeugen,<br />

bei denen sich der Fahrer auf<br />

allen Autobahnen komplett von der Fahr-<br />

44 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


aufgabe abwenden kann, im „optimis -<br />

tischen“ Fall von 2,4 % im Jahr 2020 auf<br />

immerhin 70 % im Jahr 2050 steigen. Ab<br />

2030 werden dann Pkw mit Citypilot, also<br />

der Fähigkeit, sowohl auf der Autobahn<br />

als auch in der Stadt allein zu fahren, allmählich<br />

auf den Straßen auftauchen. Und<br />

erst nach 2040 werden in größerer Zahl<br />

Autos angeboten, die völlig autonom von<br />

Tür zu Tür kommen, also auch auf Landstraßen<br />

keinen Fahrer mehr benötigen.<br />

Den Forschern zufolge werden demnach<br />

normale Fahrzeuge noch bis weit ins 21.<br />

Jahrhundert hinein neben vollautoma -<br />

tisierten unterwegs sein. Damit relativiere<br />

sich auch die Hoffnung auf schnelle<br />

Sicherheitsgewinne durch autonome Pkw<br />

in den nächsten Jahrzehnten. Dass immer<br />

weniger Menschen im Straßenverkehr<br />

sterben oder verletzt werden, liegt eher<br />

an der Verbreitung leistungsfähiger Assistenzsysteme:<br />

So greifen Helfer wie der<br />

Notbremsassistent schon heute ein, wenn<br />

der Mensch einen Fehler macht.<br />

Der Stuttgarter Automobilzulieferer<br />

Bosch treibt das Thema autonomes Fahren<br />

schon seit wenigen Jahren<br />

intern stark an: 2019 erklärte<br />

CEO Volkmar Denner „Autos<br />

ohne Lenkrad und Pedal“ zum<br />

„Game Changer für die individuelle<br />

Mobilität im kommenden<br />

Jahrzehnt“. Der Konzern<br />

investiert viel Geld in das Zukunftsfeld:<br />

„Allein bis 2022 rechnen wir<br />

mit Vorleistungen in Höhe von vier Milliarden<br />

Euro“, sagte Denner.<br />

Nun arbeitet der Zulieferer gemeinsam<br />

mit dem IT-Riesen Microsoft an einer<br />

Softwareplattform für die nahtlose Vernetzung<br />

von Autos und Cloud. Ziel der<br />

Kooperation ist es, Fahrzeugsoftware<br />

künftig schneller, einfacher und während<br />

des gesamten Autolebens weiter entwickeln<br />

zu können sowie diese über die<br />

Cloud auf die Steuergeräte und Fahrzeugrechner<br />

aufspielen zu können. Die Plattform<br />

basiert auf der Cloudlösung Microsoft<br />

Azure und beinhaltet auch Softwarebausteine<br />

von Bosch.<br />

Da in den kommenden Fahrzeuggenerationen<br />

Software eine immer wichtigere<br />

Rolle spielt, erfolgen auch Updates und<br />

Upgrades künftig häufiger. Wegen hoher<br />

Der Automobil -<br />

zulieferer Bosch hat<br />

die Bedeutung von<br />

Fahrzeugsoftware früh<br />

erkannt und investiert<br />

jährlich rund 3 Mrd.<br />

Euro in die Entwicklung<br />

solcher Funktionen.<br />

Nun arbeitet der<br />

Konzern gemeinsam<br />

mit Microsoft an einer<br />

Softwareplattform für<br />

die Vernetzung von<br />

Autos und Cloud.<br />

Bild: Bosch<br />

»Die Frage ist längst nicht mehr,<br />

ob autonomes Fahren kommt,<br />

sondern nur noch: wann und wie.«<br />

Dr. Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer<br />

Sicherheitsanforderungen während der<br />

gesamten Fahrzeuglebensdauer sind<br />

drahtlose Software-Updates und digitale<br />

Dienste für Autos noch aufwendig. Zusätzliche<br />

Komplexität entsteht durch<br />

zahlreiche verschiedene Baureihen und<br />

Modellvarianten. Bosch bringt in die Entwicklungskooperation<br />

daher laut eigenen<br />

Aussagen einerseits sein Verständnis von<br />

elektrischen und elektronischen Architekturen,<br />

Steuergeräten und Fahrzeugcomputern<br />

ein, das für die Over-the-Air-Updates<br />

der Fahrzeuge erforderlich ist. Andererseits<br />

steuert das Unternehmen sein<br />

Know-how sowie softwarebasierte Produkte<br />

für Autos bei. Dazu gehören die Basissoftware<br />

und sogenannte Middleware<br />

für Fahrzeugcomputer und Steuergeräte,<br />

ebenso wie cloudbasierte Softwarebausteine,<br />

um drahtlose Aktualisierungen auf<br />

ganze Fahrzeugflotten aufzuspielen.<br />

Bosch und Microsoft planen zudem, bestehende<br />

Softwarewerkzeuge weiterzuentwickeln:<br />

Sie sollen es Autoherstellern<br />

und Zulieferern ermöglichen, ihre eigene<br />

Softwareentwicklung zu vereinfachen<br />

und zu beschleunigen, dabei jedoch weiterhin<br />

die hohen Sicherheitsanforderungen<br />

der Automobilindustrie einzuhalten.<br />

Die Unternehmen wollen außerdem die<br />

vollintegrierte Git-Hub-Enterprise-Platt-<br />

form nutzen. Es ist zudem geplant, wichtige<br />

Teile der neuen Softwareplattform<br />

als Open Source auf Github.com für Entwickler<br />

bereitzustellen. Beide Unternehmen<br />

planen, dass erste Fahrzeugproto -<br />

typen die neue Softwareplattform bis<br />

Ende 2021 nutzen können.<br />

Auch der OEM Volkswagen holt sich für<br />

die Entwicklung von Software für selbstfahrende<br />

Autos Microsoft an Bord. Der<br />

Autohersteller will seinen Kunden ebenfalls<br />

schneller automatisierte<br />

Fahrfunktionen anbieten. Der<br />

Automobilkonzern kooperiert<br />

bereits seit 2018 mit Microsoft<br />

beim Aufbau einer Cloud-<br />

Plattform für den Datenaustausch<br />

zwischen vernetzten<br />

Fahrzeugen. Microsofts Cloud-<br />

Dienste sollen nun beim Aufbau einer<br />

Plattform für Entwickler zum Einsatz<br />

kommen, wie die Unternehmen kürzlich<br />

mitteilten. Volkswagen erhoffe sich davon<br />

unter anderem schnellere Entwicklungszyklen,<br />

wie Dirk Hilgenberg, CEO der<br />

Car.Software-Organisation im VW-Konzern,<br />

erklärte. Dabei geht es auch um<br />

Software-Updates, die wie bei Tesla per<br />

Funk vorgenommen werden. „Diese Funktionalität<br />

muss da sein. Wenn man das<br />

nicht kann, wird man Boden verlieren“,<br />

sagte Hilgenberg der Nachrichtenagentur<br />

Reuters. Microsofts Cloud-Vizepräsident<br />

Scott Guthrie verglich das mit Smart -<br />

phones, die inzwischen regelmäßig im<br />

Hintergrund Updates vornähmen.<br />

Mit diesen Entwicklungen wird das<br />

Thema automatisiertes und gar autonomes<br />

Fahren weiter an Fahrt aufnehmen.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 45


Die Lapp Mobility GmbH bietet<br />

Kabelversionen für das Laden von<br />

Elektroautos im öffentlichen<br />

Raum oder an einer normalen<br />

Steckdose an.<br />

Bild: Lapp Mobility<br />

Kabel und Ladestationen für E-Fahrzeuge<br />

Einfach an der Steckdose laden<br />

Lapp Mobility, eine Tochter des Kabel- und Verbindungstechnikanbieters Lapp, ist auf die<br />

Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Ladesystemen für Elektroautos spezialisiert.<br />

Mit einer mobilen Ladestation und einem Ladekabel mit Formgedächtnis bietet der Hersteller<br />

Lösungen, um die Akzeptanz für die Elektromobilität voranzutreiben.<br />

» Irmgard Nille, freie Journalistin im Auftrag der U.I. Lapp GmbH, Stuttgart<br />

2020 wurden rund 207 % mehr Elektroautos neu<br />

zugelassen, während die Gesamt-Pkw-Zulassungszahlen<br />

um 19,1 % im Vergleich zum Vorjahr<br />

zurückgingen. Damit steigt der Marktanteil der Elektroautos<br />

auf insgesamt 6,7 %, wie die Zahlen des<br />

Verbands der Automobilindustrie (VDA) zeigen.<br />

Doch viele Verbraucher sind noch abwartend: „In<br />

den Köpfen der Verbraucher haben sich einfach zu<br />

viele Gegenargumente festgesetzt. Elektroautos<br />

müssen deshalb vielmehr zu einem emotionalen<br />

Must-Have werden“, betont Georg Stawowy, Vorstand<br />

für Innovation und Technik beim schwäbischen<br />

Verbindungstechnikspezialisten Lapp Holding AG. Es<br />

müsse schick und trendy werden, smarte und intelligente<br />

Mobilitätslösungen im Alltag zu nutzen – anstelle<br />

einen SUV als Status-Symbol zu haben. Um<br />

dieses gesellschaftliche Umdenken zu erreichen,<br />

müssten laut Stawowy aber auch die Politik und insbesondere<br />

die Automobilindustrie ihre Marketingstrategien<br />

komplett ändern. Das helfe auch Automobilherstellern,<br />

langfristig zukunftsfähig zu sein.<br />

Er führt folgende Gegenargumente gegen bisher<br />

häufig genannte Hindernisse zur verbreiteten Nutzung<br />

von Elektroautos an:<br />

• Die Reichweite von E-Autos werde sich laut<br />

Statista.com von 2017 bis 2022 mit 491 km fast<br />

verdoppeln. Der BMW i3 fährt schon heute bis zu<br />

359 km elektrisch. Der Audi e-Tron wird mit einer<br />

Reichweite von 446 km angegeben. Und der neue<br />

VW ID.3 hat sogar bis zu 550 km Reichweite.<br />

46 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


TECHNIK & WISSEN «<br />

• Die Lademöglichkeiten: An den Ladepunkten<br />

und an der Ladedauer wird es ebenfalls nicht<br />

scheitern. Die Zahl der Ladesäulen wächst. So<br />

gibt es aktuell rund 22.000 öffentliche Ladestationen<br />

in Deutschland. Allein der Energieversorger<br />

EnBW ermöglicht schon heute<br />

flächendeckendes Laden in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz (DACH). Es ist<br />

