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AUTOINSIDE Ausgabe 4 – April 2021

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AUSGABE 4 <strong>–</strong> APRIL <strong>2021</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Fit für die Zukunft<br />

E-Mobilität <strong>–</strong> Garagisten legen<br />

den Schalter um<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 40<br />

Occasionsmarkt<br />

Wie sich der Restwert von<br />

gebrauchten Elektrofahrzeugen<br />

entwickelt.<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 10<br />

Carrosserie Suisse<br />

Der Röstigraben ist<br />

Geschichte <strong>–</strong> das freut<br />

Verbands präsident Felix Wyss.<br />

Seiten 48 <strong>–</strong> 49<br />

Fahrzeugaufbereitung<br />

Was Importeure unternehmen,<br />

um einen Neuwagen<br />

verkaufsbereit zu machen.<br />

Seiten 74 <strong>–</strong> 77


Die besten<br />

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INHALT<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 4<br />

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Autohaus:<br />

AWS Architekten AG<br />

AWS Architekten AG<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5 Editorial<br />

6 Kurz notiert<br />

Fokus E-Mobilität<br />

8 Was die stabile Restwertentwicklung<br />

von E-Occasionen bedeutet<br />

12 Ladeinfrastruktur-Anbieter erklären,<br />

wie sie Garagisten beraten<br />

16 AGVS-Garagist Andreas Weibel baut<br />

Oldtimer zu E-Fahrzeugen um<br />

20 Gabriel Galliker über die Wandlung des<br />

Garagisten zum Mobilitätsdienstleister<br />

22 Die City Garage in Aarau gehört dem<br />

Werkstattkonzept «e-Garage» an<br />

24 Auto Marti und das Flottengeschäft<br />

26 Tuning hält Einzug in die E-Mobilität<br />

28 Wie 5G die Branche beschleunigt<br />

32 Garasch 106 vollzieht den Schritt<br />

34 Neuer Amag-Showroom am Flughafen<br />

36 Wie sich die E-Mobilität auf<br />

Fahrzeuggarantien auswirkt<br />

38 Online-Suchanfragen nach E-Autos<br />

mehren sich<br />

AUTO<br />

AUSGABE 4 <strong>–</strong> APRIL <strong>2021</strong><br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Fokus Carrosserie<br />

42 Fahrzeuge für Menschen mit Handicap<br />

46 Serienfertigung mittels 3D-Druck<br />

48 Interview mit Felix Wyss,<br />

Präsident Carrosserie Suisse<br />

50 Gesundheitsrisiken in der Werkstatt<br />

vermeiden<br />

52 AGVS-Mitglied Andrea Portapia bietet<br />

Autoreinigungen für Garagen an<br />

54 Wird die Maschine den Fahrzeuggutachter<br />

ersetzen?<br />

56 Bei der André Koch AG ändern sich die<br />

Besitzverhältnisse<br />

57 Autofarben: Schweizer mögen es dezent<br />

59 Tools für die Kalibration von FAS<br />

60 Neue Lackieranlage? Return-of-Invest-<br />

Berechnung als Entscheidungshilfe<br />

Bildung<br />

64 AGVS-Frauenseminar erfreut sich seit<br />

30 Jahren grosser Beliebtheit<br />

66 Die Unternehmer der Zukunft<br />

68 Cybersicherheit: Online-Event<br />

70 AGVS Business Academy<br />

72 Regionale Infoveranstaltungen<br />

Handel & Aftersales<br />

74 Blick hinter die Kulissen eines<br />

Fahrzeuglogistik-Zentrums<br />

79 AGVS-Delegiertenversammlung<br />

82 Wissenswertes rund um DAB+ und<br />

Umrüstmöglichkeiten<br />

Profitieren Sie von unserer langjährigen<br />

Erfahrung:<br />

<strong>–</strong> Beratung und Planung beim Neu- und<br />

Umbau von Autohäusern und Garagen<br />

<strong>–</strong> Bedarfs- und Standortabklärungen<br />

sowie Analysen<br />

<strong>–</strong> Massgeschneiderte Lösungen<br />

mit klarem Kostendach<br />

<strong>–</strong> Betriebsablauf-Optimierungen<br />

<strong>–</strong> Kosten-Evaluation, Verkehrswertschätzungen,<br />

Nutzungsstudien<br />

Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches<br />

Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />

Fit für die Zukunft<br />

E-Mobilität <strong>–</strong> Garagisten legen<br />

den Schalter um<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 40<br />

Politik und Recht<br />

85 Kartellrecht: Was ist erlaubt?<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

90 Mobility: So erfolgt der Netzausbau<br />

Occasionsmarkt<br />

Wie sich der Restwert von<br />

gebrauchten Elektrofahrzeugen<br />

entwickelt.<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 10<br />

Carrosserie Suisse<br />

Der Röstigraben ist<br />

Geschichte <strong>–</strong> das freut<br />

Verbands präsident Felix Wyss.<br />

Seiten 48 <strong>–</strong> 49<br />

Fahrzeugaufbereitung<br />

Was Importeure unternehmen,<br />

um einen Neuwagen<br />

verkaufsbereit zu machen.<br />

Seiten 74 <strong>–</strong> 77<br />

95 Garagenwelt<br />

Titelseite: Prototypenfertigung eines<br />

E-Antriebsstrangs der BMW Group.<br />

Foto: BMW<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

98 Vorschau und Impressum<br />

AWS Architekten AG<br />

Muristrasse 51 | CH-3006 Bern<br />

T +41 31 351 33 55<br />

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EDITORIAL<br />

Zuverlässiger Service <strong>–</strong> auch bei alternativen Antrieben<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Die Elektrofahrzeuge sind beliebter als je<br />

zuvor. Autos mit Hybridantrieben wecken<br />

grosses Interesse und auch biogene<br />

Treibstoffe tragen seit Jahren dazu bei,<br />

den CO 2<br />

-Ausstoss zu senken. Wasserstoff,<br />

als idealer erneuerbarer Energieträger,<br />

wird im Transportwesen stark<br />

vorangetrieben. In der Summe wird der<br />

Fahrzeugpark umweltfreundlicher und<br />

das Auto verliert auch bei den härtesten<br />

Kritikern des motorisierten Individualverkehrs<br />

an Angriffsfläche.<br />

In der Euphorie um die neuen Antriebsarten<br />

wird gerne vergessen, dass das<br />

grösste Einsparpotential bei der vorhandenen<br />

Fahrzeugflotte erzielt werden<br />

kann. Deshalb sorgen die AGVS-Garagisten<br />

mit der Durchführung von Effizienzprogrammen<br />

wie dem Auto EnergieCheck<br />

dafür, dass die rund 5,5 Millionen Motorfahrzeuge<br />

möglichst energieeffizient<br />

unterwegs sind.<br />

Der Auto Gewerbe Verband Schweiz<br />

setzt sich für ein Nebeneinander verschiedener<br />

Antriebsarten ein. Dies aus<br />

der Überzeugung, dass der Verbrennungsmotor<br />

durch intensive Forschung<br />

noch schadstoffärmer betrieben werden<br />

kann und die für die Mobilität nötige<br />

Energie noch für lange Zeit nicht nur aus<br />

erneuerbarer Stromerzeugung stammt.<br />

Entscheidend ist nicht die Technologie,<br />

sondern die Herkunft und die Verteilung<br />

der Energie. Bestärkt wird diese Haltung<br />

auch durch die Annahme, dass die Um stellung<br />

auf emissionsfreie Energie mit sehr<br />

hohen Kosten verbunden ist und letzten<br />

Endes mit der Umstellung auf Wasserstoff<br />

<strong>–</strong> der aus den Sonnenstrahlen<br />

gewonnen wird <strong>–</strong> möglich ist. Die so über<br />

Jahrzehnte im AGVS gelebte Technologieoffenheit<br />

garantiert den Autofahrerinnen<br />

und Autofahrern einen zuverlässigen<br />

Fahrzeugservice und -unterhalt.<br />

Das ist einerseits vor allem möglich,<br />

weil das Berufsbildungswesen frühzeitig<br />

mit den angepassten Bildungsplänen<br />

dafür sorgt, dass sich die Lernenden die<br />

notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse<br />

aneignen. Andererseits werden verschiedene<br />

Weiterbildungsprogramme und<br />

Kurse durchgeführt, um alle Fachkräfte<br />

immer auf dem neusten Stand der Technik<br />

zu halten. Dazu pflegt der AGVS im<br />

breit abgestützten Bildungswesen eine<br />

intensive Zusammenarbeit mit den Importeuren,<br />

den Bildungsverantwortlichen<br />

der Sektionen, verschiedenen Bildungspartnern<br />

und seinen Mitgliedern.<br />

Der Garagist und seine Mitarbeitenden<br />

geniessen auch deswegen bei den Kundinnen<br />

und Kunden ein hohes Ansehen.<br />

80 Prozent sagen, dass sie mit ihrer<br />

Garage sehr zufrieden sind. Das ist ein<br />

Vertrauensbeweis erster Güte. Diesen<br />

wollen die 4000 AGVS-Garagisten unbedingt<br />

aufrechterhalten. Dazu trägt<br />

auch die Überzeugung bei, dass bei allen<br />

Tätigkeiten der Kundenwunsch und die<br />

sorgfältige Arbeit im Zentrum steht.<br />

Herzlicher Gruss<br />

Urs Wernli<br />

Zentralpräsident<br />

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KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Chefstratege verlässt VW<br />

Michael Jost, der zuletzt für<br />

die Produktstrategie des VW-<br />

Konzerns verantwortlich und<br />

2020 Gast am «Tag der Schweizer<br />

Garagisten» war, hat seinen Rücktritt<br />

angekündigt. Als Grund gab<br />

er familiäre Gründe an: «Seit 1996<br />

führe ich eine Wochenend-Ehe<br />

und -Familie. Nun hat mich Corona<br />

nach Hause gebracht. Hier möchte<br />

ich nun auch bleiben.» Die Familie<br />

des 59-Jährigen lebt in München,<br />

der Hauptsitz von VW befindet<br />

sich bekanntlich in Wolfsburg.<br />

Michael Jost.<br />

Neue AGVS-Mitarbeitende<br />

Am 22. März <strong>2021</strong> hat Laurence<br />

Favre die Stelle als Koordina torin<br />

AGVS Business Academy angetreten.<br />

Sie löst Lisa Habegger<br />

ab, welche Ende <strong>April</strong> den<br />

AGVS verlässt. Wir heissen<br />

Frau Favre herzlich willkommen<br />

und wünschen ihr viel Erfolg<br />

und Freude in ihrem neuen,<br />

abwechslungsreichen und<br />

spannenden Tätigkeitsgebiet.<br />

Laurence Favre.<br />

Matthias Walker wird per 1. Mai <strong>2021</strong> die Rolle des Managing Director übernehmen.<br />

Wechsel in der Geschäftsleitung von Mazda (Suisse) SA<br />

Jerome de Haan, heutiger Managing Director von Mazda (Suisse) SA<br />

(MSSA) tritt per Ende <strong>April</strong> <strong>2021</strong> in den Ruhestand. In einer Erklärung<br />

liess Martijn ten Brink, Vice-President Sales & Customer Service von<br />

Mazda Motor Europe verlauten: «Wir bedauern sehr, dass Jerome nach<br />

über 18 Jahren in verschiedenen Funktionen unser Unternehmen verlassen<br />

wird. Wir wünschen ihm alles Gute für seinen wohlverdienten<br />

Ruhestand.» Jerome de Haan selbst sagt, dass er stolz darauf sei, das<br />

Schweizer Team zweimal geführt zu haben. Seine Nachfolge übernimmt<br />

Matthias Walker, Director Sales bei MSSA, per 1. Mai <strong>2021</strong>. Der<br />

gebürtige Walliser begann seine Karriere bei Mazda vor 20 Jahren.<br />

Matthias Walker über seine neue Ernennung: «Ich bin sehr stolz darauf,<br />

diese neue Rolle zum jetzigen Zeitpunkt zu übernehmen, in welchem wir<br />

unser Geschäft konsequent auf unsere Vision 2030 ausrichten.»<br />

«Polestar Space» steht für eine minimalistische, skandinavisch geprägte Umgebung.<br />

Erster «Polestar Space» eröffnet<br />

Seit Januar dieses Jahres rollen die ersten Polestar-Modelle auf den<br />

Schweizer Strassen. Nun ist auch der erste physische Berührungspunkt<br />

mit der Marke eröffnet <strong>–</strong> an der Oetenbachgasse 1A mitten in der<br />

Zürcher Innenstadt. Als digitale Marke setzt Polestar auf ein Kunden-<br />

Erlebnis, bei welchem von der Beratung, zur Konfiguration bis hin zum<br />

Leasing oder Kauf alles online abgewickelt werden kann. Kommissionsfreie<br />

Polestar-Spezialisten beraten interessierte Personen zu den verschiedenen<br />

Polestar-Modellen ebenso wie zum Thema Elektromobilität.<br />

Dabei können die beiden aktuellen Modelle Probe gefahren werden.<br />

Yves Becker-Fahr übernimmt<br />

die Leitung des Vertriebs<br />

Porsche besetzt die Leitung des<br />

Vertriebs der Porsche Schweiz<br />

AG sowie die Geschäftsführung<br />

des Porsche Zentrum Zug neu:<br />

Yves Becker-Fahr (39), bisheriger<br />

Geschäftsführer der Porscheeigenen<br />

Niederlassung, hat seit<br />

anfangs Monat die Leitung des<br />

Vertriebs bei der Porsche Schweiz<br />

AG übernommen. Sebastian Spital<br />

(39), der die Vertriebsabteilung<br />

des Importeurs bisher führte,<br />

kehrt nach gut drei Jahren nach<br />

Stuttgart-Zuffenhausen zurück.<br />

Roberto De Prisco (48) trat zum<br />

1. März die Nachfolge von Becker-<br />

Fahr als Geschäftsführer des<br />

Porsche Zentrum Zug an.<br />

Yves Becker-Fahr.<br />

Stellantis befördert<br />

Maria Grazia Davino<br />

Amaury de Bourmont ist mit<br />

sofortiger Wirkung für das<br />

Deutschland-Geschäft von<br />

Stellantis verantwortlich. Zusätzlich<br />

übernimmt er den Vorstandsvorsitz<br />

der FCA Germany AG. Er<br />

folgt in dieser Funktion auf Maria<br />

Grazia Davino, die zum Head of<br />

Sales & Marketing für die Region<br />

Enlarged Europe befördert wurde.<br />

Die Italienerin war zuletzt als<br />

Managing Director für FCA in<br />

Österreich und der Schweiz tätig.


