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ELTERN<br />
MAGAZIN<br />
FÜR DIE<br />
METROPOL<br />
REGION<br />
# 9<br />
A P R<br />
M A I<br />
2 0 2 1<br />
TITELTHEMA<br />
FRIDAYS FOR ...<br />
WHAT?<br />
Nur weil die Klimabewegung<br />
unsichtbar ist, ist das Thema<br />
noch längst nicht weg.<br />
DIE GROßE<br />
OSTER-<br />
VERLOSUNG<br />
DIE GROßE<br />
OSTER-<br />
VERLOSUNG<br />
BUNTSTIFTSETS FABER-CASTELL<br />
KINDERSITZ CYBEX<br />
BOBBY CAR BIG<br />
BUNTSTIFTSETS FABER-CASTELL<br />
HOLZBAUSTEINE BIOBLO<br />
KINDERSITZ CYBEX<br />
KINDERBUGGY CYBEX<br />
BOBBY CAR BIG<br />
STAPELSTEINE JOBOO<br />
KINDERBUGGY CYBEX<br />
TONIES BOXINE<br />
TOONIES UVM.<br />
© Lisa5201<br />
UVM.<br />
SOZIALES<br />
DIE RUHE NACH<br />
DEM STURM<br />
Umgangsbegleiter als<br />
Brückenbauer<br />
HELDENREICH<br />
IMMER VOLL<br />
MITGEHEN<br />
Lars auf dem Weg<br />
zum E-Sport Profi<br />
NIMM MICH MIT<br />
KOSTENLOS<br />
DEINE NEUE <strong>ELMA</strong><br />
EL-MAGAZIN.DE
EDITORIAL<br />
3<br />
<strong>ELMA</strong>S<br />
EDI<br />
TOR<br />
IAL<br />
informativ . überraschend . familiär<br />
LIEBE <strong>ELMA</strong>S,<br />
wenn Menschen nicht richtig wissen, was sie sagen sollen, dann sprechen sie gerne<br />
mal übers Wetter: zu kalt, zu warm, zu nass, zu dunkel – irgendwas ist ja immer. Unser<br />
schlauer und garantiert völlig korrekter Beitrag dazu lautet: „Es wird Frühling! Und<br />
jetzt lasst uns über was Wichtigeres sprechen!“<br />
Deswegen sprechen wir mit euch lieber übers Klima und vor allem mit Leuten, die<br />
viel zu dessen Schutz zu sagen haben – und manchmal auch gar nichts. Mit Leuten,<br />
die draußen einstehen für etwas, das drinnen nicht so gut gesehen wird. Und mit<br />
Leuten, die jetzt kämpfen für etwas, das erst später sichtbar werden wird. Und wir<br />
haben nachgefragt: Nur weil wir „Fridays for Future“, die große gesellschaftliche<br />
Bewegung des Jahrzehnts, seit zwölf Monaten nicht mehr laut und deutlich ständig<br />
sehen können – sind die Ziele deswegen fort?<br />
Ok, dann jetzt mal doch ganz kurz zum Wetter, das steht nämlich eindeutig auf „Raus<br />
mit euch!“ Schüttelt euch die Staubmäuse aus den Haaren und die Spinn<strong>web</strong>en von<br />
den Ohren, macht die Räder klar und die Entdeckernasen frei und sucht euch eure<br />
Abenteuer. Klettert in Schränke und findet darin Spielplätze und Geschichten, malt<br />
euch Zauberstücke auf die Backen und mit euren Lieblingsliedern laut die Sonne in<br />
die Luft. Wenn ihr Lust habt, schickt uns eure schönsten <strong>ELMA</strong>-Frühlingslaunebilder.<br />
Und bleibt neugierig!<br />
Eure <strong>ELMA</strong>s<br />
BLEIB IN VERBINDUNG MIT <strong>ELMA</strong><br />
UND FOLGE UNS AUF: #<strong>ELMA</strong>MAG<br />
el-magazin.de<br />
elma.magazin<br />
elma.magazin<br />
Verbinde dich mit anderen Familien<br />
und teile deine Abenteuer mit dem<br />
hashtag #elmamag
4 INHALT<br />
KRIMS & KRAMS<br />
6 <strong>ELMA</strong> LIEBLINGE:<br />
FÜR DRINNEN UND DRAUßEN<br />
14<br />
16<br />
22<br />
24<br />
26<br />
32<br />
34<br />
40<br />
42<br />
44<br />
46<br />
LEBENSRAUM<br />
PLASTIK? NEIN DANKE!<br />
SCHÖNE SACHEN OHNE PLASTIK<br />
BAYREUTH – MARKTGRÄFLICHES<br />
ZWISCHEN SCHOKO- UND BIERFABRIK<br />
GARTENKOLUMNE:<br />
RANK´S NOT DEAD!<br />
MIT GROßEN SCHRITTEN ZUM<br />
KLEINEN FUßABDRUCK –<br />
CO2-CHALLENGE<br />
AB IN DIE TIEFE – UNSERE<br />
HÖHLEN ENTDECKEN<br />
TITELTHEMA<br />
FRIDAYS FOR ... WHAT?<br />
BRENNGLAS FÜR GLOBALES THEMA<br />
WAS KANN ICH SCHON TUN? –<br />
KLEINE BEISPIELE FÜR GROSSE HILFE<br />
TOGETHER FOR FUTURE – MIT DEN<br />
ELTERN AUF DER DEMO<br />
KONFRONTIERT UNS! – WAS KOMMT<br />
AUF DEM LAND NOCH AN?<br />
EIN REPRÄSENTATIVER QUER-<br />
"<br />
SCHNITT DURCH DIE GESELLSCHAFT<br />
SIEHT ANDERS AUS" - FFF UND<br />
DIE KRITIK<br />
AUFGELISTET<br />
48 25 DINGE FÜR DRAUßEN<br />
50<br />
52<br />
53<br />
BILDUNG & ERZIEHUNG<br />
RAUS MIT DER FAMILIE ... IDEEN<br />
AUS DEM FAMILIENBLOG.DE<br />
JENAPLAN-GYMNASIUM NÜRNBERG –<br />
LEHR- UND FAHRPLAN FÜRS LEBEN<br />
NACHGEFRAGT – DIGITALE<br />
LERNPLATTFORM<br />
<strong>ELMA</strong><br />
I N<br />
HA<br />
LT<br />
A P R<br />
M A I<br />
2 0 2 1<br />
#SUPPORTYOURLOCALS<br />
56<br />
60<br />
62<br />
66<br />
68<br />
70<br />
72<br />
GESUNDHEIT & FITNESS<br />
JEDER SCHLUCK IST EIN SCHLUCK<br />
ZU VIEL – ALKOHOL UND<br />
SCHWANGERSCHAFT<br />
SEHENDEN AUGES INS LEBEN –<br />
DER OPTIKER ZEIGT DEN WEG<br />
WENN DER BAUCHSCHMERZ<br />
GEFÄHRLICH WIRD –<br />
BLINDDARMENTZÜNDUNG<br />
MEDIEN<br />
BUCHREZENSIONEN<br />
KINOPROGRAMM<br />
MAHLZEIT<br />
MARMORKUCHEN – OHNE MEHL UND<br />
ZUCKER VON JASMIIN MENGELE<br />
(SOULFOOD LOWCARBERIA)<br />
GASTROKOLUMNE: HUCKEPACK<br />
INS BEERENLAND<br />
KULTUR<br />
74 SO EIN THEATER! - WAS BRINGT<br />
DAS BÜHNENSPIEL DEN KINDERN?<br />
UNSERE WELT<br />
78 WE ARE FAMILY –<br />
FAMILIEN STELLEN SICH VOR<br />
80<br />
84<br />
RECHT UND SOZIALES<br />
DIE RUHE NACH DEM STURM –<br />
UMGANGSBEGLEITER ALS<br />
BRÜCKENBAUER<br />
RECHTSKOLUMNE: WAS PASSIERT<br />
VOR DEM FAMILIENGERICHT?<br />
MACHT MAL<br />
86 ERINNERUNGSKISTCHEN FÜR DIE<br />
FREUNDSCHAFT – EVA LINDNER-<br />
KIRSTEN ZEIGT WIE'S GEHT<br />
HELDENREICH<br />
90 IMMER VOLL MITGEHEN – LARS AUF<br />
DEM WEG ZUM E-SPORT PROFI<br />
MEHR AUF EL-MAGAZIN.DE<br />
<strong>ELMA</strong> KUNUS<br />
92 KURZ & KNACKIG – NEUES AUS<br />
DER METROPOLREGION
INHALT<br />
5<br />
FRIDAYS<br />
FOR ...<br />
WHAT?<br />
Nur weil die Klimabewegung<br />
unsichtbar ist, ist das Thema<br />
noch längst nicht weg.<br />
32<br />
Alles für die<br />
Schule<br />
DIE RUHE<br />
NACH<br />
DEM STURM<br />
Umgangsbegleiter als<br />
Brückenbauer<br />
80<br />
Wir haben geöffnet!<br />
Aktuell Mo-Sa 9.30 - 18.00 Uhr<br />
IMMER VOLL<br />
MITGEHEN<br />
Lars auf dem Weg<br />
zum E-Sport Profi<br />
90<br />
SCHULTASCHEN<br />
NEUHEITEN<br />
Top Beratung vom Profi<br />
Alle Trend Marken<br />
Neueste Modelle<br />
Riesige Auswahl<br />
Gleich mitnehmen<br />
Saueracker Concept Store<br />
Waldstr. 99-105, 90763 Fürth<br />
Telefon: 0911 660 68-430<br />
Sitz: Saueracker GmbH & Co. KG,<br />
Xantener Str. 8, 90411 Nürnberg
6 KRIMS & KRAMS<br />
Es gibt Dinge, die hat man als Familie einfach. Weil man sie braucht (Tupperdosen<br />
und Feuchttücher) oder weil sie überlebensnotwendig sind (Kuschelbär Heinzi und<br />
Elsa-Pflaster). Und dann gibt es ein paar Dinge, die findet man (fast) überall, wo es<br />
Kinder gibt; gestern wie heute, und hoffentlich auch morgen noch. Klassiker eben.<br />
Hier sind die Dinge, die in den Familien der <strong>ELMA</strong>-Redaktion nicht wegzudenken sind.<br />
Text Astrid Schmitt<br />
K RIMS & KRAMS<br />
T<br />
R<br />
I<br />
P<br />
P<br />
T<br />
R<br />
A<br />
P<br />
P<br />
Designtechnisch ist Schweden ganz schön weit vorn.<br />
Einer der großen Familien- Klassiker ist definitiv der zeitlose<br />
Tripp Trapp von Stokke. Von Geburt an können die<br />
Zwerge im Newborn-Aufsatz an den Mahlzeiten teilnehmen,<br />
später im sicheren Baby- und dann im Kindersitz.<br />
Auch für die Erwachsenen ist der Stuhl recht komfortabel,<br />
dank verstellbarer Sitz- und Fußplatten. Das Design<br />
ist zeitlos und die Farbpalette riesengroß – der Stokke<br />
Tripp Trapp ist ein echter Familien-Klassiker. Weltweit.<br />
STOKKE ® TRIPP TRAPP ® , ab 194 Euro, gesehen bei<br />
BabyOne, Nürnberg und Fürth<br />
© Stokke<br />
© cybex<br />
KINDERSITZ CYBEX PALLAS G I-SIZE<br />
Ein Autokindersitz ist für lange Zeit Begleiter von Familien.<br />
Bei der Auswahl stehen Sicherheit, Platz und auch die Nutzungsdauer<br />
im Zentrum der Entscheidung. Der international<br />
erfolgreiche Bayreuther Konzern Cybex staubt seit Jahren für<br />
seine Kindersitze Preise, Auszeichnungen und Bestnoten von<br />
Familien ab. Der neueste Coup, der Pallas G i-Size, ist ein<br />
über zehn Lebensjahre lang einsetzbarer 2-in-1-Kindersitz mit<br />
fortschrittlicher Fangkörpertechnologie. Der Fangkörper kann<br />
helfen, das Risiko von Nackenverletzungen bei Unfällen um<br />
40 % zu senken. Ist das Kind groß genug, wird er einfach weggelassen, sodass das Kind trotzdem noch in<br />
einem Boostersitz mit Rückenlehne geschützt bleibt – und zwar bis zum zwölften Lebensjahr. Für Zusatzschutz<br />
sorgt ein Seitenaufprallschutz, und ein bequemer Sitz darüber hinaus für ausgedehnte Nickerchen<br />
bei längeren Fahrten. Kurzum: Er ist wahrscheinlich der Beste seiner Art und damit eine unbedingte Kaufempfehlung<br />
der <strong>ELMA</strong>-Redaktion. Geeignet ab ca. 15 Monaten bis ca. 12 Jahre (ca. 9-50 kg).<br />
Kindersitz Cybex Pallas G i-Size, 279,95 Euro, gesehen bei cybex.de, Bayreuth
KRIMS & KRAMS<br />
7<br />
BUNTSTIFTE<br />
Kinder lieben es, zu malen. Und zwar endlos viele Bilder. Das ist auch<br />
gut und sehr wichtig für die Entwicklung. Um den Kauf sehr sehr sehr<br />
vieler verschiedener Stifte kommen Eltern sicher nicht herum: Bunt-,<br />
Filz-, Glitzer-, Aquarell- oder Bleistift, und später auch der Füller.<br />
Stifte aller Art und Farbe gehören in jeden Haushalt. Basta! Seit 250<br />
Jahren ist der Steiner Qualitäts-Hersteller Faber-Castell einer der<br />
erfolgreichsten Stiftproduzenten weltweit und mit seiner Produktpalette<br />
in vielen Kinderzimmern, Büros und Ateliers zu finden.<br />
Kein Wunder, denn die Qualität der Produkte ist hervorragend<br />
und die Palette sowie Auswahl schier unendlich. Wir möchten<br />
unbedingt den tollen Shop direkt neben dem imposanten<br />
Steiner Schloss empfehlen (hat auch derzeit geöffnet) – da<br />
findet man eine unglaublich tolle Auswahl und kann das<br />
Schöne mit dem noch Schöneren verbinden: einer Tour<br />
durch Schloss und Park – gut für die Inspirationen<br />
zum Malen daheim.<br />
Polychromos Farbstift, 120er Holzkoffer,<br />
350 Euro, / oder Classic Colour Buntstift,<br />
48er Kartonetui, 28 Euro, gesehen bei<br />
faber-castell.de, Stein<br />
© Faber-Castell<br />
ADVERTORIAL<br />
TOGETHER@HOME<br />
FÜR DIE GANZE FAMILIE<br />
Am Samstag, den 24. April öffnen wir unsere digitale Museumstür für euch. Gemeinsam mit euren Eltern und<br />
Geschwistern könnt ihr nachmittags vom Wohn- oder Kinderzimmer aus an spannenden Workshops teilnehmen.<br />
Barbara und Lotte zeigen euch, wie ihr Tape-Art-Postkarten und Stempelbücher selbst gestalten könnt. Materialpakete<br />
könnt ihr gegen Gebühr im Museum abholen oder selbst besorgen. Wir sind schon gespannt auf eure Meisterwerke!<br />
Kerstin macht mit euch eine Yoga-Stunde, für die ihr keine Vorkenntnisse braucht. Vielleicht kommen auch<br />
Bären, Hunde oder Hasen vorbei! Denn jeder darf sein Lieblingstier als Yoga-Figur nachstellen. Alle Workshops<br />
finden via Zoom statt und sind kostenlos.<br />
Ab 19 Uhr eröffnen wir auf der<br />
Plattform gather.town Bar und Tanzfläche<br />
– dann sind eure Eltern dran! Die<br />
ersten 50 Familien, die sich per E-Mail<br />
(mkn.anmeldung@mspt.de) bei uns<br />
melden und den ganzen Tag dabei<br />
sind, erhalten per Post ein kostenloses<br />
Aktionspaket zugeschickt. Schnell sein<br />
lohnt sich!<br />
Sichert euch bald einen Platz für die<br />
digitalen Workshops, denn die Plätze<br />
sind begrenzt.<br />
Mehr Informationen findet ihr hier:<br />
mfk-nuernberg.de/together-at-home/
8 KRIMS & KRAMS<br />
SCHAUKELPFERD PETER,<br />
OSTHEIMER<br />
Gibt es Kinderzimmer ohne Schaukeltier? Wir<br />
kennen keins. Das Schaukelpferd gehört seit Jahrhunderten<br />
in die gute Kinderstube. Mit Peter hat<br />
der Qualitätshersteller Ostheimer einen Klassiker<br />
am Start, der sicher noch an die Ururururenkel<br />
weitergegeben werden kann, denn er ist stabil,<br />
robust und schnörkellos. Mit dem Pferdchen werden<br />
Gleichgewichtssinn und Körperbeherrschung<br />
trainiert. Reiterinnen und Reiter ab 18 Monaten<br />
dürfen sich aufschwingen – und das werden sie<br />
auch. Garantiert!<br />
Schaukelpferd Peter mit Lehne von Ostheimer:<br />
219,95 Euro, gesehen bei Lindwurm,<br />
Nürnberg<br />
SAFARI-MEMORY AUS HOLZ<br />
VON FERM LIVING<br />
Ach ja, Memory – ein prima Training für Gedächtnis und erste<br />
Regeln, und das schon seit ewigen Zeiten und tausenden von<br />
Ausführungen. Einfach, weil es geliebt wird. Von den Kleinen,<br />
den Großen und den noch Größeren. Das schöne Holz-Safari-Memory-Spiel<br />
von ferm Living hilft euren Lütten dabei,<br />
die Konzentrationsfähigkeit zu schulen, und zwar mit den<br />
hübschen Zeichnungen von Tieren und Pflanzen der afrikanischen<br />
Savanne. Weil so ein Memory ein All-Time-Favorit und<br />
Spiele-Klassiker zum Verschenken ist,<br />
kommt das Exemplar von ferm Living<br />
in einer schicken Box daher.<br />
Safari-Memory aus Holz, 19,95 Euro,<br />
gesehen bei Sein & Haben Conceptstore,<br />
Nürnberg<br />
Goldschmiede Geburts- und<br />
Taufgeschenke & Spielwaren<br />
in Gostenhof<br />
Mi–Fr 11:00 –18:00 / Sa 11:00 –14:00<br />
Austr.26 / 90429 Nürnberg<br />
www.gold-kinder.de<br />
© ferm Living
KRIMS & KRAMS<br />
9<br />
© bioblo<br />
SUPERSMARTE<br />
HOLZBAUSTEINE<br />
HULA-HOOP-REIFEN<br />
Momentan erlebt er ein echtes Revival als<br />
Fitnessgerät Nr. 1. Eigentlich schwingen ihn<br />
sich Kids ab dem Kindergartenalter um Hüften,<br />
Beine oder Arme, um den Körper in Bewegung<br />
und den Spaß in Schwung zu bringen:<br />
schwingen, werfen, rollern, alleine oder<br />
zusammen, die Reifen in drei Größen bieten<br />
wirklich jede Menge Möglichkeiten, und mit<br />
den coolen, schillernden Designs sehen die<br />
Teile einfach richtig klasse aus. Eigentlich eine<br />
gute Idee, um gemeinsam mit Söhnchen oder<br />
Töchterchen um die Wette zu swingen …<br />
Hula-Hoop-Reifen in drei verschiedenen<br />
Größen, 14,90 Euro, gesehen bei<br />
mau-mau, Fürth<br />
In unser aller Kinderzimmer war Holz ein fester Bestandteil,<br />
aber an die bunte Coolness heutiger Plastikspielzeuge<br />
kam das natürlich kaum heran. Das Beste aus beiden Welten<br />
kombiniert nun das österreichische „Bioblo“: Die supersmarten<br />
Öko-Bausteine aus Holz und Upcycling-Kunststoff<br />
zeigen mit ihren bunten Blöcken im Wabendesign, wie<br />
modern und kreativ Nachhaltigkeit sein kann. Ganz gleich,<br />
ob ihr eurer Fantasie freien Lauf lasst oder euch entlang<br />
der Step-by-Step-Anleitung zum lustigen Drachenkopfgebilde<br />
hangelt. Gibt’s als vorsortierte Kreativbox oder freie<br />
Auswahl.<br />
Start Box „Basic-Mix“ mit 70 Bausteinen, 24,90 Euro,<br />
gesehen bei bioblo.com
10 KRIMS & KRAMS<br />
OBSTGARTEN<br />
Es ist wohl DAS Kultspiel schlechthin, und die meisten von<br />
uns kennen es wahrscheinlich noch aus der eigenen Kindheit:<br />
Obstgarten von Haba. Rabe Theo wartet darauf, die<br />
reifen und leckeren Früchte der vier Obstbäume vor den<br />
Spielern zu stibitzen. Bei diesem lustigen Farbwürfelspiel<br />
geht Gewinnen und Verlieren nur im Team. Seit 35 Jahren<br />
würfeln und pflücken Eltern nun schon gemeinsam mit<br />
ihren Kids – und hoffentlich bleibt das auch so! Übrigens ist<br />
das Obstgarten-Universum inzwischen vom Magnetspiel für<br />
die Kleinsten über den ersten Obstgarten (2+) und Fädelbis<br />
hin zu Kartenspielen gewachsen, und selbst den Raben<br />
Theo gibt es inzwischen als Handpuppe. Wie schön!<br />
© X-World Skateshop<br />
Obstgarten HABA, 34,99 Euro, gesehen bei haba.de<br />
© Haba<br />
Entdecke mit Jacques und Lisa<br />
die Hugenottenstadt Erlangen<br />
© opinel<br />
Eine Stadterkundungstour<br />
voll kniffliger Rätsel<br />
und Überraschungen!<br />
KÜCHENMESSER „LE PETIT CHEF”<br />
Für 4 Euro im Stadtmuseum Erlangen:<br />
stadtmuseum@stadt.erlangen.de<br />
telefonisch unter 09131 / 86 29 72<br />
Stadtmuseum Erlangen<br />
Martin-Luther-Platz 9<br />
91054 Erlangen<br />
erlangen.de/stadtmuseum<br />
Im Haushalt zu helfen finden Kids toll (naja, meistens).<br />
Und damit sie sich in der Küche nützlich machen können<br />
– und auch Lust darauf haben –, ist das Messerset von<br />
Opinel eine prima Idee. Wir finden nämlich: Viele Köche<br />
machen den Brei erst leckerschmecker. Das hochwertige<br />
Set besteht aus einem (scharfen) Messer und einem sicheren<br />
Fingerschutz, der zusammen mit dem griffigen Sparschäler<br />
ein tolles Einsteigerset für kleine Köche ergibt. Das<br />
Messer hat eine robuste, abgerundete Klinge und einen<br />
Fingerring, der hilft, die Finger in die richtige Position zu<br />
bringen und Abrutschen verhindert. Toll!<br />
Opinel Le petit Chef – Küchenmesser-Set, 3-teilig,<br />
37,95 Euro, gesehen bei travel & trek kids, Nürnberg
11<br />
ADVERTORIAL<br />
KINDERBUGGY CYBEX LIBELLE<br />
Familien wollen mobil und flexibel sein.<br />
Der perfekte Begleiter auf Reisen (irgendwann<br />
werden diese ja schließlich wieder<br />
möglich sein) ist daher der schicke, bequeme<br />
und handliche Kinderbuggy von<br />
Cybex. Noch nicht mal 6 Kilo bringt das<br />
smarte Gefährtchen auf die Waage, punktet<br />
dafür aber mit jeglichem Komfort wie<br />
einer stufenlos verstellbaren Rückenlehne<br />
oder individuell einstellbaren Fußstützen.<br />
Zusammen- oder aufgeklappt ist er in Sekunden,<br />
und dank der hervorragenden<br />
Federung der Vorderräder eignet er sich<br />
für jeden Ausflug. Im Flugzeug oder Zug<br />
passt er problemlos in jede Gepäckablage.<br />
Was kann man denn mehr wollen? Cybex<br />
ist übrigens preisgekrönter Top-Hersteller<br />
für Kindersitze, Babytragen und Kinderwagen<br />
mit Sitz in Bayreuth. Im Sinne von<br />
#supportyourlocal ist die <strong>ELMA</strong>-Redaktion<br />
sowieso schon Fan. Als Eltern sind wir<br />
aber schon seit Jahren von der großartigen<br />
Mischung aus Sicherheit, Qualität und<br />
mega-schickem Design überzeugt.<br />
Kinderbuggy Cybex Libelle, gibt’s in<br />
sechs schicken Farben, 199,95 Euro, gesehen<br />
bei cybex.de, Bayreuth<br />
DIGITALE KLEINE<br />
MEISTER DES<br />
KUNSTPALAIS<br />
Das Kunstpalais darf wieder öffnen! Jetzt<br />
können die Kleinen Meister alle Kunstwerke<br />
von Vivian Greven und Mike Bourscheid<br />
vor Ort bestaunen und auf sich<br />
wirken lassen. Momentan dürfen wir<br />
noch nicht wieder gemeinsam auf Entdeckungstour<br />
durch die Ausstellungen<br />
gehen... Jetzt seid ihr gefragt: Erkennt<br />
ihr die Figuren und Geschichten wieder?<br />
In den letzten Wochen seid ihr richtige<br />
Expert*innen für die Gemälde und Installationen<br />
geworden. Schnappt euch eure<br />
Eltern, Geschwister oder Großeltern und<br />
erklärt ihnen alles, was ihr bei den Digitalen<br />
Kleinen Meistern gelernt habt. Natürlich<br />
könnt ihr die Videos vor oder nach<br />
dem Ausstellungsbesuch noch einmal<br />
ansehen und eigene Meisterwerke entstehen<br />
lassen. Alle Folgen sind jederzeit auf<br />
unseren Social-Media-Kanälen abrufbar.<br />
© Cybex<br />
Ab wann ihr wieder zu den Kleine<br />
Meister Workshops ins Kunstpalais<br />
kommen dürft und wie das Kunstpalais<br />
öffnen darf, erfahrt ihr unter:<br />
kunstpalais.de
12 KRIMS & KRAMS<br />
BIG BOBBY-CAR NEO<br />
ADVERTORIAL<br />
JEDES VERMÖGEN HAT MAL<br />
KLEIN ANGEFANGEN<br />
Ihr wollt euer Geld gut anlegen und dabei nachhaltigen<br />
Umweltschutz, ethische Produktionsbedingungen<br />
und faire Unternehmensführung beachten?<br />
Wir begleiten euch gerne auf dem Weg zur grünen<br />
Geldanlage – bei den weltweit größten Unternehmen,<br />
zertifiziert nach globalen Standards.<br />
Für eine gute Welt ohne Waffen, Kinder- oder<br />
Zwangsarbeit. Wir beraten Sie gerne zu ethischen<br />
und nachhaltigen Geldanlagen:<br />
Jürgen Banzhaf – Allfinanz Deutsche<br />
Vermögensberatung, Herrnackerstr. 3<br />
90425 Nürnberg, Telefon 0911 216 500 82,<br />
Juergen.Banzhaf@allfinanz.ag<br />
© big<br />
Das knallrote Bobby-Car – es gehört zur Kindheit<br />
wie Schokoeis und nackt durch den Rasensprenger<br />
hüpfen. Wer nicht selbst schon<br />
als Steppke durch die Straßen und über die<br />
Spielplätze dieser Welt gerutscht ist,<br />
sollte das dringend mit dem eigenen<br />
Nachwuchs nachholen. Die neueste<br />
Version des schicken Flitzers hat es<br />
auch in sich:<br />
Das Chassis wurde komplett<br />
überarbeitet und ähnelt jetzt<br />
noch mehr einem echten<br />
Auto. Damit auch noch größere<br />
Kids damit auf den<br />
Bolzplatz düsen können,<br />
wurde die bewährte Kniemulde<br />
beibehalten und das<br />
Lenkrad lässt sich besonders gut<br />
greifen. Das Bobby-Car lässt sich ganz leicht<br />
lenken und sorgt mit seinem kleinen Wendekreis<br />
für waghalsige Wendemanöver.<br />
Besonders toll finden wir, dass das Neo serienmäßig<br />
mit hochwertigen und abriebfesten<br />
Flüsterreifen daherkommt: Die sind auf Hartböden<br />
flüsterleise und sorgen außerdem für<br />
mehr Grip auf dem Boden. Cool, dann kann<br />
man damit auch schon am Sonntagvormittag<br />
durch die Wohnung pesen, ohne dass sich die<br />
Nachbarn beschweren! Neben der klassischen<br />
Ausführung des neuen Rutschers für Kinder<br />
ab 12 Monaten in Rot gibt es jetzt zwei neue<br />
Farbvarianten: eine pinkfarbene Ausführung<br />
mit grünen Akzenten und eine in Blau/Orange.<br />
Problem: Qual der Wahl!<br />
Übrigens ist die Simba-Dickie-Group in Fürth<br />
zu Hause – #supportyourlocals und so.<br />
Bobby-Car von BIG, 56,99 Euro,<br />
gesehen bei big.de<br />
© Cybex
KRIMS & KRAMS<br />
13<br />
© Franzis<br />
VERLOSUNG<br />
UNSERE OSTERÜBERRASCHUNG<br />
FÜR EUCH: ALLE MIT EINEM HASEN<br />
GEKENNZEICHNETEN LIEBLINGE<br />
KÖNNT IHR BEI UNS GEWINNEN.<br />
Folgt uns auf Instagram und Facebook: elma.magazin<br />
Wenn Ihr dort eins der tollen Teile mit dem Häschen<br />
als Post entdeckt, könnt ihr gewinnen.<br />
Dass wir Tonies und Stapelsteine lieben, wisst ihr ja<br />
schon. Spätestens jetzt könnt ihr euch auch in sie verlieben:<br />
Wir verlosen 3x Tonies und 1x Stapelsteine!<br />
© Lindwurm<br />
… WIR FREUEN UNS SCHON<br />
SEHR DARAUF, BALD WIEDER LIVE FÜR<br />
EUCH SPIELEN ZU DÜRFEN!<br />
BIS DAHIN: UNSERE<br />
DIGITALANGEBOTE AUF YOUTUBE<br />
UND SOUNDCLOUD.<br />
Theater Mummpitz im Kachelbau<br />
Michael-Ende-Straße 17 · Nürnberg<br />
www.theater-mummpitz.de
14 LEBENSRAUM<br />
© Lifefactory<br />
PLASTIK?<br />
NEIN<br />
DANKE!<br />
Für viele Familien ist es unvorstellbar,<br />
Lego und Co. aus dem Kinderzimmer<br />
zu verbannen. Doch wie wäre es, beim<br />
nächsten Kauf fürs Kind den Blick auf<br />
plastikfreie Alternativen zu richten?<br />
Text Kerstin Smirr<br />
© Haused Wolf<br />
NATUR PUR FÜR ZARTE HAUT<br />
Von der Haarbürste bis zur Duschgel-<br />
Flasche: Im Badezimmer einer Familie<br />
findet sich viel Plastik. Umweltfreundliche<br />
Alternativen gibt es heute<br />
nicht mehr nur in Bioläden. Selbst<br />
Drogerieketten führen inzwischen<br />
Zahnbürsten und Wattestäbchen aus<br />
Bambus. Wer zum festen Stück Seife<br />
greift, tut der Natur ebenfalls Gutes.<br />
Schließlich besteht Flüssigseife zu<br />
einem großen Teil aus Wasser, das in<br />
Plastikverpackungen über lange Strecken<br />
zum Verbraucher transportiert<br />
wird. Für die empfindliche Baby- und<br />
Kinderhaut sind Naturseifen zu empfehlen.<br />
Sie kommen ohne synthetische<br />
Duftstoffe und Konservierungsmittel<br />
aus. Eltern sollten darauf achten, dass<br />
die Seifen keine oder nur eine geringe<br />
Konzentration an ätherischen Ölen<br />
aufweisen, da Kinderhaut besonders<br />
sensibel ist und allergisch auf das Öl<br />
reagieren kann.<br />
Die Nürnberger Seifenmanufaktur Haused<br />
Wolf bietet von vielen ihrer Seifen duftneutrale<br />
Varianten an. Die allergenfreie Körperseife<br />
„Maple Soap“ besteht zu 80 Prozent<br />
aus Olivenöl und ist selbst für Babys geeignet.<br />
Preis: 8,90 Euro.<br />
GLAS STATT PLASTIK –<br />
SCHON VON KLEIN AUF<br />
Mit der Aufschrift „BPA-frei“ kennzeichnen<br />
heute viele Hersteller ihre<br />
Babyflaschen. Tatsächlich ist Bisphenol<br />
A in der Europäischen Union in<br />
Trinkgefäßen und Flaschen aus Polycarbonat<br />
für Säuglinge und Kleinkinder<br />
verboten. Schließlich kann sich<br />
die Substanz aus dem Kunststoff lösen<br />
und anschließend über die Milch<br />
in den Körper gelangen. Bisphenol A<br />
steht im Verdacht, dass es in den Hormonspiegel<br />
eingreift. So sind heute<br />
viele Babyflaschen aus Polypropylen<br />
gefertigt, in dem BPA nicht enthalten<br />
ist. Allerdings zeigten erste Studien,<br />
dass aus diesem Material andere Substanzen<br />
freigesetzt werden, erklärt<br />
das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
(BfR). Doch deren toxikologische<br />
Eigenschaften seien noch nicht so gut<br />
erforscht wie bei BPA. Daher rät es:<br />
Wenn Eltern auf Nummer sicher gehen<br />
wollen, sollten sie zu Glasflaschen<br />
greifen.<br />
Glasflaschen können kleine Kinder nicht<br />
so leicht selbst halten und die Bruchgefahr<br />
ist größer. Dem wirkt der US-Hersteller<br />
Lifefactory mit einem Silikonmantel<br />
seiner Glasflaschen entgegen. Für Babys<br />
sind sie in zwei Größen erhältlich: 120<br />
und 250 ml. Preis: 18,99 bzw. 21,99 Euro.
© Lässig<br />
PORZELLAN? ABER<br />
NATÜRLICH!<br />
Teller aus Plastik sind fast unzerstörbar<br />
– ein Vorteil am Essenstisch.<br />
Bambusgeschirr wirkt aufgrund seines<br />
Namens als natürliche Alternative.<br />
Allerdings besteht es nicht nur<br />
aus dem nachwachsenden Rohstoff,<br />
sondern auch aus Kunststoffen wie<br />
Melamin – und ist deshalb in die Kritik<br />
geraten. Bei hohen Temperaturen<br />
und beim Kontakt mit säurehaltigen<br />
Lebensmitteln können sich aus melaminhaltigem<br />
Geschirr Schadstoffe<br />
lösen und in die Nahrung übergehen.<br />
Darauf weist das Bundesinstitut für<br />
Risikobewertung (BfR) hin. Melaminhaltiges<br />
Geschirr gehöre daher nicht<br />
in die Mikrowelle. Das Bundesinstitut<br />
schätzt es allerdings als unbedenklich<br />
ein, es für kalte oder lauwarme Getränke<br />
und Speisen zu verwenden. Alternativ<br />
bleibt Porzellan. Es geht zwar<br />
leichter zu Bruch, aber schon Maria<br />
Montessori riet, Kindern „echtes“ Geschirr<br />
anzubieten. Schließlich lernten<br />
sie unter der Anleitung von Erwachsenen,<br />
vorsichtig damit umzugehen.<br />
Gänse und Schäfchen zieren das Kinderporzellan<br />
„Tiny Farmer“ von Lässig. Auf<br />
der Unterseite von Teller, Schale und Tasse<br />
befindet sich ein Silikonring, damit das<br />
Geschirr auf dem Tisch nicht verrutscht.<br />
Preis des dreiteiligen Sets: 29,95 Euro<br />
(Teile auch einzeln erhältlich).<br />
© Tegu<br />
JENSEITS VON LEGO<br />
Es ist robust, langlebig und aus natürlichem<br />
Material: Holzspielzeug. Wer<br />
kennt sie nicht, die Klassiker wie Bausteine,<br />
Eisenbahnen und Stecktürme,<br />
die nie aus der Mode kommen. Wer<br />
gezielt auf Plastik verzichten möchte,<br />
findet zu vielen typischen Kunststoffspielzeugen<br />
alternative Modelle<br />
aus Holz – von der Werkbank bis<br />
zum Rutschauto. Wem eine nachhaltige<br />
Forstwirtschaft am Herzen liegt,<br />
der sollte auf das FSC-Siegel achten.<br />
Selbst fürs Spielzeug in Badewanne<br />
und Sandkasten gibt es Alternativen.<br />
Etwa Metalleimer und -schaufeln oder<br />
Boote und Förmchen, die immerhin<br />
aus recyceltem Plastik gefertigt sind.<br />
© Nic<br />
LEBENSRAUM<br />
15<br />
Die Bausteine von Tegu haben eine<br />
Besonderheit: An den Enden haften sie<br />
aneinander beziehungsweise stoßen sich<br />
ab. Witzige Kreaturen lassen sich so gestalten.<br />
Preis für das 14-teilige Starterset:<br />
ab ca. 35 Euro.<br />
Der baden-württembergische Hersteller<br />
Nic fertigt seinen „CombiCar“-Hund aus<br />
Buchenholz. Allein die Räderummantelung<br />
des Rutschfahrzeugs ist aus Kunststoff<br />
gefertigt, was den Einsatz im Freien<br />
ermöglicht. Preis: 209,58 Euro.
