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Stahlreport 2021.04

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76. Jahrgang | April 2021<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />

04<br />

21<br />

Die Green-Deal-Chance<br />

für Stahl | S. 28<br />

Stahl perfekt für Kreislaufwirtschaft<br />

Neuer Jahrgang<br />

in den Startlöchern | S. 40<br />

BDS-Fernstudium auch in Corona-Jahren<br />

Stahlkonjunktur:<br />

Mixed Emotions | S. 42<br />

Insgesamt eher positive Erwartungen


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

vergessen wir mal für einen kurzen Augenblick die Pandemie, vergessen wir Corona.<br />

Welches Thema wäre stattdessen dieser Tage wohl beherrschend? Richtig: vermutlich der<br />

Klimawandel – mitsamt seinen grundwälzenden Auswirkungen.<br />

Doch auch, wenn der Klimawandel durch die Pandemie an öffentlicher Aufmerksamkeit<br />

verloren hat: Die Gegenmaßnahmen und Anpassungen, mit denen die menschengemachte<br />

Erderwärmung eingefangen werden soll, sind im vollen Gange.<br />

Für Europa ist das Projekt aller Projekte der Green Deal. Bis 2050, so hat es die<br />

EU-Kommission Ende 2019 vorgegeben, soll der Kontinent klimaneutral sein. Das ist ein<br />

Mammut-Projekt – mehr noch, es ist eine Anstrengung und Transformation, wie sie bisher<br />

noch niemals unternommen, geschweige denn erfolgreich durchgeführt wurde.<br />

Dass dieses gigantische Projekt mittlerweile voll angelaufen ist, kann man an allen Ecken<br />

und Enden beobachten. So steckt die europäische Stahlproduktion bereits mittendrin in der<br />

Transformation: weg von Kohle und Koks, hin zu Wasserstoff. Wer hätte das vor zehn Jahren<br />

gedacht? Wie der weltweit größte Stahlhersteller, ArcelorMittal, die Herausforderung in<br />

Europa angeht und welche Angebote er seinen Kunden macht, lesen Sie übrigens auf S. 22.<br />

Doch nicht nur die Stahlproduktion steht mit dem Green Deal vor großen Heraus for de -<br />

rungen. Die Aufgabe CO 2 -frei zu werden hat Auswirkungen auf die gesamte nachgelagerte<br />

Liefer- und Wertschöpfungskette. Auch sie ist mit Hochdruck dabei, ihre eigenen Produkte,<br />

Prozesse und Projekte an die „neue Klimarealität“ anzupassen. Welche Schritte dabei zum<br />

Beispiel „Deutschlands erster CO 2 -neutraler Bewehrungsstahlhändler“, Sülzle Stahlpartner,<br />

macht, lesen Sie auf S. 14. Welche Chance die Transformation gerade für den Stahlbau<br />

bedeutet, wird im Interview ab S. 28 erläutert.<br />

Das andere Megathema, das dank Corona sogar erhöhte Aufmerksamkeit bekommen hat, ist<br />

übrigens die Bildung. Da liegt das Fernstudium Betriebswirt/in Stahlhandel (BDS) voll im<br />

Trend: Ein neuer Jahrgang startet im Juli 2021. Wer den nächsten Schritt in seiner<br />

Stahlhandels-Laufbahn plant, sollte sich noch anmelden (S. 40). Es lohnt sich.<br />

Wie immer viel Vergnügen und Informationsgewinn beim Lesen wünscht<br />

Markus Huneke<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

3


Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 04 2021<br />

28<br />

Klimaneutral mit Stahl<br />

Stahlbau prädestiniert für Kreislaufwirtschaft<br />

Dank nahezu unbegrenzter Recyclingfähigkeit: Kein anderer nichtmetallischer<br />

Werkstoff ist so geeignet für die Kreislaufwirtschaft<br />

wie Stahl. Ein Interview über die große Chance, die die<br />

EU-Klimavorgaben für den Stahlbau jetzt bieten (S. 28).<br />

42<br />

Stahlkonjunktur: Wolkig bis heiter<br />

Über allem hängt das Corona-Risiko<br />

Nach den Corona-Einbrüchen im letzten Jahr meldete<br />

sich die Zuliefererbranche zuletzt wieder mit positiven<br />

Zahlen zurück – während Maschinenbau und<br />

Bauwirtschaft einen eher verhaltenden Start ins Jahr<br />

verbuchten. Insgesamt überwiegen aber die positiven<br />

Tendenzen – immer jedoch mit dem Risiko, dass die<br />

Pandemie wieder dazwischen kommt (S. 42).<br />

40<br />

Neuer Jahrgang<br />

BDS-Fernstudium startet im Sommer<br />

Wer im Stahlhandel beruflich weiterkommen<br />

möchte, für den bietet das BDS-Fernstudium ein<br />

maßgeschneidertes Programm. Im Sommer<br />

startet ein neuer Jahrgang des Fernstudiums<br />

Betriebswirt/in Stahlhandel (BDS) – mit<br />

Präsenzanteilen, aber auch erprobtem Online-<br />

Only-Konzept, falls notwendig (S. 40).<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


PERSÖNLICHES<br />

6 Kurznachrichten<br />

STAHLHANDEL<br />

8 E/D/E – Wachstum fortgesetzt<br />

10 Stahlverbund Phoenix steigert Umsatz<br />

12 Klöckner & Co – Positive Erwartungen<br />

14 Sülzle Stahlpartner – Grüner Stahl für Erweiterungsbau<br />

16 Richard Köstner – Erfolgsmodell für Haushaltswaren-Vertrieb<br />

17 Adolf Richter – IT für die Zukunft fit gemacht<br />

STAHLVERARBEITUNG<br />

18 Dango & Dienenthal – Schwerlast-Manipulatoren für thyssenkrupp-Tochter<br />

20 Rübsamen – Blechformteile für die Elektrotechnik<br />

STAHLPRODUKTION<br />

22 ArcelorMittal startet XCarb-Projekt<br />

26<br />

Traditionsbetrieb<br />

rüstet auf<br />

Neue Richtschneide -<br />

maschine von Progress<br />

Die Produktivität ist einer der<br />

wichtigsten Hebel, die<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu<br />

erhalten oder gar auszubauen.<br />

Das spanische Unternehmen<br />

Metalol hat nun in eine<br />

zusätzliche Progress-Anlage zum<br />

Richten, Schneiden und Biegen<br />

investiert. Damit hat das<br />

Unternehmen den Output<br />

verdoppelt (S. 26).<br />

ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />

26 Progress – Ein spanischer Traditionsbetrieb rüstet auf<br />

28 Stahlbau-Interview: die Green-Deal-Chance für Stahl<br />

32 Feuerverzinkt – Duplex-System für Haltestelle<br />

34 ZINQ – Beschichtungsstandort erhält neue Pulverbeschichtungskabine<br />

36 Lissmac – „Ich sehe uns im Marktführer-Bereich“<br />

BDS-RESEARCH<br />

38 Rasante Winterrallye<br />

BDS-BERUFSBILDUNG<br />

40 BDS-Fernstudium – Neuer Jahrgang startet im Sommer<br />

MESSEN UND MÄRKTE<br />

42 Zulieferer-Erholung festigt sich<br />

44 Termine<br />

45 Messekalender<br />

WISSENSWERTES<br />

46 Studie – ERP-Projekte – besser als ihr Ruf?<br />

47 VDW – IT-Sicherheit an Werkzeugmaschinen<br />

LIFESTEEL<br />

50 GreenCoat-Stahl gewinnt Award<br />

50 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

5


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Chiron-Group<br />

Carsten Liske<br />

hat zum 1. März 2021 die Position des Vorsitzenden<br />

geschäftsführenden Direktors der<br />

Chiron Group SE übernommen. Er komplettiert<br />

damit das Führungsteam<br />

beim<br />

Spezialisten für<br />

Bearbeitungszentren<br />

und –lösungen<br />

mit Hauptsitz in<br />

Tuttlingen.Seine<br />

berufliche Laufbahn<br />

Quelle: Chiron Group<br />

begann Carsten<br />

Liske bei der ABB<br />

Group in Zürich und<br />

bei Unaxis in Liechtenstein, führte ihn über<br />

Oerlikon Esec in Cham zur Rieter Holding<br />

AG. Dort verantwortete er zuletzt den<br />

Geschäftsbereich Machines & Systems. Mit<br />

seinem Eintritt in die CHIRON Group SE leitet<br />

Carsten Liske das Ressort Operations<br />

mit den Bereichen Global Service, Produktion,<br />

Logistik, Einkauf und Qualitätsmanagement.<br />

Zusätzlich ist er für die Auslandsniederlassungen<br />

CHIRON Taicang, CHIRON<br />

America, CHIRON Mexico und CHIRON<br />

India verantwortlich. Die CEO-Funktion, die<br />

ad interim von Vanessa Hellwing (CFO) ausgeübt<br />

wurde, übergeht unmittelbar an Carsten<br />

Liske.<br />

BME<br />

Anna Maria Saur<br />

von der ETH Zürich hat sich im Wettbewerb<br />

„BME-Hochschulpreis 2021“ in der Kategorie<br />

„Uni-Abschlussarbeiten“ mit dem Thema<br />

„Integrative Supply Planning under Uncertainty<br />

in the Athletic Footware Industry“<br />

durchgesetzt. Ines Sturz von der Hochschule<br />

für Technik Stuttgart gewann den<br />

BME-Hochschulpreis in der Kategorie „FH-<br />

Abschlussarbeiten“ mit dem Thema „Quantitative<br />

Methodik zur systematischen Analyse,<br />

Bewertung und Reduktion von<br />

Treibhausgasen aus logistischen CO 2 e-<br />

Messdaten“.<br />

BME<br />

Dr. Christian Thies<br />

von der Technischen Universität Braunschweig<br />

ist der Gewinner des „BME-Wissenschaftspreises<br />

2021“. Der thematische<br />

Fokus seiner Dissertation „Sustainability<br />

assessment of products with global supply<br />

chains“ liegt auf der Entwicklung von Konzepten<br />

und Methoden zur Nachhaltigkeitsbewertung<br />

von Produkten mit globalen<br />

Wertschöpfungsketten sowie deren Anwendung<br />

zur Untersuchung spezifischer Fragestellungen<br />

im Kontext der Elektromobilität.<br />

Bauindustrie<br />

Dieter Babiel<br />

ist im Februar 2021 aus seinem Amt als<br />

Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes<br />

der Deutschen Bauindustrie aus persönlichen<br />

Gründen ausgeschieden. Nach einem<br />

von ihm eingeleiteten und inzwischen weitgehend<br />

abgeschlossenen Change-Prozess<br />

innerhalb des Verbandes<br />

der BAUIN-<br />

DUSTRIE habe es<br />

unter seiner Steuerung<br />

wirksame Maßnahmen<br />

zur Effizienzsteigerung<br />

sowie Koordination<br />

Quelle: Bauindustrie<br />

der verbandlichen<br />

Aktivitäten gegeben.<br />

Babiel macht nun in<br />

Übereinstimmung mit dem Präsidium des<br />

Hauptverbandes den Weg frei für einen<br />

Nachfolger. Der Hauptverband dankt Dieter<br />

Babiel für das Erreichte.<br />

Bild: Bauindustrie<br />

Bauindustrie<br />

René Hagemann-Miksits<br />

stellvertretender Hauptgeschäftsführer des<br />

Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie,<br />

übernimmt nach Ausscheiden der<br />

Hauptgeschäftsführung zunächst die Leitung<br />

des Verbands. René Hagemann-Miksits<br />

studierte in Düsseldorf Geschichte und<br />

Politikwissenschaft. Nach seinem Studium<br />

war er von 2000 bis 2005 als Referent der<br />

Abteilung Strategie und Kampagnen in der<br />

FDP-Bundesgeschäftsstelle tätig. Anschließend<br />

wechselte er zum Bundesverband der<br />

Deutschen Industrie,<br />

zunächst als<br />

Pressereferent, später<br />

als Referent im<br />

Büro des Mittelstandsbeauftragten<br />

des BDI. Im Hauptverband<br />

der Deutschen<br />

Bauindustrie<br />

e. V. war er von<br />

2010 bis 2018 verantwortlich<br />

für den Bereich Politik und<br />

Koordinierung. Seit Mitte 2018 leitet er den<br />

Geschäftsbereich Technik, Bausparten und<br />

Klima.<br />

Swiss Steel Group<br />

Frank Koch<br />

wird zum 1. Juli 2021 Chief Executive<br />

Officer (CEO) der Swiss Steel Group. Der<br />

Verwaltungsrat hatte Frank Koch im Dezember<br />

2020 per spätestens zum 1. Januar<br />

2022 zum CEO ernannt und konnte nun<br />

gemeinsam mit dem<br />

bisherigen Arbeitgeber<br />

eine Einigung für<br />

einen früheren Eintritt<br />

finden. Der<br />

amtierende CEO<br />

Clemens Iller wird<br />

das Unternehmen<br />

zum 30. Juni 2021<br />

verlassen.<br />

Foto: Swiss Steel Group<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Stahlhandel<br />

Ina Rother<br />

ist zum 31.03.2021 in den Ruhestand<br />

gegangen. Sie hat über viele Jahre das Produktmanagement<br />

Lang der Salzgitter Mannesmann<br />

Stahlhandel GmbH erfolgreich<br />

geleitet, intern wie extern die Werte des<br />

Unternehmens vertreten und damit nachhaltig<br />

zu dessen Weiterentwicklung beigetragen,<br />

teilte das Unternehmen mit. Nachfolger<br />

als Leiter der Bereichs Langprodukte ist<br />

seit 1. April 2021 Mike Schrader. Er werde<br />

das Produktmanagement Lang mit seinen<br />

Teilbereichen Profile, Stabstahl und Anarbeitung<br />

Lang für die Herausforderungen der<br />

Zukunft ausrichten. Hierzu gehören insbesondere<br />

die Weiterentwicklung der Wertschöpfungskette<br />

sowie die noch stärkere<br />

digitale Vernetzung mit den Lieferanten.<br />

Operativ unterstützt wird er dabei von seinem<br />

Team und den Produktmanagern.<br />

Bundesministerium des Innern,<br />

für Bau und Heimat<br />

Prof. Dr. Ing. Guido Spars<br />

ist im März zum Gründungsdirektor der Bundesstiftung<br />

Bauakademie gewählt worden.<br />

Ihm obliegen die strategische Führung und<br />

Entwicklung eines tragfähigen und inhaltlichen<br />

Konzepts sowie die Ausrichtung und<br />

Profilierung in der regionalen, nationalen und<br />

internationalen Fachgesellschaft der Bundesstiftung<br />

Bauakademie sowie in Politik,<br />

Gesellschaft und Öffentlichkeit. Dabei werde<br />

er auf geeignete Kooperationspartnerinnen<br />

und -partner setzen und das konkrete Nutzungs-<br />

und Raumprogramm für die Errichtung<br />

des Akademiegebäudes entwickeln.<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Quelle: DFKI<br />

Nordwest Handel AG<br />

Axel Simon<br />

Vorstand der Nordwest Handel AG, wird bis<br />

einschließlich 31.12.2025 als Vorstand zur<br />

Verfügung stehen. Der Aufsichtsrat hat den<br />

Vertrag mit ihm vorzeitig<br />

verlängert.<br />

„Wir freuen uns,<br />

dass Herr Simon bis<br />

Ende 2025 Vorstand<br />

der Nordwest Handel<br />

AG bleibt. Wir<br />

setzen mit dieser<br />

Quelle: Nordwest Handel AG<br />

Entscheidung ein<br />

Zeichen für Kontinuität<br />

gerade in diesen<br />

durch die Covid-19-Pandemie bestimmten<br />

Zeiten“, erläuterte Martin Bertinchamp, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Nordwest Handel<br />

AG die Entscheidung. Als erfahrener Branchenkenner<br />

blickt Jörg Axel Simon auf mehr<br />

als 33 Jahre Verbundgruppenerfahrung<br />

zurück, davon über 15 Jahre bei Nordwest.<br />

Als Vorstand zeichnet er für die Bereiche<br />

Stahl, Haustechnik, Finanzen, Rechnungswesen,<br />

Controlling & Steuern, Recht/Compliance,<br />

interne Revision und Investor Relations/Finanzkommunikation<br />

verantwortlich.<br />

Jörg Axel Simon bildet damit weiterhin den<br />

Vorstand gemeinsam mit Andreas Ridder,<br />

der seit 1. August 2019 Nordwest-Vorstandsvorsitzender<br />

ist.<br />

VDE<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans Schotten<br />

bleibt Vorsitzender der Informationstechnischen<br />

Gesellschaft im VDE (VDE ITG). Die<br />

Mitglieder bestätigten Schotten in seinem<br />

Amt. Zu seinem Stellvertreter wählten sie<br />

Dr.-Ing. Volker Ziegler. Beide verantworten<br />

für die nächsten drei Jahre die Geschicke<br />

der über 10.000 Mitglieder starken VDE<br />

ITG. Die älteste Fachgesellschaft im VDE<br />

fördert die Forschung,<br />

Entwicklung<br />

und Anwendung der<br />

Informationstechnik<br />

in Deutschland. Ihre<br />

Mitglieder bündeln<br />

die Fachkompetenz<br />

aus unterschiedlichsten<br />

Anwendungsfeldern<br />

und relevanter<br />

Querschnittstechnologien<br />

in der Informations- und Kommunikationstechnik.<br />

Professor Schotten leitet als<br />

Wissenschaftlicher Direktor den Forschungsbereich<br />

Intelligente Netze am Deutschen<br />

Forschungszentrum für Künstliche<br />

Intelligenz (DFKI). Weiterhin ist er Lehrstuhlinhaber<br />

für Funkkommunikation und Navigation<br />

an der Technischen Universität Kaiserslautern<br />

(TUK).<br />

Messe Düsseldorf<br />

Daniel Ryfisch<br />

ist bereits seit 1. September 2020 Project<br />

Director der Weltleitmessen Messen wire,<br />

Tube und Valve World Expo und deren internationale<br />

Satelliten in China, Thailand, Brasilien,<br />

Russland und Indien. Er ist damit<br />

sowohl für die strategische Ausrichtung<br />

innerhalb der Messethemen als auch für<br />

den Ausbau des Auslandsmessegeschäfts<br />

zuständig. Er berichtet<br />

weiter an Friedrich-Georg<br />

Kehrer,<br />

der seinen Schwerpunkt<br />

als Global<br />

Portfolio Director<br />

auf die Erschließung<br />

neuer Geschäftsfelder<br />

im Bereich wire,<br />

Tube & Flow Technologies<br />

richtet. Daniel<br />

Ryfisch bringt viel Erfahrung aus dem internationalen<br />

und nationalen Messegeschäft<br />

mit. Der 39-jährige Diplom-Volkswirt startete<br />

nach mehreren Auslandsaufenthalten<br />

in den USA und Asien 2007 als Trainee bei<br />

der Messe Düsseldorf und arbeitete dort ab<br />

2008 als Projektreferent für die weltweiten<br />

Satelliten der Fachmessen wire, Tube und<br />

Metec in Russland, Indien, China und den<br />

Vereinigten Arabischen Emiraten.<br />

Kerschgens<br />

Felix Herbort<br />

ist zum 1. April 2021 in die Geschäftsführung<br />

von Kerschgens Werkstoffe & Mehr<br />

eingetreten, dem Dienstleister rund um<br />

Stahl, Edelstahl, NE-Metalle und Lochbleche.<br />

Die Geschäftsführung<br />

besteht<br />

somit aus Manfred<br />

Kerschgens, Heinz<br />

Herbort, Pierre<br />

Schlüper und Felix<br />

Herbort. Mit dem<br />

Eintritt des Sohnes<br />

von Heinz Herbort<br />

übernimmt die<br />

Quelle: Messe Düsseldorf<br />

Bild: Kerschgens<br />

Foto: von Riederer (BDS AG)<br />

Josef<br />

von Riederer<br />

feierte am 21.März<br />

2021 seinen 85.<br />

Geburtstag. Er war<br />

von 1995 bis 2003<br />

Vorsitzender des<br />

BDS-Vorstandsrats<br />

und Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der BDS AG sowie Vorstand<br />

der Stiftung des Deutschen Stahlhandels.<br />

In seiner operativen Karriere war er<br />

zuletzt Vorstandsmitglied der Thyssen<br />

Handelsunion (in der Folge ThyssenKrupp<br />

Materials & Services). Er ist der amtierende<br />

Ehrenvorsitzende des BDS-Vorstandsrates.<br />

nächste Generation der Inhaberfamilien Verantwortung<br />

in der Unternehmensleitung.<br />

Bereits vor seinem Studium der Betriebswirtschaft<br />

sammelte Felix Herbort neun<br />

Monate lang Erfahrungen bei Schmolz &<br />

Bickenbach in Mailand (heute Swiss Steel-<br />

Gruppe) und erhielt dort umfangreiche Einblicke<br />

in den internationalen Stahlmarkt<br />

und die Handelsstrukturen. Nach seinem<br />

Studium in Reutlingen und Piacenza (Italien)<br />

wechselte er in den Bereich Mergers &<br />

Acquisitions (M&A) einer großen Unternehmensberatungsgesellschaft<br />

in Baden-Württemberg<br />

und war hier zuletzt als Projektleiter<br />

tätig.<br />

Felix Herbort werde den Übergang in die<br />

nächste Phase der Unternehmensentwicklung<br />

bei Kerschgens aktiv mitgestalten und<br />

die auf Nachhaltigkeit und Langfristigkeit<br />

ausgelegte Wachstumsstrategie fortführen.<br />

Die Zukunft als familiengeführtes Unternehmen<br />

sei damit gesichert.<br />

Züblin<br />

Stephan von der Heyde<br />

ist mit Wirkung zum 1.4.2021 in den Vorstand<br />

der Ed. Züblin AG berufen worden.<br />

Gemeinsam mit dem bestehenden Vorstandsmitglied<br />

Jens Borgschulte übernimmt<br />

von der Heyde die kaufmännische Verantwortung<br />

für das operative Züblin-Geschäft<br />

in Deutschland, Benelux und Skandinavien.<br />

Er folgt auf Ulrich Weinmann, der zukünftig<br />

für den Strabag-Konzern den australischen<br />

Markt bearbeiten wird.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

7


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

E/D/E – in dynamischen Marktumfeld behauptet<br />

Wachstum fortgesetzt<br />

Die E/D/E-Gruppe hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem Handelsvolumen von über 6,4 Mrd. €<br />

abgeschlossen. Damit hat die Wuppertaler Verbundgruppe nach einer Seitwärtsbewegung im Vorjahr<br />

das Wachstum fortgesetzt. „Unser Verbund hat sich im Umfeld einer gesellschaftlichen wie<br />

wirtschaftlichen Ausnahmesituation gut behaupten können. In der Krise konnten wir alle zeigen, was<br />

in uns steckt“, bilanzierte Dr. Andreas Trautwein, Vorsitzender der E/D/E-Geschäftsführung.<br />

[ Kontakt]<br />

E/D/E Einkaufsbüro<br />

Deutscher<br />

Eisenhändler GmbH<br />

42389 Wuppertal<br />

+49 202 6096-0<br />

www.ede.de<br />

Bereits frühzeitig hatte das<br />

E/D/E im vergangenen Jahr auf die<br />

Pandemie reagiert. Man habe konsequent<br />

Maßnahmen umgesetzt, um<br />

die Belegschaft vor einer Covid-19-<br />

Infektion am Arbeitsplatz zu schützen<br />

– und so die Leistungsfähigkeit<br />

des E/D/E zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.<br />

„Die E/D/E-Lösungen für<br />

den digitalen Vertrieb und die Zentrallagerfunktionalität,<br />

mit einem<br />

hohen Anteil an direkter Endkundenbelieferung,<br />

haben ihren Wert<br />

unter Beweis gestellt. Unser neu aufgestelltes<br />

Mitgliedermanagement<br />

hat dafür gesorgt, dass wir auch ohne<br />

physische Präsenz noch mehr Nähe<br />

auf Distanz zu unseren Mitgliedern<br />

gewonnen haben“, sagte Dr. Andreas<br />

Trautwein.<br />

Die Mitgliedsunternehmen wie<br />

der gesamte Produktionsverbindungshandel<br />

seien durch die Pandemie,<br />

differenziert nach Regionen,<br />

Branchen und Zeitpunkt, unterschiedlich<br />

getroffen worden. Volumenverluste<br />

in den Sortimenten,<br />

deren Branchen von der Corona-<br />

Pandemie besonders betroffen<br />

waren, konnten durch andere Sortimente<br />

aufgefangen und sogar<br />

überkompensiert werden, so Trautwein.<br />

Insgesamt konnte die E/D/E-<br />

Gruppe ihr Handelsvolumen um<br />

132 Mio. € steigern. Das Auslandsgeschäft<br />

wuchs um 193 Mio. € und<br />

beläuft sich mittlerweile auf rund<br />

1,6 Mrd. €.<br />

Wesentlicher Grund für das<br />

starke Wachstum 2020 in Europa<br />

war die Anbindung neuer Mitglieder.<br />

Das Lagergeschäft verzeichnete ein<br />

„In der Pandemie ist noch<br />

einmal mehr als deutlich<br />

geworden, wie wichtig es<br />

ist, Teil eines starken<br />

Netzwerkes zu sein.“<br />

Dr. Andreas Trautwein,<br />

Vorsitzender der<br />

E/D/E-Geschäftsführung<br />

Plus von 14 Mio. € und einen neuen<br />

Bestwert: 339 Mio. €. Auf positive<br />

Resonanz unter den Partnern stieß<br />

auch das Factoring als neues Leistungsangebot<br />

der E/D/E-eigenen<br />

ETRIS BANK. Der Factoring-Umsatz<br />

stieg um mehr als 130 %.<br />

Das Konzernergebnis konnte<br />

selbst unter den Rahmenbedingungen<br />

der Corona-Pandemie im Vergleich<br />

zum Vorjahr leicht gesteigert<br />

werden. Der erwirtschaftete Konzernjahresüberschuss<br />

2020 beträgt<br />

15,2 Mio. € im Vergleich zu 14,7 €.<br />

Euro 2019.<br />

Bild: EDE<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Entwicklung Handelsvolumen E/D/E Fachbereiche 2020 und Veränderung zum Vorjahr<br />