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Neue Mitglieder<br />

Der AGVS konnte zwischen dem<br />

1. Dezember 2020 und 14. Februar<br />

<strong>2021</strong> insgesamt 25 neue Mitglieder<br />

begrüssen. Die Betriebe<br />

beschäftigen 144 Mitarbeitende.<br />

Wir heissen die neuen Mitgliederbetriebe<br />

herzlich willkommen.<br />

Sektion Aargau<br />

<strong>–</strong> Klappag SA, Stetten<br />

<strong>–</strong> Steffen Walter, Kleindöttingen<br />

<strong>–</strong> JB Automobile AG, Villigen<br />

Sektion Bern<br />

<strong>–</strong> MT Tuning, Schliern bei Köniz<br />

<strong>–</strong> CPcarline + Autotechnik,<br />

Jegenstorf<br />

<strong>–</strong> AnytimeGarage Vonlanthen, Bern<br />

Sektion Beider Basel<br />

<strong>–</strong> Gorenmatt Garage AG, Binningen<br />

<strong>–</strong> B. Zeugin Garage Seewental AG,<br />

Duggingen<br />

<strong>–</strong> 4you center gmbh, Allschwil<br />

Sektion Jura und Berner Jura<br />

<strong>–</strong> Garage Maniaci Sàrl, Sorvillier<br />

<strong>–</strong> Garage Erard Sàrl, Saignelégier<br />

Sektion St. Gallen, Appenzell,<br />

Fürstentum Liechtenstein<br />

<strong>–</strong> Altherr Nutzfahrzeuge-AG,<br />

Schaan LI<br />

<strong>–</strong> Centralgarage Zweifel GmbH,<br />

Bazenheid<br />

Sektion Tessin<br />

<strong>–</strong> Mirmax SA, Stabio<br />

Sektion Waadt<br />

<strong>–</strong> Garage des Saugettes Sàrl,<br />

St-Prex<br />

Sektion Wallis<br />

<strong>–</strong> Barras Ignace, Chermignon<br />

d’en Bas<br />

Sektion Zentralschweiz<br />

<strong>–</strong> VM-Cars GmbH, Ennetmoos<br />

<strong>–</strong> Auto Schnider GmbH, Schüpfheim<br />

<strong>–</strong> Kapf-Garage GmbH, Emmenbrücke<br />

Sektion Zürich<br />

<strong>–</strong> Auto Galerie Eberhard, Volketswil<br />

<strong>–</strong> Garage & Carosserie, Volketswil<br />

<strong>–</strong> Joos & Schach AG, Oetwil am See<br />

Morten Hannesbo gründet<br />

eigenes Unternehmen<br />

Nach knapp zwölf Jahren an der<br />

Spitze der Amag-Gruppe tritt<br />

Morten Hannesbo zurück und hat<br />

am 14. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> seinen letzten<br />

Arbeitstag. Bereits seit 1. März<br />

hat ihn Helmut Ruhl, bisher Group<br />

CFO der Amag, als CEO der Amag<br />

Gruppe abgelöst. Seine Zukunft hat<br />

der 58-jährige Morten Hannesbo<br />

aber bereits aufgegleist. In einem<br />

LinkedIn-Post verrät der Däne,<br />

dass er unterm Namen Dignitinis<br />

ein eigenes Unternehmen gründet.<br />

«Am 15. <strong>April</strong> leite ich mein<br />

nächstes Karrierekapitel als unabhängiges<br />

Vorstandsmitglied,<br />

Automotive & Mobility Experte und<br />

Executive Coach ein.»<br />

Christian Levin tritt als neuer Scania-Chef die Nachfolge von Henrik Henriksson (r.) an.<br />

Christian Levin neuer CEO von Scania<br />

Das Board of Directors von Scania hat Christian Levin zum neuen CEO<br />

und Präsident von Scania ab 1. Mai <strong>2021</strong> ernannt. Er ist derzeit Mitglied<br />

des Executive Board der Traton SE und Chief Operating Officer der<br />

Traton Group und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung bei Scania.<br />

Neben seiner Funktion wird er weiter Mitglied des Vorstands der Traton<br />

SE bleiben. Er folgt auf Henrik Henriksson, der Scania verlässt, um sich<br />

H2 Green Steel anzuschliessen. Einem neuen Unternehmen, das bis<br />

2024 mit der Produktion von fossilfreiem Stahl beginnen will.<br />

Neuer Head of Category<br />

Wheels bei der SAG<br />

Kevin Jung hat bei der SAG die<br />

Stelle als Head of Category Wheels<br />

angetreten. Er gilt als Kenner der<br />

Schweizer Reifenbranche und war<br />

für Cooper Tire, Pneu-Peter und<br />

Derendinger tätig. Zu Continental<br />

Schweiz wechselte er 2011 als<br />

Produkt- und Kundendienstmanager.<br />

Zuletzt war er als Head of KAM und<br />

SpareParts tätig. Bei der SAG hat<br />

Kevin Jung am 1. März die Nachfolge<br />

von Peter Huber angetreten,<br />

der nach gut acht Jahren Ende <strong>April</strong><br />

<strong>2021</strong> in den Ruhestand geht.<br />

ESA-Generalversammlung findet auch <strong>2021</strong> schriftlich statt<br />

Die Corona-Pandemie verunmöglichen eine physische ESA-Generalversammlung am 19. Mai <strong>2021</strong>. Der Verwaltungsrat<br />

der Einkaufsorganisation des Schweizerischen Automobil- und Motorfahrzeuggewerbes hat entschieden,<br />

dass der Anlass wie 2020 schriftlich durchführt wird. «Die ESA bedauert sehr, ihre Mitinhaberinnen<br />

und Mitinhaber auch dieses Jahr nicht persönlich an der traditionellen Generalversammlung begrüssen zu<br />

können», erklärte die ESA dazu. Die erforderlichen Unterlagen für die schriftliche Generalversammlung werden<br />

den Mitinhaberinnen und Mitinhabern der ESA in der zweiten <strong>April</strong>-Hälfte per Post zugestellt.<br />

Kevin Jung.<br />

BIS ZUM 30. JUNI <strong>2021</strong> PROFITIEREN GARAGEN<br />

UND CARROSSERIEN VOM ESA-MASSNAHMENPAKET<br />

«ZUSAMMEN SIND WIR STARK»<br />

esa.ch/zusammenstark21


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Ein reinelektrischer Nissan Leaf der ersten Generation<br />

unterwegs in Zürich. Foto: Nissan<br />

Gebrauchte Elektrofahrzeuge<br />

Die Restwertentwicklung<br />

bleibt stabil<br />

Elektrifizierte Personenwagen sind als Neuwagen zunehmend ein Thema für eine immer breitere Bevölkerungsschicht.<br />

Im Windschatten dieser Entwicklung bildet sich ein Occasionsmarkt, der sich vom Volumen zunehmend<br />

sehen lassen kann. Zentrales Diskussionsthema ist dabei die Entwicklung der Restwerte. Reinhard Kronenberg<br />

Es sind Sätze, von denen Auto-Schweiz vor<br />

ein paar Jahren noch träumte: Die Zahl neuer<br />

Hybrid- und Elektromodelle ist in den ersten<br />

beiden Kalendermonaten des Jahres <strong>2021</strong><br />

erneut gestiegen. Elektroautos legen um 54,3<br />

Prozent zu und kommen auf 2412 Immatrikulationen,<br />

Plug-in-Hybride wachsen um<br />

62,2 Prozent auf 2325 Einheiten.<br />

6553 Inverkehrsetzungen entfallen auf Hybridmotorisierungen<br />

ohne externe Auflademöglichkeit,<br />

was einem Plus von 61,5 Prozent<br />

entspricht. Insgesamt ist in 36,2 Prozent<br />

der Schweizer Neuwagen eine Motorisierung<br />

ohne reines Benzin- oder Diesel-Aggregat<br />

verbaut. Mit anderen Worten: Es geht vorwärts<br />

mit der Elektrifizierung des Schweizer<br />

Wagenparks.<br />

Die erfreuliche Entwicklung bei den Immatrikulationen<br />

von Elektrofahrzeugen fördert<br />

die Entstehung eines Gebrauchtwagenhandels<br />

für E-Autos. Um einen ersten Eindruck<br />

dieses Marktes zu bekommen, hilft ein Anruf<br />

bei Autoscout24, weil die knapp 160 000<br />

Fahrzeuge umfassende Datenbank den<br />

Schweizer Gebrauchtwagenmarkt sehr exakt<br />

abbildet. Noch machen dort reine Elektrofahrzeuge<br />

erst einen Anteil von knapp<br />

zwei Prozent aus. Am 3. März <strong>2021</strong> waren<br />

1862 Elektrofahrzeuge als Gebrauchtwagen<br />

gelistet. «Der Anteil der reinen Elektrofahrzeuge<br />

an den Neuwagen auf unserer Platt-<br />

8<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

René Mitteregger, Datenspezialist bei Auto-i-dat AG.<br />

Tim Snijders, EV-Spezialist der Garage Galliker Gruppe.<br />

Maurice Acker, National Sales Director bei Autoscout24.<br />

form ist in den letzten vier Jahren markant<br />

angestiegen», sagt Maurice Acker, National<br />

Sales Director beim Branchenführer, «und<br />

wir erwarten einen ähnlichen Trend bei den<br />

Occasionen, allerdings um ein paar Jahre verzögert.»<br />

Das sind sehr gute Aussichten für die Händler,<br />

umso mehr, als dass eine gesunde Nachfrage<br />

schon da ist: «Momentan stehen solche<br />

Fahrzeuge nicht lange auf dem Platz»,<br />

bestätigt Tim Snijders, EV-Spezialist der Garage<br />

Galliker Gruppe, die aktuell selbst über<br />

ein Dutzend gebrauchte Elektrofahrzeuge im<br />

Angebot verfügt. Wie dynamisch sich der<br />

Markt entwickelt, illustriert Snijders Nachsatz:<br />

«Immer mehr erhalten wir sogar Anfragen<br />

für Fahrzeuge, die wir gar nicht ausgeschrieben<br />

haben.»<br />

Wie jung der Markt für gebrauchte Elektrofahrzeuge<br />

noch ist, zeigt sich daran, dass fast<br />

vier von fünf derzeit angebotenen Occasionen<br />

auf Autoscout24 aus den Jahren 2020<br />

oder <strong>2021</strong> stammen, also nicht älter als 14<br />

Monate sind. Älter als zwei Jahre sind nur<br />

gerade zwölf Prozent der angebotenen Elektroautos.<br />

Dieser Umstand trägt direkt dazu<br />

bei, dass der Werterhalt auf einem für den<br />

Händler ansprechenden Niveau liegt. Das bestätigen<br />

auch aufmerksame Marktbeobachter<br />

wie René Mitteregger. Der Datenspezialist<br />

von Auto-i-dat sagt sogar: «In jungen Jahren<br />

verhält sich ein Elektrofahrzeug eher besser<br />

im Restwert als ein vergleichbares Fahrzeug<br />

mit Benzin- oder Dieselantrieb.» Werde das<br />

Fahrzeug älter, wertet es auch schneller seinen<br />

Preis ab. «Das liegt einerseits daran, dass<br />

Elektrofahrzeuge noch relativ jung sind und<br />

dadurch schnelle Technologiewechsel erfahren.»<br />

Der Praktiker bestätigt diese Theorie:<br />

«Die Restwerte verhalten sich relativ identisch<br />

wie bei den thermischen Fahrzeugen.<br />

In der Tendenz sogar noch etwas konstanter»,<br />

sagt Tim Snijders. Das hat mit Sicherheit<br />

auch damit zu tun, dass die meisten Eintauschfahrzeuge<br />

noch über eine Garantie für<br />

das Akku-Paket verfügen.<br />

Allerdings: Ein «Eldorado» ist auch dieses<br />

Segment im Gebrauchtwagenmarkt nicht <strong>–</strong><br />

es geht nicht einfach alles weg wie «warme<br />

Weggli», nur weil es elektrifiziert ist. «Ältere<br />

Fahrzeuge und damit ältere Technologien,<br />

sozusagen die Pioniere der Elektromobilität,<br />

lassen sich nicht mehr so gut verkaufen», beobachtet<br />

René Mitteregger, «im Moment boomen<br />

die jungen Gebrauchten.»<br />

Besteht dadurch nicht die Gefahr, dass Elektrofahrzeuge<br />

der neuesten Generation, die<br />

über mehr Reichweite verfügen und schneller<br />

geladen werden können, den Preiszerfall von<br />

älteren Generationen beschleunigen? «Das<br />

wage ich zu bezweifeln», sagt René Mitteregger.<br />

Und Tim Snijders ergänzt, dass sich<br />

das in der Realität bisher nicht gezeigt habe:<br />

«Viele Leute möchten kein neues Fahrzeug<br />

kaufen oder verfügen nicht über die nötigen<br />

finanziellen Mittel dazu. Sie benötigen auch<br />

nicht zwingend mehr Reichweite. Von einem<br />

stark fallenden Restwert gehen wir deswegen<br />

nicht aus.»<br />

Fortsetzung Seite 10<br />

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auch Radar-Kalibrierung mit nur einer Tafel<br />

