AUTOINSIDE Ausgabe 4 – April 2021
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AUSGABE 4 <strong>–</strong> APRIL <strong>2021</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Fit für die Zukunft<br />
E-Mobilität <strong>–</strong> Garagisten legen<br />
den Schalter um<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 40<br />
Occasionsmarkt<br />
Wie sich der Restwert von<br />
gebrauchten Elektrofahrzeugen<br />
entwickelt.<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 10<br />
Carrosserie Suisse<br />
Der Röstigraben ist<br />
Geschichte <strong>–</strong> das freut<br />
Verbands präsident Felix Wyss.<br />
Seiten 48 <strong>–</strong> 49<br />
Fahrzeugaufbereitung<br />
Was Importeure unternehmen,<br />
um einen Neuwagen<br />
verkaufsbereit zu machen.<br />
Seiten 74 <strong>–</strong> 77
Die besten<br />
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INHALT<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 4<br />
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Autohaus:<br />
AWS Architekten AG<br />
AWS Architekten AG<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
5 Editorial<br />
6 Kurz notiert<br />
Fokus E-Mobilität<br />
8 Was die stabile Restwertentwicklung<br />
von E-Occasionen bedeutet<br />
12 Ladeinfrastruktur-Anbieter erklären,<br />
wie sie Garagisten beraten<br />
16 AGVS-Garagist Andreas Weibel baut<br />
Oldtimer zu E-Fahrzeugen um<br />
20 Gabriel Galliker über die Wandlung des<br />
Garagisten zum Mobilitätsdienstleister<br />
22 Die City Garage in Aarau gehört dem<br />
Werkstattkonzept «e-Garage» an<br />
24 Auto Marti und das Flottengeschäft<br />
26 Tuning hält Einzug in die E-Mobilität<br />
28 Wie 5G die Branche beschleunigt<br />
32 Garasch 106 vollzieht den Schritt<br />
34 Neuer Amag-Showroom am Flughafen<br />
36 Wie sich die E-Mobilität auf<br />
Fahrzeuggarantien auswirkt<br />
38 Online-Suchanfragen nach E-Autos<br />
mehren sich<br />
AUTO<br />
AUSGABE 4 <strong>–</strong> APRIL <strong>2021</strong><br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
Fokus Carrosserie<br />
42 Fahrzeuge für Menschen mit Handicap<br />
46 Serienfertigung mittels 3D-Druck<br />
48 Interview mit Felix Wyss,<br />
Präsident Carrosserie Suisse<br />
50 Gesundheitsrisiken in der Werkstatt<br />
vermeiden<br />
52 AGVS-Mitglied Andrea Portapia bietet<br />
Autoreinigungen für Garagen an<br />
54 Wird die Maschine den Fahrzeuggutachter<br />
ersetzen?<br />
56 Bei der André Koch AG ändern sich die<br />
Besitzverhältnisse<br />
57 Autofarben: Schweizer mögen es dezent<br />
59 Tools für die Kalibration von FAS<br />
60 Neue Lackieranlage? Return-of-Invest-<br />
Berechnung als Entscheidungshilfe<br />
Bildung<br />
64 AGVS-Frauenseminar erfreut sich seit<br />
30 Jahren grosser Beliebtheit<br />
66 Die Unternehmer der Zukunft<br />
68 Cybersicherheit: Online-Event<br />
70 AGVS Business Academy<br />
72 Regionale Infoveranstaltungen<br />
Handel & Aftersales<br />
74 Blick hinter die Kulissen eines<br />
Fahrzeuglogistik-Zentrums<br />
79 AGVS-Delegiertenversammlung<br />
82 Wissenswertes rund um DAB+ und<br />
Umrüstmöglichkeiten<br />
Profitieren Sie von unserer langjährigen<br />
Erfahrung:<br />
<strong>–</strong> Beratung und Planung beim Neu- und<br />
Umbau von Autohäusern und Garagen<br />
<strong>–</strong> Bedarfs- und Standortabklärungen<br />
sowie Analysen<br />
<strong>–</strong> Massgeschneiderte Lösungen<br />
mit klarem Kostendach<br />
<strong>–</strong> Betriebsablauf-Optimierungen<br />
<strong>–</strong> Kosten-Evaluation, Verkehrswertschätzungen,<br />
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Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches<br />
Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />
Fit für die Zukunft<br />
E-Mobilität <strong>–</strong> Garagisten legen<br />
den Schalter um<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 40<br />
Politik und Recht<br />
85 Kartellrecht: Was ist erlaubt?<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
90 Mobility: So erfolgt der Netzausbau<br />
Occasionsmarkt<br />
Wie sich der Restwert von<br />
gebrauchten Elektrofahrzeugen<br />
entwickelt.<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 10<br />
Carrosserie Suisse<br />
Der Röstigraben ist<br />
Geschichte <strong>–</strong> das freut<br />
Verbands präsident Felix Wyss.<br />
Seiten 48 <strong>–</strong> 49<br />
Fahrzeugaufbereitung<br />
Was Importeure unternehmen,<br />
um einen Neuwagen<br />
verkaufsbereit zu machen.<br />
Seiten 74 <strong>–</strong> 77<br />
95 Garagenwelt<br />
Titelseite: Prototypenfertigung eines<br />
E-Antriebsstrangs der BMW Group.<br />
Foto: BMW<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
98 Vorschau und Impressum<br />
AWS Architekten AG<br />
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EDITORIAL<br />
Zuverlässiger Service <strong>–</strong> auch bei alternativen Antrieben<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Die Elektrofahrzeuge sind beliebter als je<br />
zuvor. Autos mit Hybridantrieben wecken<br />
grosses Interesse und auch biogene<br />
Treibstoffe tragen seit Jahren dazu bei,<br />
den CO 2<br />
-Ausstoss zu senken. Wasserstoff,<br />
als idealer erneuerbarer Energieträger,<br />
wird im Transportwesen stark<br />
vorangetrieben. In der Summe wird der<br />
Fahrzeugpark umweltfreundlicher und<br />
das Auto verliert auch bei den härtesten<br />
Kritikern des motorisierten Individualverkehrs<br />
an Angriffsfläche.<br />
In der Euphorie um die neuen Antriebsarten<br />
wird gerne vergessen, dass das<br />
grösste Einsparpotential bei der vorhandenen<br />
Fahrzeugflotte erzielt werden<br />
kann. Deshalb sorgen die AGVS-Garagisten<br />
mit der Durchführung von Effizienzprogrammen<br />
wie dem Auto EnergieCheck<br />
dafür, dass die rund 5,5 Millionen Motorfahrzeuge<br />
möglichst energieeffizient<br />
unterwegs sind.<br />
Der Auto Gewerbe Verband Schweiz<br />
setzt sich für ein Nebeneinander verschiedener<br />
Antriebsarten ein. Dies aus<br />
der Überzeugung, dass der Verbrennungsmotor<br />
durch intensive Forschung<br />
noch schadstoffärmer betrieben werden<br />
kann und die für die Mobilität nötige<br />
Energie noch für lange Zeit nicht nur aus<br />
erneuerbarer Stromerzeugung stammt.<br />
Entscheidend ist nicht die Technologie,<br />
sondern die Herkunft und die Verteilung<br />
der Energie. Bestärkt wird diese Haltung<br />
auch durch die Annahme, dass die Um stellung<br />
auf emissionsfreie Energie mit sehr<br />
hohen Kosten verbunden ist und letzten<br />
Endes mit der Umstellung auf Wasserstoff<br />
<strong>–</strong> der aus den Sonnenstrahlen<br />
gewonnen wird <strong>–</strong> möglich ist. Die so über<br />
Jahrzehnte im AGVS gelebte Technologieoffenheit<br />
garantiert den Autofahrerinnen<br />
und Autofahrern einen zuverlässigen<br />
Fahrzeugservice und -unterhalt.<br />
Das ist einerseits vor allem möglich,<br />
weil das Berufsbildungswesen frühzeitig<br />
mit den angepassten Bildungsplänen<br />
dafür sorgt, dass sich die Lernenden die<br />
notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse<br />
aneignen. Andererseits werden verschiedene<br />
Weiterbildungsprogramme und<br />
Kurse durchgeführt, um alle Fachkräfte<br />
immer auf dem neusten Stand der Technik<br />
zu halten. Dazu pflegt der AGVS im<br />
breit abgestützten Bildungswesen eine<br />
intensive Zusammenarbeit mit den Importeuren,<br />
den Bildungsverantwortlichen<br />
der Sektionen, verschiedenen Bildungspartnern<br />
und seinen Mitgliedern.<br />
Der Garagist und seine Mitarbeitenden<br />
geniessen auch deswegen bei den Kundinnen<br />
und Kunden ein hohes Ansehen.<br />
80 Prozent sagen, dass sie mit ihrer<br />
Garage sehr zufrieden sind. Das ist ein<br />
Vertrauensbeweis erster Güte. Diesen<br />
wollen die 4000 AGVS-Garagisten unbedingt<br />
aufrechterhalten. Dazu trägt<br />
auch die Überzeugung bei, dass bei allen<br />
Tätigkeiten der Kundenwunsch und die<br />
sorgfältige Arbeit im Zentrum steht.<br />
Herzlicher Gruss<br />
Urs Wernli<br />
Zentralpräsident<br />
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KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Chefstratege verlässt VW<br />
Michael Jost, der zuletzt für<br />
die Produktstrategie des VW-<br />
Konzerns verantwortlich und<br />
2020 Gast am «Tag der Schweizer<br />
Garagisten» war, hat seinen Rücktritt<br />
angekündigt. Als Grund gab<br />
er familiäre Gründe an: «Seit 1996<br />
führe ich eine Wochenend-Ehe<br />
und -Familie. Nun hat mich Corona<br />
nach Hause gebracht. Hier möchte<br />
ich nun auch bleiben.» Die Familie<br />
des 59-Jährigen lebt in München,<br />
der Hauptsitz von VW befindet<br />
sich bekanntlich in Wolfsburg.<br />
Michael Jost.<br />
Neue AGVS-Mitarbeitende<br />
Am 22. März <strong>2021</strong> hat Laurence<br />
Favre die Stelle als Koordina torin<br />
AGVS Business Academy angetreten.<br />
Sie löst Lisa Habegger<br />
ab, welche Ende <strong>April</strong> den<br />
AGVS verlässt. Wir heissen<br />
Frau Favre herzlich willkommen<br />
und wünschen ihr viel Erfolg<br />
und Freude in ihrem neuen,<br />
abwechslungsreichen und<br />
spannenden Tätigkeitsgebiet.<br />
Laurence Favre.<br />
Matthias Walker wird per 1. Mai <strong>2021</strong> die Rolle des Managing Director übernehmen.<br />
Wechsel in der Geschäftsleitung von Mazda (Suisse) SA<br />
Jerome de Haan, heutiger Managing Director von Mazda (Suisse) SA<br />
(MSSA) tritt per Ende <strong>April</strong> <strong>2021</strong> in den Ruhestand. In einer Erklärung<br />
liess Martijn ten Brink, Vice-President Sales & Customer Service von<br />
Mazda Motor Europe verlauten: «Wir bedauern sehr, dass Jerome nach<br />
über 18 Jahren in verschiedenen Funktionen unser Unternehmen verlassen<br />
wird. Wir wünschen ihm alles Gute für seinen wohlverdienten<br />
Ruhestand.» Jerome de Haan selbst sagt, dass er stolz darauf sei, das<br />
Schweizer Team zweimal geführt zu haben. Seine Nachfolge übernimmt<br />
Matthias Walker, Director Sales bei MSSA, per 1. Mai <strong>2021</strong>. Der<br />
gebürtige Walliser begann seine Karriere bei Mazda vor 20 Jahren.<br />
Matthias Walker über seine neue Ernennung: «Ich bin sehr stolz darauf,<br />
diese neue Rolle zum jetzigen Zeitpunkt zu übernehmen, in welchem wir<br />
unser Geschäft konsequent auf unsere Vision 2030 ausrichten.»<br />
«Polestar Space» steht für eine minimalistische, skandinavisch geprägte Umgebung.<br />
Erster «Polestar Space» eröffnet<br />
Seit Januar dieses Jahres rollen die ersten Polestar-Modelle auf den<br />
Schweizer Strassen. Nun ist auch der erste physische Berührungspunkt<br />
mit der Marke eröffnet <strong>–</strong> an der Oetenbachgasse 1A mitten in der<br />
Zürcher Innenstadt. Als digitale Marke setzt Polestar auf ein Kunden-<br />
Erlebnis, bei welchem von der Beratung, zur Konfiguration bis hin zum<br />
Leasing oder Kauf alles online abgewickelt werden kann. Kommissionsfreie<br />
Polestar-Spezialisten beraten interessierte Personen zu den verschiedenen<br />
Polestar-Modellen ebenso wie zum Thema Elektromobilität.<br />
Dabei können die beiden aktuellen Modelle Probe gefahren werden.<br />
Yves Becker-Fahr übernimmt<br />
die Leitung des Vertriebs<br />
Porsche besetzt die Leitung des<br />
Vertriebs der Porsche Schweiz<br />
AG sowie die Geschäftsführung<br />
des Porsche Zentrum Zug neu:<br />
Yves Becker-Fahr (39), bisheriger<br />
Geschäftsführer der Porscheeigenen<br />
Niederlassung, hat seit<br />
anfangs Monat die Leitung des<br />
Vertriebs bei der Porsche Schweiz<br />
AG übernommen. Sebastian Spital<br />
(39), der die Vertriebsabteilung<br />
des Importeurs bisher führte,<br />
kehrt nach gut drei Jahren nach<br />
Stuttgart-Zuffenhausen zurück.<br />
Roberto De Prisco (48) trat zum<br />
1. März die Nachfolge von Becker-<br />
Fahr als Geschäftsführer des<br />
Porsche Zentrum Zug an.<br />
Yves Becker-Fahr.<br />
Stellantis befördert<br />
Maria Grazia Davino<br />
Amaury de Bourmont ist mit<br />
sofortiger Wirkung für das<br />
Deutschland-Geschäft von<br />
Stellantis verantwortlich. Zusätzlich<br />
übernimmt er den Vorstandsvorsitz<br />
der FCA Germany AG. Er<br />
folgt in dieser Funktion auf Maria<br />
Grazia Davino, die zum Head of<br />
Sales & Marketing für die Region<br />
Enlarged Europe befördert wurde.<br />
Die Italienerin war zuletzt als<br />
Managing Director für FCA in<br />
Österreich und der Schweiz tätig.
KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Neue Mitglieder<br />
Der AGVS konnte zwischen dem<br />
1. Dezember 2020 und 14. Februar<br />
<strong>2021</strong> insgesamt 25 neue Mitglieder<br />
begrüssen. Die Betriebe<br />
beschäftigen 144 Mitarbeitende.<br />
Wir heissen die neuen Mitgliederbetriebe<br />
herzlich willkommen.<br />
Sektion Aargau<br />
<strong>–</strong> Klappag SA, Stetten<br />
<strong>–</strong> Steffen Walter, Kleindöttingen<br />
<strong>–</strong> JB Automobile AG, Villigen<br />
Sektion Bern<br />
<strong>–</strong> MT Tuning, Schliern bei Köniz<br />
<strong>–</strong> CPcarline + Autotechnik,<br />
Jegenstorf<br />
<strong>–</strong> AnytimeGarage Vonlanthen, Bern<br />
Sektion Beider Basel<br />
<strong>–</strong> Gorenmatt Garage AG, Binningen<br />
<strong>–</strong> B. Zeugin Garage Seewental AG,<br />
Duggingen<br />
<strong>–</strong> 4you center gmbh, Allschwil<br />
Sektion Jura und Berner Jura<br />
<strong>–</strong> Garage Maniaci Sàrl, Sorvillier<br />
<strong>–</strong> Garage Erard Sàrl, Saignelégier<br />
Sektion St. Gallen, Appenzell,<br />
Fürstentum Liechtenstein<br />
<strong>–</strong> Altherr Nutzfahrzeuge-AG,<br />
Schaan LI<br />
<strong>–</strong> Centralgarage Zweifel GmbH,<br />
Bazenheid<br />
Sektion Tessin<br />
<strong>–</strong> Mirmax SA, Stabio<br />
Sektion Waadt<br />
<strong>–</strong> Garage des Saugettes Sàrl,<br />
St-Prex<br />
Sektion Wallis<br />
<strong>–</strong> Barras Ignace, Chermignon<br />
d’en Bas<br />
Sektion Zentralschweiz<br />
<strong>–</strong> VM-Cars GmbH, Ennetmoos<br />
<strong>–</strong> Auto Schnider GmbH, Schüpfheim<br />
<strong>–</strong> Kapf-Garage GmbH, Emmenbrücke<br />
Sektion Zürich<br />
<strong>–</strong> Auto Galerie Eberhard, Volketswil<br />
<strong>–</strong> Garage & Carosserie, Volketswil<br />
<strong>–</strong> Joos & Schach AG, Oetwil am See<br />
Morten Hannesbo gründet<br />
eigenes Unternehmen<br />
Nach knapp zwölf Jahren an der<br />
Spitze der Amag-Gruppe tritt<br />
Morten Hannesbo zurück und hat<br />
am 14. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> seinen letzten<br />
Arbeitstag. Bereits seit 1. März<br />
hat ihn Helmut Ruhl, bisher Group<br />
CFO der Amag, als CEO der Amag<br />
Gruppe abgelöst. Seine Zukunft hat<br />
der 58-jährige Morten Hannesbo<br />
aber bereits aufgegleist. In einem<br />
LinkedIn-Post verrät der Däne,<br />
dass er unterm Namen Dignitinis<br />
ein eigenes Unternehmen gründet.<br />
«Am 15. <strong>April</strong> leite ich mein<br />
nächstes Karrierekapitel als unabhängiges<br />
Vorstandsmitglied,<br />
Automotive & Mobility Experte und<br />
Executive Coach ein.»<br />
Christian Levin tritt als neuer Scania-Chef die Nachfolge von Henrik Henriksson (r.) an.<br />
Christian Levin neuer CEO von Scania<br />
Das Board of Directors von Scania hat Christian Levin zum neuen CEO<br />
und Präsident von Scania ab 1. Mai <strong>2021</strong> ernannt. Er ist derzeit Mitglied<br />
des Executive Board der Traton SE und Chief Operating Officer der<br />
Traton Group und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung bei Scania.<br />
Neben seiner Funktion wird er weiter Mitglied des Vorstands der Traton<br />
SE bleiben. Er folgt auf Henrik Henriksson, der Scania verlässt, um sich<br />
H2 Green Steel anzuschliessen. Einem neuen Unternehmen, das bis<br />
2024 mit der Produktion von fossilfreiem Stahl beginnen will.<br />
Neuer Head of Category<br />
Wheels bei der SAG<br />
Kevin Jung hat bei der SAG die<br />
Stelle als Head of Category Wheels<br />
angetreten. Er gilt als Kenner der<br />
Schweizer Reifenbranche und war<br />
für Cooper Tire, Pneu-Peter und<br />
Derendinger tätig. Zu Continental<br />
Schweiz wechselte er 2011 als<br />
Produkt- und Kundendienstmanager.<br />
Zuletzt war er als Head of KAM und<br />
SpareParts tätig. Bei der SAG hat<br />
Kevin Jung am 1. März die Nachfolge<br />
von Peter Huber angetreten,<br />
der nach gut acht Jahren Ende <strong>April</strong><br />
<strong>2021</strong> in den Ruhestand geht.<br />
ESA-Generalversammlung findet auch <strong>2021</strong> schriftlich statt<br />
Die Corona-Pandemie verunmöglichen eine physische ESA-Generalversammlung am 19. Mai <strong>2021</strong>. Der Verwaltungsrat<br />
der Einkaufsorganisation des Schweizerischen Automobil- und Motorfahrzeuggewerbes hat entschieden,<br />
dass der Anlass wie 2020 schriftlich durchführt wird. «Die ESA bedauert sehr, ihre Mitinhaberinnen<br />
und Mitinhaber auch dieses Jahr nicht persönlich an der traditionellen Generalversammlung begrüssen zu<br />
können», erklärte die ESA dazu. Die erforderlichen Unterlagen für die schriftliche Generalversammlung werden<br />
den Mitinhaberinnen und Mitinhabern der ESA in der zweiten <strong>April</strong>-Hälfte per Post zugestellt.<br />
Kevin Jung.<br />
BIS ZUM 30. JUNI <strong>2021</strong> PROFITIEREN GARAGEN<br />
UND CARROSSERIEN VOM ESA-MASSNAHMENPAKET<br />
«ZUSAMMEN SIND WIR STARK»<br />
esa.ch/zusammenstark21
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Ein reinelektrischer Nissan Leaf der ersten Generation<br />
unterwegs in Zürich. Foto: Nissan<br />
Gebrauchte Elektrofahrzeuge<br />
Die Restwertentwicklung<br />
bleibt stabil<br />
Elektrifizierte Personenwagen sind als Neuwagen zunehmend ein Thema für eine immer breitere Bevölkerungsschicht.<br />
Im Windschatten dieser Entwicklung bildet sich ein Occasionsmarkt, der sich vom Volumen zunehmend<br />
sehen lassen kann. Zentrales Diskussionsthema ist dabei die Entwicklung der Restwerte. Reinhard Kronenberg<br />
Es sind Sätze, von denen Auto-Schweiz vor<br />
ein paar Jahren noch träumte: Die Zahl neuer<br />
Hybrid- und Elektromodelle ist in den ersten<br />
beiden Kalendermonaten des Jahres <strong>2021</strong><br />
erneut gestiegen. Elektroautos legen um 54,3<br />
Prozent zu und kommen auf 2412 Immatrikulationen,<br />
Plug-in-Hybride wachsen um<br />
62,2 Prozent auf 2325 Einheiten.<br />
6553 Inverkehrsetzungen entfallen auf Hybridmotorisierungen<br />
ohne externe Auflademöglichkeit,<br />
was einem Plus von 61,5 Prozent<br />
entspricht. Insgesamt ist in 36,2 Prozent<br />
der Schweizer Neuwagen eine Motorisierung<br />
ohne reines Benzin- oder Diesel-Aggregat<br />
verbaut. Mit anderen Worten: Es geht vorwärts<br />
mit der Elektrifizierung des Schweizer<br />
Wagenparks.<br />
Die erfreuliche Entwicklung bei den Immatrikulationen<br />
von Elektrofahrzeugen fördert<br />
die Entstehung eines Gebrauchtwagenhandels<br />
für E-Autos. Um einen ersten Eindruck<br />
dieses Marktes zu bekommen, hilft ein Anruf<br />
bei Autoscout24, weil die knapp 160 000<br />
Fahrzeuge umfassende Datenbank den<br />
Schweizer Gebrauchtwagenmarkt sehr exakt<br />
abbildet. Noch machen dort reine Elektrofahrzeuge<br />
erst einen Anteil von knapp<br />
zwei Prozent aus. Am 3. März <strong>2021</strong> waren<br />
1862 Elektrofahrzeuge als Gebrauchtwagen<br />
gelistet. «Der Anteil der reinen Elektrofahrzeuge<br />
an den Neuwagen auf unserer Platt-<br />
8<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
René Mitteregger, Datenspezialist bei Auto-i-dat AG.<br />
Tim Snijders, EV-Spezialist der Garage Galliker Gruppe.<br />
Maurice Acker, National Sales Director bei Autoscout24.<br />
form ist in den letzten vier Jahren markant<br />
angestiegen», sagt Maurice Acker, National<br />
Sales Director beim Branchenführer, «und<br />
wir erwarten einen ähnlichen Trend bei den<br />
Occasionen, allerdings um ein paar Jahre verzögert.»<br />
Das sind sehr gute Aussichten für die Händler,<br />
umso mehr, als dass eine gesunde Nachfrage<br />
schon da ist: «Momentan stehen solche<br />
Fahrzeuge nicht lange auf dem Platz»,<br />
bestätigt Tim Snijders, EV-Spezialist der Garage<br />
Galliker Gruppe, die aktuell selbst über<br />
ein Dutzend gebrauchte Elektrofahrzeuge im<br />
Angebot verfügt. Wie dynamisch sich der<br />
Markt entwickelt, illustriert Snijders Nachsatz:<br />
«Immer mehr erhalten wir sogar Anfragen<br />
für Fahrzeuge, die wir gar nicht ausgeschrieben<br />
haben.»<br />
Wie jung der Markt für gebrauchte Elektrofahrzeuge<br />
noch ist, zeigt sich daran, dass fast<br />
vier von fünf derzeit angebotenen Occasionen<br />
auf Autoscout24 aus den Jahren 2020<br />
oder <strong>2021</strong> stammen, also nicht älter als 14<br />
Monate sind. Älter als zwei Jahre sind nur<br />
gerade zwölf Prozent der angebotenen Elektroautos.<br />
Dieser Umstand trägt direkt dazu<br />
bei, dass der Werterhalt auf einem für den<br />
Händler ansprechenden Niveau liegt. Das bestätigen<br />
auch aufmerksame Marktbeobachter<br />
wie René Mitteregger. Der Datenspezialist<br />
von Auto-i-dat sagt sogar: «In jungen Jahren<br />
verhält sich ein Elektrofahrzeug eher besser<br />
im Restwert als ein vergleichbares Fahrzeug<br />
mit Benzin- oder Dieselantrieb.» Werde das<br />
Fahrzeug älter, wertet es auch schneller seinen<br />
Preis ab. «Das liegt einerseits daran, dass<br />
Elektrofahrzeuge noch relativ jung sind und<br />
dadurch schnelle Technologiewechsel erfahren.»<br />
Der Praktiker bestätigt diese Theorie:<br />
«Die Restwerte verhalten sich relativ identisch<br />
wie bei den thermischen Fahrzeugen.<br />
In der Tendenz sogar noch etwas konstanter»,<br />
sagt Tim Snijders. Das hat mit Sicherheit<br />
auch damit zu tun, dass die meisten Eintauschfahrzeuge<br />
noch über eine Garantie für<br />
das Akku-Paket verfügen.<br />
Allerdings: Ein «Eldorado» ist auch dieses<br />
Segment im Gebrauchtwagenmarkt nicht <strong>–</strong><br />
es geht nicht einfach alles weg wie «warme<br />
Weggli», nur weil es elektrifiziert ist. «Ältere<br />
Fahrzeuge und damit ältere Technologien,<br />
sozusagen die Pioniere der Elektromobilität,<br />
lassen sich nicht mehr so gut verkaufen», beobachtet<br />
René Mitteregger, «im Moment boomen<br />
die jungen Gebrauchten.»<br />
Besteht dadurch nicht die Gefahr, dass Elektrofahrzeuge<br />
der neuesten Generation, die<br />
über mehr Reichweite verfügen und schneller<br />
geladen werden können, den Preiszerfall von<br />
älteren Generationen beschleunigen? «Das<br />
wage ich zu bezweifeln», sagt René Mitteregger.<br />
Und Tim Snijders ergänzt, dass sich<br />
das in der Realität bisher nicht gezeigt habe:<br />
«Viele Leute möchten kein neues Fahrzeug<br />
kaufen oder verfügen nicht über die nötigen<br />
finanziellen Mittel dazu. Sie benötigen auch<br />
nicht zwingend mehr Reichweite. Von einem<br />
stark fallenden Restwert gehen wir deswegen<br />
nicht aus.»<br />
Fortsetzung Seite 10<br />
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kameragestützte Ausrichtungsmethode ohne Achsmesstand<br />
Neuheit <strong>–</strong> Das Multi-Board ermöglicht sowohl die Kameraals<br />
auch Radar-Kalibrierung mit nur einer Tafel<br />
bosch-werkstattwelt.ch
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Der Opel Ampera sollte als Elektromodell mit einem Benzinmotor als Range-Extender den Menschen ab 2012 die Reichweitenangst bei E-Mobilen nehmen. Foto: Opel<br />
Dass sich die Entwicklung der Restwerte<br />
markant zu verschlechtern beginnt, damit<br />
rechnet im Grunde genommen niemand<br />
<strong>–</strong> auch, weil es keinen vernünftigen<br />
Grund dafür gibt. Verschiedene Marktanalysen<br />
kommen denn auch zum Schluss: Mit<br />
einem zukünftigen Anstieg des Angebots<br />
an gebrauchten Elektroautos und einer noch<br />
stärkeren Nachfrageentwicklung wird sich<br />
die Restwertentwicklung von Elektroautos<br />
weiterhin auf dem Niveau von vergleichbaren<br />
Verbrenner-Modellen bewegen. «Das sehen<br />
wir grundsätzlich auch so», sagt Tim<br />
Snijders. Je nach Weiterentwicklung der Antriebstechnik<br />
könnten die Restwerte zwar<br />
etwas schwanken. «Das ist aber kein Grund<br />
zur Unsicherheit. Auch bei den thermischen<br />
Fahrzeugen fallen die Restwerte etwas zusammen,<br />
sobald ein neues Modell mit neuen<br />
Technologien auf den Markt kommt.»<br />
Marktbeobachter Mitteregger stimmt dem<br />
ebenfalls zu und ergänzt: «Voraussetzung dafür<br />
ist, dass die Nachfrage vorhanden bleibt.<br />
Und das hängt massgeblich von der Entwicklung<br />
der Ladeinfrastruktur ab.» Längst nicht<br />
jeder Automobilist könne heute sein Auto<br />
zuhause in seiner Garage laden. Die Gefahr<br />
einer «Restwert-Falle» für Elektrofahrzeuge,<br />
wie sie in Deutschland immer wieder<br />
kolportiert wird, sehen weder Mitteregger<br />
noch Snijders für die Schweiz. Das hängt<br />
primär damit zusammen, dass neue Elektrofahrzeuge<br />
in Deutschland vom Staat direkt<br />
mit hohen Prämien massiv gefördert und die<br />
Marktpreise damit verzerrt werden.<br />
Allerdings stellt sich gerade in einem jungen<br />
Markt wie der Elektromobilität, bei der die<br />
technologische Entwicklung und damit die<br />
Entwicklung der Preise nur schwer voraussehbar<br />
ist, das Problem der Leasing-Rückläufer<br />
erst recht. Wie gross ist in der Praxis<br />
das Problem von Leasing-Rückläufern, die<br />
im Restwert ursprünglich zu hoch angesetzt<br />
wurden, tatsächlich? «Da bei den meisten<br />
unserer Marken schon Erfahrungswerte vorhanden<br />
sind, können die Leasing-Restwerte<br />
relativ verlässlich kalkuliert werden», sagt<br />
Tim Snijders. Grundsätzlich sei für die richtige<br />
Kalkulation immer die Auslieferungsgarage,<br />
also der Händler verantwortlich. Und<br />
genauso müsse auch eine spätere Differenz<br />
vom Händler getragen werden. Heisst: «Das<br />
Restwertrisiko lag und liegt schon immer<br />
beim Händler.» Die Chancen aber auch. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
auto-i-dat.ch<br />
autoscout24.ch<br />
carplanet.ch<br />
Emil Frey lanciert Solidaritätsaktion für Gastronomie<br />
sco. Das Schweizer Autogewerbe ist bislang<br />
mit einem blauen Auge durch die Corona-Krise<br />
gekommen. Das geht nicht allen Branchen so.<br />
Ganz besonders die Gastronomie leidet unter<br />
dem Lockdown zur Eindämmung der Pandemie.<br />
Seit dem 22. Dezember <strong>2021</strong> sind sämtliche<br />
Restaurationsbetriebe in der Schweiz geschlossen<br />
und werden es voraussichtlich mindestens bis<br />
Mitte <strong>April</strong> bleiben. Lediglich ein Take-Away-<br />
Angebot ist noch erlaubt.<br />
Verschiedene Betriebe der Emil-Frey-Gruppe<br />
setzen nun gemeinsam mit den örtlichen Gastro-<br />
Verbänden ein Zeichen unter dem Motto «Vom<br />
Gewerbe fürs Gewerbe <strong>–</strong> von der Region für die<br />
Region» und unterstützen die Gastronomie in<br />
dieser herausfordernden Zeit.<br />
Die Kooperation besteht aus einer Gutschein-<br />
Aktion. Wer in einem der teilnehmenden Emil-Frey-<br />
Betriebe einen Neuwagen kauft, erhält Gastro-<br />
Gutscheine geschenkt, die in allen teilnehmenden<br />
Restaurants, Bars, Clubs und bei Take-Away-<br />
Anbietern eingelöst werden können, sobald diese<br />
wieder öffnen. «Wir beabsichtigen, so dem Gastrogewerbe<br />
zusätzlichen Schwung zu verleihen»,<br />
sagt Markus Hesse, Geschäftsführer der Emil Frey<br />
Ebikon und Kriens sowie AGVS-Zentralvorstand.<br />
Die Aktion der Betriebe in Ebikon, Kriens und Littau<br />
dauert bis am 31. Mai. Auch das Aargauer Emil<br />
Frey Autocenter Safenwil und Emil Frey Winterthur<br />
lancieren eine solche Aktion, diese dauert jeweils<br />
bis 30. <strong>April</strong>.<br />
10<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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erhalten<br />
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Sie bei uns
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Von Beginn an muss das richtige Ladesystem<br />
evaluiert werden, damit es die gewünschten<br />
Anforderungen abdeckt. Foto: Krautli AG<br />
Eine Übersicht von Ladeinfrastruktur-Anbietern in der Schweiz<br />
Damit der Garagist nicht<br />
den Anschluss verliert<br />
Ladeleistung, Ladezeiten und Steckertypen: Rund um die E-Mobilität gibt es einiges an Fachwissen, das sich der<br />
Garagist aneignen kann oder muss. Allein gelassen wird er mit dieser Informationsflut nicht, denn das Angebot<br />
an Anbietern von Ladeinfrastrukturen wächst rasant und diese unterstützen auch beim Ausbau. Mike Gadient<br />
Immer mehr elektrisch betriebene Fahrzeuge<br />
sind auf den Schweizer Strassen unterwegs.<br />
Dadurch ändern sich die Anforderungen an<br />
die Garagisten. Bezüglich Beratungsqualität<br />
und Dienstleistungsangebot müssen Garagisten<br />
sich und ihre Mitarbeitenden schulen.<br />
Die AGVS Business Academy bietet diesbezüglich<br />
entsprechende Kurse und Seminare<br />
an. Gleichzeitig müssen Betriebe über eine<br />
geeignete Ladeinfrastruktur verfügen. Doch<br />
welches System ist das passende? «Bei der<br />
Auswahl der Ladegeräte sind vor allem Sicherheit<br />
und Flexibilität ausschlaggebend.<br />
Eine Ladestation, die fix an der Wand montiert<br />
ist, wäre eine denkbar schlechte Idee»,<br />
sagt etwa Christopher Gewohn, Head of<br />
Business Development bei Juice Technology.<br />
Seine Antwort steht stellvertretend für<br />
die vielen Anbieter, die <strong>AUTOINSIDE</strong> befragt<br />
hat. Sie geben Auskunft darüber, wie sie den<br />
Garagisten beraten und geben ihm einen<br />
Überblick über die breite Angebotspalette.<br />
Interessant: Die Anbieter von Ladeinfrastrukturen<br />
sehen aktuell die E-Fahrzeuge<br />
gegenüber Technologien wie Wasserstoff<br />
oder CNG/Biogas im Vorteil. Einerseits aufgrund<br />
des technologischen Fortschritts und<br />
der politischen Rahmenbedingungen, andererseits<br />
aufgrund des ausgebauten Tankstellennetzes<br />
und des besseren Wirkungsgrades<br />
der Technologie. «Wir erwarten, dass<br />
die Technologien in Zukunft parallel verfolgt<br />
und weiterentwickelt werden», so Riccardo<br />
Carlucci, Project Engineer bei der Diso<br />
Elektro AG. Wasserstoff werde vielleicht die<br />
bessere Alternative für Lastfahrzeuge wie<br />
Trucks und Schiffe. Die Elektromobilität<br />
bleibe aber die energieeffizientere Alternative<br />
für kleinere Fahrzeuge wie Personenwagen,<br />
Lieferwagen und Busse. Deshalb wollte<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> von den Ladeinfrastruktur-Anbietern<br />
wissen, wie sie den Garagisten beraten<br />
und womit sie sich von ihren Mitbewerbern<br />
abheben. <<br />
12<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS E-MOBILTÄT<br />
Wie beraten Sie Garagisten?<br />
Fabian Kallen, Manager Sales E-Mobility.<br />
Oscar Serio, Product Manager.<br />
Stefan Porten, Vertriebsleiter MDC.<br />
BKW Smart Energy & Mobility AG<br />
Die Fahrzeugindustrie gehört zu unseren<br />
Kernkompetenzen. Von der Beratung über die<br />
Installation bis hin zur Wartung bieten wir alles<br />
aus einer Hand an. Das gemeinsam erarbeitete<br />
Ladeinfrastrukturkonzept bildet die Basis für<br />
die Analyse zur Planungsgrundlage der bevorstehenden<br />
Investitionen sowie zur Überprüfung<br />
der bestehenden Infrastruktur. Die BKW Smart<br />
Energy & Mobility AG führt an der bestehenden<br />
Infrastruktur einhergehend mit der Handlungsempfehlung<br />
für die Platzierung von Ladeinfrastrukturen<br />
ein standortbezogenes Audit durch<br />
<strong>–</strong> mit dem Ziel, die baulichen und technischen<br />
Anforderungen explizit auf die Bedürfnisse<br />
des E-Mobility-Konzeptes zu erheben. Bei der<br />
Planung der Ladeinfrastruktur sowie der daraus<br />
resultierenden Netzanschluss- und Gebäudenetzkapazität<br />
wird, wo immer möglich, die<br />
zukünftige Volumenentwicklung der jeweiligen<br />
Händler berücksichtigt.<br />
Weitere Infos unter:<br />
smart-mobility.ch<br />
Krautli AG<br />
Für die von uns angebotenen Produkte erhält<br />
unser Kunde eine Rundum-Beratung und Tipps<br />
für den Einbau. Die markenunabhängigen<br />
Garagisten müssen sich früh genug mit diesem<br />
Thema auseinandersetzen, um entscheiden<br />
zu können, welche Lademöglichkeiten sie den<br />
Kunden anbieten wollen. Ladestationen <strong>–</strong> Säulen<br />
oder Wallboxen <strong>–</strong> mit oder ohne Verrechnung?<br />
Mit oder ohne Kabel? 1-phasig, normal Laden,<br />
oder 3-phasig, Schnellladung? Garagen sollen in<br />
die Weiterbildung der Mitarbeitenden investieren<br />
und sich mit den Sicherheitsstandards befassen.<br />
Elektrofahrzeuge können mit hohen Leistungen<br />
geladen werden. Deshalb muss die Sicherheit<br />
betreffend Elektroinstallation, Ladestation und<br />
Elektrofahrzeug jederzeit gewährleistet sein.<br />
Weitere Infos unter:<br />
krautli.ch<br />
Designwerk Products AG<br />
Die Abstimmung mit den Kundenbedürfnissen ist<br />
ein zentraler Punkt unserer Beratungsgespräche.<br />
Designwerk bietet fünf verschiedene MDC-Lader<br />
mit Leistungen von 22, 44 und 88 kW sowie einem<br />
Spannungsbereich von 250 bis 1000 Volt an. Eine<br />
weitere Spezifizierung bezieht sich auf die DC-<br />
Ladestandards, CCS Typ1, CCS Typ2, Chademo,<br />
GB/T, sowie die Zuleitungen, die je nach vorherrschender<br />
Infrastruktur <strong>–</strong> CEE16A bis CEE125A <strong>–</strong><br />
gewählt werden. Darüber hinaus gibt es Trolleys,<br />
Wand- und Bodenhalterungen für die MDCs.<br />
Diese Spezifizierung wird im Vorfeld individuell<br />
mit dem Garagisten abgeklärt. Einweisungen in<br />
das Handling und ein entsprechender After-Sales-Support<br />
gehören ebenfalls zur Beratung.<br />
Weitere Infos unter:<br />
designwerk.com<br />
Christopher Gewohn, Head of Business Development.<br />
Arian Rohs, Leiter Netz Services.<br />
Riccardo Carlucci, Project Engineer.<br />
Juice Technology<br />
Die Benutzung unserer Booster ist kinderleicht<br />
und erfolgt intuitiv. Produkte, die grossen<br />
Erklärungsbedarf haben, sind schlicht nicht<br />
ausgereift. Besteht dennoch Beratungsbedarf<br />
aufgrund spezieller Bedürfnisse oder grösserer<br />
Projekte bieten wir natürlich entsprechenden<br />
Support. Wollen Experten tiefer in die Thematik<br />
einsteigen, bieten wir über die Juice Academy<br />
Einblicke und Informationen aus der Praxis: von<br />
den Ladecharakteristika der Elektroautos über<br />
die Kommunikation zwischen Ladestation und<br />
E-Auto bis hin zu sicherheitsrelevanten Punkten<br />
während der Installation.<br />
Weitere Infos unter:<br />
juice-world.com<br />
AEW Energie AG<br />
Bereits Anfang 2020 hat die AEW Energie AG für<br />
Garagisten eine Schulung durchgeführt. Seitdem<br />
führen wir auf Anfrage solche Schulungen<br />
jeweils in unserem Showroom in Lenzburg durch.<br />
Im AEW-Showroom für Elektromobilität sind alle<br />
Ladestationen unseres Partners Green Motion<br />
von der Heimladestation bis zum Schnelllader<br />
ersichtlich. Neben den fahrzeugbasierten Details<br />
informieren wir auch über politische Massnahmen,<br />
welche in Planung sind und inwieweit<br />
Forderungen der Elektrizitätswerke umgesetzt<br />
und berücksichtigt werden können.<br />
Weitere Infos unter:<br />
aew.ch<br />
Disa Elektro AG<br />
Die Disa Elektro AG bietet von der einzelnen<br />
Ladesäule bis hin zur kompletten Ladeinfrastruktur<br />
mit Planung, Aufbau und Wartung vielfältige Ladelösungen<br />
an und kooperiert mit dem Hersteller<br />
Compleo. Diese sind optimal auf die Kundenbedürfnisse<br />
von Autohäusern abgestimmt. Dazu gehören<br />
auch die Rundum-Beratung und Schulung im<br />
Vorfeld. Herausfordernd ist, die gewünschten und<br />
zum Teil geforderten Ladeleistungen kompakt und<br />
ohne kostspielige Hausanschluss-Erweiterung zu<br />
realisieren. Dies gilt sowohl für AC- als auch für<br />
DC-Ladestationen.<br />
Fortsetzung Seite 14<br />
Weitere Infos unter:<br />
disa-cs.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>13
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Wie beraten Sie Garagisten?<br />
Michi Keel, Geschäftsführer.<br />
Andreas Scholz, Vetriebsleiter D und CH.<br />
Angelo Turchi, Sales Manager Future Grid.<br />
Simplee AG<br />
Erfahrungsgemäss begegnen Garagisten drei<br />
grossen Herausforderungen: Es soll eine zukunftssichere<br />
Ladeinfrastruktur errichtet werden,<br />
die einfach skaliert werden kann. Sollen auch<br />
DC-Schnelladesäulen errichtet werden, ist ein<br />
übergeordnetes Energiemanagement wichtig,<br />
um Spitzenlasten und somit hohe Stromkosten zu<br />
verhindern. Und schliesslich ist auch ein flexibles<br />
Abrechnungssystems entscheidend. Bei all<br />
diesen und vielen weiteren Herausforderungen<br />
stehen wir den Garagisten zur Seite.<br />
Weitere Infos unter:<br />
simplee-energy.ch<br />
Webasto<br />
Jeder, der sich für eine Ladeinfrastruktur an<br />
seinem Standort interessiert, sollte sich zunächst<br />
fragen, was er jetzt oder auch zukünftig damit<br />
vorhat. Wie viele Fahrzeuge sollen gleichzeitig<br />
geladen werden können? Braucht man ein<br />
Lastmanagement oder ein Abrechnungssystem?<br />
Soll Strom aus einer Photovoltaikanlage genutzt<br />
werden? Soll die Nutzung der Ladestation(en)<br />
beispielsweise ausschliesslich kostenfrei für<br />
Kunden und Mitarbeiter erfolgen, braucht man<br />
kein Abrechnungssystem.<br />
Weitere Infos unter:<br />
webasto.com<br />
Siemens Schweiz<br />
Wir beschränken uns nicht auf einzelne Komponenten<br />
des E-Mobility-Ökosystems, sondern<br />
bieten den Kunden eine komplette Lösung an <strong>–</strong><br />
angefangen von der effizienten Mittelspannungsanlage<br />
über die Niederspannungsinstallation<br />
bis hin zum digitalen Betrieb und zur digitalen<br />
Nutzung der verschiedenen AC- und DC-Ladestationen.<br />
Weitere Infos unter:<br />
siemens.ch/e-mobility<br />
Schadenabwicklung<br />
und Zahlung mit Vollgas:<br />
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Innerhalb von 15 Minuten erhalten Sie die Schadenfreigabe,<br />
und die Zahlung des Schadens erfolgt<br />
innerhalb von 10 Tagen. Unkompliziert, schnell und<br />
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Falls Sie noch nicht zu unseren Kunden gehören,<br />
geben Sie Gas, rufen Sie uns an: +41 (0)55 254 74 05.<br />
Oder schreiben Sie uns: direct@quality1.ch.<br />
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FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Womit heben Sie sich von Ihren Mitbewerbern ab?<br />
AEW Energie AG<br />
Arian Rohs, Leiter Netz Services<br />
Die AEW ist seit vielen Jahren im Bereich der<br />
Elektromobilität tätig. Die erste Ladestation<br />
wurde bereits 2006 gestellt. Als Komplettanbieter<br />
arbeiten wir seit fünf Jahren mit dem Elektropionier<br />
Green Motion aus Lausanne zusammen und<br />
sind an «evpass», dem grössten Ladenetz der<br />
Schweiz, beteiligt. Zudem übernimmt die AEW in<br />
grossen Teilen der Deutschschweiz die Wartung<br />
und Instandhaltung der «evpass»-Stationen.<br />
Auch mit eigenen Innovationen tritt die AEW am<br />
Markt auf. Die E-Carsharing-Plattform «E-Cargovia»<br />
für den Aargau wurde 2017 gegründet.<br />
Designwerk Products AG<br />
Stefan Porten, Vertriebsleiter MDC<br />