mit mehr als 40.000 Ladepunkten (inklusive<br />

Ladepunkte verschiedener Partner) laut der<br />

„E-Mobility Excellence“-Studie das größte<br />

Ladenetz in DACH.<br />

• Der Preis: E-Autos werden immer billiger.<br />

Aktuell sind E-Fahrzeuge noch teurer, weil<br />

Entwicklungskosten noch nicht amortisiert<br />

sind und es bei der Batterie<br />

noch Entwicklungsbedarf<br />

gibt. Aber der Verbraucher hat<br />

auch finanzielle Vorteile: Elektroautos<br />

werden mit bis zu<br />

9000 Euro gefördert.<br />

„Das Auto treibt nicht die Energiewende. Die<br />

Energiewende wird das E-Auto zu einem<br />

sinnfälligen Element machen“, davon ist der Innovationsvorstand<br />

überzeugt. Lapp verfügt schon seit<br />

Jahren über ein umfangreiches Portfolio für Verbindungslösungen<br />

für die erneuerbaren Energien. 2019<br />

hat die Holding zudem die Lapp Mobility GmbH<br />

gegründet. Grund für die Ausgliederung war die<br />

Fokussierung auf das stark wachsende Geschäft mit<br />

Ladelösungen für die Elektromobilität.<br />

Mit derzeit 75 Mitarbeitenden arbeitet das Team<br />

an Produkten und Ladelösungen, die das Laden einfach,<br />

flexibel und digital ermöglichen: So wurden<br />

etwa für den BMW i3, den Hyundai Kona oder den<br />

E-Caddy von Abt sowie für den Carsharing-Anbieter<br />

Drive Now in Kopenhagen maßgeschneiderte Ladeprodukte<br />

entwickelt. Aktuell wird auch für Jaguar<br />

Land Rover ein Ladesystem produziert.<br />

Eine Neuheit im Portfolio ist beispielsweise die<br />

Wallbox Light. Sie kann fest als Ladestation in der<br />

Garage installiert und bei Bedarf mit einem einfachen<br />

Handgriff als mobile Ladestation im Kofferraum<br />

verstaut werden. Mit dieser mobilen Ladestation<br />

Basic mit Typ 2-Kupplung und Schuko-Netzstecker<br />

kann ein E-Auto an jeder Haushaltssteckdose geladen<br />

werden. Die integrierte Steuer- und Schutzvorrichtung<br />

in der Controllbox (IC-CPD) übernimmt die<br />

Ladesteuerung. Das IC-CPD im Ladesystem von Lapp<br />

erfüllt die Norm IEC 62752 und hat vier LEDs zur<br />

Ladekontrolle und zur Anzeige von Störungen sowie<br />

einen Ein-Aus-Schalter. „Das IC-CPD ist eine transportable<br />

Ladestation, die den Komfort des<br />

Mode-2-Ladens deutlich steigert und aus dem ‚Notladekabel‘<br />

ein vollwertiges Ladesystem<br />

macht“, sagt Frank Hubbert, Geschäftsführer<br />

Lapp Mobility. Möglich ist<br />

das Laden mit 32 A einphasig<br />

und 16 A dreiphasig. Damit<br />

sind Leistungen bis 11 kW<br />

möglich.<br />

Des Weiteren hat der<br />

Hersteller verschiedene<br />

Mode-3-Ladekabel für<br />

die Ladesäule im Portfolio.<br />

Neben glatter und spiraliger<br />

Form gibt es auch das Helix-<br />

Ladekabel Typ 2 (bis 11 kW). Mit<br />

5 m Auszugslänge ermögliche es das<br />

einfache und schnelle Laden an öffentlichen<br />

Ladestationen und Wallboxen.<br />

Das Formgedächtnis des Ladekabels<br />

erleichtert laut Anbieter<br />

die Handhabung: Dank der<br />

Spannkraft des Kabels legt es sich<br />

nach dem Ladevorgang automatisch<br />

wieder in seine Ursprungsform<br />

zurück. Für den Anwender entfällt damit das<br />

zeitaufwendige Aufrollen, die Hände bleiben sauber<br />

und das Kabel ist schnell und sicher wieder im Auto<br />

verstaut. Bei gleicher Nutzlänge sei es 40 % leichter<br />

als herkömmliche gewendelte Kabel.<br />

Beim Laden gibt es allerdings noch viele Herausforderungen.<br />

Die verschiedenen Stecker, die oftmals<br />

eingeschränkte Zugänglichkeit von öffentlichen<br />

Ladestationen sowie die Preisintransparenz und das<br />

komplizierte Roaming bei den einzelnen Tarifen,<br />

führen zur Verwirrung und Verunsicherung bei den<br />

Kunden. Daher arbeitet der Stuttgarter Hersteller<br />

derzeit an einem Produkt, das aus zwei Ladekabeln<br />

eins macht. Damit sollen Gewicht und die Unordnung<br />

bei der Kabelaufbewahrung im Fahrzeug<br />

reduziert werden.<br />

Bild: Lapp Mobility<br />

Helix ist ein Ladekabel<br />

mit Formgedächtnis.<br />

www.lappmobility.com<br />

Bild: Lapp Mobility<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Gegen die breite Nutzung<br />

von Elektroautos sprechen<br />

derzeit die Reichweite,<br />

mangelnde Ladeinfrastruktur<br />

und der Preis. Das wird<br />

sich aber ändern.<br />

Die Wallbox Light von<br />

Lapp: Eine Ladestation für<br />

zuhause und unterwegs.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 47


» TECHNIK & WISSEN<br />

Metallische Bipolarplatten effektiv und effizient reinigen<br />

Perfekte Sauberkeit für<br />

maximalen Wirkungsgrad<br />

Als Kernelemente von Brennstoffzellenstacks sind metallische Bipolarplatten unter anderem<br />

für den Medientransport oder die Kühlung entscheidend. Wie gut sie ihre Aufgabe erfüllen,<br />

hängt unter anderem von der Sauberkeit des Materials sowie der gefügten Platte ab. Welche<br />

Verfahren sich fürs effektive und wirtschaftliche Reinigen eignen, hat Ecoclean untersucht.<br />

» Doris Schulz, Fachjournalistin in Korntal<br />

Durch die Ausstattung<br />

mit mehreren Düsen<br />

lässt sich mit der<br />

CO 2<br />

-Schneestrahlrei -<br />

nigung die gesamte<br />

Oberfläche von<br />

Bipolarplatten zügig<br />

und mit einem guten<br />

Ergebnis reinigen.<br />

Bild: Ecoclean<br />

48 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Insbesondere bei Fahrzeuganwendungen<br />

überzeugen metallische<br />

Bipolarplatten durch<br />

geringes Gewicht und<br />

Volumen sowie gute<br />

Kaltstartfähigkeit.<br />

Für den Wirkungsgrad<br />

spielt auch die Sauberkeit<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Bild: Ecoclean<br />

