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An einen Haushalt / Österreichische Post AG P.b.b. / RM 06A036811 K / Verlagspostamt 7400 Oberwart APRIL <strong>2021</strong><br />
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Foto © LEXI<br />
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IdeenReich, Hartberg<br />
Beziehung<br />
gesucht<br />
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„Hass und Neid<br />
machen mir Sorge“<br />
Politpensionist Gerhard Jellasitz<br />
im Gespräch mit Walter Reiss
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2 APRIL <strong>2021</strong><br />
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INHALTSVERZEICHNIS<br />
Foto © zVg<br />
Editorial<br />
Nicole Mühl, MA<br />
Herausgeberin & Medieninhaberin<br />
Ich glaub‘, ich steh‘ im Wald<br />
Während ich diese Zeilen schreibe,<br />
hat die Regierung gerade Corona-Maßnahmen<br />
für den Osten Österreichs<br />
angekündigt. Nichts Konkretes. Nein,<br />
nur wieder einmal angekündigt. Erneut<br />
ist die Kommunikation der Regierenden<br />
ein unglaubliches Desaster für Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer. Ich<br />
rede nicht einmal von Planungssicherheit.<br />
Das Wort Sicherheit habe ich bereits<br />
aus meinem Wortschatz gestrichen.<br />
Aber die sich seit einem Jahr ständig<br />
wiederholenden Ankündigungen von<br />
Maßnahmen verunsichern, frustrieren<br />
und spalten. Auch wenn sie inzwischen<br />
bestimmt bekannt gegeben wurden – das<br />
Warten schafft immer wieder Spielraum<br />
für Worst-Case-Szenarien, macht Angst<br />
und hinterlässt den Eindruck von „Ich<br />
glaub‘, ich steh‘ im Wald“. Nicht handeln<br />
zu können, weil man tagelang im Unklaren<br />
ist, worauf man als Unternehmerin<br />
reagieren muss, zermürbt.<br />
Vor wenigen Tagen stand ich wirklich<br />
im Wald. Im positiven Sinn. Geplant<br />
war eigentlich nur ein Fototermin mit<br />
dem Oberwarter Unternehmerpaar<br />
Doris und Dieter Schwarz. Daraus<br />
wurde ein zweistündiger Waldrundgang.<br />
Warum ich das im Editorial<br />
erwähne? Weil die Welt gute Erlebnisse<br />
und Botschaften braucht. Weil das<br />
Schöne oft so nahe liegt. Und weil mir<br />
das an diesem Nachmittag im Wald vor<br />
Augen geführt wurde. Denn manchmal,<br />
vor allem dann, wenn die Orientierungslosigkeit<br />
zu mächtig wird und sich<br />
das Gefühl der Ohnmacht breit macht,<br />
ist das einzig Wahre, das man tun kann,<br />
stehenzubleiben und zu atmen.<br />
Nicole Mühl<br />
www.prima-magazin.at<br />
Kraft der Stille, Seite 16<br />
Foto © zVg<br />
Pfarrerin Sieglinde Pfänder, Seite 21 Lokal-Augenschein, Seite 14<br />
Wald, Seite 24<br />
REDE & ANTWORT<br />
4 „Hass und Neid machen mir Sorge“<br />
Ex-Landeshauptmann-Stv. Gerhard<br />
Jellasitz über Politik und Schattenseiten<br />
IM FOKUS<br />
6 Mit neuem Eigentümer erfolgreich bleiben<br />
Thomas Barabas übergibt sein Lebenswerk<br />
8 Beziehung gesucht<br />
Happy-End dank Partnerschaftsagentur<br />
20 Ostern in der „Neuen Welt“<br />
Auswanderer aus unserem Land<br />
ORTSPORTRÄT<br />
11 Idyll am Fuße des Wechsels<br />
Grafenschachen. Die Größen einer kleinen<br />
Gemeinde<br />
Osterjause, Seite 26<br />
REPORTAGE<br />
14 Lokal-Augenschein<br />
Das sagen regionale Gastro-Betriebe<br />
16 Schweigeseminar. „Wenn man schweigt,<br />
kann es im Kopf ganz schön laut werden“<br />
IM GESPRÄCH<br />
22 Wie die Luft zum Atmen<br />
Wie steht es um die Waldwirtschaft?<br />
PORTRÄT<br />
21 „Ich hab den schönsten Beruf<br />
auf der Welt“<br />
Seelsorgerin Sieglinde Pfänder<br />
GESUNDHEIT<br />
26 Vegane Osterjause<br />
Impressum: prima! <strong>Magazin</strong>, Herausgeberin: Nicole Mühl MA • 0664-4609220, redaktion@prima-magazin.at, www.prima-magazin.at,<br />
Verwaltung, Assistenz: Tina Trobits 0676-4114531, verwaltung@prima-magazin.at; Anzeigenleitung: Elke Ifkovits 0664-9198969,<br />
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Redaktion: Eva Maria Kamper BA MSc, Christian Keglovits, Laura Weingrill; Dr. Olga Seus; ,Kommentar: Feri Tschank; Rubriken: „Rede & Antwort“:<br />
Walter Reiss; „Plätze & G‘schichten“: Ing. Wilhelm Hodits; „100 Jahre Burgenland“: Herbert Rehling; Kolumne „Liebe, Sex & Co.: Silvia Messenlehner;<br />
„So geht vegan“: Karin Weingrill MA; Titelfoto: LEXI • Verlags- und Herstellungsort: 7400 Oberwart • Büro: Röntgengasse 28 Top 1, 7400 Oberwart<br />
• Offenlegung §25 Mediengesetz unter www.prima-magazin.at • Grundlayout Print: www.edelweiss-werbeagentur.at • Website: Rabold und Co. •<br />
Druck: Schmidbauer Druck, Nachdrucke nur mit schriftl. Genehmigung des Verlages. Für Manuskripte und Fotos von Dritten übernehmen wir keine<br />
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Foto © Karin Weingrill<br />
APRIL <strong>2021</strong><br />
3
Foto © LEXI<br />
Rede & Antwort<br />
Persönlichkeiten im Gespräch<br />
mit Walter Reiss<br />
Als Politpensionist vermisst der ehemalige ÖVP-Landeshauptmannstellvertreter<br />
Gerhard Jellasitz die Bereitschaft zu Konsens und Kompromiss.<br />
Sorge machen ihm bitterer Hass und Neid im politischen und<br />
gesellschaftlichen Diskurs. Er ist Jahrgang 1949, lebt in Purbach und<br />
war mehrere Jahrzehnte in politischen Funktionen tätig: 1982–1993<br />
im Landtag, 1993–2000 Landeshauptmannstellvertreter, dann wieder<br />
Landtagsabgeordneter bis 2004. 100 Jahre Burgenland waren für ihn<br />
Anlass, im Buch „Sonnenland mit Schattenseiten“ (erste Auflage bereits<br />
vergriffen) positive Entwicklungen ebenso zu kommentieren wie<br />
Skandale, politische Niederlagen und Kränkungen. Walter Reiss hat<br />
den ehemaligen Politiker in Purbach zum Interview getroffen.<br />
„Hass und Neid<br />
machen mir Sorge“<br />
Es war im Jahr 2000, als Sie<br />
am Wahlabend vor laufender<br />
Kamera live Ihren Rücktritt<br />
als Landeshauptmannstellvertreter<br />
bekanntgegeben<br />
haben. Zählt dieser Moment<br />
im grellen Scheinwerferlicht<br />
zu den Schattenseiten Ihres<br />
politischen Lebens?<br />
Gerhard Jellasitz: Die Ursache<br />
war, dass ÖVP und SPÖ sich<br />
beim Bank Burgenland Skandal<br />
zerstritten haben. Die Chemie<br />
zwischen Landeshauptmann<br />
Karl Stix und mir hat im<br />
Großen und Ganzen gestimmt,<br />
aber es kam zum Bruch. Nicht<br />
wegen des Skandals an sich,<br />
sondern weil der Landeshauptmann<br />
– er kannte schon die<br />
Unterlagen von Finanzmarktaufsicht<br />
und Nationalbank –<br />
den Bankdirektor wieder bestellen<br />
wollte. Da wollten wir nicht<br />
mehr mit. Es kam zu Neuwahlen,<br />
die die SPÖ trotzdem gewonnen<br />
hat. Ich war enttäuscht,<br />
frustriert und verletzt. Aber<br />
nicht diese Gefühle waren der<br />
Grund für den Rücktritt, der<br />
für mich ein Anlass war, mein<br />
Leben zu verändern.<br />
Da kommt mir – angesichts<br />
der Commerzialbankaffäre<br />
– einiges bekannt vor: Nationalbank,<br />
Bankenaufsicht,<br />
Kriminalfall…<br />
Gerhard Jellasitz: Selbstverständlich<br />
gibt es Parallelen. Es<br />
ist erschreckend. Der Kriminalfall<br />
ist jeweils nur die halbe<br />
Wahrheit. Warum die staatlichen<br />
Kontrollorgane, Betriebsprüfer<br />
und Aufsichtsräte<br />
so versagen können, verstehe<br />
ich nicht. Es gab und gibt auch<br />
ein politisches Kontrollversagen.<br />
Es haben als Zuständige<br />
in der Regierung die jeweiligen<br />
Landeshauptleute versagt: Bei<br />
der Bank Burgenland war es<br />
Stix als Eigentümervertreter<br />
und bei der Commerzialbank<br />
Mattersburg Niessl und zuletzt<br />
auch Doskozil. Damit mache<br />
ich keine Schuldzuweisungen.<br />
Man muss aber klar aussprechen,<br />
dass Politiker für Kontrolle<br />
zuständig sind und dadurch<br />
Mitverantwortung tragen.<br />
ÖVP hat mehrere<br />
Chancen vertan<br />
Sie waren als Landeshauptmannstellvertreter<br />
immer in<br />
einer von der SPÖ angeführten<br />
Proporzregierung. Den<br />
Proporz gibt es seit 2014 nicht<br />
mehr und nun gibt es eine<br />
SPÖ-Alleinregierung...<br />
Gerhard Jellasitz: Die ÖVP<br />
hat mehrmals eine Chance vertan,<br />
den Landeshauptmann zu<br />
stellen: 1987 ist Franz Sauerzopf<br />
– nach seinem Rücktritt<br />
1982 wegen des WBO-Skan-<br />
dals – wieder zur Wahl angetreten.<br />
ÖVP und FPÖ hatten<br />
vereinbart, Sauerzopf zu wählen.<br />
Ein FPÖ-Abgeordneter<br />
ist abgesprungen und plötzlich<br />
war SPÖ-Mann Hans Sipötz<br />
Landeshauptmann. Seine Rede<br />
war vorbereitet, es war ein<br />
abgekartetes Spiel und ein politisches<br />
Foul. 1991 hat Sauerzopf<br />
mit der FPÖ gar nicht<br />
mehr verhandelt, die Wunden<br />
waren zu tief. Die SPÖ musste<br />
ihren Spitzenkandidaten Sipötz<br />
zurückziehen und schlug Stix<br />
vor. So hat die ÖVP ihn zum<br />
Landeshauptmann gewählt.<br />
Das war ein parteipolitisch-taktischer<br />
Fehler. Übrigens: 2015<br />
hat die SPÖ mit Hans Niessl<br />
keine Sekunde gezögert, um<br />
mit der FPÖ wieder den Landeshauptmann<br />
zu stellen und<br />
damit die Weichen einer absoluten<br />
Mehrheit für Hans Peter<br />
Doskozil zu schaffen. 1996 – es<br />
war meine erste Landtags-<br />
4 APRIL <strong>2021</strong><br />
www.prima-magazin.at
Foto © Walter Reiss<br />
REDE & ANTWORT<br />
Gerhard Jellasitz war von 1993 bis 2000<br />
ÖVP-Landeshauptmannstellvertreter des<br />
Burgenlandes. Durch den Bank Burgenland<br />
Skandal kam es zu einem völligen Bruch der<br />
Koalition der Burgenländischen SPÖ unter Karl Stix<br />
mit der ÖVP unter Gerhard Jellasitz.<br />
Nach dem Wahlsieg der SPÖ mit Hans Niessl als<br />
Spitzenkandidat bei den vorverlegten Neuwahlen<br />
im Dezember 2000 gab Gerhard Jellasitz seinen<br />
Rücktritt als Landeshauptmannstellvertreter<br />
bekannt. Der ehemalige Politiker lebt in Purbach<br />
Wenn man als Politiker Änderungen<br />
herbeiführt, werden<br />
nachkommende Politiker das<br />
anders sehen, es wieder zurücknehmen<br />
oder ändern. Also kann<br />
für jeden Politiker – und sei er<br />
noch so erfolgreich – am Ende<br />
nur das Scheitern stehen. Es ist<br />
das Schicksal politisch wirkender<br />
Menschen, dass sie irgendwann<br />
abgewählt werden.<br />
Würden Sie das auch einem<br />
Hans Peter Doskozil ins<br />
Stammbuch schreiben?<br />
wahl als ÖVP-Spitzenkandidat<br />
– hätten wir wieder mit der<br />
FPÖ gemeinsam die Mehrheit<br />
gehabt. Aber ich hielt die FPÖ<br />
für unzuverlässig, zu aggressiv<br />
und in ihren politischen Inhalten<br />
für historisch belastet. Da<br />
wir durch den Proporz die SPÖ<br />
trotzdem zur Zusammenarbeit<br />
gebraucht hätten, wäre die<br />
Regierungsarbeit zu mühsam<br />
geworden. So haben wir auch<br />
diese Gelegenheit ausgelassen.<br />
Stichwort Regierungsarbeit:<br />
Die ÖVP wirft der SPÖ vor,<br />
das Land durch absolute Alleinherrschaft<br />
zu dominieren.<br />
Aber ganz ehrlich: War und ist<br />
es nicht auch Traum der burgenländischen<br />
ÖVP, einmal<br />
allein regieren zu können?<br />
Gerhard Jellasitz: Absolute<br />
Mehrheiten haben Vor- und<br />
Nachteile. Es war auch ein<br />
Fehler von uns, das Proporzsystem<br />
zu beenden. Da haben wir<br />
uns selbst aus der Regierung<br />
katapultiert. Aber man kann das<br />
auch anders sehen: Eine Partei<br />
soll regieren, die andere kontrollieren.<br />
Der regierenden<br />
Partei ist die Möglichkeit<br />
gegeben, ihr Programm auch<br />
umzusetzen. Ich halte das für<br />
das Burgenland für einen Rückschritt<br />
und für nicht gut. Ich<br />
meine: Eine Partei mit etwa 30<br />
Prozent Wähleranteil soll auch<br />
in der Regierung vertreten sein.<br />
Macht korrumpiert<br />
Also eine Alleinregierung der<br />
ÖVP wäre Ihnen als ÖVP-<br />
Politiker auch nicht recht?<br />
Gerhard Jellasitz: Ja, da hätte<br />
ich auch meine Bedenken.<br />
Macht korrumpiert. Absolute<br />
Macht umso mehr. Dabei<br />
meine ich nicht Korruption mit<br />
und durch Geld. Korrupt ist<br />
man auch, wenn man Menschen<br />
abhängig macht, oder<br />
Personalentscheidungen trifft<br />