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FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Der Opel Ampera sollte als Elektromodell mit einem Benzinmotor als Range-Extender den Menschen ab 2012 die Reichweitenangst bei E-Mobilen nehmen. Foto: Opel<br />

Dass sich die Entwicklung der Restwerte<br />

markant zu verschlechtern beginnt, damit<br />

rechnet im Grunde genommen niemand<br />

<strong>–</strong> auch, weil es keinen vernünftigen<br />

Grund dafür gibt. Verschiedene Marktanalysen<br />

kommen denn auch zum Schluss: Mit<br />

einem zukünftigen Anstieg des Angebots<br />

an gebrauchten Elektroautos und einer noch<br />

stärkeren Nachfrageentwicklung wird sich<br />

die Restwertentwicklung von Elektroautos<br />

weiterhin auf dem Niveau von vergleichbaren<br />

Verbrenner-Modellen bewegen. «Das sehen<br />

wir grundsätzlich auch so», sagt Tim<br />

Snijders. Je nach Weiterentwicklung der Antriebstechnik<br />

könnten die Restwerte zwar<br />

etwas schwanken. «Das ist aber kein Grund<br />

zur Unsicherheit. Auch bei den thermischen<br />

Fahrzeugen fallen die Restwerte etwas zusammen,<br />

sobald ein neues Modell mit neuen<br />

Technologien auf den Markt kommt.»<br />

Marktbeobachter Mitteregger stimmt dem<br />

ebenfalls zu und ergänzt: «Voraussetzung dafür<br />

ist, dass die Nachfrage vorhanden bleibt.<br />

Und das hängt massgeblich von der Entwicklung<br />

der Ladeinfrastruktur ab.» Längst nicht<br />

jeder Automobilist könne heute sein Auto<br />

zuhause in seiner Garage laden. Die Gefahr<br />

einer «Restwert-Falle» für Elektrofahrzeuge,<br />

wie sie in Deutschland immer wieder<br />

kolportiert wird, sehen weder Mitteregger<br />

noch Snijders für die Schweiz. Das hängt<br />

primär damit zusammen, dass neue Elektrofahrzeuge<br />

in Deutschland vom Staat direkt<br />

mit hohen Prämien massiv gefördert und die<br />

Marktpreise damit verzerrt werden.<br />

Allerdings stellt sich gerade in einem jungen<br />

Markt wie der Elektromobilität, bei der die<br />

technologische Entwicklung und damit die<br />

Entwicklung der Preise nur schwer voraussehbar<br />

ist, das Problem der Leasing-Rückläufer<br />

erst recht. Wie gross ist in der Praxis<br />

das Problem von Leasing-Rückläufern, die<br />

im Restwert ursprünglich zu hoch angesetzt<br />

wurden, tatsächlich? «Da bei den meisten<br />

unserer Marken schon Erfahrungswerte vorhanden<br />

sind, können die Leasing-Restwerte<br />

relativ verlässlich kalkuliert werden», sagt<br />

Tim Snijders. Grundsätzlich sei für die richtige<br />

Kalkulation immer die Auslieferungsgarage,<br />

also der Händler verantwortlich. Und<br />

genauso müsse auch eine spätere Differenz<br />

vom Händler getragen werden. Heisst: «Das<br />

Restwertrisiko lag und liegt schon immer<br />

beim Händler.» Die Chancen aber auch. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

auto-i-dat.ch<br />

autoscout24.ch<br />

carplanet.ch<br />

Emil Frey lanciert Solidaritätsaktion für Gastronomie<br />

sco. Das Schweizer Autogewerbe ist bislang<br />

mit einem blauen Auge durch die Corona-Krise<br />

gekommen. Das geht nicht allen Branchen so.<br />

Ganz besonders die Gastronomie leidet unter<br />

dem Lockdown zur Eindämmung der Pandemie.<br />

Seit dem 22. Dezember <strong>2021</strong> sind sämtliche<br />

Restaurationsbetriebe in der Schweiz geschlossen<br />

und werden es voraussichtlich mindestens bis<br />

Mitte <strong>April</strong> bleiben. Lediglich ein Take-Away-<br />

Angebot ist noch erlaubt.<br />

Verschiedene Betriebe der Emil-Frey-Gruppe<br />

setzen nun gemeinsam mit den örtlichen Gastro-<br />

Verbänden ein Zeichen unter dem Motto «Vom<br />

Gewerbe fürs Gewerbe <strong>–</strong> von der Region für die<br />

Region» und unterstützen die Gastronomie in<br />

dieser herausfordernden Zeit.<br />

Die Kooperation besteht aus einer Gutschein-<br />

Aktion. Wer in einem der teilnehmenden Emil-Frey-<br />

Betriebe einen Neuwagen kauft, erhält Gastro-<br />

Gutscheine geschenkt, die in allen teilnehmenden<br />

Restaurants, Bars, Clubs und bei Take-Away-<br />

Anbietern eingelöst werden können, sobald diese<br />

wieder öffnen. «Wir beabsichtigen, so dem Gastrogewerbe<br />

zusätzlichen Schwung zu verleihen»,<br />

sagt Markus Hesse, Geschäftsführer der Emil Frey<br />

Ebikon und Kriens sowie AGVS-Zentralvorstand.<br />

Die Aktion der Betriebe in Ebikon, Kriens und Littau<br />

dauert bis am 31. Mai. Auch das Aargauer Emil<br />

Frey Autocenter Safenwil und Emil Frey Winterthur<br />

lancieren eine solche Aktion, diese dauert jeweils<br />

bis 30. <strong>April</strong>.<br />

10<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Die besten<br />

erhalten<br />

Reifen<br />

Sie bei uns


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Von Beginn an muss das richtige Ladesystem<br />

evaluiert werden, damit es die gewünschten<br />

Anforderungen abdeckt. Foto: Krautli AG<br />

Eine Übersicht von Ladeinfrastruktur-Anbietern in der Schweiz<br />

Damit der Garagist nicht<br />

den Anschluss verliert<br />

Ladeleistung, Ladezeiten und Steckertypen: Rund um die E-Mobilität gibt es einiges an Fachwissen, das sich der<br />

Garagist aneignen kann oder muss. Allein gelassen wird er mit dieser Informationsflut nicht, denn das Angebot<br />

an Anbietern von Ladeinfrastrukturen wächst rasant und diese unterstützen auch beim Ausbau. Mike Gadient<br />

Immer mehr elektrisch betriebene Fahrzeuge<br />

sind auf den Schweizer Strassen unterwegs.<br />

Dadurch ändern sich die Anforderungen an<br />

die Garagisten. Bezüglich Beratungsqualität<br />

und Dienstleistungsangebot müssen Garagisten<br />

sich und ihre Mitarbeitenden schulen.<br />

Die AGVS Business Academy bietet diesbezüglich<br />

entsprechende Kurse und Seminare<br />

an. Gleichzeitig müssen Betriebe über eine<br />

geeignete Ladeinfrastruktur verfügen. Doch<br />

welches System ist das passende? «Bei der<br />

Auswahl der Ladegeräte sind vor allem Sicherheit<br />

und Flexibilität ausschlaggebend.<br />

Eine Ladestation, die fix an der Wand montiert<br />

ist, wäre eine denkbar schlechte Idee»,<br />

sagt etwa Christopher Gewohn, Head of<br />

Business Development bei Juice Technology.<br />

Seine Antwort steht stellvertretend für<br />

die vielen Anbieter, die <strong>AUTOINSIDE</strong> befragt<br />

hat. Sie geben Auskunft darüber, wie sie den<br />

Garagisten beraten und geben ihm einen<br />

Überblick über die breite Angebotspalette.<br />

Interessant: Die Anbieter von Ladeinfrastrukturen<br />

sehen aktuell die E-Fahrzeuge<br />

gegenüber Technologien wie Wasserstoff<br />

oder CNG/Biogas im Vorteil. Einerseits aufgrund<br />

des technologischen Fortschritts und<br />

der politischen Rahmenbedingungen, andererseits<br />

aufgrund des ausgebauten Tankstellennetzes<br />

und des besseren Wirkungsgrades<br />

der Technologie. «Wir erwarten, dass<br />

die Technologien in Zukunft parallel verfolgt<br />

und weiterentwickelt werden», so Riccardo<br />

Carlucci, Project Engineer bei der Diso<br />

Elektro AG. Wasserstoff werde vielleicht die<br />

bessere Alternative für Lastfahrzeuge wie<br />

Trucks und Schiffe. Die Elektromobilität<br />

bleibe aber die energieeffizientere Alternative<br />

für kleinere Fahrzeuge wie Personenwagen,<br />

Lieferwagen und Busse. Deshalb wollte<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> von den Ladeinfrastruktur-Anbietern<br />

