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Suchdienst SRK - News - Schweizerisches Rotes Kreuz

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01/2012<br />

März 2012<br />

© Hongler-Wickihalder<br />

© CRS<br />

<strong>Suchdienst</strong> <strong>SRK</strong> - <strong>News</strong><br />

Inhalt<br />

<strong>News</strong> Schweiz<br />

<strong>News</strong> Ausland<br />

Interne Infos<br />

Publikationen<br />

<strong>News</strong>letter abstellen, Adressänderung<br />

Kontaktadresse<br />

<strong>News</strong> Schweiz<br />

Verdingkinder reden: der Erfahrungsbericht der 75jährigen<br />

Josefine Hongler-Wickihalder<br />

„Durch einen Artikel in der ‹Schweizer Familie› bin ich auf den<br />

<strong>Suchdienst</strong> des Schweizerischen Roten <strong>Kreuz</strong>es aufmerksam<br />

geworden. Im Alter von sieben Wochen gelangte ich direkt aus<br />

dem Spital in eine Pflegefamilie in Sursee, in der schon neun<br />

eigene Kinder und vier Pflegekinder lebten. Das Leben als<br />

Verdingkind verlief einigermassen gut. Doch ich litt unsäglich<br />

unter dem Verlust der Mutter- und Vaterliebe, ganz zu schweigen<br />

vom ‹Untertauchen› meiner leiblichen Eltern. Mein ganzes Leben<br />

ist die Sehnsucht geblieben, das Rätsel meiner Herkunft zu<br />

lösen. Wenn die Wurzeln fehlen, bleiben die seelischen Wunden<br />

ein Leben lang. Die Vergangenheit mit vielen Entbehrungen und<br />

Verletzungen holt mich immer wieder ein. Berichte und<br />

Sendungen in den Medien über ähnliche Schicksale berühren<br />

mich jeweils zutiefst und erinnern mich stets wieder an meine<br />

eigenen Erfahrungen. So hoffe ich, durch das <strong>SRK</strong> vielleicht<br />

herauszufinden, wer meine Mutter war und wo und wie sie gelebt<br />

hat. Meine tolle Familie, mein Ehemann und die vier Kinder<br />

halfen mir stets, meine Vergangenheit ins positive Licht zu<br />

rücken, und entschädigen mich vielfach für die entbehrte Liebe.“<br />

Die Wanderausstellung «Verdingkinder reden» macht vom 20.<br />

April bis 19. August 2012 im Museum für Kunst und Geschichte<br />

in Fribourg Halt.<br />

Libyen: die erste Rotkreuz-Nachricht<br />

Seit das IKRK seine Delegation in Tripolis eröffnet hat, gehört<br />

neben Gefangenenbesuchen und der Hilfe für die Opfer des<br />

bewaffneten Konflikts auch die Zusammenführung von Familien<br />

zu seinen Schwerpunkten. Kurz vor Weihnachten bat uns die<br />

Delegation, die Rotkreuz-Nachricht eines Libyers weiterzuleiten,<br />

der sich aus Angst vor Repressalien seit fast 25 Jahren nicht<br />

mehr bei seinem Bruder gemeldet hatte. Einer unserer<br />

Freiwilligen begab sich persönlich an den Wohnort der Familie im<br />

Kanton Aargau, um die gute Nachricht zu überbringen. Die<br />

Familie antwortete umgehend mit einer weiteren Nachricht, die<br />

der Empfänger über einen IKRK-Delegierten in Libyen erhielt.


© CICR<br />

© CRS<br />

<strong>News</strong> Ausland<br />

Schwierige Suchen in Somalia<br />

Der Exodus der Zivilbevölkerung aus dem afrikanischen Land<br />

reisst Hunderttausende von Familien auseinander. Die meisten<br />

Somalier, die sich an den <strong>Suchdienst</strong> wenden, sind seit Wochen<br />

ohne Nachricht von ihren Angehörigen. Meist haben sich die<br />

Zurückgebliebenen zuletzt per Telefon gemeldet und ihre<br />

geplante Flucht angekündigt. Viele dieser Menschen versuchen,<br />

ein Flüchtlingslager in Äthiopien zu erreichen, um dort Schutz<br />

und Nahrungsmittel zu erhalten. Oft sind die Familien zu Fuss<br />

unterwegs und haben fast nichts, um ihren Lebensunterhalt zu<br />

bestreiten. Auf dem wochenlangen Weg in die Lager haben sie<br />

praktisch keine Möglichkeit, ihre Angehörigen anzurufen, um sie<br />

über ihre Situation auf dem Laufenden zu halten. Denn oft gibt<br />

es überhaupt keine Kommunikationsmittel oder aber das Handy<br />

wird von den bewaffneten Banden konfisziert, welche die Region<br />

unsicher machen. Das IKRK ist nicht in der Lage, in den Lagern<br />

in Äthiopien Einzelsuchen durchzuführen, wenn ihm nicht<br />

genügend Anhaltspunkte vorliegen, die bestätigen, dass sich die<br />

gesuchte Person dort befindet. Deshalb möchte das Rote <strong>Kreuz</strong><br />