ohne Rücksicht auf andere Parteien.<br />
So etwas halte ich nicht<br />
für demokratisch legitim.<br />
Sie bezeichnen Sebastian<br />
Kurz als eines der größten<br />
politischen Talente. Sind Sie<br />
vom Schwarzen zum Türkisen<br />
geworden?<br />
Gerhard Jellasitz: Ja! Mir<br />
imponieren seine rhetorischen<br />
Fähigkeiten, seine Festigkeit<br />
bei Werten und wie er die<br />
demokratischen Möglichkeiten<br />
nützt. Er ist der Einzige, der<br />
bisher mit SPÖ, FPÖ und nun<br />
mit den Grünen eine Koalition<br />
gebildet hat. Ob es ihm<br />
als neuen Politikertyp gelingt,<br />
gravierende Änderungen herbeizuführen,<br />
wird man erst im<br />
Nachhinein sehen.<br />
Vom Bund zum Land: Hat die<br />
ÖVP die Wandlung von der<br />
Regierungs- zur Kontrollpartei<br />
schon geschafft? Oder<br />
ist es nicht so, dass man – egal<br />
ob Schwarz oder Rot – glaubt,<br />
als Partei eine Art Naturrecht<br />
auf Regierungsverantwortung<br />
zu haben?<br />
Gerhard Jellasitz: Die ÖVP<br />
hat hier das Glück, dass eine<br />
neue und jüngere Generation<br />
mit anderem Zugang zur<br />
Politik das Sagen hat. Sie muss<br />
die neue Rolle der starken<br />
kontrollierenden Opposition<br />
finden und erfüllen.<br />
In Ihrem Buch heißt es wörtlich<br />
„am Ende eines demokratischen<br />
Politikers kann nur das<br />
Scheitern stehen.“ Das klingt<br />
sehr resignativ.<br />
Gerhard Jellasitz: Demokratie<br />
bedeutet ständigen Wechsel.<br />
Gerhard Jellasitz: Selbstverständlich.<br />
Jeder Politiker, der<br />
lange seine Funktion ausübt,<br />
merkt mit der Zeit seine physischen<br />
und geistigen Grenzen<br />
mit der Einsicht, dass nun<br />
andere seine Funktion übernehmen<br />
sollen. Das ist das Wesen<br />
der Demokratie.<br />
Um aus dem Titel Ihres Buches<br />
zu zitieren: Überwiegen<br />
für Sie in der Entwicklung des<br />
Burgenlandes die Sonnenoder<br />
die Schattenseiten?<br />
Gerhard Jellasitz: Es überwiegt<br />
bei Weitem das Positive. Das<br />
Burgenland ist eine Erfolgsgeschichte,<br />
eine großartige<br />
Story. Man muss aber aus der<br />
Geschichte auch lernen. Die<br />
Jahre 1921 bis 1945 sind da<br />
bittere Lehrjahre. Was mir<br />
derzeit Sorgen macht, sind<br />
der bittere Hass und Neid, die<br />
geschürt werden. Man ist zu<br />
wenig bereit, Kompromisse<br />
zu schließen und Konsens zu<br />
suchen. Demokratie heißt,<br />
dem anderen zuzuhören und<br />
gemeinsam Entscheidungen zu<br />
treffen. Ingeborg Bachmann hat<br />
geschrieben: „Die Geschichte<br />
lehrt dauernd, aber sie hat keine<br />
Schüler.“ Es liegt in der Verantwortung<br />
von uns allen, dass der<br />
Hass nicht überhandnimmt. Es<br />
darf nicht mehr dazu kommen,<br />
dass man meint, Probleme mit<br />
Gewalt lösen zu können.<br />
APRIL <strong>2021</strong><br />
5
PORTRAIT UNTERNEHMENSPORTRÄT XXX<br />
BARABAS GRAFIK & BESCHRIFTUNGEN<br />
hatte Barabas bereits vor zwei Jahren erstmals<br />
nachgedacht, vor allem auch darüber,<br />
wie dieser vonstatten gehen könnte. Für die<br />
beiden neuen Geschäftsführer Roland Szander<br />
und Wilfried Falb kam dieser Führungswechsel<br />
daher nicht wirklich überraschend. Dass sich<br />
in Corona-Zeiten ein Firmenkonsortium dafür<br />
interessiert, das Beschriftungsunternehmen<br />
zu kaufen, war für Barabas umso überraschender,<br />
bot aber die Gelegenheit für den von<br />
ihm schon länger angestrebten Rückzug. Die<br />
Barabas Grafik- und Beschriftungen GmbH<br />
wird nun in eine Holding eingegliedert, nachdem<br />
der bisherige Alleineigentümer Thomas<br />
Barabas seine Anteile an diese Holding veräußert<br />
hat.<br />
Die beiden neuen Geschäftsführer: Roland Szander und Wilfried Falb<br />
Mit neuem Eigentümer<br />
erfolgreich bleiben<br />
Das Oberwarter Grafik- und Beschriftungsunternehmen Barabas<br />
steht seit über 30 Jahren für Qualität und Verlässlichkeit. Dies soll<br />
auch unter einer neuen Führung und einem neuen Eigentümer so<br />
bleiben, so wie auch der Firmenname erhalten bleibt. Firmengründer<br />
Thomas Barabas tritt den geordneten Rückzug ins Privatleben<br />
an und steht weiterhin als Berater zur Verfügung.<br />
Ob Doppeldecker-Bus der Linie G1, Firmenwagen,<br />
Schaufenster, Werbetafeln, T-Shirt oder<br />
einfacher Sticker – wenn es um Beklebung<br />
und Beschriftung geht, gibt es im Burgenland<br />
nur wenige Anbieter, die über ein Portfolio in<br />
dieser Bandbreite verfügen und die auf eine<br />
derart erfolgreiche jahrzehntelange Entwicklung<br />
zurückblicken können.<br />
Neue Führung mit viel Erfahrung<br />
Nach über dreißig Jahren als erfolgreicher<br />
Unternehmer übergibt Firmengründer<br />
Thomas Barabas das Ruder an zwei langjährige<br />
Weggefährten: An Roland Szander, Mitarbeiter<br />
seit über zwanzig Jahren und bereits<br />
in führender Position im Unternehmen tätig<br />
und an Wilfried Falb, der aus seiner vorigen<br />
Tätigkeit viel Erfahrung einbringen kann und<br />
die Firma noch aus ihrer Anfangszeit in der<br />
Andreas-Hofer-Gasse kennt.<br />
Foto: zVg<br />
Schrittweiser Rückzug<br />
Thomas Barabas zieht sich sukzessive aus<br />
dem operativen Geschäft zurück, bleibt dem<br />
Unternehmen aber als Konsulent erhalten und<br />
berät, wenn gewünscht, Mitarbeiter*innen<br />
und Kund*innen mit seiner Erfahrung und<br />
Expertise. „Es ist nicht so, dass ich nun in Pension<br />
gehe, aber mir geht es um eine persönliche<br />
Veränderung hin zu mehr Lebensqualität,<br />
deshalb trete ich den geordneten Rückzug an.<br />
Natürlich spielt da auch mit rein, dass meine<br />
Frau und ich im August ein Kind erwarten.“<br />
Über den schrittweisen Rückzug aus der Firma<br />
Kontinuität ist gewünscht<br />
Sowohl die neuen Eigentümer als auch die<br />
neuen Geschäftsführer haben darauf bestanden,<br />
den Firmennamen Barabas weiterhin zu<br />
verwenden und möchten an der grundsätzlichen<br />
Ausrichtung des Unternehmens nichts<br />
verändern. Für die 17 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter hat diese neue Konstellation praktisch<br />
keine Auswirkung. Und auch die vielen<br />
langjährigen Kund*innen sollen sich weiterhin<br />
auf jene Tugenden verlassen können, die die<br />
Firma Barabas über Jahrzehnte so erfolgreich<br />
gemacht hat. „Freundlicher Service, Verlässlichkeit,<br />
Termintreue und die Qualität unserer<br />
Arbeit. Dafür schätzen uns die Kund*innen.<br />
Wir werden uns bemühen, dem Namen<br />
Barabas weiterhin alle Ehre zu machen!“, so<br />
die beiden neuen Geschäftsführer Roland<br />
Szander und Wilfried Falb unisono.<br />
Und Thomas Barabas? Der blickt ohne Wehmut,<br />
dafür mit umso mehr Freude auf das zurück,<br />
was er aufgebaut hat: „Die Firma ist nun<br />
erwachsen geworden und kann auf eigenen<br />
Beinen stehen. Ich bin ganz gut im Loslassen.<br />
Es ist Ehre genug, dass die neuen Besitzer darauf<br />
bestanden haben, meinen Namen weiter<br />
zu führen. Damit hab‘ ich etwas Bleibendes<br />
geschaffen.“<br />
barabas grafik & beschriftungen GmbH<br />
A-7400 Oberwart<br />
Ferdinand Hatvagner-Straße 10<br />
Telefon 03352/33979<br />
grafik@barabas.at<br />
www.barabas.at<br />
26 APRIL 2019 <strong>2021</strong><br />
www.prima-magazin.at
BARABAS GRAFIK & BESCHRIFTUNGEN<br />
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
„Mein Gleitflug<br />
wird noch länger<br />
dauern.“<br />
Man kennt ihn als Chef einer Firma, die<br />
seinen Namen trägt. Man kennt ihn<br />
aber auch als Musiker und allgemein<br />
bunten Hund mit strubbeliger Haarpracht<br />
als Markenzeichen – Thomas<br />
Barabas. Nach einer über dreißig Jahre<br />
dauernden, erfolgreichen Unternehmerkarriere<br />
setzt er seine Prioritäten<br />
neu. Thomas Barabas im Interview mit<br />
Christian Keglovits.<br />
In den letzten Wochen hat in Oberwart ein<br />
Gerücht die Runde gemacht: Der Barabas<br />
verkauft seine Firma … Was steckt wohl dahinter?<br />
Geht es ihm eh gut? … und so weiter.<br />
Daher die Frage, wie geht es dir und was ist<br />
an den Gerüchten dran?<br />
Thomas Barabas: Mir geht es ausgezeichnet,<br />
und ja, es stimmt, ich hab‘ die Firma verkauft.<br />
Das ändert an der aktuellen Situation der<br />
Firma aber relativ wenig. Ich bin noch immer<br />
für alle Kund*innen erreichbar. Ich bin nach<br />
wie vor in der Firma präsent, um viele Dinge,<br />
die ich bis jetzt gemacht habe, abzugeben<br />
oder zu übergeben und gewisse Vorgänge und<br />
Abläufe in der Firma noch zu begleiten, und<br />
ich werde mich in Zukunft noch um den einen<br />
oder die andere Kund*in kümmern.<br />
Welche Motivation steckt hinter dem Verkauf?<br />
Zum einen natürlich das fortschreitende Alter.<br />
Da macht man sich einfach Gedanken um<br />
seine Zukunft und um die der Firma. Außerdem<br />
erwarten meine Frau und ich im August<br />
ein Kind, eine schöne Aufgabe und Herausforderung.<br />
Wobei der Gedanke an einen Verkauf<br />
ja schon viel früher gereift ist. Vor zwei Jahren<br />
hab’ ich angefangen, darüber nachzudenken<br />
und auch gefühlt, dass ein Zenit überschritten<br />
ist. Wenn ich noch einmal einen Schritt machen<br />
möchte, dann könnte ich nochmals groß<br />
dazu bauen. Das Potenzial wäre durchaus da.<br />
Stattdessen hast du dich für einen Abschied<br />
auf Raten entschieden.<br />
Ja, weil ich noch viel anderes vorhabe, und<br />
nachdem ein Tag nur 24 Stunden hat, muss<br />
man beginnen, Prioritäten zu setzen.<br />
Wie schwer fällt der Abschied? Es ist ja<br />
quasi dein Kind. Immerhin hast du die Firma<br />
gegründet und über dreißig Jahre lang<br />
geführt.<br />
Der Umstand, dass ich an der Firma vorbei<br />
fahre und mir dann bewusst wird, mir gehört<br />
dort gar nichts mehr, ist schon ein bisschen<br />
komisch. Aber um beim Vergleich mit dem<br />
Kind zu bleiben: Irgendwann wird das erwachsen<br />
und muss sich dann selbst auf den Beinen<br />
halten. Ich hab grundsätzlich keine großen<br />
Probleme damit, Dinge abzuschließen und<br />
etwas Neues zu beginnen. Nur weil ich das<br />
jetzt dreißig Jahre gemacht habe, muss ich<br />
das nicht noch mal dreißig Jahre machen.<br />
Wenn du diese 30 Jahre Revue passieren<br />
lässt, was sind aus deiner Sicht die<br />
wichtigsten Meilensteine?<br />
Oh, da gibt es viele, weil ich ja von der<br />
Oneman-Show bis zur Firma mit 17 Mitarbeiter*innen<br />
jede Phase durchlaufen habe. Der<br />
wichtigste Schritt war der vom klassischen<br />
Grafiker zum Anbieter im Beschriftungsbereich.<br />
Auf die Weise konnte ich mit meinen<br />
Mitbewerber*innen zusammenarbeiten – als<br />
Zulieferer.<br />
Und der zweite wesentliche Schritt war die<br />
Verlegung des Firmenstandortes vom Stadtzentrum<br />
an den Stadtrand im Jahr 2001. Ab<br />
diesem Zeitpunkt ist es richtig steil nach oben<br />
gegangen, weil auf einmal vieles möglich war,<br />
was wir vorher nicht anbieten konnten, z.B.<br />
dass man zwei Sattelschlepper oder Busse<br />
gleichzeitig unter Dach bringen und bekleben<br />
kann. Damit können wir größere Aufträge<br />
annehmen und bearbeiten als viele andere<br />
Mitbewerber*innen im Beschriftungssektor.<br />
Hat es auch Niederlagen und Rückschläge<br />
gegeben?<br />
Zum Glück keine nennenswerten.<br />
Auch die Corona-Pandemie hat keine<br />
Probleme bereitet?<br />
Nicht wirklich. Im ersten Lockdown war es<br />
wahrscheinlich so wie bei vielen anderen Betrieben<br />
auch. Zu Beginn war die Mannschaft<br />
zu Hause und ich war in der Firma, damit<br />
jemand das Telefon abhebt. Aber nach zwei<br />
Tagen hab ich genauso viel gearbeitet wie vorher<br />
– also zwölf bis 14 Stunden pro Tag.<br />
Wie haben deine Mitarbeiter*innen darauf<br />
reagiert, als du sie von deinen Verkaufsabsichten<br />
unterrichtet hast?<br />
Nachdem ich gleich im ersten oder zweiten<br />
Satz erwähnt habe, dass sich für sie nix verändern<br />
wird, waren alle relativ entspannt.<br />
Nicht, dass das Team an meiner Mutterbrust<br />
Foto: zVg<br />
Thomas Barabas<br />
hängt, aber sie brauchen das Gefühl, dass es<br />
