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export aktuell - Handwerkskammer Rheinhessen

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Donnerstag. 28. Oktober 2010<br />

KURSANGEBOTE<br />

Lehrgänge in Mainz<br />

Buchhaltung für Selbstständige<br />

8., 15., 22. und 29.11. / 8 – 21 Uhr oder<br />

4. und 11.12. / 9 – 16.30 Uhr / 150 Euro<br />

Existenzgründerseminar<br />

22., 23., 24.11. / jeweils 9 – 15 Uhr / 30 Euro<br />

Ausbildereignungsprüfung – Wochenendkurs<br />

15., 22., 29.1., 5.+und 12.2.2011 / Prüfung<br />

19.2. / 9 – 17 Uhr / 499 Euro<br />

Betriebswirt (HWK)<br />

Wochenendlehrgang<br />

11.3. – 22.10.2011 / freitags, 13 – 19 Uhr /<br />

samstags, 9 – 15.30 Uhr / 3.150 Euro<br />

Vollzeit<br />

2.11.2010 – 11.2.2011 / montags bis freitag<br />

9 bis 15.30 Uhr / 3.150 Euro / alle Lehrgänge<br />

für Teilnehmer mit und ohne Bildungsutschein<br />

Managementassistent/in – Wochenendlehrgang<br />

6.11.2010 – 25.6.2011 / samstags 9 –17Uhr<br />

/ 2.200 Euro<br />

Handwerksbetriebe im Internet<br />

2.11. / 18 bis 21 Uhr / 49 Euro<br />

Web-Check<br />

18.11. / 18 – 21 Uhr / 49 Euro<br />

Lehrgänge in Worms<br />

Ausbilder-Eignungsprüfung<br />

Wochenendkurs<br />

6., 13., 20., 27.11. und 4.12. / Prüfung<br />

11.12. / jeweils 9 – 17 Uhr / 499 Euro<br />

Vollzeitkurs<br />

17. – 21.1.2011 / Prüfung 28.1. / 9 – 17 Uhr<br />

/ 499 Euro<br />

Meistervorbereitung<br />

Vollzeitkurse III und IV<br />

8.1. – 12.2.2011 (Mainz)<br />

15.1. – 19.2.2011 (Worms)<br />

18.2. – 26.3.2011 (Mainz)<br />

23.4. – 1.6.2011 (Mainz)<br />

Information<br />

Weiterbildung: Vera End, Tel.: 06131/ 99 92<br />

53, E-Mail: v.end@hwk.de; Doris Berger, Tel.:<br />

06131/ 99 92 56, E-Mail: d.berger@hwk.de;<br />

Meistervorbereitung: Stefan Kehrer, Tel.:<br />

06131/ 99 92 716, E-Mail: s.kehrer@hwk.de;<br />

Cornelia Seibert, Tel.: 06131/ 99 92 715, E-<br />

Mail: c.seibert@hwk.de; IT: Jürgen Schüler,<br />

Tel.: 06131/ 99 92 61, E-Mail: IT-Bereich:<br />

j.schueler@hwk.de; Andrea Sudrow, Tel.:<br />

06131 / 99 92 717, E-Mail:<br />

a.sudrow@hwk.de.<br />

www.hwk.de<br />

www.komzet-hwk.de<br />

REGIONALREDAKTION<br />

<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong><br />

Dagobertstraße 2, 55116 Mainz<br />

Tel.: 06131/ 99 92-0<br />

Fax: 06131/ 99 92-63<br />

E-Mail: info@hwk.de<br />

Verantwortlich:<br />

Dipl.-Vw. Günther Tartter<br />

Sybille Richter<br />

Am Römertor 12 55116 Mainz<br />

Tel.: 06131 /57 27 07<br />

Deutsches Handwerksblatt<br />

INFOS & SERVICE ONLINE UNTER WWW.HWK.DE Nr. 20<br />

Deutlich mehr Präsenz zeigen<br />

DELEGIERTENVERSAMMLUNG: Zimmerermeister Felix Harth neuer Kreishandwerksmeister der<br />

Kreishandwerkerschaft Mainz-Bingen, Fleischermeister Klaus Heck Stellvertreter<br />

VON SYBILLE RICHTER<br />

Die Kreishandwerkerschaft Mainz-<br />

Bingen will künftig in der Politik<br />

ein gewichtiges Wort mitreden.<br />

Das hat der neue Kreishandwerksmeister<br />

Felix Harth (43), der auf der<br />

Herbstdelegiertenversammlung einstimmig<br />

in sein Amt gewählt wurde, betont. Gerade in<br />

Bildungsfragen werde sich die Kreishandwerkerschaft<br />

sehr deutlich zu Wort melden.<br />

Dies gelte, unabhängig davon, ob es um Reformen<br />

und Strukturänderungen in der<br />

Schullandschaft gehe oder eine engere Zusammenarbeit<br />

von Wirtschaft und Schule.<br />

Hier sieht Harth noch erheblichen Handlungsbedarf.<br />

So kritisiert er beispielsweise<br />

die geringe Resonanz allgemein bildender<br />

Schulen auf das Angebot, dass Handwerksmeister,<br />

Gesellen und auch Auszubildende<br />

in die Schulen kommen, um den Schülerinnen<br />

und Schülern durch Berichte aus der<br />

Praxis und Informationen über die Vielfalt<br />

der Ausbildungsmöglichkeiten sowie die<br />

Anforderungen an die Jugendlichen frühzeitig<br />

bei der Berufsfindung unter die Arme<br />

zu greifen. Dabei seien solche Erfahrungen<br />

aus erster Hand und häufigere Betriebspraktika<br />

als bisher der richtige Weg, den Jugendlichen<br />

den Berufsalltag zu zeigen.<br />

Es ärgert ihn, dass versucht werde, Jugendliche<br />

möglichst lange in vollschulischen<br />

Angeboten zu halten, auch wenn sie<br />

in einer dualen Ausbildung viel besser auf-<br />

VORSTAND<br />

Felix Harth ist neuer Kreishandwerksmeister<br />

der Kreishandwerkerschaft Mainz-Bingen,<br />

zu seinem Stellvertreter wurde Klaus<br />

Heck gewählt. Weiter gehören dem Vorstand<br />

an: Thomas Bruch, Christian Brand,<br />

Stephan Korus, Wolfgang Kämmerer, Jürgen<br />

Küchler, Michael Schreiber und Christian<br />

Pflughaupt. Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft<br />

ist Karl-Ludwig Krauter.<br />

IT-Sprechstunde bis<br />

zu einer halben<br />

Stunde kostenlos<br />

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie sowie dem rheinland-pfälzischen<br />

