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Experiencing what's next

Alles, was noch nicht ist, kann Innovation sein. Doch jeder Innovation geht eine Entwicklungsreise voran, die 2020 im Zuge der Ideenwerkstatt „Digital Innovation Modelling“ von UNI for LIFE den Weg für Wissenshungrige und Vorwärtsdenkende ebnete. Ein Beitrag von UNI for LIFE in der Zeitschrift Weiterbildung: www.weiterbildung-zeitschrift.de/

Alles, was noch nicht ist, kann Innovation sein. Doch jeder Innovation geht eine Entwicklungsreise voran, die 2020 im Zuge der Ideenwerkstatt „Digital Innovation Modelling“ von UNI for LIFE den Weg für Wissenshungrige und Vorwärtsdenkende ebnete. Ein Beitrag von UNI for LIFE in der Zeitschrift Weiterbildung: www.weiterbildung-zeitschrift.de/

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Grundfragen und Trends | International<br />

Die Ideenwerkstatt „Digital Innovation Modelling“ von UNI for LIFE<br />

<strong>Experiencing</strong> what’s <strong>next</strong><br />

Alles, was noch nicht ist, kann Innovation sein. Doch jeder Innovation<br />

geht eine Entwicklungsreise voran, die 2020 im Zuge der Ideenwerkstatt<br />

„Digital Innovation Modelling“ von UNI for LIFE den Weg für<br />

Wissenshungrige und Vorwärtsdenkende ebnete.<br />

Autorin |<br />

Mag. Tina Veit-Fuchs,<br />

Marketing und<br />

Kommunikation,<br />

UNI for LIFE Weiterbildungs<br />

GmbH, Graz<br />

tina.veit-fuchs@uniforlife.at<br />

Die Welt dreht sich auch in einer Krise weiter. Um jedes Unternehmen<br />

herum. Mitbewerb und Markt verändern sich – mit<br />

immer höherem Tempo. Darauf muss man sich vorbereiten<br />

und dafür braucht es nicht nur Künstliche Intelligenz,<br />

sondern in erster Linie innovative DNA in menschlicher<br />

Form. „Die Rechnung ist vollends aufgegangen“,<br />

resümiert Dipl.-Ing. Dr. Reinhard Willfort, stellvertretender<br />

wissenschaftlicher Leiter der UNI for LIFE Ideenwerkstatt<br />

„Digital Innovation Modelling“ (DIM) und<br />

Geschäftsführer des Unternehmens „innovation service<br />

network“ anlässlich der erfolgreichen Premiere jener<br />

Ideenwerkstatt.<br />

Bereits im ersten Durchgang des Weiterbildungsprogramms<br />

gelang es, 40 Köpfe – bestehend aus Unternehmen,<br />

deren Angestellte und Studierende der Universität<br />

Graz – zusammenzubringen, um gemeinsam den Weg zu<br />

innovativen Produkten, Prozessen und Dienstleistungen<br />

zu gehen und voneinander zu lernen. „Die Innovationswerkstatt<br />

liefert konkret verwertbare Ergebnisse, interdisziplinäre<br />

Vernetzung und einen Wissensvorsprung<br />

gegenüber Mitbewerbern“, erklärt Willfort die Prämisse.<br />

Genau das machten sich 2020 die vier steirischen<br />

Unternehmen Energie Steiermark AG, BearingPoint<br />

GmbH, Lebenshilfen-Soziale Dienste GesmbH und TAGnology<br />

RFID GmbH im Zuge besagter Ideenwerkstatt<br />

im universitären Umfeld zunutze. Die Grundidee: Studierende<br />

der Universität Graz unterstützen ausgewähltes<br />

Unternehmenspersonal im Innovationsumfeld dabei,<br />

aus ersten groben Innovationsideen konkret verwertbare<br />

Innovationsprojekte zu formen. Rund 40 Innovationsbegeisterte<br />

stecken aufgrund der Covid-19-bedingten<br />

Maßnahmen rein virtuell ihre Köpfe zusammen und<br />

nutzen Denkmuster unterschiedlicher Fachrichtungen<br />

der Teilnehmenden – von Molekularbiologie über Pädagogik<br />

bis Geschichte und Soziologie –, um gemeinsam<br />

mit den Angestellten der ausgewählten Unternehmen<br />

an Transformationen zu arbeiten und damit die Unternehmenszukunft<br />

zu sichern. Dabei waren Studierende<br />

aufgefordert, proaktiv frische Ideen in laufende oder<br />

künftige Innovationsprozesse einzubringen und sich<br />

nachhaltig mit den Wirtschaftstreibenden zu vernetzen.<br />

Die Teilnahme für Studierende ist kostenlos.<br />

Spannung begünstigt Neues<br />