wissen, wie sie den Garagisten beraten<br />

und womit sie sich von ihren Mitbewerbern<br />

abheben. <<br />

12<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS E-MOBILTÄT<br />

Wie beraten Sie Garagisten?<br />

Fabian Kallen, Manager Sales E-Mobility.<br />

Oscar Serio, Product Manager.<br />

Stefan Porten, Vertriebsleiter MDC.<br />

BKW Smart Energy & Mobility AG<br />

Die Fahrzeugindustrie gehört zu unseren<br />

Kernkompetenzen. Von der Beratung über die<br />

Installation bis hin zur Wartung bieten wir alles<br />

aus einer Hand an. Das gemeinsam erarbeitete<br />

Ladeinfrastrukturkonzept bildet die Basis für<br />

die Analyse zur Planungsgrundlage der bevorstehenden<br />

Investitionen sowie zur Überprüfung<br />

der bestehenden Infrastruktur. Die BKW Smart<br />

Energy & Mobility AG führt an der bestehenden<br />

Infrastruktur einhergehend mit der Handlungsempfehlung<br />

für die Platzierung von Ladeinfrastrukturen<br />

ein standortbezogenes Audit durch<br />

<strong>–</strong> mit dem Ziel, die baulichen und technischen<br />

Anforderungen explizit auf die Bedürfnisse<br />

des E-Mobility-Konzeptes zu erheben. Bei der<br />

Planung der Ladeinfrastruktur sowie der daraus<br />

resultierenden Netzanschluss- und Gebäudenetzkapazität<br />

wird, wo immer möglich, die<br />

zukünftige Volumenentwicklung der jeweiligen<br />

Händler berücksichtigt.<br />

Weitere Infos unter:<br />

smart-mobility.ch<br />

Krautli AG<br />

Für die von uns angebotenen Produkte erhält<br />

unser Kunde eine Rundum-Beratung und Tipps<br />

für den Einbau. Die markenunabhängigen<br />

Garagisten müssen sich früh genug mit diesem<br />

Thema auseinandersetzen, um entscheiden<br />

zu können, welche Lademöglichkeiten sie den<br />

Kunden anbieten wollen. Ladestationen <strong>–</strong> Säulen<br />

oder Wallboxen <strong>–</strong> mit oder ohne Verrechnung?<br />

Mit oder ohne Kabel? 1-phasig, normal Laden,<br />

oder 3-phasig, Schnellladung? Garagen sollen in<br />

die Weiterbildung der Mitarbeitenden investieren<br />

und sich mit den Sicherheitsstandards befassen.<br />

Elektrofahrzeuge können mit hohen Leistungen<br />

geladen werden. Deshalb muss die Sicherheit<br />

betreffend Elektroinstallation, Ladestation und<br />

Elektrofahrzeug jederzeit gewährleistet sein.<br />

Weitere Infos unter:<br />

krautli.ch<br />

Designwerk Products AG<br />

Die Abstimmung mit den Kundenbedürfnissen ist<br />

ein zentraler Punkt unserer Beratungsgespräche.<br />

Designwerk bietet fünf verschiedene MDC-Lader<br />

mit Leistungen von 22, 44 und 88 kW sowie einem<br />

Spannungsbereich von 250 bis 1000 Volt an. Eine<br />

weitere Spezifizierung bezieht sich auf die DC-<br />

Ladestandards, CCS Typ1, CCS Typ2, Chademo,<br />

GB/T, sowie die Zuleitungen, die je nach vorherrschender<br />

Infrastruktur <strong>–</strong> CEE16A bis CEE125A <strong>–</strong><br />

gewählt werden. Darüber hinaus gibt es Trolleys,<br />

Wand- und Bodenhalterungen für die MDCs.<br />

Diese Spezifizierung wird im Vorfeld individuell<br />

mit dem Garagisten abgeklärt. Einweisungen in<br />

das Handling und ein entsprechender After-Sales-Support<br />

gehören ebenfalls zur Beratung.<br />

Weitere Infos unter:<br />

designwerk.com<br />

Christopher Gewohn, Head of Business Development.<br />

Arian Rohs, Leiter Netz Services.<br />

Riccardo Carlucci, Project Engineer.<br />

Juice Technology<br />

Die Benutzung unserer Booster ist kinderleicht<br />

und erfolgt intuitiv. Produkte, die grossen<br />

Erklärungsbedarf haben, sind schlicht nicht<br />

ausgereift. Besteht dennoch Beratungsbedarf<br />

aufgrund spezieller Bedürfnisse oder grösserer<br />

Projekte bieten wir natürlich entsprechenden<br />

Support. Wollen Experten tiefer in die Thematik<br />

einsteigen, bieten wir über die Juice Academy<br />

Einblicke und Informationen aus der Praxis: von<br />

den Ladecharakteristika der Elektroautos über<br />

die Kommunikation zwischen Ladestation und<br />

E-Auto bis hin zu sicherheitsrelevanten Punkten<br />

während der Installation.<br />

Weitere Infos unter:<br />

juice-world.com<br />

AEW Energie AG<br />

Bereits Anfang 2020 hat die AEW Energie AG für<br />

Garagisten eine Schulung durchgeführt. Seitdem<br />

führen wir auf Anfrage solche Schulungen<br />

jeweils in unserem Showroom in Lenzburg durch.<br />

Im AEW-Showroom für Elektromobilität sind alle<br />

Ladestationen unseres Partners Green Motion<br />

von der Heimladestation bis zum Schnelllader<br />

ersichtlich. Neben den fahrzeugbasierten Details<br />

informieren wir auch über politische Massnahmen,<br />

welche in Planung sind und inwieweit<br />

Forderungen der Elektrizitätswerke umgesetzt<br />

und berücksichtigt werden können.<br />

Weitere Infos unter:<br />

aew.ch<br />

Disa Elektro AG<br />

Die Disa Elektro AG bietet von der einzelnen<br />

Ladesäule bis hin zur kompletten Ladeinfrastruktur<br />

mit Planung, Aufbau und Wartung vielfältige Ladelösungen<br />

an und kooperiert mit dem Hersteller<br />

Compleo. Diese sind optimal auf die Kundenbedürfnisse<br />

von Autohäusern abgestimmt. Dazu gehören<br />

auch die Rundum-Beratung und Schulung im<br />

Vorfeld. Herausfordernd ist, die gewünschten und<br />

zum Teil geforderten Ladeleistungen kompakt und<br />

ohne kostspielige Hausanschluss-Erweiterung zu<br />

realisieren. Dies gilt sowohl für AC- als auch für<br />

DC-Ladestationen.<br />

Fortsetzung Seite 14<br />

Weitere Infos unter:<br />

disa-cs.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>13


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Wie beraten Sie Garagisten?<br />

Michi Keel, Geschäftsführer.<br />

Andreas Scholz, Vetriebsleiter D und CH.<br />

Angelo Turchi, Sales Manager Future Grid.<br />

Simplee AG<br />

Erfahrungsgemäss begegnen Garagisten drei<br />

grossen Herausforderungen: Es soll eine zukunftssichere<br />

Ladeinfrastruktur errichtet werden,<br />

die einfach skaliert werden kann. Sollen auch<br />

DC-Schnelladesäulen errichtet werden, ist ein<br />

übergeordnetes Energiemanagement wichtig,<br />

um Spitzenlasten und somit hohe Stromkosten zu<br />

verhindern. Und schliesslich ist auch ein flexibles<br />

Abrechnungssystems entscheidend. Bei all<br />

diesen und vielen weiteren Herausforderungen<br />

stehen wir den Garagisten zur Seite.<br />

Weitere Infos unter:<br />

simplee-energy.ch<br />

Webasto<br />

Jeder, der sich für eine Ladeinfrastruktur an<br />

seinem Standort interessiert, sollte sich zunächst<br />

fragen, was er jetzt oder auch zukünftig damit<br />

vorhat. Wie viele Fahrzeuge sollen gleichzeitig<br />

geladen werden können? Braucht man ein<br />

Lastmanagement oder ein Abrechnungssystem?<br />

Soll Strom aus einer Photovoltaikanlage genutzt<br />

werden? Soll die Nutzung der Ladestation(en)<br />

beispielsweise ausschliesslich kostenfrei für<br />

Kunden und Mitarbeiter erfolgen, braucht man<br />

kein Abrechnungssystem.<br />

Weitere Infos unter:<br />

webasto.com<br />

Siemens Schweiz<br />

Wir beschränken uns nicht auf einzelne Komponenten<br />

des E-Mobility-Ökosystems, sondern<br />

bieten den Kunden eine komplette Lösung an <strong>–</strong><br />

angefangen von der effizienten Mittelspannungsanlage<br />

über die Niederspannungsinstallation<br />

bis hin zum digitalen Betrieb und zur digitalen<br />

Nutzung der verschiedenen AC- und DC-Ladestationen.<br />

Weitere Infos unter:<br />

siemens.ch/e-mobility<br />

Schadenabwicklung<br />

und Zahlung mit Vollgas:<br />

Quality1.<br />

Innerhalb von 15 Minuten erhalten Sie die Schadenfreigabe,<br />

und die Zahlung des Schadens erfolgt<br />

innerhalb von 10 Tagen. Unkompliziert, schnell und<br />

kundennah.<br />

Die Nummer 1 für Fahrzeuggarantien.<br />

Falls Sie noch nicht zu unseren Kunden gehören,<br />

geben Sie Gas, rufen Sie uns an: +41 (0)55 254 74 05.<br />

Oder schreiben Sie uns: direct@quality1.ch.<br />

www.quality1.ch


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Womit heben Sie sich von Ihren Mitbewerbern ab?<br />

AEW Energie AG<br />

Arian Rohs, Leiter Netz Services<br />

Die AEW ist seit vielen Jahren im Bereich der<br />

Elektromobilität tätig. Die erste Ladestation<br />

wurde bereits 2006 gestellt. Als Komplettanbieter<br />

arbeiten wir seit fünf Jahren mit dem Elektropionier<br />

Green Motion aus Lausanne zusammen und<br />

sind an «evpass», dem grössten Ladenetz der<br />

Schweiz, beteiligt. Zudem übernimmt die AEW in<br />

grossen Teilen der Deutschschweiz die Wartung<br />

und Instandhaltung der «evpass»-Stationen.<br />

Auch mit eigenen Innovationen tritt die AEW am<br />

Markt auf. Die E-Carsharing-Plattform «E-Cargovia»<br />

für den Aargau wurde 2017 gegründet.<br />

Designwerk Products AG<br />

Stefan Porten, Vertriebsleiter MDC<br />

Unsere Geräte sind kompakter und leichter als die<br />

meisten anderen Geräte und können mit einem<br />

passenden Trolley bestellt werden. Gerade im mobilen<br />

Bereich ist dies ein klarer Vorteil. Die Geräte<br />

sind sehr robust, zuverlässig und versprechen eine<br />

lange Lebensdauer. Des Weiteren decken wir alle<br />

gängigen Ladestandards ab. Ein klares Plus ist, dass<br />

unsere Geräte bei den sehr vielen Fahrzeugherstellern<br />

bereits in der Entwicklung eingesetzt werden.<br />

Folglich wird die Kompatibilität mit Elektrofahrzeugen<br />

nicht erst bei Markteinführung sichergestellt.<br />

Zudem verfügen wir über ein breiteres Angebot an<br />

Optionen, darunter unterschiedliche AC-Kabel.<br />

Disa Elektro AG<br />

Riccardo Carlucci, Project Engineer<br />

Unser USP sind die kompakten Cito-Multistandard-Ladestationen<br />

für Autohäuser. Sie bieten<br />

DC- und AC-Ladung in einer Station an. Die Cito-<br />

Säulen von Compleo verfügen entweder über<br />

24kW- oder 50kW-DC- wie auch 22kW-AC-Ladeleistung.<br />

Weiter rüsten wir unsere Ladestationen<br />

ab Werk mit effizientem Lastmanagement aus<br />

und können somit die Gegebenheiten vor Ort<br />

optimal und effizient berücksichtigen.<br />

BKW Smart Energy & Mobility AG<br />

Fabian Kallen, Manager Sales E-Mobility<br />

Mit der BKW Smart Energy & Mobility AG bieten<br />

wir unseren Partnern und Kunden ein modulares,<br />

umfassendes Dienstleistungsmodell an. Die<br />

vielen interdisziplinären Projektleistungen, die<br />

bei der E-Mobilität gegeben sind, können wir mit<br />

unserem Prozesstool ONE3V optimal abdecken.<br />

Dies ermöglicht die übersichtliche Nachverfolgung<br />

der einzelnen Kundenaufträge, die nach<br />

dem Kauf einfach hinterlegt werden können. Der<br />

Prozess wird vollautomatisch injiziert.<br />

Juice Technology<br />

Christopher Gewohn, Head of Business Development<br />

Unser Juice Booster 2, eine mobile 22-kW-Ladestation,<br />

ist robust. Im Gegensatz zu anderen mobilen<br />

Chargern ist er Tüv-Süd-zertifiziert und wird<br />

von grossen Autoherstellern wie Opel genutzt und<br />

empfohlen. Dank einer umfassenden Auswahl an<br />

Adaptern lässt sich der Juice Booster an allen herkömmlichen<br />

Haushalts- und Industriesteckdosen<br />

anschliessen. Dabei sorgt die Adaptererkennung<br />

über den Juice Connector dafür, dass die maximal<br />

verfügbare Stromstärke automatisch eingestellt<br />

wird. Für Garagisten gibt es den Juice Booster 2<br />

auch mit wechselbaren Adaptern fahrzeugseitig.<br />

Das Gerät ist somit zu 100 Prozent mit allen aktuell<br />

auf dem Markt verfügbaren und künftig erscheinenden<br />

Fahrzeugen, die über einen Typ-1- oder<br />

Typ-2-Anschluss verfügen, kompatibel.<br />

Krautli AG<br />

Oscar Serio, Product Manager<br />

Da wir mit der Technologie mitgehen, haben wir<br />

fixe Ladestationen und E-Ladekabel der renommierten<br />

Marke Blaupunkt in unser Sortiment<br />

aufgenommen. Die Produkte von Blaupunkt sind<br />

geprüft und zertifiziert, um alle geltenden elektrischen<br />

Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.<br />

Siemens Schweiz<br />

Angelo Turchi, Sales Manager Future Grid<br />

Der Firmenkunde kann bei Siemens ohne Einschaltung<br />

eines Zwischenhändlers auf ein<br />

breites Programm an benötigten Energieverteilsystemen,<br />

Niederspannungsprodukten sowie<br />

Normal- und Schnelladestationen zurückgreifen.<br />

Unsere Systeme sind als offener Standard<br />

konzipiert. Sie sind also nicht proprietär, und<br />

es drohen dem Kunden in Zukunft keine hohen<br />

Kosten durch Lock-Ins oder unvorhergesehene<br />

Abschreibungen der Ladeinfrastruktur.<br />

Simplee AG<br />

Michi Keel, Geschäftsführer<br />

Unser grösster Vorteil ist unsere gesamtheitliche<br />

Perspektive. Eine Ladelösung muss bedürfnisbasiert<br />

evaluiert, geplant und in Drittsysteme wie Abrechnungs-<br />

oder Energiemanagementsysteme integriert<br />

werden. Insbesondere an organisatorischen sowie<br />

technischen Schnittstellen kommt es erfahrungsgemäss<br />

sehr schnell zu weitreichenden Fehlern, wenn<br />

niemand für den Gesamtprozess zuständig ist.<br />

Webasto<br />

Andreas Scholz, Vertriebsleiter D und CH<br />

Wir bieten zwei Produkte «Made in Germany»<br />

an <strong>–</strong> die Basis-Ladestation Webasto Pure<br />

für schnelles sicheres Laden, die auch eine<br />

Zugangskontrolle bietet; und die intelligente Webasto<br />

Live, die ein wahrer Allrounder ist. Sie ermöglicht<br />

unter anderem eine effiziente Nutzung<br />

der verfügbaren Ladeleistung durch lokales Lastmanagement<br />

mit bis zu 250 Ladepunkte sowie die<br />

Erstellung von individuellen Zeitprofilen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>15


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Ist der Umbau abgeschlossen<br />

soll der Jaguar E-Type mit<br />

150-Elektro-PS unterwegs sein.<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

Garagistenzmorge bei der Autoweibel AG in Aarberg BE<br />

Das Knattern weicht einem Surren<br />

Für die einen dürfte es ein Frevel sein, für andere schlicht cool: AGVS-Garagist Andreas Weibel baut Oldtimer<br />

zu E-Fahrzeugen um. Nach seinem VW T2 Pickup arbeitet er aktuell gerade an einem Jaguar E-Type mit Elektropower.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> kennt die Hintergründe. Jürg A. Stettler<br />