stabil weitergeht. Alle behalten den Arbeitsplatz.<br />
Die neuen Eigentümer in der Holding<br />
vertrauen darauf, dass die Firma, so wie sie<br />
ist, funktioniert, und sie haben kein Interesse<br />
daran, etwas zu verändern.<br />
Wie geht es nun privat bei dir weiter? Was<br />
wirst du mit der Zeit machen, die dir künftig<br />
zur Verfügung steht?<br />
Das Wort fad hab ich schon als Kind nicht<br />
gekannt. Deswegen muss man sich da gar<br />
keine Sorgen machen. Es ist ausgeschlossen,<br />
dass ich jetzt von heute auf morgen gar<br />
nichts mehr arbeiten werde. Wer so lange Zeit<br />
in so hohem Tempo gearbeitet hat, sollte eher<br />
aufpassen, dass er nicht zu jäh stehen bleibt,<br />
denn da könnte es einen auch schleudern.<br />
Mein Gleitflug wird noch länger dauern. Ich<br />
weiß selbst noch nicht, wie sich die Tage dann<br />
ergeben werden, aber das Telefon läutet nach<br />
wie vor sehr häufig, und ich hab‘ noch viel vor.<br />
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APRIL <strong>2021</strong><br />
7
REPORTAGE XXX<br />
Foto © Good Studio_shutterstock.com<br />
Beziehung gesucht<br />
Gemeinsam alt werden, das wünschen sich viele. Seit der Corona-Pandemie ist es schwierig geworden, Menschen kennenzulernen. Partneragenturen boomen zur Zeit<br />
Singles haben es seit Corona nicht leicht. Wo lernt man Menschen kennen, wenn Gastwirte geschlossen<br />
haben, keine Veranstaltungen stattfinden und der Arbeitsplatz zu Hause ist? Dass man hoffentlich<br />
von Amors Pfeil an der Supermarktkasse getroffen wird, ist wohl eher ein scherzhafter Mythos.<br />
Diverse Dating-Plattformen im Netz boomen seit Corona zwar, bringen aber meist – wenn überhaupt<br />
– nur oberflächliche Begegnungen und sind für ältere Menschen ohne Zugang zum Internet schon<br />
gar keine Option. Bodenständigere Chancen bringt da schon ein klassisches Partnerinstitut. prima!<br />
hat mit Stefan Zisser, Inhaber der Agentur „Sunshine-Partner“, gesprochen. Eva Maria Kamper<br />
Ehrlich und persönlich<br />
Die wichtigste Botschaft zuerst:<br />
„Ein seriöses Partnerinstitut<br />
unterscheidet sich von den online<br />
zugänglichen Dating-Plattformen<br />
wie Tag und Nacht.<br />
Da liegen Welten dazwischen“,<br />
betont Stefan Zisser. Denn<br />
Profilfotos, Familienstand,<br />
8 APRIL <strong>2021</strong><br />
Finanzen – das alles und vieles<br />
mehr würde im Internet nicht<br />
immer der Wahrheit entsprechen<br />
und führe letztendlich zu<br />
großen Enttäuschungen über<br />
die vermeintliche Traumpartnerschaft.<br />
Ganz anders sei das<br />
bei seiner Partneragentur. Da<br />
werden alle Angaben persönlich<br />
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auf Herz und Nieren geprüft<br />
und die passenden Partner vom<br />
Chef selbst ausgewählt und vorgeschlagen.<br />
Erfolgsgeschichte<br />
Vor 20 Jahren hat Stefan Zisser<br />
seine Partneragentur „Sunshine“<br />
gegründet. Mit Firmensitz<br />
in Zeltweg betreut er gezielt<br />
die Bundesländer Burgenland,<br />
Steiermark und Kärnten,<br />
„damit die Partnerschaft nicht<br />
durch allzu große Entfernungen<br />
erschwert wird“, wie er betont.<br />
Anfangs sei er in seinem<br />
Umfeld mit der Geschäftsidee<br />
eher belächelt worden, es habe<br />
sich aber schnell ein beachtlicher<br />
Erfolg eingestellt. „Ich<br />
liebe das, was ich tue. Und ich<br />
kann das einfach“, schmunzelt<br />
der Profi-Kuppler. Mehrere<br />
hundert Menschen hätte er stets<br />
in seiner Kartei, wovon er alle<br />
persönlich kennenlernt. Auf<br />
15.000 Gespräche mit partnersuchenden<br />
Menschen kann er<br />
zurückblicken. Und regelmäßig<br />
bestätigt seine Trefferquote sein<br />
Gefühl für „die zwei passen<br />
zamm.“ Die Corona-Krise hätte<br />
nun in der Branche für einen<br />
Boom gesorgt und auch die Akzeptanz<br />
gegenüber der Partnersuche<br />
per Agentur verbessert.<br />
Schluss mit der<br />
Einsamkeit<br />
Die Menschen, die sich bei<br />
Stefan Zisser vorstellen, sind in<br />
der Regel zwischen 40 und 90<br />
Jahre alt und bringen demnach<br />
einiges an Lebenserfahrung und<br />
Vorgeschichten mit. „Viele sind<br />
verwitwet oder sind aus anderen<br />
Gründen schon längere Zeit alleine.<br />
Aber sie beschließen aktiv,<br />
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IM FOKUS<br />
dass sie nicht mehr einsam sein wollen. Sie<br />
haben sämtliche Verpflichtungen ein Leben<br />
lang erfüllt oder sind meist gut situiert und<br />
sagen sich: ‚Jetzt will ich einmal etwas für<br />
mich tun!‘ Es kann dann auch vorkommen,<br />
dass es den Kindern oder der Verwandtschaft<br />
verschwiegen wird, dass man sich bei<br />
der Partneragentur angemeldet hat. Reaktionen<br />
a la ’Du bist ja verrückt, Mama’, wie<br />
mir Klientinnen oft erzählen, will man sich<br />
ersparen“, lacht Stefan Zisser. Denn leider<br />
trifft die Sehnsucht von Älteren nach Partnerschaft<br />
im näheren Umfeld immer noch<br />
viel zu oft auf Unverständnis.<br />
Aber Stefan Zisser kennt die andere Seite.<br />
Sein Erfahrungsschatz bestätigt ihm, dass<br />
es niemals zu spät oder unnötig wäre, einen<br />
neuen Lebensmenschen kennenzulernen.<br />
„Wenn man einsam ist und man weiß, man<br />
wird demnächst mit einer netten Stimme<br />
telefonieren oder sich mit einem lieben<br />
Menschen zum Spaziergang treffen, das<br />
erhellt das Gemüt, das steigert das Selbstvertrauen.<br />
Da geht einfach leichter die<br />
Sonne auf“, ist Stefan Zisser überzeugt.<br />
Einen passenden Lebenspartner auf ehrliche<br />
Art und Weise finden – darum müsse es bei<br />
einer Partneragentur gehen.<br />
Anruf zum Glück<br />
Wenn der Entschluss gefasst wird, sich bei<br />
der Partneragentur zu registrieren, kann es<br />
sehr schnell gehen. „Viele unserer Klientinnen<br />
und Klienten hatten schon wochenlang<br />
die Zeitungsannonce der Sunshine-Partner<br />
im Augenwinkel, bevor sie sich eines Tages<br />
ein Herz fassen und die Telefonnummer<br />
wählen. Dabei gibt es kein Risiko. Wir<br />
starten stets mit einem unverbindlichen<br />
Erstgespräch. Ist dann alles unter Dach<br />
und Fach, kann es passieren, dass schon am<br />
nächsten Tag das erste Treffen stattfindet“,<br />
gibt Stefan Zisser Einblicke in den Agenturalltag.<br />
Diskretion und Professionalität<br />
müssen dabei an erster Stelle stehen. „Ich<br />
lerne alle meine Klientinnen und Klienten<br />
im persönlichen Umfeld kennen und erfrage<br />
ihre Vorlieben und Erwartungen in eine<br />
neue Lebenspartnerschaft.“ Und während<br />
seine Mitarbeiterin noch ein Persönlichkeitsprofil<br />
in der Kartei erstellt, hat Stefan<br />
Zisser schon eine Kontaktperson im Hinterkopf,<br />
mit der er das erste Treffen einleiten<br />
wird. Dabei steht Datenschutz an erster<br />
Stelle: „Wir arbeiten bei den Kennenlern-<br />
Terminen immer nur mit Vornamen und<br />
auf neutralem Boden!“ Also was vor Corona<br />
Foto © zVg<br />
Stefan Zisser ist<br />
Inhaber der Agentur<br />
Sunshine<br />
Partnerinstitut<br />
(www.sunshinepartner.at)<br />
ein Treffen in einem Café war, ist nun meist<br />
ein Spaziergang im Park. Im Durchschnitt<br />
treffen die Klientinnen und Klienten vier bis<br />
acht unterschiedliche Menschen, bis letztendlich<br />
der oder die „Richtige“ dabei ist.<br />
Liebe kennt kein Alter<br />
Eine berührende Geschichte sei dem<br />
erfolgreichen Paarvermittler besonders im<br />
Gedächtnis geblieben: „Ich hatte einen<br />
Klienten im Alter von 89 Jahren, der seine<br />
Frau davor tragischerweise durch einen<br />
Hirninfarkt verloren hatte. Er hat dann<br />
den Mut gefasst und vier bis fünf Kontakte<br />
durch meine Agentur getroffen, bis er<br />
eine 87-jährige Dame kennengelernt hat.<br />
Ich erinnere mich, wie er mich kurze Zeit<br />
darauf anrief und sagte: ‚Herr Zisser, ich<br />
alter Depp, ich glaube, jetzt hab ich mich<br />
noch einmal verliebt‘.“ Und nach solchen<br />
Rückmeldungen weiß Stefan Zisser einmal<br />
mehr, dass es einfach das Richtige ist, was<br />
er tut. „Nirgends steht geschrieben, wie alt<br />
man sein muss, um sich zu verlieben!“<br />
Sein Geheim-Tipp für eine funktionierende<br />
Partnerschaft? „Gemeinsame Hobbys<br />
sind natürlich ein wesentlicher Vorteil.<br />
Aber was noch viel wichtiger ist, ist die<br />
Akzeptanz für ungleiche Interessen oder<br />
die Wahrung von Freiheiten!“<br />
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9
Foto © Pushish Images _shutterstock.com<br />
Mit Hilfe der Partneragentur hat Dieter eine neue Liebe gefunden<br />
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Dieter ist 55 Jahre alt und als Unternehmer erfolgreich. Für das Interview<br />
möchte er anonym bleiben. Er sei zu bekannt und wolle mit so<br />
etwas Privatem nicht an die Öffentlichkeit gehen, erklärt er im Vorfeld.<br />
Über seine Erfahrungen berichtet er aber gerne. Privat war der Burgenländer<br />
bereits 19 Jahre verheiratet und hat einen 21-jährigen Sohn. Nach<br />
der Scheidung wagte er einen neuen Anlauf mit einer neuen Liebe, die<br />
Beziehung hielt vier Jahre. Dann kam Corona und die Möglichkeiten,<br />
neue Menschen, genauer gesagt eine neue Partnerin, kennenzulernen,<br />
wurden zusehens geringer. Obwohl der passionierte Sportler viele<br />
Bekanntschaften habe, wäre die Partnersuche doch stets ein eigenes<br />
Kapitel, schildert er. Nach eineinhalb Jahren des Solo-Daseins wollte er<br />
nicht mehr alleine sein. „Eine Bekannte hat mir dann die Partneragentur<br />
empfohlen, und ich fühlte mich von Beginn an sehr diskret und professionell<br />
betreut.“ Auch waren die Treffen mit den in Frage kommenden<br />
Partnerinnen allesamt sehr nett, berichtet er, ganz Gentleman. Nervös<br />
sei er gar nie gewesen, lacht Dieter und erinnert sich: „Die ein oder andere<br />
Dame allerdings schon. Dabei gibt es keinen Grund, nervös zu sein. Man<br />
unterhält sich und dann spürt man eh, ob man sich versteht. Ich habe<br />
durch meine berufliche Erfahrung sehr viel Menschenkenntnis. Ich weiß<br />
meist schon an der Mimik und der Gestik, ob eine Frau die Richtige ist“,<br />
sagt er. Fündig wurde er kurze Zeit später bei Evelyne aus Kärnten. Die<br />
57-jährige sportliche Abenteurerin hatte es Dieter sofort angetan. Schon<br />
bei den ersten Telefonaten hat sich abgezeichnet, dass es da noch vieles<br />
zu besprechen gibt. „Es war sofort sehr harmonisch, als würde man sich<br />
schon länger kennen“, sind sich die beiden einig. Beim ersten Treffen am<br />
Klagenfurter Bahnhof ist der Funke bei einem ausgedehnten Spaziergang<br />
übergesprungen. Nun führen die beiden zwar eine Fernbeziehung,<br />
sehen sich aber regelmäßig an den Wochenenden: „Man soll auch nichts<br />
überstürzen“, schmunzelt der Frischverliebte. Ob er ans Schicksal glaubt?<br />
„Sagen wir so, es gibt keine Zufälle, es fällt einem zu!“<br />
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10 APRIL <strong>2021</strong><br />
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Fotos © Olga Seus<br />
Idyll am Fuße des Wechsels<br />
Grafenschachen ist eine kleine südburgenländische Ortschaft in einer Geländemulde. Was sich<br />
unspektakulär anhört, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Naturidyll mit allen Annehmlichkeiten<br />
einer größeren Gemeinde. Olga Seus<br />
Grafenschachen im Südburgenland. Dienstleistungsbetriebe, eine gute Infrastruktur, Vereine und viel Idylle sind die Eckpfeiler der beliebten Wohngemeinde<br />
Grafenschachen ist mit ihren zehn Quadratmetern<br />
flächenmäßig sicherlich nicht<br />
die größte Gemeinde im Burgenland –<br />
dabei zeigt sie in vielen anderen Bereichen<br />
Größe. Rund 1.200 Menschen leben in<br />
Grafenschachen und der Katastralgemeinde<br />
Kroisegg. Dazu kommt eine sogenannte<br />
„Rotte“, nämlich Unterwaldbauern. Diese<br />
Art Wohnsiedlung zählt zwar nicht als offizieller<br />
Gemeindeteil, jedoch ist das eigene<br />
Identitätsgefühl der etwa 80 Ansässigen<br />
recht stark, was bis in die Gemeindezeitung<br />