16 TITELTHEMA<br />
LEBENSRAUM Altstädter Kirchenplatz<br />
BAYREUTH<br />
MARKGRÄFLICHES<br />
ZWISCHEN<br />
SCHOKO- UND<br />
BIERFABRIK<br />
Taucht man ein bisschen ab in die Welt der<br />
Aphorismen, so findet man allerlei Ersprießliches,<br />
was die Geister unserer Zeit über die<br />
Oberfrankenmetropole zu sagen hatten: Mal<br />
als „Kuhdunghaufen, aus dem turnusmäßig<br />
Größenwahnfried quillt“ (Wiglaf Droste), mal<br />
als „die urdeutsche Hölle auf Erden“ (Dennis<br />
Squad) bezeichnet, sprach Loriot hingegen<br />
vom „vollkommenen Glück“, das er bei der<br />
Ankunft in Bayreuth verspüre. Wie sieht sie<br />
aus, diese Stadt, die die Gemüter so spaltet?<br />
Text Katharina Wasmeier<br />
© Stadt Bayreuth
„Roter Main“ liest man und schnürt<br />
vergnügt ein Bündel für den Flussausflug<br />
– um sogleich bitter enttäuscht<br />
zu werden, ist der Stadtfluss mit dem<br />
verheißungsvollen Namen doch nicht<br />
viel mehr als ein Rinnsal, das sich wacker<br />
durch einen gleichwohl repräsentativ<br />
umzäunten Bachlauf tapfert.<br />
Dabei hat er eine große Aufgabe: Einmal<br />
jährlich überquert ihn die Crème<br />
de la Crème der Wagnerianer, die sich<br />
den Berg hinauf zum Festspielhaus<br />
schlängeln, um dort viele Stunden<br />
Oper zu durchleiden – und damit immerhin<br />
zu garantieren, dass Bayreuth<br />
pünktlich im August ein Auftritt in der<br />
Tagesschau beschert wird. Doch es<br />
gibt mehr zu sehen – am besten gleich<br />
oberhalb von Festspielhausen, wo der<br />
Siegesturm erklommen und von ihm<br />
die Heimat von 75 000 Menschen inspiziert<br />
werden kann. Die ist vor allem<br />
von den Markgrafen geprägt, hatten<br />
diese doch im 18. Jahrhundert hier<br />
ziemlich viel zu tun und entsprechend<br />
Festspielhaus<br />
Fußabdrücke hinterlassen.<br />
Solche Fußabdrücke<br />
sind das<br />
überraschend kleine,<br />
doch als UNESCO-<br />
Welterbe geadelte<br />
Opernhaus, oder<br />
auch die Eremitage<br />
– eine riesengroße<br />
Parkanlage, die<br />
sowohl gestrenge<br />
Blumenreihen als<br />
auch verwunschene<br />
Grotten und allemal das Zeug zum<br />
Abenteuerspielplatz hat und darob<br />
freilich wie auch der zentral gelegene<br />
Schlossgarten als solcher ohne Scheu<br />
genutzt wird, allen voran beim „Eremitagefest“.<br />
Auslauf ist hier allemal<br />
genug geboten, und auch wenn die<br />
Nachnutzung des Geländes der Landesgartenschau,<br />
die der Stadt 2016<br />
ein florales Wunder bescherte, als Wilhelminaue<br />
vielleicht nicht optimal ist,<br />
so bereichert sie doch den grünen Fleckenteppich,<br />
der Bayreuth gleichwohl<br />
umarmt wie durchdringt, mindestens<br />
um den Kulturkiosk mit Seebühne,<br />
Chillmusik und wechselnden Musikveranstaltungen.<br />
Genau gegenüber unserem Ausblicksplatz<br />
liegt „Bayreuths lebendiger Süden“:<br />
Der „Tierpark am Röhrensee“<br />
heißt nicht nur einfach so, sondern<br />
hat nebst Spielplätzen und Kahnverleih<br />
vor allem kuriose Gäste, tummeln<br />
sich doch hier Kängurus und weiße<br />
Esel. Ein Stückchen weiter wartet<br />
© Stadt Bayreuth<br />
LEBENSRAUM<br />
Stadtmuseum Erlangen<br />
Martin-Luther-Platz 9<br />
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre<br />
haben freien Eintritt.<br />
Besucherinformationen unter erlangen.de<br />
Die Tour Magique ist an der Kasse des<br />
Museums erhältlich und kostet 4 Euro.<br />
Festspielhaus<br />
Festspielhügel 1-2, 95445 Bayreuth<br />
bayreuther-festspiele.de<br />
UNESCO-Weltkulturerbe<br />
Markgräfliches Opernhaus<br />
Opernstraße 14, 95444 Bayreuth<br />
schloesser.bayern.de<br />
Eremitage<br />
Eremitage 1, 95448 Bayreuth<br />
schloesser.bayern.de<br />
Wilhelminaue / Kulturkiosk Seebühne<br />
Äußere Badstraße 28, 95448 Bayreuth<br />
kulturkiosk-zur-seebuhne.<strong>web</strong>node.com<br />
Tierpark Röhrensee<br />
Pottensteiner Str., 95410 Bayreuth<br />
tierpark-roehrensee.de<br />
Ökologisch-Botanischer Garten<br />
Universitätsstraße 30, 95447 Bayreuth<br />
obg.uni-bayreuth.de<br />
Bürgerfest<br />
bayreuth-tourismus.de<br />
Mini-Bayreuth / Sportplatz SC Kreuz<br />
Egerstraße 10, 95445 Bayreuth<br />
familien-in-bayreuth.de<br />
Obere Röth<br />
An der Oberen Röth, 95448 Bayreuth<br />
familien-in-bayreuth.de<br />
Schokofabrik<br />
Gaußstr. 6, 95448 Bayreuth<br />
schoko-bayreuth.de<br />
17<br />
Glashaus<br />
Baracke 6, Universitätsstraße 30, 95440 Bayreuth<br />
glashaus.org<br />
Biergarten Herzogkeller<br />
Kulmbacher Str. 62, 95445 Bayreuth<br />
bayreuther-bier.de<br />
/// Bram Stoker<br />
Dracula<br />
/// William Shakespeare<br />
Ende gut, alles gut<br />
/// Paul Maar<br />
Das Sams –<br />
Eine Woche<br />
voller Samstage<br />
/// Leo Lionni<br />
Frederick<br />
/// Friedrich Schiller<br />
Die Räuber<br />
Festspielstadt<br />
Feuchtwangen<br />
Kreuzgangspiele<br />
Feuchtwangen<br />
Sommer 2021<br />
www.kreuzgangspiele.de
18 TITELTHEMA<br />
Sonnentempel<br />
Wilhelminenaue<br />
Markgräfliches Opernhaus<br />
18 LEBENSRAUM<br />
mat hat, so haben Bayreuther die ihre<br />
© Stadt Bayreuth<br />
die Universität Bayreuth mit ebenfalls<br />
Erstaunlichem auf: Der Ökologisch-Botanische<br />
Garten bringt die<br />
Länder dieser Welt in einen Park, den<br />
Gräsern, Kräutern, Getreiden unserer<br />
Küche ein Gesicht und so manchem<br />
Besucher im tropisch-grünen<br />
Gewächshaus eine gerümpfte Nase,<br />
wenn mit dem Titanwurz die größte<br />
Blüte der Welt erblü… naja: sich zeigt.<br />
Apropos Studenten: Die machen zwar<br />
ein amtliches Drittel der Bevölkerung<br />
aus, doch wer jetzt verträumt an linke<br />
Subkultur, Kommunen und die-ganze-<br />
Stadt-ein-Fest denkt, der wird erneut<br />
enttäuscht. In Wagnerhausen weiß<br />
man sich zu benehmen – sich zu langweilen<br />
ist ja auch wichtig fürs Gehirn!<br />
Es sei denn, es ruft das Bürgerfest:<br />
Völlig losgelöst von allem Sein wird<br />
auch das markgräflichste Weiß von<br />
tiefen Bässen hier und beschwipstem<br />
Standardtanz dort drüben erschüttert,<br />
denn zu feiern weiß man freilich – und<br />
das mit Kneipen- oder Jugendfesten<br />
am besten gleich mehrfach im Jahr.<br />
Nur einmal, dafür aber ordentlich,<br />
kriegt der jüngste Nachwuchs eine eigene<br />
Stadt: Im „Mini-Bayreuth“ können<br />
die Kleinen mit tollen Tätigkeiten<br />
„Knobbern“ (Spielgeld) verdienen und<br />
sogleich für wilde Dinge ausgeben,<br />
können als rasende Reporter das Käsblättla<br />
befüllen, fürs Kinderparlament<br />
kandidieren oder gar Kinderbürgermeister<br />
werden. Nix für Minis, aber<br />
für (halbe) Maxis sind Jugendzeltplatz,<br />
Jugendherberge oder eine der<br />
zahlreichen Einrichtungen der offenen<br />
Jugendarbeit attraktiver, vor allem<br />
die nagelneue Skateanlage „Obere<br />
Röth“ oder die „Schokofabrik“, die<br />
keine Pfunde auf die Rippen bringt,<br />
sondern vielmehr zum Abtrainieren<br />
derselben lädt. Und zu Jugendkultur,<br />
Mitbestimmung und Konzerten. Ah,<br />
richtig, Musik: Im grün passiert auf<br />
kleinstem Raum größte Subkultur,<br />
und so manche Band, die hier eins<br />
aufgespielt hat, fand sich über kurz<br />
oder lang auf großen Bühnen wieder.<br />
Von großen Bühnen ist’s nicht weit<br />
zu großen Bieren, und so wie die berühmte<br />
Maisel’s Weisse hier ihre Hei-<br />
© Stadt Bayreuth<br />
in den vielen Biergärten und Kellern,<br />
die Stadt und Umland beherbergen.<br />
Stolz und freundschaftlich verbunden<br />
ist man beispielsweise mit dem<br />
Herzogkeller, der (wie eigentlich die<br />
ganze Region) pünktlich zu den Heiligen<br />
Drei Königen zum Epizentrum<br />
oberfränkischen Brauchtums wird,<br />
wo sich die Gäste mittels Bockbier die<br />
Stärke für ein ganzes Jahr antrinken.<br />
Zu wild? Das macht nichts. Ab in die<br />
Fußgängerzone und dort tiefe Schlucke<br />
Beschaulichkeit (oder zum Weinfest<br />
eben Wein) genießen. Und dann<br />
nochmal überlegen: Kuhdungkaff und<br />
geistiges Erdloch? Oder doch eher, wie<br />
Friedrich Nietzsche schrieb: „Ich denke<br />
immer noch, irgendwann einmal<br />
sitzen wir alle in Bayreuth zusammen<br />
und begreifen gar nicht mehr, wie<br />
man es anderswo aushalten konnte.“
© Jacob Lund/www.adobe.stock.com<br />
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20 ADVERTORIAL<br />
© Harry Meister<br />
DINOSAURIER<br />
MUSEUM ALTMÜHLTAL –<br />
DEN URZEITRIESEN AUF DER SPUR<br />
Das Dinosaurier Museum Altmühltal<br />
ist eines der spannendsten Ausflugsziele<br />
für Familien, Schulklassen und<br />
alle, die an der Entwicklung unseres<br />
Planeten interessiert sind und diese<br />
hautnah erleben möchten. Hier wandert<br />
ihr auf einem circa 1,5 Kilometer<br />
langen, wie verzaubert wirkenden<br />
Waldweg durch 400 Millionen Jahre<br />
Erdgeschichte. Ihr begegnet dabei<br />
über 70 lebensechten Nachbildungen<br />
von Dinosauriern und anderen Urzeittieren,<br />
von denen einige so groß<br />
sind, dass sie die Wipfel der Bäume<br />
erreichen.<br />
In der Museumshalle wird das echte<br />
Skelett eines Tyrannosaurus rex ausgestellt:<br />
Mit fast zehn Metern Länge<br />
war „Rocky“ noch nicht einmal ausgewachsen<br />
und ist damit der einzige<br />
bisher gefundene T.rex im Teenager-<br />
Alter! Höhepunkt des Museums ist<br />
„Dracula“ – der wohl größte und<br />
schwerste Flugsaurier, der jemals<br />
gefunden wurde, sowie ein Original-<br />
Fossil des Urvogels Archaeopteryx.<br />
Wissen wird im Dinosaurier Museum<br />
auch durch aktives Erleben vermittelt.<br />
Ihr könnt euch selbst als Paläontologen<br />
betätigen und beispielsweise<br />
Fossilien freilegen und anschließend<br />
als Souvenir mitnehmen. Mitmach-<br />
Stationen laden ein, die Vorstellungen,<br />
wie groß, wie schnell oder wie<br />
stark die Dinosaurier waren, mit den<br />
eigenen Fähigkeiten zu vergleichen.<br />
Ob beim Wettrennen oder beim Berühren<br />
eines echten Dinosaurierknochen<br />
– das Wissen über die Zeit vom<br />
Erdaltertum bis heute wächst mit jedem<br />
Bereich, den man im Dinosaurier<br />
Museum erlebt.<br />
© Harry Meister<br />
Das Dinosaurier Museum Altmühltal<br />
liegt bei Denkendorf, zwei Kilometer<br />
von der Autobahn A9 entfernt und<br />
ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
zu erreichen. Es ist ganzjährig<br />
geöffnet. Weitere Infos zu aktuellen<br />
Ausstellungen, Events und Öffnungszeiten<br />
findet ihr unter<br />
dinopark-bayern.de<br />
Telefon 08466 9046813 // dinopark-bayern.de
LEBENSRAUM<br />
21<br />
© Harry Meister<br />
der große<br />
böse fuchs<br />
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© Harry Meister<br />
© Harry Meister<br />
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theater-pfütze.de
22 LEBENSRAUM<br />
© pxhere<br />
RANK'S<br />
NOT<br />
DEAD!<br />
Eine grüne Tapete für Balkon und Terrasse<br />
geht ganz schnell – und mit unseren Tipps<br />
geht garantiert nichts schief.<br />
Text Sebastian Plischke<br />
Sagen wir mal so: In jüngster Vergangenheit haben viele<br />
von euch vergleichsweise viel Zeit auf dem eigenen<br />
Balkon verbracht – und werden das wahrscheinlich<br />
auch in naher Zukunft wieder tun. Wer nicht den Luxus<br />
eines großzügigen Grundstücks am Eigenheim hat<br />
oder wer auf einem vierstelligen Wartelistenplatz einer<br />
Kleingartenkolonie steht, findet sich von O bis O (also<br />
von Ostern bis Oktober) des Öfteren auf seinem kleinen<br />
Wohnungsgrün wieder. Doch das ist leider oftmals weit<br />
entfernt vom grünen Paradies, nach dem man sich so<br />
dringend sehnt, und spätestens dann, wenn man dabei<br />
auf bröckelnden Putz und abblätternden Geländerlack<br />
schauen muss, kommt schnell der Wunsch nach<br />
grüner Tapete auf. „Efeu oder Wilder Wein, das wäre<br />
toll!“, findet ihr, wahrscheinlich aber euer Vermieter<br />
nicht. Aber wie schaffen wir den Spagat aus strengen<br />
Mietrechtsvorgaben einerseits und Sprung in die grüne<br />
Hölle andererseits?<br />
Wir wollen euch hier einige pflanzliche Beispiele zeigen,<br />
von denen einige „nur“ schön grün anzusehen<br />
sind, andere wiederum vielleicht sogar den Gang in<br />
die Obst- und Gemüseabteilung des Supermarkts überflüssig<br />
machen. Gleich mal vorneweg: Tief in den Geldbeutel<br />
greifen muss niemand. In was ihr die Pflanzen<br />
setzt, ist diesen herzlich egal. Nur sollten die Gefäße<br />
Löcher im Boden haben, damit überschüssiges Gieß-/<br />
Regenwasser ablaufen kann. Staunässe mag nämlich<br />
quasi keine Pflanze, denn die lässt die Wurzeln faulen.<br />
So tut es also auch ein alter Putzeimer oder Gummistiefel,<br />
dessen Sohle man schwups mit dem Akkubohrer<br />
durchsiebt. Im Hochparterre geht es unter Umständen<br />
sogar, dass ihr ins darunterliegende Beet pflanzt und<br />
die Pflanze hochranken lasst.<br />
Kletterrose<br />
Schwarzäugige Susanne<br />
Was ihr aber für die meisten dieser Bepflanzungsvorschläge<br />
braucht, sind Rankhilfen. Das können<br />
alte Holzlatten, ein ausgedienter Lattenrost oder<br />
auch ein Stück Maschendrahtzaun sein, den ihr am<br />
Balkon über euch befestigt. Auch hier gilt: Lieber<br />
kreativ statt teuer, und wir investieren lieber in die<br />
Wahl der Kletterpflanzen. Wer ein bisschen Platz<br />
auf dem Balkon hat (oder wen der eine oder andere<br />
Blutverlust nicht kümmert), kann ruhig zu ausladenderen<br />
(und dornigen!) Sorten wie Kletterrosen<br />
greifen. Gleiches gilt für Brom- oder Himbeeren.<br />
Den großen Vorteil dieser beiden kann man sich<br />
denken: Genau, Longdrinks und Lillet werden<br />
schnell mit einem kleinen Griff zum Balkon fruchtig-hübsch<br />
veredelt. Man stelle sich nur vor, man<br />
hätte auch noch Minze in einem kleinen Zinktopf.<br />
Santé! An diese Stelle im Text passt wohl auch<br />
der Tipp, sich Echten Wein auf dem Balkon oder<br />
der Terrasse zu holen. Im Gegensatz zum wilden<br />
Bruder verwächst der nicht mit dem Putz, sondern<br />
kringelt sich ebenso behutsam um die Rankhilfen,<br />
wie ihr ihn von dort auch wieder entfernen könnt.<br />
An alle Bierliebhaber: So einfach ist das mit dem<br />
Hopfen und dem Bier nun leider nicht. Den Anblick<br />
© pxhere
LEBENSRAUM 23<br />
(und Geruch!) kann man sich aber gut auf den Balkon<br />
holen, wenn eine olle Fassade zackig begrünt sein<br />
soll: Die charakteristischen Dolden bildet zwar nur<br />
die weibliche Pflanze aus, doch jeder Hopfen wächst<br />
im Topf pro Tag zwischen 10 und 30 Zentimeter, je<br />
nach Standortbedingungen. Allerdings erst ab dem<br />
zweiten Jahr, wenn er ein verzweigtes Wurzelnetz<br />
gebildet hat. Die Wartezeit überbrücken kann man<br />
sehr gut mit einem anderen echten Hochgeschwindigkeitsgewächs:<br />
die Schwarzäugige Susanne. Durch<br />
ihre feinen Triebe ist es ihr egal, ob sie an einer extra<br />
angebrachten Rankhilfe,<br />
an der Solar-<br />
Lichterkette oder an<br />
der auf den Balkon<br />
ausgesperrten Hauskatze<br />
emporwächst.<br />
Durch die breite Palette<br />
an Blütenfarben<br />
wird jeder Geschmack<br />
getroffen, und es<br />
macht auch noch irre<br />
Spaß, jeden Morgen<br />
die neuen Triebe zu<br />
entdecken. Finden Insekten<br />
übrigens auch.<br />
Natürlich gibt es mit<br />
Clematis, Wicken<br />
oder Trichterwinde<br />
noch viele weitere Beispiele,<br />
mit denen man<br />
seinen Balkon oder<br />
die Terrasse hübsch<br />
Hopfen<br />
aufgrünen kann. Bei<br />
dieser breiten Auswahl ist für jeden was dabei. Nur<br />
eins ist wirklich wichtig: Ihr solltet unbedingt darauf<br />
achten, dass ihr euch weder sogenannte „Haftwurzelkletterer“<br />
(z. B. Efeu oder Kletterhortensie) noch<br />
„Haftscheibenranker“ (z. B. Wilder Wein) ins bzw. ans<br />
Haus holt. Die klingen nicht nur bedrohlich, sondern<br />
sind es auch – zumindest für den Fassadenputz, an<br />
dem sie ganz hervorragend haften. Und der Putz an<br />
ihnen. Für immer. Einen Bogen solltet ihr auch um<br />
„Schlinger“ bzw. „Würger“ wie Blauregen machen, die<br />
genauso sind, wie sie heißen: wunderschön, aber üble<br />
Gesellen. Diesen ist meist nichts heilig, falten sie doch<br />
Regenfallrohre aus Metall wie Papier und machen sich<br />
in jeder Ritze breit, die sie erwischen, womit mittelfristig<br />
ein mittelgroßer Schaden unumgänglich ist.<br />
© pxhere<br />
Und jetzt viel Spaß beim Aussuchen, Rankhilfen basteln<br />
– und bald in eurem ganz persönlichen grünen<br />
Wohnzimmer!<br />
© Claudia Holzinger<br />
© Claudia Holzinger<br />
LECHUZA bringt<br />
frischen Schwung<br />
auf Ihren Balkon!<br />
GRÜNE<br />
GRÜß E!<br />
Sebastian Plischke<br />
ist nicht nur Fachmann<br />
im Garten- und Landschaftsbau,<br />
sondern<br />
künftig auch in <strong>ELMA</strong>.<br />
ADVERTORIAL<br />
Bepflanzt mit satten Grünpflanzen und strahlenden<br />
Frühblühern begrüßt der beliebte Balkonkasten<br />
BALCONERA Color in den neuen Sonderfarben den<br />
Frühling und verleiht Ihrem Balkon ein farbenfrohes<br />
Update! Die herausnehmbaren Pflanzeinsätze mit<br />
versenkbaren Griffen können auf dem Boden oder<br />
auf einem Tisch bepflanzt und im Anschluss in die<br />
montierten Kästen eingesetzt werden. Und mit dem<br />
bewährten Bewässerungssystem gelingt die Pflanzenpflege<br />
kinderleicht!<br />
BALCONERA Color ist in den Sonderfarben Sandbraun,<br />
Lichtgrau, Schiefergrau, Korallrot, Pastellgrün<br />
und Petrolblau als „All-in-One Set“ bestehend aus<br />
Pflanzgefäß, Pflanzeinsatz, Wasserstandsanzeiger und<br />
Pflanzsubstrat LECHUZA-PON in den LECHUZA-Stores<br />
in Zirndorf und Dietenhofen sowie online erhältlich.<br />
Weitere Informationen auf lechuza.com<br />
und lechuza-stores.de
24 LEBENSRAUM<br />
MIT GROß E N<br />
SCHRITTEN<br />
ZUM KLEINEN<br />
FUß ABDRUCK!<br />
Wer zur CO2-Challenge<br />
antritt, hat längst<br />
gewonnen!<br />
Text Katharina Wasmeier<br />
Fast 80 000 Menschen<br />
haben 2021 schon die<br />
40 CO2-Challenges der<br />
50 Klimaschutzmanagerinnen<br />
und -manager<br />
der Metropolregion aufgerufen!<br />
Zu viele Zahlen<br />
zum Einstieg? Dann<br />
füllen wir das mal lieber<br />
schnell mit Wörtern auf.<br />
Seit circa 15 Jahren gibt es in den Kommunen<br />
und Landkreisen immer mehr sogenannte „Klimaschutzmanagerinnen<br />
und -manager“, die sich um<br />
Natur- und Umweltschutzthemen kümmern und<br />
die für euch greif- und nachvollziehbar aufbereiten.<br />
Eine ganz besonders anschauliche Form ist die<br />
sogenannte CO2-Challenge, die 2017 ins Leben<br />
gerufen worden und in diesem Jahr zum fünften<br />
Mal am Start ist. Die Idee: Durch die Fastenzeit<br />
hindurch, also 40 Tage von Aschermittwoch bis<br />
Ostersonntag, jeden Tag ein kleines bisschen CO2<br />
sparen und so mit kleinen Trippelschritten dem<br />
großen Klimaziel entgegenhüpfen. Wer mitmacht<br />
und für jeden Tag einen Punkt der Checkliste abhaken<br />
kann, gewinnt – für sich, die Umwelt, aber<br />
auch coole Preise.<br />
40 Tage, 40 Challenges, also kleine Experimente<br />
und Aufgaben, die garantiert jeder und jede von<br />
euch mitmachen kann: Plane deinen (nächsten)<br />
Kurzurlaub in der Region! Setze dein Auto unter<br />
Druck! Upcycling – Alt ist das bessere Neu! Butter?<br />
Heute gestrichen! So klingen die täglichen Challenges,<br />
die euch zu jedem Thema mit coolen Videos,<br />
anschaulichen Grafiken und witzigen Texten ans<br />
CO2-Sparen heranführen. Garantiert ohne Holzhammer,<br />
dafür mit Schirm, Charme und … naja,<br />
Melone vielleicht nicht, aber mit regional angebautem<br />
Kürbis.<br />
„Aber die Fastenzeit ist doch jetzt vorbei!“, sagt ihr?<br />
Iwo, sagen wir, sondern: So wie Klima und CO2-<br />
Sparen immer hip und angesagt sind, genau so<br />
könnt ihr die Challenge auch nach den offiziellen<br />
40 Tagen mitmachen. Um genau zu sein noch 325<br />
Tage lang. Das ganze Jahr.<br />
Guckt mal rein unter<br />
co2challenge.net
© Publicis Pixelpark und koeppel.ulsamer Studios<br />
PLATZ FÜR ENERGIEBÜNDEL<br />
Die studierte Geoökologin Lisa Güntner ist für das Forum Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung<br />
unterwegs. Als Klimaschutzmanagerin setzt sie sich mit ihren KollegInnen dafür ein, dass<br />
der Klimapakt der Metropolregion Nürnberg „gelebt“ wird. Dafür vernetzt sie BürgerInnen,<br />
Firmen und Kommunen auf allen Ebenen und unterstützt aktiv Projekte, die bei der Energiewende<br />
helfen. Was für Projekte das sein können und was die Motivation hinter diesem Pakt ist,<br />
erfahren Sie auf<br />
www.platzfuer.de
26 LEBENSRAUM<br />
© Oleh_Slobodeniuk<br />
AB<br />
IN<br />
DIE<br />
T<br />
I<br />
E<br />
F<br />
E<br />
„DA IST EINE HÖHLE!“ – UND<br />
SCHWUPPS, SCHON SIND DIE<br />
KINDER IN EINEM DUNKLEN<br />
LOCH VERSCHWUNDEN, UM<br />
WENIG SPÄTER AUFGEKRATZT<br />
UND MIT DRECKIGEN HOSEN-<br />
BEINEN WIEDER DARAUS<br />
HERVORZUKRIECHEN. EINE ZU-<br />
FÄLLIG ENTDECKTE HÖHLE AM<br />
WEGESRAND BEI EINER WANDE-<br />
RUNG WECKT BEI DEN KLEINEN<br />
DEN ENTDECKERDRANG – UND,<br />
SEIEN WIR EHRLICH, AUCH OFT<br />
BEI DEN GROßEN. DANN IST<br />
ES HÖCHSTE ZEIT, AUCH DIE<br />
SCHÖNSTEN SCHAUHÖHLEN IN<br />
DER REGION ALS AUSFLUGS-<br />
ZIELE INS VISIER ZU NEHMEN.<br />
Text Alisa Müller<br />
Mit der Fränkischen Schweiz haben Höhlenbegeisterte<br />
der Region ein Paradies direkt vor<br />
der Haustür: Knapp 4000 (!) bekannte Höhlen<br />
gibt es hier, und sicher viele, die noch unentdeckt<br />
geblieben sind. Denn bis heute existiert<br />
kein Verfahren, um Höhlen zuverlässig aufzuspüren.<br />
Doch warum gibt es gerade hier so<br />
viele Höhlen? Die Fränkische Schweiz besteht<br />
aus Kalk: Vor 150 Millionen Jahren war dort,<br />
wo wir heute leben, noch ein flaches Meer,<br />
auf dessen Boden sich Kalkschlamm absetzte.<br />
Und Kalk löst sich im Wasser – die unschönen<br />
Schlieren an den Wänden von Wasserkochern<br />
zum Beispiel zeigen, wie viel Kalk in unserem<br />
Trinkwasser gelöst ist. Wenn ein unterirdischer<br />
Fluss über Jahrmillionen Kalk aus dem<br />
Gestein wäscht, entstehen Hohlräume, die zu<br />
großen Höhlen anwachsen können.<br />
„Das, was wir in Höhlen zu Gesicht bekommen,<br />
ist älter als alles, was wir kennen“, erklärt<br />
Birgit Hoffmann von der Forschungsgruppe<br />
Höhle und Karst Franken e. V. (FHKF)<br />
die Faszination, die von Höhlen ausgeht. „Vielleicht<br />
denken wir, das Sandsteinhaus in Nürnberg<br />
ist alt oder das Kolosseum in Rom. Aber<br />
eine Höhle ist noch zig Millionen Mal älter.“<br />
Am deutlichsten werden die unfassbar langen<br />
geologischen Zeiträume an den Tropfsteinen,<br />
die sich als imposante Gebilde in vielen Schauhöhlen<br />
in der Region finden. Als Schauhöhlen<br />
werden im Gegensatz zu Naturhöhlen solche<br />
Höhlen bezeichnet, die zum Beispiel mit Lichtinstallation<br />
und markierten Wegen extra für<br />
Besucher aufbereitet wurden. Tropfsteine entstehen,<br />
wenn Wasser mit gelöstem Kalk durch<br />
die Höhlendecke dringt. Ein wenig Kalk bleibt<br />
an der Decke zurück, genauso wie auf dem<br />
Boden, auf den der Tropfen fällt. In einem für<br />
uns Menschen unsichtbaren, weil unendlich<br />
langsamen Prozess entstehen so Tropfen für<br />
Tropfen beeindruckende, meterhohe Strukturen<br />
– die Stalaktiten und Stalagmiten.<br />
Höhlen gewähren uns so einen Blick zurück<br />
in die Erdgeschichte: Anhand des Gesteins,<br />
winzig kleiner Kristalle und des Wachstums<br />
der Tropfsteine können wir herausfinden, wie<br />
das Klima in unserer Region vor Jahrmillionen<br />
war. Tierknochen verraten, welche Tiere einst<br />
in Höhlen gelebt haben. Und auch heute noch<br />
sind viele heimische Tierarten auf Höhlen angewiesen<br />
– die bekanntesten sind sicher die<br />
Fledermäuse. Zu ihrem Schutz ist das Betreten<br />
von Höhlen von Oktober bis März, wenn die<br />
kleinen Säuger Winterschlaf halten, verboten.<br />
Wen jetzt die Abenteuerlust gepackt hat, dem<br />
rät die Höhlen-Expertin Birgit Hoffmann, am<br />
besten mit einer Schauhöhle anzufangen: „Da<br />
kann jeder testen, ob einem die Dunkelheit<br />
und Kälte behagt.“ Auch bei vielen Wanderwegen<br />
liegen Höhlen, die meterweit in den<br />
Fels führen, am Wegesrand. Aber Achtung, der<br />
Boden kann uneben sein und plötzlich abfallen!<br />
Wer noch mehr will und Interesse an der<br />
Höhlenforschung entwickelt, sollte sich an<br />
einen Verein wie die FHKF wenden.