Autos umzubauen, so dass diese äusserlich<br />

kaum verändert scheinen, ist für Andreas<br />

Weibel nichts Neues <strong>–</strong> eher eine Passion. Der<br />

AGVS-Garagist baut bereits seit gut 50 Jahren<br />

Autos um. Das erste Auto war 1977 ein<br />

VW Bus, den er mit einem Porschemotor bestückte.<br />

Ein 2,4-Liter-Boxer aus einem 914er<br />

sorgte damals für zusätzlichen Schub. Zusammen<br />

mit seinem Buder Urs Weibel, dem<br />

Geschäftsführer der VW-Vertretung in Aarberg<br />

BE, besitzt er eine aussergewöhnliche<br />

Sammlung an Fahrzeugen. Dazu gehören<br />

nicht nur der erste VW Golf von 1974 oder<br />

der erste hierzulande eingelöste VW Beetle,<br />

den die Weibels extra aus Kanada importieren<br />

liessen, sondern auch ein Bi-Motor Golf.<br />

Ein weiteres der vielen Umbau-Projekte von<br />

Andreas Weibel. Aber schliesslich war im<br />

Kofferraum noch Platz, der locker mit einem<br />

zweiten Motor für mehr Antriebs-Power gefüllt<br />

werden konnte.<br />

Motorsport-Fans auf dem Nürburgring dürften<br />

zudem den von Weibel und Kollege Fred<br />

Bernhard umgebauten T1 kennen. Das Racetaxi<br />

lässt auch manche Sportwagen in der<br />

grünen Hölle zu Weilen altaussehen, wenn es<br />

mit seinen 560 PS Schub gibt. Stolz ist der Betriebsleiter<br />

und Serviceleiter auch auf einen<br />

gelben VW Pickup mit kurzem Radstand, der<br />

in der Ecke des Aarberger Showrooms steht.<br />

Dieser T3-Umbau hatte sogar TV-Auftritte.<br />

«Der RTL2-Moderator war beim Dreh für die<br />

Grip-Sendung ‹Krasse Busse› eher analog<br />

unterwegs und hat 60 l/100 km verbraucht.<br />

Ich fahre den Wagen mit rund 38 l/100 km<br />

auf der Rennstrecke. Der Normalverbrauch<br />

liegt bei rund 10 Litern», meint der 64-Jährige<br />

mit einem Schmunzeln. Ein T3 mit einem<br />

solch horrenden Verbrauch?! Die Erklärung<br />

dafür liefert der dezent unter einer Klappe<br />

in der Pritsche versteckte 4,2-Liter-V8 aus<br />

einem Audi S6 mit 340 PS. Eine Herausforderung<br />

war der Umbau von Fahrwerk und<br />

Bremse mit Nachrüstung von ABS und Porsche-Bremsanlage.<br />

Alle rund vier Jahre widmet sich der passionierte,<br />

eidg. Diplomierte Automechaniker<br />

einem neuen Umbauprojekt. Dafür startet<br />

er immer zuerst mit Berechnungen und<br />

16<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Insgesamt drei Akkupakete und der Elektromotor finden nun Platz unter der langen Haube des Jaguars.<br />

AGVS-Garagist Andreas Weibel mit dem zum Elektro-Oldtimer umgebauten VW T2 aus dem Jahr 1979.<br />

terrahmen mit Polyesterüberzüge sollte es<br />

sein. Zum Glück machte sich der AGVS-Garagist<br />

zuerst unter anderem beim Strassenverkehrsamt<br />

und dem DTC in Vauffelin schlau,<br />

ob es überhaupt eine Chance auf eine Zulassung<br />

gibt. «Die schüttelten nur den Kopf und<br />

sagten, dass wir in der Schweiz dafür keine<br />

Zulassung kriegen würden. Die Vorgaben bezüglich<br />

Splitterschutz bei der Polyesterkarosserie<br />

und der Festigkeit des Gitterrahmens<br />

seien hierzulande viel zu rigoros», erläutert<br />

Weibel. Der Chefinspektor des Strassenverkehrsamt<br />

Freiburg gab ihm dann den entscheidenden<br />

Tipp und riet ihm eine Serienkarosserie<br />

zu verwenden, dann müsse er<br />

dafür keinen Spezialnachweis erbringen.<br />

Der 64-jährige Umbauspezialist aus Aarberg BE am Steuer des zufrieden surrenden statt knatternden VW T2.<br />

technischen Zeichnungen, bevor er Hand an<br />

die Karossen der alten Fahrzeuge legt. «Ich<br />

kümmere mich um die Bremsen und das<br />

Mechanische, das fand ich spannender. Ich<br />

versuche zudem immer, dass man der Karosserie<br />

möglichst wenig ansieht von den Modifizierungen.»<br />

Nun hat Andreas Weibel eine<br />

neue Passion entdeckt. Er baut Oldtimer zu<br />

Elektro-Mobilen um. «Unsere erste Idee bestand<br />

darin, dass wir unter ein herkömmliches<br />

Chassis Tesla-Technik packen», so Weibel.<br />

Eine klassische Musclecar-Karosse des<br />

US-Spezialisten Factory Five aus einem Git-<br />

Die Lösung war schnell gefunden: Weibel<br />

nutzte einen alten VW Bus und packte unter<br />

die immer noch mit Patina versehene Hülle<br />

des Oldies einen Elektroantrieb. Im Kasten<br />

unter der Pritsche hat er nun einen Batterie<br />

mit einer Kapazität von 74 kWh verbaut. Die<br />

einzelnen Zellen orderte er in Holland. Und<br />

baut die Nachrüstsätze mit je 4,2 Volt dann<br />

zu einzelnen Zellblöcken zusammen. «Die<br />

Batterie muss nicht gekühlt oder geheizt werden,<br />

die Ventilatoren dort hinten sind nur<br />

für die Ladegräte gedacht», erklärt Weibel<br />

während er weitere Details seines Elektroumbaus<br />

zeigt. «Ich kann mit 400 oder 240<br />

Volt laden.» Für den Antrieb des unscheinbaren<br />

VW sorgt ein E-Motor, der mit nur<br />

noch 75 Kilo Gewicht sogar leichter ist als<br />

das ursprüngliche Benzinaggregat. Das neue<br />

Elektroherz des Pickups leistet 95 kW/130<br />

PS und liefert 220 Nm. «Das Schöne daran:<br />

Es ist alles einstellbar. Ich kann die einzelnen<br />

Leistungskennzahlen so definieren, wie<br />

ich will», verrät Weibel.<br />

Fortsetzung auf Seite 18<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>17


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Auch im Heck des Jaguar werden für mehr Reichweite<br />

Zellblöcken aus Batterienachrüstsätzen verbaut.<br />

Andreas Weibel mit den speziell angefertigen Flanches<br />

zum Getriebe und zur Kardanwelle des Jaguar E-Types.<br />

Der EV-Europe-Motor passt locker unter das Heck des<br />

VW Pickup. Fotos: AGVS-Medien<br />

Der Elektromotor ist zwar klar leichter geworden,<br />

aber die Batterie packt dem Oldie satte<br />

550 Kilo zusätzlich auf die Rippen, daher hat<br />

der erfahrene Automechaniker Rennstossdämpfer<br />

mit Zug- und Druckstufeneinstellung<br />

verbaut. Die neue Gewichtsverteilung des<br />

E-VW dürfte einigen Rennsportfans fast Tränen<br />

in die Augen treiben, denn mit 51:49 ist<br />

das Verhältnis nahezu ideal. Zudem liegt der<br />

alte VW dank tiefem Schwerpunk satt auf der<br />

Strasse. «Sogar die Bremsen des 150-PS-VW<br />

reichen, es mussten einfach andere Bremsklötze<br />

und Sättel her», so Andreas Weibel.<br />

Der Umbau zu einem Elektro-Oldtimer ist<br />

zwar viel einfacher, aber auch massiv teurer.<br />

Allein für die Batterien, E-Motor, Kisten, Kabel<br />

und Teile des VW werden rund 68 000<br />

Franken fällig. «Einen V8-Benziner kriege<br />

ich auf dem Abbruch für einen Bruchteil<br />

davon. Am meisten zu tun geben beim Umbau<br />

zum Elektro-Oldie die passgenauen Inox-<br />

Kisten für die Batteriezellen, die wir innen<br />

mit Crash-Neopren auslegen.» Damit Kiste<br />

und Zellen darin auch Belastungen von bis<br />

zu 2,5 g standhalten, wurde alles feinsäuberlich<br />

berechnet und getestet. Weibel, der den<br />

T2 aus dem Jahr 1979 zusammen mit Felix<br />

Stoffel und dessen Sohn Simon Jeger umbaute,<br />

ergänzt: «Vieles läuft heute zudem über die<br />

Software. Wir haben sie inzwischen mindestens<br />

schon etwa zehn Mal rundumerneuert.<br />

Anfangs haben wir nur rund 60 Prozent Leistung<br />

erzielt. Dann war die Rekuperation viel<br />

zu stark eingestellt, so dass sofort die Räder<br />

blockierten.»<br />

Doch nun läuft der VW mit seinem EV-Europe-Motor<br />

im Heck perfekt. Geladen wird<br />

er an der E-Säule, die bei der Aarberger VW-<br />

Vertretung auch für Golf Plug-in-Hybride oder<br />

neue VW ID3 der Kunden bereitsteht. Darum<br />

nehmen wir gleich den E-Oldie, um noch<br />

einen Blick auf das neuste Projekt von Triamp<br />

<strong>–</strong> wie sich Weibel, Jeger und Stoffel nennen<br />

<strong>–</strong> zu werfen. Mit breitem Grinsen drückt der<br />

64-Jähirge aufs Gaspedal und mühelos surrt<br />

der E-Bulli los Richtung unscheinbarer Bastelstube<br />

im Berner Seeland. Hier wird nun an<br />

einem aus den USA importierten Jaguar E-Type<br />

gearbeitet. Doch wozu ist der ganze Stapel<br />

an Schaumstoff gleich neben dem weinroten<br />

Oldie? «Das sind unsere Prototypen für die<br />

Batteriekästen. Wir haben die Blöcke überall<br />

im Jaguar verteilt und so rausgefunden, wie<br />

viel Zellen wir schlussendlich verbauen können»,<br />

erläutert Weibel. Zwar schaffte es das<br />

Umbau-Trio von Triamp vorne drei Akkupakete<br />

und den Elektromotor unter die langgezogene<br />

Haube des E-Types zu packen. «Aber<br />

der Jaguar wird wohl vom 2+2-Plätzer zum<br />

Zweiplätzer werden, weil wir im Heck den<br />

Platz ebenfalls für weitere Batteriezellen benötigen»,<br />

erklärt er. Dafür dürfte der Jaguar<br />

am Schluss mit einer respektablen E-Reichweite<br />

von 270 Kilometer glänzen.<br />

Rund 2500 Stunden investieren der passionierte<br />

AGVS-Garagist und seine Kollegen in<br />

den Elektro-Umbau des eleganten Briten. Tut<br />

es ihm eigentlich nicht weh, wenn er einen<br />

so schönen Oldtimer mit einem Elektroherz<br />

bestückt und so in gewisser Weise mit der<br />

Tradition bricht? Weibel überlegt kurz. «Klar<br />

ist es speziell, auch ich bin ja schliesslich ein<br />

Oldtimerfan, aber mich reizt der Umbau als<br />

solches. Und durch die neuen Abgasnormen<br />

kann man kaum noch Projekte mit herkömmlichen<br />

Motoren umsetzen. Man muss<br />

mit dem Umbau immer gleich schnell sein,<br />

wie die Gesetzgebung mit der Anpassung der<br />

Abgasnormen, um noch eine Zulassung zu<br />

erhalten», erläutert der 64-Jährige, «und gewisse<br />

Projekte ziehen sich einfach etwas in<br />

die Länge.» Dagegen lief der E-Type Umbau<br />

zu einem Elektro-Jaguar mit 53 kWh-Batterie-Kapazität<br />

und 110 kW/150 PS sowie einem<br />

Drehmoment von 235 Nm bislang planmässig.<br />

«Wir mussten nur zwei Flanches zum<br />

Getriebe und zur Kardanwelle lasern lassen<br />

und für weitere Kleinteile habe ich Firmen<br />

aus der Region berücksichtigen können», erklärt<br />

er zufrieden und schliesst Heckklappe<br />

und Motorhaube des fast fertigen E-Oldtimer<br />

wieder. Wäre ein solcher Umbau vielleicht<br />

nicht nur ein Herzblutprojekt, sondern<br />

vielleicht sogar ein Businessmodell? Weibel<br />

verneint: «Bei Elektroumbauten sind nur<br />

schon die verbauten Batterien viel zu teuer.<br />

Das lohnt sich höchstens für ein paar eingefleischte<br />

Fans.» Und trotzdem stehen da<br />

noch weitere Holzkisten mit Batteriezellen<br />

in der Ecke. Der Garagist schmunzelt nur:<br />

«Das ist für den nächsten E-Oldie…» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

triamp.ch<br />

autoweibel.ch<br />

Elektromobilität nach Mass<br />

Andreas Weibel ist längst nicht der<br />

Einzige, der alten Karossen neues<br />

Elektro-Leben einhaucht. In den USA<br />

baut Zelectric Motors seit Jahren alte<br />

VW Käfer um. Lunaz Design aus England<br />

kümmert sich um britische Klassiker und<br />

Elektroumbausätze gibt’s inzwischen<br />

sogar ab Werk, etwa bei Jaguar. Auch in<br />

der Schweiz gibt es Elektromobilität nach<br />

Mass, beispielsweise bei Silvia und Till<br />

Marton. Sie hatten 2011 begonnen, einen<br />

Porsche 968 umzubauen und danach so<br />

viel Spass mit dem selbstgebauten E-<br />

Porsche, dass sie sich entschlossen eine<br />

eigene Firma zu gründen. Ihre Manufaktur<br />

Marton GmbH in Küssnacht am Rigi<br />

hat sich darauf spezialisiert Oldtimer mit<br />

E-Power zu versehen. Inzwischen sind<br />

auch eine 1962er Corvette und ein Citroën<br />

DS23 Break zu lautlos surrenden Stromern<br />

geworden. www.manufakturmarton.ch<br />

18<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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Moderne Automatik- und Doppelkupplungsgetriebe<br />

leisten Grosses für unsere Mobilität. Deshalb sollten<br />

wir ihnen auch die beste Pflege gönnen. Genau das<br />

macht der MOTOREX DYNCO TM beim Spülen und<br />

Oelwechsel. Erfahren Sie selbst, wie gut das vollautomatische<br />

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modernen Getrieben tut.<br />