die Kommunikationsmöglichkeiten in den Lagern ausbauen: So<br />

können die Familien ins Ausland anrufen und ihre Angehörigen<br />

beruhigen. Neben der Unterstützung der somalischen<br />

Gemeinschaft sind Radiomeldungen, die über die BBC<br />

ausgestrahlt werden, für die Familien ein wichtiges Instrument<br />

bei der Suche nach ihren Angehörigen:<br />

http://www.familylinks.icrc.org<br />

Interne Infos<br />

Wir erhalten Zuwachs: Porträt unserer neuen<br />

Mitarbeiterin<br />

„Ich heisse Viviane Kabasele, bin 32 Jahre alt und stamme aus<br />

dem Kongo. Ich bin in Bern aufgewachsen und habe eine<br />

Ausbildung als Sozialarbeiterin abgeschlossen. Nach drei Jahren<br />

bei Pro Infirmis habe ich mich entschieden, mich einem anderen<br />

Bereich zuzuwenden. In meinen Augen bildet die Familie und<br />

ihre Geschichte einen Teil unserer Identität. Deshalb ist es<br />

wichtig, dass wir abgerissene Kontakte wiederherstellen und<br />

Informationen über das Schicksal unserer Nächsten erhalten<br />

können. Ich freue mich sehr darauf, diese Menschen dabei zu<br />

begleiten, einen Teil ihrer Geschichte wiederzufinden.“<br />

Das Pilotprojekt «Senior Experts» entwickelt sich<br />

erfreulich<br />

Damit wir möglichst nahe bei den Menschen sein können, die uns<br />

einen Suchantrag einreichen, haben wir 16 ehemalige IKRK-<br />

Delegierte gebeten, unser Team als Freiwillige zu verstärken.<br />

Über die ganze Schweiz verteilt gehen sie auf die<br />

Antragstellerinnen und Antragsteller zu und unterstützen sie bei<br />

ihren Suchbestrebungen. Ihre Erfahrung aus der Praxis und den<br />

verschiedenen Kriegs- und Konfliktgebieten ist für die Menschen,<br />

die den <strong>Suchdienst</strong> in Anspruch nehmen, äussert wertvoll. Seit<br />

August 2011 waren die Freiwilligen an der Bearbeitung von über<br />

60 Suchanträgen in der Schweiz und im Ausland beteiligt. Dieses<br />

Pilotprojekt wird im Frühjahr evaluiert, doch schon jetzt<br />

wünschen sich alle eine Weiterführung dieses Experiments.


© Beate Athen und ihr Gastbruder damals<br />

(1948) und heute<br />

Publikationen<br />

Die Geschichte der «Schweizer Kinder»<br />

Eine Fernsehsendung des SWR<br />

Beate Athen durfte kurz nach dem Krieg halbverhungert in die Schweiz zu<br />

einer Gastfamilie. Gemeinsam mit dem <strong>Suchdienst</strong> spürt sie diesem Teil<br />

ihrer Vergangenheit nach. Der SWR hat sie und andere «Schweizer<br />

Kinder» auf diesem Weg begleitet.<br />

Hier geht's zum Film<br />

Noch mehr über die «Schweizer Kinder» ist in der Grossen<br />

Landesausstellung zu sehen, die vom Haus der Geschichte gestaltet wird:<br />

«Liebe Deinen Nachbarn – Beziehungsgeschichten im Dreiländereck»<br />

wird vom 28. April bis 30. September im Augustinermuseum in Freiburg<br />

(D) gezeigt.<br />

<strong>News</strong>letter abstellen, Adressänderung<br />

Möchten Sie den <strong>News</strong>letter des <strong>Suchdienst</strong>es <strong>SRK</strong> abbestellen oder uns<br />

eine Adressänderung mitteilen? Senden Sie ein E-Mail an<br />

tracing@redcross.ch<br />

Kontaktadresse<br />

<strong>Suchdienst</strong> <strong>SRK</strong>, <strong>Schweizerisches</strong> <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong><br />

Werkstrasse 18, 3084 Wabern, Tel. +41 (0)31 960 77 70<br />

E-Mail: tracing@redcross.ch<br />

Website<br />

Die Dienstleistung des <strong>Suchdienst</strong>es ist kostenlos. Wir freuen uns<br />

jedoch über Spenden, um unsere Dienstleistung allen Betroffenen<br />

zur Verfügung stellen zu können.<br />

Postkonto 70-79907-1, Vermerk: <strong>Suchdienst</strong> <strong>SRK</strong><br />

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