Unsere Geräte sind kompakter und leichter als die<br />
meisten anderen Geräte und können mit einem<br />
passenden Trolley bestellt werden. Gerade im mobilen<br />
Bereich ist dies ein klarer Vorteil. Die Geräte<br />
sind sehr robust, zuverlässig und versprechen eine<br />
lange Lebensdauer. Des Weiteren decken wir alle<br />
gängigen Ladestandards ab. Ein klares Plus ist, dass<br />
unsere Geräte bei den sehr vielen Fahrzeugherstellern<br />
bereits in der Entwicklung eingesetzt werden.<br />
Folglich wird die Kompatibilität mit Elektrofahrzeugen<br />
nicht erst bei Markteinführung sichergestellt.<br />
Zudem verfügen wir über ein breiteres Angebot an<br />
Optionen, darunter unterschiedliche AC-Kabel.<br />
Disa Elektro AG<br />
Riccardo Carlucci, Project Engineer<br />
Unser USP sind die kompakten Cito-Multistandard-Ladestationen<br />
für Autohäuser. Sie bieten<br />
DC- und AC-Ladung in einer Station an. Die Cito-<br />
Säulen von Compleo verfügen entweder über<br />
24kW- oder 50kW-DC- wie auch 22kW-AC-Ladeleistung.<br />
Weiter rüsten wir unsere Ladestationen<br />
ab Werk mit effizientem Lastmanagement aus<br />
und können somit die Gegebenheiten vor Ort<br />
optimal und effizient berücksichtigen.<br />
BKW Smart Energy & Mobility AG<br />
Fabian Kallen, Manager Sales E-Mobility<br />
Mit der BKW Smart Energy & Mobility AG bieten<br />
wir unseren Partnern und Kunden ein modulares,<br />
umfassendes Dienstleistungsmodell an. Die<br />
vielen interdisziplinären Projektleistungen, die<br />
bei der E-Mobilität gegeben sind, können wir mit<br />
unserem Prozesstool ONE3V optimal abdecken.<br />
Dies ermöglicht die übersichtliche Nachverfolgung<br />
der einzelnen Kundenaufträge, die nach<br />
dem Kauf einfach hinterlegt werden können. Der<br />
Prozess wird vollautomatisch injiziert.<br />
Juice Technology<br />
Christopher Gewohn, Head of Business Development<br />
Unser Juice Booster 2, eine mobile 22-kW-Ladestation,<br />
ist robust. Im Gegensatz zu anderen mobilen<br />
Chargern ist er Tüv-Süd-zertifiziert und wird<br />
von grossen Autoherstellern wie Opel genutzt und<br />
empfohlen. Dank einer umfassenden Auswahl an<br />
Adaptern lässt sich der Juice Booster an allen herkömmlichen<br />
Haushalts- und Industriesteckdosen<br />
anschliessen. Dabei sorgt die Adaptererkennung<br />
über den Juice Connector dafür, dass die maximal<br />
verfügbare Stromstärke automatisch eingestellt<br />
wird. Für Garagisten gibt es den Juice Booster 2<br />
auch mit wechselbaren Adaptern fahrzeugseitig.<br />
Das Gerät ist somit zu 100 Prozent mit allen aktuell<br />
auf dem Markt verfügbaren und künftig erscheinenden<br />
Fahrzeugen, die über einen Typ-1- oder<br />
Typ-2-Anschluss verfügen, kompatibel.<br />
Krautli AG<br />
Oscar Serio, Product Manager<br />
Da wir mit der Technologie mitgehen, haben wir<br />
fixe Ladestationen und E-Ladekabel der renommierten<br />
Marke Blaupunkt in unser Sortiment<br />
aufgenommen. Die Produkte von Blaupunkt sind<br />
geprüft und zertifiziert, um alle geltenden elektrischen<br />
Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.<br />
Siemens Schweiz<br />
Angelo Turchi, Sales Manager Future Grid<br />
Der Firmenkunde kann bei Siemens ohne Einschaltung<br />
eines Zwischenhändlers auf ein<br />
breites Programm an benötigten Energieverteilsystemen,<br />
Niederspannungsprodukten sowie<br />
Normal- und Schnelladestationen zurückgreifen.<br />
Unsere Systeme sind als offener Standard<br />
konzipiert. Sie sind also nicht proprietär, und<br />
es drohen dem Kunden in Zukunft keine hohen<br />
Kosten durch Lock-Ins oder unvorhergesehene<br />
Abschreibungen der Ladeinfrastruktur.<br />
Simplee AG<br />
Michi Keel, Geschäftsführer<br />
Unser grösster Vorteil ist unsere gesamtheitliche<br />
Perspektive. Eine Ladelösung muss bedürfnisbasiert<br />
evaluiert, geplant und in Drittsysteme wie Abrechnungs-<br />
oder Energiemanagementsysteme integriert<br />
werden. Insbesondere an organisatorischen sowie<br />
technischen Schnittstellen kommt es erfahrungsgemäss<br />
sehr schnell zu weitreichenden Fehlern, wenn<br />
niemand für den Gesamtprozess zuständig ist.<br />
Webasto<br />
Andreas Scholz, Vertriebsleiter D und CH<br />
Wir bieten zwei Produkte «Made in Germany»<br />
an <strong>–</strong> die Basis-Ladestation Webasto Pure<br />
für schnelles sicheres Laden, die auch eine<br />
Zugangskontrolle bietet; und die intelligente Webasto<br />
Live, die ein wahrer Allrounder ist. Sie ermöglicht<br />
unter anderem eine effiziente Nutzung<br />
der verfügbaren Ladeleistung durch lokales Lastmanagement<br />
mit bis zu 250 Ladepunkte sowie die<br />
Erstellung von individuellen Zeitprofilen.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>15
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Ist der Umbau abgeschlossen<br />
soll der Jaguar E-Type mit<br />
150-Elektro-PS unterwegs sein.<br />
Fotos: AGVS-Medien<br />
Garagistenzmorge bei der Autoweibel AG in Aarberg BE<br />
Das Knattern weicht einem Surren<br />
Für die einen dürfte es ein Frevel sein, für andere schlicht cool: AGVS-Garagist Andreas Weibel baut Oldtimer<br />
zu E-Fahrzeugen um. Nach seinem VW T2 Pickup arbeitet er aktuell gerade an einem Jaguar E-Type mit Elektropower.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> kennt die Hintergründe. Jürg A. Stettler<br />
Autos umzubauen, so dass diese äusserlich<br />
kaum verändert scheinen, ist für Andreas<br />
Weibel nichts Neues <strong>–</strong> eher eine Passion. Der<br />
AGVS-Garagist baut bereits seit gut 50 Jahren<br />
Autos um. Das erste Auto war 1977 ein<br />
VW Bus, den er mit einem Porschemotor bestückte.<br />
Ein 2,4-Liter-Boxer aus einem 914er<br />
sorgte damals für zusätzlichen Schub. Zusammen<br />
mit seinem Buder Urs Weibel, dem<br />
Geschäftsführer der VW-Vertretung in Aarberg<br />
BE, besitzt er eine aussergewöhnliche<br />
Sammlung an Fahrzeugen. Dazu gehören<br />
nicht nur der erste VW Golf von 1974 oder<br />
der erste hierzulande eingelöste VW Beetle,<br />
den die Weibels extra aus Kanada importieren<br />
liessen, sondern auch ein Bi-Motor Golf.<br />
Ein weiteres der vielen Umbau-Projekte von<br />
Andreas Weibel. Aber schliesslich war im<br />
Kofferraum noch Platz, der locker mit einem<br />
zweiten Motor für mehr Antriebs-Power gefüllt<br />
werden konnte.<br />
Motorsport-Fans auf dem Nürburgring dürften<br />
zudem den von Weibel und Kollege Fred<br />
Bernhard umgebauten T1 kennen. Das Racetaxi<br />
lässt auch manche Sportwagen in der<br />
grünen Hölle zu Weilen altaussehen, wenn es<br />
mit seinen 560 PS Schub gibt. Stolz ist der Betriebsleiter<br />
und Serviceleiter auch auf einen<br />
gelben VW Pickup mit kurzem Radstand, der<br />
in der Ecke des Aarberger Showrooms steht.<br />
Dieser T3-Umbau hatte sogar TV-Auftritte.<br />
«Der RTL2-Moderator war beim Dreh für die<br />
Grip-Sendung ‹Krasse Busse› eher analog<br />
unterwegs und hat 60 l/100 km verbraucht.<br />
Ich fahre den Wagen mit rund 38 l/100 km<br />
auf der Rennstrecke. Der Normalverbrauch<br />
liegt bei rund 10 Litern», meint der 64-Jährige<br />
mit einem Schmunzeln. Ein T3 mit einem<br />
solch horrenden Verbrauch?! Die Erklärung<br />
dafür liefert der dezent unter einer Klappe<br />
in der Pritsche versteckte 4,2-Liter-V8 aus<br />
einem Audi S6 mit 340 PS. Eine Herausforderung<br />
war der Umbau von Fahrwerk und<br />
Bremse mit Nachrüstung von ABS und Porsche-Bremsanlage.<br />
Alle rund vier Jahre widmet sich der passionierte,<br />
eidg. Diplomierte Automechaniker<br />
einem neuen Umbauprojekt. Dafür startet<br />
er immer zuerst mit Berechnungen und<br />
16<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Insgesamt drei Akkupakete und der Elektromotor finden nun Platz unter der langen Haube des Jaguars.<br />
AGVS-Garagist Andreas Weibel mit dem zum Elektro-Oldtimer umgebauten VW T2 aus dem Jahr 1979.<br />
terrahmen mit Polyesterüberzüge sollte es<br />
sein. Zum Glück machte sich der AGVS-Garagist<br />
zuerst unter anderem beim Strassenverkehrsamt<br />
und dem DTC in Vauffelin schlau,<br />
ob es überhaupt eine Chance auf eine Zulassung<br />
gibt. «Die schüttelten nur den Kopf und<br />
sagten, dass wir in der Schweiz dafür keine<br />
Zulassung kriegen würden. Die Vorgaben bezüglich<br />
Splitterschutz bei der Polyesterkarosserie<br />
und der Festigkeit des Gitterrahmens<br />
seien hierzulande viel zu rigoros», erläutert<br />
Weibel. Der Chefinspektor des Strassenverkehrsamt<br />
Freiburg gab ihm dann den entscheidenden<br />
Tipp und riet ihm eine Serienkarosserie<br />
zu verwenden, dann müsse er<br />
dafür keinen Spezialnachweis erbringen.<br />
Der 64-jährige Umbauspezialist aus Aarberg BE am Steuer des zufrieden surrenden statt knatternden VW T2.<br />
technischen Zeichnungen, bevor er Hand an<br />
die Karossen der alten Fahrzeuge legt. «Ich<br />
kümmere mich um die Bremsen und das<br />
Mechanische, das fand ich spannender. Ich<br />
versuche zudem immer, dass man der Karosserie<br />
möglichst wenig ansieht von den Modifizierungen.»<br />
Nun hat Andreas Weibel eine<br />
neue Passion entdeckt. Er baut Oldtimer zu<br />
Elektro-Mobilen um. «Unsere erste Idee bestand<br />
darin, dass wir unter ein herkömmliches<br />
Chassis Tesla-Technik packen», so Weibel.<br />
Eine klassische Musclecar-Karosse des<br />
US-Spezialisten Factory Five aus einem Git-<br />
Die Lösung war schnell gefunden: Weibel<br />
nutzte einen alten VW Bus und packte unter<br />
die immer noch mit Patina versehene Hülle<br />
des Oldies einen Elektroantrieb. Im Kasten<br />
unter der Pritsche hat er nun einen Batterie<br />
mit einer Kapazität von 74 kWh verbaut. Die<br />
einzelnen Zellen orderte er in Holland. Und<br />
baut die Nachrüstsätze mit je 4,2 Volt dann<br />
zu einzelnen Zellblöcken zusammen. «Die<br />
Batterie muss nicht gekühlt oder geheizt werden,<br />
die Ventilatoren dort hinten sind nur<br />
für die Ladegräte gedacht», erklärt Weibel<br />
während er weitere Details seines Elektroumbaus<br />
zeigt. «Ich kann mit 400 oder 240<br />
Volt laden.» Für den Antrieb des unscheinbaren<br />
VW sorgt ein E-Motor, der mit nur<br />
noch 75 Kilo Gewicht sogar leichter ist als<br />
das ursprüngliche Benzinaggregat. Das neue<br />
Elektroherz des Pickups leistet 95 kW/130<br />
PS und liefert 220 Nm. «Das Schöne daran:<br />
Es ist alles einstellbar. Ich kann die einzelnen<br />
Leistungskennzahlen so definieren, wie<br />
ich will», verrät Weibel.<br />
Fortsetzung auf Seite 18<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>17
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Auch im Heck des Jaguar werden für mehr Reichweite<br />
Zellblöcken aus Batterienachrüstsätzen verbaut.<br />
Andreas Weibel mit den speziell angefertigen Flanches<br />
zum Getriebe und zur Kardanwelle des Jaguar E-Types.<br />
Der EV-Europe-Motor passt locker unter das Heck des<br />
VW Pickup. Fotos: AGVS-Medien<br />
Der Elektromotor ist zwar klar leichter geworden,<br />
aber die Batterie packt dem Oldie satte<br />
550 Kilo zusätzlich auf die Rippen, daher hat<br />
der erfahrene Automechaniker Rennstossdämpfer<br />
mit Zug- und Druckstufeneinstellung<br />
verbaut. Die neue Gewichtsverteilung des<br />
E-VW dürfte einigen Rennsportfans fast Tränen<br />
in die Augen treiben, denn mit 51:49 ist<br />
das Verhältnis nahezu ideal. Zudem liegt der<br />
alte VW dank tiefem Schwerpunk satt auf der<br />
Strasse. «Sogar die Bremsen des 150-PS-VW<br />
reichen, es mussten einfach andere Bremsklötze<br />
und Sättel her», so Andreas Weibel.<br />
Der Umbau zu einem Elektro-Oldtimer ist<br />
zwar viel einfacher, aber auch massiv teurer.<br />
Allein für die Batterien, E-Motor, Kisten, Kabel<br />
und Teile des VW werden rund 68 000<br />
Franken fällig. «Einen V8-Benziner kriege<br />
ich auf dem Abbruch für einen Bruchteil<br />
davon. Am meisten zu tun geben beim Umbau<br />
zum Elektro-Oldie die passgenauen Inox-<br />
Kisten für die Batteriezellen, die wir innen<br />
mit Crash-Neopren auslegen.» Damit Kiste<br />
und Zellen darin auch Belastungen von bis<br />
zu 2,5 g standhalten, wurde alles feinsäuberlich<br />
berechnet und getestet. Weibel, der den<br />
T2 aus dem Jahr 1979 zusammen mit Felix<br />
Stoffel und dessen Sohn Simon Jeger umbaute,<br />
ergänzt: «Vieles läuft heute zudem über die<br />
Software. Wir haben sie inzwischen mindestens<br />
schon etwa zehn Mal rundumerneuert.<br />
Anfangs haben wir nur rund 60 Prozent Leistung<br />
erzielt. Dann war die Rekuperation viel<br />
zu stark eingestellt, so dass sofort die Räder<br />
blockierten.»<br />
Doch nun läuft der VW mit seinem EV-Europe-Motor<br />
im Heck perfekt. Geladen wird<br />
er an der E-Säule, die bei der Aarberger VW-<br />
Vertretung auch für Golf Plug-in-Hybride oder<br />
neue VW ID3 der Kunden bereitsteht. Darum<br />
nehmen wir gleich den E-Oldie, um noch<br />
einen Blick auf das neuste Projekt von Triamp<br />
<strong>–</strong> wie sich Weibel, Jeger und Stoffel nennen<br />
<strong>–</strong> zu werfen. Mit breitem Grinsen drückt der<br />
64-Jähirge aufs Gaspedal und mühelos surrt<br />
der E-Bulli los Richtung unscheinbarer Bastelstube<br />
im Berner Seeland. Hier wird nun an<br />
einem aus den USA importierten Jaguar E-Type<br />
gearbeitet. Doch wozu ist der ganze Stapel<br />
an Schaumstoff gleich neben dem weinroten<br />
Oldie? «Das sind unsere Prototypen für die<br />
Batteriekästen. Wir haben die Blöcke überall<br />
im Jaguar verteilt und so rausgefunden, wie<br />
viel Zellen wir schlussendlich verbauen können»,<br />
erläutert Weibel. Zwar schaffte es das<br />
Umbau-Trio von Triamp vorne drei Akkupakete<br />
und den Elektromotor unter die langgezogene<br />
Haube des E-Types zu packen. «Aber<br />
der Jaguar wird wohl vom 2+2-Plätzer zum<br />
Zweiplätzer werden, weil wir im Heck den<br />
Platz ebenfalls für weitere Batteriezellen benötigen»,<br />
erklärt er. Dafür dürfte der Jaguar<br />
am Schluss mit einer respektablen E-Reichweite<br />
von 270 Kilometer glänzen.<br />
Rund 2500 Stunden investieren der passionierte<br />
AGVS-Garagist und seine Kollegen in<br />
den Elektro-Umbau des eleganten Briten. Tut<br />
es ihm eigentlich nicht weh, wenn er einen<br />
so schönen Oldtimer mit einem Elektroherz<br />
bestückt und so in gewisser Weise mit der<br />
Tradition bricht? Weibel überlegt kurz. «Klar<br />
ist es speziell, auch ich bin ja schliesslich ein<br />
Oldtimerfan, aber mich reizt der Umbau als<br />
solches. Und durch die neuen Abgasnormen<br />
kann man kaum noch Projekte mit herkömmlichen<br />
Motoren umsetzen. Man muss<br />
mit dem Umbau immer gleich schnell sein,<br />
wie die Gesetzgebung mit der Anpassung der<br />
Abgasnormen, um noch eine Zulassung zu<br />
erhalten», erläutert der 64-Jährige, «und gewisse<br />
Projekte ziehen sich einfach etwas in<br />
die Länge.» Dagegen lief der E-Type Umbau<br />
zu einem Elektro-Jaguar mit 53 kWh-Batterie-Kapazität<br />
und 110 kW/150 PS sowie einem<br />
Drehmoment von 235 Nm bislang planmässig.<br />
«Wir mussten nur zwei Flanches zum<br />
Getriebe und zur Kardanwelle lasern lassen<br />
und für weitere Kleinteile habe ich Firmen<br />
aus der Region berücksichtigen können», erklärt<br />
er zufrieden und schliesst Heckklappe<br />
und Motorhaube des fast fertigen E-Oldtimer<br />
wieder. Wäre ein solcher Umbau vielleicht<br />
nicht nur ein Herzblutprojekt, sondern<br />
vielleicht sogar ein Businessmodell? Weibel<br />
verneint: «Bei Elektroumbauten sind nur<br />
schon die verbauten Batterien viel zu teuer.<br />
Das lohnt sich höchstens für ein paar eingefleischte<br />
Fans.» Und trotzdem stehen da<br />
noch weitere Holzkisten mit Batteriezellen<br />
in der Ecke. Der Garagist schmunzelt nur:<br />
«Das ist für den nächsten E-Oldie…» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
triamp.ch<br />
autoweibel.ch<br />
Elektromobilität nach Mass<br />
Andreas Weibel ist längst nicht der<br />
Einzige, der alten Karossen neues<br />
Elektro-Leben einhaucht. In den USA<br />
baut Zelectric Motors seit Jahren alte<br />
VW Käfer um. Lunaz Design aus England<br />
kümmert sich um britische Klassiker und<br />
Elektroumbausätze gibt’s inzwischen<br />
sogar ab Werk, etwa bei Jaguar. Auch in<br />
der Schweiz gibt es Elektromobilität nach<br />
Mass, beispielsweise bei Silvia und Till<br />
Marton. Sie hatten 2011 begonnen, einen<br />
Porsche 968 umzubauen und danach so<br />
viel Spass mit dem selbstgebauten E-<br />
Porsche, dass sie sich entschlossen eine<br />
eigene Firma zu gründen. Ihre Manufaktur<br />
Marton GmbH in Küssnacht am Rigi<br />
hat sich darauf spezialisiert Oldtimer mit<br />
E-Power zu versehen. Inzwischen sind<br />
auch eine 1962er Corvette und ein Citroën<br />
DS23 Break zu lautlos surrenden Stromern<br />
geworden. www.manufakturmarton.ch<br />
18<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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leisten Grosses für unsere Mobilität. Deshalb sollten<br />
wir ihnen auch die beste Pflege gönnen. Genau das<br />
macht der MOTOREX DYNCO TM beim Spülen und<br />
Oelwechsel. Erfahren Sie selbst, wie gut das vollautomatische<br />
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FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Ein nur über den Onlinevertrieb<br />
erhältlicher, elektrischer<br />
Polestar 2 verlässt ein Schweizer<br />
Auslieferungs zentrum.<br />
Foto: Polestar<br />
Vom Garagisten zum Mobilitätsdienstleister<br />
Es braucht den Menschen<br />
Garagen sind kein Auslaufmodell und werden trotz des digitalen Direktvertriebs auch künftig zentrale<br />
Anlaufstelle für Kunden sein. Gabriel Galliker, CEO der Garage Galliker Gruppe, startet neben seinen klassischen<br />
Fahrzeugmarken auch den Vertrieb der Elektromarke Polestar. Er erklärt, wieso die Chance des Garagisten<br />
trotz Onlinevertriebsmodellen noch absolut intakt sind. Jürg A. Stettler<br />
Der Druck auf die Garagisten hat bereits<br />
in den letzten Jahren enorm zugenommen.<br />
Die Coronakrise dürfte diesen Druck, aber<br />
auch den Wandel und die Transformation in<br />
der Branche zusätzlich beschleunigen. Es<br />
braucht neue Ansätze sowie Geschäftsmodelle.<br />
Der klassische Garagist muss sich zum<br />
Mobilitätsdienstleister wandeln. Neue Ideen<br />
sind gefragt. Doch welche bieten langfristig<br />
Chancen? Was sind nur kurzfristige Entwicklungen,<br />
auf die man auch verzichten kann?<br />
Immer mehr Autohersteller verkünden aktuell<br />
nicht nur das Ende ihrer Verbrenner-<br />
Ära, sondern auch das Ende des klassischen<br />
Vertriebsmodells über den Handel. Braucht<br />
es da den Garagisten noch? Ja! Und dies legte<br />
Gabriel Galliker, CEO der Garage Galliker<br />
Gruppe im Rahmen des von Trepos organisierten<br />
Auto-Online-Kongress einleuchtend<br />
dar. Denn Garagen sind kein Auslaufmodell<br />
und werden trotz des digitalen Direktvertriebs<br />
auch künftig eine zentrale Anlaufstelle<br />
für Kunden sein.<br />
Gabriel Galliker, CEO der Garage Galliker Gruppe.<br />
Der Garagist wird jedoch immer mehr zum<br />
Mobilitätsdienstleister. Natürlich gehören die<br />
traditionellen Dienstleistungen wie Warten<br />
und Reparieren weiter zur DNA der Schweizer<br />
Garagisten, aber es gilt auch, offen gegenüber<br />
Innovationen zu sein. Galliker erläuterte:<br />
«Die Chance des Garagisten sind trotz Onlinevertriebsmodellen<br />
noch absolut intakt.<br />
Wir müssen dazu aus unserer Komfortzone<br />
rauskommen. Wir werden künftig nicht nur<br />
Autos verkaufen und Service machen, sondern<br />
zum generellen Mobilitäts- und Energieanbieter<br />
werden.»<br />
Und der 43-jährige Chef eines Familienunternehmens<br />
mit 17 Standorten und über 360<br />
Mitarbeitenden, die sich um 13 verschiedene<br />
Automarken kümmern, weiss, wovon er<br />
spricht. Neben seiner Belegschaft sind in den<br />
letzten Jahren auch die Herausforderungen<br />
im Automobilgewerbe ganz allgemein deutlich<br />
gewachsen: «Der Verdrängungskampf ist<br />
viel grösser geworden, die Marge gleichzeitig<br />
kleiner. Was enorm zugenommen hat, ist der<br />
administrative Aufwand, den man pro Auto<br />
betreiben muss.» Es sei wahnsinnig, was heute<br />
alles gefordert werde, bis man die Rückvergütungen<br />
der Prämien erhalte. Diesen gigantischen<br />
Aufwand müsse der Garagist in den<br />
Griff bekommen und dazu müssten alle Abläufe<br />
im Autogewerbe schlanker werden. Vor<br />
fünf Jahren habe man den Onlinevertrieb von<br />
Tesla noch belächelt. Doch im Dezember 2020<br />
hätten die Amerikaner 1810 Tesla-Modelle in<br />
einem Monat in der Schweiz und dem Fürstentum<br />
Liechtenstein auf die Strasse gebracht.<br />
Dies hätte wohl den hintersten und letzten<br />
Garagisten wachgerüttelt, so Galliker, der seit<br />
20<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
<strong>2021</strong> mit Polestar ebenfalls Erfahrungen im Onlinevertrieb sammelt:<br />
«Intern waren alle recht begeistert von diesem Schritt. Wir wollen beim<br />
Onlinehandel dabei sein. Es ist ein Schritt, vor dem sich wohl noch viele<br />
klassische Garagisten scheuen. Aber sie werden wohl nicht darum<br />
herumkommen, diesen Schritt zu gehen. Es wird jedoch nicht nur den<br />
Onlinehandel geben. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Autohandel<br />
weiter auf einem Hybridweg erfolgen wird.»<br />
Eine Herausforderung sei es für ihn gewesen punkto Polestar und deren<br />
Onlinevertrieb, nicht in sein klassisches Garagisten-Denken zurückzufallen:<br />
«Dort kaufe ich ein Auto ein. Es ist mein Eigentum und ich trage<br />
auch das Risiko. Vom Denken wie ein klassischer Garagist, von da,<br />
wo wir herkommen und auch stolz drauf sind, musste ich für Polestar<br />
wegkommen. Wir verkaufen keine Autos der Marke Polestar und wir<br />
haben keine Autos der Marke Polestar am Lager.» Das heisst aber auch,<br />
Galliker hat kein Lagerrisiko, nicht einmal eine juristische Beziehung<br />
zum Kunden. Der 43-Jährige erläuterte: «Wir haben vielmehr einen Auftrag<br />
von Polestar Schweiz, Beratungen und Probefahrten durchzuführen,<br />
Ablieferungen von Fahrzeugen zu vollziehen. Dafür werden wir von der<br />
Marke Polestar vergütet.» Der Verkaufsdruck sei so zwar weg, aber nun<br />
habe er sich gewandelt; es bestehe jetzt ein Testdrive- und -Ablieferungs-<br />
Druck. «Die Erfahrung, die wir nun zusammen mit Polestar machen, die<br />
ist unbezahlbar», ist sich Galliker sicher. Man habe so beispielsweise erkannt,<br />
dass man für die 13. Marke im Portfolio von Carplanet nicht den<br />
klassischen Hardselling-Verkäufer benötige, sondern eine Person, die den<br />
Kunden ideal beraten könne und trotzdem im administrativen Bereich<br />
sehr stark sei, da es sonst Probleme bei der Ablieferung gebe.<br />
Der Erstkontakt zum Kunden sei bei einem Onlinevertrieb wie bei Polestar von entscheidender<br />
Bedeutung. Foto: Polestar<br />
Und selbst, wenn man beim Autoverkauf wie bei Polestar versuche, alles<br />
online abzubilden und abzuwickeln, brauche es den Menschen nach<br />
wie vor. «Je digitaler man ist, desto höher ist die Erwartungshaltung<br />
beim Erstkontakt. Das hat sich auch bei Polestar absolut bewahrheitet»,<br />
erläuterte Gabriel Galliker. Wichtig sei für eine Marke, die auf einen<br />
Onlinevertrieb setze, zudem, dass der Service-Bereich sauber abgedeckt<br />
sei. Hier kommt auch der klassische Garagist mit seinem Service- und<br />
Reparatur-Angebot wieder ins Spiel. Bei der neuen Elektromarke habe<br />
man fast alle 70 Schweizer Volvo-Händler als Anlaufstellen gewinnen<br />
können. «Der geregelte Service-Bereich war auch ein Grund, warum wir<br />
uns zur Zusammenarbeit entschlossen. Das ist das Rückgrat des Ganzen»,<br />
so der CEO des Familienunternehmens. Er rät seinen Garagisten-<br />
Kollegen, sich auf die neuen Geschäftsfelder einzulassen, da er nicht<br />
glaubt, dass es künftig nur einen Onlinevertrieb für Fahrzeuge geben<br />
wird: «Der Kunde kann online bestellen und wählt dann, wo er seinen<br />
Wagen ausgeliefert haben will. Es gibt aber sicher auch die klassische<br />
Variante, bei der der Kunde <strong>–</strong> wegen des ausgezeichneten Jobs des Garagisten,<br />
der langjährigen Beziehung zum Garagisten und der guten Betreuung<br />
<strong>–</strong> vor Ort kaufen will. Solche Fälle haben wir auch bei Polestar.»<br />
eine Idee<br />
besser<br />
Automobildiagnostiker mit<br />
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Kurs 4/<strong>2021</strong>: 27. und 28. August <strong>2021</strong><br />
Kurs 5/<strong>2021</strong>: 1. und 2. Oktober <strong>2021</strong><br />
neu!<br />
Zum Schluss gibt Galliker zu bedenken, dass bei den klassischen Autoherstellern<br />
zuerst eine massive Reduktion der Modellpalette und der<br />
Individualisierungsmöglichkeiten erfolgen müsse, bis der reine Onlinevertrieb<br />
komme. «Mit rund vier bis sechs Klicks kann ich einen Polestar<br />
zusammenstellen. Bei klassischen Marken gibt es Millionen von Kombinationen.»<br />
Dieser Wandel wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen.<br />
Garagisten sind Unternehmer und haben bereits in der Vergangenheit<br />
bewiesen, dass sie sich auf neue Herausforderungen einstellen können,<br />
somit werden sie auch diesen Wandel und den hin zum Mobilitätsdienstleister<br />
schaffen. <<br />
Weitere Informationen:<br />
Telefon 062 885 39 02<br />
www.wbzlenzburg.ch<br />
Hybrid- und E- Fahrzeuge sowie<br />
deren Ladeinfrastruktur<br />
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Speziell: Dieses Kursangebot richtet sich an<br />
Automobilverkäufer und Serviceberater<br />
* kostenlos und unverbindlich,<br />
Anmeldung erforderlich<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>21<br />
Autoinside, 91.x131_06.04.21.indd 1 12.03.<strong>2021</strong> 15:23:18
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
«JAC macht Elektromobilität für jedermann erschwinglich»: Yasmin Bürgi, Inhaberin und Geschäftsführerin der City<br />
Garage in Aarau mit dem chinesischen Stromer. Foto: AGVS-Medien.<br />
«e-Garage»<br />
Wie ein Kleinbetrieb<br />
zum Kompetenzzentrum für<br />
E-Mobilität wird<br />
«Ich bin ein Elektro-Fan», sagt Yasmin Bürgi von sich. Die 33-jährige Unternehmerin hat sich mit ihrer City<br />
Garage GmbH in Aarau dem neuen Werkstattkonzept «e-Garage» angeschlossen und verkauft als eine der<br />
ersten in der Schweiz den neuen China-Stromer JAC. Sandro Compagno und Carla Stampfli<br />
Sie selbst kurvt derzeit mit einem roten JAC<br />
e-S2 durch Aarau und Umgebung. Im Showroom<br />
steht ein silbernes Modell des chinesischen<br />
Autobauers mit dem für hiesige Ohren<br />
etwas sperrigen Namen Anhui Jianghuai<br />
Automobile Co. Ltd. Dass die chinesischen<br />
Fabrikate mit Kampfpreisen ab 13 000 Franken<br />
(ohne Batterie) den bewährten Leaf der<br />
Nissan-Markenhändlerin konkurrenzieren,<br />
glaubt Yasmin Bürgi nicht: «JAC macht Elektromobilität<br />
für jedermann erschwinglich.<br />
Aber die Marke spricht eine andere Käuferschicht<br />
an als Nissan.»<br />
Yasmin Bürgi ist überzeugt, dass die Elektromobilität<br />
der einzige Weg ist, auf dem wir<br />
klimaschonend in die Zukunft fahren werden,<br />
und hat ihren kleinen Betrieb in Aarau<br />
entsprechend aufgestellt. So hat sie sich dem<br />
2020 ins Leben gerufenen Werkstattkonzept<br />
«e-Garage» der Hostettler Autotechnik AG<br />
angeschlossen. Ein Jahr nach der Lancierung<br />
an den Autotechnik Days in Luzern umfasst<br />
das Netzwerk bereits mehr als 80 Betriebe<br />
in der Deutschschweiz und der Romandie.<br />
«Mein Traum war es immer, mit meiner Garage<br />
zu einem Kompetenzzentrum für Elektromobilität<br />
zu werden. Alleine sind wir aber<br />
dazu zu klein», sagt die Chefin von fünf Mitarbeitenden.<br />
22<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Seitens Fahrzeugtechnik brauchen Yasmin<br />
Bürgi und ihr Werkstattchef Christoph Schmid<br />
die «e-Garage» nicht zwingend. Schmid<br />
kennt sich mit der Hochvolttechnik des<br />
Nissan Leaf bestens aus und kann dieses<br />
Know-how auch auf anderen Fabrikaten anwenden.<br />
«Ein Elektromotor ist ein Elektromotor,<br />
so wie ein Ölfilter ein Ölfilter ist <strong>–</strong> egal in<br />
welchem Auto», stellt die Inhaberin der City<br />
Garage trocken fest. Aber «e-Garage» biete<br />
ihrem Unternehmen neue Kompetenzen,<br />
die sie vom Importeur nicht vermittelt erhalten<br />
habe: «Bezüglich Lade infrastruktur bietet<br />
Nissan keine Lösung an, ‹e-Garage› aber sehr<br />
wohl. Schliesslich wollen die Leute nicht nur<br />
das Elektroauto kaufen, sondern wollen auch<br />
Beratung, wie sie das Fahrzeug zuhause oder<br />
unterwegs laden können. Und da genügt es<br />
eben nicht, zu antworten: ‹Schauen Sie das<br />
mit Ihrem Elektriker an…›»<br />
Hier unterstützt «e-Garage» die potenziellen<br />
Käufer mit dem sogenannten «Digital Home<br />
Check» auf der Website, an deren Ende eine<br />
konkrete Ladelösung inklusive Kostenvoranschlag<br />
steht. Yasmin Bürgi hat dieses Tool<br />
direkt auf der Website der City Garage eingebunden.<br />
«‹e-Garage› bietet mir als Garagistin<br />
ein breites Spektrum an Dienstleistungen.<br />
Ziel ist, dass jeder angeschlossene Garagist<br />
jede Marke verkaufen sowie warten und reparieren<br />
kann.»<br />
Die Ladeinfrastruktur und die Reichweite<br />
seien die Hauptthemen in den Beratungsgesprächen<br />
rund um die E-Mobilität: «Elektrofahrzeuge<br />
brauchen mehr Beratung als herkömmliche<br />
Verbrenner. Die Leute haben nach<br />
wie vor grossen Respekt vor der E-Mobilität.»<br />
Und sie kämen in der Diskussion oft mit<br />
«Stammtischweisheiten», wie Yasmin Bürgi<br />
etwas belustigt erzählt: «Die Leute glauben,<br />
dass sie im Stau plötzlich mit leerer Batterie<br />
dastehen. Dabei ist es genau umgekehrt: Im<br />
Stop-und-Go rekuperiert das Fahrzeug ja mit<br />
jedem Bremsvorgang wieder Energie.»<br />
Yasmin Bürgi geht die Thematik resolut, um<br />
nicht zu sagen kompromisslos, an: So stellt<br />
sie ihren Kunden einen Nissan Leaf als Ersatzwagen<br />
zur Verfügung. «Man muss die<br />
Leute zu ihrem Glück zwingen. Nur so lassen<br />
sich Vorurteile abbauen.» Für sie bringt<br />
das E-Fahrzeug als Ersatzwagen etwas mehr<br />
Planungsaufwand mit sich: Sie muss von<br />
den Kunden wissen, welche Strecke diese<br />
mit dem Leaf zurücklegen, um sicherzustellen,<br />
dass der Wagen ausreichend geladen ist,<br />
wenn der nächste Kunde damit losfährt.<br />
Die Vorbehalte gegenüber der E-Mobilität<br />
sind nicht nur bei den Endkunden gross,<br />
auch viele Garagisten sorgen sich vor einer<br />
Erosion des Aftersales-Geschäfts. «Langfristig<br />
führt kein Weg an der Elektromobilität<br />
vorbei», sagt Yasmin Bürgi mit einer Mischung<br />
aus Fatalismus und Optimismus.<br />
Noch könne sie nicht abschliessend beurteilen,<br />
welche konkreten Auswirkungen die<br />
E-Mobilität auf die Umsätze in ihrer Werkstatt<br />
haben werden, gibt die diplomierte Betriebswirtin<br />
zu: «Aktuell haben wir erst rund<br />
fünf bis zehn Prozent E-Fahrer unter unseren<br />
Kunden.» In fünf bis sechs Jahren, so rechnet<br />
sie, dürften es rund ein Drittel sein <strong>–</strong> «dann<br />
sehen wir klarer.» Dass das Aftersales-Geschäft<br />
komplett wegbreche, glaubt Yasmin<br />
Bürgi nicht: «Auch E-Fahrzeuge brauchen<br />
Pneus, auch hier gibt es Carrosserieschäden.<br />
Sicher werden wir weniger Ersatzteile benötigen,<br />
aber wir werden auch aufgrund von<br />
Updates mehr Arbeit verrechnen. Und daran<br />
verdienen wir mehr als an den Ersatz- und<br />
Verschleissteilen.»<br />
Garagistenkollegen, die bislang keine oder<br />
wenig Erfahrung mit Elektrofahrzeugen haben,<br />
rät sie eines: «Sammelt Praxis, probiert<br />
aus. Natürlich geht es bei der E-Mobilität<br />
auch um Ökologie, aber als Garagisten verkaufen<br />
wir in erster Linie Fahrspass. Und<br />
wer sich auf die E-Mobilität wirklich einlässt,<br />
der wird automatisch ein Fan.» So wie<br />
sie, als sie vor einigen Jahren erstmals in<br />
einem Leaf sass. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
egarage.ch<br />
In eigener Sache: Der AGVS Garagisten-Podcast<br />
Die AGVS-Medien erscheinen auf Papier, online, auf Social Media, in Form eines Newsletters, in Text, Bild<br />
und Video.<br />
Nun vervollständigt der AGVS sein Informationsangebot mit dem AGVS Garagisten-Pocast.<br />
In regelmässigen Abständen produziert der AGVS-Newsdesk in Zusammenarbeit mit den<br />
Kommunikationsverantwortlichen im Auto Gewerbe Verband Schweiz einen Podcast zu aktuellen<br />
Themen aus dem Schweizer Autogewerbe.<br />
Wir sprechen mit Garagistinnen und Garagisten, Vertretern von Zulieferern, mit Exponenten des Verbandes<br />
und von Partnern des AGVS. Aktuelle Themen, spannende Talk-Gäste und hoffentlich Erhellendes für alle<br />
Zuhörerinnen und Zuhörer. Zu finden ist der Podcast auf Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts.<br />
Folge 1 dreht sich um die Elektromobilität. Talk-Gast ist Yasmin Bürgi, Inhaberin der City Garage GmbH in<br />
Aarau. Ihre Erinnerung an die erste Fahrt in einem E-Fahrzeug, die Herausforderungen für ihren Betrieb<br />
und was sie ihren Garagisten-Kollegen im Umgang mit der alternativen Antriebstechnologie rät <strong>–</strong> all das<br />
hören Sie auf: agvs-upsa.ch/de/podcast<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>23
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
E-Mobilität im Flottengeschäft<br />
Eine spannende Sache nicht<br />
nur fürs Image<br />
«Total Cost of Ownership» oder kurz TCO. Drei Buchstaben, die im Flottengeschäft über Erfolg und Misserfolg<br />
entscheiden. Doch der technologische Wandel ist auch in diesem Business angekommen. Sandro Compagno<br />
«Viele Kunden, die Flotten unterhalten,<br />
möchten das Management auslagern, weil<br />
es nicht zu ihrer Kernkompetenz gehört», erklärt<br />
Bruno Christen. Car-Net kümmert sich<br />
hier um die Prozesse im Hintergrund: Diese<br />
umfassen Dienstleistungen wie Ausschreibung,<br />
Finanzierung, Kalkulation, Beschaffung<br />
von Zubehör, Versicherungen, Zahlungsverkehr<br />
bis zur Schadenabwicklung.<br />
Als inhabergeführter KMU passt Car-Net<br />
sehr gut zur Garage Marti. Transparenz und<br />
Dienstleistung ist immer oberstes Gebot.<br />
Sie sind für das Flottengeschäft bei der Garage Marti zuständig (v.l.): Stephan Graber, Roger Soder und Inhaber Bruno<br />
Christen. Fotos: Garage Marti<br />
Auf «rund 10 Prozent» schätzt Roger Soder<br />
die Zahl der Flottenfahrzeuge mit Elektroantrieb,<br />
die von der Garage Marti AG in Niedergösgen<br />
SO gewartet und repariert werden,<br />
Tendenz steigend. «Technologisch sind<br />
die Fahrzeuge in einem Bereich angelangt, in<br />
der eine Schnellladung während einer Kaffeepause<br />
oder eines Mittagessens vorgenommen<br />
werden kann. Das ermöglicht auch längere<br />
Distanzen mit dem E-Fahrzeug.» Und<br />
dies wiederum macht Elektrofahrzeuge auch<br />
für Flottenbetreiber zu einer interessanten<br />
Alternative. «Zudem werden Emissionswerte<br />
gerade für Unternehmen ein immer wichtigeres<br />
Kriterium bei der Wahl ihrer Flottenfahrzeuge»,<br />
ergänzt Stephan Graber. «Viele<br />
Firmen passen ihre Compliance-Vorschriften<br />
in Richtung Nachhaltigkeit an, einerseits aus<br />
Imagegründen, andererseits zur Erfüllung<br />
der CO 2<br />
-Zielwerte.»<br />
Roger Soder und Stephan Graber kümmern<br />
sich bei der Garage Marti AG gemeinsam mit<br />
Inhaber und Patron Bruno Christen um das<br />
Flottengeschäft. Die Geschäftsführung des<br />
Traditionsbetriebs hat Bruno Christen mittlerweile<br />
an seinen Sohn Michael abgetreten.<br />
Seit 20 Jahren sind Flotten ein wichtiges<br />
Standbein der Opel- und Hyundai-Vertretung<br />
unweit der sehenswerten Schlosskirche<br />
in Niedergösgen und des nicht weniger<br />
markanten Kühlturms des KKW Gösgen-<br />
Däniken. «Das Flottengeschäft zwingt uns<br />
dazu, flexibel zu bleiben, immer schneller<br />
und schlanker zu werden. Dafür garantiert<br />
es uns ein fixes Volumen in der Werkstatt<br />
und der Carrosserie-Abteilung», sagt Bruno<br />
Christen. «Das verschafft uns eine gute Position<br />
im Markt.» Als Partner steht der Garage<br />
Marti AG unter anderem die Car-Net Management<br />
AG in Schlieren zur Seite.<br />
Voraussetzung für ein funktionierendes Flottengeschäft<br />
sind eine gewisse Betriebsgrösse<br />
und die passende Infrastruktur. Als Bruno<br />
Christen das Unternehmen im Jahr 1994 von<br />
der Gründerfamilie Marti im Rahmen eines<br />
Management-Buy-Outs übernahm, zählte<br />
die Belegschaft 20 Angestellte. Heute sind es<br />
63 Mitarbeitende an drei Standorten: neben<br />
der Zentrale in Niedergösgen ein Occasionsund<br />
Remarketing-Zentrum 700 Meter entfernt,<br />
sowie ein weiterer Betrieb in Hägendorf<br />
SO. Im Occasionscenter kümmert man<br />
sich um die Rücknahmen. Ein vordefinierter<br />
Prozess, inklusive 17-seitiger Fahrzeugexpertise,<br />
sorgt dabei für grösste Effizienz und vor<br />
allem Transparenz. «Anhand dieser Expertise<br />
erfährt der Flottenmanager beispielsweise,<br />
wie der Fahrer mit dem Fahrzeug umgeht,<br />
und kann dies bei Bedarf besprechen»,<br />
erklärt Bruno Christen. Die Expertise ist zudem<br />
Grundlage für die Aufbereitung des Wagens<br />
und schliesslich für das Preisschild auf<br />
der Ausstellungsfläche.<br />
Eingangs dieses Beitrags steht, dass die TCO<br />
über Erfolg und Misserfolg im Flottenbusiness<br />
entscheiden. Das ist nur ein Teil der<br />
Wahrheit. «Einen potenziellen Grosskunden<br />
anrufen, ihm zehn Autos anbieten und die-<br />
24<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
se nur über den Preis verkaufen, das funktioniert<br />
nicht. Wichtig ist die totale Dienstleistungsbereitschaft»,<br />
stellt Bruno Christen<br />
klar und macht ein Beispiel: «In der Reifensaison<br />
können Flottenmanager den Betrieb<br />
inklusive Werkstattpersonal für einen Samstag<br />
buchen. In dieser Zeit wechseln wir an<br />
sämtlichen Fahrzeugen die Reifen <strong>–</strong> und die<br />
Fahrzeuge sind am Montag wieder einsatzbereit.»<br />
Beim Reifenwechsel wird jedes Rad gereinigt,<br />
geprüft, allenfalls ersetzt; die Flottenmanager<br />
erhalten auch hier Kenntnis davon,<br />
welcher Fahrer wie viel Reifenverschleiss verursacht.<br />
Zum Betrieb gehört ein Reifenhotel<br />
mit einer Kapazität von 5000 Rädern. Dieses<br />
ist im Untergeschoss und mit einem Lift<br />
direkt mit der Werkstatt verbunden <strong>–</strong> effizienter<br />
geht nicht. Denn im Grunde seines<br />
Daseins ist jedes Flottenfahrzeug ein Nutzfahrzeug<br />
<strong>–</strong> wenn es steht, verbrennt es Geld.<br />
Das gilt auch bei Reparaturen: Ein Flottenfahrzeug<br />
geniesst bei der Garage Marti immer<br />
Priorität.<br />
Der steigenden Vielfalt und Komplexität der<br />
Antriebstechnologien tritt man mit Aus- und<br />
Weiterbildung entgegen. Die Garage Marti<br />
AG beschäftigt sechs Automobil-Diagnostiker,<br />
wovon je drei in der Hochvolt- und<br />
Wasserstofftechnik zertifiziert sind. Weitere<br />
Mitarbeiter haben sich in der CNG- und LPG-<br />
Technologie spezialisiert. «Wir haben viel gelernt<br />
mit diesen neuen Technologien.» Und:<br />
Das Geschäft ist kapitalintensiv. «Wenn ein<br />