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FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Ein nur über den Onlinevertrieb<br />

erhältlicher, elektrischer<br />

Polestar 2 verlässt ein Schweizer<br />

Auslieferungs zentrum.<br />

Foto: Polestar<br />

Vom Garagisten zum Mobilitätsdienstleister<br />

Es braucht den Menschen<br />

Garagen sind kein Auslaufmodell und werden trotz des digitalen Direktvertriebs auch künftig zentrale<br />

Anlaufstelle für Kunden sein. Gabriel Galliker, CEO der Garage Galliker Gruppe, startet neben seinen klassischen<br />

Fahrzeugmarken auch den Vertrieb der Elektromarke Polestar. Er erklärt, wieso die Chance des Garagisten<br />

trotz Onlinevertriebsmodellen noch absolut intakt sind. Jürg A. Stettler<br />

Der Druck auf die Garagisten hat bereits<br />

in den letzten Jahren enorm zugenommen.<br />

Die Coronakrise dürfte diesen Druck, aber<br />

auch den Wandel und die Transformation in<br />

der Branche zusätzlich beschleunigen. Es<br />

braucht neue Ansätze sowie Geschäftsmodelle.<br />

Der klassische Garagist muss sich zum<br />

Mobilitätsdienstleister wandeln. Neue Ideen<br />

sind gefragt. Doch welche bieten langfristig<br />

Chancen? Was sind nur kurzfristige Entwicklungen,<br />

auf die man auch verzichten kann?<br />

Immer mehr Autohersteller verkünden aktuell<br />

nicht nur das Ende ihrer Verbrenner-<br />

Ära, sondern auch das Ende des klassischen<br />

Vertriebsmodells über den Handel. Braucht<br />

es da den Garagisten noch? Ja! Und dies legte<br />

Gabriel Galliker, CEO der Garage Galliker<br />

Gruppe im Rahmen des von Trepos organisierten<br />

Auto-Online-Kongress einleuchtend<br />

dar. Denn Garagen sind kein Auslaufmodell<br />

und werden trotz des digitalen Direktvertriebs<br />

auch künftig eine zentrale Anlaufstelle<br />

für Kunden sein.<br />

Gabriel Galliker, CEO der Garage Galliker Gruppe.<br />

Der Garagist wird jedoch immer mehr zum<br />

Mobilitätsdienstleister. Natürlich gehören die<br />

traditionellen Dienstleistungen wie Warten<br />

und Reparieren weiter zur DNA der Schweizer<br />

Garagisten, aber es gilt auch, offen gegenüber<br />

Innovationen zu sein. Galliker erläuterte:<br />

«Die Chance des Garagisten sind trotz Onlinevertriebsmodellen<br />

noch absolut intakt.<br />

Wir müssen dazu aus unserer Komfortzone<br />

rauskommen. Wir werden künftig nicht nur<br />

Autos verkaufen und Service machen, sondern<br />

zum generellen Mobilitäts- und Energieanbieter<br />

werden.»<br />

Und der 43-jährige Chef eines Familienunternehmens<br />

mit 17 Standorten und über 360<br />

Mitarbeitenden, die sich um 13 verschiedene<br />

Automarken kümmern, weiss, wovon er<br />

spricht. Neben seiner Belegschaft sind in den<br />

letzten Jahren auch die Herausforderungen<br />

im Automobilgewerbe ganz allgemein deutlich<br />

gewachsen: «Der Verdrängungskampf ist<br />

viel grösser geworden, die Marge gleichzeitig<br />

kleiner. Was enorm zugenommen hat, ist der<br />

administrative Aufwand, den man pro Auto<br />

betreiben muss.» Es sei wahnsinnig, was heute<br />

alles gefordert werde, bis man die Rückvergütungen<br />

der Prämien erhalte. Diesen gigantischen<br />

Aufwand müsse der Garagist in den<br />

Griff bekommen und dazu müssten alle Abläufe<br />

im Autogewerbe schlanker werden. Vor<br />

fünf Jahren habe man den Onlinevertrieb von<br />

Tesla noch belächelt. Doch im Dezember 2020<br />

hätten die Amerikaner 1810 Tesla-Modelle in<br />

einem Monat in der Schweiz und dem Fürstentum<br />

Liechtenstein auf die Strasse gebracht.<br />

Dies hätte wohl den hintersten und letzten<br />

Garagisten wachgerüttelt, so Galliker, der seit<br />

20<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

<strong>2021</strong> mit Polestar ebenfalls Erfahrungen im Onlinevertrieb sammelt:<br />

«Intern waren alle recht begeistert von diesem Schritt. Wir wollen beim<br />

Onlinehandel dabei sein. Es ist ein Schritt, vor dem sich wohl noch viele<br />

klassische Garagisten scheuen. Aber sie werden wohl nicht darum<br />

herumkommen, diesen Schritt zu gehen. Es wird jedoch nicht nur den<br />

Onlinehandel geben. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Autohandel<br />

weiter auf einem Hybridweg erfolgen wird.»<br />

Eine Herausforderung sei es für ihn gewesen punkto Polestar und deren<br />

Onlinevertrieb, nicht in sein klassisches Garagisten-Denken zurückzufallen:<br />

«Dort kaufe ich ein Auto ein. Es ist mein Eigentum und ich trage<br />

auch das Risiko. Vom Denken wie ein klassischer Garagist, von da,<br />

wo wir herkommen und auch stolz drauf sind, musste ich für Polestar<br />

wegkommen. Wir verkaufen keine Autos der Marke Polestar und wir<br />

haben keine Autos der Marke Polestar am Lager.» Das heisst aber auch,<br />

Galliker hat kein Lagerrisiko, nicht einmal eine juristische Beziehung<br />

zum Kunden. Der 43-Jährige erläuterte: «Wir haben vielmehr einen Auftrag<br />

von Polestar Schweiz, Beratungen und Probefahrten durchzuführen,<br />

Ablieferungen von Fahrzeugen zu vollziehen. Dafür werden wir von der<br />

Marke Polestar vergütet.» Der Verkaufsdruck sei so zwar weg, aber nun<br />

habe er sich gewandelt; es bestehe jetzt ein Testdrive- und -Ablieferungs-<br />

Druck. «Die Erfahrung, die wir nun zusammen mit Polestar machen, die<br />

ist unbezahlbar», ist sich Galliker sicher. Man habe so beispielsweise erkannt,<br />

dass man für die 13. Marke im Portfolio von Carplanet nicht den<br />

klassischen Hardselling-Verkäufer benötige, sondern eine Person, die den<br />

Kunden ideal beraten könne und trotzdem im administrativen Bereich<br />

sehr stark sei, da es sonst Probleme bei der Ablieferung gebe.<br />

Der Erstkontakt zum Kunden sei bei einem Onlinevertrieb wie bei Polestar von entscheidender<br />

Bedeutung. Foto: Polestar<br />

Und selbst, wenn man beim Autoverkauf wie bei Polestar versuche, alles<br />

online abzubilden und abzuwickeln, brauche es den Menschen nach<br />

wie vor. «Je digitaler man ist, desto höher ist die Erwartungshaltung<br />

beim Erstkontakt. Das hat sich auch bei Polestar absolut bewahrheitet»,<br />

erläuterte Gabriel Galliker. Wichtig sei für eine Marke, die auf einen<br />

Onlinevertrieb setze, zudem, dass der Service-Bereich sauber abgedeckt<br />

sei. Hier kommt auch der klassische Garagist mit seinem Service- und<br />

Reparatur-Angebot wieder ins Spiel. Bei der neuen Elektromarke habe<br />

man fast alle 70 Schweizer Volvo-Händler als Anlaufstellen gewinnen<br />

können. «Der geregelte Service-Bereich war auch ein Grund, warum wir<br />

uns zur Zusammenarbeit entschlossen. Das ist das Rückgrat des Ganzen»,<br />

so der CEO des Familienunternehmens. Er rät seinen Garagisten-<br />

Kollegen, sich auf die neuen Geschäftsfelder einzulassen, da er nicht<br />

glaubt, dass es künftig nur einen Onlinevertrieb für Fahrzeuge geben<br />

wird: «Der Kunde kann online bestellen und wählt dann, wo er seinen<br />

Wagen ausgeliefert haben will. Es gibt aber sicher auch die klassische<br />

Variante, bei der der Kunde <strong>–</strong> wegen des ausgezeichneten Jobs des Garagisten,<br />

der langjährigen Beziehung zum Garagisten und der guten Betreuung<br />

<strong>–</strong> vor Ort kaufen will. Solche Fälle haben wir auch bei Polestar.»<br />

eine Idee<br />

besser<br />

Automobildiagnostiker mit<br />

eidg. Fachausweis<br />

Start: 8. September <strong>2021</strong> (4 Semester)<br />

Infoabend: 12. Mai <strong>2021</strong>, 18.00 Uhr *<br />

Spezialist für alternative Antriebe<br />

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Hochvolt-Zertifizierung mit<br />

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Kurs 3/<strong>2021</strong>: 4. und 5. Juni <strong>2021</strong><br />

Kurs 4/<strong>2021</strong>: 27. und 28. August <strong>2021</strong><br />

Kurs 5/<strong>2021</strong>: 1. und 2. Oktober <strong>2021</strong><br />

neu!<br />

Zum Schluss gibt Galliker zu bedenken, dass bei den klassischen Autoherstellern<br />

zuerst eine massive Reduktion der Modellpalette und der<br />

Individualisierungsmöglichkeiten erfolgen müsse, bis der reine Onlinevertrieb<br />

komme. «Mit rund vier bis sechs Klicks kann ich einen Polestar<br />

zusammenstellen. Bei klassischen Marken gibt es Millionen von Kombinationen.»<br />

Dieser Wandel wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen.<br />

Garagisten sind Unternehmer und haben bereits in der Vergangenheit<br />

bewiesen, dass sie sich auf neue Herausforderungen einstellen können,<br />

somit werden sie auch diesen Wandel und den hin zum Mobilitätsdienstleister<br />

schaffen. <<br />

Weitere Informationen:<br />

Telefon 062 885 39 02<br />

www.wbzlenzburg.ch<br />

Hybrid- und E- Fahrzeuge sowie<br />

deren Ladeinfrastruktur<br />

Kurs 2/<strong>2021</strong>: 11. Juni <strong>2021</strong><br />

Speziell: Dieses Kursangebot richtet sich an<br />

Automobilverkäufer und Serviceberater<br />

* kostenlos und unverbindlich,<br />

Anmeldung erforderlich<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>21<br />

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FOKUS E-MOBILITÄT<br />

«JAC macht Elektromobilität für jedermann erschwinglich»: Yasmin Bürgi, Inhaberin und Geschäftsführerin der City<br />

Garage in Aarau mit dem chinesischen Stromer. Foto: AGVS-Medien.<br />

«e-Garage»<br />

Wie ein Kleinbetrieb<br />

zum Kompetenzzentrum für<br />

E-Mobilität wird<br />

«Ich bin ein Elektro-Fan», sagt Yasmin Bürgi von sich. Die 33-jährige Unternehmerin hat sich mit ihrer City<br />

Garage GmbH in Aarau dem neuen Werkstattkonzept «e-Garage» angeschlossen und verkauft als eine der<br />

ersten in der Schweiz den neuen China-Stromer JAC. Sandro Compagno und Carla Stampfli<br />