Warengruppe in Mio. € Veränderung<br />

Stahl 1.049 -8,9 %<br />

Haustechnik 1.556 +9,6 %<br />

Präzisionswerkzeuge,Handwerkzeuge,<br />

Maschinen 567 -4,6 %<br />

Bauelemente, Baugeräte und<br />

Bauwerkzeuge, Befestigungstechnik,<br />

Bau- und Möbelbeschläge, Sicherheitstechnik 1.521 +3,1 %<br />

Elektrowerkzeuge, Betriebseinrichtungen,<br />

Schweißtechnik 791 +1,6 %<br />

Arbeitsschutz, Technischer Handel,<br />

Werkstattmaterial 720 +3,6 %<br />

Drittmarkt ETRIS BANK 77 +66,8 %<br />

DIY, Gartentechnik, Sonstiges 160 +7,6 %<br />

Gesamt 6.441 +2,1 %<br />

Grafik: E/D/E, BDS<br />

Marktentwicklungen in den Branchen<br />

Die Umsätze mit Industriekunden aus der Automobilbranche,<br />

der Luft- und Raumfahrt und dem Maschinenbau<br />

gingen bei vielen E/D/E-Händlern 2020 deutlich<br />

zurück. Positiv zu vermerken sei, dass alle industrienahen<br />

Warenbereiche eine Entwicklung mit dem E/D/E<br />

oberhalb des jeweiligen Marktniveaus verzeichnen<br />

konnten. Die baunahen Bereiche weisen für 2020 positive<br />

Wachstumsraten auf, besonders profitieren konnten<br />

die Bereiche Baugeräte und Befestigungstechnik sowie<br />

Bauelemente. Elektrowerkzeuge haben zudem aufgrund<br />

des starken Online-Handels einen Nachfrageschub erlebt<br />

und auch das Handwerk sei 2020 erneut extrem stark<br />

ausgelastet gewesen. Daher haben sich die handwerksnahen<br />

E/D/E-Vertriebskonzepte in diesem Umfeld deutlich<br />

über Vorjahr entwickelt.<br />

Stahl-Tonnage gesteigert,<br />

Umsatz allerdings rückläufig<br />

Der Stahlbereich konnte mit einem breiten Sortiment<br />

in allen Warengruppen (Träger, Stabstahl, Betonstahl,<br />

Bandbleche sowie Rohre) ein Wachstum aufweisen. Die<br />

Mitgliedergruppe SteelPower habe sich erfolgreich etabliert,<br />

durch Mengenbündelung konnten dem E/D/E<br />

zufolge Einkaufsvorteile zum Nutzen aller angeschlossenen<br />

Mitglieder erzielt werden. Durch marktgerechte<br />

und attraktive Angebote in Richtung der ESH-Händler<br />

wurde der Gruppe zufolge eine Steigerung der Tonnage<br />

teilweise im deutlich zweistelligen Prozentbereich<br />

erreicht. Bedingt durch Preiseffekte entwickelte sich<br />

das Handelsvolumen auf rund 1 Mrd. € allerdings rückläufig.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

9<br />

Ausblick 2021<br />

Die E/D/E-Gruppe konnte ihr Wachstum auch in den<br />

ersten Monaten des neuen Jahres fortsetzen. Sowohl<br />

im Handelsvolumen als auch im Ergebnis liegt das<br />

E/D/E über dem Vorjahr. Sämtliche Prognosen für 2021<br />

sind vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie allerdings<br />

von Unsicherheit geprägt. Nach Einschätzung<br />

des E/D/E dürfte die positive Grundhaltung im baunahen<br />

Handwerk und im Bau auch 2021 anhalten, während<br />

von der Industrie keine einheitlichen Wachstumssignale<br />

zu erwarten seien. Für das Jahr 2021 erwartet die E/D/E-<br />

Gruppe ein Wachstum des Handelsvolumens auf über<br />

6,6 Mrd. €. 2<br />

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Stahlhandel<br />

Bericht<br />

„Vertrauen zahlt sich aus …“<br />

Stahlverbund Phoenix steigert Umsatz<br />

Claudio Kemper und Christopher Rüther setzen auf Vertrauen. Für die beiden NORDWEST-<br />

Geschäftsbereichsleiter Stahl ist das keine Floskel, sondern die Basis allen Handelns – und<br />

persönlicher Antrieb, um die Handelspartner des Stahlverbunds Phoenix weiter nach vorne zu bringen.<br />

„Wir schätzen das Vertrauen,<br />

welches uns unsere Handels- und<br />

Lieferantenpartner entgegenbringen,<br />

sehr. Unsere Beziehungen sind von<br />

gegenseitigem Respekt geprägt, von<br />

einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe.<br />

Das ist uns wichtig und nur so<br />

können wir gemeinsam erfolgreich<br />

agieren“, erläutern die Geschäftsbereichsleiter<br />

Stahl ihre Maxime.<br />

Es war ein herausforderndes Jahr<br />

Dabei hat das vergangene Jahr allen<br />

Beteiligten viel abverlangt, so die<br />

Verbundgruppe. Die Corona-Pandemie<br />

bestimme das Tagesgeschäft seit<br />

Stahlverbund Phoenix – Entwicklung der abgesetzten Tonnage 2017 bis 2020<br />

Auch 2020 konnte Nordwest die Tonnagen weiter steigern.<br />

Gesamttonnage<br />

+18,5%<br />

Bewehrung<br />

Edelstahl<br />

Flachprodukte<br />

+13,5%<br />

+9,1%<br />

+15,7% +4,7% +18,7%<br />

+33,0%<br />

+34,4%<br />

+7,2%<br />

+3,5%<br />

+20,8%<br />

+14,2%<br />

2017 2018 2019 2020<br />

2017 2018 2019 2020<br />

2017 2018 2019 2020<br />

2017 2018 2019 2020<br />

Potentialprodukte<br />

+9,4% +2,1% +11,9%<br />

Rohre<br />

+13,3%<br />

+11,0%<br />

+11,5%<br />

Stabstahl<br />

Träger<br />

+5,4% +3,7%<br />

+6,3%<br />

-0,1%<br />

+9,0%<br />

+11,9%<br />

[ Kontakt]<br />

NORDWEST Handel AG<br />

44263 Dortmund<br />

+49 231 22223001<br />

www.nordwest.com<br />

Grafiken: Nordwest<br />

2017 2018 2019 2020<br />

2017 2018 2019 2020<br />

2017 2018 2019 2020<br />

2017 2018 2019 2020<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


PA<br />

ARTNERARTIKEL<br />

DasBestevo<br />

n unseren Partnern.<br />

langer Zeit erheblich. Persönliche Zusammenkünfte,<br />

wie das alljährliche Stahltreffen, wurden gleich ganz<br />

abgesagt – aus Sorge um die Gesundheit aller Anwesenden.<br />

Dennoch habe der Stahlverbund weiter arbeitsfähig<br />

bleiben und hätten Entscheidungen getroffen werden<br />

müssen, so Kemper und Rüther. Persönliche Meetings,<br />

Produktkreissitzungen, Stahlbeiratssitzungen<br />

oder auch das Treffen<br />

der „Silbergruppe“ wurden<br />

„Der persönliche<br />

Faktor fehlt uns<br />

einfach allen.“<br />

Claudio Kemper und<br />

Christopher Rüther, Nordwest-<br />

Geschäftsbereichsleiter Stahl<br />

ins Virtuelle verlegt und<br />

über Videokonferenzen<br />

ausgetragen. „Es war<br />

und ist für uns alle<br />

wichtig, weiter in Kontakt<br />

zu stehen und uns<br />

auszutauschen. Auch<br />

wenn wir es schon jetzt<br />

kaum mehr abwarten können,<br />

unsere Handels- und Lieferantenpartner<br />

wieder von Angesicht zu Angesicht zu<br />

treffen“, so die beiden Geschäftsbereichsleiter weiter.<br />

Aber nicht allein der Austausch untereinander<br />

musste kreativ verändert werden. Auch die wirtschaftlichen<br />

Konsequenzen erforderten Flexibilität: teilweise<br />

brachen stahlrelevante Absatzmärkte ein. Im vierten<br />

Quartal 2020 kam es dann, durch eine zuerst kaum<br />

wahrnehmbare Belebung der weltweiten Nachfrage und<br />

durch eine Verteuerung beim Vormaterial, zu stark<br />

steigenden Einkaufspreisen. „Eine seriöse Einschätzung<br />

für 2021 können wir nicht geben. Wir wissen aber, dass<br />

wir mit unserer gemeinschaftlichen Stärke im Stahlverbund<br />

ein Werkzeug an der Hand haben, um diesen<br />

herausfordernden Zeiten entsprechend zu begegnen.“<br />

Die erfolgreiche Zusammenarbeit spiegelt sich auch<br />

im Umsatz 2020 des Geschäftsbereiches wider, der im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 6,3 % gesteigert werden<br />

konnte, auf 1.303,3 Mio. €. „Darauf sind wir sehr stolz.<br />

Hier ist es an der Zeit, unseren Handelspartnern im<br />

Stahlverbund zu danken. Danke für Ihr Vertrauen und<br />

die gute Zusammenarbeit, auch in Krisenzeiten.“<br />

Weiterentwicklung des Stahlverbunds Phoenix<br />

Neben der erfolgreichen Entwicklung im deutschen<br />

Markt sollen auch auf europäischer Ebene Kontakte<br />

weiter vorangetrieben werden. Parallel arbeitet das<br />

Team um Claudio Kemper und Christopher Rüther kontinuierlich<br />

an verschiedenen Leistungsbausteinen im<br />

Stahlverbund. Und auch ein ausgewogenes Wachstum<br />

zwischen Bestands- und Neugeschäft hat Priorität, um<br />

die Zukunft aller Beteiligten zu sichern.<br />

„Wir wollen nicht nur Heute auf die Herausforderungen<br />

des Marktes reagieren, sondern auch Morgen<br />

– und somit gleichzeitig ein attraktiver Partner für<br />

unsere Händler sein. Eins ist dabei gesetzt: Vertrauen<br />

wird einer der wichtigsten Bausteine bleiben“, so die<br />

beiden Geschäftsbereichsleiter abschließend. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

11<br />

Gemeinsam mit unseren Partnern<br />

entwickeln wir Europas größtes<br />

Angebot an Langprodukten im<br />

Bereich Stahl und Metall für den<br />

täglichen Bedarf.<br />

KUPFER<br />

STANG<br />

GEN &<br />

ROHRE<br />

Rundstangen<br />

Flachstangen<br />

Einfaches Bestellen –<br />

schnelles Liefern.<br />

voss-edelstahl.com/online<br />

Rundrohre<br />

Vierkantstangen


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Klöckner & Co-Bilanz 2020: Umsatz gesunken<br />

Positive Erwartungen für 2021<br />

Die mit der Covid-19-Pandemie einhergehenden Marktbelastungen haben im Geschäftsjahr 2020 bei<br />

Klöckner & Co SE zu einem Umsatzrückgang von rund 19 % auf 5,1 Mrd. € geführt. Für 2021 erwartet<br />

das Unternehmen einen deutlichen Umsatzanstieg.<br />

Den negativen Einfluss der Pandemie konnte<br />

Klöckner & Co SE durch das Transformationsprojekt<br />

Surtsey auf einen Rückgang des operativen Ergebnisses<br />

(EBITDA) vor wesentlichen Sondereffektenum um 10 %<br />

– von 124 Mio. € auf 111 Mio. € – begrenzen. Zusätzlich<br />

belastet durch Restrukturierungsaufwendungen von<br />

59 Mio. € lag das Konzernergebnis bei -114 Mio. € nach<br />

-55 Mio. € im Vorjahr. Der operative Cashflow war hingegen<br />

mit 161 Mio. € nach 204 Mio. € im Vorjahr erneut<br />

stark positiv. Die Eigenkapitalquote war zum Bilanzstichtag<br />

mit 40 % weiterhin sehr solide.<br />

Vergangenes Jahr nicht nur negativ<br />

„Aus Krisen ergeben sich immer auch Chancen. Daher<br />

blicken wir nicht nur negativ auf das vergangene Jahr<br />

zurück. Mit dem unmittelbar nach Ausbruch der Pandemie<br />

initiierten Projekt Surtsey haben wir unserer<br />

digitalen Transformation zusätzlichen Schub verliehen.<br />

Die daraus resultierenden positiven Effekte werden<br />

nun zunehmend sichtbar und zusammen mit der anziehenden<br />

Nachfrage und dem hohen Preisniveau zu einem<br />

sehr deutlich verbesserten Ergebnis im laufenden Jahr<br />

führen“, sagte Gisbert Rühl, Vorsitzender des Vorstands<br />

der Klöckner & Co SE.<br />

Das Transformationsprojekt Surtsey umfasst neben<br />

der nochmals beschleunigten Digitalisierung damit einhergehende<br />

sowie zusätzliche Restrukturierungsmaßnahmen.<br />

Im Zuge dieser Maßnahmen wurde der geplante<br />

Abbau von insgesamt rund 1.200 Stellen in Europa und<br />

den USA bereits zu über 80 % umgesetzt. Der Digitalumsatz<br />

konnte im vierten Quartal deutlich auf 45 %<br />

(Q4 2019: 32 %) gesteigert werden.<br />

Starker Ergebnisbeitrag des Kloeckner Assistant<br />

Einen wesentlichen Beitrag zu dem starken Anstieg<br />

habe der Kloeckner Assistant geleistet, eine KI-getriebene<br />

Ausblick 2021<br />

Europa<br />

+5 bis10 %<br />

Tatsächliche<br />

Stahlnachfrage<br />

Bauindustrie<br />

Maschinen- und<br />

Anlagenbau<br />

Energiesektor<br />

Automobilindustrie<br />

Schiffbau<br />

[ Kontakt]<br />

Klöckner & Co SE<br />

47057 Duisburg<br />

+49 203 307-0<br />

www.kloeckner.com<br />

USA<br />

+5 bis10 %<br />

Quelle: Klöckner & Co SE<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Softwareanwendung für die automatisierte<br />

Bearbeitung von Anfragen<br />

und Bestellungen. Mit dem Assistant<br />

sei Klöckner & Co auf dem besten<br />

Weg, über 60 % des Konzernumsatzes<br />

im Jahr 2022 über digitale Kanäle<br />

zu generieren und damit die eigene<br />

Zielsetzung zu übertreffen. Bis Ende<br />

2021 sollen die Digitalisierung und<br />

weitere mit dem Projekt Surtsey verbundene<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

bereits einen Ergebnisbeitrag von<br />

über 100 Mio. € leisten.<br />

Deutlich beschleunigt hat sich<br />

das Wachstum der offenen Industrieplattform<br />

XOM Materials. So stieg<br />

der Wert aller auf der Plattform verkauften<br />

Produkte – das Gross Merchandise<br />

Volume (GMV) – im Jahr<br />

2020 um den Faktor 13 auf über<br />

140 Mio. €. Dabei habe das neue<br />

eProcurement-Tool von XOM Materials,<br />

das Angebote mit zahlreichen<br />

Positionen und unterschiedlichen<br />

Lieferbedingungen für Einkäufer<br />

einfach vergleichbar macht, maßgeblich<br />

zum rasanten Wachstum beigetragen.<br />

Seit Beginn des Jahres ist<br />

das eProcurement-Tool auch in den<br />

USA und Brasilien verfügbar.<br />

Deutlich steigende<br />

Nachfrage erwartet<br />

Im laufenden Jahr rechnet das<br />

Unternehmen mit einer Fortsetzung<br />

des dynamischen Wachstums<br />

und einem GMV von über 1 Mrd. €.<br />

Trotz der noch immer andauernden<br />

Covid-19-Pandemie erwartet Klöckner<br />

& Co für das Geschäftsjahr<br />

2021 eine signifikante Zunahme<br />

der realen Stahlnachfrage und<br />

einen damit einhergehenden deutlichen<br />

Anstieg des Umsatzes.<br />

Zusätzlich getrieben durch die positiven<br />

Effekte des Transformationsprojekts<br />

Surtsey und den zu Jahresbeginn<br />

positiven Preistrend<br />

erwartet das Unternehmen zudem<br />

ein sehr deutlich steigendes operatives<br />

Ergebnis (EBITDA) vor<br />

wesentlichen Sondereffekten.<br />

Darüber hinaus werden substanzielle<br />

positive Sondereffekte aus<br />

dem Verkauf von Vermögenswerten<br />

im Rahmen von Surtsey erwartet.<br />

Für das erste Quartal 2021 wird<br />

ein außergewöhnlich hohes operatives<br />

Ergebnis (EBITDA) vor<br />

wesentlichen Sondereffekten von<br />

110 bis 130 Mio. € erwartet. 2<br />

Bild: ArcelorMittal<br />

Neue Strahlanlage: ArcelorMittal stärkt in der<br />

Niederlassung Essen Angebot und Lieferzeit.<br />

ArcelorMittal: Investition<br />

am Standort Essen<br />

Neue Strahlanlage in Betrieb<br />

genommen<br />

Die ArcelorMittal Stahlhandel-Niederlassung<br />

in Essen steigert Leistungsfähigkeit und<br />

Kundenzufriedenheit: Eine Investition in Höhe<br />

von rund 600.000 € ermöglichte dem Standort<br />

die Installation einer modernen Strahlanlage.<br />

Damit reagiert die Niederlassung auf die zunehmende<br />

Nachfrage der Kunden nach gestrahltem<br />

Material. Nach der Ausstattung der Lagerhallen<br />

mit umfassender LED-Beleuchtung ist dies ein<br />

nächster Meilenstein für das Unternehmen.<br />

Vanilla Steel steigert Volumen<br />

Plattform für überschüssiges Material legte zu<br />

Trotz in den letzten Monaten volatiler Stahlmärkte konnte die digitale<br />

Plattform für überschüssiges Material, Vanilla Steel, das gelistete Volumen<br />

seit Oktober 2020 von 3.400 t auf 8.700 t im Januar mehr als verdoppeln.<br />

Das meldete das Unternehmen im Februar.<br />

„Wir bauen einen Sekundärmarkt für das europäische Stahl-Ökosystem auf,<br />

um den Handel mit Stahl, der zum sofortigen Kauf zur Verfügung steht, effizienter<br />

zu gestalten“, sagte Mitgründer Simon Zühlke. „Die Plattform bietet<br />

eine One-Stop-Shop-Lösung für Käufer, die dort überschüssiges Material aus<br />

ganz Europa finden und kaufen können.“<br />

Mittlerweile ist Vanilla Steel in mehr als 30 Ländern vertreten. „Die Zahl der<br />

europäischen Stahllieferanten, die sich Vanilla Steel angeschlossen haben, ist<br />

in der Zwischenzeit auf 50 angewachsen. Dort bieten diese sowohl Kohlenstoffstahl,<br />

legierten Stahl als auch Edelstahl an.“<br />

Jeden Montag werden neue Auktionen auf der Plattform veröffentlicht. Sobald<br />

ein Käufer passendes Material identifiziert hat, kann dieser in wenigen Klicks<br />

eine Bestellung aufgegeben und entsprechende Logistikdienstleistungen<br />

(sowohl Lkw- als auch Seefracht) buchen.<br />

www.vanillasteel.com<br />

„Durch die Investition stärken wir unseren Standort<br />

mit einem umfangreicheren Angebot und<br />

einer verbesserten Lieferzeit für gestrahlte Stahlträger“,<br />

kommentiert die Niederlassungsleiterin<br />

Andrea Meißler die Investition. Zuvor wurden die<br />

Stahlträger durch zentrale Kapazitäten oder<br />

externe Dienstleister bearbeitet.<br />

Die neue Gietart Sprint 1504-Hochleistungsstrahlanlage<br />

ist in der Lage, Träger bis zu einem<br />

Profil HEM 1000 und einer Länge von bis zu 20 m<br />

zu bearbeiten. Der integrierte Filter minimiert die<br />

Staubemissionen auf unter 1 mg/m³. Auch die<br />

Lärmemissionen werden berücksichtigt: Eine<br />

moderne Schallisolierung sorgt für einen<br />

Geräuschpegel weit unter 80 Dezibel. Damit entspricht<br />

die Anlage auch umwelttechnisch den<br />

Anforderungen einer modernen Produktion.<br />

Die Stahlhandel-Niederlassung optimiert durch<br />

die neue Strahlanlage die Vermarktung von Stahlträgern<br />

aller gängigen Abmessungen in den<br />

Güten S235 und S355 in Deutschland.<br />

https://stahlhandel.arcelormittal.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

13


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Übergabe der Urkunde „CO 2 -neutraler Stahl“ auf der<br />

Baustelle im Heinrich Kipp-Werk (v.l.n.r Nicolas Kipp,<br />

Heinrich Sülzle, Heinrich Kipp, Tobias Bronner).<br />

Bild: Sülzle-Gruppe<br />

„Grüner Stahl“ für Erweiterungsbau<br />

Neues Logistikzentrum mit Vorbildcharakter<br />

Das Heinrich Kipp-Werk erweitert die Logistik am Stammsitz in Sulz am Neckar. Die Besonderheit: Bei dem Projekt<br />

kommt ausschließlich CO 2 -neutraler Bewehrungsstahl von SÜLZLE Stahlpartner aus Rosenfeld zum Einsatz. Der Neubau<br />

ist somit im doppelten Sinn eine nachhaltige Investition in die Zukunft. „Wir setzen auf langfristiges Wachstum“, betont<br />

Nicolas Kipp, Geschäftsführer von Kipp. „Dabei bekennen wir uns einmal mehr zu nachhaltigem Handeln und<br />

unterstützen mit CO 2 -neutralem Stahl den Klimaschutz.“<br />

[ Kontakt]<br />

SÜLZLE<br />

Stahlpartner GmbH<br />

72348 Rosenfeld<br />

+49 7428 9414-0<br />

www.suelzlestahlpartner.de<br />

Mit einer Gesamtfläche von 4.300 m 2 ist das Projekt<br />

ein Vorzeigebauvorhaben: Moderne Logistiktechnik und<br />

nachhaltige Baustoffe tragen dazu bei, die Umwelt zu<br />

schonen. Für den Erweiterungsbau werden bis Juni 2021<br />

rund 400 t „grüner Stahl“ von Sülzle Stahlpartner aus<br />

Rosenfeld geliefert. CO 2 -Belastungen bei der Stahlherstellung<br />

gleicht Kipp durch einen Klimaschutzbeitrag<br />

pro Tonne gelieferten Bewehrungsstahl aus. Bestätigt<br />

wird dies durch eine Urkunde, welche Heinrich Sülzle<br />

an die Bauherren Nicolas und Heinrich Kipp übergeben<br />

hat. Mit dem Beitrag werden Projekte in Schwellen- und<br />

Entwicklungsländern unterstützt.<br />

„Stahl ist Recycling-Weltmeister, da er ohne Qualitätsverlust<br />

immer wieder aufbereitet werden kann. Kaum<br />

ein anderes Baumaterial steht für eine solche Nachhaltigkeit“,<br />

so Heinrich Sülzle, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Sülzle-Gruppe bei der Urkundenübergabe.<br />

Erster CO 2 -neutraler Bewehrungsstahlhändler<br />

Seit 2020 ist Sülzle Stahlpartner ein klimaneutrales Unternehmen.<br />

Dafür wurden klimarelevante Emissionen analysiert,<br />

reduziert und kompensiert. Als erster Bewehrungsstahlhändler<br />

in Deutschland bietet das Rosenfelder<br />

Unternehmen seinen Kunden die Möglichkeit, CO 2 -neutralen<br />

Stahl von seinen 18 deutschlandweiten Standorten<br />

zu beziehen. Dahinter verbirgt sich eine zukunftsweisende<br />

Lösung: Um bislang unvermeidbare CO 2 -Belastungen<br />

auszugleichen, kann der Kunde durch einen Klimaschutzbeitrag<br />

pro Tonne gelieferten Bewehrungsstahl globale<br />

Projekte unterstützen, die eine positive Wirkung auf das<br />

Klima haben. Ein Meilenstein in der Bewehrungsstahlbranche.<br />

Der Trend zum nachhaltigen Bauen ist Sülzle<br />

zufolge eindeutig: Immer mehr Bauunternehmer, Bauherren<br />

und Bauträger entscheiden sich dem Unternehmen<br />

nach für Bewehrungsstahl mit neutraler Ökobilanz von<br />

Sülzle Stahlpartner.<br />

Kipp baut nachhaltig<br />

Das neue Gebäude von Kipp wird eine Logistikerweiterung<br />

mit Shuttle-Lager, einen Kommissionierungsbereich sowie<br />

Büros und einen Aufenthaltsraum umfassen. „Innovative<br />

und führende Unternehmen verfügen über ein hohes<br />

Bewusstsein in Bezug auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit“,<br />

so Michael Frey von den Architekten Schmelzle+Partner,<br />

der das Neubauprojekt von Kipp betreut. „Durch die<br />

Verwendung von CO 2 -neutralem Baustahl realisiert das<br />

Heinrich Kipp-Werk nachhaltiges Bauen und unterstützt<br />

dadurch globale Projekte zu erneuerbaren Energien.“ 2<br />

„Wir freuen uns über die steigende<br />

Nachfrage nach „grünem Stahl“ und<br />

gratulieren der Firma Kipp zu ihrem<br />

zukunftsträchtigen Erweiterungsbau“.<br />

Heinrich Sülzle, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Sülzle-Gruppe<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Betonstahl richten, schneiden und<br />

biegen<br />

<br />

<br />

<br />

Flexibel<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Rotorrichtsystem ermöglicht zahlreiche<br />

Formen der Automatisierung.<br />

Wir bieten maßgeschneiderte<br />

Lösungen für die Bearbeitung großer<br />

Drahtdurchmesser vom Coil und einen<br />

schnellen Durchmesserwechsel.