LEBENSRAUM 27<br />
EIN PAAR DER SCHÖNSTEN<br />
SCHAUHÖHLEN DER REGION<br />
HABEN WIR UNS FÜR EUCH<br />
EIN BIßCHEN GENAUER AN<br />
GESCHAUT – WER WIRD DAS<br />
QUARTETT GEWINNEN?<br />
MAXIMILIANSGROTTE<br />
Bei Krottensee (Landkreis Nürnberger Land)<br />
30-40 Minuten<br />
ca. 500 Meter<br />
SOPHIENHÖHLE<br />
Bei Kirchahorn (Landkreis Bayreuth)<br />
ca. 40 Minuten<br />
200 Meter<br />
1833<br />
Angeblich schon seit 1834<br />
19. März bis 7. November 2021, Dienstag<br />
bis Sonntag und an Feiertagen von<br />
10:30 bis 17 Uhr durchgehend; Mai bis<br />
September außerdem „Sophie at Night“,<br />
Samstag von 18 bis 20 Uhr. Ansonsten<br />
nach Anmeldung<br />
Burg Rabenstein mit Falknerei,<br />
Promenadenweg, Klaussteinkapelle<br />
Erwachsene 7 Euro;<br />
Kinder (4 bis 14 Jahre) 4 Euro;<br />
Sophie at Night: Erwachsene 8,50 Euro;<br />
Kinder (4 bis 14 Jahre) 5 Euro<br />
burg-rabenstein.de/ausflugsspass/sophienhoehle<br />
Wiederentdeckt 1833; 1703 wurde ein<br />
Tagschacht als Massengrab benutzt; vor<br />
400 Jahren waren Soldaten von Kurfürst<br />
Friedrich V. von der Pfalz in der Grotte<br />
1880<br />
Ostern oder spätestens 1. Apr – 1. Nov.,<br />
Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen<br />
stündliche Führungen von 10 bis 17 Uhr,<br />
werktags nicht um 13 Uhr<br />
Steinerne Stadt (Klettertouren),<br />
Felsenlabyrinth Weißingkuppe,<br />
Burg Veldenstein (wird derzeit renoviert)<br />
Erwachsene 4,50 Euro; Kinder 3,50 Euro;<br />
mit Ermäßigung jeweils 50 Cent billiger<br />
Führungsdauer<br />
maximiliansgrotte.de<br />
Länge des Besichtigungswegs<br />
Wann entdeckt?<br />
Seit wann Schauhöhle?<br />
Öffnungszeiten<br />
Attraktionen in der Umgebung<br />
Preise
28 LEBENSRAUM<br />
SCHULERLOCH<br />
In Essing (Landkreis Kehlheim)<br />
30 Minuten<br />
TEUFELSHÖHLE<br />
In Pottenstein (Landkreis Bayreuth)<br />
ca. 45 Minuten<br />
ca. 1500 Meter<br />
Durchbruch vom Teufelsloch zum<br />
Höhlensystem 1920<br />
1922<br />
Ende März bis Anfang November (Palmsamstag<br />
bis Ende bayerische Herbstferien)<br />
täglich von 9 bis 17 Uhr; im Winterhalbjahr<br />
Sonntag von 11 bis 15 Uhr,<br />
in den Weihnachtsferien täglich außer<br />
24.12. und 25.12. von 11 bis 15 Uhr<br />
Pottensteiner Erlebnismeile, u. a.:<br />
Bootsverleih, Felsenbad, Sommerrodelbahn,<br />
Kletterwald, Public-Golfanlage,<br />
Elektro-Kartbahn, Minigolf, Familienbad<br />
„Juramar“, Fossilklopfplatz Hohenmirsberg,<br />
Felsengarten Klumpertal<br />
Erwachsene 5 Euro;<br />
Kinder (4 bis 15 Jahre) 3 Euro;<br />
Familienkarte (Eltern mit bis zu drei<br />
Kindern im Alter von 4 bis 15 Jahren)<br />
13,50 Euro<br />
350 Meter<br />
Erstmals erwähnt 1783<br />
1828<br />
Ab 1. April bis zum Ende der bayerischen<br />
Herbstferien täglich von 10 bis 16 Uhr,<br />
im Sommer ist die letzte Führung um<br />
16:30 Uhr<br />
Falknerei auf der Rosenburg,<br />
Ritterburg über Prunn, Wandern:<br />
Jurasteig und Altmühl-Panoramaweg<br />
Erwachsene 6 Euro;<br />
Kinder (4 bis 15 Jahre) 4,50 Euro<br />
CHECKLISTE FÜR<br />
DIE HÖHLENTOUR<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
schulerloch.de<br />
eine oder besser zwei<br />
Taschenlampen – nicht<br />
das Handy!<br />
warme Kleidung, die<br />
dreckig werden darf<br />
festes Schuhwerk<br />
Ehrfurcht und Neugierde<br />
pottenstein.de/startseite-teufelshoehle
LEBENSRAUM 29<br />
BINGHÖHLE<br />
In Streitberg (Landkreis Forchheim)<br />
ca. 40 Minuten<br />
300 Meter<br />
1905<br />
1938<br />
27. März bis 7. November,<br />
Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr<br />
Burgruine Neideck, Geologischer Pfad,<br />
Streitburg.<br />
Erwachsene 5 Euro (ermäßigt 4,50 Euro);<br />
Kinder (4 bis 14 Jahre) 3 Euro; Schüler<br />
(15 bis 17 Jahre) 4 Euro; Familienkarte<br />
(Zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder<br />
im Alter von 4 bis 14 Jahren) 14 Euro;<br />
Kinderführungen (Märchen-, Abenteueroder<br />
Themenführung „Alles über Fledermäuse“):<br />
Kind 3,50 Euro, Familienkarte<br />
15,50 Euro<br />
binghoehle.de<br />
Klein aber Fein<br />
Wunderschöne Babyund<br />
Kinderkleidung<br />
aus ökologischen<br />
Materialien, frei von<br />
Schadstoffen und<br />
fair produziert.<br />
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Di-Fr 10-18 // Sa 10-16<br />
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30 ADVERTORIAL<br />
AUFGEBEN IST<br />
KEINE LÖSUNG<br />
„Unser ganzes Streben dient dem Arterhalt“<br />
ist gleichermaßen die Philosophie, die am<br />
Schmausenbuck gelebt wird, wie ein Gesetz,<br />
an das sich der Tiergarten Nürnberg als<br />
Naturschutzeinrichtung zu halten hat. Für<br />
Dag Encke, seit 2005 Direktor des 65 Hektar<br />
großen Landschaftszoos, bedeutet das vor<br />
allem: „Nicht nur appellieren, sondern selber<br />
forschen und zeigen, wie es geht.“<br />
Text Katharina Wasmeier<br />
Aber was hat denn ein Tiergarten genau<br />
mit dem Klima zu tun? Die Antwort<br />
mag ein bisschen überraschen:<br />
Jede Menge. Um nicht zu sagen: alles.<br />
Denn Klimaschutz und Biodiversität,<br />
also die Artenvielfalt, sind zwei Phänomene,<br />
die man nicht isoliert betrachten<br />
kann, sondern „immer beides<br />
parallel denken“ muss. Wie beeinflusst<br />
es das Klima, ein Schuppentier zu essen?<br />
Was passiert, wenn manche Arten<br />
© Nicola Mögel<br />
© Mathias Orgeldinger<br />
SunOyster
Forstbetrieb<br />
des Tiergarten<br />
Nürbergs<br />
© Helmut Mägdefrau<br />
31<br />
nicht mehr da und andere schlichtweg<br />
in Überzahl vorhanden sind? „Wenn<br />
es ein Ungleichgewicht zwischen den<br />
Folgen der Klimaveränderung für Tiere<br />
und Pflanzen gibt, dann kann eine<br />
Intervention, also ein menschliches<br />
Eingreifen in die betroffenen Lebensräume,<br />
dem Arterhalt dienen, weil<br />
beides direkt zusammenhängt, aber<br />
faktisch auseinanderdriftet.“<br />
Wie stark die Zusammenhänge überall<br />
auf der Welt, wohl aber auch bei<br />
uns sind, das erleben die Mitarbeiter<br />
des Tiergartens direkt vor der eigenen<br />
Zoohaustür – im Wald, „mit dem wir<br />
uns stark auseinandersetzen.“ Was<br />
wahrscheinlich kaum jemand weiß:<br />
Als Forstbetrieb ist der Tiergarten<br />
Nürnberg für rund 200 Hektar städtischen<br />
Wald zuständig, zu denen beispielsweise<br />
auch die berühmte Sanddüne<br />
am Erlenstegener Tierheim zählt.<br />
Pflanzen, Tiere, Menschen – „alle“,<br />
sagt Dag Encke, „leiden zunehmend<br />
unter Seuchen.“ Ein reiner Schutz,<br />
also nur Bewahrung des Bestehenden,<br />
reicht da längst nicht mehr aus. Es gilt<br />
zu intervenieren. „Wir haben hier ein<br />
freches Ziel: Wir wollen zu hundert<br />
Prozent klimaneutral werden“, sagt<br />
Dag Encke. Der Tiergarten sei einer<br />
der großen Energieverbraucher in<br />
der Region mit 800 000 Euro Stromkosten<br />
jährlich!<br />
„Da macht man<br />
sich Gedanken“,<br />
gesteht der promovierte<br />
Biologe. Und<br />
gemeinsam mit<br />
den Bayerischen<br />
Staatsforsten, den<br />
Ämtern für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten von<br />
Fürth und Roth, dem Servicebetrieb<br />
Öffentlicher Raum (SÖR) und dem<br />
Umweltamt der Stadt als „Baumbündnis“<br />
entwickelten sie nicht nur eine<br />
Waldstrategie, sondern ehrgeizige<br />
Pläne zur autarken Stromversorgung.<br />
Was da bislang noch nur als Pläne auf<br />
Schreibtischen und in Köpfen existiert,<br />
kann man an anderen Stellen im<br />
Tiergarten selbst schon sehen:<br />
Dem „Blauen Salon“, also der mystisch-schimmernden<br />
Unterwasserwelt,<br />
steht eine große Photovoltaikanlage<br />
zur Seite. Auch am anderen<br />
Ende des Geländes wird schon fleißig<br />
experimentiert: Eine innovative Firma<br />
zur Entwicklung regenerativer<br />
Energieerzeuger aus Norddeutschland<br />
erprobt eine Erfindung und hat<br />
hier, am alten Tapirhaus, eine sogenannte<br />
„SunOyster“ installiert. Die<br />
dreht sich mit der Sonne und sorgt so<br />
für Strom und Heizung. Weil davon<br />
auch im „Wüstenhaus“ ziemlich viel<br />
gebraucht wird, hat der Tiergarten<br />
das alte Gemäuer zum frischen Modellhaus<br />
umfunktioniert: Seitdem ist<br />
das Passivhaus mit Denkmalschutz zu<br />
fast einhundert Prozent CO2-neutral.<br />
Auch vor Ort entdecken kann man<br />
Schilder, auf denen der Tiergarten<br />
die Zusammenhänge sorgfältig aufbereitet<br />
darstellt – Bestandteil der<br />
Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung<br />
für Schulklassen oder in<br />
Abendveranstaltungen. „Es gibt unterschiedliche<br />
Wege, die man begehen<br />
kann“, sagt Tiergarten-Direktor Dag<br />
Wüstenhaus<br />
Blauer Salon<br />
Encke. „Aufgeben ist natürlich keine<br />
Lösung.“ Ob der Tiergarten Nürnberg<br />
die viele Energie, die beispielsweise<br />
am Wasserspielplatz zum Bauen von<br />
Staudämmen und Überfluten der Anlage<br />
freigesetzt wird, nicht vielleicht<br />
für die Stromerzeugung nutzen kann,<br />
bleibt indes vorerst ungewiss.<br />
© Helmut Mägdefrau © Helmut Mägdefrau<br />
© Mathias Orgeldinger<br />
tiergarten.nuernberg.de
© Lisa5201<br />
32 TITELTHEMA
TITELTHEMA<br />
33<br />
Titelthema<br />
FRIDAYS<br />
FOR ...<br />
WHAT?<br />
WAS 2019 IN WINDESEILE ZU EINER GLOBALEN WELLE<br />
ANSCHWOLL, VEREBBTE 2020 EBEN SO ABRUPT: SEIT<br />
EINEM JAHR DOMINIERT NICHT MEHR DIE "<br />
FRIDAYS FOR<br />
FUTURE-"BEWEGUNG DIE NACHRICHTEN, SONDERN EIN<br />
ANDERES WELTWEITES THEMA, DIE GROß E ÖFFENTLI-<br />
CHE BEWEGUNG IST ZUM DAHEIM-<br />
SITZEN VERDAMMT. ABER IST<br />
"<br />
KLIMA" WEG, NUR WEIL MAN ES<br />
GRADE WIEDER NICHT MEHR<br />
SO GUT SEHEN KANN?<br />
O NEIN! WIR ZEIGEN EUCH,<br />
WO DAS THEMA SEHR WOHL<br />
NOCH EINE ROLLE SPIELT<br />
– UND AUCH, WO NICHT.
34 TITELTHEMA<br />
Fridays for ... what?<br />
BRENNGLAS<br />
FÜR<br />
GLOBALES<br />
THEMA<br />
Mitte Januar, kälteste Tage des Winters.<br />
Auf dem Sebalder Platz im Herzen Nürnbergs<br />
knacken bei jedem Schritt die Eisplatten,<br />
der Wind schneidet ins Gesicht.<br />
Wer nicht raus muss, bleibt drin, wer<br />
keinen triftigen Grund hat, sowieso. Die<br />
vier Menschen, die sich zu Füßen der<br />
mächtigen Kirchtürme zusammenkauern,<br />
sich in dicke Decken hüllen, Wärmflaschen<br />
weiterreichen, Zeltplanen<br />
festzurren, haben fürwahr einen triftigen<br />
Grund. Und zwar keinen geringeren<br />
als: das Klima zu retten!<br />
Text Katharina Wasmeier<br />
„WIR CAMPEN, BIS IHR HANDELT!“<br />
weht als weithin sichtbarer Slogan<br />
über den Platz. Seitdem am 3. September<br />
2020 die „Mahnwache für<br />
Klimaschutz und Klimagerechtigkeit“<br />
begann, setzen sich die Menschen hier<br />
zusammen, besprechen, debattieren,<br />
informieren. Hoffen. Sie setzen sich<br />
aber auch auseinander, nämlich mit<br />
den Leuten, die nichts wissen wollen<br />
vom Klimawandel, die Änderungen<br />
und Einschränkungen fürchten. Der<br />
Platz ist nicht zufällig gewählt: Sehen<br />
sollen sie sie, die Politiker im Rathaus.<br />
Am 14. Januar waren es 134 Tage, in<br />
denen das „Klimacamp“ durchgehend<br />
besetzt war. In Schichten wird hier gewacht<br />
– und ja, auch übernachtet. Das<br />
mag im Sommer wie ein hippieskes<br />
Lagerfeueridyll scheinen, im Winter<br />
bedeutet das: im offenen oder mäßig<br />
abgedichteten Zelt schlafen. Draußen<br />
schlafen. Durchziehen. Warum machen<br />
die das?<br />
Erik Stenzel, Cornelia Grob und Nicole Glück*<br />
haben für das Foto die Masken kurz ab- und<br />
Abstandshaltung eingenommen.<br />
(c) Katharina Wasmeier
(c) Katharina Wasmeier<br />
(c) Katharina Wasmeier<br />
(c) Katharina Wasmeier<br />
*<br />
„Weil verdammt nochmal endlich<br />
was passieren muss. Sonst ist die<br />
Zukunft im Arsch“, sagt Erik Stenzel<br />
und meint es genau so deutlich.<br />
Seit Tag 1 ist der 33-jährige Liedermacher<br />
dabei, eine Art Sprecher des<br />
Camps geworden, das ein Mosaik<br />
aller hiesigen Initiativen ist, die sich<br />
im Thema engagieren. „Nürnberg<br />
for Future“ heißt das Bündnis, unter<br />
dem 25 Organisationen – darunter<br />
der Nachhaltigkeitsverein BluePingu,<br />
Bund Naturschutz oder Greenpeace,<br />
aber auch künstlerische Kollektive wie<br />
die Artists4Future oder das Heizhaus<br />
sowie das partizipative Stadtteilentwicklungsprojekt<br />
Urban Lab – sich<br />
zur Aktion zusammengeschlossen haben.<br />
Jeder trägt zum Camp bei, was er<br />
kann oder möchte, macht Infostände<br />
oder, als man noch durfte, Workshops,<br />
Diskussionsrunden. Gemeinsam haben<br />
sie zwölf Forderungen an die<br />
Stadt entwickelt. Da geht es um den<br />
sofortigen Ausbaustopp des Frankenschnellwegs,<br />
das 356-Euro-Ticket für<br />
alle, erneuerbare Energien, aber auch<br />
um repräsentative Bürger:innenversammlungen<br />
und klimaschädigende<br />
Wertanlagen. Hinter jeder Forderung<br />
steht eine ausführliche Begründung,<br />
30 Seiten drängendes Bitten.<br />
Als am 20. August 2018 die damals<br />
15-jährige Greta Thunberg den<br />
Unterrichtsbesuch erstmals verweigerte,<br />
gab sie damit den Anstoß für<br />
eine weltweite Jugendbewegung, die<br />
ihresgleichen sucht. Binnen kürzester<br />
Zeit formierten sich die heute 500<br />
„Fridays for Future“-Ortsgruppen in<br />
Deutschland – allein in Bayern gibt es<br />
derzeit knapp 120. Die Forderungen<br />
unterscheiden sich marginal je nach<br />
Region. Sie alle eint die Furcht vor<br />
der Zukunft, denn die, alle Berechnungen<br />
der Wissenschaft beweisen es,<br />
sieht klimatisch eher düster aus. Und,<br />
viel näher, die Sorge um die eigene<br />
Lebenswelt, die stinkt und müllt und<br />
gesundheitsschädlich ist. Mit dieser<br />
Sorge, die Freitag für Freitag öffentlich<br />
und zunehmend lautstark kundgetan<br />
wurde, erreichten die jungen<br />
Menschen vor allem eins: Sie jagten<br />
vielen anderen, zumal Älteren, eine<br />
Heidenangst ein. Denn die fürchten<br />
sich um ihren Wohlstand gebracht, ihren<br />
Luxus, die Bequemlichkeit. Radlfahren<br />
statt Auto vor die Ladentür,<br />
dort in Mehrweg- oder Tupperwaren<br />
abpacken lassen statt Wegwerf und<br />
ToGo, womöglich dran denken müssen,<br />
dass es anderswo ein Elend gibt<br />
– das wollen wir nicht so gern. Der<br />
Tenor: Elitäre Luxusnöte seien das,<br />
vorgetragen von einer Generation,<br />
deren Hauptaugenmerk auf Streaming<br />
liege, nicht aber darauf, woher<br />
der Strom dafür denn käme. Schlimmer<br />
noch: der blanke Hass, der sich<br />
im Internet immer wieder zum Thema<br />
entzündet. Der Politikstudent<br />
Gemeinsam<br />
sind wir stark.<br />
Setzen Sie mit uns Ihre sozialen<br />
Projekte für Nürnberg<br />
und die Region um!<br />
Mehr Infos unter:<br />
www.n-ergie-crowd.de
36 TITELTHEMA<br />
DIE 12 FORDERUNGEN:<br />
1. Sofortiger Ausbaustopp<br />
des Frankenschnellwegs<br />
2. 365-Euro-Ticket für alle<br />
ab sofort<br />
3. Autofreie Innenstadt<br />
bis Ende 2020<br />
4. Durchgehendes Radwegenetz<br />
bis 2026<br />
5. Begegnungsplätze<br />
statt Parkplätze<br />
6. Keine klimaschädlichen<br />
Wertanlagen<br />
7. Nürnberg soll „Zero-<br />
Waste-Stadt“ werden<br />
8. Repräsentative<br />
Bürger:innenversammlungen<br />
mit Vorschlagsrecht<br />
9. N-Ergie: 100 % erneuerbare<br />
Energien<br />
bis 2025<br />
10. Verpflichtende<br />
Ausstattung mit<br />
Photovoltaikanlage<br />
oder Begrünung bei<br />
Neubauten<br />
11. Kommunale Einrichtungen<br />
und Eigenbetriebe<br />
klimaneutral<br />
bis 2030<br />
12. Nachhaltige Ernährung<br />
in städtischen<br />
Einrichtungen<br />
„In wenigen Jahren könnten wir einen Kipppunkt<br />
erreichen, an dem die klimatischen<br />
Veränderungen zu unumkehrbaren Katastrophen<br />
führen werden“, sagt Cornelia<br />
Grob. „Dringlichkeit und Furor sind da mehr<br />
als angebracht.“ Cornelia Grob ist keine junge<br />
Städterin, der fad ist. Sie ist auch kein<br />
verwöhntes Mittelstandskind, das mal nachdenken<br />
soll, woher der Strom fürs Handy<br />
kommt. Sondern Rentnerin aus Beerbach,<br />
einem 200-Seelen-Dorf 20 Kilometer nördlich<br />
des Camps, bei dem sie sich seit Tag 7<br />
engagiert. Für die Kinder, für die Zukunft,<br />
sagt die 65-Jährige. Für „Parents for Future“<br />
seit Anbeginn. Ist sie dafür nicht, pardon, zu<br />
alt? „Tja, die Leute meinen immer, es handelt<br />
sich hierbei um die Eltern der Fridays-<br />
Generation“, sagt Cornelia Grob. „Aber das<br />
sind die wenigsten. Eigentlich müssten wir<br />
Grandparents for Future heißen.“ Die meisten<br />
Eltern, sagt sie, wollen nichts hören von<br />
Klima und Schutz. Winken ab, haben einen<br />
Status erreicht, den sie nicht hergeben wollen,<br />
sondern wollen „doch nur das Beste<br />
für ihre Kinder“. Sehen nicht ein, dass die<br />
sich engagieren wollen, angeln sie aus dem<br />
Camp, wutschnaubend. Die Hausaufgaben!<br />
Einmal habe ein Vater hier seine Tochter abgeholt.<br />
Sie haben gestritten. Sie solle den<br />
Scheiß endlich bleiben lassen. „Die jungen<br />
Eltern fühlen sich hier von uns beim Shoppen<br />
gestört“, sagt Cornelia Grob, und Erik Stenzel<br />
meint, dass doch gerade auch die eine gesellschaftliche<br />
Verantwortung haben, „man muss<br />
nur mal anfangen nachzudenken, statt nur zu<br />
konsumieren und zu reagieren“. Es sind auch<br />
schon Eier geflogen. Stinkbomben.<br />
Nicht alle reagieren so auf die lustig-bunte<br />
Ansammlung von Zelten und Tischen, Bühne<br />
und Schildern, die vier ernste Funktionen erfüllen<br />
soll: Als Anlauf- und Vernetzungsstelle<br />
für alle, die handeln wollen, aber nicht wissen,<br />
wie. Als Info- und Weiterbildungspunkt<br />
mit Bildungsprogramm oder einfach nur einem<br />
Austausch, denn „wir wollen ja gerade<br />
die Menschen außerhalb unserer Klimablase<br />
ansprechen“, sagt Cornelia Grob. Um politischen<br />
Präsenzdruck auszuüben, weil man da<br />
ist, weil man nervt, direkt vor der Nase der<br />
Verwaltung der Stadt, an die die Forderungen<br />
gerichtet sind. Und natürlich: die Symbolwirund<br />
ehemalige FFF-Aktivist Clemens Traub<br />
schreibt in seinem Buch „Future for Fridays?“<br />
von gebildeten Klima-Eliten, die „viel zu oft<br />
vermeintliche Klimasünder an den Pranger<br />
gestellt und sich in vergifteten Schuldvorwürfen<br />
verloren“ haben, „tumbe Umweltzerstörer“<br />
identifiziert und so die Spaltung der Gesellschaft<br />
vorangetrieben haben. Zunehmend<br />
polarisierte die Menschen ein Thema, über<br />
das doch eigentlich Konsens herrschen sollte.<br />
Und so wurde getanzt auf politischem Parkett,<br />
vor allem aber dem der Wirtschaft. Und<br />
dann mittendrin: Corona. Alles stillgelegt.<br />
Keine Demos und Versammlungen, kein lautes<br />
Draußen mehr, nur leises Drinnen. Von<br />
Klimaschutz und FFF keine Rede mehr seit<br />
Monaten. Keine Zeit, andere Sorgen, kein<br />
Geld – die Probleme aber sind immer noch<br />
die gleichen, denn so ein kleiner Virus hält<br />
keine Polarkappe vom Schmelzen ab und<br />
auch keine Dürrekatastrophe auf. Deswegen<br />
machen sie hier weiter, wollen die Themen<br />
sichtbar halten in einer Zeit, in der alles nur<br />
klein und leise und hinter dicken Mauern<br />
stattfinden kann. „Es ist doch bislang nichts<br />
passiert“, sagt Erik Stenzel, den es nach Veränderung<br />
drängt. Der gar nicht findet, dass<br />
sich doch in der Kürze der Zeit irgendwie<br />
schon relativ viel geändert hat, weil „wir<br />
uns dieses langsame Tempo nicht erlauben“<br />
können.<br />
© Markus Spieske
TITELTHEMA<br />
37<br />
kung. „In 24 Stunden laufen selbst jetzt noch<br />
100 Menschen hier vorbei, die uns registrieren“,<br />
sagt Cornelia Grob. Die Frage ist nur:<br />
„Wie können wir diejenigen erreichen, die<br />
nicht erreicht werden wollen?“ sagt Nicola<br />
Glück (Name v. d. Red. geändert), Studentin<br />
der sozialen Arbeit, Greenpeace-Aktivistin<br />
und seit Tag 40 im Camp. Schließlich gehe<br />
es um nicht weniger als darum, einen Wertewandel<br />
zu vollziehen. Und „mit einem geilen<br />
Post die Welt retten is nunmal nich“, weiß<br />
Erik Stenzel.<br />
Also üben sie hier Argumentation, für Eltern<br />
und Großeltern beispielsweise. Versuchen,<br />
den Forderungen den Schreck zu nehmen,<br />
sie als Vorschläge darzubieten. Versuchen,<br />
nach und nach immer mehr Einzelpersonen<br />
zum Verstehen zu bringen, denn die sagen oft<br />
„Was hilft es, wenn ich etwas ändere, wenn<br />
doch alle anderen genauso weitermachen?“,<br />
knicken ein vor der schieren Übermacht<br />
OB<br />
MARCUS<br />
KÖNIG<br />
Ob er die Themen des Camps für realisierbar hält,<br />
wie er ihnen gegenübersteht und ob er sich mit<br />
ihnen identifizieren kann als Politiker, aber auch<br />
als Vater, wollte Camp-Sprecher Erik Stenzel gerne<br />
von Nürnbergs regierendem Bürgermeister<br />
Marcus König wissen. Wir haben den OB gefragt<br />
– und das hat er geantwortet:<br />
„Klima- und Umweltschutz wird uns noch lange beschäftigen<br />
und wird uns – nicht nur in der Politik, sondern<br />
der gesamten Gesellschaft – auch noch einiges<br />
abverlangen. Wir haben bereits wichtige Entscheidungen<br />
für ein nachhaltiges Nürnberg getroffen: Im<br />
Stadtrat haben wir sowohl einen großen Mobilitätsbeschluss<br />
für mehr Radverkehr, ÖPNV und bessere<br />
Bedingungen für Fußgänger beschlossen, als auch<br />
einen Klimaschutzfahrplan und Ziele für die klimaneutrale<br />
Stadtverwaltung. Die Verhandlungen zum<br />
365-Euro-Ticket laufen, auch da haben wir die Maßnahmen<br />
angeschoben. Mir ist bewusst, dass das, was<br />
die Stadt Nürnberg hier anstößt, dem Klimacamp<br />
nicht weit genug und nicht schnell genug geht. Für<br />
das, was ich aufgezählt habe, brauchen wir aber zunächst<br />
eine politische Mehrheit in den Gremien – und<br />
am Ende brauchen wir auch die entsprechenden Mittel.<br />
Politik ist eben oft das Bohren dicker Bretter.“
38 TITELTHEMA<br />
Fridays for ... what?<br />
UND<br />
DANN<br />
UMSO<br />
LAUTER<br />
der Hoffnungslosigkeit.<br />
Aber „je<br />
mehr Individuen<br />
sich zusammentun,<br />
desto mehr<br />
sind es insgesamt“,<br />
und diese<br />
vielen können<br />
sehr wohl etwas<br />
ändern. Wenn<br />
die Politik nur ein<br />
bisschen helfen<br />
würde. Natürlich<br />
müsse die „sich<br />
dem Problem<br />
stellen, dass alle<br />
Interessen ausgeglichen<br />
betrachtet<br />
werden und auch<br />
wirtschaftlich ein<br />
Win-win rauskommt“,<br />
sagt Nicola<br />
Glück. Aber<br />
sie müsse sich<br />
eben auch ein<br />
Stück weit vorwärtsbewegen,<br />
mutig sein. „Das<br />
Klimacamp ist ein<br />
Brennglas für ein<br />
globales Thema“,<br />
die zwölf Forderungen „natürlich lokalpolitisch,<br />
denn das hier ist unser Lebensraum,<br />
und große Städte sind große Emittenten“,<br />
also: Dreckschleudern.<br />
Knapp 60 Personen umfasst der Schichtplan<br />
im Camp, Zwei-Stunden-Schichten und die<br />
Nacht, damit das Lager 24 Stunden besetzt<br />
ist. Alle anderen kommen, gehen, machen<br />
mit, bringen was, Kuchen und heiße Suppe<br />
beispielsweise, ein „toller Partizipationseffekt“,<br />
sagt Nicola Glück, und wie zum Beweis<br />
fragt eine ältere Dame im Vorbeigehen,<br />
„ob der Kuchen denn geschmeckt hat“ und<br />
sie „lieber mal was Warmes bringen“ soll. Sie<br />
© privat<br />
Freitag für Freitag sowie<br />
bei zahlreichen anderen<br />
Demonstrationen standen<br />
die Aktivisten und<br />
Aktivistinnen von „Fridays<br />
for Future“ für ihre Ziele<br />
ein – immer friedlich,<br />
meistens laut, oft störend.<br />
Seit nunmehr einem Jahr<br />
ist die Bewegung dieser<br />
ihrer stärksten Waffe,<br />
der öffentlichen Präsenz,<br />
beraubt. Wie sich das<br />
anfühlt, erzählt Matilda<br />
Tomlin (16), Schülerin der<br />
11. Klasse des Musischen<br />
Gymnasiums Schwabach<br />
und Aktivistin der FFF-<br />
Ortsgruppe Nürnberg.<br />
„Der März 2020 war<br />
krass: Wir hatten eine<br />
große Demo geplant,<br />
die wir dann absagen<br />
mussten. Wir haben<br />
sie zwar nach online<br />
verlegt, aber das war<br />
nicht das Gleiche und<br />
sehr frustrierend. Seitdem<br />
haben wir uns<br />
durchgeschlagen und<br />
uns Alternativen im<br />
Rahmen der Möglichkeiten<br />
überlegt. Ende<br />
September gab es eine<br />
Laufdemo mit 2000,<br />
Mitte November dann<br />
eine Fahrraddemo mit<br />
500 Teilnehmern – was<br />
toll war, denn zum<br />
einen haben wir uns eine Route über den Frankenschnellweg<br />
erkämpft, gegen dessen Ausbau wir<br />
ja demonstrieren, zum anderen gibt uns die Fahrraddemo<br />
eine neue gute Präsenzmöglichkeit, die<br />
wir durch die Abstandsregeln und Masken auf den<br />
normalen Demos nicht mehr haben konnten. Aktuell<br />
geht natürlich fast nichts, es sind nur Kundgebungen<br />
erlaubt – an einem Ort für eine Stunde. Wir haben<br />
viele Aktionen online gemacht, auch Meilensteine<br />
vor dem Nürnberger Rathaus platziert, aber das ist<br />
nicht das Gleiche, übt nicht diesen Druck aus durch<br />
Präsenz in der Öffentlichkeit. Einzig das Klimacamp<br />
ist immer da und stört im besten Fall auch immer.<br />
Klar, wir sind unserer stärksten Waffe derzeit beraubt,<br />
aber deswegen noch lange nicht untätig. Wir<br />
haben die Zeit des Lockdowns genutzt, um zu reflektieren,<br />
zu diskutieren und Strategien aufzustellen für<br />
die Zeit, in der wir zeigen können, dass wir noch da<br />
sind. Wir sammeln unsere Kräfte, bis wir wieder raus<br />
dürfen – und sind dann umso lauter.“<br />
sehen sich als Lobbyist*innen fürs Klima und<br />
sind dafür da, „die Menschen auf den Moment<br />
vorzubereiten, wenn die Politik etwas<br />
entscheiden sollte.“ Denn Veränderung von<br />
heute auf morgen, das mag niemand gern.<br />
Für politische Entscheidungen braucht es<br />
Akzeptanz. Und es entscheidet sich vielleicht<br />
leichter, wenn man weiß: Die Leute, die wollen<br />
das auch so.<br />
Deswegen machen die das. Mit dem Januar<br />
war übrigens der Winter nicht vorbei. Noch<br />
lange nicht. Doch Kälte und Schnee gehen.<br />
DAS CAMP BLEIBT.<br />
BIS IHR HANDELT.<br />
klimacamp-nuernberg.de<br />
Text Katharina Wasmeier
Mein Geld macht grün.<br />
Sparen für Kinder?<br />
Aber natürlich.<br />
Sparen Sie zukunftssicher – mit den nach haltigen<br />
Fondssparplänen der UmweltBank. Damit unsere<br />
Kinder in einer lebenswerten Welt aufwachsen.<br />
Informieren Sie sich jetzt!<br />
www.umweltbank.de/elma
40 TITELTHEMA<br />
Fridays for ... what?<br />
WAS<br />
KANN<br />
ICH<br />
SCHON<br />
TUN?<br />
Beim Klimacamp mitmachen<br />
ist einfach – noch<br />
einfacher sind die kleinen<br />
Dinge, die jeder tun kann.<br />
Auf den Bildern seht ihr<br />
ein paar Beispiele.