Brennstoffzellen zählen zu den<br />

Schlüsseltechnologien für die Elektrifizierung<br />

von Fahrzeugantrieben und<br />

spielen auch bei der Energiewende als<br />

stationäre Energiequelle eine wesent -<br />

liche Rolle. Kern eines Brennstoffzellensystems<br />

sind zu Stapeln – so genannten<br />

Stacks – verschaltete Bipolarplatten, die<br />

aus Anode und Kathode mit einer dazwischenliegenden<br />

protonenleitfähigen Folie<br />

bestehen.<br />

Bipolarplatten erfüllen unterschiedliche<br />

Aufgaben: Sie verbinden die Anode einer<br />

Zelle mit der Kathode der benachbarten<br />

Zelle physikalisch und elektrisch. Zuständig<br />

ist die Bipolarplatte auch für die Zuführung<br />

der Reaktionsgase Wasserstoff<br />

(Anodenseite) und Luft (Kathodenseite).<br />

Die Platten verfügen dafür auf beiden<br />

Seiten über eingearbeitete Strömungsprofile<br />

(Flowfield), deren Gestaltung entscheidend<br />

für den Wirkungsgrad des<br />

gesamten Aggregats ist. Darüber hinaus<br />

regeln die Bipolarplatten die Abgabe<br />

elektrischer Energie und den Abtransport<br />

von Wasserdampf. Eine weitere Funktion<br />

besteht im Wärmemanagement.<br />

Die Fertigung der Platten erfolgt aus<br />

unterschied lichen Materialien wie hochkonzentriertes<br />

Grafit, Grafit-Kunststoff-<br />

Mischungen und Metallen. Insbesondere<br />

beim Einsatz in Kraftfahrzeugen bieten<br />

metallische Bipolarplatten Vorteile. Sie<br />

liegen im geringen Gewicht und Volumen<br />

sowie einer guten Kaltstartfähigkeit.<br />

Darüber hinaus bieten metallische<br />

Bipolarplatten das Potenzial für eine vergleichsweise<br />

kosteneffiziente Serienproduktion,<br />

die durch Skaleneffekte noch<br />

verbessert werden kann.<br />

Sauberkeit sichert Haftfestigkeit<br />

Die Fertigung der Anode und Kathode<br />

metallischer Bipolarplatten erfolgt überwiegend<br />

aus 0,1 bis 0,2 mm dünnen<br />

Folien aus Edelstahllegierungen. Das Material<br />

wird üblicherweise von einem Coil<br />

abge wickelt, dessen Oberflächen nach der<br />

Herstellung mit unterschiedlichen Walzund<br />

Ziehfetten, Ölen, Emulsionen und<br />

nicht bekannten Fremdstoffen verunrei-<br />

Absorbance Units<br />

0.00 0.02 0.04 0.06 0.08<br />

nigt sind. Im nächsten Schritt werden die<br />

Anoden- und Kathodenfolien mechanisch<br />

oder mittels Hydroforming präzise umgeformt<br />

und die Außenkonturen, etwa<br />

durch Stanzen oder Lasern geschnitten.<br />

Aus diesen Prozessen verbleiben ebenfalls<br />

Reste der Bearbeitungsmedien auf den<br />

Platten. Beim anschließenden Fügen der<br />

Anoden- und Kathodenplatte, was häufig<br />

in einem Laserschweißprozess erfolgt,<br />

ent stehen Schmauchspuren und Oxide.<br />

Abschließend werden die Bipolarplatten<br />

beschichtet. Spätestens davor ist ein<br />

Reinigungsschritt erforderlich, um eine<br />

homogene Beschichtung mit guter Haftfestigkeit<br />

sicherzustellen.<br />

Bei eng gepackten Brennstoffzellen,<br />

mit denen auf kleinstem Raum eine hohe<br />

Leistung erzielt werden soll, empfiehlt es<br />

sich, bereits vor dem Fügen eine Reinigung<br />

durchzuführen. Sie verhindert, dass<br />

Verunreinigungen zwischen Anode und<br />

Kathode eingeschlossen werden, die sich<br />

durch die entstehende hohe Wärme -<br />

entwicklung lösen und die Mikrostruk -<br />

turen der Flowfields verstopfen können.<br />

Dies würde zu einer Verringerung des<br />

Wirkungsgrads führen. Gleichzeitig reduziert<br />

der zwischengeschaltete Reini-<br />

FT-IR Analyse – Lösliche Rückstände<br />

Bipolar Plate dampfgereinigt<br />

Bipolar Plate dampfgereinigt<br />

Castrol<br />

3500 3000 2500 2000 1500 1000<br />

Wavenumber cm-1<br />

Die Analyse der IR-Spektroskopie zeigt, dass mit der Dampfreinigung die<br />

Rückstände der Referenzverschmutzung komplett entfernt wurden.<br />

Bild: Ecoclean<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 49


» TECHNIK & WISSEN<br />

gungsschritt die Oberflächenverschmutzung<br />

aus Schmauch und Oxiden durch<br />

den Laserschweißprozess.<br />

Das richtige Verfahren wählen<br />

Wesentliche Herausforderung beim Reinigen<br />

metallischer Bipolarplatten sind die<br />

meist unsichtbaren, chemisch-filmischen<br />

Rückstände auf den Oberflächen. Es handelt<br />

sich dabei um Öle, Fette, Emulsionen<br />

und weitere Chemikalien, deren Zusammensetzung<br />

häufig unbekannt ist. Diese<br />

unspezifischen Kontaminationen machen<br />

eine Reinigungslösung erforderlich, die<br />

das zuverlässige und bedarfsgerechte<br />

Entfernen sicherstellt. Die Ecoclean<br />

GmbH hat dafür Untersuchungen mit der<br />

Laser-, der CO 2<br />

-Schneestrahl- und der<br />

nasschemischen Lösemittelreinigung sowie<br />

dem Dampfstrahlen durchgeführt.<br />

Sowohl mit dem Laser als auch mit der<br />

CO -Schneestrahlreinigung lassen sich<br />

2<br />

Schmauch und Oxide sowie chemischfilmische<br />

Verunreinigungen und Partikel<br />

von den Schweißnähten der gefügten<br />

Bipolarplatten punktuell innerhalb weniger<br />

Sekunden gut entfernen. Beim Reinigen<br />

der kompletten Oberflächen der<br />

Bipolarplatten werden mit beiden Verfahren<br />

ebenfalls gute Ergebnisse erzielt. Da<br />

mit dem Laser die Oberfläche Zeile für<br />

Zeile abgefahren werden muss, war<br />

die Reinigung zeitintensiv. Bei der<br />

CO 2<br />

-Schneestrahlreinigung kann das System<br />

mit einer entsprechenden Anzahl von<br />

Strahldüsen ausgestattet werden, so dass<br />

ein zügiges Bearbeiten der gesamten<br />

Oberfläche möglich ist.<br />

Durch die nasschemische Reinigung mit<br />

Lösemittel im Flutverfahren konnten Öle<br />

und Fette sowie Partikel gut entfernt<br />

werden. Fürs Abreinigen von Emulsionen,<br />

Schmauch und Oxiden ist das Verfahren<br />

dagegen nicht anwendbar. Eine nasschemische<br />

Tauchreinigung mit wasserbasierten<br />

Medien ist aufgrund der erforderlichen<br />

Trocknung nur bedingt und mit sehr<br />

hohem Aufwand möglich.<br />

Sehr gute Ergebnisse wurden beim Abreinigen<br />

filmisch-chemischer und partikulärer<br />

Verschmutzungen sowie von<br />

Schmauch und Oxiden mit dem Dampfstrahlen<br />

erreicht. Die Reinigungswirkung<br />

basiert bei diesem Verfahren auf dem<br />

Zusammenwirken von Dampf mit einem<br />

exakt auf die Reinigungsaufgabe abgestimmten<br />

Flüssigkeitsanteil, einem Hochgeschwindigkeitsluftstrom<br />

und einem angepassten<br />

Düsenkonzept. Der Reinigungsprozess<br />

beanspruchte ebenfalls nur wenige<br />

Sekunden.<br />

Messtechniken für Validierung<br />

Die Kontrolle der Reinigungsergebnisse<br />

erfolgte anhand der Oberflächenspannung<br />

mit den Messtechniken Kontaktwinkelmessung<br />

und Testtinten, durch<br />

Fluoreszenzmessung sowie Infrarotspektroskopie.<br />

Die Fluoreszenzmesstechnik erwies<br />

sich aufgrund nicht fluoreszierender<br />

Verunreinigungen als nicht geeignet. Bei<br />

den Eingangsmessungen der Oberflä-<br />

chenspannung zeigten die Bipolarplatten<br />

sehr unterschiedliche Verschmutzungswerte,<br />

die nach dem Reinigen signifikant<br />

verringert waren. Eine generelle Aussage,<br />

ob das Bauteil die für den nächsten Prozessschritt<br />

nötige Sauberkeit aufweist,<br />

lässt sich nicht treffen. Es sind dafür entsprechend<br />

prozessspezifische Anforderungen<br />

zu ermitteln. Für die Infrarotspektroskopie<br />

wurden an den Proben (Coilabschnitte<br />

und Bipolarplatten) zunächst alle<br />

Rückstände entfernt, also eine Referenzsauberkeit<br />

hergestellt. Nach der mittels<br />

IR-Spektroskopie erfolgten Analyse der<br />

Oberflächen, wurden die Proben mit einer<br />

Referenzverschmutzung verunreinigt, die<br />

Reinigung durchgeführt und danach erneut<br />

analysiert. Das Ergebnis zeigte, dass<br />

mit der Dampfreinigung die filmischchemischen<br />

Verschmutzungen zuverlässig<br />

entfernt werden konnten.<br />

Reinigungsversuche und -kontrollen<br />

führten die Experten für Bauteilreinigung<br />

und Oberflächenbearbeitung im Monschauer<br />

Testzentrum von Ecoclean mit den<br />

genannten und weiteren Verfahren durch.<br />

Automatisiert und integriert<br />

Für einen effizienten Workflow kann die<br />

Reinigung vor dem Fügen oder dem Beschichten<br />

in Fertigungslinien integriert<br />

werden. Die Automatisierung lässt sich<br />

dabei genau an die spezifischen Anforderungen<br />

und Gegebenheiten der jeweiligen<br />

Produktionslinie anpassen.<br />

www.ecoclean-group.net<br />

Die gute Reinigungswirkung der<br />

Dampfreinigung basiert auf dem<br />

Zusammenspiel von Dampf mit<br />

einem exakt auf die Reinigungs -<br />

aufgabe abgestimmten Flüssigkeitsanteil,<br />

einem Hochgeschwindigkeitsluftstrom<br />

und einem<br />

angepassten Düsensystem.<br />

Bild: Ecoclean<br />

50 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Sonderanlage reinigt Elemente der Frontstruktur von E-Fahrzeugen<br />

Saubere Teile sorgen für Sicherheit<br />

Damit die Stabilität und Sicherheit von Elektroautos gewährleistet ist, müssen lange Strukturbauteile<br />

vor dem Verkleben und Verschweißen zuverlässig und prozesssicher gereinigt werden.<br />

Dafür bietet BvL speziell zugeschnittene Anlagen- und Messtechnik an.<br />

Wer die Motorhaube eines Elektro -<br />

autos öffnet, sieht einen offenen<br />

Laderaum vor sich. Der Motor als Antriebselement<br />

fehlt und damit auch die<br />

vom ihm ausgehende Sicherheit für die<br />

Stabilität und den Schutz der Insassen.<br />

Um die Sicherheit der Fahrgäste und<br />

die Unversehrtheit der Batterie im Falle<br />

einer Kollision zu gewährleisten, werden<br />

neue Elemente aus Leichtbaumaterialien,<br />

etwa Aluminium oder Hybridwerkstoffen<br />

eingesetzt. Die Frontstruktur eines<br />

E-Fahrzeuges wird komplett neu konzipiert<br />

und verstärkt, so dass die Steifigkeitt<br />

und die Festigkeit der Karosserie trotz des<br />

Wegfalls des Verbrennungsmotors ge-<br />

währleistet ist.<br />

Damit diese neu eingesetzten Elementee<br />

einwandfrei geklebt und geschweißt wer-<br />

den können, ist zuvor eine gründliche<br />

wässrige Reinigung nötig. Die Bauteilee<br />

müssen fett- und fleckenfrei sein. Aber<br />

auch alle weiteren Hohlprofile, die aus<br />

Gründen der Gewichts- und Lärmreduktion<br />

verwendet werden, müssen im Inneren<br />

und außen gründlich gereinigt werden.<br />

Reinigen von langen Teilen<br />

Bernhard Sievering, Geschäftsführer und<br />

Inhaber der BvL Oberflächentechnik<br />

GmbH, berichtet von den vielseitigen Anforderungen<br />

beim Reinigen in der E-Mobilität:<br />

„Als Spezialist für moderne Reinigungslösungen<br />

im Automobilbereich sind<br />

wir auch im Bereich E-Mobilität aufgestellt.<br />

Wir reinigen diese neuen Teile im<br />

Durchlauf- oder Chargenbetrieb.“ Fürs<br />

Reinigeng besonders langer Karosserie -<br />

teile wie Strangpressprofilen eignet sich<br />

die Reinigungsanlage Ocean 1600 RW<br />

2-Tank mit einer Sondernutzhöhe.<br />

Die Entwickler haben einen speziellen<br />

Werkstückträger konstruiert und gefertigt,<br />

auf dem die bis zu 2200 mm langen<br />

Bild: BvL<br />

Ein ns<br />

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gen<br />

den St<br />

ell<br />

en.<br />

Teile senkrecht fixiert und exakt positioniert<br />

werden. Mit einem Hubtisch wird<br />

der Werkstückträger auf die Maschinenhöhe<br />

angehoben. Nach dem Reinigen im<br />

Spritzverfahren wird mit VE-Wasser gespült,<br />

um Rückstände von Mineralien und<br />

Reinigern zu reduzieren.<br />

Messtechnik sichert Prozess<br />

Die Umlufttrocknung in Form einer vertikalen,<br />

die gesamte Nutzhöhe abdeckenden<br />

Abblasdüse, trocknet die Teile. Die<br />

Rotation des Drehtellers mit dem Werkstückträger<br />

an der Trocknungsdüse vorbei,<br />

sorgt fürs gründliche Trocknen an<br />

allen Seiten. Die Oberflächenspannung<br />

für die Lackierfähigkeit von mehr als<br />

38 mN/m wird laut BvL sicher erzielt. Die<br />

Lackhaftung sei gewährleistet, solange<br />

die Anlagenparameter stabil bleiben.<br />

Fürs Auswerten und Überwachen von<br />

Anlagenparametern wie dem Leitwert,<br />

dem Druck oder der Temperatur sind<br />

mehrere Sensoren, darunter die Libelle<br />

Fluid Control oder die Libelle Cleaner<br />

Control, je Charge im Einsatz. Die Messwerte<br />

werden auf einem integrierten<br />

Data Logger gespeichert. Die Libelle-<br />

Produkte sorgen für eine gute Qualitätskontrolle<br />

und Prozessüberwachung. Libelle<br />

Oil Control Solo misst die Teileober -<br />

fläche zur Absicherung der Lackierfähigkeit<br />

der Bauteile nach dem Reinigen. Mithilfe<br />

des mobilen Geräts kann der Werker<br />

schnell entscheiden, ob das Bauteil für<br />

den Folgeprozess geeignet ist.<br />

Neben langen Strukturbauteilen reinigen<br />

die Anlagen aus Emsbüren auch andere<br />

Komponenten für Elektrofahrzeuge<br />

effizient und prozesssicher. Beispiele dafür<br />

sind Batteriegehäuse sowie verschiedene<br />

Elemente der Antriebstechnik und<br />

der Leistungselektronik. (mw)<br />

www.bvl-group.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 51


» TECHNIK & WISSEN<br />

Konzept eines exemplarischen Netzwerks:<br />

In der Smart Factory von morgen<br />

kommen voraussichtlich mehrere<br />

Funkstandards zum Einsatz, die Roboter,<br />

Maschinen und FTS verbinden.<br />

Grafik: SEW Eurodrive<br />

Drahtlose Kommunikationstechnologien bei Industrieanwendungen<br />

Es gibt mehr als nur 5G<br />

Die Zunahme mobiler Systeme und die Wandlung von statischen Produktionsanlagen hin zu<br />

einem modularisierten Fabrikaufbau begünstigen den Einsatz von drahtlosen Kommunikationstechnologien.<br />

Der Antriebsspezialist SEW-Eurodrive analysierte Anforderungen und verglich sie<br />

am Beispiel seiner FTS mit der Leistung aktueller und künftiger Kommunikationstechnologien.<br />

» Eike Lyczkowski, Andreas Wanjek und Christian Sauer, Mitarbeiter des Fachkreises „Funk und Navigation“<br />

bei SEW-Eurodrive GmbH & Co KG, Bruchsal<br />

Die Fabrikautomatisierung verlagert sich in Richtung<br />

einer vernetzten Smart Factory. In einer<br />

solchen Umgebung nimmt auch die Notwendigkeit<br />

fahrerloser Transportsysteme (FTS) zu. Dazu gehört<br />

eine engmaschige Kommunikation, die die Systeme<br />

miteinander verbindet. Aktuell verfügbare draht lose<br />

Kommunikationssysteme sind aber oft nicht dafür<br />

ausgelegt, die hohen technischen Anforderungen in<br />

der Smart Factory zu erfüllen.<br />

FTS des Antriebsspezialisten SEW-Eurodrive sind<br />

heute hauptsächlich per WLAN vernetzt. Aber WLAN<br />

wird künftige Anwendungsfälle, wie mobile Roboter,<br />

drahtlose Sensornetzwerke und mobile Bedienpanels<br />

mit Sicherheitsfunktionen in einer flexiblen Produktionsumgebung<br />

nicht ermöglichen.<br />

Matrix-Produktion ist ein mögliches Konzept für die<br />

Fabrik der Zukunft. Sie teilt die automatisierte Produktion<br />

in die für die Herstellung erforderlichen<br />

Schritte auf. Werkstücke werden einer Produktionszelle<br />

zugeführt, wo sie einem bestimmten Prozess<br />

(Um-, Zusammenbau, Prüfung) unterzogen werden.<br />

Anschließend verlässt das modifizierte Werkstück die<br />

Zelle. Mobile Assistenten und smarte Logistiksysteme<br />

sorgen für die Warenbewegung zwischen den Zellen.<br />

In einer beispielhaften Matrix-Produktion müssen<br />

bis zu 1000 mobile Teilnehmer und 100 Produktionszellen<br />

auf einer Fläche von 10.000 m² angebunden<br />

werden. Ein drahtloses Sensornetzwerk etwa überträgt<br />

wenige Informationen, benötigt aber eine Funkmethode<br />

mit geringem Energiebedarf. Bedienpanels<br />

erzeugen unvorhersehbare Datenraten, da E-Mails,<br />

Videos oder Dokumente übertragen werden können.<br />

Die genutzte Funktechnologie muss mit den unterschiedlichen<br />

Beanspruchungen effizient umgehen.<br />

52 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Erste Eindrücke zum Einsatz privater LTE- oder<br />