hinein berücksichtigt wird.<br />
Wald und überhaupt Natur gibt es in der<br />
Gemeinde genug: Nicht umsonst gibt es<br />
einen eigenen Gemeinderundwanderweg,<br />
der sich etwa 6,1 km lang durch das Gemeindeschutzgebiet<br />
um Grafenschachen<br />
herum zieht. Er bietet reichlich Gelegenheit,<br />
in den Naturpark mit Waldtümpeln,<br />
Feucht- und Streuobstwiesen sowie in<br />
die die Gemeinde umgebenden Wälder<br />
einzutauchen. Von zwei Bächen umflossen<br />
(Stögersbach und Kroisbach) liegt Grafenschachen<br />
in einer Mulde am Fuß des<br />
Wechselmassivs.<br />
Allerdings hat die Idylle auch ihre Kehrseiten:<br />
2016 ist der Kroisbach über die<br />
Ufer getreten, 2018 war der Stögersbach<br />
überschwemmt, jeweils mit Wasser bis in<br />
die Häuser hinein. Umso erfreulicher ist<br />
es, dass nun die gesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
bis auf letzte Adaptierungsmaßnahmen<br />
(wie Bepflanzung)<br />
abgeschlossen sind. Drei Rückhaltebecken<br />
wurden errichtet, eines in Grafenschachen<br />
selbst, eines in Loipersdorf und eines – und<br />
das ist einzigartig – bundeslandübergreifend<br />
im steirischen Ort Kroisbach.<br />
Kroisegg, die Heimat des<br />
burgenländischen<br />
Landeshauptmannes<br />
Kroisegg ist vor allem dafür bekannt, dass<br />
der burgenländische Landeshauptmann<br />
Hans Peter Doskozil von hier stammt und<br />
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11
Foto © OSG<br />
Die Kirche in Grafenschachen. Seit 60 Jahren ist die OSG Baupartner in der Gemeinde. Derzeit errichtet sie eine Anlage mit sechs Wohnungen in Grafenschachen<br />
seinen politischen Ursprung<br />
im Grafenschachener Gemeinderat<br />
genommen hat. Zwar<br />
wohnt er inzwischen in Oberwart,<br />
doch sieht man ihn noch<br />
des Öfteren am Wochenende<br />
bei seinen Eltern, weiß Bürgermeister<br />
Marc Hoppel zu berichten.<br />
Marc Hoppel selbst ist<br />
seit 2018 im Amt, nachdem im<br />
Laufe eines halben Jahres erst<br />
der Vize- und dann auch der<br />
Bürgermeister verstarben. „Das<br />
war nicht leicht, da es keine<br />
Übergabe im klassischen Sinne<br />
gab“, resümiert der heutige<br />
Routinier seine Anfangszeit.<br />
An seiner Ortschaft schätzt<br />
er besonders den guten Zusammenhalt.<br />
Auch das rege<br />
Vereinsleben, das allerdings<br />
im vergangenen Jahr krisen-<br />
bedingt quasi brachliegen<br />
musste. So z.B. die erst 2019<br />
gegründeten „Gromschochana<br />
Stockwiesnteifln“. Die<br />
Perchtengruppe wollte eigentlich<br />
eine komplette Show<br />
aufführen und ihr Programm<br />
sogar um ein Sommerkabarett<br />
ergänzen. Schlußendlich<br />
konnten die Mitglieder dann<br />
aber nur als Nikolaus-Krampus-Gespann<br />
von Haus zu<br />
Haus gehen.<br />
Besonders engagiert sind auch<br />
die Freiwilligen Feuerwehren<br />
Grafenschachen und Kroisegg,<br />
die jüngst die amtierenden<br />
Feuerwehrkommandanten<br />
Martin Hoppel und Gottfried<br />
Lammer sowie deren Feuerwehrkommandantstellvertreter<br />
Markus Wagner und Daniel<br />
AKTIONSTAGE des ReUse-Netzwerks Burgenland<br />
12. - 17. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
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12 APRIL <strong>2021</strong><br />
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Nicht unerwähnt bleiben darf<br />
die gute Infrastruktur, denn<br />
auch bei kleiner Größe hat die<br />
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Tore und Sonnenschutz sowie<br />
mit der Firma Alles Clean<br />
einen kompetenten Ansprechpartner<br />
für Gebäudereinigung,<br />
Winterdienst, Spielplatzbetreuung<br />
und Landschaftspflege.<br />
Grafenschachen ist nicht<br />
zuletzt auch bekannt durch<br />
den Frisörsalon von Karin<br />
Artner. Für einen Termin hier<br />
kommen auch viele Auswärtige<br />
gerne von weit her.<br />
Wohnungsvielfalt<br />
Darüber hinaus ist die Lage in<br />
Autobahnnähe auch für Pendler<br />
günstig. Wen wundert es,<br />
dass sich das Wohnen in der<br />
Gemeinde großer Beliebtheit<br />
erfreut? In den letzten 20 Jahren<br />
hat die OSG 60 Wohnungen auf<br />
dem Gemeindegebiet geschaffen,<br />
darunter das sogenannte „Arztund<br />
Wohnhaus“, das zu einem<br />
Vorzeigeprojekt geworden ist. In<br />
diesem Mehrgenerationenhaus<br />
sind das Wohnmodell „betreubares<br />
Wohnen“ für Seniorinnen<br />
und Senioren sowie Startwohnungen<br />
für junge Menschen<br />
unter einem Dach vereint.<br />
Aktuell wird eine weitere<br />
Wohnhausanlage mit sechs<br />
Wohneinheiten geschaffen.<br />
Dank der großen Nachfrage<br />
sind überdies weitere Wohneinheiten<br />
in Planung.<br />
Die Römerbrücke<br />
Eine Römerbrücke aus der Neuzeit<br />
1358 gab es eine erste Erwähnung unter dem Namen „Grofunsach“,<br />
was in etwa „Wald des Grafen“ bedeutet. Kroisegg scheint<br />
namentlich tatsächlich mit dem etwa drei Kilometer entfernten, in<br />
der Steiermark gelegenen Ort Kroisbach in Verbindung zu stehen<br />
und leitet sich von der steirischen Form „kroiss“ zum mittelhochdeutschen<br />
„kriuz/krebez“ für „Krebs“ ab. Bei Kroisegg befindet sich<br />
auch die sogenannte „Römerbrücke“, die über den Stögersbach<br />
führt. Zwar vermutet man, dass bereits zu römischer Zeit die Straße<br />
von Pinkafeld über Kroisegg in die Steiermark in Gebrauch war<br />
und damit auch damals eine Brücke existiert haben muss, doch die<br />
heutige Römerbrücke ist anhand der verwendeten Ziegelformate<br />
eindeutig einer Zeit um 1750 zuordenbar. Sie steht unter Denkmalschutz<br />
und kann nur noch zu Fuß überschritten werden.<br />
Hallstattzeitlicher Fund<br />
Die Römerbrücke ist aber nicht das einzige geschichtliche Relikt<br />
in der Gemeinde Grafenschachen. Beim Bau der Rückhaltebecken<br />
musste Lehm entnommen werden. Dabei stieß man auf ein<br />
hallstattzeitliches Hügelgrab, welches jedoch mutmaßlich schon<br />
von Grabräubern entdeckt und teilweise geplündert worden ist.<br />
Lediglich ein paar Überreste eines Tonkruges und einer Speerspitze<br />
wurden gefunden. Spannend war für die Archäologen aber auch<br />
die aus großen Flusskieselsteinen errichtete Grabkammer sowie<br />
die Lage: Nicht im Zentrum des Hügels, sondern an der südlichen<br />
Flanke. Nach der Untersuchung und Archivierung der Funde wurden<br />
die Grabstellenüberreste wieder mit Humus bedeckt, um sie<br />
vor Verwitterung und Vandalismus zu schützen.<br />
APRIL <strong>2021</strong><br />
13
Foto © Bernhard Bergmann<br />
Lokal-Augenschein<br />
Gerne würde David Pack den wunderschönen Gastgarten seines Gasthofes öffnen, sobald es die Corona-Maßnahmen der Regierung erlauben. Fix ist noch nichts<br />
Öffnen oder doch geschlossen halten? Seit einem Jahr ist die Gastronomie bei uns – bis auf<br />
wenige Monate oder besser gesagt Wochen – geschlossen und in Warteposition. Auch eine angedachte<br />
Öffnung der Schanigärten wurde wieder zurückgezogen. Doch wie sieht nun die Lage<br />
unserer regionalen Wirte vor Ort aus? prima! hat mit vier Betreibern mit jeweils unterschiedlichen<br />
Situationen gesprochen. Olga Seus<br />
DER NEWCOMER<br />
LaGom<br />
„Wir sind noch nicht bereit<br />
aufzugeben“<br />
Das LaGom in Hartberg ist der Newcomer<br />
unter den befragten Wirtshäusern. Erst<br />
Mitte September 2020 hat das Restaurant<br />
im Schloss Hartberg eröffnet. Jedoch hatte<br />
das Lokal seit dieser Zeit nur eineinhalb<br />
Monate geöffnet und musste durch die<br />
Corona-Maßnahmen der Regierung annähernd<br />
fünf Monate schließen. Besonders<br />
herausfordernd ist für Betreiberin Clarissa<br />
Leimbach die Überbrückungsfinanzierung.<br />
Während kein Umsatz gemacht werden<br />
kann (Take-Away, so Clarissa Leimbach,<br />
funktioniere aufgrund der Lage nicht),<br />
laufen die Fixkosten unvermindert weiter:<br />
„Staatliche Hilfen wurden zwar versprochen,<br />
kamen bisher jedoch nur in Mindesthöhe<br />
an. Die bürokratischen Hürden sind<br />
für individuell zu bewertende Betriebe<br />
(z.B. Newcomer, Betriebsübernehmer)<br />
extrem hoch. Es gibt keine Ansprechpersonen<br />
und das ständige Vertröstet-Werden<br />
und die Warteschleifen machen mürbe.<br />
Wir mussten bisher viermal Reklamation<br />
einlegen. Zuletzt ausschließlich über die<br />
Steuerberatung, was wiederum Kosten<br />
verursachte. Unser Polster – eigentlich für<br />
14 APRIL <strong>2021</strong><br />
Foto © Olga Seus<br />
Clarissa und Wolfgang Leimbach haben im Vorjahr<br />
das LaGom Restaurant im Schloss Hartberg eröffnet<br />
außergewöhnliche <strong>Ausgabe</strong>n und Notfälle<br />
– schrumpft kontinuierlich weiter, wir<br />
warten immer noch auf die Umsatzersätze<br />
des letzten Jahres.“<br />
Anders lief es bei der Kurzarbeit-Anmeldung<br />
über das AMS: „Ich kam teilweise<br />
telefonisch nicht durch, da die Leitungen<br />
überlastet waren. Die Mitarbeiter haben<br />
mich tatsächlich zurückgerufen und sind<br />
mit mir Schritt für Schritt die Anträge<br />
durchgegangen. Das war ein super Service.“<br />
Bisher wurden alle fünf Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter gehalten, lediglich auf<br />
Kurzarbeit geschickt. „Denn es ist sehr<br />
schwer, gutes Personal zu bekommen.<br />
Nach der langen Lockdownzeit wird das<br />
auf keinen Fall einfacher, da werden viele<br />
die Branche gewechselt haben“, sorgt sich<br />
Clarissa Leimbach. Doch sie ist guten<br />
Mutes: „Wir sind noch nicht bereit aufzugeben“,<br />
so ihr Credo und ihr Mann<br />
Wolfgang ergänzt: „Wir denken lang- und<br />
nicht kurzfristig.“ So werden bereits Pläne<br />
für sommerliche Events wie musikalische<br />
Jamsessions im Schlosspark geschmiedet,<br />
die Terrasse wird um einen Lounge-Look<br />
erweitert und bald stehen besondere Eiskreationen<br />
auf der Karte.<br />
DAS TRADITIONSWIRTSHAUS<br />
Gasthaus Pack ‚Zur Lebing Au‘<br />
„Unser ‚Essen to go‘ war mehr<br />
eine Art Beschäftigungstherapie“<br />
Das Gebäude des Gasthauses Pack gibt<br />
es seit 300 Jahren, die Familie Pack hat es<br />
seit nunmehr 100 Jahren in Besitz. Natürlich<br />
sind so alte Mauern schön, doch gilt es<br />
auch immer wieder aufs Neue zu renovieren.<br />
Bereits 2013/2014 wurden 15 der 24<br />
Gästezimmer umgebaut und 2020 wurde<br />
der große Saal hergerichtet. Den neuerlichen<br />
Lockdown nutzte David Pack, um die<br />
restlichen neun Zimmer sowie die Kegelbahn<br />
zu generalsanieren. „Das hatten wir<br />
www.prima-magazin.at
Foto © Bernhard Bergmann<br />
Foto © zVg<br />
David Pack führt in dritter Generation das Traditionswirtshaus<br />
Pack „Zur Lebing Au“ in Hartberg<br />
neben der Walfahrtskirche<br />
ohnehin bald einmal vor und daher sind<br />
wir das gleich angegangen“, so der engagierte<br />
Chef über den weiteren Umbau des<br />
Hauses. Über die Unterstützungen seitens<br />
der Regierung ist seine Meinung gespalten.<br />
„Im März 2020 beim ersten Lockdown<br />
würde ich die Note eins vergeben“, doch<br />
danach waren die Maßnahmen für den<br />
Gastwirt zuweilen „nicht gescheit erarbeitet.“<br />
So hätte er kein Problem mit der<br />
Vorlage des Testens für die Gäste gehabt,<br />
geht er selbst doch regelmäßig auch zur<br />
Teststraße. Er sieht das wesentlich höhere<br />
Ansteckungsrisiko im Privatbereich statt<br />
in der Gastronomie – natürlich brauche<br />
diese ein Hygienekonzept, aber das sei kein<br />
Problem. Zwar bot das Gasthaus regelmäßig<br />
Mittagessen „to go“ an, jedoch sei dies,<br />
so David Pack „mehr eine Art Beschäftigungstherapie<br />
für unser Personal und weil<br />
wir die Küche für beruflich eingemietete<br />
Hotelgäste ohnehin offen hatten.“ Das<br />
Personal war dennoch auf Kurzarbeit.<br />
Gerne würde er wenigstens seinen Gastgarten<br />
öffnen, für den das Lokal mitunter<br />
bekannt ist. Doch wann dies von Seiten der<br />
Regierung möglich ist, stand zu Redaktionsschluss<br />
noch nicht fest.<br />
DER KAFFEEHAUS-ALLROUNDER<br />
Gotthardts Cafehäuser<br />
„Ein fester Ansprechpartner wäre<br />
