Bettags Malschule Aquarellmalerei 1/21
Aquarellmalerei für Einsteiger und Fortgeschrittene Material, Techniken, Step by Step, Praxiswissen, Sgraffito Aquarell
Aquarellmalerei für Einsteiger und Fortgeschrittene
Material, Techniken, Step by Step, Praxiswissen, Sgraffito Aquarell
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Das kleine Einmaleins für Anfänger
Aquarellfarbe ist recht vielseitig und deshalb kann man damit recht schnell eine persönliche
Handschrift entwickeln. Voraussetzung ist aber, dass man die Grundlagen versteht.
Nass-in-Nass oder Lasur oder beides zusammen, was ist die richtige Lösung?
Nur wenn man die Lösung kennt, wird auch das Aquarellbild gelingen. Auf den folgenden
Seiten meine Gedanken und Hinweise für gelungene Aquarellbilder.
Aquarellmalerei ist die
Gegenüberstellung von Licht
und Schatten.
Positiv
Negativ
In der Aquarellmalerei wird die Farbe
Weiß in der Regel durch den Papierton
erzeugt. Papier ist Weiß und ist deshalb
die erste Farbe die benutzt wird. Das
klingt jetzt erst einmal verwirrend,
aber es ist grundlegendes Funktionsprinzip
in der Technik. Weiß steht für
Licht und deshalb muss der Papierton
in die Komposition einbezogen werden.
Dies macht aber auch die Aquarellmalerei,
zumindest man betriebt sie ernsthaft,
so schwierig, denn man muss das
Motiv vor seinem geistigen Auge planen.
Da man ein Aquarell fast nicht
korrigieren kann, ist die Planung von
Kontrasten, also hell und dunkel die eigentliche
Herausforderung.
Ein Aquarell lebt von den Gegensätzen
aus Licht und Schatten. Wissen muss
man, dass es in jedem Motiv eine positive
und eine negative Seite gibt, eine mit
Licht und eine mit Schatten, bzw. Dunkelheit.
Ich habe in vielen Kursen und
Vorträgen versucht, dieses Phänomen
verständlich zu erklären, doch die Theorie
ist das eine und die Praxis das andere.
An den beiden Bildern mit der
Katze sehen Sie die Theorie, auf Seite
29 die Praxis.
Licht und Schatten, das flirrende Licht
wie ich es nenne, muss man sehen lernen.
Es entsteht nicht im Farbenrausch
und man kann es auch nicht durch
Mischtechniken erlernen. Es kann Nassin-Nass
entstehen oder auch durch die
Lasur, aber immer ist es ein Miteinander
von Licht- und Schatteneffekten,
unter Einbeziehung der weißen Papierfarbe.
Denn genau dieses Weiß beeinflusst
auch die Intensität der Farbe. Verdünnt
man die Farbe sehr stark, wird
sie auf dem weißen Papier nicht nur
transparenter, sondern auch heller.
Wenig verdünnte Farbe wird dunkler,
aber sie wird nicht deckend, sondern
bleibt auch in diesem Zustand transparent,
daraus entsteht die Leuchtkraft eines
Aquarells.
Im Vergleich zur Ölfarbe kann man
nicht unbegrenzt Farbschichten übereinander
malen, denn diese decken sich
nicht ab, sondern bleiben transparent,
verändern ihre Brillanz und Farbigkeit
und werden schmutzig.
Deshalb sollte man die Farbauswahl und
die Mischungen sehr genau im Auge haben,
wenn man mit einem Aquarell beginnt.
Liegt die Farbe erst einmal auf
dem Papier, kann man nur sehr schwer
gegensteuern.
Aber keine Angst, selbst dem abgebrühtesten
Aquarellprofi passieren Fehler
und dann hilft nur eines: Einfach noch
einmal Anfangen und aus den gemachten
Fehlern lernen und ein besseres Bild
malen.
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