Fahrzeug ausfällt, garantieren wir umgehend<br />
einen Ersatz. Das bedingt, dass wir ein grosses<br />
Fahrzeuglager unterhalten.» Das grosse<br />
Lager ist im Flottenbusiness von Vorteil in<br />
normalen Jahren, im Krisenjahr 2020 wurde<br />
dieser Wettbewerbsvorteil um eine weitere<br />
Dimension erweitert: «Auch als die Hersteller<br />
ihre Fliessbänder stoppten und keine<br />
Fahrzeuge mehr herstellen konnten, waren<br />
wir stets lieferbereit.»<br />
Zurück zu den TCO. Die sei bei Elektrofahrzeugen<br />
durchaus konkurrenzfähig, erklären<br />
Stephan Graber und Roger Soder. «Die Kosten<br />
für den Treibstoff sind tiefer und auch<br />
der Unterhalt ist günstiger. Längerfristig machen<br />
die E-Fahrzeuge den Nachteil des höheren<br />
Anschaffungspreises wieder wett.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
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Auch die Flotte der Truttmann AG Kühlanlagen in Reiden werden von der Garage Marti gewartet und repariert.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
9 Laden bis 20 Amp<br />
9 Mobiles Laden<br />
9 Adaptiver Boost<br />
9 Powerbank
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Interessantes Zusatzgeschäft für Garagisten<br />
Auch E-Modelle lassen<br />
sich tieferlegen<br />
Tuning hält Einzug in die E-Mobilität. Die Carex Autozubehör AG registriert eine steigende Nachfrage und<br />
bietet verschiedene Tieferlegungssätze, Felgen und mehr für E-Modelle an. Für Garagisten eröffnet sich ein<br />
attraktives, neues Geschäftsfeld. Mike Gadient<br />
Die Meinungen sind längst gemacht, das<br />
Vorurteil im Umlauf: E-Autos werden von<br />
manchen als emotionslose Fahrzeuge abgestempelt.<br />
Vermisst werden das individuelle<br />
Fahrgefühl und das Motorgeräusch. Noch vor<br />
wenigen Jahren war deshalb klar, dass sich<br />
die Tuning-Szene nicht mit der E-Mobilität<br />
anfreunden wird.<br />
Die Trendwende leitete Renault vor gut vier<br />
Jahren mit seinem Conceptcar für eine Sportversion<br />
des Zoe mit 462 PS gleich selbst ein.<br />
«Ein E-Auto kann die gleichen optischen<br />
Emotionen mit wenigen Features wie Felgen<br />
und einer Tieferlegung wecken. Es muss<br />
nicht immer laut sein», sagt Sandro S. Rosano,<br />
Verkaufsleiter bei der Carex Autozubehör<br />
AG. Carex bietet aufgrund des wachsenden<br />
Interesses verschiedene Tieferlegungssätze<br />
für E-Modelle wie den Renault Zoe, den VW<br />
ID.3 und das Model 3 von Tesla an. Im Angebot<br />
sind auch spezielle Felgen.<br />
Man muss kein «Petrolhead» sein, um sein<br />
Auto zu tunen. Wobei Sandro S. Rosano<br />
das Wort Tuning nicht inflationär benutzen<br />
möchte: «Es wird nicht immer positiv assoziiert,<br />
deshalb sprechen wir bei Carex von<br />
Autozubehör.» Und die Zubehörpalette werde<br />
sich in Zukunft vermehrt mit den Stromern<br />
auseinandersetzen und neue Produkte<br />
beinhalten. Diese Entwicklung führt zu<br />
einem willkommenen Zusatzgeschäft für Garagisten.<br />
Dem Kunden wird ein Mehrwert<br />
geboten, da das Zubehör direkt bei ihm erhältlich<br />
ist. Montage und Installation wirken<br />
sich positiv auf die Werkstattauslastung aus.<br />
Das Tesla Model 3 mit Borbet LX Felgen, Foliatec Bremssattellack, H&R Tieferlegungsfedern und Sea Sucker<br />
Fahrradträger. Foto: Carex<br />
26<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Carex unterscheidet innerhalb seiner Angebotspalette<br />
für E-Modelle zwischen drei<br />
Gruppen:<br />
• Optik: Felgen, Tieferlegungsfedern, Spurverbreiterungen,<br />
Beklebungen, Innenraumgestaltung<br />
mit individuellen Sitzbezügen.<br />
• Optimierung: Fahrwerkskomponenten<br />
(Gewindefahrwerke) und dem Powerpedal<br />
(Optimierung der Reaktion des Gaspedals).<br />
• Fahrzeugschutz: Rammschutzleisten,<br />
Ladekantenschutz, Einstiegsleisten etc.<br />
Gemäss Rosano ist gerade bei den Masssitzbezügen<br />
für das Model 3 eine grosse Tuningbereitschaft<br />
erkennbar. Die dürfte über die Modelle<br />
hinweg weiterwachsen, denn die Angebotsvielfalt<br />
ist ähnlich gross wie bei Verbrennern. «Jedoch<br />
wird es keine Sportauspuffanlagen oder<br />
Luftfilter für E-Autos geben», sagt Rosano und<br />
verweist darauf, dass die Zulassungsbedingungen<br />
an ein getuntes Fahrzeug nicht ausser Acht<br />
gelassen werden dürfen. «Unser Angebot ist auf<br />
den Schweizer Markt angepasst und die nötigen<br />
Zulassungsdokumente wie Eignungserklärungen<br />
oder DTC-Gutachten sind vorhanden.»<br />
Muss der Garagist beim Tunen eines E-Modells<br />
etwas Spezielles beachten? Kurz und bündig:<br />
Nein. Bei einer Tieferlegung eines Fahrzeuges<br />
kommt es darauf an, ob eine optische Tieferlegung<br />
anvisiert wird. In Frage kommen dafür<br />
Tieferlegungsfedern oder höhenverstellbare<br />
Gewindefedern. Wer dagegen eine Fahrwerksoptimierung<br />
anstrebt, fährt mit einem Gewindefahrwerk<br />
am besten. Hier sind alle Komponenten<br />
aufeinander abgestimmt.<br />
Während bei Verbrennern bei der Wahl der<br />
Felgen vor allem das Design das entscheidende<br />
Kriterium ist, steht bei E-Autos häufig die Effizienz<br />
im Vordergrund. «Beim Raddesign für E-<br />
Autos werden alle wegweisenden Technologien<br />
zur Gewichtsreduktion, Optimierung der aerodynamischen<br />
Eigenschaften und optischen Individualisierung<br />
eingesetzt», erklärt Rosano. So<br />
seien zum Beispiel bei Borbet die Felgenlinien<br />
AE und TX entstanden, welche in verschiedenen<br />
Farbkombinationen erhältlich sind. «Bei<br />
den Felgen ist die Auswahl riesengross und hier<br />
hilft unser 3D-Felgenkonfigurator bei der Evaluierung<br />
des passenden Felgensatzes.» Für Rosano<br />
steht ausser Frage, dass sich Tuning in der<br />
E-Mobilität etablieren wird. Bei Carex glaubt<br />
man, dass der Freizeitbereich stärker in den Fokus<br />
rückt. «Damit ist gemeint, dass das Fahren<br />
ohne grosse Abstriche möglich ist. Hier ist nicht<br />
nur die Optimierung der Kraftreserven oder ein<br />
schnelleres Laden gemeint, sondern auch das<br />
Mitführen von Velos und Skis.» Aus diesem<br />
Grund wird für E-Modelle demnächst ein neues<br />
Produkt erhältlich sein: Der Unterdruck-Lastenträger<br />
ist ein weiterer Beleg für das wachsende<br />
Zusatzgeschäft im Bereich der E-Mobilität. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
carex.ch<br />
Liebe KMU<br />
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einem Cyber-Angriff.<br />
Die andere Hälfte lässt es darauf ankommen.<br />
Die Studie zu Cyber-Sicherheit und Digitalisierung in KMU.<br />
Die Resultate finden Sie unter mobiliar.ch/kmu-studie
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Dank der Car-to-X-Kommunikationstechnik können Fahrzeuge die am Steuer sitzende Person vor gefährlichen Situationen warnen. Foto: Mercedes<br />
Car-to-X-Kommunikation und Over-the-Air-Updates<br />
5G beschleunigt die<br />
Automobilbranche<br />
Das 5G-Mobilfunknetz spielt in der Entwicklung vernetzter Fahrzeuge eine Schlüsselrolle. Datenübertragungen<br />
zwischen Autos, automatische Softwareaktualisierungen oder flexible Serienfertigungen von Modellen haben<br />
längst nichts mehr mit Science-Fiction zu tun. Mercedes hat bereits 2016 als erster Automobilhersteller der Welt<br />
Car-to-X-Kommunikationstechnik serienmässig verbaut. Mike Gadient<br />
Weniger Verkehrsunfälle und weniger Staus<br />
verspricht die vernetzte Mobilität, weil Fahrzeuge<br />
über ihre Betriebssysteme miteinander<br />
kommunizieren und sich vor Gefahren warnen.<br />
Für eine einwandfreie Car-to-X-Kommunikation<br />
ist jedoch eine leistungsstarke,<br />
digitale Infrastruktur nötig. Mit dem Mobilfunkstandard<br />
5G steht mittlerweile ein<br />
Netz zur Verfügung, das die Informationen<br />
zwischen den Fahrzeugen und der Strasse<br />
praktisch verzögerungsfrei übermittelt. «Es<br />
wurden in vielerlei Hinsicht Verbesserungen<br />
erzielt», sagt Michael Lieberherr von der<br />
Swisscom. Der Kommunikationsverantwortliche<br />
für 5G verweist unter anderem auf die garantierte<br />
Netzverfügbarkeit, mehr Bandbreite<br />
und eine kürzere Reaktionszeit. In einem 5G-<br />
Netz beträgt die Zeit, die zwischen einem Ereignis<br />
und einer Reaktion verstreicht, künftig<br />
weniger als zehn Millisekunden <strong>–</strong> ein Quantensprung.<br />
Bei 4G-Netzen waren es noch 30<br />
bis 40 Millisekunden. «Grundsätzlich ist 5G<br />
eine Innovationsplattform, die weitere Technologiebausteine<br />
wie die Cloud, industrielle<br />
4.0-Anwendungen oder die Datenverarbeitung<br />
verbindet», erklärt Lieberherr. Für die<br />
Mobilität ergeben sich dadurch Möglichkeiten,<br />
die beispielsweise Mercedes seit mehr als<br />
zehn Jahren erforscht.<br />
Die Car-to-X-Technologie wurde von der Marke<br />
mit dem Stern erstmals im Jahr 2013 unter<br />
Alltagsbedingungen getestet. Nebst Mer-<br />
28<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
cedes-Benz waren am Projekt BMW, Opel,<br />
Ford, Bosch, Continental und die Deutsche<br />
Telekom beteiligt. «Für uns lagen die Vorteile<br />
der Anbindung über Mobilfunk schon damals<br />
auf der Hand, zum Beispiel die stabile<br />
Datenverbindung und die hohe Reichweite»,<br />
erklärt Roman Kälin, Communications Specialist<br />
der Mercedes-Benz Schweiz AG. Nach<br />
einem zweiten Testlauf und seit fünf Jahren<br />
wird die Car-to-X-Kommunikationstechnik<br />
serienmässig in Kombination mit Navigationssystemen<br />
in allen Mercedes-Modellen<br />
verbaut. Warnhinweise werden zusammen<br />
mit Positionsinformationen in der Mercedes-Cloud<br />
erfasst und an alle Car-to-X teilnehmenden<br />
Mercedes-Fahrzeuge im Umkreis<br />
von bis zu fünf Kilometern weitergegeben.<br />
Damit die 5G-Technologie für die Car-to-X-<br />
Kommunikation genutzt werden kann, sind<br />
zwei Faktoren ausschlaggebend. Erstens ist<br />
eine Erweiterung der heute genutzten Fahrzeug-Kommunikationsmodule<br />
erforderlich.<br />
Herzstück eines Kommunikationsmoduls ist<br />
das Telefonmodul, bestehend aus dem Mobilfunk-Chipsatz,<br />
der auf dem neusten Stand<br />
der Technik sein muss. Zweitens ist für die<br />
höhere Datenrate ein Ausbau der Infrastruktur<br />
nötig. Die Swisscom versorgt momentan<br />
mehr als 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung<br />
mit der sogenannten «fünften Generation»,<br />
in Deutschland sind gemäss Telekom<br />
etwas mehr als die Hälfte ans 5G-Netz angeschlossen.<br />
Over-the-Air-Update: Verlieren Garagisten Kunden?<br />
Die elektrischen Fliessheck-Limousinen von<br />
Polestar erhielten Ende Februar die neuste<br />
Software und Funktionen ohne Garagenbesuch.<br />
Ein Over-the-Air-Update ist eine Softwareaktualisierung,<br />
die über WLAN oder sogar ein<br />
Mobilfunknetz durchgeführt wird. 5G ermöglicht<br />
es, die neusten Funktionserweiterungen noch<br />
schneller zu überspielen. «Heutzutage sind wir<br />
daran gewöhnt, dass unsere Mobiltelefone und<br />
Computer immer auf dem neusten Stand sind.<br />
Dasselbe dürfen wir auch von unseren Autos<br />
erwarten», sagt Polestar-CEO Thomas Ingenlath.<br />
Teil des neusten Update-Pakets ist eine zusätzliche<br />
Sicherheitsfunktion. Der Cloud-basierte<br />
Dienst zeichnet zum Beispiel auf, wenn ein<br />
anderes Fahrzeug, das in eine Kollision verwickelt<br />
war, die Fahrbahn blockiert.<br />
5G bringt sämtliche Eigenschaften mit, damit<br />
Fahrzeuge zukünftig autonom unterwegs<br />
sein können. Die Automobilhersteller sind<br />
bestrebt, technisch auf der Sensorenseite bereit<br />
zu sein. Im vergangenen Winter hat Mercedes<br />
beispielsweise Daten gesammelt, die<br />
Aufschluss darüber geben, wie sich dank der<br />
Car-To-X-Kommunikation die Sicherheit auf<br />
verschneiten Strassen verbessern lässt. Haben<br />
die ESP- oder ABS-Sensoren die rutschigen<br />
Verhältnisse erkannt, wurden die Informationen<br />
in Echtzeit auf digitalen Karten und dem<br />
lokalen Winterdienst dargestellt. Dieser wiederum<br />
kann zielgerichteter eingesetzt werden.<br />
Nicht ausser Acht gelassen werden dürfen allerdings<br />
die politischen Mühlen: Um Grundlagen<br />
für teilautonome und autonome Fahrsysteme<br />
zu schaffen, sind Normen der EU<br />
und der Economic Comission Europe entsprechend<br />
anzupassen (siehe Beitrag Fokus<br />
Technik im <strong>AUTOINSIDE</strong> 3-<strong>2021</strong>). Der Autobahnassistent<br />
bis 60 km/h von Mercedes<br />
kann aus diesem Grund in der Schweiz nur<br />
dank einer länderspezifischen Freigabe aktiviert<br />
werden. Im zweiten Halbjahr <strong>2021</strong> soll<br />
es so weit sein.<br />
Michael Lieberherr von der Swisscom bringt<br />
zusätzlich die technische Komponente mit<br />
ins Spiel: «Die Car-to-X-Kommunikation erfordert<br />
eine ganz andere Netztopologie, das<br />
heisst eine neue Anordnung und physikalische<br />
Verbindung von Clients oder Server in<br />
Was dem Garagisten zu denken gibt: Ein Werkstattbesuch<br />
ist für die Software-Aktualisierung<br />
nicht zwingend notwendig. Und das gilt für<br />
immer mehr Hersteller. «Natürlich bereitet die<br />
immer stärkere direkte Anbindung an den Fahrzeughersteller<br />
aus Sicht der Garagen Sorgen.<br />
Im Moment wird das, wenn überhaupt, meist<br />
erst für Updates am Infotainment-System genutzt,<br />
zum Beispiel durch BMW», beschwichtigt<br />
Markus Peter, beim AGVS verantwortlich für<br />
Technik & Umwelt. Eine Ausnahme bilde Tesla,<br />
wo auch zu sicherheitsrelevanten Assistenzsystemen<br />
oder zur Hochvolt-Batterie umfangreiche<br />
Updates über die «Luft» übertragen<br />
werden. «Aber auch Tesla muss derzeit die<br />
Fahrzeuge in die Werkstätten beordern, weil die<br />
Hardware nicht mehr Schritt zu halten vermag<br />
mit den zahlreichen Software-Updates. Ein<br />
Phänomen, das wir auch vom Smartphone oder<br />
PC her kennen.»<br />
Elektropionier Tesla war einer der Vorreiter<br />
im Bereich der Over-the-Air-Updates. Für<br />
das vor fast zwei Jahren ebenso in der Schweiz<br />
eingeführte Kompaktmodell Model 3 gab es<br />
inzwischen über 20 Software-Updates. Auch die<br />
BMW Group rollte ab Oktober 2020 ihr bislang<br />
umfangreichstes Remote-Software-Upgrade aus<br />
und lieferte für 750 000 Fahrzeuge weltweit nicht<br />
nur eine Softwareaktualisierung, sondern auch<br />
neue Funktionen. Und dank des Multimedia- und<br />
Bediensystems MBUX hat auch Mercedes diese<br />
Möglichkeit geschaffen.<br />
Eine der neu montierten 5G-Antennen. Foto: Swisscom<br />
einem Netzwerk. Heute dient eine Basisstation<br />
immer als Relais. Bei Car-to-X erfolgt das<br />
direkt.» Das werfe unter anderem Fragen auf,<br />
wie man sicherstellt, dass die Daten richtig<br />
übertragen werden und wie mit Störsignalen<br />
umgegangen wird.<br />
Wie gut ist der Schutz vor Hackern, die über<br />
das 5G-Verwaltungstools die Kontrolle erlangen<br />
könnten? «Pauschal lässt sich das nicht<br />
beantworten, weil Hacker auf verschiedenen<br />
Ebenen und auf verschiedenste Arten angreifen<br />
können», so Lieberherr. Häufig können<br />
sich Cyberkriminelle über die Anwendungsebene,<br />
das heisst über die Systemsoftware<br />
des Fahrzeugs, Zugang verschaffen. Selten<br />
erfolgt der Angriff über die Datenübermittlung,<br />
da diese verschlüsselt ist. Die aktuellen<br />
Entwicklungen werden von der Automobilbranche<br />
genaustens beobachtet. «Unsere<br />
Experten arbeiten an entsprechenden Massnahmen<br />
auf dem aktuellen Stand der Technik,<br />
um unsere Systeme im Fahrzeug zu schützen»,<br />
sagt etwa Roman Kälin. Bei Mercedes<br />
sei man in der Lage, über Over-the-Air-Updates<br />
(siehe Infobox) jederzeit rasch und effektiv<br />
Gegensteuer zu geben.<br />
Car-to-X-Fahrzeuge und Over-the-Air-Updates<br />
sind zwei Bereiche, die dank der 5G-<br />
Technologie einen neuen Schub erhalten.<br />
Für industrielle Anwendungen ist ein fast in<br />
Echtzeit reagierendes Netze ebenfalls interessant.<br />
Das 5G-Mobilfunknetz und ein leistungsfähiges<br />
WLAN bilden die Basis einer<br />
von Mercedes im September neu in Betrieb<br />
Fortsetzung Seite 30<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>29
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
In der Factory 56 kann die Serienfertigung sofort der Marktnachfrage angepasst werden. Foto: Mercedes<br />
genommenen Produktionshalle. In der Factory<br />
56 in Sindelfingen (D) kommen Industrie-<br />
4.0-Anwendungen wie Smart-Devices oder<br />
Big-Data-Algorithmen zum Einsatz. Smart<br />
Devices sind elektronische Geräte, die wie<br />
das Smartphone mobil mit Netzwerken oder<br />
anderen Geräten verbunden und mit verschiedenen<br />
Sensoren ausgerüstet sind. Unter Big-<br />
Data-Algorithmen ist zu verstehen, dass Maschinen<br />
erst mithilfe von Algorithmen fähig<br />
sind, den Sinn von Daten zu erfassen. Ohne<br />
Algorithmus würde beispielsweise der Streaminganbieter<br />
Netflix keine Serien vorschlagen<br />
oder ein autonom fahrendes Auto den<br />
Abstand nicht einschätzen können. Für Mercedes<br />
haben die digitalen Produktionstechnologien<br />
die Flexibilität maximiert. Maschinen<br />
und Anlagen sind in der gesamten Halle miteinander<br />
vernetzt. Die Produktion und damit<br />
auch der Materialfluss kann sofort der aktuellen<br />
Marktnachfrage angepasst werden. Neue<br />
Modelle <strong>–</strong> vom Kompaktwagen bis zum SUV,<br />
vom konventionellen über plug-in-hybridischen<br />
bis zum elektrischen Antrieb <strong>–</strong> lassen<br />
sich neu in nur wenigen Tagen statt Monaten<br />
in die Serienfertigung integrieren.<br />
Aus Sicht von Roman Kälin verkörpert die<br />
Factory 56 die Zukunft der Produktion bei<br />
Mercedes-Benz. «Sie setzt neue Massstäbe<br />
für den Automobilbau», sagt er stolz. Auch<br />
für Michael Lieberherr ist das Limit noch<br />
nicht erreicht: «Irgendwann wird 6G kommen,<br />
das dann wiederum neue Anforderungen<br />
erfüllt.» Es sei wie beim Auto: Jedes Modell<br />
wird in der Regel sicherer, komfortabler<br />
und effizienter. <<br />
30<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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GARAGENTIPP DES MONATS<br />
Best Car Price: Die B2B-App für mehr Kundenzusagen<br />
Best Car Price empfiehlt: Bleiben<br />
Sie an zögernden Kunden dran<br />
Zwei Jungunternehmer verfolgen das Ziel, den Fahrzeugverkauf für Autogaragen effizienter zu gestalten,<br />
um mehr Verkäufe zu generieren. Richard Deak und Selim Ülgür über den schmalen Grat zwischen einer<br />
Kundenzusage und einer Kundenabsage sowie die Wichtigkeit eines guten Eintauschpreises.<br />
Die Best Car Price B2B-App exklusiv für Mitglieder.<br />
Foto: Best Car Price<br />
Wichtigkeit des guten<br />
Eintauschpreises<br />
«Machen Sie aus zögernden Kunden überzeugte<br />
Käufer», so Richard Deak, Mitgründer von<br />
Best Car Price. «Für einen Kunden ist ein guter<br />
Eintauschpreis eine sehr persönliche und<br />
emotionale Angelegenheit. Wird ihm ein zu<br />
tiefer Eintauschpreis angeboten, so zögert er<br />
und entscheidet sich dann meistens gegen<br />
den Kauf eines neuen Autos». Best Car Price<br />
bietet Autogaragen für dieses Thema eine Lösung:<br />
Mit der einfach zu bedienenden App<br />
kann der Verkäufer bereits während des Verkaufsprozesses<br />
und innert wenigen Minuten<br />
einen verbindlichen Eintauschpreis von einem<br />
konstant wachsenden Netzwerk von Garagen<br />
einholen. «So erhöhen Sie dank den besten<br />
Eintauschpreisen ganz einfach Ihre Verkaufszahlen».<br />
Richard Deak, Mitgründer Best Car Price<br />
Der heutige Automarkt<br />
Das Angebot an verschiedenen Autogaragen<br />
ist riesig, der Onlineverkauf ist im Autogewerbe<br />
nicht mehr wegzudenken und auch die<br />
wachsende Anzahl von Anbietern für Auto-<br />
Abos lässt einen Kundenbesuch bei Autogaragen<br />
immer seltener werden. Deswegen wird<br />
es beim persönlichen Kundenkontakt umso<br />
wichtiger, dem Kunden ein emotionales Kauferlebnis<br />
zu ermöglichen. Best Car Price rät, die<br />
verschiedenen Kundentypen genau zu analysieren,<br />
zu verstehen und deren Bedürfnisse<br />
zu berücksichtigen, um zielgerecht auf einen<br />
Autoverkauf zusteuern zu können.<br />
Selim Ülgür, Mitgründer Best Car Price<br />
Der Verkaufsprozess<br />
Für eine Kundenzusage reicht ein professioneller<br />
und emotionaler Service heutzutage<br />
leider nicht immer aus. Wird ein Kundenbedürfnis<br />
nicht erfüllt, kann dies bereits die<br />
Kaufentscheidung beeinflussen und man bewegt<br />
sich auf einem schmalen Grat zwischen<br />
einer Kundenzusage und einer Kundenabsage.<br />
Jeder Verkäufer kennt diese Situation: Man<br />
liefert den absolut besten Service von A-Z,<br />
setzt sein freundlichstes Lächeln auf, putzt<br />
das Fahrzeug blitzeblank für eine Probefahrt<br />
und organisiert sogar noch Globi Malbücher<br />
für die kleinen Gäste. Am Schluss scheitert<br />
das Ganze dann doch einfach am zu tiefen<br />
Eintauschpreis und die ganze Mühe war<br />
umsonst. Und die Globi Büechli können im<br />
Nachhinein auch nicht wieder zurückgefordert<br />
werden. Der Tipp von Richard Deak und<br />
Selim Ülgür: «Behalten Sie den guten Service<br />
unbedingt bei und vergrössern Sie Ihr Garagennetzwerk,<br />
um für jedes Eintauschfahrzeug<br />
die besten Preise zu erhalten.»<br />
Da Kunden immer preissensibler werden, der<br />
Margendruck weiter zunimmt und sich der<br />
Verhandlungsspielraum stets verkleinert, gewinnt<br />
das Anbieten eines guten Eintauschpreises<br />
immer mehr an Bedeutung. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
bestcarprice.ch/aktion<br />
Scannen Sie den QR-Code<br />
und testen Sie<br />
Best Car Price jetzt<br />
kostenlos.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>31
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Stefan Odermatt lädt das E-Auto an<br />
der «Chargerstrom Connected 2»<br />
auf dem Parkplatz seiner Garasch<br />
106 AG. Foto: AGVS-Medien<br />
Welche Ladeinfrastruktur soll es sein?<br />
Garasch 106 steht unter Strom<br />
Die Garasch 106 in Ennetbürgen NW vollzieht den Schritt in die E-Mobilität. Die Mitarbeitenden sind entsprechend<br />
geschult und die passende Ladelösung ist installiert. Ein Einblick in das Bestreben, nicht nur mit dem Wandel<br />
mitzugehen, sondern ihn nach seinen Bedürfnissen mitzugestalten. Mike Gadient<br />
Wie gelingt der Umstieg auf E-Mobilität? Mit<br />
dieser Frage hat sich die Garasch 106 um Geschäftsführer<br />
Stefan Odermatt auseinandergesetzt.<br />
«Wir haben uns dafür entschieden,<br />
diesen Weg mitzugehen, auch weil er seitens<br />
Politik gefördert wird», sagt Odermatt.<br />
Die Fiat-Garage in Ennetbürgen nimmt damit<br />
eine Vorreiterrolle im Kanton Nidwalden<br />
ein. Die Berührungsängste sind bei der ländlichen<br />
Kundschaft ebenso spürbar wie das<br />
immer stärker stattfindende Umdenken. Das<br />
Interesse an CO 2<br />
-neutralen Antrieben wird<br />
gemäss Odermatts Beobachtung auch aufgrund<br />
der Medienberichterstattung grösser.<br />
«Wir laden Kunden zu Probefahrten ein und<br />
erhalten durchwegs positive Rückmeldungen.<br />
Auch E-Autos wecken Emotionen.» Für<br />
die einen gehöre ein Stromer zum Lifestyle,<br />
die anderen haben daheim auf dem Dach bereits<br />
ein Solarpanel montiert und würden<br />
dem Klima zuliebe auch noch auf einen Benziner<br />
verzichten.<br />
Im vergangenen Jahr hat sich die Garasch 106<br />
elektrifizieren lassen. Das Fachwissen rund<br />
um die E-Mobilität eignete man sich im Rahmen<br />
des markenneutralen Ausbildungsangebots<br />
des «e-Garage»-Konzepts der Hostettler<br />
Autotechnik AG an. «Alle Mitarbeiter sind<br />
hochvoltzertifiziert. Wir können eine Multimarkenstrategie<br />
fahren», stellt Odermatt zufrieden<br />
fest. Zu diesem Schritt verholfen hat<br />
auch die Tatsache, dass Fiat 2020 ein rein<br />
elektrisches Modell herausgebracht hat: den<br />
Fiat 500 La Prima. «Das war für unsere Entscheidung<br />
das i-Tüpfelchen», sagt das AGVS-<br />
Mitglied.<br />
Auf Anfang Februar wurde die passende Ladeinfrastruktur<br />
angeschafft. Entschieden<br />
hat sich die Garage am Fusse des Bürgenstocks<br />
für die «Chargerstrom Connected 2»<br />
von CTEK. Sie lässt sich mit nur vier Schrauben<br />
an einer Wand befestigen. Optional ist<br />
die Montage an einem 60 Millimeter starken<br />
Mast möglich. Für die Montage von zwei Ladestationen<br />
ist ein Träger erhältlich, auf dem<br />
die beiden Stationen Rücken an Rücken angebracht<br />
werden. Diese Konfiguration unterstützt<br />
vier Ladeausgänge.<br />
32<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
In der Schweiz wird die Ladelösung des<br />
schwedischen Herstellers von der Südo<br />
AG vertrieben. Geschäftsführer Georg Huber<br />
nennt zwei wesentliche Verbesserungen<br />
gegenüber dem Vorgängermodell: «Nach<br />
einem Stromunterbruch fährt die ‹Chargerstrom<br />
Connected 2› selbstständig wieder rauf<br />
und lädt weiter. Zudem bringt sich der integrierte<br />
Schutzschalter bei Fehlerstrom selbst<br />
wieder in Position, das muss nicht mehr manuell<br />
erfolgen.» Ausgestattet ist die Wallbox<br />
nebst dem Fehlerstrom-Schutzschalter<br />
mit einem Gleichstrom-Leckmelder und<br />
einem Energiezähler. Die Nanogrid-Lastausgleichslösung<br />
verhindert ausserdem, dass die<br />
Hauptsicherung durchbrennt. Die Leistung<br />
des Ladegerätes passt sich automatisch an<br />
die Kapazität der Hauptsicherung an.<br />
Georg Huber und sein Team wurden zuerst<br />
zu einem Beratungsgespräch nach Ennetbürgen<br />
eingeladen, in einem zweiten Schritt erfolgte<br />
die Demonstration des Produkts vor<br />
Ort. «Seit gut zwei Jahren nimmt das Interesse<br />
von Garagisten an Ladestationen zu.<br />
Ein Umdenken zugunsten der Umwelt findet<br />
statt <strong>–</strong> im Wissen, dass Öl endlich ist und gezielt<br />
eingesetzt werden soll», sagt Huber. Die<br />
Garasch 106 hat sich für drei Ausführungen<br />
der «Chargerstrom Connected 2» entschieden.<br />
Je eine mit einer Leistung von 22 kW<br />
befindet sich in der Werkstatt respektive<br />
draussen auf dem Parkplatz, die dritte mit<br />
3,6 kW im Showroom. «Dort geht es darum,<br />
den Kunden zu zeigen, wie der Ladevorgang<br />
funktioniert», erklärt Odermatt. Der elektrische<br />
Fiat 500 kann mit bis zu 11 kW Wechselstrom<br />
geladen werden, womit er nach vier<br />
bis fünf Stunden komplett aufgeladen ist.<br />
für die App haben wir eine Schulung erhalten.»<br />
Um die Ladeleistung und die Verwaltung<br />
per Gratis-App oder kostenpflichtiger<br />
Computer-Software steuern zu können, wird<br />
die Ladestation via Ethernetkabel mit dem<br />
Internet verbunden. Die Software wird spätestens<br />
dann auch für das CTEK betriebene<br />
«Charge Portal» freigeschaltet. Für einen tiefen<br />
zweistelligen Jahresbetrag kann die Ladestation<br />
überwacht und überprüft werden<br />
und es steht ein Abrechnungsprogramm zur<br />
Verfügung.<br />
An der Ladestation auf dem Parkplatz der Garasch<br />
106 wurden das Ethernetkabel und die<br />
Stromversorgungsleitungen ordnungshalber<br />
und zum Schutz im Innern des Mastrohrs<br />
verlegt. Zur Verfügung steht sie momentan<br />
den Kunden der Fiat-Markenvertretung. Ob<br />
sie für die breite Öffentlichkeit und damit<br />
auch für die vielen Touristen in der Region<br />
zugänglich wird, ist noch unklar. Kein Problem<br />
findet Huber: «Dadurch, dass das Gerät<br />
mit RFID ausgerüstet ist, kann es jederzeit an<br />
ein öffentliches Netz angeschlossen werden.<br />
Zwecks Verlinkung muss in der Software nur<br />
die neue Adresse angegeben werden.»<br />
Die Entwicklung im Bereich der Ladelösungen<br />
ist längstens nicht abgeschlossen.<br />
In den nächsten Jahren sollen von CTEK<br />
Gleichstrom-Ladestationen und Schnellladestationen<br />
mit 50 bis 180 kW auf den Markt<br />
kommen. Ein tragbares Ladegerät mit 11<br />
kW Leistung, welches das Elektrofahrzeug<br />
daheim und unterwegs schnell lädt, ist seit<br />
Mitte Februar erhältlich. Die Garasch 106<br />
AG ihrerseits hat sich in Position gebracht,<br />
um mehr als nur mit der Zeit mitzugehen. <<br />
Das komplette Marderabwehrprogramm<br />
aus einer Hand!<br />
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Odermatt lobt, wie einfach die Ladestation<br />
zu installieren und bedienen ist, und hebt<br />
die Beratung der Südo AG hervor. «Selbst<br />
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Im Showroom wird die Ladestation für Demozwecke eingesetzt. Foto: AGVS-Medien<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
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FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Im «The Square» an prominenter Lage berät<br />
und informiert die Amag ab diesem Sommer<br />
persönlich rund um die E-Mobilität. Foto: Amag<br />
An prominenter Lage am Flughafen Zürich<br />
Amag hebt in eine neue<br />
Showroom-Sphäre ab<br />
Ein Kompetenzzentrum für neue, nachhaltige individuelle Mobilität <strong>–</strong> nicht mehr und nicht weniger will die Amag<br />
am Flughafen Zürich bieten und setzt damit ein Zeichen für physische Showrooms. Im Prestigebau «The Circle»<br />
sind nebst den neusten Modellen regelmässig Fachspezialisten anzutreffen. Mike Gadient<br />
«The Circle» am Zürcher Flughafen war einst<br />
die grösste Hochbaustelle der Schweiz. In<br />
mehr als fünf Jahren wurden 1,2 Milliarden<br />
Franken verbaut. Seit November 2020 sind<br />
die Shops, Restaurants und der neue Flughafenpark<br />
der Öffentlichkeit zugänglich. Den<br />
halbrunden Gebäudekomplex hat der japanische<br />
Architekt Riken Yamamoto auf einer<br />
Fläche von 180 000 Quadratmetern entworfen<br />
<strong>–</strong> 600 Quadratmeter hat sich nun die<br />
Amag gesichert. Sie eröffnet voraussichtlich<br />
im Juli die Erlebniswelt «The Square <strong>–</strong> New<br />
Mobility Hub by Amag» und stellt Produkte<br />
und Lösungen im Bereich neuer Mobilität<br />
vor.<br />
Betrieben wird der Showroom von der Amag<br />
Import AG. «Wir präsentieren unsere Fahrzeuge<br />
aus dem Volkswagen Konzern mit<br />
neuen Antrieben, insbesondere Elektrofahrzeuge»,<br />
erklärt Peter Schmid, Head of New<br />
Mobility Hub bei Amag Import AG. Modellneuheiten<br />
werden lanciert, Probefahrten angeboten<br />
und Informationsveranstaltungen<br />
für Privat- und Geschäftskunden über neue<br />
Mobilitätsformen durchgeführt. Die Besucherinnen<br />
und Besucher werden über nachhaltige<br />
individuelle Mobilitätslösungen informiert<br />
<strong>–</strong> sei dies im Dialog vor Ort oder bei<br />
einem Referat im Auditorium. «Wir erwarten<br />
eine sehr breitgefächerte Zielgruppe. Aktuell<br />
spricht die E-Mobilität tendenziell die<br />
Erstanwender an. Wir wollen aber auch alle<br />
anderen erreichen», so Peter Schmid. «The<br />
Circle» scheint dafür der prädestinierte Ort<br />
zu sein. Zumindest vor der Corona-Pandemie<br />
vermeldete der Flughafen jährlich Passagierrekorde<br />
und zuletzt mit 31 Millionen im Jahr<br />
2019 einen Höchstwert. «Wir hoffen auf eine<br />
neue Normalität, sodass sich die Besucherfrequenzen<br />
im Circle einpendeln werden.»<br />
Schmid ist überzeugt, dass «The Circle» mit<br />
seiner urbanen Atmosphäre und der «hervorragenden<br />
Anbindung an die Schweiz und<br />
an die Welt eine perfekte Plattform bietet.»<br />
Den Architekten sei es gelungen, ein ikonisches<br />
Gebäude zu erstellen, das sieben<br />
wachstumsstarke Bereiche vereint: Kunst,<br />
Kultur, Business, Wissen, Gesundheit, Hotellerie<br />
und Gastronomie. Unter dem gemeinsamen<br />
Dach soll Raum für Geschichten, Inspiration<br />
und Genuss geschaffen werden. Eine<br />
Vision, mit der sich die Amag identifizieren<br />
34<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
kann. Schmid: «Damit haben wir einen perfekten<br />
Match zu unserem New Mobility Hub.<br />
Auch hier geht es um Storytelling, Inspiration<br />
und Genuss.»<br />
Beispielsweise ist angedacht, dass Experten<br />
für E-Ökosysteme darüber referieren, wie<br />
Liegenschaften mit Lademöglichkeiten für<br />
Elektrofahrzeuge ausgestattet werden. Die<br />
Amag-Erlebniswelt kann auch von Firmen<br />
oder Clubs als Event-Location gemietet werden.<br />
In erster Linie werden aber alle Konzernmarken<br />
der Amag einzeln ausgestellt. Nach<br />
heutigem Stand der Planung wird im Juli der<br />
Audi Q4 e-tron anzutreffen sein. Obwohl<br />
der RS e-tron GT und der e-tron GT quattro<br />
die Schweizer Premiere bis im Sommer hinter<br />
sich haben, sollen auch sie eine Plattform<br />
erhalten. Die Ausstellungsexponate werden<br />
zu Beginn alle zwei Monate gewechselt. «Damit<br />
lohnt es sich für Besucher, immer wieder<br />
vorbeizuschauen», verrät Schmid die Überlegung<br />
dahinter. Es sei aber beispielsweise<br />
ebenso eine markenübergreifende Ausstellung<br />
über die Blaulichtfahrzeuge der Amag<br />
denkbar.<br />
müssen. «Eine hohe Beratungsqualität ist<br />
sehr wichtig, um auch kritische Fragen zur<br />
Elektromobilität kompetent beantworten zu<br />
können», bilanziert Schmid. Um den nach<br />
wie vor kursierenden Mythen entgegenzuhalten,<br />
werden die Mitarbeitenden im «The<br />
Square» entsprechend geschult sein.<br />
Erfahrungen aus dem «Audi e-tron experience<br />
center» in Zürich und dem virtuellen<br />
Showroom in Buchs ZH fliessen mit ein.<br />
Der Pop-up-Store am Zürcher Utoquai war<br />
im Jahr 2019 aufgrund eines Umbaus auf<br />
sechs Monate befristet. Informiert wurden<br />
die Besucherinnen und Besucher dort unter<br />
anderem, woher der Strom für Elektroautos<br />
kommt und wie die Batterie aufgebaut ist.<br />
Als Nachfolgelösung und infolge der Pandemie<br />
entstand aus dem ehemaligen Empfang<br />
von Amag Teile & Zubehör in Buchs ein virtueller<br />
Showroom. Die Live-Berater trugen<br />
eine Epson-Datenbrille, wodurch der Interessent<br />
bei sich daheim auf dem Computer oder<br />
dem Smartphone dasselbe sehen konnte wie<br />
der Berater, der in Buchs im Fahrzeug sass.<br />
Die Erlebniswelt der Amag im «The Circle» ist<br />
auch als Bekenntnis zum physischen Showroom<br />
zu verstehen, in dem Haptik, Gefühle<br />
und Sitzpositionen vermittelt werden können.<br />
Die virtuelle Beratung mittels Datenbrillen<br />
wird als zusätzliche Chance betrachtet.<br />
Der Kauf eines neuen Autos ist aber<br />
nach wie vor eine Vertrauenssache. «Vertrauen<br />
einerseits in die Marke, andererseits<br />
aber auch in den Verkäufer, den Serviceberater<br />
oder den Händler», so Schmid. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
amag.ch<br />
Ausstellungsexponate, Probefahrten und Beratung<br />
<strong>–</strong> wird «The Square» zur Konkurrenz<br />
für Händler und Retail-Betriebe der Amag?<br />
«Im Gegenteil. Allfällige Verkaufsleads werden<br />
wir den Markenhändlern übermitteln»,<br />
versichert Schmid. Das Mobilitätszentrum<br />
wird den Besuchern täglich zwischen 10 und<br />
20 Uhr offenstehen. Die Amag hat klare Vorstellungen<br />
darüber, welchen Wissensstand<br />
die beratenden Mitarbeitenden mitbringen<br />
Die Amag mietet sich auf 600 Quadratmetern im Jahrhundert-Bau «The Circle» ein. Foto: The Circle<br />
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Fahrzeuggarantien<br />
Neue Fahrzeuge verlangen<br />
nach neuen Versicherungen<br />
Die Elektromobilität verändert unser Strassenbild. Mit der Technologie kommen auf die gesamte Autobranche<br />
neue Fragen zu <strong>–</strong> nicht nur auf die Garagisten, sondern beispielsweise auch auf die Anbieter von Dienstleistungen<br />
rund um das Fahrzeug. Sandro Compagno<br />
Hauptschadenteile E-Fahrzeuge 2019/2020<br />
2%<br />
1%<br />
1%<br />
7%<br />
2%<br />
3%<br />
Elektronik<br />
Aufhängung<br />
Steuergeräte / Software Update<br />
7%<br />
Kraftübertragung<br />
10%<br />
55%<br />
Bremsen<br />
Klimaanlage / Heizung<br />
Lenkung<br />
Motor<br />
12%<br />
Kühlsystem<br />
Getriebe<br />
Bei den von Quality1 versicherten Elektrofahrzeugen machte die Elektronik mehr als die Hälfte aller Schadenfälle aus. Grafik: Quality1<br />
Offensichtlich bei E-Fahrzeugen ist weiterhin<br />
die Skepsis der Endkunden: Neben den<br />
Themen wie Reichweite, Ladeinfrastruktur<br />
oder einer (noch) überschaubaren Modellpalette<br />
spielt die Zuverlässigkeit der Stromer<br />
eine wichtige Rolle beim Kaufentscheid. Diese<br />
Skepsis zeigt sich in den Zulassungszahlen<br />
von Neufahrzeugen: Der Anteil an rein batterieelektrisch<br />
betriebenen Fahrzeugen (BEV)<br />
verdoppelte sich 2020 zwar im Vergleich zum<br />
Vorjahr auf 19 765 Personenwagen. Damit<br />
kommen die Stromer laut Bundesamt für Statistik<br />
auf einen Marktanteil von 8,3 Prozent.<br />
Mehr als verdreifacht hat sich demgegenüber<br />
der Verkauf von Plug-in-Hybriden (PHEV).<br />
14 439 PHEV wurden 2020 in der Schweiz<br />
neu zugelassen, was einem Marktanteil von<br />
6 Prozent entspricht. Und die Tendenz hält<br />
an: In den ersten beiden Monaten <strong>2021</strong> haben<br />
die Plug-in-Hybride praktisch zu den reinen<br />
Stromern aufgeschlossen.<br />
Der Konsument will auf Nummer sicher gehen<br />
<strong>–</strong> und hat gerne noch einen Verbrenner<br />
mit an Bord, gerade für längere Strecken. Für<br />
die Garagisten sind dies gute Nachrichten,<br />
erklärt Generoso Braem, Chief Sales & Marketing<br />
Officer bei Quality1, dem Schweizer<br />
Branchenleader für Fahrzeuggarantien: «Man<br />
fährt mit zwei Antriebstechnologien herum.<br />
Damit ist logischerweise auch das Risiko<br />
eines Schadens höher als bei einer einzelnen<br />
Technologie.»<br />
Die Hersteller selbst reagieren auf die weit<br />
verbreiteten Vorbehalte gegenüber der Elektromobilität<br />
mit langen Garantien auf die<br />
Batterien. Schliesslich ist die Batterie eines<br />
der teuersten, wenn nicht das teuerste Bauteil<br />
eines batterieelektrischen Fahrzeugs. Die<br />
achtjährige Garantie bei einer Laufleistung<br />
von bis zu 160 000 Kilometern scheint hier<br />
die neue Normgrösse zu werden: Audi e-tron,<br />
Porsche Taycan, Ford Mustang Mach E Jaguar<br />
I-Pace, Hyundai Kona und Ioniq oder auch<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
36<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS E-MOBILITÄT<br />
Tesla Model 3 und Polestar 2: Sie alle setzen<br />
auf diese Garantiedauer. Etwas aus der Reihe<br />
tanzt der chinesische Anbieter JAC, der auf<br />
die Batterie seines Elektro-Crossovers e-S2<br />
aber immerhin eine Garantie von fünf Jahren<br />
gewährt. «Die Technologie ist noch jung und<br />
auch die Industrie muss Erfahrungen sammeln»,<br />
sagt Generoso Braem. «Das bedeutet,<br />
dass auch das Vertrauen der Konsumenten<br />
noch im Aufbau ist. Die Hersteller signalisieren<br />
mit diesen langen Garantiezeiten das<br />
Vertrauen in die Technologie.»<br />
Die Garantien für das eigentliche Fahrzeug<br />
sind deutlich kürzer. Beim Polestar 2 beispielsweise,<br />
ebenfalls mit acht Jahren auf die<br />
Batterie, sind es zwei Jahre oder 96 000 Kilometer<br />
auf die mechanischen Bauteile. Für<br />
einen Garantieversicherer ist das «Business<br />
as usual», wie Generoso Braem bestätigt:<br />
«Auch ein E-Fahrzeug besteht aus Bauteilen,<br />