Stahlhandel<br />

Berichte<br />

Freuen sich über die hohe Akzeptanz des Online-Shops: (v. l. n. r.) Salomé Teltschik,<br />

Christina Krug, Manuela Zwanzger, Bea Muth, Stefan Stillrich, Manuela Probst, Tanja Wild<br />

Bild: Richard Köstner AG<br />

Digitales Einkaufen im Köstner-Shop<br />

Erfolgsmodell für Haushaltswaren-Vertrieb<br />

Digitalisierung ist eines der Themen, denen sich Unternehmen aus nahezu allen Branchen stellen müssen, um<br />

zukunftsfähig zu bleiben. Für Handelsbetriebe, ob mit oder ohne stationäres Ladengeschäft, ist ein gut funktionierender<br />

Onlineshop zunehmend ein unverzichtbarer Vertriebsweg und in diesen ungewöhnlichen Zeiten erst recht Gold wert. Ein<br />

gutes Beispiel dafür liefert der Webshop der Richard Köstner AG in Neustadt an der Aisch. Neben dem Stahlhandel ist die<br />

mittelständische Handelsgruppe unter anderem auch im Bereich Haushaltswaren aktiv.<br />

[ Kontakt]<br />

Richard Köstner AG<br />

Karl-Eibl-Straße 44 + 48<br />

91413 Neustadt/Aisch<br />

+49 9161 668-0<br />

www.koestner.de<br />

www.koestner-shop.de<br />

Vorausschauende Planung hat<br />

bei Köstner einen hohen Stellenwert.<br />

Die Geschäftsleitung erkannte bereits<br />

2017, dass es immer mehr Haushaltswaren-Kunden<br />

gibt, die ihre Einkäufe<br />

von zuhause aus tätigen, besonders<br />

wenn es um Hochwertiges geht<br />

– und bei Köstner hat man ein hochwertiges<br />

Warensortiment auf Lager.<br />

So beschloss das Unternehmen, dieses<br />

zusammen mit weiteren ausgewählten<br />

Produktgruppen für Privatkunden<br />

in einem eigenen Onlineshop<br />

anzubieten. Das digitale Sortiment<br />

umfasst mittlerweile mehr als 3.000<br />

Markenartikel aus den Schwerpunkten<br />

„Kochen, Tafeln & Schenken“,<br />

„Werkzeuge & mehr“ sowie „Garten“<br />

und weitere sollen folgen.<br />

Schnell erwies sich der Shop als<br />

erfolgreich: Bereits im ersten Jahr<br />

war der Umsatz online höher als im<br />

stationären Haushaltswarenladen.<br />

Dank permanenter Verbesserung der<br />

internen Abläufe und gezieltem strategischen<br />

Ausbau des Produktsortiments<br />

lagen 2020 die Umsätze schon<br />

im siebenstelligen Bereich, so das<br />

Unternehmen.<br />

Der starke Anstieg im vergangenen<br />

Jahr war dabei nicht nur Corona<br />

geschuldet, so das Unternehmen.<br />

Auch unabhängig davon tendierten<br />

besonders die jüngeren Kunden zum<br />

digitalen Einkauf. Mit dem zusätzlichen<br />

Push-Effekt bewies der Shop<br />

allerdings seine Zusatzqualitäten als<br />

Lockdown-Versicherung.<br />

Vom Onlineshop profitiert<br />

auch das Ladengeschäft<br />

Das laufende Jahr verspricht dem<br />

Unternehmen zufolge erneut Rekordumsätze.<br />

Gestemmt wird das Onlinegeschäft<br />

aktuell von einem sechsköpfigen<br />

Team, das die bestellten<br />

Waren seit Mitte 2019 auch ins Ausland<br />

verschickt – bisher nach Österreich<br />

und in die Benelux-Länder.<br />

Der Köstner-Shop ist unter<br />

www.koestner-shop.de<br />

erreichbar. Jüngst erhielt<br />

der Köstner-Shop auch<br />

einen „Bruder“, der sich<br />

ausschließlich an Gewerbekunden<br />

richtet, um das<br />

gewonnene Know-how<br />

auch im B2B-Segment<br />

anzuwenden.<br />

Auch wenn das Onlinegeschäft fast<br />

keine Grenzen kennt, bleiben der<br />

persönliche Kontakt zum Kunden<br />

und das Gespür für den Markt die<br />

Schlüssel zum Erfolg, betont Stefan<br />

Stillrich, E-Commerce & Social Media<br />

Manager (IHK) und Verantwortlicher<br />

für das Projekt. Davon soll auch der<br />

Laden profitieren. Erstens wird der<br />

Standort bei online generierten Neukunden<br />

aus der Region bekannter,<br />

zweitens können online bestellte<br />

Waren per Click & Collect in Neustadt<br />

abgeholt werden und drittens gibt<br />

es immer noch Gründe, den Laden<br />

aufzusuchen, vor allem für diejenigen,<br />

die lieber mit allen Sinnen einkaufen.<br />

2<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Adolf Richter arbeitet künftig mit gevis ERP<br />

IT für die Zukunft fit gemacht<br />

Die Münsteraner GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH, einer der führenden Anbieter<br />

von ERP-Systemen für den Handel im deutschsprachigen Europa, freut sich über einen weiteren<br />

Vertriebserfolg im technischen Großhandel. Von der rund 50 Mitarbeiter zählenden Adolf Richter –<br />

Stahl-Metalle-Kunststoffe GmbH in Kiel kam der Auftrag, bis zum Frühjahr 2022 die Software gevis<br />

ERP | BC plus verschiedene Add-On-Lösungen in den Bereichen Dokumenten-Management sowie<br />

Controlling zu installieren.<br />

Ausschlaggebend für die Beauftragung waren<br />

Microsoft als Basis, die bereits vorhandenen Schnittstellen<br />

zum Einkaufsverband Nordwest Handel AG<br />

sowie die vielen Referenzen im segmentübergreifenden<br />

Großhandel. Zudem spielte die Zusammenarbeit mit<br />

dem Bad Bramstedter IT-Dienstleister bauXpert eine<br />

Rolle. Das neue ERP-System sowie die Add-on-Programme<br />

werden in dessen Rechenzentrum gehostet<br />

und überwacht.<br />

Mit gevis ERP | BC und den verschiedenen Add-<br />

On-Programmen verändert sich die IT-Landschaft bei<br />

Adolf Richter von Grund auf. „Wir nutzen aktuell ein<br />

Warenwirtschaftssystem, das nur auf die Stahlbranche<br />

ausgerichtet ist. Da unser Sortiment heute aber mehr<br />

Sortimentsbereiche umfasst und das System zudem<br />

relativ alt ist, können wir damit heute notwendige Funktionen<br />

schwerlich oder gar nicht umsetzen.<br />

Hierzu zählen zum Beispiel der einfache Datenaustausch<br />

mit dem Kunden, die Verknüpfung mit Office-<br />

Programmen oder auch leistungsstarker eCommerce“,<br />

berichtet Prokurist und IT-Leiter Peter Schnoor. Das<br />

zentrale Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens –<br />

als Vollsortimenter für unterschiedliche Warengruppen<br />

zu agieren – sei damit in der IT nur noch schwer abzubilden.<br />

Fundamentale Verbesserungen in der IT<br />

Mit der neuen Software verbessere sich dies nun fundamental.<br />

Der Händler, der Handwerker, produzierendes<br />

Gewerbe und Privatkunden rund um Kiel versorgt,<br />

erhält nicht nur ein papierloses Dokumentenmanagement,<br />

sondern über die Business Intelligence-Lösung<br />

bi1 auch bislang nicht gekannte Auswertungen und<br />

Controlling-Möglichkeiten. Vorteile ergeben sich zudem<br />

aus der geplanten Verknüpfung des Nordwest-eShops<br />

mit der ERP-Lösung und dem Webclient, der den Zugriff<br />

auf die Systeme von jedem Punkt der Erde und mit<br />

jedem Endgerät ermöglicht.<br />

Die geplante Einführung einer Telematik-Software<br />

gilt als weiterer wichtiger Pluspunkt. Mithilfe des Programms<br />

sollen elektronische Lieferscheine übermittelt<br />

und auch die Zeiten der Anlieferung beim Kunden exakt<br />

vorherzusagen sein.<br />

Große Potenziale erwarten die Verantwortlichen<br />

außerdem von den Schnittstellen zu den verschiedenen<br />

Abrechnungs- und Logistikprozessen beim Einkaufsverband<br />

Nordwest Handel AG. Diese sogenannten Elect-<br />

ronic Data Interchange (EDI)-Funktionen ermöglichen<br />

unter anderem den Zugriff auf das Zentrallager, den<br />

Austausch von Katalogdaten und die papierlose Rechnungsabwicklung.<br />

Mitarbeiter an Entscheidung beteiligt<br />

Ein wichtiger Aspekt der neuen Lösung ist laut Schnoor<br />

auch die nun mögliche verstärkte Ausrichtung auf die<br />

nächste Generation. „Junge Mitarbeiter“, betont Schnoor,<br />

„sind es heute einfach gewohnt, mit Windows-Oberflächen<br />

zu arbeiten. Gehen wir darauf nicht ein, verlieren<br />

wir sie und kommen in das Problem des Fachkräftemangels.“<br />

Wie stark die Mitarbeiterorientierung bei der Adolf<br />

Richter generell ist, zeigte sich auch bei der Auswahl<br />

der ERP-Software. Um die Wünsche der Mitarbeiter so<br />

stark wie möglich zu berücksichtigen und sie von Anfang<br />

an mit in Veränderungsprozesse einzubinden, wurde<br />

eine sogenannte WaWi-Gruppe gebildet. Diese war bei<br />

allen Präsentationen der Anbieter anwesend und wird<br />

auch zukünftig die neuen digitalen Prozesse maßgeblich<br />

mitgestalten.<br />

Fördergelder genutzt<br />

Um das Projekt wie geplant umsetzen zu können, entschied<br />

sich die Adolf Richter – Stahl-Metalle-Kunststoffe<br />

GmbH, Fördergelder des Landes Schleswig-Holstein zu<br />

beantragen. Der Titel im Antrag lautete offiziell „Kundenbindung<br />

2025“, der interne Slogan: „Mache Deinen<br />

Kunden zum Fan“. 2<br />

[ Kontakt]<br />

Adolf Richter –<br />

Stahl – Metalle –<br />

Kunststoffe – GmbH<br />

24145 Kiel<br />

+49 431 71795- 0<br />

www.richter-kiel.de<br />

GWS Gesellschaft für<br />

Warenwirtschafts-<br />

Systeme mbH<br />

48155 Münster<br />

Tel. +49 251 7000-02<br />

www.gws.ms<br />

www.erpsystem.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

17


Stahlverarbeitung<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Ein Schwerlastroboter von Dango & Dienenthal mit einer Zange für das Handling von<br />

Blöcken zwischen den Transfertischen, den Kammeröfen und der Freiformpresse.<br />

Bild: Dango & Dienenthal Maschinenbau GmbH<br />

Dango & Dienenthal: Manipulatoren für Schmiede und Ringwalzwerk<br />

Neuer Auftrag für zwei Schwerlast-Manipulatoren<br />

Dango & Dienenthal hat von der chinesischen thyssenkrupp rothe erde Ring Mill Co. Ltd. (XREM) den Auftrag zur<br />

Lieferung von zwei Manipulatoren für das Ringwalzwerk im Werk Xuzhou erhalten. Der im Lieferumfang enthaltene<br />

Schwerlastroboter zählt zu den weltweit leistungsstärksten dieser Art. Das Projekt wurde dabei ausschließlich über<br />

Online-Medien koordiniert – erfolgreich.<br />

[ Kontakt]<br />

Dango & Dienenthal<br />

Maschinenbau GmbH<br />

57072 Siegen<br />

+49 271 401-0<br />

www.dangodienenthal.de<br />

Im neuen Werk wird XREM,<br />

eine Tochtergesellschaft von thyssenkrupp<br />

rothe erde mit Sitz in Dortmund,<br />

nahtlos gewalzte Ringe für<br />

Großwälzlager herstellen. Die Produktionslinie<br />

für das Ringwalzen<br />

besteht aus zahlreichen Kammerschmiedeöfen,<br />

einer Freiformschmiedepresse<br />

für das Vorformen der Rohlinge<br />

sowie einem Ringwalzwerk<br />

mit mehreren Öfen für die Zwischenerwärmung<br />

nach dem Schmieden,<br />

außerdem einer Wärmebehandlungsanlage.<br />

Zwei Maschinen von<br />

Dango & Dienenthal übernehmen<br />

dabei das gesamte Handling der Rohlinge<br />

und Ringe, von der Anlieferung<br />

der gesägten Blöcke bis zur Übergabe<br />

der fertigen Ringe an die Wärmebehandlung.<br />

Eine Besonderheit des Projektes<br />

ist, dass die Projektverantwortlichen<br />

sowohl die gesamte Projektierung<br />

im Vorfeld als auch die Vertragsverhandlungen<br />

im Sommer und Herbst<br />

2020 ausschließlich über Online-<br />

Meetings durchgeführt haben.<br />

Schwerlastroboter und Schmiedemanipulator<br />

in einem<br />

Der Schwerlastroboter SLR 150 H<br />

vereint zwei Funktionen: Zum einen<br />

arbeitet er beim Handling der Blöcke<br />

zwischen den Transfertischen, den<br />

Kammeröfen und der Freiformpresse<br />

als Schwerlastroboter. Zum anderen<br />

übernimmt er während des Schmiedens<br />

an der Freiformpresse auch die<br />

Funktion eines Schmiedemanipulators.<br />

Die Maschine verfügt über eine<br />

Tragfähigkeit von 150 kN, damit<br />

zählt sie zu den stärksten weltweit<br />

je gebauten Maschinen dieser Art.<br />

Dank seiner Schienenfahrweise<br />

erzielt der Manipulator beim Handling<br />

der Rohlinge und ihrer Positionierung<br />

unter der Presse hohe Präzision.<br />

Während des Schmiedens<br />

wird er aus dem Kontrollraum der<br />

Schmiedepresse per Fernbedienung<br />

gesteuert.<br />

Arno Dienenthal, einer der beiden<br />

Geschäftsführenden Gesellschafter<br />

der Dango & Dienenthal Maschinenbau<br />

GmbH, ist sicher, dass sein<br />

Unternehmen den Auftrag auch aufgrund<br />

einer erfolgreichen Referenz<br />

erhalten hat: „Ein ähnlicher Schwer -<br />

lastroboter, ebenfalls mit einer Tragfähigkeit<br />

von 150 kN, versieht seit<br />

vielen Jahren bei thyssenkrupp rothe<br />

erde in Dortmund seinen Dienst. Die<br />

guten Erfahrungen aus dem Ruhrgebiet<br />

haben sicherlich zur Kaufentscheidung<br />

beigetragen. Außerdem<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


INFO<br />

Über Dango & Dienenthal<br />

Die 1865 gegründete Dango & Dienenthal Maschinenbau GmbH konstruiert<br />

und fertigt Spezialmaschinen für die metallurgische Industrie. Das Lieferspektrum<br />

umfasst Maschinen für Freiform- und Gesenkschmieden sowie für Ringwalzanlagen,<br />

zum Beispiel Schmiede- und Transportmanipulatoren, Schwerlastroboter<br />

und Handhabungsmaschinen. Außerdem konstruiert und liefert das<br />

Unternehmen Abschlackeinrichtungen für Stahlwerke, Transporteinrichtungen<br />

für Reduktionsöfen und die Wärmebehandlung, ferner Anlagen für die Flüssigfiltration.<br />

Das Leistungsspektrum umfasst die Konstruktion und Planung kompletter<br />

Maschinen und Anlagen, deren Fertigung und Montage, die Inbetriebnahme<br />

und den After Sales Service.<br />

Außerdem bietet das Unternehmen die Umrüstung und den Service von<br />

hydraulischen- und IHU-Pressen, ferner den Ab- und Aufbau von Pressen an<br />

neuen Standorten an.<br />

war unsere Reputation im Bereich<br />

des Ringwalzens gewiss ein weiterer<br />

Grund, warum XREM dieses große<br />

Projekt mit uns umsetzt.“<br />

Mobiler Transportmanipulator<br />

Nach dem Schmieden übernimmt<br />

der Mobile Transportmanipulator<br />

MTM 600 die vorgelochten Rohlinge<br />

und legt sie – bei Bedarf nach dem<br />

Zwischenerwärmen in einem weiteren<br />

Kammerofen – in das Ringwalzwerk<br />

ein. Nach dem Walzen<br />

kann er die Ringe zu den Kühlbetten<br />

transferieren. Die von einem Dieselmotor<br />

angetriebene Maschine verfügt<br />

ebenfalls über eine Tragfähigkeit<br />

von 150 kN, die Zange ist für<br />

einen Ringdurchmesser von bis zu<br />

2.600 mm ausgelegt.Beide Maschinen<br />

sollen Anfang 2022 zur Auslieferung<br />

bereitstehen. 2<br />

Vom königlichen Hofflaschnermeister<br />

zum Weltmarktführer<br />

Dürr feiert 125 jähriges Bestehen<br />

Der Dürr-Konzern feiert 2021 sein<br />

125-jähriges Bestehen. Am 4. Juni 1896 unterschrieb<br />

Paul Dürr in Cannstatt die Anmeldung<br />

eines Gewerbebetriebs. Wenige Jahre später<br />

wurde er zum „Königlich-Württembergischen<br />

Hofflaschnermeister“ ernannt. Sein Sohn Otto<br />

Dürr stieg früh in die Serienfertigung von<br />

Blechteilen ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

schufen Heinz Dürr und seine Weggefährten<br />

einen Maschinen- und Anlagenbauer von Weltruf.<br />

Heute ist der Konzern ein führendes Unternehmen<br />

bei digitaler und ressourcenschonender<br />

Produktionstechnik – etwa für die<br />

Automobilindustrie, die Möbelfertigung oder<br />

die Herstellung von Turbinen und Medizintechnik.<br />

Im Onlinemagazin Dürr & More lässt der<br />

Konzern die Firmengeschichte Revue passieren,<br />

unter anderem mit einem interaktiven<br />

Zeitstrahl, historischen Bilderrätseln, Filmsequenzen<br />

und der Rubrik „Abtauchen ins<br />

Archiv“. Ein Jubiläums-Event mit Kunden und<br />

Wegbegleitern ist für November geplant –<br />

sofern es die Corona-Situation zulässt.<br />

bit.ly/duerr-jubilaeum<br />

Boschert zeigt überarbeite CNC-Stanze<br />

Clevere Lösungen in schickem Design<br />

Die Blechbearbeitungsspezialisten<br />

von Boschert haben der bewährten CNC-<br />

Stanze Boschert Compact ein umfassendes<br />

Facelift spendiert. Unter dem schicken<br />

Gewand der neuen Compact EVO stecken<br />

zudem clevere Lösungen.Für noch mehr<br />

Optionen bei der Blechbearbeitung ist nun<br />

standardmäßig eine Rollier- und Prägeeinheit<br />

an Bord. Auf Wunsch haust Boschert zudem<br />

das Hydraulikaggregat ein. Damit können<br />

die Lörracher nicht nur die Zugänglichkeit<br />

und Optik der Stanze verbessern, sondern<br />

auch die Arbeitsgeräusche deutlich dämpfen.<br />

Die Compact EVO ist in fünf Baugrößen<br />

mit einem Arbeitsbereich zwischen 500 x<br />

1.000 und 1.500 x 3.000 mm erhältlich,<br />

verfügt über eine Hubhöhe von 90 mm und<br />

bei Bedarf auch eine automatische Zangenverstellung.<br />

Je nach Stanzkopf erzeugt<br />

die Stanze Presskräfte von 280 oder 400<br />

KN. Ihr robuster C-Rahmen macht sie sehr<br />

stabil. Sie ist mit einem Trumpf-Werkzeugsystem<br />

ausgestattet. Zwei Servomotoren<br />

drehen alle Werkzeuge bis zu einem<br />

Durchmesser von 105 mm stufenlos um<br />

360°. Speziell für diese Ausführung hat<br />

Boschert das 7-fach Revotool entwickelt:<br />

Zusätzlich zu den sechs Werkzeugen bis zu<br />

einem Hüllkreis von 16 mm können mit<br />

dem Trennstempel von 5 x 30 mm fast alle<br />

Konturen geschnitten werden. Damit ist in<br />

den meisten Fällen eine Komplettbearbeitung<br />

ohne Werkzeugwechsel möglich.<br />

Anwender können mit der Compact EVO<br />

Bleche mit einer maximalen Dicke von<br />

6,4 mm, einem Gewicht von maximal<br />

200 kg und, durch berührungsloses Nachsetzen,<br />

mit bis zu 10 m Länge bearbeiten.<br />

Die maximale Positioniergeschwindigkeit<br />

der Stanze beträgt auf der x- und y-Achse<br />

jeweils 60 m/min. Bei einer Wiederholgenauigkeit<br />

von ± 0,03 mm sind bis zu<br />

800 Hübe pro Minute möglich.<br />

Bild: Boschert GmbH & Co. KG<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

19


Stahlverarbeitung<br />

Bericht<br />

Als DIN ISO 9001 zertifizierter Zulieferer kann Rübsamen<br />

seine Kunden in der Elektrotechnik auch mit einbau- und<br />

montagefertigen Blechteilen versorgen.<br />

Zulieferer Rübsamen – anspruchsvolle Blechformteile für die Elektrotechnik<br />

Wenn die Spannung steigt …<br />

Die Herstellung hochwertiger Blechformteile für den Einsatz in der Hochspannungs-, Energie- und Messtechnik<br />

zählt zu den Kernkompetenzen des deutschen Zulieferers Helmut Rübsamen. Das Besondere daran ist das<br />

nahtlose und oft sehr dünnwandige Design der vorrangig zylindrischen, ovalen und eckigen Hohlkörperteile.<br />

Erzielt wird ihre homogene Formgebung im Metalldrücken und Tiefziehen.<br />

[ Kontakt]<br />

Helmut Rübsamen<br />

GmbH & Co.<br />

56470 Bad Marienberg<br />

+49 2661 9851-0<br />

www.helmutruebsamen.de<br />

Ober- und Unterschalen für<br />

Messwandler, Abschirmungen für<br />

Sensoren, Hauben für Drosselspulen<br />

sowie Federtöpfe, Deckel und Elektroden<br />

– all das sind typische Blechformteile,<br />

die der Zulieferer Helmut<br />

Rübsamen beinahe täglich für seine<br />

Kunden im elektrotechnischen<br />

Geräte- und Anlagenbau realisiert.<br />

Sie entstehen im Werk Bad Marienberg<br />

des Unternehmens in nahezu<br />

jeder gewünschten Losgröße.<br />

Zu den zentralen Technologien,<br />

die Rübsamen für deren Herstellung<br />

einsetzt, gehören insbesondere das<br />

Metalldrücken und das Tiefziehen<br />

sowie die Laser- und Stanztechnik.<br />

Diese Verfahren ermöglichen es dem<br />

Unternehmen, seine Kernkompetenzen<br />

in vollem Umfang umzusetzen:<br />

Die Fertigung nahtloser, leitfähiger<br />

und dünnwandiger Leichtbau-Formteile<br />

aus Edelstahl, Aluminium, Kupfer,<br />

Stahlblech und hochlegierten<br />

Nickelwerkstoffen. Da Rübsamen in<br />

dieser Disziplin der Blechverarbeitung<br />

seit Jahren als Premium-Zulieferer<br />

für die Elektrotechnik gilt, sind<br />

inzwischen auch etliche Hersteller<br />

aus dem Bereich der E-Mobility auf<br />

das Unternehmen aufmerksam<br />

geworden.<br />

Nachhaltig und energieeffizient<br />

Dank seiner verfahrenstechnischen<br />

Alternativen ist Rübsamen in der<br />

Lage sehr flexibel auf geforderte<br />

Stückzahlen zu reagieren. Benötigt<br />

ein Anlagenbauer oder Systemhersteller<br />

– etwa aus der Hochspannungs-<br />

oder Energietechnik – nur<br />

eine geringe Anzahl von Bauteilen,<br />

so kommt dafür das Metalldrücken<br />

zum Einsatz.<br />

Denn mit dieser Technik der<br />

spanfreien Kaltumformung kann das<br />

Unternehmen nahtlose Blechteile<br />

aus den erwähnten Werkstoffen<br />

überaus wirtschaftlich in kleinen<br />

und mittleren Losgrößen fertigen.<br />

Zudem erweist sich gerade in<br />

einer Zeit, in der viele Hersteller<br />

ihren Fokus auf möglichst nachhaltige<br />

und umweltverträgliche Produktionsverfahren<br />

richten, die<br />

Metalldrück-Technik als überaus<br />

attraktiv. Da sie nämlich ohne aufwändige<br />

Formwerkzeuge auskommt<br />

und keinerlei thermische Unterstützung<br />

benötigt, punktet sie als energieeffiziente<br />

und ressourcenschonende<br />

Formgebungs-Technologie für<br />

die Realisierung rotationssymmetrischer,<br />

ovaler und eckiger Blechformteile<br />

mit nahtlosen Oberflächen.<br />

Hinzu kommt, dass sich<br />

gedrückte Blechformteile durch<br />

exzellente Festigkeits- und Genauigkeitswerte<br />

auszeichnen und sich<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


außerdem sehr dünnwandig ausführen<br />

lassen. Auch deshalb ist das Verfahren<br />

in vielen Fällen die Ideallösung<br />

für die kostengünstige<br />

Herstellung zylindrischer, gewölbter<br />

und hohler Geometrien wie sie<br />

typisch sind für Anwendungen in<br />

der Elektro- und Energietechnik.<br />

Rübsamen verfügt im Metalldrücken<br />

über einen großen Maschinenpark,<br />

der sich von halbautomatischen<br />

Systemen bis hin zu modernen<br />

CNC-Bearbeitungsanlagen erstreckt.<br />

Großserienlösung<br />

im eigenen Haus<br />

Die zweite Kernkompetenz von Rübsamen<br />

auf dem Gebiet der Umformtechnik<br />

ist das vollautomatisierte<br />

Tiefziehen nach DIN 8584. Dafür<br />

kommen zahlreiche moderne Pressen<br />

mit bis zu 600 t Presskraft zum<br />

Einsatz. Auf diesen Anlagen realisiert<br />

das Unternehmen große Stückzahlen<br />

bis Losgröße 100.000 und mehr. Geometrisch<br />

betrachtet, liegt der Schwerpunkt<br />

dabei auf einseitig offenen<br />

Hohlkörpern mit Durchmessern bis<br />

2.000 mm sowie Kantenlängen von<br />

2.000 x 1.500 mm. Die Wanddicken<br />

der Bauteile betragen beim Tiefziehen<br />

zwischen 0,5 bis 15 mm. Je nach<br />

Design kann sich auch die prozesstechnische<br />

Kombination von Metalldrücken<br />

und Tiefziehen als intelligenteste<br />

Lösung erweisen.<br />

Über das Metalldrücken und das<br />

Tiefziehen hinaus finden sich im<br />

Rübsamen verfügt im Metalldrücken über einen großen Maschinenpark, der sich von halbautomatischen<br />

