07.04.2021 Aufrufe

Musiker Magazin 1/2021

Das Musiker Magazin berichtet über aktuelle Themen der Rock- und Pop-Musikszene, veröffentlicht Fakten und Hintergründe und gibt Tipps und Ratschläge für die professionelle und semi-professionelle Musikszene in Deutschland. FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2021 – Anmeldung STORIES: Lena Hauptmann – Ihre Songs grooven, fließen und bewegen • BIRD’S VIEW – Jazzakkorde, krumme Taktarten und ein fetter Sound sorgen für originelle Songs • Sascha Salvati – »Künstler müssen einfach mehr zum Unter nehmer werden« • Chris Brandon – EingängigePopsongs, ein Schuss Rhythm and Blues und eine markante Stimme, die vor Energie sprüht • SPY # ROW – Eine neue Ära des Hard Rocks • In den Fängen der roten Ideologen • ZZ Top – That Little Ol’ Band From Texas • DISLIKE SILENCE – Mit einem Knall traten sie 2019 ins Rampenlicht • The Beatles Beat Band – 47 Jahre im Dienst der Pilzköpfe MUSIKBUSINESS: The Singer’s Coach von LeeZa Nail – Teil 1: VOCAL SKILLS • Nur intelligente Einzelkämpfer überleben RUBRIKEN: Musiker-News• CD-Rezensionen• Titelschutzanzeigen• Produkt-News • Kleinanzeigen • Impressum

Das Musiker Magazin berichtet über aktuelle Themen der Rock- und Pop-Musikszene, veröffentlicht Fakten und Hintergründe und gibt Tipps und Ratschläge für die professionelle und semi-professionelle Musikszene in Deutschland.

FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2021 – Anmeldung

STORIES: Lena Hauptmann – Ihre Songs grooven, fließen und bewegen • BIRD’S VIEW – Jazzakkorde,
krumme Taktarten und ein fetter Sound sorgen für originelle Songs • Sascha Salvati – »Künstler müssen einfach mehr zum Unter nehmer werden« • Chris Brandon – EingängigePopsongs, ein Schuss Rhythm and Blues und eine markante Stimme, die vor Energie sprüht • SPY # ROW – Eine neue Ära des Hard Rocks • In den Fängen der roten Ideologen • ZZ Top – That Little Ol’ Band From Texas • DISLIKE SILENCE – Mit einem Knall traten sie 2019 ins Rampenlicht • The Beatles Beat Band – 47 Jahre im Dienst der Pilzköpfe

MUSIKBUSINESS: The Singer’s Coach von LeeZa Nail – Teil 1: VOCAL SKILLS • Nur intelligente Einzelkämpfer überleben

RUBRIKEN: Musiker-News• CD-Rezensionen• Titelschutzanzeigen• Produkt-News • Kleinanzeigen • Impressum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

C 10973 F | N o 1/<strong>2021</strong> | 6,00 Euro<br />

Kulturzeitschrift für Rock & Pop <strong>Musiker</strong><br />

www.musiker-online.tv<br />

LENA<br />

HAUPTMANN<br />

Ihre Songs grooven, fließen<br />

und bewegen<br />

Jazzakkorde,<br />

krumme Taktarten und<br />

ein fetter Sound<br />

Bird’s View<br />

Sascha Salvati<br />

»Künstler müssen<br />

einfach mehr<br />

zum Unter nehmer<br />

werden«<br />

39. Deutscher<br />

Rock & Pop Preis<br />

am 18. Dezember <strong>2021</strong><br />

ZZ Top<br />

That Little Ol’ Band<br />

From Texas


DEUTSCHER ROCK & POP MUSIKERVERBAND E.V.<br />

DEUTSCHE POPSTIFTUNG UND MUSIKER MAGAZIN<br />

PRÄSENTIEREN:<br />

Bundeswettbewerb für Rock- und Popmusikgruppen und Sänger*innen<br />

aller musikstilistischen Bereiche<br />

Preisträger der Hauptkategorien und Sonderkategorien<br />

Agape records, Bettina Alms, Andrea-Beth, Atomic Picnic Project, ARREST, Aurelia Christina, Axel Nagel, Annette Meisl<br />

Alfred Fortkamp, Bastian Basse Liederpfarrer, Bernd B, Barry Alexander King, Beatrice Balthes, BCKR, Bändi, Rita Belmond<br />

Kati Breuer, Ben Hendricks feat. Ally Queen, Buffy Wallborn, Birds on Planes, Bernd-Michael Land, BRENNPUNKT<br />

Conny Conrad, Corny Held-Band, Coulord Rain, Christian Hüser, cvmusic film/ton<br />

Claudia K., Danny Streete, Dorian Black, Dirk Maverick, Daniel Kallauch, Dan Baron, Denise, David Beta, Der Schweiger<br />

EDSP, Exaltyca, Edelmeer, EPOS, ForestCity, fragmentiert, FreiHerr, Ferhat, Friedhelm Holz, Frank André, Fleadh<br />

Federnelken, Gustl das Faulhorn, Galahad, Gleis7, Günter Ermann, Gunnar Nanuk, Hemin Derya<br />

Hundertsaiten x fragmentiert, Hayat Chaoui, Hörbie Schmidt Band, Hedy J., IVORY The Rockband, Ive & T Bo<br />

Jamberry, Jasmin M., Jacuzzi, Jenna Akua Hoff, Sylvia Jessat, John Liedermann, Johannes Prätorius, J Hatch, Kanda<br />

Klangfeder, Veit Kortenkamp, Lili Czuya, Louisiana Moon, LUXUSGEDANKEN, LIO, Lena Hauptmann, Leona Balazs-Piri,<br />

Moritz Kruit + Band, MARRANDRO, Monika & Freunde, Marie Winter, Marie-Luise Cassar, Martin Lercher<br />

Marc Sommerfeld, Martha Rabbit, Myriam Unplugged, Mentsches in Green, Michaela Morschewsky, Marco Launert<br />

Manfred Zarrelli, Melissa Heinrichs, No!Plush, NANOBEAT, Nadine Sieben, NiMa Lindner, New Vision<br />

Open Source, Olli Ehmsen, Olivia Schüll, OCEANS, Paul Bartsch & Band, Phil Martin, Peter Trappe<br />

Philipp Dienstag, Peter Panduranga Bayreuther, Peter Volland, Pertaining to the arts<br />

Quinju, Marco Rauland, Ruth Maria Rossel, ROCKENBOLLE, Reinhard Markowsky, Rainer Gebauer, Roberto Bates<br />

Rhetaire, Sandra Ade, Sandra Dell'Anna, Suntrigger, Svenson, Steffi Neumann, Andreas A. Sutter<br />

Susanne Nopper/Prairie Rose, Slick 50, Sondermarke, SEYRAN, Stefan Lauterbach, Soulrender, SAMIYA, Saby O‘<br />

Schirmbeck & Schott feat. Jessica Krüger, Slick 50 feat. Oliver Schmidl, Spacemueller, Sihna Maagé<br />

Sam Reckless, Sara Dähn/ Voice Over Piano, Triton, Ticket to Happiness, The Baltic Scots, Tonland, Tom Lessner<br />

Tony Liotta, Tanja Eichinger, Uncle Remus, Unplugged Inferno, Ur-Instinkt, Vibes O’Five, Voyager IV, Michael Vogt, WeLive<br />

Wattenläufer, Wetterleuchten aus Songtexten, Wolfgang Nicklaus, X-Plosive, ZartCore-Duo<br />

Schirmherren<br />

Steffen Mues – Bürgermeister der Stadt Siegen<br />

Prof. Martin Maria Krüger – Präsident des Deutschen Musikrates<br />

Bisher publiziert und gesendet vom ZDF (Heute Journal, Aspekte, 3SAT), der ARD (BR, SWF, SR, WDR, NDR, HR) sowie VH-1 und SAT1.<br />

Jährlich publiziert von über 200 Tageszeitungen in Deutschland.<br />

Gefördert aus Mitteln der Deutschen Popstiftung, des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V. und des Kulturellen Jugendbildungswerkes e.V.


EDITORIAL 03<br />

Es ist ein großer Schritt nach vorne in unserer 38-jährigen Kulturarbeit,<br />

die zukünftig eingesandten Bewerbertonträger der zahlreichen Musik -<br />

grup pen und Interpreten anhand dieser Kriterien fair, gerecht und qualifiziert<br />

zu beurteilen und nicht wie bei Sportwettbewerben üblich mithilfe<br />

eines „Drei-Preisträger-Systems“ auszuzeichnen.<br />

Wir machen weiter…<br />

er 38. Deutsche Rock & Pop Preis 2020, der ursprünglich geplant<br />

D auch im letzten Jahr wieder zum sechsten Mal am 12. Dezember<br />

in der Siegerlandhalle in Siegen stattfinden sollte, musste aufgrund der ge -<br />

setzlichen Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen wegen der Corona-<br />

Pandemie abgesagt werden. Deshalb haben sich der Deutsche Rock &<br />

Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V. und die Deutsche PopStiftung dazu entschlossen,<br />

die Auszeichnungen der Preisträger virtuell durchzuführen.<br />

Aus diesem Grund wurden die Teilnahmegebühren für den 38. Deutschen<br />

Rock & Pop Preis 2020 von 150 € auf 100 € gesenkt.<br />

Die Deutsche PopStiftung hat ein Juroren-Team (Festivaljury) für die Vor -<br />

auswahl der zahlreichen eingesandten Bewerber-CDs der Haupt- und<br />

Sonder kategorien eingesetzt und folgend für die Endauswahl der Haupt -<br />

kategorien 20 fachlich qualifizierte Juroren (Bundesjury) aus den bisherigen<br />

Juroren-Teams zusammengestellt, die die Preisträger der Hauptkategorien<br />

des 38. Deutschen Rock & Pop Preises 2020 ermittelt haben. Die Preis -<br />

träger der Sonderkategorien und die Vorauswahl der Hauptpreisträger<br />

wurden unter meiner Leitung und maßgeblichen Entscheidungen – wie seit<br />

20 Jahren auch – im Rahmen der Festivaljury ermittelt.<br />

In Zukunft werden die Deutschen Rock & Pop Preise nicht mehr als „Wett-<br />

bewerbe“ durchgeführt werden, bei denen wie bei Sportveranstaltungen<br />

jeweils ein erster, zweiter und dritter Platz vergeben wird, sondern es werden<br />

zukünftig wie bei den Grammy-Verleihungen (USA) ca. dreistündige<br />

Auszeichnungs-Galas veranstaltet, in/bei denen alle ausgewählten Musik -<br />

gruppen und Interpreten als Auszeichnungen ihrer oft einjährigen künstlerischen<br />

Arbeiten eine Urkunde mit einer Auszeichnungsbewertung (wie bei<br />

Hochschulen und Universitäten) erhalten.<br />

Der Grund liegt darin begründet, dass man zwar bei Sportveranstaltungen<br />

jeweils einen ersten, zweiten und dritten Platz in den verschiedenen Dis zi -<br />

plinen aufgrund von Messergebnissen mit Zeituhren und Bandmaßen millimetergenau<br />

vergeben kann, nicht aber im Bereich der Musik!<br />

Im Bereich der Musik kann es ausschließlich nur um die Beurteilungen der<br />

künstlerischen Arbeiten einzelner Musikgruppen und Interpreten mithilfe<br />

von Bewertungsfaktoren wie Instrumentation, Gesang, Bühnenper for -<br />

mance, Komposition, Text, Originalität und Kreativität gehen.<br />

Damit erhalten in Zukunft all die Musikgruppen und Einzelinterpreten eine<br />

Auszeichnungsurkunde der Deutschen PopStiftung, die in den genannten<br />

summierten Beurteilungskriterien durch die Juroren ein „Sehr gut“, „Gut“<br />

oder „Befriedigend“ erhalten haben. Alle anderen Bewerberinnen und Be -<br />

werber mit Ergebnissen wie Ausreichend, Mangelhaft oder Un ge nügend<br />

erhalten keine Auszeichnung. Damit spielt – wie bei Sport ver an staltungen<br />

üblich – die Anzahl der Musikinterpreten und Musikgruppen, die aufgrund<br />

ihrer oft monatelangen künstlerischen Arbeiten durch die Juroren-Teams<br />

eine Qualitätsauszeichnung erhalten, keine Rolle mehr.<br />

Die Deutschen Rock & Pop Preise werden seit 1983 durch die (gemeinnützige)<br />

<strong>Musiker</strong>-, Komponisten- und Texter-Organisation Deutscher<br />

Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V. und seit 2002 zusätzlich durch die<br />

(ebenfalls gemeinnützige) Deutsche PopStiftung veranstaltet. Damit ist<br />

dieser unkommerzielle musikalische und musikereigene Musikwett be -<br />

werb Deutschlands ältester gemeinnütziger Musikwettbewerb. Ne gat ive<br />

und irrelevante Qualitätskriterien wie „Verkaufbarkeit“, „Verkaufserfolg“,<br />

„Hitparaden-Platzierung“ oder verkaufte Publikumskarten mit Stimm -<br />

recht spielen bei unserem Musikwettbewerb grundsätzlich keine Rolle<br />

(s. vergangene „Echo“-Verleihungen der Tonträgerindustrie).<br />

Es gab in der Vergangenheit und gibt auch heute in Deutschland keinen<br />

einzigen <strong>Musiker</strong>wettbewerb, der eine derart große Anzahl von Musik -<br />

gruppen und Musikinterpreten als Preisträger hervorgebracht hat, die<br />

anschließend (nach und mithilfe ihrer Preisauszeichnung) einen Ton -<br />

trägervertrag von einer großen Schallplatten-/Tonträgerfirma erhalten<br />

haben (s. Pur, Juli, Pasquale Aleardi, Klima, Luxuslärm u.v.m.).<br />

Seit nunmehr 38 Jahren werden alle im Rahmen dieser Kultur ver an stal -<br />

tun gen generierten Einnahmen satzungsgemäß entsprechend den<br />

gemeinnützigen Satzungen und Satzungszielen des Deutschen Rock &<br />

Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e. V. und der Deutschen PopStiftung für den<br />

Erhalt und den Ausbau dieser Kulturveranstaltungen ausgegeben.<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen PopStiftung erhalten<br />

für ihre zwölfmonatige Mitarbeit und Organisation dieser Kultur veran -<br />

stal tungen (wie z. B. bei Sportvereinen und Kulturvereinen üblich) eine<br />

(bescheidene), vom Finanzamt genehmigte Übungsleiterpauschale in<br />

Höhe von monatlich 200 Euro und kein Gehalt oder irgendwelche Ho no -<br />

rare. Das sollte im Gegensatz zu zahlreichen anderen Musik wett be wer ben,<br />

die auf Grundlage der Absichten von kommerziellen und ge win n orien tier -<br />

ten Privat- und Einzelunternehmern, kommerziellen TV- Gesell schaften<br />

oder Ton trä gerfirmen durchgeführt werden, erwähnt werden.<br />

Seit nunmehr 38 Jahren werden diese gemeinnützigen Kulturveran -<br />

staltungen jährlich durch die ebenfalls auf gemeinnütziger Basis veröffentlichte<br />

Kulturzeitschrift <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> redaktionell und publizistisch<br />

öffentlichkeitswirksam und umfangreich auf nichtkommerzieller Basis<br />

be gleitet.<br />

Wir empfehlen allen beteiligten Musikgruppen und Interpreten, sich mit<br />

ihren an sie verliehenen Urkunden/Auszeichnungen an die örtliche<br />

Tages presse/Tageszeitungen zu wenden. Die vergangenen Jahrzehnte<br />

haben gezeigt, dass die angesprochenen Medien in den meisten Fällen<br />

gerne und umfangreich über diese Auszeichnungen berichten. So<br />

haben in 2018 668 Tageszeitungen über diese Kulturveranstaltung<br />

berichtet und in 2019 510 Tageszeitungen (s. veröffentlichte Presse-<br />

Dokumentationen unter www.musiker-online.de). Bitte schickt uns eure<br />

Zeitungsartikel zu, damit wir sie in unsere geplante diesjährige Presse -<br />

do ku mentation für 2020 aufnehmen können (online und offline).<br />

WEITERE INFORMATIONEN: WWW.DEUTSCHERROCKPREIS.DE<br />

TEXT: OLE SEELENMEYER<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


04 MUSIKER-NEWS<br />

FESTIVAL<br />

09 Deutscher Rock & Pop Preis <strong>2021</strong> –<br />

Anmeldung<br />

STORIES<br />

12 Lena Hauptmann – Ihre Songs<br />

grooven, fließen und bewegen<br />

16 BIRD’S VIEW – Jazzakkorde,<br />

krumme Taktarten und ein fetter<br />

Sound sorgen für originelle Songs<br />

18 Sascha Salvati –<br />

»Künstler müssen einfach mehr<br />

zum Unter nehmer werden«<br />

22 Chris Brandon – Eingängige<br />

Popsongs, ein Schuss Rhythm<br />

and Blues und eine markante<br />

Stimme, die vor Energie sprüht<br />

26 SPY # ROW –<br />

Eine neue Ära des Hard Rocks<br />

28 In den Fängen der roten Ideologen<br />

32 ZZ Top –<br />

That Little Ol’ Band From Texas<br />

38 DISLIKE SILENCE –<br />

Mit einem Knall traten sie 2019<br />

ins Rampenlicht<br />

40 The Beatles Beat Band –<br />

47 Jahre im Dienst der Pilzköpfe<br />

MUSIKBUSINESS<br />

44 The Singer’s Coach von LeeZa Nail –<br />

Teil 1: VOCAL SKILLS<br />

47 Nur intelligente Einzelkämpfer<br />

überleben<br />

RUBRIKEN<br />

04 <strong>Musiker</strong>-News<br />

50 CD-Rezensionen<br />

55 Titelschutzanzeigen<br />

56 Produkt-News<br />

66 Kleinanzeigen<br />

66 Impressum<br />

TITELFOTO: DAN BARON<br />

„POTENZIELL RUINIERT“<br />

YouTube warnt <strong>Musiker</strong> im Tantiemenstreit<br />

Im Streit um eine strengere Gesetzgebung im werde dieses Gesetz nun allerdings nicht umgesetzt,<br />

heißt es weiter. Gleichzeitig sei die britische<br />

Umgang mit Musikrechten hat YouTube vor et -<br />

waigen negativen Auswirkungen für die Künstler Regierung allerdings bemüht, „sicherzustellen,<br />

gewarnt.<br />

dass mehr Geld in den Topf der Schöpfer zurückfließt“.<br />

Seit Langem wird den Betreibern der Video -<br />

plattform YouTube vorgeworfen, von ihren Werbe -<br />

einnahmen zu wenig an die Urheber von Musik - YouTube räumte gegenüber dem DCMS-Aus -<br />

videos abzutreten. In Großbritannien ist dieses schuss ein, dass die Musikindustrie mit über 500<br />

Thema nun erneut durch eine entsprechende Un - Stunden Videoinhalten, die jede Minute hochgeladen<br />

würden, ab Januar 2020 zwölf Millionen<br />

tersuchung aufgekommen, die der Ausschuss für<br />

Digitales, Kultur, Medien und Sport (Digital, Culture, Dollar an Tantiemen erhalten habe. Bis 2025, pro -<br />

Media and Sport Select Committee, DCMS) phezeite das Unternehmen weiter, könne YouTube<br />

kürzlich durchgeführt hatte. Demnach erhalten alle anderen Bezugsquellen, inklusive Spotify,<br />

viele Künstler nach wie vor nur einen Hungerlohn über holt haben.<br />

an digitalen Tantiemen, was angesichts der Ab -<br />

rufzahlen höchst ungerecht erscheint. Dies geht „RECHTEINHABERSCHAFT<br />

aus einem entsprechenden Artikel der britischen OFT UNKLAR“<br />

Zeitung „The Guardian“ hervor.<br />

Eine strengere Gesetzgebung, sagte YouTube<br />

Tatsächlich würden 70 Prozent der Künstler, weiter, sei unter Umständen so schwer einzuhalten,<br />

dass die Plattform im Zweifelsfall sogar Musik -<br />

die bei Universal Music unter Vertrag stehen, über<br />

YouTube angehört werden. Das teilte David Joseph, inhalte sperren müsste, um eine Rechtsver let zung<br />

der britische Geschäftsführer des Labels, bereits zu vermeiden. Für Künstler und deren Labels<br />

Anfang Januar mit. Die entsprechenden Tantie - könne dies mitunter zu noch größeren Einbußen<br />

men betrügen allerdings nur fünf Prozent der Ein - führen und dazu, dass ihr Geschäft auf der Platt -<br />

nahmen des Unternehmens.<br />

form „potenziell ruiniert“ werde. „Vor allem in der<br />

Musikindustrie sind die Daten über die Rechte -<br />

„MEHR GELD IN DEN TOPF<br />

inhaberschaft oft unklar“, erklärte das Unterneh -<br />

DER SCHÖPFER“<br />

men weiter. Schon in der Vergangenheit habe deshalb<br />

die Gefahr eines „Over-Blocking“ bestanden.<br />

Während die Künstler bislang nur einen Anteil<br />

aus den Werbeeinnahmen bekommen, hofft die Für seine Untersuchung hatte der DCMS-<br />

Musikindustrie auf neue Gesetze der Europäi schen Ausschuss auch einige Stimmen von Künstlern<br />

Union: Demnach könnten Streaminganbieter wie gehört: Der Frontman der Band Elbow, Guy<br />

YouTube oder Spotify künftig dazu gezwungen Garvey, drückte dabei die Sorge aus, dass die<br />

werden, im Voraus eine gewisse Gebühr für die nächste Generation von Bands verloren gehen<br />

Nutzung der Lizenzen zu bezahlen. Nach dem könne, weil Dienste wie Spotify oder Apple ihren<br />

Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU Kunden zu wenig berechnen würden.<br />

QUELLE: www.weser-kurier.de/startseite_artikel,-potenziell-ruiniert-youtube-warnt-musiker-im-tantiemenstreit-_arid,1957018.html#nfy-reload<br />

Foto: © charnsitr / Adobe Stock<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


MUSIKER-NEWS 05<br />

haben. Eine Erhöhung der Gewinnbeteiligung von<br />

Spotify würde da vielleicht manche Sorgen aus<br />

der Welt schaffen.<br />

Foto: © nikkimeel / Adobe Stock<br />

SKLAVENTREIBER DER MUSIKINDUSTRIE<br />

Manuel Bogner sieht die Künstlervergütung bei Spotify kritisch<br />

Wer braucht schon CDs, wenn er Spotify hat?<br />

Der Streamingdienst ist für viele der einfachste Weg,<br />

um Musik zu hören. Doch dieser Komfort geht auf<br />

Kosten der <strong>Musiker</strong>, warnt Manuel Bogner (16) aus<br />

Straubing. Eine Meinung.<br />

Es war noch nie so einfach, neue Musik zu ent -<br />

decken und alte Lieblingslieder wiederzufinden.<br />

Dank Streaming kann jeder in kürzester Zeit<br />

neue Genres und Künstler anhören und ohne<br />

Probleme darauf zugreifen. Allerdings berichten<br />

vor allem unbekannte <strong>Musiker</strong> immer wieder,<br />

dass Spotify Künstler ungerecht behandele und<br />

sogar ausnutze.<br />

Der Hauptgrund sind die geringen Gewinn -<br />

beteiligungen, die die Plattform ihren Künstlern<br />

auszahlt. Bei Spotify schwanken sie zwischen<br />

0,0028 und 0,0037 Euro pro Stream, liegen also<br />

unter einem Cent. Das bedeutet, dass man mit 1<br />

000 Streams höchstens um die vier Euro verdienen<br />

kann. Im Vergleich zu anderen Platt formen<br />

ist der Unterschied groß: Durch <strong>Musiker</strong>, die ihre<br />

Gewinne veröffentlichten, ist bekannt, dass Apple<br />

Music und Amazon zum Beispiel rund doppelt<br />

so viel wie Spotify zahlen.<br />

Das liegt daran, dass Spotify die Anteile für ihre<br />

Künstler daran errechnet, wie oft ein Song im<br />

Vergleich zu den aktuell beliebtesten Tracks aufgerufen<br />

wird. Deshalb kommen besonders un -<br />

bekannte Künstler auf durchschnittlich geringere<br />

Einnahmen als große Namen wie Taylor Swift<br />

oder Kanye West.<br />

Daniel Elk, der Chef der meistgenutzten Strea -<br />

ming-Plattform weltweit, reagierte bereits vor<br />

einiger Zeit auf diese Vorwürfe: Er findet, <strong>Musiker</strong><br />

sollten einfach mehr Musik produzieren, um über<br />

die Runden zu kommen. Die Gewinnbeteiligung<br />

will er nicht verbessern. Das ist und bleibt seine<br />

Meinung – auch während der Corona-Pandemie,<br />

in der Streaming-Gewinne für die Musikindustrie<br />

wichtiger denn je sind, da Konzerte und Festivals<br />

ausfallen. Sie waren vor Corona für viele Künstler<br />

die größte Einnahmequelle. Viele <strong>Musiker</strong> sind sich<br />

deshalb unsicher, ob sie eine Zukunft in der Branche<br />

QUELLE: www.idowa.de/inhalt.freischreiben-sklaventreiber-der-musikindustrie-manuel-bogner-sieht-die-kuenstlerverguetung-beispotify-kritisch.3b9bcdf6-1aa0-4fe3-b23b-551db020d269.html<br />

Peter Plate:<br />

ES BRAUCHT EINE<br />

QUOTE FÜR<br />

DEUTSCHE MUSIK<br />

IM RADIO<br />

Peter Plate, Ulf Leo Sommer und Joshua<br />

Lange haben zum Interview in ihr Studio in<br />

Berlin-Charlottenburg geladen. Hier machen<br />

sie Musik, sehr erfolgreiche Musik. Für Künstler<br />

wie Helene Fischer, Sarah Connor, Michelle,<br />

Max Raabe, Patricia Kaas und viele mehr, aber<br />

auch in eigener Sache. Siehe das Pop-Duo<br />

Rosenstolz, bei dem Plate zusammen mit der<br />

Sängerin Anna R. als Frontfigur in Erscheinung<br />

tritt. Ihre finanzielle Unabhängigkeit gibt ihnen<br />

nun die Freiheit, ganz ungeniert die Probleme in<br />

der Musikindustrie zu benennen. Dabei fordern<br />

sie infolge der Corona-Krise unter anderem<br />

eine Quote für deutsche Musik im Radio.<br />

QUELLE: www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/musik/<br />

peter-plate-es-braucht-eine-quote-fuer-deutsche-musik-imradio-li.139383?pid=true<br />

Außerdem gibt es noch einen Punkt, den Daniel<br />

Elk mit seiner Aussage ignoriert: Kunst entsteht<br />

nicht von einem Tag auf den anderen. Viele gute<br />

Alben brauchen teilweise jahrelange Planung und<br />

Arbeit, bevor sie erscheinen. Schließlich ist auch<br />

das Streaming-Format daran schuld, dass Alben<br />

immer länger und umfangreicher sein müssen.<br />

Plattenlabels wollen so mehr Streaming-Zahlen<br />

er zeugen, besonders weil sie dadurch am einfachsten<br />

hohe Chartplatzierungen erreichen können.<br />

Die Folge: Musik als lieblose Massen ware,<br />

nichts Neues oder Innovatives mehr.<br />

Doch nicht alles ist hoffnungslos in der Welt<br />

des Musik-Streamings, so zum Beispiel der Online-<br />

Musikdienst Bandcamp. Die Plattform gibt es<br />

seit 2008. <strong>Musiker</strong> können dort ihre Songs promoten<br />

und sie kostenlos oder kostenpflichtig zum<br />

Anhören und Herunterladen anbieten. Außerdem<br />

hilft der Streamingdienst unbekannten Künstlern,<br />

indem er ihnen und ihren Labels immer am ersten<br />

Freitag des Monats die Gesamteinnahmen an ihren<br />

Songs weitergibt. Spotify sollte sich daran ein Bei -<br />

spiel nehmen.<br />

Foto: Olaf Blecker<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


06 MUSIKER-NEWS<br />

MUSIK NUR NOCH<br />

ALS HOBBY?<br />

Britische Bands entsetzt<br />

über Brexit<br />

Britische <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong><br />

haben in einer Petition eine „freie kulturelle<br />

Arbeitserlaubnis“ gefordert, die<br />

Tourneen in EU-Länder ermöglichen soll.<br />

Etwa 260 000 Menschen haben bereits<br />

unter schrie ben. Für längere Aufenthalte<br />

und Beschäfti gung in der EU sind für britische<br />

Bür gerin nen und Bürger nun spezielle<br />

Visa nötig. Zudem ist ein Zoll be gleit -<br />

schein für Aus rüs tung notwendig, für den<br />

ebenfalls Ge bühren gezahlt werden müssen.<br />

Dazu kommen Hunderte Pfund für<br />

die Kranken versicherung.<br />

Nicht nur Handel und Wirtschaft, auch die<br />

britische Musikindustrie leidet unter dem Brexit.<br />

Auch für Künstler, die künftig in EU-Ländern auf<br />

schwieriger geworden. Um sich länger in der abgeben. Das Gleiche gilt für Frankreich, Italien,<br />

EU aufzuhalten und dort zu arbeiten, sind für Kroatien und so weiter und so fort."<br />

Briten nun spezielle Erlaubnisse notwendig und<br />

Tournee gehen, gelten nun neue Visumregeln. umgekehrt.<br />

„IM SCHLIMMSTEN FALL WIRD<br />

DER GIG IN GROSSBRITANNIEN<br />

Das bedeutet bürokratische und finanzielle<br />

Hürden. Deswegen fordern <strong>Musiker</strong> und Kon zert -<br />

Das gilt sogar für das musikalische Equip ment WOHL ZUM HOBBY.“<br />

und bedeutet insgesamt bürokratischen und<br />

veranstalter eine „freie kulturelle Arbeits er laub - finanziellen Aufwand. Die Briten und die EU Umgekehrt wird es auch für Bands, die aus<br />

nis“. Mehr als 260.000 Menschen, darunter schieben sich gegenseitig die schuld dafür in der EU nach Großbritannien kommen, um zu<br />

zahlreiche Stars wie Laura Marling, Louis die Schuhe, keine großzügigeren Regeln ge - spielen, komplizierter und teurer, meint der<br />

Tomlinson oder die Band Biffy Clyro, haben die<br />

Online-Petition bereits unterschrieben.<br />

funden zu haben.<br />

ARBEITSERLAUBNIS<br />

Frontmann der schwedischen Band The Hives,<br />

Pelle Almqvist. „Letztlich werden wir wahrscheinlich<br />

weniger Konzerte in Großbritannien<br />

ES GEHT UM<br />

5,8 MILLIARDEN PFUND<br />

FÜR 30 VERSCHIEDENE LÄNDER<br />

Paul Pacifico, CEO der Vereinigung unabhängiger<br />

geben, weil es sich rein wirtschaftlich weniger<br />

lohnt. Ich meine, es wird immer Spaß machen.<br />

Im schlimmsten Fall wird der Gig in Groß -<br />

<strong>Musiker</strong> (Association of Independent Music, britannien wohl zum Hobby.“<br />

Auch Komponist Michael Berkeley, denn:<br />

„<strong>Musiker</strong> in diesem Land beziehen 44 Prozent<br />

ihres Einkommens aus Tourneen! Dieses Land<br />

AIM) warnt: „Wenn britische Bands oder Solo -<br />

künstler in Europa auf Tournee gehen, brauchen Derzeit könnten <strong>Musiker</strong> ohnehin nicht auf<br />

verdient 5,8 Milliarden Pfund an der Musik in -<br />

dustrie. Vergleichen Sie das mit der Fischerei,<br />

die als diese große souveräne Sache hochgehalten<br />

sie eine temporäre Arbeitserlaubnis in jedem Tournee gehen, sagt Paul Pacifico, aber sie<br />

europäischen Land. Das gilt nicht nur für die EU, müssten schon jetzt mit Klarheit planen können,<br />

falls es wieder losgeht. „Noch mal sechs<br />

sondern den gesamten europäischen Wirt -<br />

wurde, was ich verstehen kann – die schafts raum. Sie müssen also unter Um stän - Monate Ver zögerung können wir uns nicht lei-<br />

Hoheitsrechte müssen geschützt werden. Aber den die Regeln von 30 verschiedenen Ländern sten, wenn der kulturelle Sektor wirtschaftlich<br />

dabei geht’s um 1,4 Milliarden – das ist ein<br />

Unterschied.“<br />

befolgen.<br />

auf die Beine kommen soll.“<br />

Die Musikbranche ist mit rund 200.000 Jobs<br />

Wenn Sie als Band auf Tournee sind und ein wichtiger – allerdings von der Corona-Krise<br />

Monatelange Tourneen, Gastauftritte und<br />

Festival-Teilnahmen sind nach dem Brexit<br />

eine CD in Deutschland verkaufen, müssen Sie schwer gebeutelter – Industriezweig in Groß -<br />

in Deutschland eine Umsatzsteuererklärung britannien.<br />

QUELLE: de.euronews.com/<strong>2021</strong>/01/16/musik-nur-noch-als-hobby-britische-bands-entsetzt-uber-brexit | TEXT: Anja Bencze<br />

Foto: © MclittleStock / Adobe Stock<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


Andy Langs neues Werk<br />

„DIE KRISE ALS CHANCE – EINE EINLADUNG ZUM REIFEN“<br />

MUSIKER-NEWS 07<br />

Angeregt vom Corona-Geschehen im Frühling<br />

2020 schrieb Andy Lang in wenigen Wochen wie<br />

in Trance und mit unglaublich viel Feedback seiner<br />

Fans dieses Buch, das eine Ansage für unsere<br />

allernächste Zukunft ist – daher ist es viel mehr<br />

als ein Corona-Buch: Eine Einladung zum Träu -<br />

men, Hoffen, Reifen und Bei-sich-selbst-Beginnen!<br />

„Vergeude nie eine gute Krise“ – Winston<br />

Churchill<br />

Jede Krise hat das Potential zur Veränderung.<br />

Die Herausforderungen und Zumutungen des<br />

Lebens laden uns ein, gewohnte Pfade zu überdenken,<br />

unser Verhalten zu verändern und zu reifen.<br />

Oder wir stagnieren und berauben uns als<br />

Opfer der Umstände unserer Möglichkeiten und<br />

inneren Schätze.<br />

Angeregt vom weltweiten Krisengeschehen im<br />

Frühjahr 2020 fragt Andy Lang in diesem Buch:<br />

„Was, wenn diese Krise kein Feind ist, den wir<br />

nun mit aller Kraft bekämpfen müssen, sondern<br />

eine Einladung zum Umdenken?“<br />

So dient die Krise als Blaupause für alle Krisen<br />

sowohl im individuellen als auch im gesellschaftlichen<br />

Bereich. Statt eines einfachen „Weiter so“<br />

spürt der Autor der Frage nach, wo wir unsere<br />

Haltungen zum Leben, zur Erde und schließlich zu<br />

unserem eigenen Menschsein nachhaltig verändern<br />

müssen, um mit Freude und in Gemein schaft<br />

leben und wirken zu können.<br />

Dieses Buch ist eine Einladung zur Hoffnung<br />

und Nahrung für alle, die sich nach einer gerechten<br />

und enkeltauglichen Welt sehnen und die bei<br />

sich selbst beginnen wollen.<br />

Die Texte machen Lust zum Lesen und Teilen<br />

und sind so Inspiration und Herausforderung für<br />

den eigenen Lebensweg oder die Arbeit in<br />

Gruppen.<br />

„Andy Lang hat nicht nur eine wunderbar<br />

herzöffnende Stimme. Er ist eine Stimme – eine<br />

Stimme der neuen Zeit. Sein Plädoyer für ein<br />

neues Leben in Gemeinschaft und Liebe hat mir<br />

absolut Gänsehaut beschert. Seine Botschaft voll<br />

Mut und Wertschätzung brauchen wir, wenn wir<br />

aus den alten Strukturen aufbrechen wollen in<br />

eine nachhaltige Welt.“ – Christina Kessler<br />

Andy Lang wurde 1970 in Kulmbach geboren<br />

und absolvierte 1990 sein Abitur in Münchberg.<br />

Seine Arbeit als Songwriter begann während seines<br />

Lebens in England Anfang der Neunzigerjahre. Seit<br />

2005 ist Andy Lang als freiberuflicher Künstler mit<br />

Konzerten und Lesungen unterwegs.<br />

DIE KRISE ALS CHANCE –<br />

EINE EINLADUNG ZUM REIFEN<br />

Zu bestellen: andy-lang.de/produkte/die-krise-alschance-eine-einladung-zum-reifen/<br />

Gebundenes Buch, 180 Seiten, Preis: 14,– €<br />

ELTON JOHN FORDERT HILFEN FÜR<br />

NACHWUCHSKÜNSTLER<br />

Popstar Elton John kämpft weiter für Mu - kämen bald nur noch Mainstream-<strong>Musiker</strong> auf<br />

siker mit Brexit-Problemen und fordert eine Tour. „Vertraut mir, ich möchte das genauso<br />

Hilfs organisation für Nachwuchsmusiker. „Wir wenig wie ihr.“<br />

brauchen eine neue Generation von Super -<br />

stars, nicht nur, weil eine Generation von John gehört zu den mehr als 100 Unter -<br />

Super stars – meine Generation – älter wird, zeich nern eines offenen Briefs, in dem Musikin<br />

den Ruhestand geht und wegstirbt“, heißt Stars der Regierung Versagen bei der Ver hand -<br />

es in einem Kommentar der Musikikone im lung über Visumregeln mit der EU vorgeworfen<br />

„Guardian“.<br />

hatten. In der vergangenen Woche traf sich der<br />

<strong>Musiker</strong> zudem zu einem Ge spräch mit dem<br />

<strong>Musiker</strong> bräuchten jetzt schnell Hilfe – die britischen Kulturminister Oliver Dowden.<br />

Hilfsorganisation solle jungen Künstlern bei<br />

der Tourplanung zur Seite stehen, mit An - Seit dem 1. Januar, dem Ende der Brexitwälten<br />

und Buchhaltern.<br />

Übergangsphase, benötigen <strong>Musiker</strong> und<br />

Künst ler Visa und andere Dokumente für<br />

Finanziert werden solle die Organisation Auf tritte in der EU beziehungsweise in Groß -<br />

auch von der Musikwirtschaft selbst, schlug britannien. London und Brüssel machen sich<br />

der Sänger vor. Und er warnte: Ohne Hilfe gegenseitig für die Situation verantwortlich.<br />

QUELLE: www.zeit.de/news/<strong>2021</strong>-02/08/elton-john-fordert-hilfen-fuer-nachwuchskuenstler | dpa<br />

Foto: © Joseph Guay<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


08 MUSIKER-NEWS<br />

DIE MUSIKINDUSTRIE KÄMPFT ERNEUT GEGEN<br />

STREAMING-MANIPULATION AN<br />

Foto: © sp3n / Adobe Stock<br />

Erst im vergangenen Jahr mussten diverse<br />

Strea ming-Manipulation-Anbieter ihre Tätig keiten<br />

ein stellen. Auch im Jahr 2020 kämpft die Musik -<br />

industrie gegen die illegalen Käufe und Verkäufe.<br />

Am 26. Januar leitete das Landgericht Frank -<br />

furt ein Eilverfahren gegen die Streaming-Mani -<br />

pu la tion-Webseiten www.likeservice24.de und<br />

www.likeservice24.com ein, so heißt es in einer<br />

Pressemitteilung der International Federation of<br />

the Phonographic Industry (IFPI).<br />

Genannte Anbieter generieren Kund*innen zu -<br />

sätzliche „Plays, Views, Likes und Abonnenten für<br />

Musik auf kommerziellen Online-Media-Platt for -<br />

men“, wie es in der Selbstdarstellung heißt. Dieses<br />

Vorgehen soll dessen Reichweite steigern und<br />

optio nal bessere Platzierungen generieren. Diese<br />

illegale Dienstleistung wird ihnen nun verboten.<br />

Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI)<br />

und sein internationaler Dachverband IFPI geben<br />

bekannt, dass der Anbieter wegen Irreführung<br />

zur Unterlassung verurteilt wurde. Denn er rückt<br />

Nutzer*innen seines Angebots in ein besseres<br />

Licht und täuscht im selben Zug zukünftige Kon -<br />

sument*innen.<br />

Erst einmal betreffe es den „Verkauf von Plays<br />

auf Streaming-Plattformen wie Spotify, YouTube,<br />

Soundcloud und Deezer“. Darüber hinaus verhängte<br />

das LG Frankfurt das Kaufverbot von<br />

Abo nennt*innen, Rezensionen und Likes. Diese<br />

sind hinblicklich der Musikindustrie genauso<br />

wettbewerbswidrig.<br />

Frances Moore, CEO der IFPI, erläutert: „Dies<br />

ist eine weitere positive Entscheidung in einer<br />

Reihe von deutschen Gerichten, die den laufenden<br />

Kampf der Tonträgerindustrie gegen Streaming-<br />

Manipulationen weltweit unterstützt. IFPI und ihre<br />

Partner in der Branche setzen sich weiterhin dafür<br />

ein, diese schädliche Praxis zu bekämpfen, die<br />

nicht nur Künstler, Songwriter und andere Rechte -<br />

inhaber ihrer rechtmäßigen Vergütung be raubt,<br />

sondern auch Musikfans in die Irre führt.“<br />

Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des<br />

BVMI, ergänzt diesbezüglich: „Wir wissen zwar<br />

nicht, welche konkreten Schritte die Streaming-<br />

Dienste selbst zur Verhinderung solcher Aktivi -<br />

täten auf ihren Plattformen unternehmen, ergreifen<br />

unsererseits in jedem Fall aber rechtliche<br />

Schritte, um sicherzustellen, dass der Strea ming-<br />

Markt ordnungsgemäß funktioniert. Denn Mani -<br />

pulationen schaden den Künstler*innen und<br />

ihren Partnern, sie gefährden die Genauigkeit der<br />

Tantiemenzahlungen ebenso wie die Glaub würdig -<br />

keit eines wichtigen Branchenbarometers, der<br />

Charts. Im Namen der Musikschaffenden wie der<br />

Fans werden wir das nicht hinnehmen.“<br />

QUELLE: www.rollingstone.de/die-musikindustrie-kaempft-erneut-gegen-streaming-manipulation-an-2238663/<br />

DER STREAMING-BOOM KANN VERLORENE<br />

KONZERTUMSÄTZE NICHT KOMPENSIEREN<br />

Foto: PR<br />

Mehr als 13 Milliarden Euro setzte die deutsche<br />

Musikwirtschaft 2019 um. So viel wird es 2020<br />

nicht sein. Bei Weitem nicht. Mit Livemusik verdiente<br />

kaum jemand Geld. Corona verstärkt aber<br />

auch vielversprechende Trends.<br />

Marvin Aloys war mittendrin, als es in Europa<br />

losging. Im Frühjahr in Ischgl – als sich unzählige<br />

Menschen in Partynächten mit dem damals noch<br />

neuartigen Coronavirus infizierten. Der DJ und<br />

Musik produzent gehörte auch dazu. In der Winter -<br />

saison macht er sein bestes Geschäft. Wenn er<br />

elektronische Musik auflegt, tanzen Tausende auf<br />

der Tanzfläche.<br />

Das war im Frühjahr schlagartig vorbei. Aloys<br />

fiel in eine Art Schockstarre. Erst im Sommer startete<br />

er einige neue Projekte, begann mit neuen<br />

Aufnahmen. Events streamen kam für ihn, ähnlich<br />

wie für viele andere <strong>Musiker</strong>, nicht infrage.<br />

Fühlen müsse man die Musik, miterleben. Live<br />

lasse sich nicht ersetzen, sagt er. Die Verluste allein<br />

durch seine entgangenen Gigs dieses Jahr beziffert<br />

er auf einen hohen fünfstelligen Bereich – das<br />

erste Quartal <strong>2021</strong> gar nicht eingerechnet, das<br />

auch ausfallen wird. 2020 hat er aufgegeben:<br />

„Das ist sehr brutal. Ein verlorenes Jahr, dessen<br />

Folgen ich noch länger spüren werde.“<br />

QUELLE: www.wiwo.de/my/unternehmen/industrie/musikindustrie-der-streaming-boom-kann-verlorene-konzertumsaetze-nichtkompensieren/26743160.html?ticket=ST-4361051-4fGWTC0qgZ9s5vdLbeXm-ap2<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