Wirtschaftsministerium<br />

geförderte Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit<br />

und Qualifizierte Digitale Signatur<br />

(KOMZET) der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

bietet als Service eine IT-Sprechstunde an,<br />

die bis zu einer halben Stunde kostenfrei<br />

ist. Einfach anfragen bei Projektleiter Jürgen<br />

Schüler, Tel.: 06131/ 99 92 61, Fax:<br />

06131/ 99 92 52 sowie E-Mail: j.schueler@hwk.de.<br />

Das KOMZET unterstützt die Unternehmen<br />

professionell in ihren IT-Vorhaben<br />

und EDV-Projekten. Dazu gehören etwa:<br />

– Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

– Ideen mit <strong>aktuell</strong>er Technologie<br />

erfolgreich umsetzen<br />

– Konzeptentwicklung sicherer, unternehmensgerechter<br />

Hard- und Software<br />

– VoiceoverIP planen, erstellen, einrichten,<br />

Fehlerbehebung<br />

– IT-Sicherheit umsetzen<br />

– Qualifizierte, digitale Signatur zur Förderung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit<br />

– NetzwerkWLAN<br />

– MobilesArbeiten<br />

– Webseite – Impressum, Datenschutzerklärung<br />

etc.<br />

komzet-hwk.de<br />

gehoben wären, weil diese ihren Neigungen<br />

entspreche. Dies führe zu unnötigen Warteschleifen,<br />

während andererseits die Betriebe<br />

händeringend Nachwuchs suchten.<br />

Deshalb heißt die Devise für Harth, der als<br />

Kreishandwerksmeister die Nachfolge von<br />

Werner Nonnenmacher angetreten hat, der<br />

nach fünfjähriger Amtszeit nicht mehr kandidierte<br />

und zum Ehrenkreishandwerksmeister<br />

ernannt wurde: grundsätzlich stärker<br />

in der Öffentlichkeit präsent sein. Es sei<br />

ein Bohren dicker Bretter, Eltern und Jugendlichen<br />

klar zu machen, dass eine Ausbildung<br />

im dualen System und eine qualifizierte<br />

Weiterbildung alle Karriereoptionen<br />

eröffneten, bis hin zur Selbstständigkeit<br />

oder zum Studium.<br />

Selbstständigkeit im Handwerk, auch<br />

dass muss nach Ansicht von Felix Harth,<br />

noch viel stärker herausgearbeitet werden,<br />

heißt Verantwortung zu übernehmen und<br />

moralisch zu handeln. Ehrbarkeit sei ein<br />

Begriff, der traditionell mit dem Handwerk<br />

verbunden sei, diesem müsse wieder mehr<br />

Gewicht beigemessen werden, getreu dem<br />

Motto „Ein Mann ein Wort“. Es seien die<br />

Handwerksbetriebe, die stark in der Ausbildung<br />

seien und die auch in Krisenzeiten<br />

versuchten, ihre Mitarbeiter zu halten, weil<br />

sie die familiären Schicksale nicht unberührt<br />

ließen. Ein Handwerksmeister hafte<br />

als Einzelunternehmen mit seinem ganzen<br />

Hab und Gut und trage ein entsprechend<br />

hohes Risiko. All dem werde aber von der<br />

Allgemeinheit kaum Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

Stattdessen müsse er um jeden Cent<br />

kämpfen, wenn er denn einmal die Unterstützung<br />

der Kreditinstitute brauche. Deshalb<br />

kann sich der neue Kreishandwerksmeister<br />

durchaus vorstellen, mit weiteren<br />

Partnern aus dem Handwerk einen Fonds<br />

einzurichten, an dem sich gut situierte Privatpersonen<br />

und Unternehmen zu attraktiven<br />

Konditionen beteiligen können und<br />

aus dessen Mitteln etwa Existenzgründern<br />

oder Jungunternehmen zu günstigen Zinssätzen<br />

Geld geliehen wird.<br />

Fotos: Sämmer<br />

Der neue Vorstand der Kreishandwerkerschaft mit Kreishandwerksmeister Felix Harth (M.), Geschäftsführer<br />

Karl-Ludwig Krauter (2.v.l.) und HWK-Vizepräsident Hans-Jörg Friese (l.)<br />

Noch gibt es Zuschüsse für die<br />

Nachrüstung von Dieselautos<br />

UMWELTZONE: Gutachten<br />

soll Klarheit darüber bringen,<br />

wie es in Mainz weitergehen<br />

wird<br />

Umweltzone: Für viele Politiker eine grüne<br />

Notwendigkeit, für viele Handwerker hingegen<br />

ein rotes Tuch. Heißt eine Entscheidung<br />

pro Umweltzone doch in der Konsequenz,<br />

dass ältere Dieselfahrzeuge nachgerüstet<br />

oder neue Autos angeschafft werden<br />

müssen, damit der Weg zum Kunden oder<br />

zum Betriebssitz innerhalb einer solchen<br />

Umweltzone künftig nicht versperrt ist.<br />

Umweltzonen gibt es schon in weiten<br />

Teilen von Nordrhein-Westfalen, in Frankfurt<br />

und Mannheim. Geplant sind welche<br />

in Offenbach und Wiesbaden. Wie die Umweltzone<br />

in Mainz aussehen wird, ist noch<br />

nicht definitiv geklärt. Zwar gibt es seitens<br />

der Ampelkoalition im Rathaus den erklärten<br />

Willen dazu, ob dieser dann konkrete<br />

Formen annehmen wird, soll auf Basis eines<br />

Gutachtens geklärt werden, das Anfang<br />

kommenden Monats vorliegen soll.<br />

<strong>Handwerkskammer</strong> und Kreishandwerkerschaft<br />

Mainz-Bingen haben im Vor-<br />

HWK-Vizepräsident Hans-Jörg Friese (l.) überreichte Werner Nonnenmacher für seine Verdienste<br />

die goldene Anstecknadel der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

