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big magazin nr. 113 Köln-Bickendorf und Umgebung

big magazin nr. 113
Köln-Bickendorf und Umgebung

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unter versteht. Es ist was dran,

wenn dadurch eine bestimmte

Art investorengetriebener Immobilienentwicklung

gemeint

ist, da müssen wir aufpassen,

dass hier nicht nur Betongold

für Anleger wie bei so manchem

aktuellen Projekt in Ehrenfeld

entsteht, sondern guter, bezahlbarer

Wohnraum für jedes

Portemonnaie. Ich finde die Genbig

aktuell

Unsere Lebensfreude braucht Orte,

wo sie sich wohl fühlen kann.

© Ernst Ferstl

Bilder: Peter Johann Kierzkowski

„Die Menschen müssen sich wieder begegnen können“

Das big Magazin im Gespräch mit Volker Spelthann Bezirksbürgermeister des Stadtbezirk Köln-Ehrenfeld

Sie sind nun schon seit den

berühmten gut 100 Tagen

Bezirksbürgermeister des

Stadtbezirks Köln-Ehrenfeld.

Erzählen Sie mir bitte ein wenig

über Ihre ersten Monate

in diesem Amt.

Für mich ist das eine sehr aufregende

Zeit. Täglich prasselt eine

Unmenge Neues auf mich herein,

ich lerne viel, versuche, mich

in alles hineinzudenken. Grundsätzlich

„erbt“ dir die neue BV

ja viele Prozesse wie zum Beispiel

das Radverkehrskonzept,

die Planungen für neue Quartiere

an der Franz-Geuer-Straße

oder auf dem Max-Becker-Gelände,

die Agenda der ersten

100 Tage hat sich da von ganz

alleine gefüllt. Hinzu kommt die

Corona-Situation, die uns auch

kreativ werden lassen musste:

So hatten wir Anfang Februar

die erste digitale BV-Sitzung, so

bleiben wir arbeitsfähig.

Über die einzelnen Punkte

können wir gleich noch mal

auf das eine oder andere zurückkommen.

Aber vielleicht

zuvor ein paar Eckpunkte Ihrer

Vita und insbesondere aus

Ihrer Karriere als Politiker.

Als gebürtiger Rheinländer hat

mich der Kampf gegen den

Braunkohle-Filz rund um Hambach

oder Garzweiler schon in

den 90ern zu den Grünen geführt.

Nach dem Studium der

Wirtschaftsgeographie in Bonn

und Amsterdam sowie berufliche

Stationen in Berlin und

London brachte mich die Liebe

schließlich nach Ehrenfeld. Eine

„politische Karriere“ würde ich

das aber nicht nennen, strenggenommen

bin ich ein Quereinsteiger.

Damit bin ich aber ja

nicht alleine, immer mehr, auch

jüngere Menschen, wollen nicht

länger von der Seitenlinie zusehen,

sondern demokratische

Verantwortung übernehmen, da

weht nicht nur bei uns Grünen

frischer Wind.

Was ist das Besondere am

Stadtbezirk Ehrenfeld im

Volker Spelthann hofft auf

bezahlbaren Wohnraum im Veedel

Vergleich zu anderen Stadtbezirken?

Solche Fragen sind immer

schwierig zu beantworten, weil

man ja immer Gefahr läuft andere

Bezirke damit gleichzeitig herabzusetzen.

Aber sagen wir mal

so: Ich empfinde Ehrenfeld als

besonders engagiert, solidarisch

und liberal, das ist eine außergewöhnlich

vielfältige, energiegeladene

Mischung. Diese Energie

auch kreativ „auf die Straße“ zu

bringen, sich entfalten zu lassen,

daran möchte ich in der BV mitarbeiten.

Gibt es etwas, das Ihnen hier

ganz besondere Sorgen bereitet

oder nachdenklich macht?

Akut natürlich die Isolation des

Corona-Lockdowns, die uns ja

alle irgendwo zwischen Einsamkeit

und Lager-Koller belastet.

Mit der Impfkampagne und den

ersten Lockerungen ist da aber

ja endlich ein Licht am Ende des

Tunnels für viele sichtbar, wobei

mich als Vater von drei Kindern

schon umtreibt, warum z.B. die

Impfperspektive für Kinder und

Jugendliche aufgrund fehlender

Zulassungen offensichtlich auch

langfristig noch auf sich warten

lässt.

Wie kann unser Veedel noch

lebenswerter gestaltet werden?

Wir brauchen mehr Freiräume als

Voraussetzung von öffentlichem

Leben, funktionierenden Nachbarschaften,

Vereinsleben oder

Freundschaften. Die Menschen

müssen sich begegnen können,

in Zeiten der Pandemie ist das

wichtiger denn je. Da ist in der

Vergangenheit zu einseitig und

uninspiriert nur auf Wohnraum

und Parkraum gesetzt worden.

Grünanlagen, Spielplätze, Sport,

Außengastro oder Treffpunkte

aller Art machen unsere Straßen

und Plätze aber ja erst lebendig

und damit lebenswert. Wir müssen

darauf aufpassen, dass dies

in Zukunft besser gelingt.

Wenn wir mal etwas näher

auf den Stadtteil Bickendorf

schauen: Was fällt Ihnen auf?

Bickendorf ist sehr lebenswert,

viele engagierte Menschen, viele

lebendige Vereine, tolle Architektur,

wenn ich zum Beispiel an

die Riphahnsiedlung denke. Ich

bin gerne im St. Mocca, auch im

Rondellchen fühle ich mich wohl.

Auch in Bickendorf wird immer

häufiger vor einer möglichen

Gentrifizierung gewarnt.

Wie sehen Sie diese

Entwicklung?

Kommt drauf an, was man dar-

big aktuell

Joseph

Schnitzler,

Rechtsanwalt.

Tätigkeitsschwerpunkte:

Baurecht

Familienrecht

Der Bezirksbürgermeister vor dem neuen Herzhäuschen

Subbelrather Straße 543a

50827 Köln-Bickendorf

Telefon 02 21-5 30 40 76

Telefax 02 21-5 30 67 01

RASchnitzlerKoeln@t-online.de

www.rechtsanwalt-schnitzler.de

Ausgabe 1/2021 | Nr. 113 5

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