die noch immer reparaturanfällig sind. Dieses<br />
Risiko kennen wir schon heute. Wir haben<br />
aber die Erfahrung gemacht, dass viele<br />
Besitzer von Elektrofahrzeugen neben der<br />
Batterie auch auf das Fahrzeug längere Garantien<br />
wünschen.» Quality1 verfüge über die<br />
entsprechenden Produkte für solche Fälle.<br />
Dass das Vertrauen der Hersteller in die<br />
Langlebigkeit der Batterien gerechtfertigt ist,<br />
zeigt ein Blick in die Schadenstatistik von<br />
Quality1. Bei den Verbrennern belegen Motor,<br />
Getriebe und Elektronik die ersten drei<br />
Plätze betreffend Schadenhäufigkeit. Bei den<br />
Elektrofahrzeugen sieht das Ranking ganz<br />
anders aus: Mehr als die Hälfte aller Schäden<br />
betreffen die Elektronik (54,7 %). Auf den<br />
Plätzen folgen die Aufhängung (11,64 %) und<br />
die zahlreichen Steuergeräte (10,5 %). Schäden<br />
am Motor machen nur gerade 1,6 Prozent aller<br />
Garantiefälle von Quality1 aus, Schäden<br />
am Getriebe lediglich 1,14 Prozent.<br />
Dass in der Quality1-Statistik der Jahre 2019<br />
und 2020 Schäden an Batterien nicht in den<br />
Top-10 vorkommen, hat vor allem damit zu<br />
tun, dass die allermeisten Elektroautos auf<br />
unseren Strassen noch über eine Werksgarantie<br />
auf dieses so wichtige Bauteil verfügen.<br />
Generoso Braem: «Die mechanischen<br />
Teile an E-Fahrzeugen weisen dagegen sehr<br />
ähnliche Schadenbilder auf wie die Verbrenner.»<br />
Zudem versichert Quality1 bereits<br />
heute auch Batterien, deren Werksgarantie<br />
abgelaufen ist.<br />
Die Elektrifizierung kommt. Aber sie kommt<br />
nicht von heute auf morgen. Zwar erreichen<br />
BEV und Plug-in-Hybride 2020 gemeinsam<br />
00749_Swiss_Dealerships_Advert_for_Qapter_German_187x63.pdf 1 07/08/2020 11:38:46<br />
«Lange Garantien signalisieren das Vertrauen in die Technologie»: Generoso Braem von Quality1. Foto: Quality1<br />
einen Marktanteil von 14,3 Prozent. Doch damit<br />
liegen sie immer noch weit hinter Benzin<br />
(49,9 %) und knapp hinter Diesel (21,8 %).<br />
Aktuell liegt das Durchschnittsalter der Personenwagen<br />
in der Schweiz bei knapp neun<br />
Jahren. Die gestern, heute und morgen in<br />
Verkehr gesetzten Verbrenner werden also<br />
auch 2030 noch auf unseren Strassen unterwegs<br />
sein. «Die Elektrifizierung wird weitergehen,<br />
möglicherweise sogar exponentiell.<br />
Aber es wird auch in zehn Jahren noch Verbrenner<br />
geben», sagt Generoso Braem. Auch<br />
Wasserstoff sei ein Thema <strong>–</strong> sicher bei den<br />
schweren Nutzfahrzeugen, vielleicht auch im<br />
PW-Bereich. «Welche Technologie sich wo<br />
durchsetzen wird, ist heute noch offen. Was<br />
wir sagen können: Wir sind ready für alles,<br />
was auf uns zukommt.» <<br />
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Elektrofahrzeuge auf Online-Plattformen<br />
«Als suchte man<br />
bei Benzinern nach<br />
dem grössten Tank…»<br />
Die Elektromobilität gewinnt an Terrain. Praktisch alle Hersteller lancieren <strong>–</strong> angetrieben<br />
durch staatliche Förderung oder Regulation <strong>–</strong> eine Vielzahl neuer Modelle. Der E-Boom<br />
hat auch Auswirkungen auf die Plattformen, auf denen Fahrzeuge gehandelt werden,<br />
sagt Maurice Acker von Branchenleader Autoscout24. Sandro Compagno<br />
Herr Acker, wie hoch ist derzeit der<br />
Anteil der Suchen nach batterieelektrisch<br />
angetriebenen Autos auf Autoscout24?<br />
Maurice Acker, National Sales Director<br />
Autoscout24: Die Nachfrage entwickelt sich<br />
kontinuierlich: Mitte 2018 betrug der Anteil<br />
der spezifischen Suchen nach Elektroautos<br />
auf Autoscout24 noch weniger als 2,5<br />
Prozent. Ende 2019 lag dieser Anteil bereits<br />
bei rund 5 Prozent und Ende 2020 teilweise<br />
bei über 7,5 Prozent. Es nimmt also nicht nur<br />
das Angebot zu, sondern auch die Nachfrage.<br />
Wenn auch etwas zögerlicher.<br />
Angebot und Nachfrage werden also stetig<br />
grösser. Nach welchen Marken suchen Herr<br />
und Frau Schweizer?<br />
Die beliebtesten Marken für E-Autos, nach<br />
denen im Jahr 2020 auf Autoscout24 gesucht<br />
wurden, waren Hyundai, gefolgt von VW,<br />
Mercedes, Tesla und Renault. In den ersten<br />
zwei Monaten dieses Jahres hat VW die Spitze<br />
übernommen vor BMW, Hyundai, Fiat und<br />
Mercedes. Aktuell nicht mehr in den Top 5<br />
sind Tesla und Renault.<br />
Suchen die Leute eher nach Neuwagen<br />
oder Occasionen?<br />
Auf unserer Plattform schränkten 2020 die<br />
allermeisten ihre Suche nach Elektroautos<br />
nicht spezifisch nach Occasion oder Neuwagen<br />
ein. Bei jenen, welche die Suche bei Elektroautos<br />
noch nach Neuwagen oder Occasion<br />
einschränken, hält es sich in etwa die Waage.<br />
Der Occasionsmarkt für E-Autos ist aber<br />
momentan noch sehr überschaubar, was uns<br />
bei Autoscout24 nicht erstaunt. Wir erwarten<br />
hier eine ähnliche Entwicklung wie bei den<br />
Neuwagen, einfach mit einer leichten Verzögerung.<br />
Erschwernis bei der Suche ist die mangelnde<br />
Vergleichbarkeit: Es werden Fahrzeuge<br />
mit oder ohne Batterie angeboten,<br />
einige Hersteller vermieten die Batterie.<br />
Was heisst das für Autoscout24?<br />
Wir beobachten das auch. Der Markt ist tatsächlich<br />
noch nicht sehr übersichtlich, aber<br />
wir sind zuversichtlich, dass sich das rasch<br />
klären wird. Wir unterscheiden bei der Eingabe<br />
beispielsweise danach, ob die Batterie<br />
im Preis inbegriffen ist oder aber vermietet<br />
wird. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die<br />
Eingabe zu optimieren. Unser Ziel ist es, dass<br />
wir über Autoscout24 die Interessenten in<br />
ihrem Prozess zu einem Fahrzeug optimal beraten<br />
können. Dass wir ihnen im Dschungel<br />
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«Es ist keine Frage ob, sondern nur wann und<br />
wie schnell die Elektromobilität voranschreitet»:<br />
Maurice Acker ist National Sales Director bei<br />
Autoscout24. Foto: Autoscout24<br />
der Angebote zur Seite stehen können und<br />
sie darin unterstützen, die für sie richtige<br />
Entscheidung zu treffen <strong>–</strong> sei es bei Elektro,<br />
mit oder ohne Batterie, Hybrid oder Mild-Hybrid,<br />
Neuwagen oder Occasion.<br />
Nach welchen Kriterien suchen Ihre<br />
Endkunden nach E-Fahrzeugen?<br />
Anhand der Suchmuster suchen heute die allermeisten<br />
Leute ganz einfach nach E-Autos.<br />
Entweder ohne weitere Einschränkungen<br />
oder aber dann nach spezifischen Marken<br />
wie Tesla oder bestimmten Modellen wie<br />
dem Renault Zoe. Wir sind überzeugt, dass<br />
sich das noch verändern wird. Bald schon<br />
wissen die Leute auch besser, wonach sie suchen<br />
wollen. Bei den Verbrennern sind die<br />
Suchen spezifischer, aber das waren sie auch<br />
nicht von Anfang an. Über die Jahre haben<br />
sich die Leute ein Wissen angeeignet, mit<br />
dem sie die Fahrzeuge vergleichen können,<br />
denn auch bei den Verbrennern gab und gibt<br />
es sehr viele Unterschiede <strong>–</strong> gerade bei der<br />
Ausstattung.<br />
Sie geben das Stichwort: Wie wichtig sind<br />
Kriterien wie die Ausstattung bei den Suchanfragen<br />
für Elektrofahrzeuge?<br />
Hier zeichnet sich die Tendenz ab, dass es<br />
nicht mehr so viele Ausstattungsvarianten geben<br />
wird. Und dass spezielle Features in jedes<br />
Modell verbaut werden, aber diese dann<br />
erst mittels Software-Update aktiviert werden<br />
können. Daran müssen sich die Kunden noch<br />
gewöhnen. Heute ist für viele die Reichweite<br />
die wichtigste Kenngrösse bei den E-Autos.<br />
Das ist, als hätten wir bei den Verbrennern<br />
immer nach der Tankgrösse geschaut. Doch<br />
auch hier bleibt die Entwicklung nicht stehen<br />
und bald schon werden wir uns anderen Kriterien<br />
widmen können oder auch müssen. Für<br />
den Kunden ist aber klar: Bei Autoscout24 erhält<br />
er heute das Mobilitätsangebot in Echtzeit<br />
und mit echten Marktpreisen <strong>–</strong> da kann<br />
er sich aussuchen, was seinen Bedürfnissen<br />
entspricht. Auch bezüglich Elektrofahrzeuge<br />
sind wir hier stets am Optimieren.<br />
Welches sind dabei die grössten Herausforderungen<br />
für das ganze Autogewerbe?<br />
In unseren Augen ist die grösste Herausforderung<br />
für die Branche die wegbrechende Wartung.<br />
Es gibt weniger zu schmieren und zu<br />
ölen, die Service-Intervalle verändern sich.<br />
Die E-Autos benötigen weder Motoren- noch<br />
Getriebeöl; sie brauchen kein Kühlwasser, die<br />
Bremsanlagen funktionieren oft anders und<br />
sind verschleissärmer. Auch sehen wir, dass<br />
die Neuwagenmarge bei Elektrofahrzeugen<br />
im Schnitt geringen ist als bei Verbrennern.<br />
Was heisst das jetzt für die Händler?<br />
Es wird anspruchsvoll für die Händler und<br />
das spüren wir auch aus Rückmeldungen aus<br />
der Branche. Es heisst jetzt zwar, das eine<br />
tun und das andere nicht lassen, aber die Berufsbilder<br />
werden sich mittelfristig verändern.<br />
Heute ein Mechaniker mit schmutzigen<br />
Fingern, morgen ein Elektriker, der gut mit<br />
Software und mit hoher Spannung umgehen<br />
kann. Da gibt es nicht einfach die eine Lösung.<br />
Hier ist gerade von den Schweizer Garagisten<br />
immer mehr Flexibilität gefordert.<br />
Das bereitet vielen Kopfzerbrechen. Dennoch<br />
kann sich bei allen Herausforderungen<br />
ein Wettbewerbsvorteil für die Händler entwickeln,<br />
die sich heute bereits für die Elektromobilität<br />
von morgen wappnen. Es ist<br />
wichtig, die Mitarbeiter zu schulen, die Infrastruktur<br />
bereitzustellen, und einen Plan zu<br />
haben, wie sie sich positionieren möchten.<br />
Denn es ist keine Frage ob, sondern nur eine<br />
Frage wann und wie schnell die Elektromobilität<br />
voranschreitet. <<br />
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Die meisten Suchanfragen auf Car for You<br />
für E-Fahrzeuge kommen aus Zürich. Foto: BMW<br />
E-Fahrzeuge: Kantonale Unterschiede bei Online-Suche<br />
Der Zürcher ist ein<br />
typischer First-Mover<br />
Welche Kantone sind besonders affin für die E-Mobilität? Die Zahlen des Online-Marktplatzes Car for You geben<br />
darauf eine klare Antwort. Sie lassen auch Rückschlüsse über die Bedürfnisse der Suchenden zu. Mike Gadient<br />
Der Online-Marktplatz Car for You registriert<br />
im Kanton Zürich zwar mehr Suchanfragen<br />
im Bereich alternative Antriebe, aber nicht alle<br />
Interessenten werden trotz 25 000 zur Verfügung<br />
stehenden Fahrzeugen zuschlagen können.<br />
«Einem Zürcher Nachfrage-Anteil von 18<br />
bis 20 Prozent steht nur ein Angebot von etwa<br />
12 Prozent zur Verfügung», erklärt Robin Simon,<br />
CEO von Car for You. Dies sei ein Indiz<br />
für die Entwicklung des Gesamtmarktes.<br />
Dass im bevölkerungsreichsten Kanton zwischen<br />
Januar 2020 und Februar <strong>2021</strong> am häufigsten<br />
nach batterie-elektrischen und hybriden<br />
Fahrzeugen gesucht wurde, überrascht<br />
aus quantitativer Sicht nicht. Am zweitmeisten<br />
Suchanfragen gehen aus dem Kanton<br />
Waadt ein, gefolgt von den Kantonen Genf<br />
und Bern.<br />
Anhand der Suchanfragen erkennt Robin<br />
Simon ein neues Muster (Siehe auch Interview<br />
mit Maurice Acker von Autoscout24 auf Seite<br />
38). Er charakterisiert den typischen E-Fahrzeug-Kunden<br />
als First-Mover, dessen Suche<br />
noch nicht in die Tiefe geht. «Der First-Mover<br />
im Elektromobilitätsbereich weist starke<br />
Unterschiede zum klassischen Fahrzeugkäufer<br />
auf. Das ‹Kaufpreis-Verbrauch-Denkmuster›<br />
wird beispielsweise ausser Kraft gesetzt»,<br />
erklärt Simon. Dem Kunden sei bewusst,<br />
dass er ein hochpreisiges Produkt erwerbe. Er<br />
strebt zudem nach Lifestyle.<br />
Feststellen lässt sich auch, dass für eine Kaufentscheidung<br />
mehr Informationen benötigt<br />
werden. «Der E-Auto-Interessent ist sehr online-affin<br />
und erwartet von Anbietern und<br />
Herstellern nicht nur ein transparentes, sondern<br />
auch vollständiges Angebot.» Lieber<br />
wird der Kunde daher auf einem Bild über<br />
die kleine Schramme an der Fahrzeugtüre informiert,<br />
als dass sie ihm vorenthalten wird.<br />
«Solche Informationen steigern das Vertrauen<br />
durch Authentizität. Transparenz ist so wichtig<br />
wie nie zuvor», weiss Simon.<br />
Zürich liegt übrigens auch bei den Suchanfragen<br />
nach Benzinern und Diesel-Fahrzeugen<br />
an der Car-for-You-Spitze. Minim verändert<br />
sich hier die Reihenfolge der Verfolger:<br />
Genf und Bern komplettieren das Podest, auf<br />
dem vierten Platz folgt der Kanton Waadt. Um<br />
mit der Entwicklung hin zu mehr E-Mobilität<br />
Schritt zu halten, rät Simon den Garagisten<br />
zur digitalen Flexibilität und zur authentischen<br />
Darstellung ihres Unternehmens über<br />
Online-Kanäle. <<br />
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40<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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FOKUS CARROSSERIE<br />
AGVS-Garagist Christoph Schüpbach gibt seinen<br />
Input zu einem Umbau. Fotos: AGVS-Medien<br />
Spezialist für Fahrzeugumbau<br />
Mobilität erhalten oder zurückgeben<br />
Besonders nach einem Unfall, den jemanden in den Rollstuhl fesselt, wird die Mobilität zu einem noch zentraleren<br />
Thema. Spezielle Umbauten am Fahrzeug können helfen, den Betroffenen einen Grossteil ihrer Freiheit<br />
zurückgeben. AGVS-Garagist Christoph Schüpbach hat sich auf solche Umbauten spezialisiert. Jürg A. Stettler<br />
Zwar gibt es einige Hersteller, die wie beispielsweise<br />
Mercedes mit dem E-Vito Tourer<br />
einen Umbau für Rollstuhlfahrer anbieten.<br />
Dabei haben die Hersteller aber primär Fahrdienste<br />
oder Taxiunternehmen als Kunden<br />
im Fokus. Das gilt auch für das neue Schweizer<br />
VW-Sondermodell Caddy Move: eine Umbauvariante<br />
des kompakten Van für den sicheren<br />
Transport von Rollstuhlpassagieren<br />
samt nach innen zusammenfaltbarer Popup-Rampe<br />
mit rutschfestem Belag und speziellem<br />
Vier-Punkte-Befestigungssystem für<br />
den Rollstuhl.<br />
Doch in den meisten Fällen sind die Wünsche<br />
an die Fahrzeuge von handicapierten<br />
Personen viel individueller und beim Umbau<br />
können Millimeter entscheidend sein.<br />
Einer, der dies wissen muss, ist AGVS-Garagist<br />
Christoph Schüpbach. Der Familienvater<br />
sitzt selbst seit Januar 2008 im Rollstuhl.<br />
Ein Skiunfall in den Bergen Kanadas hat das<br />
Leben des Berners zwar völlig auf den Kopf<br />
gestellt, aber behindern liess er sich durch<br />
seine Behinderung noch nie. Der Walkringer<br />
Garagist ist nicht nur wichtiger Ansprechpartner<br />
für Umbauten, sondern auch bekannt<br />
für seinen Ferrari F430 Challenge, mit dem<br />
er trotz seiner Querschnittlähmung mehrere<br />
Saisons lang erfolgreich im Motorsport aktiv<br />
war.<br />
Geht nicht, gibt es bei ihm grundsätzlich<br />
nicht. Wie bei einem herkömmlichen Autokauf<br />
ist es für den Alfa-Vertreter vor jedem<br />
Umbauprojekt wichtig, eine genaue Bedarfsanalyse<br />
zu erstellen. «Wir müssen<br />
beispielsweise klären, ob der Kunde schon<br />
länger in seinem Rollstuhl sitzt, ob er vielleicht<br />
sogar erst neu im Paraplegiker-Zentrum<br />
42<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
Der Einbau von Schwenktüren <strong>–</strong> wie hier bei einem Volvo <strong>–</strong> ermöglichen einen einfacheren Verlad des Rollstuhls.<br />
Motor und Technik für die Schwenktür werden später<br />
noch in einem hübschen Gehäuse, passend zum edlen<br />
Lederinterieur verstaut.<br />
Bei elektrischen Sitzsystemen können Millimeter entscheiden, ob ein Sitz am Türrahmen ankommt oder nicht.<br />
in Nottwil ist und erst später seinen eigentlichen<br />
Rollstuhl erhält», erklärt Schüpbach.<br />
«Denn je nach Fahrzeug geht es bei den Umbauten<br />
um Millimeter, ob beispielsweise ein<br />
Drehsitz reinpasst. Es ist auch entscheidend,<br />
dass wir die genauen Masse der Rollstühle<br />
kennen. Zudem ist es wichtig zu wissen, ob<br />
sich die Krankheit allenfalls verschlechtern<br />
könnte und man somit weitere Umbauschritte<br />
schon mitplanen sollte. Nicht zuletzt ist es<br />
entscheidend, ob es sich um einen Selbstfahrer<br />
oder einen Beifahrer handelt.»<br />
Der zweifache Familienvater gibt zu bedenken,<br />
dass Umbauten zudem immer auch ein<br />
Zusammenspiel zwischen vier verschiedenen<br />
Akteuren seien: «Wir müssen versuchen die<br />
Wünsche des Kunden selbst, die Anforderungen<br />
der Behörden, die das Fahrzeug zulassen<br />
müssen, der IV, die meist für einen Grossteil<br />
der Kosten aufkommt, und natürlich die<br />
technische oder auch finanzielle Machbarkeit<br />
für den Garagisten unter einen Hut zu<br />
bringen.» Schüpbachs Umbauangebot reicht<br />
vom einfachen Gasring kombiniert mit einer<br />
Stossbremse, so dass der Wagen auch ohne<br />
die herkömmlichen Pedale gefahren werden<br />
kann, über Kombihebel, um auch Personen<br />
mit stark eingeschränkten Fingerfunktionen<br />
das sichere Fahren zu erlauben, bis hin zu<br />
Heckausschnitten, um ein einfaches schnelles<br />
Verladen eines Rollstuhl zu ermöglichen.<br />
«Es gibt diverse Gas-Bremssystem ab Stange.<br />
Die meisten Systeme sind universell einsetzbar.<br />
Wir sind dann vor allem gefordert, um<br />
die passenden Halterungen für die einzelnen<br />
Fahrzeug- und Modelltypen zu erstellen», erläutert<br />
der Garagist.<br />
Oft gefragt sind auch Schwenktüren für<br />
einen einfacheren Verlad des Rollstuhls.<br />
Hier liegt die Crux vor allem darin, die Halterung<br />
und den Motor möglichst platzsparend<br />
zu verbauen. «Meist wissen wir erst,<br />
was sich hinter der Abdeckung alles verbirgt,<br />
wenn wir sie wirklich wegnehmen», erklärt<br />
der 36-Jährige und fährt in der Werkstatt<br />
zu einem Fahrzeug, an dem gerade gearbeitet<br />
wird, um die Problematik zu verdeutlichen.<br />
Von den Herstellern selbst gibt es für<br />
Umbauten keine Unterstützung. Wenn der<br />
AGVS-Garagist für die Installation einer<br />
Schwenktür Schaltpläne braucht, muss<br />
er sich diese Daten meist über befreundete<br />
Händler beschaffen. «Dank unserer langjährigen<br />
Erfahrung und einem guten Netzwerk<br />
geht’s», so Schüpbach. Nicht nur für Anpassungen<br />
bei den Türen, auch bezüglich Servolenkung,<br />
die je nach Einschränkung oder<br />
fehlender Kraft leichtgängiger gemacht werden<br />
müssen, wären offizielle Daten vor allem<br />
bei den heutigen elektromechanischen<br />
Varianten besonders hilfreich.<br />
Auch Drehsitze für die Beifahrerseite, die<br />
den Ausstieg erleichtern, oder auch Krane<br />
und Liftsysteme, um den Rollstuhl im Fahrzeug<br />
zu verstauen, gehören zum Angebot der<br />
Alfa-Romeo-Vertretung aus Walkringen. Bei<br />
Fortsetzung Seite 44<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>43
FOKUS CARROSSERIE<br />
Wenn sich die Chance ergibt, setzt sich der zweifache Familienvater auch heute noch gerne ans Steuer seines Spezialumbaus des Ferrari F430 Challenge. Fotos: AGVS-Medien<br />
der Beratung ist die Tatsache, dass Christoph<br />
Schüpbach selbst im Rollstuhl sitzt oft ein<br />
Vorteil. «Die Leute glauben mir. Und durch<br />
mein Schicksal weiss ich genau, woran man<br />
auch noch denken muss. Ich kann mich hervorragend<br />
in die jeweilige Situation des Kunden<br />
versetzen. Am meisten habe ich an mir<br />
selbst gelernt. In gewissen Sachen wird man<br />
einfach heikel. Daher verstehe ich auch Kunden,<br />
die ihren Blinkerschalter genau dort haben<br />
wollen, und nicht da, wo wir ihn vielleicht<br />
einfacher einbauen könnten.»<br />
Je nach Behinderungsgrad ist es für den Umbau<br />
zudem entscheidend, dass der Rollstuhl<br />
leicht greifbar ist. Da die Kunden nicht einfach<br />
bis zum Heck gehen können, dort den<br />
Kran im Kofferraum betätigen, den Rollstuhl<br />
rausheben und sich dann selbst in diesen<br />
hieven können. Doch auch hier finden<br />
Schüpbachs Umbauangebot umfasst auch einfache Gasringe<br />
kombiniert mit einer Stossbremse.<br />
Schüpbach und sein Team mit ihrer mehr<br />
als 13-jährigen Erfahrung im Fahrzeugumbau<br />
immer wieder die passende Lösung. Die<br />
natürlich ebenfalls eine grosse Anzahl an<br />
Richtlinien und Gesetze erfüllen muss, damit<br />
das Fahrzeug später vom Strassenverkehrsamt<br />
die Zulassung erhält. «Heckausschnitte<br />
sind bei Umbauten immer etwas kritisch, da<br />
ich da nur bei einem Neufahrzeug ein CoC-<br />
Zertifikat erhalte», verrät der AGVS-Garagist.<br />
«Ist es kein Neufahrzeug braucht es ein weiteres<br />
Gutachten, selbst wenn ich einen offiziellen<br />
Einbausatz verwende. Das heisst, man<br />
prüft das Ganze zweimal!» Nicht nur technisch<br />
versuchen sie jeweils, das Optimum<br />
für seine Kunden zu erreichen, sondern auch<br />
ästhetisch. «Wir fertigen die passenden Abdeckungen<br />
fürs Interieur und für speziellere<br />
Lösungen arbeite ich mit einem regionalen<br />
Sattler zusammen, um Sitzkissen aufzufüllen<br />
oder sichtbare Nähte im Lederinterieur<br />
anzubringen.»<br />
Stellt der immer vielfältigere Materialmix<br />
der modernen Fahrzeuge eigentlich auch für<br />
den Umbau-Spezialisten eine Herausforderung<br />
dar? «Der Materialmix führt dazu, dass<br />
man nicht mehr alles Schweissen kann. Vieles<br />
muss dann eben verschraubt werden»,<br />
meint Schüpbach achselzuckend, der sich<br />
auch hier nicht behindern lässt und immer<br />
Lösungen und nicht Hindernisse vor Augen<br />
hat. Machen vielleicht die neuen Antriebstechnologien<br />
wie Elektro- oder Hybridantriebe<br />
den Umbau wenigstens einfacher? «Nicht<br />
zwingend. Wir müssen genau schauen, wo<br />
die Batteriepakete oder die Hybridkomponenten<br />
verbaut sind. Einem Rollstuhlfahrer,<br />
der sich einen neuen Skoda Octavia kaufen<br />
wollte, musste ich nach meiner Recherche<br />
daher von einer Plug-in-Hybrid-Variante abraten,<br />
weil sie den späteren Umbau zu stark<br />
eingeschränkt hätte.» Der 36-Jährige ergänzt,<br />
dass es immer besser sei, wenn die Leute<br />
nicht schon mit einem neuen Auto auf den<br />
Platz fahren und dann ihre Umbauwünsche<br />
anbringen. «Wir beraten die Leute gerne im<br />
Vorfeld und können so auch unsere Erfahrungswerte<br />
von bisherigen Umbauten einbringen,<br />
da wir genau wissen welche Gefahren<br />
lauern.» Bei rund 50 Umbauten pro Jahr<br />
weiss Schüpbach genau, wovon er spricht.<br />
Einer der spektakulärsten Umbauten steht<br />
übrigens in Walkringer Showroom: Ein Ferrari<br />
F430 Challenge. Das Gasringsystem ist<br />
eine Selbstentwicklung von Schüpbach und<br />
besticht durch hohe Präzision und Langlebigkeit.<br />
Kommt der Rennwagen überhaupt<br />
noch zum Einsatz? «Mit zwei Kleinkindern<br />
und nun Corona haben sich die Prioritäten<br />
etwas verschoben, aber wenn sich die Gelegenheit<br />
ergibt, fahre ich mit meinem Vater<br />
immer noch sehr gerne nach Dijon oder Anneau<br />
du Rhin für ein paar Runden auf der<br />
Rennstrecke.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
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44<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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FOKUS CARROSSERIE<br />
Foto: BMW<br />
Additive Fertigung hält bald in der Serienfertigung Einzug<br />
Teile aus dem 3D-Drucker im Trend<br />
3D-Druck oder auch Additive Fertigung (AF) genannt, werden in immer mehr Bereichen der Automobilproduktion<br />
eingesetzt. Was einst dem Prototypenbereich oder auch der Werkzeugherstellung<br />
vorbehalten war, hält nun Einzug in die Serien- und Ersatzteilproduktion. Jürg A. Stettler<br />
Im sogenannten Additive Manufacturing Center in München laufen bei BMW heute alle Fäden betreffend Teile aus<br />
dem 3D-Drucker zusammen und es werden längst nicht mehr nur einfache Kunststoffteile produziert. Foto: BMW<br />
Insbesondere für die Prototypen-Fertigung<br />
gehören Teile aus dem 3D-Drucker inzwischen<br />
zum Standard. Aber auch bei Kleinherstellern<br />
wird der 3D-Druck vermehrt genutzt,<br />
um die Produktion voranzutreiben<br />
und schneller und günstiger zu Komponenten<br />
für die Fahrzeuge zu kommen. Das amerikanische<br />
Unternehmen Local Motors, das<br />
2014 mit dem Strati das erste Auto aus dem<br />
3D-Drucker vorstellte, nutzt dazu einige der<br />
grössten 3D-Drucker der Welt. Inzwischen<br />
hat es sogar einen autonom fahrenden, kleinen<br />
Shuttlebus für bis zu 12 Passagiere mittels<br />
Aditiven Fertigung (AF) hergestellt. Die<br />
Produktion des bis zu 40 km/h schnellen<br />
Olli geht nun bereits in die zweite Generation.<br />
Dank rund 80 Prozent der Komponenten<br />
aus dem 3D-Drucker hat der Olli 2.0, der<br />
seit letztem Jahr auch auf dem Campus der<br />
Universität Turin (I) rumkurvt, ein erstaunlich<br />
tiefes Gewicht. Bei gewissen Teilen ist<br />
dank der AF eine Gewichtsreduktion um<br />
bis zu 40 Prozent möglich. Bei einem Elektromobil,<br />
das nur schon durch die Batterien<br />
viel Gewicht ins Fahrzeug bringt, ein nicht zu<br />
unterschätzender Pluspunkt. Der 3D-Druck<br />
hilft ausserdem bei der Senkung der Herstellungskosten.<br />
Experten gehen hier von<br />
bis zu 60 Prozent tieferen Kosten und einer<br />
Verkürzung der Produktionszeit um etwa 75<br />
Prozent aus. Dies bestätigt auch Kevin Quinn,<br />
GM-Direktor für Additive Design und Fertigung:<br />
«Der 3D-Druck hilft uns, Teile und<br />
Produkte schneller zu entwerfen und zu bauen.<br />
Auf eine Art und Weise, die uns vorher<br />
nicht möglich war.» Vor allem durch die Einbindung<br />
von Design-Tools in den AF-Prozess<br />
stieg das Interesse der Automobilhersteller an<br />
der Technologie deutlich. Diese Teile müssen<br />
zudem längst nicht mehr nur aus Kunststoff<br />
gefertigt sein. Neben UV-stabilen, langlebigen<br />
Kunststoffen gehören auch die im Automobilbau<br />
beliebten Metalle wie Aluminium und<br />
Stahl zu den Grundprodukten für einen AF-<br />
Prozess. Das zeigen etwa Wasserpumpenräder<br />
aus einer Aluminiumlegierung, die BMW<br />
für den besonders anspruchsvollen Motorsporteinsatz<br />
in den Deutschen Tourenwagen<br />
Masters nutzt.<br />
Besonders spannend ist das Verfahren im<br />
Oldtimer- und Youngtimerbereich, wo eine<br />
Ersatzteilsuche sehr schwierig sein kann.<br />
Hier hat BMW beispielsweise bei der Restau-<br />
46<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
ation eines legendären 507 für die Herstellung<br />
von nicht mehr erhältlichen Türknäufen<br />
und Fensterhebern auf die AF gesetzt. Die<br />
Münchner forschten bereits in den 1990er-<br />
Jahren auf dem Gebiet der Additiven Fertigung.<br />
Im sogenannten Additive Manufacturing<br />
Center in München laufen heute alle<br />
Fäden zusammen. Aktuell arbeiten hier bis<br />
zu 80 Mitarbeitende an rund 50 industriellen<br />
Metall- und Kunststofffertigungsanlagen.<br />
Vom kleinen Kunststoffhalter bis hin zu<br />
hochkomplexen Fahrwerkskomponenten aus<br />
Metall werden hier jährlich über 100 000 Bauteile<br />
aus den unterschiedlichsten Materialien<br />
Schicht für Schicht produziert.<br />
Die meisten Teile des Shuttlebus Olli 2.0 stammen aus<br />
dem Drucker. Foto: Local Motors<br />
Die BMW Group geht nun den nächsten<br />
Schritt bei der systematischen Integration industrieller<br />
3D-Druckverfahren und will AF<br />
industrialisieren. Die Deutschen wollen so<br />
die Vorteile der Technologie <strong>–</strong> wie die schnelle<br />
Verfügbarkeit von Komponenten, Flexibilität<br />
beim Gestalten sowie das Fertigen ohne<br />
aufwendige Werkzeuge <strong>–</strong> vollumfänglich<br />
nutzen. «Das Verfahren hilft uns, Entwicklungszyklen<br />
zu beschleunigen und damit<br />
unsere Fahrzeuge schneller zur Serienreife zu<br />
führen», erläutert Daniel Schäfer, Bereichsleiter<br />
für die Produktionsintegration und das<br />
BMW-Pilotwerk. «Die Produktionszeiten von<br />
Bauteilen werden durch den 3D-Druck kürzer,<br />
gleichzeitig werden hohe Qualitätsansprüche<br />
erfüllt.»<br />
Bereits in einer frühen Phase der Fahrzeugentwicklung<br />
haben Ingenieure, Fertigungsund<br />
Werkstoffexperten nun die Möglichkeit,<br />
hunderte Bauteile zu analysieren. So lassen<br />
sich Vorteile bei Gewicht und Geometrie<br />
gegenüber traditionellen Verfahren sowie<br />
der wirtschaftliche Nutzen bereits klären.<br />
Seit Mitte 2020 produziert die BMW Group<br />
additiv gefertigte Fahrzeugkomponenten aus<br />
Metall und Kunststoff für Rolls-Royce. Die<br />
Bauteile befinden sich in der Karosserie sowie<br />
im Fahrgastraum und weisen eine hohe<br />
Funktionalität und Steifigkeit auf. Auch die<br />
Halterung der Verdeckabdeckung des BMW<br />
i8 Roadster stammt beispielsweise aus dem<br />
Drucker <strong>–</strong> mit traditionellem Giessverfahren<br />
wäre sie gar nicht herstellbar gewesen.<br />
Dass der 3D-Druck neue Möglichkeiten in<br />
der Entwicklung sowie in der Herstellung von<br />
Bauteilen mit geringer Stückzahl ermöglicht,<br />
hat auch Porsche erkannt. Dort bestanden<br />
neuartige, gedruckte Kolben mit innovativem<br />
Design ihre Bewährungsprobe sogar<br />
im Hochleistungssportwagen 911 GT2 RS.<br />
Auch ein für einen kompletten E-Antrieb<br />
entwickeltes Gehäuse erfüllt höchste Qualitätsansprüche.<br />
Leichter, steifer, kompakter<br />
präsentiert sich das im additiven Laserschmelz-Verfahren<br />
hergestellte Teil. «Damit<br />
haben wir nachgewiesen, dass sich die additive<br />
Fertigung mit all ihren Vorteilen auch<br />
für grössere und hochbelastete Komponenten<br />
eines Elektro-Sportwagens eignet», erläutert<br />
Falk Heilfort, Projektverantwortlicher in<br />
der Antriebsvorentwicklung im Porsche Entwicklungszentrum<br />
Weissach zufrieden.<br />
Spannend ist die Fertigungstechnik inzwischen<br />
sogar für Elektronik-Komponenten. Dabei<br />
werden leitende und isolierende Tinten in<br />
nur wenigen Mikrometern dünnen Linien auf<br />
die Druckoberfläche gespritzt. Das hilft die immer<br />
kleineren und komplexeren Elektronikteile<br />
für die Fahrzeuge zu entwickeln und herzustellen.<br />
Die grössten Herausforderungen beim<br />
3D-Druck im Automobilbereich liegen aktuell<br />
noch bei den Prozess- und Werkstoffkosten.<br />
Daher ist er noch nicht für Grossserien geeignet.<br />
Durch neue, flächig arbeitende Technologien<br />
besteht jedoch nicht nur ein grosses<br />
Potenzial für die Serienproduktion, sondern<br />
auch für neue Geschäftsfelder wie personalisierte<br />
Fahrzeugteile. Diese könnten <strong>–</strong> genauso<br />
wie gewisse Ersatzteile <strong>–</strong> nicht nur beim Hersteller<br />
aus dem Drucker kommen, sondern<br />
durchaus auch direkt beim Garagisten selbst. <<br />
Das fertige Teil aus dem Drucker. Foto: BMW<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
Interview mit Felix Wyss, Präsident Carrosserie Suisse<br />
«Ich klopfe auf den Tisch<br />
und dann machen wir das»<br />
Felix Wyss ist Präsident von Carrosserie Suisse und Inhaber der Aarauer Carrosserie Werke AG. Wie er<br />
den Verband strategisch aufstellen möchte, wie seine Branche durch die Pandemie gekommen ist und was<br />
er von den bundesrätlichen Massnahmen gegen Covid-19 hält, erklärt der Unternehmer im Interview mit<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong>. Sandro Compagno<br />
«Der Verband muss geführt werden wie ein Unternehmen»:<br />
Felix Wyss, Präsident von Carrosserie<br />
Suisse. Foto: AGVS-Medien<br />
Warum?<br />
Das dürfte mit dem Tourismus zu tun haben.<br />
Die Touristenregionen sind ausgelastet <strong>–</strong> die<br />
Bündner beispielsweise waren im Winter voll<br />
in Fahrt. Da sieht es im Tessin ganz anders<br />
aus. Dort fehlen die Feriengäste. Und schauen<br />
Sie mal den Flughafen Kloten an: Die Autovermietung<br />
ist praktisch zum Erliegen gekommen.<br />
Auch das spürt unsere Branche. Und wer seine<br />
Kunden vor allem in den Städten hat, der hat<br />
grössere Probleme als auf dem Land. Ein Beispiel:<br />
Die Hotelauslastung in Luzern liegt bei 12<br />
Prozent. Vor der Pandemie waren es 85 Prozent.<br />
Das bedeutet, dass beispielsweise die Handwerker<br />
viel weniger unterwegs sind.<br />
Wie sieht es in Ihrer Unternehmung ACW<br />
AG in Aarau aus?<br />
Das einzige Problem ist, dass die Agenda zusammengebrochen<br />
ist: Vor der Pandemie hatten<br />
wir Aufträge für die nächsten zwei bis<br />
drei Wochen in den Büchern, heute arbeiten<br />
wir zwar immer noch 100 Prozent, aber die<br />
Aufträge kommen viel kurzfristiger. Wir leben<br />
von der Hand in den Mund.<br />
Herr Wyss, das Autogewerbe ist bislang<br />
mit einem blauen Auge durch die Corona-<br />
Pandemie gekommen. Wie ist die Stimmung<br />
bei den Carrossiers?<br />
Felix Wyss, Präsident Carrosserie Suisse:<br />
Der Verkehr ist während des Lockdowns zusammengebrochen.<br />
Es gibt zahlreiche Betriebe,<br />
die seit März nicht mehr richtig in Fahrt gekommen<br />
sind und heute wieder Kurzarbeit haben.<br />
Dabei stellen wir regionale Unterschiede<br />
fest. Die Romandie und das Tessin hat es härter<br />
getroffen als die Deutschschweiz. Ich war kürzlich<br />
im Tessin und habe dort zwei Betriebe besucht:<br />
Einer lief gut, der andere Inhaber erzählte<br />
mir, er rufe am Donnerstag seine Mitarbeitenden<br />
an, ob sie am Montag zur Arbeit kommen<br />
sollen oder nicht. Am besten geht es den Ostschweizer<br />
Kantonen.<br />
Sie haben sich in den letzten Monaten<br />
mehrfach über die Massnahmen des<br />
Bundesrats enerviert.<br />
Ich bin für eine sofortige Öffnung. Verstehen<br />
Sie mich nicht falsch: Ich bin kein Corona-Leugner.<br />
Ich habe vor einem Jahr schon Anfang<br />
März, also noch vor dem Lockdown, meinen<br />
Betrieb komplett auf Corona umgestellt <strong>–</strong> wir<br />
wussten schliesslich nicht, was mit diesem Virus<br />
auf uns zukommt. Ich habe mich international<br />
erkundigt, Kontakte in Italien und Kroatien<br />
angerufen. Daraufhin habe ich Masken<br />
und Desinfektionsmittel gekauft und weitere<br />
Schutzmassnahmen umgesetzt. Ich habe mich<br />
im Frühjahr 2020 wirklich intensiv mit dem<br />
Virus beschäftigt und mich informiert <strong>–</strong> nicht<br />
48<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
auf irgendwelchen kruden Webseiten, sondern<br />
beim BAG und der WHO. Im Mai habe ich entschieden,<br />
die Übung wieder abzubrechen und<br />
der Entscheid hat mir Recht gegeben.<br />
Aber Sie sind verpflichtet, die Massnahmen<br />
umzusetzen…<br />
Natürlich. Meine Mitarbeitenden sind angehalten,<br />
Schutzmasken zu tragen. Aber ich stelle<br />
fest, dass die Leute müde sind. Sie mögen<br />
schlicht nicht mehr. Ich wünsche mir eine sofortige<br />
Öffnung <strong>–</strong> ohne Wenn und Aber.<br />
Verlassen wir dieses heikle Thema. Das<br />
Elektrofahrzeug beschäftigt die Garagisten<br />
<strong>–</strong> es benötigt weniger Wartung als der<br />
klassische Verbrenner. Auf Ihre Branche<br />
kommt das autonome Fahrzeug zu <strong>–</strong> es wird<br />
schlicht weniger oft «krachen». Wie sehen<br />
Sie den Einfluss selbstfahrender Autos auf<br />
die Schweizer Carrossiers?<br />
Elektromobilität oder auch Wasserstoff-Fahrzeuge<br />
bereiten uns tatsächlich keine Sorgen. Auch<br />
dort gibt es Carrosserieschäden. Wichtig ist einfach,<br />
dass die Mitarbeitenden die Aus- und Weiterbildungskurse<br />
besuchen, um diese Fahrzeuge<br />
reparieren zu können. Autonome Fahrzeuge werden<br />
uns bestimmt betreffen, aber ich bin überzeugt,<br />
dass es noch mindestens 15 Jahre dauert,<br />
bis diese wirklich einen Einfluss haben. Zuerst<br />
müssen die Gesetze auf das autonome Fahren angepasst<br />
werden und das dauert seine Zeit. Aber<br />
wenn diese autonomen Fahrzeuge in 15 Jahren<br />
hier sind, müssen wir bereit sein.<br />
Was heisst das konkret?<br />
Beispielsweise können wir Umbauten für Büroinfrastrukturen<br />
im Fahrzeug anbieten. Ich kann<br />
mir auch vorstellen, dass die Kunden anrufen<br />
und ein Fahrzeug bestellen werden <strong>–</strong> für die<br />
Skiferien, fürs Büro oder für einen Familienausflug.<br />
Dann müssen wir die Fahrzeuge entsprechend<br />
einrichten. Vielleicht habe ich in 15 Jahren<br />
100 Kapseln an Lager und klicke diese aufs<br />
Chassis drauf… Wir wissen alle noch nicht,<br />
wie das aussieht. Hier müssen wir als Verband<br />
so schnell wie möglich wissen, wohin dieses<br />
Schiff steuert.<br />
Wie werden sich die Berufsbilder im Carrosseriegewerbe<br />
in den nächsten Jahren<br />
verändern?<br />
Wir werden per 1. Januar 2022 eine neue berufliche<br />
Grundbildung einführen: den Carrosserie-<br />
Reparateur EFZ, eine dreijährige Berufslehre mit<br />
Schwerpunkt Demontage und Montage. Dieser<br />
Beruf ergänzt die vierjährige Ausbildung zum<br />
Carrosserie-Spengler. Kleine und mittlere Schäden<br />
werden wir in den nächsten Jahren noch<br />
reparieren können, aus grossen Schäden jedoch<br />
werden wirtschaftliche Totalschäden gemacht.<br />
Diese Fahrzeuge gehen in den Osten und werden<br />
dort wieder zusammengeschustert…<br />
Korrekt. Das ist etwas, was mich sehr ärgert.<br />
In einem Auto hat es Kältemittel, LCD-Bildschirme,<br />
und elektronische Komponenten.<br />
Waschmaschinen, Kühlschränke und Fernseher<br />
müssen von Gesetzeswegen in der<br />
Schweiz entsorgt werden <strong>–</strong> aber Autos dürfen<br />
einfach ins Ausland verschoben werden!<br />
Sie sind nach der Fusion des VSCI mit<br />
der FCR seit dem 1. Januar <strong>2021</strong> erster<br />
Präsident eines gesamtschweizerischen<br />
Carrossierverbandes. Wo stehen Sie mit<br />
der Integration der beiden Verbände?<br />
Das ist eine Frage, die mich sehr freut! Die Zusammenarbeit<br />
klappt sensationell. Die Kollegen<br />
aus der Romandie haben sich im Zentralvorstand<br />
sehr gut integriert. Früher hatten<br />
wir einen Röstigraben mit dem VSCI und dem<br />
FCR. Mit Carrosserie Suisse ist aus diesem Graben<br />
eine Brücke geworden.<br />
Sie sind Präsident und gleichzeitig Inhaber<br />
eines Carrosseriebetriebs. Wie<br />
bringen Sie das unter einen Hut?<br />
Bis zur Fusion waren etwa 50 Prozent meiner<br />
Arbeitszeit dem Verband gewidmet. Mit dem<br />
Zusammenschluss wären nochmals 30 Prozent<br />
dazugekommen. Glücklicherweise entlasten<br />
mich meine drei Vizepräsidenten sehr. Wir haben<br />
aus allen Sprachregionen einen Vizepräsidenten:<br />
Armin Haymoz für die Westschweiz,<br />
Marco Flückiger aus dem Tessin und Andi Stalder<br />
aus der Deutschschweiz. Das ist ein hervorragendes<br />
Gremium. Wir sind derzeit daran,<br />
unsere Strategie zu überarbeiten. Und hier stellt<br />
sich auch die Frage nach der Struktur: Entweder<br />
gibt es einen vollamtlichen Präsidenten oder<br />
wir setzen auf einen Präsidenten im Mandatsverhältnis<br />
und stärken die Geschäftsstelle.<br />
Sie haben schon vor einiger Zeit gesagt,<br />
dass Sie das Präsidium in den nächsten<br />
zwei oder drei Jahren abgeben möchten.<br />
Welche Ziele haben Sie bis dahin?<br />
Im Zentrum steht ganz klar die neue Strategie,<br />
die ich noch umsetzen möchte. Wir erarbeiten<br />
diese Strategie gemeinsam mit einer<br />
Beraterfirma.<br />