TITELTHEMA<br />
41<br />
Anmeldung für das neue<br />
Schuljahr 2021<br />
Gemeinsam Lernen und Wachsen an der Waldorfschule!<br />
Kindgerechter Unterricht! Eine Schule, in der<br />
Lernen meinem Kind wirklich Freude macht!<br />
Kein Leistungsdruck von Anfang an!<br />
In den Waldorfschulen ist das Kind der Maßstab,<br />
an dem sich Pädagogik orientiert.<br />
Ob im Präsenz- oder im Distanzunterricht:<br />
Unsere Lehrkräfte sind ihren Schüler*innen<br />
innerlich immer ganz nah. Mit stets aktuellen<br />
Konzepten, orientiert am Zeitgeschehen,<br />
aber vor allem an den Bedürfnissen der Kinder,<br />
wird der Unterricht lebendig und kompetent<br />
gestaltet.<br />
Unser Lehrplan basiert auf der Pädagogik<br />
Rudolf Steiners: „In Ehrfurcht aufnehmen, in<br />
Liebe erziehen, in Freiheit entlassen“.<br />
Wollen Sie mehr über uns erfahren, dann rufen<br />
Sie uns an oder besuchen unsere Webseiten.<br />
Hier finden Sie auch Informationen zur aktuellen<br />
Schulanmeldung.<br />
Freie Waldorfschule<br />
Erlangen<br />
Freie Waldorfschule Erlangen<br />
Rudolf-Steiner-Straße 2<br />
91058 Erlangen<br />
www.waldorfschule-erlangen.de<br />
Rudolf Steiner-Schule Nürnberg<br />
Steinplattenweg 25<br />
90491 Nürnberg<br />
www.waldorfschule-nuernberg.de<br />
Freie Waldorfschule Wendelstein<br />
In der Gibitzen 49<br />
90530 Wendelstein<br />
www.waldorfschule-wendelstein.de
42 TITELTHEMA<br />
Fridays for ... what?<br />
TOGETHER<br />
FOR<br />
FUTURE<br />
© Katharina Wasmeier<br />
Wohl noch nie gab es eine Jugendbewegung, bei<br />
der Eltern so kräftig mitmischten wie bei „Fridays<br />
for Future“. Wahrscheinlich weil ein gemeinsamer<br />
Nenner noch nie so groß, kein Ziel so drängend<br />
war: die Erde und die Zukunft zu retten. Birgt das<br />
dennoch Konfliktpotenzial? Sind die Ansichten<br />
über das Erreichen des Ziels bei Jung und Alt<br />
dieselben? Darüber haben wir mit Carsten Bartens<br />
von der „Parents for Future“-Ortsgruppe Erlangen<br />
gesprochen.<br />
Text Manuela Prill<br />
Parents for Futures auf<br />
einer Demo in Erlangen<br />
Als die Blumenkinder Ende der 60er<br />
auch in der Bundesrepublik öffentlich<br />
Frieden und freie Liebe propagierten<br />
und die Studentenbewegung gegen<br />
politische und gesellschaftliche Strukturen<br />
protestierte, standen ihre Eltern<br />
schockiert am Straßenrand. Welch<br />
Skandal, welch Provokation! Die<br />
Kluft zwischen den Generationen war<br />
groß: auf der einen Seite die von der<br />
Jugend angeprangerten „Spießer“, auf<br />
der anderen die „Politgammler“ und<br />
„Krawallköpfe“, wie die BILD-Zeitung<br />
die Hippies und Studenten betitelte.<br />
Gemeinsame Sache machen?<br />
Unvorstellbar! Als die ersten Schüler<br />
in Deutschland freitags für das Klima<br />
auf die Straße gingen, gaben ihnen<br />
viele Eltern von Anfang an Rückendeckung.<br />
„Parents for Future“ (P4F)<br />
entstand Mitte Februar 2019 in Nordrhein-Westfalen,<br />
als Reaktion auf angedrohte<br />
Sanktionen des Schulministeriums<br />
gegen die Schüler. Man wollte<br />
„die Kinder und Jugendlichen in ihrem<br />
Protest auch offen von der Ebene der<br />
Erwachsenen aus stärken“, ist auf der Homepage von P4F zu lesen. Ein offener<br />
Brief an die Politik wurde formuliert, man demonstrierte mit, in kürzester<br />
Zeit entstanden bundesweit P4F-Ortsgruppen, rund 300 sind es aktuell. Die<br />
Erlangen-Gruppe war mit eine der ersten, Carsten Bartens ist Gründungsmitglied,<br />
58, Ernährungswissenschaftler, Vater und Teil einer Patchworkfamilie mit<br />
vier Kindern. „Natürlich mache ich das auch, weil ich Kinder habe. Ich weiß,<br />
dass deren Zukunft nicht so sein wird, wie ich sie erleben durfte. Dass es zum<br />
ersten Mal einer Generation schlechter gehen wird als der jetzigen“, beschreibt<br />
Bartens seine Motivation, sich bei P4F zu engagieren. Trotzdem sei die Frage<br />
erlaubt: Wird das Mitmischen der „Parents“ von den „Fridays“ nicht manchmal<br />
als Einmischen empfunden? Gibt es Abwehr à la „Hey, das ist unser Protest!“?<br />
Stichwort Abgrenzung? „Nein, das gibt es nicht“, hat Bartens die Erfahrung gemacht.<br />
„Diese Bewegung ist im Vergleich zu früheren Jugendbewegungen viel<br />
NATÜRLICH MACHE<br />
"<br />
ICH DAS AUCH WEIL<br />
ICH KINDER HABE. ICH<br />
WEIß , DASS DEREN<br />
ZUKUNFT NICHT SO<br />
SEIN WIRD, WIE ICH<br />
SIE ERLEBEN DURFTE."<br />
weniger aggressiv, sie ist auch nicht so<br />
polarisierend.“ Und schließlich sei der<br />
Klimawandel etwas, was uns alle angehe,<br />
egal ob jung oder alt. „Wir müssen<br />
als Gesellschaft etwas tun, deshalb<br />
ziehen wir alle am selben Strang.“<br />
Die P4F wollen sich solidarisch zeigen<br />
und ihre Kids unterstützen. Sie helfen<br />
als Ordner oder Redner auf deren Demos<br />
und mobilisieren Mitstreiter. „Wir<br />
würden aber nicht ohne die ‚Fridays‘<br />
zu Demos aufrufen“, betont Bartens<br />
für die Erlanger Ortsgruppe. Die Or-<br />
Carsten Bartens
ADVERTORIAL<br />
43<br />
ganisation des Protests auf der Straße sei ganz klar<br />
deren Territorium. „Wir ‚Parents’ versuchen in erster<br />
Linie, mit der Politik ins Gespräch zu kommen“, so<br />
der 58-Jährige. Die Jugend unterstützt wiederum<br />
Aktionen der Eltern, man plant auch gemeinsame<br />
Projekte wie Workshops oder das Klimacamp Erlangen<br />
im Sommer 2019. „Es gibt keine Konkurrenz<br />
unter den einzelnen Bewegungen“, so Bartens. Was<br />
man nicht vergessen darf: Viele aus der Elterngeneration,<br />
die bei P4F aktiv sind, beschäftigen sich<br />
nicht erst mit Umweltthemen, seitdem ihre Kinder<br />
sich fürs Klima stark machen. Carsten Bartens etwa<br />
war immer schon ein politisch engagierter Mensch,<br />
als junger Mann gehörte er der Anti-Atomkraft-Bewegung<br />
an und wurde durch die Veröffentlichung<br />
des Berichts „Die Grenzen des Wachstums“ des Club<br />
of Rome beeinflusst. Noch bevor Greta Thunberg<br />
und ihr „Skolstrejk för klimatet“ viral gingen, rüttelte<br />
ihn das Buch „Change!“ von Graeme Maxton<br />
erneut wach, der sich mit der Frage beschäftigt, was<br />
wir alle unbedingt tun müssen, damit unsere Kinder<br />
überhaupt eine Zukunft haben. Über das Engagement<br />
bei P4F kam Bartens zum „Klimaentscheid<br />
Erlangen“, einer Initiative, bei der sich unterschiedliche<br />
Vereine und Organisationen dafür einsetzen,<br />
dass die Hugenottenstadt bis 2030 klimaneutral<br />
wird. Als erste bayerische Kommune hatte Erlangen<br />
im Mai 2019 den Klimanotstand ausgerufen,<br />
„gepuscht durch die ‚Fridays‘“, sagt Bartens. Das<br />
habe dazu geführt, dass inzwischen Vertreter aus<br />
beiden For-Future-Gruppen im Nachhaltigkeitsbeirat<br />
der Stadt sitzen. Bei aller Erfahrung, die die alten<br />
Hasen mit in die Waagschale werfen, ist ihm eines<br />
wichtig zu betonen: „Ohne die ‚Fridays‘ hätte die<br />
Klimabewegung nicht diese Dynamik und Power<br />
bekommen.“<br />
Okay, das klingt nach viel Einigkeit. Gibt’s tatsächlich<br />
keinen Diskussionsbedarf? „Die Jugend ist auf<br />
ihrem Weg, ans Ziel zu kommen, radikaler, sie wollen<br />
Dinge schneller umsetzen. Sie fliegen zum Beispiel<br />
nicht in den Urlaub, leben vegan und rechnen<br />
alles in CO2 um“, meint der Erlangener. Die Erwachsenen<br />
seien ihnen da oft viel zu behäbig, sie verstehen<br />
nicht, warum die ihre Lebensgewohnheiten<br />
nicht schneller ändern wollen oder können. Darüber<br />
lässt sich vortrefflich mit den Eltern streiten. Aber:<br />
„Die Forderungen der ,Fridays‘ richten sich vor allem<br />
an Politik und Wirtschaft, Rahmenbedingungen zur<br />
Einhaltung der Pariser Klimaziele zu schaffen.“<br />
parentsforfuture.de<br />
Lieferdienste stehen zur Zeit hoch im Kurs. So auch die<br />
abokiste aus Hemhofen bei Erlangen, die bereits seit<br />
25 Jahren Bio-Lebensmittel direkt nach Hause liefert.<br />
„Wir freuen uns natürlich vor allem über die gestiegene<br />
Nachfrage nach regionalen und saisonalen Produkten“,<br />
so die Geschäftsführerin des Familienunternehmens.<br />
Ökologisch, gesund und stressfrei für die Familie kochen<br />
wird einem so leicht gemacht, mit frischem<br />
unverpackten Gemüse & Obst vom Landgut Schloß<br />
Hemhofen oder von anderen regionalen, stets biologischen<br />
Anbietern. Im Onlineshop auf abokiste.de<br />
kann man entweder nach Bedarf aus dem reichhaltigen<br />
Vollsortiment bestellen, das u.a. auch Brot, Milchprodukte,<br />
Käse, Wurst & Getränke umfasst, oder man lässt<br />
sich eine gemischte Kiste bequem regelmäßig liefern.<br />
Eine Aboverpflichtung gibt es nicht. Die Lieferung ist<br />
jederzeit kündbar und kann beliebig angepasst oder<br />
pausiert werden. Gesunde Energie für zu Hause, nicht<br />
nur fürs Home Office, liefert z.B. die „Energiekiste“, die<br />
wöchentlich neu zusammengestellt wird.<br />
Viele Eltern kennen die grüne Kiste bereits von ihren<br />
Kindern, die durch das EU-Schulprogramm kostenfrei<br />
in Kindergärten und Schulen<br />
beliefert werden. Um alle<br />
neuen Anfragen zuverlässig<br />
ausliefern zu können, hat<br />
die abokiste nicht nur ihr<br />
Personal, sondern auch<br />
ihren Fuhrpark aufgestockt,<br />
ganz nach dem<br />
bewährten Motto der<br />
Biokisten-Pioniere:<br />
„Natürlich<br />
beliefern wir Sie!“<br />
abokiste.de<br />
VITAMINE<br />
FREI HAUS
44 TITELTHEMA<br />
Fridays for ... what?<br />
„Klar“, sagt Jakob, „klar kriegen wir mit, dass<br />
irgendwas mit dem Klima passiert, was nicht<br />
gut ist. Aber wirklich nur so ein kleines bisschen.“<br />
Ein kleines bisschen bedeutet, mal ein<br />
Heft bekommen zu haben, im Gymnasium,<br />
das der Achtklässler besucht. Ein kleines<br />
50 Kilometer und eine knappe dreiviertel<br />
Stunde Fahrtzeit entfernt vom<br />
bisschen, das sind die Spots und Bilder, die<br />
Instagram ihm zeigen, Plastik in den Meeren<br />
Nürnberger Klimacamp liegt Pilsach. beispielsweise, und dann, sagt Jakob, „dann<br />
Auf die 2500 Einwohner-Gemeinde bei mache ich mir schon Gedanken und achte<br />
Neumarkt fällt noch kaum der Schatten wieder mehr auf Müllvermeidung.“ Aber das<br />
des Klimawandels, wohl aber der einer war’s dann. Jakob ist 13, morgens fährt er mit<br />
Autobahnbrücke. Das findet Familie dem Bus eine halbe Stunde in die Schule und<br />
Krauß nicht so schön. Wie vieles andere<br />
auch nicht. Fridays for Future gehört<br />
nachmittags wieder zurück, dann Hausaufgaben<br />
und Fußball mit den Kumpels, überm<br />
Feld tost der Verkehr, was außenrum passiert,<br />
nicht dazu. Und eigentlich auch nicht<br />
kriegt er nicht mit. Wie auch? „Wenn man in<br />
zum Leben.<br />
einer Großstadt lebt, kriegt man wahrscheinlich<br />
mehr mit, mehr Plakate und Aktionen,<br />
Text Katharina Wasmeier<br />
und die vielen Autos“, und Auto ist eh gerade<br />
ein Thema in der Familie, seitdem Luca endlich<br />
seinen Führerschein hat. „Ich fahre viel<br />
herum, einfach weil ich’s jetzt kann und nicht<br />
mehr vom Bus abhängig bin“, sagt der 18-Jährige,<br />
lang genug hat er sich herumfahren lassen<br />
müssen oder bloß nicht den einen Bus verpassen dürfen, der Freunde und<br />
Daheim verbindet. Autos raus, kannst du das verstehen? „Wenn man in der Stadt lebt, regen<br />
einen die vielen Autos sicher auf. Aber hier brauchen wir die“, sagt Luca, und dass auch ihn<br />
das Thema Klima nicht so sehr bewegt. Die Demos? Kein Thema in der FOS, keine Aushänge,<br />
keine Infos oder Angebote zum Gespräch. Es ist nicht da. Auch die Gefahr nicht. „Insekten“,<br />
KONFRONTIERT<br />
UNS!<br />
Familie Krauß<br />
Michael & Christiane<br />
Luca<br />
Jakob<br />
Lisa<br />
© privat
TITELTHEMA<br />
45<br />
sagt Luca, die sind noch genauso da wie immer,<br />
es ist nichts anders. Es ist alles Wald und<br />
Natur außenrum bei ihnen da draußen. Der<br />
Wald sieht gesund aus, sagt Michael Krauß,<br />
„und wenn bei uns mal die Luft schlecht ist,<br />
dann weil der Bauer frisch geodelt hat“. Dass<br />
sich was verändert, das merken wir schon,<br />
sagen Michael und Christiane. Beide sind in<br />
Pilsach geboren und aufgewachsen, seit 46<br />
Jahren leben sie hier auf dem Land. Wenn es<br />
Aktionen zum Klimaschutz gibt, in Neumarkt<br />
oder Nürnberg, „dann erfahren wir das nur<br />
hinterher aus der Zeitung.“ Was sie aber wohl<br />
bemerken: Wie die Winter früher waren. Wie<br />
viele Bauernhöfe es gegeben hat, wo man hingefahren<br />
ist und eingekauft hat oder schnell<br />
den Berg hinabgeflitzt, wenn der Bauer mit<br />
seinem Wagen in den Ort gefahren kam.<br />
„Das gab es alles lange nicht mehr – dafür hat<br />
sich in der jüngsten Vergangenheit in Sachen<br />
Hofladen viel getan. Es werden immer mehr“,<br />
sagt Christiane, die freilich über Plastik Bescheid<br />
weiß, und wie es vermieden werden<br />
kann. Aber auch, wo das alles herkommt,<br />
wie es wächst, wie Gemüse aussieht auf dem<br />
Acker, denn „unsere Eltern und wir bauen<br />
alles an Obst und Gemüse selbst an.“ Zugekauft<br />
wird wenig, und wenn, dann „sicher<br />
keine Erdbeeren im Winter. Luca findet gut,<br />
was die Fridays da machen, kann verstehen,<br />
was in Nürnberg gefordert wird. Aber „es ist<br />
alles so weit weg“. Es würde sicher schnell<br />
wichtig, wenn „wir mehr damit konfrontiert<br />
würden“, meint er, und Jakob auch: „Es würde<br />
mich wahrscheinlich mehr treffen, wenn ich<br />
mehr Input bekäme, von der Schule zum Beispiel.<br />
Das passiert aber nicht.“ Auf eine Demo<br />
fahren? Nein, das hat noch kein Lehrer vorgeschlagen,<br />
Schülerinitiativen gibt es nicht. Was<br />
es gibt, ist eine große Bürgerinitiative im vergangenen<br />
Jahr: Eine riesige Fläche soll versiegelt<br />
werden, ein Gewerbepark gebaut. „Das ist<br />
einerseits fürchterlich“, sagt Michael Krauß,<br />
andererseits „steht die Gemeinde Pilsach<br />
finanziell nicht so gut da.“ Straßen müssen<br />
repariert, der Kindergarten erweitert werden.<br />
„Ein fürchterliches Abwägen“, aber „sicher ist<br />
auch viel Bequemlichkeit dabei“, gibt der Familienvater<br />
zu bedenken. „Wir fühlen uns so<br />
hilflos vor der Weltpolitik, die Dimensionen<br />
der Katastrophen sind einfach unvorstellbar,<br />
und wir haben keinerlei Handhabe, etwas zu<br />
verändern. Was bringen denn meine kleinen<br />
Schritte?“ Die Sorgen auf dem Land sind<br />
andere. Habt ihr schon mal was von „Unverpacktläden“<br />
gehört? „Unverpacktladen?“ sagt<br />
Jakob. „Wir haben hier noch nicht mal einen<br />
Supermarkt.“<br />
Lernen, mit allen<br />
assern gewaschen zu sein.<br />
H²Olala, so kann Wissen auch Schule machen.<br />
wir-sind-monte.de<br />
www.montessori-herzogenaurach.de<br />
www.montessori-erlangen.de<br />
www.montessori-nuernberg.de<br />
www.montessori-lauf.de<br />
www.montessori-kiga-erlangen.de<br />
www.montessoriwug.de
46 TITELTHEMA<br />
© privat<br />
Fridays for ... what?<br />
"<br />
EIN REPRÄSENTATIVER<br />
QUERSCHNITT DURCH<br />
DIE GESELLSCHAFT SIEHT<br />
ANDERS AUS"<br />
46 TITELTHEMA<br />
Betrachtet man zum Beispiel eines der Ak-<br />
Eine Befragung des Instituts für Protest- und<br />
Bewegungsforschung hat ergeben, dass 73<br />
Prozent derer, die sich bei Fridays for Future<br />
engagieren, der Mittel- und Oberschicht angehören.<br />
Mehr als die Hälfte hat oder macht<br />
tivisten-Aushängeschilder, Luisa Neubauer,<br />
dann fühlt man sich unter diesem Blickwinkel<br />
Abi, nur wenige haben einen Migrationshintergrund.<br />
Bedeutet das, dass die Be-<br />
bestätigt. Sie kommt aus einem Hamburger<br />
Vorort, in dem sozialer Wohnungsbau zwischen<br />
all den Villen wohl eher selten zu finden<br />
wegung, die sich seit 2018 für die Rettung<br />
unseres Planeten einsetzt, aus weißen, elitären<br />
Richkids besteht?<br />
„Klar, Fridays for Future ist weiß und elitär. Das<br />
ist. Nicht ihre Schuld, aber doch bezeichnend.<br />
stimmt.“ Eva Schreiner überrascht uns im Interview<br />
mit dieser Aussage. Die 19-jährige Nürnber-<br />
Text Simone Blaß<br />
gerin engagiert sich, gemeinsam mit ihrem Bruder Fabian, seit Anfang 2019 bei FFF und<br />
der Vorwurf ist für beide nicht neu. „Wir versuchen dem entgegenzuarbeiten, indem<br />
wir auf Ungerechtigkeiten und Diskriminierungsformen aufmerksam machen, unsere<br />
Forderungen einbetten in einen gesellschaftlichen Diskurs.“ Aber natürlich wissen die<br />
Geschwister, dass es deutlich einfacher ist, fürs gute Gewissen mehr Geld auszugeben,<br />
wenn man nicht jeden Euro zweimal umdrehen muss.<br />
Die wenigsten Familien können es sich nämlich leisten, alle ihre benötigten Produkte<br />
bei Biomärkten zu kaufen, sich und ihre Kinder nachhaltig zu kleiden und ein Auto zu<br />
fahren, das die neuesten Technologien nutzt und zumindest klimafreundlicher ist als<br />
eine alte Dieselschüssel. Hier sind auch Eva und Fabian realistisch: „Klimapolitik wird<br />
oft noch zu sehr aufs Individuum zurückgedrängt“, ärgert sich der 21-Jährige. „Immer<br />
wieder werden wir gefragt, wo wir das letzte Mal im Urlaub waren und ob wir eigentlich<br />
noch Fleisch essen. Dabei geht es doch darum, große Systeme zu verändern bzw.<br />
Systeme zu schaffen, in denen es leicht ist, sich klimagerecht zu verhalten.“ Und zwar<br />
für alle Bildungs- und Verdienstschichten. „Diejenigen, die dafür verantwortlich sind,<br />
dass wir uns nicht nachhaltig ernähren oder kleiden können, sind oft dieselben, die auch<br />
für die Klimakrise verantwortlich sind. Unternehmen, die versuchen, klimapolitische<br />
Maßnahmen zu verhindern, die sich gegen Mindestlöhne und faire Arbeitsbedingungen<br />
stellen – diese Probleme sollten wir gemeinsam angehen.“ Und zwar ziemlich schnell.<br />
„Bis 2030 wäre ein guter Termin.“<br />
Fabian Schreiner
© privat<br />
© privat<br />
TITELTHEMA<br />
47<br />
Claudia Lang<br />
Einzelne zu verteufeln oder von oben<br />
herab zu urteilen, liegt zumindest Eva<br />
und Fabian fern. Sie wollen kollektiv<br />
etwas bewegen. Aufrütteln. Und sie<br />
wissen, dass es viele Jugendliche gibt,<br />
die mit Fridays for Future wenig bis<br />
nichts assoziieren. Deren Welt eine<br />
andere ist. Und die von Flugscham<br />
weit entfernt sind, wenn sie einmal<br />
im Jahr in ihr Heimatland reisen, um<br />
bei den Großeltern und anderen Verwandten<br />
zu sein – und dabei immer<br />
noch einen kleineren ökologischen<br />
Fußabdruck haben als alle anderen.<br />
Schon allein deswegen, weil im Alltag<br />
oft nicht einmal ein Auto drin ist.<br />
Wenn ihnen nicht gerade eine Pandemie<br />
einen Strich durch die Rechnung<br />
macht, dann sind Fabian, Eva und ihre<br />
Mitstreiter auch an verschiedenen<br />
Schulformen aktiv. „Natürlich könnte<br />
Eva Schreiner<br />
ich tolle Analysen aufstellen, warum<br />
sich viele Jugendliche in unserer Gesellschaft<br />
nicht damit beschäftigen,<br />
aber damit sind sie doch noch lange<br />
nicht erreicht.“ Und Eva ergänzt:<br />
„Umso wichtiger ist Basisarbeit. Wir<br />
vernetzen uns im Stadtteil, sprechen<br />
mit den Menschen, denn es ist enorm<br />
wichtig, alle sozialen Schichten zu erreichen.<br />
Und dass jemand nicht weiß,<br />
was FFF ist, ist mir schon lange nicht<br />
mehr passiert.“ Und wenn es mal so<br />
war, dann hat sie es einfach erklärt.<br />
„Wir wollen jeden erreichen und wir<br />
wollen die Probleme an der Wurzel<br />
anpacken, statt Symptome zu bekämpfen.“<br />
An der Wurzel anpacken würden<br />
Claudia Langs Schüler die Probleme<br />
auch. Und zwar im wahrsten Sinne<br />
des Wortes, denn mit der Theorie<br />
haben sie es nicht so. Claudia Lang<br />
ist Lehrerin an der Otfried-Preußler-Schule<br />
in Erlangen, einem Sonderpädagogischen<br />
Förderzentrum,<br />
und ihre Schüler kommen aus allen<br />
Schichten – nicht wenige auch aus<br />
den sogenannten „bildungsfernen“.<br />
In ihrer letzten Abschlussklasse behandelte<br />
sie das Thema Klimawandel<br />
und besuchte mit den Jugendlichen<br />
eine FFF-Demonstration in Erlangen.<br />
„Auch wenn sie ähnlich betroffen<br />
und besorgt über den Klimawandel<br />
sind wie wir alle, mit der Demonstration<br />
konnten sie wenig anfangen. Sie<br />
fühlten sich dort eher fehl am Platz,<br />
die Reden waren für sie schwer verständlich<br />
und die Sprechchöre waren<br />
ihnen unangenehm.“ Ihre Schüler<br />
und Schülerinnen gehen Probleme<br />
lieber praktisch an. „Sie werden sich<br />
wahrscheinlich wenig theoretisch in<br />
der FFF-Bewegung einbringen, hätten<br />
sie aber zum Beispiel die Möglichkeit,<br />
Bäume anzupflanzen oder praktische<br />
Maßnahmen gegen die Austrocknung<br />
der heimischen Wälder zu unterstützen,<br />
wären sie sofort dabei.“ Jetzt gilt<br />
es also ‚nur‘ noch, Theorie und Praxis<br />
zusammenzubringen, und der Erfolg<br />
wäre sicher.<br />
Lernen,<br />
nach den Sternen zu greifen.<br />
Von Soja bis Sojus, mit uns entdeckt ihr die<br />
ganze Milchstraße. wir-sind-monte.de<br />
www.montessori-herzogenaurach.de<br />
www.montessori-erlangen.de<br />
www.montessori-nuernberg.de<br />
www.montessori-lauf.de<br />
www.montessori-kiga-erlangen.de<br />
www.montessoriwug.de
48 AUFGELISTET<br />
25 DINGE<br />
Alles neu macht der Mai – wir selbst machen<br />
manche Sachen jetzt überhaupt zum ersten<br />
Mal! Raus aus der Bude, rein ins Leben.<br />
Kommt ihr mit?<br />
EIN ERSTES MAL KLASSIK-OPEN-AIR<br />
EIN POETRY-SLAM-<br />
EVENT BESUCHEN<br />
SUPERLAUT MUSIK HÖREN –<br />
BEI OFFENEM FENSTER UND<br />
ZUM MITSINGEN FÜR ALLE!<br />
MAIBOWLE MIXEN<br />
KLEID KAUFEN UND MICH<br />
TRAUEN, ES ANZUZIEHEN<br />
EIN MÄDCHENWOCHEN-<br />
ENDE MIT DEN BESTEN<br />
FREUNDINNEN<br />
MIT DEN KIDS NACH KIEL ZU<br />
ONKEL KLAUS FAHREN<br />
HOHE SCHUHE TRAGEN<br />
EIN ROADTRIP DURCH DREI<br />
LÄNDER NUR MIT PAPIER-LAND-<br />
KARTE<br />
© kupritz
AUFGELISTET<br />
49<br />
BARFUß ÜBER DIE<br />
WIESE LAUFEN<br />
EIS SELBST MACHEN<br />
GROßE FAHRRAD-<br />
TOUR MACHEN<br />
EIN ERSTES MAL MIT MEINEN KINDERN ZU<br />
APACHE, OHNE IHNEN PEINLICH ZU SEIN<br />
DEN GRILL ANWERFEN – UND ALLES<br />
DRAUF, WAS DRAUFPASST<br />
ABENDS DRAUßEN<br />
EINEN VINO TRINKEN;<br />
VIELLEICHT AUCH ZWEI<br />
MIT DEN KIDS IN DIE<br />
MUSIKSCHULE<br />
ZUM ERSTEN MAL 40 WERDEN<br />
(SICHER NICHT ZUM LETZTEN MAL)<br />
DIE NASE IN DIE SONNE HALTEN – UND<br />
VIELLEICHT EIN BISSCHEN VERBRENNEN<br />
GROßE GARTENPARTY<br />
IM NEUEN HAUS<br />
AUF UNSEREM NEU AUSGEBAUTEN<br />
DACHBODEN SCHLAFEN<br />
IN DIE STERN-<br />
WARTE BEI<br />
VOLLMOND<br />
MIT VOGELZWITSCHERN AUF-<br />
WACHEN – UND AUCH WIEDER<br />
INS BETT GEHEN<br />
TOMATEN ANBAUEN<br />
KEINEN GUTSCHEIN ZUM MUT-<br />
TERTAG VERSCHENKEN, SON-<br />
DERN GLEICH WAS MACHEN<br />
EIN OPEN-AIR-KINO MIT DEN NACHBARN<br />
AUF DER STRAßE VERANSTALTEN<br />
NATÜRLICH CORONAKONFORM<br />
Lernen,<br />
auf dem Holzweg zu sein.<br />
Wir zeigen dir, wie man den Wald<br />
trotz lauter Bäumen sieht. wir-sind-monte.de<br />
www.montessori-herzogenaurach.de<br />
www.montessori-erlangen.de<br />
www.montessori-nuernberg.de<br />
www.montessori-lauf.de<br />
www.montessori-kiga-erlangen.de<br />
www.montessoriwug.de
50 BILDUNG & ERZIEHUNG<br />
© N Simion<br />
RAUS MIT<br />
DER FAMILIE!<br />
… IDEEN AUS DEM<br />
FAMILIENBLOG.DE<br />
Text Doris Reinecke (Bündnis für Familie)<br />
Endlich werden die Tage wieder länger, heller und<br />
wärmer und es wächst die Lust, mit der ganzen<br />
Familie rauszugehen und zu fahren!<br />
Viele Tipps dazu findet ihr auf dem Familienblog<br />
Nürnberg: Wir vom Bündnis für Familie bloggen<br />
dort regelmäßig montags und freitags rund um<br />
das Familienleben und zu Themen für alle Generationen.<br />
Wenn ihr mit der Suchfunktion den Blog<br />
durchstöbert, findet ihr dort auch viele Anregungen<br />
_ für Aktivitäten im Freien,<br />
_ für Ausflüge mit der ganzen Familie,<br />
_ und für Orte in Nürnberg, die spannend<br />
sind für Klein und Groß.<br />
Wir nennen euch ein paar Blogbeiträge, die ihr mal<br />
anklicken könnt, um Ideen für das nächste Wochenende<br />
oder den nächsten freien Tag zu gewinnen:<br />
Sind eure Räder in Ordnung für die Radlsaison<br />
2021? Hier macht eine Mama, die im Fahrradclub<br />
ADFC aktiv ist, Lust darauf, das Rad auch<br />
mit Kleinkind in der Stadt häufiger zu benutzen:<br />
familienblog.nuernberg.de/annelie-soll-selbstaendig-mit-dem-rad-zur-schule-fahren-koennen/<br />
Gleich mehrere Tage raus aus der Stadt? Eva<br />
Didion erzählt hier, wie sie, trotz Regen, eine spannende<br />
Familienradtour gemacht hat:<br />
familienblog.nuernberg.de/vom-regen-in-die-sonneund-zurueck-eine-familienradtour-durch-franken/<br />
Regelmäßig stellt Gerhard Brunner im Familienblog<br />
vor, wo euer nächster langer Spaziergang mit<br />
der Familie hingehen könnte – zum Beispiel zu<br />
versteckten Idyllen, wie in Eibach:<br />
familienblog.nuernberg.de/idylle-in-eibach/<br />
Nürnbergs Bäder bieten viel für Kinder jeden Alters<br />
und zu jeder Jahreszeit – wenn der Zugang<br />
wegen der Corona-Einschränkungen nicht gerade<br />
begrenzt ist:<br />
familienblog.nuernberg.de/nuernbergbad-ist-familie/<br />
Das Gleiche gilt für den Tiergarten als Ausflugsziel,<br />
einen der schönsten Landschaftszoos in<br />
Deutschland. Nicola Mögel erzählt im Blog regelmäßig<br />
von Tierfamilien und ihrem Leben am<br />
Schmausenbuck:<br />
familienblog.nuernberg.de/mit-allen-sinnen-lernenwie-die-welt-funktioniert/<br />
Last but not least: Auch auf dem Balkon und im<br />
Garten lässt sich im Frühjahr Frischluft genießen<br />
– bei Beschäftigungen mit Wasser, Pflanzen und<br />
gesunder Ernährung:<br />
familienblog.nuernberg.de/wir-kneippen-uns-gesund/<br />
© E Didion<br />
Wir wünschen euch<br />
viel Spaß auf dem Familienblog<br />
und ein<br />
Frühjahr zum Durchatmen<br />
nach diesem<br />
anstrengenden Winter!<br />
Euer Team vom<br />
Bündnis für Familie<br />
Hans-Sachs-Platz 2<br />
90403 Nürnberg<br />
bff@stadt.nuernberg.de<br />
bff-nbg.de
Er hat mehr<br />
vom Kind.<br />
Und ich habe<br />
mehr vom Beruf.<br />
Der Partnerschaftsbonus schenkt<br />
Eltern in Teilzeit vier Monate<br />
zusätzlich, damit beide Familie und<br />
Beruf besser vereinbaren können.<br />
Nehmt euch diese Zeit.<br />
Elterngeld<br />
www.familienportal.de/partnerschaftsbonus<br />
Die neue Generation Vereinbarkeit
52 BILDUNG & ERZIEHUNG<br />
© Manuela Prill<br />
JENAPLAN-GYMNASIUM<br />
NÜRNBERG<br />
LEHR- UND FAHRPLAN FÜRS LEBEN<br />
„Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir.“ Boah! Welcher<br />
Schüler rollt bei diesem ollen Spruch nicht mit den Augen? Obwohl<br />
die Idee an sich ja nicht schlecht ist. Am Nürnberger Jenaplan-Gymnasium<br />
(JPG) findet man sie gar brandaktuell und hat<br />
sie zum Programm gemacht. Denn hier geht es neben Mathe,<br />
Deutsch und Co. auch um das Vermitteln von Schlüsselkompetenzen,<br />
die junge Leute tatsächlich in der modernen Welt da<br />
draußen brauchen.<br />
Text Manuela Prill<br />
„Wer jetzt gerade Jura studiert, für den<br />
sind die Jobaussichten ganz schlecht.“<br />
Bernd Beisse lässt den Satz ein paar Sekunden<br />
im Raum stehen. Was er damit<br />
sagen will? Kurz zur Erklärung vorab:<br />
Bernd Beisse ist Vorstandsmitglied der<br />
Genossenschaft Jenaplan-Gymnasium<br />
Nürnberg eG und gehört zu den Eltern,<br />
auf deren Initiative hin die Schule vor<br />
rund zehn Jahren gegründet wurde.<br />
Das Bild vom joblosen Jurastudenten<br />
wählt er als Symbol dafür, wie rasend<br />
schnell sich unsere Arbeits- und Lebenswelten<br />
heutzutage verändern.<br />
Gestern sah man sich noch in einem<br />
ganz bestimmten Berufsfeld, morgen<br />
sind vielleicht ganz andere Fachgebiete<br />
und Fähigkeiten gefragt. Und dann?<br />
„Die einzige Antwort darauf: Die Menschen<br />
müssen dafür selbst eine Lösung<br />
finden“, sagt Beisse. Und das könnten<br />
diejenigen am besten, die flexibel und<br />
kreativ genug sind, sich neuen Gegebenheiten<br />
anzupassen und eigene Ideen<br />
zu entwickeln. Oder die gelernt haben,<br />
zu agieren statt passiv zu bleiben. „Die<br />
Wissenschaft nennt das ‚Future Skills’“,<br />
erklärt Bernd Beisse. Also Fähigkeiten,<br />
ohne die man in einer digitalisierten<br />
Zukunft schnell abgehängt wäre. „Eine<br />
Schule muss darauf vorbereiten“, ist<br />
man am JPG Nürnberg überzeugt und<br />
hat das Schulkonzept dahingehend weiterentwickelt.<br />
Neben der Vorbereitung<br />
auf das Abitur liegt der Fokus seit einigen<br />
Jahren auch verstärkt auf dem Vermitteln<br />
von Schlüsselkompetenzen wie<br />
Kommunikationsfähigkeit, Kreativität,<br />
Mut, Eigenverantwortlichkeit, Flexibilität,<br />
Team- und Unternehmergeist. Und<br />
wie geht das? Das Konzept setzt sich aus<br />
fünf Modulen zusammen. Erstens: „MY.<br />
PROJECT“. Jeder Schüler kann sich in<br />
Werkstätten und Wahlfächern auspro-<br />
bieren und Neues entdecken, „ob Sport,<br />
Kunst, Oboe oder Nähen – egal was“,<br />
meint Beisse. Rund 50 verschiedene<br />
Möglichkeiten gibt es. Aktuell ist zum<br />
Beispiel in Zusammenarbeit mit Studenten<br />
der Friedrich-Alexander-Universität<br />
ein IT-Projekt entstanden. Das zweite<br />
Modul heißt „connected classroom“ und<br />
steht für die Digitalisierung der Klassenzimmer<br />
und das Arbeiten mit allen modernen<br />
Kommunikationskanälen, was<br />
hier nicht erst seit Corona umgesetzt<br />
wird. Drittens: „united by language“ –<br />
vereint durch Sprache. Das bedeutet:<br />
Jeder Schüler spricht zweimal die Woche<br />
mit anderen Schülern auf der Welt<br />
Englisch. Das Jenaplan-Gymnasium ist<br />
mit Schulen in Frankreich, Italien und<br />
den USA vernetzt. „Es geht nicht darum,<br />
dass jemand die Grammatik perfekt<br />
beherrscht“, so Beisse. Es gehe um Praxis<br />
und um das Sich-Trauen. Auch eher<br />
schüchterne Jugendliche sollen dadurch<br />
mitgenommen und in ihrem Selbstbewusstsein<br />
gestärkt werden. Dazu passt<br />
das vierte Modul: „learn by experience“.<br />
Durch nichts lerne man mehr als<br />
durch eigene Erfahrungen. Schüler der<br />
Mittelstufe stellen sich einmal im Jahr<br />
besonderen Herausforderungen: Baue<br />
eine Webseite! Mache eine Umfrage in<br />
der Fußgängerzone! Ein Lerneffekt dieser<br />
Challenges: Ich kann mehr, als ich<br />
mir zutraue! Fünftens: „learn to lead“.<br />
Als Tutoren schlüpfen die Lernenden in<br />
die Rolle der Lehrenden, übernehmen<br />
aktiv Verantwortung und schulen dabei<br />
wichtige kommunikative Kompetenzen.<br />
All das ist eingebunden in die Rahmenbedingungen<br />
der Jenaplan-Reformpädagogik,<br />
die der Erziehungswissenschaftler<br />
Peter Petersen Ende der 1920er<br />
Jahre an der Universität Jena begründete.<br />
Sein Ziel war es, eine Schulform<br />
zu entwerfen, in der Kinder individuell<br />
und ohne Druck gefördert werden. Noten<br />
gibt es bis zur zehnten Klasse nicht,<br />
stattdessen ein umfangreiches Feedbacksystem.<br />
Zudem werden die Schüler<br />
durch einen Lerncoach begleitet, der<br />
dabei hilft, individuelle Lernstrukturen<br />
zu entwickeln. Zum Personal am JPG<br />
Nürnberg gehören neben Lehrern auch
BILDUNG & ERZIEHUNG<br />
53<br />
Bernd Beisse in der Mensa<br />
© Manuela Prill<br />
NACHGEFRAGT<br />
DIGITALE LERNPLATTFORMEN<br />
IM HOMESCHOOLING<br />
Interview mit Sylke Kilian, kapiert.de<br />
Seit Beginn der Pandemie ist das Interesse an Lernplattformen<br />
enorm gestiegen. Kein Wunder. Nach dem<br />
zweiten Lockdown liegen die Nerven blank und zurück<br />
bleiben große Wissenslücken. Wir fragen Sylke Kilian,<br />
Produktmanagerin der Lernplattform kapiert.de vom<br />
Westermann Bildungsmedien Verlag, wie Lernplattformen<br />
optimal unterstützen.<br />
Sozialpädagogen. Gelernt wird altersund<br />
jahrgangsübergreifend in Stammgruppen.<br />
Erst ab der Oberstufe mit der<br />
Abiturvorbereitung kommen Zensuren<br />
dazu. Eine der häufigsten Fragen von<br />
Eltern: Kommen die Jugendlichen mit<br />
der Umstellung klar? Sind sie ausreichend<br />
auf die staatlichen Abiprüfungen<br />
vorbereitet? Der Lehrplan des Kultusministeriums<br />
ist auch für Jenaplan-Schulen<br />
verpflichtend. Probleme mit der<br />
Notenumstellung scheint es kaum zu<br />
geben. Nach eigenen Angaben hatten<br />
bislang 98 Prozent der Nürnberger Jenaplan-Gymnasiasten<br />
am Ende die allgemeine<br />
Hochschulreife in der Tasche.<br />
JENAPLAN-GYMNASIUM NÜRNBERG<br />
Herderstraße 5-9<br />
jenaplangymnasium.de<br />
ZWEIG Wirtschafts- und sozialwissenschaftliches<br />
GymnasiumForm: Ganztagsschule<br />
SCHULGELD 460 Euro/Monat, Geschwisterkinder<br />
360 Euro<br />
ELTERN werden als wichtiger Teil der Schulfamilie<br />
gesehen und sind durch Arbeitsgemeinschaften<br />
und Projekte eng ins Schulleben<br />
integriert<br />
Weitere Schulen mit Jenaplan-Pädagogik in<br />
Franken:<br />
JENAPLAN-GRUNDSCHULE NÜRNBERG<br />
jenaplan.org<br />
JENAPLAN-SCHULE WÜRZBURG<br />
Grund-, Mittel- und Realschule<br />
Kleinkinder- und Kindergartengruppen<br />
jenaplan-schule-wuerzburg.de<br />
WAS MUSS EINE GUTE LERNPLATTFORM<br />
LEISTEN?<br />
Eine gute Lernplattform muss am Unterrichtsstoff anknüpfen<br />
und zum jeweiligen Leistungsniveau des Kindes<br />
passen. Viele suchen im Internet nach Hilfen. Die Frustration<br />
ist aber groß, wenn das Level so gar nicht passt.<br />
Funktionsgleichungen kann man nicht mit einem Wikipedia-Artikel<br />
lernen. YouTube ist bei den Kids erste Wahl.<br />
Die Videos sind meistens aber nicht qualitätsgesichert.<br />
Gute Lernplattformen zeichnen sich durch verlässliche<br />
Inhalte aus, die sich am Lehrplan orientieren und von<br />
Pädagogen entwickelt sind.<br />
KÖNNEN LERNPORTALE DEN<br />
UNTERRICHT ERSETZEN?<br />
Sicher nicht. Das hat der Distanzunterricht ganz klar aufgezeigt.<br />
Die Mischung machts. Das haben Studien schon<br />
vor der Pandemie gezeigt. Lernplattformen können aber<br />
in vielen Szenarien gut unterstützen. Selbstständiges<br />
Lernen ist effektiver, entlastet die Eltern und entstresst<br />
den Alltag zu Hause.<br />
WORAUF MÜSSEN ELTERN BEI DER<br />
WAHL DER LERNPLATTFORM ACHTEN?<br />
Jedes Kind lernt anders, deshalb sollte das Angebot auch<br />
entsprechend vielfältig sein, Abwechslung bieten und<br />
Motivationselemente beinhalten. Mit individualisierbaren<br />
Übungen und Tools, die sich an Handlungsweisen<br />
aus dem Unterricht<br />
orientieren,<br />
© August de Richelieu<br />
sollten sich die<br />
Kinder Schritt für<br />
Schritt einem – gemeinsam<br />
mit den<br />
Eltern – gesetzten<br />
Ziel nähern.