Systemen bis hin zu modernen CNC-Bearbeitungsanlagen erstreckt.<br />

Leistungsspektrum von Rübsamen<br />

zahlreiche mechanische Bearbeitungsverfahren<br />

(Laserschneiden,<br />

Prägen, Stanzen, Lochen u.a.), das<br />

manuelle und vollautomatisierte<br />

Schweißen sowie die Oberflächenveredelung.<br />

Als DIN ISO 9001 zertifizierter<br />

Zulieferer kann das Unternehmen<br />

seine Kunden in der<br />

Elektrotechnik daher auch mit einbau-<br />

und montagefertigen Blechteilen<br />

versorgen.<br />

Für etliche namhafte Anlagenbauer<br />

und Systemhersteller in der Hochspannungs-,<br />

Energie- und Messtechnik<br />

übernimmt Rübsamen zudem<br />

die Ersatzteil-Versorgung und in vielen<br />

Fällen unterstützt es seine Kunden<br />

bei Konstruktionsoptimierungen<br />

oder Neuentwicklungen. Der hauseigene<br />

Werkzeugbau von Rübsamen<br />

und eine modern ausgestatte 3D-<br />

CAD-Konstruktion bieten dazu viele<br />

Möglichkeiten. 2<br />

Bilder: Helmut Rübsamen<br />

Business-Software<br />

für erfolgreiche<br />

Unternehmen<br />

www.nissen-velten.de


Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Bilder: ArcelorMittal<br />

Unter der Dachmarke XCarb fasst ArcelorMittal alle Produkte, Projekte und Stahlherstellungsaktivitäten<br />

zusammen, die reduzierte, niedrige oder Null-Kohlenstoff-Emissionen<br />

zum Ziel haben.<br />

Aditya Mittal, CEO ArcelorMittal<br />

ArcelorMittal startet XCarb-Projekt<br />

Bereit, klimaneutral zu produzieren<br />

ArcelorMittal hat im März den Start von drei ersten XCarb-Initiativen angekündigt. Unter XCarb fasst der Konzern alle<br />

Produkte, Projekte und Stahlherstellungsaktivitäten zusammen, die reduzierte, niedrige oder Null-Kohlenstoff-<br />

Emissionen zum Ziel haben. Dies sei Teil der Verpflichtung des Unternehmens, bis 2050 das von der EU vorgegebene<br />

Netto-Null-Ziel bei CO 2 -Emissionen zu erreichen.<br />

Mit gleich drei großangelegten<br />

Initiativen hat der weltweit größte<br />

Stahlhersteller seine Unterstützung<br />

für das EU-Ziel „Klimaneutralität bis<br />

2050“ in die Praxis umgesetzt. „Der<br />

Klimawandel ist eine überragende<br />

gesellschaftliche Priorität. Wir bei<br />

ArcelorMittal spielen eine wichtige<br />

Rolle dabei, der Gesellschaft bei der<br />

Erfüllung der Ziele des Pariser Abkommens<br />

zu helfen, und wir sind entschlossen,<br />

den Übergang unserer<br />

Branche zu klimaneutralem Stahl<br />

anzuführen“, sagte Aditya Mittal, CEO<br />

von ArcelorMittal. „Auch wenn dies<br />

eine große Herausforderung darstellt,<br />

ist es auch eine Gelegenheit. Wir haben<br />

die Größe, die Ressourcen und die<br />

technische Kompetenz, erheblichen<br />

Einfluss auszuüben, und wir haben<br />

über unseren Smart-Carbon-Ansatz<br />

und innovative DRI-Technologien<br />

bereits Wege zur klimaneutralen Stahlherstellung<br />

identifiziert.“<br />

Der Start von XCarb bringt alle<br />

Dekarbonisierungsaktivitäten von<br />

ArcelorMittal unter einer einzigen Dachmarke<br />

zusammen. Dies soll allen Beteiligten<br />

die Vielfalt der Initiativen zeigen,<br />

die der Konzern bei der Verfolgung des<br />

Netto-Null-Ziels 2050 unternimmt, während<br />

Kunden gleichzeitig Lösungen<br />

geboten werden sollen, die ihnen bei<br />

der Erreichung ihrer eigenen Ziele zur<br />

Verringerung der CO 2 -Emissionen helfen.<br />

Stahl werde eine große Rolle in<br />

einer Zukunft der Kreislaufwirtschaft<br />

spielen, so Aditya Mittal weiter.<br />

CO 2 -Zertifikate für Kunden<br />

Die ersten XCarb-Initiativen, die gestartet<br />

werden sollen, sind „XCarb green<br />

steel“-Zertifikate, „XCarb recycled and<br />

renewably produced“ und der „XCarb<br />

Innovation Fund“.<br />

In den europäischen Flacherzeugnis-Werken<br />

investiert ArcelorMittal in<br />

eine Vielzahl von Projekten zur CO 2 -<br />

Minderung. Die Treibhausgas-Einsparungen<br />

gibt der Konzern im Rahmen<br />

des ersten Zertifizierungsprogramms<br />

dafür weiter. CO 2 -Einsparungen werden<br />

zusammengefasst, unabhängig verifiziert<br />

und dann mit einem Umwandlungsfaktor,<br />

der die durchschnittliche<br />

CO 2 -Intensität der integrierten Stahlherstellung<br />

in Europa darstellt, in XCarb<br />

Green Steel-Zertifikate umgewandelt.<br />

Mit dem Erwerb der Zertifikate bietet<br />

ArcelorMittal seinen Kunden die Möglichkeit,<br />

neben physischen Stahlbestellungen<br />

Verringerungen ihrer sogenannten<br />

Scope-3-CO 2 -Emissionen zu<br />

berichten. Das Unternehmen rechnet<br />

mit 600.000 äquivalenten Green Steel-<br />

Tonnen bis Ende 2022.<br />

Recycelte Produkte<br />

Mit dem Label „XCarb recycled and<br />

renewably produced“ werden Flachsowie<br />

Langstahlprodukte ausgewiesen,<br />

die über den Elektrolichtbogenofen<br />

(„EAF“) unter Verwendung von<br />

Stahlschrott hergestellt werden. Der<br />

recycelte und mit Elektrizität aus<br />

regenerativen Energiequellen hergestellte<br />

Stahl hat einen extrem niedrigen<br />

CO 2 -Fußabdruck von rund 300 kg<br />

CO 2 pro Tonne Stahl.<br />

Innovationsfonds<br />

Der XCarb Innovation Fund ist ein<br />

von ArcelorMittal gegründeter Innovationsfonds,<br />

der jährlich bis zu 100<br />

Mio. USD in innovative Unternehmen<br />

investiert, die wegweisende oder<br />

bahnbrechende Technologien entwickeln,<br />

die den Übergang der Stahlindustrie<br />

zu klimaneutraler Stahlherstellung<br />

beschleunigen. Um Anspruch<br />

auf Geldmittel zu haben, müssen<br />

Unternehmen Technologien entwickeln,<br />

die den Konzern auf seinem<br />

Weg zur Dekarbonisierung unterstützen.<br />

Die Technologie muss außerdem<br />

kommerziell skalierbar sein. 2<br />

Weitere Informationen<br />

https://germany.arcelormittal.com<br />

https://corporate.arcelormittal.com<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


thyssenkrupp digitalisiert in Hohenlimburg Abkühlung der Stahlcoils<br />

Nächster Schritt zur smarten Fabrik<br />

Schnellere Durchlaufzeiten, noch stärkere Kundenausrichtung:<br />

Das thyssenkrupp-Werk in Hohenlimburg hat sein Duschlager<br />

für Warmband digitalisiert. Dadurch verkürzten sich die Durchlaufzeiten<br />

des warmgewalzten Mittelbands noch einmal deutlich, so das<br />

Unternehmen. Seit das Duschlager im November 2020 als „Digitaler<br />

Zwilling“ – einem mathematischen Abbild des realen Standorts –<br />

existiert, meldet das System, sobald ein Coil bereit ist für den Weitertransport<br />

und die Weiterverarbeitung – und zwar temperaturabhängig.<br />

Neben einer schnelleren Durchlaufzeit lassen sich mit der Wasserdusche<br />

auch Qualitätsmängel, beispielsweise Rostnarben, durch die<br />

gesteuerte Abkühlung vermeiden. Entscheidend ist zudem, dass die<br />

Coils im Duschlager und im angeschlossenen Vorsetzlager Beize nur<br />

noch so weit heruntergekühlt werden, wie es für den Beizprozess<br />

optimal ist.<br />

Coil-Abkühlung in der Wasserdusche: Digitalisierung beschleunigt Abläufe<br />

Grundlage dafür ist neben der Zusammenführung verschiedener<br />

Prozessdaten ein selbst entwickeltes mathematisches Modell, auf<br />

dessen Basis jedes einzelne Coil „weiß“, wann es die optimale Temperatur<br />

erreicht hat. Das weltweit einzigartige Verfahren dreht somit<br />

an zwei entscheidenden Stellschrauben: Es optimiert die Lagerlogistik<br />

und erhöht die Produktivität im Verarbeitungsprozess. „So etwas<br />

geht nur mit einer belastbaren Datenbasis“, erläutert Hohenlimburgs<br />

IT-Leiter Ulrich Schneppe. „Dahinter steckt jahrelange, mühevolle<br />

Kleinarbeit. Aber jetzt hilft uns das Data-Tracking und -Tracing<br />

dabei, Prozessparameter noch genauer mit dem Materialfluss zu<br />

verbinden und uns auch in Zukunft kontinuierlich zu verbessern.“<br />

Somit ist jederzeit nachvollziehbar, wo auf dem Werksgelänge sich<br />

ein spezifisches Coil gerade befindet. Auch der Stapler ist in Echtzeit<br />

eingebunden.<br />

Bild: thyssenkrupp<br />

Rohstahlproduktion steigt<br />

Die weltweite Rohstahlproduktion der<br />

64 Länder, die dem Weltstahlverband<br />

(worldsteel) Bericht erstatten, lag im<br />

Februar 2021 bei 150,2 Mio. t, ein Anstieg<br />

von 4,1 % im Vergleich zum Februar 2020.<br />

Aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten,<br />

die die COVID-19-Pandemie mit sich bringt,<br />

sind viele dieser Zahlen des Monats Schätzungen,<br />

die mit der Produktionsaktualisierung<br />

des nächsten Monats revidiert werden<br />

können.<br />

Rohstahlproduktion weltweit Februar 2021<br />

China 83,0 Mio. t 10,9 %<br />

Japan 7,5 Mio. t -5,6 %<br />

Südkorea 5,5 Mio. t 1,2 %<br />

Deutschland 3,1 Mio. t -10,4 %<br />

EU 11,9 Mio. t -7,1 %<br />

USA 6,3 Mio. t -10,9 %<br />

GUS 8,0 Mio. t -1,5 %<br />

Russland 5,7 Mio. t -1,3 %<br />

Türkei 3,0 Mio. t 5,9 %<br />

Quelle: worldsteel<br />

Rohstahlproduktion in<br />

Deutschland – Februar 2021<br />

Die Rohstahlproduktion in Deutschland ist<br />

im Februar um 10 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

gesunken. Damit hat sich der<br />

vorsichtige Aufwärtstrend der vergangenen<br />

Monate nicht fortgesetzt. Die Erholung der<br />

Stahlkonjunktur in Deutschland bleibt störanfällig.<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland Februar 2021<br />

Rohstahl gesamt 3.097 -10,4%<br />

Oxygenstahl 2.106 -9,9%<br />

Elektrostahl 991 -11,3%<br />

Roheisen 1.952 -8,4%<br />

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.778 -5,9%<br />

Februar 2021 in Tonnen Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />

Quelle: WV Stahl<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

23


Stahlproduktion<br />

Nachrichten<br />

über die Kreislauffähigkeit und die gute Wiederverwertbarkeit<br />

von Weißblech gering.<br />

Bild: thyssenkrupp Rasselstein GmbH<br />

thyssenkrupp Rasselstein GmbH<br />

Unterhaltsame Weißblech-Infos online<br />

Nachhaltigkeit ist das Thema der<br />

Stunde: Immer mehr Menschen legen Wert<br />

auf nachhaltige, recycelbare Verpackungen.<br />

Bei vielen Verbrauchern gibt es aber noch<br />

immer Unklarheiten zur Wiederverwertbarkeit<br />

von Verpackungsmaterialien. Weißblech hat<br />

mit mehr als 91 % eine überdurchschnittlich<br />

hohe Recyclingquote, dennoch ist das Wissen<br />

Die neue Plattform weissblech-kommt-weiter.de,<br />

eine Initiative der thyssenkrupp Rasselstein<br />

GmbH, räumt jetzt mit diesen<br />

Unklarheiten auf: Mit Umfragen und Zahlen,<br />

Unterhaltung und Fakten, Einblicken in Herstellungs-<br />

und Recyclingprozesse zeigt die<br />

Plattform, was Weißblech auf dem Kasten<br />

hat. Blogbeiträge, Umfragen und Reportagen<br />

– zukünftig finden Verbraucher wertvolle<br />

Informationen rund um das Thema<br />

Weißblechverpackungen auf weissblechkommt-weiter.de.<br />

Worauf legen Verbraucher<br />

bei Verpackungen wert? Oder: Warum<br />

helfen Weißblechdosen gegen Lebensmittelverschwendung?<br />

Und: Wie kann der wachsende<br />

Berg an Verpackungsmüll reduziert<br />

werden? Das sind nur einige der vielen Fragen.<br />

Neben Themen der Nachhaltigkeit gibt<br />

es zudem Einblicke in die Herstellung, Verarbeitung<br />

und Verwendung von Weißblech.<br />

Ein regelmäßiger Besuch lohnt sich, so das<br />

Unternehmen: weissblech-kommt-weiter.de<br />

soll laufend aktualisiert und mit spannenden<br />

Neuigkeiten ergänzt werden.<br />

www.weissblech-kommt-weiter.de<br />

DEW: neuer austenitischer Spezialstahl Medidur<br />

Nickelfreies Stahlpulver für Medizintechnik<br />

Die Deutschen Edelstahlwerke (DEW), ein Unternehmen der<br />

Swiss Steel-Group, haben ein für medizinische Anwendungen optimiertes<br />

Stahlpulver hergestellt. Bei Medidur handelt es sich um ein<br />

austenitisches, zum Patent gegebenes Pulver. Durch die Verwendung<br />

von Mangan wird dabei auf Nickel verzichtet. Der Werkstoff ist<br />

unmagnetisch, korrosionsbeständig und bietet eine hohe Festigkeit.<br />

Vorteil für Mitarbeitende und Patienten ist die wegfallende Belastung<br />

durch Nickel.<br />

Die hohe Korrosionsbeständigkeit des Werkstoffs bescheinigt auch<br />

die hohe Pitting Resitance Equivalent Number (PREN) von 36: Im<br />

gedruckten Zustand ist Medidur nach SEP 1877 Verfahren II (Prüfung<br />

zur Beständigkeit gegen Lochkorrosion) und nach ASTM G48<br />

Methode E (Prüfung zur Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion)<br />

korrosionsbeständig. Die DEW produziert Medidur im Werk in<br />

Krefeld.<br />

Weitere Informationen unter bit.ly/medidur<br />

Das Metallpulver kann problemlos auf LPBF-Anlagen (Laser Powder<br />

Bed Fusion, selektisches Laserschmelzen) mit typischen Verarbeitungsparametern<br />

gedruckt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

austenitischen Stählen zeichnet sich der nickelfreie Werkstoff laut<br />

DEW durch eine deutlich erhöhte Dauerschwingfestigkeit, Streckgrenze<br />

und Zugfestigkeit aus.<br />

Der Standardstahl in der additiven Fertigung – der Werkstoff 316L –<br />

weise, verglichen mit Medidur, eine deutlich geringere Härte auf, so<br />

das Unternehmen. Auch die Streckgrenze und die Zugfestigkeit<br />

seien bei Medidur doppelt so hoch. Dies ermögliche es, medizinische<br />

Bauteile dünnwandiger bzw. kleiner zu konstruieren. Zusätzlich<br />

sei die Dauerschwingfestigkeit rund 30 % höher: Somit besitzen<br />

medizinische Bauteile aus Medidur eine deutlich gesteigerte Lebensdauer.<br />

Medizinische Produkte aus Medidur: deutlich gesteigerte Lebensdauer<br />

Bild: DEW<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Swiss Steel – Umsatz 2020 gesunken<br />

Vorsichtige Anzeichen der Erholung<br />

Der Absatz der Swiss Steel-Group ist<br />

2020 zurückgegangen – von 1,830 im Vorjahr<br />

auf 1,535 Mio. t. Gedämpft wurde der<br />

Rückgang teilweise durch Anstieg des<br />

Absatzvolumens im vierten Quartal 2020<br />

gegenüber dem Vorjahresquartal 2019 um<br />

14,7 % auf 445.000 t.<br />

Der Umsatz für das Gesamtjahr 2020 sank<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 23,2 % auf<br />

2,288 Mrd. €. Der Auftragsbestand zum<br />

Jahresende stieg, getrieben durch eine<br />

leichte Erholung im Automobilsektor, um<br />

35,7 % auf 566.000 t im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Der durchschnittliche Verkaufspreis<br />

pro Tonne sank 2020 um 8,5 % von<br />

1.629 € in 2019 auf 1.491 €.<br />

Salzgitter AG: Bilanz 2020<br />

„Kein verlorenes Jahr!“<br />

Aufgrund der Covid-19-Pandemie rechnet<br />

die Swiss Steel-Group mit anhaltenden<br />

Unsicherheiten in der ersten Jahreshälfte,<br />

ist aber – abhängig von der weiteren Entwicklung<br />

– vorsichtig optimistisch für eine<br />

„moderate Normalisierung“ in ausgewählten<br />

Endkundenmärkten in der zweiten Jahreshälfte<br />

2021. „Nach einem COVID-19<br />

bedingt sehr schwierigen Jahr setzte nach<br />

der Sommerpause eine Normalisierung des<br />

Absatzes ein. Dieser Trend hielt im vierten<br />

Quartal an und führte zu einem verbesserten<br />

Absatz- und Auftragsvolumen, welches<br />

vor allem von der Automobilindustrie getragen<br />

wurde, mit einer leichten Erholung im<br />

Maschinen- und Anlagenbau. Die Nachfrage<br />

im Energiebereich, insbesondere bei<br />

Öl und Gas, verläuft jedoch nach wie vor<br />

schleppend. Vor diesem Hintergrund wurde<br />

die Produktion entsprechend hochgefahren.<br />

Auf der Preisseite sehen wir weiterhin<br />

Herausforderungen, insbesondere bei Qualitäts-<br />

und Edelbaustahl“, sagte CEO Clemens<br />

Iller.<br />

www.swisssteel-group.com<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr 2020 verzeichnete der Salzgitter-Konzern – nach<br />

einem Einbruch der Auftragseingänge im Zuge der weltweit verhängten Wirtschaftsbeschränkungen<br />

im zweiten Quartal – ein Vorsteuerergebnis von -196,4 Mio. €. Einer Stabilisierung<br />

über den Sommer 2020 hinweg folgend, zeigte dabei der Flachstahlbereich<br />

im letzten Vierteljahr erste kräftige Erholungstendenzen, die bis heute anhalten.<br />

Der Außenumsatz des Konzerns verringerte sich auf 7.090,8 Mio. € (2019: 8.547,3<br />

Mio. €), das Vorsteuerresultat von -196,4 Mio. € rangierte unter anderem dank der<br />

zuletzt aufwärtsgerichteten Geschäftsentwicklung insbesondere in den Geschäftsbereichen<br />

Flachstahl, Handel und Technologie über dem des Vorjahres (– 253,3 Mio. €).<br />

In der Ausnahmesituation des vergangenen Jahres habe die „langfristig orientierte und<br />

auf ein ausbalanciertes Portfolio ausgerichtete Konzernstrategie erneut ihren Wert<br />

gezeigt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann. Trotz der<br />

enormen Herausforderungen habe man die „beiden strategisch wichtigen Großprojekte<br />

– die dritte Feuerverzinkungsanlage in Salzgitter sowie die neue Wärmebehandlungslinie<br />

in Ilsenburg – fortsetzen und mit der Umsetzung der Projekte „Windwasserstoff Salzgitter“,<br />

„Green Industrial Hydrogen 2.0“ und „grüner Flachstahl“ unsere Dekarbonisierungsoffensive<br />

vorantreiben“ können, so Heinz Jörg Fuhrmann weiter. Das Geschäftsjahr<br />

2020 sei somit für den Salzgitter-Konzern kein verlorenes Jahr, betonte der<br />

Salzgitter-CEO.<br />

Für das Geschäftsjahr 2021 rechnet die Salzgitter AG mit einem auf mehr als 8,5 Mrd. €<br />

gesteigerten Umsatz, einem Vorsteuergewinn zwischen 150 Mio. € und 200 Mio. €<br />

sowieeiner sichtbar über dem Vorjahreswert liegenden Rendite auf das eingesetzte<br />

Kapital (ROCE) – unter Vorbehalt von Unwägbarkeiten durch das nach wie vor kaum<br />

quantifizierbare Risiko der Corona-Pandemie.<br />

Dillinger und Saarstahl: Bilanz 2020<br />

Weiteres schwieriges<br />

Geschäftsjahr<br />

Die Dillinger-Gruppe (Aktien-<br />

Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke<br />

(Dillinger) mit ihren Tochtergesellschaften)<br />

und der Saarstahl-Konzern (Saarstahl<br />

AG mit Tochtergesellschaften) verzeichneten<br />

ein weiteres sehr schwieriges<br />

Geschäftsjahr 2020.„Die Corona-Pandemie<br />

hat die bereits angespannte Situation<br />

im Laufe des Jahres weiter verschärft und<br />

führte zu einem Einbruch der Nachfrage<br />

im Verlauf des Jahres zunächst bei Saarstahl<br />

und zeitversetzt bei Dillinger“, sagte<br />

der Vorsitzende des Vorstands und<br />

Finanzvorstand von Saarstahl und Dillinger,<br />

Dr. Karl-Ulrich Köhler.<br />

Die Nachfrage nach Draht und Stab bei<br />

Saarstahl sei ab April 2020 zusehends<br />

eingebrochen und habe den Tiefpunkt im<br />

August erreicht – seit Herbst haben sich<br />

die Auftragseingänge deutlich erholt.<br />

Dies sei vor allem auf das Wiederanfahren<br />

der Produktion in der Automobilindustrie<br />

zurückzuführen.<br />

Dillinger verzeichnete eine zeitverzögerte<br />

Entwicklung und eine im Verlauf des<br />

Geschäftsjahres 2020 zunehmend<br />

schwache Nachfrage aus den Kern-Verbraucher-Segmenten<br />

wie dem Maschinenbau,<br />

Handel oder Öl- und Gaspipeline-<br />

Bereich. Der Offshore-Windbereich lief<br />

dagegen zufriedenstellend. Eine<br />

Geschäftserholung sei bei Dillinger seit<br />

Beginn des Jahres 2021 festzustellen. Die<br />

Umsatzerlöse des Saarstahl-Konzerns<br />

gingen um 23,7 % auf 1,684 Mrd. € (Vorjahr:<br />

2,206 Mrd. €) zurück, bei Dillinger<br />

sanken sie um 21,2 % auf 1,645 Mrd. €<br />

(Vorjahr: 2,087 Mrd. €).<br />

Dillinger und Saarstahl seien mit einer<br />

spürbar besseren Auftragslage in das Jahr<br />

2021 gestartet und gehen insgesamt von<br />

einer Erholung der Geschäftstätigkeit und<br />

einer besseren Ergebnissituation aus. Die<br />

Prognosen seien vorsichtig optimistisch,<br />

aber mit Unwägbarkeiten behaftet, insbesondere<br />

bezüglich der Dauer der Erholung<br />

und der weiteren Folgen der andauernden<br />

Corona-Pandemie.<br />

www.dillinger.de<br />

www.saarstahl.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

25


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Einer der Vorteile der neuen Richtschneidemaschine MSR ist der automatische Draht- und<br />

Matrizenwechsel. Dieser ermöglicht es, präziser zu arbeiten und vollautomatisch zu produzieren.<br />

Neue Richtschneidmaschine MSR 20 von Progress<br />

Ein spanischer Traditionsbetrieb rüstet auf<br />

In vielen Ländern hat die Corona Krise Spuren hinterlassen und die Bedingungen in der Baubranche erschwert. Einige<br />

Unternehmen haben jedoch die Chance ergriffen, sich von ihren Konkurrenten abzuheben. So hat die spanische Firma<br />

Metalol frühzeitig erkannt, dass die Erweiterung des Angebots der Schlüssel zum Erfolg ist. Um die Nachfrage besser<br />

bedienen zu können, modernisierte und erweiterte Metalol sein Werk in Südspanien mit einer zusätzlichen Progress-<br />