5G-Non-stand-alone-Lösungen in der Industrie zeigen:<br />

WLAN ist eine ausgereifte Technologie, die nicht<br />

für den Einsatz in der Fabrikautomation vorgesehen<br />

ist, aber die Anforderungen einiger Anwendungsfälle<br />

erfüllt. Andere Kommunikationsmethoden nähern<br />

sich der Marktreife. Die Wahl der richtigen Technologie<br />

muss immer individuell getroffen werden. Unter<br />

Berücksichtigung aktueller Feldversuche kann 5G nur<br />

knapp die Anforderungen der Beispiel-Fabrik erfüllen.<br />

Geht man jedoch von Spitzenlasten im Netzwerk<br />

aus, reichen die Ressourcen nicht mehr aus. Künftige<br />

Feldversuche und die Leistung von Release 16 und 17<br />

des 5G-Standards sind daher von großem Interesse.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Schutz für<br />

Mensch und<br />

Maschine<br />

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• Faltenbälge<br />

• Gleitbahnschützer<br />

• Kastenbälge<br />

• Jalousien<br />

• Gummiformteile<br />

• Rollbandabdeckungen<br />

• Spiralfedern<br />

• Schürzen<br />

• Kompensatoren<br />

• Manschetten<br />

Aktuell verfügbare<br />

Kommunikationstechnologien<br />

• IEEE 802-Standards: IEEE 802.11 (WLAN) ist<br />

die am meisten verwendete drahtlose Kommunikationstechnologie<br />

für mobile Roboter<br />

im industriellen Umfeld. In Spezialfällen<br />

können auch Standards wie Bluetooth und<br />

Zig-Bee effektiv eingesetzt werden.<br />

• Induktive Kommunikation: NFC und RFID<br />

ermöglichen Datenaustausch über kurze Distanzen.<br />

Durch die kurze Reichweite kommt<br />

es kaum zu Interferenzen mit anderen Kommunikationsstandards.<br />

Proprietäre Lösungen<br />

können auch genügend Energie liefern, um<br />

akkubetriebene mobile Systeme aufzuladen.<br />

• Visible Light Communication: VLC ist ein<br />

drahtloses Peer-to-Peer-Kommunikationssystem,<br />

das für die Datenübertragung das (nahezu)<br />

sichtbare Licht nutzt. Ihre hohe Zuverlässigkeit<br />

und geringe Störungsanfälligkeit<br />

macht die Technologie für den Anwendungsfall<br />

des kooperativen Fahrens interessant.<br />

• Radarkommunikation: Radarsensoren sind<br />

kostengünstig und daher für Anwendungen<br />

im Bereich der Fabrikautomation geeignet.<br />

Ihre Hauptfunktionen sind Objekterkennung<br />

und Entfernungsmessung, aber es ist auch<br />

möglich, Daten auf das gesendete Signal zu<br />

modulieren. Die Technologie befindet sich<br />

noch in der Experimentierphase, aber das<br />

breite Frequenzband lässt erwarten, dass<br />

hohe Datenraten erreichbar sein werden.<br />

www.faltenbalg.net<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 53


» TECHNIK & WISSEN<br />

Automatisierung von Maschinen für die Agrar-, Bau- und Kommunalbranche<br />

Sicherheit für mobile Maschinen<br />

Die Automatisierung mobiler Arbeitsmaschinen bedingt, dass sich deren Hersteller verstärkt<br />

mit der europäischen Maschinenrichtlinie und dem Thema Sicherheitstechnik befassen<br />

müssen. B&R hat Lösungen im Portfolio, die helfen, den Entwicklungsaufwand für eigene<br />

Sicherheitslösungen zu vermeiden.<br />

» Carmen Klingler-Deiseroth, freie Fachjournalistin im Auftrag für B&R Industrie-Elektronik GmbH, Bad Homburg<br />

Durch den modularen<br />

Aufbau der X90-<br />

Steuerung von B&R<br />

lassen sich zusätzliche<br />

Funktionen, wie Interfaces,<br />

Condition Monitoring<br />

oder zukünftig<br />

auch sichere I/Os mit<br />

PLe, einfach ergänzen.<br />

Der Automatisierungsgrad mobiler Arbeitsmaschinen<br />

ist in den vergangenen Jahren sprunghaft<br />

angestiegen“, sagt Stefan Taxer, Produktmanager<br />

Mobile Automation bei B&R. So lassen sich heutige<br />

Anforderungen des Marktes für mobile Maschinen<br />

mit mechanischen Lösungen oft nicht mehr umsetzen.<br />

Automatisierungstechnik kommt auch in<br />

Arbeitsmaschinen für die Agrar-, Bau- und Kommunalbranche<br />

immer mehr zum Einsatz. Dazu müssen<br />

auch Themen wie sicheres Fahren und Lenken sowie<br />

(teil-)autonome Prozesse umgesetzt werden.<br />

Eines von vielen Beispielen für automatisierte Prozesse<br />

sind Drive-by-Wire-Antriebssysteme. Bei diesen<br />

werden zum Beispiel Informationen des Gas -<br />

pedals nicht mechanisch, sondern elektrisch über -<br />

tragen. Solche Systeme bieten Vorteile, bergen aber<br />

auch Risiken: „Hat die Antriebsregelung während der<br />

Fahrt eine Fehlfunktion, kann das zu schwerwiegenden<br />

Unfällen führen“, erklärt Taxer. Daher muss die<br />

Antriebsregelung sicher ausgeführt sein.<br />

Bild: B&R<br />

Doch woher weiß der Hersteller einer mobilen<br />

Arbeitsmaschine, welche Anforderungen eine Sicherheitslösung<br />

erfüllen muss? Zuerst muss er prüfen, ob<br />

seine Anwendung unter die Bestimmungen der europäischen<br />

Maschinenrichtlinie fällt – die mittlerweile<br />

für nahezu jede mobile Arbeitsmaschine gilt. „Die<br />

Maschinenrichtlinie verpflichtet den Hersteller,<br />

anhand eines Risikographen eine Gefahrenanalyse<br />

und Risikobewertung durchzuführen, um das notwendige<br />

Level für die Sicherheitsfunktion zu bestimmen“,<br />

so Taxer. Seiner Erfahrung zufolge muss bei<br />

mobilen Maschinen in den meisten Fällen das<br />

Safety-Integrity-Level SIL2 beziehungsweise das<br />

Performance-Level PLc erreicht werden.<br />

Diese Sicherheitsniveaus lassen sich aber laut des<br />

Produktmanagers mit programmierbarer Sicherheitstechnik<br />

einfach erreichen. Da viele Hersteller programmierbare<br />

Sicherheitstechnik jedoch als zu komplex<br />

erachten, hat B&R hierfür Lösungen entwickelt.<br />

„Es stehen für unterschiedliche Safety-Funktionen<br />

vom TÜV vorzertifiziere Softwareblöcke zur Verfügung.<br />

Die eigentliche Safety-Programmierung reduziert<br />

sich so auf das einfache Konfigurieren und<br />

Verknüpfen der sicheren Softwareblöcke mittels Kontaktplan.<br />

Der Maschinenbauer muss dem TÜV gegenüber<br />

nur noch nachweisen, dass diese Arbeiten nach<br />

den Vorgaben für die sichere Entwicklung durch -<br />

geführt wurden“, erklärt Taxer. Das reduziere Komplexität,<br />

Arbeitsaufwand und Zertifizierungszeit.<br />

Modulares System<br />

Die passende Hardware für die programmierbare<br />

Sicherheitstechnik von B&R ist das sichere Steuerungs-<br />

und I/O-System X90. Die Leistung der Steuerung<br />

ist über einen weiten Bereich skalierbar und lässt<br />

sich mit Funktionen, wie zusätzlichen I/Os, Interfaces<br />

oder vibrationsbasiertem Condition Monitoring, ergänzen.<br />

Das Gehäuse ist robust und in IP67K ausgeführt.<br />

Sollten in Zukunft für Funktionalitäten höhere<br />

Sicherheitsvorschriften gelten – SIL3 oder PLe –<br />

muss kein Redesign der Hardware für mobile Ma-<br />

54 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


schinen gemacht werden, da die Steuerung bereits<br />

für PLe vorbereitet ist. „Wir entwickeln in diesem Fall<br />

eine neue Optionsplatine mit den entsprechenden<br />

PLe-I/Os“, so Taxer. Diese Platine wird einfach in die<br />

X90-Steuerung integriert.<br />

Zukunftssicher ist bei B&R auch das Zusammenspiel<br />

des nicht-sicheren und sicheren Bereichs einer<br />

Maschinenapplikation. Die Safety-Lösung kann sich<br />

der Anwender wie eine sichere gelbe Hülle um die<br />

bestehende, nicht sichere Maschinenapplikation vorstellen.<br />

„Solange sich alle Parameter innerhalb ihrer<br />

Grenzen bewegen, ist alles gut. Kommt einer darüber<br />

hinaus, übernimmt die Sicherheitssteuerung das<br />

Ruder und führt die Maschine in den definierten<br />

sicheren Zustand“, beschreibt Taxer das Prinzip. Der<br />

Vorteil daran: Wird an der Maschinenapplikation<br />

etwas geändert oder ergänzt, muss die Sicherheitshülle<br />

nicht verändert werden. „Es sind keine erneuten<br />

Validierungen oder Zertifizierungen notwendig. Mit<br />

unserer umfangreichen Hard- und Softwareplattform<br />

und einfach zu konfigurierenden Engineering-<br />

Bausteinen sind wir der optimale Technologiepartner,<br />

Maschinenrichtlinie 2006/42/EG<br />

Die EU-Maschinenrichtlinie regelt, welche sicherheitstechnischen<br />

Maßnahmen Maschinenhersteller treffen müssen,<br />

damit keine Gefahr für den Bediener oder andere Menschen<br />

ausgeht. Die gelisteten und harmonisierten Normen sind<br />

im Wesentlichen die ISO 13849 zur Gestaltung der sicherheitsbezogenen<br />

Steuerung und die IEC 62061 für das<br />

Safety Integrity Level. Beide Normen sind auch außerhalb<br />

des europäischen Wirtschaftsraumes anerkannt. Die<br />

ISO 25119/EN 16590 für Traktoren und Maschinen der<br />

Agrar- und Forstwirtschaft konkretisiert Anforderungen<br />

für den jeweiligen Maschinentyp.<br />

um Sicherheitslösungen für mobile Arbeitsmaschinen<br />

zu entwickeln“, ist Taxer überzeugt.<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 55


» TECHNIK & WISSEN<br />

Zeiss unterstützt die E-Motoren-Fertigung bei Volkswagen<br />

Wenn klassische Messtechnik<br />

an ihre Grenzen stößt<br />

In seinem Komponentenwerk in Salzgitter produziert Volkswagen wichtige Bauteile für den<br />

Elektromotor App 310. Beim Stator setzt der Autohersteller auf ein Konzept mit Hairpins.<br />

Dieses stellte dabei die Qualitätssicherung vor neue Herausforderungen. Eine Messlösung von<br />