54 ADVERTORIAL<br />
TOLLE ANGEBOTE<br />
FÜR FAMILIEN!<br />
06.06. – 26.06. / 12.09. – 25.09. /<br />
06.11. – 04.12. / 12.12. – 19.12.2021<br />
Kinder bis zu 5,9 Jahren<br />
werden als 3. + 4. Person<br />
kostenlos untergebracht<br />
(mindest. 4 Nächte, max. 2 Kids).
55<br />
ADVERTORIAL<br />
…WO KINDERTRÄUME<br />
WAHR WERDEN!<br />
Ein Familienparadies für Groß & Klein<br />
in der traumhaften Bergwelt Südtirols<br />
Das Quellenhof Luxury Resort Passeier ist ein<br />
wahres Paradies für Erwachsene und Kinder jeden<br />
Alters und ist in seiner Großzügigkeit und<br />
Vielseitigkeit kaum zu übertreffen: Phantastische<br />
Kinderwelten in- und outdoor, spannende<br />
Kinderkurse, dazu professionelle Betreuung<br />
und Animation, ein Acqua Family Parc und Familienwellness.<br />
Spaß und Action gehen Hand<br />
in Hand mit exklusiver Wellness und Beauty<br />
für Erwachsene, mit Highlights für Gourmets<br />
und einem Sport- und Aktivprogramm, das den<br />
Urlaub zur Kraftquelle werden lässt.<br />
Ein ganzer Wasserpark nur für die Kids<br />
und ein Saunadorf für Familien<br />
Mit dem Acqua Family Parc trifft das Quellenhof<br />
Luxury Resort Passeier voll und ganz den<br />
Geschmack der Kinder. Die Kleinsten planschen<br />
im wohlig warmen Kleinkinderpool und freuen<br />
sich über Wasserspiele im Piratenschiff. Größere<br />
Kids sausen die 102 Meter lange Reifenrutsche<br />
hinunter. Gleich daneben steht die einzigartige<br />
Turborutsche mit Fallstart – die erste<br />
ihrer Art in ganz Italien. Sobald es warm wird,<br />
ist die Außenrutsche in Betrieb. Da kommt der<br />
Lazy River Strömungskanal ganz gelegen, um<br />
sich auch einmal treiben zu lassen. Zwischendurch<br />
relaxen alle gern im Außenpool mit<br />
Sprudelliegen oder in den kuscheligen Relaxliegen.<br />
Beim Saunieren bleiben die Familien am<br />
liebsten unter sich. Im Familien-Saunadorf im<br />
Quellenhof haben Kinder ab sechs Jahren in<br />
Begleitung von Erwachsenen Zutritt. So erleben<br />
bereits die jüngsten Wellnessfans, wie<br />
wohltuend ein Saunagang sein kann. Kindgerecht<br />
darf das Familien-Saunadorf „dressed<br />
on“, also in Badebekleidung, besucht werden.<br />
Kinderkurse und Sportcamps<br />
im Quellenhof<br />
Speziell für Kinder entworfene Sportangebote<br />
wie Kindertennis-, Reit- oder Kindergolfkurse<br />
bringen den Nachwuchs auf den „sportlichen“<br />
Geschmack. Für Kids und Jugendliche werden<br />
im Quellenhof zudem spezielle Sportcamps<br />
angeboten. Eine ganze Woche dreht sich alles<br />
um Tennis, Fußball, Hockey, Tischtennis oder<br />
Beachsport auf der tollen Sportanlage des Resorts.<br />
Betreuung und Animation von den<br />
Kleinsten bis zu den Jugendlichen<br />
Hier finden auch Mama und Papa Freiraum,<br />
einmal das zu tun, wonach ihnen gerade ist.<br />
Der Kinderclub bringt die Augen von Kindern<br />
ab drei Jahren zum Leuchten. Auch für die<br />
Kleinkind-Betreuung ist gesorgt.<br />
In den Sommermonaten bringen Beachvolleyball<br />
und Fußball, Bowlingpartien, Wildwasserrafting,<br />
Canyoning, Quad-Touren u. v.<br />
m. Action in die Welt der Teenager. Im neuen<br />
Jugendraum THREE SIXTY oder im 3D-Kino<br />
oder der Indoor-Kletterhalle bleibt die Jugend<br />
unter sich – dort ist (fast) alles erlaubt und<br />
selbstverständlich gibt es WLAN. Hier kommt<br />
einfach jeder auf seine Kosten!<br />
QUELLENHOF LUXURY<br />
RESORT PASSEIER<br />
Familie Dorfer<br />
Pseirerstraße 47<br />
39010 St. Martin bei Meran<br />
Südtirol – Italien<br />
Tel: +39 0473 645 474<br />
info@quellenhof.it<br />
quellenhof.it
56 GESUNDHEIT & FITNESS<br />
Text Manuela Prill<br />
© FASD Netzwerk Nordbayern e. V.<br />
Dr. Gisela Bolbecher<br />
Erste Vorsitzende des<br />
FASD Netzwerks Nordbayern<br />
JEDER SCHLUCK<br />
IST EIN SCHLUCK<br />
ZU VIEL<br />
Ein Schlückchen in Ehren kann niemand verwehren?<br />
O doch! Ganz unbedingt und bitte werdende<br />
Mamas! Alkohol während der gesamten Schwangerschaft<br />
ist wie Russisches Roulette – jeder Schluck<br />
kann schlimme Folgen für das Kind haben: Fehlbildungen,<br />
geistige Behinderungen, Wachstums- und<br />
Entwicklungsstörungen. Die Medizin fasst diese irreparablen<br />
Schädigungen unter dem Begriff „Fetal<br />
Alcohol Spectrum Disorders“, kurz FASD, zusammen.<br />
Die Diagnose ist schwierig, die Betroffenen<br />
leiden ein Leben lang.<br />
© LittleBee80
GESUNDHEIT & FITNESS<br />
57<br />
Schätzungen zufolge wird in Deutschland<br />
jede Stunde ein Kind mit einer<br />
Fetalen Spektrumstörung geboren,<br />
verursacht durch Alkohol in der<br />
Schwangerschaft. „Ein Leben mit<br />
Überforderung, Chaos und Verzweiflung<br />
beginnt“, steht auf einem Informationsflyer<br />
des FASD Netzwerks<br />
Nordbayern e. V. Eindringliche Worte,<br />
die nötig sind, weil die Gefahren<br />
von pränatalem Alkoholkonsum von<br />
werdenden Müttern und auch von<br />
der Gesellschaft offenbar noch immer<br />
unterschätzt werden. Der Verein<br />
will aufklären, Bewusstsein schaffen<br />
und Betroffene unterstützen. Seit Mai<br />
2020 unterhält er in Erlangen eine Beratungsstelle.<br />
Warum ist Alkohol für das Ungeborene<br />
so gefährlich? „Alkohol ist ein Zellgift,<br />
das während der ganzen Schwangerschaft<br />
die Gehirnbildung schädigen<br />
kann, erklärt die Erste Vorsitzende<br />
des FASD Netzwerks Nordbayern, Dr. Gisela<br />
Bolbecher. Das Gift durchdringt die Plazenta<br />
und gelangt so direkt in den sich entwickelnden<br />
Fötus. Selbst wenn die werdende Mutter nur<br />
selten oder wenig Alkohol konsumiert, besteht<br />
in jedem Entwicklungsstadium ein Risiko. Unbedenklich<br />
ist kein Schluck zu keiner Zeit der<br />
Schwangerschaft. Doch noch immer halten sich<br />
Mythen wie diese: „In den ersten drei Monaten<br />
der Schwangerschaft darf man doch.“ Oder: „Ein<br />
Gläschen für den Kreislauf kann ja wohl nicht<br />
schaden.“ Alles risikoreicher Irrglaube: „Es gibt<br />
keine Untergrenze“, betont Jasmin Rüffer, Leiterin<br />
der Erlanger FASD-Beratungsstelle. Die Folgen<br />
können schwerwiegend und sehr vielfältig<br />
sein. Die Bandbreite reicht von Fehlbildungen,<br />
Wachstums- und Entwicklungsstörungen über<br />
geistige Behinderungen bis hin zu extremen<br />
Verhaltensauffälligkeiten. Irreparabel sind alle.<br />
Manche Betroffenen leiden an nicht sichtbaren<br />
Schädigungen, etwa Missbildungen von Organen,<br />
manche kriegen das ganze Spektrum ab.<br />
Weil das Krankheitsbild so viele Ausprägungen<br />
hat, ist eine Diagnose schwierig. Äußere Merkmale,<br />
die im Alter zwischen acht Monaten und<br />
zehn Jahren am sichtbarsten sind, können ein<br />
Anhaltspunkt für eine Fetale Spektrumstörung<br />
sein. „Betroffene haben Veränderungen im Gesicht,<br />
etwa eine schmale Oberlippe, ein fliehen-<br />
• Geburt in persönlicher und familiärer Atmosphäre<br />
• Individuelle 1:1 Betreuung<br />
• Unser erfahrenes Team aus Fachärzten, Hebammen<br />
und Pflegekräften sorgt rund um die Uhr für ein Gefühl der<br />
Geborgenheit und Sicherheit<br />
• Eine natürliche Geburt kann in vielen individuellen<br />
Positionen erfolgen<br />
• Bonding von Anfang an (auch beim Kaiserschnitt)<br />
• Familien-, Ein- oder Zweibettzimmer auf der Wochenstation<br />
Gynäkologie und Geburtshilfe (24 h für Sie da)<br />
Chefarzt Dr. med. Valentin Klant | Tel. 09123 180 - 310<br />
Krankenhaus Lauf · Simonshofer Straße 55 · 91207 Lauf a. d. Pegnitz<br />
www.kh-nuernberger-land.de
58 GESUNDHEIT & FITNESS<br />
des Kinn, und die Rinne<br />
© Rawpixel Ltd.<br />
"<br />
FASD IST ZU 100 PROZENT<br />
VERMEIDBAR"<br />
zwischen Oberlippe und<br />
Nase ist meist flach“, nennt<br />
Gisela Bolbecher einige<br />
Beispiele. In eine falsche<br />
Schublade gesteckt werden<br />
FASD-Kinder häufig wegen<br />
ihrer Verhaltensauffälligkeiten.<br />
„Viele bekommen eine<br />
ADHS-Diagnose, aber es ist<br />
viel mehr als das“, sagt die<br />
Netzwerkvorsitzende. Denn<br />
sie haben nicht nur mit Aufmerksamkeitsdefiziten<br />
und<br />
Hyperaktivität zu kämpfen,<br />
sondern auch mit Aggressionen,<br />
geringer Ausdauer<br />
und einer extremen Vergesslichkeit.<br />
Ist das Frontalhirn<br />
im Mutterleib geschädigt<br />
worden, hat das Auswirkungen<br />
auf das Sozialverhalten.<br />
„Die Exekutivfähigkeiten<br />
sind dann gestört“,<br />
so Bolbecher. Diese regulieren<br />
zum Beispiel unsere<br />
Selbstkontrolle, wie wir mit<br />
Emotionen wie Angst oder<br />
Wut umgehen. Betroffene<br />
können zudem Erlerntes nur schwer behalten,<br />
sind nicht fähig, aus Fehlern und Erfahrungen zu<br />
lernen oder Risiken richtig einzuschätzen. Das<br />
alles macht schon den ganz normalen Alltag für<br />
sie und Angehörige zu einer enormen Herausforderung.<br />
„Achtzig Prozent aller Betroffenen<br />
können später nicht eigenständig leben“, macht<br />
Bolbecher das Ausmaß sichtbar.<br />
Eine zentrale Botschaft des FASD<br />
Netzwerks Nordbayern e. V.<br />
Aufklärung und Prävention ist<br />
eines seiner wichtigsten Ziele. Verschiedene<br />
Organisationen und Institutionen<br />
aus Nordbayern setzen<br />
sich seit 2010 gemeinsam dafür<br />
ein, unter anderem mehrere Fachkliniken<br />
und Abteilungen des Uni-<br />
Klinikums Erlangen, Jugendämter<br />
und Vereine.<br />
Das Netzwerk initiiert Aufklärungsprojekte<br />
in Schulen, stellt<br />
Infomaterial zu FASD zur Verfügung<br />
und organisiert Vorträge,<br />
Workshops und Schulungen für<br />
Angehörige und Fachpersonal.<br />
Die ausleihbare Wanderausstellung<br />
„ZERO!“ ist bundesweit zu<br />
sehen, in Nürnberg vom 23. Februar<br />
bis 4. März bei Lilith e. V.,<br />
Drogenhilfe für Frauen und Kinder.<br />
wenn-schwanger-dann-zero.de<br />
FASD Netzwerk Nordbayern e. V.<br />
Telefon: 09133 98 16<br />
info@fasd-netz.de<br />
fasd-netz.de<br />
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Fetale<br />
Spektrumstörungen sind nicht heilbar, Ziel von<br />
individuell abgestimmten Therapien ist es, die<br />
Stärken der Kinder zu fördern und sie bei der<br />
Bewältigung des Alltags zu unterstützen. Was<br />
FASD-Betroffenen hilft, sind feste Strukturen.<br />
„Sie brauchen ein Umfeld, in dem sie nicht permanent<br />
in Überforderungssituationen kommen“,<br />
erklärt Jasmin Rüffer. Nützlich seien immer<br />
gleiche Rituale, ständige Wiederholungen und<br />
Routinen. „Manche verwenden Piktogramme<br />
im Alltag, an denen sich die Kinder orientieren<br />
können“, verdeutlicht die Sozialpädagogin. Das<br />
können zum Beispiel im Bad aneinandergereihte<br />
Symbole von einer Dusche und einer Zahnbürste<br />
sein. Angehörige sollten darauf achten, nur<br />
kurze, eindeutige Botschaften an sie zu richten,<br />
bestenfalls mit stets gleichen Wortverknüpfungen,<br />
ihnen zudem nie mehrere Aufgaben gleichzeitig<br />
auferlegen. FASD verlangt allen Beteiligten<br />
viel Geduld ab. Einmal Erlerntes muss mühsam<br />
immer wieder aufs Neue geübt werden. „Bezugspersonen<br />
fungieren oft als externe Festplatte und<br />
leiten die Kinder durch den Tag.“ Ein großes Problem,<br />
das häufig mit dem Krankheitsbild einhergeht,<br />
ist Einsamkeit. FASD-Kinder ecken an, ihr<br />
Verhalten wird nicht selten als Provokation verstanden.<br />
„Sie sind viel alleine, sie werden nicht<br />
zum Kindergeburtstag eingeladen, haben kaum<br />
Freunde“, weiß Rüffer. Ziel des Netzwerkes ist es<br />
deshalb auch, Betroffene und Angehörige zu vernetzen.<br />
Aktuell soll ein Gruppenangebot speziell<br />
für Jugendliche ab 14 Jahren aufgebaut werden.<br />
Alkohol in der Schwangerschaft ist ein schambesetztes<br />
Thema. Das macht die Diagnose von<br />
FASD ebenfalls so schwierig. Welche Mutter<br />
will schon zugeben, dass sie in dieser Zeit das<br />
ein oder andere Gläschen<br />
getrunken oder sogar ein<br />
Suchtproblem hat? Jasmin<br />
Rüffer würde sich wünschen,<br />
dass mehr Frauen<br />
den Mut finden, darüber zu<br />
sprechen und sich helfen zu<br />
lassen. An die Beratungsstelle<br />
wenden sich derzeit<br />
meist Pflege- oder Adoptiveltern,<br />
die auf der Suche<br />
nach Ursachen für die<br />
Leiden ihrer Zöglinge sind.<br />
Sie können oft nicht mehr<br />
nachvollziehen, ob Alkoholkonsum<br />
in der Schwangerschaft<br />
der Grund für deren<br />
Behinderungen ist. Es gibt<br />
auch Erwachsene, die bereits<br />
ein Leben lang unter<br />
den Folgen leiden, ohne je<br />
genau einordnen zu können,<br />
was ihnen fehlt. Auch<br />
für sie setzt sich das FASD<br />
Netzwerk Nordbayern ein.<br />
FASD BERATUNGSSTELLE<br />
Für leibliche Eltern, Adoptiv- und<br />
Pflegeeltern von Kindern und Jugendlichen<br />
mit FASD, betroffene<br />
Erwachsene, aber auch Fachkräfte<br />
und Pädagogen.<br />
Das Hilfsangebot umfasst Information<br />
und Aufklärung, Unterstützung<br />
bei Erziehungs- und Betreuungsfragen,<br />
Kontaktherstellung<br />
zu Diagnostik und Therapieangeboten,<br />
Hilfe bei sozialrechtlichen<br />
Fragen, zum Beispiel bei der Beantragung<br />
eines Schwerbehindertenausweises,<br />
Vermittlung und<br />
Begleitung zu Fachstellen und<br />
Behörden. Eine persönliche Beratung<br />
erfolgt nach Vereinbarung<br />
vor Ort oder telefonisch.<br />
FASD Beratungsstelle<br />
Goerdelerstraße 21<br />
91058 Erlangen<br />
beratung@fasd-netz.de<br />
Telefon: 09131 920 71 84<br />
Mobil: 0179 471 52 42
GESUNDHEIT & FITNESS<br />
59<br />
St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg: Hier kommt das Glück auf die Welt!<br />
Einmal im Monat bieten wir eine Facebook-Live-Veranstaltung an mit dem Chefarzt unserer Frauenklinik,<br />
Prof. Dr. med. Christian R. Löhberg (Termine auf unserer Facebook-Seite/Homepage).<br />
Alle Videos finden Sie gesammelt auch auf unserer Facebook-Seite oder in unserem Youtube-Kanal.<br />
Es erwarten Sie:<br />
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· Rundum-Betreuung von Eltern und Kind<br />
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Wir sind Partner im:<br />
Wir sind Nürnbergs einziges<br />
„Babyfreundliches Krankenhaus“ – ausgezeichnet<br />
durch das Kinderhilfswerk UNICEF und die<br />
Weltgesundheitsorganisation WHO.<br />
St. Theresien-Krankenhaus<br />
Mommsenstraße 24, 90491 Nürnberg<br />
Telefon 0911/ 5699-3560<br />
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www.theresien-krankenhaus.de
60 GESUNDHEIT & FITNESS<br />
© skitterphoto<br />
SEHENDEN<br />
AUGES INS<br />
LEBEN<br />
Kommt ein Kind auf die Welt, dann ist es mit Urreflexen wie<br />
dem Saug- oder Schreireflex und einigen schon sehr gut funktionierenden<br />
Sinnen ausgestattet. Das Sehen aber ist noch nicht<br />
ausgereift und wird sich erst in den nächsten Lebensjahren entwickeln.<br />
Damit das gut läuft, sind die Beobachtung des Kindes<br />
und regelmäßige Untersuchungen der Augen notwendig.<br />
Gutes Sehen ist essenziell für das Erlernen weiterer Funktionen,<br />
wie Laufen lernen und sich im Raum zurechtfinden. Kinder- und<br />
Augenärzte helfen, mögliche Sehdefizite aufzudecken.<br />
Text Sabine Schlicht (Augenoptik-Meisterin, Optik Schlicht)<br />
In den ersten Lebenstagen sieht ein<br />
Baby nur Schwarz und Weiß. Die<br />
Stelle des schärfsten Sehens im Auge<br />
ist noch nicht ausgebildet und somit<br />
ist das Farbensehen noch nicht<br />
entwickelt. Doch das Baby erkennt<br />
zumindest grobe Strukturen, denn<br />
jetzt sind erst mal zwei Dinge wichtig:<br />
die Quelle der Nahrung und das<br />
Gesicht der Mutter wahrzunehmen.<br />
Jetzt ist die sogenannte „U2“ fällig.<br />
Weit- und Kurzsichtigkeiten in der<br />
Familie sowie Augenerkrankungen<br />
werden abgefragt, denn diese können<br />
vererbt werden. Auffälligkeiten<br />
des Auges werden jetzt untersucht,<br />
das gleichmäßige Schließen der Augen,<br />
wie sehen die Pupillen aus? In<br />
der vierten bis fünften Lebenswoche<br />
wird die „U3“ vorgenommen.<br />
Sie klärt Augenreaktionen ab. Kann<br />
das Augenpaar horizontal bewegte<br />
Gegenstände verfolgen? Wie reagieren<br />
die Pupillen bei Lichtreizen? Der<br />
Lichteinfall ins Auge wird über das<br />
Pupillenspiel geregelt – ein Urreflex,<br />
der über das Stammhirn gesteuert<br />
wird. Das Pupillenspiel sollte bei beiden<br />
Augen gleichmäßig erfolgen. Bei<br />
diesem Test wird geprüft, ob die Verbindung<br />
vom Gehirn zu den Augen<br />
geknüpft ist.<br />
Ab dem dritten Lebensmonat sollte<br />
sich die Fähigkeit entwickelt haben,<br />
Gegenstände zu fixieren. Denn nun<br />
sind die „Foveas“ (sog. Stelle des<br />
schärfsten Sehens auf der Netzhaut)<br />
in beiden Augen entwickelt, das Kind<br />
beginnt zudem, farbig zu sehen. Ein<br />
vielleicht vor dieser Zeit beobachtetes<br />
Schielen eines Auges nach innen<br />
sollte nun nicht mehr erfolgen. Beobachten<br />
Sie Ihr Kind: Hält es den Kopf<br />
ständig schief, ist es sehr lichtempfindlich,<br />
und kneift es bei Sonnenoder<br />
grellem Licht ein Auge zu, dann<br />
könnte ein sogenannter „Strabismus“<br />
(Schielen) vorliegen, der unbedingt<br />
augenärztlich untersucht werden soll.
GESUNDHEIT & FITNESS<br />
61<br />
Um sich später in der Krabbelphase<br />
im Raum orientieren zu können, ist<br />
das gleichwertige Fixieren beider<br />
Augen auf Gegenstände sehr wichtig.<br />
Wird Schielen nicht behandelt,<br />
kann das heranwachsende Kind mit<br />
großer Wahrscheinlich kein dreidimensionales<br />
Sehen, sondern eine sogenannte<br />
„Amblyopie“ (Einäugigkeit)<br />
entwickeln. Ungleichsichtigkeiten<br />
und Amblyopien verhindern ein beschwerdefreies<br />
Sehen. Da meist nur<br />
ein Auge am Sehprozess beteiligt ist,<br />
kann sich das binokulare, also räumliche<br />
Sehen, nicht entwickeln. Kinder<br />
ohne ausgeprägtes räumliches Sehen<br />
können Abstände sehr schlecht einschätzen.<br />
Sie stoßen sich oft, wirken<br />
tollpatschig und sind eher ängstlich<br />
bei körperlichen Herausforderungen.<br />
Die „U4“ testet auf „Grauen Star“<br />
(Trübung der Augenlinse, frühkindlicher<br />
Katarakt) und Ungleichsichtigkeit.<br />
Bei einem Grauen Star wird die<br />
trübe Augenlinse entfernt und die<br />
fehlende Sehstärkenanpassung mit<br />
einer Brille oder Kontaktlinsen ausgeglichen.<br />
Bis zum ersten Lebensjahr entwickelt<br />
sich nun die Augenlinse in ihrer<br />
Funktion als „Fokussierer“. Jetzt<br />
kann das Kind aufrecht sitzen, hat die<br />
Krabbelphase hinter sich und beginnt<br />
zu laufen. Eine gute Entwicklung des<br />
Sehsinnes ermöglicht dem Kind, sich<br />
bald selbständig dem Gegenstand des<br />
Interesses zu nähern. Für die Orientierung<br />
und die Wahrnehmung des<br />
eigenen Standortes im Raum sind<br />
nun alle Funktionen der Augen notwendig:<br />
Scharf sehen in allen Entfernungen<br />
(Akkommodation), Bewegungen<br />
wahrnehmen und mit den<br />
Augen verfolgen können (peripheres<br />
Sehen und Vergenzen).<br />
Die Augen dienen als Vermittler, ähnlich<br />
wie Fenster, die Ausblicke in die<br />
Welt gewähren. Lichtreize werden als<br />
elektrische Impulse durch die Sehnerven<br />
in das Sehzentrum weitergeleitet<br />
und dort schließlich zu Bildern verarbeitet.<br />
Das Gehirn ist in der Lage,<br />
visuelle Defizite auszufüllen. Dafür<br />
sind die kognitiven Entwicklungsstadien<br />
des Kindes von großer Bedeutung.<br />
Mit Sensorik (Fühlen) und<br />
Motorik (Greifen) wird die eigene<br />
kleine Welt erkundet und wahrgenommen.<br />
Das passiert in den ersten<br />
zwei Lebensjahren und bildet den<br />
Grundstock für die Entwicklung des<br />
Denkens und der späteren Fähigkeit,<br />
kreativ zu handeln. Deswegen wird<br />
auf Hand-Augen-Koordination großer<br />
Wert gelegt. Mit der „U7“ im zweiten<br />
Lebensjahr kommt die Untersuchung<br />
der Kopfstellung dazu. Wenn sich das<br />
Sehen gut entwickelt hat, sind keine<br />
Schiefstellungen des Kopfes zu erkennen.<br />
Ungleichsichtigkeiten und<br />
Amblyopie (Einäugigkeit) könnten<br />
nämlich Ursache dafür<br />
sein.<br />
Warum nun sind die<br />
ersten Lebensjahre für<br />
die Sehentwicklung des<br />
Kindes so wichtig? Und<br />
wie können Defizite erkannt<br />
werden? Bei der<br />
Einschulung des Kindes<br />
ist die Sehentwicklung<br />
schon sehr weit vorangeschritten.<br />
Nicht aufgedeckte<br />
Sehdefizite<br />
kommen oft in diesem<br />
neuen Lebensabschnitt<br />
zutage. Die Sehanforderungen<br />
ändern sich.<br />
Der Blickwechsel auf<br />
die Tafel in der Ferne<br />
und die Lernvorlage<br />
auf dem Tisch erfordert<br />
einen reibungslosen<br />
Vorgang der<br />
Akkommodation und<br />
der Vergenz der Augen.<br />
Wurden Defizite<br />
vom Kind bisher erfolg-<br />
reich ausgeglichen, kann das jetzt ein<br />
großes Problem werden. Ermüdung,<br />
Kopf- und Augenschmerzen, Unkonzentriertheit,<br />
Unruhe, Träumerei, Unlust<br />
zu malen, schlechtes Schreibbild<br />
usw. sind zu beobachten. Was können<br />
Sie unternehmen? Beobachten Sie<br />
Ihr Kind und wenden Sie sich an den<br />
Augenarzt, Orthoptisten, erfahrenen<br />
Kinderoptometristen oder Funktionaloptometristen.<br />
Augenarzt und<br />
Orthoptisten untersuchen Augenkrankheiten,<br />
Optometristen decken<br />
physikalische Sehabweichungen auf<br />
und arbeiten z. B. eng mit Ärzten,<br />
Neurologen, Physiologen und Physiotherapeuten,<br />
Logopäden, Lehrern<br />
und Erziehern zusammen.<br />
Weitere Infos findet ihr u. a. hier:<br />
kindundsehen.de<br />
i<br />
„Die Frühentdeckung von Augenerkrankungen<br />
und die sichere Begleitung der Sehentwicklung<br />
beim Kind sind die vielleicht wichtigsten<br />
Aufgaben von Augenärzten. Nur in den ersten<br />
Lebensjahren bilden sich entscheidende Verknüpfungen<br />
(Synapsen) im Gehirn des Menschen,<br />
die eine vollständige Sehfähigkeit für<br />
den Rest des Lebens ermöglichen. Bleiben Sehfehler<br />
oder Erkrankungen des Auges in diesem<br />
Zeitraum unentdeckt, bestehen kaum noch Therapiemöglichkeiten,<br />
um die Sehfähigkeit zu verbessern.<br />
Das Resultat ist dann eine sogenannte<br />
Schwachsichtigkeit (Amblyopie). Besonders<br />
Kinder, deren Eltern an Sehstörungen (Fehlsichtigkeiten,<br />
Schielen und dergleichen) leiden,<br />
sollten in den ersten Lebensjahren augenärztlich<br />
untersucht werden. Grundsätzlich sollte<br />
aber jedes Kind in den ersten Lebensjahren für<br />
eine detaillierte Untersuchung beim Augenarzt<br />
vorstellig werden.“<br />
Dr. med. Markus Kraska,<br />
Betriebsarzt AOK Bayern
62 GESUNDHEIT & FITNESS<br />
WENN<br />
DER<br />
BAUCH-<br />
SCHMERZ<br />
GEFÄHRLICH<br />
WIRD<br />
Bauchschmerzen im Kindesalter zählen zu den häufigsten<br />
Beschwerden. Oft vergehen sie von alleine und sind<br />
harmlos, beispielsweise bei Blähungen. Manchmal kündigen<br />
diese Beschwerden aber eine Blinddarmentzündung<br />
an, eine sogenannte Appendizitis. Wird die zu spät erkannt<br />
oder falsch behandelt, kann es gefährlich werden.<br />
Text Jasmin Pauler (Klinikum Nürnberg)<br />
„Klagt ein Kind über Bauchschmerzen<br />
und kommt beispielsweise Fieber<br />
dazu, rate ich, lieber einmal zu<br />
viel als zu wenig zu einem Kinderarzt<br />
zu gehen“, empfiehlt Dr. med.<br />
Anna-Lena Terzenbach, Funktionsoberärztin<br />
in der Klinik für Neugeborene,<br />
Kinder und Jugendliche im<br />
Klinikum Nürnberg. Die Kinderärztin<br />
gehört zum Team der Kindernotfall-<br />
Ambulanz, zentrale Anlaufstelle für<br />
Eltern bei akuten Erkrankungen ihrer<br />
Kinder, die Schmerzen anders wahrnehmen.<br />
Das kindliche Nervensystem<br />
ist noch nicht vollständig entwickelt<br />
– Beschwerden sind daher bis circa<br />
zum fünften Lebensjahr nur schwer<br />
zuzuordnen. Auch die Intensität der<br />
© eyenigelen
© Giulia Iannicelli/Klinikum Nürnberg<br />
Dr. med. Julian Busch und Dr. med. Anna-Lena<br />
Terzenbach bei einer Ultraschalluntersuchung<br />
Bei 90 Prozent der Untersuchungen können Ärzte<br />
einen entzündeten Blinddarm mittels einer Ultraschalluntersuchung<br />
erkennen.<br />
Schmerzen müssen Kinderärzte richtig einschätzen.<br />
Besonders Kleinkinder neigen dazu, Stress oder<br />
Schmerzen jeglicher Art auf den Bauch zu projizieren.<br />
„Ohrenschmerzen oder psychischer Stress werden oftmals<br />
als Bauchschmerzen wahrgenommen“, erläutert<br />
die Ärztin. Dr. Terzenbach untersucht ihre Patienten<br />
stets sehr gründlich von Kopf bis Fuß. Sie erfragt von<br />
den Eltern im Rahmen der Anamnese (Krankengeschichte),<br />
ob andere Symptome wie Durchfall und<br />
Erbrechen vorkommen, wie lange der Schmerz schon<br />
besteht und ob Allergien bekannt sind. Insbesondere<br />
bei Säuglingen und Kleinkindern fragt die Ärztin<br />
auch nach möglichen Komplikationen während und<br />
nach der Schwangerschaft – denn angeborene Erkrankungen<br />
können Auslöser für Bauchschmerzen sein.<br />
Bei Jugendlichen untersuchen weitere Spezialisten.<br />
„Oft sagen die jungen Patienten aus Scham, sie haben<br />
Bauchschmerzen, tatsächlich sind es Beschwerden im<br />
Intimbereich“, erklärt die Ärztin. In diesem Fall kommen<br />
die Experten der Klinik für Kinderchirurgie und<br />
-urologie hinzu. Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl<br />
sind nun vonnöten. „Die Eltern haben<br />
in der Regel ein sicheres Gefühl für ihr eigenes Kind“,<br />
weiß der dortige Leitende Oberarzt Dr. med. Julian<br />
Busch, „sie können häufig gut einschätzen, wie es<br />
ihrem Kind geht und ob die Situation ernst ist.“<br />
GESUNDHEIT & FITNESS<br />
Schmerzen schon sehr gut selbst verorten können,<br />
sprechen oft von „Bauchweh“ im Bereich des Nabels.<br />
Typisch ist, dass die Schmerzen später in den<br />
unteren rechten Bauch „wandern“. Häufig tritt der<br />
Schmerz sehr plötzlich auf. Neben starken krampfartigen<br />
Schmerzen und allgemeinem Krankheitsgefühl<br />
kommt es bei zunehmender Entzündung auch<br />
zu Fieber, Durchfall, Erbrechen und Herzrasen. Oft<br />
vergeht den Kindern der Appetit und sie werden blass.<br />
„Wir hören von den Eltern sehr oft, dass das Kind wie<br />
gewohnt gespielt hat und im nächsten Moment über<br />
starke Schmerzen klagt“, sagt Kinderchirurg Busch.<br />
Der Blinddarm sitzt im rechten Unterbauch. Bei einer<br />
Blinddarmentzündung ist nicht der ganze Blinddarm<br />
entzündet, sondern dessen Anhängsel, also der sogenannte<br />
Wurmfortsatz. Mediziner nennen diesen<br />
Abschnitt Appendix, er ist circa sieben bis acht Zentimeter<br />
lang und etwa bleistiftdick. Ein eindeutiges Indiz<br />
für eine Blinddarmentzündung ist der sogenannte<br />
„Loslass-Schmerz“. Dr. Busch drückt hierbei mit seiner<br />
Hand vorsichtig auf die linke Seite des Unterbauchs<br />
63<br />
Doch woran erkennt man eine Blinddarmentzündung?<br />
Lokalisierte Bauchschmerzen im rechten Unterbauch<br />
sind ein klassisches Symptom. Kinder, die
64 GESUNDHEIT & FITNESS<br />
© Klinikum Nürnberg, Rudi Ott<br />
und entfernt sie dann zügig. Oft klagen<br />
die Kinder dabei über Schmerzen<br />
auf der rechten Seite, also dort, wo<br />
der Blinddarm sitzt. „Der Schmerz<br />
tritt also nicht beim Drücken, sondern<br />
beim Loslassen ein“, weiß Dr. Busch.<br />
Dr. med. Anna-Lena<br />
Terzenbach Funktionsoberärztin<br />
Klinik für Neugeborene,<br />
Kinder uvnd<br />
Jugendliche<br />
Dr. med. Julian Busch<br />
Leitender Oberarzt<br />
Klinik für Kinderchirurgie<br />
und Kinderurologie<br />
Klinikum Nürnberg<br />
In Notfällen erreicht ihr<br />
die Kinderspezialisten<br />
des Kinderklinikums<br />
Nürnberg rund um die<br />
Uhr in der Kindernotfallambulanz,<br />
Telefon: 0911 398 -2290<br />
Ein Grund hierfür ist, dass ein entzündeter<br />
Blinddarm bei Erschütterung<br />
oft sehr empfindlich reagiert.<br />
Aus diesem Grund kann es auch<br />
sein, dass das Kind sein rechtes Bein<br />
nur noch unter Schmerzen anheben<br />
oder anwinkeln kann. So nehmen<br />
junge Patienten beim Laufen eine<br />
Schonhaltung ein oder verweigern<br />
das Hüpfen. Der Chirurg bittet die<br />
Kinder, sich auf den Rücken zu legen<br />
und gegen den Widerstand seiner<br />
Hand das rechte Bein anzuheben.<br />
Bei der sogenannten Appendektomie,<br />
also bei der chirurgischen Entfernung<br />
des entzündeten Wurmfortsatzes,<br />
operiert der Kinderchirurg bis<br />
auf wenige Ausnahmen minimalinvasiv.<br />
Wie durch ein Schlüsselloch führt<br />
Busch während der Operation durch<br />
kleinste Schnitte im Bauchnabel und<br />
zwei weitere im Unterbauch kleinste<br />
Instrumente ein. Vorteil dieser<br />
Schlüssellochchirurgie: Das Ge<strong>web</strong>e<br />
der Bauchdecke wird nur geringfügig<br />
verletzt, die Narben sind nur drei bis<br />
fünf Millimeter klein, die Patienten<br />
erholen sich schneller. Die Kinder<br />
können nach drei oder vier Tagen<br />
wieder nach Hause, da sich so der<br />
Krankenhausaufenthalt verkürzen<br />
lässt. Eine Blinddarmentzündung<br />
kann gefährlich werden.<br />
Wird zu spät behandelt, kann die<br />
Ge<strong>web</strong>ewand des Blinddarms undicht<br />
werden. In der Medizin spricht<br />
man von einer Perforation. Dabei öffnet<br />
sich das geschwollene Ge<strong>web</strong>e,<br />
Stuhl und Bakterien gelangen in den<br />
Bauchraum. Die Folge: eine lebensgefährliche<br />
Bauchfellentzündung.<br />
„Gefühlt ist die Zahl der schweren<br />
Blinddarmentzündungen während<br />
Corona gestiegen“, sagt Dr. Busch.<br />
Eine Ursache könnte die Angst vor<br />
der Ansteckung mit dem Coronavirus<br />
sein. Um dieses Risiko zu minimieren,<br />
hat das Klinikum Nürnberg<br />
umfassende Hygiene- und Schutzmaßnahmen<br />
eingeführt.<br />
DEUTSCHLANDWEIT<br />
ERKRANKEN<br />
JÄHRLICH<br />
MEHR ALS<br />
130.000<br />
MENSCHEN AN<br />
APPENDIZITIS.<br />
Deutschlandweit sind mehr als<br />
130.000 Menschen jährlich von Appendizitis<br />
betroffen. Jeder kann an einer<br />
Blinddarmentzündung erkranken,<br />
doch besonders Kinder und Jugendliche<br />
zwischen dem sechsten und zehnten<br />
Lebensjahr sind häufig betroffen.<br />
Die Ursachen sind sehr unterschiedlich.<br />
Manchmal verstopfen Kotsteine<br />
den Wurmfortsatz. Ist der Blinddarm<br />
abgeknickt, verursacht das einen Sekretstau,<br />
der die Entzündung auslöst.<br />
In seltenen Fällen sind Fremdkörper<br />
wie beispielsweise Obstkerne der Auslöser.<br />
Niemand kann sich vor einer<br />
Blinddarmentzündung schützen. Was<br />
hilft: sich ausgewogen und ballaststoffreich<br />
ernähren, viel Obst, Gemüse<br />
und Vollkornprodukte essen. Das regt<br />
den Darm an und unterstützt die Verdauung.<br />
Neben der Appendizitis gibt<br />
es viele weitere Ursachen für Bauchschmerzen<br />
– darunter auch chronische<br />
Erkrankungen. Nicht immer fällt die<br />
Diagnose leicht. Umso wichtiger ist<br />
es, den Beschwerden sorgfältig auf<br />
den Grund zu gehen, um den kleinen<br />
Patienten zu helfen. Im Klinikum<br />
Nürnberg arbeiten langjährig ausgebildete<br />
und erfahrene Spezialisten<br />
aus unterschiedlichen Fachbereichen<br />
von Pädiatrie bis Kinderchirurgie eng<br />
zusammen. So wird bei einem Verdacht<br />
auf eine chronisch-entzündliche<br />
Darmerkrankung in der Regel die<br />
Kinder-Gastroenterologie hinzugezogen,<br />
ebenso die Kinder-Radiologie mit<br />
ihren diagnostischen Hightech-Verfahren<br />
wie etwa der Magnetresonanztomographie<br />
(MRT).