Können Sie zu den konkreten Inhalten<br />
schon etwas sagen?<br />
Ich möchte eine hochprofessionelle Geschäftsstelle.<br />
Der Verband muss geführt werden wie<br />
ein Unternehmen. Er muss agiler und schlagkräftiger<br />
werden. Wenn wir heute einen wichtigen<br />
Entscheid fällen, kann das bis zu einem<br />
Jahr dauern, bis dieser umgesetzt wird. Hier in<br />
der Firma klopfe ich auf den Tisch und dann<br />
machen wir das. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
carrosseriesuisse.ch
FOKUS CARROSSERIE<br />
Sicherheit in der Carrosseriewerkstatt<br />
Shorts und T-Shirts sind fehl am Platz<br />
Ob Batteriesäure, Lacke oder Lösungsmittel: In einer Werkstatt finden sich zahlreiche Produkte, welche der<br />
Gesundheit der Mitarbeitenden schaden können. Daniel Fürst von der Geschäftsstelle der Branchenlösung<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ) erklärt im Interview, wie man<br />
mögliche Gesundheitsrisiken vermeiden kann und welchen Mehrwert eine BAZ-Mitgliedschaft bietet. Carla Stampfli<br />
Daniel Fürst, Fachverantwortlicher BAZ.<br />
Herr Fürst, was gilt es im Umgang mit<br />
Gefahrstoffen besonders zu beachten?<br />
Daniel Fürst, Geschäftsstelle BAZ: Verschiedene<br />
rechtliche Grundlagen verpflichten<br />
die Arbeitgeber zum Schutz ihrer Arbeitnehmenden.<br />
Das heisst, sie müssen alle<br />
Massnahmen treffen, die nach der Erfahrung<br />
notwendig, nach dem Stand der Technik anwendbar<br />
und den Verhältnissen des Betriebes<br />
angemessen sind. Der Arbeitgeber trägt<br />
dafür die gesamte Verantwortung. Weiter<br />
muss dieser den Umweltschutz sicherstellen.<br />
Wenn intern das nötige Fachwissen zum sicheren<br />
Umgang mit gefährlichen Produkten<br />
fehlt, muss der Arbeitgeber Asa-Spezialisten<br />
beiziehen. Diese sind für die Mitglieder<br />
der Branchenlösung BAZ über die Fachstelle<br />
via Geschäftsstelle zugänglich. Eine hilfreiche<br />
Broschüre dazu hat das Staatssekretariat<br />
für Wirtschaft (Seco) unter dem Namen «Sicherer<br />
Umgang mit chemischen Produkten<br />
im Betrieb» veröffentlicht.<br />
Welche Schutzmassnahmen gilt es<br />
umzusetzen?<br />
Als erstes sollte ein alternatives Produkt gesucht<br />
werden, das unbedenklich ist. Ist dies<br />
nicht möglich, muss die Verantwortlichkeit<br />
geregelt werden: Gesetzlich vorgeschrieben<br />
ist, dass jeder Betrieb, der mit gefährlichen<br />
Produkten arbeitet, eine Chemikalienansprechperson<br />
ernennen muss. Diese ist Ansprechperson<br />
für die Behörden und muss<br />
wissen, wer mit welchen Chemikalien wo<br />
arbeitet. Die Person muss die Zeit haben, sich<br />
um den korrekten Umgang zu kümmern.<br />
Was müssen Mitarbeitende selbst<br />
beachten?<br />
Sie müssen wissen, wie die persönliche<br />
Schutzausrüstung (PSA) anzuwenden ist.<br />
Dies ist leider nicht immer selbstverständlich.<br />
Auch das Tragen von Shorts und T-Shirts ist<br />
immer wieder ein Thema: Sind Arme und Beine<br />
nicht bekleidet, fehlt der erste Schutz. So<br />
können Spritzer von Batteriesäure und Lösungsmittel<br />
direkt wirken, das gilt auch für<br />
Staubbelastung der Haut beim Schleifen.<br />
In diesem Fall muss die PSA getragen werden<br />
und zwar so, wie der Hersteller sie vorschreibt<br />
und dem Sicherheitsdatenblatt zu<br />
entnehmen ist. Die Tragpflicht muss vom<br />
Vorgesetzten durchgesetzt werden.<br />
Wie können Verantwortliche mögliche<br />
Gesundheitsrisiken im Alltag vorbeugen?<br />
Wissen schützt! Die Mitarbeitenden sollten<br />
das Recht haben zu wissen, welche Stoffe die<br />
Haut oder die Lunge reizen und über kurz oder<br />
lang schädigen. Dies ist der erste Schritt, um<br />
zu verstehen, wann man sich schützen soll.<br />
Informieren Sie sich über neue Arbeitsprozesse<br />
und Methoden! Diese bringen oft auch<br />
weniger schädliche Stoffe zum Einsatz. Wenn<br />
gefährliche Produkte im Einsatz sind, sollen<br />
die Mitarbeiter im Umgang geschult werden.<br />
Machen Sie daraus keine Doktorarbeit. Definieren<br />
Sie einen regelmässigen Termin für<br />
wenige Minuten und erklären Sie Ihren Mitarbeitenden<br />
und Lernenden den korrekten<br />
Umgang von jeweils einem einzigen Produkt.<br />
Wie unterstützt die BAZ Garagisten und<br />
Carrossiers im Umgang mit Gefahrstoffen?<br />
Die BAZ stellt einerseits die nötigen organisatorischen<br />
Grundlagen zur Verfügung. Im Online-<br />
Tool Asa-Control können BAZ-Betriebe die Sicherheitsdatenblätter<br />
sammeln, Notfallpläne<br />
managen und Verzeichnisse pflegen. Dies ist<br />
übrigens nicht ein «nice to have», sondern gesetzliche<br />
Mindestanforderung an den Arbeitgeber.<br />
Weiter kann die BAZ-Geschäftsstelle<br />
für alle Anliegen kontaktiert werden. Wird<br />
beispielsweise im Betrieb umgebaut und es<br />
kommt eine Frage zum Arbeits- oder Gesundheitsschutz<br />
auf, sprich, welche Mindestanforderungen<br />
eine Lüftung des Lacklagers erfüllen<br />
muss, können die Mitglieder die entsprechenden<br />
Informationen bei uns einholen.<br />
Welchen Mehrwert bietet sich BAZ-Betrieben?<br />
Den organisatorischen Aufwand können wir<br />
für unsere Mitglieder deutlich reduzieren. Für<br />
die gesetzlichen vorgegebenen internen Kontrollen<br />
stellen wir entsprechende Check-Listen<br />
zur Verfügung. Der gesetzlich geforderte<br />
Standard kann also mit entsprechend tiefem<br />
Aufwand erfüllt werden. Weiter bieten wir<br />
für die Kontaktperson Arbeitssicherheit, die<br />
sogenannte Kopas, verschiedene Aus- und<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten an. Nicht zu<br />
unterschätzen ist die Support-Leistung für<br />
BAZ-Mitglieder: Bei Fragen rund um Arbeitssicherheit<br />
und Gesundheitsschutz berät die<br />
Branchenlösung ihre Betriebe kompetent für<br />
eine konkrete Umsetzung in die Praxis. <<br />
Persönlich<br />
Weitere Infos unter:<br />
safetyweb.ch<br />
cheminfo.ch<br />
Daniel Fürst ist seit 1. November 2020<br />
Fachverantwortlicher Arbeitssicherheit und<br />
Gesundheitsschutz der BAZ. Der Automobildiagnostiker<br />
arbeitete viele Jahre bei der<br />
Garage Zbinden & Käser in Büchslen FR,<br />
ehe er 2010 zu BMW (Schweiz) wechselte.<br />
Zuletzt war er dort als Programm-Manager<br />
technisches Training verantwortlich für<br />
das Qualifizierungskonzept mit Fokus auf<br />
Alternativantriebe. Daniel Fürst war zudem<br />
Kursleiter für überbetriebliche Kurse bei der<br />
AGVS-Sektion Freiburg.<br />
50<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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NEU
FOKUS CARROSSERIE<br />
Das von Andrea Portapia während der Autoreinigung gefundene Münz wird mit Erlaubnis<br />
des Fahrzeugbesitzers für wohltätige Zwecke gespendet. Foto: AGVS-Medien<br />
AGVS-Mitglied bietet Autoreinigung für Garagen an<br />
Sauberkeit ist seine<br />
Visitenkarte<br />
Nicht nur von aussen, sondern auch im Innenraum soll ein Fahrzeug einen tadellosen Eindruck<br />
hinterlassen. Andrea Portapia hat sich auf Fahrzeugreinigungen spezialisiert und will AGVS-Garagisten<br />
via Franchisesystem an seinem Geschäftsmodell teilhaben lassen. Mike Gadient<br />
Andrea Portapia entfernt selbst Urinflecken<br />
von Tieren und Menschen von den Sitzen. Er<br />
schafft sogar den Geruch von Erbrochenem<br />
aus dem Innenraum des Autos. Brandlöcher<br />
auf Stoffsitzen stellen für ihn eine willkommene,<br />
aber keine unlösbare Herausforderung<br />
dar. «Die Leidenschaft fürs Putzen wurde<br />
mir in die Wiege gelegt. Ich habe gerne Ordnung<br />
und Freude daran, das Ergebnis meiner<br />
Arbeit sofort zu sehen», sagt der 44-Jährige.<br />
Sein Unternehmen «Professionelle Autoreinigungen»<br />
hat Portapia in Rickenbach SO<br />
gegründet. Mittlerweile wird die Dienstleistung<br />
auch in Hägendorf SO, Wangen an der<br />
Aare BE und demnächst in Basel angeboten.<br />
Nebst Privatpersonen zählen namhafte<br />
Unternehmen zu seinen Kunden. Sie alle wollen<br />
ihren Fuhrpark glänzen sehen.<br />
Für Garagisten bringt Portapia Occasionen<br />
und Neuwagen in einen repräsentativen Zustand.<br />
«Wie viel Wert wir Hygiene beimessen,<br />
ist nicht nur eine Visitenkarte für uns<br />
Menschen selbst, sondern auch für Unternehmen.<br />
Es sagt viel über unsere Einstellung<br />
aus, wie sauber ein Auto ist», erklärt<br />
der gelernte Bau- und Landmaschinenmechaniker.<br />
Ausserdem könne ein im Innenraum<br />
dreckiges Fahrzeug schnell einmal an<br />
Wert verlieren.<br />
Vor seinem Schritt in die Selbstständigkeit<br />
war Portapia im Aussendienst für die Fahrzeugplattform<br />
Auto-Ricardo AG tätig, wo<br />
er sich auch ein Beziehungsnetz aufbauen<br />
konnte. Während der Startphase als Dienstleister<br />
in der Automobilpflege sprach er die<br />
ihm bekannten Garagisten direkt auf dem<br />
Occasionen-Verkaufsplatz an. «Ich habe die<br />
Gebrauchtwagen ohne Auftrag geputzt, um<br />
sie von der Qualität meiner Arbeit zu überzeugen.»<br />
Bei seinen aktuellen Kunden punktet<br />
Portapia auch mit seiner Flexibilität: Er<br />
steht ebenfalls an den Wochenenden zur<br />
Verfügung. «Geht nicht, gibt es nicht. Schon<br />
gar nicht, wenn am nächsten Tag eine Probefahrt<br />
ansteht.» Aus seiner Sicht entsteht so<br />
ein für alle Seiten gewinnbringender Kreislauf:<br />
Er erhält dank dem Garagisten einen<br />
Auftrag und die Reinigung trägt dazu bei,<br />
dass sich der Kunde für einen Autokauf entscheidet<br />
und sich so an die Garage bindet.<br />
Das Vertrauen wird Portapia auch wegen der<br />
vor drei Jahren unterzeichneten AGVS-Mitgliedschaft<br />
entgegengebracht. «Natürlich<br />
ist die Mitgliedschaft ein Vertrauenssiegel,<br />
aber ich möchte mit meinem Beitrag auch<br />
das AGVS-Engagement für die Aus- und<br />
Weiterbildung unterstützen», so Portapia.<br />
Im Verband ist sein Unternehmen das einzige,<br />
das die Automobilpflege in dieser Form<br />
anbietet. Wenn es nach ihm geht, soll sich<br />
das bald ändern.<br />
52<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
Mittels Franchisesystem können Garagen<br />
die Dienstleistungen von «Professionelle<br />
Autoreinigungen» anbieten. Darauf gekommen<br />
ist Portapia, weil Garagenbetriebe zwar<br />
ideal ausgerüstet seien, aber professionelle<br />
Autoaufbereiter auch wegen der saisonalen<br />
Schwankungen und der dadurch nicht gegebenen<br />
Wirtschaftlichkeit fehlen würden.<br />
«Es gibt Reifenpraktiker oder Autolackierer,<br />
aber niemand, der die Innen- und Aussenreinigung<br />
mit dem nötigen Fingerspitzengefühl<br />
ausführt.» Die Folge: Die Reinigung<br />
werde aufgrund des Zeitdrucks oder mangelnder<br />
Erfahrung mehrheitlich oberflächlich<br />
ausgeführt.<br />
Unabhängig davon, ob Interesse am Franchising<br />
besteht, bietet Portapia eine einwöchige<br />
Ausbildung im Betrieb inklusive halbjähriger<br />
Beratung an. Er zeigt, wie beim Shampoonieren<br />
von Sitzen oder dem Polieren von<br />
heiklen Farben sparsam mit den eingesetzten<br />
Mitteln umgegangen wird und welche<br />
Umweltstandards es zu beherzigen gilt. «Ich<br />
biete einen Erfahrungsaustausch», sagt Portapia,<br />
der auch Wohnmobile schonend mit<br />
Bürsten, Schwämmen und handbetriebenen<br />
Reinigungsgeräten auf Vordermann bringt.<br />
Momentan läuft die Hauptsaison für Portapia.<br />
Zwischen März und Oktober nimmt er<br />
die meisten Kundenanfragen entgegen <strong>–</strong> mit<br />
gütiger Unterstützung der Sonne, die erbarmungslos<br />
auf schmutzige Stellen hinweist,<br />
und des Bundesrats, der Ausstellungen und<br />
Messen im Freien trotz Corona wieder erlaubt<br />
und damit den Startschuss zum Autofrühling<br />
gegeben hat. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
fahrzeug-reinigungen.ch<br />
Bei den Garagisten und Privatpersonen vor Ort bietet Andrea Portapia sowohl Innen-, als auch Aussenreinigungen ab 29 Franken an. Foto: AGVS-Medien<br />
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FOKUS CARROSSERIE<br />
Digitales Schadenmanagement<br />
Prozesse beschleunigen <strong>–</strong> effizienter<br />
arbeiten<br />
Ob bei der Terminvereinbarung, Auftragserstellung, Reparatur oder bei Auftragsabschluss: Werkstattprozesse<br />
werden zunehmend digitalisiert. Auch im Bereich Fahrzeuggutachten hält die Digitalisierung zunehmend Einzug.<br />
Wird die Maschine den Menschen ersetzen? Carla Stampfli<br />
Ein Fahrzeugscanner im Einsatz. Foto: Dekra<br />
Digitale Technologien helfen, die Arbeit<br />
in einer Autowerkstatt effizienter <strong>–</strong> und damit<br />
rentabler <strong>–</strong> zu machen. Die Dekra Automobil<br />
GmbH zum Beispiel, eine der weltweit<br />
führenden Expertenorganisationen im Bereich<br />
Fahrzeugprüfung, Zertifizierung und<br />
Schadenmanagement, hat eine Pilotstudie<br />
mit zwei Fahrzeugscannern des französischen<br />
Anbieters Proov Station gestartet,<br />
um die Möglichkeiten der digitalen Technik<br />
aufzuzeigen. Nichtsdestotrotz ist Dekra überzeugt,<br />
dass auch in Zukunft Sachverständige<br />
bei Schadengutachten und Zustandsberichten<br />
gebraucht werden. Allerdings sollen Fahrzeugscanner<br />
Experten bei Schadengutachten und<br />
Zustandsberichten unterstützen und so die<br />
Prozesse beschleunigen.<br />
Wie sehen Softwarehersteller und Schadenmanagement-Anbieter<br />
diese Entwicklung? «Mit<br />
einem Scanner können oberflächliche Schäden<br />
erfasst werden», erklärt Jost Künzli, Gründer der<br />
C3 Car Competence Center GmbH in Aarau, in<br />
den Spezialgebieten Brandgutachten, Betrugsermittlung<br />
und technische Gutachten tätig. «Bei<br />
Strukturschäden ist im Moment immer noch<br />
ein Fachmann erforderlich, um das Quantitativ<br />
und das Reparaturvorgehen zu bestimmen.»<br />
Der Gutachter sei wichtig, damit letztlich<br />
auch der Wert des Fahrzeuges festgelegt<br />
und die Totalschadengrenze festgestellt werden<br />
kann. «Da beim Fahrzeugwert immer<br />
monetäre Interessen vorhanden sind, ist eine<br />
fachmännische, neutrale Bewertung, die notabene<br />
vor Ort stattfinden muss, unabdingbar.»<br />
Jost Künzli kann sich gut vorstellen, dass der<br />
Fahrzeugscanner für bestimmte Schadenarten<br />
von Vorteil sein kann, zum Beispiel bei<br />
einem Massenereignis. «Die Logistik ist jedoch<br />
nicht zu vernachlässigen, denn Fahrzeuge,<br />
die nicht durch den Scanner gehen, müssen<br />
manuell kalkuliert werden. Der Kunde<br />
sollte dabei möglichst ohne Verzögerung bedient<br />
werden.» Für den Experten ist klar: Der<br />
Aufgabenbereich des Gutachters wird sich verändern,<br />
aber er wird ein wichtiger Faktor in<br />
der digitalen Technologiekette bleiben.<br />
Dieser Meinung ist auch Reto Dellenbach, Geschäftsführer<br />
von GCS Schweiz AG: «Die Vergangenheit<br />
zeigt uns, dass an der Oberfläche vieles<br />
immer einfach aussieht.» Wenn es aber konkret<br />
um die Beurteilung von Schadenfällen gehe, welche<br />
Reparaturvariante die richtige sei und den<br />
Kunden wirklich zufrieden stelle, dann brauche<br />
es Menschen, die mit Menschen kommunizieren.<br />
«Die Carrosserien und Garagisten bieten hier<br />
eine grossartige Fachberatung an und stehen für<br />
eine fachgerechte Reparatur dann auch gerade.»<br />
Matthias Bischof, Commercial Director bei Eurotax<br />
in der Schweiz, sagt: «Der Fahrzeugscanner<br />
kann einer von vielen Bestandteilen einer<br />
Schadensbegutachtung sein <strong>–</strong> aber zumindest<br />
in naher Zukunft niemals eine Begutachtung<br />
eines komplexen Schadens durch einen Experten<br />
gänzlich ersetzen.» Fahrzeugscanner werden<br />
den Menschen also so schnell nicht ersetzen. Allerdings<br />
geht Janik Güntert, Abteilungsleiter der<br />
Informaticon AG, einem auf IT-Lösungen für<br />
KMU wie etwa aus dem Garagen- und Carrosseriegewerbe<br />
spezialisierten Informatikunternehmen,<br />
davon aus, dass der Fahrzeugscanner<br />
ein fester Bestandteil des Schadenmanagements<br />
werden könnte. «Entscheidend wird schliesslich<br />
sein, ob der Fahrzeugscanner in der Branche sowie<br />
bei den Versicherungen akzeptiert wird und<br />
sich im Tagesgeschäft bewährt.»<br />
Nebst dem Fahrzeugscanner gibt es im Bereich<br />
Schadenmanagement weitere Trends.<br />
Janik Güntert: «Seit geraumer Zeit nimmt das<br />
Bedürfnis zu, dass Schadenplattformen komplett<br />
in das DMS integriert sind. Dadurch<br />
entfällt der mühsame Wechsel zwischen verschiedenen<br />
IT-Systemen. Zusätzlich führt dies<br />
zu effizienteren Abläufen in der Kommunikation<br />
mit den Versicherungen.» Dies beobachtet<br />
auch Reto Dellenbach von GCS: «Den<br />
Prozess von Anfang an bis zur Abrechnung<br />
komplett zu digitalisieren, das sind die Trends<br />
und die Aufgaben, die allen Beteiligten das Leben<br />
am meisten erleichtern werden.» Dabei<br />
bedeute «digital» nicht, eine E-Mail mit einem<br />
PDF im Anhang zu versenden. «Wir sprechen<br />
54<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
hier vom ganzen Prozess, von strukturierten<br />
Daten, die maschinell zu 100 Prozent weiterverarbeitet<br />
werden. Sprich von Daten, die im<br />
ganzen Prozess nur einmalig erfasst werden.»<br />
GCS habe in den letzten Jahren vieles unternommen,<br />
um die Prozesse bei den Reparateuren<br />
komplett zu digitalisieren. «Unsere Kunden<br />
können dies so von Anfang an bis und<br />
mit Rechnung auch ohne Papier und Medienbrüchen<br />
realisieren. Die ersten Kunden wurden<br />
im letzten Jahr auf diese Systeme erfolgreich<br />
umgestellt», erklärt Dellenbach. Damit<br />
auch die auftraggebende Seite einfach eingebunden<br />
werden kann, sei man eine Partnerschaft<br />
mit carrepnet.ch eingegangen. «Mit<br />
dieser Plattform zusammen zeigen wir aus<br />
Sicht des reparierenden Gewerbes auf, dass<br />
vom Termin/Auftrag, KV/Kalkulation, Reparaturfreigabe,<br />
Teilebestellung/Reparatur bis<br />
zur Rechnung alles zu 100 Prozent digital mit<br />
strukturierten Daten abgewickelt wird.» PDF<br />
versenden sei vorbei, «strukturierter digitaler<br />
Datenaustausch ist wirklich effizient für alle.»<br />
Die Experten sind sich einig, dass die Digitalisierung<br />
die Prozesse beim Schadenmanagement<br />
beschleunigt. «Somit sind Reparaturfreigaben<br />
schneller vorhanden und die Reparatur kann<br />
rasch ausgeführt werden. Dies ist auch im Sinne<br />
des Garagisten, da er somit seine Arbeiten<br />
rascher ausführen und die Kapazität erhöhen<br />
kann», erklärt Matthias Bischof von Eurotax.<br />
Der Einsatz digitaler Technologien eröffnet neue<br />
Möglichkeiten, gleichzeitig stehen die Betriebe<br />
vor neuen Herausforderungen. «Garagisten sind<br />
gefordert, immer professioneller zu agieren und<br />
noch detaillierte Schadensinformation zu liefern»,<br />
erklärt Dominique Sock, verantwortlich<br />
für Marketing und PR bei Motiondata Vector,<br />
einem IT-Komplettlösungsanbieter für die KFZ-<br />
Branche. «Um unsere Anwender in diesen Bereichen<br />
noch besser zu unterstützen, stellen daher<br />
Schnittstellen zu Schadensbewertungs-Dienstleistern<br />
eine enorme Erleichterung in den Dokumentations-<br />
und Verrechnungsprozesse eines<br />
modernen Autohauses dar.» Das etablierte DMS<br />
von Motiondata und die Schnittstellen zu Autoi-dat<br />
und Audatex würden einen einfachen und<br />
effizienten Schadensmanagement-Workflow gewährleisten,<br />
sagt Sock. «Mit der dazu passenden<br />
Foto-App können Garagisten schnell und einfach<br />
mittels Fotodokumentation die Schäden erfassen,<br />
in den Auftrag des DMS integrieren und an<br />
die Versicherungen übermitteln.»<br />
Eine effizientere Arbeitsweise ihrer Kunden zu<br />
ermöglichen, ist auch das Ziel der Informaticon<br />
Business Software, wie Janik Günter erklärt.<br />
Um Doppelerfassungen zu vermeiden,<br />
setze man dazu im Rahmen von Pilotprojekten<br />
bei mehreren Kunden eine komplette Integration<br />
der Schadenplattform e-Service4 ein.<br />
«Die Kommunikation der Schadensmeldungen<br />
erfolgt komplett integriert über die DMS-Informaticon-Business-Software<br />
A3. In Zukunft<br />
möchten wir diese Lösung mit weiteren Schadenplattformen<br />
erweitern.» Auch die C3 Car<br />
Competence Center GmbH unterstützt Garagen<br />
und Carrossiers bei der Optimierung der<br />
Prozesse: EC2 ist eine Webplattform für professionelles<br />
Schadenmanagement rund ums Automobilgewerbe,<br />
die eine schnelle und unkomplizierte<br />
Schadensregulierung ermöglicht. «Da<br />
unsere verschiedenen EC2-Tools untereinander<br />
vernetzt sind, können wir den kompletten Reparatur-Prozess<br />
abbilden», erklärt Yves Künzli,<br />
Geschäftspartner von Jost Künzli. Automatisierte<br />
Prozesse wie sie mit EC2 angeboten werden,<br />
könnten in Verbindung mit Systemen wie<br />
beispielweise VI Visual Intelligence von Audatex,<br />
das einen Schaden ab Foto kalkulieren<br />
kann, den Markt revolutionieren. <<br />
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FOKUS CARROSSERIE<br />
André Koch AG<br />
Umbau und Vorwärtsstrategie<br />
Bei der André Koch AG ändern sich die Besitzverhältnisse. Mitinhaber Florian Stähli hat sein Aktienpaket<br />
an den bisherigen Verwaltungsratspräsidenten Andrin Waldburger verkauft und sich aus der Geschäftsleitung<br />
zurückgezogen. CEO Enzo Santarsiero erklärt die Hintergründe. Sandro Compagno<br />
«Die André Koch AG bleibt in Schweizer<br />
Händen!» Enzo Santarsiero platziert die für<br />
ihn und seine Kunden wichtigste Botschaft<br />
gleich zu Beginn des Gesprächs mit AUTO-<br />
INSIDE. Sein langjähriger Geschäftspartner<br />
Florian Stähli hat sich entschieden, sein Aktienpaket<br />
zu verkaufen. Nach einer intensiven<br />
Analyse und unter Beizug von externen<br />
Beratern wurde entschieden, dass Verwaltungsratspräsident<br />
Andrin Waldburger die<br />
Aktien von Florian Stähli übernimmt. Dieser<br />
wird im Mandatsverhältnis weiterhin für<br />
den führenden Anbieter von Autoreparaturlacken<br />
in der Schweiz arbeiten.<br />
Im Gegensatz zu Florian Stähli wird Andrin<br />
Waldburger in der André Koch AG keine<br />
operative Tätigkeit übernehmen, sondern<br />
beschäftigt sich als Verwaltungsratspräsident<br />
mit strategischen Fragen. Santarsiero:<br />
«Er wird auch gezielt Synergien mit weiteren<br />
Unternehmen nutzen, an denen er ebenfalls<br />
finanziell beteiligt ist.»<br />
Synergien sind ein grosses Thema für die<br />
André Koch im Jahr <strong>2021</strong>. Im Gespräch holt<br />
Enzo Santarsiero weit aus. Es gehe nicht allein<br />
um Lack, nicht nur um das Handwerk,<br />
«sondern um allgemeine betriebliche Themen<br />
wie Logistik, Organisation, Fortbildung<br />
oder Marketing, um ein paar Beispiele zu<br />
nennen. Alles ist mit allem verbunden.» Mit<br />
vernetztem Denken lasse sich die Produktivität<br />
steigern, sagt der Chef von 35 Mitarbeitenden.<br />
«Man darf Arbeitsprozesse nicht einzeln<br />
betrachten, sondern muss ganzheitlich<br />
denken. Die Digitalisierung bietet viele neue<br />
Möglichkeiten, schneller, strukturierter und<br />
effektiver zu arbeiten.» Der ganze Prozess<br />
von der Auftragsannahme, über die Schadenkalkulation,<br />
das Lagermanagement, die Ausführung<br />
bis zur Fakturierung lasse sich heute<br />
in integrierten Werkstattsystemen zusammenfassen.<br />
Mit dem Resultat, den Durchlauf<br />
und damit die Effizienz deutlich zu steigern.<br />
Was für die Kunden der André Koch richtig<br />
ist, leben Enzo Santarsiero und sein Team<br />
selbst vor: die Modernisierung von Prozessen<br />
und Abteilungen, um sie den Kundenbedürfnissen<br />
anzupassen. AK will wachsen <strong>–</strong> trotz<br />
Pandemie <strong>–</strong> und baut sowohl im Innen- wie<br />
im Aussendienst Kapazitäten aus. «Das Ziel<br />
ist es, weiter Marktanteile zu gewinnen, um<br />
den Margendruck aufzufangen. Damit ist<br />
gewährleistet, dass wir die nötigen Investitionen<br />
für eine erfolgreiche Zukunft tätigen<br />
können.» Hier komme der André Koch AG<br />
ihre Marktposition und Strategie zugute, erklärt<br />
Enzo Santarsiero: «Natürlich muss auch<br />
André Koch sparen. Da kommen auch wir<br />
nicht darum herum. Unser Vorteil ist aber,<br />
dass wir unabhängig sind. Wir konzentrieren<br />
uns ausschliesslich auf den Schweizer Markt<br />
und sind so sehr flexibel. Entscheidungen<br />
setzen wir schnell und unkompliziert um.<br />
Wir müssen auch keine Shareholder mit Gewinnmaximierung<br />
berücksichtigen, sondern<br />
können Gewinne in neue Projekte und neue<br />
Mitarbeitende investieren. Das war schon<br />
immer unser Erfolgsgeheimnis.»<br />
Kein Zwang zur Gewinnmaximierung:<br />
Enzo Santarsiero. Foto: André Koch<br />
2020 war aus hinlänglich bekannten Gründen<br />
ein schwieriges Jahr für die gesamte<br />
Autobranche, einschliesslich K&L. Auch<br />
der Start ins Jahr <strong>2021</strong> sei mit Unsicherheiten<br />
behaftet gewesen, gibt Enzo Santarsiero<br />
zu: «Einige Partner und Kunden haben Kurzarbeit<br />
eingereicht. Zudem dürfen wir unsere<br />
Abhängigkeit vom Ausland nicht unterschätzen.<br />
Gerade in unseren Nachbarländern hat<br />
die Krise viele Unternehmen stärker getroffen<br />
als hier. Das könnte einen negativen Einfluss<br />
auf Produkte und Leistungen haben.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
andrekoch.ch<br />
56<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
Autofarben: Schweizer sind dezent unterwegs<br />
Weiss bleibt beliebt <strong>–</strong> Blau<br />
holt auf<br />
Der «Color Report» des Lacklieferants BASF zeigt, in welchen Farben die Fahrzeuge auf Europas Strassen<br />
unterwegs sind. Garagisten erfahren, welche Trends die Farbwahl beim Autokauf zukünftig beeinflussen.<br />
Mike Gadient<br />
Die beliebteste Autofarbe im Wirtschaftsraum<br />
Europa, Naher Osten und Afrika bleibt<br />
mit einem Anteil von 28 Prozent Weiss, gefolgt<br />
von Grau (20%) und Schwarz (18%). «Die<br />
Farbe ist das erste, was ein Betrachter wahrnimmt,<br />
erst dann folgt die Form. Autokäufer<br />
wählen nach Marke und Modell häufig die<br />
Farbe aus», sagt Sebastian Wyder, Technical<br />
Manager beim Lackhersteller BASF. Die<br />
Automobilhersteller konnten 2020 auf mehr<br />
als tausend verschiedene Farbschattierungen<br />
zurückgreifen. Allein 160 davon waren Blautöne,<br />
wie der BASF Color Report ausweist. Bei<br />
den bunten Farben bleibt Blau mit 11 Prozent<br />
an der Spitze der Beliebtheitsskala. Wyder<br />
kennt den Grund: «Blau ist eine Möglichkeit<br />
für Autobesitzer, sich von der Masse abzusetzen.»<br />
Es sei ein Trend zu beobachten, dass<br />
Neuwagenkäufer und auch Hersteller mutiger<br />
werden und ihre Fahrzeuge mit bunten Lacken<br />
sportlicher positionieren.<br />
Trotzdem wurden Weiss, Schwarz und Grau<br />
weltweit für die Lackierung eines Grossteils<br />
der Neuwagen verwendet. Diese achromatischen<br />
Farben schwingen mit einem Anteil<br />
von 66 Prozent obenaus und werden vor allem<br />
für Mittel- und Oberklassefahrzeugen<br />
gewählt. Die Farbtöne gelten als elegant und<br />
seriös. Mitunter deshalb ist Weiss nach wie<br />
vor die beliebteste Autofarbe der Welt und<br />
hat sein Image als Lieferwagenfarbe abgelegt.<br />
«Das liegt auch daran, dass ein aktueller<br />
Weisston deutlich raffinierter ist als noch<br />
vor zehn Jahren. Moderne Lacke überzeugen<br />
durch Effekte, die sich je nach Sonneneinstrahlung<br />
oder Perspektive verändern können»,<br />
erklärt Wyder. Auch in der Schweiz<br />
sind die unbunten Farben nach wie vor Spitzenreiter.<br />
Die Schweizer sind bei den Farben<br />
nicht gerade experimentierfreudig und bleiben<br />
lieber dezent auf den Strassen.<br />
Die Fahrzeug-Farbverteilung im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika. Grafik: BASF<br />
Die im BASF-Bericht veröffentlichten Daten basieren<br />
aufgrund der Corona-Pandemie auf einer<br />
geringeren Gesamtproduktion von Fahrzeugen<br />
als in den vergangenen Jahren. Die wachsende<br />
Beliebtheit von Blau wurde schon 2016 vorausgesagt.<br />
Die Automobildesigner schauen bei der<br />
Entwicklung von Farbtönen nämlich drei bis<br />
vier Modelljahre in die Zukunft. «Ein langfristiger<br />
Trend, den unsere Experten derzeit erwarten,<br />
geht in Richtung Braun- und Beigetöne, die<br />
heller werden und dadurch weicher und wärmer<br />
wirken», so Wyder. Eine Vermutung sei,<br />
dass die Corona-Pandemie diesen Trend unterstützen<br />
wird, weil das Auto in diesen unsicheren<br />
Zeiten als individuelles und sicheres Verkehrsmittel<br />
Wärme und Zuversicht ausstrahlen<br />
soll. Die Garagisten sollen aber nicht davor zurückschrecken,<br />
auch Autos im gelben Farbton<br />
anzubieten. «Besonders jüngere Käufer zieht es<br />
zu bunten Farben, um Sportlichkeit und Individualität<br />
auszudrücken.»<br />
Global betrachtet lässt sich festhalten, dass<br />
im vergangenen Jahr eine grössere Farbvielfalt<br />
von den Bändern der Automobilhersteller<br />
rollte. «Das Farbtonspektrum wird insgesamt<br />
breiter. Dabei bleibt aber ein Unterschied je<br />
nach Fahrzeuggrösse bestehen», sagt Wyder.<br />
In Nordamerika wurde Rot (8%) deutlich<br />
von Blau (13%) überholt, während Beige und<br />
Braun nahezu von der Bildfläche verschwunden<br />
sind. Trends, die in anderen Teilen der<br />
Welt populär sind, setzen sich in Südamerika<br />
in der Regel langsamer durch. Rot (9%) und<br />
Blau (2%) gewinnen aber auch hier an Bedeutung.<br />
Im Wirtschaftsraum Asien-Pazifik ist<br />
die Farbtonvielfalt am grössten. Dennoch ist<br />
Weiss wie in den anderen Regionen mit Abstand<br />
der Favorit und wird für etwa 48 Prozent<br />
der Neuwagen genutzt. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
basf.com<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>57
Autoglas-Kompetenz<br />
für Garagen<br />
einfach, schnell, professionell<br />
Scheibenersatz | Scheibenreparatur |<br />
Scheibentönung | Mobiler Service<br />
Kalibrierung<br />
Fahrassistenzysteme<br />
DESA AUTOGLASS AG ist dank modernster Diagnose und<br />
Kalibrierungsmitteln sowie gut geschultem und ständig<br />
weitergebildetem Personal in der Lage, die Kalibrierungen<br />
gemäss den Herstellervorgaben durchzuführen, damit<br />
eine korrekte Funktion der relevanten Sicherheitssystemen<br />
gewährleistet werden kann.<br />
www.desa-autoglass.ch
FOKUS CARROSSERIE<br />
Tools für die Kalibration von Fahrerassistenzsystemen<br />
High-Tech für Carrossiers<br />
Die Marktdurchdringung für Fahrerassistenzsysteme FAS nimmt kontinuierlich zu. Im Aftersales-Bereich sind<br />
nicht nur Garagisten, sondern auch Carrosseriebetriebe gefordert: Sowohl bei den Werkzeugen als auch beim<br />
Know-how gilt es, sich aufzudatieren und abzuschätzen, wie viel investiert werden soll. Andreas Senger<br />
Bereits Bagatellunfälle von modernen Fahrzeugen<br />
kosten richtig Geld. Wird die Fahrzeugfront<br />
beschädigt, bleibt es oft nicht nur<br />
bei verschrammtem Lack. Die Sensorik für<br />
Fahrerassistenzsysteme hinter Kühlergitter<br />
oder Frontstofffängern kann entweder beschädigt<br />
oder die Halterung verbogen werden.<br />
Nicht nur die optische Instandstellung ist gefordert,<br />
sondern auch technisch sollen die Unfallfahrzeuge<br />
wieder hergestellt werden. Auch<br />
ein simpler Frontscheibenwechsel ist heute<br />
eine Angelegenheit, die nach dem Ersatz den<br />
Einsatz des Diagnosetesters bedarf.<br />
Das Werkstattpersonal von Garagen ist sich<br />
den Umgang mit Testern gewohnt. Bei vielen<br />
Arbeiten an modernen Fahrzeugen wird<br />
mittels Diagnosegerät gearbeitet, Fehlerspeicher<br />
ausgelesen und gelöscht sowie<br />
wichtige Informationen abgefragt. In den<br />
Carrosserie- und Lackierbetrieben wird diese<br />
Kompetenz vermehrt gefordert. Sind die verbogenen<br />
Teile eines Fahrzeuges nach der<br />
Reparatur gerichtet oder ausgetauscht, Neuteile<br />
lackiert und angepasst, dann gilt es, auch die<br />
Frontsensorik zu kalibrieren. Die Ultraschallsensoren<br />
der Frontstossstange sind dabei<br />
einfach im Handling: Sind sie sauber in der<br />
Halterung eingeklipst, reicht ein Funktionstest<br />
und das Fahrzeug ist wieder startklar.<br />
Muss der Radarsensor neu kalibriert werden,<br />
reicht der Tester alleine nicht. Mittels Targets,<br />
also Kalibriertafeln vor dem Fahrzeug, wird<br />
der Sensor auf das Fahrzeug angepasst. Nach<br />
dem aufwändigen Ausrichten der Prüfwerkzeuge<br />
auf einer ebenen Fläche und auf die geometrische<br />
Fahrachse der Hinterachse kann<br />
mittels Einstellschrauben der Sensor justiert<br />
werden. Viele Automobilhersteller ermöglichen<br />
auch eine dynamische Kalibration.<br />
Dabei wird der Sensor mittels Wasserwaage<br />
horizontal und vertikal ausgerichtet und<br />
auf einer mittels Diagnosetester initiierten<br />
Probefahrt selber aufs Fahrzeug adaptiert.<br />
Auch Frontkameras bedürfen nach dem<br />
Der Bestand an Fahrzeugen mit Umfeldsensorik nimmt kontinuierlich zu. Nicht nur Garagisten müssen die High-Tech-<br />
Sensoren kalibrieren können. Auch Carrosseriebetriebe sind gefordert, die Technologie zu beherrschen. Foto: ZF<br />
Bei Frontkameras oder Radarsystemen (Bild) wird die<br />
Technologie von Generation zu Generation verbessert.<br />
Um die Umfeldsensorik nach einem Frontscheibenwechsel<br />
oder einer Unfallreparatur im Frontbereich zu<br />
kalibrieren, sind je nach Fahrzeughersteller und seine<br />
Kalibrationsstrategie aufwändige und teure Werkzeuge<br />
nötig. Die Zusammenarbeit und Kooperation mit anderen<br />
Betrieben senkt die Kosten und fördert den Wissensaustausch.<br />
Foto: Bosch<br />
Frontscheibenwechsel einer Kalibration. Die<br />
Krümmung der neuen Frontscheibe kann das<br />
Brechen des Lichtes verändern und damit<br />
die Ausrichtung der fixmontieren Kamera<br />
täuschen. Auch hier werden präzise ausgerichtete<br />
Targets vor dem Fahrzeug platziert<br />
und die Kamera mittels Tastendruck kalibriert.<br />
Doch lohnt sich der Kauf der verschiedenen<br />
Targets für diverse Automobilhersteller?<br />
In der Praxis hat sich gezeigt, dass sich die<br />
Kalibrationstool. Foto: Bosch<br />
Anschaffung für KMU nicht lohnt. Vielmehr<br />
ist es sinnvoll, dass sich Carrossiers<br />
mit Garagisten zusammentun, um die teuren<br />
Werkzeuge gemeinsam zu finanzieren und zu<br />
nutzen. Die Werkstattmitarbeiter, die regelmässig<br />
Kalibrationen durchführen, sind zudem<br />
effizienter und erledigen die Arbeit in<br />
kürzerer Zeit, da nicht alle Einstellwerte nachgelesen<br />
und die Vorgehensweise studiert<br />
werden muss. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>59
FOKUS CARROSSERIE<br />
Die energiesparende Sehon-Hightech-Lackieranlage<br />
am Amag-Standort in Buchrain LU. Foto: Sehon<br />
Return-of-Invest-Berechnung<br />
Die Kosten einer Lackieranlage<br />
auf einen Blick<br />
Wer eine neue Lackieranlage anschafft, steht vor einer grossen Investition. Die Sehon Innovative Lackieranlagen<br />
unterstützt mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung bei Neubau, Umbau und Modernisierung der<br />
Infrastruktur. Berücksichtigt werden dabei auch staatliche Fördergelder. Mike Gadient<br />
Auf seine gesamte Berufskarriere bezogen,<br />
wird sich der Geschäftsführer einer Garage<br />
selten mit dem Kauf einer neuen Lackieranlage<br />
befassen. Kommt dennoch der Moment,<br />
steht eine Investition für die nächsten 20<br />
bis 30 Jahre an. «Kein Betrieb kann sich leisten,<br />
eine derart wichtige Kaufentscheidung<br />
aus dem Bauch heraus und ohne langfristige<br />
Betrachtung zu fällen», sagt Tiemo Sehon,<br />
CEO der gleichnamigen Herstellerfirma in der<br />
Nähe von Stuttgart. Die Sehon Innovative Lackieranlagen<br />
konzentriert sich deshalb nicht<br />
nur auf die Produktion, sondern auch auf die<br />
Beratung. Die Investitionssicherheit müsse<br />
garantiert sein, nicht nur für die nächsten<br />
fünf Jahre.<br />
Eines der letzten grösseren Projekte von Sehon<br />
in der Schweiz ist das Lackier- und Karosseriezentrum<br />
der Amag in Buchrain LU,<br />
das im März 2019 eröffnet wurde. Die Lackieranlage<br />
besteht, wie in den meisten Betrieben,<br />
nicht nur aus Kabinen und Trockner.<br />
Im Neubau wurde Raum für eine Vielzahl von<br />
Arbeitsplätzen und Technik geschaffen, angefangen<br />
bei Vorbereitungsplätzen über Multifunktionsarbeitsplätze<br />
bis hin zum Finish-Bereich.<br />
«Für einen reibungslosen Lackierbetrieb<br />
müssen alle Prozesse und Technologien ineinandergreifen<br />
und untereinander abgestimmt<br />
sein», erklärt Tiemo Sehon. Nur so sei eine<br />
grösstmögliche betriebliche und wirtschaftliche<br />
Effizienz zu erreichen.<br />
Alle wichtigen Kennzahlen zur geplanten<br />
Lackieranlage werden von Sehon in einer<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung festgehalten.<br />
Wichtigstes Element der Zahlen-Daten-<br />
Fakten-Kalkulation ist eine detaillierte Return-of-Invest-Berechnung.<br />
Die sogenannte<br />
Life-Cycle-Cost-Analyse soll nicht nur den<br />
Kreditvergabeanforderungen von Banken genügen,<br />
sondern auch staatlichen Normen.<br />
«Staatliche Förderung energiearmer und umweltfreundlicher<br />
Lackieranlagen kann die Investitionssumme<br />
deutlich reduzieren», führt<br />
Tiemo Sehon aus. In der Schweiz wird die<br />
Förderung von erneuerbaren Energien im<br />
Rahmen der Energiestrategie 2050 mit Subventionen<br />
unterstützt. Alle Förderprogramme<br />
von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden<br />
sind in einer Datenbank auf energiefranken.ch<br />
abrufbar. Wer die Postleitzahl im<br />
Suchfeld eingibt, stösst ebenfalls auf Kampagnen<br />
regionaler Energieversorger.<br />
Die im Lackier- und Karosseriezentrum der<br />
Amag eingesetzten Kombi-Lackierkabinen<br />
gelten als besonders umweltfreundlich und<br />
energiesparend. In seinen Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />
hält Sehon beispielsweise<br />
fest, wie viel Kilowattstunden pro Jahr für das<br />
Reinigen, Lackieren oder Ablüften des Basislacks<br />
aufgewendet werden. «Für uns ist völlig<br />
normal, dass wir uns als integrativer Partner<br />
verstehen, der bereits in der Vorplanung,<br />
in Architektengesprächen und im Energieund<br />
Prozessmanagement einbezogen wird»,<br />
sagt Tiemo Sehon. Durch die Alles-aus-einer-<br />
Hand-Philosophie, die der schwäbische Hersteller<br />
anbietet, wird der Garagist entlastet.<br />
Er muss sich nicht mit einzelnen Anbietern<br />
auseinandersetzen und erhält für die Lackieranlage<br />
eine Return-of-Invest-Berechnung mit<br />
Weitsicht <strong>–</strong> gleichgültig ob Neubau, Umbau<br />
oder Modernisierung. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
sehon-lackieranlagen.de<br />
60<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Wir feiern 75 Jahre.<br />
Feiern Sie mit uns!<br />
Seit 75 Jahren sind wir als Lieferant im Bereich Auto Ersatzteile<br />
und Zubehör für Sie im Einsatz. Profitieren Sie im Jubiläumsjahr<br />
<strong>2021</strong> jeden Monat von unserer Jubiläumsaktion*.<br />
Wir danken unseren Partnern herzlich für die Unterstützung unserer Jubiläumsaktion:<br />
* Details zu den Bedingungen und Aktionen erfahren Sie<br />
über unseren Newsletter. Einfach QR Code scannen und<br />
Newsletter kostenlos abonnieren.