FESTIVAL 09<br />

ANMELDUNG<br />

39. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2021</strong><br />

Hiermit melde ich mich/uns für den Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2021</strong> an.<br />

Band/Künstler*in: .........................................................<br />

Ansprechpartner*in: ......................................................<br />

Straße: ..........................................................................<br />

PLZ Ort: ........................................................................<br />

Bundesland: ..................................................................<br />

Tel.: ...............................................................................<br />

Mobil: ............................................................................<br />

Fax: ....................................................................................<br />

E-Mail: ................................................................................<br />

Internet: ..............................................................................<br />

DRMV-Mitgl.-Nr.: ................................................................<br />

GEMA-Mitglied?: q nein q ja:<br />

q angeschl. q außerord. q ordentlich<br />

Anmeldungen in mehreren Sparten sind möglich.<br />

Bewerbungsgebühr pro Musiksparte: 20,– Euro DRMV-Mitglieder /30,– Euro DRMV-Nichtmitglieder<br />

Die Bewerbungsgebühren in Höhe von Euro ........... q in bar beigelegt q als Scheck beigelegt q per Überweisung<br />

Bankverbindung: Deutsche Popstiftung, Postbank Hamburg, IBAN: DE08 2001 0020 0964 2792 08, BIC: PBNKDEFF<br />

Dieses Anmeldeformular, CD und Bewerbungsgebühr bitte spätestens bis 15. Juni <strong>2021</strong> an:<br />

Deutsche Popstiftung, Bewerbung <strong>2021</strong>, Kolberger Str. 30, 21339 Lüneburg<br />

Teilnahmegebühr: 150,– Euro je Haupt- und je erste Sonder ka te gorie (alle weiteren 100,– Euro) – Diese Gebühr fällt erst nach Auswahl durch<br />

die Bundesjury an. Sollte das Live-Finale nicht stattfinden können, dann reduzieren sich die Teilnahmegebühren auf 100,– Euro pro Kategorie.<br />

39. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2021</strong>: HAUPTKATEGORIEN<br />

Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />

q 1<br />

q 2<br />

q 3<br />

q 4<br />

q 5<br />

q 6<br />

q 7<br />

q 8<br />

Deutscher Rock Preis (beste Rock-Band)<br />

Deutscher Pop Preis (beste Pop-Band)<br />

Deutscher Hard Rock Preis (beste Hard’n’Heavy-Band)<br />

Deutscher Funk & Soul Preis (beste Funk/Soul-Band)<br />

Deutscher Alternative Preis (beste Alternative-Band)<br />

Deutscher Singer-Songwriter Preis (beste*r Solosänger*in – Wertung: Eigenkomposition und Stimme)<br />

Deutscher Singer Preis (beste*r Solosänger*in – Wertung: Stimme)<br />

Deutscher Country Preis (beste Country-Band)<br />

Die durch die Jury ausgewählten Teilnehmer der Hauptkategorien präsentieren sich am 18. Dezember <strong>2021</strong><br />

im Finale auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen mit jeweils einem Song (maximale Länge: 4 Minuten).<br />

39. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2021</strong>: SONDERKATEGORIEN<br />

q 9 Beste Filmmusik<br />

q 10 Bestes Kinderlieder-Album<br />

q 11 Beste Experimentalband<br />

q 12 Beste Crossoverband<br />

q 13 Beste Hardcoreband<br />

q 14 Beste Industrialband<br />

q 15 Beste Progressiveband<br />

q 16 Beste Skaband<br />

q 17 Beste Nu-Metal-Band<br />

q 18 Bestes Trancealbum<br />

q 19<br />

Beste(r) Mundart-Interpret*in<br />

q 20 Beste(r) Electronic-Interpret*in<br />

q 21 Bestes Dancehall-Album<br />

q 22 Beste Elektropopband<br />

q 23 Bestes traditionelles Blues-Album<br />

q 24 Beste Rock’n’Roll/Rockabillyband<br />

q 25<br />

Beste Cover/Revivalband<br />

q 26 Beste A-Capella-Band<br />

q 27 Bestes Chanson-Album<br />

q 28 Beste Punkband<br />

q 29 Beste Gothic/Wave-Band<br />

q 30 Beste(r) Gospel-Interpret*in<br />

q 31 Beste Gospelgruppe<br />

q 32 Bestes Weltmusikalbum<br />

q 33 Bestes Hip-Hop-Album<br />

EINSENDESCHLUSS: 15. JUNI <strong>2021</strong>


10 FESTIVAL<br />

Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />

BEREICH ROCK:<br />

q 34 Beste Rocksängerin<br />

q 35 Bester Rocksänger<br />

q 36 Bester Rocksong<br />

q 37 Bestes Rockalbum<br />

BEREICH POP:<br />

q 38 Beste Popsängerin<br />

q 39 Bester Popsänger<br />

q 40 Bester Popsong<br />

q 41 Bestes Popalbum<br />

BEREICH FUNK:<br />

q 42 Beste Funk-Sängerin<br />

q 43 Bester Funk-Sänger<br />

q 44 Bester Funk-Song<br />

q 45 Bestes Funk-Album<br />

BEREICH HARD ROCK:<br />

q 46 Beste Hard-Rock-Sängerin<br />

q 47 Bester Hard-Rock-Sänger<br />

q 48 Bester Hard-Rock-Song<br />

q 49 Bestes Hard-Rock-Album<br />

BEREICH METAL:<br />

q 50 Beste Metal-Sängerin<br />

q 51 Bester Metal-Sänger<br />

q 52 Beste Metal-Band<br />

q 53 Bester Metal-Song<br />

q 54 Bestes Metal-Album<br />

BEREICH FUSION-JAZZ-ROCK:<br />

q 55 Beste Fusion-Jazz-Rock-Sängerin<br />

q 56 Bester Fusion-Jazz-Rock-Sänger<br />

q 57 Beste Fusion-Jazz-Rock-Band<br />

q 58 Bester Fusion-Jazz-Rock-Song<br />

q 59 Bestes Fusion-Jazz-Rock-Album<br />

BEREICH ALTERNATIVE:<br />

q 60 Beste Alternative-Sängerin<br />

q 61 Bester Alternative-Sänger<br />

q 62 Bester Alternative-Song<br />

q 63 Bestes Alternative-Album<br />

BEREICH NEW AGE:<br />

q 64 Beste New-Age-Band<br />

q 65 Bester New-Age-Song<br />

q 66 Bestes New-Age-Album<br />

BEREICH R’N’B/SOUL:<br />

q 67 Beste R’n’B/Soul-Sängerin<br />

q 68 Bester R’n’B/Soul-Sänger<br />

q 69 Beste R’n’B/Soul-Band<br />

q 70 Bester R’n’B/Soul-Song<br />

q 71 Bestes R’n’B/Soul-Album<br />

BEREICH REGGAE:<br />

q 72 Beste Reggae-Sängerin<br />

q 73 Bester Reggae-Sänger<br />

q 74 Beste Reggae-Band<br />

q 75 Bestes Reggae-Album<br />

BEREICH LATIN-POP:<br />

q 76 Beste Latin-Pop-Sängerin<br />

q 77 Bester Latin-Pop-Sänger<br />

q 78 Beste Latin-Pop-Band<br />

q 79 Bester Latin-Pop-Song<br />

q 80 Bestes Latin-Pop-Album<br />

BEREICH FOLKROCK:<br />

q 81 Beste Folkrocksängerin<br />

q 82 Bester Folkrocksänger<br />

q 83 Beste Folkrockband<br />

q 84 Bester Folkrocksong<br />

q 85 Bestes Folkrockalbum<br />

BEREICH COUNTRY:<br />

q 86 Beste Country-Sängerin<br />

q 87 Bester Country-Sänger<br />

q 88 Bester Country-Song<br />

q 89 Bestes Country-Album<br />

BEREICH SCHLAGER:<br />

q 90 Beste Schlager-Sängerin<br />

q 91 Bester Schlager-Sänger<br />

q 92 Beste Schlager-Band<br />

q 93 Bester Schlager-Song<br />

q 94 Bestes Schlager-Album<br />

BEREICH MUSICAL:<br />

q 95 Beste Musicalsängerin<br />

q 96 Bester Musicalsänger<br />

q 97 Bestes Musicalalbum<br />

Die durch die Jury nominierten Preisträger aller Sonderkategorien werden am 18. Dezember <strong>2021</strong><br />

auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen bekanntgegeben.<br />

Die Anmeldeformulare können auch unter www.musiker-online.tv heruntergeladen werden.<br />

MUSIKBUSINESS:<br />

q 98 Bestes Rock-/Pop-Tonstudio (Preis-Leistungs-Verhältnis)<br />

(Bew.: CD, Studioausstattung, Mietpreis etc.)<br />

q 99 Bestes kreatives Independent-Label (Rock & Pop)<br />

(Bew.: Produktionsübersicht (CD), Vertriebswege etc.)<br />

q 100 Bester Independent Musikverlag (Rock & Pop)<br />

(Bew.: Künstlerübersicht, Vermarktungsstrategie etc.)<br />

q 101 Beste Booking-Agentur (Rock & Pop)<br />

(Bew.: Künstler-, Konzert- und Tourneeübersicht)<br />

q 102 Erfolgreiche*r Musikmanager*in (Rock & Pop)<br />

(Bew.: Künstler- und Vermarktungsunterlagen)<br />

q 103 Erfolgreiche*r Musikproduzent*in (Rock & Pop)<br />

(Bew.: Künstler- und Produktionsangaben, CD)<br />

q 104 Kulturpreis für die Förderung der Rock- & Popmusik in<br />

Deutschland (Bew.: Auf Empfehlung – keine Gebühren fällig!)<br />

q 105 Lebenswerk (Bew.: Beschreibung des Lebenswerks)<br />

MUSIKPRODUKTION:<br />

q 106 Beste*r neue*r Rock- und Popkünstler*in des Jahres<br />

q 107 Bestes CD-Album des Jahres (deutschsprachig)<br />

q 108 Bestes CD-Album des Jahres (englischsprachig)<br />

q 109 Bester Song des Jahres (deutschsprachig)<br />

q 110 Bester Song des Jahres (englischsprachig)<br />

q 111 Beste Studioaufnahme des Jahres<br />

q 112 Beste Single des Jahres<br />

q 113 Bestes Musikvideo<br />

q 114 Beste Komposition<br />

q 115 Bester deutscher Text<br />

q 116 Bestes Booklet und Inlaycard<br />

q 117 Beste Instrumentalband<br />

q 118 Bestes Instrumentalalbum<br />

q 119 Beste*r Barpiano-Interpret*in<br />

INSTRUMENTALISTEN:<br />

q 120 Beste*r Instrumentalsolist*in<br />

q 121 Beste*r Gitarrist*in<br />

q 122 Beste*r Keyboarder*in<br />

q 123 Beste*r Schlagzeuger*in<br />

q 124 Beste*r Bassist*in<br />

q 125 Beste*r Percussionist*in<br />

q 126 Bestes Arrangement<br />

q 127 Bestes Blasinstrument<br />

EINSENDESCHLUSS: 15. JUNI <strong>2021</strong>


MUSIKER-NEWS 11<br />

COVERSONGS ERFOLGREICH AUF<br />

STREAMING-PLATTFORMEN<br />

Die Songinterpretation eines Welthits der legendären Beatles –<br />

neu produziert und neu eingesungen in Lüneburg – eroberte<br />

in den letzten zwölf Monaten weltweit die verschiedenen<br />

internationalen Streaming-Portale und wurde von Millionen<br />

Käufern aus über 120 Ländern bereits gekauft.<br />

„Hey Jude“, der wohl berühmteste und erfolgreichste<br />

Hit des Komponisten, Texters, Sängers<br />

und Bassisten Paul McCartney (The Beatles) er -<br />

obert zurzeit als neu produzierte Song-Inter pre -<br />

tation des Lüneburger Sängers und Bassis ten Ole<br />

Seelenmeyer (The Beatles Orchestra: Hinrich Vogt<br />

– Klavier, Uwe Hopp – Gitarre, Matthias Herbst –<br />

Drums, Ole Seelenmeyer – Bass, Gesang, Chöre)<br />

die Streaming-Portale. Verkaufserfolg in den letzten<br />

sechs Monaten It. Abrechnungen: Zahlreiche<br />

Käufer weltweit haben sich diese spezielle „Hey<br />

Jude“-Interpretation aus Lüneburg be reits ge -<br />

kauft. Mit einem derartigen Erfolg hatte ich nie<br />

gerechnet. Das war mir eigentlich auch immer<br />

egal, denn Beatles-Songs zu singen war und ist<br />

seit 1963 bis heute meine große ideelle Leiden -<br />

schaft, auch dann, wenn ich gar nichts verkauft<br />

hätte ... Singen hatte ich damals als 10- bis 16-<br />

Jähriger im Lüneburger Kirchenchor St. Michaelis<br />

und im Herderschulchor gelernt – um dann mit<br />

Be geis terung 1964 zu den Beatles „überzulaufen“.<br />

Die Beatles waren damals mit ihrer neuen<br />

Musik eben viel romantischer und rebellischer<br />

angelegt als die Kirchenoratorien von Johann<br />

Sebastian Bach und Ludwig van Beethoven ...“<br />

(P.S.: Die unten stehenden Fotos von mir auf dem<br />

Cover entstanden live während eines Konzertes<br />

(2008) in der Nähe von Dresden. Also: keine Foto -<br />

studio-Animation.)<br />

Ich bin dabei, mir eine eigene unabhängige<br />

„Musikwerkstatt“ zu bauen. Mit Konzert bühne, mit<br />

allem technischen Equipment, mit allen Musik -<br />

instrumenten wie in einem kleinen Musik theater<br />

mit ca. 100 roten Sesseln für zukünftige Kon zert -<br />

besucher und Musikgruppen/Einzel inter preten.<br />

Genau so etwas habe ich schon vor ca. 15 Jahren<br />

in Lüneburg gebaut und dort Klein konzerte für<br />

ca. 50 Personen veranstaltet. Zu gezogene un -<br />

musi kalische Spießer-Nachbarn ring sum beschweren<br />

sich dort jetzt bei der Stadt Lüneburg darüber,<br />

das fast unhörbare Ge räusche während der Kon -<br />

zerte zu hören seien. Obwohl die Wände des<br />

Konzertraumes vollisoliert sind und der Straßen -<br />

lärm viel lauter ist ...<br />

Nach eingehenden Recherchen bei unserem<br />

Grossisten, d. h. unserem Großhandel, Tochter -<br />

firma einer bekannten Hamburger Ton träger firma,<br />

hat sich ergeben, das seit Januar 2020 bis zum<br />

Dezember 2020 ca 9,98 Millionen Strea ming -<br />

käufer meinen interpretierten und neu aufgenom -<br />

menen Beatles-Song „Hey Jude“ ge kauft haben<br />

... Zumeist bei dem Streaming-Portal YouTube<br />

Music. Diese Verkaufszahlen lassen sich errech -<br />

nen, wenn man die uns überwiesenen Ver kaufs -<br />

ein nahmen pro Quartal bis zum 31. August 2020<br />

addiert und durch die YouTube-Music-Beteili -<br />

gungen pro Einzel-Streaming teilt. Um keine<br />

vorschnellen „Fake News“ zu verbreiten, habe<br />

ich eine nochmalige dritte Intensivrecherche vorgenommen.<br />

Mein Konkurrent auf der YouTube-Plattform<br />

für „Hey Jude“ war und ist mein Idol, Lehrer und<br />

Komponist dieses Werkes seit meiner Beatlesbegeisterten<br />

Jugend zu Be ginn der 1960er-Jahre<br />

der Bassist, Sänger, Komponist und Texter der<br />

Beatles, Paul McCartney ... Diese mir unbekannte<br />

Ver triebs erfahrung im Bereich des von mir nicht<br />

geschätzten Streamings nehme ich nun zum<br />

Anlass, 32 weitere von mir produzierte und als<br />

Sänger interpretierte Beatles-Songs auf die<br />

Streaming-Plattformen zu stellen. Mal sehen, wie<br />

das funktioniert ...<br />

Foto: lenscap50 / Adobe Stock<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


12<br />

LENA HAUPTMANN<br />

Mit Einflüssen aus swingender Jazztradition, brasilianischen Rhythmen<br />

und eingängigen Melodielinien bewegt sie sich<br />

multilingual zwischen Englischer und Sorbischer Sprache und lässt<br />

Pop und Jazz nahtlos ineinanderfließen.<br />

Ihre Songs grooven, fließen und bewegen – mal lieblich-träumerisch, mal<br />

mystisch-melancholisch und dann wieder kraftvoll, expressiv und couragiert.<br />

LENA HAUPTMANN: Meine Begeisterung für Musik lässt sich schwer<br />

auf nur ein Genre festlegen, und daher fand ich es schon immer spannend,<br />

mit stilistisch verschiedenen Projekten unterwegs zu sein.<br />

Mit meinem Gitarristen Dan Baron habe ich das Jazz-Pop-Duo<br />

„LeDazzo“ gegründet, mit dem wir neben unseren sorbischen Songs<br />

überwiegend Jazzstandards, brasilianische Musik und französische<br />

Chansons spielen. Wir spielen auf großen Veranstaltungen wie zum<br />

Beispiel beim Osteuropäischen Filmfestival oder im Staatstheater Cottbus,<br />

aber auch auf kleinen privaten Events. Im Jahr 2019 sind wir beim<br />

Chansonwettbewerb des 27. Chansonfestivals „Köln-Breslau-Paris“ in<br />

Köln aufgetreten und haben dort sowohl den zweiten Platz als auch<br />

den Publikumspreis gewonnen.<br />

MM: Du schreibst deine Jazz- und Popsongs nicht nur auf Englisch,<br />

sondern verbindest auch die sorbische Sprache und Kultur mit<br />

deiner Musik. Wie bist du dazu gekommen?<br />

LENA HAUPTMANN: Ich bin in Cottbus in der Niederlausitz aufgewachsen,<br />

wo auch ein Großteil der Sorben beheimatet ist. Dort ging ich auf<br />

ein sorbisches Gymnasium und erlernte die sorbische Sprache und<br />

Kultur in meiner Schulzeit. Im Winter 2017 kam der Auftrag vom<br />

Sorbischen Rundfunk des RBB, dass ich doch auch mal etwas<br />

Sorbisches singen und komponieren könnte, was dann regelmäßig im<br />

Radio gespielt wird. Gemeinsam mit meinem Gitarristen Dan Baron<br />

nahm ich mich dieser Aufgabe gerne an. Beim Ideensammeln habe ich<br />

dann gemerkt, dass sich der indogermanisch-westslawische Eigen klang<br />

dieser Sprache wunderbar mit meiner Musik verbinden lässt und eine<br />

sehr besondere Klangfarbe erzeugt. Als wir die Songs in den letzten<br />

zwei Jahren nicht mehr nur in der Lausitz spielten, sondern damit auch<br />

in Berlin, Leipzig und Köln u. a. auf Festivals auftraten und damit großen<br />

Anklang beim Publikum fanden, war klar, das dieses Projekt weiter<br />

verfolgt werden muss. Darüber hinaus ist diese Sprache eine Minder -<br />

heits sprache und wird nur noch von circa 60 000 Menschen ge sprochen,<br />

weshalb es mir sehr am Herzen liegt, die sorbische Sprache immer<br />

wieder an ein neues Publikum heranzutragen und mit meiner Musik ein<br />

bisschen mehr publik zu machen.<br />

MM: Als Sängerin bist du sehr vielseitig unterwegs, in deinen vier<br />

Bandprojekten bewegst du dich unter anderem im Bereich Jazz,<br />

Pop und Swing. Magst du etwas mehr dazu erzählen?<br />

Ein weiterer Bereich, der mir ebenfalls sehr viel Spaß macht, ist der<br />

chorische Satzgesang. Neben diversen Studiojobs, in denen ich für<br />

andere Künstler Backgroundvocals einsinge (u.a. für Johnny Logan),<br />

kann ich meine Affinität zu mehrstimmigem Gesang in meinem Gesangs -<br />

trio „Die Lenas“ sehr gut ausleben. Die beiden Sängerinnen Lena<br />

Neumann, Anna-Lena Panten und den Pianisten Elias Vollmer habe ich<br />

beim Jazzstudium in Leipzig kennengelernt. Gemeinsam spielen wir<br />

sowohl Klassiker der 30er-Jahre à la Andrews Sisters als auch moderne<br />

Miles-Davis-Arrangements sowie eigene Songs mit einer Mischung<br />

aus Jazz, Soul & Pop. Neben privaten Events in Sachsen sind wir u. a.<br />

auch beim „Jazzfest Leipzig“ und in der Moritzbastei Leipzig aufgetreten.<br />

Weil ich darüber hinaus äußerst gerne in verschiedenen Sprachen<br />

singe, war ich sehr froh, als sich kürzlich das Projekt „Brazilian Lovers“<br />

mit der brasilianischen Violinistin Priscila Baggio Simeoni und <strong>Musiker</strong>n<br />

vom Staatstheater Cottbus gegründet hat. Hier widmen wir uns ausschließlich<br />

den Größen der brasilianischen Musik à la Antonio Carlos<br />

Jobim, Vinicius de Moraes oder Zequinha de Abreu. Aber auch mit<br />

großen Gala-& Showbands bin ich gerne unterwegs; z. B. mit dem 15-<br />

köpfigen Ballorchester „Toni Gutewort & His Dance Orchestra“, mit<br />

dem wir u.a. beim Take Off Award in Berlin oder in der Metropolis Halle<br />

Potsdam spielten.<br />

Zuletzt war ich mit der Dresden Big Band & Michael Winkler bei den<br />

Dresdener Jazztagen zu erleben. Das ist eine wirklich coole Big Band,<br />

die traditionellen Swing à la Count Basie, Glenn Miller oder Benny<br />

Goodman spielt, aber auch moderne, eigene Arrangements und Stücke<br />

des Big Band Leaders und Posaunisten Michael Winkler.<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 13<br />

Mich fasziniert die Abwechslung, die mein Beruf und all diese Projekte<br />

mit sich bringen, und ich stelle mich immer wieder gerne neuen Heraus for -<br />

derungen.<br />

MM: Zurzeit studierst du Jazz- und Popgesang an der Hochschule<br />

für Musik und Theater in Leipzig. Wie sieht dein Studienalltag aus<br />

und was beinhalten deine Studienfächer?<br />

LENA HAUPTMANN: Wir haben ein recht umfangreiches Pensum an Unter -<br />

richtsfächern, Projekten und Prüfungen. Neben Fächern wie Jazzklavier,<br />

Jazzharmonielehre und Gehörbildung, Improvisation, Komposition sowie<br />

verschiedenen Jazz-Ensembles haben die Sänger noch zusätzlich Schau spiel,<br />

Tanzen und Sprecherziehung. Dann gibt es immer mal wieder größere<br />

Projekte, z.B. ein „Ella Fitzgerald Tribute“ oder Big Band-Abende unter der<br />

Leitung des Jazzsaxophonisten Rolf von Nordenskjöld oder dem WDR-<br />

Big-Band-Arrangeur Ansgar Striepens. Mit dem Filmschauspieler und<br />

Regis seur Frank Leo Schröder und Arrangeur Juan Garcia als musikalischen<br />

Leiter haben wir auch mal die Musicalshow „Songs in the Key of<br />

Life“ mit neu aufgearbeiteten Songs von Stevie Wonder, Prince und Michael<br />

Jackson auf die Beine gestellt. Die künstlerische Ausbildung ist also recht<br />

vielumfassend.<br />

Durch die Corona-Situation ist das nun natürlich alles ganz anders.<br />

Einige Unterrichtsangebote wurden auf Online-Unterricht umgestellt und<br />

andere können leider gar nicht erst stattfinden, da die Zusammenkunft von<br />

vielen <strong>Musiker</strong>*innen und Sänger*innen dafür unabdinglich ist.<br />

8<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


14 STORIES<br />

MM: Deine Musik bietet ein großes Spektrum an Genres, auch deine<br />

Songs in sorbischer Sprache sind sehr außergewöhnlich. Wie gehst<br />

du beim Songwriting vor?<br />

LENA HAUPTMANN: Meistens schwirrt mir zuerst eine Melodie im Kopf<br />

herum, die ich dann so vor mich hin singe. Manchmal ist es auch ein<br />

Rhythmus oder eine Harmonieverbindung, die ich auf dem Klavier klimpere<br />

und die eine erste Idee für einen Song sein könnte. Dann lege ich die musikalischen<br />

Skizzen erst mal wieder beiseite und krame sie nach einer Weile<br />

wieder heraus, um zu schauen, ob sie mir noch gefallen. Wenn das der Fall<br />

ist, kommen dann auch oft Textassoziationen ... und manchmal eben auch<br />

nicht.<br />

Eine ganz andere Erfahrung hatte ich bei einem Projekt gemacht, das<br />

ich 2018 mit dem u. a. für „Schätze der Welt“ arbeitenden Dokumentarfilm -<br />

autor Donald Saischowa hatte. Da erhielt ich den Auftrag, für eine be stimmte<br />

Szene in dem Dokumentarfilm „Selfie beim Höllensturz“ an dem Schaubild<br />

Weltgericht Festung Europa einen Song zu komponieren und den Text darüber<br />

selbst einzusprechen. Da hatte ich ein konkretes Bild und Thema vor<br />

Augen und konnte danach komponieren.<br />

MM: Woher holst du dir als Singer-Songwriter deine Inspiration?<br />

Hast du bestimmte Vorbilder?<br />

auch auf eine Art und Weise in meiner eigenen Musik widerspiegeln. Manch -<br />

mal sind es auch zwischenmenschliche Ereignisse, ernüchternde Begeg -<br />

nungen mit mir selbst und der Welt, die ich erlebe, sowie Momente des<br />

Scheiterns oder vollkommender Glückseligkeit, die mich zum Schreiben<br />

bewegen. Die Sängerin Anna-Maria Jopek, mit ihrer nahezu elfenhaften,<br />

klaren, durchdringenden Stimme, gepaart mit Einflüssen aus Weltmusik,<br />

Jazz, Pop und Folklore, finde ich musikalisch unheimlich inspirierend. Aber<br />

natürlich auch Popstars wie Sting, Jamiroquai, Fleetwood Mac oder Suzanne<br />

Vega haben großen Einfluss auf mich. Zu meinen derzeitigen Lieblings -<br />

musikern gehört ebenfalls der Jazzgitarrist Pat Metheny. Zwar würde ich<br />

nicht sagen, dass meine Musik zwingend viel mit seiner zu tun hat, jedoch<br />

finde ich seine auskomponierten und einprägsamen Melodien einfach hinreißend<br />

schön, und seine Musik schafft es jedes Mal, mich zu Tränen zu<br />

rühren.<br />

MM: Derzeit arbeitest du an deinem ersten eigenen Album. Es wird<br />

eine Jazz-/Popproduktion mit englischen und sorbischen Songs.<br />

Was können deine Hörer noch erwarten?<br />

LENA HAUPTMANN: Parallel dazu planen wir gerade mit dem Gesangstrio<br />

„Die Lenas“ ebenfalls ein Album. Hier soll es eigene Jazz-, Soul- & Pop-<br />

Stücke, geschrieben von uns drei Sängerinnen, und ein paar eigene Arran -<br />

gements von uns liebgewonnenen Jazzstandards zu hören geben.<br />

LENA HAUPTMANN: Da ich mir beim Schreiben keine stilistischen Grenzen<br />

setze, habe ich auch recht unterschiedliche musikalische Vorbilder, die<br />

mich inspirieren. Ich liebe die brasilianischen, wunderschönen und melancholischen<br />

Stücke von Baden Powell & Vinicius de Moraes. Ich denke, dass<br />

sich die liebliche Melancholie, die Beschreibung von Naturschönheit und persönlichen<br />

Sehnsüchten, wie sie oft in brasilianischer Literatur zu finden sind,<br />

MM: Wie fing es bei dir mit der Musik an?<br />

LENA HAUPTMANN: Ab meinem elften Lebensjahr habe ich während meiner<br />

musikalischen Ausbildung in Gitarre, Gesang, Tanz und Schauspiel Haupt -<br />

rollen in mehreren Musicals für Kinder gespielt. In dieser Zeit habe ich bereits<br />

gemerkt, dass ich auf jeden Fall Sängerin werden möchte.<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 15<br />

Neben Engagements als Darstellerin an Kleinkunsttheatern gründete ich mit<br />

14 Jahren mit meinem Bruder meine erste eigene Band „Roadahead“, mit der<br />

wir eigene Rock/Pop/Punk-Songs schrieben, viele Auftritte spielten und<br />

regionale Nachwuchswettbewerbe gewannen. Später habe ich dann<br />

Klavier- und Gesangsunterricht am Konservatorium in Cottbus genommen,<br />

in Nach wuchsjazzbands gesungen und war auch mal Bundes preis -<br />

trägerin bei „Jugend musiziert“. Irgendwann hab ich mich dann entschlossen,<br />

dass ich die Musik gerne zu meinem Beruf machen möchte. Nach<br />

dem Abitur habe ich ein Jahr lang eine studienvorbereitende Ausbildung<br />

für Jazz in Berlin gemacht und mich intensiv auf die hohen Anforderungen<br />

der Aufnahmeprüfungen an den Musikhochschulen vorbereitet. Dann war<br />

ich sehr glücklich, einen Studienplatz an der Hochschule für Musik und<br />

Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig für Jazz- und Pop gesang<br />

zu bekommen.<br />

»Es ist schon ein seltsames<br />

und trauriges Gefühl, für so lange Zeit<br />

abstinent von der Bühne zu sein,<br />

die doch so ein wesentlicher Bestand teil<br />

meines <strong>Musiker</strong>daseins geworden ist.«<br />

LENA HAUPTMANN<br />

WWW.LEDAZZO.DE<br />

WWW.FACEBOOK.COM/LENA.HAUPTMANN.3<br />

MM: Als <strong>Musiker</strong>in, die im Rundfunk tätig ist, studiert und an einigen<br />

Bandprojekten arbeitet, scheint dein Terminplan voll zu sein. Wie hat<br />

sich die Corona-Situation auf dich als Künstlerin ausgewirkt?<br />

LENA HAUPTMANN: Leider wurden mir fast alle Konzerttermine in 2020<br />

gecancelt und die aktuelle Situation für das Jahr <strong>2021</strong> sieht bisher noch<br />

nicht viel besser aus. Es waren nur kleine Ausnahmen an Konzerten, die<br />

über den Sommer stattfinden konnten. Immer wieder gab es auch noch<br />

kurzfristige Absagen, die eh schon entstandene finanzielle Einbußen noch<br />

verschärften. Es ist schon ein seltsames und trauriges Gefühl, für so lange<br />

Zeit abstinent von der Bühne zu sein, die doch so ein wesentlicher Bestand -<br />

teil meines <strong>Musiker</strong>daseins geworden ist. Es gibt mir so unendlich viel, auf<br />

der Bühne meinem Publikum in die Augen zu sehen, in ihren Gesichtern<br />

zu lesen und so unmittelbares Feedback und Emotionen direkt zurückzubekommen.<br />

Das sind für mich diese sagenhaft kostbaren Momente, die<br />

ich nun schmerzlichst vermisse. Klar hat man in den vergangenen Monaten<br />

auch viel Zeit gehabt, um zu Hause kreativ zu sein, Songs zu schreiben, auf -<br />

zu nehmen oder sich überhaupt mal mit ganz anderen Dingen zu befassen,<br />

für die man vorher keine Zeit hatte. Doch letztendlich fehlt es, mit anderen<br />

<strong>Musiker</strong>n zusammen zu spielen, das ständige Unterwegssein zum nächsten<br />

Gig und immer wieder eine überraschende Herausforderung zu haben.<br />

Ich gebe die Hoffnung jedoch nicht auf, dass es auch wieder so werden<br />

kann, und versuche, optimistisch zu bleiben.<br />

MM: Du konntest 2020 den ersten Platz im Bereich „Singer-Song-<br />

writer“ beim 38. Deutschen Rock und Pop Preis erzielen. Wie war<br />

es für dich, nachdem du von deinem Gewinn erfahren hast?<br />

ernst nehme, da sie durch ihren Wettkampfgeist nicht dem eigentlichen<br />

Sinn des Musikmachens entsprechen und nicht jedem Künstler gerecht<br />

werden können. Vielmehr geht es mir um den gegenseitigen Austausch<br />

zwischen Künstlern, das Kennenlernen neuer Leute und das Sammeln von<br />

Inspirationen, was sich aufgrund der diesjährigen Pandemie-Situation ja leider<br />

etwas schwieriger gestaltet hat. Ab und an finde ich es einfach spannend,<br />

seine Komfortzone zu verlassen und sich einfach mal etwas zu wagen.<br />

MM: Mit dem Gewinn beim Rock & Pop Preis und deinem Debütalbum<br />

in Arbeit, was sind deine weiteren Pläne für die Zukunft?<br />

LENA HAUPTMANN: Mein Wunsch ist es, mir ein Leben gemeinsam mit der<br />

Musik aufzubauen und mit ihr zu wachsen. Die Freiheit zu haben, die Musik<br />

spielen zu können, die mir am Herzen liegt, auf Bühnen zu stehen vor einem<br />

wertschätzenden Publikum und <strong>Musiker</strong> um mich herum zu haben, mit<br />

denen ich gerne zusammenarbeite und noch einige CDs aufnehmen kann.<br />

Ich möchte auf jeden Fall weiterhin an meinen Songwriting-Skills arbeiten,<br />

natürlich auch an meinen stimmlichen und musikalischen Fähig keiten weiter<br />

üben – das ist ein sehr langer Prozess, der wohl niemals aufhört. Dazu<br />

gibt es einfach noch zu vieles zu entdecken. Ebenfalls würde ich gerne<br />

die Arbeit im Tonstudio forcieren. Ob es meine eigenen Songs sind, das<br />

Einsingen von Backgroundvocals für andere Künstler oder das Ein -<br />

sprechen von Texten, ich kann mir die unterschiedlichsten Aufgaben vorstellen.<br />

Auch das Unterrichten von Musik wäre eine gute Möglichkeit, mein<br />

erlerntes Wissen weiterzutragen und anderen dabei zu helfen, ihre Stimme<br />

auszubilden. Ich glaube, in der heutigen Zeit muss man als freischaffender<br />

<strong>Musiker</strong> sehr flexibel und vielseitig aufgestellt sein.<br />

LENA HAUPTMANN: Ich habe mich natürlich sehr darüber gefreut, dass<br />

der Jury meine Musik gefallen hat. Auch wenn ich Wettbewerbe nicht zu<br />

INTERVIEW: LEONIE FÖRSTER<br />

FOTOS: CHARLOTTE & DAN BARON; MAREK SZYMCZAK<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


16 STORIES<br />

View geben dort Vollgas, wo echte<br />

Bird’s<br />

Bands schon immer ihre Hymnen in den<br />

Asphalt brennen – live. Und seit ihrer Grün dung<br />

Anfang 2016 kennen sie nur eine Richtung:<br />

nach vorne!<br />

MM: 2016 habt ihr die Band gegründet. Wie<br />

lange kennt ihr euch schon und woher<br />

kam der Entschluss, gemeinsam Musik zu<br />

machen?<br />

Jazzakkorde, krumme Taktarten,<br />

ein fetter Sound und ein deutlicher Fokus<br />

auf den Groove sorgen für originelle<br />

und einprägsame Songs,<br />

die die Halle zum Beben bringen.<br />

BIRD’S VIEW: Kurz vor der Studioproduktion<br />

im September 2019 unserer zweiten EP gabs bei<br />

uns einen Besetzungswechsel, Jan (Drums) und<br />

Max (Bass) sind neu dazukommen. Wir haben<br />

aber vorher schon lange zusammen in verschieden<br />

Projekten Musik gemacht – sagen wir seit<br />

ca. 2013.<br />

MM: Das Finden eines Bandnamens stellt oft<br />

ein Problem dar. Wie seid ihr auf BIRD’S VIEW<br />

gekommen?<br />

BIRD’S VIEW: Kurze und relativ chaotische<br />

Sache: Alex und ich (Niko, d. R.) haben uns,<br />

nachdem wir das erste Mal wirklich Kohle mit<br />

Musik verdient haben, eine Drohne gekauft.<br />

Sagen wir einfach, wir sind mit der Drohne in<br />

eine Fensterfront geflogen, und das Einzige,<br />

was man in den Scherben noch gesehen hat,<br />

waren diese Deko-Vogelaufkleber.<br />

BIRD’S<br />

VIEW<br />

MM: Ihr habt im Jahr 2019 den Hessi schen<br />

Rock & Pop Preis gewonnen und anschließend<br />

auch noch beim Deutschen Rock &<br />

Pop Preis in der Kategorie „Rock“ den ersten<br />

Platz abgeräumt. Wie war das für euch?<br />

BIRD’S VIEW: Sehr viel warten und wenig spielen!<br />

Trotzdem war es aber eine coole Sache.<br />

Freuen uns natürlich mega über den Gewinn,<br />

und mal gucken, was als Nächstes kommt.<br />

MM: Woher holt ihr euch eure musikalische<br />

Inspiration? Gibt es auch bestimmte Alben,<br />

die euch inspirieren?<br />

BIRD’S VIEW: Ich glaube, wir hören alle sehr<br />

viele verschiedene Musikrichtungen.<br />

Jans Lieb lingsalbum ist momentan „On The<br />

Mountain“ von Elvin Jones, Alexs „Songs For<br />

The Deaf“ von Queens of the Stone Age, Maxs<br />

„In Your Honor“ von den Foo Fighters, und<br />

meins (Nikos, d. R.) „Grace – Jeff Buckley“.<br />

Ansonsten hängen wir einfach unglaublich<br />

viel miteinander ab und wissen ganz genau,<br />

wie der andere musikalisch tickt.<br />

Halt mein Bier –<br />

ich mach mal lauter …<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 17<br />

BIRD’S VIEW<br />

„Cigarettes and Coffee“ – EP<br />

VÖ: 29. FEBRUAR 2020<br />

WWW.BIRDSVIEW.EU<br />

WWW.FACEBOOK.COM/<br />

BIRDSVIEW.OFFICIAL<br />

Mit Mut in den Kurven<br />

und Gitarrensounds<br />

in 6-Zylinder-Stylishness<br />

gehen sie zusammen<br />

nach vorne wie<br />

ein praller 40-Tonner eine<br />

Stunde vorm<br />

Sonntagsfahrverbot.<br />

Willkommen im<br />

Desert-Sound Drive-Thru.<br />

Die volle Bedienung<br />

– ausgewogen,<br />

anspruchsvoll, gerne<br />

auch kompliziert –<br />

aber immer mit dem<br />

ultimativen Kick für alle,<br />

die den Groove<br />

einer richtigen<br />

Rockband brauchen.<br />

MM: Ihr seid als Band im „Underground“<br />

tätig. Welche war eure ereignisreichste<br />

„Underground“-Show und was sind eure<br />

Er fahrungen?<br />

BIRD’S VIEW: Ich glaub, ’ne Underground-Show<br />

ist nur gut, wenn am Ende die Polizei im Wohn -<br />

gebiet vor der Haustür steht. Viel Stagediving<br />

und Pogo, da wo eigentlich Menschen zu Abend<br />

essen.<br />

MM: Einige der größten Bands haben Pre -<br />

show-rituale – was ist euers und wie bereitet<br />

ihr euch auf einen Gig vor?<br />

BIRD’S VIEW: Ein paar von uns pennen nach<br />

dem Soundcheck meistens. Dann hören wir viel<br />

Tech House und trinken ’ne Stunde vorher ziemlich<br />

viel Kaffee. Zehn Minuten vor der Show<br />

machen wir uns warm und versuchen irgendwie,<br />

den Kreislauf in Schwung zu bringen. Dann<br />

machen wir ein Foto und reißen die Hütte ab.<br />

MM: Nach einer erfolgreichen Show wird<br />

meist erstmal gefeiert. Wie kann man sich<br />

eine After-Show-Party der BIRD’S VIEW<br />

vorstellen?<br />

BIRD’S VIEW: Meistens ist Jan irgendwo im<br />

Back stage am Skaten, während Alex und Max<br />

eine große Liebe für Tequila nach Shows entwickelt<br />

haben. Ich habe seit Anfang 2019 von<br />

unserem Manager absolutes Feuerwerks ver bot,<br />

weil das anscheinend nicht so gerne gesehen<br />

wird – also ziemlich guter Circus und jeder ist<br />

willkommen!<br />

MM: Im März 2020 habt ihr bekannt gegeben,<br />

dass ihr an eurem ersten Album arbeitet.<br />

Wie weit seid ihr und wie ist euer Song -<br />

writing-Prozess?<br />

BIRD’S VIEW: Wir sind mitten im Songwriting<br />

und schreiben ’ne Palette an Songs, bevor wir<br />

im Januar ins Studio von Oli Rüger gehen und<br />

anfangen, alles vorzuproduzieren – so ist der<br />

Plan. Im Moment sind wir also noch voll in der<br />

Orga-Phase.<br />

MM: Durch Covid-19 werden Konzerte zurzeit<br />

verhindert – wo seid ihr dennoch am<br />

liebsten: im Studio oder auf der Bühne?<br />

BIRD’S VIEW: Auf jeden Fall auf der Bühne!<br />

Das ist eine ganz andere Energie als im Studio.<br />

Und das Geilste ist, wenn du Leute siehst, denen<br />

die Mukke gefällt. Dafür macht man ja den<br />

ganzen Kram letztendlich!<br />

MM: Neben einem Album, was sind eure<br />

Pläne für die Zukunft?<br />

BIRD’S VIEW: Erst mal wieder Shows spielen<br />

dürfen, bei denen es erlaubt ist zu moshen.<br />

Ansonsten passiert grade trotz Corona glücklicherweise<br />

ziemlich viel bei uns. Da kommt auf<br />

jeden Fall in der nächsten Zeit noch einiges auf<br />

euch zu ...<br />

WEB: BIRDSVIEW.EU<br />

INTERVIEW: LEONIE FÖRSTER<br />

FOTOQUELLE: BIRD’S VIEW<br />

BACKGROUNDFOTO: ADOBE STOCK<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


18 STORIES<br />

SASCHA SALVATI<br />

»Künstler müssen einfach mehr zum Unter nehmer werden«<br />

Der Dortmunder Vollblutmusiker wurde in Soest geboren. Im Alter von 15 Jahren<br />

war er bereits als professioneller Studiosänger aktiv. Er spielt sowohl Klavier<br />

als auch Gitarre und wird von seinen <strong>Musiker</strong>kollegen als Songwriter<br />

und Komponist geschätzt. Sascha hat immer einen lustigen Spruch auf den Lippen.<br />