Es liegt auf der Hand: Die derzeit durch die Covid-19-<br />

Pandemie hervorgerufene vorherrschende Spannung<br />

am Arbeitsmarkt und innerhalb zahlreicher Branchen<br />

begünstigt Neues. Ein nährreicher Boden für Innovationen.<br />

Doch Innovationen passieren nur dann, wenn<br />

unterschiedliche Blickrichtungen sich bündeln, Tüftler<br />

jeden Geschlechts und mit unterschiedlichen Biografien<br />

an einem Projekt arbeiten und von divergierenden Weltansichten<br />

profitieren, die gemeinsam Spannung erzeugen<br />

und daraus Neues entstehen lassen.<br />

Kann man Innovation lernen?<br />

Willfort: „Innovation lässt sich durchaus erlernen, um<br />

Innovationsvorhaben später systematisch abzuwickeln.<br />

Im Zuge von Digital Innovation Modelling haben wir<br />

den Spieß umgedreht und zu einem Innovationserlebnis<br />

mit einzigartigen Lerneffekten und konkreten Ergebnissen<br />

eingeladen. Die Zutaten: Unternehmen mit Innovationsbedarf<br />

und spannenden Aufgaben, wissbegierige<br />

Studierende, ergebnisorientierte Innovationsprofis und<br />

natürlich eine Portion Mut bei allen Mitwirkenden.“ Für<br />

Willfort ist Innovation in jedem Fall ein Geistesblitz,<br />

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Weiterbildung<br />

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Grundfragen und Trends | International<br />

Abb. 1: Virtuelle Abschlussfeier der Ideenwerkstatt<br />

aber es sei viel zu wenig, bloß eine Idee zu haben.<br />

„Innovationsprozesse und -management implizieren<br />

ein Prozent Inspiration und 99 Prozent Transpiration.<br />

Es ist ganz viel Schweiß notwendig, um nach der Idee<br />

auch wirklich konkret Innovationen umzusetzen.“<br />

Den Rahmen für den Ansatz des Digital Innovation<br />

Modelling formen drei wissenschaftsbasierte Module:<br />

Im „Analyseraum“ finden das Kick-off und die Erarbeitung<br />

des Status quo im jeweiligen Firmenkontext statt.<br />

Design Thinking beziehungsweise Service Design spielen<br />

dabei ebenso eine Rolle wie Crowdsourcing. Im Modul<br />

„Lösungsraum“ stehen Kreativität und Prototyping im<br />

Fokus. Schlussendlich spielen sich im „Ergebnisraum“<br />

das Business Modelling und die Präsentation der Teamergebnisse<br />

ab. Im Rahmen eines Abschlussevents muss<br />

das jeweilige Projekt beziehungsweise der jeweilige<br />

Prototyp dann vor einer Jury standhalten.<br />

Hochwertiger Diskurs und geniale Ideen<br />

„Ich habe die Zusammenarbeit mit Menschen aus<br />

unterschiedlichen Disziplinen und deren Herangehensweise<br />

an mir fremdes Themengebiet als Bereicherung<br />

empfunden. Ebenso, den Prozess – vom Problem<br />

bis zum Prototypen – mitgestalten zu können“,<br />

erzählt Paul Pühringer, einer der teilnehmenden Studierenden<br />

der Universität Graz. Feedbacks wie dieses<br />

verdeutlichen: In einer Welt, wo alle auf das Morgen<br />

schielen, sind vorwärtsdenkende Menschen im Heute<br />

ein willkommener Benefit im Wirtschaftsleben. Das<br />

erhaltene Universitätszertifikat bei Abschluss der Weiterbildung<br />

ist ein zusätzlicher Ansporn und Lebenslauf-Goodie.<br />

„Ich durfte zum Beispiel eng mit der Firma<br />

BearingPoint zusammenarbeiten. Dadurch, dass in<br />

der Ideenwerkstatt Personen mit unterschiedlichsten<br />

Lebensläufen mitwirken, konnte ein qualitativ hochwertiger<br />

Diskurs geführt und geniale Ideen generiert<br />

werden“, zeigt sich auch Student Sebastian Hirm<br />

begeistert.<br />

Die Covid-19-Pandemie und ihre Rahmenbedingungen<br />

haben den Innovationsgrad zusätzlich nach<br />

oben geschraubt. Wie auch Innovationsexperte Dipl.-<br />

Ing. Dr. Reinhard Willfort bestätigt: „Zwangsläufig mussten<br />

wir den gesamten Prozess im Online-Modus durch-<br />

Weiterbildung<br />

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Abb. 2: Outside the box<br />