FOKUS CARROSSERIE<br />
André Koch AG<br />
andrekoch.ch<br />
Die Mercedes Benz Automobil AG (Merbag) setzt auf<br />
Standox und André Koch AG<br />
pd. Die Merbag gehört neu zum Kundenkreis der André Koch AG,<br />
welche damit ihre starke Marktposition in der Schweiz weiter<br />
ausbaut. In der Schweiz ist die Merbag der bedeutendste Mercedes-<br />
Benz-Händler. Sie betreibt an acht Standorten Reparaturbetriebe mit<br />
Carrosserien, in denen sie neu auf die Lackprodukte der Marke<br />
Standox setzt. «Mit der Vereinheitlichung der Lackprodukte im Konzern<br />
können wir die Arbeitseffizienz und damit die Produktivität deutlich<br />
erhöhen», so Patrik Paladino, Leiter Aftersales Merbag Gruppe.<br />
Enzo Santarsiero und Giuseppe Ciappa von der André Koch AG<br />
freuen sich, einen so bedeutenden Kunden gewonnen zu haben. «Die<br />
grossartige Qualität der Lackmarke Standox und die Spitzenservices<br />
der André Koch AG waren entscheidende Argumente. Der Merbag<br />
war es auch sehr wichtig, diesen Weg mit einem unabhängigen<br />
Schweizer Unternehmen zu gehen», erklären sie. «Wir bieten den<br />
Merbag-Mitarbeitern massgeschneiderte Schulungen und Seminare.<br />
Damit stellen wir sicher, dass überall die gleichen Standards bei der<br />
Lackierung eingehalten werden.» <<br />
Die André Koch AG und die Merbag rücken näher zusammen. Foto: André Koch AG<br />
KSU A-Technik AG<br />
ksu.ch<br />
langlebig. Durch die Umsetzung der Wünsche und Empfehlungen der<br />
Anwender, den Einsatz hochwertiger Materialien, moderner Technologie<br />
und fortschrittlicher Produktionstechniken hat sich Snap-on<br />
Tools erneut selbst übertroffen und einen noch stärkeren und langlebigeren<br />
Druckluft-Schlagschrauber entwickelt.<br />
Der Snap-on Schlagschrauber PT338 ist perfekt für schwer zugängliche und beengte<br />
Räume. Foto: KSU A-Technik AG<br />
Das Beste aus beiden Welten:<br />
Snap-on PT338 3/8‘‘ Schlagschrauber<br />
pd. Mit dem kompakten 3/8‘‘-Schlagschrauber PT338 hebt Snap-on<br />
Tools das Niveau der Schlagschrauber auf ein noch höheres Niveau.<br />
Durch die Kombination einer Reihe von Schlüsseleigenschaften in<br />
einer Maschine hat dieser pneumatische Schlagschrauber das Beste<br />
aus beiden Welten und ist kompakt, leicht, ergonomisch, stark und<br />
Facts & Figures:<br />
Drehzahl U/min 8000; Schalldruckpegel dB(A) 97,5; Länge 122mm;<br />
Luftverbrauch freie Drehzahl CFM (SCFM) [l/min] 3,17 (22,6) [90];<br />
max. Drehmoment ft-lb (N-m) 500 (678); Schläge pro Minute BPM<br />
1440; Schwingungspegel m/s² 10,8; Lufteintrittsgewinde Grösse<br />
1/4‘‘-18 NPT; Empfohlene Schlauchgrösse Zoll (mm) 3/8 (10); Amboss<br />
Typ Reibring; Antriebsgrösse Zoll (mm) 3/8 (10); Gewicht 1,36 kg,<br />
Garantie 2 Jahre.<br />
KSU A-Technik AG ist exklusiver Vertriebspartner von Snap-on. <<br />
62<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
Jasa AG<br />
jasa-ag.ch<br />
Lacke zerstäuben in einer neuen Dimension<br />
pd. Airmatic-Anlagen sorgen mit weniger Lack in kürzerer Zeit für<br />
perfekte Oberflächen <strong>–</strong> und damit für echte Kosteneinsparungen.<br />
Die Airmatic-Anlage optimiert die Druckluftaufbereitung in der<br />
Spritzkabine, was zahlreiche Vorteile mit sich bringt. So sorgt<br />
Airmatic beispielsweise für einen gleichmässigeren Lackauftrag,<br />
senkt den Materialverbrauch, reduziert den Druckluftverbrauch<br />
und minimiert Overspray. Die schnellere Trocknung erlaubt es, die<br />
Produktivität zu erhöhen, Energie zu sparen und somit die Rentabilität<br />
zu steigern. Die Druckluft wird zusätzlich statisch entladen, was<br />
sich positiv auf die Polierarbeiten auswirken wird.<br />
Mit verschiedenen Anlagen kann die Airmatic individuell auf den<br />
Betrieb und die entsprechenden Bedürfnisse angepasst werden. Mit<br />
oder ohne Klimatisierung und in der Ausführung «Revolution» sogar<br />
mit zusätzlicher Befeuchtung. Die Airmatic-Revolution ist eine echte<br />
Weltneuheit in der Lackierbranche. Diese innovative Technik wird<br />
vor allem für feuchtigkeitshärtende Lacke eingesetzt und bringt die<br />
benötigte Feuchtigkeit direkt in die Druckluft. <<br />
Die Geräte werden ohne komplizierte Umrüstung in den bestehenden Betrieb<br />
integriert. Foto: Jasa AG<br />
Carbesa<br />
carbesa.ch/carbon-cbr<br />
Reparieren statt Ersetzen <strong>–</strong> leichter, effizienter und ergonomischer<br />
pd. Bei Carrosserie-Aussenhautschäden ist Reparieren statt Ersetzen<br />
technisch, wirtschaftlich und ökologisch die bessere Lösung.<br />
Das völlig neu entwickelte Carbon Body Repair System ist das<br />
Resultat aus 20 Jahren Erfahrung mit der Bit-Reparaturmethode und<br />
dem Feedback von tausenden Carrosseriebetrieben weltweit. Mit<br />
dem CBR bietet Carbesa einen einzigartigen Komplettarbeitsplatz für<br />
die effizientere Reparatur von Stahl- und Aluminiumbauteilen in der<br />
Schweiz.<br />
Der auffälligste Unterschied zu allen bisherigen Richtsystemen: alle<br />
Komponenten bestehen aus reinem Carbon oder carbonfaserverstärktem<br />
Kunststoff. Bei gleicher Festigkeit sind diese deshalb<br />
mindestens sechzig bis siebzig Prozent leichter. Durch das niedrige<br />
Gewicht und die verbesserte Ergonomie kann der Anwender wesentlich<br />
gefühlvoller, präziser und kräfteschonender arbeiten. Dies wirkt<br />
sich positiv auf die Reparaturqualität, Zeitersparnis und die Rendite<br />
aus. Der ebenfalls neue CBR-C1 Power-Inverter überzeugt durch<br />
einfachste Bedienung und beste Ergebnisse auch bei sehr dünnen<br />
und höherfesten Carrosserieblechen. <<br />
CBR Carrosserie-Richtarbeitsplatz mit Carbon-Zugkomponenten. Foto: Carbesa<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>63
BILDUNG<br />
Von Frauen für Frauen<br />
Wissen aneignen und<br />
netzwerken<br />
Seit 30 Jahren bildet das AGVS-Frauenseminar einmal pro Jahr einen wichtigen Treffpunkt für<br />
Mitarbeiterinnen im Garagengewerbe, die für administrative und personelle Aufgaben zuständig sind.<br />
Die organisierende Arbeitsgruppe ermutigt Betriebe, ihren Mitarbeiterinnen die Gelegenheit zu geben,<br />
an dieser breit gefächerten Weiterbildung teilzunehmen. Carla Stampfli<br />
Irene Nyffeler.<br />
Esther Alfter-Würgler.<br />
Silvana Stock-Blaser.<br />
Sich weiterbilden, neue Ideen für den Betriebsalltag<br />
sammeln, fachsimpeln und netzwerken:<br />
Das AGVS-Frauenseminar bietet<br />
Mitarbeiterinnen im Garagengewerbe nicht<br />
nur wertvolle Workshops rund um berufliche<br />
Themen, sondern auch die Möglichkeit,<br />
sich unter Gleichgesinnten auszutauschen.<br />
Diese Art der Weiterbildung wird geschätzt:<br />
Bis zu 60 Teilnehmerinnen werden Jahr für<br />
Jahr verzeichnet.<br />
Dass das Seminar eine Erfolgsgeschichte werden<br />
würde, zeigte sich bereits bei seiner ersten<br />
Austragung 1992. «Wir merkten auf Anhieb,<br />
dass Frauen im Garagengewerbe das<br />
Bedürfnis haben, an einer Weiterbildung<br />
teilnehmen zu können, die sich ausschliesslich<br />
an sie richtet», erinnert sich Madeleine<br />
Maier, Automobilverkäuferin bei der Auto<br />
Maier Töss AG in Winterthur ZH. Seit 30<br />
Jahren nimmt sie teil und wirkt als Mitglied<br />
der fünfköpfigen Arbeitsgruppe AGVS-Frauenseminar<br />
bei der Organisation mit. «Insbesondere<br />
in den früheren Jahren spürte man<br />
bei den Teilnehmerinnen das Bedürfnis nach<br />
Abwechslung und neuem Wissen.» Frauen<br />
waren Anfang der 90er-Jahre spärlich gesät<br />
im Autogewerbe. «Umso grösser war die<br />
Freude, aus dem Alltag auszubrechen und<br />
unter sich zu sein», so Maier.<br />
Dies hat sich bis heute nicht verändert. «Das<br />
Frauenseminar trägt viel zur Persönlichkeitsentwicklung<br />
und Stärkung der Motivation<br />
bei», erklärt Irene Nyffeler, Geschäftsführerin<br />
der Garage Nyffeler AG Lichtensteig SG<br />
und Präsidentin der Arbeitsgruppe AGVS-<br />
Frauenseminar. «Hier treffen Frauen auf andere<br />
Frauen, die mit denselben Herausforderungen<br />
konfrontiert sind. Indem sie sich<br />
gegenseitig austauschen, merken sie, dass sie<br />
nicht allein sind. Das bekräftigt sie auf ihrem<br />
Weg.» Susanne Leirer, Geschäftsleitungsmitglied<br />
der Sportgarage Leirer AG in Stein und<br />
langjähriges Mitglied der Arbeitsgruppe, bestätigt:<br />
«In gemischten Gruppen sind Frauen<br />
eher gehemmt, gezielt Probleme anzusprechen.»<br />
Seien sie hingegen unter sich, sei diese<br />
Hemmschwelle kaum vorhanden.<br />
Silvana Stock-Blaser, Geschäftsleitungsmitglied<br />
der Garage Stock in Zizers GR, führt<br />
eine weitere Komponente an, wieso es eine<br />
Weiterbildung allein für Frauen braucht.<br />
«Das Autogewerbe ist stark von Leistungsdruck<br />
geprägt», erklärt die Serviceberaterin,<br />
die seit letztem Jahr in der Arbeitsgruppe<br />
mitwirkt. Sie schätzt, dass im Frauenseminar<br />
Themen behandelt werden, die Garagistenfrauen<br />
im Betriebsalltag beschäftigen, denen<br />
jedoch aus zeitlichen Gründen zu wenig Beachtung<br />
geschenkt wird.<br />
64<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Das AGVS-Frauenseminar erfreut sich seit nunmehr<br />
30 Jahren grosser Beliebtheit. Foto: AGVS-Medien<br />
AGVS-Frauenseminar:<br />
Save the date<br />
Nachdem im letzten Jahr das AGVS-<br />
Frauenseminar coronabedingt abgesagt<br />
werden musste, findet die Weiterbildung<br />
für Mitarbeiterinnen im Garagengewerbe<br />
dieses Jahr wie folgt statt: Ausgetragen<br />
wird das Jubiläums-Seminar vom 25. bis<br />
27. Oktober <strong>2021</strong> im Hotel Lenkerhof in<br />
Lenk. Folgende Themen werden behandelt:<br />
Mitarbeiterrekrutierung, Umgang mit Bewertungen,<br />
Mobbing sowie Faszien-Lehre.<br />
Für Informationen und Anmeldung wenden<br />
Sie sich an Brigitte Hostetter, brigitte.<br />
hostettler@agvs-upsa.ch. Das Detailprogramm<br />
wird auf den AGVS-Medien in<br />
den kommenden Monaten publiziert.<br />
das Frauenseminar, um sich weiterzubilden.<br />
Nach zweieinhalb Tagen kehren sie motiviert,<br />
inspiriert, mit neuen Ideen und Kontakten<br />
an den Arbeitsplatz zurück. Was will<br />
man als Betrieb mehr?»<br />
Susanne Leirer.<br />
Die Organisatorinnen wissen: Auch wenn<br />
nicht jedes Thema gleich stark interessiert,<br />
kann jede Teilnehmerin von der Weiterbildung<br />
profitieren. Denn der Austausch und<br />
das Programm rund um das eigentliche Seminar<br />
ist den Teilnehmerinnen genauso<br />
wichtig wie die Workshops selbst. Bei der<br />
Auswahl der Themen versucht die Arbeitsgruppe,<br />
einen ausgewogenen Mix zu erreichen.<br />
Die Referentinnen und Referenten<br />
übermitteln Know-how zu aktuellen Themen<br />
wie auch zu betriebswirtschaftlichen Grundlagen.<br />
Dazu gehören zum Beispiel der Umgang<br />
mit Bewertungen im Internet, die persönliche<br />
Fürsorge, Mitarbeiterrekrutierung<br />
und -gespräche, Marketing, Sozialversicherungen<br />
sowie Arbeitsrecht. Zudem gibt es<br />
Referate rund um Bewegung und Gesundheit<br />
am Arbeitsplatz.<br />
Madeleine Maier.<br />
Die Arbeitsgruppe ist stolz, dass sich das<br />
AGVS-Frauenseminar auch nach fast 30 Jahren<br />
grosser Beliebtheit erfreut. Zwei Sachen<br />
liegen den Organisatorinnen besonders am<br />
Herzen. Einerseits ermutigen sie Mitarbeiterinnen<br />
von Garagenbetrieben immer wieder<br />
aufs Neue, von der einzigartigen Kombination<br />
von beruflicher Weiterbildung, Netzwerk<br />
und Austausch zu profitieren. Was auf<br />
der Hand liegt, ist in Realität nicht immer<br />
einfach, wie Susanne Leirer in den letzten<br />
Jahren beobachtet hat: Während die Weiterbildung<br />
bei Mitarbeitern selbstverständlich<br />
sei, würde man sich dieses Engagement seitens<br />
der Betriebe auch in Bezug auf die Mitarbeiterinnen<br />
wünschen. «Die Zeit ins Frauenseminar<br />
ist gut investiert!», unterstreicht<br />
Esther Alfter-Würgler, die während 16 Jahren<br />
die Garage Alfter in St-Aubin-Sauges NE<br />
führte. Sie ist seit zwei Jahren in der Arbeitsgruppe<br />
tätig. «Mitarbeiterinnen besuchen<br />
Trotzdem ist die Arbeitsgruppe um die Weiterführung<br />
des Frauenseminars besorgt.<br />
Denn Irene Nyffeler, Madeleine Maier und<br />
Susanne Leirer möchten in naher Zukunft<br />
aus der Arbeitsgruppe austreten. Mit Esther<br />
Alfter-Würgler und Silvana Stock-Blaser hat<br />
die Arbeitsgruppe frischen Wind erhalten.<br />
Nun werden drei weitere Frauen gesucht, die<br />
bei der Organisation mithelfen. Neugier und<br />
Motivation, etwas Neues zu wagen, sind die<br />
Kriterien, welche mitzubringen sind. «Die<br />
Organisation nimmt weniger Zeit in Anspruch<br />
als man denkt», sagt Stock-Blaser. Die<br />
Planung werde stets früh aufgegleist, so dass<br />
der Aufwand über das Jahr hinweg überschaubar<br />
bleibt. «Sei es beruflich oder im<br />
privaten Rahmen: Frauen sind grundsätzlich<br />
gut im Organisieren. Dieses Talent können<br />
sie optimal in die Arbeitsgruppe einfliessen<br />
lassen», fügt Esther Alfter-Würgler an. «Wir<br />
unterstützen uns gegenseitig. Niemand wird<br />
allein gelassen.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>65
BILDUNG<br />
«Die Faszination Auto bedeutet für mich Emotionen», sagt Patrick Ramisberger. Foto: OnAir/AGVS-Medien<br />
Video<br />
«Es geht darum, Verantwortung<br />
zu übernehmen»<br />
Angehende Betriebswirtinnen und Betriebswirte im Automobilgewerbe sind die Unternehmer der Zukunft. Mit<br />
einer fundierten Weiterbildung holen sie sich das nötige Rüstzeug, um einen Garagenbetrieb zu führen <strong>–</strong> wie<br />
Patrick Ramisberger. Reinhard Kronenberg<br />
Er war schon immer in der Automobilbranche<br />
tätig, zuerst als Automechaniker, dann<br />
im Kundendienst, später als Verkaufsleiter.<br />
Heute arbeitet Patrick Ramisberger, 36, als<br />
Markenverantwortlicher für VW im Betriebsverbund<br />
Mitte bei der Amag Schinznach-<br />
Bad und ist in dieser Funktion verantwortlich<br />
für die Betriebe in Schinznach, Dulliken<br />
und Oftringen. Sein Werdegang ist typisch<br />
für all jene, die sich über eine höhere Berufsbildung<br />
zusätzliche Kompetenzen aneignen:<br />
Sie wollen etwas leisten. Bei ihrer Weiterbildung<br />
geht es weniger darum, nur Karriere<br />
zu machen, das wäre für viele mit Sicherheit<br />
schlicht zu banal. «Es geht darum, sich kompetent<br />
einzubringen und mithelfen zu können,<br />
einen Betrieb, das Team und auch sich<br />
selbst jeden Tag ein Stück weiterzubringen»,<br />
sagt Patrick Ramisberger. Mit anderen Worten:<br />
«Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen.»<br />
Ziel ist es, ihnen das nötige Rüstzeug mitzugeben,<br />
um einen der Bereiche Sales und<br />
After-Sales oder einen modernen Betrieb<br />
mit allen dazugehörenden Dienstleistungen<br />
zu führen <strong>–</strong> also Finanzwesen, Fahrzeughandel<br />
(Neu- und Occasionsfahrzeuge),<br />
Kundendienst, Werkstätten, Ersatzteilhandel<br />
und Administration. Aus diesem Grund<br />
hat Patrick Ramisberger vor zwei Jahren die<br />
Ausbildung zum diplomierten Betriebswirt<br />
abgeschlossen <strong>–</strong> «erfolgreich», präzisiert er<br />
mit einem gewinnenden Lachen, das ihm<br />
in einem Verkaufsgespräch mit Sicherheit<br />
schon in vielen Fällen geholfen hat. Denn Patrick<br />
Ramisberger hat ein Ziel: «Ich möchte<br />
zukünftig Geschäftsführer werden.»<br />
Da passt es, dass ihn während seiner Ausbildung<br />
insbesondere die Module Finanzwesen,<br />
Marketing und Unternehmensführung<br />
am meisten interessiert haben. Und dazu<br />
passt auch, dass Patrick Ramisberger seinen<br />
Job in einem Umfeld machen kann, das ihn<br />
seit dem ersten Tag fesselt: «Das Auto fasziniert»,<br />
sagt er und seine Augen leuchten,<br />
genauso, wie sie bei manchen Kunden leuchten,<br />
wenn er sich mit ihnen in ihr neues Auto<br />
setzt. «Diese Emotionen zu spüren», sagt er,<br />
«ist schon etwas sehr Befriedigendes.»<br />
Ein anderes Gewerbe? Steht für Patrick Ramisberger<br />
nicht zur Diskussion. Auch wenn<br />
sich die Automobilbranche inmitten einer<br />
dynamischen Veränderung befindet. «Ich<br />
bin überzeugt, dass das Autogewerbe eine<br />
gute Zukunft hat», sagt er, «besonders dann,<br />
wenn man sich mehr auf die Chancen konzentriert.»<br />
So sprechen Unternehmer. <<br />
Diplomierte/r Betriebswirt/-in<br />
im Automobilgewerbe<br />
Informationen zum Lehrgang:<br />
Bildungspartner und Infoabende:<br />
66<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Wasserstoff<br />
in der Mobilität<br />
Jetzt im<br />
Verkehrshaus der<br />
Schweiz erleben<br />
quz.swiss
BILDUNG<br />
Max Klaus, stellvertretender Leiter operative Cybersicherheit NCSC. Foto: Swisscom<br />
Online-Event<br />
Ausgebremst durch<br />
Cyberangriffe<br />
Die Gefahr, die von Hackern auf Garagisten ausgeht, wird stark unterschätzt. KMU sind beliebte Angriffsziele,<br />
zumal sie ungenügende Sicherheitsvorkehrungen treffen. Die Folgen sind massiv: Reputationsschäden,<br />
Systemausfälle, Datenverlust und finanzielle Schäden.<br />
pd. Die kriminelle Energie im Web nimmt<br />
zu. Allein in der Schweiz wurden dem Nationalen<br />
Zentrum für Cybersicherheit NCSC<br />
im Jahr 2020 über 10 600 Cyberangriffe gemeldet.<br />
Weil es in der Schweiz keine Meldepflicht<br />
gibt, dürfte dies nur die Spitze des Eisbergs<br />
sein. Gleichzeitig werden Angriffe aus<br />
dem Web immer professioneller und ausgefeilter.<br />
Koordinierte Einsatz- und Ferienpläne<br />
von Hackern gehören zur Tagesordnung. Die<br />
grosse Mehrheit der Betroffenen sind KMU.<br />
Der digitale Wandel stellt die Automobilbranche<br />
vor Herausforderungen. Diagnosen<br />
und Updates für Autos, die Cloud-Integration<br />
der Branchensoftware, die Pflege von Kundendaten<br />
sowie das Terminmanagement <strong>–</strong><br />
diese Prozesse verlangen eine funktionierende<br />
IT-Infrastruktur. Wir haben Max Klaus,<br />
stellvertretender Leiter der operativen Cybersicherheit<br />
im NCSC, gefragt, wie er die Situation<br />
einschätzt und welche Empfehlungen er<br />
seitens Bund abgibt.<br />
Herr Klaus, wieso ist IT-Sicherheit heute<br />
so brandaktuell?<br />
Max Klaus, stellvertetender Leiter operative<br />
Cybersicherheit NCSC: In der Geschäftswelt<br />
sind heute sehr viele Prozesse<br />
und Abläufe von einer funktionierenden IT<br />
abhängig. Fällt diese Infrastruktur teilweise<br />
oder vollständig für mehr oder weniger lange<br />
Zeit aus, können zahlreiche Arbeitsabläufe<br />
gar nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt<br />
abgewickelt werden.<br />
Wie gross schätzen Sie die Cyberbedrohung<br />
für Garagisten ein?<br />
Die meisten Angriffe erfolgen nach dem<br />
Giesskannenprinzip, gelten also nicht einem<br />
bestimmten Unternehmen oder einer bestimmten<br />
Branche. Grundsätzlich können<br />
alle Unternehmen von Cyberangriffen betroffen<br />
sein, unabhängig von ihrer Grösse und<br />
Branchenzugehörigkeit.<br />
Wie gehen Hacker heute vor?<br />
Das häufigste Einfallstor für einen Cyberangriff<br />
sind nach wie vor E-Mails mit verseuchten<br />
Anhängen oder Links, die auf eine<br />
infizierte Website führen. Bei einer Garage<br />
könnte die eine E-Mail mit einem verseuchten<br />
Dokument sein, in dem sich angeblich<br />
ein Foto eines Unfallautos befindet. Nach<br />
dem Öffnen des Anhangs erfolgt eine Erstinfektion<br />
des entsprechenden Geräts. Dieser<br />
Virus sendet Informationen über die installierten<br />
Programme an den Angreifer. Sind für<br />
diese Programme Sicherheitslücken bekannt,<br />
lädt der Virus Schadsoftware nach. Je nach<br />
Sicherheitsvorkehrungen, Virusart, Knowhow<br />
des Angreifers und so weiter ermöglicht<br />
dies dem Angreifer, die Kontrolle über<br />
68<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
das infizierte Gerät zu übernehmen und beispielsweise<br />
weitere im Netzwerk vorhandene<br />
Geräte zu infizieren, Informationen zu stehlen<br />
oder Daten zu verschlüsseln.<br />
Lassen sich Cyberkriminelle überhaupt<br />
aufspüren?<br />
Bei den meisten Angreifern handelt es sich<br />
nicht um Einzeltäter, sondern um mehr oder<br />
weniger gut organisierte Gruppierungen.<br />
Diese verfügen in der Regel über gute Fachkenntnisse,<br />
ausreichend Geld und eine gut<br />
funktionierende Infrastruktur. Sie wissen,<br />
wie man Spuren verwischt. Dennoch gelingt<br />
es den Ermittlungsbehörden immer wieder,<br />
Personen zu verhaften, die mit Cyberangriffen<br />
in Verbindung stehen.<br />
Wie sollen sich Betroffene von Cyberangriffen<br />
verhalten?<br />
Alle Betroffenen können sich über das Meldeformular<br />
an das NCSC wenden. Diese Meldungen<br />
können auch anonym erfolgen und<br />
werden streng vertraulich behandelt. Ist ein<br />
finanzieller Schaden entstanden, sollte auf<br />
jeden Fall Strafanzeige bei der zuständigen<br />
Kantonspolizei eingereicht werden. Schliesslich<br />
rät das NCSC im Falle von Erpressungen<br />
dringend von der Zahlung des geforderten<br />
Lösegelds ab.<br />
Wie können sich Garagisten besser vor<br />
solchen Angriffen schützen?<br />
Im Unternehmensumfeld ist eine Kombination<br />
aus technischen und organisatorischen<br />
Massnahmen notwendig. Selbstverständlich<br />
müssen die gängigen technischen Massnahmen<br />
wie Virenschutz, Firewall, Backups<br />
und so weiter implementiert sein. Das so genannte<br />
«Business Continuity Management<br />
BCM» legt fest, wie die Arbeit weitergeführt<br />
werden kann, falls die Informatik für mehr<br />
oder weniger lange Zeit nicht zur Verfügung<br />
steht. Ein Krisenkommunikationskonzept<br />
beschreibt, ob und wie im Falle eines Cyberangriffs<br />
informiert werden soll. Beide Konzepte<br />
sollten zwingend erstellt sein, bevor<br />
das Unternehmen Opfer eines Angriffs wird.<br />
Zudem kommt der Sensibilisierung der Mitarbeitenden<br />
eine entscheidende Bedeutung<br />
zu. Das Thema Cybersicherheit sollte in der<br />
Geschäftsleitung präsent sein und gegenüber<br />
allen Mitarbeitenden immer wieder thematisiert<br />
werden.<br />
Der Auto Gewerbe Verband Schweiz setzt<br />
sich dafür ein, seine Mitglieder im Bereich<br />
IT-Sicherheit aufzuklären. Im Online-Event<br />
der AGVS Business Academy vom 20. <strong>April</strong><br />
erfahren AGVS-Mitglieder kostenlos, wie sie<br />
sich vor Gefahren aus dem Web schützen<br />
können. Max Klaus, stellvertretender Leiter<br />
der operativen Cybersicherheit, und Yves Arnosti,<br />
IT-Experte von Swisscom, zeigen den<br />
Teilnehmenden Tipps und Tricks für einen<br />
Grundschutz ihrer IT-Infrastruktur auf. Bringen<br />
Sie Ihre IT in Sicherheit und melden Sie<br />
sich jetzt an! <<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/it-sicherheit<br />
report.ncsc.admin.ch<br />
Online Event<br />
agvs-upsa.ch/<br />
it-sicherheit<br />
Jetzt anmelden<br />
zum kostenlosen<br />
Online Event!<br />
Dienstag,<br />
20. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
08.00 — 09.15 Uhr<br />
Erfahren Sie mehr über<br />
Cyberbedrohungen und<br />
wie sicheres und modernes<br />
Arbeiten heute funktioniert.<br />
Programm:<br />
- Cyberbedrohung<br />
{Max Klaus}<br />
Nationales Zentrum für<br />
Cybersicherheit NCSC<br />
IT Sicherheit<br />
***<br />
Eine Herausforderung<br />
für Garagisten<br />
- So schützen Sie Ihr KMU<br />
{Yves Arnosti}<br />
Swisscom<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>69
BILDUNG<br />
AGVS Business Academy<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Aufgrund der aktuellen Situation bietet der AGVS<br />
einige Kurse auch als Webinare an. Bei einem<br />
Web-Seminar <strong>–</strong> kurz Webinar <strong>–</strong> wird der Klassenraum<br />
in die virtuelle Welt verlagert. Alles, was<br />
es dazu braucht, ist ein Computer mit Internetzugang<br />
und ein ruhiges Plätzchen zuhause oder<br />
im Büro, um den Kurs ungestört zu verfolgen.<br />
APRIL<br />
IT-Sicherheit <strong>–</strong> eine<br />
Herausforderung für Garagisten<br />
Hacker gelangen in nur 4 Minuten in Ihr Netzwerk.<br />
Ihr Unternehmen braucht aber mehr als<br />
99 Tage, um festzustellen, dass es einen Angriff<br />
gab. Wie schützen Sie Ihr KMU vor Angriffen<br />
aus dem Web?<br />
> > 20. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, online (kostenlos)<br />
Webinar <strong>–</strong> Das Google-Basics-<br />
Training für den Autohandel<br />
In diesem Training erfahren Sie, wie Sie Google<br />
MyBusiness, Google SEO und Google SEA zielgerichtet<br />
und erfolgreich für Ihr Autohaus einsetzen.<br />
> > 21. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, online<br />
Elektro-Instruktion für Hochvolt-<br />
Systeme in Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
> > 27. / 28. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, Bern<br />
> > 4. / 5. Juni <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />
> > 30. Juni / 1. Juli <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
> > 13. / 14. August <strong>2021</strong>, Chur<br />
> > 31. August / 1. September <strong>2021</strong>, Winterthur<br />
> > 6. / 7. September <strong>2021</strong>, Horw<br />
Weitere Daten online.<br />
70<br />
Webinar <strong>–</strong> Social Media im Autohaus.<br />
Facebook, Instagram und<br />
Youtube. Keine Likes, sondern Leads<br />
Die verschiedenen Social-Media-Plattformen wie<br />
Facebook, Instagram, Youtube und WhatsApp<br />
eröffnen uns neue Möglichkeiten, mit unseren<br />
Kunden zu kommunizieren, neue Kunden zu gewinnen<br />
und langfristig zu binden.<br />
> > 28. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, online<br />
Verkauf- und Beratungskompetenz<br />
von E- Fahrzeugen und deren Ladeinfrastruktur<br />
Die Elektromobilität drängt in grossen Schritten<br />
auf den Fahrzeugmarkt. Der grosse Unterscheid<br />
zu den Verbrennerfahrzeugen sind die Vielfalt<br />
und die unterschiedlichen Systeme dieser<br />
Fahrzeuge. Es ist aber nicht nur Wissen über<br />
die Fahrzeugsysteme nötig, sondern auch über<br />
die Ladeinfrastruktur. Dieser Kurs richtet sich<br />
speziell an die Automobil-Verkaufsberater/-<br />
innen und Automobil-Serviceberater/-innen.<br />
> > 23. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, Kemptthal<br />
> > 18. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />
MAI<br />
Lehrgang DAB+<br />
> > 7. Mai <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />
> > 8. Oktober <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
Occasionsmanagement<br />
Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre Occasionsfahrzeuge<br />
richtig bewirtschaften. Dazu gehören<br />
unter anderem die Präsentation, der Eintauschprozess<br />
und die dynamische Preisstrategie.<br />
> > 11. Mai <strong>2021</strong>, Bern<br />
> > 12. Mai <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
Sécurité informatique <strong>–</strong> un défi pour<br />
les garagistes<br />
> > 19 mai <strong>2021</strong>, online (gratuit)<br />
Séminaire de gestion des occasions<br />
> > 20 mai <strong>2021</strong>, Paudex<br />
Cours DAB+<br />
La FM sera prochainement remplacée par le<br />
DAB+. À l’avenir, il ne sera plus possible de<br />
recevoir la radio que par le biais du DAB+. Tous<br />
les véhicules ne disposant pas encore d’une radio<br />
DAB+ doivent changer leur équipement pour<br />
passer à cette nouvelle technologie.<br />
> > 21 mai <strong>2021</strong>, Yverdon<br />
> > 22 octobre <strong>2021</strong>, Berne<br />
Basisseminar für Automobil-<br />
Verkaufsberater /-innen<br />
In 10 Tagen werden die jungen oder angehenden<br />
Automobil-Verkaufsberater/innen im Detail mit<br />
den eigentlichen Verkaufsbelangen wie Verkaufspsychologie,<br />
Kommunikation und Verkaufsmethodik<br />
auf ihre tägliche Arbeit vorbereitet.<br />
> > 31. Mai bis 11. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />
> > 23. August bis 3. September <strong>2021</strong>, Bern<br />
Nur noch wenige Plätze frei!<br />
JUNI<br />
Dialog das neue Mitarbeitergespräch<br />
Nach dem Kurs sind Sie in der Lage, auch heikle<br />
Mitarbeitergespräche für beide Seiten erfolgreich<br />
zum Abschluss zu bringen.<br />
> > 1. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Meine Wirkung als Führungsverantwortliche<br />
/r<br />
Führungspersonen setzen sich mit ihren aktuellen<br />
Situationen und Rollen konkret auseinander und<br />
erarbeiten zielführende Lösungen.<br />
> > 17. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />
Formation turbo de vendeur auto<br />
<strong>2021</strong>, 10 jours<br />
La communication avec l’autre, la conquête et la<br />
fidélisation de la clintèle ainsi que la technique de<br />
vente constituent l’essentiel de cette formation<br />
intensive. Il s’agit d’une formation moderne,<br />
vivante, animée par des intervenants qui sont<br />
tous professionnels de leur branche.<br />
> > 28 juin au 9 juillet <strong>2021</strong> à Paudex<br />
JULI<br />
Instruction électrique sur la sécurité<br />
des travaux sur les systèmes haut<br />
voltage en technique automobile<br />
> > 5 / 6 juillet <strong>2021</strong>, UPSA Genève<br />
AUGUST<br />
Automobil-Verkaufsberater /-in mit<br />
eidg. Fachausweis<br />
Verkaufsberater sind gefordert. Sie wirken<br />
als Mobilitäts- und Finanzberater in einer<br />
Person. Eine persönliche Weiterbildung ist<br />
deshalb unabdingbar. Diese branchenspezifische<br />
Weiterbildung unterstützt Sie dabei,<br />
verkaufs-, marktorientiert und betriebswirtschaftlich<br />
zu denken und zu handeln. Der<br />
Lehrgang umfasst acht Module, die einzeln<br />
abgeschlossen werden. Dauer: drei Semester,<br />
berufsbegleitend<br />
> > Start: 24. August <strong>2021</strong>, Winterthur<br />
> > Start: 26. August <strong>2021</strong>, Bern<br />
AGVS DIDAKTIK-<br />
MODULE<br />
Die eintägigen Didaktikmodule des AGVS vermitteln<br />
Berufsbildner kompaktes Wissen für<br />
die konkrete Umsetzung in ihrem Betrieb und<br />
helfen mit, eine qualitativ hochstehende und<br />
zeitgemässe Grundbildung anzubieten.<br />
«Lernende selektieren»<br />
Das Tagesseminar «Lernende selektieren»<br />
geht auf verschiedene Themen ein, darunter<br />
Lehrstellenmarketing, Phasen des Selektionsprozesses<br />
und Interpretation des AGVS-<br />
Eignungstests. Nach dem Besuch sind die<br />
Teilnehmenden unter anderem in der Lage, den<br />
Selektionsprozess mit geeigneten Instrumenten<br />
gezielt zu planen und durchzuführen; sie können<br />
ein geeignetes Programm für eine Schnupperlehre<br />
zusammenstellen sowie Lernende<br />
auswählen, die zum Betrieb passen und den<br />
Anforderungen des Berufs entsprechen.<br />
> > 28. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, Sissach<br />
> > 11. Juni <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
«Instrumente der neuen BiVo 2018<br />
einsetzen»<br />
> > 22. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />
«Junge Erwachsene führen und<br />
Krisen überwinden»<br />
> > 8. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />
UPSA module didactique «Utiliser<br />
avec compétence les instruments<br />
des nouvelles ordonnances de<br />
formation»<br />
> > 29 avril <strong>2021</strong>, Fribourg<br />
«Sélectionner les personnes en<br />
formation»<br />
> > 23 avril <strong>2021</strong>, Yverdon<br />
> > 18 juin <strong>2021</strong>, Berne<br />
Diese und weitere interessante Themen<br />
finden Sie online in der Business Academy.<br />
Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />
Andere Kurse werden zu einem<br />
späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende Kursupdates<br />
finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />
Rubrik: Berufsbildung, AGVS Business<br />
Academy<br />
Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />
dans la Business Academy en ligne.<br />
Les cours sont proposés dans la langue<br />
correspondante. D’autres cours seront proposés<br />
ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />
Rubrique: Formation, UPSA Business<br />
Academy<br />
Tageskurs Elektro- & Fahrzeugtechnik<br />
Ladeinfrastruktur für<br />
Elektrofahrzeuge<br />
Mit Vollgas aus der Nische!<br />
Nächster Kursstart:<br />
Mittwoch, 26. Mai <strong>2021</strong><br />
Mehr Informationen?<br />
stfw.ch/eev<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>71
BILDUNG<br />
Ihre Gesundheit ist uns<br />
wichtig! Aufgrund der aktuellen<br />
Situation können geplante<br />
Kurse verschoben werden oder<br />
im Fernunterricht stattfinden.<br />
Wir informieren Kursteilnehmer<br />
rechtzeitig per E-Mail.<br />
Quelle: AGVS-Medien<br />
Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />
AARGAU<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Informationsabend: Online<br />
Mittwoch, 12. Mai <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />
Dienstag, 16. Juni <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />
Start Lehrgang: Mittwoch, 8. September <strong>2021</strong><br />
> > wbzlenzburg.ch<br />
BERN<br />
Automobildiagnostiker/-in BP<br />
Nächster Studienbeginn im August <strong>2021</strong><br />
Betriebswirt/-in im Autogewerbe HFP<br />
Anmeldeschluss: 28. Mai <strong>2021</strong><br />
Nächster Studienbeginn im August <strong>2021</strong><br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
Nächster Studienbeginn im August <strong>2021</strong><br />
Alle Lehrgänge finden an der Gewerblich-<br />
Industrielle Berufsschule Bern (GIBB) statt.<br />
> > www.gibb.ch<br />
Automobil-Verkaufsberater/-in mit<br />
eidg. Fachausweis<br />
Informationsabend:<br />
Donnerstag, 29. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />
Donnerstag, 3. Juni <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />
Start Lehrgang: Donnerstag, 26. August <strong>2021</strong><br />
Ort: Mobilcity, Bern<br />
> > agvs-upsa.ch<br />
CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />
Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />
Informationsabend: Online<br />
Mittwoch, 14. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, 19 Uhr<br />
Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />
> > ibw.ch/beratung/infoabende<br />
HORW<br />
Automobildiagnostiker/-in und<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
Vorbereitungskurse für die BP zum<br />
Automobildiagnostiker<br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum Horw<br />
> > agvs-zs.ch<br />
ST. GALLEN<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Neu mit Einführungstagen<br />
Informationsabend:<br />
Donnerstag, 20. Mai <strong>2021</strong>, 19 Uhr<br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum St. Gallen<br />
> > agvs-abz.ch<br />
WINTERTHUR<br />
Kundendienstberater/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Lehrgangsstart: 5. Juni <strong>2021</strong><br />
Automobil-Verkaufsberater/-in<br />
Lehrgangsstart: 24. August <strong>2021</strong><br />
Betriebswirt/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Lehrgangsstart: 25. August <strong>2021</strong><br />
Automobildiagnostiker/-in /<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
Lehrgangsstart: 6./7. September <strong>2021</strong><br />
Informationsabend für die Weiterbildungen<br />
Dienstag, 20. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />
Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />
Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />
> > www.stfw.ch<br />
72<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
ZÜRICH<br />
Informationsabend Weiterbildung Automobiltechnik:<br />
Mittwoch, 21. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, Online<br />
Betriebswirt/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
jeweils freitags<br />
Kursbeginn: August 2022<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
mit Zertifikat AGVS<br />
Tageskurs oder Abendkurs<br />
Lehrgangsstart: September <strong>2021</strong><br />
> > tbz.ch<br />
OLTEN<br />
Lehrgang Fahrzeugrestaurator/-in<br />
Start Lehrgang: jeweils im Oktober<br />
Informationsabend:<br />
Mittwoch, 7. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, Olten<br />
Donnerstag, 17. Juni <strong>2021</strong>, Olten<br />
> > fahrzeugrestaurator.ch<br />
PAUDEX<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
> > romandieformation.ch<br />
Restaurateur véhicule<br />
Séance d’information: 14 avril <strong>2021</strong> à 19h,<br />
UPSA Genevoise, Genève<br />
fahrzeugrestaurator.ch<br />
SION<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
> > formationcontinuevalais.ch<br />
GENÈVE<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Centre de formation UPSA Genève<br />
> > formation-upsa-ge.ch/web/<br />
formations-4-2/<br />
YVERDON<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Centre de formation UPSA-VAUD<br />
> > formation-upsa-vd.ch<br />
Aus den Sektionen<br />
Informationen zu allen Weiter bildungen<br />
erhalten Sie unter autoberufe.ch<br />
Schützen Sie Ihre Lernenden und sich mit dem Safety Bag!<br />
Safety Bag ohne Sicherheitsschuhe:<br />
BAZ-Mitglieder 39.<strong>–</strong> | Nichtmitglieder 59.<strong>–</strong><br />
Safety Bag mit Sicherheitsschuhen:<br />
BAZ-Mitglieder 121.<strong>–</strong> | Nichtmitglieder<br />
169.<strong>–</strong><br />
Der Safety Bag beinhaltet die gesetzlich vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie Schutzbrille,<br />
Sicherheitsschuhe, Gehörschutzpfropfen, Schutzhandschuhe und eine Broschüre zur Arbeitssicherheit. Geliefert<br />
in einem praktischen Rucksack. Dieser Safety Bag kann auch ohne Sicherheitsschuhe bestellt werden.<br />
Weitere Infos und Bestellformular auf www.safetyweb.ch, Rubrik: Mitgliedschaft / Vorteile.<br />
be safe!