Zeiss brachte den Durchbruch.<br />

» Dr. Matthias Ernst, Storymaker, Tübingen<br />

Hinzu kommt die Tatsache, dass die<br />

Form der gefertigten Hairpins nicht der<br />

der Einbauposition entspricht, wenn sie<br />

als Verbund in die Nuten des Stators eingeführt<br />

werden. Und nicht zuletzt erforderte<br />

die „virtuelle Bauraumhülle“ eine<br />

völlig neue Herangehensweise an die<br />

Qualitätssicherung im Motorenbau. Dabei<br />

muss der aus über 100 Hairpins bestehende<br />

Wickelkopf sensorisch erfasst werden.<br />

Die virtuelle Bauraumhülle deckt sich mit<br />

den Ausmaßen des Gehäuses des Elektromotors,<br />

dieses dürfen die Hairpins keinesfalls<br />

berühren.<br />

Der taktile Scanning-Messkopf vermisst das Blechpaket, der optische Formsensor den Wickelkopf.<br />

Das Components-Werk von Volkswagen<br />

in Salzgitter fertigt wesentliche<br />

Bauteile des Elektromotors für die Plattform<br />

Modularer E-Antriebs-Baukasten<br />

(MEB), darunter der Rotor und Stator des<br />

E-Antriebs. Beim Stator setzt Volkswagen<br />

auf ein Konzept mit Hairpins. Dadurch<br />

können Statoren in ähnlichen Taktzeiten<br />

wie beim Verbrennungsmotor hergestellt<br />

werden. Aber das ist nicht der einzige<br />

Vorteil: „Der Hairpin-Motor bietet gegenüber<br />

herkömmlichen Elektromotoren<br />

spürbar mehr Leistung bei deutlich weniger<br />

Gewicht“, erklärt Philip Kurz, in Salzgitter<br />

zuständig für Motorplanung und<br />

-prüfung. An dieser Technologie arbeiten<br />

viele, so Kurz, „aber wir sind definitiv die<br />

ersten, die das in Großserie produzieren.“<br />

Beim neuen Stator des intern APP 310 genannten<br />

Elektromotors kommen statt der<br />

herkömmlichen Wicklung von Kupferdraht<br />

Hairpins aus beschichtetem Kupfer zum<br />

Einsatz. Diese werden in einem automatisierten<br />

Prozess in ihre namensgebende<br />

Form einer übergroßen Haarnadel gebogen.<br />

Die klassische Messtechnik kam angesichts<br />

der Beschaffenheit und des Verarbeitungsprozesses<br />

hier an ihre Grenzen,<br />

erklärt Pascal Schmidt, Mitarbeiter der<br />

Qualitätssicherung: „Das Kupfer ist leicht<br />

verformbar, deswegen können wir es nicht<br />

taktil antasten. Außerdem glänzt es und<br />

ist halb lichtdurchlässig, ist also auch für<br />

optische Sensoren schwer zu erfassen.“<br />

Bild: Zeiss<br />

Vollständige Erfassung des<br />

Wickelkopfs war gewünscht<br />

Es galt also, eine Messlösung zu finden,<br />

die nicht nur mit dem Material der Hairpins<br />

zurechtkommt, sondern den Wickelkopf<br />

vollständig erfassen und sowohl den<br />

Fertigungs- als auch Einbauzustand der<br />

Hairpins prüfen kann. Zudem musste eine<br />

effiziente Messstrategie entwickelt werden,<br />

die zugleich alle gesetzlichen und<br />

unternehmensinternen Qualitäts- und<br />

Sicherheitsanforderungen an den Elektromotor<br />

erfüllt. „Als wir intern definiert<br />

hatten, welche Anforderungen wir an die<br />

Sensoren stellen, stellte sich das Multisensor-Koordinatenmessgerät<br />

Zeiss Prismo<br />

als die ideale Lösung heraus“, berichtet<br />

Kurz. Das Messgerät verfügt bei Volkswagen<br />

über den taktilen Scanning-Messkopf<br />

Vast XXT, den optischen Formsensor<br />

Line-scan, den chromatischen Weißlichtsensor<br />

Dotscan sowie eine Dreh-<br />

Schwenk-Einheit.<br />

Soweit möglich, setzt VW auf das taktile<br />

Verfahren als das genaueste, etwa um<br />

56 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


das Blechpaket des Stators zu messen.<br />

Um die virtuelle Bauraumhülle zu prüfen,<br />

kommt Linescan zum Einsatz, der den<br />

Wickelkopf als eine Punktewolke digitalisiert,<br />

die dann mit dem CAD-Modell in einem<br />

Soll-Ist-Vergleich abgeglichen wird.<br />

Zur Vermessung der Hairpins wird Dotscan<br />

verwendet. Für die Prüfung der einzelnen<br />

Hairpins vor dem Einbau in den<br />

Stator hat Zeiss eine Vorrichtung entwickelt,<br />

die es ermöglicht, die Hairpins in<br />

genau der Position für den Messvorgang<br />

einzuspannen, wie sie später auch im<br />

Stator vorherrscht.<br />

Der Meisterbock für den<br />

Motorenbau von Zeiss<br />

„Dieses Vorgehen ist keineswegs neu, das<br />

kennen wir zum Beispiel aus dem Karosseriebau,<br />

dort nennt man so eine Vorrichtung<br />

Meisterbock“, sagt Kurz. „Jetzt wenden<br />

wir dieses Prinzip zum ersten Mal im<br />

Motorenbau an.“ Auch für das Blechpaket<br />

entstand bei Zeiss eine Aufspannvorrichtung,<br />

die dieses für die taktilen Messungen<br />

immer reproduzierbar fixiert.<br />

Die Kompetenz auf der Hardwareebene<br />

war aber nur einer von mehreren Faktoren,<br />

der Volkswagen zur Zusammenarbeit<br />

mit Zeiss brachte. „Ein weiterer ausschlaggebender<br />

Punkt war, dass Hardund<br />

Software aus einem Guss sind“, so<br />

Kurz. „Bei allen Sensortypen arbeite ich<br />

aus der Messtechnik-Software Calypso<br />

heraus, alle Messdaten laufen da zusammen,<br />

und in der Qualitätsdatenmanagement-Lösung<br />

Piweb kann ich alles parallel<br />

dokumentieren. Diese Gesamtlösung<br />

ist unglaublich smart, stabil und anwenderfreundlich.“<br />

Das ist insbesondere deshalb wichtig,<br />

weil die Qualitätssicherung des Elektromotors<br />

direkt in der Fertigung stattfindet.<br />

Nicht Messtechniker, sondern die Fertigungsmitarbeiter<br />

prüfen jeden Tag stichprobenartig<br />

die Komponenten. Schmidt,<br />

der die Werker bei dieser Aufgabe betreut,<br />

sagt: „Zeiss bietet eine übersichtliche<br />

Oberfläche mit Bildern und Text, auf der<br />

der Mitarbeiter auswählt, was er machen<br />

will. Er spannt das zu messende Teil ein,<br />

gibt ein, aus welcher Maschine das Teil<br />

kommt, wählt das Messprogramm aus,<br />

und dann läuft das automatisch ab. Da<br />

kann man quasi nichts falsch machen.“<br />

Auch Piweb überzeugt durch die Möglichkeit,<br />

einfach und schnell aussagekräftige<br />

Messberichte zu erstellen und Messdaten<br />

anschaulich zu visualisieren – etwa<br />

mit interaktiven CAD-Ansichten oder Histogrammen.<br />

Auch Kurz freut sich über die<br />

ganzheitliche Lösung: „Zeiss versteht<br />

unsere Produkte, die Messaufgabe, und<br />

entwickelt mit seinem Portfolio dann die<br />

Lösung, die auf unsere Anforderungen<br />

bestens abgestimmt ist.“<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 57


Das Herz der neuen<br />

Lösung bilden vier Lagerlifte<br />

des Herstellers<br />

Effimat, einem Profi<br />

für flexible Lager-,<br />

Produktions- und<br />

Distributionslösungen.<br />

Bild: Minitec<br />

Minitec optimiert seine Lagertechnik im laufenden Betrieb<br />

„Wir können uns jetzt mit<br />

Amazon messen“<br />

Das Technikunternehmen Minitec hat seine Lager- und Kommissionierprozesse mit vier<br />

Lagerliften des Partners Effimat und einer selbst entwickelten Fördertechnik im laufenden<br />

Betrieb neu aufgestellt. Gesteuert wird die komplette Anlage durch ein Lagerverwaltungs -<br />