Anlage zum Richten, Schneiden und Biegen des Bewehrungsstahls.<br />

[ Kontakt]<br />

Metalol, Sociedad<br />

Cooperativa Andaluza<br />

Polígono Industrial<br />

Alambique<br />

Naves 10, 11 y 17<br />

11690 Olvera/Spanien<br />

+34 956 12 08 63<br />

info@metalolferralla.com<br />

www.metalolferralla.com<br />

Progress Maschinen &<br />

Automation AG<br />

Julius-Durst-Straße 100<br />

39042 Brixen/Italien<br />

+ 39 0472 979100<br />

info@progress-m.com<br />

www.progress-m.com<br />

Das spanische Unternehmen<br />

wurde im Jahr 1992 gegründet und<br />

beschäftigt derzeit rund 40 Mitarbeiter.<br />

Angesiedelt ist Metalol seit<br />

1992 in Olvera, einer Gemeinde in<br />

der spanischen Provinz Cádiz. Dort<br />

produziert das Unternehmen die<br />

ganze Bandbreite an Elementen zur<br />

Abwicklung kompletter Bauprojekte<br />

im Hoch-, Tief- und Straßenbau.<br />

Am Standort Olvera in Andalusien<br />

wird ab sofort mehr maßgeschneiderter<br />

Stabstahl produziert.<br />

Die gesamte neue Anlage – eine<br />

Richtschneidemaschine MSR 20 –<br />

wurde von Progress Maschinen &<br />

Automation, einem Unternehmen<br />

der Progress Group, konzipiert und<br />

an die Anforderungen des Kunden<br />

angepasst. Gute Erfahrungen mit<br />

dem Brixener Maschinenbauunternehmen<br />

hatte Metalol bereits zuvor<br />

mit einer MSR 20 von Progress<br />

gemacht.<br />

Die neu installierte Richtschneidemaschine<br />

MSR 20<br />

Der Mehrwert, den die Maschine<br />

für Metalol bietet, ist offensichtlich:<br />

Sowohl der Personalaufwand als<br />

auch der Zeitaufwand für die Produktion<br />

sind gering. Gleichzeitig<br />

kann ein hohes und gleichbleibendes<br />

Qualitätsniveau garantiert werden.<br />

Die MSR-Serie arbeitet vom<br />

Coil und optimiert somit den Produktionsprozess.<br />

Geringe Lagerhaltungskosten<br />

und ein erleichtertes<br />

Materialhandling tragen wesentlich<br />

zu einer kosteneffizienten Produktion<br />

bei. Eine konstant hochwertige<br />

Endproduktion werde damit garantiert,<br />

so der Anlagenhersteller. Die<br />

neue MSR 20 ist robust und zeichnet<br />

sich durch hohe Produktivität und<br />

Flexibilität dank äußerst schnellem<br />

Durchmesserwechsel aus.<br />

Produktivität um 100 % erhöht<br />

Metalol hat sich zum Ziel gesetzt, die<br />

regionale Wirtschaftskraft zu stärken.<br />

Das spanische Unternehmen schaut<br />

Metalol in Olvera, eine Gemeinde in<br />

der spanischen Provinz Cádiz<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Die integrierte Rotorrichttechnik des MSR Richtschneide- und Biegeautomates ist ein bewährtes Konzept,<br />

welches auch Drähte mit unregelmäßigen Geometrien gut bearbeitet.<br />

zuversichtlich in die Zukunft. Mit der<br />

neuen Anlage können hochwertige<br />

Endprodukte produziert werden. Die<br />

Produktivität des Unternehmens<br />

wurde bisher um 100 % erhöht, das<br />

heißt, die gleiche Anzahl an Mitarbeitern<br />

produziert derzeit die doppelte<br />

Menge an Stabstahl.<br />

Die neu gelieferte Richtschneidemaschine<br />

ist an die Kundenbedürfnisse<br />

angepasst und gewährleistet<br />

einen hohen Qualitätsstand<br />

der Endprodukte. Mit den Progress-<br />

Anlagen ist Metalol in der Lage,<br />

maßgeschneiderten Stabstahl automatisiert<br />

und in hoher Qualität zu<br />

produzieren und ist so für die<br />

Zukunft bestens gerüstet. 2<br />

Durch die Produktion vom Coil bis zu 20 mm kann der Verschnitt erheblich reduziert werden.<br />

Bilder: progress Maschinen & Automation AG<br />

Bilder: Progress Maschinen & Automation AG<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

27


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Interview<br />

Bilder: Initiative ZinkstahlAG<br />

EU-Ziel: Klimaneutral bis 2050<br />

Die „New Green-Deal“-Chance für Stahl<br />

Es ist ein gewaltiges Vorhaben: Spätestens 2050 sollen alle europäischen Staaten klimaneutral sein. Zentraler Baustein des<br />

„EU-New-Green-Deal“ ist die Transformation der bestehenden „take – make – waste“-Wirtschaft zu einer kreislauf -<br />

orientierten Wirtschaft. Auch die Bau- und Gebäudewirtschaft steht damit vor einem Umdenken. Während das zirkuläre<br />

Wirtschaften allerdings Baustoffe wie Beton und Holz vor große Herausforderungen stellt, sind Metalle und hier<br />

insbesondere Stahl das ideale Material, die Klimaziele zu erreichen. Welche Chancen sich für den Werkstoff dabei bieten,<br />

erläutern Lars Baumgürtel, Geschäftsführender Gesellschafter der ZINQ GmbH & Co. KG, Christian Wurst, Geschäftsführer<br />

der Wurst Stahlbau GmbH, sowie Marc Blum, Geschäftsführer der Initiative Zinkstahl, im Gespräch mit dem <strong>Stahlreport</strong>.<br />

INFO<br />

Initiative Zinkstahl<br />

Wenn es um die CO 2 -Emissionen<br />

der Industrie geht, wird meist diskutiert,<br />

mit welchen Maßnahmen und Technologien<br />

sie in der Produktion reduziert<br />

werden können. Im Fokus stehen dabei<br />

vor allem Metalle – insbesondere Stahl<br />

–, Zement und auch Chemikalien. Einen<br />

großen Hebel, Emissionen deutlich zu<br />

Die Initiative ZINKSTAHL unterstützt, fördert und verbreitet<br />

das Wissen rund um das zirkuläre Wirtschaften mit<br />

verzinktem Stahl. Sie versammelt „Mitmacher“, die dieses<br />

Anliegen ebenfalls befürworten und helfen möchten, den<br />

zirkulären Gedanken in der Praxis zu verankern. ZINK-<br />

STAHL ist offen für Stahlerzeuger, -händler sowie -verarbeiter,<br />

Forschungs- und Entwicklungsinstitutionen, Entscheider,<br />

Planer, Verzinkungsunternehmen,<br />

Zink-Halbzeugproduzenten sowie Anwender und Nutzer<br />

verzinkten Stahls.<br />

Weitere Infos unter www.zinkstahl.de<br />

vermindern, hätte jedoch auch eine<br />

kreislaufwirtschaftliche Nutzung der<br />

Rohstoffe, Materialien und Produkte.<br />

Allein in der EU könnte eine stärker<br />

kreislauforientierte Wirtschaft bis 2050<br />

bis zu 296 Mio. t Kohlenstoffdioxid pro<br />

Jahr einsparen – und damit über 70 %<br />

der Gesamtemissionen, wie eine Studie<br />

des schwedischen Thinktanks Material<br />

Economics Sverige AB darlegt.<br />

Wichtige Begriffe der Kreislaufwirtschaft<br />

sind der Lebenszyklus<br />

und das Lebensende eines Produktes,<br />

das sogenannte End-of-Life (EoL).<br />

Welche Treibhausgas-Bilanz die Baumaterialien<br />

über ihren gesamten<br />

Lebenszyklus unter dem Strich<br />

haben, wird künftig ein entscheidendes<br />

und auch gesetzlich gefordertes<br />

Kriterium. Dank seiner im<br />

Prinzip unbegrenzten Recyclingmöglichkeiten<br />

ist Stahl wie kein anderer<br />

Werkstoff einer der nachhaltigsten<br />

Baustoffe und für das nachhaltige<br />

Bauen geeignet. Aber ist der „EU-<br />

New-Green-Deal“ auch wirtschaftlich<br />

eine Chance für Stahl?<br />

Herr Baumgürtel, die Transformation<br />

der Bau- und Gebäudewirtschaft zu<br />

einer echten Kreislaufwirtschaft würde<br />

einen substanziellen Beitrag leisten,<br />

Emissionen zu mindern. Doch ist das<br />

nicht eigentlich ein unüberschaubares<br />

Projekt für die Stahlbaubranche, das<br />

den Beteiligten zwar viel abverlangt,<br />

bei dem aber nicht klar ist, ob sich dieser<br />

Aufwand am Ende auch lohnt?<br />

Lars Baumgürtel: Ich bin überzeugt,<br />

dass in öffentlichen wie auch in privaten<br />

Bauprojekten künftig nachhaltige und<br />

langlebige Produkte eine viel höhere<br />

Nachfrage haben werden. Die werden<br />

sich auch monetarisieren lassen. Wir<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


müssen über neue Geschäftsmodelle<br />

nachdenken, die nicht nur den Kosten<br />

am Projektbeginn Rechnung tragen,<br />

sondern auch den Wert der Ressourcen<br />

am Ende des Nutzungszyklus einbeziehen.<br />

Schließlich steckt in den heute<br />

bestehenden und in Zukunft zu bauenden<br />

Gebäuden ein gewaltiges anthropogenes<br />

Ressourcenlager, welches über<br />

„Urban Mining“ gehoben werden kann.<br />

Stahl ist der Wertstoff, der sich für<br />

dieses kreislaufwirtschaftliche Konzept<br />

ideal eignet. Stahl erlaubt echtes Recycling<br />

mit Quoten um 95 %. Das erreicht<br />

kein anderes nicht-metallisches Baumaterial<br />

und das ist eine sehr große<br />

Chance für unsere Branche.<br />

Was verstehen Sie unter „echtem<br />

Recycling“?<br />

Marc Blum: Der Begriff „Recycling“<br />

wird heute oft nur sehr allgemein verwendet,<br />

ohne dass richtig klar ist, was<br />

damit eigentlich gemeint ist. „Echtes“<br />

Recycling bedeutet, dass das genutzte<br />

Material so wiederaufbereitet werden<br />

kann, dass es erneut vollwertig zu verwenden<br />

ist. Dafür ist Stahl ein Paradebeispiel,<br />

denn er kann ohne Qualitätsverlust<br />

wieder mindestens zu<br />

demselben Produkt recycelt werden.<br />

„Wir müssen über neue Geschäftsmodelle<br />

nachdenken, die den<br />

Wert der Ressourcen am Ende des<br />

Nutzungszyklus einbeziehen.“<br />

Mehr noch: Stahl kann sogar durch<br />

Upcycling, also pfannenmetallurgisch,<br />

zu einem höherwertigen Produkt werden.<br />

Wenn wir uns demgegenüber ansehen,<br />

was die Betonbranche derzeit als<br />

Recycling bezeichnet, ist das genau<br />

genommen ein Greenwashing. Der aus<br />

Abbruch gewonnene Beton kann derzeit<br />

nicht – wie Stahl – in der ursprünglichen<br />

Qualität des Neuprodukts aufbereitet<br />

werden, sondern nur in niedrigerer<br />

Qualität. Es handelt sich hier also<br />

in Wirklichkeit um ein Downcycling,<br />

eine Abwärtskaskade mit Verlust der<br />

Wertigkeit des Ausgangsproduktes.<br />

Dieser downgecycelte Beton wird zum<br />

Beispiel im Garten- und Landschaftsbau<br />

Lars Baumgürtel, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der ZINQ GmbH & Co. KG<br />

oder im Straßenbau nur zur Verfüllung<br />

oder als Unterbau verwendet.<br />

Grafik: Studie „The Circular Economya Powerful Force for Climate Mitigation“, Material Economics Sverige AB, Schweden, S. 158 (Übersetzung: BDS)<br />

Neue Geschäftsmodelle und Digitalisierung ermöglichen Verbesserungen<br />

in der gesamten Wertschöpfungskette von Gebäuden<br />

Heute<br />

Zielkonflikte, mangelnde Transparenz und<br />

Rechenschaftspflicht<br />

z Einbindung nur in frühem Stadium, begrenzte<br />

Verantwortlichkeit für Ergebnisse<br />

z langfristige Anlagen zusammen mit häufigem<br />

Eigentumer-Wechsel macht höhere Vorabinvestitionen<br />

riskant<br />

z Anreiz zur Reduzierung der Baukosten durch<br />

kostengünstige Materialien und schnelles Bauen<br />

z Bauunternehmer optimiert Arbeitskosten, wenig<br />

Anreize, Abfall oder Materialverbrauch zu reduzieren<br />

z häufiger Wechsel der Eigentümerschaft mit<br />

begrenztem Wissenstransfer oder Werterfassung der<br />

Investition<br />

z Eigentumsmodell mit Risiko von Lock-in-Effekten und<br />

ineffektiver Flächennutzung<br />

z keine Dokumentation des enthaltenen Materials<br />

z schneller Abriss, damit einhergehende Degradierung<br />

von Komponenten und Materialien<br />

DESIGN<br />

AUSFÜHRUNG<br />

Christian Wurst: Wir müssen uns im<br />

Klaren darüber sein, dass hier ein Wettlauf<br />

der Werkstoffe begonnen hat. Das<br />

Ziel hat die EU klar vorgegeben: Klimaneutralität<br />

bis 2050. Welcher Werkstoff<br />

bringt dafür nun die besten Voraussetzungen<br />

mit? Wer kann sich am<br />

besten positionieren? Stahl hat hier<br />

einen Vorsprung. Bei den Planern und<br />

Architekten gilt jedoch oft Holz als der<br />

nachhaltigste Baustoff, obwohl Stahl<br />

genau betrachtet sehr viel nachhaltiger<br />

ist. Stahl ist als Multi-Recycling-Wertstoff<br />

jederzeit zu heben, während beispielsweise<br />

Industrieholz ein Hybrid- q<br />

NUTZUNGS-<br />

PHASE<br />

END-OF-LIVE-<br />

BEHANDLUNG<br />

In Zukunft<br />

Zusammenarbeit, Transparenz<br />

und langfristige Ziele<br />

z BIM ermöglicht den Informationstransfer und ROI aus<br />

zirkulären Prinzipien<br />

z Gebäude werden mit Blick auf zukünftige<br />

„Materialquellen“ entworfen<br />

z neue Bautechniken und die Digitalisierung verbessern<br />

Produktivität und reduzieren Überspezifizierung<br />

z niedrigere Lohnkosten fuhren zu verbessertem<br />

Materialeinsatz und besserer Qualität<br />

z Digitalisierung ermöglicht „Immobilien als<br />

Dienstleistung“<br />

z Gebäudegröße an Bedarf angepasst<br />

z Digitalisierung ermöglicht laufende Optimierung<br />

z Design für Demontage ermöglicht Wert-Erfassung bei<br />

EOL<br />

z BIM erleichtert die EOL-Behandlung und sichert<br />

Qualität und Verwendbarkeit der zurückgewonnenen<br />

Materialien und Komponenten<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

29


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Interview<br />

Bild: Wurst Stahlbau GmbH<br />

q baustoff ist, der beim End-of-Life über<br />

die Altholz-Verordnung nur noch der<br />

thermischen Entsorgung zugeführt werden<br />

kann.<br />

Auch die Verwendung von Beton, bisher<br />

der Standardbaustoff, ist tief verwurzelt.<br />

Beton hat aber in der Herstellung<br />

eine ganzheitlich gesehen<br />

überaus verheerende Klimabilanz.<br />

Wir als Stahl-Lobby müssen also innovative<br />

Ansätze wie das zirkuläre Wirtschaften<br />

verfolgen, wenn wir die Klimaziele<br />

erreichen wollen.<br />

Quelle: Initiative ZINKSTAHL GmbH<br />

„Wir müssen vor allem das Wissen zur<br />

Kreislaufwirtschaft aufbauen – bei den<br />

Planern, den Architekten, dem Nachwuchs<br />

und letztlich den Kunden.“<br />

Die „5 Rs“ der Nachhaltigkeit<br />

Christian Wurst, Geschäftsführer Wurst Stahlbau GmbH<br />

Wie lässt sich denn mehr Bewusstsein<br />

für die Vorteile von Stahl schaffen?<br />

Christian Wurst: Wir bohren hier tatsächlich<br />

ein dickes Brett. Es ist noch<br />

viel Aufklärungsarbeit nötig, um die<br />

großen Vorteile von Stahl für die Kreislaufwirtschaft<br />

zu verdeutlichen. Wir<br />

müssen vor allem das Wissen zur zirkulären<br />

Kreislaufwirtschaft aufbauen,<br />

bei den Planern, den Architekten, dem<br />

Nachwuchs und letztlich den Kunden,<br />

die ja die Bauherren sind. Unsere Nachbarn<br />

sind da schon weiter. Die niederländische<br />

Stadt Venlo hat sich schon<br />

2016 dem Cradle-to-Cradle-Leitbild verpflichtet<br />

und ihre neue Stadtverwaltung<br />

nach diesem Prinzip gebaut. Alle verwendeten<br />

Rohstoffe können nach dem<br />

End-of-Life erneut verwendet werden,<br />

es gibt somit keinen Abfall. Da sollten<br />

auch wir in Deutschland zügig Schritt<br />

für Schritt hinkommen.<br />

Wir haben als Wurst Stahlbau die<br />

Pflöcke gerade neu eingeschlagen und<br />

unsere Unternehmensvision entsprechend<br />

aktualisiert. Nachhaltige Werkstoffe,<br />

das Cradle-to-Cradle-Prinzip –<br />

das wird uns in den kommenden Jahren<br />

intensiv beschäftigen.<br />

Lars Baumgürtel: Als große Feuerverzinkungs-Gruppe<br />

ist es unsere Aufgabe,<br />

den Mehrwert darzustellen, den unsere<br />

feuerverzinkten Stahlprodukte haben.<br />

Man kann zum Beispiel sehr gut zeigen,<br />

dass feuerverzinkter Stahl, gegenüber<br />

anderen Korrosionsschutzverfahren<br />

eine positive CO 2 -Bilanz hat. Für unsere<br />

gesamten Oberflächenprodukte haben<br />

wir EPDs (Environmental Product<br />

Declaration, deutsch: Umwelt-Produktdeklarationen,<br />

Anm. d. Red.) abgeschlossen.<br />

Zusammen mit den EPDs<br />

für die beim Bauen verwendeten Stahl-<br />

produkte, Profile etwa, lässt sich dann<br />

der individuelle CO 2 -Abdruck eines Projekts<br />

oder Gebäudes genau berechnen.<br />

Anhand des CO 2 -Preises, der in Zukunft<br />

eine noch größere Rolle spielen wird,<br />

wird das dann real berechenbar sein.<br />

Das ist mit der politischen Vorgabe,<br />

das Bauen kreislaufwirtschaftlich zu<br />

gestalten, ein sehr starkes Argument<br />

für mehr Stahl.<br />

Um dieses Konzept aber in der Praxis<br />

umzusetzen, braucht es klare, nachprüfbare<br />

Kriterien. Wir als ZINQ-<br />

Gruppe haben beispielsweise früh für<br />

eine Cradle-to-Cradle-Zertifizierung<br />

optiert, in die alle verzinkten Produkte<br />

einbezogen sind. Ob nun diese oder<br />

eine andere Zertifizierung ist nicht<br />

wichtig – wichtig ist nur, dass es klare<br />

Kriterien dafür gibt, wie Werkstoffe<br />

recyclinggerecht zu beurteilen sind:<br />

Zero Waste, Zero Carbon, Zero Pollution<br />

– also kein Abfall, keine Emissionen,<br />

keine Verschmutzung. Nur so könnte<br />

ein echter Nachweis erbracht werden,<br />

dass ein Produkt auch wirklich kreislauffähig<br />

ist.<br />

Die Nachfrage nach kreislauffähigen<br />

Produkten wird auch im Baubereich<br />

kommen – wie bereits heute in der<br />

Automobilindustrie. Für diese Anforderungen<br />

ist feuer- oder spritzverzinkter<br />

Stahl geradezu ideal geeignet.<br />

Christian Wurst: Ich stimme zu: Um<br />

das kreislaufwirtschaftliche Konzept<br />

greifbar zu machen, müssen die Werte<br />

der verbauten Ressourcen sichtbar und<br />

zugänglich gemacht werden. Dabei hilft<br />

übrigens die Digitalisierung. Mit BIM,<br />

dem Building Information Modeling,<br />

können die nötigen Daten an Kunden<br />

und Partner weitergegeben werden.<br />

Den Wert eines Gebäudes am Ende der<br />

Nutzungszeit kann man also tatsächlich<br />

zeigen. Da steht der Stahlbau mit deutlichem<br />

Abstand sehr gut da, denn nur<br />

er ist bisher in der Lage, echte Lebenszyklusanalysen<br />

seiner Produkte durchzuführen<br />

und den genauen Impact seiner<br />

Produkte und wirtschaftlichen<br />

Leistung zu kennen.<br />

Lars Baumgürtel: Es ist wichtig, die<br />

CO 2 -Emissionen über den gesamten<br />

Lebenszyklus eines Materials zu<br />

betrachten – also inklusive des „echten“<br />

Recycling-Potenzials. Was das angeht,<br />

werden Produktion und Anwendung<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


allerdings meist noch getrennt betrachtet.<br />

Diese Betrachtung ist jedoch falsch,<br />

denn es kommt bei diesem Anliegen<br />

des Klimaschutzes auf die Emissionen<br />

des gesamtes Lebenszyklus an. Wie ist<br />

der CO 2 -Abdruck, wenn feuer- oder<br />

spritzverzinkter Stahl in ein Gebäude<br />

eingebaut wird? Wir haben das bei uns<br />

aufwändig ermittelt. Und können diese<br />

Daten an unsere Kunden weitergeben.<br />

„Mit staatlich anerkannten, unabhängigen<br />

Sachverständigen ließe sich das<br />

kreislaufwirtschaftliche Konzept in der<br />

Praxis umsetzen.“<br />

Marc Blum, Geschäftsführer Initiative Zinkstahl GmbH<br />

Bild: Initiative Zinkstahl<br />

Welche Effekte könnte eine kreislaufwirtschaftlich<br />

ausgelegte Wirtschaft<br />

auf die CO 2 -Emissionen haben? Lohnt<br />

sich der Aufwand überhaupt?<br />

Lars Baumgürtel: Eine Studie eines<br />

schwedischen Thinktanks hat erst kürzlich<br />

gezeigt, dass, wenn man den kreislaufwirtschaftlichen<br />

Gedanken umsetzt,<br />

sich die CO 2 -Emissionen bis 2030 um<br />

70 % reduzieren ließen. 70 %! Das heißt,<br />

wenn wir in Konstruktion und Produktion<br />

uns anderen Denkweisen öffnen,<br />

haben wir automatisch positive Effekte<br />

für das Klima und unsere Gesellschaft.<br />

Das heißt auch, wir können es uns im<br />

Grunde nicht mehr erlauben, den kreislaufwirtschaftlichen<br />

Ansatz nicht zu<br />

verfolgen.<br />

Das politische Bekenntnis zur Klimaneutralität<br />

ist deutlich. Wie sieht es<br />

mit der Umsetzung der Vorgaben in<br />

der Praxis aus?<br />

Marc Blum: Man muss leider feststellen,<br />

hier hakt es im gesetzlichen wie<br />

politischen Prozess. Bereits seit 2015<br />

haben wir eine europäische Bauprodukten-Verordnung,<br />

die unter anderem<br />

vorschreibt, dass Gebäude nach Ablauf<br />

der Nutzung recycelt werden müssen<br />

– und dabei betone ich das Müssen.<br />

In der Praxis schaut jedoch kein Planer<br />

und kein Bauherr in diese Anhänge<br />

der bauordnungsrechtlichen Gesetzestexte.<br />

Ohne Möglichkeiten zur Kontrolle<br />

der Umsetzung und Sanktionierung<br />

bei Nichteinhaltung bleiben die<br />

Vorgaben ohne Wirkung. Wenn wir<br />

den kreislaufwirtschaftlichen Ansatz<br />

weiterverfolgen wollen, ist jetzt die<br />

nationale Politik gefragt! Die bereits<br />

bestehenden EU-Verordnungen müssten<br />

nun mehr als deutlich in den nationalen<br />

Bereichen, in Deutschland in<br />

den Landesbauordnungen, verankert<br />

werden.<br />

Ein Erfolg versprechender Ansatz<br />

ist eine neue Leitlinie der EU, die sich<br />

mit dem Heben von Recyclingpotenzialen<br />

von Gebäuden beschäftigt. Sie<br />

sieht unabhängige staatlich anerkannte<br />

Sachverständige vor, die attestieren,<br />

ob das, was auf die Baustelle kommt,<br />

wirklich „echte“ Recyclingqualität hat.<br />

So wie im Bereich der Statik schon<br />

heute. Damit ließe sich das kreislaufwirtschaftliche<br />

Konzept in der Praxis<br />

umsetzen. Stahl mit seiner unbegrenzten<br />

Multi-Recyclingfähigkeit würde<br />

davon profitieren.<br />

Mit anderen Worten: Das Heben<br />

von „echten“ Recyclingpotenzialen wird<br />

baurechtlich voraussichtlich bald verpflichtend.<br />

Wenn man den Wert der<br />

Ressourcen über den gesamten Lebens-<br />

zyklus einbezieht, dann erweisen sich<br />

die zunächst etwas teurer erscheinenden<br />

Lösungen wie fuer- oder spritzverzinkter<br />

Stahl als in jeder – auch monetärer<br />

– Sicht für viele Verwendungen<br />

als die nachhaltigste Lösung.<br />

Lars Baumgürtel: Wenn es gelingt,<br />

ein Gebäude so zu bauen, dass sich die<br />

in ihm enthaltenen Werte am End-of-<br />

Life wieder sauber heben lassen, ist es<br />

nicht unwahrscheinlich, dass die knapper<br />

werdenden Ressourcen sogar eine<br />

Wertsteigerung erfahren werden.<br />

Sehr geehrte Herren, vielen Dank für<br />

das Gespräch. 2<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

31


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachricht<br />

Fotos: Institut Feuerverzinken GmbH<br />

Die Stützen der Haltestellendächer wurden<br />

als sogenanntes Duplex-System ausgeführt.<br />

Institut Feuerverzinken<br />

Duplex-System für Haltestelle Wilhelma<br />

So hohe Nachbarschaft hat eine Haltestelle selten: In unmittelbarer Nähe des einstig königlichen Pavillons,<br />

entstand in Stuttgart die Haltestelle „Wilhelma“, an der die Fahrgäste direkt am gleichnamigen, mittlerweile<br />

mehr als 170 Jahre alten zoologisch-botanischen Garten aussteigen. Die Stahlstützen der Haltestellendächer<br />

sind einem Baum nachempfunden und wurden als sogenanntes Duplex-System ausgeführt: feuerverzinkt und<br />

mit einer zusätzlichen Beschichtung.<br />

[ Kontakt]<br />

Institut Feuerverzinken<br />

GmbH<br />

40470 Düsseldorf<br />

+49 211 6907650<br />

info@feuerverzinken.com<br />

www.feuerverzinken.com<br />

Da der Pavillon mit seiner filigranen<br />

Gusseisenkonstruktion nicht<br />

als Vorbild für die Haltestelle dienen<br />

konnte, orientierte sich der Entwurf<br />

des Architekten Rudolf Schwarz an<br />

einer Baumreihe in dessen Achse<br />

die Haltestelle steht.<br />

Im Gegensatz zu einer Feuerverzinkung<br />

mit ihrer silbrigen oder<br />

grauen Oberfläche ist es bei Duplex-<br />

Systemen möglich, die gesamte<br />

Palette der farblichen Gestaltung zu<br />

nutzen, ohne auf den robusten und<br />

dauerhaften Korrosionsschutz der<br />

Feuerverzinkung zu verzichten.<br />

Duplex-Systeme werden daher aus<br />

gestalterischen Gründen eingesetzt,<br />

zur Signalgebung und Tarnung und<br />

da, wo zusätzliche Sicherheiten im<br />

Hinblick auf die Schutzdauer notwendig<br />

sind.<br />

Duplex verbessert<br />

Korrosionsschutz<br />

Der ohnehin schon sehr langlebige<br />

Korrosionsschutz der Feuerverzinkung<br />

wird durch die zusätzliche<br />

Beschichtung nochmals verbessert.<br />

Die Schutzdauer von Duplex-Systemen<br />

ist in der Regel 1,2 bis 2,5 Mal<br />

länger als die Summe der jeweiligen<br />

Einzelschutzdauer je von Verzinkung<br />

und Beschichtung. Der Grund<br />

hierfür ist der gegenseitige Schutz,<br />

den sich die beiden Systeme bieten.<br />

Der Zinküberzug wird durch die<br />

Beschichtung vor atmosphärischen<br />

und chemischen Einflüssen ge -<br />

Der Entwurf orientiert sich an einer Baumreihe<br />

in dessen Achse die Haltestelle steht.<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Korrosionsschutzkonzentrate für Teile und Oberflächen<br />