Sie selbst kurvt derzeit mit einem roten JAC<br />

e-S2 durch Aarau und Umgebung. Im Showroom<br />

steht ein silbernes Modell des chinesischen<br />

Autobauers mit dem für hiesige Ohren<br />

etwas sperrigen Namen Anhui Jianghuai<br />

Automobile Co. Ltd. Dass die chinesischen<br />

Fabrikate mit Kampfpreisen ab 13 000 Franken<br />

(ohne Batterie) den bewährten Leaf der<br />

Nissan-Markenhändlerin konkurrenzieren,<br />

glaubt Yasmin Bürgi nicht: «JAC macht Elektromobilität<br />

für jedermann erschwinglich.<br />

Aber die Marke spricht eine andere Käuferschicht<br />

an als Nissan.»<br />

Yasmin Bürgi ist überzeugt, dass die Elektromobilität<br />

der einzige Weg ist, auf dem wir<br />

klimaschonend in die Zukunft fahren werden,<br />

und hat ihren kleinen Betrieb in Aarau<br />

entsprechend aufgestellt. So hat sie sich dem<br />

2020 ins Leben gerufenen Werkstattkonzept<br />

«e-Garage» der Hostettler Autotechnik AG<br />

angeschlossen. Ein Jahr nach der Lancierung<br />

an den Autotechnik Days in Luzern umfasst<br />

das Netzwerk bereits mehr als 80 Betriebe<br />

in der Deutschschweiz und der Romandie.<br />

«Mein Traum war es immer, mit meiner Garage<br />

zu einem Kompetenzzentrum für Elektromobilität<br />

zu werden. Alleine sind wir aber<br />

dazu zu klein», sagt die Chefin von fünf Mitarbeitenden.<br />

22<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Seitens Fahrzeugtechnik brauchen Yasmin<br />

Bürgi und ihr Werkstattchef Christoph Schmid<br />

die «e-Garage» nicht zwingend. Schmid<br />

kennt sich mit der Hochvolttechnik des<br />

Nissan Leaf bestens aus und kann dieses<br />

Know-how auch auf anderen Fabrikaten anwenden.<br />

«Ein Elektromotor ist ein Elektromotor,<br />

so wie ein Ölfilter ein Ölfilter ist <strong>–</strong> egal in<br />

welchem Auto», stellt die Inhaberin der City<br />

Garage trocken fest. Aber «e-Garage» biete<br />

ihrem Unternehmen neue Kompetenzen,<br />

die sie vom Importeur nicht vermittelt erhalten<br />

habe: «Bezüglich Lade infrastruktur bietet<br />

Nissan keine Lösung an, ‹e-Garage› aber sehr<br />

wohl. Schliesslich wollen die Leute nicht nur<br />

das Elektroauto kaufen, sondern wollen auch<br />

Beratung, wie sie das Fahrzeug zuhause oder<br />

unterwegs laden können. Und da genügt es<br />

eben nicht, zu antworten: ‹Schauen Sie das<br />

mit Ihrem Elektriker an…›»<br />

Hier unterstützt «e-Garage» die potenziellen<br />

Käufer mit dem sogenannten «Digital Home<br />

Check» auf der Website, an deren Ende eine<br />

konkrete Ladelösung inklusive Kostenvoranschlag<br />

steht. Yasmin Bürgi hat dieses Tool<br />

direkt auf der Website der City Garage eingebunden.<br />

«‹e-Garage› bietet mir als Garagistin<br />

ein breites Spektrum an Dienstleistungen.<br />

Ziel ist, dass jeder angeschlossene Garagist<br />

jede Marke verkaufen sowie warten und reparieren<br />

kann.»<br />

Die Ladeinfrastruktur und die Reichweite<br />

seien die Hauptthemen in den Beratungsgesprächen<br />

rund um die E-Mobilität: «Elektrofahrzeuge<br />

brauchen mehr Beratung als herkömmliche<br />

Verbrenner. Die Leute haben nach<br />

wie vor grossen Respekt vor der E-Mobilität.»<br />

Und sie kämen in der Diskussion oft mit<br />

«Stammtischweisheiten», wie Yasmin Bürgi<br />

etwas belustigt erzählt: «Die Leute glauben,<br />

dass sie im Stau plötzlich mit leerer Batterie<br />

dastehen. Dabei ist es genau umgekehrt: Im<br />

Stop-und-Go rekuperiert das Fahrzeug ja mit<br />

jedem Bremsvorgang wieder Energie.»<br />

Yasmin Bürgi geht die Thematik resolut, um<br />

nicht zu sagen kompromisslos, an: So stellt<br />

sie ihren Kunden einen Nissan Leaf als Ersatzwagen<br />

zur Verfügung. «Man muss die<br />

Leute zu ihrem Glück zwingen. Nur so lassen<br />

sich Vorurteile abbauen.» Für sie bringt<br />

das E-Fahrzeug als Ersatzwagen etwas mehr<br />

Planungsaufwand mit sich: Sie muss von<br />

den Kunden wissen, welche Strecke diese<br />

mit dem Leaf zurücklegen, um sicherzustellen,<br />

dass der Wagen ausreichend geladen ist,<br />

wenn der nächste Kunde damit losfährt.<br />

Die Vorbehalte gegenüber der E-Mobilität<br />

sind nicht nur bei den Endkunden gross,<br />

auch viele Garagisten sorgen sich vor einer<br />

Erosion des Aftersales-Geschäfts. «Langfristig<br />

führt kein Weg an der Elektromobilität<br />

vorbei», sagt Yasmin Bürgi mit einer Mischung<br />

aus Fatalismus und Optimismus.<br />

Noch könne sie nicht abschliessend beurteilen,<br />

welche konkreten Auswirkungen die<br />

E-Mobilität auf die Umsätze in ihrer Werkstatt<br />

haben werden, gibt die diplomierte Betriebswirtin<br />

zu: «Aktuell haben wir erst rund<br />

fünf bis zehn Prozent E-Fahrer unter unseren<br />

Kunden.» In fünf bis sechs Jahren, so rechnet<br />

sie, dürften es rund ein Drittel sein <strong>–</strong> «dann<br />

sehen wir klarer.» Dass das Aftersales-Geschäft<br />

komplett wegbreche, glaubt Yasmin<br />

Bürgi nicht: «Auch E-Fahrzeuge brauchen<br />

Pneus, auch hier gibt es Carrosserieschäden.<br />

Sicher werden wir weniger Ersatzteile benötigen,<br />

aber wir werden auch aufgrund von<br />

Updates mehr Arbeit verrechnen. Und daran<br />

verdienen wir mehr als an den Ersatz- und<br />

Verschleissteilen.»<br />

Garagistenkollegen, die bislang keine oder<br />

wenig Erfahrung mit Elektrofahrzeugen haben,<br />

rät sie eines: «Sammelt Praxis, probiert<br />

aus. Natürlich geht es bei der E-Mobilität<br />

auch um Ökologie, aber als Garagisten verkaufen<br />

wir in erster Linie Fahrspass. Und<br />

wer sich auf die E-Mobilität wirklich einlässt,<br />

der wird automatisch ein Fan.» So wie<br />

sie, als sie vor einigen Jahren erstmals in<br />

einem Leaf sass. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

egarage.ch<br />

In eigener Sache: Der AGVS Garagisten-Podcast<br />

Die AGVS-Medien erscheinen auf Papier, online, auf Social Media, in Form eines Newsletters, in Text, Bild<br />

und Video.<br />

Nun vervollständigt der AGVS sein Informationsangebot mit dem AGVS Garagisten-Pocast.<br />

In regelmässigen Abständen produziert der AGVS-Newsdesk in Zusammenarbeit mit den<br />

Kommunikationsverantwortlichen im Auto Gewerbe Verband Schweiz einen Podcast zu aktuellen<br />

Themen aus dem Schweizer Autogewerbe.<br />

Wir sprechen mit Garagistinnen und Garagisten, Vertretern von Zulieferern, mit Exponenten des Verbandes<br />

und von Partnern des AGVS. Aktuelle Themen, spannende Talk-Gäste und hoffentlich Erhellendes für alle<br />

Zuhörerinnen und Zuhörer. Zu finden ist der Podcast auf Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts.<br />

Folge 1 dreht sich um die Elektromobilität. Talk-Gast ist Yasmin Bürgi, Inhaberin der City Garage GmbH in<br />

Aarau. Ihre Erinnerung an die erste Fahrt in einem E-Fahrzeug, die Herausforderungen für ihren Betrieb<br />

und was sie ihren Garagisten-Kollegen im Umgang mit der alternativen Antriebstechnologie rät <strong>–</strong> all das<br />

hören Sie auf: agvs-upsa.ch/de/podcast<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>23


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

E-Mobilität im Flottengeschäft<br />

Eine spannende Sache nicht<br />

nur fürs Image<br />

«Total Cost of Ownership» oder kurz TCO. Drei Buchstaben, die im Flottengeschäft über Erfolg und Misserfolg<br />

entscheiden. Doch der technologische Wandel ist auch in diesem Business angekommen. Sandro Compagno<br />

«Viele Kunden, die Flotten unterhalten,<br />

möchten das Management auslagern, weil<br />

es nicht zu ihrer Kernkompetenz gehört», erklärt<br />

Bruno Christen. Car-Net kümmert sich<br />

hier um die Prozesse im Hintergrund: Diese<br />

umfassen Dienstleistungen wie Ausschreibung,<br />

Finanzierung, Kalkulation, Beschaffung<br />

von Zubehör, Versicherungen, Zahlungsverkehr<br />

bis zur Schadenabwicklung.<br />

Als inhabergeführter KMU passt Car-Net<br />

sehr gut zur Garage Marti. Transparenz und<br />

Dienstleistung ist immer oberstes Gebot.<br />

Sie sind für das Flottengeschäft bei der Garage Marti zuständig (v.l.): Stephan Graber, Roger Soder und Inhaber Bruno<br />