feld bereits Augenmaß und moderate Übergangsregelungen<br />

angemahnt, um Härten<br />

für Betriebe zu vermeiden, sollte die Umweltzone<br />

in Mainz Realität werden. Alle geplanten<br />

Maßnahmen müssten hinsichtlich<br />

ihrer Verhältnismäßigkeit und Wirksamkeit<br />

überprüft werden, so die Interessenvertreter<br />

des Handwerks.<br />

Wenn Umweltzone ja, dann aber nicht allein<br />

zur Reduktion von Feinstaub, sondern<br />

auch zur Verringerung der in Mainz problematischeren<br />

Stickoxidbelastung (NOx).<br />

Dies vor allem auch vor dem Hintergrund,<br />

dass in wenigen Jahren (2014) europaweit<br />

die Euro-6-Norm zur weiteren Eindämmung<br />

des Schadstoffausstoßes bei Kraftfahrzeugen<br />

in Kraft treten soll und dann<br />

ohnehin eine neue Faktenlage geschaffen<br />

wird, sagt HWK-Justitiar Dominik Ostendorf.<br />

Auch müssten bis dahin technische<br />

Neuerungen forciert werden, die <strong>aktuell</strong><br />

noch nicht die Marktreife hätten. Es mache<br />

deshalb wenig Sinn, im Falle einer Umweltzone<br />

die Handwerksbetriebe ohne Rücksicht<br />

auf künftige Entwicklungen zu zwingen,<br />

kurzfristig umfangreich in ihren Fuhrpark<br />

zu investieren. Um dennoch für alle<br />

Eventualitäten gerüstet zu sein (die geplante<br />

Umweltzone in Mainz soll mit<br />

Schadstoffgruppe 3/gelbe Plakette starten),<br />

regt er an, eine Nachrüstung von alten Dieselfahrzeugen<br />

noch in diesem Jahr anzugehen,<br />

da es dafür Zuschüsse vom Bund gibt.<br />

Allerdings müsse sie bis Ende des Jahres gelaufen<br />

sein, da bisher keine Fördermittel für<br />

2011 in Aussicht gestellt seien.<br />

Nach dem Förderprogramm kann bei<br />

Nachrüstung eines Diesel-Fahrzeugs mit einem<br />

„Partikelminderungssystem bzw. Partikelfilter“<br />

ein Zuschuss von 330 Euro beantragt<br />

werden (die Nachrüstung dürfte<br />

sich je nach Fahrzeugtyp auf 1.000 bis 2.500<br />

Euro belaufen). Gefördert wird die Nachrüstung<br />

von „Diesel-Pkw und von zur Güterbeförderung<br />

genutzten Diesel-Kraftfahrzeugen<br />

mit einer zulässigen Gesamtmasse<br />

bis zu 3,5 Tonnen (leichte Nutzfahrzeuge)“.<br />

Voraussetzung: Diesel-Pkw müssen bis<br />

einschließlich 31. Dezember 2006 erstmals<br />

zugelassen sein, und die Nachrüstung muss<br />

dieses Jahr erfolgen bzw. erfolgt sein.<br />

Leichte Nutzfahrzeuge müssen bis einschließlich<br />

16. Dezember 2009 erstmals zugelassen<br />

worden sein, auch sie müssen 2010<br />

nachgerüstet werden. Förderanträge können<br />

bis 15. Februar 2011 beim Bundesamt<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(www.pmsf.bafa.de) gestellt werden. SR


Rh2 HANDWERKSKAMMER RHEINHESSEN<br />

Donnerstag, 28. Oktober 2010 Deutsches Handwerksblatt Nr. 20<br />

Noch mehr Betriebe für<br />

die Innung gewinnen<br />

KFZ-GEWERBE: Michael May wurde als Nachfolger von<br />

Christian Pflughaupt zum Obermeister gewählt<br />

Auf gutem Kurs: Der neue Vorstand der Innung Mainz-Bingen-Alzey des Deutschen Kraftfahrzeugewerbes<br />