Keine Chance der Korrosion<br />

Korrosionsschutz für gereinigte Teile und Oberflächen: Das<br />

neue Korrosionsschutzkonzentrat RG PROTECT 160 der Richard<br />

Geiss GmbH aus Offingen bietet dem Unternehmen zufolge einen<br />

besonders hohen Korrosionsschutz. Sie ist somit bestens geeignet<br />

für den Einsatz in der industriellen Teile- und Oberflächenreinigung.<br />

Eingesetzt in Reinigungsanlagen für die Oberflächenreinigung, wirkt<br />

es in Chlorkohlenwasserstoffen, Kohlenwasserstofflösungen und<br />

modifizierten Alkoholen.<br />

Beschädigungen an der Beschichtung haben an Duplex-Systemen<br />

keine nachteiligen Auswirkungen zur Folge, typische Unterrostungen<br />

entstehen erst gar nicht.<br />

schützt und bleibt lange Zeit in neuwertigem Zustand<br />

unter der Beschichtung erhalten. Hierdurch „lebt“ der<br />

Zinküberzug länger. Umgekehrt haben Beschädigungen<br />

an der Beschichtung keine nachteiligen Auswirkungen<br />

zur Folge, da die hohe Widerstandsfähigkeit und Abriebfestigkeit<br />

des darunterliegenden Zinküberzuges auch<br />

hohen Belastungen standhält. Typische Unterrostungen<br />

entstehen erst gar nicht, der Stahl bleibt auch an Stellen,<br />

an denen die Beschichtung schadhaft ist, wirksam<br />

geschützt. 2<br />

Der Zusatz von 2 % RG PROTECT 160 im Konservierungsbad ermöglicht<br />

einen wirksamen Korrosionsschutz bis zu zwei Monate (bei<br />

Lagerung unter Dach). Zum Vergleich: Bei gleicher Dosierung garantiert<br />

der RG PROTECT 180 einen Korrosionsschutz von bis zu einem<br />

Monat. Bei einem zwölfprozentigen Zusatz von RG PROTECT 160 im<br />

Konservierungsbad ist sogar ein Schutz der Teile bis zu zwölf Monate<br />

(ebenfalls Lagerung unter Dach) garantiert.<br />

Die beiden Korrosionsschutzkonzentrate verharzen nicht, sind<br />

barium- sowie VOC-frei und geruchsmild bei der Anwendung, so das<br />

Unternehmen. Sie stehen in unterschiedlichen Gebinden von 20 bis<br />

1.000 l zur Verfügung.<br />

www.geiss-gmbh.de<br />

JAHRE<br />

Familienunternehmen<br />

Weitere Infos<br />

www.feuerverzinken.com/duplex<br />

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MIT UNS. WWW.COATINC.COM<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

33


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachricht<br />

Die neuen Automatikpistolen in Aktion.<br />

Ein konstanter und reproduzierbarer Pulverausstoß bei optimaler<br />

Pulverlackverteilung ist dank der neuen Anlage garantiert.<br />

Die fertig beschichteten Profile in RAL 7035 oder „Lichtgrau“.<br />

Beschichtungsstandort erhält neue<br />

Pulverbeschichtungskabine<br />

ZINQ in Farbe<br />

Geschäftiges Treiben Mitte Februar bei COATINQ am<br />

Beschichtungsstandort des Stückverzinkungsdienstleisters ZINQ<br />

in Castrop-Rauxel. Die vor wenigen Tagen neu installierte<br />

Pulverbeschichtungskabine hat Premiere und der erste<br />

Serienauftrag will fristgerecht erledigt werden: eine Beschichtung<br />

in RAL 7035 oder „Lichtgrau“ für Stahlprofile aus dem Bereich der<br />

Fördersystemtechnik. Die Kunden dürfen sich hier künftig auf<br />

schnellere Farbwechsel und effiziente Zweischichtsysteme freuen.<br />

Fotos: ZINQ<br />

„Die Testläufe der neuen<br />

Anlage waren sehr gut und auch mit<br />

den bisherigen Ergebnissen der offiziellen<br />

Inbetriebnahme heute sind<br />

wir sehr zufrieden“, sagt Michael<br />

Spaan, Betriebsleitung bei COATINQ<br />

Castrop-Rauxel GmbH (die bis<br />

31.12.2020 noch als Oberflächentechnik<br />

Castrop-Rauxel GmbH firmierte),<br />

ohne seinen kritischen Blick<br />

von der Power & Free-Fördertechnik<br />

zu wenden, die bereits die nächsten<br />

Bauteile für die Pulverbeschichtung<br />

zur Kabine leitet.<br />

Optimale Pulverlackverteilung<br />

Eine Kabine, die es im wahrsten<br />

Sinne des Wortes in sich hat: Die<br />

Anlage ist unter anderem ausgestattet<br />

mit 20 Automatikpistolen, zwei<br />

Handpistolen und 22 Applikationspumpen<br />

aus dem Hause Gema,<br />

einem international führenden<br />

Anbieter im Bereich elektrostatischer<br />

Pulverbeschichtungen.<br />

Die Pumpen garantieren dabei<br />

einen konstanten und reproduzierbaren<br />

Pulverausstoß bei optimaler Pulverlackverteilung.<br />

Und durch einen<br />

lediglich geringen Oversprayanteil lassen<br />

sich Pulverlackverluste noch einmal<br />

erheblich reduzieren. Auch sichert<br />

eine Reduzierung des Orangenhauteffektes,<br />

also der Ausbildung einer welligen<br />

Pulverlackoberfläche, und eine<br />

Verminderung von Rückionisation die<br />

dauerhaft und für ZINQ so typische<br />

hohe Beschichtungsqualität.<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


INFO<br />

Über COATINQ<br />

COATINQ bietet innovative und maßgeschneiderte Beschichtungslösungen für<br />

viele Werkstoffe an, ganz gleich, ob auf Schwarzstahl, Aluminium, Gusseisen,<br />

band- oder stückverzinktem Stahl. Seit dem 01.01.2021 firmieren die ZINQ-<br />

Beschichtungsstandorte in Castrop-Rauxel und Bruchsal unter dem Dach der<br />

Beschichtungsmarke COATINQ.<br />

INFO<br />

Über ZINQ (ehemals Voigt & Schweitzer)<br />

Seit mehr als 125 Jahren auf Feuerverzinken und Beschichten spezialisiert,<br />

gehört ZINQ heute zu den marktführenden Unternehmen im Bereich Korrosionsschutz<br />

auf Stahl durch Zink. Die unter der Dachmarke ZINQ ® zusammengeführte<br />

Unternehmensgruppe konzentriert sich auf das Entwickeln und Herstellen<br />

von innovativen, Cradle to Cradle ® -zertifizierten Oberflächen, die in<br />

den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten der Stahlverarbeitung eingesetzt<br />

werden. So werden jedes Jahr an 45 europäischen Standorten über<br />

650.000 t Stahl mit ZINQ vor Korrosion geschützt.<br />

Kapazität erhöht<br />

„Mit der Investition in die neue Pulverbeschichtungskabine<br />

erhöhen<br />

wir noch einmal unsere Kapazität,<br />

so dass wir nun auch schnelle Farbwechsel<br />

aufgrund von unterschiedlichen<br />

Kundenaufträgen flexibler<br />

realisieren können“, so Michael<br />

Spaan.<br />

Dabei wird den Kunden sowohl<br />

die Applikation lösemittelfreier Pulverlacke<br />

direkt nach dem Feuerverzinken<br />

angeboten als auch Beschichtungen<br />

auf Stahl ohne vorheriges<br />

Feuerverzinken oder auf Aluminium<br />

– auf Kundenwunsch sogar mit speziellen<br />

Eigenschaften von antimikrobiell<br />

bis Anti-Graffiti.<br />

Fest steht auch, dass am Standort<br />

weiter investiert wird: Im April soll<br />

eine neue Infrarotkabine in Betrieb<br />

genommen werden, die es ermöglicht,<br />

Zweischichtsysteme in kürzeren<br />

Zeitabständen hintereinander<br />

aufzutragen, da der Weg durch den<br />

Einbrennofen bei der Grundierbeschichtung<br />

entfällt. Damit werden<br />

dem Unternehmen zufolge beste<br />

Grundlagen geschaffen, um auch in<br />

Zukunft, die vielfältigen Wünsche<br />

der Geschäftspartner insbesondere<br />

nach individueller, langlebiger<br />

Ästhetik zu übertreffen. 2<br />

[ Kontakt]<br />

ZINQ GmbH & Co. KG<br />

45894 Gelsenkirchen<br />

+49 209 319270-336<br />

www.zinq.com<br />

Wie kommen 15 Tonnen feuerverzinkter Stahl zur Hallig?<br />

Stahlbau Nordfriesisch<br />

Klimatisch bedingte, stärkere und auch häufigere Stürme<br />

beeinflussen zunehmend das Leben auf den nordfriesischen Halligen.<br />

Als Teil des Biosphärenreservats Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer<br />

wird den Halligen besonderer Schutz und Unterstützung gewährleistet.<br />

Eines der geförderten Projekte ist die Erhöhung der Norderwarft<br />

auf Nordstrandischmoor, 3 km vor der<br />

Schleswig-Holsteinischen Küste, sowie der<br />

Bau einer neuen Maschinen- und Lagerhalle<br />

mit Fluchtraum. Damit erhalten die Bewohner<br />

der Warft, Familie Kruse, auch einen<br />

sicheren Zufluchtsort bei schwersten Sturmfluten.<br />

In exponierter Lage, das Plateau der<br />

Warft liegt 6,75 m über Normalnull, ist<br />

die Halle Extremen ausgesetzt: Bei Sturm<br />

wirken sehr hohe Windlasten mit bis zu<br />

1,26 kN/m² auf die Stahlkonstruktion ein. Dazu kommt eine hochkorrosive<br />

Atmosphäre (C5), die Stahl selbst im Innenraum von Kalthallen<br />

in kürzester Zeit korrodieren lässt. Werden im Einflussbereich<br />

des „ländlichen Raums“ – C4 – teilweise Stahltragwerke von Hallen<br />

nur durch eine Nasslackbeschichtung geschützt, erfordern die Begebenheiten<br />

auf Nordstandischmoor einen deutlich leistungsfähigeren<br />

Korrosionsschutz. Im bewitterten Außenbereich wäre eine Duplex-<br />

Beschichtung unabdingbar, um den notwendigen Korrosionsschutz<br />

zu erreichen. Im Innenbereich, indem sich<br />

das stählerne Tragwerk nach Fertigstellung<br />

der Halle befindet, reicht jedoch eine<br />

Feuerverzinkung mit durchschnittlicher<br />

Schichtdicke von 115 bis 125 ym aus, um<br />

den Stahl für viele Jahrzehnte zu schützen.<br />

Feuerverzinkt wurden die 15,3 t Stahl von<br />

Zinkpower Neumünster.<br />

Wie der feuerverzinkte Stahl auf die Hallig<br />

kam, zeigt Zinkpower in einem Video auf<br />

der Seite plus Screenshot von dem Video<br />

www.zinkpower.com/stahlbau-nordfriesisch.html<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

35


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Berichte<br />

Bilder: Lissmac<br />

Mit den Stahlbürst-, Schleif- und Entgratmaschinen bietet Lissmac beispielsweise für Laserjobshops, Edelstahlverarbeiter, Stahl-Service-Center<br />

und produzierende Unternehmen in verschiedensten Branchen individuelle und integrierte Komplettlösungen.<br />

Lissmac Maschinenbau – Spezialist für Schleif- und Entgrattechnolgie<br />

„Ich sehe uns im Marktführer-Bereich“<br />

Seit mehr als 40 Jahren ist die Lissmac Maschinenbau GmbH aus Bad Wurzach ein fester Player im<br />

internationalen Maschinenbauer-Umfeld. Welche Kompetenzen das Unternehmen dabei einbringt,<br />

darüber spricht der Vertriebsleiter Metal Processing, Robert Dimmler, im Interview.<br />

[ Kontakt]<br />

Lissmac Maschinenbau<br />

GmbH<br />

Lanzstraße 4<br />

88410 Bad Wurzach<br />

+49 7564 307-0<br />

www.lissmac.com<br />

Herr Dimmler, kurz zu Beginn:<br />

Was sind die Kompetenzfelder von<br />

Lissmac und wie haben sich diese<br />

entwickelt?<br />

Robert Dimmler: Die Produkt- und<br />

Kompetenzschwerpunkte liegen<br />

zum einen in der Bautechnologie,<br />

unserem Geschäftsbereich Construction<br />

Technology. Das war der<br />

Ursprung der Firma, als sie 1979<br />

gegründet wurde. Mitte der 80-er<br />

Jahre entstand der Bereich Plant<br />

Engineering. Hier wurden zu Beginn<br />

Sondermaschinen für die Baustoffindustrie,<br />

später maßgeschneiderte<br />

Systemlösungen sowie Turnkey-Projekte<br />

für verschiedene Branchen<br />

realisiert.<br />

Bis zum Jahr 2000 waren dies<br />

die einzigen geschäftlichen Betätigungsfelder<br />

der Lissmac. Danach<br />

erfolgte eine Diversifizierung der<br />

Unternehmensinhalte und eine stärkere<br />

Orientierung in die Industrie.<br />

Die heutige Sparte MT-Handling<br />

kam als neuer Bereich dazu.<br />

Ursprünglich wurden Handlingsysteme<br />

mit applikationsspezifischen<br />

Greiferlösungen für alle Arten industrieller<br />

Handlinganwendungen entwickelt<br />

und hergestellt, heute sind<br />

es überwiegend Lösungen für die<br />

Automobilindustrie.<br />

Die jüngste Division ist die<br />

Sparte Metal Processing. Hier werden<br />

Stahlbürst-, Schleif- und Ent-<br />

gratmaschinen für die Metallbearbeitung<br />

als individuelle und integrierte<br />

Komplettlösungen gefertigt.<br />

Die Division Plant Engineering hat<br />

heute auch die individuelle Entwicklung<br />

und die wirtschaftliche Automatisierung<br />

aller Fertigungs- Prozesse<br />

bei Lissmac im Fokus und<br />

agiert aufgabenbezogen im Zusammenspiel<br />

mit den drei anderen<br />

Bereichen.<br />

„Wir genießen bei<br />

unseren Kunden ein<br />

großes Vertrauen, weil<br />

wir die Anlagen selbst<br />

herstellen.“<br />

Robert Dimmler, Lissmac-Vertriebsleiter<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Ein Schwerpunkt liegt auf der Sparte<br />

Metal Processing.<br />

Der Bereich spielt eine entscheidende<br />

Rolle im Unternehmen. Er<br />

trägt etwa ein Drittel zum Gesamtumsatz<br />

der Lissmac-Gruppe bei. Die<br />

Entwicklung dieses Geschäftsfeldes<br />

ist ja quasi bei null gestartet. Wir<br />

haben das Produktportfolio mit Blick<br />

auf die Marktanforderungen dann<br />

kontinuierlich weiterentwickelt<br />

sowie durch passgenaue Zukäufe<br />

ergänzt. Ich sehe Lissmac hier im<br />

Marktführer-Bereich. Wir können<br />

nahezu jede Kundenanforderung in<br />

der Bearbeitung von Dünn- und<br />

Dickblechen mit unseren Produkten<br />

erfüllen.<br />

Wo geht die technische Reise bei<br />

der Anlagenentwicklung hin?<br />

Im Bereich der Entgrattechnik werden<br />

verschiedene Technologien weiterentwickelt<br />

und angepasst. Hier<br />

spielt die Bearbeitung von Fiberlaser<br />

geschnittenen Bauteilen eine<br />

wichtige Rolle. Weitere Themen,<br />

die wir im Fokus haben, sind die<br />

Kantenverrundung bis Radius 2<br />

sowie ein richtungsloses Finish, für<br />

welches wir eine Lissmac-eigene<br />

Lösung mit vier Rotorköpfen entwickelt<br />

haben.<br />

Und auch das Thema Industrie<br />

4.0 steht auf unserer Agenda. Insbesondere<br />

setzen wir uns mit der<br />

Integration unserer Technologien<br />

in bestehende Fertigungsprozesse<br />

auseinander. Also wie können wir<br />

die Entgrattechnik effizienter in den<br />

bestehenden Materialfluss und Prozess<br />

einbinden – beispielsweise,<br />

dass die Teile nach dem Zuschnitt<br />

direkt der Entgratmaschine zugeführt<br />

werden und erst danach die<br />

Absortierung erfolgt. Hier sehen wir<br />

viel Rationalisierungs- beziehungsweise<br />

Einsparpotenzial für unsere<br />

Kunden.<br />

Herr Dimmler, vielen Dank für das<br />

Interview. 2<br />

Das Interview führte Annedore Bose-<br />

Munde, Fachjournalistin für Technik<br />

und Wirtschaft in Erfurt, www.bosemunde.de<br />

Zeitnah auf LED<br />

umstellen lohnt<br />

sich: LED-Anlagen<br />

von Eurolux<br />

reduzieren nach<br />

Unternehmensangaben<br />

den Energieverbrauch<br />

um<br />

bis zu 80 %.<br />

Eurolux AG: Warum Unternehmen jetzt ihre<br />

Beleuchtung auf LED umstellen sollten<br />

Reagieren, bevor das<br />

Licht ausgeht<br />

Mit der EU-Verordnung „Ökodesign-Anforderungen an<br />

Lichtquellen“ ist das Verkaufsverbot von T8-Leuchtstofflampen und<br />

Halogenlampen ab September 2023 beschlossene Sache.<br />

Unternehmen, die noch Leuchtstoffröhren zur Grundbeleuchtung<br />

ihrer Hallen und Räume nutzen, sind ab diesem Moment gezwungen<br />

umzustellen. „Statt zu warten und erst zu reagieren, wenn es<br />

notwendig ist, lohnt sich eine Umstellung schon jetzt“, sagt Marco<br />

Prinz, CEO der Eurolux AG.<br />

Die Umstellung der Beleuchtung<br />

ist eine unabwendbare Maßnahme,<br />

die spätestens 2023 umgesetzt<br />

werden muss. Das heißt<br />

konkret, dass bestehende, voll funktionstätige<br />

Lichtanlagen demontiert<br />

und ersetzt werden müssen. Dabei<br />

mache es Sinn, jetzt zu handeln und<br />

nicht bis zur Deadline 2023 zu warten,<br />

so der Experte. Denn durch intelligente<br />

Planung ließen sich die Energie-<br />

und Wartungskosten massiv<br />

senken. „Mit unseren Anlagen reduzieren<br />

wir den Energieverbrauch um<br />

bis zu 80 % und verringern so automatisch<br />

auch die CO2-Emissionen.“<br />

Je nach Anlagengröße amortisierten<br />

sich die Investitionskosten bereits<br />

nach zwei bis vier Jahren, so Marco<br />

Prinz.<br />

Beispiel zeigt Sparpotenzial<br />

Wie groß die Einsparungen sind,<br />

zeigt ein reales Projektbeispiels, das<br />

das Unternehmen für Airbus<br />

umsetzte. Der Beleuchtungs-Dienstleister<br />

optimierte eine Anlage mit<br />

einem ursprünglichen Energieverbrauch<br />

von 555 MWh pro Jahr um 66<br />

%. Statt jährlicher Energiekosten von<br />

83.160 € plus Wartungskosten von<br />

10.000 € pro Jahr benötigt die neue<br />

Anlage fast keine Wartung mehr und<br />

die Energiekosten liegen bei 28.350<br />

€. Dabei erreichte Eurolux gleichzeitig<br />

eine Verbesserung der Beleuchtungsstärke<br />

von ursprünglich 500 auf 800<br />

Lux. „Ein höhere Beleuchtungsstärke<br />

fördert die Konzentration, erleichtert<br />

Produktions- und Arbeitsprozesse und<br />

erhöht die Sicherheit“, erklärt Prinz.<br />

Jetzt wird gefördertEine zeitnahe<br />

Umstellung lohnt sich vor allem auch<br />

deshalb, weil diese aktuell staatlich<br />

gefördert wird. Dabei besteht der<br />

Anspruch auf Förderung für eine<br />

Umrüstung auf LED für Unternehmen<br />

jeglicher Größe, für Vereine oder auch<br />

Kommunen. Dies gilt sowohl für die<br />

Sanierung von Gewerbeflächen und<br />

Büros als auch für Straßen, kommunale<br />

Plätze oder Sportanlagen. 2<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.euroluxag.de<br />

Bilder: Lissmac<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

37


BDS<br />

XXXXX Research A XXXXX<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Rasante Winterrallye<br />

Während das Stahljahr 2020 in vielerlei Hinsicht aus dem Rahmen fiel, konnten gegen Jahresende wieder<br />

gute Lagerabsätze sowie eine selten in dieser Form gesehene Preisrallye beobachtet werden. Auch der<br />

Start ins Jahr 2021 war alles andere als normal. Dabei war es weniger die Mengenentwicklung als der<br />

weiterhin kräftige Preisaufbau, der die Stahlwelt in Atem hielt.<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

Januar 2021 vorliegenden<br />

Zahlen.<br />

Fragen zur<br />

Statistik<br />

beantwortet im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahl -<br />

handel (BDS) Jörg<br />

Feger, Prokurist<br />

und Bereichsleiter<br />

Research:<br />

Feger-BDS@<br />

stahlhandel.com<br />

Foto: privat<br />

Lagerabsatz<br />

Die Entwicklung des Lagerabsatzes<br />

im Jahr 2020 glich einer Berg- und<br />

Talfahrt. Mit knapp 970.000 t im<br />

Monatsschnitt verlief das erste Quartal<br />

sehr stark und lag 4 % über dem<br />

Vorjahreszeitraum. Vor allem durch<br />

die Coronapandemie verursacht<br />

brach der Absatz im zweiten Quartal<br />

ein. Mit durchschnittlich 744.000 t<br />

pro Monat lag er gut 18 % unter dem<br />

des zweiten Quartals 2019. Mit<br />

durchschnittlich 878.000 Monatstonnen<br />

erholte sich der Absatz im<br />

dritten Quartal ein wenig, lag aber<br />

immer noch 7 % unter Vorjahresniveau.<br />

Der Jahresendspurt konnte<br />

sich dann aber sehen lassen. Im vierten<br />

Quartal wurden monatlich durchschnittlich<br />

859.000 t abgesetzt. Das<br />

sind 9,4 % mehr als im Jahresendquartal<br />

2019.<br />

Besonders erfreulich war die Entwicklung<br />

zum Jahresende bei Bandblech,<br />

Kaltgewalztem und Oberflächenveredeltem<br />

Blech. Insgesamt<br />

wurden im Jahr 2020 10,35 Mio. t<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />

Das ist ein Minus von 3,4 %<br />

im Vergleich zu 2019.<br />

Je nach Auftragslage haben sich<br />

die Abnehmerbranchen dabei deutlich<br />

unterschieden. Während die<br />

Bauwirtschaft das Zugpferd der Konjunktur<br />

war, hingen Automobil- und<br />

Maschinenbau über weite Strecken<br />

zurück, konnten gegen Jahresende<br />

aber spürbar zulegen.<br />

Der Lagerabsatz im Januar 2021<br />

verlief ordentlich. Zwar wurden mit<br />

911.000 t 6,6 % weniger Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

als im Januar 2020<br />

abgesetzt. Dieser Vergleichsmonat<br />

war allerdings auch außerordentlich<br />

stark. Zudem ließ die kalte Witterung<br />

zum Jahresstart 2021 größere Bautätigkeiten<br />

nicht zu.<br />

Lagerbestand<br />

Das Jahr 2020 war von durchweg<br />

niedrigen Lagerbeständen geprägt.<br />

Am 31. Dezember 2020 lag der<br />

Bestand mit 1,92 Mio. t rund 5 %<br />

niedriger als im Dezember 2019.<br />

Selten war der Lagerbestand in der<br />

deutschen Stahldistribution so<br />

gering. Im Januar 2021 konnte der<br />

Bestand nur in geringem Maße zulegen.<br />

1,94 Mio. t wurden gemeldet.<br />

Das sind 8,2 % weniger als Ende<br />

Januar 2020.<br />

Lagerreichweite<br />

Im Jahr 2020 variierte die Lagerreichweite<br />

in den einzelnen Monaten aufgrund<br />

der sehr unterschiedlichen<br />

Lagerabsätze stark. Im Schnitt<br />

bewegte sie sich bei 2,5 Monaten bzw.<br />

75 Tagen. Sie lag damit unter dem<br />

Durchschnittswert des Jahres 2019.<br />

Aufgrund der immer noch sehr niedrigen<br />

Lagerbestände lag sie im Januar<br />

2021 bei geringen 2,1 Monaten bzw.<br />

63 Tagen (vgl. Abbildung 1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge stiegen die<br />

Preise für die meisten Stahlprodukte<br />

zu Jahresbeginn 2020.<br />

In den Sommermonaten war der<br />

Trend entgegengesetzt. Hier gab es<br />

meist leichte Rückgänge. Im September<br />

und Oktober verteuerten sich<br />

fast alle Produkte. Diese Entwicklung<br />

setzte sich im November und vor<br />

allem Dezember sehr dynamisch<br />

fort.<br />

Bei allen Produktgruppen kam<br />

es zu starken Preiserhöhungen. Im<br />

Januar 2021 legten die Preise auf<br />

breiter Front noch einmal mit derartiger<br />

Wucht zu, wie es bisher kaum<br />

erlebt wurde. Dabei fiel der Anstieg<br />

bei Flachprodukten noch deutlicher<br />

als bei Langprodukten aus (vgl.<br />

Abbildungen 2 und 3). 2<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

Abb.1<br />

140<br />

200<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

90<br />

97<br />

94<br />

90<br />

89<br />

98 100<br />

94<br />

89 93<br />

98 98<br />

82 82<br />

74<br />

68<br />

62<br />

91<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

40<br />

60<br />

20<br />

0<br />

78 75 81 81 72<br />

Ø<br />

2016<br />

Ø<br />

2017<br />

Ø<br />

2018<br />

Ø<br />

2019<br />

Ø<br />

2020<br />

66 66 63 87 96 78 72 78 69 66 60 93 63<br />

Jan.<br />

2020<br />

Feb.<br />

2020<br />

März<br />

2020<br />

April<br />

2020<br />

Mai<br />

2020<br />

Juni<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

Aug.<br />

2020<br />

Sep.<br />

2020<br />

Okt.<br />

2020<br />

Nov.<br />

2020<br />

Dez.<br />

2020<br />

Jan.<br />

2021<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

|<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Quelle: BDS<br />

50<br />

|<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

39


BDS<br />

Berufsbildung<br />

fernstudium<br />

Betriebswirt<br />

Stahlhandel (BDS)<br />

BDS-Fernstudium Betriebswirt/in Stahlhandel<br />

Neuer Jahrgang startet im Sommer<br />

Anfang Juli ist es soweit, dann fällt der Startschuss für den neuen Jahrgang des Fernstudiums „Betriebswirt/in<br />

Stahlhandel (BDS)“. Das Fernstudium qualifiziert Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die nächste Karrierestufe im<br />

Stahlgroßhandel – berufsbegleitend, praxisnah und individuell. Wer seine Zukunftsperspektiven in der Branche ausbauen<br />

möchte, sollte jetzt noch die Teilnahme buchen.<br />

Nach welchen Methoden werden Anlagen-Investitionen<br />

berechnet? Wie unterscheiden sich die Gefügearten<br />

nichtrostender Stähle in der Praxis? Das Fernstudium<br />

Betriebswirt/in Stahlhandel (BDS) vermittelt<br />

das Wissen, diese und ähnliche Fragen kompetent beantworten<br />

zu können. In drei Fachbereichen werden in<br />

dem dreijährigen Fernstudium alle für den Stahlgroßhandel<br />

relevanten Themen vermittelt – von der Technik<br />

über Wirtschaft bis zu Führungs- und Managementthemen.<br />

Bereits über 500 Absolventinnen und Absolventen<br />

haben sich so bereits für höhere Aufgaben qualifiziert.<br />

Alle Lerninhalte stehen den Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmern dabei auf einer eigenen Lernplattform<br />

digital zur Verfügung – von thematisch sortierten Lernmodulen<br />

bis hin zu Video-on-demand-Vorlesungen. Teil<br />

des von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht<br />

(ZFU) zertifzierten Fernstudiums sind darüber hinaus<br />

fünf Präsenzphasen mit insgesamt rund 20 Vor-Ort-<br />

Tagen für Eins-zu-Eins-Seminare und Prüfungen.<br />

Covid? Kein Problem<br />

Aufgrund der besonderen Umstände der Covid-19-Pandemie<br />

in diesem Jahr ist der BDS mit einem flexiblen<br />

Konzept auch auf kurzfristig notwendige Änderungen<br />

vorbereitet: Sollte das Pandemiegeschehen eine Präsenzveranstaltung<br />

verhindern, wird der Start in das<br />

Fernstudium online stattfinden. Dass das Konzept, von<br />

Präsenz- auf Online-Veranstaltung auszuweichen funktioniert,<br />

hat der BDS bereits für gegenwärtige Jahrgänge<br />

erfolgreich gezeigt. Damit steht dem fristgerechten Start<br />

und einem unterbrechungsfreien Ablauf des Fernstudiums<br />

nichts im Weg. 2<br />

INFO<br />

Der Ablauf im Detail<br />

z Dauer: 3 Jahre<br />

z Start: 5. Juli 2021 in Düsseldorf<br />

z 5 Präsenzphasen<br />

(insgesamt rund 20 Vor-Ort-Tage)<br />

Voraussetzungen<br />

z mindestens eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung<br />

z zum Zeitpunkt der Abschlussprüfung<br />

mindestens fünf Jahre Berufspraxis (inkl.<br />

Ausbildungszeit)<br />

Vorteile<br />

z Alternative zum Hochschulstudium<br />

z Studierende Mitarbeiter arbeiten parallel im<br />

Unternehmen weiter<br />

z hoher Praxisbezug<br />

Ziele und Inhalte<br />

z Technik – insbesondere Werkstoffund<br />

Produktkunde<br />

z Wirtschaft – kaufmännische Fähigkeiten und<br />

Führungsfähigkeit<br />

z Methoden – Selbst- und Sozialkompetenz<br />

z Ziel des Fernstudiums ist die Befähigung zur<br />

Lösung von neuen komplexen Aufgaben und<br />

die eigenverantwortliche Steuerung von<br />

Prozessen.<br />

Nachgewiesene Qualität<br />

z nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert<br />

z zugelassen bei der Zentralstelle für<br />

Fernunterricht (ZFU)<br />

z Stufe 7 des Deutschen<br />

Qualifikationsrahmens<br />

Weitere Informationen & Anmeldung<br />

Auf www.stahlhandel.com/fernstudium und<br />

bei Beate Wynands, Referentin Berufsbildung<br />

im BDS, wynands-bds@stahlhandel.com,<br />

Tel. +49 211 86497-19<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Bereit für größere Aufgaben?<br />

Start des neuen Jahrgangs 2021<br />

Anmelden zur Karrierechance<br />

bis 30. April 2021!<br />

Studienbeginn: 05.07.2021 · Weitere Infos und Anmeldung unter:<br />

www. stahlhandel.com/fernstudium oder bei BDS-Referentin Berufsbildung<br />

Beate Wynands, Tel. +49 211 86497-0, wynands-bds@stahlhandel.com<br />

Fernstudium – in drei Jahren berufsbegleitend zum „Betriebswirt Stahlhandel (BDS)“<br />

Argumente<br />

z Staatlich zugelassener Studiengang<br />

z Markenrechtlich geschützter Abschluss<br />

z Orientiert am Europäischen und<br />

Deutschen Qualifikationsrahmen<br />

z Zertifizierter Anbieter<br />

Inhalte<br />

z Technik (Werkstoffe, Produkte,<br />

Anarbeitung)<br />

z Wirtschaft (Kaufmännische Kompetenz,<br />

Führungskompetenz)<br />

z Methoden (Selbst- und Sozialkompetenz)<br />

Formen<br />

z 50 Module<br />

z 5 Präsenzphasen<br />

z 3 Prüfungen<br />

z 1 Studienarbeit<br />

Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211 86497-0 · Telefax: 0211 86497-22<br />

www.stahlhandel.com<br />

fernstudium<br />

Betriebswirt<br />

Stahlhandel (BDS)


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie<br />

Zulieferer-Erholung festigt sich<br />

In allen Segmenten der deutschen Zulieferindustrie setzt laut Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

(ArGeZ) und Ifo-Institut eine weitere Erholung der aktuellen Geschäftslage ein. Der saisonbereinigte<br />

Saldo von positiven und negativen Beurteilungen konnte um deutliche 10,0 Punkte zulegen und liegt<br />

damit auf dem neuen Niveau von 23,6 Punkten. Besser beurteilten die deutschen Zulieferer die Lage<br />

zuletzt vor genau zwei Jahren.<br />

Quelle: ArGeZ<br />

Während es sich bereits um<br />

die neunte aufeinanderfolgende Verbesserung<br />

des Wertes handelt, sei<br />

es besonders erfreulich, dass auch<br />

die Dynamik dieser positiven Tendenz<br />

wieder zunimmt.Gleichzeitig<br />

stiegen zudem die Geschäftsaussichten<br />

für die nächsten sechs Monate.<br />

Der saisonbereinigte Saldo lag hierfür<br />

im März bei 23,0 Punkten – eine<br />

Verbesserung um 5,0 Punkte im Vergleich<br />

zum Vormonat. Optimistischer<br />

was die Geschäftserwartungen<br />

anbelangt waren die deutschen<br />

Zulieferer zuletzt im Februar 2011.<br />

Gleichwohl war damals, wie bisweilen<br />

auch in der Zwischenzeit, das<br />

Ausgangsniveau signifikant höher.<br />

Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

Aktuelle Lage<br />

Weiterer Verlauf mit<br />

Unwägbarkeiten<br />

Nach dem sehr schwierigen Vorjahr<br />

ist der solide Start in das Jahr 2021<br />

von großer Bedeutung. Ob sich die<br />

Erwartungen für die nächsten sechs<br />

Monate jedoch bestätigen, bleibe<br />

-70<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />

INFO<br />

Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland März 2021<br />

Erwartungen für die nächsten sechs Monate<br />

Über den „Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie“<br />

Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut, München,<br />

ermittelt. Er beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und deckt<br />

die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie zusammengeschlossenen<br />

Branchen Gießerei-Industrie, Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung,<br />

Stahl- und Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie sowie<br />

Technische Textilien ab.<br />

ungewiss. Die erneut steigenden<br />

Infektionszahlen und die damit verbundene<br />

Restriktionen zeigen einmal<br />

mehr, wie dynamisch sich die Rahmenbedingungen<br />

für Gesellschaft<br />

und Wirtschaft verändern können.<br />

Insbesondere die Verbreitung aggressivere<br />

Virus-Mutationen bei der<br />

gleichzeitig weiterhin schleppend<br />

verlaufenden Impfkampagne können<br />

auch innerhalb kurzer Zeit die Planungen<br />

der Betriebe durchkreuzen.<br />

Zudem zeichnet sich ab, dass die Lieferengpässe<br />

der Automobilhersteller<br />

bei Elektronikkomponenten die Produktion<br />

weiterhin beeinträchtigen.<br />

Die Wahrscheinlichkeit von Korrekturen<br />

der Prognosen, die sich auch<br />

auf die deutschen Zulieferer auswirken<br />

würden, wächst somit. Die vermehrt<br />

positiven Einschätzungen der<br />

deutschen Zulieferer hinsichtlich der<br />

aktuellen Lage sind aufgrund dieser<br />

Faktoren besonders bedeutend 2<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

unter www.argez.de.<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Maschinenbau erwartet mageres Plus für 2021<br />

Wenig überraschender Rückschlag im Januar<br />

Im Januar verfehlte der Auftragseingang<br />

im Maschinen- und Anlagenbau sein<br />

Vorjahresniveau um 10 %. Die Bestellungen<br />

aus dem Inland sanken um 22 %, die Auslandsorders<br />

fielen um 5 %. Das meldete der<br />

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) im März. Da es im Januar<br />

2020 viele Aufträge für Großanlagengeschäfte<br />

aus dem In- und dem Ausland gegeben<br />

habe, lag die Messlatte für den Vorjahresvergleich<br />

allerdings auch sehr hoch, so<br />

Dr. Ralph Wiechers, Chef-Volkswirt des<br />

VDMA. Außerdem habe es in einigen Unternehmen<br />

längere Werksferien gegeben.<br />

Im Jahr 2020 verfehlte die Produktion ihr<br />

Vorjahresniveau nach vorläufigen Berechnungen<br />

des Statistischen Bundesamtes um<br />

12,1 %. Es kam also nicht ganz so schlimm<br />

wie mit der Prognose der VDMA-Volkswirte<br />

von minus 14 % zunächst befürchtet worden<br />

war. Dennoch erlebte der Maschinenbau<br />

2020 seinen stärksten Produktionsrückgang<br />

seit der Finanzkrise (minus 24,7 %<br />

im Jahr 2009). Für das laufende Jahr rechnen<br />

die VDMA-Volkswirte mit der naheliegenden<br />

Einschränkung, dass aktuell jede<br />

Prognose mit ungewöhnlich großen Unsicherheiten<br />

einhergeht, mit einem Plus in<br />

Höhe von 4 %. Das ohnehin recht magere<br />

Niveau des Jahres 2019 würde dann noch<br />

immer um rund 8 % verfehlt.<br />

In den letzten drei statistisch nachweisbaren<br />

Monaten (November 2020 bis Januar<br />

2021) wiesen 15 der insgesamt 27 in der<br />

VDMA-Auftragseingangsstatistik separat<br />

auszuwertenden Fachzweige im Vorjahresvergleich<br />

ein Plus auf, zehn Fachzweige ein<br />

Minus. Sechs Fachzweige erzielten<br />

Zuwachsraten von 20 % und mehr: Kunststoff-<br />

und Gummimaschinen,Textilmaschinen,<br />

Druck- und Papiertechnik,Landtechnik,<br />

Fluidtechnik und Fördertechnik.Textile<br />

Care, fabric and leather technologies und<br />

Verfahrenstechnische Maschinen und<br />

Apparate mussten dagegen Orderrückgänge<br />

von 40 % und mehr hinnehmen.<br />

www.vdma.org<br />

Auftragseingang in Deutschland für ausgewählte Fachzweige<br />

Reale Veränderungen in Prozent z. Vj., November 2020 bis Januar 2021<br />

Bauwirtschaft<br />

Verhaltener Jahresstart<br />

„Die Bauwirtschaft ist nicht so<br />

dynamisch ins Baujahr 2021 gestartet wie<br />

im Vorjahr. Im Januar hat der Umsatz im<br />

Wohnungsbau um 26 % zum Vorjahr nachgegeben.<br />

Hier zeigt sich, dass wir im<br />

Dezember im Wohnungsbau wegen der<br />

auslaufenden Absenkung der Mehrwertsteuer<br />

einen deutlichen Vorzieheffekt<br />

gesehen haben. Viele Bauvorhaben wurden<br />

noch fertiggestellt und abgerechnet.<br />

Das Pendel schlägt jetzt zurück. „ So<br />

kommentierte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer<br />

des Zentralverbands Deutsches<br />

Baugewerbe (ZDB), die im März<br />

vom Statistischen Bundesamt vorgelegten<br />

Zahlen zur Baukonjunktur im Januar 2021.<br />

„Die Order im Wohnungsbau zeigen allerdings<br />

langfristig eine weiter hohe Nachfrage,<br />

sodass sich hier die Bautätigkeit in<br />

den kommenden Monaten wieder intensivieren<br />

wird. Auch im Wirtschaftshochbau<br />

sehen wir zu Beginn des Jahres, mit<br />

einem Plus von knapp 3 %, wieder etwas<br />

Belebung nach der verhaltenen Entwicklung<br />

im Vorjahr. Ob das angesichts der<br />

Einschnitte wegen der dritten Corona-<br />

Welle so bleibt, werden erst die kommenden<br />

Monate zeigen“, führte Pakleppa weiter<br />

aus.<br />

Quelle: VDMA<br />

In den letzten drei statistisch nachweisbaren Monaten (November 2020 – Januar 2021) wiesen 15 der insgesamt<br />

27 in der VDMA Auftragseingangsstatistik separat auszuwertenden Fachzweige im Vorjahresvergleich ein Plus auf,<br />

10 Fachzweige ein Minus. Sechs Fachzweige erzielten Zuwachsraten von 20 Prozent und mehr.<br />

Der Umsatz im Bauhauptgewerbe<br />

erreichte nach den Daten des Statistischen<br />

Bundesamtes im Januar in den<br />

Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten<br />

insgesamt ca. 4,2 Mrd. Euro und damit<br />

ein Minus von ca. 14 %. Das Ordervolumen<br />

lag insgesamt bei knapp 6,4 Mrd.<br />

Euro und damit etwa auf dem hohen Vorjahresniveau<br />

(-1,2 %). Das Volumen im<br />

Vorjahr war noch nicht durch die Corona-<br />

Pandemie gezeichnet.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

43


Messen<br />

und Märkte<br />

Termine<br />

XOM-Digibrunch<br />

XOM Materials lädt am 15.04.2021 von 11:00<br />

bis 12:30 h zum „Digibrunch“ ein. Das Webinar<br />

„Digitale Lösungen für Ihre Einkaufsprozesse<br />

von Stahl und Metall“ zeigt Ansätze und Lösungen,<br />

wie sich die Potenziale, die sich unerkannt<br />

in vielen Beschaffungsprozessen verstecken,<br />

ausschöpfen lassen – vom Einholen und Vergleichen<br />

der Angebote bis hin zur Verhandlung<br />

der Preise. Die Referenten Dietrich Böntgen<br />

(XOM Materials GmbH), Andreas Schneider<br />

(Stahlmarkt Consult), Alexander Bindrim (XOM<br />

Materials Gmbh) und Rolf Eiting (C.E. Schneckenflügel<br />

GmbH) geben Antworten und<br />

berichten übert interessante Erfahrungen.<br />

Anmeldung und weitere Infos unter:<br />

bit.ly/digibrunch<br />

Handelsblatt Jahrestagung Zukunft Stahl 2021<br />

Auf dem Weg zum grünen Stahl<br />

Um die Zukunft der Stahlproduktion<br />

in Deutschland und Europa ging es in der<br />

diesjährigen Handelsblatt Jahrestagung<br />

Zukunft Stahl, die erstmalig online abgehalten<br />

wurde. CDU-Vorsitzender und NRW-<br />

Ministerpräsident Armin Laschet strich zu<br />

Beginn die wichtige Rolle des Stahls heraus,<br />

der bei der Energiewende als Motor des Prozesses<br />

diene. Stahlwerke müssen einen Beitrag<br />

zum Weltklima leisten, so der NRW-<br />

Ministerpräsident.<br />

Das Ziel einer klimaneutralen Stahlherstellung<br />

in Deutschland bis zum Jahr 2050<br />

stehe fest, so Laschet weiter. Staatseinstiege<br />

bei deutschen Stahlproduzenten<br />

erteilte er in diesem Zusammenhang eine<br />

Absage, versicherte aber, dass die öffentliche<br />

Hand bei der Erreichung der Klimaziele<br />

auch finanziell unterstützen werde.<br />

Stahlimporte keine Lösung für Klimafragen<br />

Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl Hans Jürgen Kerkhoff machte klar,<br />

dass es ein gesellschaftliches Anliegen sein<br />

müsse, die CO2- Emissionen bei der Stahlherstellung<br />

in Deutschland zu minimieren.<br />

Derzeit seien Stahlwerke noch für 30 % des<br />

CO2-Ausstoßes verantwortlich Er begrüßte<br />

Intensivseminar:<br />

BIM – Was nun?<br />

Was bedeutet BIM für die Zusammenarbeit,<br />

die Kompetenzen, die Standards, die Aufgaben,<br />

die Rechte und Pflichten, die Kosten,<br />

die Termine und die Qualitäten im Projekt?<br />

Zu diesen Fragen veranstaltet das „Haus der<br />

Technik“ am 19. und 20.04.2021 in Essen<br />

unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Dr. rer.<br />

pol. Thomas Wedemeier das Intensivseminar<br />

„BIM – Was nun?“. In dem Seminar lernen<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der<br />

Grundlage einer systematischen Darstellung<br />

die notwendigen und erforderlichen Veränderungen<br />

im Projektmanagement von Bauvorhaben<br />

auf Bauherren-, Planer- und ausführender<br />

Seite im Rahmen von<br />

BIM-Projekten kennen. Insbesondere wird<br />

auf die Regelwerke DIN SPEC 91400 sowie<br />

die VDI-Richtlinie 2552 eingegangen, welche<br />

in Deutschland die Grundlagen von BIM darstellen.<br />

Die Unterschiede und Besonderheiten<br />

gegenüber der konventionellen Vorgehensweise<br />

werden systematisch anhand der<br />

VDI-Richtlinie 2552 erläutert.<br />

Anmeldung und weitere Informationen<br />

unter: bit.ly/3djXbFN<br />

das „Handlungskonzept Stahl“ der Bundesregierung<br />

und den „Green Deal“ der Europäischen<br />

Kommission. Eindeutig keine<br />

Lösung sei es, die heimische Stahlproduktion<br />

zurückzufahren, um dann Stahl zu<br />

importieren, der in anderen Weltregionen<br />

unter klimaschädlichen Bedingungen hergestellt<br />

wurde.<br />

Führende Vertreter von deutschen Stahlproduzenten<br />

schilderten ihre Projekte auf dem<br />

Weg zum grünen Stahl. Für die Übergangszeit,<br />

bis Wasserstoff in ausreichender Menge<br />

als Ersatz als Reduktionsmittel für die Kokskohle<br />

zur Verfügung steht, wird vornehmlich<br />

auf den Einsatz von Erdgas gesetzt. So<br />

könne man immerhin schon den Kohlenstoffdioxidausstoß<br />

um 60 % verringern.<br />

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde<br />

über das Thema Digitalisierung in der Stahlwelt<br />

diskutiert. Unter anderem ging es<br />

darum, welche Rolle Plattformen beim Vertrieb<br />

von Stahl spielen können. Es wurde<br />

angeführt, dass im letzten Jahr in China auf<br />

diesem Wege Umsätze von 150 Mrd. €<br />

erzielt wurden. Auch in Europa habe es<br />

Zuwächse gegeben. Hier sehen die Experten<br />

allerdings noch Entwicklungspotenzial.<br />

bvik-Workshop digital<br />

Am 11.05.2021 veranstaltet die SC-Networks<br />

GmbH zusammen mit dem Bundesverband<br />

Industrie Kommunikation e. V.<br />

(bvik) einen digitalen Workshop „Marketing<br />

Automation und Lead Management“. Auf<br />

dem Programm stehen von 15:30 bis 17:00<br />

h Herausforderungen bei der Einführung von<br />

Marketing Automation, Methodik: Konzept<br />

& Strategie, Definition der Prozesse und<br />

Marketing-Automation.<br />

Anmeldung und weitere Infos unter<br />

www.bvik.org/veranstaltung/digitale-customer-experience<br />

Webinar „Prozessoptimierung<br />

durch Lean Production“<br />

Am 05.05.2021 findet um 10 h das Webinar<br />

„Prozessoptimierung durch Lean Production“,<br />

durchgeführt von Treston, einem<br />

Hersteller von Industriemöbeln und Arbeitsplätzen,<br />

statt. Das Webinar befasst sich mit<br />

den Fragen: Wie können mit Hilfe von Lean<br />

Production erfolgreich die Produktionskosten<br />

gesenkt werden? Kann ein verbesserter<br />

Materialfluss dabei helfen, die Lagerhaltungskosten<br />

zu reduzieren? Mit welchen<br />

Maßnahmen lassen sich Arbeitsabläufe und<br />

Prozesse optimal organisieren? Es werden<br />

Fallstudien präsentiert, die verdeutlichen,<br />

wie Lean Production bereits erfolgreich in<br />

der Praxis funktioniert.<br />

Anmeldung und weitere Informationen<br />

unter bit.ly/3sxMrtV<br />

SCHWEISSEN &<br />

SCHNEIDEN auf September<br />

2023 verschoben<br />

Das neue Datum für die internationale Leitmesse<br />

rund um das Fügen, Trennen und<br />

Beschichten ist der 11. bis 15. September<br />

2023. Der ursprünglich für September dieses<br />

Jahres vorgesehene Termin sei angesichts<br />

der derzeitigen Rahmenbedingungen nicht<br />

realisierbar, so die Messe Essen. Zumindest<br />

die nationale Branche kann sich jedoch auf<br />

ein spannendes Präsenz-Programm im September<br />

freuen. Alternativ zur Messe werde<br />

das Summit SCHWEISSEN & SCHNEIDEN<br />

vom 14. bis 17. September 2021 fachlichen<br />

Mehrwert auf drei Säulen bieten: Stattfinden<br />

sollen der DVS CONGRESS, die Große<br />

Schweißtechnische Tagung sowie der DVS<br />

CAMPUS. Gleichzeitig kommen vier Gremien<br />

des DVS zu ihren Spitzentreffen in der Messe<br />

Essen zusammen.<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Messekalender<br />

Datum Messe Ort Info<br />

Immer aktuell<br />

auch auf<br />

www.stahlreport.com<br />

12.–16.04.2021 CeMAT 2021 Hannover www.hannovermesse.de<br />

12.–16.04.2021 Hannover Messe 2021 Hannover www.hannovermesse.de<br />

15.04.21 Hüttentag, Branchentreff der Stahlindustrie online www.home-of-steel.de/huettentag<br />

04.–06.05.2021 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />

08.–10.06.2021 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />

08.–11.06.2021 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />

moulding-expo<br />

07.–12.09.2021 IAA – Internationale Automobilausstellung München www.iaa.de<br />

15.–16.09.2021 Stainless 2021 Brünn www.stainless2021.com<br />

21.–22.09.2021 StahlTag 2021 Frankfurt/Main www.mbi-infosource.de<br />

28.–30.09.2021 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com<br />

30.09.2021 28. Stahlhandelstag 2021 – Livestream online www.stahlhandel.com<br />

04.–09.10.2021 EMO Milano, Die Welt der Metallbearbeitung Mailand www.emo-milano.com<br />

05.–07.10.2021 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com<br />

05.–07.10.2021 Parts2clean, Internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung Stuttgart www.parts2clean.de<br />

05.–07-10.2021 Made in Steel Mailand/Italien www.madeinsteel.it<br />

05.–08.10.2021 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

12.–14.10.2021 DeburringEXPO, Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />

20.–22.10.2021 DST Dreh- und Spantage Südwest Villingen- www.DSTsuedwest.de<br />

Schwenningen<br />

26.–29.10.2021 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />

08.–10.11.2021 56. Symposium Einkauf und Logistik online www.bme.de<br />

09.–11.11.2021 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com<br />

30.11.–02.12.2021 Stainless Steel World Conference & Expo Maastricht www.stainless-steel-world-event.com<br />