Auf der Bühne sprüht er vor Energie und das kann man hören und sehen.<br />

MM: Wie ich erfahren habe, habt ihr an der<br />

TV-Show Popstars 2007 teilgenommen.<br />

Kannst du uns dazu etwas sagen?<br />

SASCHA SALVATI: Tialda und ich haben 2007 die<br />

TV-Show Popstars gewonnen und waren Mit glie -<br />

der der Band ROOM2012.<br />

In dieser Zeit wurden wir auch privat ein Paar<br />

und entschieden uns nach der Trennung der<br />

Band, den Weg zu zweit weiterzugehen.<br />

SASCHA SALVATI: Ich komme aus einer multinationalen<br />

Familie mit deutschen, italienischen,<br />

jamaikanischen, amerikanischen Wurzeln.<br />

Be sonders die afroamerikanischen Einflüsse<br />

haben sich bei mir musikalisch sehr niedergeschlagen.<br />

Ich bin mit Oldschool-RnB-Musik aufgewachsen<br />

und diese Musik hat den größten Einfluss auf<br />

mich gehabt.<br />

ROOM2012 haben in seiner kurzen Bestehens -<br />

zeit etwa 150 000 CDs verkauft und mehrere Top-<br />

Ten-Platzierungen in den Charts erhalten.<br />

Die Band hat sich nach Differenzen mit Ma na -<br />

gement und Plattenfirma getrennt.<br />

MM: Welche Auszeichnungen hattet ihr in<br />

2019 anlässlich des Deutschen Rock & Pop<br />

Preises erhalten?<br />

Natürlich gibt es auch einen großen Hip-Hop-<br />

Anteil in meinen musikalischen Wurzeln. Daher hat<br />

es mich auch sehr gefreut, dass mein Soloalbum<br />

„Was ich will & was ich gebe“ einen der Hip-Hop-<br />

Preise gewonnen hat. Musikalisch bin ich aber<br />

weniger Hip-Hop, sondern sehr RnB!<br />

MM: Wie lebt ihr als unabhängige <strong>Musiker</strong><br />

und Künstler?<br />

SASCHA SALVATI: Ich durfte insgesamt sieben<br />

Preise mit heimnehmen. Unter anderem den ersten<br />

Platz in der Kategorie RnB, die mir als RnB-<br />

Sänger extrem wichtig war.<br />

SASCHA SALVATI: Darüber könnte ich ein Buch<br />

schreiben: Für uns war nach der Popstars-Ge -<br />

schichte klar, dass wir nie wieder in ein so extremes<br />

Abhängigkeitsverhältnis kommen dürfen.<br />

MM: Bitte beschreibe euren musikalischen<br />

Background …<br />

In dieser Situation hatten wir absolut keine<br />

Kontrolle über unsere Karriere oder das Busi ness.<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 19<br />

Zudem waren die Beteiligungen für uns so gering, dass<br />

wir trotz extremen Bekanntheitsgrads kaum über die<br />

Runden gekommen sind.<br />

Nach einiger Zeit wurde uns klar, dass wir unsere musikalische<br />

Karriere als Business verstehen müssen. Deshalb<br />

haben wir TS Entertainment gestartet. Ich habe nach der<br />

Erfahrung mit Popstars ein Betriebswirtschaftsstudium<br />

ab geschlossen, damit ich mein wirtschaftliches Knowhow<br />

auf ein vernünftiges Level bringe.<br />

Wir sind jetzt nur musikalisch und wirtschaftlich so er -<br />

folgreich, weil wir unser Business zu 100 Prozent selbst<br />

steuern.<br />

Das nimmt natürlich extrem viel Zeit in Anspruch. Wir<br />

müssen uns immer wieder aus unserer Komfortzone herausbegeben,<br />

um zu wachsen. Aber die extreme Mühe ist es<br />

wert. Wir wissen ganz genau, was in unserer Unter neh mung<br />

passiert, und können selbst entscheiden.<br />

Auch wenn der Bekanntheitsgrad nicht ansatzweise so<br />

hoch ist wie damals, verdienen wir ein Vielfaches von dem,<br />

was wir nach Popstars erhalten haben. Auch wenn <strong>Musiker</strong><br />

immer ungern über Finanzen reden, ist es wie in jedem<br />

Business trotzdem ein wichtiges Thema. Und Musik ist<br />

halt einfach ein Business.<br />

MM: Wie ich erfahren habe, bist du nicht nur <strong>Musiker</strong>,<br />

sondern auch Betriebswirt und berätst als Business<br />

Coach angehende Unternehmer. Wie schaffst du diesen<br />

Spagat?<br />

SASCHA SALVATI: Nach meiner Erfahrung, mit dem Auf -<br />

bau von TS Entertainment und dem Studium wurde ich<br />

immer wieder von <strong>Musiker</strong>n gefragt, ob ich Tipps habe.<br />

Ein <strong>Musiker</strong>kollege hat mich gefragt, ob ich beim Aufbau<br />

seiner Musikschule behilflich sein kann. Ich bin so zufällig<br />

in den Bereich Unternehmensberatung und Coaching ge -<br />

rutscht.<br />

Interessant ist für mich, dass ich oberflächlich gesehen<br />

ja absolut nicht dem typischen Bild eines Unternehmens -<br />

beraters entspreche.<br />

Ich drehe Musikvideos mit Frauen und Sonnenbrille. Für<br />

manche Leute ist das etwas verwirrend, auch für mich<br />

selbst manchmal. Ich hatte zu Beginn oft das Gefühl, dass<br />

ich diesem typischen Unternehmensberatertyp entsprechen 8<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


20 STORIES<br />

muss. Heute weiß ich, dass ich gerade weil ich eine völlig andere Art von<br />

Berater bin, so gerne und häufig von jungen Existenzgründern oder Unter -<br />

nehmern beauftragt werde. Durch meine Erfahrung kann ich auch mit völlig<br />

anderen Ansätzen coachen. Allerdings ist meine Zeit begrenzt, und ich<br />

merke, dass ich immer weniger dazu komme, Musik zu machen.<br />

Ein schwieriger Spagat. Trotzdem genau das Richtige für mich und meinen<br />

Weg. Ich will Gründern ja auch ersparen, ähnliche Fehler zu machen<br />

wie ich zu Beginn.<br />

MM: Mit deiner Lebenspartnerin hast du die Firma TS Entertain ment<br />

gegründet. Deine Lebenspartnerin ist auch Sängerin und ihr habt<br />

gemeinsam die TV-Show Popstars gewonnen. Welche Auswir kungen<br />

hat dieser Gewinn für euch?<br />

SASCHA SALVATI: Die Show war für uns beide ein super Sprungbrett und<br />

ist nach wie vor eine gute Referenz für uns.<br />

Die Zeit hat uns unglaubliche und wertvolle Erfahrungen beschert, von<br />

denen wir heute noch jeden Tag profitieren. Es war wirklich eine super<br />

Schule für uns. Wir haben uns darüber kennengelernt und so hat die ganze<br />

»Ich wurde erst erfolgreich,<br />

als ich mich gefragt habe: Was kann ich<br />

anderen Menschen für<br />

einen Mehrwert bieten? Erst dann kam<br />

der wirtschaftliche Erfolg.«<br />

SASCHA SALVATI<br />

„HIER FÜR DICH“ – MUSIKVIDEO<br />

VÖ: 03. JULI 2020<br />

YOUTU.BE/NWO7TAJT8YM<br />

WWW.FACEBOOK.COM/SASCHASALVATI<br />

WWW.INSTAGRAM.COM/SASCHASALVATI<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 21<br />

Geschichte eigentlich erst begonnen. Vor Popstars<br />

war ich komplett „Lost“. Ich wusste nur, dass ich<br />

<strong>Musiker</strong> werden wollte, hatte aber keine Ahnung,<br />

wie das gehen soll. Popstars war damals der große<br />

Schritt in die richtige Richtung.<br />

MM: Könnt ihr erfolgreich von eurer Musik<br />

leben?<br />

SASCHA SALVATI: Wir leben sehr gut von der<br />

Musik. Das aber vor allem auch, weil wir ständig<br />

an unserem Business und an unserer Ver mark -<br />

tung feilen.<br />

Wir wissen, was unsere Leistung wert ist. Durch<br />

das Wirtschaftsstudium und viel Weiterbildung in<br />

verschiedenen Businessbereichen konnten wir<br />

Prozesse in unser Unternehmen integrieren, die<br />

eigentlich vor allem in anderen Branchen ge nutzt<br />

werden. Dadurch haben wir extrem viel Nach -<br />

frage und eine hohe Abschlussquote an Auf trä -<br />

gen. Mittlerweile verbuchen wir ja auch andere<br />

Künstler.<br />

MM: Beschreibe die Denkweise eines Künst -<br />

lers …<br />

SASCHA SALVATI: Früher war ich der Meinung,<br />

dass ein Künstler mit dem Businessteil nichts zu<br />

tun haben sollte. Ein Manager sollte sich um alle<br />

Bereiche des Business kümmern und der Künstler<br />

macht nur Musik und Show.<br />

Ein Konzept, das vor allem den Sängern und<br />

Rappern in den letzten Jahrzehnten eingebläut<br />

wurde und das mittlerweile völlig überholt ist.<br />

Kreativität ist natürlich die Nummer-eins-Qualität<br />

jedes Künstlers. Allerdings ist es heutzutage und<br />

war es auch damals schon unheimlich wichtig,<br />

dass ein Künstler das Mindset eines Unter neh -<br />

mers entwickelt.<br />

Ansonsten hat man immer den kürzeren Stroh -<br />

h alm in der Hand. Die größten Künstler unserer<br />

Zeit sind alle auch richtig gute Unternehmer.<br />

Wer schon mal seine Streaming-Abrechnung<br />

gesehen hat, dem wird schnell klar, dass er andere<br />

Incomestreams benötigt.<br />

Das Livegeschäft ist einer der wenigen Wege<br />

heutzutage, mit Musik noch Umsatz zu machen.<br />

Wer eine starke Marke hat, der kann aber auch<br />

mit Merch und anderen Leistungen gut verdienen.<br />

Wir werden langfristig immer mehr Independent<br />

Artists sehen, die ohne Plattenfirma sehr erfolgreich<br />

werden.<br />

Fynn Kliemann ist da besonders hervorzuheben.<br />

Er hat in dem Zusammenhang ja sogar eine<br />

richtig gute Dokumentation produziert.<br />

Künstler müssen einfach mehr zum Unter -<br />

nehmer werden. Es führt kein Weg daran vorbei.<br />

Als Künstler musst du heute einfach die Pro zesse<br />

begreifen, die hinter der Musik stehen. Radio und<br />

TV werden immer mehr an Bedeut samkeit verlieren.<br />

Dies ist ja jetzt schon der Fall. Social Media<br />

wird immer weniger organische Reichweite bieten.<br />

Auch Künstler müssen anfangen, Werbung zu<br />

schalten.<br />

Rapper haben irgendwie häufig schon dieses<br />

Mindset. Bei den Sängern und Instrumentalisten<br />

habe ich oft das Gefühl, dass sie noch immer in<br />

diesem alten Mindset hängen und mit dem<br />

Business part nichts oder nur wenig zu tun haben<br />

wollen. Das Resultat ist, dass man kaum über<br />

die Runden kommt.<br />

Jeder <strong>Musiker</strong> sollte sich aktuell intensiv mit<br />

TikTok beschäftigen. Leider vernachlässige ich<br />

selbst aktuell diesen Social-Media-Kanal noch<br />

zu sehr. Das werde ich sicherlich noch bereuen.<br />

MM: Wie sieht bei euch die Musik in Zeiten<br />

von Corona aus?<br />

Die meisten <strong>Musiker</strong> stellen sich die Frage: Wie<br />

kann ich Geld verdienen? Das war auch immer<br />

die Frage, die ich mir gestellt habe, als ich wirtschaftlich<br />

schlecht dastand.<br />

Ich wurde erst erfolgreich, als ich mich gefragt<br />

habe: Was kann ich anderen Menschen für einen<br />

Mehrwert bieten? Erst dann kam der wirtschaftliche<br />

Erfolg.<br />

Als Künstler müssen wir vor allem lernen und<br />

offen sein. Unsere Grenzen erweitern. In allen<br />

Be reichen. Daher kommt ja auch die Kreativität.<br />

MM: Wie siehst du die Zukunft des Musik -<br />

geschäfts?<br />

SASCHA SALVATI: Streaming hat alles verändert.<br />

Ich bin ehrlich gesagt froh, dass es Streaming gibt,<br />

auch wenn die Beteiligungen noch nicht gut sind.<br />

Als wir mit ROOM2012 erfolgreich waren, hat<br />

kaum noch jemand CDs gekauft. Alle haben sich<br />

die Musik illegal aus dem Netz gezogen. Heute<br />

werden wir über Streaming wenigstens am Kon -<br />

sum beteiligt.<br />

SASCHA SALVATI: Wir treten mittlerweile schon<br />

wieder im kleinen Rahmen auf.<br />

Im Lockdown (2020) waren wir grad in LA und<br />

haben da die Zeit genutzt, richtig gute Videos zu<br />

prodduzieren. Wer hat schon die Gelegenheit,<br />

das völlig menschenleere Los Angeles zu filmen.<br />

Das war eine einmalige Gelegenheit für uns.<br />

Ansonsten haben wir einfach viel aufgenommen.<br />

Ich muss aber auch sagen, dass es mir guttat,<br />

einmal weniger zu tun zu haben.<br />

Aktuell habe ich extrem viel Nachfrage für meine<br />

Coachings. Daher ist Musik in den letzten Mo naten<br />

sehr in den Hintergrund gerückt. Umso mehr weiß<br />

ich die kleinen Auftritte zu schätzen.<br />

Mir ist egal, vor wie vielen Leuten ich singe.<br />

Haupt sache die Emotion kommt beim Zuhörer an.<br />

Wir hatten einige private und persönliche Livestreams,<br />

die allesamt unerwartet emotional waren.<br />

Eine völlig neue Erfahrung für uns.<br />

INTERVIEW: MUSIKER MAGAZIN<br />

FOTOQUELLE: SASCHA SALVATI<br />

WEB: WWW.T-S-ENTERTAINMENT.COM<br />

WWW.FACEBOOK.COM/SASCHASALVATI<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


22 STORIES<br />

CHRIS BRANDON<br />

„I Shouldn't Love U<br />

(feat. RGT)“<br />

VÖ: 2020<br />

WWW.FACEBOOK.COM/<br />

CHRISBRANDONOFFICIAL<br />

Christian Besau, alias Chris Brandon,<br />

wurde 1972 in Mannheim geboren<br />

MM: In den letzten 20 Monaten ist bei dir<br />

einiges passiert, Chartplatzierungen in den<br />

US-Charts und deine Gewinne beim Deut -<br />

schen Rock & Pop Preis 2019. Wie ist es für<br />

dich als <strong>Musiker</strong>, so positive Rück mel dun gen<br />

zu erhalten?<br />

CHRIS BRANDON: Die Frage erinnert mich daran,<br />

wie ich als Teenager für die Musik brannte. Ich war<br />

mir sicher, nie wieder damit aufzuhören, während<br />

viele in meinem Umfeld ständig flehten, ich solle<br />

doch um Himmels willen nicht schon wieder singen.<br />

Ein Lehrer nannte mich damals ständig<br />

Troubadix, in Anlehnung an den glücklosen Sänger<br />

im Asterix-Comic. Aber wenn die Musik ganz tief<br />

in dir einmal gesät ist, dann kannst du nicht anders<br />

als dem Sound deiner inneren Stimme zu folgen.<br />

Eine coolere Bestätigung als die erfolgreichen<br />

Abenteuer der letzten 20 Monate kann ich mir<br />

nicht vorstellen. Klar habe ich sehr hartnäckig mit<br />

meinem typischen Dickschädel daran gearbeitet,<br />

aber das tun andere Künstler auch – und ich kenne<br />

ganz hervorragende <strong>Musiker</strong>, die Auf merk samkeit<br />

verdienen. Erfolg ist nicht selbstverständlich, und<br />

Man nehme aktuelle und<br />

eingängige Popsongs,<br />

dazu eine markante Stimme, die<br />

vor Energie sprüht, einen Schuss<br />

Rhythm and Blues und<br />

einen gutgelaunten Sänger.<br />

Das Ergebnis:<br />

CHRIS<br />

BRANDON<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 23<br />

Für die Ärzte stand<br />

schnell fest: Er würde nie<br />

etwas sehen können, also<br />

blieb das Hören.<br />

Und die Musik faszinierte<br />

ihn von Anfang an.<br />

Bereits mit fünf Jahren<br />

kannte er jeden Hit<br />

von Elvis und Bruce<br />

Springsteen. Einflüsse,<br />

mit denen Chris<br />

seine aktuellen Popsongs<br />

zu einer seltenen und<br />

erfrischenden Mischung<br />

macht. Rock ’n’ Roll<br />

wurde für Chris Brandon<br />

zur Lebenseinstellung<br />

für die Seele.<br />

manchmal musst du wieder und wieder aufs Tor<br />

zielen, um einmal zu treffen. Wenn das passiert,<br />

ist das immer ein Grund, dankbar zu sein.<br />

MM: Du selbst bist ein großer Elvis-Presley-<br />

Fan und hast schon gemeinsam mit seinem<br />

entfernten Cousin Ryan Presley an Songs<br />

ge arbeitet und sogar in den Sun Studios<br />

produziert. Wie war das Erlebnis für dich?<br />

CHRIS BRANDON: Ganz ehrlich, mit dem Wort<br />

„Fan“ hatte ich immer Probleme, weil es eine<br />

gewisse Unterwürfigkeit ausdrückt. Das schmälert<br />

aber keinesfalls meinen riesigen Respekt und<br />

die Bewunderung für Künstler wie Elvis. Obwohl<br />

ich für seine Songs zu jung war und sie erst nach<br />

seinem Tod kennenlernte, war und ist Rock ’n’ Roll<br />

für mich eine geniale Offenbarung. Hätte man mir<br />

mit 17 prophezeit, dass ich später in den legen -<br />

dären Sun Studios in Memphis produzieren würde,<br />

wo alles begann, und dass ich sogar Freund -<br />

schaft mit der Familie Presley und besonders mit<br />

Ryan schließen würde – der geniale Songs<br />

schreibt –, ich hätte es wohl selbst nicht geglaubt.<br />

8


24 STORIES<br />

Manchmal läuft das Leben aber besser, als du<br />

denkst. Was Elvis betrifft, so ist er für mich die<br />

perfekte Kombination aus Rebell und Schwie ger -<br />

mutters Liebling. Gerade in seinen Spielfilmen<br />

hat er sich aber auch extrem vom eigenen An -<br />

spruch entfernt, wie er selbst sagte. Manchmal<br />

ist es wohl Segen und Fluch zugleich, wenn man<br />

das große Talent hat, sich an die Erwartungen<br />

anderer zu adaptieren. Gut, wenn man das im<br />

Hinterkopf behält, in der Musik und im Leben.<br />

MM: Als du in Memphis warst, hattest du<br />

die Ehre, gemeinsam mit der Band der Blues-<br />

Legende B. B. King in dessen Club aufzutreten.<br />

Du bist der erste weiße Mann, der<br />

diese Gelegenheit bekam. Wie waren deine<br />

Erfahrungen?<br />

CHRIS BRANDON: Das war eine extrem große<br />

Ehre. Da stand ich backstage im Club einer der<br />

ganz Großen und vor mir hatte ich seine genialen<br />

Bühnenbegleiter, alle längst im Rentenalter,<br />

extrem bescheiden und absolut professionell.<br />

Sie kannten ja den deutschen <strong>Musiker</strong> nicht, der<br />

weit gereist war, um mit ihnen zu spielen. Und<br />

doch empfingen sie mich mit der warmherzigen<br />

Offenheit, die so typisch ist für die Südstaaten.<br />

Schnell wurde mir aber klar, dass das Mana -<br />

gement und auch ich selbst etwas Wichtiges<br />

übersehen hatten. Welche Songs würden wir<br />

eigentlich gleich spielen? Es war schnell klar, dass<br />

es unbedingt Titel von schwarzen Künstlern sein<br />

mussten. Diesen Respekt verdiente die Band<br />

einfach und irgendwie war das für alle selbstverständlich.<br />

Am Ende war es dann wie fliegen. Alles<br />

lief von selbst und wir feierten gemeinsam eine<br />

unglaublich tolle Samstagnacht mitten in der<br />

brodelnden und schwülen Hitze von Memphis. Nie<br />

hatte ich übrigens lautere Bühnenmonitore als mit<br />

dieser hammer Band.<br />

MM: Inwiefern haben solche Erlebnisse dich<br />

und deine Musik geprägt?<br />

»Rock ’n’ Roll ist wohl der einzige Krach auf<br />

der Welt, der Kopfschmerzen vertreibt.<br />

Er ist Sex, Freude und Wut zugleich und<br />

macht all das zu guter Energie.<br />

Alles, was wir heute an Musik hören und<br />

spielen, basiert darauf und ist<br />

für mich mehr oder weniger Rock ’n’ Roll.«<br />

CHRIS BRANDON: Musik kam für mich nie einfach<br />

nur aus dem Radio, das zur Untermalung<br />

vor sich hinplätschert. Sie wurde für mich zur<br />

Lebenseinstellung und zum Ventil für große<br />

Traurig keit und riesige Freude, mit der man es<br />

schaffen kann im Leben. Ich bin ganz sicher, dass<br />

ich seit meinem fünften Lebensjahr keinen Tag<br />

ohne bewusstes Musikhören verbracht habe.<br />

Ich verdanke ihr unendlich viel und hoffe sehr,<br />

sie behält ihren hohen Stellenwert in unserer<br />

Gesell schaft, auch wenn sie immer verfügbarer<br />

wird. Wenn ein toller Künstler ein neues Album<br />

macht, sollte das auch künftig Gesprächsthema<br />

in der Straßenbahn oder Kneipe sein.<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 25<br />

»Corona zeigt der Gesellschaft,<br />

wie sensibel und wichtig Kultur ist,<br />

und uns <strong>Musiker</strong>n,<br />

wie dringend wir unser Publikum<br />

brauchen.<br />

Wir alle sind aufeinander<br />

angewiesen, und Musik ist eben<br />

doch nicht nur<br />

irgendein Beiwerk oder Dudel ware,<br />

sondern hat einen enormen Wert,<br />

auch finanziell.«<br />

MM: Über dich ist zu finden, dass nicht nur<br />

Elvis Presley, sondern auch Bruce Springsteen<br />

und Bob Dylan zu deinen Idolen gehören.<br />

Inwiefern inspirieren sie dich?<br />

CHRIS BRANDON: Erst mal inspiriert mich auch<br />

ganz neue Musik von Künstlern wie Gregory<br />

Porter zum Beispiel. Aber Bruce Springsteen<br />

sagte mal, dass Elvis mit dem Rock ’n’ Roll den<br />

Körper be freite und Dylan mit seinen messerscharfen<br />

Texten den Geist. Für mich trifft das voll<br />

zu. Ein perfektes Beispiel ist das unschlagbar<br />

knappe und klare Statement von Bob Dylan: „To<br />

live outside the law you must be honest.“ Ich<br />

liebe es, mit solchen Gedanken als Abenteurer<br />

unterwegs zu sein. Außerdem vergisst man schnell,<br />

dass es der Rock ’n’ Roll war, der es Schwarzen<br />

und Weißen erstmals ermöglichte, zur gleichen<br />

Musik zu tanzen. Damit sprengte er Grenzen und<br />

schuf die Basis für das heutige Ver ständnis von<br />

Gleich heit.<br />

MM: Was genau bedeutet Rock ’n’ Roll für<br />

dich?<br />

CHRIS BRANDON: Rock ’n’ Roll ist wohl der<br />

einzige Krach auf der Welt, der Kopfschmerzen<br />

vertreibt. Er ist Sex, Freude und Wut zugleich<br />

und macht all das zu guter Energie. Ich meine<br />

dabei nicht nur Elvis & Co. Alles, was wir heute<br />

an Musik hören und spielen, basiert darauf und<br />

ist für mich mehr oder wenigerRock ’n’ Roll.<br />

MM: Bob Dylan durftest du sogar interviewen,<br />

da du Radiojournalist und Promi mode rator<br />

bist. Was ist das Spannendste an deinem<br />

Beruf?<br />

CHRIS BRANDON: Ganz klar: die Menschen<br />

selbst. Nach meiner Erfahrung gilt übrigens: Je<br />

prominenter, desto unkomplizierter sind die meis -<br />

ten Menschen, die ich im Radio interviewen darf.<br />

Allüren, Zeitknappheit oder Arroganz erlebe ich<br />

eher auf der mittleren Ebene, auch im Mana ge ment<br />

oder bei pseudowichtigen Aufpassern back stage.<br />

Die Künstler, die sie betreuen, sind dagegen meist<br />

angenehm entspannt und oft auch dankbar für<br />

Gesprächspartner, die sie nicht an himmeln, sondern<br />

ernst nehmen.<br />

Ich denke da an Stars wie Udo Lindenberg,<br />

Stefanie Heinzmann oder Peter Maffay, mit denen<br />

ich sehr persönlich sprechen konnte. Mit einigen<br />

Künstlern wie etwa den Hooters oder Mango<br />

Cherry haben wir sogar tatsächlich mitten im<br />

Interview ganz spontan gesungen.<br />

MM: Viele <strong>Musiker</strong> hatten mit Covid-19 und<br />

dessen Auswirkungen schwer zu kämpfen.<br />

Wie verlief das Jahr 2020 für dich?<br />

CHRIS BRANDON: Durch mein berufliches Stand -<br />

bein im Radio gehöre ich zu den Glück lichen,<br />

deren Existenz nicht bedroht ist. Ich denke aber,<br />

Corona zeigt der Gesellschaft, wie sensibel und<br />

wichtig Kultur ist, und uns <strong>Musiker</strong>n, wie dringend<br />

wir unser Publikum brauchen. Wir alle sind<br />

aufeinander angewiesen, und Musik ist eben doch<br />

nicht nur irgendein Beiwerk oder Dudel ware,<br />

sondern hat einen enormen Wert, auch finanziell.<br />

Um ihn unbedingt zu erhalten, müssen jetzt alle<br />

Seiten kreativ sein – und ganz wichtig: Corona ist<br />

längst nicht der einzige Killer. Warum soll es sich<br />

eigentlich für <strong>Musiker</strong> lohnen, ihre Songs auf di -<br />

gi talen Plattformen zu streamen, die dafür bestenfalls<br />

lächerlichste Centbeträge als Spothonorar<br />

zahlen, das nicht mal für neue Drum sticks oder<br />

Gitarrensaiten reicht? Auch hier müssen wir uns<br />

alle perspektivisch etwas einfallen lassen.<br />

MM: Trotz Covid-19 hast du es geschafft, mit<br />

deinem aktuellen Song „I Shouldn’t Love You“<br />

bereits über 20 500 Klicks bei Spotify zu<br />

erreichen. Was ist als Nächstes geplant?<br />

CHRIS BRANDON: Das ist schnell erzählt, es<br />

gibt spannende neue Songs in der Pipeline. Ich<br />

wurde als <strong>Musiker</strong> ins Leben gestellt, der gar nicht<br />

anders kann, als Musik aus tiefstem Herzen zu<br />

lieben und zu machen – and so I will keep on singing<br />

a song.<br />

WEB: WWW.FACEBOOK.COM/<br />

CHRISBRANDONOFFICIAL<br />

INTERVIEW: LEONIE FÖRSTER<br />

FOTOQUELLE: CHRIS BRANDON<br />

GRAFIKQUELLE: ADOBE STOCK<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


26 STORIES<br />

SPY # ROW<br />

„Blood Brothers“<br />

VÖ: 26. APRIL 2019<br />

SPYROW.DE<br />

FACEBOOK.COM/SPYROWDREIEICH<br />

INSTAGRAM.COM/BANDSPYROW<br />

»Der Begriff „Band“ war<br />

für uns schon immer mehr<br />

als eine Gruppe von <strong>Musiker</strong>n.<br />

Es bedeutet für uns<br />

Familie und unbedingten<br />

Zusammenhalt.«<br />

Eine neue Ära des Hard Rocks<br />

MM: Ihr kennt euch schon seit Geburt an<br />

und macht seit 15 Jahren zusammen Musik.<br />

Woher kam die Entscheidung, professionell<br />

Musik zu machen?<br />

SPY#ROW: Wir sind zusammen aufgewachsen<br />

und kennen uns seit Stunde 0 – wir hatten uns<br />

tatsächlich schon gegenseitig auf dem Arm. Von<br />

klein auf hatten wir den gleichen Musik gesch -<br />

mack, auf den uns glücklicherweise unsere Väter<br />

gebracht haben. Die spielen auch in einer Band,<br />

und wir waren als Kids extrem fasziniert, was auf<br />

der Bühne passiert ist. Und wie das dann so ist,<br />

wollten wir das auch mal probieren. Der Wunsch,<br />

das professioneller zu machen, hat sich dann im<br />

Laufe der Zeit entwickelt.<br />

MM: Wie waren eure Anfänge?<br />

SPY#ROW: Wir hatten bereits seit 2005 zu -<br />

sammen Musik gecovert, aber 2012 haben wir uns<br />

gedacht: Wieso versuchen wir nicht mal, einen<br />

eigenen Song zu schreiben? Also haben wir uns<br />

zusammengesetzt und ziemlich lange gefeilt.<br />

Danach waren wir voll im Flow und unsere eigene<br />

Setlist ist immer weiter gewachsen – bis wir<br />

vier Songs auf eine EP gebrannt haben. Die weiteren<br />

Jahre hat sich unser Sound aber immer mehr<br />

verändert.<br />

MM: 2019 kam dann euer erstes Album<br />

„Blood Brothers“. Woher kam der Ent schluss,<br />

an einem Album zu arbeiten?<br />

SPY#ROW: Dadurch, dass wir uns stetig etwas<br />

weiterentwickelt haben, hatten wir irgendwann<br />

viele Songs zusammen, doch kein einziger war<br />

irgendwo (professionell aufgenommen) zu hören ...<br />

Die einzig logische Konsequenz war dann,<br />

dass wir 2018 ins Studio gegangen sind und ein<br />

ganzes Album aufgenommen haben, das wir 2019<br />

über Fastball Music releasen durften.<br />

MM: Euer Album beinhaltet insgesamt elf<br />

verschiedene Songs. Habt ihr die Songs zu -<br />

sammen komponiert? Und wie war der Pro -<br />

zess des Songwritings?<br />

SPY#ROW: Der Tim spielt immer und überall<br />

Gitarre und hat deswegen generell zu jeder Zeit<br />

gute rohe Riffs am Start. Die gehen wir dann in<br />

der Regel durch und schauen, welcher direkt bei<br />

uns einschlägt. Der Song wird dann zusammen<br />

ausgefeilt und Bass & Drums bauen sich darauf<br />

auf. Manchmal haben wir auch schon Refrains<br />

fertig, die dann zum Riff passen – man kann sich<br />

das vorstellen wie einen Baukasten aus einzelnen<br />

Sequenzen, aus dem wir uns fürs Song writing<br />

bedienen.<br />

MM: Das Endprodukt ist ein sehr persönliches<br />

Hard-Rock-Album. Was bedeutet „Blood<br />

Brothers“ für euch als Band?<br />

SPY#ROW: Der Begriff „Band“ war für uns schon<br />

immer mehr als eine Gruppe von <strong>Musiker</strong>n. Es<br />

bedeutet für uns Familie und unbedingten Zu -<br />

sammenhalt. Das wird besonders deutlich, wenn<br />

man bedenkt, dass wir seit Geburt eine Einheit<br />

sind und seit fast 16 Jahren zusammen Musik<br />

machen – ohne einen einzigen Wechsel in der Be -<br />

setzung. Wir sind von klein auf zusammen durch<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


jede wichtige Phase des Lebens gegangen und<br />

können einander blind vertrauen – sowohl auf<br />

der Bühne als auch abseits der Bühne.<br />

MM: Ihr geltet als „der frische Wind“ der<br />

Rock-Musik. Was ist die Besonderheit eurer<br />

Band?<br />

SPY#ROW: Wir freuen uns immer, wenn das<br />

den Leuten auffällt: Wir wollen die „alten“ Werte<br />

des Hard-Rocks – die das Musikgenre so groß<br />

gemacht haben – erhalten, aber in ein neues,<br />

STORIES 27<br />

frisches & modernes Gewand kleiden. Das bedeutet,<br />

wir stehen auf handgemachten Riff-Rock,<br />

der aber in keinem Fall angestaubt wirkt. Fette und<br />

einprägsame Riffs auf der Gitarre sind nämlich in<br />

der heutigen Zeit etwas Mangelware ge worden.<br />

Auf der Bühne sind wir auch ziemlich präsent und<br />

bewegen uns viel: Man merkt uns on stage auch<br />

glaube ich an, mit welcher Passion wir Musik<br />

machen und es genießen, dort zu stehen ... vielleicht<br />

hat das auch was zum Image beigetragen ;)<br />

MM: Es waren ja einige Konzerte für 2020/<br />

21 geplant, die jetzt leider nicht stattfinden<br />

konnten. Wie nutzt ihr dennoch die freie Zeit?<br />

SPY#ROW: 2020 war ein hartes Jahr, in dem wir,<br />

wie viele andere auch, alles komplett neu sortieren<br />

mussten. Generell sind wir aber positive Men -<br />

schen mit einem positiven Blick in die Zukunft.<br />

Also haben wir uns nicht auf die faule Haut gelegt,<br />

sondern uns Gedanken ge macht, wie wir stärker<br />

und noch professioneller aus der Krise zurückkommen<br />

können. Zu viel sei noch nicht verraten,<br />

aber wir haben uns kon zeptionell einiges überlegt<br />

und freuen uns, die Sachen im neuen Jahr<br />

angehen zu können. :)<br />

MM: Habt ihr schon Pläne für das Jahr<br />

<strong>2021</strong>? Kommt vielleicht ein neues Album?<br />

SPY#ROW: Da habt ihr aber genau ins Schwarze<br />

getroffen! Wir wollten tatsächlich die auftrittsfreie<br />

Zeit 2020 dazu nutzen, ins Studio zu gehen<br />

und unsere zweite LP zu recorden. Leider wurde<br />

das durch diverse Lockdowns verhindert, aber<br />

wir sind der festen Überzeugung, das im ersten<br />

Garantiert<br />

MARIMBA lernen<br />

Elisabeth Amandi<br />

NEW<br />

BOOKS<br />

PLEKTRUM<br />

BASS<br />

Christoph Herder<br />

NEW<br />

NEW<br />

Buch&CD<br />

€23,95<br />

Buch&CD<br />

€21,95<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

ISBN 978-3-947998-22-7<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

ISBN 978-3-947998-21-0<br />

ANIKA NILLES<br />

PAD BOOK<br />

Anika Nilles<br />

POP PIANO<br />

SCHOOL<br />

Florian Tekale<br />

Drittel von <strong>2021</strong> nachholen zu können! Elf neue<br />

Songs stehen und warten nur darauf, auf Platte<br />

gepresst zu werden.<br />

MM: Ihr seid noch relativ am Anfang eurer<br />

Karriere. Wo seht ihr Spy # Row in zehn<br />

Jahren?<br />

SPY#ROW: Als junge Steppel waren wir öfters<br />

auf Konzerten in der Festhalle in Frankfurt und<br />

haben uns dabei vorgestellt, wie es wohl ist,<br />

auch mal dort oben zu stehen. So ganz ist das<br />

irgendwie nie aus den Köpfen gewichen. ;)<br />

Aber wie gesagt: Wir wollen unseren Weg<br />

weiter gehen und schauen, wohin er uns führt.<br />

Auf der gemeinsamen Tour mit NAZARETH<br />

haben wir jedenfalls noch mal richtig Blut ge leckt<br />

und sind mehr als bereit, den nächsten Schritt<br />

zu gehen.<br />

WEB: SPYROW.DE<br />

INTERVIEW: LEONIE FÖRSTER<br />

FOTOQUELLE: SPY # ROW<br />

GRAFIK: © BERDSIGNS / ADOBE STOCK<br />

Buch<br />

€21,95<br />

BESTSELLER 2020<br />

ISBN 978-3-943638-17-3<br />

GUITAR SCALE<br />

COLOURS<br />

Wieland Harms<br />

Buch&CD<br />

€ 21,95<br />

BESTSELLER 2020<br />

ISBN 978-3-947998-13-5<br />

Buch&CD<br />

€21,95<br />

BESTSELLER 2020<br />

ISBN 978-3-947998-16-6<br />

The Singer’s COACH<br />

Der Karriere-Ratgeber<br />

LeeZa Nail<br />

Buch<br />

€ 18,95<br />

Workshop im Heft!<br />

ISBN 978-3-947998-08-1<br />

alfredmusic.de


28<br />

in den<br />

fangen der<br />

roten<br />

ideologen ...<br />

Ideengeber und Gründer wurde ich von diesen 19 Personen, die als<br />

Gründungsmitglieder dem Verband beigetreten waren, zum Sprecher<br />

gewählt. (Juristisch heißt es laut Vereinsgesetz ‚„Vorsitzender“, in unserem<br />

Sprach gebrauch „Sprecher“.)<br />

Dann veröffentlichte ich im damaligen bundesweiten „Fachblatt Musik -<br />

magazin“ Kleinanzeigen mit dem Hinweis, dass sich eine „Arbeits gemein -<br />

schaft für Rock und Pop <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong>“ gegründet hat, die<br />

Gleichgesinnte sucht. In den ersten drei Monaten des Jahres 1983 meldeten<br />

sich eine ganze Anzahl von neugierigen <strong>Musiker</strong>innen und Mu s ikern,<br />

da damals diese Idee völlig neu war. Es gab eben keinen „Rock musiker -<br />

verband“, der sich um die Rechte und Ziele dieser Künstlergruppe kümmerte<br />

...<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 29<br />

Als ich Anfang 1983 auf die Idee kam,<br />

einen deutschlandweiten Verband<br />

für die Rock- und Popmusiker*innen<br />

zu gründen und aufzubauen,<br />

war mir Gott sei Dank<br />

völlig unbekannt, mit welchen<br />

Schwierigkeiten eine derartige<br />

Gründung und ein derartiger Aufbau<br />

einer großen Kultur-Organisation<br />

für diese Künstlergruppe behaftet ist.<br />

Wahrscheinlich war dies<br />

ein wesentlicher Grund dafür,<br />

warum ich es damals wagte, diesen<br />

Verband in 1983 zu gründen ...<br />

gründen? 2. Mit welcher Instanz hätten wir das vorher abgesprochen?<br />

3. Welche kulturpolitische Zielsetzung hätten wir? 4. Und wer alles würde<br />

diesen gewählten Vorstand und Verein leiten ...<br />

Gemäß meinem Temperament kritisierte ich, dass es eine Frechheit<br />

sei, mir derartige Fragen zu stellen, weil es in Deutschland bekanntermaßen<br />

keine Instanz gab/gibt, die für eine Vereinsgründung um Erlaubnis<br />

hätte gefragt werden müssen. Mir war klar, dass das Vereinsrecht in<br />

Deutschland jedem Bürger dieses Landes das Recht gibt, einen eigenständigen<br />

und unabhängigen Verein zu gründen. Mir war ebenfalls klar,<br />

dass man in der DDR und anderen kommunistischen Ländern eine Geneh -<br />

migung dafür hätte einholen müssen (die man allerdings nie bekommen<br />

hätte). Aufgrund dieser „Verhörmethoden“ von Reinald W. war das<br />

Gespräch dann beendet. Offensichtlich klar war allerdings, dass mein<br />

„neuer Kollege“ Michael Pick diesen Reinald W. schon länger kannte und<br />

sie sich beide vorher abgesprochen hatten. Die politischen Hinter gründe<br />

wurden mir kurze Zeit später klar.<br />

Nachdem Michael Pick und ich das Büro dieses Landesrates für Musik<br />

verlassen hatten, schlug er mir vor, dass wir in Zukunft eng mit dem<br />

Musikverlag „Pläne“ aus Dortmund zusammenarbeiten sollten. Ich fragte<br />

Michael Pick verwundert, ob er nicht wisse, dass es sich hier um<br />

einen von der DDR finanzierten Verlag der DKP handelt (Deutsche Kom -<br />

munistische Partei). Ich sagte ihm ebenfalls, dass das für mich nicht<br />

infrage komme ...<br />

Eines Tages meldete sich bei uns ein <strong>Musiker</strong> namens Michael Pick<br />

aus einer norddeutschen Stadt mit dem Vorschlag, eine Ortssektion der<br />

AGRD in seiner Stadt zu gründen. Das hörte sich damals gut an und wir<br />

verabredeten ein von ihm anberaumtes Treffen beim Landesrat für<br />

Musik in Hannover, einer Dachorganisation zahlreicher Verbände und<br />

Institutionen aus dem Bereich der Musik. Unser damaliger Gesprächspartner<br />

bei diesem Landesrat war der damalige Geschäftsführer Reinald W.<br />

Ich kannte diesen Mann nicht, wusste nichts von seinem Vorleben und<br />

war auf dieses Gespräch neugierig und gespannt. Nach circa 30 Minu ten<br />

hatte ich das unmissverständliche Gefühl, „verhört“ zu werden, und<br />

zwar von Reinald W. wie auch seltsamerweise von meinem mitgebrachten<br />

neuen „Freund“ Michael Pick. Kern ihrer Verhörfragen war: 1. Wer<br />

hatte uns/mir die Erlaubnis vorher erteilt, einen derartigen Verband zu<br />

Was ich zudem damals nicht wusste, war, dass dieser Reinald W. schon<br />

in den Siebzigerjahren in pseudokommunistischen Parteien und Sekten<br />

intensiv mitgewirkt hatte: So verfasste er Artikel im „Hannoverschen<br />

Zentralorgan der sozialistischen Basis und Projektgruppen“ mit einem<br />

Achim Z. unter der Überschrift „Warum die Kampagne von der Re -<br />

volution in Vietnam lernen, die Revolution in Vietnam unterstützen“.<br />

Darunter erschien sein Artikel als Stellungnahme der „Roten Garde<br />

Hannover“.<br />

Kostprobe: Zitat Reinald W.: „Ohne Organisation, sogar ohne straff<br />

zentralisierte und disziplinierte Organisation ist eine kommunistische<br />

Partei undenkbar. Sie unterscheidet sich jedoch von Opportunisten und<br />

Putschisten dadurch, das für sie die Organisation nicht Voraussetzung<br />

8<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


30<br />

des Handelns ist, sondern ein ständiges Ineinanderspielen von Voraus -<br />

setzungen und Folgen während des Handelns, denn die revolutionäre<br />

Organisation der Massen ist nur und in der Revolution selbst möglich,<br />

wenn die Massen vom Geist der Revolution ergriffen werden ... Das ist<br />

eben die Revolution. Und so gefährlich diese Organisierung inmitten des<br />

Sturmes der Revolution auch sein mag, sie lässt sich unmöglich umgehen.“<br />

(Quelle: www.Mao-Projekt.de | Autoren: Reinald W.und Achim Z.)<br />

Nachdem ich das gelesen hatte, war mir klar, dass mich mein damaliger<br />

Instinkt zu Recht gewarnt hatte. Wie konnte ein dermaßen ideologisch<br />

indoktrinierter linkssektiererischer Ideologe Geschäftsführer in einer Kultur -<br />

einrichtung wie dem Landesrat für Musik in Niedersachsen werden?<br />

Nachdem ich dann in weiteren Gesprächen diesem Fantasten mitgeteilt<br />

hatte, dass unser neu gegründeter Verband in der Satzung festgelegt<br />

hatte, dass wir keine rechtsradikalen und linksradikalen Verehrer<br />

und Mitglieder aus NPD, DKP, KB, KBW, KP, KPDML etc. bei uns aufnehmen<br />

würden, waren die zukünftigen Auseinandersetzungen mit<br />

Reinald W. vorprogrammiert. Ohne Zweifel hatte er schon damals viele<br />

ideologische Mitstreiter um sich und im zuständigen Ministerium für<br />

Wissenschaft und Kultur in Hannover „geschart“, die mir den damaligen<br />

Aufbau unseres Verbandes enorm erschwerten.<br />

Nachdem wir auf Empfehlung des Vorsitzenden des Landesrates<br />

Sch. Fördergelder seitens des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur<br />

für unsere landesweiten Seminare und Workshops in Lüneburg erhalten<br />

hatten, rief mich eines Tages ein enger Freund von Reinald W., Lothar P.,<br />

aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />

an und forderte mich unmissverständlich auf, dafür zu sorgen, dass dieser<br />

Satzungsparagraf des „Unvereinbarkeitsbeschlusses“ in Bezug auf<br />

die DRMV-Mitgliedschaft rechts- wie linksradikaler Personen in unserer<br />

Satzung gestrichen würde, wenn wir nicht zukünftig unsere Kultur för -<br />

der gelder verlieren wollten. In einem weiteren Gespräch verdeutlichte er<br />

mir zudem unmissverständlich, dass er nichts dagegen einzuwenden<br />

hätte, wenn wir Rechtsradikale aus unserem Verband ausschließen würden.<br />

Klar wurde für mich damit, dass er ein ideologisch politischer<br />

Weggefährte von Reinald W. war. Natürlich habe ich mich geweigert,<br />

dieser Forderung nachzukommen. Ein halbes Jahr später rief dieser Re -<br />

»So endete nach 15 Jahren<br />

ehrenamtlicher Kulturarbeit für/mit über<br />

250 Seminare(n) und Konzerte(n)<br />

für die Rock- und Popmusiker<br />

in Niedersachsen und Deutschland<br />

aufgrund eindeutig<br />

politideologischer Gründe mehrerer<br />

Linksideologen ein vorbildliches<br />

und wegweisendes Kulturexperiment.«<br />

ferent aus dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur erneut an und<br />

fragte, ob die von ihm geforderte Streichung vollzogen sei. Nachdem ich<br />

ihm klargemacht hatte, dass er diese Forderung nicht zu stellen habe und<br />

dass sein damaliger Vorgesetzter, der damalige CDU-Minister Tönjes<br />

Cassens (dann folgend ein SPD-Minister) aus seinem Ministerium, ganz<br />

bestimmt nicht damit einverstanden sein würde, wenn er von seinem<br />

Ansinnen er fahren würde, sagte er nur, er werde jetzt dafür Sorge tragen,<br />

dass uns sämtliche Fördergelder seines Ministeriums gestrichen würden ...<br />

Was dieser Ideologe damals nicht wusste: Das zweite Gespräch hatte<br />

ich erwartet und mit einem Tonband vor Zeugen/Mitarbeitern aus unserem<br />

Büro aufgenommen und als Zeugnis gespeichert ... Und tatsächlich wurden<br />

in den folgenden Jahren unsere Kultur-Etats dieses Minis teriums für<br />

Wissenschaft und Kultur immer kleiner und tendierten letztendlich gegen<br />

null. Das war für mich der Anlass, dass ich die damalige Abtei lungs -<br />

leiterin im Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Hannover, Barbara<br />