laufen. Dass sogar das für Innovationen so essenzielle<br />

Teambuilding digital funktioniert, haben zahlreiche<br />

informelle Online Coffee Dates mit bis zu 40 Personen<br />

bewiesen.“ Koffein scheint eben auf unterschiedlichsten<br />

Kanälen wirksam werden zu können. „In diesem verrückten<br />

Coronajahr waren wir als innovationsorientierte<br />

Menschen allesamt Nutznießer. Die zwangsläufige<br />

Umstellung auf die Online-Lehre hat den gesamten<br />

Innovationsprozess zusätzlich dynamischer werden<br />

lassen. Plötzlich mussten Prozessentwicklung, alle<br />

Tools und Inhalte virtuell ablaufen beziehungsweise<br />

verfügbar sein. Aufgrund dieser Umstände haben wir<br />

nicht nur Innovationsoutput, sondern auch die umfassende<br />

digitale Welt in Unternehmen hineingebracht“,<br />

protokolliert Willfort den Mehrwert.<br />

Innovation happens remote<br />

„Ganz im Geiste des Digital Innovation Modelling war<br />

dieses Programm heuer remote! Es war nicht nur eine<br />

gute Übung, sondern auch eine Inspiration, wie man<br />

die Inhalte im digitalen Zeitalter anwenden kann. Vor<br />

allem das Quick-Prototyping gibt Kundenterminen einen<br />

sehr spannenden Twist“, schildert etwa Michael Stockhammer<br />

vom Team BearingPoint seine Erfahrung. Die<br />

Bandbreite der entwickelten DIM-Innovationsprojekte<br />

zeigt auf, wie facettenreich unsere Zukunft gestaltbar<br />

ist. In Zeiten der Veränderung setzt die BearingPoint<br />

GmbH beispielsweise auf „Holistic Supply Chain“ –<br />

eine futuristische Lieferkette, die eine vollständige<br />

End-to-End-Transparenz bietet, um Leistungen zu steigern<br />

und Wettbewerbsvorteile zu erzielen.<br />

Der Fokus von Energie Steiermark liegt auf<br />

„Structural Monitoring“: ein Vorhaben bei dem hochsensible<br />

Sensoren an Infrastrukturbauwerken mit<br />

hohem Risiko- und Schadenpotenzial wie beispielsweise<br />

bei Brücken oder Schienen angebracht werden sollen,<br />

um permanent den aktuellen Bauwerkszustand erfassen<br />

und in Folge daraus sicherheitsrelevante Veränderungen<br />

frühzeitig erkennen zu können.<br />

Ziel der Lebenshilfen-SozialeDienste GesmbH war<br />

eine innovative Umsetzung im Dienstleistungs- und<br />

Servicebereich, die das Thema Bildung und selbstständiges<br />

Lernen einer breiten, bislang vernachlässigten<br />

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Abb. 3: Digital Innovation Modelling: Robot<br />

Personengruppe zugänglich macht und damit einen<br />

Beitrag zu einer inklusiveren Gesellschaft leistet.<br />

Als eines der führenden europäischen Unternehmen<br />

im RFID /Auto-ID Sektor zielte die Voitsberger<br />

Firma TAGnology RFID GmbH auf die Entwicklung eines<br />

NFC/RFID Nahversorger-Systems ab. Ziel des Projekts:<br />

eine digitale sowie physische Schnittstelle zwischen<br />

regionalen Lieferanten beziehungsweise Erzeugern wie<br />

beispielsweise Landwirtschaften, Bäckereien, Gärtnereien,<br />

Apotheken, Drogerien und anderen und in ländlicher<br />

Gegend lebenden Endverbrauchern zu schaffen.<br />

Dadurch sollen regionale Betriebe gefördert und Menschen<br />

in abgelegenen Ortschaften versorgt werden.<br />

There is more to come<br />

Der Tenor der teilnehmenden Studierenden: „Während<br />

eines Studiums ist man immer auf der Suche, das<br />

erlernte Wissen praktisch testen zu können. In diesem<br />

Weiterbildungsprogramm bietet sich die Möglichkeit,<br />

zusammen mit Menschen aus namhaften und international<br />

tätigen Unternehmen einen praxisnahen und<br />

realen Innovationsprozess zu durchlaufen und diesen<br />

gemeinsam zu erarbeiten.“ Weil Kompetenzen nicht<br />

irgendwann als fertig und Wissen nicht irgendwann als<br />

gesättigt gelten, werden Veränderung und Weiterentwicklung<br />

beständige Begleiter unseres Lebens bleiben.<br />

UNI for LIFE zeigt an diesem Beispiel auf, wie neuer<br />

Boden für künftige Karrierewege und Erfolgsgeschichten<br />

auf interdisziplinärer Ebene entstehen können. „Digital<br />

Innovation Modelling ist eines der jüngsten Erfolgsbeispiele<br />

einer ganzen Reihe von Firmenprogrammen, die<br />

UNI for LIFE exklusiv für Unternehmen anbietet“, zeigt<br />

sich auch Mag. Stephan Witzel, Geschäftsführer der<br />

universitären Weiterbildungsinstitution in Graz, begeistert.<br />

Interessierte Studierende und Unternehmen können<br />

sich jetzt schon für den nächsten Durchgang der<br />

Ideenwerkstatt – geplant für April 2021 – anmelden.<br />

Weitere Infos unter www.uniforlife.at<br />

Weiterbildung<br />

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