VON UTE STRUNK<br />

Michael May ist neuer Obermeister der Innung<br />

Mainz-Bingen-Alzey des Deutschen<br />

Kraftfahrzeuggewerbes. Der Inhaber des<br />

Mainzer Autohaus May tritt die Nachfolge<br />

von Christian Pflughaupt an, der nicht<br />

mehr zum Obermeister kandidierte. Neu<br />

gewählt wurde auch der komplette Vorstand,<br />

dem nun neben Michael May Wolfgang<br />

Schneider, Gerhard Wünsch, Jürgen<br />

Bauer, Christian Pflughaupt, Thomas Zacharias,<br />

Hans-Helmut Schmitt, Thorsten<br />

Becker und Michael Messer angehören.<br />

Ein neuer Vorstand, bestehend aus erfahrenen<br />

und ideenreichen jüngeren Mitgliedern,<br />

habe die Möglichkeit, neue Ideen zu<br />

kreieren, sagte Friedrich Weeber, der sich<br />

nach über zwei Jahrzehnten aus der Vorstandsarbeit<br />

zurückzog. Bei seinem Rückblick<br />

zeigte er auf, dass sich die Aufgaben<br />

der Innung durch hoheitliche Maßgaben<br />

und neue Gesetze enorm verändert hätten.<br />

Bei seiner Betrachtung des vergangenen<br />

Jahres betonte Christian Pflughaupt, dass<br />

der Einbruch nach der Abwrackprämie<br />

doch nicht so extrem gewesen sei wie befürchtet.<br />

Vor allem die Bereiche Geschäftswagen,<br />

hochwertige Gebrauchtwagen und<br />

das Lkw-Geschäft zögen an. Mit Blick auf<br />

die Innungsarbeit vor Ort, sagte er: „Wir<br />

machen Lobbyarbeit und setzen uns regelmäßig<br />

mit politischen Entscheidungsträgern<br />

an einen Tisch.“ Eine wesentliche<br />

Aufgabe sieht der neue Obermeister Mi-<br />

INTERVIEW<br />

„Stärke ausbauen“<br />

Michael May äußert sich zu seinen neuen Aufgaben als<br />

Obermeister der Kfz-Innung Mainz-Bingen-Alzey<br />

Michael May ist neuer Obermeister der Innung<br />

Mainz-Bingen-Alzey des Deutschen<br />

Kraftfahrzeuggewerbes. Der 46-jährige Inhaber<br />

des Autohaus May in Mainz-Hechtsheim<br />

sowie öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige<br />

für das Kfz-Technikerhandwerk<br />

tritt die Nachfolge von Christian Pflughaupt<br />

an, der nicht mehr kandidierte. Für sein neues<br />

Amt bringt Michael May eine 20-jährige Erfahrung<br />

als Mitglied der Kfz-Innung mit, unter<br />

anderem als Lehrlingswart.<br />

DHB: Herr May, was ist Ihre Aufgabe als<br />

Obermeister?<br />

Michael May: Als Obermeister bin ich Repräsentant<br />

der Kfz-Innung und ein wichtiges<br />

Bindeglied zwischen den Innungsbetrieben<br />

und dem Innungsvorstand. Als Ansprechpartner<br />

für die Innungsbetriebe werden<br />

alle Fragen von mir beantwortet bzw.<br />

an mein Team von Fachspezialisten weitergeleitet.<br />

Außerdem bin ich zuständig dafür,<br />

dass hoheitliche Aufgaben, die an die Kfz-<br />

Innung delegiert sind, umgesetzt werden.<br />

DHB: Wo setzen Sie den Schwerpunkt in der<br />

Innungsarbeit?<br />

Michael May: Ich sehe in meiner Position<br />

keine politische, sondern mehr eine Sacharbeit,<br />

die mit zahlreichen Aktionen für positive<br />

Impulse sorgen wird. Ein wesentlicher<br />

Schwerpunkt ist der Ausbau der Dienstleistungen<br />

für die Betriebe. Hierzu gehört die<br />

<strong>aktuell</strong>e Werbekampagne auf Radio Rockland.<br />

Pro Monat werden derzeit 156 Werbespots<br />

mit einer Dauer von jeweils 15 Sekunden<br />

gesendet. Die Innungsbetriebe haben<br />

jetzt die Möglichkeit, sich an die von der<br />

Innung finanzierte Grundwerbung anzu-<br />

Foto: Feuerbach<br />

Foto: Feuerbach<br />

chael May darin, neue Mitglieder zu gewinnen<br />

– <strong>aktuell</strong> verbucht die Innung 186 Mitgliedsbetriebe.<br />

Einen Schwerpunkt setzt er<br />

deshalb beim Ausbau der Dienstleistungen.<br />

Ein Höhepunkt der Herbstversammlung<br />

war die Auszeichnung eines der besten Autofahrers<br />

Deutschlands. Als einer von mehr<br />

als 100.000 Teilnehmern erzielte der Mainzer<br />

Student Florian Kuiper Platz 24 in der<br />

von Kfz-Gewerbe, Auto Bild, Dekra, DVR<br />

und AvD organisierten Aktion. „Mit dieser<br />

großartigen Leistung sind sie ein aktiver<br />

Botschafter für Mobilität und Sicherheit“,<br />

gratulierte Jens Bleutge, Geschäftsführer<br />

des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes<br />

Rheinland-Pfalz.<br />

BILD FEHLT<br />

Christian Pflughaupt (l.) und Jens Bleutge (r.) gratulierten<br />

Florian Kuiper<br />

hängen. Außerdem<br />

möchten wir mit<br />

neuen Werbeartikeln<br />

und peppig gestalteten<br />

Give-Aways auf<br />

die Meisterbetriebe<br />

der Kfz-Innung aufmerksam<br />

machen,<br />

Michael May um sie noch mehr<br />

hervorzuheben.<br />

DHB: Wie viele Mitglieder hat die Innung<br />

Mainz-Bingen-Alzey?<br />

Michael May: Derzeit gehören 186 Betriebe<br />

und damit alle namhaften Autohäuser, zur<br />

Innung. Insgesamt gibt es über 400 Betriebe<br />

im Kreis Mainz-Bingen-Alzey.<br />

DHB: Was sind die Herausforderungen bei<br />

der Innungsarbeit?<br />

Michael May: Es ist wichtig, dass wir auch<br />

in Zukunft die Stärke unserer Innung ausbauen<br />

und eine der großen Herausforderungen<br />

ist es, neue Mitglieder zu gewinnen.<br />

Wir bieten die Möglichkeit, in verschiedenen<br />

Ausschüssen und Fachgremien mitzuarbeiten,<br />

und möchten so noch mehr Betriebe<br />

für die Innungsarbeit begeistern.<br />

DHB: Welche besonderen Herausforderungen<br />

sehen Sie für das Kfz-Gewerbe?<br />

Michael May: Der Ausbau der E-Mobilität<br />

mit Elektrofahrzeugen ist eine der Herausforderungen<br />

der Zukunft. Dabei müssen<br />

auch die Mitarbeiter auf die neuen Fahrzeuge<br />

qualifiziert werden. Nach wie vor ist<br />

die Imagewerbung ganz wesentlich und<br />

auch die Werbung um neue Auszubildende<br />

für das Kfz-Gewerbe.<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE UTE STRUNK<br />

Foto: Feuerbach<br />

Ganz nah am Kunden sein<br />

ANERKENNUNG: Bernd Nonnenmacher führt in der dritten Generation das Unternehmen<br />