K., um ein Gespräch bat und sie über diese Hinter gründe aufklärte.<br />

Sie sorgte daraufhin dafür, dass uns in 1999 für 2000 ein neuer kleiner<br />

Kulturetat in Höhe von ca. 20 000 DM für Fortbildungsprogramme für<br />

<strong>Musiker</strong>-Seminare und Workshops in Lüneburg/Niedersachsen zur Ver -<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 31<br />

fügung gestellt wurden. Daraufhin informierte dieser Ideologe des<br />

Minis teriums, Lothar P., den leitenden Amtsleiter der Bezirksregierung<br />

Lüneburg ‚W.‘, er solle uns, dem DRMV, auf keinen Fall diesen genehmigten<br />

Kulturetat überweisen! Deshalb rief ich die Abteilungsleiterin<br />

dieses Ministeriums erneut an und teilte ihr mit, das die von ihr bewilligten<br />

Förder gelder nicht ausgezahlt würden. Sie gab daraufhin die direkte An -<br />

weisung an diesen Amtsleiter W. in Lüneburg, den Kulturetat sofort im<br />

September des Jahres auszuzahlen. Trotzdem war dieser fest zugesagte<br />

Förderetat bis fast Ende November 2000 auf unserem Verbandskonto<br />

nicht eingetroffen.<br />

Die Folge: Uns blieb dann nur noch ein Monat (besser drei Wochen<br />

wegen der Weihnachtsfeiertage) bis Ende Dezember, die 20 geplanten<br />

Seminare und Workshops für Rock- & Popmusiker im Lüneburger<br />

Glockenhaus durchzuführen. Denn Ende eines jeden Jahres musste<br />

jegliches Kulturprogramm immer abgeschlossen und alle bewilligten<br />

Kultur gelder mussten ausgegeben worden sein.<br />

Mein Entschluss stand damals fest:<br />

Als die Fördergelder dann endlich Ende November bei uns eintrafen,<br />

habe ich sie sofort an das Ministerium in Hannover zurücküberweisen<br />

lassen, da unsere Kultur programme nicht mehr in den drei verbleibenden<br />

Dezember wochen durchführbar waren. Man stelle sich vor: was<br />

wäre passiert, wenn wir in den letzten sechs Monaten vor diesen Kultur -<br />

ver anstaltungen zahlreiche Seminarreferenten nach Lüneburg eingeladen<br />

und Verträge geschlossen hätten – und das Geld wäre dann nicht<br />

ausgezahlt worden? Dieses Risiko war damals für eine frühzeitige<br />

Buchung der 20 Referenten viel zu groß gewesen. Dieser Amtsleiter W.<br />

in Lüneburg hatte es damals tatsächlich geschafft, die Anweisungen<br />

seiner ihm und der Bezirksregierung in Lüneburg übergeordneten Abtei -<br />

lungsleiterin des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur in Hannover<br />

einfach zu hintergehen.<br />

Es handelte sich damals bei der Abteilungs leiterin um die spätere<br />

Hamburger Kultursenatorin/Ministerin (und leider verstorbene) Barbara<br />

Kisseler, die mich im Zuge unserer Gespräche spontan fragte, wie ich<br />

den ideologisch begründeten „Terror“ der genannten Per sonen eigentlich<br />

aushalten könne.<br />

So endete nach 15 Jahren ehrenamtlicher Kulturarbeit für/mit über 250<br />

Seminare(n) und Konzerte(n) für die Rock- und Popmusiker in Nieder -<br />

sachsen und ganz Deutschland in Lüneburg aufgrund eindeutig politideologischer<br />

Gründe mehrerer Linksideologen aus Hannover und wegen dieses<br />

inkompetenten Amtsleiters aus Lüneburg ein vorbildliches und wegweisendes<br />

Kulturexperiment – ehrenamtlich, da es nie eine institutionelle<br />

Förderung (Gehälter/Honorare) seitens des Ministeriums für Wissen schaft<br />

und Kultur in Hannover für diese Kulturarbeiten gegeben hatte.<br />

Reinald W. holte dann einfach (nach eigenen Aussagen!) einen engen<br />

Verwandten (Holger M.) aus Berlin nach Hannover und sorgte mit zahlreichen<br />

Maßnahmen und „Seilschaften“ dafür, das dieser mittels einer<br />

von ihm gezielt und neu gegründeten „gemeinnützigen GmbH“ zahlreiche<br />

Fördergelder seitens verschiedener Ministerien und Institutionen in<br />

mehrfacher Millionenhöhe für ein von ihm „erdachtes Rockhaus“ in<br />

Hannover erhielt. Der von Reinald W. zuerst eingestellte Mitarbeiter und<br />

spätere Geschäftsführer des Landesrates für Musik Manfred S. wurde<br />

Mitte der 2000er-Jahre wegen Unterschlagung hoher Geldbeträge aus der<br />

Gesamtkasse dieses Dachverbandes „einvernehmlich fristlos“ (ohne<br />

Strafanzeige) entlassen ... (s. Artikel Braunschweiger Zeitung vom<br />

29.06.2009 unter dem Titel „Der Landesmusikrat hat einige Sorgen“).<br />

Als im LRM ein neuer Vorstand gewählt werden musste, weil der alte<br />

Vorsitzende Sch. erkrankt war, zauberte Reinald W. unter Zustimmung<br />

des alten Vorsitzenden Sch. urplötzlich einen neuen Vorsitzenden aus dem<br />

Hut und stellte ihn der staunenden Mitgliederversammlung ohne Gegen -<br />

kandidaten „bestimmend“ zur Wahl ... Eine vorherige Aus schrei bung<br />

dieser Position hatte es öffentlichkeitswirksam (!) nicht gegeben!<br />

Nachfolger: Karl-Jürgen K., der sich große Mühe gab, das ideologische<br />

Erbe von Reinald W. „linientreu“ fortzuführen. Erst recht in Bezug auf<br />

den nicht linientreuen DRMV e.V., den er in seinen folgenden „Amts-<br />

jahren“ gnadenlos verfolgte und überall diffamierte und diskreditierte ...<br />

Sein vergiftetes Mittel: Desinformation!<br />

WEB: WWW.DRMV.DE<br />

TEXT: OLE SEELENMEYER<br />

FOTOS & GRAFIKEN: © PIXEL EMBARGO; © SAVELOV;<br />

© NADIA – ADOBE STOCK<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


32 STORIES<br />

ZZ Top hörte ich irgendwann im Herbst<br />

Von<br />

1973 das erste Mal in einem Schall -<br />

platten geschäft, das hin und wieder Import-LPs<br />

im Angebot hatte. Der Händler spielte gerade ein<br />

Blues-Boogie-Stück ab, das mir verdächtig nach<br />

Canned Heat zu klingen schien. Das war aber<br />

der Song „La Grange“ von der grünen LP „Tres<br />

Hombres“. In der Ladenatmo sphäre konnte ich<br />

den Text nicht richtig verstehen, dafür ging die<br />

Musik durch Mark und Bein. Deswegen nahm<br />

ich mir vor, die LP an einem anderen Tag genauer<br />

anzuhören. Doch da war sie schon verkauft.<br />

Um die sechs Jahre später kündigte der WDR<br />

an, dass ZZ Top in den frühen Morgenstunden des<br />

20. April 1980 in der 6. Rockpalast-Nacht auftreten<br />

würden. Ende August 1979 hatte die Band in<br />

den USA ihr Album „Degüello“ für Warner Brothers<br />

herausgebracht, wovon man in Deutschland prak -<br />

tisch nichts erfahren hatte. ZZ Top waren hier<br />

kein Begriff. Rockpalast-Nächte waren allerdings<br />

als Ereignisse der Rockmusik quasi Pflicht pro -<br />

gramm, und das Motto der Band „Let’s boogie til<br />

the cows come out“ machte die Ankündigung<br />

noch verlockender. Videorekorder eingeschaltet<br />

und Tonbandmaschine angeworfen. Und dann<br />

spielte das Trio Frank Beard (Drums), Billy Gibbons<br />

(Gitarre) und Dusty Hill (Bass) ein entfesseltes<br />

Konzert, das ZZ Top nicht nur als <strong>Musiker</strong> der<br />

Extraklasse auswies, sondern mit zu den besten<br />

Rockpalast-Auftritten überhaupt zählt.<br />

Es leuchtete zu einigen Sekunden mexikanischer<br />

Bläsermusik der scheinbar in Flammen<br />

stehende Schriftzug „Fandango“ auf, und dann<br />

entfachten die drei <strong>Musiker</strong> weit nach Mitter nacht<br />

sofort mit dem Isaac-Hayes-Stück „I Want To<br />

Thank You“ ihr Bluesrock-Feuerwerk, das bis<br />

zum Ende des Konzertes kraftvoll loderte. In der<br />

Essener Grugahalle spielten ZZ Top bis auf wenige<br />

Ausnahmen die Songs von „Degüello“ und<br />

dazu einen Querschnitt aus ihrem Repertoire, das<br />

viele Dauerbrenner enthielt, wie die Band ge -<br />

schichte im Nachhinein zeigt. Gibbons und Hill<br />

bedienten optisch mit ihren langen Bärten einen<br />

latenten Hinterwäldler-Look, der im scharfen<br />

Kontrast zu der wuchtigen, fulminanten Musik der<br />

Band und Beards exzellentem Schlag zeug als<br />

Rückgrat stand. Im Handumdrehen hatten ZZ<br />

Top auf einer Bühne ohne Ausstat tungs effekte<br />

durch ihre Musik und ihre Präsenz die Besucher<br />

in der Halle und vor den TV-Schirmen für sich ein -<br />

genommen. Auf „I’m A Fool For Your Stockings“<br />

stimmte Gibbons sie mit „It’s Blues Time!“ ein.<br />

Natürlich war auch ihr „La Grange“ dabei. Nun<br />

war zu verstehen, wovon dieser Blues-Boogie<br />

handelte: Väter führten ihre noch jungen Söhne in<br />

dem gleichnamigen Bordell in die Welt der<br />

Sexualität ein. Billy Gibbons machte deutlich,<br />

dass er Top-Gitarrist und überzeugender Blues -<br />

That Little Ol’ Band From Texas<br />

Mehr als 50 Millionen Tonträger konnten ZZ Top<br />

in den 45 Jahren seit ihrer Gründung verkaufen,<br />

2004 wurden sie in die Rock and Roll<br />

Hall of Fame aufgenommen.<br />

Vor allem ihre ursprüngliche Rauheit,<br />

die konsequent auf jedes Overdubbing im Studio<br />

verzichtet, sorgt dafür, dass die Band<br />

aus Houston, Texas, noch immer der Inbegriff<br />

des bodenständigen Boogie-Rocks ist.<br />

sänger in einer Person ist. Überhaupt war auch<br />

das Album „Tres Hombres“ gut vertreten, zum<br />

Beispiel mit den beiden ineinander übergehenden<br />

Blues-Stücken „Waiting For The Bus“ und<br />

„Jesus Left Chicago“. Ein selten live gespieltes<br />

Stück war „El Diablo“ von dem Album „Tejas“. ZZ<br />

TopS deftig-drastische Songtexte waren meistens<br />

gar nicht jugendfrei, passten aber zu dem von<br />

Blues und Rhythm and Blues geprägten Bluesrock<br />

– Musik, die ja auch kein Blatt vor den Mund<br />

nimmt. Wie gut ZZ Top sich auf Show verstanden,<br />

zeigten Filmaufnahmen von ihnen als die<br />

„Lone Wolf Horns“, die im zweiten Teil des Kon -<br />

zertes auf einer Leinwand hinter den Drums unter -<br />

legt mit Ton zu einigen Stücken pro jiziert wurden.<br />

Auf diese Weise begleitete sich die Band selbst<br />

als Bläsergruppe. Mit einem atemlosen Set von<br />

fünf Songs ging der ZZ-Top-Auftritt kurz vor<br />

sechs Uhr morgens zu Ende. Dazu ge hörten „Hi-<br />

Fi Mama“, der Elvis-Presley-Klassiker „Jailhouse<br />

Rock“ und der Bandsong „Tush“, allesamt ge -<br />

sungen von dem bekennenden Presley-Fan Hill,<br />

der sich mit seiner kraftvollen Stimme nicht zu ver -<br />

stecken brauchte. Mit dem bisher noch nicht auf<br />

LP veröffentlichten „Tube Snake Boogie“ und „Just<br />

Got Paid“ vom zweiten Band-Album „Rio Grande<br />

Mud“ ging das spannende Konzert zu Ende.<br />

Danach konnte man sich nur noch den Schweiß<br />

von der Stirn wischen, den die Begeisterung für<br />

diesen texanischen Bluesrock vom Feinsten ins<br />

Gesicht getrieben hatte: Was für ein Konzert und<br />

was für eine Live-Band! Es dauerte knapp 40 Jahre,<br />

bis das Rockpalast-Konzert offiziell als CD (um<br />

sechs Songs gekürzt) und bald danach als DVD<br />

(vollständig) unter dem Rockpalast-Banner herauskam.<br />

Der Rockpalast-Auftritt war eine doppelte<br />

Premiere für Beard, Gibbons und Hill: ZZ Tops<br />

erster Auftritt in Europa und ihr erstes TV-Kon -<br />

zert weltweit. Die Begeisterung der Zuschauer in<br />

der Grugahalle und an den TV-Geräten hatte in<br />

den der Eurovision angeschlossenen Ländern<br />

schnell Folgen. Die Band war mit einem Schlag<br />

zum internationalen Top Act geworden. Kurze Zeit<br />

später waren alle ZZ-Top-Alben seit Grün dung der<br />

Band in Plattenhandlungen erhältlich und führten<br />

kein Nischendasein mehr. Sehr schnell kehrte die<br />

Band nach Deutschland zurück und spielte im<br />

Hamburger Musikclub Grünspan auf dem Kiez<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 33<br />

ein weiteres herrliches Konzert. Dort war die Atmo -<br />

sphäre natürlich ungleich intimer als in Essen.<br />

Die noch vor Kurzem großen Unbekannten<br />

aus den USA hatten sich schon 1969 gegründet.<br />

Der Bandname stammt Gibbons zufolge von ihm<br />

und ist eine Verbeugung vor dem Bluessänger<br />

Z.Z. Hill und vor B.B King, einen der bedeutendsten<br />

Bluesgitarristen. Um King nicht zu sehr in<br />

den Vordergrund zu stellen, ersetzte Gibbons<br />

den Namen durch „Top“. Als ZZ Top in Europa<br />

bekannt wurden, kursierte auch eine andere Ver -<br />

sion über die Entstehung des Bandnamens: Er<br />

sollte auffallen und beim Stöbern in Schall platten -<br />

läden unter den alphabetisch nach Bands sortierten<br />

LPs ganz am Ende leicht zu finden sein.<br />

Kein anderer Band name begann mit „ZZ“. Um<br />

nicht den Eindruck aufkommen zu lassen, wo -<br />

möglich musikalisch am Ende zu rangieren, wurde<br />

„Top“ hinzugefügt. Passen würde diese Version<br />

zum unterhaltsamen Trio, aber die Authentizität<br />

ist nicht garantiert.<br />

Alle drei <strong>Musiker</strong> sind 1949 geboren und hatten<br />

vor Gründung von ZZ Top musikalische Erfah -<br />

rung in Bands wie American Blues, Blues Union<br />

und Warlocks gesammelt. Vor allem Gibbons war<br />

mit seinen Gitarrenfähigkeiten auf gefallen. 1967<br />

spielte er im Vorprogramm der Doors und 1968<br />

vor Auftritten von Jimi Hendrix, der Gibbons als<br />

seinen Lieblings gitarristen be zeichnete. Im selben<br />

Jahr war Gibbons Mit glied der Moving Side walks,<br />

die die psychedelisch beeinflusste hörenswerte<br />

LP „Flash“ bei einem kleinen Label mit ersten An -<br />

klängen an ZZ Top herausbrachten. Unter dem<br />

Namen „Blues Union“ war schon einmal Jahre vor<br />

„Deguëllo“ der intensive Blues-Song „A Fool For<br />

Your Stockings“ aufgenommen worden.<br />

Wurzel des ZZ-Top-Bluesrocks ist der Blues<br />

mit unterschiedlichen Ausprägungen als Boogie,<br />

Southern Rock, Hard Rock und gelegentlichen<br />

An klängen an Country-Musik. Das Kategorisieren<br />

sollte aber nicht zu einem Schubladendenken führen.<br />

Die Band steht für weiterentwickelten, modernen<br />

Blues eigener Couleur.<br />

Der überzeugende Sampler „One Foot In The<br />

Blues“ von 1994 umreißt die Band treffend und<br />

zeugt von ihrer hohen Kom petenz.<br />

Was in ZZ Top steckt und man von der Band<br />

erwarten durfte, zeigte das 1970 aufgenommene<br />

und Anfang 1971 veröffentlichte Debütalbum „ZZ<br />

Top’s First Album“ auf dem Label London. Es ist<br />

ein beachtliches Debüt album, das die Stärken<br />

der Bandmitglieder erkennen lässt. Im Mittel punkt<br />

stehen Gibbons’ virtuoses Gitarrenspiel und sein<br />

unverwechselbarer Bluesgesang. Stellvertretend<br />

sei der Song „Brown Sugar“ genannt. Gibbons<br />

favorisierte seine Gibson Les Paul Pearly Gates.<br />

Er zog dünne Saiten auf, die er anstelle eines<br />

Plek trums mit einer Münze anschlug.<br />

Später kam der von Tom Scholz entwickelte<br />

handliche Gitarren verstärker Rockman hinzu, der<br />

für den unverwechselbaren kratzigen Gitarren -<br />

sound sorgte. Er wurde zum Markenzeichen von<br />

ZZ Top und von den Leadgitarristen der deutschen<br />

Band Rodgau Monotones als ZZ-Top-<br />

Fans kompetent aufgegriffen.<br />

Der Nachfolger „Rio Grande Mud“ punktete mit<br />

spannenden und originellen Songs, dazu der erste<br />

Hit „Francine“. Stell ver tretend für den ureigenen<br />

ZZ-Top-Stil ist der Slide-Rock „Just Got Paid“ mit<br />

8<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


34 STORIES<br />

seinem prägnanten Break – viele Jahre später<br />

von der Band noch einmal zitiert mit „I Gotsta Get<br />

Paid“. Der stimmungsvolle Slow-Blues „Sure Got<br />

Cold After The Rain Fell“ geht mit seinen Stops und<br />

Gibbons’ Soli tief unter die Haut. John Mayalls<br />

ehemaliger Gitarrist Buddy Whittington coverte<br />

dieses ZZ-Top-Stück auf seinem vorzüglichen<br />

Debütalbum von 2008. Mit diesem musikalischen<br />

Potenzial war die Band auf dem Weg zu USamerikanischen<br />

Publikumslieblingen.<br />

Das dritte Album „Tres Hombres“ von 1973<br />

mit dem Hit „La Grange“ ist wohl das typischste<br />

ZZ-Top-Album, bevor die Band in den 1980er-<br />

Jahren zum Megastar wurde. Die treffsichere<br />

Mi schung aus intensivem Blues und beinhartem<br />

texanischen Rock wirkte wie ein Publikums -<br />

magnet. Vor allem die beiden ineinander übergehenden<br />

Bluesstücke „Waiting For The Bus“<br />

und „Jesus Left Chicago“ sind neben „La Grange“<br />

ZZ-Top-Klassiker. Spätes tens ab der Rockpalast-<br />

Nacht waren sie so beliebt, dass sie zu Dauer -<br />

brennern der Live-Auftritte des Trios wurden. Als<br />

das Album 2006 auf CD ein weiteres Mal wiederveröffentlicht<br />

wurde, wurden diese drei Songs in<br />

Live-Fassungen als Bonus-Tracks hinzugefügt.<br />

Die Stücke „Beer Drinkers And Hell Raisers“ und<br />

„Precious And Grace“ wiederum stehen für den<br />

kraftvollen Rock, der das Publi kum aus dem<br />

Häuschen bringt.<br />

„Tres Hombres“ steigerte die Popularität von<br />

ZZ Top enorm. Die Nachfrage nach Live-Auf tritten<br />

war so stark, dass die Band bis 1975 ständig auf<br />

Tournee war. Angesichts der damit einhergehenden<br />

Rastlosigkeit war als nächstes Album eine<br />

Live-LP die logische Folge. Indessen füllten Live-<br />

Mitschnitte nur die erste Seite von „Fandango!“<br />

aus dem Jahr 1975. Die zweite Seite bestand<br />

aus sechs neuen Studio-Tracks, die die Band<br />

während einer knappen Tournee-Pause aufgenommen<br />

hatte. Allein drei davon zählen ebenfalls<br />

zu den gefragten ZZ-Top-Klassikern. Billy<br />

Gibbons’ „Blue Jean Blues“ coverte der kanadische<br />

Spitzen gitarrist Jeff Healey grandios auf<br />

seinem Debüt album „See The Light“ von 1988.<br />

„Heard It On The X“ und vor allem „Tush“ sind oft<br />

gespielte ZZ-Top-Publikumslieblinge. Die gelungene<br />

Mischung aus rasanten Live-Aufnahmen<br />

und neuen Studio songs, die mitreißen konnten,<br />

machten „Fandango!“ zum Verkaufsknüller. Auch<br />

dieses Album wurde als CD mehrfach herausgegeben,<br />

2006 erweitert um drei bis dahin unveröffentlichte<br />

Live-Auf nah men.<br />

Um an den Erfolg von „Fandango!“ anzuknüpfen,<br />

wurde der Tournee-Betrieb von Ende Mai 1976<br />

bis Ende 1977 mit knapp 100 US-Konzerten als<br />

Worldwide Texas Tour fortgesetzt. Anders als die<br />

bisherigen Live-Auftritte von ZZ Top wurde sie als<br />

Multimedia-Ereignis konzipiert. Die Bühne wurde<br />

dem Umriss des Staates Texas nachempfunden,<br />

Tiere gingen mit auf Tournee, darunter eine Klap -<br />

per schlange in einer Glaspyramide. Das Bühnen -<br />

bild wurde mit Gegenständen ausgerüstet, die<br />

als typisch für Texas galten. Dazu gab es visuelle<br />

Effekte und ein riesiges 3-D-Panoramabild. Die<br />

Worldwide Texas Tour markiert auch den Beginn<br />

von Gibbons und Hill in auffällig bestickten Bühnen -<br />

kostümen und als schrullige Parodien ihrer selbst,<br />

ohne darunter die Musik leiden zu lassen. Jahre<br />

später überlegte Gibbons beim Ausfüllen eines<br />

Meldeformulars, ob er als seinen Beruf „<strong>Musiker</strong>“<br />

oder „Entertainer“ eintragen sollte. Die Worldwide<br />

Texas Tour füllte große Spielstätten wie Arenen und<br />

Stadien, sodass sie mit rund zehn Millionen Dollar<br />

Einnahmen zum Kassenfüller wurde. Sie gilt als<br />

eine der ehrgeizigsten und bizarrsten Touren in der<br />

gesamten Rockgeschichte. Geplant wurde damals,<br />

mit dem Tournee-Konzept Mexiko, Japan,<br />

Australien und Europa zu bereisen. Quaran -<br />

täne bestimmungen, die insbesondere die zur<br />

Show gehörenden Büffel betrafen, durchkreuzten<br />

jedoch solche Pläne. Auch Rockpalast-Redak -<br />

teur Peter Rüchel bestand bei den Ver hand lungen<br />

über den ZZ-Top-Auftritt in der Essener Grugahalle<br />

darauf, dass die Band ohne ihre Tiere kommen<br />

müsse. Von dem üppigen Bühnen-Outfit der<br />

World wide Texas Tour blieb schließlich nur der<br />

elektrische Schriftzug Fandango übrig.<br />

Während der US-Tour der Superlative entstand<br />

das Anfang Februar 1977 herausgekommene<br />

nächste Studioalbum „Tejas“. Das Cover-Design<br />

knüpft vor allem mit Panoramabild, das sich nach<br />

dem Aufklappen des Covers zeigt, thematisch<br />

an die Tournee an. Inhaltlich aber ist „Tejas“ eine<br />

musikalische Weiterentwicklung mit variationsreichen<br />

Songstrukturen, Rhythmen und Country-<br />

Elementen, die durch die ungewohnten Klänge der<br />

Pedal Steel Guitar unterstrichen werden. Gibbons<br />

spielt auf dem Start-Stück „It’s Only Love“ nicht nur<br />

diese Gitarre, sondern auch die Blues-Mund har -<br />

monika. Drummer Beard zeigt sich mit ausgezeichneten<br />

Parts und Tempowechseln von seiner<br />

besten Seite. Der auch während des Rockpalast-<br />

Auftrittes zu hörende Song „El Diablo“ ist auch in<br />

seiner hervorragend produzierten Studiofassung<br />

absolut hörenswert. Ausdruck der musikalischen<br />

Vielfalt von „Tejas“ ist auch das gleichermaßen un -<br />

gewohnte wie stimmungsvolle Instrumental „Asleep<br />

In The Desert“. „Ten Dollar Man“ mit Hill als Sänger<br />

und „She’s A Heartbreaker“ hatten wohl das Zeug<br />

zu Hits. Sie blieben aber aus. Vielleicht wurde<br />

„Tejas“ nicht zuletzt deswegen von einigen<br />

Kritikern als belanglos abgetan. So hat das Album<br />

unter den ZZ-Top-Veröffentlichungen den Status<br />

eines spannenden Geheimtipps, der facettenreichen<br />

Bluesrock bietet.<br />

Die jahrelangen Tourneen und dazu die eingeschobenen<br />

Studioaufnahmen für „Fandango!“ und<br />

„Tejas“ verlangten ihren Tribut. Gibbons resümierte<br />

das ständige Unterwegssein als „mörderische<br />

und grauenvolle Erfahrung“. Das erinnert an den<br />

ständigen Tourneebetrieb, der die Supergruppe<br />

Cream zermürbte, sodass sie 1968 auseinanderbrach,<br />

und an Jimi Hendrix, der nach unablässigen<br />

Auftritten im September 1970 im Alter von<br />

nur 27 Jahren starb. Beard, Gibbons und Hill<br />

zogen Konsequenzen: Sie blieben der Öffent lich -<br />

keit längere Zeit fern und hielten zudem Abstand<br />

voneinander. Hill und Gibbons rasierten sich<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 35<br />

nicht mehr. ZZ Top hatten sich indessen nicht aufgelöst, sondern<br />

eine schöpferische Pause eingelegt. 1979 hatten sie ihr Schallplatten-<br />

Label gewechselt und bei Warner Brothers ihr wohl stärkstes Album<br />

„Degüello“ herausgebracht. Die Band hatte sich an der Kraft von „Tres<br />

Hombres“ orientiert und trat nun auch wieder live auf. Es ist ein echter<br />

Klassiker des Bluesrock voller Leidenschaft mit großartiger und vielfältiger<br />

Musik, die zuweilen hypnotisch stampft. Die Songtexte sind<br />

sprachlich noch derber als zuvor. Mit ihren berühmten Vollbärten hatten<br />

Gibbons und Hill auch optisch einen Wandel vollzogen. Jahre später<br />

schlugen beide das Angebot des Rasierklingen-Herstellers Gillette aus,<br />

sich für je eine Million Dollar die Bärte abzunehmen.<br />

Die Spannung war groß, ob ZZ Top „Degüello“ ein Album von ähnlicher<br />

Intensität folgen lassen konnten. Die einzige Verbindung auf der<br />

im August 1981 erschienenen LP „El Loco“ war aber der geglättete<br />

„Tube Snake Boogie“, den die Band in Essen noch ungleich rauer präsentiert<br />

hatte. Das Trio hatte für diese LP das Schwergewicht auf<br />

Synthesizer sowie ein etwas höheres Tempo gelegt und damit auf eine<br />

größere Marktgängigkeit. Doch das ging auf Kosten von Ecken und<br />

Kanten, die die ZZ-Top-Musik so spannend gemacht hatten. Sich dem<br />

Mainstream anzunähern, war kommerziell ein richtiger Schritt.<br />

Besonders weiche,<br />

instrumentenschonende<br />

$#"! " ! Ȁ Ā<br />

»Let’s boogie til the cows come out!«<br />

Auch als transluzente<br />

Version erhältlich<br />

„El Loco“ war unter diesem Blickwinkel das Vorspiel für ZZ Tops im<br />

März 1983 erschienenes Album „Eliminator“. Es folgte ganz dem<br />

Mainstream-Sound und traf mit der Kombination des typischen Band -<br />

sounds mit noch mehr Synthesizer-Klängen und Geschwindigkeit den<br />

Geschmack des breiten Publikums. „Eliminator“ wurde mit rund 14<br />

Millionen verkauften Scheiben das mit Abstand erfolgreichste ZZ-Top-<br />

Album. Die Geschwindigkeit signalisierte bereits das Cover: ZZ Top<br />

stand darauf in einem neuen Schriftzug, der an einen Blitz denken lässt.<br />

Abgebildet ist außerdem ein Hot Rod, den Gibbons nach dem Vorbild<br />

eines Ford-Coupés von 1933 hatte bauen lassen. Vor allem dieses auffällige<br />

Automobil wurde zu einem weiteren Band-Symbol. Mit „Eliminator“<br />

konnte man außerdem gleich die drei Hits „Gimme All Your Lovin’“,<br />

„Sharp Dressed Man“ und „Legs“ landen. Dazu wurden für sie und den<br />

Song „TV Dinners“ Videoclips gedreht, die sich in der Frühzeit solcher<br />

Musikpräsentationen bei dem im Herbst 1981 auf Sendung gegangenen<br />

Musiksender MTV als außergewöhnlich erfolgreich erwiesen.<br />

Sicher und platzsparend –<br />

Die »Guardian« Gitarrenständer<br />

· Schafft Platz im Studio oder Zuhause<br />

· Flexible Schutzbügel zwischen den Gitarren<br />

· In verschiedenen Ausführungen für 3, 4 oder 5 Gitarren<br />

erhältlich (E-Gitarren / Akustikgitarren)<br />

· Rollensatz (4 Lenkrollen) optional erhältlich<br />

· Transluzente Version zum Schutz vor Pigmentwanderungen<br />

bei Nitrolacken<br />

8 Made in Germany<br />

5 Jahre Garantie www.k-m.de


36 STORIES<br />

In der Folge entstanden weitere solcher Clips.<br />

Dadurch wurde das Image der <strong>Musiker</strong> nachhaltig<br />

geprägt als Figuren, die eher in eine Comedy<br />

passen, als dass man sie rockend auf der Bühne<br />

erwartet. Zu der schnellen Musik, ihrem Flitzer und<br />

den Frauen, denen die Band immer wieder hinterherschaut,<br />

steckten Gibbons und Hill in Fan tasie -<br />

anzügen und spielten auch schon mal pelzbesetzte<br />

Instrumente. In dem Stil wurde ebenfalls der<br />

Clip zur ZZ-Top-Version des Elvis-Presley-Songs<br />

„Viva Las Vegas“ gedreht, der sich optisch ganz<br />

in die künstliche Welt der Spielerstadt in der Wüste<br />

anschloss. Wie man auch dazu stehen mag: Der<br />

Band war es gelungen, gute Songs geschickt<br />

mit viel Zeitgeschmack über kleine Filme im Be -<br />

wusstsein des Publikums zu verankern. 2008<br />

brachten Warner Brothers ZZ Tops wirtschaftliches<br />

Meilenstein-Album, das stilistisch kaum weiter von<br />

„Degüello“ hätte entfernt sein können, stark erweitert<br />

und mit einer Extra-DVD heraus. Der Hit „Legs“<br />

war gleich viermal vertreten: als LP- und Single-<br />

Version, als Dance Mix und als Videoclip. Dazu<br />

kamen einige Live-Aufnahmen von Album-Titeln<br />

auf CD und DVD und die schon genannten vier<br />

Videoclips.<br />

Der enorme Erfolg von „Eliminator“ hatte musikalisch<br />

seinen Preis. Die folgenden beiden ZZ-Top-<br />

Alben hinterließen den Eindruck von <strong>Musiker</strong>n, die<br />

Ge fan gene des Mainstreams waren und bis auf<br />

Weiteres keinen Weg daraus heraus fanden. Auch<br />

wenn „Afterburner“ (Oktober 1985) erneut den<br />

Nerv des Publikums traf und der Band noch mehr<br />

Fans hinzugewann, wirkt die künstliche Atmo -<br />

sphäre, als die Band nach „Eliminator“ etwas<br />

Ähnliches nachlegen musste. Mit den vier Video -<br />

clips zu den Albumtiteln „Sleeping Bag“, „Stages“,<br />

„Rough Boy“ und „Velcro Fly“ wurde die bisherige<br />

kassenträchtige Vermarktungs strategie weiter<br />

verfolgt. Musikalisch war von ZZ Tops ehemals<br />

kraftvollem Bluesrock-Sound nur noch in „Rough<br />

Boy“ etwas zu finden. Hatte man sich deswegen in<br />

den Album-Credits zum umfassenden Syn the -<br />

sizer-Einsatz vorsichtshalber ausgeschwiegen?<br />

Das fünf Jahre später entstandene Album<br />

„Recycler“ ließ vergangene Tage auch nur mit<br />

dem Boogie „My Head’s In Mississippi“ einigermaßen<br />

wiederaufleben. Man stattete dieses Stück<br />

neben dem besser in die Disco-Ära passenden<br />

„Give It Up“ sowie „Burger Man“ abermals mit<br />

Video clips aus.<br />

Wieder dauerte es Jahre, bis das Trio mit<br />

einem neuen Album herauskam. Man war mit<br />

„Antenna“ von 1994 zu RCA gewechselt und von<br />

Synthesizern weggekommen, um zum be währten<br />

soliden Bluesrock zurückzukehren. Die Liebhaber<br />

der Band honorierten das. Auch dank umfangreicher<br />

Werbung verkaufte sich „Antenna“ sehr gut,<br />

wenngleich die außergewöhnlichen Dimen sionen<br />

von „Eliminator“ nicht erreicht wurden. „Pincushion“<br />

wurde ein Hit und als Maxi-Single in zwei Fas -<br />

sungen ausgekoppelt. Und dennoch wollte der<br />

Funke auf „Antenna“ nur selten überspringen.<br />

1996 verzichtete die Band für die Produktion von<br />

„Rhythmeen“ auf Overdubs. Im reinen Drei-<br />

Mann-Live-Stil entstanden viele beinharte Songs<br />

wie „She’s Just Killing Me“ für den Gangster/<br />

Vampir/Splatter-Film „From Dusk Til Dawn“ von<br />

Robert Rodriguez und die Hommage „Vincent<br />

Price Blues“. Vorab hatte man schon den Titel<br />

„What’s Up With That“ veröffentlicht, ohne dass<br />

daraus ein Hit wurde. An die Ver kaufserfolge von<br />

„Eliminator“ bis „Antenna“ reichte „Rhythmeen“<br />

nicht heran. ZZ Top hatten sich aber klar auf die<br />

Blues rock-Stärken zurückbesonnen. Konsequent<br />

blieb die Band sich treu und beschritt diesen Weg<br />

1999 mit „XXX“ weiter, einem Album mit acht<br />

Studio- und vier Live-Auf nahmen. Zwar gingen die<br />

Ver käufe erneut zurück, und die Kritik begegnete<br />

dem Album mit ge mischten Reak tionen. ZZ-Top-<br />

Fans werden aber ein so mitreißendes Stück wie<br />

„Beatbox“ bejubelt haben. Schließlich fühlt man<br />

selbst, ob Musik unter die Haut geht oder kalt<br />

lässt. Ähnlich wie mit „XXX“ erging es der Band<br />

mit ihrem 2003 erschienenen Album „Mescalero“.<br />

17 Stücke hatte man zusammenbekommen,<br />

die Gibbons als einfallsreichen Song writer auswiesen<br />

und für die Art Musik standen, die ZZ Top<br />

einst berühmt ge macht hatten. „Goin’ So Good“ ist<br />

ein weiterer meisterlicher Slow-Blues, der im<br />

Spannungsfeld der hochverstärkten Elek tro gitarre<br />

und der geradezu zart klingenden Pedal Steel<br />

Guitar steht. Als sogenannten Hidden Track brachte<br />

man den Song „As Time Goes By“ unter. Über<br />

25 Jahre nach „Tejas“ war mit „Crunchy“ auch eines<br />

der seltenen Instrumentals dabei.<br />

Diese Linie mit frischen Ideen fortzuführen,<br />

war allerdings offenbar schwerer geworden. Ein<br />

neues Album entstand erst, als der renommierte<br />

Produzent Rick Rubin sich anbot, es gemeinsam<br />

mit Gibbons zu produzieren. Diese Zusammen -<br />

arbeit war jedoch genau das, worauf die Lieb haber<br />

der Band ge wartet hatten. Wie kaum ein anderer<br />

hatte es Rubin verstanden, wesentliche und<br />

unverwechselbare Eigenheiten herauszustelllen,<br />

die auch schon betagteren Künstlern eine be -<br />

sondere Frische bewahrt. Das bisher letzte<br />

ZZ-Top-Studio-Album „La Futura“ von 2012 für<br />

das neue Label america glänzt und verhehlt<br />

zugleich nicht die lange Band-Geschichte. ZZ<br />

Tops Hot Rod war schon lange nicht mehr auf<br />

einem Album-Cover zu sehen gewesen. Nicht mehr<br />

hochpoliert, sondern gleichsam mit Patina be -<br />

setzt und mit der einen oder anderen Schramme<br />

versehen ist das Gefährt auf der Rückseite des<br />

CD-Covers zu sehen. Aber es ist noch immer<br />

fahrbereit. Und auch der einem Blitz nachempfundene<br />

Schrift zug des Bandnamens sieht eher<br />

danach aus, als ob Zorro ihn mit seinem Degen<br />

dahingeritzt hätte.<br />

Wie lebendig die Band war, zeigte ihr als Blu-<br />

Ray veröffentlichter Auftritt „Live At Montreux“<br />

auf dem Montreux Jazz Festival von 2013. Ge -<br />

mein sam mit einigen Gästen spielten sie ein energiereiches,<br />

spannendes Konzert, in dem auch<br />

einige musikalische Leckerbissen außerhalb des<br />

ZZ-Top-Kanons zu finden sind. Gibbons hat seit<br />

„La Futura“ zwei Soloalben vorgelegt. „Perfecta-<br />

mundo“ von 2015 mit den BFG’s wandelt gekonnt<br />

auf ungewohnten afro-kubanischen Pfaden, während<br />

„The Big Bad Blues“ von 2018 allen Er -<br />

wartungen gerecht wird, die man mit Gibbons<br />

und ZZ Top verbindet – nur dass Beard und Hill<br />

nicht dabei sind.<br />

Die Abstände zwischen den Studio-Alben<br />

be deuteten nicht, dass die <strong>Musiker</strong> sich zurückgezogen<br />

hatten. ZZ Top blieben aktiv und traten<br />

live auf. Zu Gibbons’ augenzwinkerndem Image<br />

zählte schon seit vielen Jahren die mit Noppen<br />

besetzte Nudu-Kopfbedeckung, die er meist unter<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 37<br />