GESUNDHEIT & FITNESS<br />
65<br />
..<br />
• Ernahrung, Bewegung und seelisches Wohlbefinden<br />
..<br />
• Gesundheit fur Eltern und Erzieher*innen<br />
..<br />
..<br />
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i i<br />
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Die AOK Bayern – Die Gesundheitskasse unterstützt die KiTas<br />
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Anrecht auf eine individuelle<br />
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66 MEDIEN<br />
BUCH-<br />
REZENSIONEN<br />
EIN KLEIN WENIG ANDERS<br />
ALLES ÜBER ROBOTER<br />
OSchon mal<br />
K<br />
etwas von einem Pluter gehört? Von diesen<br />
kleinen Wesen, die sooo stolz darauf sind, dass sie,<br />
wenn sie nur lang genug proben, alle gemeinsam und<br />
ganz synchron dunkle Wolken in die Luft pluuuufen<br />
können? Doch als sie das dem kleinen Leser vorführen<br />
wollen, tanzt einer aus der Reihe, und statt dunklem<br />
Rauch kommt erst mal gar nichts – und dann, mit<br />
einem dicken „Schuuuuf“, ein regenbogenfarbenes<br />
Herz.<br />
Das finden die anderen Pluter dann doch etwas befremdlich<br />
und wenden sich ab. Und wäre da nicht<br />
jemand, der den wahren Wert der schönen bunten<br />
Wolke erkennt, wer weiß, vielleicht hätte sich dann<br />
der kleine Aus-der-Reihe-tanz-Pluter anpassen müssen,<br />
um wieder mitspielen zu dürfen. Und wäre dabei<br />
sehr unglücklich geworden. Aber so ändert sein<br />
kleines buntes Herz bald die ganze Welt. Zumindest<br />
die der Pluter. Und ein bisschen auch die von Bilderbuchliebhabern<br />
aller Altersklassen.<br />
Geeignet für Kinder ab 2 Jahren<br />
Autorin/Illustratorin: Claire Alexander<br />
Verlag: Loewe (ISBN 978-3-7432-0888-9)<br />
Wieso-weshalb-warum: Das sind Bücher, die sich zwar<br />
nicht zum eigentlichen Lesen eignen, dafür umso<br />
mehr zum Stöbern, zum Immer-wieder-Drinherumlesen,<br />
und durch die zahlreich platzierten Infoklappen<br />
auch zum spielerischen Lernen. Und somit auch<br />
Bücher, die selbst besonders lesefaule Grundschulkids<br />
animieren, sie mal in die Hand zu nehmen, wenn das<br />
Thema passt. In diesem Band geht es um Roboter. Wo<br />
in unserem Alltag verstecken sie sich bereits schon,<br />
wie sind sie aufgebaut, was können sie, wo sind sie<br />
uns überlegen, und vor allem warum? Man erfährt,<br />
wieso Roboter ins Weltall fliegen und was sie dort<br />
machen, wie es ihnen gelingt, zu musizieren und<br />
wie sie heißen, wenn sie dem menschlichen Körper<br />
genau nachempfunden sind. Was leider nicht behandelt<br />
wird, ist die Frage, was sich daraus in anderen,<br />
zum Beispiel asiatischen Ländern, bereits entwickelt<br />
hat und was sich vor allem daraus noch entwickeln<br />
könnte. Nicht nur im positiven Sinne. Aber das ist<br />
vielleicht auch zu viel verlangt für ein Buch, dessen<br />
Zielgruppe sich im Grundschulbereich ansiedelt. Aber<br />
nur vielleicht. Denn vielleicht sollte man auch früh genug<br />
damit anfangen, Kinder mit dem, was sie definitiv<br />
später erwarten wird, vertraut zu machen.<br />
Geeignet für Kinder ab 6 Jahren<br />
Verlag: Ravensburger (Band 47 / Wieso-Weshalb-Warum)<br />
(ISBN 978-3-473329854)
BUCH-<br />
REZENSIONEN<br />
MEDIEN<br />
67<br />
DER ZWILLINGS-CODE<br />
Das Internet der Dinge ist doch eine geniale Sache: Der<br />
Kühlschrank kauft von selbst ein, die Heizung läuft<br />
schon, wenn wir verfroren nach Hause kommen, die<br />
Rollos gehen pünktlich abends runter und das Licht<br />
geht an, obwohl wir gar nicht da sind. Ist cool, aber<br />
auch nicht ungefährlich. Zumindest dann nicht, wenn<br />
die Algorithmen sich selbstständig machen und die<br />
Menschen und ihren Sozialstand – ähnlich dem, den<br />
es in China bereits gibt – für sie nicht mehr nachvollziehbar,<br />
up- aber auch downgraden. Und wenn von<br />
diesem Punktestand abhängt, wo man leben und was<br />
man lernen bzw. arbeiten darf, kann es heikel werden.<br />
So wie bei Vincent. Er ist siebzehn und jetzt schon bei<br />
Doppel-C. Sehr viel tiefer geht es nicht mehr. Als er –<br />
nicht zuletzt dank der verborgenen Hinweise seiner<br />
toten Mutter – einer Parallelwelt auf die Spur kommt,<br />
wird es gefährlich. Nicht nur für ihn … Denn er und<br />
seine Freunde müssen den Code finden, den Zwillings-<br />
Code, von dem die Zukunft der Menschen abhängt.<br />
Wer auf Dystopien steht, ist hier genau richtig. Und<br />
endlich geht es mal nicht um Viren. Das Szenario allerdings<br />
ist fast noch düsterer. Und vielleicht ebenfalls<br />
gar nicht so weit von uns entfernt, wie wir mal wieder<br />
denken.<br />
Geeignet für Jugendliche ab 13 Jahren<br />
Autor: Margit Ruile<br />
Verlag: Loewe (ISBN 978-3-74320324-2)<br />
VOLL RELATIV<br />
Dass die Eltern komisch werden, wenn der Nachwuchs<br />
in die Pubertät kommt – das ist ja nichts Neues. Auch<br />
nicht in Schnellbach. Aber Elli, Max und Basti sind<br />
noch gar nicht in der Pubertät und ihre Eltern verhalten<br />
sich trotzdem total seltsam. Packen alte Pantoffeln<br />
in Brotdosen, verteilen statt Strafzetteln Glitzersticker,<br />
geben den Kindern Kaffee statt Kakao – und<br />
dabei ist weder Freitag, der 13., noch Vollmond noch<br />
sonst irgendetwas, was so ein Verhalten vielleicht im<br />
Entferntesten entschuldigen würde. Und dann stellen<br />
die Kids auch noch fest, dass überall die Uhren geklaut<br />
wurden. In der Schule – und bei ihnen zuhause<br />
auch. Den Kindern scheint das nichts auszumachen,<br />
aber die Erwachsenen macht es im wahrsten Sinne<br />
des Wortes verrückt, wenn sie ihr Tun nicht mehr in<br />
Schemata pressen können. Professor Einstock, den die<br />
Kinder zufällig kennenlernen, scheint der Einzige zu<br />
sein, der nicht durchdreht. Und er hat eine Theorie:<br />
Was nicht existiert, kann auch nicht gestohlen werden.<br />
Denn eigentlich ist Zeit an sich völlig sinnlos,<br />
vor allem, wenn man niemanden hat, mit dem man<br />
sie teilen kann. Doch es gilt, Schnellbach zu retten,<br />
und so kommt es zu einer spektakulären Zeitreise.<br />
Dieses Buch ist nicht schwer zu lesen. Kurze, einfache<br />
Sätze, einige Bilder, ein paar Fieslinge, düstere Zeitmaschinengeheimnisse<br />
und nicht zuletzt ein paar auflockernde<br />
Darmwinde – der eine oder andere Grundschüler<br />
dürfte begeistert sein.<br />
R<br />
M<br />
N<br />
Geeignet für Jungs und Mädchen ab 9 Jahren<br />
Autor: Anastasia Braun<br />
Verlag: Atrium – Woow Books (ISBN 978-3-96177-076-2)<br />
Texte Simone Blaß
68 MEDIEN<br />
IN<br />
MA<br />
KINO-<br />
PROGRAMM<br />
DIE PFEFFERKÖRNER<br />
UND DER SCHATZ<br />
DER TIEFSEE<br />
CATWEAZLE<br />
BIGFOOT JUNIOR –<br />
EIN TIERISCH VER-<br />
RÜCKTER FAMILIENTRIP<br />
Geld mit illegaler Müllentsorgung<br />
scheffeln? Das findet Meeresbiologin<br />
Jaswinder gar nicht gut, wohl aber<br />
Recycling-Unternehmer Fleckmann,<br />
der mit dem schmutzigen Geschäft<br />
gut verdient. Zum Glück sind Jaswinders<br />
Sohn Tarun und Freundin<br />
Alice echte Pfefferkörner – die gemeinsam<br />
mit ihren Freunden nicht<br />
nur die verschwundene Jaswinder<br />
retten, sondern hoffentlich auch deren<br />
Erfindung!<br />
Ein kauziger Magier, der aus dem 11.<br />
Jahrhundert plötzlich in die Jetztzeit<br />
katapultiert worden ist? Das kann<br />
doch nur Ärger geben – oder zumindest<br />
jede Menge Abenteuerspaß,<br />
wenn der 12-jährige Benny dem kauzigen<br />
Besucher hilft, den Zauberstab<br />
von der raffgierigen Kunstexpertin<br />
zurückzuerobern. Die sieht darin<br />
nämlich Profit, Catweazle aber die<br />
einzige Möglichkeit, in seine Zeit zurückzukehren.<br />
Mensch und Tier, und die ganze Familie<br />
glücklich vereint unter einem<br />
Dach: Das Leben könnte so schön<br />
sein für Bigfoot-Sprössling Adam, der<br />
endlich nicht mehr nur Teenager und<br />
Außenseiter, sondern vor allem ein<br />
echter Sohn ist. Wäre da nicht Papa,<br />
der unbedingt die Natur retten will.<br />
In der Wildnis geht der Große verloren<br />
– und für Adam, Mama Shelly,<br />
Bär und Waschbär beginnt ein großes<br />
Abenteuer.
KINO-<br />
PROGRAMM<br />
MEDIEN<br />
69<br />
KINDERFILME<br />
NUR 7€ 7<br />
Bei uns zahlen die Grossen<br />
auch nur den Kinderpreis!<br />
2021 gibt es richtig viele tolle Filme für Kinder<br />
und Familien! Wir freuen uns darauf, wieder<br />
mit lustigen und spektakulären Filmabenteuern<br />
für Euch da zu sein!<br />
Kinder und eine beliebige Anzahl von<br />
Begleitpersonen bezahlen für Kinderfilme<br />
pro Ticket nur 7,00 Euro!<br />
INFOS UND FILME UNTER...<br />
CINECITTA.DE<br />
Warum die Kinos<br />
wieder aufmachen<br />
müssen? Damit wir<br />
endlich die ganzen<br />
tollen Filme anschauen<br />
können,<br />
die wir euch hier<br />
schon empfohlen<br />
haben. Und diese<br />
vier hier gleich<br />
dazu.<br />
DIE OLCHIES –<br />
WILLKOMMEN IN<br />
SCHMUDDELFING<br />
Was ist grün, flucht, müffelt und<br />
wohnt am liebsten auf der gammligen<br />
Müllkippe? Die Olchies! Und<br />
wenn man so schmuddelig ist, ist es<br />
manchmal ganz schön schwer, Freunde<br />
zu finden. Dabei bräuchte die grüne<br />
Schmutzfamilie die gerade jetzt so<br />
superdringend: Auf ihrer geliebten<br />
Müllhalde soll ein Wellnesstempel<br />
entstehen! Und nur zusammen sind<br />
die Olchies viele!<br />
Texte Katharina Wasmeier
70 MAHLZEIT<br />
MARMORKUCHEN<br />
OHNE MEHL UND ZUCKER<br />
© Sebastian Scherer
„Leider gehöre auch nicht zu den Menschen, die essen können was sie<br />
möchten, ohne zuzunehmen. Aber was wäre das Leben ohne Kuchen?<br />
Ich tausche bei dem Rezept alle ungesunden Dickmacher wie Getreide<br />
und Zucker aus und ersetze sie mit Mandel- und Kokosmehl, süße mit<br />
dem kohlenhydratfreien Xylit. Besonders wichtig: dass meine Rezepte<br />
schmecken wie das Original, weckt Erinnerungen und macht glücklich,<br />
aber eben gesund – die perfekte Kombination. Wow-Info: Ein Stück Marmorkuchen<br />
des zuckerhaltigen Klassikers hat stolze 79g Kohlenhydrate<br />
auf 100g – bei diesem LowCarb Rezept sind es nur 4,9g!“<br />
© privat<br />
MAHLZEIT<br />
71<br />
ZUBEREITUNG<br />
Den Backofen auf 175°C Umluft vorheizen.<br />
Eine Kastenform (25cm) entweder gut einfetten<br />
und mit Kartoffelfasern einstäuben<br />
oder mit Backpapier auslegen. Rapsöl<br />
und Xylit oder Erythrit+Stevia schaumig<br />
schlagen und die Eier nach und nach dazu<br />
geben. Das entölte Mandelmehl mit Kartoffelfasern,<br />
Kokosmehl und Backpulver<br />
mischen und die trockenen Zutaten unter<br />
den Teig heben. Nur kurz rühren. Nun den<br />
Teig in zwei Hälften teilen und eine Hälfte<br />
in die Kastenform geben. Jetzt zum anderen<br />
Teil des Teiges den Kakao hinzugeben<br />
und verrühren. Den dunklen Teig auf den<br />
hellen Teig geben und mit der Gabel zwirbeln,<br />
damit die Marmorierung entsteht.<br />
Bei 175°C Umluft für 50-60 Minuten backen.<br />
Damit der Kuchen gut aus der Form<br />
geht, 10 Minuten auskühlen lassen und<br />
dann stürzen.<br />
Für die Glasur Schokolade und Pflanzenfett<br />
im Wasserbad schmelzen. Auf den<br />
Kuchen geben und mit dem Esslöffel oder<br />
einem Pinsel verstreichen. Den Kuchen<br />
kaltstellen bis die Glasur fest ist.<br />
Für den Teig<br />
_ 115g Kokosmehl<br />
_ 35g entöltes Nussmehl<br />
(z. B. Mandel oder Haselnuss)<br />
_ 20g Kartoffelfasern<br />
_ 140g Rapsöl, Butter<br />
oder Kokosöl<br />
_ 7 Eier Gr. M<br />
_ 190 Xylit oder Erythrit+Stevia<br />
_ 1 Päckchen Backpulver<br />
_ 15g Kakao<br />
Für die Glasur<br />
_ 20g Pflanzenfett<br />
_ 90g zuckerfreie Zartbitter-<br />
Schokolade<br />
Als Jasmin Mengele 2012<br />
ins LowCarb-Business eingestiegen<br />
ist, tat sie das primär<br />
für sich selbst: Naschen<br />
ohne Hüftgold, das muss doch<br />
möglich sein? Ist es – und zwar<br />
so gut, dass das Pionier-Projekt<br />
„Soulfood LowCarberia“ heute<br />
mit Restaurant, Shop, Kochbüchern<br />
und Produkten ein süßes,<br />
aber zuckerfreies Imperium ist.<br />
SOULFOOD LOWCARBERIA<br />
Wiesentalstr.40<br />
90419 Nürnberg<br />
soulfood-lowcarberia.de<br />
Happy Birthday!<br />
Kindermuseum<br />
40 Jahre Museum im Koffer,<br />
20 Jahre Kindermuseum Nürnberg!<br />
Wann wir uns sehen können ist noch<br />
unsicher, deshalb feiert gerne „virtuell“<br />
mit uns auf unserer Homepage!<br />
www.kindermuseum-nuernberg.de
72 MAHLZEIT<br />
HUCKEPACK<br />
INS<br />
BEERENLAND<br />
© alvarez<br />
Text Katja Jäkel<br />
Der Frühling kommt. Kurze Hosen<br />
und luftige Kleidchen drängen im<br />
Schrank ganz nach vorne. Gott, sind<br />
die Kinder gewachsen über diesen<br />
langen, schneereichen Winter. Und,<br />
um Himmels Willen: mein Bauch<br />
auch. Kommt davon, dass er sich in<br />
der Jogginghose im Homeoffice breitmachen<br />
konnte. Es führt kein Weg<br />
mehr daran vorbei, die Ernährung<br />
muss umgestellt werden. Jetzt. SO-<br />
FORT. Obst! Gemüse! Statt Raclette<br />
und Chips. Die Kinder gähnen, rollen<br />
mit den Augen und legen sich wieder<br />
gemütlich ins Bett, um mit den<br />
Freunden zu chatten. Ihr Lieben, da<br />
habt ihr nicht mit eurer Mutter gerechnet.<br />
Denn wisst ihr überhaupt,<br />
dass Erdbeeren nicht im Supermarkt<br />
wachsen? Oder Gurken? Das Gute<br />
liegt zum Greifen nah: Das Knoblauchsland<br />
bietet sich als perfektes<br />
Anschauungsobjekt an, mit all seinen<br />
Feldern und Gewächshäusern.<br />
Die kann man sich ganz gut bei einer<br />
kleinen Radtour zum Flughafen angucken.<br />
Ja, so wachsen Tomaten! Von<br />
manchen Feldern darf man sich auch<br />
Salatköpfe oder Lauch selbst ernten<br />
und steckt dafür ein paar Euro in die<br />
Gelddose am Ackerrand. Meine Generation<br />
wurde noch von den (Groß-)<br />
Eltern in den Wald verschleppt, um<br />
„in die Heidelbeeren zu gehen“. Oder<br />
„in die Pilze“. Okay, das war vielleicht<br />
nicht so richtig prickelnd, aber zumindest<br />
wussten wir irgendwann,<br />
was essbar oder giftig ist. Heute<br />
gibt es andere, wunderbare Naturerlebnisse<br />
für die ganze Familie: Das<br />
„Beerenland“ mit Dependancen in<br />
Wolkersdorf, Rückersdorf und Fürth.<br />
Oder das „Huckepack“ in Erlangen-<br />
Hüttendorf. Ein riesiger Obst- und-<br />
Gemüse-Vergnügungspark tut sich<br />
dort jeweils auf. Rundum Erdbeeren,<br />
Heidelbeeren, Himbeeren, so weit<br />
das (Kinder)Auge reicht. Aber auch<br />
– je nach Saison – Zucchini oder Auberginen,<br />
Äpfel oder Zwiebeln. All<br />
das junge Gemüse und Obst dürfen<br />
wir mit unseren eigenen Händen<br />
pflücken – und zum Schluss natürlich<br />
bezahlen. Wir wackeln gebückt und<br />
mit Körben bewaffnet durch die Erdbeerplantagen,<br />
naschen verzückt die<br />
saftig-roten Früchte. Zwischendurch<br />
erklären wir den Süßen, wie wichtig<br />
die Regenwürmer sind. Da tut sich<br />
ein praxisbezogener Biologie-Unterricht<br />
auf, der auch noch Spaß macht.<br />
Und man kann einen wichtigen Bestandteil<br />
der Ernährungsumstellung<br />
gleich mit integrieren: Bewegung.<br />
Erdbeerenpflücken ist quasi Kniebeugen<br />
in Kombination mit „Katze-Kuh“<br />
aus dem Online-Yogakurs. Wem das<br />
noch nicht genug Bewegung war,<br />
der irrt durchs Maislabyrinth, tobt<br />
über die Naturspielwiese und spielt<br />
„Jump!“ in der Strohhüpfburg. Genug!<br />
Zum Runterkommen lässt man<br />
sich beispielsweise im Wolkersdorfer<br />
„Beerencafé“ mitten in den Heidelbeeren<br />
nieder und wird beim Blick<br />
in die Kuchenvitrine doch unendlich<br />
schwach. Aber in ERDBEER-Kuchen<br />
steckt ja jede Menge gesundes Obst.<br />
Morgen ist schließlich auch noch ein<br />
Tag, um nur noch gesund zu leben.<br />
Übrigens: Wer sich für „Katze-Kuh“<br />
noch zu eingerostet fühlt, muss nicht<br />
selbst Hand anlegen. Man kann Zucchini,<br />
Himbeeren und Co. auch vor<br />
Ort am Verkaufsstand erwerben. Und<br />
muss dafür nicht einmal in die Knie<br />
gehen.<br />
Foodbloggerin Katja<br />
Jäkel ist die Gastro-<br />
Fachfachfrau in der<br />
Region - und künftig<br />
an dieser Stelle auch<br />
für <strong>ELMA</strong>.<br />
© privat
MAHLZEIT<br />
73<br />
Unsere Kindermedizin<br />
Ihr Kind in<br />
besten Händen<br />
Unsere erfahrenen Kinderradiologen<br />
untersuchen und therapieren<br />
mittels modernster Bildgebung<br />
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sowie Kinder und Jugendliche<br />
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74 KULTUR<br />
© Jutta Missbach<br />
SO EIN THEATER!<br />
MIT DEM EUROPÄISCHEN KINDERTHEATERFESTIVAL<br />
„PANOPTIKUM“ UND DEM INTERNATIONALEN FIGUREN-<br />
THEATERFESTIVAL HAT SICH DIE REGION RUND UM NÜRNBERG<br />
DEN RUF EINER KINDERTHEATERHOCHBURG ERSPIELT.<br />
VIER KOMPANIEN ALLEIN IN DER FRANKENMETROPOLE<br />
MACHEN REGELMÄSSIG EIN ZIEMLICHES THEATER FÜR DEN<br />
BÜHNENNACHWUCHS. IST DAS IN UNSEREM DIGITALEN<br />
UMFELD ÜBERHAUPT NOCH ZEITGEMÄß?<br />
Text Katharina Wasmeier<br />
In jedem Fall, und ja, vielleicht: heute<br />
und künftig mehr denn je, da sind<br />
sich Wally und Paul Schmidt ganz sicher.<br />
Auch wenn beim Gespräch Anfang<br />
Februar der Hauch von Zukunft<br />
nur ganz sanft durch das Theater<br />
„Salz + Pfeffer“ am Nürnberger Plärrer<br />
weht, das wie seine Artgenossen<br />
tief im Dornröschenschlaf liegt. Keine<br />
aufgeregten Wuselklassen, keine<br />
schüchternen Neulinge, kein Lachenkreischenwuahwaswirddenngleichpassierenhier?<br />
Stattdessen sorgfältig<br />
drapierte Puppen im Foyer, Holz- und<br />
Pappmaché-Familien auf den Rängen,<br />
damit, sagt Wally Schmidt, es nicht<br />
ganz so leer aussieht in ihrem Theater,<br />
aus dem die Truppe neuerdings<br />
die Produktionen streamt. Damit ir-<br />
gendwas passiert, „wir den Kindern<br />
irgendwas geben können“, sagen sie,<br />
und dass es „einfach nicht mal ansatzweise<br />
dasselbe ist.“<br />
Seit Mitte der 80er Jahre machen die<br />
Schmidts, beide „unendlich alt“ laut<br />
eigener Aussage, Theater für Erwachsene<br />
und Kinder, allerdings in ganz<br />
besonderer Form: Figurentheater,<br />
also mit großen, kleinen, lustigen<br />
oder schaurigen Puppen, die zu spielen<br />
sie sich selbst beigebracht haben.<br />
Sie haben ihre Berufe aufgegeben,<br />
Touren gemacht und sich Mitte der<br />
90er sesshaft gemacht. Gemeinsam<br />
mit den Theatern Pfütze, Mummpitz<br />
und Rootslöffel bildet Salz + Pfeffer<br />
den Vierklang der kleinen Häuser, die<br />
auf die Bühne Stücke für Kinder und<br />
den Kindern neue Welten bringen.<br />
Jedes auf seine Art, die Schmidts haben<br />
eben die Puppen gewählt, weil<br />
„Figuren oft nicht so belastet sind<br />
wie menschliche Körper, sondern<br />
einfacher zu etablieren“, sagt Wally<br />
Schmidt und meint, dass man von<br />
„Otto, der kleinen Spinne“ als Puppe<br />
nun mal besser erzählen kann.<br />
Davon, dass so ein kleines Tier auch<br />
liebenswert ist, beispielsweise. Denn<br />
Wertevermittlung wird in der siebenköpfigen<br />
Truppe ganz hoch gehängt.<br />
Auch, dass „eine Geschichte für Kinder<br />
immer mit Hoffnung endet und<br />
nie in Verzweiflung“.<br />
Ihre Ideen holen sie sich aus Geschichten,<br />
Comics und Gedichten,<br />
adaptieren Bilderbücher, schreiben<br />
Stücke fürs Puppenspiel um, bauen
75<br />
ADVERTORIAL<br />
Bühnenbilder und Maschinen und<br />
kuriose Ideen in die Szenen, und<br />
wenn beim „Zapperdockel und der<br />
Wock“ schlimm geweint wird, dann<br />
wird schon mal die siebte Reihe<br />
nass. Und lustig. Weinen und lustig,<br />
wie geht denn das? „Es geht beides,<br />
und das lernen die Kinder bei uns.<br />
Dass sie fühlen dürfen, dass es okay<br />
ist. Diese Akzeptanz, das ist Theater“,<br />
sagt Wally Schmidt. Aber kann<br />
das nicht auch der Film, können das<br />
nicht auch die unzähligen Serien und<br />
Episoden, die zu jeder Tageszeit und<br />
nachts verfügbar sind, die wir immer<br />
dabeihaben können, überall griffbereit?<br />
Entführen die uns nicht auch<br />
in neue Welten, bringen Spannung<br />
und Fiebern und Freude, Erkenntnisse,<br />
Werte? Warum braucht es noch<br />
Theater?<br />
Weil Film und Fernsehen eine Scheibe,<br />
„Theaterstücke hingegen dreidimensional<br />
sind“, sagt Paul Schmidt<br />
und erklärt, warum das Erlebnis<br />
hier „vielleicht nicht besser, aber<br />
sicher ganz anders ist“. Besonders.<br />
Außergewöhnlich, was damit beginnt,<br />
dass man so ein Stück eben<br />
nicht angucken kann, wenn man<br />
grade möchte, sondern nur, wenn<br />
es aufgeführt wird. „Und wenn ich<br />
die Aufführung um 17 Uhr verpasse,<br />
dann kann ich sie nicht einfach<br />
wiederholen. Die ist dann weg“, sagt<br />
Wally Schmidt. Wertschätzung, Verbindlichkeit,<br />
damit geht es los. Geht<br />
weiter mit dem Ernst-genommenwerden:<br />
„Wenn die Kinder hier reinkommen,<br />
dann ist das ein echtes<br />
Foyer mit echtem Kronleuchter und<br />
CHAIRGO<br />
SMOOVER<br />
RICHTIG SITZEN IST<br />
KINDERLEICHT!<br />
Wer hat das als Kind nicht schon mal selbst gehört:<br />
Jetzt bleib doch mal ruhig sitzen! Dabei ist genau das<br />
falsch! Wer ergonomisch sitzen möchte, sollte sich<br />
bewegen. Denn mittlerweile geben bereits drei Viertel<br />
aller Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 17<br />
Jahren an (Quelle: RKI), regelmäßig Rückenschmerzen<br />
zu haben. Die häufigste Ursache ist Kinderärzten<br />
zufolge Bewegungsmangel.<br />
Deswegen hat die Firma Chairgo aus Hersbruck zusammen<br />
mit Ergonomie-Experten ein Produkt entworfen,<br />
das Kindern die Möglichkeit gibt, während<br />
sie lernen unterschiedliche Positionen einzunehmen<br />
und sich zu bewegen. Seitlich, rückwärts, vorwärts.<br />
Das ist mit dem Chairgo smoover alles machbar. Zusätzlich<br />
verfügt der smoover über eine bewegliche<br />
Sitzfläche (ERGO TOP). Diese sorgt dafür, dass die<br />
Muskulatur im Sitzen gestärkt wird. Somit wird Rückenschmerzen<br />
vorgebeugt. Natürlich wächst der<br />
smoover mit und passt sich durch die individuellen<br />
Einstellmöglichkeiten perfekt an jedes Kind<br />
an. Der smoover S ist für eine Körpergröße von<br />
123 cm bis 157 cm, der L sogar für eine Größe bis<br />
ca. 182 cm geeignet. Und weil Kinder und Teenager<br />
nur nutzen, was ihnen auch<br />
gefällt, gibt es den smoover<br />
in fast allen Lieblingsfarben.<br />
CHAIRGO GMBH<br />
Amberger Str.72<br />
91217 Hersbruck<br />
09151 839028-0<br />
chairgo.de
76 KULTUR<br />
© Jutta Missbach<br />
echtem Teppich, ein echtes Erlebnis<br />
gleich an der Türe“, sagt Paul<br />
Schmidt, das weitergeht, wenn ein<br />
Kind später vielleicht neben einem<br />
fremden sitzen muss, das laut ist in<br />
der Aufführung. „Da lernen die Kinder,<br />
etwas auszuhalten, Fremde zu<br />
tolerieren, bauen aber im besten Fall<br />
auch Berührungsängste ab“, wenn da<br />
plötzlich jemand ist aus einer anderen<br />
Schule oder Kultur, dem sie sonst<br />
nicht begegnet wären. Und, sagt<br />
Wally Schmidt, „ins Theater kommen<br />
Kinder aus unterschiedlichsten<br />
Lebensverhältnissen – das ist eine<br />
große Chance, allen die Möglichkeit<br />
zu geben, mit bestimmten Themen in<br />
Berührung zu kommen, über Dinge<br />
nachzudenken.“<br />
Auch während der Vorstellung sind<br />
die Kinder im wahrsten Sinne mittendrin<br />
statt nur dabei: Sie können<br />
mitfiebern und manchmal auch mitgestalten,<br />
werden aktiv einbezogen<br />
in die Geschehnisse, die sie unter<br />
Umständen gar beeinflussen können.<br />
„Hat jemand das böse Krokodil gesehen?“,<br />
fragt das Kasperle seit hunderttausend<br />
Jahren, und natürlich<br />
haben alle Kinderaugen das garstige<br />
In Nürnberg und der ganzen<br />
Metropolregion gibt es unzählige<br />
Angebote, die extra<br />
für den Theaternachwuchs inszeniert<br />
werden. Oft findet das<br />
in Kultureinrichtungen statt,<br />
wie im PZ-KulturRaum in Lauf<br />
a. d. Pegnitz, manchmal in den<br />
großen Erwachsenentheatern<br />
wie dem Kulturforum Fürth.<br />
Manche Theater sind mobil<br />
wie das Erlanger „theaterta“,<br />
das überall dorthin kommt, wo<br />
ihr es sehen möchtet. Dass es<br />
in Nürnberg mit den Theatern<br />
Rootslöffel, Mummpitz und<br />
Pfütze drei Häuser gibt, die<br />
ausschließlich den Kindern gehören,<br />
ist ziemlich besonders<br />
– und wird derzeit mit einem<br />
ungefähr genauen 40. Geburtstag<br />
gefeiert.<br />
Tier beim Verstecken beobachtet und<br />
helfen nur zu gerne. „Da hinten“,<br />
quieken sie dann vergnügt, „hinter<br />
der Kiste“, und sind froh und stolz,<br />
dem Kasperl helfen zu können. Das<br />
schafft das Fernsehen nicht. Es kann<br />
nicht Zauberwelten stricken aus Licht<br />
und Duft und Seifenblasen, die die<br />
Kinder umhüllen und entführen in<br />
eine andere Welt. Aber können unsere<br />
Jüngsten das noch genießen, dieses<br />
Abwarten und Aushalten, die analoge<br />
Langsamkeit, die so gar nichts<br />
zu tun hat mit schnellen Schnitten,<br />
surrealen Animationen und eiligem<br />
Wegwischen von Unliebsamem?<br />
„Ich habe den Eindruck, die Kinder<br />
sind heute ganz anders als vor 30, 40<br />
Jahren“, sagt Wally Schmidt. „Sie sind<br />
ja auch ständig von äußeren Reizen<br />
umgeben, das Alltagsleben ist voller<br />
Eindrücke.“ Das habe zum einen<br />
zur Folge, dass sie „im Theater Ruhe<br />
finden, die sie sonst nicht haben“,<br />
nach der sie sich aber sehnen. Zum<br />
anderen, sagt Paul Schmidt, „können<br />
sie viel schneller Details viel differenzierter<br />
wahrnehmen als früher.“<br />
Es sei erstaunlich, welche Bilder und<br />
kleinen Nebensächlichkeiten die Kinder<br />
nach den Stücken wiederzugeben<br />
imstande sind. Und das zeigt ein weiterer<br />
Aspekt: „Schaust du einen Film<br />
an, entscheidet die Kamera, was du<br />
siehst, welchen Bildausschnitt, welche<br />
Details. Im Theater entscheidest<br />
einzig du ganz individuell für dich<br />
selbst, wohin du dein Auge richtest“,<br />
sagt Paul Schmidt.<br />
Was ist also die Antwort? Brauchen<br />
wir die Kindertheater noch, dieses<br />
Fossil aus alter Zeit, als wir uns noch<br />
nicht anders zu zerstreuen wussten,<br />
ja, nicht anders zerstreuen konnten?<br />
Ist das noch zeitgemäß? „Wann hast<br />
du das letzte Mal ein Lagerfeuer im<br />
Fernseher angeschaut?“ fragt Wally<br />
Schmidt. „Siehst du: Es gibt Dinge,<br />
die kannst du nicht am Bildschirm<br />
erleben.“ Das ist es wohl.<br />
© Ralph Zitzelsberger
ADVERTORIAL<br />
77<br />
DER PFIFFIKUS<br />
BEKOMMT EIN<br />
NEUES GEWAND<br />
Handeln ist das Gegenmittel zur Verzweiflung." Dieses Motto steht<br />
"<br />
vor vielen Visionen, die während der Krise geboren wurden. Der Entschluss,<br />
umzuziehen fiel bereits vor den Lockdowns, die Umsetzung<br />
folgt in diesem Frühsommer.<br />
Seit über 36 Jahren<br />
hat der Pfiffikus in<br />
der Ludwigstrasse,<br />
gleich hinter dem<br />
weißen Turm, sein<br />
Zuhause. Als einer<br />
der wenigen, richtigen<br />
Spielzeugläden<br />
der Stadt ist er Anlaufstelle<br />
für Familien, die auf der Suche<br />
nach richtig gutem Spielzeug sind.<br />
Die etwas Besonderes suchen und dabei<br />
Herkunft und Herstellung nicht<br />
aus den Augen verlieren möchten.<br />
Ab Ende Mai wird der Standort in die<br />
Plobenhofstrasse verlegt, direkt zwischen<br />
Museumsbrücke und Hauptmarkt.<br />
Er wird zwar etwas kleiner,<br />
dafür heller und tageslichtdurchflutet.<br />
Zu dem bereits bestehenden<br />
Sortiment wird sich eine feine Auswahl<br />
an Trachtenmode für Kinder<br />
gesellen: Ab sofort findet ihr bei uns<br />
handgemachte Janker, Dirndl und<br />
Strickwesten.<br />
Neue Anschrift<br />
(ab Ende Mai)<br />
SEIT 1985<br />
Plobenhofstrasse 1-9<br />
90403 Nürnberg<br />
pfiffikus-spielzeug.de
78 UNSERE WELT<br />
DORT GEHEN WIR AM LIEBSTEN HIN:<br />
WE ARE<br />
FAMILY<br />
UND WER SEID IHR?<br />
Wir möchten euch alle gern<br />
kennenlernen! Bewerbt euch unter<br />
wirsindelma@el-magazin.de<br />
Familie Dörner<br />
Dominik, 47<br />
Teamleiter<br />
Tanja, 44<br />
Flugbegleiterin<br />
Linda, 11<br />
Pferdeliebhaberin<br />
Justus, 6<br />
Raubvogelbeobachter<br />
Tabea, 4<br />
Einhornspezialistin<br />
Wendelstein<br />
DORT GEHEN WIR AM LIEBSTEN HIN:<br />
In die Berge<br />
DAS MACHT UNS GLÜCKLICH:<br />
Ein Tag in der Familie ohne Geschrei :-)<br />
LETZTER SCHRECKENSMOMENT:<br />
Corona Pandemie<br />
GROßER STREIT GERADE ÜBER:<br />
Aufräumen<br />
KLEINE GROßE PHILOSOPHEN SAGEN:<br />
Das, was heute nicht geschmeckt hat, kann<br />
morgen schon die Lieblingsspeise sein.<br />
(Dominik)<br />
Max, 44<br />
Chef<br />
Nicola, 42<br />
Apothekerin<br />
Jonathan, 10<br />
Fußballer und wahnsinnig laut<br />
Jakob, 8<br />
Denker und Hulahooper<br />
Mathilda, 3<br />
Goldstück und Friedensengel<br />
Fürth<br />
Familie Schreier<br />
In die Natur und in den Urlaub<br />
DAS MACHT UNS GLÜCKLICH:<br />
Zeit ohne Streit; draußen sein,<br />
Essen mit Familie und Freunden<br />
LETZTER SCHRECKENSMOMENT:<br />
Jonathans frisch ausgefallener Backenzahn<br />
in Mathildas Nase (Tante Eva hat´s<br />
gerichtet)<br />
GROßER STREIT GERADE ÜBER:<br />
Wer zockt wann wieviel und was dürfen<br />
wir glotzen<br />
KLEINE GROßE PHILOSOPHEN SAGEN:<br />
Ich gönn´ mir was Süßes!