HANDEL & AFTERSALES<br />
Marco Weber, Head of Car Logistics bei der Mobilog AG, einer Tochtergesellschaft der Amag Group, kümmerte sich<br />
2020 zusammen mit seinem Team um 76 363 Fahrzeuge, die über die beiden Mobilog-Compounds in Lupfig AG und<br />
Studen BE importiert wurden. Fotos: AGVS-Medien<br />
Fahrzeuglogistik als Dienstleistung<br />
Der lange Weg in den Showroom<br />
Fast 300 000 Neuwagen werden in normalen Jahren in der Schweiz pro Jahr verkauft, doch der Weg vom Band<br />
des Herstellers bis in den Showroom ist mit einigen Zwischenstationen und Arbeiten verbunden. <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
hat ihn genauer unter die Lupe genommen, geschaut, was die Importeure dabei alles leisten müssen, und einen<br />
Blick hinter die Kulissen des Fahrzeuglogistik-Zentrums der Mobilog AG im Birrfeld im Kanton Aargau werfen<br />
dürfen. Jürg A. Stettler<br />
Neuwagen fallen auch in der Schweiz nicht<br />
vom Himmel, sondern rollen meist auf LKW-<br />
Transportern oder auf dem Zug über die<br />
Grenze. Bevor sie beim AGVS-Garagisten ankommen,<br />
legen viele einen Zwischenstopp<br />
in Altishofen LU, Studen BE oder Lupfig AG<br />
ein. Hier liegen einige der grössten Logistikzentren<br />
für Neuwagen der Schweiz, eingezäunt<br />
und gut bewacht. «Das war nicht immer<br />
so», verrät Marco Weber, Head of Car<br />
Logistics bei der Mobilog AG, einer Tochtergesellschaft<br />
der Amag Group. «Als das Auslieferungszentrum<br />
Birrfeld in den 1960er-<br />
Jahren entstand, gab es noch keinen Zaun.<br />
Ein Graben und natürliche Hecken reichten<br />
<strong>–</strong> heute schlicht unvorstellbar!» Auf dem aktuell<br />
rund 165 000 m 2 grossen Areal im Aargau<br />
werden die Neuwagen aus dem Volkswagen-Konzern<br />
für die Schweizer Händler<br />
verzollt, kontrolliert, aufbereitet und für die<br />
Auslieferung vorbereitet. «Selbst im Corona-<br />
Jahr 2020 waren dies noch 76 363 Fahrzeuge,<br />
die über die beiden Mobilog-Compounds in<br />
Lupfig und Studen importiert wurden», erläutert<br />
Weber beim Rundgang übers Areal.<br />
70 Prozent der Neuwagen kommen mit dem<br />
Zug im Birrfeld an, doch der Anteil sinkt. Das<br />
ist auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen:<br />
Zum einen liefern sich die internationalen<br />
Spediteure einen unerbittlichen Preiskampf<br />
und zum anderen herrscht längst nicht mehr<br />
nur auf den Strassen, sondern auch auf dem<br />
europäischen Schienennetz Stau. Das heisst,<br />
Fahrzeuge aus Emden, wo die in Mexiko produzierten<br />
Fahrzeuge per Frachtschiff ankommen,<br />
müssen alle durchs Nadelöhr Basel <strong>–</strong><br />
ebenso alle anderen, in Europa produzierten<br />
Neuwagen des VW Konzerns, die per Bahn<br />
angeliefert werden. «Selbst die im bayrischen<br />
Ingolstadt und Neckarsulm vom Band<br />
laufenden Audi-Modelle müssen den Umweg<br />
via Basel ins Birrfeld machen», erklärt<br />
der Logistikexperte. «Für den Bahntransport<br />
gibt es zudem fixe Kontingente und Regeln.<br />
So darf die Schweizer SBB-Lok beispielsweise<br />
nicht einfach uneingeschränkt auf dem Badischen<br />
Bahnhof in Deutschland rangieren<br />
und dort abgestellte Waggons mit unseren<br />
Neuwagen holen. Auch die Zeitfenster, um<br />
die Fahrzeuge auf der Schiene von Basel nach<br />
Lupfig zu bringen, werden nicht grösser.»<br />
Sind diese Autozüge einmal auf dem Areal,<br />
bringen die Mobilog-Mitarbeitenden die insgesamt<br />
drei gelben Stahlrampen an. Dann<br />
kann mit dem Abladen der weltvollen Fracht<br />
begonnen werden. Scheint trivial, ist es aber<br />
nicht. Um die Ebenen der Bahnwagen der diversen<br />
Waggon-Anbieter anpassen zu können<br />
und die Neuwagen sicher aufs Areal zu<br />
fahren, braucht es eine spezielle Drehvorrichtung,<br />
die in einem VW T6 verbaut ist. «Das<br />
ist eine Eigenkonstruktion, weil es keine<br />
74<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Abgeladen werden die Neuwagen von den Auto-Zügen aussschliesslich vorwärts.<br />
Soeben sind drei LKW mit Neuwagen bei der LKW-Annahmestelle der Mobilog vorgefahren.<br />
Zwei Mitarbeitende nehmen einen zuvor vom LKW abgeladenen Neuwagen genauer unter die Lupe.<br />
automatische Vorrichtung gab, um die Ebenen<br />
schneller fürs sichere Abladen anzupassen»,<br />
erläutert Weber, während ein weiterer<br />
Audi in einem Full-Body-Cover (FBC)<br />
als Schutz vor Transportschäden und Flugrost<br />
vom Bahnwagen gefahren wird. «Je<br />
nach Schutzfolien, Teilschutzbeklebungen<br />
oder FBC auf den Fahrzeugen durchlaufen<br />
diese nach der Verzollung auch ganz unterschiedliche<br />
Reinigungsprogramme», erläutert<br />
er. «Wir haben dazu sechs Waschboxen<br />
und eine Waschstrasse zur Verfügung. Schon<br />
vor längerer Zeit haben wir uns gegen eine<br />
einzige grosse Hochleistungswaschanlage<br />
entschieden, da wir dadurch bei einem Problem<br />
einen zu grossen Flaschenhals geschaffen<br />
hätten.» Insgesamt rechnet die Mobilog<br />
mit einer Bearbeitungszeit von 2,5 Tagen pro<br />
Fahrzeug, logischerweise ohne allfällige Reparaturen<br />
und Zusatzaufträge.<br />
«Bei den Lastwagen-Anlieferungen haben<br />
wir im Gegensatz zu den Bahntransporten<br />
die Herausforderung, dass diese meistens geballt<br />
von Dienstag- bis Donnerstagmittag bei<br />
uns eintreffen», so Weber und ergänzt mit<br />
nachsichtigem Lächeln: «Auch Chauffeure<br />
verbringen ihre Wochenenden lieber zuhause.»<br />
Anders als bei den Auto-Zügen aus<br />
Deutschland, deren Eintreffen planbarer ist,<br />
weiss der Head of Car Logistics nie, wann<br />
und wie viele Trucks vorfahren. Wie zum Beweis<br />
fahren bei der zuvor noch leeren LKW-<br />
Anlieferung auf dem Areal gleich drei Lastwagen<br />
vor. Der erste Chauffeur beginnt mit<br />
dem Abladen der Neuwagen. Und schon geht<br />
das Rolltor nach oben und die beiden Mobilog-Mitarbeiter<br />
beginnen die abgeladenen<br />
Fahrzeuge einzeln und im speziellen Scheinwerferlicht<br />
unter die Lupe zu nehmen. So<br />
erkennen sie auch kleinste Transportschäden<br />
und können diese in den Übergabe-Papieren<br />
festhalten, sonst ist plötzlich nicht<br />
mehr der Transporteur, sondern der Importeur<br />
für einen Schaden, fehlende Fussmatten<br />
oder Notfallsets verantwortlich. Bei über 300<br />
Fahrzeugen pro Tag, die im Birrfeld täglich<br />
verarbeitet werden, kann so etwas rasch ins<br />
Geld gehen. Doch den prüfenden Blicken der<br />
Fortsetzung Seite 76<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>75
HANDEL & AFTERSALES<br />
Pro Fahrzeug bleiben normalerweise sechs Minuten für die Grobreinigung und weitere sechs Minuten für die Oberflächenkontrolle.<br />
Fotos: AGVS-Medien<br />
Mitarbeitenden entgeht dank der langjährigen<br />
Erfahrung selten etwas. Besonders bei<br />
Schutzfolien oder Schaumstoffstücken, die<br />
plötzlich nicht mehr am gewohnten Ort angebracht<br />
sind <strong>–</strong> und sei es auch nur 20 Zentimeter<br />
weiter oben am Türrahmen <strong>–</strong>, gelte es<br />
genauer hinzuschauen. Nicht selten würde so<br />
versucht, einen möglichen Schaden zu verbergen.<br />
Dieses Mal passt alles, der neue Seat wird<br />
zwar etwas schmutzig vom Transport, aber<br />
unbeschädigt auf den Sortierplatz gestellt.<br />
«Die LKW-Anlieferungen nehmen in den<br />
letzten Jahren zu, Rekord waren bislang 54<br />
LKW an einem einzigen Tag. Dann bleibt<br />
kaum Platz, um alle Fahrzeuge abzuladen», so<br />
Weber. Platz ist sowieso oft ein rares Gut im<br />
Birrfeld. Die Lagerfläche von rund 80 000 m 2 ,<br />
davon 42 000 m 2 im mehrstöckigen Parkhaus,<br />
ist immer wieder ein Thema <strong>–</strong> sie<br />
reicht für 3000 Parkplätze. Weitere 1000<br />
Parkplätze stehen extern zur Verfügung.<br />
Zudem sind im Aargauer Fahrzeuglogistik<br />
Zentrum auch keine Fahrzeuge der Volkswagen-Konzernmarke<br />
Skoda auszumachen.<br />
«Die werden seit 2017 an unserem zweiten<br />
Standort in Studen verarbeitet», erklärt Weber.<br />
«Dort haben wir Lagerkapazitäten für<br />
800 Fahrzeuge und konnten so letztes Jahr<br />
die Abwicklung von 17 894 Skoda-Modellen<br />
vornehmen. Die Skodas werden ausschliesslich<br />
per LKW angeliefert und dafür ist Studen,<br />
wo wir auch die jungen Qualitätsoccasionen<br />
von Amag-Recars aufbereiten, perfekt<br />
geeignet.» Während im Birrfeld diverse PDI-<br />
Aufgaben (Pre-Delivery-Inspection) und Zusatzleistungen<br />
durch Mobilog-Mitarbeitende<br />
selbst ausgeführt werden, setzt man in<br />
Studen in gewissen Teilbereichen auf erfahrene<br />
Partner wie die Cotra oder die Cartec.<br />
Alle qualitätsrelevanten Arbeiten wie Oberflächenkontrolle<br />
und technischen Aufbereitungen<br />
werden aber von rund 10 Mobilog-<br />
Mitarbeitenden durchgeführt.<br />
Die ganze Aufbereitung und Grundbereitstellung<br />
ist perfekt durchgetaktet <strong>–</strong> auch<br />
hier im Birrfeld: Vom Sortierplatz geht es<br />
zum Tanken und zur Verzollung, wo jedes<br />
Fahrzeug seine Papiere inklusive gelbes Formular<br />
13.20, Parkscheibe, CH-Kleber, Kleber<br />
ESA-GENERALVERSAMMLUNG <strong>2021</strong> AUF SCHRIFTLICHEM WEG<br />
Aufgrund der aktuell geltenden, behördlichen Massnahmen im Zusammenhang<br />
mit der Corona-Pandemie (COVID-19-Verordnung besondere<br />
Lage, Stand 22. März <strong>2021</strong>, Art. 6.1. «Die Durchführung von Veranstaltungen<br />
ist verboten») hat der ESA-Verwaltungsrat entschieden, dass die ESA-<br />
Generalversammlung <strong>2021</strong>, welche für 19. Mai <strong>2021</strong> geplant war, auch<br />
dieses Jahr schriftlich durchgeführt und nicht physisch stattfinden wird.<br />
Die ESA bedauert sehr, ihre Mitinhaberinnen und Mitinhaber auch dieses<br />
Jahr nicht persönlich an der traditionellen Generalversammlung begrüssen<br />
zu können. Sie dankt für das entgegengebrachte Verständnis.<br />
Die erforderlichen Unterlagen für die schriftliche Generalversammlung<br />
<strong>2021</strong> werden den Mitinhaberinnen und Mitinhabern der ESA in der zweiten<br />
Hälfte <strong>April</strong> <strong>2021</strong> per Post zugestellt.
HANDEL & AFTERSALES<br />
Transport, Grundbereitstellung<br />
und vieles mehr<br />
Auch die Emil Frey Gruppe unterhält in<br />
Safenwil AG und Härkingen SO Zentrallager<br />
für die von ihr importierten Fahrzeuge,<br />
wo nicht nur die Zollformalitäten<br />
vorgenommen werden, sondern auch alle<br />
Arbeiten für die Grundbereitstellung für<br />
den Handel erfolgt. Einer der schweizweit<br />
grössten Player bezüglich Fahrzeuglogistik<br />
ist im luzernischen Altishofen beheimatet.<br />
Denn seit 1964 gehört der nationale und<br />
internationale Transport von Autos und<br />
Nutzfahrzeugen zum Kerngeschäft der<br />
Galliker Car Logistics. Die Luzerner verfügen<br />
nicht nur über 12 500 Lagerplätze für<br />
Fahrzeuge, sondern sind täglich auch mit<br />
rund 120 Autotransportern unterwegs, um<br />
schweizweit Neuwagen oder auch Transferautos<br />
von Händler zu Händler zu transportieren.<br />
Galliker übernimmt heute zudem<br />
für verschiedene Automarken diverse<br />
weiterführende Dienstleistungen vom Zubehöreinbau,<br />
Anbringen von Beschriftungen<br />
bis hin zu Akku-Reparatur und -Recycling<br />
bei Elektrofahrzeugen. Das Galliker Service<br />
Center führt auf Wunsch auch anfallende<br />
Carrosserie- und Lackierarbeiten aus und<br />
kann so beispielsweise auch retournierte<br />
Miet- und Leasingfahrzeuge problemlos<br />
aufbereiten. Durch die Fülle der Angebote<br />
ist das Traditionsunternehmen zu einem<br />
der wichtigsten Dienstleistungsanbieter<br />
im Autogewerbe geworden.<br />
del inzwischen diverse Dienstleistungen<br />
an, von technischen Selbstabnahmen, Übergabeinspektionen<br />
über Umbereifungen bis<br />
hin zum Einbau von Tuning-Elementen oder<br />
auch Desinfizieren von Miet- und Abo-Fahrzeugen»,<br />
erklärt Weber. «Dieser Bereich ist in<br />
den letzten Jahren klar gewachsen. Wir können<br />
für Händler und Garagisten auch temporär<br />
bei Ferien oder bei einem Kapazitätsengpass<br />
gewisse Arbeiten übernehmen, damit<br />
sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren<br />
können.»<br />
Die aktuell 42 Mitarbeitenden im Bereich PDI<br />
und die 40 Mitarbeitenden im Bereich Zusatzdienstleistungen<br />
haben alle Hände voll<br />
zu tun. «Es hat sich viel verändert, seit die<br />
Autos damals noch mit einer Paraffinwachs-<br />
Beschichtung als Schutz bei uns angekommen<br />
sind. Wir bieten und übernehmen für<br />
den Handel inzwischen klar mehr Dienstleistungen»,<br />
erläutert Weber. Was sich aber trotz<br />
zunehmender Elektrifizierung der Fahrzeuge<br />
und der Digitalisierung nicht geändert hat,<br />
ist die Information zum Lagerort der einzelnen<br />
Fahrzeuge. Diese wird immer noch manuell<br />
auf einer Laufkarte vermerkt. «Geotagging,<br />
ob für den Transport oder auch hier<br />
vor Ort für die Suche nach einem Fahrzeug,<br />
sind noch nicht vollumfänglich möglich», so<br />
der Logistikexperte. «Sind die Zahlen zu Reihe<br />
und Parkplatz nicht leserlich geschrieben<br />
oder falsch, heisst das: Suchen, bis man das<br />
Fahrzeug gefunden hat. Zwar könnten QR-<br />
Code und Co. dereinst die bewährten Karten<br />
ablösen, nur bergen diese Scanner auch<br />
gewisse Gefahren für die Neuwagen: «Zum<br />
einen könnten die Geräte oder deren Halterungen<br />
für Kratzer und Schäden sorgen und<br />
zum anderen bleiben sie gerne mal liegen»,<br />
erklärt Weber. Mit der Gründung der Mobilog<br />
AG als neuer Logistik- und Ersatzteiledienstleister,<br />
einem neuen Karosserie- und<br />
Lackzentrum, aber auch dem Bau eines neuen<br />
Auto-Lagerhauses gibt es in den nächsten<br />
Jahren neben der Digitalisierung zahlreiche<br />
Neuerungen, die im Birrfeld helfen, den<br />
ganzen Aufbereitungs- und Grundbereitstellungs-Prozess<br />
noch optimaler zu gestalten.<br />
Einzige Herausforderung bleibt für den Logistikexperten<br />
und sein Team daher wohl weiterhin<br />
das Wetter: «Gegen Hagel haben wir<br />
zwar Schutznetze, aber Schlechtwetter und<br />
vor allem Schneefall können uns schon ausbremsen.<br />
Wir haben beispielsweise immer<br />
noch Schneehaufen vom grossen Schneefall<br />
im Januar», sinniert Weber zum Abschluss<br />
des Rundgangs. <<br />
mit Stamm- und Fahrzeugnummer für den<br />
Handel sowie der internen Verarbeitungskarte<br />
bezüglich weiterer Arbeiten erhält. Danach<br />
geht es im Normalfall via Waschstrasse<br />
zur sechs Minuten dauernden Grobreinigung<br />
und weitere sechs Minuten bleiben für die<br />
Oberflächenkontrolle sowie wenn nötig auch<br />
für die allfällige Montage von Vorführwagen-<br />
Beschriftungen <strong>–</strong> danach auf den Fertigplatz<br />
und dann weiter zum Spediteur.<br />
In den letzten Jahren wurden vor allem die<br />
Kapazitäten für technische Prüfaufträge, die<br />
Fahrzeugaufbereitung und weitere Dienstleistungen<br />
ausgebaut, um den Handel von<br />
Standardarbeiten zu entlasten. Denn die<br />
Neuwagen werden hier längst nicht mehr<br />
nur verzollt, gewaschen und via PDI auf Mängel<br />
kontrolliert. In einem der Räume werden<br />
beispielsweise bei mehreren der elektrischen<br />
ID.3 gerade Fahrschulpedale installiert. Im<br />
nächsten Raum steht eine Reihe des neusten<br />
VW-Elektromodells ID.4. Sie sind zwar bereits<br />
gewaschen und auch mit einem speziellen<br />
Aufkleber für Vorführwagen versehen,<br />
erhalten aber hier noch ein umfassendes<br />
Software-Update, bevor sie an den Handel<br />
ausgeliefert werden. «Wir bieten dem Han-<br />
Noch gut geschützt im Full-Body-Cover (FBC) warten diese Neuwagen auf die Weiterverarbeitung.<br />
Jedes Fahrzeug erhält bei der Verzollung seine Papiere inklusive gelbes Formular 13.20, Parkscheibe, CH-Kleber,<br />
Kleber mit Stamm- und Fahrzeugnummer für den Handel sowie die interne Verarbeitungskarte.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>77
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Nachruf<br />
Abschied von Adrian Walther<br />
Adrian Walther. Foto: AGVS<br />
mb. Viel zu früh ist Adrian Walther im Alter<br />
von 51 Jahren von uns gegangen. Der AGVS verliert<br />
mit ihm einen tatkräftigen Garagisten und<br />
ein wertvolles Mitglied, das sich unter anderem<br />
während vieler Jahre in der Kommission Service,<br />
Technik und Umwelt (KSTU) zum Wohle<br />
seiner Garagisten-Kollegen engagiert hat.<br />
Adrian hat dabei immer grosses Fachwissen gezeigt<br />
und sich insbesondere mit viel Geschick<br />
bei Themen rund um Pannen- und Unfallhilfe<br />
und den Abschleppdienst eingebracht. Seine<br />
Beiträge und Analysen waren klar, spannend,<br />
manchmal kritisch und immer mit einem Augenzwinkern<br />
und einer Prise Humor vorgetragen.<br />
Dass er seine Meinung immer offen vertreten<br />
und sich damit klar positioniert hat, wurde<br />
von allen sehr geschätzt. Das Benzin in seinem<br />
Blut, seine Begeisterung für die Technik und<br />
die Autobranche im Allgemeinen und für die<br />
Nachwuchsförderung waren spürbar. Auch in<br />
für das Gewerbe schwierigeren Zeiten hat sich<br />
Adrian nie über seine Geschäftstätigkeit beklagt.<br />
Er hat stets optimistisch in die Zukunft<br />
geblickt und dabei betont, dass die Autobranche<br />
und deren Berufe auch weiterhin eine interessante,<br />
spannende Zeit vor sich haben.<br />
Adrian Walther hat in der KSTU tatkräftig und<br />
mit viel persönlichem Einsatz mit dazu beigetragen,<br />
dass AGVS-Dienstleistungen wie z.B.<br />
AGVS by Quality 1, die brancheneigene Motorfahrzeugversicherung<br />
«tuttobene» oder der<br />
Autoenergiecheck AEC zu Erfolgsgeschichten<br />
für die Garagisten und den Verband wurden.<br />
Adrians feines Gespür für die Anliegen der Garagisten<br />
hat oft geholfen, bei Marktumfragen<br />
und Analysen die richtigen Entscheidungen<br />
zu treffen. Als im zweisprachigen Kanton Fribourg<br />
tätiger Garagist war er in der KSTU zudem<br />
während längerer Zeit die Stimme für seine<br />
Kollegen aus der Romandie. Adrian Walther<br />
war ein vorbildlicher Garagist, Chargenträger,<br />
Branchenkollege und guter Freund. Er erlag am<br />
8. Februar <strong>2021</strong> einer schweren Krankheit und<br />
wird uns sehr fehlen!<br />
Der Zentralvorstand, die Geschäftsleitung und<br />
die Mitglieder der Kommission Service, Technik<br />
und Umwelt des AGVS werden seine wertvollen<br />
Verdienste nie vergessen und sein Andenken<br />
stets in Ehren halten. <<br />
Neues Ausbildungszentrum für die Mechanikerberufe<br />
Nach einer Zeit der Ungewissheit zieht die AGVS-Sektion Waadt nun definitiv im Y-Parc Swiss Technopole ein.<br />
cb. Der Aufschwung des Y-Parc Swiss Technopole<br />
hält mit dem definitiven Einzug des neuen<br />
Ausbildungszentrums der AGVS-Sektion Waadt<br />
an. Möglich wurde dieser Einzug dank der Finanzierung<br />
in Höhe von 24 Millionen Franken<br />
aus dem FIP (Fonds interprofessionnel de prévoyance),<br />
der vom Centre Patronal verwaltet<br />
wird. Der Vorsorgefond wird damit Eigentümer<br />
der Räumlichkeiten und wird diese an GIM-CH<br />
und an die AGVS-Sektion Waadt vermieten, wobei<br />
Letztere einen Teil an 2rad Schweiz Sektion<br />
Westschweiz untervermieten wird. Alle drei Verbände<br />
sind bedeutende Akteure in den Berufen<br />
der Präzisionsmechanik und jenen mit Bezug zur<br />
sanften und motorisierten Mobilität.<br />
Das Projekt wird somit offiziell wieder aufgenommen<br />
und die Ausschreibungsverfahren laufen.<br />
Der Beginn der Bauarbeiten ist auf Ende Mai<br />
<strong>2021</strong> und die Fertigstellung im Jahr 2023 vorgesehen.<br />
So können zum Anfang des Schuljahres<br />
2023 rund 1000 Lernende aufgenommen werden.<br />
Luc Oesch, Leiter Finanzen und Pensionskassen<br />
beim Centre Patronal, sagt dazu: «Es handelt<br />
sich hier um eine Win-win-Situation, sowohl<br />
für den FIP wie auch für die zukünftigen Mieter<br />
in Bezug auf die Finanzierung und den Betrieb<br />
des neuen Ausbildungszentrums. Wir bekräftigen<br />
mit unserer Investition die zentrale Bedeutung,<br />
die wir der Berufsbildung beimessen, sowie<br />
unseren Willen zur Investition in einem<br />
wirtschaftlich schwierigen Umfeld.»<br />
Nicolas Leuba, Präsident der AGVS-Sektion<br />
Waadt, zeigt sich erfreut und erleichtert: «Die<br />
hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt<br />
Yverdon-les-Bains, insbesondere mit ihrem Gemeindepräsidenten<br />
Jean-Daniel Carrard, sowie<br />
mit dem Y-Parc Swiss Technopole und seiner Geschäftsführerin<br />
Juliana Pantet machte die Realisierung<br />
dieses Grossprojekts möglich. Ein grosser<br />
Dank geht speziell an den FIP, denn ohne<br />
seine finanzielle Investition wäre dieses Vorhaben<br />
nicht zustande gekommen.» Die Gemeinde<br />
freut sich auf das neue Ausbildungszentrum für<br />
die Mechanikerberufe im Y-Parc. «Die Präsenz<br />
der HEIG-VD stärkt Yverdon-les-Bains als erstklassigen<br />
Bildungsstandort. In den Zielen seines<br />
Legislaturprogramms 2016 bis <strong>2021</strong> hat die Gemeinde<br />
die Absicht festgehalten, neue Ausbildungsgänge<br />
nach Yverdon-les-Bains zu holen.<br />
Es macht sehr viel Sinn, an diesem der Innovation<br />
und den Berufen der Zukunft gewidmeten<br />
Standort die Mechanik und Digitaltechnik zu<br />
vereinen», erklärt Jean-Daniel Carrard, Gemeindepräsident<br />
von Yverdon-les-Bains und VR-Präsident<br />
von Y-Parc Swiss Technopole. <<br />
(v.l.): Jean-Daniel Carrard, Gemeindepräsident, Nicolas Leuba, Präsident AGVS-Sektion Waadt, Luc Oesch, Leiter FIP, Alain<br />
Nicolet, Vizepräsident GIM-CH, und Michel Bornet, Präsident 2rad Schweiz Sektion Westschweiz. Foto: Michel Duperrex<br />
78<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
AGVS-Delegiertenversammlung<br />
DV auf September verschoben<br />
Foto: Emil Frey<br />
Die AGVS-Delegiertenversammlung wird vom 9. Juni auf den 8. September <strong>2021</strong><br />
verschoben. Die Sektion Aargau und der AGVS Schweiz freuen sich, Sie an der<br />
Delegiertenversammlung in Safenwil zu begrüssen. <<br />
Programm<br />
Ab 13.00 Uhr Eintreffen der Teilnehmer, Begrüssungskaffee<br />
14.00 <strong>–</strong> 17.30 Uhr Delegiertenversammlung<br />
anschliessend Apéro und Nachtessen<br />
ca. 21.30 Uhr Ende<br />
Ort<br />
Classic Center Schweiz der Emil Frey Classics AG, Bahnhofplatz 2, 5745 Safenwil<br />
Für Carrosserie- und Lackierbetriebe<br />
SPONSORED CONTENT<br />
Die ESA als kompetente Partnerin<br />
Die ESA bietet den Carrosserie- und Lackierprofis<br />
moderne Einrichtungen an, welche es<br />
ermöglichen, alle Arbeitsprozesse mit maximaler<br />
Effizienz zu erledigen. Sämtliche langjährigen<br />
Lieferanten und Partner der ESA besitzen<br />
einen grossen Erfahrungsschatz und<br />
setzen in ihren Bereichen Massstäbe. Mit<br />
grosser Flexibilität werden sowohl kompakte<br />
Arbeitsplätze als auch Projekte mit mehreren<br />
Vorbereitungsplätzen und Lackierkabinen<br />
für Personenwagen und für Nutzfahrzeuge<br />
realisiert. Technologisch hochstehende<br />
Lösungen ermöglichen, jeden Arbeitsgang<br />
möglichst einfach zu gestalten und die Produktivität<br />
zu maximieren. Jede Einrichtung<br />
wird in enger Zusammenarbeit mit den Anwendern<br />
entwickelt und die gewonnenen<br />
Erkenntnisse bezüglich Ergonomie und Sicherheit<br />
berücksichtigt. Die Integration von<br />
Absaugsystemen, Energiesatelliten, Hebebühnen<br />
und Trocknungssystemen lässt sich<br />
leicht ausführen.<br />
Die ESA versteht sich als Komplettanbieterin<br />
für die Carrosseriewerkstatt. Das Sortiment<br />
beinhaltet das komplette Equipment, die<br />
Hilfsmittel und die Werkzeuge, verbunden<br />
mit einer professionellen Beratung. Zusätzlich<br />
finden die Carrosserie-Fachpersonen im<br />
Angebot der ESA auch alle für die zeitwertgerechte<br />
Reparatur relevanten Teile wie Scheinwerfer,<br />
Heckleuchten oder Kühler, aber auch<br />
Fahrwerksteile, Bremsen und Kupplungen.<br />
Selbstverständlich sind bei der ESA ebenso<br />
alle zu den Kabinen passenden Filter in Originalqualität<br />
verfügbar. Auf Wunsch kann<br />
auch die Wartung durch die ESA durchgeführt<br />
werden. Zahlreiche landesweit realisierte<br />
Projekte stehen zum Besichtigen zur<br />
Verfügung.<br />
Dank dem ESA-Massnahmenpaket profitieren<br />
Carrosserie-Betriebe bis Ende Juni <strong>2021</strong><br />
von verschiedenen Angeboten wie beispielsweise<br />
Zusatzrabatt in der Höhe von<br />
10 Prozent auf Service- und Verschleissteile,<br />
0-Prozent-Leasing auf Investitionsgüter, attraktiven<br />
Marketingleistungen etc. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
esa.ch/zusammenstark21<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>79
André Koch AG<br />
Stelleninserat<br />
Wir brauchen Sie!<br />
Die André Koch AG ist mit den Marken Standox, Lesonal und DeBeer der führende Lieferant für Autoreparaturlacke in der Schweiz. Seit<br />
1948 bietet das Unternehmen mit Sitz in Urdorf hochwertige Lackprodukte und erstklassigen Lösungen und geniesst einen exzellenten<br />
Ruf und eine nationale Beliebtheit bei den professionellen Lackierbetrieben in der Schweiz.<br />
Mit einem engen Netz an Fachberatern und Anwendungstechnikern steht das Unternehmen für einen herausragenden Kunden- und<br />
Lieferservice. Darüber hinaus unterstützt die André Koch AG ihre Kunden mit einem praxisnahen Aus- und Weiterbildungsprogramm<br />
und einem umfassenden Beratungsangebot. 2014 startete die André Koch AG mit Repanet Suisse, dem Schweizer Netzwerk für ausgezeichnete<br />
Karosserie- und Fahrzeuglackierbetriebe.<br />
Mit unseren Premiummarken liegt unser Fokus klar auf Innovation. Unser dynamisches Unternehmen, mit breit gefächerter Tätigkeitspalette,<br />
ist weiter auf Erfolgskurs und verstärkt kontinuierlich das Team. Aufgrund des ständigen Wachstums unseres Unternehmens und<br />
den vermehrten Projekten sind wir auf der Suche nach engagierten und kommunikativen Persönlichkeiten. Begleiten Sie uns auf diesem<br />
Weg, und geben Sie Ihrer Karriere ein Zuhause.<br />
Zur Ergänzung und Verstärkung unseres Teams suchen wir engagierte und kommunikative Persönlichkeiten als:<br />
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Aufgaben<br />
• Sie sind verantwortlich für die nachhaltige Betreuung und<br />
• Beratung von bestehenden Kunden<br />
• Sie sind zuständig für Akquisitionen von Neukunden und für die Bearbeitung von Kundenprojekten<br />
• Sie führen Preis- und Konditionsverhandlungen und gehen gemäss internem Prozess vor<br />
• Sie planen und organisieren regionale Ausstellungen<br />
Profil<br />
• Idealerweise verfügen Sie über eine Ausbildung oder mehrjährige, fundierte und ausgewiesene Berufserfahrung im Verkauf<br />
und in der Lackierungsbranche<br />
• Sie sind eine offene, verkaufsorientierte wie auch durchsetzungsstarke Persönlichkeit, welche über sehr gute Umgangsformen<br />
mit Kunden verfügt<br />
• Sie sehen sich als Unternehmer im Unternehmen und bringen neben hoher Sozialkompetenz auch ein kundenorientiertes und<br />
zielstrebiges Handeln und eine vernetzte Denkweise mit<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />
Frau Ana Gutiérrez, Assistentin HR, freut sich auf Ihre Bewerbung. Bitte senden Sie Ihre vollständigen Unterlagen an:<br />
ana.gutierrez@andrekoch.ch<br />
André Koch AG, Im Grossherweg 9, 8902 Urdorf, www.andrekoch.ch
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
Am Dienstag, 18. Januar 2022, soll die AGVS-Tagung wieder in<br />
gewohntem und bewährtem Rahmen im Kursaal Bern stattfinden.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Nächster «Tag der Schweizer Garagisten» am 18. Januar 2022<br />
Fachtagung der Autobranche<br />
findet <strong>2021</strong> nicht statt<br />
Mit rund 800 Teilnehmenden ist der «Tag der Schweizer Garagisten» die grösste und bedeutendste<br />
Fachtagung der Automobilbranche in der Schweiz. Ursprünglich am 19. Januar <strong>2021</strong> vorgesehen, wurde<br />
der Anlass coronabedingt zunächst auf den 3. Mai verschoben. Nun ist klar: Der «Tag der Schweizer<br />
Garagisten» kann <strong>2021</strong> nicht stattfinden. Sandro Compagno<br />
Grund sind die nach wie vor geltenden Massnahmen<br />
zur Eindämmung der Corona-Pandemie.<br />
Am 19. März hat der Bundesrat die Covid-19-Richtlinien<br />
praktisch unverändert bis<br />
voraussichtlich am 14. <strong>April</strong> verlängert. Allfällige<br />
Lockerungen sind von der epidemiologischen<br />
Entwicklung abhängig und würden<br />
erst zu diesem Zeitpunkt erfolgen. «Damit<br />
verblieben zwischen Mitte <strong>April</strong> und dem<br />
3. Mai, also dem Datum der geplanten Austragung,<br />
lediglich rund zwei Wochen», erklärt<br />
Urs Wernli, Zentralpräsident des Auto<br />
Gewerbe Verband Schweiz. «Obwohl das Programm<br />
steht, ist diese Frist für die Durchführung<br />
eines Anlasses dieser Grössenordnung<br />
schlicht zu kurz.»<br />
Schon für die ursprünglich geplante Durchführung<br />
im Januar musste aufgrund der erforderlichen<br />
Schutzmassnahmen die Kapazität<br />
im Kursaal Bern auf 550 Teilnehmende beschränkt<br />
werden. Entsprechend war die Veranstaltung<br />
innert kürzester Zeit ausgebucht.<br />
Für eine Tagung im Mai war der Verband der<br />
Schweizer Garagisten noch von einer Teilnehmerzahl<br />
von 300 ausgegangen, um die<br />
Sicherheit aller Beteiligten gewährleisten zu<br />
können.<br />
Die Durchführung der Tagung als reiner<br />
Online-Event ist für den AGVS keine Option.<br />
Der «Tag der Schweizer Garagisten»<br />
lebt neben den jeweils hochkarätigen Referenten<br />
und Diskussionsteilnehmern auch<br />
von den physischen Begegnungen und dem<br />
persönlichen Austausch zwischen Garagisten,<br />
Unternehmern, Vertretern von Herstellern, Importeuren<br />
und Zulieferern sowie Persönlichkeiten<br />
aus Wissenschaft, Politik und Behörden.<br />
2022 soll der «Tag der Schweizer Garagisten»<br />
wieder im hoffentlich gewohnten Rahmen<br />
und zum bewährten Termin Anfang Jahr<br />
im Kursaal Bern stattfinden. Das Datum der<br />
nächsten Austragung ist der Dienstag, 18. Januar<br />
2022. Urs Wernli: «Der Januar ist ein<br />
idealer Zeitpunkt: Die Tagung ist ein motivierender<br />
und inspirierender Start ins neue<br />
Jahr und soll es auch weiterhin sein.» Das<br />
Programm des «Tag der Schweizer Garagisten»<br />
2022 dürfte in groben Zügen der für<br />
<strong>2021</strong> vorgesehenen Agenda entsprechen.<br />
Ziel ist, die ausgewählten Referenten erneut<br />
für eine Teilnahme zu gewinnen. Die<br />
bisher geleisteten Vorarbeiten können also<br />
auch für die Tagung vom 18. Januar 2022<br />
genutzt werden. Der AGVS wird das Programm<br />
in den nächsten Monaten gemeinsam<br />
mit seinem Kommunikationspartner<br />
Viva AG für Kommunikation prüfen und<br />
allenfalls Anpassungen vornehmen. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>81
FOKUS TECHNIK<br />
Technologie DAB+ und Umrüstmöglichkeiten<br />
Wechsel von analog auf<br />
digital wird vorgezogen<br />
Ab Mitte 2022 werden die SRG-SSR-Radioprogramme nicht mehr analog gesendet. Die privaten Radios stellen<br />
ab diesem Zeitpunkt ebenfalls rasch um, weil sie sich auf eine frühere Abschaltung geeinigt haben. Die<br />
analogen Fahrzeugradios bleiben spätestens ab 2023 stumm. Für den Garagisten bieten sich interessante<br />
Umrüstmöglichkeiten für den bestehenden Fahrzeugstamm an. Andreas Senger<br />
Für DAB+-Nachrüstlösungen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die beste Variante ist die Vollintegration in das bestehende Infotainment (rechts). Foto: Exklusiv Car-Hifi<br />
Bei Neufahrzeugen beträgt der Anteil<br />
von DAB+-Radios gemäss Erhebungen des<br />
Bakom rund 99 %. Im bestehenden Fahrzeugpark<br />
ist der Anteil der mit digitalem<br />
Radioempfang ausgerüsteten Fahrzeuge bei<br />
rund 60 %. Fakt ist: Ab August 2022 schaltet<br />
die SRG SSR die UKW-Sender endgültig ab.<br />
Der analoge Radioempfang gehört also bereits<br />
im nächsten Jahr der Vergangenheit an. Die<br />
Privatradios werden bis spätestens im Januar<br />
2023 nachziehen. Die meisten analogen<br />
Autoradios bleiben ab diesem Zeitpunkt zumindest<br />
beim Radioempfang stumm.<br />
Das Vorziehen des Abschalttermins ist<br />
vielen Kundinnen und Kunden zu wenig<br />
präsent. Spätestens nach der Abschaltung<br />
werden Umrüstlösungen nachgefragt. Fahrzeugherstellerlösungen<br />
sind dabei meist<br />
die teuerste Lösung. Eine Umrüstung mit<br />
einem OEM-DAB+-Empfänger, der via CAN-<br />
Bus, USB-Schnittstelle oder MOST-Bus eingeschleift<br />
wird, kann bis zu 3500 Franken<br />
Ein Blick zurück und nach vorne: Ab Mitte nächsten Jahres schaltet die SRG SSR die nationalen analogen Sendemasten<br />
ab. Ab Anfang 2023 folgen spätestens die Privatradios. Foto: Exlusiv Car-Hifi<br />
kosten. Originale Infotainmentgeräte für<br />
die 1:1-Umrüstung werden teilweise ebenfalls<br />
für viel Geld angeboten. Die meisten<br />
Antennensysteme sind dabei nicht für den<br />
DAB+-Empfang ausgelegt. Eine abgestimmte<br />
Antenne für analogen Empfang weist eine<br />
Länge von rund 90 cm auf. Für den DAB+-<br />
Empfang ist eine Länge von rund 40 cm ideal.<br />
Bei passiven Antennen könnte mit einem<br />
Filter/Splitter der Empfang auf digital umgestellt<br />
werden.<br />
Aufgrund der Tatsache, dass seit vielen<br />
Jahren Antennen mit integriertem Verstärker<br />
zum Einsatz kommen, können diese<br />
nicht ohne Qualitätsverlust für den digitalen<br />
Radioempfang eingesetzt werden. Es werden<br />
nebst einem neuen Empfänger auch neue<br />
Empfangssysteme (Antenne, Verstärker) benötigt.<br />
Dieselbe Problematik trifft auch Fahrzeugbesitzer<br />
mit einem DAB- und FM-Radio<br />
82<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS TECHNIK<br />
Für historische Fahrzeuge bieten die OEM aber auch Gerätehersteller auf dem freien Markt Ersatzlösungen inkl.<br />
DAB+-Empfang und Navigationsgerät an. Die Optik orientiert sich an klassische Geräte. Foto: Porsche<br />
Der Einbau gestaltet sich für den Garagisten<br />
beim ersten Umbau oft komplex. Nebst der<br />
DAB+-Antenne, die oft in den Anleitungen<br />
als Frontscheiben-Folienantenne zum Aufkleben<br />
mitgeliefert wird, muss der Antennenverstärker<br />
mit Spannung versorgt werden.<br />
Frontscheibenheizungen und wärmegedämmte<br />
Frontscheiben sorgen für diese<br />
Folienantennen für reduzierte DAB+-Signalstärke.<br />
Der Empfang ist massiv beinträchtigt.<br />
Viele Lösungen bieten Phantomspeisungen<br />
über das Koaxialkabel des Antennenkabels<br />
vom DAB+-Empfänger an. Ist die Folienscheibe<br />
auf der Beifahrerseite verklebt,<br />
erfolgt die Verlegung des Kabels möglichst<br />
unsichtbar bis zum Einbauort des Zusatzsteuergeräts.<br />
Die mitgelieferten, fahrzeugspezifischen<br />
Anschlussstecker stellen oft<br />
keine grosse Hürde dar. Die Programmierung<br />
der Schnittstelle insbesondere von Zusatzsteuergeräten<br />
aus dem freien Handel gestalten<br />
sich aufwändig. Viele Einbauer fahren<br />
zwischen mitgelieferter Bedienungsanleitung<br />
und Internetforen Slalom und versuchen, die<br />
Kommunikation zum Laufen zu bringen.<br />
Die Automobilhersteller verbauen in modernen Fahrzeugen<br />
komplexe Infotainment-Steuergeräte, die über<br />
ein separates Touchscreen bedient werden. Sind diese<br />
bei älteren Fahrzeugen nicht auf den DAB+-Empfang<br />
vorbereitet, kommt nur ein teurer Ersatz mit einem<br />
Ersatzgerät oder Zusatzgerät in Frage. Foto: Audi<br />
(Hybridempfang). Der alte Digitalradiostandard<br />
wurde bereits Ende 2016 nicht mehr<br />
ausgestrahlt. Die Radios konnten wenigstens<br />
mittels analoger Technologie weiterhin für<br />
Radioempfang sorgen.<br />
Für die Kunden sind solche Zusatzkosten oft<br />
nicht tolerierbar. Entsprechend eignen sich<br />
Nachrüstlösungen mit versteckt montierbaren<br />
DAB+-Empfänger auf dem freien<br />
Markt, welche ab rund 550 Franken deutlich<br />
günstiger ausfallen. Der Vorteil der vollintegrierten<br />
Empfänger: Die Lenkradfernbedienung,<br />
die Touchbedienung des Radios<br />
sowie auch die Freisprecheinrichtung lässt<br />
sich weiterhin benutzen. Der DAB+-Radio-<br />
Zusatzsteuergeräte auf dem freien Markt sind preiswerter<br />
als USB-, CAN-Bus- (Bild oben) oder MOST-Bus-<br />
Variante (Bild unten) und lassen sich dank programmierbaren<br />
Schnittstellen ins Fahrzeug integrieren, damit<br />
beispielsweise die Lenkradfernbedienung funktioniert.<br />
Fotos: Exklusiv Car-Hifi<br />
empfang wird bei angenommenem Telefonanruf<br />
ebenfalls leise geschaltet. Die<br />
Visualisierung erfolgt über das Radiodisplay.<br />
Es sind keine zusätzlichen sichtbaren Zusatzgeräte<br />
verbaut.<br />
Preisgünstige Adapterlösungen mit sichtbarer<br />
Verkabelung (Teilintegration), welche<br />
irgendwie ins Cockpit integriert werden<br />
sollen, werden kaum den Ansprüchen der<br />
Kunden gerecht. Vielmehr werden einige<br />
Konsumenten auf Streaming-Angebote<br />
via Internet ausweichen. Viele besitzen<br />
Datenvolumen, koppeln das Handy mit dem<br />
Infotainment-Radio und hören so ihren Lieblingssender<br />
ebenfalls digital.<br />
Dabei lohnt es sich, auf Dienstleister zurückzugreifen,<br />
die nicht nur Einbauempfehlungen<br />
und damit Gerätelisten für die Fahrzeugmarken<br />
besitzen, sondern auch die DAB+-<br />
Empfänger mit Antennensystemlösungen<br />
und Adaptern optimalerweise vor Zusendung<br />
bereits vorprogrammieren und damit den<br />
Einbau vereinfachen. Eine Support-Hotline<br />
bei technischen Fragen ist zudem Garant,<br />
dass das Vorhaben effizient und möglichst<br />
ohne Ärger realisierbar wird.<br />
Für Sandro Angeloni von Exklusiv Car-<br />
Hifi ist diese Vollintegration inkl. Support<br />
für den Garagisten der Schlüssel für einen<br />
reibungslosen Einbau. Die Firma hat in den<br />
vergangenen Jahren nicht nur viel Know-how<br />
aufgebaut und gibt diese in Weiterbildungskursen<br />
der AGVS Business Academy weiter,<br />
sondern hat auch eine Datenbank mit Einbauvarianten<br />
erarbeitet. Für über 1500 Fahr-<br />
Fortsetzung Seite 84<br />
seit<br />
1964<br />
CORTELLINI &<br />
MARCHAND AG<br />
Der umfassendste<br />
Auto-Steuergeräte-Reparatur-<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>83
FOKUS TECHNIK<br />
zeugmodelle liefert die innovative Firma aus<br />
dem aargauischen Hallwil Einbaulösungen<br />
inkl. Programmierung und Angabe des<br />
Arbeitsaufwandes an. Der Support für den<br />
Garagisten ist dabei gewährleistet. Sucht der<br />
Garagist eine Einbaulösung, kann er ein fahrzeugspezifisches<br />
Onlineformular ausfüllen<br />
und bekommt vom technischen Dienst die<br />
Einbauvorschläge inkl. Preis.<br />
Nach Bestellung erhält er das Gerät samt Einbauanleitung.<br />
Die DAB+-Empfänger werden<br />
dabei bereits vor dem Versand aufs Fahrzeug<br />
programmiert, damit der Garagist sich nicht<br />
mit der Programmierung herumschlagen<br />
muss. Treten Probleme auf, lassen sich diese<br />
via Telefonhotline oder mittels Team-Viewer<br />
(direkter PC-Support) unkompliziert lösen. Für<br />
eine Herausforderung gibt es allerdings noch<br />
keine technische Lösung: Wenn die UKW-<br />
Sender abgeschaltet werden, wird sowohl<br />
der TA wie auch TMC wegfallen. Das Traffic<br />
Announcment-System erlaubt via RDS (Radio<br />
Data System), dass das UKW-Fahrzeugradio<br />
bei der Verkehrsdurchsage andere Medien<br />
unterbricht, damit die Verkehrsdurchsage vom<br />
Fahrer gehört wird. Das TMC Traffic Message<br />
Channel System überträgt Staumeldungen<br />
ins Gerät und erlaubt Navigationssystemen,<br />
eine Alternativroute zu berechnen. Das TA<br />
wird auf einigen DAB+-Geräten weiterhin<br />
funktionieren.<br />
Alternativ gibt es das TPEG-Standard (Transport<br />
Protocol Experts Group). TPEG ist schneller,<br />
präziser und erlaubt Via Suisse, welche<br />
die Verkehrsdaten aufbereitet, Staulänge und<br />
-ende präziser zu übertragen. Einige Hersteller<br />
haben bei ihren Fahrzeugen die TPEG-Vernetzung<br />
implementiert. Andere setzen von Anbeginn<br />
auf Online-Verkehrsdaten, die über die<br />
Internetverbindung ins Fahrzeug gelangen. <<br />
Solche Navigationsgeräte werden keine Verkehrsinformationen<br />
mehr verarbeiten können und Alternativrouten<br />
vorschlagen: TMC entfällt nach Abschaltung der<br />
UKW-Sender. Foto: Mercedes-Benz<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/<br />
agvs-business-academy/dabplus<br />
Interview mit Sandro Angeloni, DAB+-Experte und Umrüstprofi<br />
Attraktives Zusatzgeschäft<br />
Viele Automobilhersteller bieten keine oder nur eine beschränkte Anzahl von Umrüstmöglichkeiten an. Dem<br />
Garagisten bieten sich diverse Möglichkeiten an, um eine DAB+-Umrüstung für den Kunden kostengünstig und<br />
optisch versteckt anzubieten. Um den Umbau effizient zu gestalten, ist der Einbauer auf Know-how angewiesen.<br />
Sandro Angeloni ist Geschäftsführer von Exclusiv Car-<br />
HiFi GmbH, hat sich mit seinem Team auf DAB+-Umrüstlösungen<br />
spezialisiert und schult in der AGVS Business<br />
Academy Garagisten in Zusammenarbeit mit Weer<br />
GmbH zum Thema DAB+ inkl. Einbaulösungen.<br />
Herr Angeloni, die Abschaltung von UKW-<br />
Sendeanlagen wird früher als geplant<br />
vollzogen. Was sind die Hintergründe?<br />
Sandro Angeloni: Die Abschaltung erfolgt aus<br />
zwei Gründen. Zum einen zeigt sich, dass bereits<br />
viele DAB+-Geräte sowohl in Fahrzeugen als<br />
auch stationär eingesetzt werden. Zum anderen<br />
hat sich die Radiobranche geeinigt, früher aus<br />
der parallelen Versorgung von analogem und<br />
digitalem Radio auszusteigen.<br />
Besitzer von älteren Fahrzeugen ohne<br />
DAB+-Empfangsgerät werden ab nächstem<br />
Sommer die SRG-SSR-Sender analog nicht<br />
mehr empfangen können. Auch die Privatradios<br />
wechseln rasch auf DAB+. Welche<br />
Umrüstmöglichkeit empfehlen Sie den Fahrzeughaltern?<br />