VON DENNIS RINK<br />

Wenn Bernd Nonnenmacher von<br />

seinem Schreibtisch aus auf<br />

sein Unternehmen blickt, dann<br />

schaut der Maler- und Lackierermeister<br />

auf die Arbeit von drei Generationen.<br />

„Da trägt man schon eine gewisse Verantwortung“,<br />

sagt er. „Ich bin natürlich bemüht,<br />

den Betrieb auch im Sinne meines Vaters<br />

und Großvaters zu führen.“ 1948 hatte<br />

Robert Nonnenmacher in Mainz ein Geschäft<br />

für Baudekorationen gegründet. 1948, das war<br />

kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und irgendwie<br />

noch in einer ganz anderen Zeit. „Das<br />

Geschäft 1948 zu eröffnen, war wesentlich einfacher<br />

als den Betrieb 2010 zu übernehmen“,<br />

so Nonnenmacher, der 2002 in die Firma<br />

eingestiegen ist und seinen Vater Anfang<br />

des Jahres auf dem Chefsessel abgelöst hat.<br />

„Damals befand sich Mainz im Wiederaufbau<br />

und es gab für unsere Branche sehr<br />

viel Arbeit“, sagt Bernd Nonnenmacher. Im<br />

Gegensatz zu heute. Zwar kann sich der Betrieb<br />

mit seinen acht Mitarbeitern nicht<br />

über leere Auftragsbücher beklagen, der<br />

ständige Preiskampf um die Kunden und<br />

mit der Konkurrenz hat den Arbeitsalltag<br />

aber verändert. „Heute müssen wir alles so<br />

schnell wie möglich erledigen und ein Verhältnis<br />

zwischen dem besten Preis und der<br />

besten Leistung finden“, schildert Nonnenmacher.<br />

Und das scheint ihm und seinem<br />

Team mit dem Familienbetrieb gut zu gelingen.<br />

In diesem Jahr wurde das Unternehmen<br />

mit einer Anerkennung im Rahmen<br />

des Wettbewerbs um den „Qualitätsmeister<br />

des rheinland-pfälzischen Handwerks“ geehrt<br />

– eine Auszeichnung für Qualität und<br />

zugleich für Kundenfreundlichkeit. „Wir<br />

haben uns sehr darüber gefreut und sehen<br />

Foto: Sämmer<br />

Kammerpräsident Karl Josef Wirges (2.v.r.) und Wirtschaftsstaatssekretär Siegfried Englert (r.) gratulierten<br />