UNSERE WELT<br />
79<br />
Peter, 39<br />
Team Lead IT<br />
Infrastructure<br />
Maren, 38<br />
Head of QC/QA<br />
Len, 3<br />
Chef<br />
Nürnberg<br />
DORT GEHEN WIR AM LIEBSTEN HIN:<br />
In unseren Garten, in den Urlaub<br />
DAS MACHT UNS GLÜCKLICH:<br />
Sommer, Sonne, Treffen mit Freunden<br />
LETZTER SCHRECKENSMOMENT:<br />
Keine Gurken mehr im Kühlschrank!!!<br />
GROßER STREIT GERADE ÜBER:<br />
Welches Geburtstagsgeschenk fürs<br />
Kind gekauft wird<br />
Familie Eberhardt<br />
KLEINE GROßE PHILOSOPHEN SAGEN:<br />
Ich will jetzt nichts mehr von dir hören!<br />
(Len)<br />
ADVERTORIAL<br />
JUMP4ALL<br />
Runter von der Couch und<br />
hinein ins Vergnügen!<br />
In unseren modernen Jumphallen<br />
kannst du dich auspowern und unbegrenzt<br />
Spaß haben. Jumpen auf<br />
unseren Indoor-Trampolinen bringt<br />
gute Laune und gesunde sportliche<br />
Betätigung. Wir bieten für jeden das<br />
Passende, ob Firmenfeier, Vereinsevent,<br />
Junggesellenabschied oder Geburtstagsfeier,<br />
es ist auf jeden Fall ein<br />
unvergessliches und nie da gewesenes<br />
Erlebnis!<br />
Jumpe dich durch unseren Freejump-<br />
Bereich auf verschiedenen Trampolinen<br />
horizontal in die Luft. Schüttle dir<br />
den Alltagsstress von der Seele. Springe<br />
kopfüber in unseren Foam Pit-Becken<br />
ein, der mit Schaumstoffwürfeln<br />
gefüllt ist. Steige über dich hinaus und<br />
erklimme unsere Boulderwall Area<br />
und lasse dich ins Weiche fallen.<br />
Such dir einen geeigneten Mitspieler<br />
und probiere unsere Battle Area aus.<br />
Zieh mit weichen Schaumstoffschlägern<br />
in den Kampf und liefere dir lustige<br />
und spannende Gefechte. Behalte<br />
deine Balance, wehr die Punches ab<br />
und geh als Sieger vom Platz. Gewinnt<br />
mal dein Gegner, landest du weich in<br />
unsere Schnipselgrube aus weichem<br />
Schaumstoff.<br />
„Catch the Light“ an der interactive<br />
Wall und jumpe gleichzeitig, sammle<br />
innerhalb von 60 Sekunden die höchste<br />
Punktzahl überbiete den Höchstrekord<br />
und sei der „Master of the Wall“.<br />
Trainiere deine Treffsicherheit im Basketball<br />
Jump und verbessere deine<br />
Koordination, um gleichzeitig springen<br />
und werfen zu können. Springe<br />
hoch, um den Ball direkt im Korb zu<br />
versenken.<br />
Probiert, unsere Ninja-Parcour Hindernisse<br />
mit Power zu meistern, den<br />
Dodge-Ball-Bereich, um nicht getroffen<br />
zu werden. Am Ende zählt nicht,<br />
wer die Schlacht gewonnen hat, sondern<br />
ob du den Spaß deines Lebens<br />
hattest.
80 RECHT UND SOZIALES<br />
Schubs. Um Elternteile zu treffen,<br />
© fizkes<br />
DIE RUHE NACH DEM STURM<br />
„Das Kind hat das Recht auf Umgang mit jedem Elternteil; jeder Elternteil<br />
ist zum Umgang mit dem Kind verpflichtet und berechtigt.“ Das ist nicht nur<br />
ein bisschen pädagogisch-nett dahergesagt, sondern gesetzlich verankert:<br />
§ 1684 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) regelt den „Umgang des Kindes<br />
mit den Eltern“. Das ist in manchen Fällen gar nicht so leicht – dann leistet das<br />
Hilfsangebot „Begleiteter Umgang" Unterstützung.<br />
Text Katharina Wasmeier<br />
„Ich kann mich zu gut an zwei kleine<br />
Mädchen erinnern“, erzählt Georg<br />
Franz (Name v. d. Redaktion geändert).<br />
„Die Mutter war vom Vater<br />
frisch getrennt, sie und die Oma gaben<br />
an, die Kinder seien vom Vater<br />
misshandelt worden und dürften auf<br />
keinen Fall mehr in Kontakt mit ihm<br />
geraten. Im Laufe unserer Arbeit hat<br />
sich herausgestellt: Die Frauen hatten<br />
lediglich versucht, den Vater schlecht<br />
darzustellen – und ihm den Umgang<br />
mit seinen Töchtern zu verwehren.“<br />
Georg Franz kennt viele solche Fälle,<br />
denn er engagiert sich als „Umgangsbegleiter“<br />
ehrenamtlich bei<br />
der „Fachstelle Umgangskontakte“<br />
bei ISKA, dem „Institut für Soziale<br />
und Kulturelle Arbeit“ in Nürnberg,<br />
das, wie viele soziale Einrichtungen<br />
in der Region den Begleiteten Umgang<br />
anbietet. Auch den Fall eines<br />
16-Jährigen, der Kontakt zu seinem<br />
Vater wollte – „und viel aufzuarbeiten<br />
gehabt hat“, sagt Georg Franz. Seine<br />
Aufgabe: Ein neutraler Beobachter<br />
sein, klarmachen: „Es geht hier nur<br />
um das Kind“, und Ideen zur Annäherung<br />
geben. Denn so sehr sich die<br />
meisten Eltern Kontakt zu ihren Kindern<br />
wünschen und umgekehrt, so<br />
oft ist auch das Gegenteil der Fall. „Zu<br />
uns kommen die unterschiedlichsten<br />
Leute“, sagt Gabriele Wegner von der<br />
Fachstelle. Jedes Alter, jede Nation,<br />
jede Schicht und Einkommensklasse.<br />
Also „überall dorther, wo sie Hilfe benötigen“.<br />
Und oft von dort, wo die<br />
Vernunft nicht mehr weiterkommt.<br />
Dann braucht es Hilfe und Anleitungen,<br />
Schutz und einen Rahmen – und<br />
manchmal auch einen behutsamen<br />
die fremd sind oder sich fremd geworden<br />
sind. Und auch, um Kinder<br />
zu sehen, denen man noch nie zuvor<br />
begegnet ist. „Stellen Sie sich vor, Sie<br />
bekommen urplötzlich ein Schreiben<br />
und werden zu Unterhaltszahlungen<br />
aufgefordert. Nur – Sie haben doch<br />
gar kein Kind?“ skizziert Gabriele<br />
Wegner den Urlaubsflirt mit Folgen.<br />
Das Kind aus dem One-Night-Stand,<br />
das mittlerweile zehn Jahre alt ist<br />
– und seinen Vater kennenlernen<br />
möchte. In solchen Fällen können<br />
Jugendämter und Gerichte ein Kennenlernen<br />
anordnen. Dass das unter<br />
Umständen nicht ganz einfach ist,<br />
kann man sich leicht vorstellen. „Das<br />
kann dann manchmal ganz schön unbeholfen<br />
sein“, sagt Gabriele Wegner.<br />
Denn mit der Verwandtschaft kommt
RECHT UND SOZIALES<br />
81<br />
oft das berühmte „Du siehst deine<br />
Kinder nie wieder!“ – eine Drohung,<br />
die der rechtlichen Grundlage entbehrt.<br />
„Wenn der Umgang mit dem<br />
eigenen Kind verwehrt wird, kann<br />
man das einfordern“, sagt Gabriele<br />
Wegner. Per gerichtlichem Beschluss<br />
oder durch das Jugendamt werden<br />
die Maßnahmen in die Wege geleitet,<br />
und damit der (kostenlose) Begleitete<br />
Umgang als strukturierter und zeitnicht<br />
automatisch auch Vertrautheit.<br />
„Die Menschen brauchen dann behutsame<br />
Anleitung“, profan wirkende<br />
Tipps wie „fragen Sie doch mal, wie<br />
es in der Schule heute war“. Brücken<br />
bauen. Oder behutsam neu errichten,<br />
wenn Eltern sich trennen – und<br />
schlimmstenfalls Kinder zwischen<br />
die Fronten geraten. Streit, Vorwürfe,<br />
Beschimpfungen, die Jüngsten<br />
als Kriegsmittel missbraucht, und<br />
„DAS KIND HAT DAS<br />
RECHT AUF UMGANG<br />
MIT JEDEM ELTERNTEIL;<br />
JEDER ELTERNTEIL IST<br />
ZUM UMGANG MIT DEM<br />
KIND VERPFLICHTET<br />
UND BERECHTIGT.“<br />
BGB § 1684 Umgang des Kindes mit den Eltern<br />
lich begrenzter Prozess mit klarem<br />
Ablauf, der Eltern Orientierung bietet.<br />
Getrennt voneinander werden<br />
Vorgespräche mit den Elternteilen<br />
geführt, Bedürfnisse abgesteckt,<br />
Organisatorisches geklärt, Regeln<br />
aufgestellt. Acht Treffen sind anberaumt,<br />
um die Beteiligten einander<br />
nahezubringen. Damit das gelingen<br />
kann, nutzt die Fachstelle die Räume<br />
der angeschlossenen Kita – dort ist<br />
Ruhe, vor allem aber auch jede Menge<br />
Spielzeug vorhanden. Klappt das<br />
gut, können Eltern und Kinder nach<br />
und nach eigene Aktivitäten planen.<br />
„Ziel ist es, den Weg zu einem selbstständigen,<br />
vertrauensvollen Umgang<br />
miteinander zu ebnen“, sagt Gabriele<br />
Wegner, der auf diesem Weg rund<br />
30 aktive Ehrenamtliche wie Georg<br />
Franz zur Seite stehen. Keine Laien,<br />
sondern geschulte und qualifizierte<br />
Menschen mit meist pädagogischem
82 RECHT UND SOZIALES<br />
„DIE ELTERN HABEN ALLES<br />
Hintergrund und verschiedenen<br />
sprachlichen und kulturellen Kompetenzen.<br />
Neben der Hilfestellung<br />
kommt denen noch eine weitere Aufgabe<br />
zu: Still beobachten, protokollieren.<br />
Wie ist es wirklich bestellt um<br />
das Vater- oder Mutter-Kind-Verhältnis?<br />
Vielleicht will die Tochter den<br />
Vater wirklich nicht sehen, vielleicht<br />
der Sohn tatsächlich die Mutter nicht<br />
akzeptieren. Die Bewertung obliegt<br />
den Mitarbeitern der Fachstelle. „Das<br />
Umgangsrecht kann bei gravierenden<br />
Fällen ausgesetzt werden“, sagt<br />
Gabriele Wegner. Die Entscheidung<br />
obliegt dem Familiengericht, das<br />
professionelle Gutachter einsetzt,<br />
die sich ein Bild vom Kindeswohl<br />
machen. „Auch wenn wir in den Vorgesprächen<br />
mit den Kindern merken,<br />
dass sie verweigern, können wir die<br />
Maßnahme beenden.“ Denn freilich<br />
haben die Kinder ein Wörtchen mitzureden,<br />
bekommen leichte Fragebögen,<br />
in denen Smileys zeigen, wie<br />
sich das alles so anfühlt. Nach vier<br />
Sitzungen, berichtet Georg Franz,<br />
die das Jugendamt aus der Ferne begleitet,<br />
gibt es ein Zwischengespräch,<br />
nach acht den Abschluss, bei dem geschaut<br />
wird: „Sind die Eltern und Kinder<br />
jetzt selbstständig oder brauchen<br />
sie noch weitere Hilfe?“, überlagern<br />
ZU UNTERLASSEN, WAS DAS<br />
VERHÄLTNIS DES KINDES ZUM<br />
JEWEILS ANDEREN ELTERNTEIL<br />
BEEINTRÄCHTIGT ODER DIE<br />
ERZIEHUNG ERSCHWERT.<br />
ENTSPRECHENDES GILT, WENN SICH<br />
DAS KIND IN DER OBHUT EINER AN-<br />
DEREN PERSON BEFINDET.“<br />
BGB § 1684 Umgang des Kindes mit den Eltern<br />
die Konflikte der Eltern weiterhin das<br />
Wohl des Kindes oder haben sie ihren<br />
Frieden machen können? Wie wichtig<br />
Letzteres ist, das zeigt die gesetzliche<br />
Festlegung und Regulierung des Umgangsrechts:<br />
„Studien belegen, dass<br />
es für die Identität des Kindes bedeutsam<br />
ist, beide Elternteile zu kennen<br />
und sich ein eigenes Bild machen zu<br />
können.“ Wer nur ahnt und sucht,<br />
zweifelt, der wird das ein Leben lang<br />
tun. Wer selbst entscheiden konnte,<br />
findet Ruhe. 70 Fälle konnte die Fachstelle<br />
im vergangenen Jahr begleiten,<br />
„der Bedarf ist groß“, sagt Gabriele<br />
Wegner. 70 Familien Ruhe bringen. Es<br />
werden nicht weniger werden.<br />
PROJEKTE „BEGLEITE-<br />
TER UMGANG“ IN DER<br />
REGION<br />
Informationen bei jedem Jugendamt<br />
bzw. der Stadtverwaltung<br />
ISKA, Fachstelle Umgangskontakte<br />
Gostenhofer Hauptstraße 63,<br />
90443 Nürnberg<br />
Tel. 0911 92 97 17 22<br />
iska-nuernberg.de<br />
© Tanja Elm<br />
Team Fachstelle Umgangskontakte ISKA<br />
(v.l.n.r. Gabriele Wegner, Theresa Nöth,<br />
Gabi Gräbner, Christine Bendig)<br />
Mütterzentrum Fürth<br />
Gartenstraße 14,<br />
90762 Fürth<br />
Tel. 0911 77 27 99<br />
muetterzentrum-fuerth.de<br />
Landratsamt Nürnberger Land<br />
Amt für Familien und Jugend / Sozialpädagogische<br />
Jugendhilfe<br />
91205 Lauf a. d. Pegnitz<br />
Tel. 09123 950 80 21<br />
landkreis.nuernberger-land.de<br />
Deutscher Kinderschutzbund<br />
Kreisverband Erlangen e. V.<br />
Strümpellstraße 10<br />
91052 Erlangen<br />
Tel. 09131 20 91 00<br />
kinderschutzbund-erlangen.de
Durch ADHS<br />
lernunfähig?<br />
Das besondere Behandlungskonzept<br />
für Kinder mit AD(H)S<br />
Die Klinik am Steigerwald seit 7 Jahren spezialisiert<br />
auf die kleinen Patienten<br />
Therapeutisches Bogenschießen<br />
Die Klinik am Steigerwald<br />
behandelt Kinder mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hype-<br />
raktivitätssyndrom (ADHS)<br />
mit einem besonderen Konzept<br />
ohne Ritalin. Stationäre<br />
Behandlung und ambulante<br />
Betreuung gehen<br />
dabei Hand in Hand.<br />
Das Behandlungskonzept umfasst<br />
eine Kombination aus<br />
Chinesischer Medizin mit<br />
gesprächs-, spiel- und bewegungstherapeutischen<br />
Angeboten, vorsichtig dosiertem<br />
Lern- und Aufmerksamkeitstraining,<br />
Schulunterricht<br />
und Elternberatung.<br />
Die Kinder werden zumeist<br />
in kleinen Gruppen stationär<br />
betreut und behandelt. Mit<br />
gutem Erfolg, wie die Besserungen<br />
deutlich zeigen. Seit<br />
sieben Jahren hat sich die Klinik<br />
am Steigerwald auf den<br />
Bereich ADHS Behandlung<br />
mit natürlichen Mitteln spezialisiert.<br />
Der Erfolg gibt ihr<br />
recht diesen Bereich weiter<br />
auszubauen, denn der Bedarf<br />
ist groß.<br />
Klinik am Steigerwald<br />
Waldesruh, 97447 Gerolzhofen<br />
Tel. 0 93 82 / 949 - 0<br />
info@tcmklinik.de<br />
Zur aktuellen Covid-Situation:<br />
Das erprobte Hygienekonzept<br />
in der Klinik am Steigerwald gibt<br />
unseren Patientinnen und Patienten<br />
die Sicherheit, auch in den Zeiten<br />
des Lockdowns medizinisch notwendige<br />
Krankenhausbehandlungen<br />
durchführen<br />
zu können.<br />
25<br />
Jahre<br />
Klinik<br />
am Steigerwald<br />
Gesundheit mit Weitblick<br />
©Cherry-Merry - stock.adobe.com<br />
Informationstag<br />
ADHS<br />
| Sa. 25. April 2021, 11 Uhr |<br />
Vorträge:<br />
Dr. Schmincke, Chefarzt<br />
Natascha Reiter, ADHS Trainerin/<br />
Lehrerin<br />
Eltern ehemaliger Patienten<br />
kommen zu Wort.<br />
Kosten: 30,- Euro incl. Mittagessen<br />
und Getränke<br />
Anmeldung ist unbedingt<br />
erforderlich unter:<br />
Tel. 0 93 82 / 949 - 207<br />
www.tcmklinik.de<br />
ADHS behandeln mit Chinesischer Medizin<br />
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Körpertherapie, mit Ball Kinderakupunktur<br />
Beim Kochen Klinikschule Wald als Therapiehelfer
84 RECHT UND SOZIALES<br />
WA S<br />
PASSIERT<br />
VOR DEM<br />
FAMILIEN-<br />
GERICHT?<br />
Obwohl es eigentlich niemand<br />
will, müssen getrennte Paare<br />
häufig das Familiengericht bemühen.<br />
In einigen Fällen, wie<br />
der Scheidung, ist das unvermeidlich.<br />
In anderen Fällen ist<br />
es sinnvoll, wenn es Konflikte<br />
gibt, die anders nicht gelöst<br />
werden können. Da viele Menschen<br />
Prozesse mit Kafka oder,<br />
noch schlimmer, Barbara Salesch<br />
verbinden, möchte ich<br />
mich bemühen, einige verbreitete<br />
Ängste zu zerstreuen.<br />
Text Wolf von Rosenstiel<br />
Das Familiengericht hat mit dem aus<br />
dem Fernsehen bekannten Strafgericht<br />
wenig zu tun (echte Strafprozesse mit<br />
denen im Fernsehen auch nicht, aber<br />
das ist eine andere Geschichte). Die Familienrichterin<br />
oder der Familienrichter<br />
sollen den ehemaligen Partnern in<br />
erster Linie helfen, Konflikte zu lösen<br />
und eine Regelung zu finden, die allen<br />
Beteiligten, vor allem Kindern, gerecht<br />
© djedzura<br />
wird. Es wird häufig lange und intensiv<br />
versucht, eine Übereinkunft zu finden,<br />
die allen Interessen so weit wie möglich<br />
gerecht wird (in etwas fortschrittlicheren<br />
Gerichten wie z. B. Neumarkt<br />
und Forchheim sitzen, für eine bessere<br />
Atmosphäre, sogar alle Beteiligten zusammen<br />
mit dem Richter an einem<br />
Tisch, in Nürnberg leider nicht). Darum<br />
werden in familiengerichtlichen<br />
Verfahren in der Mehrzahl der Fälle<br />
Vereinbarungen getroffen. Natürlich<br />
sollten ehemalige Partner in Streitfällen<br />
zunächst einmal versuchen, sich<br />
untereinander zu besprechen. Nur in<br />
Unterhaltsfragen oder bei ehelichem<br />
Zugewinn ist es sinnvoll, frühzeitig<br />
Anwälte hinzuzuziehen: Für juristische<br />
Laien ist eine korrekte Berechnung der<br />
zu zahlenden Beträge fast unmöglich<br />
– zu viele Einzelposten müssen, ggf.<br />
teilweise, vom unterhaltsrechtlichen<br />
Einkommen abgezogen oder dazugerechnet<br />
werden (Raten für die Eigentumswohnung,<br />
Dienstwagen, Kredite<br />
usw.).<br />
In den Fragen des Umgangs mit den<br />
Kindern nach der Trennung und betreffend<br />
das Sorgerecht ist es hingegen<br />
immer gut, wenn die Eltern in der Lage<br />
sind, einvernehmliche Regelungen zu<br />
treffen. Am einfachsten ist hier eine<br />
Sorgerechtsvereinbarung, bei der auch<br />
der Anwalt helfen kann. Wenn das<br />
nicht klappt, sollte zunächst über das<br />
Jugendamt oder andere Hilfsorganisationen<br />
versucht werden, eine Einigung<br />
zu finden. Wenn auch das scheitert,<br />
oder der Dissens wegen großer Probleme<br />
absehbar ist, sollte man sich<br />
aber nicht scheuen, eine gerichtliche<br />
Entscheidung zu suchen. Dann zieht<br />
das Gericht in jedem Falle das Jugendamt<br />
hinzu, das mit den Eltern über ihre<br />
Situation und ihre Wünsche spricht.<br />
Außerdem wird häufig ein Verfahrensbeistand<br />
bestimmt, der extra die Rechte<br />
der Kinder wahrnimmt, denn es geht<br />
in allen Verfahren natürlich in erster<br />
Linie darum, welche Regelung dem<br />
Wohl der Kinder am ehesten dient. Das<br />
versucht das Gericht, mit Hilfe aller Beteiligten,<br />
herauszufinden.<br />
Es liegt in der Natur der Sache, dass<br />
es hier sehr gegensätzliche Meinungen<br />
gibt. In Extremfällen werden dann Gutachter<br />
eingeschaltet, deren Arbeit sich<br />
aber viele Monate hinziehen kann. In<br />
der Mehrzahl der Fälle bringt das zwar<br />
mehr Erkenntnisse über Ursachen und<br />
die möglichen Lösungsmöglichkeiten,<br />
aber keine anderen Ergebnisse als die<br />
zuvor eingeholten Meinungen (Ausnahmen<br />
bestätigen die Regel).<br />
Erst wenn hier auch nach häufig äußerst<br />
langwierigen Verhandlungen<br />
keine Einigung getroffen werden kann,<br />
wird in derartigen Fällen „streitig“, also<br />
vom Gericht entschieden. Das Ergebnis<br />
ist dann meist schon absehbar und<br />
kann nur in der nächsten Instanz korrigiert<br />
werden.