»Wenige <strong>Musiker</strong> können im<br />

Rockgeschäft auf eine<br />

mittlerweile über<br />

fünf Jahrzehnte andauernde<br />

gemeinsame Karriere<br />

zurückblicken und von sich<br />

sagen, dass man es über all<br />

die Jahre doch miteinander<br />

ausgehalten hat.«<br />

seinem leicht verbeulten Hut trägt. Längst war er<br />

gefragter Gastmusiker auf Alben von Jeff Beck,<br />

Gov’t Mule, Buddy Guy, Warren Haynes, B.B. King,<br />

John Mayall, Johnny Winter und Ronnie Wood, um<br />

nur wenige zu nennen. Für die CD „Butchering The<br />

Beatles“ steuerte Gibbons eine spannungsgeladene<br />

Version des ohnehin harten Songs „Revolution“<br />

bei. 2004 wurde die Band in die Rock and Roll<br />

Hall of Fame aufgenommen. Die Ein füh rungsrede<br />

hielt Keith Richards. Ebenfalls 2004 lud Eric<br />

Clapton ZZ Top zu seinem Crossroads Guitar<br />

Festival ein und wiederholte die Einladung zum<br />

Festival von 2010. 2008 kamen zusammen drei<br />

DVDs mit Live-Konzerten heraus, zwei davon mit<br />

Auftritten aus jenem Jahr. Die Band präsentierte<br />

sich in bester Spiellaune, vor allem bei „Live From<br />

Texas“. Als Beigabe unterhielten sich die drei Mu -<br />

siker während eines Pokerspiels über die<br />

Band ge schichte und spielten dann während eines<br />

anderen Konzertes den Jimi-Hendrix-Song „Foxey<br />

Lady“.<br />

Von der generationsübergreifenden Beliebtheit<br />

der Band zeugen diverse Sampler. Nach „Tejas“<br />

wurde „The Best of ZZ Top“ mit dem Untertitel<br />

„10 Legendary Texas Tales“ herausgegeben, um<br />

die Zeit bis zur Veröffentlichung von „Deguëllo“<br />

zu überbrücken. ZZ Top „Greatest Hits“ kam 1992<br />

mit zwei bis dahin unveröffentlichten Stücken auf<br />

den Markt. 2004 wurde das „Best of“ unter dem<br />

Titel „Rancho Texicano – The Very Best of ZZ Top“<br />

auf zwei CDs erweitert. „The Very Baddest of ZZ<br />

Top“ von 2014 bezog danach auch die Alben bis<br />

„Mescalero“ ein. Eine etwas andere Art des Best<br />

of war die Live-CD „Live! Greatest Hits From<br />

Around The World“ mit zwei Stücken, auf denen<br />

sich Jeff Beck der Band angeschlossen hatte<br />

(„Rough Boy“ und „Sixteen Tons“). Und natürlich<br />

war zum 50-jährigen Jubiläum noch ein Sampler<br />

fällig, der „Goin’ 50“ genannt wurde und mit<br />

schwarzem Cover versehen auf drei CDs angewachsen<br />

war. Nicht nur „La Futura“ war vertreten,<br />

sondern man hatte auch tief im Archiv nachgeforscht<br />

und die Band-Single aus dem Jahr 1969<br />

mit den Stücken „Salt Lick“ und „Miller’s Farm“<br />

wieder ans Licht befördert. Parallel wurde eine<br />

abgespeckte Version mit nur einer CD im gelben<br />

Cover angeboten. Wer so vieles zusammentragen<br />

kann, hat auch viele Verehrer unter den<br />

Kollegen. Bisher sind 2010 und 2011 die beiden<br />

CDs „Just Like ... Tribute to ZZ Top“ und „ZZ Top.<br />

A Tribute From Friends“ erschienen. Nicht zu vergessen<br />

ist auch der schon genannte Blues-<br />

Sampler „One Foot In The Blues“ von 1994. Und<br />

2006 hatte sich im Nimbus des großen Band -<br />

namens auch die CD-Box „The Beginning of ZZ<br />

Top“ mit Aufnahmen der verschiedenen Bandvorläufer<br />

am Markt platzieren lassen.<br />

2018 spielte die Band gemeinsam mit John<br />

Fogerty die Blues and Bayous Tour, in deren<br />

Vorfeld Fogerty Gibbons als seinen Lieblings -<br />

gitarristen bezeichnet hatte. Wer hätte daran ge -<br />

dacht, Musik von Creedence Clearwater Revival<br />

und ZZ Top gemeinsam mit <strong>Musiker</strong>n dieser<br />

Bands auf einer Bühne zu erleben? Zum 50-jährigen<br />

Bestehen tourte die Band 2019 international<br />

und brachte die gelungene, unterhaltsame<br />

Dokumentation „That Little Ol’ Band From Texas“<br />

auf Blu-Ray heraus mit einer Fülle von Filmauf -<br />

nahmen, die bis in die Zeit vor Grün dung der<br />

Band zurückreichen. Eigens für die Produktion<br />

hatten sich Beard, Gibbons und Hill für einige<br />

Aufnahmen in die Gruene Hall im texanischen<br />

New Braunfeld eingefunden und spielten frisch<br />

ihre vertraute Musik, die vergessen ließ, dass<br />

man 70 geworden war und sich zum Musi zieren<br />

schon mal hinsetzen musste. Aber ihre gute<br />

Musik war eben nicht gealtert. Wenige <strong>Musiker</strong><br />

können im Rockgeschäft auf eine mittlerweile<br />

über fünf Jahrzehnte andauernde gemeinsame<br />

Karriere zurückblicken und von sich sagen, dass<br />

man es über all die Jahre doch miteinander ausgehalten<br />

hat. Längst haben sich ZZ Top wie andere<br />

bekannte <strong>Musiker</strong> im Kreuzfahrtge schäft mit<br />

Rock & Blues Cruises Fuß gefasst. Corona hat den<br />

nächsten Turn allerdings vorerst auf 2022 verschoben.<br />

An Langlebigkeit können ZZ Top es mit den<br />

Rolling Stones aufnehmen, die sich für dasselbe<br />

Jahr anschicken, ihr 60-jähriges Be stehen mit<br />

einer neuen Millionen-Tournee zu feiern. Im Unter -<br />

schied zu ZZ Top sind die Stones aber nicht ohne<br />

Um- und Neubesetzungen ausgekommen.<br />

NÄCHSTE FOLGE: RANDY CALIFORNIA<br />

UND SPIRIT<br />

WEB: WWW.ZZTOP.COM<br />

TEXT: DR. NORBERT APING<br />

FOTOQUELLE: ZZ TOP<br />

GRAFIKEN: © REICHDERNATUR /<br />

ADOBE STOCK<br />

DR. NORBERT APING<br />

Geboren 1952,<br />

Buchautor und Direktor<br />

des Amtsgerichts a. D.<br />

in Buxtehude<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


38 STORIES<br />

Mit einem Knall<br />

traten sie 2019 ins Rampenlicht<br />

und bewiesen seither,<br />

dass sie die Massen schneller<br />

in ihren Bann ziehen, als dass<br />

sie spielen.<br />

Den festgefahrenen<br />

Mainstream von<br />

heute abzulegen und<br />

den nackten Rock wieder zum<br />

Leben zu erwecken,<br />

das ist die Vision der Band<br />

Dislike Silence.<br />

DISLIKE SILENCE<br />

„Human“ – EP<br />

VÖ: 2019<br />

WWW.DISLIKESILENCE.COM<br />

WWW.INSTAGRAM.COM/<br />

DISLIKESILENCEOFFICIAL<br />

MM: Wie habt ihr euch kennengelernt und<br />

wie kam es zu der endgültigen Zusammen -<br />

setzung?<br />

DISLIKE SILENCE: Die Welt ist ein Dorf. Während<br />

sich die meisten heutzutage über das Internet<br />

verknüpfen, haben wir uns alle über Bekannte<br />

und andere <strong>Musiker</strong> kennengelernt. Gegründet<br />

wurde die Band von unserer Sängerin Jenny<br />

im Sommer 2016. Bis das finale Band-Line-Up<br />

stand, war es jedoch ein holprigerer Weg als<br />

anfangs erwartet. Der erste musikalische Weg -<br />

begleiter, der dieselbe Passion teilte, war nach<br />

kurzer Zeit gefunden, jedoch brauchte es zwei<br />

Jahre und mehrere Schicksalsfügungen, bis die<br />

restlichen Mitglieder die Band komplettierten.<br />

Das sollte aber nicht lange so bleiben …<br />

MM: Woher holt ihr euch eure Inspiration?<br />

DISLIKE SILENCE: Inspiriert werden wir durch<br />

gesellschaftliche und zwischenmenschliche Ein -<br />

flüsse.<br />

MM: 2019 erschien eure Debüt-EP „Human“.<br />

Wie war der Prozess vom Songwriting bis zur<br />

Veröffentlichung?<br />

DISLIKE SILENCE: Auch der Entstehungs pro -<br />

zess der EP „Human“ war kein einfacher. Sie<br />

entstand nicht in Kooperation mit einem klassischen<br />

Produzententeam. Die Texte wurden von<br />

Jenny geschrieben und in Zusammenarbeit mit<br />

den restlichen Bandmitgliedern wurden die<br />

Songs vervollständigt. Für die Aufnahmen, den<br />

Mix und das Mastering wurde auf ein Ton -<br />

studio eines Bekannten der Band zurückgegriffen.<br />

Nachdem die Songs fast im Kasten<br />

waren, verließ ein Mitglied die Band. Wir standen<br />

nun vor der Herausforderung, die Songs<br />

teilweise neu zu arrangieren und uns neu zu<br />

sortieren. Nach einer mehrwöchigen Unter -<br />

brec hung und Überlegungen bezüglich zukünf -<br />

tiger Besetzung wurde beschlossen, die Pro -<br />

duktion der EP als Quartett fortzuführen.<br />

MM: Schreibt ihr die Songs gemeinsam oder<br />

teilt ihr euch z. B. Verfassen von Text und<br />

Melodie untereinander auf?<br />

DISLIKE SILENCE: Anders als bei unserer EP<br />

„Human“ umfasst unser Repertoire mittlerweile<br />

mehr als 20 Songs. Wir sind als Band enger<br />

zusammengewachsen und das Songwriting<br />

besteht aus einem noch engeren Zusammen -<br />

spiel als davor. Was unter anderem bedeutet,<br />

dass durchaus jedes Bandmitglied bereits Texte<br />

geschrieben hat. Unsere Songs entstehen<br />

gemeinsam im Proberaum und werden dort zu<br />

dem gemacht, was man live auf der Bühne<br />

erleben und spüren kann.<br />

MM: Ihr habt bereits zwei gelungene Musik -<br />

videos veröffentlich. Was ist euch am wichtigsten<br />

an der Umsetzung eines Songs in ein<br />

Video?<br />

DISLIKE SILENCE: Das Wichtigste an der Um -<br />

setzung eines Videos ist, dass die Kernaus sage<br />

eines Songs visuell dargestellt wird, aber dem<br />

Zuschauer dennoch genügend Interpretations -<br />

spielraum offenlässt.<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 39<br />

DISLIKE SILENCE SIND<br />

JENNY (GESANG) – DENNIS (GITARRE) – PABLO (BASS) – RAPHAEL (SCHLAGZEUG)<br />

»Wie ein Schlag ins<br />

Gesicht, besticht die<br />

Female-fronted-Formation<br />

mit ihrer 1,60 Meter<br />

großen Sängerin durch<br />

außerordentlich<br />

stimmliche Größe.«<br />

MM: Im Juli 2016 habt ihr DISLIKE SILENCE<br />

gegründet. Wie habt ihr zu eurem Musikstil<br />

gefunden?<br />

DISLIKE SILENCE: Unser Musikstil ist das Er -<br />

geb nis einer Fügung von vier Menschen mit<br />

eigentlich unterschiedlichen musikalischen Ein -<br />

flüssen.<br />

MM: Eure Vision ist es, den Mainstream ab -<br />

zulegen und den Rock wieder zum Leben zu<br />

erwecken. Wie ist eure Meinung zur aktuellen<br />

Musik?<br />

DISLIKE SILENCE: Wenn man einen Blick auf<br />

die Charts wirft, ist es schön zu sehen, dass<br />

jegliche Musikrichtung von Rock, Pop, Schlager<br />

bis hin zum Metal auch im vorderen Bereich<br />

vertreten ist. Leider wird in den Radios unserer<br />

Meinung nach zu oft dasselbe wiedergegeben<br />

und vieles klingt auch ähnlich. Insbesondere<br />

im Bereich Rock findet man nur die langjährigen<br />

etablierten Bands; Newcomern wird kaum<br />

die Chance geboten, ein breites Publikum zu<br />

erreichen.<br />

MM: Was möchtet ihr mit eurer Musik vermitteln?<br />

DISLIKE SILENCE: Unsere Passion, die Liebe<br />

zur Musik, das Auftreten und das gemeinsame<br />

Musikmachen sind Dinge, die wir versuchen<br />

bei jedem Auftritt und jeder Aufnahme zu trans -<br />

portieren. Menschen aus ihrem Alltag zu entführen<br />

und ihnen mit unseren Songs zu helfen,<br />

sie zu motivieren oder einfach mal abschalten<br />

zu lassen.<br />

MM: Euer Plan für 2020 war, als Sup port von<br />

der Band SILBERMOND beim „Stimmen-<br />

Festival“ aufzutreten, dies wurde auf <strong>2021</strong><br />

verschoben. Wie ist es für euch, als Band<br />

bei einem so großen Festival dabei sein zu<br />

können und vor SILBERMOND aufzutreten?<br />

DISLIKE SILENCE: Unbeschreiblich! Zumal das<br />

Stimmen-Festival bereits viele große Künst ler<br />

nach Lörrach gebracht hat und wir uns die<br />

Bühne mit einer solch erfolgreichen Band wie<br />

Silbermond teilen dürfen. Wir sehen dies nicht<br />

als selbstverständlich und sind dankbar, dass<br />

wir diese Chance bekommen haben.<br />

MM: Was sind eure nächsten Ziele als Band?<br />

DISLIKE SILENCE: Step by step … Unser nächs -<br />

tes Ziel ist es, ein Album in Zusammenarbeit<br />

mit einem Produzententeam zu veröffentlichen<br />

und dieses, wenn möglich in Form einer Tour,<br />

zu promoten.<br />

WEB: WWW.DISLIKESILENCE.COM<br />

WWW.FACEBOOK.COM/DISLIKESILENCE<br />

INTERVIEW: LEONIE FÖRSTER<br />

FOTOQUELLE: DISLIKE SILENCE<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


40 STORIES<br />

47 Jahre im Dienst der Pilzköpfe<br />

um ersten Mal seit nunmehr 40 Jahren <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> stelle<br />

Z ich als begeisterter <strong>Musiker</strong> meine eigene Band in meinem<br />

<strong>Magazin</strong> off- und online vor … Seit 1963 gehört mein musikalisches<br />

Herz zahlreichen Bands und Interpreten, aber an erster Stelle den<br />

legendären Beatles.<br />

1974 beschlossen damals der Gitarrist Uwe Hopp, der Gitarrist<br />

und Pianist Hinrich Vogt, der Bassist und Gitarrist Ole Seelenmeyer<br />

und der Gitarrist Rainer Pompel, zusammen eine Band zu gründen.<br />

1976 kam der Hamburger Schlagzeuger Holger Quintus noch hinzu.<br />

Uralte Fotos aus den Jahren 1974/75 dokumentierten damals den<br />

musikalischen Anfang. Diese damalige Musikgruppe nannte sich<br />

ARTANTS, was so viel heißt wie „KunstAmeisen“.<br />

Schon damals war mir klar, dass man nicht nur gute Musik machen,<br />

sondern sich auch ansprechende Bühnenkleider zulegen musste (s.<br />

Fotos). Musikalische Stilrichtung der ARTANTS: zu circa 50 Prozent<br />

Beatles-Songs, 20 Prozent melodische und mehrstimmige Country-<br />

Songs, 10 Prozent Rock-’n’-Roll-Songs, zumeist von Chuck Berry,<br />

und der Rest mehrstimmige Popsongs anderer Bands. Die meis -<br />

ten Konzertauftritte dieser damals neuen Band organisierte ich<br />

jeden Sonntag im Alexandra-Kino in Bleckede, Einzelkonzerte in<br />

der Treubund-Halle in Lüneburg, in einem kleinen Club in Bad<br />

Bevensen und anderswo.<br />

1975 schlug ich zum Erstaunen meiner Band als damaliger Gitarrist<br />

und Sänger meinen Bandmitgliedern ein völlig anderes musikalisches<br />

Konzept vor: eine perfekte Beatles-Show, in der nur noch<br />

Beatles-Songs gespielt werden würden, mit einheitlichen schwarzen<br />

Anzügen, Beatles-Stiefeln, Schlipsen und Originalfrisuren wie<br />

einst die Beatles … Und dafür müsste die Band eine neue PA, d. h.<br />

Gesangsanlage, neue originale Bühnen verstärker, ein tragbares klassisches<br />

Klavier, verschiedene Originalinstrumente und eine Licht -<br />

anlage kaufen.<br />

Ich war mir damals sicher, dass man mit einer derartigen Bühnen -<br />

show erfolgreiche und gut bezahlte Konzerte überall in Deutschland<br />

absolvieren könnte. Voraussetzung: Die Band müsste bereit sein, jeden<br />

Abend in meiner selbst gebauten Musikwerkstatt (mit Bühne) im<br />

vierten Stock im Zentrum von Lüneburg ein Jahr lang zu proben.<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 41<br />

44 000 DM auf Ab zahlung. Monatliche Rate: 1 000 DM! Gleichfalls<br />

kaufte ich nach und nach alle authentischen Verstärkeranlagen und<br />

einige Instrumente.<br />

Das Schwierigste war es, ein erfolgreiches Konzertmanagement<br />

aufzubauen. Nach einem Jahr fast täglichen Proben für ca. 40<br />

Beatles-Songs waren wir zwar musikalisch gut bis sehr gut, wussten<br />

allerdings nicht, wie wir an gut bezahlte Konzerte in Clubs, auf<br />

Festivals und Stadtfesten gelangen sollten.<br />

Die Reaktion meiner <strong>Musiker</strong>freunde war eindeutig:<br />

Keiner von ihnen wollte sein Geld in eine Idee investieren, von der<br />

niemand genau wusste, ob sie für die Zukunft realistisch wäre.<br />

Daraufhin schlug ich meiner Band vor, alle zukünftigen Risiken dieser<br />

Idee alleine zu übernehmen sowie alle nötigen Anschaf fungen wie<br />

Verstärker, Instrumente (besonders das Klavier), die Gesangs anlage<br />

mit Mikrofonen und die benötigte Lichtanlage (Gesamtwert ca.<br />

15 000 DM) sowie einen großen Transportbus alleine zu kaufen.<br />

Da ich damals in meiner Studentenzeit selber kein Geld hatte<br />

und mit BAföG überleben musste, arbeitete ich nebenbei in verschiedenen<br />

Firmen und als Gitarrenlehrer an Volksschulen im Land -<br />

kreis, um so das nötige Geld zu verdienen. Zudem bot ich damals<br />

meinen Mitmusikern an, dass ich das gesamte Musik management<br />

dieses Projektes selber in die Hand nehmen und jedem Einzelnen<br />

von ihnen für Konzertauftritte eine jeweilige Festgage zahlen würde.<br />

Dazu waren dann meine Freunde bereit …<br />

Zusätzlich musste noch der Transport geregelt werden. Ich hatte<br />

zwar einen alten, kleinen Hanomag-Bus, mit dem ich bisher für die<br />

Band alles selber transportierte, aber mir war klar, dass für die<br />

neuen, größeren Anlagen und circa fünf Auf- und Abbauhelfer<br />

(Schüler) ein wesentlich größerer Bus gekauft werden musste.<br />

Nachdem ich etwa ein Jahr lang nebenbei hier und da bis Ende 1976<br />

Geld verdient und angespart hatte, bestellte ich Ende 1976 einen<br />

großen Mercedes-Transporter als Neuwagen im Wert von circa<br />

Aus diesem Grund entwickelte ich folgende Idee: Ich rief das<br />

bekannte Hamburger Stadtmagazin Ultimo (heute Oxmox) an und<br />

fragte, ob ich für ca. fünf Konzerte innerhalb eines Monats in<br />

Hamburgs bekanntestem Clubs ihre Titelseite kaufen könnte. Ich<br />

kann mich heute noch gut daran erinnern: Der Chefredakteur und<br />

Herausgeber des Ultimo war völlig konsterniert ... Er sagte mir klar<br />

und deutlich, dass noch nie jemand auf eine derartige verrückte Idee<br />

gekommen sei, und verlangte nach kurzem Nachdenken 850 DM.<br />

Ich willigte sofort ein und ging danach mit meiner Band in ein<br />

Hamburger Fotostudio, um professionelle Fotos zu machen. Heute<br />

rückblickend kann man sagen: Sie waren wirklich fantastisch und<br />

äußerst authentisch.<br />

Versehen mit einem entsprechenden Layout ließ ich von einem<br />

dieser Fotos 500 Plakate herstellen und fuhr damit zu den drei<br />

wichtigsten Hamburger Clubs: zum bekannten und be rühmten<br />

Hamburger Szeneclub Onkel Pö, zum ebenso bekannten Ham -<br />

burger Club Logo und dann zum Winterhuder Fährhaus mit seinem<br />

großen Saal.<br />

All diesen Clubbesitzern zeigte ich das Plakat und sagte ihnen:<br />

Wenn sie uns im Dezember 1976 und im Januar 1977 zwei jeweilige<br />

Doppelauftritte geben würden, kämen sie mit diesem Plakatfoto<br />

und den Konzertterminen mit auf die Titelseite des Hamburger<br />

Stadtmagazins Ultimo.<br />

Die Reaktion der Clubbesitzer: Sofortige Zusagen mit einer je -<br />

weiligen Festgage von jeweils 1 000 DM pro Konzertauftritt.<br />

Was niemand ahnte und wusste, war, was kommen würde, wie<br />

also die Reaktionen der musikbegeisterten Leser des Hamburger<br />

Stadtmagazins Ultimo auf diese ungewöhnliche und außergewöhnliche<br />

Titelseite ausfallen würden.<br />

Um es kurz zu sagen: Alle Konzerte waren nicht nur ausverkauft,<br />

sondern zahlreiche Konzertbesucher erhielten keinen Einlass<br />

mehr und mussten draußen vor den Türen und Fenstern stehen.<br />

Nach jedem Konzert mussten wir zahlreiche Zugaben spielen und<br />

Autogramme geben. Für uns war das alles wie Zauberei, denn so<br />

etwas hatten wir zuvor noch nie erlebt. 8<br />

8<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


42 STORIES<br />

Im Winterhuder Fährhaus spielten wir zwölf Zugaben. Dann explo -<br />

dierte auch noch meine Gesangsanlage mit einem großen Knall.<br />

In diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich die Chance hatte,<br />

diese Erfolge in fast allen Musikclubs in Deutschland zu wiederholen.<br />

Wenn es uns in der zweitgrößten Stadt Deutschlands gelungen war,<br />

so eine Begeisterung und einen derartigen Ansturm hervorzurufen,<br />

dann müsste das in den zahlreichen kleineren Städten dieses Landes<br />

genauso funktionieren.<br />

Was tun? Ich kaufte für 1 000 DM von einem Konzertveranstalter<br />

circa 5 000 Adressen, entwarf einen Brief und legte diesem Brief<br />

eine genaue Beschreibung der sechs Kon zerte in Hamburg bei – mit<br />

den Namen, Adressen und Telefonnummern dieser Clubs als<br />

Referenzen.<br />

Danach bemerkte ich, dass circa 4 000 Adressen nicht mehr<br />

stimmten – die Briefe kamen in den meisten Fällen postalisch<br />

zurück. (Mails gab es damals noch nicht.)<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


STORIES 43<br />

Und siehe da: Plötzlich riefen eine große Anzahl von Veran -<br />

staltern bei mir an und wollten die Beatles Beat Band auch bei<br />

sich haben.<br />

Daraufhin erhöhte ich die Gage je nach Größe des Clubs auf<br />

1 000 bis 1 500 DM. Und auch das klappte, denn die Veran stalter<br />

rechneten selber mit Gewinnen. Damit hatte ich innerhalb von ein<br />

bis zwei Monaten 120 bis 130 kleine und größere Kon zert auf tritte<br />

für 1977 zusammen. Sämtliche Verträge mit den Veran staltern entwarf<br />

und formulierte ich selber.<br />

Da sich dieser große Erfolg schnell herumsprach, brachte unser<br />

Schlagzeuger Mitte 1976 einen befreundeten Studenten der Ham -<br />

burger Uni mit, der bereit war, uns zukünftig bei allen Kon zerten als<br />

Agent zu vertreten. Sein Name: Klaus Lühnenschloss.<br />

Die Folge der Gagenerhöhungen: Die Konzerte wurden weniger,<br />

was auch für uns eine Erleichterung war, denn für so wenig Geld wie<br />

bisher in ganz Deutschland mit einem großen Bus herumzufahren –<br />

die meiste Zeit fuhren ihn unser Pianist Hinrich Vogt und ich im ständigen<br />

Wechsel –, beladen mit inzwischen großen Anlagen und<br />

Instrumenten, belastete in erheblichem Maße die Nerven und die<br />

Gesundheit aller Bandmitglieder.<br />

Wahrscheinlich haben wir in circa zehn Jahren auf 400 bis 500<br />

Konzerten gespielt. Um die Musikgruppe immer attraktiver werden<br />

zu lassen und die Veranstalter für Konzerte zu gewinnen, ließ ich<br />

laufend neue Plakate und Infos drucken. Je höher die Gagen ausfielen,<br />

umso schwieriger wurden die Verhandlungen mit den Veran -<br />

staltern. Zum Schluss unserer vielen Konzerte managte uns der<br />

Manager der Beatles Revival Band aus Frankfurt, Klaus Schmitt.<br />

»Wahrscheinlich haben wir<br />

in zehn Jahren auf 400 bis 500<br />

Konzerten gespielt.«<br />

Herausragend war ein Konzert auf dem Hannoveraner Stadtfest,<br />

bei dem um die 10 000 Personen anwesend waren. Herausragend<br />

war auch ein Konzert im heiligen Parlamentssaal des Hamburger<br />

Senats/Rathauses. Ebenso herausragend war ein Konzert in<br />

Amsterdam/Holland während einer Beatles Convention. Und auch<br />

in der Ham burger Ernst-Merck-Halle, in der einst die Original-Beatles<br />

auftraten, spielten wir vor mehreren Tausend Besuchern zusammen<br />

mit Truck Stop.<br />

Circa 1993 entschloss sich unser Pianist, Gitarrist und Sänger<br />

Hinrich Vogt zu heiraten und in Bayern ein großes Hotel zu übernehmen.<br />

Uwe und ich machten ab 1996 weiter. Wir engagierten verschiedene<br />

Gitarristen und Schlagzeuger bis zum Jahre 2005, als<br />

Hinrich als Pianist, Gitarrist und Sänger wieder zu uns zurückkehrte.<br />

Seitdem haben wir mit verschiedenen Schlagzeugern (unter ihnen<br />

Henning Dahlmann, der leider inzwischen verstorben ist) weiter in<br />

einem kleinen Probe-, Video- und Konzerttheater in Lüneburg geübt,<br />

das ich in einer ehemaligen Autowerkstatt fantastisch und technisch<br />

perfekt aufgebaut und eingerichtet habe, und weiter auf Konzerten<br />

gespielt. Bis zum heutigen Tage …<br />

Ich habe in den folgenden zehn Jahren über alle Konzerte genaue<br />

Terminkalender geführt, die ich bis heute aufbewahrt habe. Nach<br />

und nach erhöhte ich dann die Gagen. Im Mittel aber verlangten unser<br />

Agent und ich als Organisator dieser Musikgruppe zwischen 2 000<br />

und 3 000 DM für ein Konzert.<br />

Zu unser aller Begeisterung sind 46 Jahre nach unserer Grün -<br />

dung im Jahr 1974 zu unserem letzten Konzert im Dezember 2019<br />

in das Kulturforum Gut Wienebüttel circa 400 Besucher gekommen,<br />

die bereit waren, zwischen 12 und 15 Euro Eintritt zu zahlen.<br />

Und auch hier forderte das Publikum wie in alten Tagen viele<br />

Zugaben – für eine Rentner band mit einem Altersdurchschnitt von<br />

inzwischen ca 70 Jahren ein unerwarteter Erfolg!<br />

1979 verließ uns unser Schlag zeuger Holger Quintus und wir<br />

engagierten als neuen Schlagzeuger Knut Purwin aus Bad<br />

Bevensen.<br />

WEB: WWW.FACEBOOK.COM/THEBEATLESORCHESTRA<br />

TEXT UND FOTOQUELLE BBB: OLE SEELENMEYER<br />

FOTO BEATLES WALL: © GIGIGNOFORCELLA/ADOBE STOCK<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


44 MUSIKBUSINESS<br />

The Singer’s Coach von LeeZa Nail<br />

Teil 1: VOCAL SKILLS<br />

LEEZA NAIL<br />

The Singer’s Coach – Der Karriere-Ratgeber<br />

Alles, was ambitionierte Sänger*innen wissen sollten!<br />

DIN A4, 160 SEITEN, 18,95 EURO<br />

ISBN13: 9783947998081<br />

WWW.ALFREDMUSIC.DE<br />

LEEZANAIL.DE |<br />

FACEBOOK.COM/LEEZA.NAIL.AUTORIN<br />

KÖRPERHALTUNG<br />

UND GRUNDSPANNUNG<br />

Für alle Übungen ist eine gerade, aufgerichtete<br />

Haltung mit einer guten Körper-Grund span nung<br />

einzunehmen. Eine „gute Grundspannung“ ist<br />

immer dann gegeben, wenn deine Muskel span -<br />

nung zwischen nicht angespannt („fallen gelassen“)<br />

und überspannt liegt.<br />

Mit dieser Grundspannung verfügt dein Körper<br />

über einen effizienten Energie-Level und kann ihn<br />

auch über längere Zeit halten.<br />

AUFBAU DER GERADEN HALTUNG<br />

Stelle dich mit dem Rücken an eine Wand. Die<br />

Füße stehen parallel zueinander und etwa hüftbreit<br />

auseinander. Fersen, Po, Schultern und<br />

Hinter kopf berühren die Wand. Nun machst du<br />

dich groß, indem du die Wirbelsäule an ihren beiden<br />

Enden „auseinanderziehst“. Ziehe den<br />

Scheitel punkt (den höchstgelegenen Punkt an der<br />

Oberseite deines Kopfes) nach oben (die Augen<br />

schauen dabei in Augenhöhe geradeaus, die Hals -<br />

wirbelsäule dehnt sich), während du gleichzeitig<br />

den Steiß (das untere Ende der Wirbelsäule) nach<br />

unten ziehst. Das erreichst du, indem du beide<br />

Pobacken anspannst, sie leicht zusammenkneifst.<br />

Achte darauf, dass du dabei das Schambein nach<br />

vorn oben ziehst und damit dem Hohlkreuz entgegenwirkst.<br />

Das heißt, die natürliche S-Form der<br />

Wirbelsäule wird in der unteren Hälfte etwas „be-<br />

gradigt“ (daran zu merken, dass der Zwischen -<br />

raum zwischen unterem Rücken und Wand kleiner<br />

wird). Spüre aufmerksam, wie sich die – oft<br />

durch Bewegungsmangel und zu langes Sitzen –<br />

gestauchten Wirbel auseinanderziehen und die<br />

Wirbelzwischenräume vergrößern. Deine Beine<br />

sollen gerade und gestreckt sein, die Knie aber<br />

nicht krampfhaft durchgedrückt, sondern in lockerer<br />

Federung.<br />

Nun kreise ein paarmal mit den Schultern,<br />

lasse sie dann hinten – unten stehen (so, als ob<br />

sich am Rücken die beiden Schulterblätter be -<br />

rühren wollten) und lass die Arme locker an den<br />

Seiten herabhängen.<br />

Wenn du alle Punkte beachtest, solltest du in<br />

dieser Haltung eine lockere Grundspannung deines<br />

Körpers spüren. Am Anfang mag dir diese<br />

Haltung unnatürlich und verkrampft vorkommen,<br />

aber wenn du sie ein paarmal eingenommen und<br />

dabei bewusst die Muskeln nur „gesund“ angespannt<br />

und zur Aufrichtung eingesetzt hast,<br />

dann wird sie dir mit der Zeit als die natürliche, auf -<br />

gerichtete Haltung unverzichtbar werden. Natürlich<br />

kann und soll niemand so den ganzen Tag herumstehen,<br />

dennoch ist es für den Aufbau einer<br />

guten Körperspannung (die wir für kraftvollen Ge -<br />

sang benötigen) wichtig, diese aufrechte Haltung<br />

immer wieder einzunehmen.<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


W– wie<br />

Wissenswertes<br />

Übrigens: Die bekannte Management- und<br />

Motivationstrainerin Vera F. Birkenbihl hat einen<br />

wirkungsvollen Tipp gegen Frust und Ärger.<br />

Sie empfiehlt, in einen Spiegel zu schauen<br />

und sich eine Minute lang (!) anzulächeln.<br />

Auch wenn das Gesicht in den ersten 15 bis<br />

20 Sekunden eher einer verzerrten Fratze<br />

ähnelt: Spätestens nach einer Minute produziert<br />

das Gehirn vermehrt Endorphine und<br />

verbessert die Stimmung. Einen Versuch ist<br />

es allemal wert, oder?<br />

Merke: Die Aufrichtung der Wirbelsäule ist das A<br />

und O einer gesunden Haltung und kann dich im<br />

besten Fall vor schmerzhaften Rücken pro blemen<br />

bewahren.<br />

Der menschliche Körper ist ein Be wegung s -<br />

apparat, und so sollte er auch eingesetzt werden.<br />

Ohne angemessene, möglichst tägliche Be we -<br />

gung bringt auch die beste Haltung auf Dauer<br />

nur mäßigen Erfolg.<br />

AUFRECHTE HALTUNG STÄRKT<br />

AUCH DIE PSYCHE<br />

Wenn du überwiegend in der geraden, aufgerichteten<br />

Haltung gehst, stehst und sitzt, sendest<br />

du kraftvolle Signale in die Außenwelt, fühlst dich<br />

stärker und deine Stimmung verbessert sich auto -<br />

matisch. Zum einen schöpfst du deine Körper -<br />

größe vollends aus, zum anderen erweitert sich<br />

dein Blickfeld im wörtlichen wie im über tragenen<br />

Sinne. Das ist einer der Gründe dafür, dass es hilft,<br />

sich aufzurichten und die körperliche Hal tung zu<br />

ändern, wenn man deprimiert oder frustriert ist.<br />

Auch wenn’s in dieser Stimmung zunächst un -<br />

möglich scheint: Auf richten, Kopf hoch und lächeln,<br />

mindestens eine Minute lang, und du wirst spüren,<br />

wie nach und nach Kraft und Optimismus zurückkehren<br />

(s. Kasten unten).<br />

»There’s no business like showbusiness«<br />

BUSINESS SKILLS FÜR<br />

SÄNGER*INNEN<br />

OUTFIT UND IMAGE<br />

EINES*EINER SÄNGER*IN<br />

Ein*e <strong>Musiker</strong>*in schenkt seinem*ihrem Pu -<br />

blikum nicht nur gespielte oder gesungene Töne.<br />

Die Bühne ist eine Art Laufsteg; hier gelten andere<br />

Gesetze als im alltäglichen Leben. Im Moment der<br />

Perfor mance offenbart ein*e <strong>Musiker</strong>*in immer<br />

auch einen Teil seiner*ihrer Persönlichkeit. Und<br />

dieser Teil ist wichtig. Selbst wenn für die Zuhörer<br />

die Musik die erste Intention gewesen sein mag,<br />

zum Konzert zu kommen, so geht doch das In -<br />

teresse oft weit darüber hinaus:<br />

»Man möchte<br />

auch wissen, was das<br />

für ein Mensch ist,<br />

der da auf der Bühne steht<br />

und einen so fasziniert.<br />

Wie ist er oder sie<br />

zu der Person ge worden,<br />

die sie heute ist?<br />

Was hat sie für eine<br />

Vergangenheit?<br />

Wie und wo lebt sie?<br />

Was liebt sie?«<br />

MUSIKBUSINESS 45<br />

Die Wahrheit ist jedoch: Wir alle lassen uns<br />

von Äußerlichkeiten beeindrucken – und be ur tei -<br />

l en andere (mehr oder weniger be wusst) danach.<br />

Grund genug, sich als Sänger*in mit diesem<br />

Thema zu beschäftigen.<br />

Wie zum Teufel kommt man denn nun zu einer<br />

Ausstrahlung, wie sie eine Adele, ein Bruno Mars<br />

oder eine Lady Gaga besitzen? Zwar kann man<br />

sich Ausstrahlung und Charis ma nicht einfach<br />

antrainieren wie Muskeln, aber du kannst deine<br />

dir innewohnende Ein zig ar tig keit nutzen, indem<br />

du deine besonderen Eigenschaften an dir selbst<br />

entdeckst und sie bewusst verstärkst. So ge -<br />

langst du zu dem, was die Menschen fasziniert:<br />

Au then tizi tät.<br />

A – wie Anekdote<br />

Karl Lagerfeld sagte in der Talkshow<br />

von Markus Lanz am 19. April 2012: „Wer<br />

eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über<br />

sein Leben verloren.“<br />

Die Fortführung des Gedankens ist: Eine<br />

Person in Jogginghosen und Badelatschen<br />

bewegt, fühlt und verhält sich instinktiv<br />

anders als eine im Anzug bzw. im Kostüm<br />

und mit High Heels. Was bedeutet das für<br />

eine*n Sänger*in?<br />

WIE FINDE ICH<br />

MEIN PERSÖNLICHES IMAGE<br />

UND OUTFIT?<br />

Eine wichtige Funktion für eine gute Haltung<br />

übernehmen die Schultern. Nach vorne, zum<br />

Brust bein hin gewölbte, hängende Schultern deuten<br />

nicht nur auf einen kraftlosen, gedrückten Men -<br />

schen hin, sondern sie machen es auf Dauer auch<br />

immer schwerer, sich wieder aufzurichten und zu<br />

neuer Kraft zurückzufinden. Ein aufgerichteter<br />

Rücken mit erhobenem Kopf und locker nach<br />

hinten – unten gestellten Schultern zeigen einen<br />

kraft vollen und selbstbewussten Men schen (bitte<br />

nicht wie ein Gockel mit übertrieben vorgestreckter,<br />

stolzgeschwellter Brust).<br />

Extrovertierte Sänger*innen haben es da leichter.<br />

Sie zeigen gerne und meist intuitiv durch ihre<br />

Art zu singen, zu reden, sich zu kleiden und zu<br />

stylen, durch Gestik und Mimik dem Publikum<br />

etwas von ihrem Inneren.<br />

Aber nicht allen fällt das gleichermaßen leicht<br />

– einige müssen vielleicht erst herausfinden, was<br />

für ein Typ sie sind und wie sie von ihrem Pu bli -<br />

kum wahrgenommen werden (möchten). Oder<br />

sie denken, dass sie doch zuallererst mit ihrem<br />

Gesang und nicht mit Äußerlichkeiten ihr Publikum<br />

überzeugen wollen.<br />

Natürlich gibt es kein Patentrezept, wie man es<br />

schafft, authentisch zu sein. Doch du kannst einiges<br />

dafür tun und dieses Kapitel als An regung<br />

verstehen, dich mit dem zu beschäftigen, was auf<br />

dein Publikum und die Men schen in deiner Um -<br />

gebung einwirkt: deine Musik, deine Stimme,<br />

dein Erscheinungsbild, Gestik und Mimik, deine<br />

Art, mit dem Publikum zu kommunizieren, Show<br />

und Bewegung.<br />

Und das geschieht auf zwei Ebenen. Die erste<br />

ist die, auf der der*die Sänger*in als Privatperson in<br />

der Öffentlichkeit fungiert.<br />

8<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


46 MUSIKBUSINESS<br />

THE SINGER’S COACH<br />

In ihrem bei Alfred Music erschienenen Buch The Singer’s Coach (978-3-947998-08-1) gibt LeeZa Nail<br />

ihre Erfahrungen weiter an alle, die es ebenfalls ernst meinen mit der eigenen Gesangskarriere.<br />

In insgesamt dreizehn Kapiteln beschäftigt sich LeeZa mit:<br />

• der Gesangspraxis und deren handwerklichen Grundlagen (Atemtechnik, Stimmbildung, Interpretation)<br />

• den „Basics“ der allgemeinen Musiklehre (Harmonik, Rhythmik, Gehörbildung, Vom-Blatt-Singen)<br />

• der bewussten Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle als Sänger*in (Performance, An sprache des<br />

Publikums, Imagebildung, Zeit- und Selbstmanagement, Fitness von Körper, Geist und Seele)<br />

• den Notwendigkeiten des Musikbusiness (Equipment, Marketing, Künstlersozialkasse, Verwer tungs -<br />

gesellschaftenwie GEMA und GVL)<br />

Spannende und aufschlussreiche Interviews mit Profimusiker*innen aus Soul, Pop, Jazz, Musical,<br />

Oper und Chor runden ihr Buchkonzept ab.<br />

Selbstanalyse<br />

DER*DIE SÄNGER*IN<br />

ALS PRIVATPERSON<br />

Die Bühne ist nur eine der öffentlichen Platt -<br />

formen, auf denen der Künstler agiert. Grund -<br />

sätzlich ist jedes öffentliche Auftreten, jedes Ge -<br />

spräch, jeder Smalltalk repräsentativ. Indem ein<br />

<strong>Musiker</strong> über seinen Beruf spricht und für seine<br />

Kunst wirbt, wirbt er gleichzeitig auch immer für<br />

seine Person.<br />

Sänger*innen – erst recht, wenn sie mit dem<br />

Singen Geld verdienen wollen – sollten sich neben<br />

einem Bühnenimage und -outfit ein zweites, nennen<br />

wir es das Repräsentier-Outfit, zulegen.<br />

Zum Beispiel für Treffen mit Veranstaltern oder<br />

der örtlichen Presse oder um ein Interview zu<br />

geben. Auch werden dich fremde Menschen, die<br />

dich als Sänger*in (er-)kennen, sehr neugierig<br />

be obachten, wenn sie dich plötzlich auf der Straße<br />

oder beim Friseur treffen.<br />

Der Artikel „W – wie Wissens wertes“ – rechte<br />

Spalte – macht zweierlei deutlich: zum einen, wie<br />

sehr die Wirkung, die wir auf andere haben, auch<br />

von Komponenten wie der Körpersprache ab -<br />

hängig ist, und zum anderen zeigt er uns, dass<br />

wir überhaupt Einfluss darauf nehmen können,<br />

wie wir auf andere wirken.<br />

Zuallererst solltest du dich mit deiner eigenen<br />

Persönlichkeit beschäftigen, quasi dich selbst<br />

besser kennenlernen. Die folgenden Fragen können<br />

dir dabei helfen. Nimm dir dazu ausreichend<br />

Zeit sowie Block und Stift zur Hand und denke<br />

intensiv über die Fragen nach. Du kannst die vorliegende<br />

Tabelle nutzen und mit Stichpunkten aus -<br />

füllen. Doch ich empfehle dir, zusätzlich die Fragen<br />

ausführlich und schriftlich auf einem Extrablock zu<br />

beantworten, indem du positiv formulierst, also<br />

zum Beispiel „Mir ist wichtig, dass …“ usw.<br />

AUTOR: LEEZA NAIL<br />

TEXTQUELLE: MIT FREUNDLICHER<br />

GENEHMIGUNG VON ALFRED VERLAG<br />

FOTOS: © FANTOM_RD / ADOBE STOCK<br />

W– wie<br />

Wissenswertes<br />

Der Psychologe und langjährige Chef -<br />

redak teur der Zeitschrift „Psychologie<br />

heute“ Heiko Ernst thematisiert in seinem<br />

Artikel „Unser täglicher Aus druckstanz“ in<br />

der Aus gabe 04/2014 die „emotionale<br />

Selbst beein flussung“.<br />

Die Wahl der Kleidung, die Art zu sprechen<br />

und die eigene Körpersprache, also<br />

kurz: die eigene Selbstdarstellung beeinflusst<br />

unsere Außenwirkung auf andere.<br />

Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit!<br />

Neuere Forschung hat nämlich ergeben,<br />

dass man durch bewusste Körper -<br />

haltungen sich auch emotional selbst –<br />

sozusagen auch nach innen – beeinflussen<br />

kann. „Nicht nur unsere inneren Zu -<br />

stände drücken sich in der Körper sprache<br />

aus. Wir können den Pro zess umkehren<br />

und dem Gehirn durch be wusste Gesten<br />

vorgeben, wie es sich zu be finden hat, zum<br />

Beispiel in Prüfungs- oder Bewertungs -<br />

situationen.“<br />

Gerade diejenigen, die nicht zur Selbst -<br />

sicherheit tendieren, sich eher selbst klein -<br />

machen, zu Schüchternheit, Intro vertier t -<br />

heit und/oder übertriebener Selbstkritik<br />

neigen, können ihre Selbstpräsenz durch<br />

die eigene Körpersprache optimieren.<br />

Dazu sind keine besonderen schauspielerischen<br />

Fähigkeiten nötig. Es reicht schon,<br />

„negative Körper ein flüsse auf das Denken<br />

und Fühlen zu vermeiden“ und sich selbst<br />

davon zu überzeugen: „Hier bin ich, so bin<br />

ich! Die Wirkung wird verblüffend sein.“<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