Alexandra und Bernd Nonnenmacher zur Anerkennung<br />

die Anerkennung als Bestätigung für unser<br />

Bestreben, stets im Sinne des Kunden zu arbeiten“,<br />

sagt Nonenmacher. Denn es<br />

ist der persönliche Kontakt zu<br />

langjährigen Stammkunden, der<br />

so etwas wie die Lebensversicherung<br />

für einen kleinen Betrieb<br />

darstellt. 99,9 Prozent seiner<br />

Kundschaft seien Privatkunden,<br />

die individuell beraten werden<br />

wollen und die alle verschiedene Bedürfnisse<br />

haben. Diese will der Chef in dritter<br />

Generation pflegen – und zugleich neue<br />

Kunden gewinnen. „Ich muss einen Mittelweg<br />

zwischen der Art meines Vaters und<br />

meiner Philosophie finden. Das ist die richtige<br />

Mischung für alle Kunden“, lächelt<br />

Nonnenmacher. Für die Zukunft sieht er<br />

sein Unternehmen gut aufgestellt. Schließlich<br />

ist durch seinen Einstieg die in<br />

vielen Unternehmen mit Sorge betrachtete<br />

Nachfolge gelungen.<br />

Und das, obwohl Bernd Nonnenmacher<br />

in seiner Kindheit andere<br />

Träume hatte, als das Geschäft<br />

seines Opas zu übernehmen. „Als<br />

ich aber meine Maler- und Lackiererlehre<br />

angefangen habe, war klar,<br />

dass es irgendwann dazu kommen wird.“<br />

Und jetzt sitzt er auf jenem Chefsessel, auf<br />

dem auch schon Großvater und Vater gesessen<br />

haben und arbeitet jeden Tag daran,<br />

das Lebenswerk seiner Familie weiterzuentwickeln.<br />

Handwerk hatte Nase vorne<br />

WIRTSCHAFTSPREIS:<br />

Wiels-Brillen gehört zu den<br />

Siegern beim Wettbewerb<br />

um den regio-effekt 2010,<br />

verliehen vom Landkreis<br />

Alzey-Worms<br />

VON DENNIS RINK<br />

Die Kategorie „Klein und doch ganz<br />

groß“, in der Unternehmen mit bis<br />

zu 50 Beschäftigten antreten konnten,<br />

war mit 17 Teilnehmern nicht<br />

nur die größte, sondern wohl auch umkämpfteste<br />

Kategorie beim Wettberb um<br />

den vom Landkreis Alzey-Worms vergebenen<br />

Wirtschaftspreis „regio-effekt 2010“. Umso<br />

mehr freute sich Werner Puder, dass „Wiels-<br />

Brillen“ von der Jury auf den ersten Platz gewählt<br />

wurde. Mit seinen beiden Sparten im<br />

Bereich der Hörgeräte und der Augenoptik<br />

hat sich der Handwerksbetrieb in den vergangenen<br />

Jahren breit aufgestellt – mit großem<br />

Erfolg.<br />

„Als großartig beurteilt die Jury die Gesamtentwicklung,<br />

den unternehmerischen<br />

Erfolg mit einer Ausweitung des Geschäftsfeldes<br />

und steigenden Arbeitsplatzzahlen<br />

sowie das soziale und gesellschaftliche Engagement<br />

der Firma“, sagte Landrat Ernst<br />

Walter Görisch in seiner Laudatio. Werner<br />

Puder nahm die Urkunde mit einem Lächeln<br />

entgegen. „Unser Bestreben ist es immer,<br />

eine gute Dienstleistung zu bieten“,<br />

sagte Puder. „Ich freue mich, dass sich das<br />

auch in dieser Hinsicht einmal gelohnt<br />

hat.“<br />

Das in Alzey ansässige Unternehmen beschäftigt<br />

acht Mitarbeiter und eine Auszubildende.<br />

Es wurde 1963 gegründet, 1985<br />

übernahm Werner Puder den Betrieb.<br />

Heute ist mit Sohn Christian, Augenoptiker<br />

und Hörgeräteakustikermeister, bereits die<br />

nächste Generation in der erfolgreichen<br />

Firma tätig.<br />

Wirklich damit gerechnet hatten sie<br />

nicht. Vielleicht ein wenig darauf gehofft.<br />

Doch als Ernst Walter Görisch seine Laudatio<br />

verlas, wich mit jedem Satz die Anspannung<br />

aus den Gesichtern von Gisa und Dr.<br />

Armin Nedjat. Ihr Unternehmen „Champions<br />

Implants GmbH“ wurde mit dem<br />

Wirtschaftspreis „regio-effekt 2010“ in der<br />

Kategorie „Neu durchgestartet“ ausgezeichnet.<br />

Foto: Schmitz<br />

Insgesamt sieben Bewerber, deren Betriebe<br />

nicht älter als fünf Jahre sein durften,<br />

hatten sich in dieser Kategorie beworben.<br />

Eine Fachjury kürte schließlich „Champions<br />

Implants“ zum Sieger. „Das ist vor allem<br />

eine Auszeichnung für unsere Mitarbeiter<br />

und die tolle Arbeit, die sie leisten“,<br />

strahlte Geschäftsführer Dr. Armin Nedjat.<br />

2006 hatte der Zahnarzt seine Firma in<br />

Flonheim gegründet und sie zu einem weltweit<br />

tätigen Unternehmen im Handel mit<br />

innovativen Zahnimplantaten und Zubehör<br />

für Zahnimplantationen ausgebaut.<br />

Vor allem die minimal-invasiven Implantationen<br />

seien ein Schwerpunkt in der täglichen<br />

Arbeit, sagte Dr. Nedjat. Zukünftig<br />

will er mit seinen 18 Mitarbeitern nicht<br />

mehr nur europaweit arbeiten, sondern<br />

auch den amerikanischen Markt erschließen.<br />

„Damit werden sich uns ganz neue<br />

Möglichkeiten öffnen“, so Nedjat.<br />

Innovationsfähigkeit, Flexibilität, Leistungsbereitschaft<br />

und das Engagement waren<br />

einige der Bewertungskriterien der<br />

Fachjury. „Dieser Wirtschaftspreis hat es<br />

sich zum Ziel gesetzt, das Engagement der<br />

Betriebe im Landkreis herauszustellen und<br />

auszuzeichnen“, schilderte Landrat Ernst<br />

Walter Görisch. Insgesamt 28 Betriebe hatten<br />

sich in drei Kategorien beworben – für<br />

Görisch auch ein Zeichen des wirtschaftlichen<br />

Aufschwungs in der Region. „Die Un-<br />

ternehmen im Landkreis Alzey-Worms haben<br />

das durch die weltweite Wirtschaftsund<br />

Finanzkrise gekennzeichnete schwierige<br />

Jahr 2009 gut überstanden“, sagte Görisch.<br />

„Immer mehr Unternehmer blicken<br />

positiv in die Zukunft. Die Betriebe können<br />

eine hohe Auslastung aufweisen und agieren<br />

oft überregional und europaweit.“<br />

Nicht nur europa-, sondern weltweit<br />

agiert die „juwi Holding AG“, die seit 2008<br />

in Wörrstadt ansässig ist und mittlerweile<br />

acht Standorte im Ausland aufweisen kann.<br />

„Aus einem kleinen Büro hat sich ein weltweit<br />

tätiges, hoch innovatives Unternehmen<br />

mit einer hervorragenden Marktposition<br />

und einer rasant gestiegenen und weiter<br />

zunehmenden Zahl der Arbeitsplätze<br />

entwickelt“, sagte Görisch in seiner Laudatio<br />

über den Sieger in der Kategorie „Die<br />

Leuchttürme“ (Unternehmen mit mehr als<br />

50 Beschäftigten).<br />

Firmengründer und Vorstand Matthias<br />

Willenbacher sah die Auszeichnung als Bestätigung<br />

für die glaubhafte Arbeit seiner<br />

Firma. „Wir wollten den Kreis bei unserer<br />

Ansiedlung in Wörrstadt so schnell wie<br />

möglich dazu bringen, seinen Strom zu 100<br />

Prozent aus erneuerbaren Energien zu gewinnen“,<br />

sagte Willenbacher. „Und je<br />

schneller uns dies gelingt, desto glaubhafter<br />

wirken unsere Vorhaben und Projekte auf<br />

der ganzen Welt.“<br />

Ernst Walter Görisch (r.) und Kerstin Bauer überreichten die Urkunde an Werner und Christian<br />

Puder


Donnerstag, 28. Oktober 2010 Deutsches Handwerksblatt Nr. 20<br />

Feierten gemeinsam Jubiläum: Werner Hardt, Günther Tartter, Christine Hardt, Stefanie Kratz, Arthur Gutjahr, Franz-Georg Schopf, Rainer Borchert<br />

und Axel Reinhardt (v.l.)<br />

Gute Qualität schmeckt man<br />

JUBILÄUM: Metzgerei Hardt aus Framersheim besteht seit 50 Jahren erfolgreich am Markt<br />