programm des Softwarespezialisten Logcontrol.<br />

Die Bandbreite von Artikeln, die am Stammsitz<br />

von Minitec in Schönenberg-Kübelberg lagert,<br />

reicht von einfachen Verbindungskomponenten und<br />

Elektronikbauteilen bis hin zu komplexen Baugruppen.<br />

Die Ausgangsbasis vor der Umstellung war ein<br />

ebenerdiges, statisches Regallager, mit dem Kunden<br />

und die angegliederte Fertigung mit Nachschub versorgt<br />

wurden. Bis zu sechs Kommissionierer waren<br />

dort nach dem Mann-zur-Ware-Prinzip mit dem manuellen<br />

Picken einzelner Aufträge beschäftigt. Die<br />

Durchlaufzeiten waren lang und auch die Bestandskontrolle<br />

machte Sorgen. Zudem stieß das System<br />

mit bis zu 120 Aufträgen am Tag und rund 6000<br />

gelagerten Artikeln an seine Grenzen.<br />

Zusätzliche Lager- und Kommissionierflächen<br />

kamen nicht in Betracht,<br />

so dass die vorhandenen Kapazitäten<br />

besser genutzt werden mussten.<br />

„Nach oben in Richtung<br />

Decke war noch viel Luft“, erinnert<br />

sich Christian Jung, der bei<br />

Minitec die Intralogistik in den<br />

Bereichen Wareneingang, Lager und<br />

LAGERLIFTE<br />

Sie sind die Platzwunder in<br />

der Intralogistik: Lagerlifte<br />

nutzen den Raum bis unter<br />

das Hallendach. Platzersparnisse<br />

von 70 % und mehr<br />

sind üblich.<br />

Vormontage verantwortet. Deswegen wurde ein völlig<br />

neuer Kommissionier-Prozess konzipiert, der im<br />

laufenden Betrieb implementiert werden sollte. „Wir<br />

wollten die Effizienz unseres Lagers steigern, ohne<br />

dabei unsere Mitarbeiter zusätzlich zu belasten“, betont<br />

Jung.<br />

Das Herz der neuen Lösung bilden vier Lagerlifte<br />

des Herstellers Effimat, einem Profi für flexible<br />

Lager-, Produktions- und Distributionslösungen. Pro<br />

Lift stehen 72 Tablare zur Verfügung, auf denen je<br />

nach Rasterung bis zu 120 verschiedene Artikel eingelagert<br />

werden können. Die 9 m hohen Türme brauchen<br />

lediglich eine Grundfläche von 10 m², wodurch<br />

75 % Platz gespart werden konnte. Verbunden<br />

werden die Lifte über eine von<br />

Minitec konstruierte Fördertechnik.<br />

Damit wird der Transport der Wareneingänge<br />

und des kommissionierten<br />

Materials gesteuert.<br />

Zudem wurden vier Bahnhöfe<br />

in die Förderstrecke integriert, an<br />

denen fünf Kommissionierer die<br />

Artikel nach dem Ware-zum-Mann-<br />

58 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


TECHNIK & WISSEN «<br />

Prinzip in bereitgestellte Kunststoffbehälter picken.<br />

Dabei werden bis zu fünf Aufträge an einem Bahnhof<br />

parallel bearbeitet. Gesteuert wird die Anlage durch<br />

die Lagerverwaltungssoftware Logcontrol WHM. Die<br />

Lagerlifte verfügen über Bildschirme mit einer intuitiv<br />

bedienbaren Benutzeroberfläche. Diese zeigt die<br />

genaue Belegung des jeweiligen Tablars inklusive Gewicht,<br />

Füllgrad und Artikeldaten an. Zusätzlich wird<br />

der zu greifende Artikel nach dem Pick-by-Light-<br />

Prinzip durch einen Laserpointer hervorgehoben, sobald<br />

das entsprechende Tablar herausgefahren wurde.<br />

Durch ein weiteres Licht wird dem Mitarbeiter<br />

gezeigt, in welche Kiste er die Ware packen muss.<br />

Über eine Quittierungsleuchte wird die Menge in die<br />

Kiste umgebucht und dem jeweiligen Auftrag zugeordnet.<br />

Auch der Druck von Artikel- und Sortiments -<br />

etiketten findet bei diesem Schritt statt. „Es wird also<br />

das richtige Etikett zur richtigen Zeit am richtigen<br />

Ort gedruckt“, freut sich Jung. „Durch diese Maßnahmen<br />

ist unsere Fehlerquote im Lagerbereich auf 0,17<br />

Prozent gesunken. Das entspricht einem Schnitt zehn<br />

Fehlern im Monat.“<br />

Durch das Ware-zum-Mann-Prinzip und das Multi-Order-Picking<br />

konnte die Effizienz mehr als verdoppelt<br />

werden. Derzeit sind bis zu 800 Picks in der<br />

Stunde möglich. Die Kommissionierbehälter fahren<br />

automatisch von Bahnhof zu Bahnhof, so dass an<br />

einem Auftrag in der Regel mehrere Mitarbeiter beteiligt<br />

sind. Bis zu 25 Boxen können sich gleichzeitig<br />

in den vier Bahnhöfen aufhalten, wobei die Lagerverwaltungssoftware<br />

die optimale Reihenfolge der Auftragspositionen<br />

berechnet und weitere Boxen auf der<br />

Förderstrecke gepuffert werden. Die Software sieht<br />

die vier Lagerlifte, die statischen Regale und das<br />

Schüttgutlager als ein zusammenhängendes System<br />

und sorgt für minimierte Zugriffs- und Wartezeiten.<br />

„Wir können uns jetzt mit Amazon messen“, ist sich<br />

Jung sicher. „Bestellungen, die bis 14 Uhr eingehen,<br />

erhalten unsere Kunden am nächsten Tag.“<br />

Um den Nachschub zu sichern, werden die Lagerbestände<br />

permanent aufgefüllt. Die Artikel werden<br />

im Wareneingang gescannt und mit den Bestellungen<br />

im ERP-System abgeglichen. In einem Behälter<br />

werden die Produkte über die Fördertechnik automatisch<br />

zu einem Lagerplatz oder einem Lagerlift transportiert,<br />

den die Software zuvor berechnet. Neben<br />

den Lagerliften gibt es bei Minitec zudem Hochregale,<br />

Fachbodenregale und Blocklagerplätze, die manuell<br />

über Handhelds verwaltet werden.<br />

Um Lagerplatz und Pickzeiten zu minimieren, wurden<br />

optimale Strategien für das Einlagern und Kommissionieren<br />

im System hinterlegt. „Logcontrol hat<br />

viel Erfahrung mit der Integration von Lagerliften<br />

und automatischen Förderanlagen“, weiß Christian<br />

Jung. „Das war mit ein Grund, warum wir uns für deren<br />

Lagerverwaltungssoftware entschieden haben.“<br />

Zudem ist Logcontrol seit 2019 Teil der MHP Solution<br />

Group, so dass der Fortbestand des Mittelständlers in<br />

einem starken Verbund gesichert ist.<br />

Um die Lieferbereitschaft in der Umbauphase garantieren<br />

zu können, verlegte Minitec das Waren -<br />

lager in einen frei geräumten Ausstellungsbereich.<br />

Bis zur Fertigstellung der neuen Lösung kommissionierten<br />

die Mitarbeiter direkt aus Lagerkisten, die auf<br />

Paletten gestapelt waren. Nachdem die Lagerlifte ihren<br />

Betrieb aufgenommen hatten, wurden die Tablare<br />

nacheinander gefüllt. „Der Parallelbetrieb lief problemlos<br />

und erstreckte sich über mehrere Monate“,<br />

erzählt Jung. Ein weiterer Umbau des Lagers dürfte<br />

Minitec mittel- bis langfristig erspart bleiben, denn<br />

die neue Lagerlösung ist derzeit erst zu 70 % ausgelastet.<br />

Da bleibt noch viel Platz für Wachstum. (us)<br />

Bild: Minitec<br />

Die Lagerlifte verfügen<br />

über Bildschirme mit<br />

einer intuitiv bedienbaren<br />

Benutzeroberfläche.<br />

Christian Jung, zuständig<br />

für die Intralogistik<br />

bei Minitec: „Die Mitarbeiter<br />

von Logcontrol<br />

sind kompetent und<br />

bringen gute Ideen mit“.<br />

Bild: Minitec<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 59


» PRODUKTE<br />

Schnellladen<br />

Ladecontroller erfüllt Safety nach ASIL B<br />

Der Lösungsanbieter In-Tech stellt einen<br />

neuen Ladecontroller für die Automobilindustrie<br />

vor: Charge Control L ist ein<br />

vollwertiges Automotive-Steuergerät, mit<br />

dem Fahrzeughersteller das DC-Laden<br />

(Schnellladen) in ihren Fahrzeugen realisieren<br />

können. Es sei laut Anbieter das<br />

erste Produkt am Markt, welches die<br />

Functional-Safety-Anforderungen erfüllt.<br />

Das System ist nach der Automotive-<br />

Norm ISO 26262 entwickelt und erfüllt<br />

den erforderlichen Sicherheitsstandard<br />

ASIL B. Das Steuergerät überwacht dazu<br />

Bild: In-Tech GmbH<br />

beispielsweise die Temperatur am Ladestecker,<br />

die Status-LEDs und die Steckerverriegelungen.<br />

Hauptzielgruppe für den Ladecontroller<br />

sind Hersteller von Nutzfahrzeugen wie<br />

Busse, Trucks und anderen Sonderfahrzeugen,<br />

welche in der Regel mit Gleichstrom<br />

laden. Diesen Kunden bietet Charge<br />

Control L eine Ready-to-use-Lösung: Das<br />

Steuergerät wird über den CAN-Bus ins<br />

Fahrzeug integriert und übernimmt die<br />

komplette Kommunikation mit der Ladesäule<br />

sowie die Überwachung des Ladevorgangs.<br />

Zusätzlich kann es an einen<br />

Onboard-Charger angeschlossen werden,<br />

um AC-Laden zu ermöglichen und ältere<br />

Architekturen mit ISO-15118-Funktionalitäten<br />

zu erweitern. Der Controller erfüllt<br />

die Ladestandards ISO15118 beziehungsweis<br />

DIN70121 für DC-Laden sowie<br />

IEC61851 und ISO15118 für AC-Laden.<br />

www.in-tech.com<br />

Robotik<br />

Um die Ecke mit der achten Achse<br />

Bild: Expert-Tünkers<br />

Die 7. Achse von Expert-Tünkers kann nun<br />

durch eine Drehstation mit integriertem<br />

Drehtisch um eine achte Achse erweitert<br />

und damit um die Ecke geführt<br />

werden. Diese Anwendung<br />

erweitert die Reichweite<br />

und Beweglichkeit von<br />

Robotern. Mehrere Achsen<br />

können dank Modulbauweise<br />

mit individuellen Abtriebswinkeln<br />

und Längen bis 30 m<br />

maßgerecht nach Kundenwunsch<br />

kombiniert werden.<br />

Die Basis besteht aus einem massiven<br />

Grundrahmen mit geschliffenen und gehärteten<br />

Führungsschienen, die eine hohe<br />

Prozessgenauigkeit garantieren und den<br />

darauf befindlichen Wagen schnell und<br />

reibungslos bewegen. Die Übertragung<br />

auf eine zweite Achse erfolgt ebenso reibungslos.<br />

Die Anlage kann je nach Konfiguration<br />

mittels einer Adapterplatte die<br />

gängigen Robotersysteme, Schweißzangen<br />

oder andere Handling-Geräte mit einem<br />

Gewicht von bis zu 4 t aufnehmen<br />

und transportieren. Dies erfolgt mit einer<br />

Beschleunigung von 1,5 bis 3,8 m/s 2 und<br />

einer Geschwindigkeit von 1,5 bis 2,5 m/s.<br />

www.expert-tuenkers.de<br />

Temperatursensoren<br />

Smarte Funktionen ermöglichen Plug&play<br />

Turck erweitert seine Fluidsensorik-Familie<br />

um IO-Link-fähige Sensoren zur flexiblen<br />

und zuverlässigen Messung von Prozesstemperaturen.<br />

Verfügbar sind sowohl<br />

Kompaktgeräte mit integriertem Temperaturfühler<br />

(TS700) als auch Auswerteund<br />

Anzeigeeinheiten (TS720) für den<br />

Anschluss von Widerstandsthermometern<br />

oder Thermoelementen. Das robuste Edelstahlgehäuse<br />

mit Touch-Bedienung anstelle<br />

mechanischer Bedienelemente eignet<br />

sich dank der Schutzarten IP67 und<br />

IP69K für den Einsatz in rauen Industrie-<br />

umgebungen. Die IO-Link-Schnittstelle<br />

stellt neben Prozesswerten zahlreiche<br />

Condition-Monitoring-Daten für smarte<br />

IIoT-Anwendungen zur Verfügung. Um die<br />

Inbetriebnahme zu vereinfachen, bieten<br />

die TS+ Geräte auch eine automatische<br />

Erkennung der Ausgangsart (PNP/NPN<br />

oder Strom/Spannung). Die Auswertegeräte<br />

der Reihe TS720 erkennen zudem die<br />

Art des angeschlossenen Temperaturfühlers,<br />

womit eine häufig vorkommende<br />

Fehlerquelle eliminiert wird.<br />

www.turck.com<br />

Bild: Turck<br />

60 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Mehrsprachige<br />

Katalogproduktion<br />

LED-Scheinwerfer<br />

Leichter und stabiler<br />

R. Stahl hat eine neue Generation explosionsgeschützter<br />

LED-Scheinwerfer in drei Leistungsklassen mit 100,<br />

160 und 225 W entwickelt. Die IK10-schlagfesten,<br />

Schutzart IP66 bietenden Hochleistungsscheinwerfer im<br />

robusten Edelstahlgehäuse halten den Angaben zufolge<br />

Temperaturen von -60 bis +60 °C stand. Durch das verschlankte<br />

Gerätedesign mit neuer Treibertechnologie<br />

konnte das Gewicht modellabhängig auf 19 bis 15,5 kg<br />

verringert werden. Der Eingangsspannungsbereich wurde<br />

für den globalen Betrieb auf 100 V bis 277 VAC<br />

sowie 176 bis 264 V im DC-Bereich erweitert. Die wahlweise<br />

mit breit-, mittel- oder<br />

engstrahlendem Lichtverteilung<br />

erhältlichen Modelle erreichen<br />

eine lichttechnische Effizienz<br />

von mehr als 100 lm/W. Standardmäßig<br />

sind die Scheinwerfer<br />

mit den Lichtfarben kaltweiß<br />

(6500 K), neutralweiß<br />

(5000 K) und warmweiß<br />

(4000 K) erhältlich.<br />

Bild: R. Stahl<br />

www.r-stahl.com<br />

<br />

NEUE POTENZIALE<br />

DURCH 3D-DRUCK<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Hohlwellenmotor<br />