Technisch sinnvoll und optisch ansprechend sind<br />
vollintegrierte Lösungen, die sich in die Fahrzeuginfrastruktur<br />
einbinden lassen. Die Bedienung<br />
für den Kunden ist wie bisher via Lenkradfernbedienung<br />
möglich. Dank unserem Know-how<br />
und Einbaulösungen für über 1500 Fahrzeugmodelle<br />
sind wir in der Lage, für den Kunden die<br />
kosteneffizienteste Lösung anzubieten.<br />
Wie profitiert der Garagist von Ihrem Knowhow<br />
und welchen Support darf er erwarten?<br />
Der Garagist ist ein wichtiger Partner für uns. Wir<br />
stellen ihm nicht nur Pakete für den Einbau inkl.<br />
Anleitung zur Verfügung, sondern wissen dank<br />
unserer Erfahrung, wo und wie er am technisch<br />
sinnvollsten die DAB+-Antenne verbauen kann.<br />
Ausserdem sind unsere DAB+-Empfänger<br />
bereits auf das gewünschte Fahrzeugmodell vorprogrammiert.<br />
Zum Support: Da ist für uns ganz<br />
wichtig, dass wir die Werkstattmitarbeiter unterstützen.<br />
Sei es mittels Telefonsupport oder sogar<br />
direkt via Team-Viewer bei der Programmierung.<br />
Auch einige Automobilimporteure zählen auf unser<br />
Know-how und lassen sich Umrüstlösungen<br />
von uns zusammenstellen und ebenfalls vorprogrammieren.<br />
Damit entfällt lästiges Ausprobieren<br />
und für den Kunden eine technisch<br />
optimale und kostengünstige Möglichkeit für<br />
eine Umrüstung.<br />
Wie beurteilen Sie Adapterlösungen mit<br />
Teilintegration für den Schweizer Markt?<br />
Im Internet finden Sie viele Angebote, die aber<br />
punkto Empfangsqualität, Aufwand beim Einbau<br />
und Integration in die Fahrzeugelektronik<br />
durchfallen. Der Wiederverkaufswert der so umgerüsteten<br />
Fahrzeuge ist deutlich geringer. Aus<br />
Erfahrung sind Vollintegrationen am Markt viel<br />
beliebter und technisch sinnvoller. <<br />
84<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Wettbewerbsbeschränkende Abrede<br />
Verstoss gegen Kartellgesetz<br />
kommt teuer zu stehen<br />
Das Kartellrecht gewinnt immer mehr an Bedeutung und ist bei Juristen in aller Munde. Doch was ist überhaupt ein<br />
Kartell? Und welche Konsequenzen hat dies für die AGVS-Garagisten? Olivia Solari, AGVS-Rechtsdienst und Sandro Compagno<br />
Ein Kartell ist eine Abrede zwischen zwei<br />
oder mehreren Marktakteuren, das eine Beschränkung<br />
des Wettbewerbs bewirkt. Kartelle<br />
gibt es in der Schweiz schon sehr lange.<br />
Bereits im Mittelalter gab es Zünfte, die<br />
den Marktzugang und die Preise kleinflächig<br />
festlegten. Während der Industrialisierung<br />
im 19. Jahrhundert gewann der freie Wettbewerb<br />
als Marktregulierung immer mehr an<br />
Bedeutung. Gleichzeitig verstärkten sich aber<br />
auch die Beziehungen zwischen den einzelnen<br />
Unternehmungen, woraus im 20. Jahrhundert<br />
in der Schweiz neben vielen anderen<br />
beispielsweise das Bücher- oder das Bierkartell<br />
entstanden. Diese legten über lange Zeit<br />
die Preise in der Branche fest.<br />
Kartelle haben aus der Sicht der Unternehmen<br />
viele Vorteile, denn dadurch umgeht<br />
man den Konkurrenzkampf. Volkswirtschaftlich<br />
haben sie allerdings nachweislich negative<br />
Effekte, da sie den Wettbewerb behindern.<br />
Muss man der Konkurrenz nicht<br />
ständig einen Schritt voraus sein, werden die<br />
Anreize vermindert, möglichst effizient und<br />
innovativ zu produzieren und dem Kunden<br />
lukrativere Angebote zu schaffen.<br />
Die Schweiz schuf daher mit der Totalrevision<br />
des Kartellgesetzes 1995 eine Grundlage,<br />
um gegen Kartelle vorzugehen. Das Gesetz<br />
sieht nebst dem Verbot von Wettbewerbsabreden<br />
auch das Verbot des Missbrauchs einer<br />
marktbeherrschenden Stellung und eine Fusionskontrolle<br />
vor. Mit diesen Massnahmen<br />
soll die Institution des freien Wettbewerbs<br />
geschützt und gefördert werden.<br />
Art. 5 des Kartellgesetzes (KG) beschäftigt<br />
sich mit dem wichtigsten Verbot; nämlich<br />
mit der wettbewerbsbeschränkenden Abrede.<br />
Das Wort «Abrede» wird dabei sehr weit<br />
gefasst. Zum einen werden darunter schriftliche,<br />
mündliche, vertragliche oder konkludente<br />
Vereinbarungen verstanden. Zum anderen<br />
fällt aber auch bereits der Austausch von sensiblen<br />
Informationen darunter. Durch den<br />
Informationsaustausch wird nämlich die Gefahr<br />
eines abgestimmten Verhaltens geschaffen.<br />
Eine Abrede kann sowohl zwischen<br />
Konkurrenten der gleichen Marktstufe, zum<br />
Beispiel zwischen zwei Garagisten, oder zwischen<br />
Marktteilnehmern unterschiedlicher<br />
Marktstufen, zum Beispiel Vorgabe des Importeurs<br />
gegenüber dem Händler, vorkommen.<br />
Wettbewerbsbeschränkende Abreden<br />
können grundsätzlich gerechtfertigt und somit<br />
erlaubt sein, wenn sie nachweislich der<br />
wirtschaftlichen Effizienz dienen, beispielsweise<br />
bei der Zusammenarbeit in der Forschung.<br />
Bei Abreden über Preise, Margen,<br />
Gebietsaufteilung oder Ähnlichem wird dieser<br />
Nachweis allerdings kaum gelingen.<br />
Bei Verstössen sieht das Kartellgesetz Strafzahlungen<br />
in der Höhe von bis zu 10 Prozent<br />
des in den letzten drei Geschäftsjahren in der<br />
Schweiz erzielten Umsatzes vor. Bei einem<br />
jährlichen Umsatz von 10 Millionen Franken<br />
beträgt die Maximalbusse folglich drei Millionen<br />
Franken.<br />
Scannen Sie den QR-Code, um weitere Informationen<br />
und das Factsheet zum Kartellrecht<br />
zu erhalten. Auch werden Folien mit<br />
kartellrechtlichen Spielregeln für Sitzungen<br />
oder Veranstaltungen mit Wettbewerbern<br />
zur Verfügung gestellt. Der AGVS empfiehlt<br />
diese Folien jeweils zu Beginn aufzuschalten<br />
und auf die kartellrechtlichen Regeln hinzuweisen.<br />
<<br />
Kartellrecht: Was ist erlaubt?<br />
Olivia Solari, AGVS-Juristin.<br />
Frau Solari, ein Kunde überreicht einem<br />
Garagisten zu Vergleichs- oder Verhandlungszwecken<br />
eine Offerte für ein<br />
Fahrzeug eines anderen Händlers. Ist<br />
dies zulässig?<br />
Olivia Solari, AGVS-Juristin: Das ist absolut<br />
kartellrechtskonform, denn es ist<br />
keine Absprache zwischen den beiden<br />
Händlern ersichtlich. Der Kunde will damit<br />
lediglich einen tieferen Preis für ein Fahrzeug<br />
verhandeln.<br />
Wie ist die Sachlage, wenn sich<br />
Händler Kundenofferten direkt gegenseitig<br />
zu kommen lassen?<br />
Dies stellt einen klaren Fall eines Austausches<br />
von sensiblen Informationen dar.<br />
Die Händler könnten nun ihre Preise den<br />
anderen anpassen. Auch wenn tatsächlich<br />
keine Preisanpassungen vorgenommen<br />
werden, liegt eine durch Art. 5 KG verbotene<br />
Abrede vor und es käme eine kartellrechtliche<br />
Sanktion infrage.<br />
Darf am Stammtisch darüber diskutiert<br />
werden, wie hoch der Margendruck der<br />
Importeure ist und wie viel Marge ein<br />
Händler zum Überleben braucht?<br />
Eine allgemeine Diskussion wäre zulässig,<br />
wobei beispielsweise auch über öffentlich<br />
zugängliche Konjunkturzahlen gesprochen<br />
werden darf. Fallen allerdings konkrete<br />
Zahlen der einzelnen Betriebe, bewegt man<br />
sich wiederum im verbotenen Bereich.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>85
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
«Wir befinden uns mit dem Handel im selben Boot»:<br />
Dr. Marcus Söldner ist seit 2019 Vorstandsvorsitzender von CG Car-Garantie. Foto: CG Car-Garantie.<br />
Interview mit Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender CG Car-Garantie Versicherungs-AG<br />
Corona verstärkt den Trend<br />
zum eigenen Auto<br />
1971 gegründet, ist die CG Car-Garantie Versicherungs-AG heute einer der bedeutendsten Garantieanbieter<br />
in Europa und seit 1993 auch in der Schweiz. Seit Anfang 2019 leidet Marcus Söldner die Geschicke von<br />
Car-Garantie. Ein Gespräch über Corona, Kundenloyalität, steigende Reparaturkosten und den Wunsch vieler<br />
Menschen, wieder ein eigenes Auto zu besitzen. Sandro Compagno<br />
Herr Söldner, Corona hat der Automobil-<br />
Industrie weltweit einen herben Dämpfer<br />
verpasst. Wie hat sich der Einbruch im<br />
Neuwagengeschäft auf einen Garantieanbieter<br />
wie Car-Garantie ausgewirkt?<br />
Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender<br />
CG Car-Garantie Versicherungs-AG: Trotz<br />
aller Schwierigkeiten sind wir mit dem zurückliegenden<br />
Jahr zufrieden. Im PKW-Bereich<br />
konnten wir unsere internationalen<br />
Herstellerkooperationen erfolgreich intensivieren,<br />
da wir zum Beispiel einen bedeutenden<br />
Hersteller für ein europäisches Garantieprodukt<br />
gewinnen konnten. Generell geht<br />
der Trend aktuell zu europäischen Garantiekonzepten.<br />
2020 wurden aufgrund zahlreicher Einschränkungen<br />
deutlich weniger Kilometer<br />
zurückgelegt. Hatte dies Auswirkungen<br />
auf die von Ihnen geleisteten Zahlungen<br />
für Reparaturen?<br />
Nein, wir können keinen Zusammenhang<br />
feststellen. Das zeigt sich auch in unserer aktuellen<br />
Schadenauswertung. In jedem Jahr<br />
werden für die Analyse rund eine Million Garantien<br />
herangezogen, die sich über sämtliche<br />
Marken und Modelle sowie Laufzeiten<br />
zwischen 12 und 36 Monaten erstrecken.<br />
Seit Jahren zeigt die Analyse hierbei einen<br />
kontinuierlichen Anstieg der Reparaturkosten,<br />
so auch 2020. Die Ähnlichkeit zum Vorjahr<br />
zeigt sich auch in der Reihenfolge der<br />
Schadenhäufigkeit. Die Anteile der Komponenten<br />
sind sowohl bei Neu- als auch bei Gebrauchtwagen<br />
nahezu unverändert.<br />
86<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Wie haben sich die Reparaturkosten<br />
konkret entwickelt?<br />
Die durchschnittlichen Kosten für die Reparatur<br />
eines Schadenfalls lagen im Jahr 2019<br />
bei 551 Euro. Für das Jahr 2020 lag dieser<br />
Wert vier Prozent bzw. 22 Euro höher bei 573<br />
Euro. Die Tendenz zu steigenden Reparaturkosten<br />
hält also weiterhin an.<br />
Gibt es Veränderungen bei den Baugruppen,<br />
die die Schadenliste anführen?<br />
Bei der Schadenregulierungssumme zeigt<br />
sich das gleiche Bild wie 2019. Sowohl bei<br />
den Gebraucht- als auch bei den Neuwagen<br />
steht auf Platz 1 der teuersten Schäden mit<br />
einem Anteil von über 20 Prozent der Motor,<br />
gefolgt von der Kraftstoffanlage. Die häufigsten<br />
Defekte erleidet bei Gebrauchtwagen<br />
weiterhin die Kraftstoffanlage. Auf den Plätzen<br />
2 und 3 folgen wie im Vorjahr die elektrische<br />
Anlage und der Motor. Das gleiche Bild<br />
zeigt sich bei Neuwagen, nur folgt hier auf<br />
Platz 3 statt des Motors die Komfortelektrik.<br />
Dank Impfungen ist am Horizont ein Silberstreif<br />
zu sehen: Welches sind <strong>2021</strong> die<br />
grössten Herausforderungen für Sie als<br />
Vorstandsvorsitzender von Car-Garantie?<br />
Für <strong>2021</strong> haben wir viel vor. Wir werden weitere<br />
Loyalisierungsprodukte mit zusätzlichen<br />
Leistungskomponenten anbieten. Ausserdem<br />
arbeiten wir an Produkten, die intelligent<br />
in Finanzierungsverträge integriert sind<br />
sowie an der Optimierung unserer Produkte<br />
für Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Im Übrigen<br />
feiern wir <strong>2021</strong> unser 50-Jahr-Jubiläum.<br />
Wir sind stolz über die erbrachten Leistungen<br />
in den vergangenen fünf Jahrzehnten,<br />
das Jubiläum ist aber auch Anlass, unseren<br />
Blick noch stärker auf die Zukunft zu richten.<br />
Wir arbeiten daran, unsere Vertragspartnerinnen<br />
und Vertragspartner noch effektiver<br />
und umfassender zu unterstützen.<br />
Wie können Sie den Garagisten in dieser<br />
schwierigen Zeit unterstützen?<br />
Wir befinden uns mit dem Handel im selben<br />
Boot. Es gilt, die Herausforderungen gemeinsam<br />
zu meistern, aber auch das Positive zu<br />
sehen: Anhand der gestiegenen Abschlussquoten<br />
bei unseren Kundenkontakt-Programmen<br />
sehen wir, dass sich durch die Corona-Pandemie<br />
das Sicherheitsbedürfnis der<br />
Verbraucher erhöht hat. Der Trend zum eigenen<br />
Auto ist wieder gestiegen. Das sind Voraussetzungen,<br />
die wir in die Produktentwicklung<br />
einfliessen lassen. Im Fokus stehen<br />
zum Beispiel Kundenkontakt-Programme für<br />
Kunden, die noch keine Garantie oder Reparaturkostenversicherung<br />
abgeschlossen haben.<br />
Gute Partner erhalten diese Programme<br />
aktuell sogar kostenlos zur Unterstützung<br />
ihres Geschäftes.<br />
Fahrzeuggarantien sind ein wichtiges Instrument,<br />
um die Kundenloyalität zu stärken.<br />
Sie haben vor ziemlich genau einem Jahr<br />
im Interview mit «kfz-betrieb» gesagt, dass<br />
sie an Produkten arbeiten, «die genau<br />
darauf abzielen, das Vertrauen der Kunden<br />
in den Händler zu stärken». Können Sie das<br />
konkretisieren?<br />
Mobilität muss für den Kunden finanziell kalkulierbar<br />
sein, da er sich langfristig vor Zusatzkosten<br />
absichern möchte. Die Antwort<br />
sind Komplettpakete, die zum Beispiel die<br />
Finanzierung, die Wartung oder sogar noch<br />
einen Reifenschutz beinhalten <strong>–</strong> und natürlich<br />
eine Garantie. Hier sind wir sehr aktiv<br />
in der Entwicklung und Umsetzung von optimalen<br />
Lösungen für Handel und Kunden.<br />
Car-Garantie ist europaweit operativ<br />
tätig. Was hat Ihr Kunde, der Garagist, von<br />
dieser internationalen Ausrichtung?<br />
Der Garagist kann sicher sein, dass seine<br />
Kunden in ganz Europa bestens abgesichert<br />
sind. Bei einem Schadenfall im Ausland ist<br />
es sehr hilfreich für den Kunden, wenn ein<br />
Car-Garantie-Team vorhanden ist, das nicht<br />
nur die Sprache des Landes spricht, sondern<br />
auch mit dem jeweiligen Händlernetz und<br />
den Gegebenheiten vor Ort vertraut ist. Auch<br />
wenn sich Car-Garantie stark international<br />
engagiert, bleiben die einzelnen Länder, wie<br />
die Schweiz, für uns sehr wichtig. Deshalb<br />
unterhalten wir vor Ort neben den starken<br />
Vertriebsteams auch ein Service-Center und<br />
eine lokale Schadenabteilung.<br />
Der Mobilitätswandel ist in vollem Gange:<br />
Elektrofahrzeuge werden erschwinglich und<br />
für eine breitere Masse zu einer interessanten<br />
Alternative. Carsharing hat sich<br />
etabliert, zumindest teilautonomes Fahren<br />
ebenfalls. Was erwartet uns in der Zukunft?<br />
Das Mobilitätsverhalten unterscheidet sich<br />
zwischen Stadt und Land. In Deutschland<br />
beispielsweise ist der Grossteil der PKW-Flotte<br />
in Kleinstädten oder ländlichen Regionen<br />
im Einsatz. Nur in Grossstädten ist Carsharing<br />
auf dem Vormarsch, kann aber auch<br />
dort nur mit Verlusten betrieben werden.<br />
Zudem drängen ganz neue Player mit neuen<br />
Mobility-Konzepten in den Markt. Wir sind<br />
auf die Veränderungen und neuen Trends in<br />
den Märkten vorbereitet und möchten den<br />
Garagisten bei dieser Transformation bestmöglich<br />
begleiten und unterstützen.<br />
Wie beurteilen Sie diese Veränderungen<br />
für den Autohandel und für das Aftersales-<br />
Geschäft?<br />
Für die Garage bedeutet das, dass Kundenloyalisierung<br />
über den gesamten Fahrzeuglebenszyklus<br />
in den Fokus rückt. Auch Hersteller<br />
haben dies erkannt und etablieren eigene<br />
zertifizierte Gebrauchtwagen-Labels. Als Garantiepartner<br />
des Handels ist es uns wichtig,<br />
die für diese zertifizierten Labels optimierten<br />
Garantiekonzepte stetig weiterzuentwickeln.<br />
Wir sind mit den Marktbeteiligten in ständigem<br />
Austausch und Partner vieler Importeure<br />
in diesem Segment. Der Trend geht ausserdem<br />
verstärkt zu Langzeitgarantien. Zudem<br />
haben sich die Umfänge deutlich erweitert.<br />
Eine Komplettgarantie ist aber auch gerade<br />
für junge Gebrauchte die richtige Wahl.<br />
Ein Lichtblick im vergangenen Jahr war<br />
das Gebrauchtwagengeschäft. Wird sich<br />
dieser Trend auch <strong>2021</strong> fortsetzen?<br />
Ein Ausblick für das Jahr <strong>2021</strong> ist aufgrund<br />
von Corona schwer zu geben. Mit Sicherheit<br />
wird das Gebrauchtwagengeschäft weiterhin<br />
sehr wichtig sein. Allerdings gibt es<br />
auch Chancen: Durch die Corona-Pandemie<br />
sind nicht nur das Sicherheitsbedürfnis und<br />
das Verlangen nach individueller Mobilität<br />
wieder gestiegen, es gibt auch Konsumenten,<br />
die das Geld in Pandemiezeiten anstatt in<br />
einen teuren Urlaub in ein neues Auto investieren.<br />
Das kommt sicherlich nicht nur dem<br />
Gebrauchtwagen-, sondern auch dem Neuwagenverkauf<br />
zugute. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
cargarantie.com<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>87
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Interview mit Arnold Marty, CEO der SAG Schweiz<br />
Die Kundenzufriedenheit<br />
als Mass aller Dinge<br />
Seit ziemlich genau 100 Tagen leitet Arnold Marty die Geschicke der SAG Schweiz. Im Gespräch mit<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> gibt er einen Einblick in seine Pläne mit der SAG, über seine Treffen mit den Garagisten und<br />
verrät, wo und wie er seine Batterien auflädt und kreative Ideen findet. Sandro Compagno<br />
dienst besuchte, haben meine Überzeugung<br />
bekräftigt, dass die SAG 2020 alle wichtigen<br />
strategischen und organisatorischen Aufgaben<br />
gemeistert hat. Diese Aufgaben, die das<br />
Fundament für unseren zukünftigen Erfolg<br />
bilden, waren für unsere Mitarbeitenden<br />
sehr aufwendig und haben interne Ressourcen<br />
absorbiert. Nun sind wir parat, unsere<br />
volle Aufmerksamkeit wieder unseren Kunden<br />
zu widmen.<br />
Noch immer dominiert Corona unser Privatund<br />
unser Geschäftsleben. Inwiefern<br />
tangiert die Pandemie Ihre Führungsrolle?<br />
Meine Hauptanliegen sind, unsere Mitarbeitenden<br />
zu schützen und die Kunden zu bedienen.<br />
Traktanden können wir sehr gut<br />
über Videokonferenzen vorantreiben. Meiner<br />
Meinung nach sind persönliche Kontakte für<br />
den Beziehungsaufbau und die Beziehungspflege<br />
von grossem Vorteil. Deshalb werden<br />
wir wieder zu wichtigen Sitzungen an einem<br />
Ort zusammenkommen, wenn das Bundesamt<br />
für Gesundheit dies erlaubt.<br />
Welche konkreten Pläne haben Sie mit der<br />
SAG Schweiz? Wo steht die Firma in fünf<br />
Jahren?<br />
Unser Ziel ist, unsere Marktführerschaft weiter<br />
auszubauen. Das bedeutet, dass wir stets<br />
die erste Wahl für unsere Kunden sind. Wir<br />
werden unsere Kunden dabei unterstützen,<br />
auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Dazu<br />
brauchen wir die fähigsten Mitarbeitenden,<br />
deshalb steht die Attraktivität der SAG als<br />
Arbeitgeber ganz oben auf unserer Prioritätenliste.<br />
«Wir wollen ein attraktiver Arbeitgeber sein»: Arnold Marty, CEO der SAG Schweiz. Foto: SAG<br />
Herr Marty, nach 100 Tagen als Chef der SAG<br />
Schweiz ist es Zeit für eine erste Bilanz.<br />
Was für ein Unternehmen haben Sie mit<br />
SAG angetroffen?<br />
Arnold Marty, CEO SAG Schweiz: Ich habe<br />
ein sehr solides Unternehmen angetroffen.<br />
Die Kunden, die ich mit unserem Aussen-<br />
Haben Sie in den ersten Monaten Dinge<br />
entdeckt, die Sie komplett anders<br />
aufgleisen wollen?<br />
Wir haben 2020 ein neues IT-System eingeführt.<br />
Damit haben wir das Fundament für<br />
eine neue Ära in unserer Kundenbedienung<br />
gelegt. Es geht nun darum, unsere IT zu stabilisieren<br />
und so weiterzuentwickeln, dass<br />
die IT unsere Mitarbeitenden bestmöglich in<br />
ihrer Arbeit für unsere Kunden unterstützt.<br />
88<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Wenn die Kunden bestätigen, dass die Betreuung<br />
in unserer Kundenbedienung spürbar<br />
besser geworden ist, haben wir unser Ziel<br />
erreicht. An dieser Zufriedenheit werden wir<br />
uns messen. Fragen Sie mich wieder in einem<br />
halben Jahr.<br />
Wie haben Sie in diesen Monaten den<br />
Kontakt zu Ihren Kunden, den Garagisten,<br />
gesucht?<br />
Ich habe von den bestehenden guten Beziehungen<br />
unseres Aussendienstes profitiert<br />
und mit dem Aussendienst zusammen Kunden<br />
besucht. Ich werde auch in Zukunft regelmässig<br />
mit dem Aussendienst unterwegs<br />
sein. Das gibt mir nicht nur Einblick in die<br />
Herausforderungen unserer Kunden, sondern<br />
auch an die Anforderungen an unsere Mitarbeitenden.<br />
Dieser persönliche Eindruck vor<br />
Ort ist durch nichts zu ersetzen. Dabei haben<br />
wir uns selbstverständlich an die geltenden<br />
Sicherheitsvorschriften gehalten.<br />
Welche Themen lagen den Garagisten im<br />
Gespräch am meisten am Herzen?<br />
Ich durfte viel positives Feedback für unsere<br />
im Jahr 2020 eingeführten Verbesserungen<br />
entgegennehmen, insbesondere für unsere<br />
Nettopreise, unser neues Tourenkonzept mit<br />
den zusätzlichen Mittagsverbindungen und<br />
unsere Mehrmarken-Strategie. Bei unseren<br />
Kunden kommt auch die erhöhte und schnellere<br />
Verfügbarkeit der Reifen gut an, die wir<br />
dank unserem kürzlich in Betrieb genommenen<br />
Reifenlager in Niederbipp erzielen.<br />
Wie lassen Sie diese Inputs in die Strategie<br />
der SAG Schweiz einfliessen?<br />
Wir arbeiten daran, unsere Schnittstellen zu<br />
unseren Kunden, wie zum Beispiel unseren<br />
Connect-Webshop oder die Smartphone-Applikation<br />
RapidBox, laufend zu verbessern.<br />
Themen wie eine weitere Erhöhung der Verfügbarkeit,<br />
die Ausweitung des Sortiments<br />
oder zusätzliche Kundendienstleistungen<br />
werden uns auch in Zukunft begleiten.<br />
Sie waren lange Jahre in der IT-Branche<br />
und leiteten fünf Jahre eine grosse Unternehmung<br />
in der Haustechnik. Wie gut<br />
kennen Sie als «Neuling» die Schweizer<br />
Autobranche?<br />
Die Autobranche und unsere Kunden stehen<br />
vor der Herausforderung, ihr Geschäft<br />
amlux DE_AGVS 1/2-Seite quer_4-21_Print.qxp_Layout 1 05.02.21 17:29 Seite 1<br />
im Wandel der Branche neu auszurichten <strong>–</strong><br />
Stichworte E-Mobilität, Car Sharing, Urbanisierung<br />
etc. Wir begleiten unsere Kunden auf<br />
ihrem Weg, denn wir sind nur erfolgreich,<br />
wenn unsere Kunden erfolgreich sind. Diese<br />
Herausforderungen gehe ich mit meinen<br />
Teams interdisziplinär an <strong>–</strong> die erfolgreichsten<br />
Teams kombinieren verschiedene Erfahrungen<br />
und Fähigkeiten.<br />
Sie sind ein begeisterter Skifahrer: Wie<br />
oft standen Sie in diesem Winter eigentlich<br />
auf den Ski?<br />
Beim Sport in den Bergen habe ich Distanz<br />
und komme auf die besten Ideen. Kreative<br />
Ansätze sind für die erfolgreiche Zukunft<br />
von Unternehmen entscheidender denn je.<br />
Deshalb gönne ich mir die Auszeit in den<br />
Bergen bewusst. Mir, meiner Vitalität und<br />
dem Erfolg der SAG zuliebe. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
sag-ag.ch<br />
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für raue Umgebungen entwickelte LED-Rohrleuchte<br />
kommt überall dort zum Einsatz, wo besondere Robustheit<br />
gefragt ist. Dank einem Drehverschluss mit innenliegender<br />
Dichtung sind unsere Leuchten derart gut<br />
abgedichtet, dass ihnen selbst ein Hochdruckreiniger<br />
nichts anhaben kann (IP67 und IP69K).<br />
Sämtliche Leuchten von TAMLUX überzeugen durch aussergewöhnliche<br />
Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen<br />
und mechanischen Beanspruchungen. Basis dafür sind zum<br />
einen die anspruchsvollen Konstruktionskriterien <strong>–</strong> und<br />
zum anderen hochwertige Materialien, die mit absoluter<br />
Präzision verarbeitet werden. Für die KEMI HI werden LED-<br />
Module und Treiber der neuesten Generation verwendet,<br />
was in jeder Umgebung eine maximale Lichtausbeute<br />
garantiert.<br />
Beleuchtungslösungen von TAMLUX zeichnen sich aus durch<br />
höchste Zuverlässigkeit und eine lange Lebensdauer. Dank<br />
minimalem Wartungsaufwand eignen sie sich insbesondere<br />
auch für schwer zugängliche Stellen und bieten damit absolute<br />
Investitionssicherheit. Nehmen Sie noch heute mit uns<br />
Kontakt auf <strong>–</strong> damit wir auch für Ihre Waschanlage die<br />
optimale Beleuchtungslösung finden!<br />
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BRANCHENVERTRETUNG: DIENSTLEISTUNGEN<br />
Mobility: Vom Pilotprojekt zur festen Dienstleistung für Garagisten<br />
«Wir freuen uns auf den Netzausbau»<br />
Nach einer erfolgreichen einjährigen Testphase haben der AGVS und die Carsharing-Anbieterin Mobility im<br />
letzten Jahr einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Olivia Aeschbacher, Projektverantwortliche Mobility<br />
beim AGVS, erklärt, wie die neue Dienstleistung Betriebe auf ihrem Weg zum umfassenden Mobilitätsanbieter<br />
unterstützt. Carla Stampfli<br />
Olivia Aeschbacher,<br />
Projektverantwortliche Mobility beim AGVS.<br />
Frau Aeschbacher, wie wird der angestrebte<br />
Netzausbau der Partnergaragen<br />
vonstattengehen?<br />
Olivia Aeschbacher, Projektverantwortliche<br />
Mobility beim AGVS: Bis Ende 2020 ist<br />
das Netz an Mobility-Partnergaragen, deren<br />
Fahrzeuge mit der Carsharing-Technologie<br />
ausgerüstet sind, auf rund 100 angewachsen.<br />
Ziel der Kooperation ist, dass die Zahl bis ins<br />
Jahr 2023 weiter zunimmt. Der Netzausbau<br />
läuft bereits. Mobility kommuniziert uns die<br />
Standorte, an denen zukünftig Partnerfahrzeuge<br />
platziert werden sollen, und wir suchen<br />
das passende AGVS-Mitglied dazu.<br />
Nach welchen Kriterien werden neue<br />
Partnergaragen-Standorte eröffnet?<br />
Die Kriterien für einen neuen Standort setzt<br />
Mobility. Aufgrund von gesammelten Daten<br />
der bestehenden Flotte kann Mobility gut<br />
einschätzen, in welchen Regionen ein weiteres<br />
Partnerfahrzeug genutzt würde. Hier ist<br />
es wichtig, dass der Standort gut mit den öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zu erreichen ist<br />
und eine gewisse Kundennachfrage besteht.<br />
Wir prüfen dann, ob eine AGVS-Garage in<br />
der Nähe dieses Standortes ist, die das neue<br />
Partnerfahrzeug zur Verfügung stellen möchte.<br />
Hier berücksichtigen wir <strong>–</strong> wenn immer<br />
möglich <strong>–</strong> Garagisten, die sich bei uns bereits<br />
für eine Zusammenarbeit mit Mobility<br />
gemeldet haben und seitdem auf der Warteliste<br />
stehen.<br />
Wo werden noch Garagisten gesucht, die<br />
Mobility anbieten?<br />
Das lässt sich so nicht beantworten, denn es<br />
besteht nicht eine geografische Liste, auf der<br />
Lücken im Netz aufgeführt sind. Vielmehr ist<br />
geplant, dass einmal pro Quartal seitens Mobility<br />
eine Liste mit möglichen neuen Standorten<br />
erstellt und uns zur weiteren Bearbeitung<br />
zur Verfügung gestellt wird.<br />
Können sich Garagisten, die Interesse<br />
an einer Partnerschaft mit Mobility haben,<br />
bei Ihnen melden?<br />
Sehr gerne! Garagisten, die Interesse an einer<br />
Zusammenarbeit mit Mobility haben, können<br />
sich gerne direkt bei mir melden oder<br />
online das Kontaktformular ausfüllen. Diese<br />
Garagen kommen auf die oben erwähnte<br />
Warteliste und werden kontaktiert, wenn<br />
in deren Region ein neuer Standort entstehen<br />
soll.<br />
Was bedeutet es für aktuelle und künftige<br />
Partnergaragen, dass Mobility komplett auf<br />
Elektroantrieb umstellt?<br />
Die Mobilität befindet sich im Wandel. Alternative<br />
Antriebe gehören für unsere Mitglieder<br />
bereits heute zum Alltag. Wir freuen<br />
uns, dass wir auch mit dieser Dienstleistung<br />
einen weiteren Schritt in Richtung alternative<br />
Mobilität machen können. Die Partnergaragen<br />
sind aktuell von der Umstellung<br />
auf elektrische Antriebe noch nicht betroffen.<br />
Wenn eine Garage an einem optimalen<br />
Standort aber bereits heute über Elektrofahrzeuge<br />
in ihrer Modellpalette verfügt, werden<br />
diese nach Möglichkeit berücksichtigt.<br />
Welche Bilanz ziehen Sie bislang aus der<br />
neuen AGVS-Dienstleistung?<br />
Viele der Partnergaragen empfinden die<br />
Dienstleistung als «eine gute Sache». Dabei<br />
geht es ihnen weniger um den Ertrag, den<br />
die Dienstleistung abwirft. Die Chance für<br />
unsere Mitglieder, auf eine weitere Art Mobilitätsdienstleister<br />
zu sein, ist hingegen sehr<br />
positiv. Zudem bietet die Dienstleistung zusätzlich<br />
eine gute Werbeplattform, mit der<br />
die Partnergaragen speziell in ihrer Region<br />
auf sich aufmerksam machen können. Wir<br />
freuen uns auf den weiteren Netzausbau.<br />
Der einzige Wermutstropfen ist dabei, dass<br />
wir nicht alle interessierten Garagen für eine<br />
Partnerschaft mit Mobility berücksichtigen<br />
können. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Foto: Mobility<br />
90<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>91
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92<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>93
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Telefon +41 (0)43 499 19 81 | www.agvs-upsa.ch<br />
94<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
Kumho Tyre<br />
derendinger.ch, technomag.ch, matik.ch<br />
Kumho Tyre gewinnt Auto-Bild-Sommerreifentest <strong>2021</strong> <strong>–</strong> Ecsta HS51 erhält Prädikat «vorbildlich»<br />
pd. Beim grossen Auto-Bild-Sommerreifentest <strong>2021</strong> erreicht der<br />
Kumho Ecsta HS51 in der Grösse 205/55 R16 91V unter insgesamt 53<br />
getesteten Reifen als bestes Produkt den ersten Platz und erhält das<br />
begehrte Prädikat «vorbildlich».<br />
Der Kumho Ecsta HS51 ist in 48 Grössen von 14 bis 18 Zoll in allen<br />
Derendinger-, Technomag- und Matik-Filialen erhältlich. <<br />
In der in der Schweiz meistverkauften Reifendimension 205/55 R16,<br />
geeignet für Kompaktfahrzeuge wie den Audi A3 oder den VW Golf,<br />
wurden von Europas grösster Automobilzeitschrift Auto Bild insgesamt<br />
53 aktuelle Reifenmodelle getestet, nur die 20 besten Reifen<br />
qualifizierten sich für das grosse Finale, das schliesslich der Kumho<br />
Ecsta HS51 als Gesamtsieger und bester Reifen im Test gewann.<br />
Der Kumho Pneu überzeugte die Auto-Bild-Tester insbesondere<br />
bei allen Tests auf nasser Fahrbahn. Sowohl beim Aquaplaning, im<br />
Handling aber auch bei der Seitenführung und beim Bremsen zählte<br />
der Ecsta HS51 durchweg zu den besten Profilen im Feld. Auch im<br />
Trockenen erzielte der Kumho sehr kurze Bremswege und war auch<br />
beim Handling einer den besten Reifen. Mit 42 160 Kilometern gehört<br />
der Kumho Ecsta HS51 zu den Testreifen mit der höchsten Laufleistung<br />
und bietet damit dem Endkunden in Verbindung mit einem<br />
attraktiven Einkaufspreis und den hervorragenden Fahreigenschaften<br />
ein überragendes Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Der Kumho Ecsta HS51 überzeugte im Test. Foto: SAG<br />
Tamlux GmbH<br />
tamlux.com<br />
Rohrleuchten von Tamlux <strong>–</strong> erprobt in<br />
modernsten Waschanlagen<br />
pd. Zur Beleuchtung von Waschboxen und Waschanlagen gibt es<br />
nichts Besseres als Rohrleuchten. Anstelle von Leuchtstoffröhren<br />
kommen heute LED-Module mit noch höherer Lichtausbeute und<br />
Zuverlässigkeit zum Einsatz. Die Tamlux GmbH in Brugg realisiert<br />
für neue und bestehende Waschanlagen individuelle Beleuchtungslösungen.<br />
Die in der Schweiz hergestellten Rohrleuchten des<br />
Unternehmens bestehen aus widerstandsfähigem Acrylglas, sind<br />
mit LED-Modulen der neusten Generation ausgestattet <strong>–</strong> und absolut<br />
wasserdicht. 2016 hat Tamlux für Annerturgi Nutzfahrzeuge in<br />
Gebenstorf die Beleuchtung einer hochmodernen Waschanlage für<br />
Lastwagen, Busse und Wohnmobile konzipiert und umgesetzt. Die<br />
Investition hat sich für den anspruchsvollen Kunden gelohnt: Die<br />
Leuchten der Waschanlage funktionieren seit der Installation zuverlässig<br />
und wartungsfrei. <<br />
Annerturgi Nutzfahrzeuge, Gebenstorf: Waschanlage mit LED-Rohrleuchten von<br />
Tamlux. Foto: tamlux.com<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>95
GARAGENWELT<br />
Irega<br />
irega.ch<br />
Mit dem Magazin-System gelingt das Einlagern leicht und schnell. Foto: Irega<br />
Nachfolgesystem der Räder-Rollregalanlagen<br />
pd. Die Garagisten kommen heutzutage mit der über viele Jahre gut<br />
funktionierenden Rollregalanlage nicht mehr zurecht. Warum dem<br />
so ist? Die Räder sind viel, viel grösser geworden. Bei den älteren<br />
Anlagen passen die Räder oft nicht mehr in die Fächer, weil diese zu<br />
niedrig sind. Und auch bei grösseren Anlagen muss auf ein Hilfsmittel<br />
zurückgegriffen werden, um die höheren Fächer zu erreichen. Ob mit<br />
einer Leiter oder einem Regalbediengerät wie dem Gorilla <strong>–</strong> die Rollregalanlage<br />
verlangt ein umständliches Vorgehen und muss für den<br />
einwandfreien Zugang ausserdem ständig verschoben werden.<br />
Das von der Irega patentierte stationäre Magazinsystem bringt<br />
gleich viele Räder auf die Fläche wie bei einer Rollregalanlage, weil<br />
vier Räder hintereinander gelagert werden. Beim Doppelregal sind<br />
es sogar acht Räder hintereinander in einem Block, ohne das Regal<br />
verschieben zu müssen. Es hat ausserdem für jedes Rad ein Fach<br />
und bietet damit auch ein perfektes logistisches Ablaufsystem. Mit<br />
dem Gorilla ist die Bedienung des Ein- und Auslagerns ein Kinderspiel.<br />
Es dauert pro Radsatz nur noch 30 Sekunden. Mit den kurzen<br />
Fahr zeiten dauert der gesamte Prozess nur ein bis zwei Minuten<br />
<strong>–</strong> ohne Schwerstarbeit. Kurze Wege sowie schnelles Ein- und Auslagern<br />
in nummerierte und nach Grössen massgeschneiderte Fächer<br />
sprechen für die neue Irega-Anlage. Zudem werden die Mitarbeitenden<br />
schonend eingesetzt. Wo bisher zwei Personen Schwerstarbeit leisteten,<br />
benötigt man heute höchstens noch eine Person. Deshalb lohnt<br />
es sich darüber nachzudenken, ob man die alte Regalanlage, die meist<br />
ohnehin abgeschrieben ist, ersetzt. Die Investition ist binnen kurzer<br />
Zeit amortisiert und die neue Anlage wird zukünftig zur wichtigen<br />
Ertragssäule der Garage. <<br />
Continental<br />
continental-reifen.ch<br />
Bestnoten für den Premium Contact 6: Bester Reifen auf nasser Fahrbahn,<br />
gut im Trockenhandling, im Treibstoff-Verbrauch und im Verschleiss<br />
pd. Der Continental Premium Contact 6 landete im aktuellen Sommerreifenvergleich<br />
des deutschen ADAC, österreichischen ÖAMTC<br />
und beim Schweizer TCS auf dem Siegerpodest. Im grossen TCS-<br />
Sommerreifentest <strong>2021</strong> ist der Premium Contact 6 von Continental<br />
mit der Bestnote «Sehr empfehlenswert» ausgezeichnet worden. Im<br />
Test waren insgesamt fünfzehn Sommerreifen der Grösse 205/55 R<br />
16 V, die sich zur Bereifung diverser Pkw der unteren Mittelklasse<br />
eignen. Mit dem Premium Contact 6 schlägt Continental eine Brücke<br />
zwischen sportlicher Auslegung und Komfort, niedrigem Rollwiderstand<br />
und guter Laufleistung.<br />
«Ihre Sicherheit ist unsere oberste Priorität» schreibt Continental<br />
auf seiner Website. «Alle möglichen Sicherheits- und Komfortaspekte<br />
werden deshalb bei der Reifenentwicklung berücksichtigt<br />
und müssen eine Reihe strenger interner Tests bestehen». Darüber<br />
hinaus punktet Continental auch in unabhängigen Tests und erhält<br />
regelmässig Bestwertungen. Mehrere Jahre in Folge wurde man von<br />
angesehenen Fachmagazinen zur besten Reifenmarke des Jahres<br />
gewählt. <<br />
Der Premium Contact 6, Grösse 205/55 R16 91V. Foto: Continental<br />
96<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
KW Automotive (Schweiz) AG<br />
kwsuspensions.ch/klassik<br />
Moderne Dämpfer für klassische Fahrzeuge?<br />
pd. Aktuelle Reifenmischungen und der Karkassenaufbau harmonieren<br />
kaum mit dem Serienfahrwerk eines Oldtimers. Es wird schwieriger,<br />
für sportliche Fahrzeuge aus den späten Siebzigern oder den<br />
Achtzigern Reifen mit dem damaligen Technologiestandart zu finden.<br />
Kombiniert mit dem modernen Gewindefahrwerk Variante 3 profitieren<br />
die Young- und Oldtimer von einer gesteigerten Fahrdynamik <strong>–</strong><br />
ohne, dass dabei auf modernen Fahrkomfort verzichtet werden muss.<br />
Die Dämpferrohre und Federbeine sind aus Edelstahl gefertigt oder<br />
die Originalteile werden in der KW-Fahrwerkmanufaktur bearbeitet.<br />
«Bei unseren Klassikanwendungen für BMW und Porsche und 911 F- /<br />
G-Modell erhalten wir grossen Zuspruch von den Klassikliebhabern,<br />
die schon auf unsere modernen Fahrwerke gewechselt sind», erklärt<br />
KW-Schweiz-Geschäftsführer Peter Banz. Mit den in der Druck- und<br />
Zugstufe unabhängig einstellbaren KW-Dämpfern ist es möglich, das<br />
Fahrverhalten auf den persönlichen Fahranspruch abzustimmen.<br />
Die Klassik-Fahrwerke und Dämpfer von KW automotive sind erhältlich<br />
ab 1595 Franken, zum Beispiel für den BMW E30, den Porsche<br />
356 oder Mercedes 190. Die Fahrwerke werden mit CH-Eignungserklärung<br />
oder auf Anfrage mit einem DTC-Prüfbericht ausgeliefert. <<br />
«In unseren Dämpfern finden zusätzlich vorkonfigurierte Highspeed-<br />
Druckstufenventile Verwendung», beschreibt der Spezialist den<br />
Dämpferaufbau. «Beim Überfahren von grossen Querfugen oder<br />
Bodenwellen öffnen sich alle Druckstufenventilkanäle und die Kolbenstange<br />
kann eintauchen. So federt das Rad bei einer Bodenwelle<br />
harmonisch ein und selbst bei hohen Geschwindigkeiten auf schlechten<br />
Strassen verliert der Reifen keine Bodenhaftung.»<br />
Die Klassik-Fahrwerke und Dämpfer für den BMW E30. Foto: KW<br />
Motiondata<br />
motiondata-vector.com<br />
Werkstatt- und Probefahrt-Termine schnell und einfach online buchen<br />
pd. Der Onlinehandel nimmt stark zu <strong>–</strong> ein Geschäft, das man sich<br />
nicht entgehen lassen darf. Web- und App-Lösungen der Motiondata<br />
Vector Gruppe ermöglichen rund um die Uhr innovativen Kundenservice<br />
und fördern die Auslastung sowie den Umsatz der Garagen und<br />
Werkstätten. Die Endkunden können online (auf der Website oder<br />
mit der Mobile App) direkt schnell und einfach Probefahrten- und<br />
Werkstatt-Termine buchen.<br />
Das Webportfolio der Motiondata Vector Gruppe ist mit dem Website-Paket,<br />
ein individuell auf den Garagen-Betrieb abgestimmter<br />
und für alle Devices optimierter Onlineauftritt, und dem Modul Online<br />
Service Booking, welches schnelle und einfache Buchungen von<br />
Werkstatt-Terminen ermöglicht, nun um eine Innovation reicher: Das<br />
Modul «Online Testdrive Booking», kurz OTB, ermöglicht das einfache<br />
und schnelle Buchen von Probefahrtenterminen mit nur wenigen<br />
Klicks. Das sorgt für mehr Anfragen und kann so die Fahrzeugverkäufe<br />
der Autohäuser steigern! Dieses Tool kann in jede bestehende<br />
Website eingebunden werden, sodass Kunden Terminanfragen rund<br />
um die Uhr stellen können. Die Anfrage gelangt automatisch in das<br />
Sales Manager Modul «Probefahrtenmanagement», wo sie dann<br />
bestätigt werden kann. Damit ist dieses Modul ideal integriert und<br />
Daten müssen nicht doppelt erfasst werden. <<br />
Keine Online-Umsätze mehr versäumen. Foto: Motiondata<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>97
UMFRAGE DES MONATS<br />
Glauben Sie, dass Ihr Betrieb betreffend Ladelösung<br />
gut aufgestellt ist?<br />
Immer mehr elektrisch betriebene Fahrzeuge sind auf den Schweizer Strassen<br />
unterwegs. Dadurch ändern sich die Anforderungen an die Garagisten.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> wollte wissen, wie gut die Betriebe in Bezug auf Ladelösungen<br />
aufgestellt sind. Erfreulich: 47% der Befragten sagen, dass ihr System den<br />
eigenen Anforderungen entspricht. Demgegenüber geben 30% an, dass sie<br />
am Evaluieren sind, welche Lösung für sie die passende ist. 23% sagen,<br />
dass sie noch Nachholbedarf haben.<br />
Stand: 17. März <strong>2021</strong><br />
Nein, da besteht noch Nachholbedarf<br />
23%<br />
Wir sind am Evaluieren<br />
30%<br />
Ja, sie entspricht unseren Anforderungen<br />
47%<br />
VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2021</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 4. Mai <strong>2021</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Foto: Istock Foto: Bosch Foto: Andrea Camen<br />
Sicherheit im Fokus<br />
Hacker schrecken auch vor Garagenbetrieben<br />
nicht zurück. <strong>AUTOINSIDE</strong> deckt Cyberrisiken auf<br />
und zeigt, wo Gefahren lauern und was Garagisten<br />
machen können, um sich vor Attacken zu schützen.<br />
Vernetzung im Fahrzeug<br />
Weniger Steuergerät, mehr Rechenleistung,<br />
schnellere Bussysteme: Die Digitalisierung vernetzt<br />
Fahrzeug, Fahrer und die Umgebung miteinander.<br />
Auto-Abos als Chance für Garagisten?<br />
Individuelle Mobilitätsangebote wie Auto-Abos sind<br />
stark im Kommen. <strong>AUTOINSIDE</strong> hat mit Carify und<br />
weiteren Anbietern über die Vorteile und Chancen<br />
gesprochen, die sich für Garagisten ergeben.<br />
Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
93. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per September 2020: 12 558 Exemplare, davon 9507 in Deutsch, 3051 in Französisch.<br />
Herausgeber<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
www.agvs-upsa.ch<br />
Verlag<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong><br />
Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />
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verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />
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Spezialgebiet Politik).<br />
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98<br />
<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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ADAS-Kamerasystems.<br />
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Zusätzlich zur Standardversion kann<br />
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