18.–21.01.2022 SWISSBAU Basel www.swissbau.ch<br />

25.–28.01.2022 NORTEC, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />

15.–17.02.2022 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com<br />

06.–09.03.2022 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />

08.–10.03.2022 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />

04.–08.04.2022 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />

26.–29.04.2022 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />

26.–29.04.2022 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />

03.–06.05.2022 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

09.–13.05.2022 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />

Verarbeitung sowie Internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />

www.wire.de<br />

25.–28.05.2022 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />

21.–23.06.2022 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />

13.–17.09.2022 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />

14.–17.09.2022 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Bau und Pflege Nürnberg www.galabau-messe.com<br />

von Urban-, Grün- und Freiräumen<br />

04.–07.10.2022 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

25.–28.10.2022 EuroBLECH, Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com<br />

04.–10.05.2023 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />

09.–12.05.2023 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

11.–15.09.2023 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />

Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />

Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

45


Wissenswertes<br />

Berichte<br />

Studie zur Anwenderzufriedenheit<br />

ERP-Projekte – besser als ihr Ruf?<br />

ERP-Projekte stehen im Ruf, dass Budgetvorgaben und Ecktermine der Einführung öfter drastisch überschritten<br />

werden. Auch von Abbrüchen und Rückabwicklungen ist immer wieder zu lesen. Eine aktuelle Studie unter rund<br />

2.000 ERP-Anwendern zeigt, was dran ist, am schlechten Image von ERP-Projekten.<br />

Die Studie „ERP in der Praxis<br />

– Anwenderzufriedenheit, Nutzen &<br />

Perspektiven“ der Trovarit AG, ein<br />

Marktanalyse-Unternehmen und<br />

Spin-Off des Forschungsinstituts für<br />

Rationalisierung (FIR) e.V. an der<br />

RWTH Aachen, befragt seit 2004<br />

regelmäßig ERP-Anwender nach<br />

ihrer Zufriedenheit im täglichen<br />

Umgang mit der eingesetzten Lösung<br />

und den Services der Software-Partner<br />

sowie nach den Erfahrungen,<br />

die sie während der Einführung und<br />

des Betriebs mit dem ERP-System<br />

und dem -Anbieter machen bzw.<br />

gemacht haben.<br />

Übersicht über ERP-Anbieter<br />

Im Rahmen der Studie werden insgesamt<br />

39 Zufriedenheitsaspekte<br />

aus den Kategorien „System“, „Wartungspartner“,<br />

Implementierungspartner“<br />

und „Projektergebnis“<br />

untersucht. Die Zufriedenheitsmerkmale<br />

lassen sich demnach grob in<br />

vier Kategorien einteilen.<br />

„Sichere Basis“<br />

Die Benotungen sind gut und<br />

schwanken wenig. Diese Aspekte<br />

sind weitgehend beherrscht und das<br />

Anwenderunternehmen kann durchaus<br />

damit rechnen, dass hier eine<br />

gute Zufriedenheit erzielt wird.<br />

„Stete Herausforderung“<br />

Unterdurchschnittliche Benotung<br />

und geringe Schwankung. Diese Themen<br />

sind fast immer problematisch<br />

und müssen besonders abgesichert<br />

werden, wenn sie überhaupt beeinflusst<br />

werden können.<br />

„Spreu & Weizen“<br />

Die Zufriedenheitsnoten sind überdurchschnittlich,<br />

streuen aber von<br />

Fall zu Fall stark. Hier kann man<br />

also gute Ergebnisse besonders dann<br />

erwarten, wenn Anwender, System<br />

und Dienstleister gut zusammenpassen.<br />

„Böse Überraschungen“<br />

Die Noten sind unterdurchschnittlich<br />

und haben eine hohe Schwankung.<br />

Diese Themen sind erfahrungsgemäß<br />

schwierig und rangieren in<br />

einer großen Bandbreite von „gut“<br />

über „akzeptabel“ bis hin zu „katastrophal“.<br />

Die Problempunkte „Mobile Nutzung“<br />

und „Dokumentation/Handbuch“<br />

fallen dabei – wie schon in<br />

den vergangenen Studien – ganz<br />

klar in die letztgenannte Kategorie.<br />

Ebenfalls bei den „bösen Überraschungen“<br />

einzuordnen, wenn auch<br />

mit weniger starken Schwankungen<br />

in der Bewertung, sind die projektbezogenen<br />

Aspekte Anpassungsdokumentation<br />

und Budgettreue.Insgesamt<br />

unterdurchschnittliche<br />

Noten gibt es außerdem projektseitig<br />

für den Personalaufwand bei der<br />

Implementierung und den Individualprogrammierungsanteil.<br />

Die Termintreue<br />

erhält zwar insgesamt<br />

leicht überdurchschnittliche Bewertungen,<br />

im Einzelnen schwanken<br />

die Noten aber stark, so dass sich<br />

hier bei den Projekten offenbar die<br />

Spreu vom Weizen trennt. Recht gute<br />

Bewertungen vergeben die ERP-<br />

Anwender für die Zielerreichung<br />

und das Implementierungsprojekt<br />

insgesamt. 2<br />

Die Studie kann bestellt werden<br />

unter www.trovarit.com/erp-praxis.<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


VDW-Broschüre zeigt einfache und günstige Maßnahmen<br />

Kein Hexenwerk: IT-Sicherheit<br />

an Werkzeugmaschinen<br />

Etwa jedes zweite Unternehmen wurde im vergangenen Jahr<br />

Opfer eines Cyberangriffs. Das geht aus dem „DsiN-Praxisreport<br />

Mittelstand 2020“ unter Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

hervor. Nicht nur die konventionelle IT ist davon betroffen,<br />

auch Betreiber von Produktionsanlagen müssen immer mehr um die IT-<br />

Sicherheit ihrer Maschinen fürchten.<br />

Der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW) hat<br />

daher eine Handreichung für Unternehmen<br />

herausgegeben, die Weise<br />

hilft, die IT-Sicherheit an den Werkzeugmaschinen<br />

zu erhöhen. „Die<br />

Vorfälle häufen sich auch in der<br />

Industrie und es ist nicht nur fahrlässig,<br />

davor die Augen zu verschließen,<br />

sondern höchst gefährlich“,<br />

mahnt Ralf Reines, Initiator der Broschüre<br />

beim VDW.<br />

„Betroffen sind nicht nur Infrastrukturen,<br />

die direkt mit dem Internet<br />

verbunden sind. Auch Maschinen<br />

in der Produktion, insbesondere<br />

Werkzeugmaschinen werden angegriffen“,<br />

ergänzt Prof. Felix Hackelöer<br />

vom Institut für Automation und<br />

Industrial IT (AIT) der TH Köln. Er<br />

hat die Handreichung „IT-Sicherheit<br />

an Werkzeugmaschinen“ mitentwickelt.<br />

„Dabei muss es nicht immer<br />

eine fremde Macht sein, die sich<br />

über Hacker Zugriff zu sensiblen<br />

Daten verschafft. Die meisten Probleme<br />

resultieren aus dem internen<br />

Umgang mit unternehmenseigenen<br />

Daten.“<br />

Gefahr durch USB-Sticks<br />

Das Bundesamt für Sicherheit in der<br />

Informationstechnik (BSI) etwa<br />

nennt als Top-Bedrohung USB-Sticks<br />

beziehungsweise den sorglosen<br />

Umgang damit. An zweiter Stelle<br />

steht die Infektion mit Schadsoftware<br />

über Internet und Intranet. „Es ist<br />

gang und gäbe, dass Mitarbeiter ihr<br />

Handy, mit dem sie vielleicht kurz<br />

zuvor ihre Urlaubsbilder bearbeitet<br />

haben, an eine Werkzeugmaschine<br />

anschließen, um es aufzuladen, weil<br />

kein anderer USB-Zugang in Reich-<br />

weite ist“, weiß Reines, Referent Forschung<br />

und Technik im VDW. Erst<br />

an fünfter Stelle der BSI-Liste mit<br />

den hauptsächlichen Gefährdungen<br />

steht Social Engineering und Phishing,<br />

hinter denen organisierte Kriminalität<br />

steckt.<br />

Ob an Maschinen angeschlossene<br />

Handys von Mitarbeitern oder<br />

USB-Sticks – private Datenträger<br />

haben in Firmen nichts verloren,<br />

betont Reines. Auch der Umgang<br />

mit Kennwörtern sei sehr oft geradezu<br />

naiv. Allgemein bekannte<br />

Zugänge seien eine ebenso große<br />

wie unterschätzte Sicherheitslücke.<br />

Nicht zuletzt führt die zunehmende<br />

Automation dazu, dass immer mehr<br />

Produktionsmaschinen an das Firmen-Netzwerk<br />

(LAN) angeschlossen<br />

werden. „Innerhalb des Unternehmens<br />

sollten die verschiedenen Netzwerkbereiche<br />

und Zugriffsrechte<br />

unbedingt voneinander getrennt<br />

werden“, warnt Reines. Auch das ist<br />

im Alltag vieler Firmen alles andere<br />

als Realität.<br />

Der VDW will mit seiner Broschüre<br />

vor allem Maschinenbetrei-<br />

Bilder: VDW/Adobe<br />

ber sensibilisieren und zeigt fünf<br />

wichtige Angriffspunkte einer Werkzeugmaschine,<br />

an denen besondere<br />

Vorsicht geboten ist, darunter natürlich<br />

die Anbindung ans Internet,<br />

aber auch die NC-Programme und<br />

den Netzanschluss.<br />

Was an diesen Stellen zu beachten<br />

ist, führt der Ratgeber kurz und<br />

leicht verständlich auf. Da die Maßnahmen<br />

einfach umzusetzen sind<br />

– auch an schon vorhandenen Anlagen<br />

–, wird die Initiative bei Anwendern<br />

von Werkzeugmaschinen auf<br />

offene Ohren stoßen, hofft Reines.<br />

Eine weitere Handreichung soll noch<br />

in diesem Jahr erarbeitet werden.<br />

Sie wird sich an die Hersteller von<br />

Werkzeugmaschinen richten und<br />

beschreiben, wie man methodisch<br />

eine umfassende IT-Sicherheit für<br />

Werkzeugmaschinen erarbeiten und<br />

umsetzen kann. 2<br />

Die kostenlose Broschüre „IT-<br />

Sicherheit an Werkzeugmaschinen“<br />

ist als Download zu erhalten unter<br />

bit.ly/vdw_itsicherheit oder bei Ralf Reines<br />

(r.reines@vdw.de) als PDF oder<br />

gedruckt.<br />

„Die gute Nachricht ist: Schon sehr<br />

einfache und günstige Maßnahmen<br />

helfen, einen Großteil an Bedrohungen<br />

zu verhindern.“<br />

Ralf Reines, Initiator der Broschüre beim VDW<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

47


Wissenswertes<br />

Nachrichten<br />

Die Geschichte des<br />

Meidericher Hüttenwerkes<br />

Zugänge zum Eisen<br />

Was in der Anfangsphase des<br />

Projektes „Landschaftspark Duisburg-<br />

Nord“ als Experiment mit völlig ungewissem<br />

Ausgang erschien, lässt sich heute<br />

von über einer Million Besuchern in der<br />

Realität bestaunen. Ein nahezu komplett<br />

erhaltenes Hüttenwerk mit drei Hochöfen,<br />

technischen und baulichen Nebenanlagen<br />

bietet die Möglichkeit, den Weg<br />

vom Erz zum Roheisen nachzuvollziehen<br />

und sich mit den Produktionsabläufen<br />

einer montanindustriellen Großanlage<br />

vertraut zu machen.<br />

Das Buch „Zugänge zum Eisen“ von<br />

Michael Clarke gibt einen Überblick über<br />

die Geschichte und Technik des Meidericher<br />

Hüttenwerks von seinen Anfängen<br />

bis zum Landschaftspark Duisburg-Nord.<br />

Historische Fotos und Funktionsskizzen<br />

veranschaulichen den Produktionsprozess<br />

bei der Herstellung von Roheisen.<br />

Bild: BDS/Spotify<br />

Qualifizierte fachliche Entscheidungen<br />

im Rahmen von BIM-Projekten sind nur<br />

auf Basis qualitätsgesicherter Informationen<br />

möglich. Doch welche Daten für welchen<br />

BIM-Prozess zu welchem Zeitpunkt<br />

erforderlich sind, ist für die Projektbeteiligten<br />

nicht immer ersichtlich. Auch für den<br />

BIM-Profi sind Umfang und Tiefe des tatsächlichen<br />

Informationsbedarfs jedoch<br />

unverzichtbare Arbeitsgrundlagen.<br />

Podcast „Zukunftsweisende Technologien“<br />

Informationen für alle, die Technik lieben: Annedore Bose-Munde,<br />

Fachredakteurin für Wirtschaft und Technik vom Team „Neue<br />

Industriekommunikation“, stellt aktuelle Technologiethemen im<br />

Podcast vor, die das Zeug haben die Zukunft nachhaltig zu beeinflussen<br />

– etwa 3D-Druck für Verbindungslösungen.<br />

Der Podcast ist kostenlos auf Spotify zu hören:<br />

bit.ly/spotify-podcast-technologien<br />

VDI-Richtlinie<br />

Anforderungen an Informationen bei BIM-Projekten<br />

Die neue Richtlinie VDI 2552 Blatt 10<br />

unterstützt bei der Erstellung von Auftraggeber-Informations-Anforderungen<br />

(AIA) für<br />

Building-Information-Modeling-Projekte<br />

(BIM) und des damit verbundenen Informationsbedarfs.<br />

Die Richtlinie dient als Leitfaden<br />

und Anleitung zur Erstellung von AIA<br />

und benennt die erforderlichen Inhalte.<br />

Analog dazu enthält sie Informationen zu<br />

den Zielen und Prinzipien eines BIM-<br />

Abwicklungsplans (BAP), zu dessen Inhalten,<br />

seiner Struktur und Methodik.<br />

Herausgeber der Richtlinie VDI 2552 Blatt<br />

10 ist die VDI-Gesellschaft Bauen und<br />

Gebäudetechnik (GBG). Die Richtlinie<br />

erschien im Februar 2021 als Weißdruck<br />

und ersetzt den Entwurf von Januar 2020.<br />

Sie kann zum Preis ab 60,70 € beim Beuth<br />

Verlag bestellt werden.<br />

Onlinebestellungen der Richtlinie unter<br />

www.vdi.de/2552 oder www.beuth.de<br />

DVS-Whitepaper<br />

Industrie 4.0 in der Schweißtechnik<br />

Clarke, Michael: „Zugänge zum Eisen – Die<br />

Geschichte des Meidericher Hüttenwerkes bis<br />

zum Landschaftspark Duisburg-Nord“, Klartext-Verlag<br />

2020, 144 S., Broschur, mit zahlr.<br />

farb. Abb., ISBN: 978-3-8375-2136-8, 14,95 €<br />

Weitere Infos unter<br />

bit.ly/clarke-eisen<br />

Der Deutsche Verband für<br />

Schweißen und verwandte Verfahren e.<br />

V. (DVS) hat ein kostenloses Whitepaper<br />

zum Thema „Industrie 4.0 in der<br />

Schweißtechnik“ herausgegeben. Digitalisierung<br />

und „Industrie 4.0“ sind für<br />

kleine und mittelständische Unternehmen<br />

(KMU), die sich mit dem Fügen, Trennen und Beschichten von Werkstoffen und Werkstoffverbunden<br />

auskennen, von großer Bedeutung. Die Potenziale von IT-basierter Fertigung<br />

werden allerdings von vielen bisher nicht ausreichend genutzt. Oftmals werden die<br />

vollständigen Abläufe einer Prozesskette in der Schweißtechnik nicht digitalisiert oder es<br />

fehlt an digitaler Fachkompetenz für die Umsetzung von IT-basierten Prozessen in der fügetechnischen<br />

Produktion.<br />

Das DVS-Whitepaper „Vom Fortschritt profitieren: Industrie 4.0 in der Schweißtechnik“<br />

wurde von der Arbeitsgruppe (AG) „Industrie 4.0“ im Ausschuss für Technik (AfT) entwickelt.<br />

Es bietet einen ersten Einstieg ins Thema, benennt Vorteile der Digitalisierung für die<br />

schweißtechnischen Betriebe und listet Anlaufstellen sowie Informationsplattformen auf.<br />

Das Whitepaper ist als Download kostenlos erhältlich unter www.dvs-ev.de/whitepaper<br />

Bild: DVS<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

Online-Info über Legierungselemente in nichtrostenden Stählen<br />

Welche Wirkung haben die Legierungselemente in nichtrostenden Stählen? Eine<br />

kompakte und übersichtliche Zusammenfassung der wichtigsten Informationen dazu bietet<br />

www.edelstahl-rostfrei.de der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER). Die neue Rubrik<br />

„Wichtige Legierungs- und Spurenelemente im nichtrostenden Stahl“ beantwortet Fragen<br />

wie „Welchen Einfluss haben die Elemente auf die Werkstoffeigenschaften?“ oder "Was<br />

sind Begleitelemente und wo liegt der Unterschied zu den Legierungselementen?".<br />

Die neue Rubrik „Wichtige Legierungs- und Spurenelemente im nichtrostenden Stahl“<br />

unter bit.ly/iser-legelemente und www.edelstahl-rostfrei.de<br />

Bild: Nissen & Velten<br />

Nissen & Velten: Podcast-Serie<br />

Wie wähle ich ein neues<br />

ERP-System aus?<br />

Bild: ISER/Michael Baumgartner, KiTO<br />

Eigenständig und doch zurückhaltend: die Erweiterung der Wiener Wotrubakirche<br />

ISER-Dokumentation „Wotrubakirche in Wien“<br />

Innovative Architektur mit Edelstahl Rostfrei<br />

Für die einen ist sie ein karger<br />

Betonbau, für die anderen eine faszinierend<br />

kompromisslose Großskulptur: 1979 wurde<br />

in Österreich ein bedeutender Sakralbau<br />

geweiht, der bis heute polarisiert: die<br />

Wotrubakirche in Wien. Nach wie vor lockt<br />

die Kirche viele Kunst- und Architekturinteressierte<br />

nach Wien.<br />

40 Jahre nach der Weihe galt es nun, dieses<br />

Bauwerk zeitgemäß zu modernisieren.<br />

Die neue Dokumentation 921 „Wotrubakirche<br />

in Wien – Erweiterung und barrierefreie<br />

Erschließung“ der Informationsstelle Edelstahl<br />

Rostfrei (ISER) erklärt die architektonische<br />

Herausforderung dieses Projekts<br />

und deren Umsetzung.<br />

Mit filigranen Profilen aus nichtrostendem<br />

Stahl ließen sich die architektonischen<br />

Herausforderungen realisieren. Trotz deutlich<br />

gestiegener Wärmeschutzanforderungen<br />

konnte bei der Verglasung ein Profilsystem<br />

eingesetzt werden, das mit nur<br />

70 mm Ansichtbreite dem der Bestandsverglasung<br />

in der Wotrubakirche entspricht.<br />

Zeitgemäß modernisiert kann die Wotrubakirche<br />

weiterhin besucht werden.<br />

Die neue Dokumentation 921 beinhaltet<br />

acht Fotos, eine Schnittskizze, den Grundriss<br />

und Detailskizzen zur Verglasung. Die<br />

Dokumentation kann in Einzelexemplaren<br />

kostenfrei bei der Informationsstelle Edelstahl<br />

Rostfrei angefordert werden. Sie steht<br />

auch auf der Internetseite der ISER zum<br />

kostenfreien Download bereit.<br />

Kostenloser Download der Dokumentation<br />

unter www.edelstahl-rostfrei.de<br />

ERP-Software hat eine sehr lange<br />

Lebensdauer in Unternehmen. Die Auswahl<br />

einer neuen Lösung sollte also zu<br />

einem passgenauen Treffer führen. Die<br />

langen Nutzungszeiten im Unternehmen<br />

bedeuten auf der anderen Seite, dass die<br />

Softwareauswahl auf Anwenderseite nie<br />

eine Routinesache ist. Bernd Rech, Vertriebsleiter<br />

von Nissen & Velten-Software,<br />

begleitet ERP-Auswahlprozesse seit vielen<br />

Jahren von der Anbieterseite aus. Im<br />

Gespräch mit Rainer Hill, PR Manager bei<br />

Nissen & Velten, beleuchtet er die verschiedenen<br />

Facetten des Auswahlprozesses.<br />

Dabei geht es zunächst um grundlegende<br />

Fragen, die sich Anwenderfirmen<br />

im Vorfeld stellen sollten, wie etwa: Was<br />

möchte ich erreichen? Was muss ich verbessern?<br />

Bin ich personell in der Lage,<br />

ein ERP-Projekt zu stemmen?<br />

In der Podcast-Folge geht es dann um die<br />

Wege zum Ziel. Es wird geklärt, warum<br />

eine Neugestaltung der Unternehmensprozesse<br />

auf der grünen Wiese und die<br />

Einführung von Standardsoftware nicht<br />

unbedingt zusammenpassen, die Zusammenarbeit<br />

mit erfahrenen Beratern und<br />

Softwareherstellern aber dennoch produktiv<br />

sein kann. Im Gespräch geht es<br />

auch um Pflichtenhefte und darum, dass<br />

hier umfangreicher nicht unbedingt besser<br />

bedeutet. Erläutert wird der Nutzen<br />

von Workshops und warum Besuche von<br />

Referenzkunden und des Anbieters selbst<br />

nützlich sein können.<br />

Den Podcast hören Sie unter<br />

bit.ly/podcast-erp<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|21<br />

49


Lifesteel<br />

XXXXX Nachricht A XXXXX<br />

Ausgezeichnet: Das Fisksätra Folkets Hus in einem Vorort von<br />

Stockholm aus nachhaltigem GreenCoat-Stahl von SSAB<br />

SSAB: Sinusförmige Profile<br />

Gebäude aus GreenCoat-Stahl<br />

gewinnt Design-Award<br />

Das „Fisksätra Folket Hus“ von sandellsandberg<br />

arkitekter in Stockholm hat<br />

den angesehenen Swedish Design Award<br />

„Design-S 2020“ in der Kategorie Architektur<br />

erhalten. Bei dem Gebäude kam nachhaltiger,<br />

organisch beschichteter Green-<br />

Coat-Stahl von SSAB zum Einsatz.<br />

Das Fisksätra Folkets Hus ist ein Freizeitund<br />

Kulturzentrum, das vor Kurzem im Herzen<br />

von Fisksätra, einem Vorort von Stockholm,<br />

errichtet wurde. Es ist der Auftakt<br />

eines großen Aufwertungsprojekts für dieses<br />

Gebiet, mit dem eine Atmosphäre der<br />

sozialen Toleranz und ökologischen Nachhaltigkeit<br />

gefördert werden soll.<br />

Die Form des Bürgerhauses in Fisksätra ist<br />

von den Zelten im Hagapark in Stockholm<br />

und von der Lebensweise der Nomaden<br />

inspiriert. Die Wände und das Dach bestehen<br />

aus nachhaltigem, organisch beschichtetem<br />

GreenCoat-Stahl in sinusförmigen<br />

Profilen und dem warmen Farbton „Silver<br />

Fir Green“. Die Farbe wurde gewählt, weil<br />

sie gut zu den orangefarbenen Backsteingebäuden<br />

in der Umgebung von Fisksätra<br />

passt. Außerdem verfügt es über ein 20<br />

Meter langes Oberlicht, dreieckige Fenster<br />

und ein minimalistisches, aber einladendes<br />

Interieur. Insgesamt wurde das Gebäude so<br />

entworfen, dass es eine ansprechende Silhouette<br />

hat, die von Pendlern gesehen werden<br />

kann.<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel,<br />

Produktion und Verarbeitung<br />

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Markus Huneke (Chefredakteur)<br />

Telefon +49 211 86497-24<br />

E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon+49 211 86497-21<br />

E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon +49 211 86497-0<br />

Telefax +49 211 86497-22<br />

Layout:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />

zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />

Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />

einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />

ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />

Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />

eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />

im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 38.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />

Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />

Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />

Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />

auf die gleichzeitige Verwendung männlicher<br />

und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />

dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />

Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />

eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

Bilder: Stena Fastigheter/Pixprovider<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 4|21


BERUFSBILDUNG 2021<br />

SEMINARTHEMA<br />

TERMIN<br />

ORR<br />

T<br />

DAS 1X1 FÜR IHR<br />

SELBSTMANAGEMENT<br />

26.04.21 ONLINE<br />

KREATIVE ARBEITSANSÄTZE ZUR STEIGERUNG DER<br />

04., 11. u.<br />

18.05.2021<br />

ONLINE<br />

UMSATZRENTABILITÄT – DIES VOR DEM HINTERGRUND<br />

DER KLEINLOSPROBLEMATIK<br />

QUALITÄTS- UND EDELSTAHL 22.-23.06.2021 OSNABRÜCK<br />

BLANKSTAHL<br />

28.-29.06.2021<br />

LUDWIGSBURG<br />

STAHLKUNDE 18.-20.08.2021 DORTMUND<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT<br />

07.08.09.2021<br />

DUISBURG<br />

MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN I 13.-14.09.2021 KÖLN<br />

ROHRE UND ROHRZUBEHÖR<br />

20.-22.09.2021<br />

PADERBORN<br />

„LADIES FIRST“ – DIE ARBEITSWELT DER FRAU<br />

IM STAHLHANDEL 27.-28.09.2021 MÜNSTER<br />

AUSZUBILDENDE IM FOCUS<br />

18.-19.10.2021<br />

MANNHEIM<br />

NACH DER AUSBILDUNG IST VOR DEM ARBEITSLEBEN 20.-21.10.2021 MANNHEIM<br />

BETONSTAHL<br />

09.-10.11.2021<br />

KEHL<br />

STAHLKUNDE 29.11.-01. 12.2021 GENGENBACH<br />

NICHTROSTENDE STÄHLE<br />

06.-07.12.2021<br />

DÜSSELDORF<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT 07.-08.12.2021 DUISBURG<br />

Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind<br />

vorbehalten. Über weitere Details<br />

sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />

»<br />

INFOS &ANMELDUNG<br />

www.stahlhandel.com/seminare<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com

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