Direktantrieb mit sehr großer Öffnung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Mit der Reihe DM66200H bietet Faulhaber<br />

einen neuen Direktantrieb für Motoren mit<br />

Innenöffnung (Apertur). Der neue Hohlwellenmotor<br />

arbeitet spielfrei und lässt sich mit<br />

wenig Aufwand in unterschiedliche Anwendungen<br />

integrieren. Er erreicht sowohl bei<br />

der Geschwindigkeit als auch beim Dreh -<br />

moment hohe Leistungswerte. Seine große<br />

Apertur hat einen Durchmesser von 40 mm.<br />

Der Antrieb zeichnet sich durch geringes<br />

Gewicht und ein flaches Design aus. Dank<br />

minimalem Verschleiß (nur am Kugellager)<br />

ist er für den wartungsfreien Dauerbetrieb<br />

ausgelegt. Der Hohlwellenmotor bietet eine<br />

neue Antriebslösung für Anwendungen, in<br />

denen eine große Apertur benötigt wird. Der<br />

Rotor läuft um die Öffnung und treibt die um<br />

diese herum angeordnete Mechanik ohne<br />

Übersetzung direkt an. Dabei kommt die Schrittmotor-<br />

Technologie des Herstellers zum Einsatz. Bauartbedingt<br />

ist sie sehr energieeffizient und benötigt weder Bremse<br />

noch Encoder.<br />

www.faulhaber.com<br />

Bild: Faulhaber<br />

Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen<br />

oder versionierten<br />

Kataloge sind wir bestens<br />

gerüstet – speziell wenn es um<br />

das Know-how beim Projektmanagement<br />

Ihrer hochkomplexen<br />

Aufträge geht.<br />

Individuelle Tools, die perfekt auf<br />

Ihr Projekt abgestimmt sind, be -<br />

schleunigen und vereinfachen<br />

den Gesamtprozess.<br />

Wir können viel für Sie tun,<br />

sprechen Sie uns an.<br />

www.konradindruck.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

www.wuerth-industrie.com/<br />

m-3ddruck<br />

<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 61


<strong>Industrieanzeiger</strong> präsentiert Ihnen<br />

Partner der Industrie.<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und kompetente lösungsorientierte Partner<br />

der Industrie!<br />

Antriebstechnik/Fluidtechnik Automatisierung<br />

Arbeitsschutz Betriebsbedarf Gebrauchtmaschinen<br />

HMI Industrie 4.0 Materialfluss/Logistik Robotik<br />

Spanende Fertigung Spanlose Fertigung<br />

Montage-, Handhabungstechnik Kunststoffverarbeitung<br />

Lasertechnik Mikrosystemtechnik/Nanotechnologie<br />

Smart Energy Oberflächentechnik Qualitätssicherung<br />

Verbindungstechnik Verpackungstechnik<br />

Werkstoffe Werkzeug-/Formenbau<br />

Werkzeugmaschinen Schmiermittel Zulieferung<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und Leistungs spektrum finden Sie im<br />

Firmenverzeichnis auf industrieanzeiger.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.industrieanzeiger.de/firmenverzeichnis<br />

ARBEITSSCHUTZ<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

TEKA Absaug- und<br />

Entsorgungstechnologie GmbH<br />

www.teka.eu<br />

Die TEKA Absaug- und Entsorgungstechnologie GmbH<br />

aus dem Münsterland ist seit 25 Jahren einer der führenden<br />

Hersteller von Absaug- und Filteranlagen für<br />

Industrie, Handwerk und Labore. TEKA beliefert Unternehmen<br />

aus der metallverarbeitenden Industrie, der<br />

Elektroindustrie und der Labortechnik. Die Anlagen<br />

sorgen für saubere Raumluft und einen umfassenden<br />

Gesundheitsschutz von Mitarbeitern. Die Produktpalette<br />

umfasst mobile und stationäre Absaug- und<br />

Filteranlagen, raumlufttechnische Lösungen sowie<br />

Systemlösungen für die Schneidindustrie. Das Portfolio<br />

wird ergänzt durch Schneid-, Schweiß- und<br />

Brennschneidtische sowie Sicht- und Schallschutz.<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />

Keller & Kalmbach GmbH<br />

www.keller-kalmbach.de<br />

Ist Ihr C-Teile-Management fit für die Zukunft?<br />

Wir überzeugen Sie mit großem technischen<br />

Know-how bei Verbindungselementen und<br />

bieten Ihnen eine Produktpalette rund um<br />

C-Teile, die kaum Wünsche offen lässt.<br />

Wir stehen für höchste Versorgungssicherheit<br />

und entwickeln kundenindividuelle und maßgeschneiderte<br />

Logistikkonzepte für Produktion<br />

und MRO. Sorgen Sie mit dem passenden C-Teile-<br />

Konzept für effiziente Beschaffungsprozesse und<br />

Abläufe in Ihrem Unternehmen. Diskutieren Sie<br />

mit unseren Experten, wie Sie Ihre Wertschöpfung<br />

steigern können.<br />

62 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


PARTNER DER INDUSTRIE<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

CNC-LASERSCHNEIDEN<br />

Lederer GmbH<br />

www.c-teile-management.info<br />

Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation<br />

& Co., ist Lederer Ihr Partner: Norm- und Standardteile,<br />

Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente<br />

u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen<br />

und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-Behälter-<br />

Kanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche,<br />

Bestellung und Beschaffung, Bevorratung<br />

und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitäts<br />

sicherung, Systempflege und Prozessverbesserung.<br />

– Verbindungselemente<br />

– Norm- und Standardartikel<br />

– Sonder- und Zeichnungsteile<br />

– C-Teile-Management<br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

www.reyher.de<br />

E-Business-Lösungen, Kanban-Versorgungssysteme,<br />

Bausätze, Konfektionierungen, Sonderteile – wenn<br />

es um Verbindungselemente und Befestigungs technik<br />

geht, ist REYHER Ihr kompetenter Partner. Hohes<br />

Qualitätsbewusstsein und ausgeprägte tech nische<br />

Kompetenz haben eine lange Unternehmens tradition.<br />

Über 130 000 verschiedene Artikel stehen bei einer<br />

Lieferbereitschaft von 99 % branchenübergreifend<br />

bereit. Kunden aus Industrie und Handel werden<br />

weltweit aus einem der modernsten und größten<br />

Schrauben-Logistikzentren schnell und zuverlässig<br />

beliefert.<br />

Schages GmbH & Co.KG<br />

www.schages.de<br />

NEU: Laserschneiden mit 10 kW-Fiberlaser<br />

Als mehrfach zertifizierter High-Tech Laser-Blechbearbeiter<br />

aus Krefeld bieten wir wirtschaftliche Lösungen<br />

für die weiterführende Metallverarbeitung.<br />

Flexibilität ist unsere Stärke<br />

– Edelstahl rostfrei bis 50 mm, Stahl/Alu bis 30 mm,<br />

Kupfer/Messing bis 18 mm<br />

– XXL-Fasenschneiden bis 3 m x 12 m<br />

– XXL-Rohrschneiden bis 12 m Länge<br />

– Kleinteile, Einzelteile, Prototypen<br />

– CNC-Abkanten bis 4 m/320 t<br />

Zertifizierungen:<br />

ISO 9001 und ISO 14001, Werkseigene PK nach EN 1090,<br />

Mat.-Kennz. nach RL 2014/68/EU.<br />

DRUCKLUFTTECHNIK<br />

FEDERN<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

Airgroup GmbH & Co. KG<br />

www.airgroup.eu<br />

Die Airgroup, ein Servicenetz ausgewählter, zertifizierter<br />

Drucklufttechnik-Anlagenbauer und Drucklufttechnik-Serviceunternehmen.<br />

Mit 17 Partnerbetrieben<br />

an 20 Standorten und rund 430 Mitarbeitern<br />

– davon mehr als 100 Servicetechniker – garantiert<br />

Ihnen die Airgroup einen 24 Std.-Anlagenservice,<br />

einheitlich hohe Standards in Quali tät, Fachkompetenz<br />

und der Ausarbeitung innovativer Druckluftkonzepte<br />

sowie die schnelle Bereitstellung von<br />

Mietkompressoren.<br />

Airgroup GmbH & Co. KG<br />

Im Ostpark 15, 35435 Wettenberg<br />

Phone +49 641 984682-0, Fax +49 641 984682-29<br />

info@airgroup.eu, www.airgroup.eu<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 120 Mitarbeiter<br />

hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

LASERBESCHRIFTUNG/ETIKETTEN<br />

ROBOTIK<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

LBT GmbH & Co. KG<br />

www.laser-beschriftung.de<br />

• Materialschonend durch berührungslose Bearbeitung<br />

• An unzugänglichen Stellen, z.B. in Bohrungen wo<br />

Druckverfahren versagen<br />

• BLACK MARKING, ein neues Beschriftungsverfahren<br />

für das Schwarzmarkieren<br />

• Variable Texte und Grafiken aus Kundendaten<br />

• Data-Matrix, Barcode und QR-Code zur<br />

Bauteilnachverfolgung-Traceability<br />

• Data-Matrix Plättchen ECC200 zur<br />

Leiterplattenkennzeichnung per SMD-Automat<br />

• Eigene Produkte wie Etiketten, Frontplatten,<br />

Typenschilder<br />

• Kostengünstig, kurze Lieferzeiten<br />

Fon 089-38 39 42 0 | info@l-b-t.de | www.l-b-t.de<br />

Franke GmbH<br />

www.franke-gmbh.de<br />

Auf der Suche nach einer besonders raumsparenden<br />

Konstruktion erfand Erich Franke im Jahre 1936 einen<br />

neuen Lagertyp: das Drahtwälzlager. Sein Prinzip der<br />

vier Laufringe haben wir im Laufe der Jahre kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. Heute ist Franke als Spezialist für<br />

Wälzlager und Linearsysteme weltweit bekannt. An<br />

unserem Stammsitz in Aalen beschäftigen wir 280 Mitarbeiter.<br />

Darüber hinaus sind wir mit zahlreichen Vertretungen<br />

weltweit präsent. Die von Erich Franke entwickelte<br />

Vier-Punkt-Geometrie bildet die ideale<br />

Voraussetzung für individuelle Produktlösungen, denn<br />

sie erlaubt größtmögliche Variabilität. Unsere Kunden<br />

haben die freie Wahl bezüglich Werkstoff, Geometrie,<br />

Größe, Bohrbild, Verzahnungen oder Abdichtungen.<br />

Albert Pasvahl GmbH & Co.<br />

www.pasvahl.de<br />

Als Schraubenspezialist mit über 80 Jahren Erfahrung<br />

stehen wir für Qualität und Zuverlässigkeit.<br />

Wir liefern bis zu 34 Millionen Spezialschrauben –<br />

direkt ab Lager:<br />

• Passschrauben<br />

• Vierkantschrauben<br />

• Verschlussschrauben<br />

• Flachkopfschrauben<br />

• Schrauben mit Zapfen/Spitze<br />

• Rändelschrauben<br />

• Messingschrauben<br />

• Sonderanfertigungen nach Vorgaben<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 63


WIR BERICHTEN ÜBER<br />

IMPRESSUM<br />

3M .......................................................... 14<br />

ADAC ..................................................... 44<br />

AEG ......................................................... 16<br />

Alba ........................................................ 12<br />

Alstom ................................................... 36<br />

Amazon ................................................ 58<br />

Automotive Management<br />

Consulting (AMC) 12, 32<br />

B&R Industrie-Elektronik 54<br />

Bitkom ................................................... 44<br />

Bitkom Research ............................... 44<br />

BMW .............................................. 26, 43<br />

Bosch ........................................ 8, 16, 44<br />

Bundesministerium für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur<br />