RECHT UND SOZIALES<br />
85<br />
Anders laufen in der Regel Unterhaltsprozesse<br />
ab. Hier gibt es klare Regeln<br />
zu Erwerbsverpflichtung, der Anrechnung<br />
von Einnahmen, Ausgaben und<br />
Vorteilen wie mietfreiem Wohnen. Hier<br />
schlägt das Gericht in der Regel eine<br />
Einigungsmöglichkeit vor, die kurz debattiert<br />
wird. Wenn keine Einigung getroffen<br />
werden kann, folgt meist zeitnah<br />
eine Entscheidung. Die größten<br />
Unterschiede gibt es im Scheidungsverfahren<br />
an sich. Zur Antragstellung<br />
wird lediglich ein Rechtsanwalt<br />
benötigt. Dieser kann, entgegen der<br />
landläufigen Auffassung, nur eine Partei<br />
vertreten, was aber nicht relevant<br />
ist, wenn zuvor Einigungen auf allen<br />
Gebieten erzielt wurden. Das Gericht<br />
führt dann von Amts wegen den Versorgungsausgleich,<br />
also die Aufteilung<br />
der jeweils in der Ehezeit erworbenen<br />
Rentenansprüche durch: Der Versorgungsausgleich<br />
kann wie alles andere<br />
auch durch notarielle Vereinbarung<br />
oder bei Vertretung durch zwei Anwälte<br />
modifiziert ausgeschlossen werden,<br />
falls dies nicht unbillig, also entgegen<br />
fundamentaler gesetzlicher Interessen<br />
eines Ehepartners ist (der Verzicht auf<br />
Unterhalt trotz der Notwendigkeit der<br />
Kinderbetreuung ist so ein Fall). Es<br />
dauert in der Regel etwa sechs Mona-<br />
te, bis es zum Termin kommt, wobei<br />
sich dies bei Nachfragen der Rentenversicherung<br />
erheblich verzögern<br />
kann. Wenn dann alles gut vorbereitet<br />
ist, dauert ein Scheidungstermin eine<br />
Viertelstunde und beschränkt sich im<br />
Wesentlichen auf einige Angaben zu<br />
Trennungszeitpunkt und Einkommen<br />
sowie die Frage des Gerichts, ob die Beteiligten<br />
weiterhin geschieden werden<br />
wollen. Wird keine Einigung erzielt,<br />
dann kann man sich auch über viele<br />
Jahre hinweg über die Fragen des Zugewinns<br />
und des nachehelichen Unterhaltes<br />
streiten. Verfahrensdauern von<br />
mehr als zwei Jahren sind in diesen<br />
Fällen die Regel. Ich habe auch schon<br />
Scheidungen erlebt, die sich über fünf<br />
Jahre hinzogen, weil beide Seiten immer<br />
neue Streitpunkte aufbrachten.<br />
Daran haben, entgegen vieler Vorurteile,<br />
auch wir Anwälte keinen Spaß,<br />
insbesondere wenn es, wie häufig nicht<br />
um den Besitz an Goldbarren, sondern<br />
um den an Omas alten Unterhosen<br />
oder Katzenklos geht.<br />
Zuletzt das leidige Thema der Kosten:<br />
In Kindschafts- und Umgangssachen<br />
trägt jede Seite ihre Kosten in der<br />
Regel selbst. Wird nach Gebührenordnung<br />
abgerechnet, bewegen sich<br />
die Beträge normalerweise im Bereich<br />
um die 1000 Euro, soweit nicht erhebliche<br />
Kosten für Verfahrensbeistände<br />
oder Gutachter (teuer!) hinzukommen.<br />
Eine Scheidung startet für beide Beteiligte<br />
ebenfalls bei dieser Summe. Bei<br />
entsprechenden Streitwerten können<br />
aber sehr schnell fünfstellige Beträge<br />
erreicht werden und es greift das Prinzip,<br />
dass der vor Gericht Unterliegende<br />
die Kosten tragen muss (Unterhalt,<br />
Zugewinn). Hat eine Seite zu wenig<br />
Geld, springt die Staatskasse ein. Komplizierte<br />
Fälle mit niedrigem Streitwert<br />
können dazu führen, dass der eigene<br />
Rechtsanwalt eine Gebührenvereinbarung<br />
abschließen möchte, damit er<br />
seine Kosten decken kann.<br />
Für optimales Wohlbefinden wünsche<br />
ich natürlich jedem, meinesgleichen<br />
möglichst wenig bemühen zu müssen.<br />
Angst muss man vor uns und dem Gericht<br />
aber nicht haben.<br />
© David Häuser<br />
Wolf von Rosenstiel<br />
ist Rechtsanwalt für<br />
Familienrecht und teilt<br />
sein Wissen künftig<br />
nicht nur in seiner<br />
Kanzlei, sondern auch<br />
in unserer <strong>ELMA</strong>.<br />
Anzeigen-2021:<strong>ELMA</strong>_<strong>Magazin</strong>_140x65-5-alternativ 19.02.2021 13:09 Uhr Seite 1<br />
Ab ins Museum!<br />
RömerMuseum | Kastell Biriciana<br />
Bay. Limes-Informationszentrum<br />
Römische Thermen | Wülzburg<br />
ReichsstadtMuseum<br />
Geschichte hautnah erleben!<br />
UNESCO-Welterbe Limes<br />
Workshops | Kindergeburtstag<br />
Kostümführungen<br />
16. Mai Internationaler<br />
Museumstag<br />
6. Juni UNESCO-Welterbetag<br />
Museen Weißenburg | 09141- 907 189 | museum@weissenburg.de | www.museen-weissenburg.de
86<br />
MACHT MAL<br />
SUPER-<br />
SCHÖN UND<br />
KINDER-<br />
LEICHT!<br />
Kunstlehrerin, Künstlerin – vor allem aber ist<br />
Eva Lindner-Kirsten leidenschaftliche Sammlerin<br />
von schönen Dingen aus vergangenen<br />
Zeiten, musik- und farbverrückt. So, sagt die<br />
Mutter von zwei Jungs, entstehen für ihr Art-<br />
Tape-Projekt Collagen mit Retro-Charme, die<br />
von Musik inspiriert sind.<br />
© privat<br />
EVA LINDNER-KIRSTEN<br />
Kunstlehrerin, Künstlerin<br />
art-tape.gallery<br />
WIRD PRÄSENTIERT VON
MACHT MAL<br />
87<br />
1.<br />
Nimm dir eine alte<br />
Schachtel, also<br />
den Deckel davon.<br />
Betrachte diesen als<br />
kleine „Puppenbühne“<br />
für eine schöne<br />
Erinnerung, die du<br />
mit einem Freund /<br />
einer Freundin hast.<br />
S O<br />
EINFACH<br />
GEHT’S<br />
WAS DU<br />
BRAUCHST<br />
>>><br />
MATERIALLISTE<br />
_ ein Foto von dir und deiner<br />
Freundin / deinem Freund<br />
(oder Kopie davon)<br />
_ Schachtel-Deckel<br />
(z. B. von Schuhkartons,<br />
Stiften etc.)<br />
_ Papiere mit schönen Mustern<br />
_ alte Papiere: Kalenderblätter,<br />
Zeitungen, Texte, Zahlen<br />
und Ziffern daraus<br />
_ Acryl-Farbe, Pinsel<br />
2.<br />
Male den Deckel mit<br />
Acrylfarbe an, nicht nur<br />
die Rückseite, auch die<br />
Ränder, den Boden.<br />
Sei dabei „unordentlich“<br />
– es dürfen ruhig<br />
Pinselspuren und noch<br />
ungemischte Farbtöne<br />
erkennbar sein.<br />
_ Washi-Tape<br />
_ Knetradiergummi als<br />
Abstandshalter<br />
_ Kleber<br />
_ Schere<br />
ALLE MATERIALIEN KÖNNT IHR BEI<br />
BOESNER IN NÜRNBERG KAUFEN.<br />
SPROTTAUER STR. 37, 90475 NÜRNBERG
88<br />
MACHT MAL<br />
3.<br />
Suche dir ein schönes Foto von dir und deinem<br />
Freund / deiner Freundin aus – eines, mit dem<br />
du ein besonders schönes Erlebnis oder einen<br />
besonders schönen Moment<br />
verbindest. Du kannst es auch<br />
kopieren, wenn du nicht das<br />
Original zerschneiden möchtest.<br />
Schneide mit einer feinen Schere<br />
oder einem Skalpellmesser (dann<br />
auf einer Schneideunterlage) die<br />
Figuren aus.<br />
TIPP VON DER KÜNSTLERIN<br />
SCHENKE DIESE KLEINE AUFMERK-<br />
SAMKEIT DEINEM FREUND ODER<br />
DEINER FREUNDIN ALS ERINNERUNG<br />
AN EIN SCHÖNES GEMEINSAMES<br />
ERLEBNIS, ALS KLEINE KREATIVE<br />
BÜHNE IN VERSCHIEDENEN<br />
SCHICHTEN ... SCHICHTEN VON<br />
FARBE, FREUDE, ERINNERUNG UND<br />
ZEICHEN, DIE FÜR EURE FREUNDSCHAFT<br />
STEHEN.<br />
4.<br />
Nimm einen Knetradiergummi<br />
und<br />
setze ihn als Abstandshalter<br />
hinter<br />
das ausgeschnittene<br />
Foto. Setze dich und<br />
deinen Freund / deine<br />
Freundin damit in die<br />
angemalte Schachtel.<br />
WIRD PRÄSENTIERT VON
MACHT MAL<br />
89<br />
5.<br />
Klebe schöne Musterpapiere auf<br />
anderer Ebene in der Schachtel dazu.<br />
6.<br />
Buchstaben, Zahlen<br />
oder Ähnliches aus<br />
alten Zeitungen kannst<br />
du ebenfalls noch<br />
ergänzen und einbauen,<br />
um damit eure<br />
kleine Freundschaftsgeschichte<br />
weiter<br />
auszugestalten.<br />
Du kannst auch<br />
noch Washi-Tape als<br />
weiteres Gestaltungselement<br />
ergänzen.<br />
... SCHON<br />
FERTIG!<br />
ALLE MATERIALIEN KÖNNT IHR BEI<br />
BOESNER IN NÜRNBERG KAUFEN.<br />
SPROTTAUER STR. 37, 90475 NÜRNBERG
90 HELDENREICH<br />
„Mein erstes Turnier?“ Lars muss<br />
IMMER<br />
VOLL<br />
MITGEHEN<br />
Die E-Sport-Community wächst<br />
weltweit, und auch Frankens Zocker<br />
mischen kräftig mit. Lars Gröpl, 17<br />
Jahre aus Nürnberg, ist einer dieser<br />
digitalen Sportskanonen. Zwar noch<br />
nicht in der Profi-Liga, aber mit großen<br />
Ambitionen. Ein Gespräch über<br />
krachende Niederlagen, Fitness und<br />
Gemeinschaft am Bildschirm.<br />
Text Manuela Prill<br />
© privat<br />
lachen. „Tja, da hab ich ganz schön<br />
auf die Schnauze gekriegt und gar<br />
nichts gewonnen.“ Gut zwei Jahre ist<br />
das her. Nintendo hatte gerade das<br />
Strategie-Kampfspiel „Super Smash<br />
Bros. Ultimate“ neu auf den Markt<br />
gebracht. „Ein Schulkamerad, der<br />
schon länger auf Turnieren dabei war,<br />
hat es mir gezeigt und gemeint, das<br />
könnte auch was für mich sein“, erinnert<br />
sich der 17-Jährige. Der Kumpel<br />
sollte recht behalten, Lars war angefixt:<br />
nicht nur von dem „unglaublich<br />
komplizierten“ Spiel, sondern auch<br />
vom Wettkampf und besonders von<br />
der Gamer-Gemeinschaft. Da kommt<br />
er ziemlich ins Schwärmen. „Man<br />
trifft super viele nette Leute, das ist<br />
schon sehr, sehr toll!“<br />
Als es los ging mit digitalen Spielewelten,<br />
da war Lars noch lange nicht<br />
geboren. Erinnert sich jemand an<br />
„Pong“ – den Videospiel-Urknall aus<br />
den 70ern? Mit zwei beweglichen<br />
Balken und einem weißen Punkt<br />
konnte man zusammen via Konsole<br />
auf dem Bildschirm Tennis spielen.<br />
Kaum zwei Jahrzehnte später wurde<br />
auf LAN-Partys mittels lokaler Netzwerke<br />
schon in größerer Runde am<br />
PC gezockt – weitaus komplexere<br />
Spiele natürlich. Zu dieser Zeit etablierte<br />
sich auch der Begriff „E-Sport“,<br />
erste nationale Ligen und Wettbewerbe<br />
entstanden. Dank Internet ist die<br />
Community heute weltweit vernetzt.<br />
Lars’ Anfänge waren Gameboy und<br />
Pokémon. „Schon seit ich ganz klein<br />
war, habe ich es geliebt, diese Welten<br />
zu erkunden“, erzählt er. Allein<br />
daheim im Kinderzimmer und einfach<br />
nur „just for fun“. Bis eben jener<br />
Freund den Wettkampfgeist in ihm<br />
geweckt hat. Lars ist „Super Smash<br />
Bros.“ trotz der anfänglichen krachenden<br />
Niederlage treu geblieben<br />
und arbeitet sich seitdem langsam<br />
nach oben. „Es hat ungefähr ein Jahr<br />
gedauert, bis ich mein erstes Turnier<br />
gewonnen habe.“ Das war zwar nur<br />
ein kleiner Wettbewerb in Fürth,<br />
aber mit starker Konkurrenz: „Es<br />
gibt ziemlich viele gute Spieler hier<br />
in Nürnberg und Umgebung“, betont<br />
Lars, der mittlerweile auch bundesweit<br />
an E-Sport-Events teilnimmt,<br />
zum Beispiel in Düsseldorf, Köln<br />
oder Frankfurt. Das Ziel des Super<br />
Smashers? „Unter die Top 20 im Bayerischen<br />
Powerranking zu kommen,<br />
wäre schon cool, aber das ist noch<br />
ein langer Weg“, ist ihm bewusst.<br />
Völlig okay für den jungen Mittelfranken,<br />
weil der Weg mit ziemlich<br />
viel Spaß gepflastert sein dürfte. E-<br />
Sportler haben ja den Ruf, einsame<br />
Nerds zu sein. Stimmt so nicht. Lars<br />
spielt und trainiert am liebsten in Gemeinschaft.<br />
Er findet: „Es ist einfach<br />
was ganz anderes, wenn du neben<br />
einem Menschen sitzt und gegen ihn<br />
spielst, als wenn du allein online auf<br />
deinen Bildschirm starrst.“ Weil es<br />
sich so viel besser „übers Leben und<br />
so“ quatschen lasse. Vor Corona war<br />
© privat
HELDENREICH<br />
91<br />
der 17-Jährige, der gerade im zweiten<br />
Ausbildungsjahr zum Anlagenmechaniker<br />
steckt, aktives Mitglied<br />
im Verein „Project HIVE“, einer recht<br />
rührigen E-Sport- und Gaming-Community<br />
für den Raum Nürnberg. Das<br />
Kollektiv trifft sich im Nürnberger<br />
„Haus des Spiels“ und veranstaltet<br />
dort selbst Turniere. Sidekick: Das<br />
„Haus des Spiels“ war lange eine<br />
Hochburg des analogen Spielens:<br />
Mehr als 300 000 Brett- und Kartenspiele<br />
lagern im Archiv. 2018 ist man<br />
mit der Vision gestartet, ein „innovativer<br />
kultureller Leuchtturm der analogen<br />
wie auch der digitalen Spielkultur<br />
zu werden“. Verstärkt sollen<br />
also ebenfalls jene Welten abgebildet<br />
werden, in die per Smartphone, Konsole<br />
und Computer eingetaucht wird.<br />
Doch mit dem Lockdown war es dort<br />
auch für die E-Gamer Essig mit Treffen,<br />
Spiele-Sessions und Wettkämpfen<br />
im nicht-virtuellen Raum. Lars<br />
hat das sehr vermisst.<br />
E-Sportler kämpfen gegen noch ein<br />
Vorurteil: Sie seien ja gar keine „rich-<br />
© Heiko Mönke<br />
tigen“ Sportler. In Deutschland gibt es<br />
inzwischen zwar einen E-Sportbund<br />
(ESBD) und darunter organisierte<br />
„Clans“, also Mannschaften, aber<br />
offiziell anerkannt sind ihre Disziplinen<br />
(darunter Sportsimulationen,<br />
Echtzeit-Strategie- und Ego-Shooter-Spiele)<br />
nur in einigen wenigen<br />
Ländern wie Südkorea, China oder<br />
Frankreich. Die Szene wächst hierzulande<br />
trotzdem kontinuierlich; laut<br />
ESBD begeistert E-Sport rund drei<br />
Millionen deutsche Spieler. Mehr und<br />
mehr klassische große Sportvereine<br />
richten eigene E-Sport-Abteilungen<br />
ein. Beim 1. FC Nürnberg etwa kickt<br />
man schon seit 2017 auch in der virtuellen<br />
Bundesliga. Gamer Lars geht<br />
mit Zweiflern auf seine ganz eigene<br />
Art um. „Ich drück denen meine<br />
‚Switch‘ in die Hand und sag: Versuch<br />
mich zu schlagen; wenn du es<br />
schaffst, mir nur ein einziges Leben<br />
abzuziehen, kriegst du zehn Euro.“<br />
Hat bisher noch kein Laie geschafft.<br />
Es braucht halt doch ein wenig mehr<br />
als nur fitte, flinke Finger am Controller.<br />
Nämlich? „Eine sehr gute Konzentration,<br />
Wachsamkeit, weil man auf<br />
so vieles gleichzeitig achten muss.“<br />
Nicht zu vergessen eine gute Portion<br />
Cleverness, um schlaue Strategien<br />
und Taktiken zu entwickeln – wie halt<br />
auf dem echten Sportplatz auch. Und<br />
was ist mit körperlicher Fitness? Lars<br />
grinst. „Also ich würde mich beim<br />
Spielen als hyperaktiv bezeichnen,<br />
weil ich immer voll mitgehe!“<br />
E-SPORT ZUM ANKLICKEN<br />
ESBD – eSport-Bund Deutschland e.V.<br />
esportbund.de<br />
Aktuelles von den E-Sportlern des<br />
1. FCN<br />
twitter.com/fcn_esports<br />
E-Sport-Abteilung des 1. FC Bamberg<br />
fce2010.de/esports-abteilung/<br />
Project HIVE Nürnberg<br />
facebook.com/ProjectHIVEnbg/<br />
Franken Finals<br />
Das größte E-Sport-Turnier Nordbayerns<br />
(Spiel: League of Legends) findet<br />
auch 2021 wieder statt, voraussichtlich<br />
im Sommer.<br />
frankenfinals.de<br />
Wir starten<br />
wieder durch<br />
technik-museum.de
ELTERN<br />
MAGAZIN<br />
FÜR DIE<br />
METROPOL<br />
REGION<br />
... KUNUS ...<br />
DIGITALE<br />
SCHULE<br />
Ratschläge und praktische Hinweise für<br />
den Umgang mit digitalen Medien<br />
Man kennt das: Kaum lässt man seinen<br />
müden Blick vom homeschoolenden Kind<br />
abschweifen, schon büxt es aus und spielt<br />
statt den Zahlenraum bis 100 die jüngsten<br />
TikTok-Chellenges durch. Um Sicherheit zu<br />
geben, wie daheim die Smartphones, Tablets<br />
und PCs gegen eine nicht-altersgerechte<br />
Nutzung abgesichert werden können, und<br />
viele Fragen rund um den Jugendmedienschutz<br />
zu beantworten, hat das „Digitale<br />
Schule“ umfassende Links und Tipps zusammengestellt.<br />
nuernberg.de/internet/digitale_schule/<br />
elterninfo.html<br />
AUF TOUR DURCH DIE<br />
© U1„Wie klingt deine Stadt“<br />
GOLDSCHLÄGERSTADT<br />
Schwabacher Stadtrallye mit App und Jean-Philippe<br />
Baratier<br />
© Julia M Cameron<br />
Mit einer kostenlosen App können sich Kinder gemeinsam<br />
mit dem Schwabacher Wunderkind Jean-<br />
Philippe Baratier auf eine spannende Rallye durch<br />
Schwabach machen. Aber Wunderkinder braucht<br />
es dafür nicht. Es reicht das Interesse, ein bisschen<br />
über die Geschichte der Stadt zu erfahren. Die meisten<br />
der 18 Stationen, an denen den Kindern Fragen<br />
gestellt werden, finden sich in der Altstadt. Ein spaßiges<br />
Abenteuer für Kinder ab 6 Jahren.<br />
locandy.com
www.westerma n.de<br />
Die Bunte Reihe –<br />
Mathematisches Lernen leicht gemacht!<br />
• thematische Übungshefte zur Unterstützung<br />
oder als Ergänzung für den Mathematikunte<br />
richt und für das Training zu Hause<br />
oder in Fördereinrichtungen<br />
• klare, systematische Übungen für selbstständiges<br />
Arbeiten<br />
• mit motivierendem Belohnungselement<br />
am Ende des Heftes<br />
Mathe für Fußba lfans, Kla se 3<br />
• erleichtert durch den direkten Bezug zum<br />
Fußballsport den Zugang zur Mathematik<br />
• Training von arithmetischen Aufgaben im<br />
Zahlenraum bis 1000, von geometrischen<br />
Themen, Sachrechnenaufgaben und Zeitthemen<br />
• kleine I lustrationen Dieses Heft und gehört: Ti ps verdeutlichen<br />
Zusammenhänge<br />
• Pokalurkunde zur Motivation<br />
Bunte Reihe Mathematik-Hefte<br />
zum weiteren Üben, zum Beispiel:<br />
Plus und minus bis 1000 . .... .... .978-3-14- 17317-8<br />
Mal und geteilt bis 10 .. . ....... .. .978-3-14- 17325-3<br />
Sachrechnen Kl. 3 . ....... .. .......978-3-14-117 31-4<br />
Größen ab Kl. 3 . .. .... .....978-3-14- 17 35-2<br />
Zeit, Kl. 3 und 4 .. ... .............. ..... ..978-3-14- 17341-3<br />
Geometrie, Kl. 3 und 4 .... . .. . .. ...978-3-14- 17345-1<br />
Buntes Rechnen, Kl. 3 und 4 ..... .... .....978-3-14- 17349-9<br />
Schne les Rechnen, Kl. 3 ..... .. . .... .978-3-14-117365- 9<br />
Fit für Kla se 4 ......... .. ... .. ..........978-3-14- 17357-4<br />
ISBN 978-3-14-117375-8<br />
EAN-Cod einfügen<br />
www.westermann.de<br />
Dieses Heft gehört:<br />
EAN-Cod einfügen<br />
www.westerma n.de<br />
Dieses Heft gehört:<br />
www.westerma n.de<br />
Dieses Heft gehört:<br />
www.westerma n.de<br />
h<br />
Dieses Heft gehört:<br />
<strong>ELMA</strong> KUNUS<br />
93<br />
RADIO MUMMPITZ<br />
Kindertheater wandert in den Online-Untergrund<br />
Von der kurzen Unterbrechung im Oktober abgesehen,<br />
befinden sich alle Kultureinrichtungen bald<br />
schon ein ganzes Jahr im Lockdown. Auch das Theater<br />
Mummpitz kann weder Theater spielen noch<br />
Kurse und Workshops für Kinder und Jugendliche<br />
und Fortbildungen für Erwachsene geben. Deshalb<br />
ist auch das Theater Mummpitz für diese Zeit ins<br />
Internet abgewandert. Jazz für Kinder, die beliebte<br />
Konzertreihe für die ganze Familie, erscheint seit<br />
April 2020 einmal monatlich auf Youtube und mit<br />
Radio Mummpitz gibt es auf Soundcloud alle 14<br />
Tage Vergnügliches für die Ohren. Beide Angebote<br />
sind kostenlos, das Theater freut sich aber über eine<br />
kleine Spende.<br />
theater-mummpitz.de<br />
AN DIE STIFTE, FERTIG, LOS<br />
STAEDTLER lädt zum Kindermalwettbewert<br />
Seitdem der fränkische Stiftehersteller 2008 den Weltkindermaltag<br />
am 6. Mai ins Leben gerufen hat, findet<br />
alljährlich eine tolle Mal- und Charity-Aktion statt:<br />
Alle Kinder zwischen drei und zwölf Jahren sind eingeladen,<br />
alleine oder als Gruppe Bilder einzureichen<br />
und damit Gutes zu tun. Denn für jedes eingereichte<br />
Bild unterstützt STAEDTLER die Hilfsorganisation Plan<br />
International Deutschland mit 1 Euro – und macht die<br />
kleinen Künstler so selbst zu großen Unterstützern, die<br />
sich für Kinder in Not engagieren. Das Thema dieses<br />
Jahr: „Entdeckte die Natur – an Land“. Einfach Bild<br />
malen, zwischen 1.4. und 30.6. per Post oder online<br />
einreichen, Gutes tun und mit Glück einen tollen Preis<br />
gewinnen.<br />
staedtler.com<br />
TOUR MAGIQUE UND FAHRRAD-RALLYE<br />
Stadtmuseum Erlangen führt euch draußen durch die Welt<br />
Museum auf, Museum zu – wie gut, wenn es auch Angebote gibt, die ganz unabhängig von<br />
Lockdown und Inzidenz funktionieren. So wie das Stadterkundungsspiel „Tour Magique“<br />
schafft das auch die Fahrrad-Rallye durch den „Erlanger Tiergarten“. Der hat gar nichts<br />
mit Wildschweingehege oder Przewalski-Pferden zu tun, dafür mit Säugetieren, Insekten,<br />
Vögeln, Amphibien und<br />
Nagetieren, die sich im<br />
Stadtgebiet tummeln und<br />
sehr zutraulich sind. Naja,<br />
und groß. Und schillernd:<br />
Das Stadtmuseum hat für<br />
Familien und Kinder eine<br />
kostenlose 8 km-Radtour<br />
mit Quizaufgaben zu verschiedenen<br />
Tierskulpturen<br />
zusammengestellt. Die<br />
Route ist freilich familienund<br />
pausenfreundlich und<br />
wird am Ende mit einer<br />
Urkunde belohnt.<br />
* Preisstand 2021. Preise zzgl. Versand<br />
Die Bunte Reihe<br />
Die günstigen Übungshefte<br />
für ein gelungenes Schuljahr<br />
Basiswissen<br />
Computer und Tablet<br />
Klasse<br />
3 und 4<br />
Medienbildung<br />
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Die Bunte Reihe<br />
Mathe für<br />
Fußballfans<br />
Klasse 3<br />
Mathematik<br />
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Schneiden,<br />
Falten, Kleben<br />
Je Heft<br />
nur 3,75 €*!<br />
Klasse<br />
1 und 2<br />
Sprach- und<br />
Schreibrätsel<br />
Klasse 3<br />
Deutsch<br />
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Kunst<br />
Lösungen zum<br />
Download!<br />
Fit für<br />
Klasse 2<br />
Ende Klasse 1<br />
Deutsch<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.westermann.de/buntereihe<br />
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Illus: Heike Heimrich<br />
erlangen.de/stadtmuseum
94 <strong>ELMA</strong> KUNUS<br />
NÜRNBERG<br />
HÄLT ZAMM<br />
WIDEWIDEWIE ES<br />
EUCH GEFÄLLT!<br />
KinderKunstRaum kommt zu euch nach Hause<br />
Basteln, werken, Welt verschönern – im KKR könnt ihr normalerweise<br />
die Pinsel schwingen und euch die Welt machen, widewidewie sie euch<br />
gefällt. Das Aber weil ihr grade nicht zum KKR kommen könnt, kommt<br />
der KKR ab sofort zu euch nach Hause: Mit den KKReativ-Paketen, mit<br />
denen sich kunstbegeisterte Kinder zwischen 6 und 10 von Textillandschaften<br />
bis hin zu Marionetten kreativ ausleben können. Die Pakete<br />
beinhalten das benötigte Material und den Link zu einer Schritt-für-<br />
Schritt-Filmanleitung für zwei Stunden Spaß und Abwechslung. Die<br />
Wunschpakete gibt es für 20 bis 36 Euro bei<br />
kinderkunstraum.nuernberg.de<br />
1. FCN organisiert Nachbarschaftshilfe<br />
Der zunehmend sozial engagierte<br />
Fußballclub vom Valznerweiher baut<br />
seine Einkaufshilfe für Risikogruppen<br />
aus und zu Hilfsdiensten um: Gassi<br />
gehen, spazieren oder einkaufen –<br />
wer zur Risikogruppe gehört, stark<br />
gefährdet und damit eingeschränkt<br />
ist, kann sich beim Club melden,<br />
wenn Unterstützung oder Begleitung<br />
benötigt wird. Neben den Hilfesuchenden<br />
können sich jetzt auch<br />
Hilfebietende auf der entsprechenden<br />
Plattform melden und vernetzen.<br />
unserclub.de/nuernberg-haelt-zamm<br />
Frühling im Freilandmuseum<br />
Wir freuen uns schon auf Sie!<br />
Öffnungszeiten:<br />
9.00 – 18.00 Uhr<br />
Genaues Programm mit Themenwochen, Handwerkervorführungen,<br />
Ausstellungen, Kursen und Vorträgen<br />
unter www.freilandmuseum.de<br />
LOST AND FOUND?<br />
NO RISK, NO FUN!<br />
Projektbüro Nürnberg macht tolle Kunst in<br />
kleine Rahmen<br />
Pandemiebedingt haben wir verloren<br />
und manchmal auch gefunden. Vielleicht<br />
war deswegen 2020 schon die<br />
erste Auflage von „Lost and Found“ ein<br />
voller Erfolg. Der Kunst-Parcours geht<br />
jetzt von 16. Mai bis 20. Juni in die<br />
zweite Runde. Täglich von 9 bis 22 Uhr<br />
gibt es Kunst in der Sandsteinkulisse des<br />
Burggrabens. Themenpanels und Insta-<br />
Walks ergänzen das Programm rund um<br />
Nachhaltigkeit. Lost ist leider auch die<br />
Blaue Nacht. Die Kaiserburg wird trotzdem<br />
illuminiert und ist Bühne für den<br />
Künstler Peter Angermann. Am 6. und<br />
7. Mai, sowie vom 12. bis zum 14. Mai<br />
immer zwischen 21 und 23 Uhr am Ölberg.<br />
„NO RISK. NO FUN.“ – passend zur<br />
Burg(mauer)projektion gibt es von 24.<br />
April bis 22. Mai eine Begleitausstellung<br />
im Kunstverein Kohlenhof.<br />
nuernbergkultur.de
<strong>ELMA</strong> KUNUS<br />
95<br />
KINDER AN DIE<br />
MACHT – UND<br />
NACH LEGOLAND!<br />
Legoland Günzburg ermöglicht<br />
kinderreichen Familien freien Eintritt<br />
Drei Kinder und mehr sind ein quirliger Segen,<br />
doch oft auch eine finanzielle Belastung. Um<br />
hier ein bisschen Luft und Leichtigkeit zu schaffen,<br />
stellt der Freizeitpark Legoland Deutschland<br />
in Günzburg der „Landesstiftung Hilfe für<br />
Mutter und Kind“ jährlich Freikarten zur Weitergabe<br />
an Alleinerziehende und Familien mit<br />
mindestens drei Kindern zur Verfügung. Für<br />
jeden Öffnungstag des Parks gibt es fünf Tagesfreikarten<br />
pro Familie, Bewerben kann man sich<br />
täglich von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr telefonisch<br />
unter 0921 605 3399.<br />
legoland.de<br />
O GOTT O GOTT –<br />
GOGOTTES!<br />
30 Millionen Jahre alte Rarität im Dinosaurier<br />
Museum Altmühltal<br />
Naturgeformt und äußerst selten: Gogottes sind<br />
faszinierende kalkweiße Schöpfungen aus französischem<br />
Dünensand, die im 17. Jahrhundert<br />
zufällig entdeckt und seitdem eifrig untersucht<br />
und gesammelt worden sind. Wie die geheimnisvollen<br />
Windungen entstanden sind, weiß<br />
man immer noch nicht, wohl aber, dass die<br />
prähistorischen Verschlingungen vom Buddha<br />
über Sahne bis zum Gürteltier für jeden etwas<br />
anderes darstellen. 26 dieser bizarren Gebilde<br />
sind ab 21. Mai in einer weltweit einmaligen<br />
Sonderausstellung zu sehen. Hingehen, staunen,<br />
Rohrschachtest machen!<br />
dinopark-bayern.de<br />
WORLD HERITAGE –<br />
A YOUTHFUL VISION<br />
2021<br />
Internationaler Kunstwettbewerb<br />
für Schülerinnen und Schüler<br />
Die historische Stadt Schemnitz (Banská Štiavnica)<br />
steht wie Bamberg seit 1993 auf der<br />
Welterbe-Liste der UNESCO. Seit 2017 lädt die<br />
Kommune Schülerinnen und Schüler dazu ein,<br />
ihre Stadt künstlerisch darzustellen. Zeichnungen,<br />
Aquarelle, Linolschnitte oder Collagen<br />
– der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt,<br />
sondern können ihr bei der Themenwahl freien<br />
Lauf lassen. Künstlerinnen und Künstler bis 15<br />
senden ihre max. 3 Bilder bis 30.4. ein! Die älteren<br />
unter euch können bis 9. Mai ihren Visionen<br />
unter dem Motto „New beginning. New<br />
vision. New city.“ ein filmisches Gesicht geben:<br />
Eure 5-Minuten-Clips zum Thema sendet ihr als<br />
Team oder Einzelperson im gängigen Format ein<br />
– und könnt Kinogutscheine oder gar echte Kanadische<br />
Dollars einheimsen!<br />
KLANGFÄNGER<br />
Spielend singen lernen!<br />
Die Singschule des<br />
Windsbacher Knabenchores<br />
für Jungen im Grundschulalter<br />
Info und Anmeldung:<br />
(09871) 708 212<br />
windsbacher-knabenchor.de<br />
sdod.banskastiavnica.sk<br />
welterbe.bamberg.de/de/aktuelles
96 <strong>ELMA</strong> KUNUS<br />
HIPHIPHURRA!<br />
20 Jahre Kindermuseum<br />
Eigentlich sollten es zwei große Jubiläumsjahre werden. 1980 fuhr zum ersten<br />
Mal Kristine Popp mit dem „Museum im Koffer“ in Schulen und Einrichtungen<br />
– mit Privatauto, Anhänger und einer Garage voller historischer Gegenstände.<br />
Am 1.4.2001 konnte dann endlich der Traum eines festen Hauses verwirklicht<br />
werden: Das Kindermuseum Nürnberg wurde eröffnet! Die richtig große Feier<br />
ist leider nicht drin, wohl aber ein ganzer Haufen konfettiguter Laune auf der<br />
Webseite des Museums, das zudem tapfer weiter tolle Ausstellungen und Veranstaltungen<br />
für euch plant: Brandheiße Experimente, Schätze der Erde und<br />
Naturkreisläufe, Mitmachaktivitäten rund um den tropischen Regenwald und<br />
DIY-plastikfrei! stehen neben den Dauerausstellungen „Alltag der Ururgroßeltern“<br />
und „Schatzkammer der Erde“ für euch bereit!<br />
kindermuseum-nuernberg.de<br />
Kennen Sie schon den<br />
Nürnberger Familienblog?<br />
Unterhaltsames wechselt<br />
sich mit Nachdenklichem ab<br />
– so, wie Familienleben<br />
eben oft ist.<br />
Jeden Montag und<br />
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unsere leidenschaft<br />
emotionen auf papier<br />
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98 <strong>ELMA</strong><br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER / GESCHÄFTSFÜHRER<br />
ANDREAS FIEK & PHILIPP SCHMITT<br />
<strong>ELMA</strong> ERSCHEINT IM LIVIN MEDIA GMBH VERLAG<br />
PIRMASENSER STR. 14, 90469 NÜRNBERG<br />
TEL.: 0911 / 480 88 88<br />
E-MAIL: INFO@EL-MAGAZIN.DE<br />
SITZ DER GESELLSCHAFT:<br />
AMTSGERICHT NÜRNBERG, HRB 36876<br />
CHEFREDAKTION UND REDAKTIONSLEITUNG<br />
KATHARINA WASMEIER, REDAKTION@EL-MAGAZIN.DE<br />
ART DIRECTOR<br />
MARKUS SCHWANDNER<br />
FREIE MITARBEIT AN DIESER AUSGABE<br />
SIMONE BLASS, KATJA JÄKEL,<br />
JASMIN MENGELE, ALISA MÜLLER,<br />
JASMIN PAULER, SEBASTIAN PLISCHKE,<br />
MANUELA PRILL, DORIS REINECKE,<br />
WOLF VON ROSENSTIEL, SABINE SCHLICHT,<br />
ASTRID SCHMITT, KERSTIN SMIRR<br />
KINDERKRAM<br />
2021 IST DA!<br />
MIT ÜBER<br />
400 FAMILIEN-TIPPS<br />
IN DEINER REGION!<br />
LEKTORAT<br />
MICHAEL SENN<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
PHILIPP SCHMITT, VERANSTALTUNG@EL-MAGAZIN.DE<br />
DRUCK<br />
DRUCK PRUSKIL GMBH BUCH- UND OFFSETDRUCK,<br />
CARL-BENZ-RING 9, 85080 GAIMERSHEIM<br />
VERANTWORTLICH FÜR DEN<br />
REDAKTIONELLEN INHALT<br />
KATHARINA WASMEIER<br />
PIRMASENSER STR. 14, 90469 NÜRNBERG<br />
VERANTWORTLICH FÜR ANZEIGEN<br />
ANDREAS FIEK & PHILIPP SCHMITT<br />
LIVIN MEDIA GMBH, PIRMASENSER STR. 14,<br />
90469 NÜRNBERG, ANZEIGEN@EL-MAGAZIN.DE<br />
JAHRESABO<br />
24 EURO FÜR 6 AUSGABEN, TEL.: 0911 / 480 88 88<br />
ERSCHEINUNGSWEISE: 2-MONATLICH<br />
AUFLAGE 25.000<br />
ALLGEMEIN: FÜR EINGESANDTE BILDER, MANUS-<br />
KRIPTE, ARTIKEL, FOTOS UND WAREN WIRD KEINE<br />
HAFTUNG ÜBERNOMMEN. URHEBERRECHTE FÜR VOM<br />
VERLAG ERSTELLTE TEXTE, BILDER, LOGOS, ANZEIGEN<br />
UND NAMEN BLEIBEN BEIM VERLAG. FÜR IRRTÜMER<br />
UND DRUCKFEHLER ÜBERNIMMT DER VERLAG KEINE<br />
HAFTUNG.<br />
WWW.KINDERKRAM.DE<br />
<strong>ELMA</strong>.MAGAZIN<br />
el-magazin.de
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www.bad-brambacher.de