effektiver gewesen“<br />
Gerald Kollar ist Prokurist der Gotthardts Gastronomie.<br />
Zu den Kaffeehäusern gehört „Die Bank“ in<br />
Oberwart und „Gotthardt‘s Sonne“ in Hartberg<br />
Unter dem Logo Gotthardt gibt es inzwischen<br />
acht verschiedene Standorte der<br />
Cafés. Auch „Die Bank“ in Oberwart und<br />
„Gotthardt‘s Sonne“ in Hartberg sind Teil<br />
der Gotthardt-Gruppe. Seit November<br />
2020 ist alles bereits zum zweiten Mal<br />
geschlossen, die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter auf Kurzarbeit. Damit möchte<br />
man die gut eingeschulten Belegschaften<br />
halten. Gerald Kollar, Prokurist bei Gotthardt,<br />
sieht im Wegfall von Fachkräften ein<br />
grundsätzliches Problem, das die Branche<br />
langfristig beschäftigen wird.<br />
Ein Abholservice wurde im ersten Lockdown<br />
kurz ausprobiert, doch schnell<br />
wurde klar, dass die Kosten für Köche und<br />
Bestellentgegennahme den Verdienst bei<br />
Weitem überschritten haben und damit<br />
dies „betriebswirtschaftlich nicht zu<br />
rechtfertigen war.“ Den Umsatzersatz hat<br />
man teilweise erhalten, Probleme gab es<br />
allerdings bei einer Umgründung der Betreibergesellschaft,<br />
die unter einer anderen<br />
Rechtsform im Jahr 2019 bereits Umsätze<br />
hatte. Hier zu kommunizieren, dass eben<br />
dieser alte Umsatz als Grundlage für den<br />
Umsatzersatz zu nehmen sei, war schwierig.<br />
Gerald Kollar meint dazu: „Die Ideen zur<br />
Hilfe der Regierung waren grundsätzlich<br />
nicht schlecht. Bei der Bearbeitung wäre<br />
es aber wohl effektiver gewesen, wenn man<br />
einen festen Ansprechpartner gehabt hätte<br />
und nicht jedes Mal die gesamte Sachlage<br />
neu vor jemand anderem hätte aufrollen<br />
müssen.“<br />
Bei Gotthardt hat man die Zeit genutzt<br />
und die Standorte einer Renovierung unterzogen.<br />
Dies war insofern günstig, weil<br />
viele Standorte an sieben Tagen geöffnet<br />
haben, Umbauarbeiten demzufolge immer<br />
den Betrieb gestört hätten. Ermöglicht<br />
wurden die Renovierungsarbeiten, weil<br />
die Betreibergesellschaften, wie es heißt,<br />
„finanziell nicht schlecht aufgestellt“ seien.<br />
Problematisch sieht Kollar auch die Kurzfristigkeit,<br />
mit der Vorgaben und Schließungen<br />
kommen. So musste bereits im<br />
März 2020 und ebenso wieder im November<br />
Ware weggeworfen werden, schließlich<br />
arbeitet man bei Gotthardt mit regionaler<br />
Frischware, die systembedingt nicht über<br />
einen langen Lockdown lagerfähig ist.<br />
Fürs Wiederaufsperren hat er ein gutes<br />
Gefühl, auch wenn das mit der Auflage von<br />
Testungen verknüpft sein wird. Doch gibt<br />
Joachim und Jaqueline Halwachs sind langjährige,<br />
erfahrene Gastro-Experten<br />
er hier zu bedenken: „Ich kann sie mir zwar<br />
von den Gästen zeigen lassen, im Detail<br />
alle Angaben überprüfen und damit verifizieren<br />
kann ich sie nicht.“<br />
Die Vielfältigen<br />
Halwachs Catering und Gastronomie<br />
„Tests zu kontrollieren ist nicht<br />
meine Aufgabe“<br />
Joachim Halwachs ist Unternehmer durch<br />
und durch und seit 30 Jahren schon im<br />
Gastgewerbe. Er betreibt das Kaffeehaus im<br />
Haydnhof in Oberwart, den Kirchenwirt<br />
in Schäffern, die Gastronomie der Wexl<br />
Trails in St. Corona sowie ein Cateringunternehmen.<br />
„Ich bin es gewohnt, jeden<br />
Tag zu arbeiten. Seit November jedoch steht<br />
alles still“, erzählt der Unternehmer. Die<br />
Mitarbeiter sind ebenfalls seit November<br />
abgemeldet, jedoch mit der Zusicherung,<br />
sie beim Wiederaufmachen sofort wieder<br />
einzustellen. Das Einzige, was momentan<br />
betrieben wird, ist ein Foodtruck bei St.<br />
Corona, doch „der lohnt sich kaum.“ Dazu<br />
kommt, dass die Gastronomie in St. Corona<br />
erst im März 2020 neu zum Gesamtunternehmen<br />
dazu kam. Da die restlichen drei<br />
Standorte jedoch schon länger bestehen,<br />
wurde die Umsatzerstattung für November<br />
und Dezember nur für die restlichen Standorte<br />
berechnet, für den letzten Standort in<br />
St. Corona wurde nichts bezahlt. „Obwohl<br />
ich dafür genauso <strong>Ausgabe</strong>n hatte.“ Dazu<br />
kam noch die Miete, die vom Land als<br />
Eigentümer für den St. Corona-Standort<br />
in voller Höhe berechnet wurde. Lediglich<br />
beim Oberwarter Kaffeehaus gab es einen<br />
Mieterlass durch die private Vermieterin.<br />
Von Regierungsseite aus würde sich<br />
Halwachs klare Vorgaben wünschen, nicht<br />
wie jetzt „alle Wochen nur Veränderung.“<br />
Jedoch gültige Tests zu kontrollieren, ist für<br />
den Unternehmer ein eindeutiges No-Go.<br />
„Das ist nicht meine Aufgabe“, so seine<br />
klare Ansage, zu der er hinzufügt: „Ich<br />
hoffe, dass das Ganze bald vorbei ist!“<br />
APRIL <strong>2021</strong><br />
15
„Wenn man<br />
schweigt, kann<br />
es im Kopf<br />
ganz schön<br />
laut werden!“<br />
Foto © Eva Maria Kamper<br />
Jutta Spitzmüller, MA<br />
ist Yoga- und Meditationslehrerin<br />
und leitet auch<br />
Schweigeseminare<br />
Multitasking gilt in unserer schnelllebigen Zeit als Paradedisziplin, als Non-Plus-Ultra von Talent<br />
und Stärke. Besonders Frauen wird nachgesagt, eine Gabe für die parallele Ausführung von<br />
Mehrfachaufgaben zu besitzen. Es wird allerdings von zahlreichen Studien bestätigt, dass die<br />
Konzentration während des Multitaskings nachlässt. Hektik und Stress sind ebenfalls mögliche<br />
Folgen. Dann passiert es schnell, dass man eine Pause braucht. Schweigeseminare bieten<br />
besonders für Rastlose und Stressgeplagte einen Zufluchtsort, der ganz konträr zum schrillen,<br />
lauten Alltag ist. Zurück zu einer achtsamen inneren Haltung. Eva Maria Kamper<br />
Es ist Freitag, 17 Uhr. Eine<br />
Handvoll Menschen findet<br />
sich im Innenhof des Klosters<br />
in Kirchberg am Wechsel ein<br />
und lässt erwartungsvoll den<br />
Blick über die alten Gemäuer<br />
schweifen, bevor sie eintritt.<br />
Hier werden die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer also<br />
das Wochenende verbringen<br />
und hauptsächlich eines tun:<br />
Schweigen.<br />
Ambiente der Stille<br />
Seminarleiterin Jutta Spitzmüller<br />
ist schon seit den frühen<br />
Vormittagsstunden vor Ort, um<br />
alles für die erwartete Gruppe<br />
vorzubereiten. „Für Seminare,<br />
bei denen es darum geht, vom<br />
bitte umblättern, weiter auf Seite 18 >><br />
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16 APRIL <strong>2021</strong><br />
www.prima-magazin.at
DIE KRAFT DER STILLE<br />
REPORTAGE<br />
Foto © Andi Bruckner<br />
„Stille vor Meetings<br />
steigert deren Effizienz“<br />
Mag. Klaus Pahr<br />
Klaus Pahr hat sich in seinem Portfolio auf Burnout Vorbeugung sowie Resilienz-<br />
und Achtsamkeitstraining spezialisiert. Der diplomierte Lebens- und<br />
Sozialberater und Supervisor weiß: Die schnelllebige Welt bietet einen Nährboden<br />
für stressbedingte Krankheiten. Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche<br />
Lösungsansätze, um die Herausforderungen des Alltags auszugleichen.<br />
Schweigen und Stille sind mögliche Optionen. Seit 2010 bietet er regelmäßig<br />
Schweigeseminare an, um den Menschen die Rückkehr zur inneren Ruhe und Klarheit näherzubringen.<br />
Auch im beruflichen Alltag kann diese Methode hilfreich sein. Eva Maria Kamper<br />
Positive Effekte der Stille<br />
Klaus Pahr verspricht in seinen Schweigeseminaren eine Rückkehr<br />
zur Ruhe, unterstützt durch sogenannte Achtsamkeitsübungen, die<br />
danach auch in den Alltag integriert werden können. Auch er hat<br />
das passende Ambiente in den Räumlichkeiten des Klosters Kirchberg<br />
am Wechsel gefunden. „Eine geräuscharme Umgebung ist ein<br />
wichtiger Teil der Methode. Das Kloster ermöglicht uns diese Stille.<br />
Leichte Körperübungen (z.B. Qi-Gong) sowie Impulse in der Natur<br />
begleiten die Zeit des Schweigens. Beim kreativen Zeichnen, Schreiben<br />
oder Töpfern wird den inneren Eindrücken Ausdruck verliehen<br />
und der Blick auf das Wesentliche geschärft, was oft zu erstaunlichen<br />
Ergebnissen führt. Die Angebote im Seminar sind natürlich<br />
kein Zwang, sondern eine Einladung, neue Dinge auszuprobieren.<br />
Wichtig ist allerdings, die eigenen Reize zu reduzieren. Also Fernseher<br />
und Handy sind da eher kontraproduktiv. „Allein der kurzzeitige<br />
Verzicht auf diese Medienkanäle bringt oft schon viel Veränderung<br />
für die Menschen“, beschreibt Klaus Pahr mögliche Auswirkungen<br />
des Seminars.<br />
Übrigens: Auch für Paare eignet sich das Konzept. Die Partner kommen<br />
zur Ruhe, wenn sich „Staub und Wirbel“ des Alltags legen, und<br />
dann ist es schön, die Verbundenheit auch ohne Worte zu spüren.<br />
Multitasking: Segen oder Fluch?<br />
Multitasking steht immer mehr im Generalverdacht, Stress und physische<br />
Stresssymptome zu verursachen. Dabei gilt es nach wie vor<br />
als besondere Zeitersparnis und erstrebenswertes Talent, mehrere<br />
Dinge gleichzeitig machen zu können. „Multitasking dämpft auch<br />
das Gefühl der Notwendigkeit einer Pause, das wirkt sich negativ<br />
auf Belastbarkeit und Effektivität aus“, weiß Klaus Pahr. Deswegen<br />
eignen sich Seminare rund um die Rückkehr zur Stille und Achtsamkeit<br />
auch im beruflichen Kontext.<br />
Setting Großraumbüro<br />
Viele Menschen arbeiten im klassischen Großraumbüro. Der Geräuschpegel<br />
ist hoch, wenn in regelmäßigen Abständen irgendwo ein Telefon<br />
klingelt, die Kollegschaft diskutiert, der Drucker anspringt und der Kaffeevollautomat<br />
surrt. „Geräusche kann man zwar gewohnt werden,<br />
allerdings reagiert der menschliche Aufmerksamkeitsmechanismus<br />
sofort bei Gesprächen bzw. Telefonaten von Mitmenschen. Es ist fast<br />
unmöglich, bei lauten Gesprächen wegzuhören, was zur massiven<br />
Ablenkung führt. Wenn man in eine schwierige Aufgabe vertieft ist,<br />
und dabei gestört wird, braucht man nachweislich 15 Minuten, um auf<br />
dasselbe Konzentrationslevel zurückzufinden“, beschreibt Klaus Pahr.<br />
Das kann sich bei wiederholten Störungen schnell zu einer langen<br />
Phase von verlorener Arbeitszeit summieren.<br />
Natürlich sei es schwer möglich, im Zuge des Büroalltages auf immerwährende<br />
Stille zu pochen. Aber einfache Übungen innerhalb der<br />
Belegschaft können schon sehr angenehm sein: „Gerne empfehle ich,<br />
Räumlichkeiten der Stille zu schaffen, wie zum Beispiel das Angebot<br />
von ‚Silent Lunches‘, also die Mittagspause in kompletter Stille zu<br />
ermöglichen. Oder die Übung ‚Check in/check out‘, das bedeutet, dass<br />
beispielsweise vor Beginn von Meetings und an deren Ende eine Phase<br />
der Stille eingehalten wird. Dabei kann man sich sammeln, und sich<br />
auf das konzentrieren, was anschließend kommt. Das steigert die<br />
Effizienz von Meetings deutlich“, berichtet der Seminarleiter.<br />
Neuer Direktor des Wimmer Gymnasiums<br />
Klaus Pahr wird ab September <strong>2021</strong> der neue Direktor des Wimmer<br />
Gymnasiums in Oberschützen sein. Auch seine Schülerinnen und<br />
Schüler dürfen bei Bedarf auf seine Expertise zu den Themen Stille<br />
und Achtsamkeit zählen. Für Jugendliche kann ein ständiger Lärmpegel<br />
ebenfalls sehr belastend sein, so wäre es auch in einer Schule<br />
wichtig, Ruhezonen zu schaffen, die individuell aufgesucht werden<br />
können. Entscheidend ist dabei, den Jugendlichen diese Möglichkeiten<br />
als freiwillige Option anzubieten und nicht ‚überzustülpen‘.<br />
APRIL <strong>2021</strong><br />
17
REPORTAGE<br />
DIE KRAFT DER STILLE<br />
Äußeren loszulassen und sich<br />
nach innen zu wenden, ist es<br />
sehr wichtig, dass die Umgebung<br />
möglichst schlicht und<br />
klar gestaltet ist“, erklärt die<br />
erfahrende Yoga- und Meditationslehrerin<br />
das spärlich<br />
eingerichtete Ambiente. Der<br />
Ablauf des Seminars wurde<br />
schon vor Beginn abgeklärt:<br />
„Es ist wichtig, dass alle Teilnehmenden<br />
wissen, was auf sie<br />
zukommt!“ So bedarf es auch<br />
keiner Worte mehr, um die<br />