(BMVI) .................................................. 44<br />

BvL .......................................................... 51<br />

COGD ..................................................... 14<br />

CSI Entwicklungstechnik 32<br />

CSP Continental Structural<br />

Plastics .................................................. 26<br />

Dekra ..................................................... 18<br />

Delphai .................................................. 12<br />

Demmelhuber, Helmut 20<br />

Deutsche Institute für Textilund<br />

Faserforschung (DITF) 32<br />

Ecoclean ............................................... 48<br />

Effimat .................................................. 58<br />

Euroexpo Messe- und<br />

Kongress-GmbH ................................ 11<br />

Evonik .................................................... 26<br />

Expert-Tünkers .................................. 60<br />

Faulhaber ............................................. 61<br />

Forward Engineering 26<br />

VORSCHAU<br />

Fraunhofer IPT ................................... 16<br />

Fraunhofer IWU ................................ 26<br />

Fraunhofer LBF .................................. 26<br />

Fraunhofer WKI ................................. 26<br />

GEP Umwelttechnik 18<br />

GKV ................................................. 10, 18<br />

GM .......................................................... 26<br />

Gradel .................................................... 32<br />

Günzburger Steigtechnik 6<br />

Havel Metal Foam ............................ 26<br />

IIOM ....................................................... 14<br />

ILK der TU Dresden 26<br />

Industry Arena ................................... 16<br />

iWater....................................................<br />

18<br />

Jungheinrich ....................................... 17<br />

Kärcher .................................................. 16<br />

Knister ..................................................... 8<br />

Kuka ....................................................... 36<br />

Lantek .................................................... 17<br />

Lapp ....................................................... 46<br />

Lapp Mobility ..................................... 46<br />

Laserteile4you .................................... 12<br />

LG .............................................................. 8<br />

Lion Smart ........................................... 26<br />

Logcontrol ........................................... 58<br />

Lorenz Kunststofftechnik 26<br />

Loxone ..................................................... 8<br />

Magna Electric Vehicle<br />

Structures ............................................ 26<br />

MHP Solution ..................................... 58<br />

Microsoft ............................................. 44<br />

Minitec .................................................. 58<br />

Nanotec ................................................ 18<br />

Neff ........................................................ 65<br />

Bild: Grob<br />

INTERVIEW<br />

WGP-Präsident Prof. Christian Brecher über<br />

die Voraussetzungen für echte Nachhaltigkeit<br />

und die dazu nötige Produktionswende.<br />

TOPSTORY<br />

Open Hybrid LabFactory 26<br />

Optimum CPV .................................... 26<br />

Pivatic Oy ............................................. 12<br />

Porsche Consulting 36<br />

Precupa ................................................. 12<br />

R. Stahl .................................................. 61<br />

Raigi ....................................................... 26<br />

RAS Reinhardt ................................... 12<br />

RWTH Aachen ............................. 14, 16<br />

Sabic ...................................................... 26<br />

Schunk .................................................. 14<br />

Schwarz Plastic ................................. 12<br />

SEW-Eurodrive .................................. 52<br />

Siemens Energy ................................. 36<br />

Still ......................................................... 36<br />

Teijin ....................................................... 26<br />

TRB Lightweight Solutions 26<br />

Trumpf .................................................. 17<br />

TU Braunschweig .............................. 26<br />

Turck ...................................................... 60<br />

Turkish Machinery 16<br />

VDMA ..................................... 12, 17, 36<br />

Verband der Automobil -<br />

industrie (VDA) .................................. 46<br />

Vestaro..................................................<br />

26<br />

Volkswagen 26, 44, 56<br />

Wilo ........................................................ 18<br />

Wittmann Battenfeld 12<br />

Zeiss.......................................................<br />

56<br />

Zeitlauf ................................................. 65<br />

Teil 3 unserer Serie „Nachhaltige<br />

Produktion“ zeigt,<br />

wie Fertigungsausrüster<br />

ihre Kunden auf dem Weg<br />

zu mehr Nachhaltigkeit<br />

und zu nachhaltigeren<br />

Produkten unterstützen.<br />

INTRALOGISTIK<br />

Dienstleister Dax Metallform bekommt mit<br />

ganzheitlicher Intralogistiklösung von Trumpf<br />

seine hohe Teilevielfalt in den Griff.<br />

erscheint dienstags ISSN 0019–9036<br />

Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung e.V.<br />

(WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder des Verbandes erhalten<br />

den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Zusammenarbeit<br />

im Fachbereich der Gießereitechnik mit der Zentrale für<br />

Gussverwendung, Düsseldorf.<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeug-<br />

maschinen); Prof. Dr.-Ing. Thomas Bergs (Technologie der<br />

Fertigungsverfahren); Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik<br />

und Qualitätsmanagement); Prof. Dr.-Ing.<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. Günther Schuh (Produktions systematik),<br />

WZL RWTH Aachen<br />

Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö),<br />

Phone +49 711 7594–451<br />

Stellv. Chefredakteur: Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />

Phone +49 711 7594–454<br />

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M. A. Nico Schröder (sc), Phone +49 170 6401879;<br />

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Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) Mona Willrett (mw),<br />

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Ständige freie Mitarbeiter:<br />

Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Karin Faulstroh (kf),<br />

Michael Grupp (mg), Sabine Koll (sk), Markus Strehlitz (ms),<br />

Henriette Steuer (hs)<br />

Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />

Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />

Layout: Laura Gehring, Jonas Groshaupt, Michael Kienzle,<br />

Ana Turina<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />

Auftragsmanagement:<br />

Matthias Rath, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />

Zurzeit gilt Preisliste 80 vom 1.10.2020.<br />

Anzeigen-Annahmeschluss für Gelegenheits anzeigen mittwochs,<br />

15 Uhr.<br />

Leserservice: <strong>Industrieanzeiger</strong> +49 711 7252–209,<br />

konradinversand@zenit-presse.de<br />

Erscheinungsweise: dienstags (20 x jährlich)<br />

Bezugspreis: Inland jährlich 208,60 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt; Ausland 208,60 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 7,55 €<br />

(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten).<br />

Bestellungen erbitten wir an den Verlag. Sofern die Lieferung nicht<br />

für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />

Abonnement bis auf Widerruf. Bezugszeit: Das Abonnement kann<br />

erstmals vier Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt<br />

entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

Auslandsvertretungen:<br />

Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court,<br />

Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: jsp@trademedia.info;<br />

USA: D.A. Fox Advertising Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza,<br />

19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881,<br />

Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt<br />

die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

keine Gewähr. Alle im <strong>Industrieanzeiger</strong> erscheinenden Beiträge<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch<br />

Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art,<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2021 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Der <strong>Industrieanzeiger</strong> 08/2021 erscheint am 04.05.2021<br />

64 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


Markt<br />

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Winkelgetriebe<br />

Kronenradtechnologie ist<br />

wirtschaftlich und effizient<br />

Spindelhubgetriebe<br />

Höhere Wirkungsgrade und<br />

längere Einschaltdauern<br />

Bild: ebm-papst<br />

Die EMB-Papst-Tochter Zeitlauf<br />

bietet mit der Etacrown-<br />

Baureihe eine neue Kronenradtechnologie.<br />

Die modernen<br />

Getriebe decken in unterschiedlichen<br />

Baugrößen die<br />

Untersetzungen im einstufigen<br />

Bereich bis 10:1, zweistufig bis<br />

113:1 und dreistufig bis 289:1<br />

ab. Im einstufigen Bereich erreichen<br />

sie Wirkungsgrade von<br />

über 90 % und lassen sich<br />

wirtschaftlicher herstellen als<br />

Kegelradgetriebe. Durch das<br />

zylinderförmig bauende evolventische<br />

Antriebsritzel und<br />

den Wälzkontakt zwischen<br />

Ritzel und Kronenrad treten<br />

kaum Reibungsverluste auf.<br />

Oft kann man den Antriebsmotor<br />

kleiner dimensionieren<br />

und Bauraum sowie Kosten<br />

sparen. Da beim Etacrown der<br />

Motor mit Antriebsritzel und<br />

die Abtriebsachse in einer<br />

Ebene liegen, lässt sich das<br />

Getriebe auch spiegelverkehrt<br />

einbauen, dies reduziert die<br />

Lagerhaltung und vereinfacht<br />

die Logistik. In der dezentralen<br />

Antriebstechnik kann die<br />

Technologie durch Flexibilität<br />

und Effizienz punkten. Typische<br />

Gründe für ihren Einsatz<br />

sind außer den hohen Wirkungsgraden<br />

das hohe übertragbare<br />

Drehmoment und die<br />

fehlende Selbsthemmung.<br />

www.ebmpapst.com<br />

Neff hat seine klassischen<br />

Spindelhubgetriebe der C-Serie<br />

zu Hochleistungsvarianten<br />

weiterentwickelt. Dazu bei<br />

tragen Schmierung und Verzahnung<br />

gleichermaßen. Einerseits<br />

kann die integrierte<br />

Spindelschmierung sogar<br />

während des laufenden Betriebs<br />

erfolgen, wodurch die<br />

Getriebe flexibel in der Anwendung<br />

sind. Andererseits<br />

ermöglicht die Hochleistungsverzahnung<br />

laut Angaben höhere<br />

Wirkungsgrade und längere<br />

Einschaltdauern. Da die<br />

Schmierkreisläufe von Getriebe<br />

und Spindel getrennt sind,<br />

lassen sich die Hubgetriebe in<br />

jeder beliebigen Einbaulage<br />

verwenden. Der Hersteller hat<br />

die Hubgetriebe mit einem<br />

speziellen Hochtemperatur-<br />

Bild: Neff Gewindetriebe<br />

fließfett versehen, wodurch<br />

sie unter normalen Betriebsbedingungen<br />

lebensdauergeschmiert<br />

sind. Die mit der Finite-Elemente-Methode<br />

(FEM)<br />

optimierten Gehäuse ermög -<br />

lichen den Angaben zufolge<br />

sicheren Einsatz selbst bei<br />

höchsten Lasten. Im Standardprogramm<br />

sind verschiedene<br />

Spindeltypen und -steigungen<br />

frei wählbar. Neben ein- und<br />

mehrgängigen Trapezgewindespindeln<br />

lassen sich auch<br />

Kugelgewindespindeln mit<br />

verschiedenen Steigungen<br />

einsetzen.<br />

www.neff-gewindetriebe.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021 65


» ZULETZT<br />

Achtung, die<br />

Bullen sind da!<br />

Im Lockdown sind viele Streifenbeamte<br />

damit beschäftigt, Geburtstagspartys<br />

oder Spieleabende aufzulösen. Die Polizeiberichte<br />

lesen sich wie kleine Drehbücher<br />

zu absurden Komödien. Zum Beispiel dieser<br />

aus Bad Nenndorf: In den frühen<br />

Morgenstunden des 29. November<br />

wurde der Polizei eine Ruhestörung gemeldet.<br />

Die eingesetzten Kräfte konnten<br />

Bild: Aitana fotografia/stock.adobe.com<br />

bereits auf der Straße vor dem Wohnhaus unterschiedliche Personen singen hören. Auf<br />

Nachfrage gab der dort wohnhafte 24-Jährige an, sich lediglich mit zwei weiteren Personen<br />

in der Wohnung aufzuhalten. Die Beamten entdeckten allerdings sechs gefüllte<br />

Gläser. Den dazugehörigen Gästen gelang es nicht, sich lange verborgen zu halten.<br />

Während sich eine Person erfolglos hinter einer Zimmertür versteckte, konnte ein anderer<br />

kauernd hinter einem Hamsterkäfig festgestellt werden. Der Versuch, sich mit einer<br />

Decke zu tarnen, schlug fehl. Die letzte Person wurde, sich schlafend stellend, voll<br />

bekleidet im Bett angetroffen. Und diese Geschichte spielte sich in Bremen ab:<br />

Nach einem Hinweis, dass sich in einem Lokal in der Hastedter Heerstraße mehrere<br />

Personen unterschiedlicher Haushalte zu einer Zusammenkunft eingefunden hätten,<br />

suchte eine Polizeistreife den Einsatzort Samstagsnacht auf. Nach mehrmaligem Klopfen<br />

wurde die Hintertür geöffnet. Es waren auf den ersten Blick nur zwei Personen anwesend,<br />

darunter der Ladeninhaber. Bei der weiteren Inspektion wurden die Beamten<br />

in der Küche fündig. Hier befand sich eine im Boden eingelassene Falltür. Darunter versteckten<br />

sich in einem Kriechkeller zehn Männer. Diese hatten offenbar gemeinsam<br />

Brettspiele gespielt. Einen Mund-Nasenschutz trug zu diesem Zeitpunkt keiner.<br />

(us)<br />

66 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021


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68 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 07|2021

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