MUSIKBUSINESS 47<br />

NUR<br />

INTELLIGENTE<br />

EINZELKÄMPFER<br />

ÜBERLEBEN<br />

»Ich bin bekanntlich einer<br />

der schärfsten Kritiker der<br />

GEMA – schickt<br />

Ole Seelenmeyer voraus.<br />

Aber sie hat in 2012<br />

einen großen Schritt nach<br />

vorn gemacht und<br />

notwendige Reformen<br />

eingeläutet.«<br />

er Vorsitzende des Deutschen Rock &<br />

D Popmusikerverband (DRMV) spricht von<br />

der Umstellung auf das INKA-Abrechnungs ver -<br />

fahren in 2012/2013. Damit löste die Verwer tungs -<br />

gesellschaft das bisherige PRO-Verfahren ab,<br />

einem nach Ansicht von Ole Seelenmeyer „extrem<br />

komplizierten und ungerechten Tantiemen-Aus -<br />

schüt tungs system. INKA ist einfacher, transparenter<br />

und bietet eine höhere Abrechnungs -<br />

genauig keit.“<br />

Mit der Einführung der PRO-Abrechnung vor<br />

23 Jahren seien die Urheberrechtseinnahmen der<br />

live auftretenden Künstler in Deutschland „massiv<br />

eingebrochen“. Das PRO-Verfahren zu entschlüsseln<br />

habe jahrelange Erfahrung erfordert.<br />

Von den GEMA-Lizenzgebühren für einen Live -<br />

auftritt einer Band habe die Verwertungs gesell - tet als positiv, dass die GEMA-Mitglieder über<br />

schaft bisher im Lizenzbereich zwischen 350 und INKA abstimmen durften, während PRO ein „reiner<br />

Verwaltungsentscheid“ des damaligen Auf -<br />

750 Euro und damit einen Großteil einbehalten.<br />

Seelenmeyer gibt ein Rechenbeispiel: „Es kam vor, sichts rats gewesen sei. „PRO konnte zudem<br />

dass lediglich zehn Prozent der Konzertlizenzen extrem missbraucht werden, und zwar von den<br />

ausgeschüttet wurden. Das war ein Aderlass, bei GEMA-Millionären, die die eigentlichen Großver -<br />

dem professionelle Künstler auf bis zu 90 Prozent diener des PRO-Verfahrens waren und es bis<br />

der GEMA-Lizenzeinnahmen verzichten mussten.“ heute sind.“<br />

Nach Seelenmeyers Meinung stünden den<br />

selbst komponierenden und textenden <strong>Musiker</strong>n Doch Livekonzerte sind nur eine der Vergü -<br />

jedoch 85 Prozent der GEMA-Lizenzgebühren zu. tungsquellen der <strong>Musiker</strong>. „Die Einnahmen eines<br />

Die restlichen 25 Prozent entfallen auf Be ar bei - Rock- und Popmusikers stammen aus vielerlei<br />

tungsgebühren sowie Kultur- und Sozial ab gaben. Töpfen, wobei das Livegeschäft, bestehend aus<br />

Gagen und daraus oft resultierenden GEMA-<br />

Diese Verteilung könne nun hoffentlich das Tantiemen, mit zusammen 60 bis 70 Prozent den<br />

INKA-Verfahren gewährleisten. Seelenmeyer wer- größten Anteil ausmacht.“ Doch während sich 8<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


48 MUSIKBUSINESS<br />

bei den Konzerten mit INKA eine gerechtere<br />

Verteilung für die <strong>Musiker</strong> abzeichnete, sieht<br />

Seelenmeyer im Rundfunkbereich noch großen<br />

Nachholbedarf: „99,9 Prozent aller <strong>Musiker</strong> ist<br />

dieser Bereich leider weitgehend verschlossen.“<br />

Die öffentlich-rechtlichen Sender und großen<br />

Privatstationen stünden fast ausschließlich für<br />

Majorkünstler offen. „Und nur 0,01 Prozent aller<br />

<strong>Musiker</strong> in Deutschland haben einen CD-Vertrag<br />

bei einer Major-Company“, schätzt Seelenmeyer.<br />

„Es gibt rund 200 Radiosender in Deutsch -<br />

land. Davon müssen nur die größten 50 Musik -<br />

pro grammbögen (Sendeprotokolle) an die GEMA<br />

einreichen.“ Ohne Programmfolgebögen erhalten<br />

die Künstler keine GEMA-Ausschüttung. „Das trifft<br />

die 99,99 Prozent vertragsfreien Bands und<br />

Interpreten. Des wegen sollte die GEMA<br />

diese 150 Rundfunkstationen auffordern,<br />

Pro grammfolgebögen einzureichen“,<br />

sagt Seelenmeyer. „Die<br />

GEMA muss noch viel reformieren.<br />

Aber sie ist auf dem richtigen<br />

Weg.“ Es seien jetzt viele<br />

junge Leute dabei: „Die alten<br />

Knacker sind weg; es herrscht in<br />

dieser Beziehung ein anderer Elan.“<br />

Seine Kritikpunkte an der Verwertungsgesell -<br />

schaft vertrat der Verbandssprecher bereits vor<br />

Politikern des Bundestags. 2009 war er Mit initia -<br />

tor einer Petition zur Reformierung der GEMA.<br />

Seitdem habe die Verwertungsgesellschaft beispielsweise<br />

ihre Delegiertenzahl verdoppelt.<br />

„Thematisch hatte ich das in meiner Petition<br />

gefordert“, erklärt Seelenmeyer. Von der damaligen<br />

Anhörung im Bundestag blieb ihm vor allem<br />

ein Satz in Erinnerung: „Ich fordere sie, die GEMA,<br />

dazu auf, sich endlich zu reformieren. Wenn sie<br />

dem nicht nachkommt, werden wir sie politisch<br />

dazu zwingen“, sagten damals die CDU-Bundes -<br />

tags abgeordnete Gitta Connemann und der<br />

damalige Fraktionsvorsitzende Kauder. Diesen<br />

Satz habe die GEMA als Ansporn ge nom men. In<br />

Ini tia tiven wie der Bundestagsanhörung sieht<br />

Seelenmeyer den Sinn seiner Verbands tätigkeit:<br />

„Unsere Aufgabe ist es, die Politiker für das zu<br />

sensibilisieren, was in unserem Kunst- und Kultur -<br />

be reich im Argen liegt und reformiert werden<br />

muss.“<br />

Doch der DRMV versteht auch die Information<br />

seiner Mitglieder als wichtige Aufgabe und erfüllt<br />

diese beispielsweise mit dem <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong>.<br />

Im Livebereich engagiert sich der Verband unter<br />

anderem mit dem Deutschen Rock & Pop Preis,<br />

der bereits Gruppen wie Juli und Luxuslärm als<br />

Sprungbrett diente.<br />

Doch nicht allein das<br />

Verhältnis der <strong>Musiker</strong> zur<br />

GEMA ist geprägt von In -<br />

teressenskonflikten – das gilt<br />

auch für Verlage und Labels:<br />

„Die meisten professionellen<br />

<strong>Musiker</strong> sind sehr kritische Geister.<br />

Sie stehen zum Beispiel den Musik -<br />

verlagen generell kritisch gegenüber.“<br />

Ein <strong>Musiker</strong> frage sich oft: „Warum soll ich die<br />

Nutzungsrechte an meinen Werken an irgendeinen<br />

Verleger abgeben, der nur auf seinem Stuhl<br />

sitzt und wartet, dass irgendwann mal was von<br />

selbst passiert?“<br />

Deshalb sei sein Ratschlag, so Seelenmeyer,<br />

erst einmal keine Verlagsrechte zu vergeben.<br />

„Das lohnt sich erst, wenn man einen Künstleroder<br />

Bandübernahmevertrag hat.“ Damit sie ihre<br />

Einnahmen optimieren, empfiehlt Seelenmeyer<br />

den Künstlern, möglichst oft live zu spielen. Wichtig<br />

dabei sei die „organisatorische Systematik“: „Am<br />

besten ist es, wenn die Bands genau Buch führen,<br />

wo und wann sie gespielt haben, nach jedem<br />

Konzert einen Musikfolgebogen an die GEMA<br />

schicken und ein Duplikat davon einbehalten.“<br />

Zudem sollten sich <strong>Musiker</strong> voll auf die „Er-<br />

oberung des Internets konzentrieren“. Dazu ge -<br />

höre es, bei YouTube, Facebook, Instagram,<br />

iTunes und Amazon vertreten zu sein. „Künstler<br />

müssen ihre Produkte auf Verkaufsportalen an -<br />

bieten und sie intensiv über begleitende Kom -<br />

munikationskanäle bewerben – und zwar intelligent<br />

und mit den richtigen Keywords.“ Doch<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


Lüneburger <strong>Musiker</strong>initiative IDLM. Der Sänger und Bassist<br />

spielte in den 70er- und 80er-Jahren rund 600 Konzerte<br />

im In- und Ausland und ist auf rund 290 Tonträgerpro -<br />

duktionen zu hören. Vor der Gründung des DRMV im Jahr<br />

MUSIKBUSINESS 49<br />

auch hier seien noch Reformen seitens der GEMA nötig. „Die<br />

GEMA muss endlich das, was sie im Internet kassiert, auch an<br />

die Künstler ausschütten, die im Internet tatsächlich verkauft<br />

oder gespielt werden.“<br />

Seelenmeyer weist zudem auf die<br />

neuen Finanzierungs möglichkeiten hin,<br />

die <strong>Musiker</strong>n heute zur Verfügung stehen:<br />

„Da gibt es zum Beispiel das Crowd fun ding,<br />

bei dem quasi Aktien an Fans vergeben werden.“<br />

Er sei sich aber „nicht so ganz sicher, ob das der richtige<br />

Weg ist“. Auch die staatliche Musikförderung sieht<br />

Seelenmeyer differenziert: „Infrastruk tur förderung halte ich für<br />

richtig. Band subventionen halte ich für falsch. Wenn man<br />

<strong>Musiker</strong> subventioniert, kann das Wichtigste kaputt gehen –<br />

ihre Kreativität zur Selbstständigkeit und Unab hängigkeit. Wer<br />

in dieser Branche überleben will, muss zum intelligenten, musikalischen<br />

Einzel kämpfer mit oder ohne Band werden.“<br />

Das neue <strong>Musiker</strong>buch!<br />

ERFOLGREICH IN DER‰<br />

ROCK & POP MUSIK<br />

‰‰‰°‰‰ ‰‰‰‰‰‰ ‰‰‰‰‰‰‰‰ ‰‰‰‰‰‰‰‰<br />

OLE SEELENMEYER<br />

VERLAG MUSIKER PRESS<br />

ERFOLGREICH IN DER ROCK & POP MUSIK<br />

OLE SEELENMEYER<br />

DAS MUSIK- UND MEDIENBUCH<br />

FÜR ROCK & POPMUSIKER,<br />

KONZERTVERANSTALTER, KONZERTVERMITTLER,<br />

MANAGER, PRODUZENTEN, STUDIOS, LABELS,<br />

MUSIKVERLAGE UND MUSIKERINITIATIVEN<br />

ERFOLGREICH<br />

IN DER<br />

ROCK & POP<br />

MUSIK<br />

KNOW HOW - FAKTEN - BERICHTE - VERTRÄGE - KULTUR<br />

VERLAG MUSIKER PRESS<br />

936 Seiten<br />

€ 50,–<br />

FÜR DRMV°<br />

MITGLIEDER € 25,–<br />

Der professionelle Ratgeber für Rockund<br />

Popmusiker<br />

aller musikstilistischen Bereiche!<br />

Über 270 verschiedene Themen über<br />

die gesamte Musikbranche!<br />

Über 170 verschiedene Musterverträge<br />

aus der Musikbranche!<br />

BESTELLCOUPON:<br />

Hiermit bestelle ich das Buch „Erfolgreich in der Rock & Pop Musik“ für:<br />

€ 50,– € 25,– (DRMV°Mitglieder) Vorauskasse Nachnahme<br />

Vorauskasse - Scheck/Bar/Überweisung (zzgl. € 4,29 Versandgebühren), Nachnahme (zzgl. € 11,90 Versand- und Nachnahmegebühren)<br />

Vorname:<br />

Name:<br />

ZUR PERSON OLE SEELENMEYER<br />

Firma:<br />

Ist seit 1984 geschäftsführender Bundesvorsitzender des<br />

Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V. (DRMV).<br />

Als <strong>Musiker</strong> und Komponist gründete er bereits 1973 die<br />

Telefon:<br />

E-Mail:<br />

Zu bestellen über: <strong>Musiker</strong> Press, Kolberger Str. 30, 21339 Lüneburg, Telefon: (0 41 31) 23 30 30, info@drmv.de<br />

Straße:<br />

PLZ, Ort:<br />

1984 rief er 1981 die AGLM und 1982 die AG Rock <strong>Musiker</strong><br />

in Deutschland ins Leben.<br />

DEUTSCHER ROCK & POP MUSIKERVERBAND<br />

(DRMV)<br />

Das Sprachrohr der <strong>Musiker</strong>, der DRMV, repräsentiert über<br />

die ihm angeschlossenen 1 300 Musikgruppen, 80 Musik firmen,<br />

36 <strong>Musiker</strong>initiativen und Vereine sowie 1800 Einzelmusiker, Kom -<br />

ponisten und Texter rund 20 000 Kulturschaffende aus dem<br />

Gesamtbereich der Popularmusik. Der Verband macht sich für<br />

die „kulturelle Anerkennung der Rock- und Popmusik und eine<br />

„gleichwertige Behandlung von populärer und klassischer<br />

Musik“ stark. Zudem fordert der DRMV die Chancengleichheit<br />

deutscher <strong>Musiker</strong> und Urheber in den Veröffentlichungen der<br />

Ton träger industrie und Musikverlagen sowie im Rundfunk und<br />

Fern sehen. Generelles Ziel des DRMV ist die Verbesserung der<br />

Arbeits be dingungen von <strong>Musiker</strong>n, Komponisten und Text -<br />

dichtern. Der DRMV vergibt unter anderem den Deutschen<br />

Rock & Pop Preis, veröffentlicht das <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> und<br />

betreibt das Internet portal <strong>Musiker</strong>-Online.TV.<br />

TEXT: NORBERT OBKIRCHER | QUELLE: MUSIKWOCHE<br />

FOTOS: BILLIONPHOTOS.COM / ADOBE STOCK<br />

BE A VOICE<br />

not an echo<br />

Du wolltest schon immer mal Gesangsunterricht<br />

nehmen und entdecken, was in dir steckt?<br />

Dann bist du hier genau richtig!<br />

Melde dich gleich<br />

heute zu einer<br />

Voice Lesson per Skype<br />

oder in-person an!<br />

Ich freue mich auf dich!<br />

STARTERPAKET<br />

Ich schenke allen<br />

meinen neuen Schülern/Sängern<br />

die 5. Unterrichtseinheit.*<br />

*alle fünf Unterrichte müssen innerhalb von<br />

zwei Monaten genommen werden.<br />

www.elvoice-academy.com


50 REZENSIONEN<br />

BASTIAN KORN<br />

»Held«<br />

„Authentische und ehrliche Stücke mit deutschem Text, die<br />

aus dem bewegten Leben des waschechten Musik-Malochers<br />

erzählen.“ Bastian Korn ist sich selber den Nachteilen von<br />

Klischees zwar vollends bewusst, kommt bei der Beschrei -<br />

bung seiner Karriere aber kaum umhin, sich solcher zu be -<br />

dienen. Ein waschechtes Ruhrpottkind inklusive Schloten,<br />

Feinstaub, Feierabendbier und Kleingarten, das sich über<br />

seine erste Ukulele und gemeinsam mit seinem Schlagzeug<br />

spielenden Zwillingsbruder über die Bühnen der Region ins<br />

Rampenlicht spielte. Gemeinsam mit diversen Koryphäen<br />

der Ruhrpottszene wie dem Rockpalast-Gründer Peter<br />

Rüchel tourte er über die Bühnen der Republik, seit einigen<br />

Jahren arbeitet Bastian Korn nun mit dem Produzenten<br />

Wolfgang Stach zusammen. Die beiden bilden ein exzellentes<br />

Produzenten- und Songwriting-Duo, das die neue Musik in<br />

die Welt bringt.<br />

Die 2019 erschienene EP „Held“ bietet dem Hörer tiefgehenden,<br />

aber trotzdem eingängigen und leicht melancholischen<br />

deutschsprachigen Pop – und zwar ganz ohne den so oft<br />

zu erlebenden negativen Beigeschmack flacher Texte und<br />

billiger Arrangements. Hier wirken zwei Profis zusammen<br />

an ausgefeilten Stücken, ohne jedoch den Fehler zu begehen,<br />

den Drive der Lieder durch Sperrigkeit zu behindern.<br />

Eine erfrischend lockere Angelegenheit, ohne verkrampft<br />

und flach zu wirken.<br />

bastiankorn.de<br />

P.S.<br />

INGO HÖRICHT<br />

»Deep Blue«<br />

Der studierte Violinist Ingo Höricht ist Kennern nicht nur<br />

durch sein spielerisches Talent bekannt, sondern auch durch<br />

seine kompositorischen Fähigkeiten, die er mit Projekten<br />

wie Mellow Melange oder dem Schné Ensemble immer<br />

wieder unter Beweis gestellt hat. Mit „Deep Blue“ ist nun<br />

kürzlich unter seinem eigenen Namen ein neues Album<br />

erschienen, auf dem Höricht und sein Ensemble sich wieder<br />

einmal Hörichts großem Steckenpferd, ja seiner gar<br />

nicht so heimlichen Liebe widmen: der Kammermusik. 16<br />

Stücke bzw. Arrangements erwarten den Hörer auf „Deep<br />

Blue“ und sie geben einen tiefen Einblick in die Vielfältigkeit<br />

in Hörichts Werk und seine unorthodoxe Stilmischung. Vom<br />

Piano-Solo über das Trio aus Klarinette, Cello und Klavier<br />

bis hin zum Streichquartett sind so gut wie alle denkbaren<br />

Besetzungen zu finden. Auch die Stimmung der einzelnen<br />

Stücke reicht von ruhigen und andächtigen, vom „Nordic<br />

Jazz“ inspirierten Stücken (die an moderne Interpreten wie<br />

Jan Garbarek oder Ketil Björnstad erinnern) bis hin zu feurigen<br />

Kom positionen, in denen osteuropäische Klassik, Jazz und<br />

Folk aus Südeuropa und dem Balkan zu verschmelzen scheinen.<br />

Ingo Höricht und seinen Mitmusiker*innen ist mit „Deep<br />

Blue“ ein absoluter Geheimtipp gelungen für diejenigen, die<br />

gerne über den Deckelrand von Klassik und Kammermusik<br />

hinausschauen – einem Genre, in dem die Scheuklappen<br />

bisweilen oft noch sehr hoch gezogen werden.<br />

www.ingo-hoericht.de<br />

P.S.<br />

ANDY SUSEMIHL<br />

»Alienation«<br />

Wo beginnt man, all die Kollaborationen des Tausendsasas<br />

Andy Susemihl aufzuzählen? Nachdem er mit zwölf Jahren die<br />

Gitarre erstmals bespielte, folgten erfolgreiche Jahre mit den<br />

Größten aus dem Rock-Geschäft. Um nur einige zu nennen<br />

– sie heißen Sinner, Udo Dirkschneider, Richie Kotzen (Poison,<br />

Mr. Big) und Rafael Moreira (Pink). Andy lebte mal in L.A.,<br />

mal in deutschen Landen – immer wieder auf Live-Shows<br />

mit verschiedenen Projekten und als hoch angesehener<br />

Studiomusiker unterwegs. Er veröffentlichte zahlreiche Alben,<br />

so zum Beispiel unter eigenem Namen ein deutschsprachiges<br />

Album sowie ein Instrumentalalbum, und er machte<br />

Aus flüge in die Country-Musik. Mit „Alienation“ beschreitet<br />

Susemihl wieder seine Roots – mit elektrifizierten Saiten -<br />

klängen – irgendwo zwischen melodischem Power-Rock<br />

und solidem Metal. Seine Songwriter-Qualitäten strahlen in<br />

jedem der zwölf Songs. Die Stimmung ist beim Titel „Aliens“<br />

ganz nah an der kalifornischen Küste angekommen, bildlich<br />

gesprochen. Modern wie die Winery Dogs und eingängig wie<br />

der früher rockige Bryan Adams. Eine veritable Ballade bester<br />

Tradition ist „Billion Dollar Light Show“. „Top Of The World“<br />

ist ein Titel, der selbstredend da hindeutet, wo sein Protagonist<br />

hingehört. Kollaborationen kommen und gehen. Es bleiben<br />

die Gitarre und ehrliche, schweißgetränkte Musik von echten<br />

Rockmusikern. Von der Sorte eines Andy Susemihl.<br />

www.andysusemihl.com<br />

C.S.<br />

KINDERMUSIK /<br />

VARIOUS ARTISTS<br />

»42 starke Kinderlieder für<br />

eine bessere Welt«<br />

Eine illustre Ansammlung von Kindermusiker*innen versammelt<br />

sich auf „42 starke Kinderlieder für eine bessere Welt“<br />

zum Stelldichein. 42? Da war doch mal was. Genau: Laut<br />

dem Kultbuch „Per Anhalter durch die Galaxis“ ist dies die<br />

Antwort auf alle Fragen der Welt, nach dem Sinn des Lebens.<br />

Nun will diese Compilation mitnichten so tun, als könnte oder<br />

wollte sie Kindern erzählen, wie die Welt funktioniert und was<br />

sie denken sollen. Stattdessen werden den (zumeist wohl<br />

eher jungen Hörer*innen) hier spielerisch vielfältige Themen<br />

rund um das Leben, die Welt und das Zusammen leben präsentiert.<br />

Songs wie „Viva Wasser“ zum Thema Wasser ge -<br />

brauch, „Wie schön, dass jeder anders ist“ zur Vielfalt oder<br />

„Mobbing ist nicht mein Ding“ sollen auf altersgerechte Art<br />

zum Denken anregen – und selbstverständlich auch ohne<br />

den textlichen Rahmen musikalisch genießbar sein, es geht ja<br />

schließlich um Musik. So tummeln sich auf „42 starke<br />

Kinderlieder für eine bessere Welt“ daher vor allem lustige,<br />

fröhliche, positive, tanzbare und aufgeweckte Lieder, die einiges<br />

an Stimmung ins Kinderzimmer, in den Kindergarten oder<br />

auf den Spielplatz bringen sollten. Musikalisch gibt es nichts<br />

zu meckern: Quasi die gesamte infrage kommende musikalische<br />

Palette wird abgedeckt, der Produktions standard und<br />

das musikalische Handwerk sind durchgehend auf einem<br />

hohen Niveau. Ein weiterer Beweis, dass Kindermusik per se<br />

kein einfältiger, simpler Einheitsbrei sein muss, der Kinder<br />

unterfordert – so viel darf man Kindern schon zumuten.<br />

www.kindermusik.de<br />

P.S.<br />

DIFFERENT IMAGE PROJECT<br />

»Freedom«<br />

Als Gewinner in der Sparte beste Progressive Band 2019<br />

präsentieren DIFFERENT IMAGE PROJECT nach dreijähriger<br />

Arbeit ihr neues Album „Freedom“. Die Preisträger der Deut -<br />

schen PopStiftung wissen mit einer sauberen Pro duktion zu<br />

begeistern. Die <strong>Musiker</strong> um Jorge Klapproth haben ab -<br />

wechslungsreiche Arrangements aus Heavy Riffing, verträumten,<br />

harmonischen Melodien und orchestralen Synthie-<br />

Läufen konstruiert. In ihrer Heimat Hückelhoven, zwischen<br />

Aachen und Mönchengladbach und im gesamten WDR2-<br />

Gebiet wurden sie von den Hörern dieses Radiosenders als<br />

„Beste Band im Westen“ ausgemacht. Neben kernigen<br />

Rock-Nummern mit heavy Shredding in „Guilty“ überrascht<br />

ein klassisch anmutender Chorgesang in „Freedom“. Stimm -<br />

lich zu überzeugen weiß Ruth Klapproth, die auch die Keys<br />

bedient, genauso wie Jorge. So erwarb der Sänger auch die<br />

Auszeichnung „Bester Rocksänger“. Weiter sammelte die<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


REZENSIONEN 51<br />

Band die Auszeichnung „Bestes Arrangement“, „Bester<br />

Popsong“ sowie „Bestes Video“. Nach all den Auszeich nun -<br />

gen meint Jorge Klapproth zu seiner Intention hinter der<br />

Musik: „Die Musik muss ins Herz treffen. (...) Mal mitreißend,<br />

mal melancholisch, mal aufrührend, mal nachdenklich.<br />

Aber immer mit einem hohen Wiedererkennungswert und<br />

voller Spannungen.“<br />

www.cmc-eclipse.de<br />

C.S.<br />

JESTER’S TEARS<br />

»Perception«<br />

Die Ursprünge von JESTER’S TEARS, einfünfköpfiges Pro -<br />

gressive-Metal-Projekt, gehen bis auf das Jahr 1992 zurück.<br />

Damals war die Idee geboren, einen Song zum Bandnamen<br />

zu machen, nachdem ihn Tobias Dorner und Vokalist Dimitrios<br />

Tsiktes aufgenommen hatten. Der Gitarrist und der Vokalist<br />

suchten sich in den folgenden Jahren <strong>Musiker</strong>, die schließlich<br />

1995 als JESTER’S TEARS ihr erstes Demo aufnahmen. 1996<br />

erschien das selbstbetitelte Album, das mit einem internationalen<br />

positiven Feedback bedacht wurde. Die Alben<br />

„Re flections“ und „Illusion“ erschienen. Schließlich begann<br />

man nach langer Pause 2018 mit dem Songwriting für<br />

„Perception“. Die Band meldet sich gestärkt mit orchestralem<br />

und melodiösem Metal zurück, der sich mit den Genre -<br />

größen messen lassen kann. Kompositorisch und instrumental<br />

versiert, handelt es sich um ganz große Metal-<br />

Schmiede. Das Quintett bewegt sich lyrisch zwischen dem<br />

Ursprung der Gefühle, der Wahrnehmung, Traumata, Schöpfen<br />

positiver Energie und Zuversicht. Und dies im Kontext unserer<br />

pandemischen Lage. Das Gitarren-Riffing ist spektakulär und<br />

der Gesang erinnert an die Kolorationen der „Helloween<br />

Shouter“. Die Power erinnert an Mystic Prophecy, auch eine<br />

Metal-Manufaktur, die international Beachtung findet. Mit<br />

Power und energiegeladenem Tempo überzeugt der Song<br />

„Scream Into Darkness“, eine Anspielung auf das postfaktische<br />

Zeitalter und eine Warnung an die Leichtgläubigkeit<br />

ist „Critical Thinking“. JESTER’S TEARS lassen wieder aufhorchen,<br />

mehr als je zuvor!<br />

www.jesters-tears.de<br />

C.S.<br />

WECHSELSTROM<br />

»Liquid«<br />

„Zwischenkieferknochen, Hinterhauptknochen, Brust knochen“<br />

… „Eigentlich schön, Knochen“. Der „Fluid Control –<br />

Processing Text“ dauert 21 Minuten und 20 Sekunden und<br />

nimmt somit über ein Drittel der Spieldauer von Christoph<br />

Theilers CD „Liquid“ ein. Die Klanginstallation aus Stimmen –<br />

mal übereinanderlappend, mal einzeln und klar verständlich<br />

– und Geräuschen, die sich zeitweise zu einer Art Beat<br />

zusammenfinden, ist auf alle Fälle ein ungewöhnlicher Album-<br />

Auftakt. Ungewöhnlich für nichteingeweihte Hörer*innen, nicht<br />

so ungewöhnlich aber für den Kom po nisten Christoph Theiler,<br />

der nicht nur Kammermusik und Orchesterwerke komponiert,<br />

sondern auch elektronische Musik und Klanginstal lationen im<br />

Bereich Multimedia. Aufschluss über die Entstehungs weisen<br />

der einzelnen Tracks gibt ein Besuch auf der Website: Alle<br />

Tracks sind selbstverständlich elektronisch entstanden,<br />

„Click and Error“ mit Analogschalter-Sounds, „Beep and<br />

Error“ aus Warnsignalen, „HF-114“ aus Hochfrequenzinter -<br />

ferenzen mit 4- bis 6-MW-Sendern. Der genannte Track<br />

„Fluid Control – Processing Text“ ist aus Aufnahmen von<br />

Per for mances in Wien, Glasgow, Wroclaw und Linz zusammengesetzt.<br />

In diesem Kontext sollte man Theilers Klang -<br />

installation auch hören; die Sound-Stücke, die er schafft,<br />

üben zwar ohne Kontext eine ziemliche Faszination aus, sind<br />

aber definitiv nicht einfach mal als leichte Unterhaltung<br />

nebenbei zu hören. Kombiniert mit Lichtdesign, Performances<br />

oder anderen Kunstformen und im Kontext eines Live-Events<br />

entfalten sie wahrscheinlich erst ihr volles Potenzial.<br />

www.wechsel-strom.net<br />

L.K.<br />

FARYNA<br />

»Sicher im Straßenverkehr«<br />

„Diese Melodie, die vergisst du nie“ singt Sängerin Faryna<br />

auf „Hallo ihr Leut’“, dem ersten Lied ihrer CD „Sicher im<br />

Straßenverkehr“. Damit trifft sie genau ins Schwarze, denn<br />

die Melodie brennt sich ein. Verkehrsregeln können Spaß<br />

machen und bleiben viel besser im Gedächtnis, wenn man<br />

sie mit eingängigen Melodien verbindet. Faryna wiederholt<br />

die Regeln nicht einfach nur, sondern baut sie in lebensnahe<br />

Geschichten aus dem Alltag ein, sodass sich die Inhalte<br />

leicht auf die Lebenswelt der jungen Zuhörerinnen und<br />

Zuhörer übertragen lassen. Die Reime dürfen dabei ruhig<br />

einfach sein: „Rot heißt stehen, Grün heißt gehen.“ Das<br />

Thema Straßenverkehr wird auch in 15 Songs nicht langweilig,<br />

denn es gibt mehr zu erklären, als man denken<br />

könnte. „Was brauche ich am Fahrrad?“ oder „Was passiert<br />

eigentlich in der Waschstraße?“ Die Musik ist lebensfroh<br />

gestaltet, Farynas singt klar und immer gut verständlich.<br />

Einige ihrer Songs beruhen auf bekannten Melodien<br />

wie „Zur Schule fahr ich mit dem Rad“ („Von den blauen<br />

Bergen kommen wir“), andere sind nach dem Call-and-<br />

Response-Prinzip gestaltet. Beide kommen bei den Mitmach-<br />

Konzerten, die Faryna regelmäßig veranstaltet, bei den<br />

Kindern bestimmt gut an. Manche Beats sind richtiggehend<br />

funkig („Ist deine Kleidung hell, sieht man dich schnell“,<br />

„Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm“ oder „Was brauche<br />

ich am Fahrrad?“), auf anderen Tracks ist die musikalische<br />

Begleitung mit Akustik-Gitarre klassisch gestaltet. Neben<br />

den Straßenregeln stehen Bewegung und Mitmachen im<br />

Fokus. Die Kinder werden animiert, mitzuspringen, mitzutanzen<br />

und mitzusingen. So geht Faryna ganz nebenbei ein<br />

anderes wichtiges Thema an, das in der Schule und zu<br />

Hause manchmal zu kurz kommt.<br />

www.faryna-musik.de<br />

L.K.<br />

LOOPAHEAD<br />

»Approaches JJ Cale«<br />

LOOPAHEAD haben es wieder getan. Diesmal haben Udo<br />

Lummer (guit., voc., diverse instr.), Paul Gerhard Lange (bass<br />

guit.) und Uli Twelker (drums) weniger geloopt. Der Titel<br />

beschreibt es eindeutig: „Approaches JJ Cale“ ist ein Tribut<br />

an einen der herausragendsten Künstler der Rock- und Blues-<br />

Geschichte. LOOPAHEAD zitieren Eric Clapton („The God“),<br />

der gern wie Jay Jay sein wollte. Das Trio um Udo Lummer<br />

war 2017 Preisträger beim Deutschen Rock und Pop Preis<br />

(Beste Experimentalband, 2. Platz Revival-/Coverband) und<br />

trifft den Relax-Sound wie den berühmten Nagel auf den<br />

Kopf. Die Geschichten um billige Frauen, verehrte Frauen,<br />

verrückte Frauen und das „Land Of The Free“ erzählt das<br />

Trio gekonnt und mit dem Spielwitz, der in jedem Solo zu<br />

fühlen ist. Die großen Hits „Cocaine“ oder „Call Me The<br />

Breeze“ fehlen zwar, dafür sind 18 (!) Songs auf diese Pro -<br />

duktion gepresst, die sonst keine Wünsche offen lässt.<br />

„Since You Said Goodbye“ klingt wie ein würdiger Abschied<br />

für den 2013 verstorbenen John Weldon JJ Cale. So liebevoll,<br />

detailverliebt und entspannt hat sich selten eine Tribut-<br />

Platte angehört.<br />

www.loopahead.de<br />

C.S.<br />

GREEN WAVE<br />

»Stolen Dreams In Nearby Lost<br />

& Found«<br />

Es soll also das letzte GREEN-WAVE-Album sein, meint<br />

Rainer Wahlmann. Als würde er das Aus beschwören wollen,<br />

heißt der erste Titel des neuen Albums „Reality Is The<br />

Gallows Pole“. Es beginnt mit gruseliger Sound-Collage, was<br />

dann in einen psychedelischen Twang-Guitar-Slow-Swamp-<br />

Rock in „Amsterdam“ mündet. Das Album des Projekts GREEN<br />

WAVE ist der vierte Teil einer Reihe von Konzept alben. Wer<br />

interessiert ist an der Philosophie des Projekts, dem sei<br />

die Story auf dem Blogspot „Green days on a planet blue“<br />

8<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


52 REZENSIONEN<br />

nahegelegt. Hier finden sich auch die Inspiranten von<br />

Wahlmann aus frühen Zeiten: Alex Harvey, The Kinks, Leonard<br />

Cohen – ich würde stilistisch um Ziggy Stardust ergänzen.<br />

Nachdem Mastermind Wahlmann 2015 bereits sein persönliches<br />

50-jähriges und 40-jähriges Bandjubiläum live feierte,<br />

kommt mit „Stolen Dreams In Nearby Lost & Found“ ein<br />

auf geringe Stückzahl limitiertes Album heraus, das von<br />

Lebens erfahrung und Kreativität nur so strotzt. Es atmet den<br />

Spirit der 70er-Krautrocklegenden. Und dies auf eine so<br />

coole, unverschämt verspielte Art, wie es selten zu hören<br />

war. Sound collagen, souveräner Laid-Back-Groove mal<br />

abgedreht psychedelisch, mal folkig in „Dreams & Clouds“<br />

münden in eingängige Melodien, wie in „The Morning“. Die<br />

Pro ta gonisten der guten Zeiten des Rock lassen sich wahrnehmen,<br />

wenn auch die klassisch rockig besetzte Band<br />

absolut original und originell jung klingt. Man wünscht sich<br />

ein Album nach dem Tod, der Galgen bleibt leer und Rainer<br />

Wahlmann reiht noch einmal Sven Gross (keyboards, voc.),<br />

Daniel Minnerath (guitars), Deddé Schäfer (bass, voc.) und<br />

Manuel Schwierczek (drums) um sich herum, als die „letzte<br />

Rock band vor der Grenze“.<br />

www.green-wave-live.jimdofree.com C.S.<br />

KEV<br />

»Momente.«<br />

Den Werdegang von KEV könnte man wohl ein wenig als<br />

Justin-Bieber-Geschichte auf Kölsch bezeichnen. Der ausgebildete<br />

Erzieher und Musiktherapeut, der bereits seit<br />

Kindesalter diverse Instrumente spielt, begann vor einigen<br />

Jahren damit, Videos mit eigenen, auf Kölsch verfassten und<br />

akustisch begleiteten Kompositionen bei YouTube hoch zu -<br />

laden. Die Videos kamen an, vielen Menschen gefielen<br />

KEVs Lieder mit Mundart und nach kurzer Zeit wurde sein<br />

Produzent Heiko Mürkens auf ihn aufmerksam. Seitdem bilden<br />

die beiden ein eng verbundenes Songwriting-Duo, zudem<br />

konnte man einen Deal beim Label Mike’s Music Records<br />

aus Frankfurt landen.<br />

KEVs Musik selber lässt sich dabei am besten beschreiben<br />

als Best-Of der seit einigen Jahren so in aller Munde schwin -<br />

genden Deutschpop-Poeten – nur mit dem Unter schied,<br />

dass die kölschen Texte die Zielgruppe wohl ein wenig eingrenzen<br />

(der norddeutsche Autor dieser Zeilen versteht mit<br />

Glück die Hälfte der Zeilen auf Anhieb). Ansonsten bietet KEV<br />

auf „Momente.“ auskomponierte Singer-Songwriter-Stücke<br />

mit oftmals mehr oder weniger stark melancholischem<br />

Einschlag. Von tanzbaren Stücken wie dem Opener „Nemm<br />

ming Hand“ bis zur Ballade „Jar kein Iwigkeit“ werden alle<br />

Dynamiken ausgereizt und machen das Album zu einer<br />

vielfältigen Angelegenheit.<br />

www.kev-musik.de<br />

C.S.<br />

ARREST<br />

»Reincarnation«<br />

Mitten ins Herz eines Metal Heads muss diese Platte treffen.<br />

ARREST feiern ihre „Reincarnation“, ein Power-Metal-<br />

Album der alten Schule, modern dem Genre entsprechend<br />

produziert und gemixt. Wer Helloween, Accept oder die britischen<br />

eisernen Jungfrauen zu seinen Favoriten zählt, wird<br />

in bester Weise in ARREST genommen. Denn die Band ist<br />

in ihrem Fach seit 1992 musikalisch tätig. Mal rocken Frank<br />

(guit.), Alex (voc., guit.), Jerry (drums) und Ralf (bass guit.)<br />

progressiv mit studiotechnischen Synthiespielereien im Hinter -<br />

grund, mal fährt der Metal-Zug mit Double Bass Drumming<br />

in höllischer Geschwindigkeit vorwärts. Ihre eigenständigen<br />

Songs stehen in nichts den live gespielten Covern von Metallica<br />

und Co. nach. Der Opener „Solitary Man“ überzeugt mit<br />

vielseitigen Vocals, Atmosphäre und überraschenden<br />

Riffs. „Night Stalker“ groovt sogar tanzbar und heavy zugleich.<br />

Alben von ARREST verkaufen sich in Japan, den USA und<br />

überall, wo Metal gehört wird. Mit ihrem Sound konnten sie<br />

auch die Jury des Deutschen Rock und Pop Preises überzeugen<br />

– als Gewinner in der Kategorie „bester Song“ mit<br />

„Desperate Memories“. Sicher hören wir von ARREST bald<br />

Live-Sound auf einem der großen Festivals – nach dem<br />

pandemie bedingten Arrest der Kulturszene bestimmt!<br />

www.arrestmusic.com<br />

C.S.<br />

ANDY SUSEMIHL<br />

»Burning Man«<br />

Andy Susemihl kann wahrlich auf eine bewegte Karriere<br />

zurückschauen. Bereits mit zwölf Jahren griff er zum ersten<br />

Mal zur Gitarre, stieg schnell auf die elektrisch verstärkte<br />

Variante um und machte sich in der deutschen Szene der<br />

späten 80er einen Namen. Als Teil der Ursprungsformation<br />

von U.D.O. mit Udo Dirkschneider, dem legendären, ehemaligen<br />

Accept-Frontmann, wurde er schnell auch über die<br />

deutschen Grenzen hinaus bekannt, tourte mit zahlreichen<br />

internationalen Rock-Größen und verkaufte Hunderttau -<br />

sende Platten. Seit Anfang der 90er ist er neben Aktivitäten<br />

mit der Band Sinner vornehmlich solo unterwegs und bastelt<br />

an seinem eigenen musikalischen Vermächtnis – das, ganz<br />

getreu dem Motto „never change a running system“, nach<br />

wie vor schwer auf gitarrengetriebenen Rock’n’Roll ausgerichtet<br />

ist. „Burning Man“ heißt seine aktuelle, 2020 veröffentlichte<br />

EP, die dem Hörer klassischen, melodischen, eingängigen<br />

und bisweilen dynamischen Rock bietet. Neben den<br />

eingangs erwähnten Acts kommen hier stellenweise auch<br />

zeitgenössischere Bands wie die Foo Fighters, 3 Doors Down<br />

oder eben auch die klassischen AC/DC ins Ohr. Musik -<br />

geografisch riecht hier alles nach Good Ol’ America. Dazu<br />

gesellen sich eine glasklare, druckvolle Produktion und eine<br />

Backing-Band, die Susemihls Kompositionen, sein Gitarren -<br />

spiel und seinen klaren, melodischen Gesang ins rechte<br />

Licht rücken.<br />

www.andysusemihl.com<br />

P.S.<br />

OLLI EHMSEN<br />

»Fliegen«<br />

Seit 15 Jahren ist Olli Ehmsen bereits als Kindermusiker aktiv.<br />

Mit „Fliegen“ ist nun sein neues Album erschienen. Elf Songs<br />

zum Mitsingen, Tanzen und Bewegen präsentiert Ehmsen<br />

seinem wohl eher jungen Zielpublikum. Tanzbar, leicht rezipierbar,<br />

aber ohne einfältig und flach zu sein, kommen die<br />

Stücke daher und laden die Kids damit zum Auspowern, zur<br />

„Bodypercussion“, aber auch zum Mitdenken, Mitsingen und<br />

Mitmachen ein. „Vielfalt ist das Leben“, einer der prägenden<br />

Songs der Scheibe, wurde für seine Botschaft sogar zum<br />

Siegertitel des Wettbewerbs „Klasse inklusiv – gemeinsam<br />

stark“ aus Hamburg erklärt und von Kindermusik-Koryphäe<br />

Rolf Zuckowski geadelt. Olli Ehmsens Konzerte bestechen ja<br />

seit jeher durch einen ganzheitlichen Ansatz von Bewegung,<br />

Rezeption, Zuhören, Nachdenken und Mitmachen – die<br />

Stücke seines Albums „Fliegen“ werden sich nahtlos in dieses<br />

Konzept einfügen und die Shows weiter bereichern.<br />

singen-ist-stark.de<br />

P.S.<br />

KLAUS MICHEL<br />

»Primavera«<br />

Die tiefen Wasser der pandemischen Krise, Liebes sehn -<br />

sucht und Straßen, um Grenzen zu überschreiten, das sind<br />

die lyrischen Zutaten von „Primavera“, dem aktuellen Album<br />

von Klaus Michel. Der <strong>Musiker</strong>, der auch als Gitar ren lehrer firmiert,<br />

hat ein wunderbar gitarrenlastiges Americana-Album<br />

vorgelegt. Unterstützt wird Klaus Michel von einer top auf -<br />

gelegten Begleitband in verschiedenen Besetzungen, u. a.<br />

mit Oliver Kölsch (dr.), Mark Horn (pedal steel guit.), Kay<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