einzelnen Übungen aus Bewegungseinheiten<br />
und Meditation<br />
anzukündigen. Lediglich die<br />
akustischen Signale von Klanghölzern<br />
und Klangschale sollen<br />
die Gruppe durch das Wochenende<br />
begleiten, vergleichbar mit<br />
der Pausenglocke in der Schule.<br />
Kraftzentrale<br />
Unterbewusstsein<br />
Nach der Begrüßung am<br />
Ankunftsabend beginnt auch<br />
schon das kollektive Schweigen.<br />
Körperlich und mental<br />
erfordere es eine Menge<br />
Disziplin, in Stille auf einem<br />
Polster zu verharren: „Wenn<br />
man schweigt, kann es im<br />
Kopf ganz schön laut werden!<br />
Denn wenn der Körper zur<br />
Ruhe kommt, dann bewegt<br />
sich der Geist. Und die Gedanken<br />
kommen wie in einem<br />
Film. Handlungen, Einfälle,<br />
Emotionen… Das Unterbewusstsein<br />
spült uns Dinge<br />
heran, die für uns relevant<br />
sind. Das sind nicht immer<br />
angenehme Dinge, die können<br />
auch Sprengkraft haben und<br />
die Notwendigkeit einer<br />
Änderung im Leben aufzeigen.“<br />
Das Schweigen lenke<br />
den Blick nach innen auf das<br />
Wesentliche, erklärt sie und<br />
das sei der große Benefit.<br />
Auch beim Essen und während<br />
der Tätigkeiten im<br />
Haushalt des Klosters wird<br />
kein Wort gesprochen. „Wir<br />
üben, uns voll und ganz auf die<br />
Mahlzeiten und die Handlungen<br />
zu konzentrieren.<br />
Fokussieren, Still-Werden und<br />
In-sich-selbst-Hören.“ Den<br />
Ursprung dieser Meditationstechnik<br />
in Achtsamkeit und<br />
Schweigen findet man unter<br />
anderem sowohl im Buddhismus<br />
als auch in christlichen<br />
Traditionen. Die Teilnahme an<br />
Schweigeseminaren ist heute<br />
aber an keine Religionszugehörigkeit<br />
gebunden.<br />
Alltagstauglich<br />
Es ist grundsätzlich ratsam,<br />
die Übungen nachhaltig in<br />
den Alltag mitzunehmen und<br />
sich täglich ein paar Minuten<br />
Stille zu gönnen. „Der Bedarf<br />
an Multitasking ergibt sich oft,<br />
und das ist für manche Situationen<br />
auch in Ordnung. Man<br />
sollte sich aber immer wieder<br />
mal auf das Wesentliche besinnen<br />
und Handlungen bewusst<br />
im ‚Hier und Jetzt‘ setzen.“<br />
Bewusstes Sprechen<br />
Sonntagmorgen sind die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer<br />
schon sehr routiniert mit den<br />
Gepflogenheiten des Seminars,<br />
die Stille ist ein gewohnter<br />
Begleiter geworden. Auch die<br />
laute Stimme im Kopf hat womöglich<br />
vorerst ihren Frieden<br />
gefunden. Das gemeinsame<br />
Mittagessen beendet offiziell<br />
das Programm: „Nach dem<br />
Schweigen ist es fast ungewohnt,<br />
beim Essen wieder zu<br />
sprechen. Meine Erfahrung ist,<br />
dass man nach einer Phase des<br />
Schweigens wesentlich bewusster<br />
mit dem Sprechen umgeht<br />
und immer weniger Interesse<br />
an ‚Klatsch und Tratsch‘ hat<br />
und dadurch besser bei sich<br />
bleiben kann“, findet Jutta<br />
Spitzmüller wieder die ersten<br />
Worte.<br />
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der Veranstaltung veröffentlicht werden. Alle geplanten Programmpunkte sind im Zusammenhang mit der<br />
epidemiologischen Entwicklung von COVID-19 zu sehen und unterliegen somit auch einer laufenden Evaluierung,<br />
die gegebenenfalls zu Adaptierungen führt. Alle Informationen und Teilnahmebedingungen unter eo.at.<br />
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Am 1. Mai ist wieder<br />
SONNENERDE-TAG.<br />
Und das bedeutet<br />
„Pflanzenmarkt“ und<br />
„Tag der offenen Tür“<br />
am SONNENERDE-<br />
Areal in Riedlingsdorf.<br />
Pflanzenraritäten,<br />
Kräuter und wichtige<br />
Infos zum Thema<br />
Garten stehen auf dem<br />
Programm. Und natürlich<br />
sind die beliebten<br />
Führungen durch den<br />
Öko-Betrieb geplant. *<br />
Pflanzenparadies bei SONNENERDE<br />
„Raus in die Natur, hinein in<br />
die Erden- und Pflanzenwelt<br />
von SONNENERDE“, lädt Gerald<br />
Dunst zum Tag der offenen<br />
Tür inklusive Pflanzenmarkt<br />
am 1. Mai in seinen<br />
Betrieb in Riedlingsdorf ein.<br />
Zahlreiche Aussteller haben<br />
auch heuer zugesagt und<br />
bieten Ausgefallenes, Rares<br />
und Besonderes rund um das<br />
Thema Garten und Pflanzen<br />
an. „Natürlich richten wir uns<br />
dabei streng nach den Vorgaben<br />
der Bundesregierung. Wenn<br />
möglich, wird es auch wieder den<br />
beliebten Riesensandhaufen für<br />
Kinder geben und es sind auch<br />
Betriebsbesichtigungen geplant.<br />
Immerhin wollen wir ja auch unser<br />
Herzstück, die Pflanzenkohleproduktionsanlage,<br />
herzeigen<br />
und erklären, warum unsere<br />
Erden die fruchtbarsten unter<br />
der Sonne sind“, hofft Gerald<br />
Dunst, dass die Veranstaltung<br />
wie geplant stattfinden kann.<br />
* Die Veranstaltung richtet sich nach den Covid 19-<br />
Vorgaben der Bundesregierung. Ob sie stattfindet,<br />
lesen Sie in der nächsten prima! <strong>Ausgabe</strong>, online auf<br />
www.sonnenerde.at und www.prima-magzin.at und<br />
auf den Social Media Kanälen von SONNENERDE<br />
und dem prima! <strong>Magazin</strong>.<br />
*<br />
1. MAI ist<br />
SONNENERDE-TAG<br />
(Pflanzenmarkt und<br />
Tag der offenen Tür)<br />
12 – 18 Uhr<br />
Betriebsführungen:<br />
13.30 Uhr, 15 Uhr,<br />
16.30 Uhr<br />
Der Tag der offenen Tür ist geplant, ist aber von den<br />
aktuellen Covid-19-Vorgaben der Bundesregierung abhängig<br />
TIPP des Monats: „So legen Sie ein Hochbeet an“<br />
Füllen Sie das Hochbeet mit Sand, Lehm oder „minderwertiger“<br />
Erde. Denn beim Hochbeet sind nur die<br />
oberen 40 cm wichtig. Nehmen Sie aber bitte keine<br />
Erde mit Torf (klimaschädlich). Verwenden Sie die<br />
Bio Hochbeeterde oder die Bio Schwarzerde von<br />
SONNENERDE. Damit schaffen Sie die Grundlage für<br />
nährstoffreiches Gemüse.“ (siehe Video von ERD-GEFLÜSTER)<br />
Gerald Dunst, Forscher u. Gründer von SONNENERDE<br />
„Wir wachsen! Wir investieren!“<br />
SONNENERDE baut eine neue, noch größere<br />
Pflanzenkohleanlage.<br />
Seit über 20 Jahren steht SONNENERDE für Klimaschutz. Die Erden<br />
sind torffrei und gelten als die fruchtbarsten unter der Sonne. Das ist<br />
wichtig, denn die Erde bildet die Grundlage unserer Lebensmittel –<br />
und somit unserer Gesundheit. Bedenken Sie immer: Wir können nur<br />
ernten, was wir gesät haben. SONNENERDE verfolgt seine klima- und<br />
qualitätsbewusste Philosophie konsequent weiter und wird in den<br />
nächsten Jahren bis zu zehn Millionen Euro in die Betriebsstätte in<br />
Riedlingsdorf investieren.<br />
Zum einen steigt der Bereich der Sackware enorm und es wird dafür ein<br />
eigenes Bürogebäude am Areal errichtet. Zum anderen wird der Bio-<br />
Bereich noch stärker ausgebaut und es wird in eine neue Pflanzenkohleproduktionsanlage<br />
investiert. Gerald Dunst: „Wir wollen die Qualität<br />
noch mehr steigern, denn mit unseren Erden tragen wir Verantwortung.<br />
Für unsere Umwelt und für die Menschen, die darauf anbauen. Das ist<br />
für SONNENERDE eine Verpflichtung, auf die sich unsere Kund*innen<br />
verlassen können. Deshalb wachsen und investieren wir weiter!“<br />
Foto © Muik<br />
Unser Videokanal<br />
www.sonnenerde.at/de/erd-gefluester<br />
GRATIS ZUSTELLUNG<br />
SONNENERDE bietet Ihnen<br />
mit der kostenlosen Zustelllung<br />
der gewünschten Erden<br />
einen besonderen Service.<br />
Die Voraussetzungen dafür:<br />
1. Sie bestellen über den<br />
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2. Die gratis Zustellung<br />
betrifft ausschließlich<br />
SACKWARE (Big Bags sind<br />
kostenpflichtig)<br />
3. Sie erfolgt ab einem<br />
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Mo – Fr von 7 – 18 Uhr, Sa von 8 – 12 Uhr<br />
Die beste Erde unter der Sonne<br />
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MÄRZ APRIL 2017 <strong>2021</strong> 191
(Photo by Tania Fernandez on Unsplash)<br />
IM FOKUS XXX<br />
New York, Freiheitsstatue – für viele Auswanderer war dies am Ostersonntag 1921 der erste Blick auf ihre neue Heimat<br />
Ostern in der „Neuen Welt“<br />
Auswanderer aus unserem Land. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des<br />
Burgenlandes erzählt Ahnenforscher Herbert Rehling aus Bad Tatzmannsdorf<br />
über Einzelschicksale von Auswanderern, die in Amerika ihr Glück gesucht<br />
haben. Für einige war der Ostersonntag des Jahres 1921 ein<br />
New York, Freiheitsstatue (Photo by Tania Fernandez on Unsplash)<br />
besonderer.<br />
Herbert Rehling<br />
geb. 1946 wohnt in<br />
Bad Tatzmannsdorf. Er war<br />
Lehrer am Gymnasium Oberschützen<br />
für Mathematik,<br />
Physik und Chemie und war<br />
25 Jahre bei Siemens PSE<br />
unter anderem in der Software-Entwicklung<br />
tätig. Seit<br />
1992 beschäftigt er sich mit<br />
Ahnenforschung. Ebenso mit<br />
Naturwissenschaften, Religionen<br />
und Geschichte. Er ist<br />
Autor des Buches: „Die BIBEL<br />
– Das steht wirklich drin?“<br />
www.rehling.weebly.com<br />
https://www.facebook.<br />
com/BibelEndlichVerstehen<br />
Ende des 19. und Anfang des<br />
20. Jahrhunderts sind zehntausende<br />
Menschen aus unserem<br />
Land emigriert. Bereits in den<br />
Zeiten der Monarchie machten<br />
sich viele aus unserem Land<br />
auf der Suche nach Arbeit vor<br />
allem nach Budapest auf, ein<br />
kleinerer Teil zog auch nach<br />
„Österreich“, insbesondere nach<br />
Wien. Beide Städte waren zwar<br />
im Sinne der Mobilität von<br />
einst recht weit weg vom Heimatort,<br />
aber die Verbindung<br />
zur Heimat war meist nicht<br />
völlig gerissen.<br />
Ganz anders war die Situation,<br />
wenn man sich auf die Reise<br />
in ein fernes Land einlassen<br />
musste, wenn man beispielsweise<br />
nach „Amerika“ fuhr. Die<br />
Heimat niemals wiederzusehen,<br />
war für fast alle Auswanderer<br />
von Anfang an gewiss. Die<br />
Tränen flossen, nicht nur bei<br />
jenen, die Abschied für immer<br />
nahmen, auch bei den Zurückgebliebenen,<br />
den Eltern, den<br />
Geschwistern, den Bekannten.<br />
Nach dem Abschied von<br />
Zuhause und der manchmal<br />
wochenlangen Überfahrt, wie<br />
war die Stimmung, wenn man<br />
an einem „hohen“ Feiertag am<br />
Ziel ankam? Wenn man wusste,<br />
dass die Verwandten sich zu<br />
Hause vielleicht gerade zum<br />
Kirchgang anschickten, um<br />
auch für die „verlorenen“ Söhne<br />
und Töchter zu beten?<br />
Angekommen<br />
Im Jahr 1921 fiel der Ostersonntag<br />
auf den 27. März.<br />
An diesem Tag legte ein<br />
Dampfer mit Burgenländerinnen<br />
und Burgenländern<br />
an Bord im Hafen von New<br />
York an. Möglicherweise war<br />
ihnen gar nicht bewusst, dass<br />
ihr Heimatland neuerdings<br />
„Burgenland“ heißen sollte;<br />
wichtig war, dass sie endlich<br />
in der „Neuen Welt“ gelandet<br />
waren. Die Einwanderer<br />
blickten mit großen Augen<br />
auf die riesigen Gebäude der<br />
Stadt, die „Wolkenkratzer“, die<br />
ihnen sicher wie ein Wunder<br />
erschienen. Dann wurde<br />
ihre Aufmerksamkeit auf die<br />
strengen Kontrollen bei der<br />
Einwanderungsbehörde von<br />
Ellis Island gelenkt. Würden<br />
sie zurückgewiesen, vielleicht<br />
wegen einer Krankheit oder<br />
weil sie andere Auflagen nicht<br />
erfüllen konnten?<br />
Nach eingehender Inspektion<br />
durften am Ostersonntag 1921<br />
aus Oberwart einreisen: Fuith<br />
Maria, geb. Zambo, mit ihren<br />
Kindern Maria und Julius.<br />
Zehn Tage waren sie auf der<br />
Lapland von Antwerpen nach<br />
New York unterwegs gewesen,<br />
für die Kinder ein echtes<br />
Abenteuer. Ihre Mutter musste<br />
eher an die Zukunft denken,<br />
waren sie doch auf dem Weg<br />
zu ihrem Gatten bzw. Vater,<br />
der in Oberwart Besitzer des<br />
Hammerwerks an der Pinka<br />
gewesen war und 1911 nach<br />
Amerika gegangen war. In St.<br />
Paul, Minnesota, hatte er sich<br />
eine Existenz aufgebaut und<br />
wartete sehnsüchtig auf die<br />
lang vermisste Familie, von der<br />
er kriegsbedingt jahrelang getrennt<br />
gewesen war. Mit dabei<br />
