einBLICK - 2021 Frühling

Prächtig steht sie da: Die herrschaftliche
Gründerzeitvilla mit
ihrer Fassade aus Sandstein und
Fachwerk.
Das einstige Wohngebäude wurde im
Jahr 1900 errichtet und besteht aus nahezu
zwei baugleichen Etagen, die der
Firmeninhaber und Erbauer Theodor
Harsch im ersten Obergeschoss sowie
sein Sohn und Nachfolger im Erdgeschoss
bezogen. Einen Saal für Familientreffen,
Gästezimmer und Zimmer
für das Personal wurden im zweiten
Obergeschoss eingerichtet. Der Anbau
aus dem Jahr 1910 ist mit einem begehbaren
Flachdach abgedeckt.
Nach einer repräsentativen Eingangstreppe
erreicht der Besucher ein großes
Treppenhaus mit Kunstverglasungen.
Das erste Obergeschoss, mit
der Täfelung und den Verglasungen
der drei Repräsentations räume nach
Süden, ist noch im alten Stil erhalten.
In der Mitte befand sich das Wohnzimmer
der Familie, links davon das
Speisezimmer, rechts ein Salon zum
Ein Haus mit Vergangenheit:
Architektonischer Zeuge der Gründerzeit
Empfang der Besucher. Auf der gegenüberliegenden
Seite waren die Küche
sowie die Privaträume der Familie.
Durch die Nähe zur Fabrik auf der anderen
Seite der Wilhelmstraße hatten
die Bewohner schon 1900 den Komfort,
der uns heute selbstverständlich
ist. Die Zentralheizung und die Stromversorgung
übernahm die Dampfmaschine
in der Fabrik. Die Wasserversorgung
erfolgte aus Leitungen in der
Straße. Die Wohngebäude der damaligen
Zeit zeigen den geschäftlichen
Erfolg ihrer Erbauer.
Der Zimmermann Theodor Harsch
(1854-1936) hatte von seinem Vater
eine Sägemühle übernommen. Dieser
hatte das Wasserrad durch eine Dampfmaschine
ersetzt, als die Eisenbahn vor
150 Jahren von Baden nach Württemberg
durch Bretten gebaut wurde und
Eichenschwellen benötigt wurden.
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