REZENSIONEN 53<br />

Zingler (bass) und gesanglich von Catherine Klier (keys,<br />

backing voc.) sowie Ina und Wolfgang Behm. Oft in sehnsuchtsvollen<br />

Midtempo-Nummern angesiedelt, fehlt es<br />

nicht an Abwechslung. So, wenn es mal schneller rockt, wie<br />

bei „Three Weeks (… to Italy)“. In Zeiten, wo der Schengen-<br />

Raum in Europa nicht mehr das verspricht, was der Reisende<br />

sich von der EU wünschte. Nostalgische Gefühle von Frei -<br />

heiten wie dem grenzenlosen Reisen kommen auf. Eine kritische<br />

Verarbeitung des amerikanischen postpräsidialen<br />

Dramas ums Weiße Haus ist der Song „American Dream“,<br />

eine düstere Ballade der Song „Don’t give up“ mit der Chance<br />

auf ewige Liebe. Witzig ist das Zitat von Wang Chung aus<br />

„Dance Hall Days“ im Song „Hands“. Dann überrascht eine<br />

psychedelische Gitarren-Feedback-Orgie in „Passing Away“.<br />

Tom Petty würde heute vielleicht ähnlich klingen. Sehr wohl<br />

erzählt das Album von Ängsten, Depres sionen und den doch<br />

möglichen Wegen aus der Krise. Die Monate des Shut -<br />

downs durch das ungekrönte Virus hat Klaus Michel zu diesen<br />

Liedern inspiriert, so scheint es. Das Menschliche spiegelt<br />

sich doch besonders in der Fähig keit wider, Musik zu<br />

kreieren und zu genießen. Dieses Folk- und Country-beeinflusste<br />

Rockalbum „Primavera“ ist ein besonders ge lun -<br />

gener Beweis hierfür. Gerade jetzt: Prä dikat „Besonders<br />

hörenswert“!<br />

www.klaus-michel-music.com<br />

C.S.<br />

GALL/FINGERHUT<br />

»Im Dunkeln übers Wasser geh’n«<br />

Eine „Rebellin auf leisen Sohlen“, das ist Nadine Fingerhut,<br />

eine einfühlsame Singer-Songwriter-Pop-Poetin. Hier zusammen<br />

mit Rudi Gall, dem Sänger, Komponist, Texter und Pro -<br />

duzent aus Leidenschaft. Gemeinsam haben sie ein gefühlvolles,<br />

trocken produziertes, reduziert klingendes Album ge -<br />

schaffen. Nadine hat schon jede Menge Liedermacher-Preise<br />

eingeheimst und stand schon mit namhaften Größen wie Wolf<br />

Mahn, Purple Schulz, Karat und Anastacia als Support auf<br />

der Bühne. Viele Radiosender spielten sie in „Hot Ro tation“.<br />

Rudi Gall produzierte und sang gemeinsam mit ihr für diese<br />

Veröffentlichung. Bei aller Zurückhaltung handelt es sich<br />

bei „Im Dunkeln übers Wasser geh’n“ von GALL/ FINGERHUT<br />

um eine feine und ausgefeilte dynamische Scheibe zwischen<br />

Rock-, Pop- und Jazz-Arrangements. Wohl gefällig, eingängig<br />

und hittauglich klingen die beiden dabei, wie in „Wir wollten<br />

wissen, wo unser Stern steht“. Hier rockt es, eingeläutet von<br />

Geräuschen tickender Uhren in einer Art von Pink Floyds<br />

„Money“. Ein Swing-Blues voller Gefühl folgt mit „Bitte<br />

wärm nochmal meine Hände“. Anspieltipps gibt es ohne<br />

Ende auf diesem Album – nicht nur für die leisen Rebellen<br />

unter uns.<br />

www.angerhaus-records.de<br />

C.S.<br />

KATRIN WETTIN<br />

»Katrin Wettin & Classic Sounds«<br />

Die Tochter einer Mathematikerin und eines Opernsängers<br />

entdeckte schon früh ihr Talent für die Violine. Sie absolvierte<br />

die Dresdener Spezialschule für Musik „Carl Maria von Weber“<br />

und ging an die Hochschule für Musik in Dresden. In verschiedenen<br />

internationalen Projekten baute sie ihr musikalisches<br />

Spektrum aus und variierte ihr Können mit Rock,<br />

Swing und Pop. Katrin Wettin präsentiert auf ihrem aktuellen<br />

Album „Katrin Wettin & The Classic Sounds“ Stücke aus<br />

der Rock- und Popmusik souverän. Ihr gefühlvolles Spiel lässt<br />

den Crossover der Musikstile mit Klassik verschmelzen.<br />

„Bohemian Rhapsody“ ist eine wohlgefällige Produktion,<br />

„Highway To Hell“ als orchestrales Ereignis lässt das Feuer<br />

der Hölle etwas missen. Dass Katrin als Supertalent im<br />

RTL-TV auftrat und ich die blonde sympathische Geigerin<br />

spontan mit dem schönen David Garrett vergleiche, ist kein<br />

Zufall. Man wünscht dem Album gern ein paar rockige Kanten<br />

und Ecken. Für gemütliche winterliche Abende jedoch mag<br />

ihr Album bei knisterndem Kamin die Idealbesetzung sein.<br />

www.katrinwettin.com<br />

C.S.<br />

GERALDINO<br />

»Banane Banane Banane«<br />

Geraldinos Mini-CD beginnt mit einer Liebeserklärung an die<br />

Banane. „Jeder mag sie gerne, denn sie hat keine Kerne“,<br />

„Grün schmeckt sie nicht, gelb ist sie lecker“ – diesen Ein -<br />

sichten kann man sich wahrlich nicht verwehren. Im entspannten<br />

Reggae-Groove chillen sich Geraldino und Friends durch<br />

den Song. Ein lässiger Gast-Rap von Poppa W, ein stimmungsvoll<br />

eingesetzter Hintergrund-Chor sowie ein souliges Saxo -<br />

phon-Solo machen den Groove perfekt. Mit seinem untergründigen<br />

Humor hat der Song das Poten zial zum Kult-Hit und wird<br />

bestimmt nicht nur Kinder begeistern. Denn Kinder sind die<br />

eigentliche Zielgruppe Geraldinos und das schon seit sage und<br />

schreibe 37 Jahren! Weitere amüsante Geschichten in Lied -<br />

form folgen. Ob es um den Besuch einer Fee bei einem ein -<br />

samen Jungen in Australien geht, der lediglich ein Hühner bein<br />

zum Spielen hat („Eine Geschichte“), um die nervige kleine<br />

Schwester Amelie, die den Sänger in den Wahnsinn treibt<br />

(„Kleine Schwester Amelie“) oder um singende Nilpferde und<br />

kletternde Schweine im Garten. Der Fantasie sind keine Gren -<br />

zen gesetzt und die Geschichten werden durch passende<br />

unterhaltsame Sounds bereichert. Musikalisch bleibt es<br />

ebenso abwechslungsreich. Neben den klassischen Band -<br />

instrumenten kommen Didgeridoo, Akkordeon, Kontrabass,<br />

Bandoneon und Klavier zum Einsatz. So ist die Mini-CD wahrlich<br />

eine Wundertüte, und zwar eine ziemlich bunte und lustige!<br />

geraldino.net<br />

L.K. 8


54 REZENSIONEN<br />

ROBIN SUN<br />

»Liaison Vol. 2«<br />

Schon nach den ersten Takten ist es klar: Robin Sun kann<br />

singen – und wie. Mit voll klingender Stimme, die auch<br />

Höhen bravourös meistert, entfesselt er Emotionen mit<br />

einem Cover des melancholischen „February Song“ und<br />

macht Lust auf den Rest seines Albums „Liaison Vol. 2“,<br />

das Coversongs sehr emotionaler Natur enthält. Ein Blick<br />

auf die Website des Sängers gibt Aufschluss: Der <strong>Musiker</strong><br />

ist gefragter Sänger bei Hochzeiten und Geburtstagen, entsprechend<br />

gefühlvoll also die zusammengestellten Titel.<br />

Dabei singt Robin Sun nicht nur gerne auf Englisch, sondern<br />

wechselt ebenso flüssig in andere Sprachen. Die<br />

Stimmung bei „Anthem“ aus dem Musical „Chess“ kann fast<br />

schon als episch bezeichnet werden. Dem Original von<br />

Sänger Tommy Körberg steht Robin Suns Version kaum<br />

nach. Irgendwann ähneln sich die schwelgerischen Streicher<br />

und das nachdenkliche Klavier jedoch, sodass man sich<br />

über „All’imorovviso Amore“ freut, bei dem E-Gitarre und<br />

Synthie den Beat zumindest zeitweise etwas anheizen. Oft<br />

dienen Songs von Josh Groban als Inspiration, was Sinn<br />

macht, da sich die Stimmen der beiden Sänger in ihrer<br />

Klangfarbe und Virtuosität gleichen. Obwohl man sich nach<br />

17 Songs voll gefühlvoller Höhen und Tiefen etwas Leichtig -<br />

keit wünscht, überzeugen Robin Suns starke Stimme und<br />

Emo tionalität. Diese Stimme gehört eigentlich auf eine größere<br />

Bühne, und bis er das erreicht hat, können sich die<br />

zukün ftigen Brautpaare glücklich schätzen.<br />

www.robin-sun.com<br />

L.K.<br />

WAIDMANN<br />

»Für Dich«<br />

Reibeisenstimme und Rock im idyllischen Waidmannsland.<br />

Passt nicht? Oh doch, das passt. Die Waidmänner Manu, Phil,<br />

Fabi und Pepe haben scheinbar Großes vor, prangen doch<br />

Krone, Banner und Siegel auf dem Cover ihres Erstlings „Für<br />

Dich“. Dass sie sich wie Könige fühlen, geben die vier Jungs<br />

auch gleich zu. Nachdem man auf Track 1 im „Waidmanns-<br />

land“ begrüßt wurde, erzählt Track 2 davon, wie sich die<br />

Band „nur mit euch“ wie „Könige“ fühlt. Ein Kompliment<br />

also an die gute Gesellschaft. Die „Melodie für Sieger“ ist<br />

absolut einprägsam. Da möchte man direkt zusammen mit<br />

den Waidmännern den Erfolg feiern – welchen auch immer.<br />

Die Akustikgitarre auf „Wie Waid“ bietet eine angenehme<br />

Abwechslung zu den härteren Klängen davor. Inhaltlich<br />

setzt sich Sänger Manu damit auseinander, wie weit man<br />

bereit ist zu gehen und wie man in scheinbar ausweglosen<br />

Situationen reagiert. „Wie lang wollen wir zusehen, wenn<br />

Hunderttausende an Hunger sterben“ oder „Wie lang diesen<br />

Weg gehen, wenn Waffen mehr wert sind als ein Menschen -<br />

leben“. Schön, dass die Waidmänner auch tiefgründigen<br />

Themen Platz geben. „Für Dich“ bietet eingängige Gitarren-<br />

Riffs, abwechslungsreiche Texte und eine Bomben-Stim -<br />

mung, die man gerne mal live erleben möchte. Ein vielversprechendes<br />

Debüt, mit dem sich die Band sicher einen<br />

wohlverdienten Platz in der deutschsprachigen Rockszene<br />

erarbeiten wird.<br />

www.waidmann.online<br />

L.K.<br />

PHIL MARTIN<br />

»SchlagerWelt«<br />

Phil Martin möchte mit seinen Liedern die Welt ein bisschen<br />

besser machen. Er appelliert an das Gute im Men schen, zum<br />

Beispiel auf „Leben lassen“, wo es heißt „Denk nicht immer<br />

nur an dich, wenn dich jemand braucht, dann lass ihn nicht<br />

im Stich, nur gemeinsam sind wir stark“. Auch umweltpolitische<br />

Themen sind ihm ein Anliegen: „Fukushima“ prangert<br />

den schädlichen Eroberungswillen der Menschheit an,<br />

der nur durch Naturgewalten und Umweltkatastrophen<br />

gestoppt werden kann. Die Atomkatastrophe Fukushima<br />

dient als Symbol bild für sinnloses Sterben und ein verödetes<br />

Land und setzt dabei ein Statement gegen Atomkraft.<br />

„Träumer wach auf“ kommt in bester Schlager-Manier daher,<br />

schwel gende Streicher und dezenter Background-Gesang<br />

untermalen den Refrain, Klavier und E-Gitarre setzen solis -<br />

tische Akzente. Einen Ausreißer ins Jazzig-Swingende gibt’s<br />

auf „60, na und?“. Was auf einer runden Schlager platte nicht<br />

fehlen darf? Die Liebe! Am Ende von „Schlager Welt“ folgen<br />

zwei romantische Liebes schman kerl, eines davon garniert<br />

mit Saxophon-Solo.<br />

philmartin.de<br />

L.K.<br />

PHIL MARTIN<br />

»Schwobeland«<br />

Auf „Schwobeland“ lädt Phil Martin auf eine musikalische<br />

Reise in seine Heimat ein. Die EP ist eine Liebeserklärung<br />

an das „Ländle“, ob an die Natur, das Essen, den Wein oder<br />

an die „hübschen Mädle“. „Wenn du mal bei uns warst,<br />

dann willst du gar nicht mehr weg. Es ist halt weit und breit<br />

und auf der Welt der schönste Fleck“, singt Martin voller<br />

Enthusiasmus in „Schwobeland oh Heimatland“. Mit einem<br />

„Hoch auf die Schwaben“ geht es in dem dritten Song wei-<br />

ter. Hier werden speziell die sympathischen Ein wohner des<br />

Schwabenlands gelobt, aber auch Regionalgerichte wie die<br />

weltbekannten Spätzle. Der Refrain ist sehr eingängig und<br />

lädt zum Mitsingen ein. Etwas gefühlvoller gelingt die Liebes -<br />

erklärung an die „Schwobemädle“, die neben zahlreichen<br />

positiven Eigenschaften „herzlich, gefühlvoll und adrett“<br />

sind. Wenn auch vielleicht ein wenig besitzergreifend, denn<br />

kurz nach der ersten Verliebtheit wird oft schon von Hoch -<br />

zeit gesprochen. Aufgepasst, ihr verliebten Herren! Untermalt<br />

von launiger instrumentaler Begleitung, die auch mal regionaltypisch<br />

von Akkordeon und Blasinstrumenten verstärkt<br />

wird, macht die CD richtig Stimmung. Phil Martins Dialekt<br />

lässt die Musik besonders authentisch klingen. Trotzdem sind<br />

die Texte auch für Nicht-Schwaben gut zu verstehen.<br />

philmartin.de<br />

L.K.<br />

GABY JOGEIX<br />

»Meanwhile In New Orleans«<br />

Nach seinem erfolgreichen Album „Hermosa Beach“ (2013)<br />

erscheint am 16. April <strong>2021</strong> das neue Album „Meanwhile In<br />

New Orleans“ von Gaby Jogeix, das er in New Orleans auf -<br />

genommen hat. New Orleans war für Gaby Jogeix die perfekte<br />

Stadt, um neue Klänge in seine Songs zu integrieren.<br />

Mit den Aufnahmen kehrte er nach Spanien zurück, um sein<br />

Album in Madrid fertigzustellen. An seiner Seite die Pro du -<br />

zenten Juan Guevara und Felipe Guevara, der für einen<br />

Latin-Grammy nominiert war.<br />

Mit „Meanwhile In New Orleans“ zeigt der Künstler sein<br />

breites Spektrum und seine Einflüsse. Die Singles „Right<br />

Way To Love You“ und „Fair Green“ hatten bisher mehr als<br />

1 000 Airplays in Deutschland, Österreich, der Schweiz,<br />

Spanien und Frankreich.<br />

Die dritte Single „The Other Side“ wird am 6. April <strong>2021</strong><br />

über Enghardt Media / Edel Music auf allen Online-Portalen<br />

weltweit erhältlich sein.<br />

Das Album „Meanwhile In New Orleans“ folgt am 16. April<br />

<strong>2021</strong> digital und im Handel.<br />

Hier ein erster Vorgeschmack auf das Album:<br />

youtu.be/FkQtJk720lw<br />

REZENSENTEN:<br />

C.S. – CHRISTIAN SCHÖNING<br />

L.K. – LINDA KNAUER<br />

P.S. – PHILIPP STRUNK<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


DRMV_Titelschutz.indd 1 04.09.2020 08:54:24<br />

TITELSCHUTZANZEIGEN 55<br />

Titelschutzanzeigen müssen uns fertig layoutet<br />

zugesandt weden.<br />

Sie können nur noch gegen Bargeld<br />

veröffentlicht werden<br />

Anzeige 45 x 20 mm<br />

(fertig layoutet):<br />

20,– € für Mitglieder<br />

30,– € für Nichtmitglieder<br />

EDGAR WEILER<br />

„Will the circle be unbroken“<br />

VÖ: 15.01.<strong>2021</strong><br />

edgar.weiler@weiler-legal.com<br />

RAYO DE LUNA<br />

„A Journey to…“<br />

VÖ: 08.05.2020<br />

info@martinschroer.de<br />

A CUP OF-T<br />

„Live & Pure“<br />

VÖ: 01.10.2019<br />

www.acupof-t.de<br />

Hiermit beantrage ich Titelschutz gem.§5 Abs.3<br />

für Bild/Ton/Medienträger, Bücher (physisch und digital)<br />

und Verlag für den Titel<br />

„<strong>Musiker</strong>-Liebe“<br />

in allen Schreibweisen, Schriftarten,<br />

auch im Zusammenhang mit Zusätzen.<br />

Klaus Neuhaus, Arneckestr. 70, 44139 Dortmund<br />

GOLDMARIE<br />

„Awakening“<br />

VÖ: 11.12.2020<br />

franziskabubproduction.com<br />

DIE PLANK<br />

„Jetzt geht die Sonne auf“<br />

VÖ: 17.04.2020<br />

www.die-plank.de<br />

DACAPO<br />

„Covers“<br />

VÖ: 06.09.2019<br />

www.tanzband-dacapo.de<br />

S H N<br />

I P S I<br />

www.franziskabubproduction.com<br />

In freundschaftlicher Partnerschaft<br />

Produzentin Franziska Bub mit Designerin Sophie Graff.<br />

www.franziskabubproduction.com | www.sophiegraff.ch<br />

L<br />

FRANK PROFT<br />

„Wo bist du“<br />

VÖ: 18.11.2020<br />

proft-live.de<br />

PART OF THE CROWD<br />

„Time Machine“<br />

VÖ: 15.04.2020<br />

www.part-of-the-crowd.de<br />

JOSEF BECKER<br />

„We all grew older“<br />

VÖ: 16.08.2019<br />

Unter Hinweis auf §§ 5, 15 MarkenG nehme ich<br />

Titel:<br />

M<br />

MISCHU<br />

UNG<br />

IM<br />

MPOSSIB<br />

BLE<br />

usen-Land,<br />

ng-impossible.com<br />

I C<br />

Weinheimstr.<br />

U G<br />

M O S B<br />

Titelschutz in Anspruch für den<br />

in allen Schreibweisen und Darstellungsformen, als Einzeltitel und für alle Medien<br />

auch im Zusammenhang mit Zusätzen.<br />

Georg Berha<br />

11, 53229 Bonn<br />

www.mischun<br />

E<br />

GOLDMARIE<br />

„Bittersweet Misery“<br />

VÖ: 09.10.2020<br />

franziskabubproduction.com<br />

DORIAN BLACK<br />

„Down Wth You Love“<br />

VÖ: 28.08.2020<br />

www.dorian-black.de<br />

NIMA LINDNER<br />

„The truth behind“<br />

VÖ: 03.04.2020<br />

www.nima-lindner.de<br />

JOGALO<br />

„Jogalo and<br />

the Funkey Fellas“<br />

VÖ: 18.02.2020<br />

jojobamusic@gmx.de<br />

CAPELLASTREET<br />

„Dicht an dicht“<br />

VÖ: 16.08.2019<br />

facebook.com/CAPELLASTREET-<br />

267568193278873<br />

WATTENLÄUFER<br />

„We bruuk keen Kalifornien“<br />

VÖ: 09.08.2019<br />

www.wattenlaeufer.de<br />

CD-Veröffentlichungen in den weltweiten<br />

digitalen Downloadportalen<br />

über<br />

– MUSIKER ONLINE –<br />

Infos: info@musikermagazin.de<br />

JÜRGEN TESCHAN DUO<br />

In Session“<br />

VÖ: 03.07.2020<br />

www.teschan.com<br />

CAPELLASTREET<br />

„Close to close“<br />

VÖ: 20.12.2019<br />

thiboe@gmx.de<br />

CIRCUS GENARD<br />

„Southie Kids“<br />

VÖ: 09.08.2019<br />

www.circus-genard.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Winter“<br />

VÖ: 05.04.2019<br />

www.dorian-black.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Take The Hard Way“<br />

18.06.2020<br />

www.dorian-black.de<br />

JAMBERRY<br />

„Schicksal“<br />

22.11.2019<br />

jamberry-music.de<br />

THE NEW TEAM PROJECT<br />

„New Trinity“<br />

VÖ: 19.07.2019<br />

www.the-new-team-project.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„This Will Make You<br />

Love Again“<br />

VÖ: 15.03.2019<br />

www.dorian-black.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Sounds Like A Melody“<br />

18.06.2020<br />

www.dorian-black.de<br />

DIE ROCKMEDIZINER<br />

„… auf Krankenschein“<br />

VÖ: 22.11.2019<br />

ALEX FRIDL<br />

„Weida gezz“<br />

VÖ: 07.06.2019<br />

DORIAN BLACK<br />

„Sweet Thing“<br />

VÖ: 08.03.2019<br />

www.dorian-black.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Take Me Out Of Here“<br />

18.06.2020<br />

www.dorian-black.de<br />

Jenna Akua Hoff<br />

„Happy Holidays“<br />

VÖ: 16.11.2019<br />

facebook.com/iamjennahoff<br />

HARALD JOST<br />

„Tiefgefrorenes“<br />

VÖ: 07.06.2019<br />

DORIAN BLACK<br />

„Time Runs Backwards“<br />

VÖ: 08.03.2019<br />

www.dorian-black.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Your Room“<br />

18.06.2020<br />

www.dorian-black.de<br />

FRANK PROFT<br />

„Stück zurück“<br />

VÖ: 15.11.2019<br />

www.proft-live.de<br />

DOMINION FORCE<br />

„Dominion Force“<br />

VÖ: 31.05.2019<br />

www.facebook.com/Dominion-<br />

Force-1997023837273526<br />

STEFAN LAUTERBACH<br />

„Moments of truth“<br />

VÖ: 26.02.<strong>2021</strong><br />

stefan.lauterbach@arcor.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Revenge“<br />

18.06.2020<br />

www.dorian-black.de<br />

BARBARA ZANETTI<br />

„Dein Leben“<br />

VÖ: 08.11.2019<br />

www.barbarazanetti.com<br />

ECLIPSE SOL-AIR<br />

„Mutter Erde“<br />

VÖ: 31.05.2019<br />

www.eclipse-sol-air.com<br />

BLACKROY<br />

„Blood, Passion &<br />

Rock ’n’ Roll“<br />

29.01.<strong>2021</strong><br />

www.facebook.com/<br />

blackroymetaldortmund/<br />

GOLDMARIE<br />

„Goldmarie“<br />

29.05.2020<br />

franziskabubproduction.com<br />

FRANK PROFT<br />

„Schon im Himmel gesehen“<br />

VÖ: 18.10.2019<br />

proft-live.de<br />

KARMA BITCH<br />

„Breathe your last“<br />

VÖ: 19.04.2019<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


56 PRODUKT-NEWS<br />

TM-70 – DYNAMISCHES MIKROFON FÜR PODCASTING<br />

UND BERICHTERSTATTUNG VON TASCAM<br />

Mit dem TM-70 stellt Tascam ein dynamisches Mikrofon<br />

vor, das sich besonders für Live-Sendungen, Podcasting,<br />

Film dialoge und Audio-Streaming eignen soll. Dank<br />

Supernieren-Richtcharakteristik unterdrückt das TM-70<br />

Umgebungs geräusche, zudem ist es ideal auf die Fein -<br />

heiten der menschlichen Stimme abgestimmt. Mit seiner<br />

ausgeprägten Richtwirkung und einem Frequenzbereich von<br />

30 Hz bis 20 kHz fängt dieses Mikro das ein, worauf es<br />

gerichtet ist, und hebt es effektiv hervor. Im Ergebnis erhält<br />

der Anwender ein sauberes, klares Audiosignal mit erstklassiger<br />

Sprachverständlichkeit.<br />

Zum Lieferumfang des Tascam TM-70 gehören eine elastische<br />

Aufhängung zur Reduzierung von tieffrequenten Stör -<br />

geräuschen, ein Tischstativ und ein Anschlusskabel – also<br />

alles, was man braucht, um sich an seinem Schreibtisch<br />

einzurichten und sofort mit der Aufnahme loszulegen.<br />

Weitere Informationen: www.tascam.de<br />

TASCAM STELLT MIT DEM TM-82 EIN VIELSEITIGES MIKROFON FÜR SPRACHE,<br />

GESANG UND INSTRUMENTE VOR<br />

Tascam kündigt ein weiteres dynamisches Mikrofon an: Das<br />

TM-82 eignet sich mit seiner nierenförmigen Richtcharak -<br />

teristik besonders gut für Sprache, Gesang und akustische<br />

Instrumente. Dank hervorragender Wiedergabequalität über<br />

einen Frequenzbereich von 50 Hz bis 20 kHz kann man es<br />

für Aufnahmen wie für Live-Performances gleichermaßen gut<br />

einsetzen. Die Nierencharakteristik verringert das Risiko von<br />

Rückkopplungen und sorgt darüber hinaus für einen moderaten<br />

Nahbesprechungseffekt, der Gesangsstimmen und<br />

anderen Klangquellen einen besonders warmen „Boden“<br />

verleihen kann. Zudem ist das Mikrofon unkompliziert zu<br />

handhaben, da es keine Phantomspeisung benötigt.<br />

Die robuste Metallkonstruktion und das bewährte elektrische<br />

Konzept des TM-82 machen es über viele Jahre zu<br />

einem zuverlässigen Begleiter für <strong>Musiker</strong>, Verleiher oder<br />

kommunale Veranstaltungsorte.<br />

Weitere Informationen: www.tascam.de<br />

TASCAM TM-82: FREQUENZVERLAUF UND POLARDIAGRAMM (1 KHZ)<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


PRODUKT-NEWS 57<br />

ELISABETH AMANDI<br />

GARANTIERT MARIMBA LERNEN<br />

Die Methode für Einsteiger und<br />

Fortgeschrittene an Marimba, Xylophon und<br />

Vibraphon<br />

Mit GARANTIERT MARIMBA LERNEN schließt die Marimba-<br />

Pionierin Elisabeth Amandi eine seit Jahrzehnten bestehende<br />

Lücke im Markt der Percussion-Unterrichtsliteratur<br />

und bietet eine Marimbaschule für Einsteiger und Fort ge -<br />

schrittene an, die den Motivationsaspekt der Schüler in den<br />

Fokus rückt. Bewusst ersetzt sie rein technische Übungen<br />

durch 300 bekannte, internationale Lieder, Tänze und Solo -<br />

stücke, die Schritt für Schritt die wichtigsten Spieltechniken<br />

systematisch abdecken. Egal, ob Kinder oder Erwachsene:<br />

Bekannte und einprägsame Melodien sprechen das musikalische<br />

Vorstellungsvermögen an und erleichtern die Um -<br />

setzung auf der Marimba. Fast nebenbei werden die Fähig -<br />

keiten zum Notenlesen und die spieltechnischen Fertig keiten<br />

der Zwei-Schlägel-Technik geschult. Jeder Musiktitel – vom<br />

einfachen Kinderlied bis zum virtuosen Hummelflug –<br />

bereitet den darauffolgenden vor. So baut eins auf dem<br />

anderen auf und bildet selbst die Brücke zum nächsten.<br />

Kontinuierlich wird der Tonraum vom kleinen e bis zum<br />

dreigestrichenen g erschlossen, werden Handsätze und<br />

Bewegungsabläufe trainiert und gleichzeitig musiktheoretische<br />

Grundlagen sowie musikalische Gestaltungs mög lich -<br />

keiten vermittelt. Auf diese Weise deckt GARANTIERT<br />

MARIMBA LERNEN die wesentlichen Aspekte des komplexen<br />

Marimbaspiels ab. Denn Elisabeth Amandi weiß aus<br />

eigener Erfahrung als Marimba-Solistin und -Pädagogin:<br />

„Wenn eine Melodie gefällt, geht selbst beim intensiven<br />

Üben der Spaß nicht verloren, und das Training wird zu einem<br />

wunderschönen Tanz über die Marimbatasten!“ GARANTIERT<br />

MARIMBA LERNEN ist auch als Lernmethode für Xylophon<br />

und Vibraphon geeignet!<br />

Buch & MP3 CD – 20288G, 23,95 Euro<br />

ISBN-13: 978-3-947998-22-7<br />

Weitere Informationen: www.alfredmusic.de<br />

FLORIAN TEKALE<br />

POP PIANO SCHOOL – FÜR EINSTEIGER<br />

Die Klavierschule für Popularmusik mit aktuellen Pop-Rhythmen, modernem Akkordspiel und<br />

zeitgemäßen Solostücken mit CD mit 70 Tracks im Audio-Format!<br />

ANDRÉ BAUER<br />

THE DREAM BEHIND<br />

THE WALL<br />

Eine Story aus dem Leben eines<br />

DDR-Amateurmusikers<br />

Einfach genial – die Story über eine unbekannte Band<br />

aus der Provinz der DDR. Anleitung für Band gründer.<br />

Eine junge Coverband im Schatten der DDR-Rock -<br />

musikszene – 80 Profibands und 5 000 Amateur bands,<br />

Made in GDR. Spannender Bandalltag aus den 80er<br />

Jahren einer ganz normalen Amateur rockband aus<br />

Thüringen. Keine Erfolgs story der großen Stars der<br />

Musik geschichte, sondern die fantastische Geschichte<br />

des Provinzstars zwischen Groupies, versifften Toiletten,<br />

starrsinnigen Funktio nären, Wünschen, Träumen,<br />

Hoffnungen. Abseits des eintönigen DDR-Alltags pulsierte<br />

das Leben der Jugend.<br />

ISBN 978-3-96567-002-0<br />

2. Auflage, 355 Seiten, 17,20 Euro (ohne CD)<br />

Self-Publishing, bauandre@gmx.net<br />

POP PIANO SCHOOL ist eine neue, innovative Methode für<br />

Klaviereinsteiger. Dieses kompakte Lehrbuch ermöglicht<br />

angehenden Pianistinnen und Pianisten einen zeitgemäßen<br />

Start ohne klassische Umwege, angepasst an die Wünsche<br />

und Bedürfnisse der großen Mehrheit der Schülerinnen und<br />

Schüler von heute. Vor allem Jugendliche und Erwachsene<br />

haben mit POP PIANO SCHOOL endlich Das Buch gefunden,<br />

um Klavier spielen zu lernen.<br />

Wenn der Piano-Sound in Richtung Ludovico Einaudi, Yann<br />

Tiersen oder Alicia Keys gehen soll, dann ist POP PIANO<br />

SCHOOL genau richtig! Eine Auswahl bekannter Hits aus<br />

Pop, Rock und Folk neben lyrischen Stücken, coole Grooves<br />

und entspannte Lounge- und Chill-out-Sounds dieses<br />

Piano-Buchs ist so vielseitig wie die Popularmusik des 21.<br />

Jahrhunderts.<br />

Die große Vielfalt an stilistisch abwechslungsreichen und<br />

schönen Spielstücken macht POP PIANO SCHOOL zu einem<br />

einzigartigen Lehrwerk. Die professionell produzierte CD<br />

soll inspirieren und erhöht die Motivation.<br />

Von Rock & Pop bis New Classic – POP PIANO SCHOOL bietet<br />

eine große musikalische Bandbreite für Anfangs unterricht<br />

und Selbststudium. POP PIANO SCHOOL – so geht Piano<br />

heute!<br />

Alfred Music Publishing GmbH<br />

1. Edition (8. April 2020)<br />

Buch & CD, 120 Seiten, 21,95 Euro<br />

ISBN-13 : 978-3-947998-16-6<br />

Weitere Informationen: www.alfredmusic.de<br />

In POP PIANO SCHOOL lernt ihr grundlegende „Handgriffe“<br />

und Techniken für einen modernen Piano-Sound. POP PIANO<br />

SCHOOL ist in drei Teile gegliedert:<br />

• Teil 1 (S. 6 – 49) Basics (Notenlesen, Einführung in die<br />

Pop-Rhythmik, Pedal, Lagenwechsel)<br />

• Teil 2 (S. 50 – 87) Akkorde (Songbegleitung, Harmonielehre,<br />

Spiel nach Akkordsymbolen)<br />

• Teil 3 (S. 88 – 113) Solo Piano (Techniken für die linke<br />

Hand, Dynamik, musikalische Gestaltung)<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


58 PRODUKT-NEWS<br />

ANIKA NILLES<br />

PAD BOOK<br />

Fundamental-Workouts<br />

SUBDIVISION-STUDIEN, MIXED METERS, POLYRHYTHMEN<br />

UND UNABHÄNGIGKEIT DER HÄNDE<br />

Wer nicht regelmäßig am Drumset üben kann, wird sich<br />

bereits ein Drum Pad zugelegt haben. Aber ohne Drumset<br />

zu üben, ist speziell! Denn wer seine Hände nicht nur be -<br />

weglich halten, sondern am Pad auch EFFEKTIV üben möchte,<br />

für den ist Anika Nilles‘ PAD BOOK genau DAS RICHTIGE!<br />

In ihrem für sich selbst entwickelten TRAININGSSYSTEM<br />

präsentiert Anika eine Vielzahl von Optionen, WAS und WIE<br />

man am Pad am besten üben kann. Besonders gut geeignet<br />

ist das Pad, weil es im Wesentlichen auf nur EINE KLANG -<br />

QUELLE reduziert ist. So kannst du den Prozess deiner Fort -<br />

schritte hinsichtlich Stickings und Rudiments, Phrasierung<br />

und Rhythmus-Konzepten kontinuierlich verfolgen.<br />

In ihren FUNDAMENTAL-WORKOUTS widmet sich Anika auf<br />

insgesamt 280 Seiten den Themen SUBDIVISION STUDIEN,<br />

MIXED METERS, UNABHÄNGIGKEIT DER HÄNDE und POLY-<br />

RHYTHMEN. Es ergibt sich ein vollständiges System mit<br />

Triolen, 16teln, Quintolen, Sextolen und Septolen, die in<br />

einzelnen Arbeitsschritten – von sehr einfachen bis hin zu<br />

komplexen Rhythmen – aufgeschlüsselt sind. Der Auf- und<br />

Ausbau von Grundlagen, die Sensibilisierung für Time und<br />

Rhythmus sowie die zahlreichen Möglichkeiten der Er -<br />

weiterung eigener Fertigkeiten stehen im Fokus. Zusam -<br />

menstellungen von WARM-UPS geben dir eine Idee davon,<br />

wie du deine eigenen Rhythmuspatterns entwickeln kannst.<br />

Der tiefere Sinn dahinter ist, den Übungsprozess KREATIVER<br />

zu gestalten, effektiv an den eigenen Schwächen zu arbeiten,<br />

neue Themen für sich selbst zu entwickeln und bereits Ver -<br />

trautes einfach aus einer anderen Perspektive zu be trachten.<br />

Zurück am DRUMKIT wirst du feststellen, dass du dich auf<br />

spezifischere, musikalisch relevante Themen wie Sound,<br />

Orchestrierung und Dynamik konzentrieren kannst, da<br />

Hände, Körper und Geist die auf dem Pad geübten Grund -<br />

lagen bereits verinnerlicht und automatisiert haben. Eben<br />

FUNDAMENTAL!<br />

Alfred Music Publishing GmbH – 20284G (Deutsche Edition)<br />

ISBN-10 3-947998-17-1, ISBN-13 978-3-947998-17-3<br />

Format: DIN A4, Buch (280 Seiten), 21,95 Euro<br />

Weitere Informationen: www.alfredmusic.de<br />

CONNY CONRAD<br />

KRIMINALTANGO – ZWISCHEN GITARRE UND KRIPO<br />

CONNY CONRAD – der 1958 in Schöntal an der Jagst ge -<br />

borene Komponist, Gitarrenvirtuose, Multiinstrumen talist,<br />

Texter und Musikproduzent, zählt mit ca. 1 300 Komposi -<br />

tionen, über 500 Texten, 125 Tonträger ver öffentlichungen in<br />

einer Auflage von über 2,5 Millionen Exemplaren, Millionen<br />

von Radio-Airplays mit weltweiten Chartsplatzie rungen und<br />

internationalen Musikpreisen zu den erfolgreichsten und<br />

außergewöhnlichsten Künst lern unserer Zeit.<br />

Außergewöhnlich auch deshalb, weil er diese Bilanz als „Erster<br />

Kriminalhauptkommissar“ nach über 40-jähriger Dienst zeit in<br />

2018 mit in seinen, wie er sagt, „Unruhe stand“, nahm. Wie<br />

es zu diesem „Doppelleben“ kam und wie er mit dieser un -<br />

gewöhnlichen Lebenserfahrung gerade in diesen schwie -<br />

rigen, oft existenzbedrohenden Zeiten vielen Menschen und<br />

insbesondere Künstlern Lebenshilfe geben kann, beschreibt<br />

er, teilweise auch humorvoll, in dieser Biografie.<br />

Exemplare mit einer persönlichen Widmung sind per E-Mail<br />

an „coco@arcor.de“ bestellbar.<br />

Taschenbuch ISBN: 9783751976213 | E-Book ISBN: 9783752693355 | Zu bestellen: www.amazon.de<br />

CHRISTOPH HERDER<br />

PLEKTRUM BASS<br />

Alles, was du zur Plektrumtechnik<br />

wissen musst!<br />

Das Plektrumspiel gehört neben Pizzicato- und Slaptechnik<br />

zu den drei wichtigsten Spieltechniken auf dem E-Bass! In<br />

Plektrum Bass zeigt dir Autor Christoph Herder alles, was<br />

du zur Plektrumtechnik wissen musst! Im ersten Teil findest<br />

du viele hilfreiche Informationen zur Geschichte von Plek -<br />

trum, E-Bass und den bedeutendsten Plektrum bassisten.<br />

Tipps zum Kauf eines Plektrums gibt dir die kleine Waren -<br />

kunde, in der die verschiedenen Formen, Größen, Ma te ria lien,<br />

Oberflächen und Stärken vorgestellt werden, um die zentrale<br />

Frage zu beantworten: Welches Bass plektrum ist optimal<br />

für dich? Im zweiten Teil geht es in die Spielpraxis! In<br />

neun aufeinander aufbauenden Kapiteln erklärt dir Christoph<br />

alle wichtigen Plektrumtechniken wie Downstroke, Upstroke,<br />

Left Hand Muting und Palm Muting und wie du sie am<br />

besten in den unterschiedlichen rhythmischen Zusammen -<br />

hängen anwenden kannst. Natürlich werden auch die Tech -<br />

niken der Greifhand wie Hammer On, Pull Off, Dead Notes<br />

und Slides behandelt und in Bezug zur Plektrum technik<br />

gesetzt. In kleinen, gut nachvollziehbaren Schritten wirst du<br />

diese Techniken sicher erlernen und vertiefen. Damit sie<br />

aber kein Selbstzweck bleiben, findest du viele stilistisch<br />

unterschiedliche Groovebeispiele, die der In spiration für deine<br />

eigenen Ideen dienen. Ein Spielstück rundet jedes Kapitel<br />

ab und ist – neben allen Übungen und Grooves – auf der<br />

beiliegenden CD als Demo-Track (mit Bass) und Play-Along<br />

(ohne Bass) zu hören. Und als zusätzliches Bonbon: Akkord -<br />

spiel mit Strumming und Picking!<br />

Alfred Music Publishing GmbH<br />

Buch & CD – 20287G, 21,95 Euro<br />

ISBN-13: 978-3-947998-21-0<br />

Weitere Informationen: www.alfredmusic.de<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


PRODUKT-NEWS 59<br />

Ausgezeichnetes Unternehmen<br />

KÖNIG & MEYER ERHÄLT INNOVATIONSPREIS MIT TOP-100-SIEGEL<br />

Der König & Meyer GmbH & Co. KG in Wertheim wurde das<br />

TOP-100-Siegel <strong>2021</strong> verliehen. Mit dieser Auszeichnung<br />

werden besonders innovative mittelständische Unterneh -<br />

men aus ganz Deutschland geehrt. Zuvor hatte der Musik -<br />

zubehörhersteller in einem wissenschaftlichen Auswahl ver -<br />

fahren seine Innovationskraft bewiesen.<br />

Seit mehr als 25 Jahren attestiert das Siegel „TOP 100“<br />

mittelständischen Unternehmen mit Sitz in Deutschland ein<br />

hervorragendes Innovationsmanagement. Alljährlich werden<br />

je einhundert innovative Unternehmen in drei Größen-<br />

Kategorien ausgezeichnet. Damit werden vor allem „Hidden<br />

Champions“ branchenübergreifend auf einer Plattform ge -<br />

bündelt, wodurch sie erheblich an Sichtbarkeit gewinnen<br />

können. Als Mentor gibt der Wissenschaftsjournalist Ranga<br />

Yogeshwar diesem einzigen Wettbewerb seiner Art ein be -<br />

kanntes Gesicht.<br />

Unternehmen werden anhand von 120 Prüfkriterien in fünf<br />

Kategorien, die Innovationserfolg, Innovationsklima, in no vative<br />

Prozesse und Organisation, Außenorientierung/Open Inno va -<br />

tion und innovationsförderndes Top-Management um fassen,<br />

bewertet. Im Kern geht es um die Frage, ob In no va tionen das<br />

Ergebnis planvollen Vorgehens oder ein Zufalls produkt sind,<br />

also um die Wiederholbarkeit von Innovationsleistungen. Und<br />

darum, ob und wie sich die entsprechenden Lösungen am<br />

Markt durchsetzen. Besonderes Augenmerk lag dieses Mal<br />

auf der Reaktion der Unternehmen hinsichtlich der COVID-19-<br />

Pandemie.<br />

Gerade in solch plötzlich eintretenden Krisensituationen zeigt<br />

sich umso deutlicher, was Innovationskraft bewirkt. Infolge<br />

des Lockdowns des gesamten Kulturlebens brach die Nach -<br />

frage nach Veranstaltungstechnik und <strong>Musiker</strong>equipment<br />

stark ein. Als Reaktion darauf suchte König & Meyer nach<br />

neuen Möglichkeiten, konzipierte innerhalb von drei Wochen<br />

eine neue Produktlinie und brachte verschiedene Des in fek -<br />

tionsmittelständer auf den Markt.<br />

„Hier hat sich unsere Philosophie der kurzen Wege, der<br />

eigenen hohen Fertigungstiefe und der strukturierten Pro zesse<br />

bei der Produktentwicklung bewährt. Die starke Nach frage<br />

nach diesen Produkten hat uns 2020 nachhaltig geholfen,<br />

den starken Umsatzrückgang gerade bei den Produkten für<br />

Veranstaltungen und Live-Events aufzufangen. Mittlerweile<br />

ist die Produktpalette der Desinfektions mittelständer auf über<br />

30 Produkte gewachsen“, beschreibt Geschäfts füh rerin<br />

Gabriela König die firmeninterne Flexibilität.<br />

Darüber hinaus wurde die Firma vor allem für das strukturierte<br />

Innovationsmanagement und gute Innovationsklima<br />

im Unternehmen ausgezeichnet.<br />

„Bei uns sorgt eine klare Herangehensweise dafür, dass die<br />

notwendigen Schritte von der Idee bis zur Markteinführung<br />

durch ein definiertes Projektmanagement nicht jedes Mal<br />

neu überlegt werden müssen. Wir haben einen ausgewogenen<br />

Portfolio-Mix aus kurz- bis langfristigen Projekten.<br />

Fortschritte bei der Produktentwicklung werden regelmäßig<br />

kontrolliert und koordiniert. Jede Produktneuheit wird vor<br />

der Markteinführung geprüft und getestet. Wir haben<br />

Innovationsprojektteams, die sich aus Mitarbeitern verschiedener<br />

Bereiche zusammensetzen und die sich kontinuierlich<br />

austauschen. Kurze Wege und flache Hierarchien<br />

sorgen hier für Schnelligkeit bei der Umsetzung der Pro -<br />

jekte“, gewährt Geschäftsführer Heiko Wolz einen Einblick<br />

in die internen Abläufe.<br />

Bei König & Meyer bündeln sich Know-how und Kreativität:<br />

So besitzt das Unternehmen eine eigene Konstruktionsund<br />

Entwicklungsabteilung mit sieben Mitarbeitern und eigene<br />

Produktmanager als Schnittstelle zwischen Geschäfts -<br />

leitung und den technischen Abteilungen sowie Vertrieb<br />

und Marketing. Die Produktideen kommen entweder direkt<br />

von Händlern oder Endkunden, über Messen und Veranstal -<br />

tungen oder von den eigenen Mitarbeitern. Etwa dreißig<br />

Neuheiten – Innovationen und Produktverbesserungen –<br />

werden so im Jahr durchschnittlich herausgebracht.<br />

Über die Auszeichnung freut sich die Geschäftsleitung be -<br />

sonders, weil sie den bisherigen Weg, die geleistete Arbeit<br />

und die gestellten Weichen für die Zukunft gleichermaßen<br />

bestätigt. Gabriela König: „Mit innovativen Pro dukten und<br />

Ideen unterstützen wir seit Jahrzehnten den <strong>Musiker</strong> in seinem<br />