VON DENNIS RINK<br />

Es war ein schwieriges Umfeld, in das<br />

hinein sich Peter Hardt 1960 entschied,<br />

seine eigene Metzgerei zu eröffnen.<br />

Schließlich gab es in der<br />

Mehlstraße in Framersheim bereits zwei<br />

entsprechende Geschäfte. Doch Peter Hardt<br />

hatte ein Konzept, an das er glaubte und eröffnete<br />

am 27. September gemeinsam mit seiner<br />

Frau Else einen Betrieb, der sich 50 Jahre<br />

später im Kreis der besten Metzger<br />

Deutschlands finden und mit bundesweiten<br />

Auszeichnungen dekoriert sein sollte.<br />

Seit einem halben Jahrhundert steht die<br />

Metzgerei Hardt für Qualität, die man<br />

auch schmecken kann. Bereits 2001 wurde<br />

der Meisterbetrieb unter die besten 25<br />

Metzger Deutschlands gewählt und 2002<br />

war der Top-Metzger aus Framersheim<br />

dem „Feinschmecker“ sogar eine sogenannte<br />

„Einkaufsempfehlung“ wert. Auch<br />

2010 darf sich der Betrieb laut der renommierten<br />

Zeitschrift zu den besten Metzgern<br />

Deutschlands zählen – eine Entwicklung,<br />

von der Peter Hardt vor 50 Jahren nur zu<br />

träumen gewagt hatte.<br />

„In den Anfangszeiten war es sehr<br />

schwer, sich bei dieser Konkurrenz zu etablieren“,<br />

erzählt Christine Hardt, die das<br />

Unternehmen 1995 gemeinsam mit ihrem<br />

Mann Werner von ihren Schwiegereltern<br />

übernommen hat. Werner Hardt lernte im<br />

väterlichen Betrieb und legte 1982 seine<br />

Meisterprüfung ab. „Zum Glück haben die<br />

Menschen um 1960 herum relativ viel<br />

Fleisch gekauft. Deswegen fiel der Start etwas<br />

leichter.“ Mit Qualität und einem<br />

freundlichen Service etablierte sich die<br />

Metzgerei trotz der großen Konkurrenz<br />

schnell. Auch als der erste Discountmarkt<br />

im Ort eröffnete, hielt die Stammkundschaft<br />

dem Betrieb die Treue, obwohl der<br />

Discounter die niedrigeren Preise aufrief.<br />

„Das war eine harte Zeit für meinen<br />

Schwiegervater. Er dachte, seine Metzgerei<br />

hat keine Zukunft“, erinnert sich Christine<br />

Hardt.<br />

Die Kunden zahlten aber schon damals<br />

gerne ein paar Mark mehr für qualitativ<br />

hochwertiges Fleisch. Denn bis vor zwei<br />

Jahren hat der Betrieb noch in seinen eigenen<br />

Räumen geschlachtet. Das Fleisch erhielt<br />

die Metzgerei von Höfen aus der Umgebung<br />

und der Region. „Somit wussten<br />

wir immer, wo unsere Ware herkommt“,<br />

sagt Christine Hardt. Auch die BSE-Krise<br />

in den 90er-Jahren sei eine schwere Zeit für<br />

Metzger gewesen. „Seitdem wollen die<br />

Kunden viel genauer wissen, wo unser<br />

Fleisch herkommt und welche Zusatzstoffe<br />

wir verwenden“, schildert Hardt. „Anfangs<br />

waren manche Kunden verunsichert.“<br />

Doch auch in dieser Phase zahlte sich die<br />

hohe Qualität der Waren aus. Die Kunden<br />

vertrauten dem Fleisch aus der Region und<br />

strömten regelmäßig in den Laden. „Wir<br />

legen all unser Können und unsere Leidenschaft<br />

in die traditionelle Herstellung von<br />

Wurst. Und das schmeckt der Kunde“, ist<br />

sich Werner Hardt sicher.<br />

Und so ist die Familie bis heute ihrem<br />

Konzept treu geblieben. Mittlerweile sind<br />

im Verkauf und der Produktion insgesamt<br />

zwölf Mitarbeiter tätig. Sogar Mutter Else<br />

Hardt wuselt mit ihren 75 Jahren noch im<br />

Hintergrund umher. Auch nach dem Tod<br />

ihres Mannes bereitet in der Küche noch<br />

Salate vor, hilft beim firmeneigenen Partyservice<br />

mit oder rollt ihre berühmten<br />

Markklößchen nach altem rheinhessischen<br />

Rezept. Rund 200 Stück gehen von ihnen<br />

in jeder Woche über die Ladentheke – auch<br />

50 Jahre nach der Eröffnung.<br />

„Wenn man auf diese lange Zeit zurückblickt,<br />

spürt man natürlich eine große Verantwortung,<br />

ist aber auch unheimlich<br />

stolz“, sagt Christine Hardt mit Blick auf<br />

die Firmengeschichte. Heute wie vor 50<br />

Jahren: die Metzgerei Hardt steht für Qualität.<br />

Ganz nach ihrem Motto: „Wir sind<br />

gerne Metzger – das können Sie schmecken.“<br />

Mit Fleiß, Ehrgeiz und Engagement<br />

geht Umut Yayli seinen Weg<br />

AUSZEICHNUNG: Lehrling des Monats wird als Zerspanungsmechaniker ausgebildet<br />

VON SYBILLE RICHTER<br />

Gute Leistungen in der Schule und im Betrieb,<br />

Fleiß und Ehrgeiz: Umut Yayli haben<br />

sie die Auszeichnung zum „Lehrling des<br />

Monats September“ durch die <strong>Handwerkskammer</strong><br />

eingebracht. Der 20-Jährige überzeugt<br />

seinen Ausbilder Heinz Jürgen Oliva,<br />

Geschäftsführer der Oliva Industrieservice<br />

GmbH in Worms, jeden Tag aufs Neue.<br />

Und so bescheingt er ihm großes Engagement<br />

während der drei Ausbildungsjahre.<br />

Dass der Beruf des Zerspanungsmechanikers<br />

(früher auch Dreher und Fräser genannt),<br />

der 2008 als eigene Fachrichtung in<br />

die Ausbildungsordnung Feinwerkmechaniker/in<br />

aufgenommen wurde, genau das<br />

richtige für Umut Yayli ist, hat Heinz Jürgen<br />

Oliva bereits während dessen Praktikum im<br />

Unternehmen erkannt. In den drei Wochen<br />

hat Umut Yayli unter anderem für seine<br />

Mutter einen Kerzenständer aus Edelstahl<br />

gedreht und gefräst und sich dabei ausgesprochen<br />

geschickt angestellt.<br />

So mündete das Praktikum schließlich in<br />

einen Ausbildungsplatz und dieser soll<br />

nach erfolgreicher Prüfung zu einer Übernahme<br />

als Geselle führen, haben Oliva und<br />

Yayli geplant. Hand in Hand mit der Freude<br />

an der praktischen Arbeit haben sich auch<br />

Urkunden gab es für den ausbildenden Betrieb und den Auszubildenden: Heinz Jürgen Oliva,<br />

