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RAUM Gefühl

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Besonderes Schmuckstück ist das<br />

Mignon-Zimmer, das Besuchern ein<br />

visuelles Bad in Blautönen bereitet.<br />

Die Tapeten hat Hechelmann selbst<br />

bemalt; inspirieren ließ er sich von<br />

Goethes Mignon-Gedicht. Und gleich<br />

rezitiert er: „Kennst du das Land, wo<br />

die Zitronen blüh‘n ...“.<br />

Jahrzehnte lang hat Friedrich Hechelmann<br />

gemalt und gezeichnet.<br />

Unermüdlich. Vor zwei Jahren aber<br />

ging plötzlich nichts mehr. Hechelmann<br />

mochte keinen Pinsel, keinen<br />

Stift mehr in die Hand nehmen. Er<br />

wollte sich nicht mehr an den Maltisch<br />

setzen, um Farben auf Papier<br />

und Holztafeln aufzutragen. Wer ihn<br />

nach Gründen für diese Blockade<br />

fragt, erhält ausweichende Antworten.<br />

Sie hatte etwas mit seiner Gesundheit<br />

zu tun, sagt er. Im Rückblick<br />

bezeichnet er das Ereignis, das<br />

ihn aus der künstlerischen Spur warf,<br />

als Schicksal. In seiner Not entschied<br />

er sich für einen radikalen Schnitt: Er<br />

wechselte das Arbeitsfeld.<br />

Der erfolgreiche Maler, der leidenschaftlich,<br />

fantasievoll und mit meisterlicher<br />

Technik Bilder schuf, fing<br />

an, mit Ton zu modellieren und Bronzen<br />

zu fertigen. Nebenbei schrieb er<br />

einen märchenhaften Roman für Kinder<br />

und Jugendliche.<br />

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