Alltag. Wir beobachten unseren Markt immer sehr genau<br />

und reagieren frühzeitig auf Trends, um wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben und als Erste neue und wegweisende Innova -<br />

tionen auf den Markt zu bringen. Eine gelebte Unternehmens -<br />

kultur, die Ideen und Verbesserungs vorschläge von<br />

Mitarbeitern aktiv fördert und unterstützt, ist dabei unerlässlich.“<br />

Die-TOP 100-Preisverleihung ist für den 26. November <strong>2021</strong><br />

im baden-württembergischen Ludwigsburg terminiert.<br />

Beide Geschäftsführer hoffen, vor Ort dabei sein zu können.<br />

Falls dies aus Pandemiegründen nach wie vor nicht<br />

möglich sein sollte, werden die Veranstalter gefordert sein,<br />

ihrerseits Innovationskraft zu beweisen.<br />

Weitere Informationen: www.k-m.de<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


60 PRODUKT-NEWS<br />

FRANK BRUNS<br />

SCHLAGZEUSPIELEN ZU SONGS<br />

Ein Praxisbuch für Einsteiger und Fortgeschrittene über Drumming in Rock & Pop<br />

Frank Bruns, Jahrgang 1971, studierte Schlagzeug<br />

am Konservatorium Maastricht und am Drummers<br />

Collective in New York. Als freischaffender <strong>Musiker</strong><br />

und Instrumentalpädagoge betreut er zahlreiche Pro -<br />

jekte. Neben der Leitung seiner eigenen Drumschool<br />

spielt er in verschiedenen Bands aus dem Jazz- und<br />

Popbereich und nahm an TV-, CD- und Rundfunk -<br />

produktionen in Deutschland und den Niederlanden<br />

teil.<br />

Im LEU-Verlag sind neben „Schlagzeug Spielen zu<br />

Songs“ auch die „Lehrwerke Schlagzeug Lernen“,<br />

„Schlag zeug Spielen“, das „Practice Pad Workbook“<br />

und „41 Drum Duets“ erschienen.<br />

„Schlagzeug spielen zu Songs“ ist ein spannendes Buch,<br />

das einen etwas „anderen“ Weg geht als die meisten Lehr -<br />

bücher. Der Zusammenhang zwischen der Musik / dem Song<br />

und dem Instrument wird selten so deutlich und so intensiv<br />

bearbeitet wie hier.<br />

Mit diesem Ansatz füllt Frank Bruns eine Lücke im Bereich<br />

der Lehrbücher. Bei aller Technik, Koordination und Inde -<br />

pendence: Im Kern geht es beim Trommeln immer um Musik<br />

und um Gefühle. Wir wollen unsere Zuhörer*innen mit unserer<br />

Musik und unserem Drumming berühren.<br />

„Schlagzeug spielen zu Songs“ animiert uns dazu, Musik<br />

intensiver zu hören und dabei den Focus auf das Schlag -<br />

zeug zu richten. Wir lernen die Grooves berühmter<br />

Songs kennen und wir bekommen Hilfe beim Verstehen<br />

und beim Nachspielen dieser Grooves.<br />

Mit viel Akribie und Gespür für den Zeitgeist hat Frank<br />

Bruns dieses Lehrbuch kreiert, das die Drummerszene im<br />

deutschsprachigen Raum bereichern wird. Schlagzeug -<br />

lehrer*innen und ihre Schüler*innen, Autodidakten und<br />

Hobby drummer werden von diesem Buch profitieren und<br />

sie werden Spaß damit haben.<br />

Dieses Lehrbuch möchte dich motivieren, Musik zu hören<br />

und sie am Schlagzeug zu begleiten. Es verbindet Übun -<br />

gen, Rhythmen und Drumfills mit den dazu passenden<br />

Songs. Es soll dich auch ermutigen, Musik selbst zu gestalten,<br />

mit deinem eigenen Stil, in deiner dir eigenen Art. In<br />

der heutigen Zeit ist der Zugang zu Musik dank der Musik-<br />

Streaming-Dienste fast grenzenlos. Wir <strong>Musiker</strong> sehen diese<br />

Entwicklung zwar durchaus kritisch, aber das soll nicht<br />

Thema dieses Buchs sein. Für dich als lernenden Schlag -<br />

zeuger ist es einfacher denn je, Musik zu hören, zu entde -<br />

cken und sie somit auch am Schlagzeug zu begleiten.<br />

Egal welcher Stil, egal welches Jahrzehnt – mit einem Abo<br />

bei einem Streaming-Dienst steht dir fast die gesamte<br />

Musik bibliothek zur Verfügung. Alternativ kannst du dir<br />

auch Songs per Download oder ganze Alben als CD kaufen.<br />

Ein Mix hieraus ist in der heutigen Zeit sicherlich sinnvoll. In<br />

deinem und im Interesse der Künstler sollte aber immer der<br />

Gedanke sein, dass Musik niemals kostenlos sein darf. Es<br />

handelt sich hierbei um urheberrechtlich geschütztes<br />

Material, in das die Künstler viel Arbeit, Leidenschaft,<br />

Kreati vität und Geld investiert haben.<br />

Dieses Buch enthält eine Vielzahl von kurzen Informationen,<br />

Vorschlägen und Stichpunkten zu vielen verschiedenen<br />

Songs. Diese kurzen Vorschläge sollen dich inspirieren, das<br />

jeweilige Lied mit möglichst einfachen Mitteln zu begleiten<br />

und es mit eigenen Ideen zu ergänzen. Es bietet dir die<br />

Starthilfe, den ersten Schritt, mit dem du viele neue Songs<br />

und Stilrichtungen entdecken kannst.<br />

FÜR WEN IST DIESES BUCH GEEIGNET?<br />

• für Einsteiger (mit Schlagzeugunterricht) als ergänzendes<br />

Lehrbuch<br />

• für Fortgeschrittene (mit Schlagzeugunterricht) als<br />

ergänzendes Lehrbuch<br />

• zum Selbststudium mit entsprechenden Vorkenntnissen<br />

im Notenlesen<br />

WAS SIND DIE LERNZIELE DIESES BUCHS?<br />

• Rhythmen und Drumfills als mehrtaktige Phrase spielen<br />

können<br />

• improvisieren (Drumfills) und gestalten (Songs) können,<br />

songdienlich spielen<br />

• mehr Musik hören (und das aufmerksam)<br />

• Schlagzeugerpersönlichkeiten und ihre Grooves kennen -<br />

lernen<br />

• Songs begleiten und Spaß haben<br />

• neue Musikstile entdecken<br />

ISBN 978-3-89775-187-3<br />

172 Seiten, 24,90 Euro<br />

FOLGENDE LEHRBÜCHER SIND AKTUELL<br />

IM FACHHANDEL ERHÄLTLICH:<br />

41 Drum Duets – ISBN 978-3-89775-152-1<br />

Schlagzeug Lernen – ISBN 978-3-89775-135-4<br />

(3. Auflage ab 12/2020)<br />

Schlagzeug Spielen – ISBN 978-3897751743<br />

Alle Bücher sind im LEU-Verlag erschienen.<br />

Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


PRODUKT-NEWS 61<br />

VS-R265 – 4K/UHD-STREAMER UND -RECORDER VON TASCAM<br />

VS-R265 und VS-R264 können Audio-/Videomaterial<br />

gleich zeitig und in 4K/UHD- bzw. Full-HD-Auflösung kodieren,<br />

streamen (AV over IP), aufnehmen und dekodieren und<br />

unterstützen die Codecs H.265/HEVC beziehungsweise H.264.<br />

Sie erlauben die Übertragung über Firmen netz werke und<br />

WANs sowie das Live-Streaming ins Internet. Zudem können<br />

sie Aufnahmen automatisch per FTP in einen Netz werk -<br />

speicher oder in die Cloud hochladen. Dank Ver wen dung offener<br />

Streaming-Formate und -Protokolle versteht sich die VS-<br />

R-Serie mit Content Delivery Networks (CDNs) und Live-<br />

Plattformen im Internet wie YouTube, Wowza, Ustream, AWS<br />

Elemental MediaLive, AWS CloudFront und anderen.<br />

Mit Power-over-Ethernet oder 12-Volt-Stromversorgung,<br />

HDMI-Ein- und -Ausgang mit Embedding und De-Em bed ding<br />

des Audiosignals sind die Geräte vielseitig einsetzbar. Darüber<br />

hinaus unterstützen sie die Steuerung per RESTful API und<br />

lassen sich so optimal mit Automatisierungs- und Steue rungs -<br />

systemen verknüpfen. Während vergleichbare Produkte entweder<br />

keine professionellen Audiopegel oder -an schlüsse<br />

bieten, nicht aufzeichnen oder nicht zeitgleich enkodieren<br />

und dekodieren können, bietet die VS-R-Serie von Tascam<br />

symmetrische Audioein- und -ausgänge über Euroblock-<br />

Verbinder mit konfigurierbarem Bezugspegel. Damit sind<br />

sie vollständig kompatibel mit professionellen Audio -<br />

systemen. Unsymmetrische Klinkenausgänge für die Ver bin -<br />

dung mit Unterhaltungselektronik sind ebenfalls vorhanden.<br />

Der bidirektionale AV-Betrieb, das Live-Online-Streaming<br />

und die sichere Aufnahme auf SD-Karten mit dem späteren<br />

Hochladen auf eine Website sind ideale Voraussetzungen<br />

für die Live-Übertragung, Bereitstellung und Archivierung<br />

von Vorträgen, Regierungssitzungen, Vorstands präsen ta -<br />

tionen, Konzerten und Ansprachen, oder für Verbin dungen<br />

zwischen mehreren Räumen oder Veranstaltungsorten. Mit<br />

nur einer Höheneinheit bei halber Standardbreite passen<br />

zwei Geräte nebeneinander ins Rack. Sie lassen sich aber<br />

auch einfach auf dem Tisch aufstellen oder mit der beiliegenden<br />

Halterung unter ein Bord schrauben.<br />

• Live-Streaming für Unternehmens-Mitteilungen oder<br />

-Geschäftsberichte an Mitarbeiter oder Aktionäre<br />

• Ideal für Online-Schulungen oder die Aufzeichnung von<br />

Vorträgen<br />

• Live-Streaming von Musikkonzerten<br />

• Live-Streaming für mehr Transparenz in politischen<br />

Prozessen<br />

• Live-Streaming zu mehreren Anzeigen in Lobbys von<br />

Unternehmen oder Konferenzzentren<br />

TASCAM STELLT MIT SEINER US-HR-SERIE HOCHAUFLÖSENDE<br />

USB-AUDIOINTERFACES VOR<br />

Tascam präsentiert eine neue Serie hochauflösender USB-<br />

Audiointerfaces. Die drei Modelle – US-1x2HR, US-2x2HR<br />

und US-4x4HR – bieten eine Audioauflösung von 24 Bit bei<br />

Abtastraten bis 192 kHz, einen sehr hohen Rausch ab stand,<br />

extrem niedrige Latenzen dank Puffergrößen ab vier Samples,<br />

Ultra-HDDA-Mikrofonvorverstärker für überragende Klang -<br />

quali tät und ein umfassendes Softwarepaket. Laut Tascam<br />

sind die auf Benutzerfreundlichkeit und Flexi bilität ausgelegten<br />

Interfaces eine gute Wahl für jeden anspruchsvollen<br />

Tonschaffenden, von Einsteigern in die Auf nahmetechnik über<br />

Projektstudio-Betreiber bis hin zu Pod cast- und Webcast-<br />

Producern.<br />

Für das Live-Streaming von Musik-Sessions, Spielen oder<br />

ähnlichen Sendungen über das Internet mit einem Windows-,<br />

Mac-, iOS- oder iPadOS-Gerät verfügen alle Modelle über<br />

eine Mono-/Stereo-umschaltbare Loopback-Funktion und<br />

unterstützen OBS Studio und andere Streaming-Software.<br />

Jedes der Interfaces kommt mit Steinberg Cubase LE (einschließlich<br />

Cubasis LE3) für Aufnahme und Produktion,<br />

IK Multimedia Sample Tank SE 4 mit einer umfangreichen<br />

30-Gigabyte-Klangbibliothek und einer kostenlosen 3-<br />

Monats-Lizenz für Auto-Tune Unlimited von Antares.<br />

Das kleinste Mitglied der Serie, das US-1x2HR, ist ideal für<br />

Solisten geeignet. Es verfügt über einen XLR-Mikro fon ein -<br />

gang, einen Instrumenten-/Line-Eingang über Klinke (beide<br />

umschaltbar auf Line-Eingänge über Cinch-Anschlüsse)<br />

und zwei Cinch-Ausgänge.<br />

Das US-2x2HR ist eine gute Wahl für Musikproduktion,<br />

Podcast und Live-Streaming. Es bietet zwei umschaltbare<br />

Mikrofon-/Line-/Instrumenteneingänge und zwei<br />

symmetrische Line-Ausgänge sowie MIDI-Eingang und<br />

-Aus gang, um Keyboards, Drumcomputer und andere<br />

MIDI-Geräte in die Produktionsumgebung einzubinden.<br />

Als ideale Lösung für den Aufbau einer anspruchsvollen<br />

Musikproduktionsumgebung bietet das US-4x4HR vier<br />

XLR-Mikrofoneingänge, vier symmetrische Line-Eingänge<br />

über Klinkenbuchsen (von denen zwei auch für In stru -<br />

mente verwendet werden können), vier symmetrische<br />

Line-Ausgänge, MIDI-E/A und zwei Kopfhörer anschlüsse.<br />

Tascam betont, dass sich alle Modelle der US-HR-Serie<br />

aufgrund ihrer hervorragenden Klangeigenschaften auch<br />

hervorragend als hochwertige Standalone-Vorverstärker<br />

ein setzen lassen.<br />

TASCAM VIDEO-STREAMER<br />

KÖNNEN JETZT DREI<br />

RTMP-STREAMS GLEICHZEITIG<br />

SENDEN<br />

Mit der neuen Firmware v1.1 erhöht sich die Gesamtzahl<br />

der Videostreams, die ein VS-R264 oder VS-R265 gleichzeitig<br />

liefern kann, auf acht: 3 × RTMP/RTMPS, 1 × RTSP,<br />

1 × HLS, 2 × RTP/UDP-Unicast und 1 × RTP/UDP-Multi -<br />

cast. Ein VS-R kann das Material auch gleichzeitig auf SD-<br />

Karten oder USB-Speichermedien aufzeichnen und aufgezeichnete<br />

Dateien automatisch per FTP hochladen. Darüber<br />

hinaus kann der Dekoder des VS-R – ebenfalls zur gleichen<br />

Zeit – einen Stream in einem von mehreren Formaten<br />

empfangen und das dekodierte Signal über HDMI an einen<br />

Bildschirm beziehungsweise über symmetrische und<br />

unsymmetrische Ausgänge an eine Tonanlage übergeben.<br />

Weitere Informationen: www.tascam.de<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


62 PRODUKT-NEWS<br />

FAME BAPHOMET II 20TH ANNIVERSARY SILVER & GOLD – JETZT ERHÄLTLICH!<br />

Zum 20. Jubiläum der Marke Fame stellt die Manufaktur für Gitarren und Bässe zwei besonders edle, jedoch streng limitierte Aus führungen<br />

des beliebten Fame Baphomet II Bass vor<br />

Der schlank designte E-Bass erhält im Rah -<br />

men der Geburtstags-Sonderserie edle Fi -<br />

ni shes in Antique Gold oder künstlich gealtertem<br />

Antique Silver, welche in sorgsamer<br />

Hand arbeit aufgetragen werden. Natürlich<br />

kommen im Rahmen der Sonderserie klassische<br />

Baphomet-Features in Form zweier<br />

aktiver MEC Single Coils mit aktiver 2-Band-<br />

Klangregelung, hochwertiger Hardware von<br />

WSC und Schaller und selektierter Ton -<br />

hölzer wie Esche, Mahagoni und Ahorn zum<br />

Einsatz.<br />

Der Fame Baphomet II 20th Anniversary ist<br />

wahlweise im Antique Silver oder Antique<br />

Gold Finish und jeweils als 4- und 5-saitige<br />

Ausführung erhältlich. Doch Fans sollten<br />

besser schnell handeln und vorbestellen,<br />

denn die Anniversary-Serie ist insgesamt<br />

nur auf 10 Stück limitiert!<br />

Der Fame Baphomet II 20th Anniversary<br />

Antique Gold/Silver ist ein handgemachter<br />

Nobelbass, der zum 20-jährigen Bestehen<br />

der Marke Fame mit einem limitierten,<br />

künstlich gealterten Gold-/Silver-Finish versehen<br />

ist. Der mit einer extrem schicken<br />

Holz auswahl und optimalen Spiel eigen schaf -<br />

ten versehene E-Bass bietet das bekannt<br />

vielseitige Baphomet-Klangbild für attackreiche<br />

Slaps und breit aufgestellte Metal-<br />

Sounds. Dementsprechend verfügt der<br />

Fame Baphomet über einen leicht gewölbten<br />

Korpus aus Esche und einen sechsfach<br />

geschraubten Hals aus Ahorn und Mahagoni,<br />

dessen flaches „D“-Profil bequem in der<br />

Hand liegt. Zwei aktive MEC Jazz Single-<br />

Coil-Pickups und eine aktive 2-Band-Klang -<br />

regelung aus gleichem Haus sorgen darüber<br />

hinaus für ein vielseitiges Klangspektrum,<br />

das mit hoher Durchsetzungskraft jedes<br />

Genre gekonnt abdeckt. Auch Hardwareseitig<br />

zeigt sich der Fame Baphomet II 20th<br />

Anniversary mit einer WSC-SI4-Brücke und<br />

präzisen WSC-JB15-Mechaniken bestens<br />

ausgestattet.<br />

ERSTKLASSIGE HÖLZER UND<br />

HOHER SPIELKOMFORT<br />

Für die Konstruktion der Bassgitarre kommen<br />

ausschließlich handselektierte Hölzer<br />

zum Einsatz, die optimale Klang- und Spiel -<br />

eigenschaften garantieren. Dementsprechend<br />

unterstützt der Korpus aus leichter Esche<br />

einen druckvollen Sound, während die sanfte<br />

Wölbung eine bequeme Anlage an den<br />

Spieler garantiert. Der fünfteilige Hals aus<br />

Ahorn mit Trennfurnieren aus Mahagoni ist<br />

für eine besonders stabile Verbindung sechs -<br />

fach verschraubt und bietet mit schlankem<br />

„D“-Profil beste Spieleigenschaften über alle<br />

24 Bünde des Ebenholz-Griffbretts.<br />

FAME BAPHOMET II<br />

MIT UNVERWÜSTLICHER HARDWARE<br />

Nicht zuletzt ist der Fame Baphomet II 4<br />

20th Anniversary Antique Gold mit unverwüstlicher<br />

Hardware ausgestattet, die mit<br />

uneingeschränkter Funktionalität eine lang<br />

anhaltende Spielfreude garantiert. Dem -<br />

entsprechend unterstützt die massive WSC-<br />

SI4/5-Bassbrücke auf dem Korpus die<br />

gleichmäßige Klangentfaltung, wobei vier<br />

individuelle Saitenreiter eine optimale<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


PRODUKT-NEWS 63<br />

Der Fame Baphomet II 4/5<br />

20th Anniversary im Überblick:<br />

• 4-/5-String E-Bass, gefertigt in Danzig<br />

• Limitierte Jubiläumsedition<br />

zum 20-jährigen Bestehen der Marke Fame<br />

• Korpus aus Esche<br />

• Leichte Korpuswölbung für eine bequeme<br />

Anlage an den Körper<br />

• Sechsfach geschraubter, fünfteiliger Ahorn-<br />

Mahagoni-Hals<br />

• Griffbrett aus Ebenholz mit<br />

20th-Anniversary-Inlay<br />

• „D“-Halsprofil<br />

• Zwei aktive MEC Jazz Single-Coil-Pickups<br />

• Aktive MEC-BEC2-2-Band Klangregelung<br />

• WSC-JB15-Bassmechaniken<br />

• WSC-SI4/5-Bassbrücke<br />

• Schaller S-Locks<br />

Einstellung von Intonation und Saitenlage<br />

sicherstellen. An der Kopfplatte sorgen darüber<br />

hinaus vier/fünf gekapselte WSC-JB15-<br />

Mechaniken für ein akkurates und stabiles<br />

Tuning des Vier saiters/Fünfsaiters.<br />

MEC PICKUPS UND ELEKTRONIK<br />

FÜR HOCHKARÄTIGE SOUNDS<br />

Die elektrische Tonwandlung des Baphomet<br />

II Antique Gold/Silver übernehmen zwei aktive<br />

MEC Jazz Single-Coils. Ausgestattet mit<br />

Keramikmagneten, überzeugen die Ton ab -<br />

nehmer mit einem besonders transparenten<br />

Klangbild, das eine hohe Durchset zungs -<br />

kraft mit Allround-Fähigkeiten für nahezu<br />

jede Musikrichtung verbindet. Neben den<br />

Volume- und Balance-Reglern bietet der<br />

Baphomet II E-Bass außerdem eine aktive<br />

MEC-BEC2-2-Band-Klangregelung. Mit<br />

Höhen- und Bassregler auf einem Doppel-<br />

Potiermöglicht der Equalizer ein präzises<br />

Anpassen des Sounds, wobei die musikalische<br />

Abstim mung auch bei extremen Ein -<br />

stellungen erstklassige Klangerlebnisse<br />

garantiert.<br />

Weitere Infos: www.musicstore.de<br />

1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN


64 PRODUKT-NEWS<br />

OLI RUBOW<br />

ECHODRUMS<br />

Anders trommeln dank Strom und Effekten<br />

NELLIE HILL & ARTHUR HULL<br />

HANDBUCH DER<br />

DRUM CIRCLE FACILITATION<br />

Vor über 30 Jahren hat Arthur Hull die Drum-Circle-Methode<br />

entwickelt. Sie ist eine Methode zur Improvisation. Es werden<br />

weder Rhythmen vorgegeben noch wird Technik geübt.<br />

Im Unter schied zu Trommelkursen bringt der*die Moderator*in<br />

kein faktisches Wissen in die Gruppe ein. Im Gegenteil:<br />

Vorhandenes Potenzial wird aus den Teilnehmenden hervorgeholt<br />

und im gemeinsamen Spiel genutzt, es geht nur<br />

um den Spaß am Musizieren. Großer Vorteil ist, dass alle<br />

Menschen teilnehmen können: sowohl diejenigen, die über<br />

große musikalische Erfahrung verfügen, als auch alle anderen,<br />

selbst wenn sie noch nie ein Instrument gespielt haben.<br />

Drum Circles werden in allen denkbaren Situationen eingesetzt,<br />

in denen Gruppendynamik und Persönlichkeits ent -<br />

wick lung eine Rolle spielen.<br />

Dieses Buch ist für alle, die rhythmusbasierte Events moderieren<br />

möchten, egal ob neu eingestiegen, schon länger dabei<br />

oder ausgebildete „Village Music Circle Playshop“-Absol -<br />

ven ten.<br />

Es soll dabei helfen, jeder Situation gerecht zu werden, von<br />

öffentlichen Drum Circles über die Arbeit mit Kindern,<br />

Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder Senioren bis<br />

hin zu Teambuilding-Maßnahmen und begleitet von der<br />

ersten Kontaktaufnahme über die Auftragsklärung bis zur<br />

praktischen Ausführung:<br />

Die grundlegenden Struktur eines erfolgreichen Drum Circles,<br />

vom Drum Call bis zum vollendeten Abschluss. Zusätzlich<br />

gibt es immer wieder Reflektions-Fragen, Platz für eigene<br />

Notizen sowie jede Menge Referenzmaterialien, Konzepte der<br />

Drum-Circle-Moderation, Arthurs Dreiheiten (Triplicities),<br />

Beispiele für einen Vertrag uvm.<br />

Im Anhang: Tagebuch über Events, Notizen zu Ideen und<br />

Lernerfahrungen.<br />

Leu-Verlag, ISBN-13 : 978-3897751804, 100 Seiten<br />

Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />

Am Anfang war die Echokammer: ein langer Gang und zwei<br />

weit voneinander entfernte Mikrofone. Längst ist der Echo -<br />

effekt als transportables Gerät verfügbar. Du brauchst nur<br />

ein Mikro, Kabel und Delaypedal, um einen neuen Kosmos<br />

an Sounds und Pattern anzuzapfen.<br />

Jenseits der Bedienungsanleitung zu operieren ist ein wesent -<br />

licher Bestandteil der elektronischen Musikkultur – man<br />

denke beispielsweise an Tapeloops der Musique concrète und<br />

scratchende DJs im Hip-Hop, an Dub-Versionen oder an<br />

experimentierfreudige Schlafzimmerproduzenten. Folge richtig<br />

begrüßte Oli Rubow zur Jahrtausendwende ein Echo gerät<br />

nebst Mikrofon und Kabeln auf seinem Schlagzeugteppich.<br />

In diesem Buch erklärt er, wie einfach sich das Effektgerät<br />

beim Trommeln integrieren lässt. Er bricht eine Lanze für<br />

die Vielfalt dieser untypischen Kombination, die sowohl das<br />

Klangspektrum als auch den Rhythmuswortschatz des Schlag -<br />

zeugers bereichert. Darüber hinaus gibt es musikgeschichtliche<br />

Vorbilder quer durch den Genre-Garten, Anekdoten, eine<br />

verlinkte Musiksammlung sowie viele praktische Übungen.<br />

Die Gitarristen haben es längst vorgemacht: einfach Klinken -<br />

stecker rein und los.<br />

• Das Delay Pedal als weiteres „Add On“<br />

• Vom Studioproduktionsmittel auf die Bühne<br />

• Echo zur Erweiterung des Klangspektrums<br />

• Echo zur Erweiterung des Groove-Repertoires<br />

• 250 Tonträgerbeispiele aus der Musikgeschichte<br />

SIMON MADAUS<br />

GET INTO THE GROOVE<br />

Trommeln mit Kindern im Vorschulalter<br />

ab 4 Jahren<br />

Trommeln und Rhythmen aus verschiedenen Ländern<br />

faszinieren alle Menschen gleichermaßen. Seit Urzeiten<br />

begleiten Menschen sich bei Ritualen auf Trommeln<br />

und Flöten! Kleine Kinder fangen plötzlich an zu tanzen<br />

und in die Hände zu klatschen, wenn Musik erklingt.<br />

Trommeln ist ein Kulturgut, das es zu erhalten gilt.<br />

Dieses Buch richtet sich an alle interessierten Eltern,<br />

• Legendäre Pioniere<br />

• Futuristische Echodrummer und Beat-Visionäre<br />

• Geschichte des Delay FX, Übersicht der Gerätschaften<br />

• Kreative Ansätze und Möglichkeiten<br />

• Delay für Dich und Mitmusiker<br />

• Die Computer-DAW als Effektgerät<br />

Viele praktische Übungen. Begleitende Website mit Video -<br />

links.<br />

Leu-Verlag, ISBN-13 : 978-3897751842 , 112 Seiten<br />

Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />

Pädagog*innen und Erzieher*innen. Ich möchte Mut<br />

machen, den „Groove“ selbst zu entdecken und an die<br />

„Kleinen“ weiterzugeben! Man hört oft: „Ich kann keine<br />

Noten lesen. Also kann ich meinem Kind auch nicht das<br />

Trommeln beibringen!“ Falsch: Um mit diesem Buch zu<br />

arbeiten, braucht man keinerlei Notenkenntnisse. Die<br />

Noten werden im Verlauf des Buches „von alleine gelernt“.<br />

Die Kinder brauchen keine Vorerfahrung. Es spielt auch<br />

keine Rolle, ob mit einem Kind oder einer Gruppe von<br />

Kindern getrommelt wird. In Kindergärten, Kindertages -<br />

stätten und Schulen habe ich immer wieder erfahren,<br />

dass Erzieher*innen und Lehrer*innen gerne mit Kindern<br />

trommeln würden. Sie wissen nur nicht, wie sie vorgehen<br />

sollen, weil sie selbst keine Trommel- Expert*innen<br />

sind. An diesem Punkt setzt dieses Buch an. Kinder und<br />

Erwachsene lernen beide durch dieses Buch die Grund -<br />

lagen des Trommelns.<br />

Leu-Verlag, Taschenbuch – Hörbuch<br />

40 Seiten DIN A4, geheftet Rhythmusmuster,<br />

Trommelanleitungen, Lieder, Zeichnungen.<br />

ISBN-13 : 978-3897751866<br />

Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


PRODUKT-NEWS 65<br />

TASCAM, EINER DER FÜHRENDEN ANBIETER VON AUDIOPRODUKTEN<br />

FÜR MUSIKER, TONTECHNIKER, BROADCAST-PROFIS UND AV-SYSTEMINTEGRATOREN,<br />

FEIERT IM JAHR <strong>2021</strong> SEIN 50-JÄHRIGES FIRMENJUBILÄUM<br />

!<br />

Der Hersteller, den man zu Recht als Erfinder des revolutionären<br />

Heimstudios bezeichnen kann, hat mit seinen Pro -<br />

dukten die Art und Weise, wie Menschen Musik und Sound<br />

machen, unwiderruflich beeinflusst. Vom 4-Spur-Porta studio<br />

über den mit dem Emmy Award ausgezeichneten digitalen<br />

Mehrspurrecorder DA-88 bis hin zu den Recording-Misch -<br />

pulten der Model-Serie und darüber hinaus hat Tascam die<br />

Tonproduktion auf allen Ebenen neu definiert – vom Heim -<br />

anwender bis hin zu High-End-Produktionsstudios und führenden<br />

Installationen in aller Welt.<br />

Die Geschichte von Tascam, der professionellen Audiosparte<br />

der TEAC Corporation, reicht bis in die späten 60er-Jahre<br />

zurück, als die Brüder Tani – beide Ingenieure – und Dr. Abe,<br />

ein leitender Ingenieur bei TEAC, eine spezielle Forschungsund<br />

Entwicklungsgruppe namens TASC (TEAC Audio<br />

Systems Corp.) gründeten, um Möglichkeiten zu erforschen,<br />

die Aufnahmetechnologie von TEAC für <strong>Musiker</strong> und<br />

Aufnahmestudios nutzbar zu machen.<br />

1971 entstand die Firma Tascam (TASC AMerica Corp.) mit<br />

dem Ziel, die TASC-Produkte in den USA zu vertreiben und<br />

weitere Marktforschung zu betreiben. 1974 wurde das Unter -<br />

nehmen dann von der schnell wachsenden Vertriebs ge -<br />

sellschaft TEAC Corp. of America übernommen, und Tascam<br />

wurde der offizielle Markenname aller TEAC-Aufnahme pro -<br />

dukte, die speziell für <strong>Musiker</strong> und Aufnahmestudios be stimmt<br />

waren.<br />

Der Name Tascam hat eine traditionsreiche Geschichte –<br />

sowohl in Bezug auf die technischen Errungenschaften des<br />

Unternehmens als auch auf die Künstler und Ingenieure, die<br />

Tascam-Produkte eingesetzt haben. Beispielsweise das<br />

Tascam 80-8: Das Halbzoll-Spulenbandgerät mit acht Ton -<br />

spuren diente zur Aufnahme der Stimmen von R2-D2 und C-<br />

3PO bei den Dreharbeiten zum ersten Star-Wars-Film „Eine<br />

neue Hoffnung“ (Originaltitel: A New Hope) im Jahr 1977.<br />

Ebenso bemerkenswert ist, dass der Vater der Sängerin,<br />

Songwriterin und Schauspielerin Lady Gaga ihr ein Porta -<br />

studio schenkte, als sie etwa elf Jahre alt war. Über dieses<br />

Geschenk sagt sie: „Ich konnte mich einfach ans Klavier<br />

setzen, ein Mikro anschließen und selbst aufnehmen. Das<br />

ist wahrscheinlich das beste Geschenk, das mein Vater mir<br />

je gemacht hat.“<br />

In ähnlicher Weise leitete die Rocklegende Bruce Springsteen<br />

mit Tascam eine Revolution des Homerecording ein: Mit der<br />

Hilfe seines Freundes und Gitarrentechnikers Mike Batlan<br />

nahm „The Boss“ mit einem Portastudio 144 das Album<br />

„Nebraska“ aus dem Jahr 1982 auf. Über die Jahre haben<br />

unzählige weitere Künstler ihre Karriere mit Tascam-Pro -<br />

dukten vorangetrieben, darunter die Rockkünstler Tommy<br />

Bolan und Doyle Wolfgang von Frankenstein, der Video filmer<br />

Chris Beals und der Produzent, Künstler und Techniker KC<br />

Porter, um nur einige zu nennen. Tascam-Produkte stecken<br />

buchstäblich in Zehntausenden von Aufnahmen und in Hun -<br />

derten von Gold- und Platin-Schallplatten.<br />

Im Laufe des Jahres <strong>2021</strong> können sich Tascam-Anwender<br />

und -Interessenten auf viel Neues freuen. Es sind verschiedene<br />

Aktionen geplant, bei denen Musikbegeisterte ihr<br />

Equipment erweitern können. Und natürlich wird Tascam<br />

im Jahr <strong>2021</strong> und darüber hinaus neue Produkte vorstellen,<br />

die ein breites Spektrum an Anwendungen abdecken.<br />

Abschließend noch ein Gruß von allen Mitarbeitern bei<br />

Tascam an die ständig wachsende Nutzergemeinde, verbunden<br />

mit einem herzlichen „Dankeschön!“.<br />

tascam.jp/int/special/tascam_50th<br />

+++ MUSIKER +++ KLEINANZEIGENMARKT +++ MUSIKER +++ KLEINANZEIGENMARKT +++<br />

Mein Text soll unter folgender<br />

Rubrik erscheinen:<br />

q Verkaufe<br />

q Diverses<br />

q Stars & Stripes<br />

q <strong>Musiker</strong> sucht <strong>Musiker</strong><br />

q Suche<br />

q privat q gewerblich<br />

Die ersten 4 Zeilen sind gratis, jede<br />

weitere angefangene Zeile kostet:<br />

0 für DRMV-Mitglieder: 1,50 €/<br />

gewerblich 2,50 €/Zeile<br />

0 für Nichtmitglieder: 2,50 €/<br />

gewerblich 5,– €/Zeile<br />

0 Chiffre-Anzeigen: 2,50 € extra!<br />

Bitte nur noch per Barzahlung<br />

(Scheck oder Bargeld)!<br />

Mitglieder<br />

Nichtmitglieder<br />

1,5/2,5 2,5/5,–<br />

3,–/5,– 5,–/10,–<br />

4,5/7,5 7,5/15,–<br />

6,–/10,–10,–/20,–<br />

Coupon einsenden an:<br />

Redaktion <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Betr. Kleinanzeigen<br />

Kolberger Straße 30 • 21339 Lüneburg<br />

Name: Mitglieds-Nr.:<br />

Straße:<br />

PLZ/Ort: Telefon:<br />

Bankverbindung:<br />

E-Mail-Adresse:<br />

4/2007 musiker MAGAZIN<br />

!


66 KLEINANZEIGEN<br />

SUCHE<br />

Suche professionellen Texter für<br />

ausdrucksvolle deutsche Latin-<br />

Kompositionen:<br />

Erfahrene Latin-Pop-Sängerin sucht<br />

für ein neues Projekt / für eine<br />

Produktion die passenden Worte,<br />

den sanft sinnlichen und originellen<br />

Texter. Vielleicht hast du in der<br />

Corona-Krise genau dafür Zeit, das<br />

würde mich freuen. Ich kann dir<br />

Musik senden und habe zu meinen<br />

neuen Kompositionen auch schon<br />

ein paar grobe Textvorstellungen.<br />

Die Musik ist schön entspannt, hat<br />

Sommerstimmung und gleichzeitig<br />

etwas Saudade (Sehnsucht) .<br />

Gut wäre, wenn ich im Vorfeld von<br />

dir etwas lesen dürfte. Bitte sende<br />

deine Kurzbewerbung und eine<br />

Preisspanne an folgende Mail:<br />

Katrin7Schmidt@yahoo.de<br />

Agent*in gesucht von<br />

Soundtrackcomposerin &<br />

Sängerin. Für die Vermarktung<br />

meiner Kompositionen und zum<br />

Booking fantasievoller Workshops<br />

suche ich dringend helfende Hände!<br />

Die Details würde ich gern<br />

telefonisch besprechen.<br />

Kontakt: 0178 / 1865099<br />

Katrin7Schmidt@yahoo.de<br />

Sängerin sucht Promoter für neue<br />

CD: www.alexandralomkina.de<br />

Online-Coaching deutschland-/<br />

weltweit!<br />

Gesangsunterricht für<br />

authentischen Stimmsound & echte<br />

Bühnenpräsenz:<br />

Online, unkompliziert, von zu<br />

Hause aus und komplett<br />

ortsunabhängig immer deinen<br />

Coach an deiner Seite haben!<br />

Mehr auf meiner Homepage:<br />

www.bianca-harrison.com<br />

oder telefonisch<br />

Tel. 0177 343 1318<br />

RECHTSANWALT<br />

WOLFGANG KRÜGER<br />

Wir beraten Sie in allen Fragen mit Bezug zur<br />

Musik- und Veranstaltungsbranche:<br />

GEMA, GVL, Umsatzsteuer, Namensrecht,<br />

Vertragsrecht, Markenrecht etc.<br />

Weg beim Jäger 75 | 22453 Hamburg | Fon. 04057008781<br />

wolfgangkrueger44@googlemail.com<br />

Seit 2017 – heute werden<br />

meine Texte jährlich in<br />

Folge platziert:<br />

Vier x Platz 1<br />

Zwei x Platz 2<br />

+++ANZEIGENINDEX+++<br />

Für Songtext-Verwerter fertige ich unverbindlich<br />

Auftragsarbeiten an! Mein Fundus an fertigen<br />

Texten bietet zudem eine große Auswahl!<br />

für jedes Genre by Andreas A. Sutte<br />

+49-(0)171 - 49 66 11 7, sutter@was.de, www.was.de<br />

DIVERSE<br />

Andys neues Konzeptalbum<br />

Beautifully Broken mit 13 Songs<br />

zum Thema Verletzlichkeit und vielen<br />

poetischen Texten dazu als<br />

Buch-CD für 15 € ab sofort lieferbar.<br />

Unser Gästehaus<br />

www.casa-cara.net ist offen für<br />

Pilger, Muße Suchende und Leute,<br />

die sich kreativ inspirieren lassen<br />

wollen!<br />

Andy Lang<br />

Celtic music & songpoetry<br />

Bahnhofstr. 1, 95482 Gefrees<br />

09254 326716, info@andy-lang.de<br />

www.andy-lang.de<br />

Alfred Music Publishing...........…...............…….....27<br />

ELVOICE Academy..….............................................49<br />

Erfolgreich in der Rock- & Pop-Musik..................49<br />

König & Meyer………………..........................…….35<br />

Leu Verlag.......…..........................................…...…23<br />

SONGTEXTE WANTED?<br />

Beachte meine Formatanzeige auf<br />

dieser Seite!<br />

Andreas Sutter<br />

0171-49 66 11 7 * sutter@was.de<br />

SONGWRITER für Ihre Songs!<br />

BRAUCHT Ihr SONG das GEWISSE<br />

ETWAS ?!<br />

KLASSISCH und ORIGINELL<br />

zugleich ?!<br />

Die NEUE GENERATION der<br />

SONGWRITER ist DA !<br />

Pop, Rock, Schlager, Country, Folk /<br />

dt., engl.<br />

Kontaktieren Sie Samy Oeder:<br />

Mail: samy@reverend-samzen.de<br />

Telefon: 0 17 78 98 31 81<br />

musiker<br />

MAGAZIN<br />

Herausgeber:<br />

Kulturelles Jugendbildungswerk e.V.<br />

Kolberger Straße 30, 21339 Lüneburg<br />

Telefon: 0 41 31/2 33 03-0<br />

Telefax: 0 41 31/2 33 03 15<br />

www.musiker-online.tv<br />

www.musikermagazin.de<br />

Kontoinhaber: K.J.B.W.<br />

IBAN: DE25200100200571988204<br />

Kreditinstitut: Postbank Hamburg<br />

BIC: PBNKDEFF<br />

Redaktion<br />

Kolberger Str. 30<br />

21339 Lüneburg<br />

Telefon: 0 41 31/2 33 03-0<br />

Fax: 0 41 31/2 33 03 15<br />

Verantwortl. Redakteur (V.i.S.d.P.):<br />

Ole Seelenmeyer, os@musiker-online.com<br />

Freie Mitarbeiter und Gastautoren:<br />

Norbert Aping, Leonie Förster,<br />

Linda Knauer, Katja Rake, Philipp Strunk,<br />

Christian Schöning<br />

Anzeigenleitung:<br />

Ole Seelenmeyer<br />

Anzeigenassistenz:<br />

Katja Rake<br />

Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 36<br />

vom 1. Januar <strong>2021</strong> gültig.<br />

Layout:<br />

Ana Seelenmeyer<br />

Lektorat:<br />

Heike Funke<br />

Druck:<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />

DruckMedien<br />

<strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint 4 x jährlich<br />

Copyright und Copyrightnachweis für alle<br />

Beiträge: Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

sowie Vervielfältigungen jeder Art<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

Heraus gebers. Druckirrtümer vorbehalten.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

stellen nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion dar.<br />

ISSN 1618-386X<br />

Music Store..........…......................….................…4U<br />

Pro Music..........………....................................….....66<br />

T-Shirt Drucker.............….....................................53<br />

Tascam..............…...........................…....….............3U<br />

WAS – Andreas Sutter..….......................................66<br />

+++ANZEIGENINDEX+++<br />

musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>


DIE<br />

sensatio<br />

nelle E-Dr um Neuheit!<br />

• 4 GB Speicher für Mega Sound-Library<br />

• über 400 exklusive Multi-Layer Sounds<br />

• 10 Pads (10“ und 12“)<br />

• 4+2<br />

Direct Outs<br />

• Echte HiHat<br />

• Profi-Hardware<br />

nu ur 1.199<br />

199 €<br />

MUSIC<br />

STORE<br />

professional<br />

Gm<br />

mbH | Istanbulstr. 22-2626<br />

51103<br />

Köln-Kalk | Tel. 0221-8884-0<br />

| musicstore.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!