Günther Tartter, Umut Yayli<br />

Foto: Balzarin<br />

die schulischen Leistungen von Umut Yayli<br />

gebessert. Früher sei die Schule nicht so<br />

sein Ding gewesen, inzwischen aber mache<br />

ihm das Lernen Spaß. Vor allem die Mathematik<br />

hat es ihm dabei angetan. Kommt sie<br />

doch der erforderlichen Sorgfalt entgegen,<br />

die nötig ist, wenn im Unternehmen auf<br />

hunderstel Millimeter genau gearbeitet<br />

werden muss.<br />

Rückendeckung findet der junge Türke<br />

auch bei seinem Bruder, der sich nach seiner<br />

Lehre zum Industriemeister weitergebildet<br />

hat und den Jüngeren in seiner Absicht,<br />

im Bereich Metallverarbeitung zu arbeiten,<br />

unterstützt und gefördert hat. Überhaupt<br />

nimmt die ganze Familie regen Anteil<br />

an dem Werdegang von Umut, was Chef<br />

Heinz Jürgen Oliva besonders freut.<br />

Ausbildung ist für ihn eine Selbstverpflichtung,<br />

denn, so sagt er, „ich habe während<br />

meiner Ausbildung viel Gutes erfahren,<br />

und das will ich weitergeben“. Zwei<br />

Lehrlinge hat er in der Regel, wobei er auch<br />

Jugendliche mit Problemen eine Chance<br />

gibt. Wer beispielsweise Schwächen beim<br />

Schreiben habe, weil er Legastheniker sei,<br />

könne doch in der praktischen Ausbildung<br />

beste Leistungen vollbringen, sagt er. Vor 15<br />

Jahren hat der 56-Jährige sein Unternehmen<br />

gegründet, heute beschäftigt er acht<br />

Mitarbeiter und ist Ansprechpartner rund<br />

um die unterschiedlichsten Maschinen.<br />

Auch HWK-Hauptgeschäftsführer Günther<br />

Tartter, der Umut Yayli zu seiner Urkunde<br />

auch einen Weiterbildungsgutschein<br />

von 150 Euro überreichte, würdigte das<br />

Ausbildungsengagement von Oliva und<br />

verwies auf die Notwendigkeit, für qualifizierten<br />

Nachwuchs zu sorgen.<br />

HANDWERKSKAMMER RHEINHESSEN Rh3<br />

Foto: Feuerbach<br />

Foto: Bahr<br />

Foto: Sämmer<br />

EXPORT AKTUELL<br />

Luxemburg<br />

ILNAS-Genehmigung<br />

für Elektroniker entfällt<br />

Mit Gesetz vom 20. Juli 2010 hat das Großherzogtum<br />

Luxemburg die speziell auf Elektroniker<br />

zugeschnittene Pflicht zur Zulassung<br />

beim luxemburgischen ILNAS aufgehoben. IL-<br />

NAS ist das luxemburgische Institut für Normung,<br />

Akkreditierung, Sicherheit und Qualität<br />

von Produkten und Dienstleistungen. Bisher<br />

mussten Elektroniker eine spezielle Zulassung<br />

für Installationen, Reparaturen, Unterhaltungsarbeiten<br />

oder Änderungen an Elektroanlagen<br />

in Luxemburg beantragen. Mit<br />

dem Wegfall dieses Erfordernisses setzt Luxemburg<br />

die Europäische Dienstleistungsrichtlinie<br />

um, die den EU-Mitgliedstaaten verbietet,<br />

die Dienstleistungsfreiheit eines EU-ausländischen<br />

Dienstleisters durch Genehmigungserfordernisse<br />

einzuschränken. Deutsche<br />

Elektroniker sind bei Arbeiten in Luxemburg<br />

trotz dieser Erleichterung weiterhin einigen<br />

Reglementierungen unterworfen. Diese bestehen<br />

etwa in Bezug auf die Meldung von Arbeitnehmerentsendungen<br />

oder die Berufsanerkennung.<br />

portal21.de<br />

Norwegen<br />

Wörterbuch speziell<br />

für Handwerker<br />

Die <strong>Handwerkskammer</strong> Schleswig-Holstein<br />

hat ein Wörterbuch für deutsche Handwerker<br />

mit den wichtigsten Begriffen aus dem Norwegischen<br />

zusammengestellt. Ein Sprachleitfaden<br />

mit Hilfen für kurze Telefongespräche<br />

sowie Musterbriefe und E-Mails für Geschäftsdialoge<br />

mit norwegischen Unternehmen<br />

ergänzen das Wörterbuch. Das Wörterbuch<br />

ist im Internet zu finden unter:<br />

hwk-luebeck.de<br />

Handwerk auf der Ignition<br />

Arbeitnehmer<br />

Im kommenden Jahr<br />

gelten neue Regeln<br />

Den 30. April kommenden Jahres sollten Unternehmen<br />

bereits im Auge haben, denn ab<br />

1. Mai 2011 gilt die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

in der Europäischen Union. Damit ist<br />

die <strong>aktuell</strong> geltende Übergangsregelung beendet.<br />

Sinn dieser Regelung war es, ein langsames<br />

Zusammenwachsen der Arbeitskräfte<br />

im EU-Raum nach dem Beitritt zehn neuer<br />

Länder im Jahr 2004 zu ermöglichen. Spätestens<br />

sieben Jahre nach dem Beitritt sollte<br />

überall die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit in<br />

Kraft treten; dieser Zeitpunkt ist im nächsten<br />

Jahr gekommen. Gegenüber Bulgarien und<br />

Rumänien, die erst zum 1. Januar 2007 der<br />

EU beigetreten sind, nimmt Deutschland die<br />

Übergangsregelung (bis längstens 31. Dezember<br />

2013) noch in Anspruch. Weitere Informationen<br />

zu dem Thema: Exportberatung<br />

der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Rheinhessen</strong>, Jörg<br />

Diehl, Tel.: 06131/ 99 92 39, E-Mail:<br />

j.diehl@hwk.de.<br />

Zoll<br />

Neue Meldevorgaben bei<br />

Leistung und Lieferung<br />

Seit Juli gelten neue Meldebestimmungen bei<br />

der Zusammenfassenden Meldung. Sie muss<br />

bei innergemeinschaftlichen Warenlieferungen,<br />

bei Dreieckgeschäften und bei steuerpflichtigen<br />

sonstigen Leistungen, für die normalerweise<br />

der Leistungsempfänger im EU-<br />

Ausland die Umsatzsteuer schuldet (sogenanntes<br />

Reverse Charge Verfahren), beim<br />

Bundeszentralamt für Steuern abgegeben<br />

werden.Geändert haben sich der Zeitpunkt<br />

der Meldung und die Meldefristen. Informationen<br />

gibt es beim Bundeszentralamt. JD<br />

bzst.bund.de<br />

Zum siebten Mal veranstalteten die Wirtschaftsjunioren Mainz die Gründer- und Mittelstandsmesse<br />

Ignition. Zu den 90 Ausstellern zählte auch die <strong>Handwerkskammer</strong>. Die mehr als 1.600 Besucher<br />

konnten die Messe zur Information und für den Aufbau von Kontakten nutzen, die für einen<br />

Unternehmer auch nach der Gründung unentbehrlich sind. Auch Wirtschaftsminister Hendrik<br />

Hering, Wirtschaftsdezernent Franz Ringhoffer, ISB-Chef Ulrich Dexheimer und Olaf Stähle,<br />

Sprecher der Wirtschaftsjunioren, kamen gemeinsam mit HWK-Hauptgeschäftsführer Günther<br />

Tartter zum Stand der Kammer.<br />

Antrittsbesuch in der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

Zu einem Gespräch, unter anderem über den <strong>aktuell</strong>en Ausbildungsmarkt und die wirtschaftliche<br />

Lage des rheinhessischen Handwerk sowie über die Zusammenarbeit zwischen <strong>Handwerkskammer</strong><br />

und Arbeitsverwaltung, trafen sich Kammerhauptgeschäftsführer Günther Tartter (l.)<br />

und der Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Mainz, Jürgen Czupalla (M.).<br />

Auch Harald Körner von der IT-Akademie Rheinland-Pfalz nahm an dem Meinungsaustausch teil.

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