auf dem Weg zu ihrem Onkel<br />
in Minnesota war auch Anna<br />
Gaal aus Oberwart.<br />
Auf demselben Schiff kamen<br />
am Ostersonntag, 27. März<br />
1921, auch die Schwestern Gisela<br />
und Helene Haselbacher<br />
aus Unterwart an. Ihr Reiseziel<br />
war Detroit, Michigan, wo ihr<br />
Bruder Stefan seit 1912 beschäftigt<br />
war.<br />
Ein weiterer Passagier auf<br />
dem Schiff war Dr. Bernhard<br />
Geiger, ein bedeutender<br />
Wissenschaftler und Professor<br />
für Iranische und Indische<br />
Philologie an der Philosophischen<br />
Fakultät der Universität<br />
Wien. Geboren 1881 in Bielitz<br />
(heute: Bielsko-Biala, Polen) in<br />
eine jüdische Familie, musste<br />
er nach langem, erfolgreichem<br />
Schaffen in Wien im Jahr 1938<br />
seine Lehrtätigkeit einstellen.<br />
Er floh als politisch Verfolgter<br />
noch im selben Jahr nach New<br />
York, wo er weiterarbeiten<br />
konnte. Dort starb er im Jahr<br />
1964 als einer der zahlreichen<br />
„altösterreichischen“ Gelehrten,<br />
die aus unserem Land vertrieben<br />
worden waren.<br />
Dr. Geiger war am Ziel seiner<br />
Reise; er besuchte seinen Vater<br />
in New York. Für die soeben<br />
angekommenen Burgenländerinnen<br />
und Burgenländer<br />
ging die Reise jedoch weiter,<br />
für die Haselbacher-Schwestern<br />
aus Unterwart fast 1.000<br />
km nach Detroit bzw. für Frau<br />
Fuith und ihre Kinder etwa<br />
doppelt so weit nach St. Paul,<br />
Minnesota. Ob da Zeit und<br />
Lust blieb, das Osterfest zu<br />
feiern? Herbert Rehling<br />
20 APRIL <strong>2021</strong><br />
www.prima-magazin.at
SEELSORGERIN<br />
PORTRÄT<br />
Sieglinde Pfänder ist Pfarrerin<br />
der evangelischen Kirche A.B.<br />
in Oberwart. Sie ist aber auch<br />
Ehefrau, Mutter, Geschäftsführerin,<br />
Obfrau und schafft<br />
es in jeder dieser Rollen, sich<br />
ganz auf die Menschen ihrer<br />
Umgebung einzulassen.<br />
Christian Keglovits<br />
Pfarrerin Sieglinde Pfänder<br />
Foto © Nadja Meister_Diakonie Österreich<br />
„Ich hab den schönsten<br />
Beruf auf der Welt“<br />
Mit einem entspannten Lächeln sitzt<br />
Sieglinde Pfänder in ihrem Büro der evangelischen<br />
Pfarrgemeinde A.B. in Oberwart<br />
– Corona sei Dank. So belastend<br />
die Pandemie für viele Menschen auch<br />
ist, für die Seelsorgerin bedeutet Corona<br />
ein Stück Entschleunigung: „Ich bin nun<br />
jeden Abend zu Hause und dieses Gefühl<br />
erlebe ich zum ersten Mal seit 26 Jahren.“<br />
So lange nämlich ist die gebürtige<br />
Bernsteinerin Pfarrerin und diese Entscheidung<br />
hat sie nie bereut. „Ich finde, es<br />
ist der schönste Beruf auf der Welt, denn<br />
ich liebe die Menschen. Ich bin jeden Tag<br />
dankbar dafür, dass ich mit Menschen<br />
arbeiten darf. Ich kann in der Früh oft<br />
nicht sagen, was auf mich wartet und das<br />
macht den Alltag auch schwierig und<br />
immer wieder herausfordernd.“<br />
Der Deal mit dem Herrgott<br />
Was die Menschen an Sieglinde Pfänder<br />
besonders schätzen, ist gleichzeitig eine<br />
ihrer großen Stärken – emphatisch sein<br />
und zuhören können, offen sein für die<br />
Sorgen und Nöte. „Ich nehme mir Zeit,<br />
höre das, was mir ein Mensch sagt und<br />
auch das, was er mir zwischen den Zeilen<br />
sagt. Zuhören und anpacken hab ich<br />
nicht im Studium gelernt, damit wurde<br />
ich von Kind an geprägt – von meinen<br />
Eltern und Freunden, von meinen Religionslehrerinnen<br />
und -lehrern.“<br />
Die Entscheidung, Theologie zu studieren<br />
und Pfarrerin zu werden, traf sie über<br />
Umwege und ohne einen Ruf Gottes<br />
vernommen zu haben. Es hätte sie auch<br />
gereizt, Journalistin, Kindergärtnerin oder<br />
Sozialarbeiterin zu werden. Und dann gab<br />
es noch die Geschichte mit der Großmutter:<br />
„Sie erkrankte leider viel zu früh an<br />
Krebs und da hat meine Mama versucht,<br />
mit dem Herrgott einen Deal zu schließen:<br />
Wenn die Oma wieder gesund wird,<br />
dann sorgt meine Mama dafür, dass ich<br />
Pfarrerin werde. Die Oma wurde leider<br />
nicht gesund, sondern starb bald darauf.<br />
Pfarrerin bin ich trotzdem geworden.“<br />
Ein starker Halt<br />
Doch zuvor kam noch die Liebe in ihr<br />
Leben. Im Zuge eines Sozialpraktikums<br />
in Deutschland läuft ihr Andreas, ein<br />
gelernter Tischler, über den Weg. Die<br />
beiden heiraten, noch in Deutschland<br />
kommt Tochter Katharina auf die Welt.<br />
Zwei weitere Töchter folgen, als sich die<br />
Familie schon in Österreich niedergelassen<br />
hat. Während ihr Mann Andreas<br />
Teilzeit in die Rolle des Hausmannes<br />
schlüpft, wächst die Ehefrau und Mutter<br />
Sieglinde Pfänder in die Rolle der Pfarrerin.<br />
Ihr Credo. „Evangelisches oder besser<br />
christliches Leben beschränkt sich nicht<br />
nur auf den Sonntagsgottesdienst, vielmehr<br />
geht es um gelebte Mitmenschlichkeit. Jede<br />
und jeder einzelne kann dafür sorgen, dass<br />
es ein Stück mehr Gerechtigkeit gibt.“<br />
Für Sieglinde Pfänder bietet die Diakonie<br />
Übungsfelder, um in der eigenen Gemeinde<br />
für mehr Gerechtigkeit zu sorgen.<br />
Seit 2010 ist sie die Geschäftsführerin<br />
der Diakonie Burgenland und die Obfrau<br />
des Evangelischen Diakonievereines. Und<br />
sie ist eine, die Bedürfnisse erkennt, die<br />
anpackt und initiiert: z.B. das Demenzzentrum<br />
Oberwart und Projekte, in denen<br />
Flüchtlinge Gemüse anbauen oder Grünland<br />
pflegen. Das Ehepaar beherbergt<br />
zu Hause seit Jahren junge Männer aus<br />
Afghanistan und dem Iran.<br />
Mit ihrem Vorbild möchte Sieglinde<br />
Pfänder erreichen, dass die Menschen<br />
wieder mehr aufeinander schauen, statt<br />
immer nur auf sich selber. So liegt es<br />
ihr auch fern, eine Karriere anzustreben.<br />
Immer wieder wurde Sieglinde Pfänder<br />
für das Superintendenten-Amt ins Spiel<br />
gebracht, aber ihr Herz schlägt eindeutig<br />
für die Diakonie und die Pfarrgemeinde.<br />
Dem neuen Superintendenten Robert<br />
Jonischkeit wünscht sie alles Gute.<br />
Was ihre eigene Zukunft betrifft, bleibt<br />
sie bescheiden: „Ich hoffe, dass ich noch<br />
die eine oder andere Reise machen kann.<br />
Es wäre natürlich schön, Oma zu werden,<br />
möchte aber meinen Kindern keinen<br />
Druck machen.“ Am Ende fällt ihr doch<br />
noch ein seit längerem gehegter Wunsch<br />
ein: „Ich würde gerne ein Buch schreiben,<br />
denn ich hätte viel zu erzählen“, sagt<br />
Sieglinde Pfänder noch immer mit ihrem<br />
entspannten Lächeln. Wir freuen uns<br />
schon darauf.<br />
APRIL <strong>2021</strong><br />
21
REPORTAGE XXX<br />
Wie die Luft zum Atmen<br />
Der Wald! Er ist Wirtschaftsfaktor und Medizin für unsere Seele. Gerade im letzten Jahr<br />
haben viele die Kraft der Natur gesucht. Der Wald heilt. Und ohne Wald kein Leben.<br />
Aber wie steht es um die österreichische Waldwirtschaft? prima! hat mit DI Martin<br />
Höbarth, dem Geschäftsführer des Österreichischen Waldverbandes, gesprochen.<br />
Das gesamte<br />
Interview<br />
www.prima-magazin.at<br />
Rubrik: Im Gespräch<br />
Wie wirkt sich die Pandemie<br />
auf die Holzbranche aus?<br />
Martin Höbarth: Hier ist<br />
zwischen Forstwirtschaft und<br />
Holzindustrie zu unterscheiden.<br />
Aufgrund des ersten Lockdowns<br />
im Frühjahr 2020 kam<br />
es zum Stopp beim Export<br />
von Holzprodukten. Die damit<br />
verbundenen Unsicherheiten<br />
haben dazu geführt, dass bereits<br />
erzeugtes Rundholz von der<br />
Industrie nicht abgeholt wurde.<br />
In Kombination mit den auf<br />
hohem Niveau laufenden<br />
Importen kam es zu einem<br />
massiven Preisverfall für die<br />
Forstwirtschaft. Auf die Waldarbeit<br />
selbst hatte die Pandemie<br />
kaum eine Auswirkung, da die<br />
Land- und Forstwirtschaft als<br />
kritische Infrastruktur gilt und<br />
mehr oder weniger weitergearbeitet<br />
werden durfte. Probleme<br />
machten Grenzschließungen<br />
und damit verbundener Arbeitskräftemangel.<br />
Die holzverarbeitende Industrie<br />
konnte nicht zuletzt aufgrund<br />
der florierenden Bauwirtschaft<br />
Holzprodukte gut verkaufen.<br />
Grenzschließungen verhinderten<br />
kurzfristig den Export<br />
von fertigen und halbfertigen<br />
Holz-Produkten. Dafür war der<br />
Rundholzimport immer möglich<br />
und wurde auch verstärkt<br />
wahrgenommen sowie Rundholz<br />
günstig eingekauft. Zusätzlich<br />
haben Lockdowns mit Reisebeschränkungen<br />
dazu geführt,<br />
dass die Bürgerinnen und Bürger<br />
mehr in ihr Eigenheim inklusive<br />
Garten investieren. Dies<br />
führte auch zu einem Boom im<br />
Do-It-Yourself-Bereich. Der<br />
Export von Laubholzprodukten,<br />
v.a. nach Asien ist hingegen von<br />
Schwierigkeiten<br />
geprägt.<br />
Insgesamt<br />
DI Martin Höbarth<br />
betrachtet<br />
hatte die Pandemie aber<br />
bislang keine nachhaltig<br />
negativen Auswirkungen auf<br />
die Holzindustrie.<br />
Würden Sie einen Wald als<br />
Wertanlage empfehlen?<br />
Martin Höbarth: Ob für den<br />
Brennholz-Eigenbedarf, als<br />
Hobby und Freizeitbeschäftigung<br />
oder zum bloßen „Natur-<br />
„Wenn’s um’s Bauen geht, hol’z den Strobl!“<br />
Die Firma Strobl in Deutsch<br />
Kaltenbrunn ist Komplettanbieter<br />
in Holzbau, Spenglerei<br />
und Dachdeckerei.<br />
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stehen bei Strobl im Mittelpunkt. Ein eingespieltes<br />
Team aus 52 Mitarbeiter*innen<br />
(darunter sieben Lehrlinge), ein hochmodernes<br />
Holz- und Blechbearbeitungszentrum sowie<br />
ein Fuhrpark auf dem neuesten Stand bilden<br />
den Grundstock für einzigartige Kundenlösungen,<br />
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Asphaltkante<br />
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-2,08<br />
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überdachte Fläche: 143,48 m²<br />
Fäkal-Kanal<br />
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0.30<br />
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genießen“ und Erfreuen am damit sich Erholungsuchende<br />
eigenen Wald – die Gründe SYSTEMSCHNITT für sicher auf A-Amarkierten Wegen<br />
einen Waldkauf sind mannigfaltig.<br />
bewegen können.<br />
Ein Wald, der als Einkom-<br />
mensquelle und „Lebensgrundlage“<br />
für die Familie dienen Martin Höbarth: Ausschlag-<br />
Wie ist die Preisentwicklung?<br />
Fäkal-Kanal<br />
DACHNEIGUNG : 3°<br />
-2,03<br />
t= 2,65 m<br />
DACHDECKUNG: Trapezblech 150 antikondensat<br />
soll, hat besondere Kriterien zu gebend für den Holzpreisverfall<br />
erfüllen. Gute Erschließung STAHLKONSTRUKTION mit seit A22013 sind die Schadereignisse<br />
Forstwegen und Rückegassen,<br />
und die damit verbunde-<br />
Gehsteig<br />
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2% Gefälle<br />
-1.80 -1.76<br />
maschinenbefahrbar und trotz nen Schadholzmengen in ganz<br />
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Klimaerwärmung tauglich für Mitteleuropa. In den Borkenkäfergebieten<br />
lag der Holzpreis<br />
1.65 3.80 1.85 0.25<br />
Wohnfläche Räume_Rohbau<br />
0.15<br />
Nadelbaumarten. Denn die<br />
7.55 0.14<br />
Holzindustrie ist überwiegend sogar unter den Holzerntekosten,<br />
was es bislang nicht gege-<br />
TECHNIK<br />
auf die Verarbeitung von Nadelholz<br />
ausgerichtet. So einen ben hat. Durch die Klimakrise<br />
Wald würde ich mir durchaus wird eine gezielte Holzernte<br />
TOP 1<br />
auch unter den schwierigen immer weniger 01.01 planbar. WOHNKÜCHE Flexibilität<br />
Rahmenbedingungen kaufen.<br />
Wald ist immer Emotion, Wald<br />
ist aber vor allem auch Verpflichtung.<br />
Wer einen Wald<br />
wird auch beim Holzge-<br />
schäft immer wichtiger. Waldbesitzerinnen<br />
und Waldbesitzer<br />
sind gut beraten, Zeitfenster<br />
besitzt, muss eine Vielzahl an mit auskömmlichen bzw. guten<br />
TOP 2<br />
Gesetzen beachten und ist mit Holzpreisen 02.01 zu nutzen WOHNKÜCHE und die<br />
zahlreichen Beschränkungen<br />
konfrontiert. Von der Wiederbewaldungspflicht<br />
über<br />
Forstschutzmaßnahmen bis<br />
zur Verkehrssicherungspflicht,<br />
Wälder klimafit zu machen.<br />
Aktuell besteht so ein günstiges<br />
Zeitfenster, wobei jeder für<br />
sich entscheiden muss, ob der<br />
TOP 3<br />
Holzpreis attraktiv genug ist. Es<br />
-2,01<br />
6.00<br />
6.00<br />
6.00<br />
0.30<br />
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Martin Höbarth: Klimaschutz<br />
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+2.77<br />
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+2.57<br />
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±0.00<br />
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Wohnfläche Räume_Rohbau<br />
TECHNIK<br />
15.28 m²<br />
TERRASSE 104.64 m²<br />
VORR. 3.66 m²<br />
GARTENFLÄCHE TOP TOP 4 1<br />
05.08 LOGGIA 4.59 m² 128.17 m²<br />
TOP 1<br />
~ 40,00 m²<br />
04.01 WOHNKÜCHE 18.98 m²<br />
01.01 WOHNKÜCHE 23.15 m²<br />
In Lafnitz errichtet Unternehmer Werner Singer 5 NEUE,<br />
ABSTR.<br />
01.02 ZIMMER 1 13.33 m²<br />
Fliesen<br />
04.02 ZIMMER 12.08 m²<br />
moderne Eigentumswohnungen (54 m 2 bis ca. 100 m 2 2.01 m²<br />
01.03 ZIMMER 2 9.48 m²<br />
5.75 m<br />
01.04 ABSTR. 2.01 m²<br />
04.03 VORR./GARD. 11.37 m²<br />
01.05 WC 1.84 m²<br />
RWM<br />
) mit<br />
01.06 BAD 6.05 m²<br />
04.04 WC 2.10 m²<br />
01.07 VORR. 9.85 m² 65.71 m²<br />
TOP 2<br />
04.05 ABSTR. Unterzug lt. stat. 2.13 Erfordernis m²<br />
exklusiver Ausstattung, 02.01 WOHNKÜCHE ebenerdig 26.92 m² und barrierefrei.<br />
01.02<br />
0.125<br />
02.02 ABSTR. 1.61 m²<br />
02.03 ZIMMER 2 15.18 m²<br />
02.04 BAD 6.19 m²<br />
02.05 VORR. 4.73 m²<br />
TOP 4<br />
04.01 WOHNKÜCHE<br />
0.215<br />
18.98 m²<br />
04.02 ZIMMER 12.08 m²<br />
rundum Blecheinfassung<br />
20 cm Frost- und Tausalzbeständig<br />
0.25<br />
0.16<br />
0.25<br />
3.00<br />
3.45<br />
1.31<br />
4.76<br />
2.775<br />
56.42 m²<br />
Sichtschutz<br />
2.60<br />
5.00<br />
LÜ-Gitter<br />
90<br />
140<br />
90<br />
140<br />
160<br />
140<br />
Steinwolle<br />
EI 2<br />
30-C<br />
C.1<br />
FERNWÄRMELEITUNG<br />
40<br />
40<br />
FPH 91 cm<br />
90<br />
215<br />
2 STG.<br />
16,5/28,0<br />
Beton-Unterzug<br />
80<br />
200<br />
85<br />
200<br />
04.06 BAD 7.91 m² 54.57 ZIMMER m² 1<br />
Parkett<br />
13.33 m²<br />
TOP 5<br />
Belichtungsfläche 2,52 m²>12%<br />
4.75<br />
Bfl. 1,60m² 15.50 m<br />
Wohnungstrennwand<br />
05.01 WOHNKÜCHE 26.53 m²<br />
21 5<br />
05.02 ZIMMER 1 Belichtungsfläche 15.31 2,24 m²>12% Bfl. 2,22m²<br />
3.45<br />
FPH 91 cm<br />
05.06 WC 2.28 RWM m²<br />
25<br />
±0,00 -0,33<br />
04.06<br />
BAD<br />
Fliesen<br />
7.91 m²<br />
11.25 m<br />
VORR.<br />
Fliesen<br />
3.66 m²<br />
8.75 m<br />
RWM<br />
15.28 m²<br />
TERRASSE 104.64 m²<br />
VORR. 3.66 m²<br />
05.08 LOGGIA 4.59 m²<br />
23.15 m²<br />
01.02 ZIMMER 1 13.33 m²<br />
01.03 ZIMMER 2 9.48 m²<br />
01.04 ABSTR. 2.01 m²<br />
01.05 WC 1.84 m²<br />
01.06 BAD 6.05 m²<br />
01.07 VORR. 9.85 m²<br />
26.92 m²<br />
02.02 ABSTR. 1.61 m²<br />
02.03 ZIMMER 2 15.18 m²<br />
02.04 BAD 6.19 m²<br />
02.05 VORR. 4.73 m²<br />
02.06 WC 1.79 m²<br />
03.01 WOHNKÜCHE<br />
20.85 m²<br />
03.02 ZIMMER 18.54 m²<br />
05.03 ZIMMER 2 11.24 m²<br />
05.04 ZIMMER 3 11.43 m²<br />
62.66 m²<br />
05.05 ABSTR. 7.58 m²<br />
05.07 BAD 11.57 m²<br />
05.09 VORR. 12.91 m²<br />
Technik-BESTAND<br />
Fliesen<br />
16.34 m²<br />
16.68 m<br />
12 5 83 5<br />
12 5 2.00<br />
3000 Li<br />
Pufferspeicher<br />
21 5 1.80<br />
WM<br />
128.17 m²<br />
65.71 m²<br />
56.42 m²<br />
03.02<br />
ZIMMER<br />
Parkett<br />
98.85 18.54 m² m²<br />
18.12 m<br />
85<br />
200<br />
25<br />
85<br />
200<br />
03.05<br />
WC<br />
Fliesen<br />
2.20 m²<br />
6.20 m<br />
80<br />
200<br />
12 5 1.40<br />
WM<br />
03.03<br />
ABSTR.<br />
Fliesen<br />
1.54 RWMm²<br />
5.11 m<br />
RWM<br />
85<br />
200<br />
03.06<br />
BAD<br />
Fliesen<br />
9.24 m²<br />
14.38 m<br />
Fliesen<br />
1.84 m²<br />
5.55 m<br />
02.04<br />
BAD<br />
Fliesen<br />
6.19 m²<br />
10.72 m<br />
80<br />
200<br />
03.04<br />
VORR.<br />
Fliesen<br />
10.29 m²<br />
13.98 m<br />
Wohnungstrennwand<br />
12 5 1.28<br />
80<br />
200<br />
WM<br />
85<br />
200<br />
EI 2<br />
30<br />
PROJEKT:<br />
Unterzug lt. stat. Erfordernis<br />
1.10<br />
0.87 1.78<br />
12 5 1.77<br />
0.25 3.23<br />
2% Gefälle<br />
3.10<br />
21 5<br />
3.48<br />
VSG<br />
3.01<br />
ZUFAHRTSWEG<br />
90<br />
215<br />
85<br />
200<br />
02.06<br />
WC<br />
Fliesen<br />
1.79 25 m²<br />
5.50 m<br />
85<br />
200<br />
Betonsäule<br />
27/62<br />
80<br />
200<br />
VSG<br />
Wohnungstrennwand<br />
02.05<br />
VORR.<br />
Fliesen<br />
4.73 m²<br />
8.71 m<br />
85<br />
RWM<br />
200<br />
TOP 3<br />
90<br />
215<br />
Wohnungstrennwand<br />
RWM 02.02<br />
ABSTR.<br />
Fliesen<br />
1.61 m²<br />
5.17 m<br />
EI 2<br />
30<br />
VSG<br />
Wohnungstrennwand<br />
10 cm EPS-Deckendämmung<br />
80<br />
200<br />
FPH 91 cm<br />
Belichtungsfläche 6,78 m²>12% Bfl. 3,23m²<br />
±0,00<br />
Belichtungsfläche 4,50 m²>12% Bfl. 2,50m²<br />
RWM<br />
Belichtungsfläche 4,50 m²>12% Bfl. 2,28m²<br />
VSG VSG<br />
140<br />
163<br />
ZUGANG<br />
TOP 2 / 3<br />
180<br />
250<br />
(auch Top 2 ist noch frei<br />
RWM– fragen Sie nach!)<br />
04.01<br />
WOHNKÜCHE<br />
Parkett<br />
04.03<br />
VORR./GARD.<br />
2.57 0.29<br />
TOP 2<br />
56.42 m²<br />
TOP 3<br />
62.66 m²<br />
GANG<br />
Betonplatten<br />
7.77 m²<br />
13.36 m<br />
18.98 m²<br />
18.74 m<br />
3.19<br />
Unterzug lt. stat. Erfordernis<br />
Wohnanlage M 1:50 in 13.11.2020<br />
Lafnitz<br />
03.01<br />
WOHNKÜCHE<br />
Parkett<br />
20.85 m²<br />
19.09 m<br />
02.01<br />
WOHNKÜCHE<br />
Parkett<br />
26.92 m²<br />
23.28 m<br />
2% Gefälle<br />
+0.69 +0.72 +0.72<br />
FFOK-HALLE<br />
-0.40 -0.33<br />
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PLANINHALT:<br />
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ÜBERDACHTE<br />
TERRASSE TOP 2<br />
Betonplatten<br />
10,125 m²<br />
21 5 3.41 5<br />
ÜBERDACHTE<br />
TERRASSE TOP 3<br />
Betonplatten<br />
9,00 m²<br />
H/B = 594 / 841 (0.50m²) Allplan 20<br />
ÜBERDACHTE<br />
TERRASSE TOP 4<br />
Betonplatten<br />
9,00 m²<br />
APRIL <strong>2021</strong><br />
2% Gefä le<br />
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23<br />
±0.00<br />
0.28<br />
3.25<br />
0.16<br />
1.50<br />
0.25<br />
3.415<br />
0.215<br />
2.96<br />
0.125<br />
+3.34
IM GESPRÄCH DER WALD<br />
Foto © Nicole Mühl<br />
Volvo- und Ford-Fahrer kennen<br />
Dieter und Doris Schwarz<br />
vom gleichnamigen Autohaus<br />
in Oberwart. Unter Druck zu<br />
arbeiten ist das Unternehmerpaar<br />
gewohnt. Aber es gibt<br />
auch eine andere Seite. Am<br />
Wochenende pflegen sie ihre<br />
Wälder. Arbeit ist das für sie<br />
keine. Eher eine Art Medizin.<br />
Etwas, das Kraft gibt.<br />
„Der Wald zeigt, wie das Leben funktioniert“<br />
Ein wenig verdutzt ist Dieter Schwarz<br />
gewesen als seine Frau Doris vor einiger<br />
Zeit verlautbarte: „Ich will einen Wald<br />
kaufen.“ Skeptisch sei er gewesen, erzählt<br />
er über sich selbst lachend. „Haben wir<br />
nicht schon genug Arbeit?“, hat er zu ihr<br />
gesagt. Aber Doris Schwarz blieb dran.<br />
Nahm Kontakt zu möglichen Verkäufern<br />
auf, besichtigte viele Wälder und wur-<br />
Das Unternehmereherpaar Dieter und Doris Schwarz (Autohaus Schwarz) genießt in der Freizeit die Waldarbeit<br />
de fündig. Heute sind sie Besitzer eines<br />
Mischwaldes und eines jungen Laubwaldes.<br />
„Schwarzholz“, erklären sie dabei stolz.<br />
Letzteren haben sie komplett ausgeforstet.<br />
Die anfängliche Skepsis von Dieter<br />
Schwarz hat sich vom ersten Moment im<br />
Wald komplett in Begeisterung verwandelt.<br />
„Für uns ist das ein Ausgleich zu unserer<br />
täglichen Arbeit. Im Wald zu sein und ihn<br />
zu pflegen, ist wie eine Meditation“, sagen<br />
beide. Wunderbare Erlebnisse haben sie<br />
dadurch und sogar Freundschaft mit einem<br />
anderen Waldliebhaber geschlossen. Um<br />
Gewinn oder finanziellen Nutzen geht es<br />
den beiden nicht: „Hier im Wald relativiert<br />
sich vieles. Hier begreift man wieder, wie<br />
das Leben funktioniert. Und von hier geht<br />
man wieder geerdet nach Hause.“<br />
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Joya Schuhe: Dein Rücken freut sich<br />
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Bewegungsablaufs und<br />
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die Muskulatur, entlastet andererseits<br />
aber auch die Fuß- und<br />
Beingelenke sowie den Rücken.<br />
Joya Schuhe spenden Ihnen daher<br />
mit jedem Schritt Wohlbefinden.<br />
oder Linderung entsprechender<br />
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Joya Schuhe regen gesundes Gehen<br />
und Stehen an. Die Erhöhung<br />
der Muskelaktivität, Stoßdämpfung<br />
sowie Optimierung<br />
der Druckverteilung am Fuß und<br />
dessen Abrollverhaltens sind die<br />
positiven Effekte der Joya Schuhe<br />
auf den Körper. Dies führt schrittweise<br />
zu einer Verbesserung<br />
der Körperhaltung, hin zu mehr<br />
Entlastung des Rückens sowie<br />
der Gelenke, was zur Vorbeugung<br />
Der Verein „Aktion Gesunder Rücken“<br />
empfiehlt Joya als besonders<br />
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APRIL <strong>2021</strong><br />
25
Foto © Karin Weingrill<br />
OSTERPINZE<br />
Mehr vegane Rezepte<br />
für die Osterjause<br />
finden Sie auf<br />
www.prima-magazin.at<br />
Rubrik: So geht vegan<br />
Bei Ostern denkt man normalerweise sofort an<br />
Schinken und gefärbte Eier auf den Tischen,<br />
während sich in den Nestern Schokohasen und<br />
andere Süßigkeiten mit Milchfüllung verstecken.<br />
Da stellt sich verständlicherweise die Frage, ob<br />
ein traditionelles Osterfest denn auch vegan sein<br />
kann. Ja, denn eine rein pflanzliche Ernährung<br />
war noch nie so leicht umzusetzen wie heute!<br />
Foto © Milisits<br />
Karin Weingrill MA<br />
Expertin für vegane Ernährung<br />
www.enjoi.at<br />
Gesunder<br />
Genuss zu Ostern<br />
ZUTATEN<br />
• 400 g Dinkelvollkornmehl<br />
• Ca. 200 ml Soja- oder Hafermilch<br />
• 2 EL Kokosöl<br />
• ½ TL Salz<br />
• 2-3 EL Vollrohrzucker<br />
• 1 Pkg. Trocken-Germ<br />
• Sojamilch zum Bestreichen<br />
ZUBEREITUNG<br />
1. Soja- oder Hafermilch wärmen und<br />
die Trockengerm darin auflösen.<br />
2. Sämtliche Zutaten vermengen und<br />
zu einem geschmeidigen Teig kneten.<br />
3. Teig zugedeckt für ca. 30 Minuten an<br />
einem warmen Ort gehen lassen.<br />
4. Nochmals durchkneten, halbieren oder<br />
vierteln und zwei oder vier Laibe formen.<br />
In der Mitte ein wenig aufschneiden und<br />
mit Sojamilch bestreichen.<br />
5. In der Zwischenzeit das Backrohr auf<br />
180°C vorheizen und die Osterpinzen für<br />
ca. 2o Minuten goldbraun backen.<br />
Wohnen<br />
mit Garten<br />
Auch während der Ostertage<br />
ist vegan sein ganz einfach und<br />
bedeutet keinesfalls Verzicht.<br />
Im Gegenteil. Vegane Rezepte<br />
sind purer Genuss. Die beliebte<br />
Osterjause darf natürlich<br />
zu den Feiertagen nicht fehlen.<br />
Und so haben die traditionellen<br />
Osterpinzen, der vegane<br />
Eiersalat sowie Räuchertofu<br />
mit frischem Krenaufstrich<br />
ihren festen Platz am Ostertisch.<br />
Für die Version ohne tierische<br />
Produkte nimmt man bei<br />
den Osterpinzen pflanzliche<br />
Milchalternativen wie Soja-<br />
26 APRIL <strong>2021</strong><br />
oder Hafermilch und Kokosöl<br />
anstelle der Butter. Dem<br />
veganen Eiersalat verleiht das<br />
Kala Namak, ein ayurvedisches<br />
schwarzes Salz, den typischen<br />
Eigeschmack und auch der<br />
schmackhafte Krenaufstrich<br />
braucht keine Milchprodukte.<br />
Und wer auf Schokohasen<br />
und Schokoeier nicht verzichten<br />
möchte, der wird in den<br />
Supermärkten fündig, denn die<br />
Auswahl an veganen Produkten<br />
wird immer größer.<br />
Einem genussvollen Osterfest<br />
ohne Tierleid steht somit<br />
nichts mehr im Wege.<br />
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