Christen. Fotos: Garage Marti<br />

Auf «rund 10 Prozent» schätzt Roger Soder<br />

die Zahl der Flottenfahrzeuge mit Elektroantrieb,<br />

die von der Garage Marti AG in Niedergösgen<br />

SO gewartet und repariert werden,<br />

Tendenz steigend. «Technologisch sind<br />

die Fahrzeuge in einem Bereich angelangt, in<br />

der eine Schnellladung während einer Kaffeepause<br />

oder eines Mittagessens vorgenommen<br />

werden kann. Das ermöglicht auch längere<br />

Distanzen mit dem E-Fahrzeug.» Und<br />

dies wiederum macht Elektrofahrzeuge auch<br />

für Flottenbetreiber zu einer interessanten<br />

Alternative. «Zudem werden Emissionswerte<br />

gerade für Unternehmen ein immer wichtigeres<br />

Kriterium bei der Wahl ihrer Flottenfahrzeuge»,<br />

ergänzt Stephan Graber. «Viele<br />

Firmen passen ihre Compliance-Vorschriften<br />

in Richtung Nachhaltigkeit an, einerseits aus<br />

Imagegründen, andererseits zur Erfüllung<br />

der CO 2<br />

-Zielwerte.»<br />

Roger Soder und Stephan Graber kümmern<br />

sich bei der Garage Marti AG gemeinsam mit<br />

Inhaber und Patron Bruno Christen um das<br />

Flottengeschäft. Die Geschäftsführung des<br />

Traditionsbetriebs hat Bruno Christen mittlerweile<br />

an seinen Sohn Michael abgetreten.<br />

Seit 20 Jahren sind Flotten ein wichtiges<br />

Standbein der Opel- und Hyundai-Vertretung<br />

unweit der sehenswerten Schlosskirche<br />

in Niedergösgen und des nicht weniger<br />

markanten Kühlturms des KKW Gösgen-<br />

Däniken. «Das Flottengeschäft zwingt uns<br />

dazu, flexibel zu bleiben, immer schneller<br />

und schlanker zu werden. Dafür garantiert<br />

es uns ein fixes Volumen in der Werkstatt<br />

und der Carrosserie-Abteilung», sagt Bruno<br />

Christen. «Das verschafft uns eine gute Position<br />

im Markt.» Als Partner steht der Garage<br />

Marti AG unter anderem die Car-Net Management<br />

AG in Schlieren zur Seite.<br />

Voraussetzung für ein funktionierendes Flottengeschäft<br />

sind eine gewisse Betriebsgrösse<br />

und die passende Infrastruktur. Als Bruno<br />

Christen das Unternehmen im Jahr 1994 von<br />

der Gründerfamilie Marti im Rahmen eines<br />

Management-Buy-Outs übernahm, zählte<br />

die Belegschaft 20 Angestellte. Heute sind es<br />

63 Mitarbeitende an drei Standorten: neben<br />

der Zentrale in Niedergösgen ein Occasionsund<br />

Remarketing-Zentrum 700 Meter entfernt,<br />

sowie ein weiterer Betrieb in Hägendorf<br />

SO. Im Occasionscenter kümmert man<br />

sich um die Rücknahmen. Ein vordefinierter<br />

Prozess, inklusive 17-seitiger Fahrzeugexpertise,<br />

sorgt dabei für grösste Effizienz und vor<br />

allem Transparenz. «Anhand dieser Expertise<br />

erfährt der Flottenmanager beispielsweise,<br />

wie der Fahrer mit dem Fahrzeug umgeht,<br />

und kann dies bei Bedarf besprechen»,<br />

erklärt Bruno Christen. Die Expertise ist zudem<br />

Grundlage für die Aufbereitung des Wagens<br />

und schliesslich für das Preisschild auf<br />

der Ausstellungsfläche.<br />

Eingangs dieses Beitrags steht, dass die TCO<br />

über Erfolg und Misserfolg im Flottenbusiness<br />

entscheiden. Das ist nur ein Teil der<br />

Wahrheit. «Einen potenziellen Grosskunden<br />

anrufen, ihm zehn Autos anbieten und die-<br />

24<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


se nur über den Preis verkaufen, das funktioniert<br />

nicht. Wichtig ist die totale Dienstleistungsbereitschaft»,<br />

stellt Bruno Christen<br />

klar und macht ein Beispiel: «In der Reifensaison<br />

können Flottenmanager den Betrieb<br />

inklusive Werkstattpersonal für einen Samstag<br />

buchen. In dieser Zeit wechseln wir an<br />

sämtlichen Fahrzeugen die Reifen <strong>–</strong> und die<br />

Fahrzeuge sind am Montag wieder einsatzbereit.»<br />

Beim Reifenwechsel wird jedes Rad gereinigt,<br />

geprüft, allenfalls ersetzt; die Flottenmanager<br />

erhalten auch hier Kenntnis davon,<br />

welcher Fahrer wie viel Reifenverschleiss verursacht.<br />

Zum Betrieb gehört ein Reifenhotel<br />

mit einer Kapazität von 5000 Rädern. Dieses<br />

ist im Untergeschoss und mit einem Lift<br />

direkt mit der Werkstatt verbunden <strong>–</strong> effizienter<br />

geht nicht. Denn im Grunde seines<br />

Daseins ist jedes Flottenfahrzeug ein Nutzfahrzeug<br />

<strong>–</strong> wenn es steht, verbrennt es Geld.<br />

Das gilt auch bei Reparaturen: Ein Flottenfahrzeug<br />

geniesst bei der Garage Marti immer<br />

Priorität.<br />

Der steigenden Vielfalt und Komplexität der<br />

Antriebstechnologien tritt man mit Aus- und<br />

Weiterbildung entgegen. Die Garage Marti<br />

AG beschäftigt sechs Automobil-Diagnostiker,<br />

wovon je drei in der Hochvolt- und<br />

Wasserstofftechnik zertifiziert sind. Weitere<br />

Mitarbeiter haben sich in der CNG- und LPG-<br />

Technologie spezialisiert. «Wir haben viel gelernt<br />

mit diesen neuen Technologien.» Und:<br />

Das Geschäft ist kapitalintensiv. «Wenn ein<br />

Fahrzeug ausfällt, garantieren wir umgehend<br />

einen Ersatz. Das bedingt, dass wir ein grosses<br />

Fahrzeuglager unterhalten.» Das grosse<br />

Lager ist im Flottenbusiness von Vorteil in<br />

normalen Jahren, im Krisenjahr 2020 wurde<br />

dieser Wettbewerbsvorteil um eine weitere<br />

Dimension erweitert: «Auch als die Hersteller<br />

ihre Fliessbänder stoppten und keine<br />

Fahrzeuge mehr herstellen konnten, waren<br />

wir stets lieferbereit.»<br />

Zurück zu den TCO. Die sei bei Elektrofahrzeugen<br />

durchaus konkurrenzfähig, erklären<br />

Stephan Graber und Roger Soder. «Die Kosten<br />

für den Treibstoff sind tiefer und auch<br />

der Unterhalt ist günstiger. Längerfristig machen<br />

die E-Fahrzeuge den Nachteil des höheren<br />

Anschaffungspreises wieder wett.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

car-net.com<br />

garage-marti.ch<br />

Südo AG<br />

Tel 044 439 90 50<br />

www.suedo.ch<br />

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Elektrofahrzeuge<br />

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Auch die Flotte der Truttmann AG Kühlanlagen in Reiden werden von der Garage Marti gewartet und repariert.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

9 Laden bis 20 Amp<br />

9 Mobiles Laden<br />

9 Adaptiver Boost<br />

9 Powerbank


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Interessantes Zusatzgeschäft für Garagisten<br />

Auch E-Modelle lassen<br />

sich tieferlegen<br />

Tuning hält Einzug in die E-Mobilität. Die Carex Autozubehör AG registriert eine steigende Nachfrage und<br />

bietet verschiedene Tieferlegungssätze, Felgen und mehr für E-Modelle an. Für Garagisten eröffnet sich ein<br />

attraktives, neues Geschäftsfeld. Mike Gadient<br />

Die Meinungen sind längst gemacht, das<br />

Vorurteil im Umlauf: E-Autos werden von<br />

manchen als emotionslose Fahrzeuge abgestempelt.<br />

Vermisst werden das individuelle<br />

Fahrgefühl und das Motorgeräusch. Noch vor<br />

wenigen Jahren war deshalb klar, dass sich<br />

die Tuning-Szene nicht mit der E-Mobilität<br />

anfreunden wird.<br />

Die Trendwende leitete Renault vor gut vier<br />

Jahren mit seinem Conceptcar für eine Sportversion<br />

des Zoe mit 462 PS gleich selbst ein.<br />

«Ein E-Auto kann die gleichen optischen<br />

Emotionen mit wenigen Features wie Felgen<br />

und einer Tieferlegung wecken. Es muss<br />

nicht immer laut sein», sagt Sandro S. Rosano,<br />

Verkaufsleiter bei der Carex Autozubehör<br />

AG. Carex bietet aufgrund des wachsenden<br />

Interesses verschiedene Tieferlegungssätze<br />

für E-Modelle wie den Renault Zoe, den VW<br />

ID.3 und das Model 3 von Tesla an. Im Angebot<br />

sind auch spezielle Felgen.<br />

Man muss kein «Petrolhead» sein, um sein<br />

Auto zu tunen. Wobei Sandro S. Rosano<br />

das Wort Tuning nicht inflationär benutzen<br />

möchte: «Es wird nicht immer positiv assoziiert,<br />

deshalb sprechen wir bei Carex von<br />

Autozubehör.» Und die Zubehörpalette werde<br />

sich in Zukunft vermehrt mit den Stromern<br />

auseinandersetzen und neue Produkte<br />

beinhalten. Diese Entwicklung führt zu<br />

einem willkommenen Zusatzgeschäft für Garagisten.<br />

Dem Kunden wird ein Mehrwert<br />

geboten, da das Zubehör direkt bei ihm erhältlich<br />

ist. Montage und Installation wirken<br />

sich positiv auf die Werkstattauslastung aus.<br />

Das Tesla Model 3 mit Borbet LX Felgen, Foliatec Bremssattellack, H&R Tieferlegungsfedern und Sea Sucker<br />

Fahrradträger. Foto: Carex<br />

26<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Carex unterscheidet innerhalb seiner Angebotspalette<br />

für E-Modelle zwischen drei<br />

Gruppen:<br />

• Optik: Felgen, Tieferlegungsfedern, Spurverbreiterungen,<br />

Beklebungen, Innenraumgestaltung<br />

mit individuellen Sitzbezügen.<br />

• Optimierung: Fahrwerkskomponenten<br />

(Gewindefahrwerke) und dem Powerpedal<br />

(Optimierung der Reaktion des Gaspedals).<br />

• Fahrzeugschutz: Rammschutzleisten,<br />

Ladekantenschutz, Einstiegsleisten etc.<br />

Gemäss Rosano ist gerade bei den Masssitzbezügen<br />

für das Model 3 eine grosse Tuningbereitschaft<br />

erkennbar. Die dürfte über die Modelle<br />

hinweg weiterwachsen, denn die Angebotsvielfalt<br />

ist ähnlich gross wie bei Verbrennern. «Jedoch<br />

wird es keine Sportauspuffanlagen oder<br />

Luftfilter für E-Autos geben», sagt Rosano und<br />

verweist darauf, dass die Zulassungsbedingungen<br />

an ein getuntes Fahrzeug nicht ausser Acht<br />

gelassen werden dürfen. «Unser Angebot ist auf<br />

den Schweizer Markt angepasst und die nötigen<br />

Zulassungsdokumente wie Eignungserklärungen<br />

oder DTC-Gutachten sind vorhanden.»<br />

Muss der Garagist beim Tunen eines E-Modells<br />

etwas Spezielles beachten? Kurz und bündig:<br />

Nein. Bei einer Tieferlegung eines Fahrzeuges<br />

kommt es darauf an, ob eine optische Tieferlegung<br />

anvisiert wird. In Frage kommen dafür<br />

Tieferlegungsfedern oder höhenverstellbare<br />

Gewindefedern. Wer dagegen eine Fahrwerksoptimierung<br />

anstrebt, fährt mit einem Gewindefahrwerk<br />

am besten. Hier sind alle Komponenten<br />

aufeinander abgestimmt.<br />

Während bei Verbrennern bei der Wahl der<br />

Felgen vor allem das Design das entscheidende<br />

Kriterium ist, steht bei E-Autos häufig die Effizienz<br />

im Vordergrund. «Beim Raddesign für E-<br />

Autos werden alle wegweisenden Technologien<br />

zur Gewichtsreduktion, Optimierung der aerodynamischen<br />

Eigenschaften und optischen Individualisierung<br />

eingesetzt», erklärt Rosano. So<br />

seien zum Beispiel bei Borbet die Felgenlinien<br />

AE und TX entstanden, welche in verschiedenen<br />

Farbkombinationen erhältlich sind. «Bei<br />

den Felgen ist die Auswahl riesengross und hier<br />

hilft unser 3D-Felgenkonfigurator bei der Evaluierung<br />

des passenden Felgensatzes.» Für Rosano<br />

steht ausser Frage, dass sich Tuning in der<br />

E-Mobilität etablieren wird. Bei Carex glaubt<br />

man, dass der Freizeitbereich stärker in den Fokus<br />

rückt. «Damit ist gemeint, dass das Fahren<br />

ohne grosse Abstriche möglich ist. Hier ist nicht<br />

nur die Optimierung der Kraftreserven oder ein<br />

schnelleres Laden gemeint, sondern auch das<br />

Mitführen von Velos und Skis.» Aus diesem<br />

Grund wird für E-Modelle demnächst ein neues<br />

Produkt erhältlich sein: Der Unterdruck-Lastenträger<br />

ist ein weiterer Beleg für das wachsende<br />

Zusatzgeschäft im Bereich der E-Mobilität. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

carex.ch<br />

Liebe KMU<br />

Nur 50% von euch<br />

haben Notfallpläne bei<br />

einem Cyber-Angriff.<br />

Die andere Hälfte lässt es darauf ankommen.<br />

Die Studie zu Cyber-Sicherheit und Digitalisierung in KMU.<br />

Die Resultate finden Sie unter mobiliar.ch/kmu-studie


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Dank der Car-to-X-Kommunikationstechnik können Fahrzeuge die am Steuer sitzende Person vor gefährlichen Situationen warnen. Foto: Mercedes<br />

Car-to-X-Kommunikation und Over-the-Air-Updates<br />

5G beschleunigt die<br />

Automobilbranche<br />

Das 5G-Mobilfunknetz spielt in der Entwicklung vernetzter Fahrzeuge eine Schlüsselrolle. Datenübertragungen<br />

zwischen Autos, automatische Softwareaktualisierungen oder flexible Serienfertigungen von Modellen haben<br />

längst nichts mehr mit Science-Fiction zu tun. Mercedes hat bereits 2016 als erster Automobilhersteller der Welt<br />

Car-to-X-Kommunikationstechnik serienmässig verbaut. Mike Gadient<br />

Weniger Verkehrsunfälle und weniger Staus<br />

verspricht die vernetzte Mobilität, weil Fahrzeuge<br />

über ihre Betriebssysteme miteinander<br />

kommunizieren und sich vor Gefahren warnen.<br />

Für eine einwandfreie Car-to-X-Kommunikation<br />

ist jedoch eine leistungsstarke,<br />

digitale Infrastruktur nötig. Mit dem Mobilfunkstandard<br />

5G steht mittlerweile ein<br />

Netz zur Verfügung, das die Informationen<br />

zwischen den Fahrzeugen und der Strasse<br />

praktisch verzögerungsfrei übermittelt. «Es<br />

wurden in vielerlei Hinsicht Verbesserungen<br />

erzielt», sagt Michael Lieberherr von der<br />

Swisscom. Der Kommunikationsverantwortliche<br />

für 5G verweist unter anderem auf die garantierte<br />

Netzverfügbarkeit, mehr Bandbreite<br />

und eine kürzere Reaktionszeit. In einem 5G-<br />

Netz beträgt die Zeit, die zwischen einem Ereignis<br />

und einer Reaktion verstreicht, künftig<br />

weniger als zehn Millisekunden <strong>–</strong> ein Quantensprung.<br />

Bei 4G-Netzen waren es noch 30<br />

bis 40 Millisekunden. «Grundsätzlich ist 5G<br />

eine Innovationsplattform, die weitere Technologiebausteine<br />

wie die Cloud, industrielle<br />

4.0-Anwendungen oder die Datenverarbeitung<br />

verbindet», erklärt Lieberherr. Für die<br />

Mobilität ergeben sich dadurch Möglichkeiten,<br />

die beispielsweise Mercedes seit mehr als<br />

zehn Jahren erforscht.<br />

Die Car-to-X-Technologie wurde von der Marke<br />

mit dem Stern erstmals im Jahr 2013 unter<br />

Alltagsbedingungen getestet. Nebst Mer-<br />

28<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

cedes-Benz waren am Projekt BMW, Opel,<br />

Ford, Bosch, Continental und die Deutsche<br />

Telekom beteiligt. «Für uns lagen die Vorteile<br />

der Anbindung über Mobilfunk schon damals<br />

auf der Hand, zum Beispiel die stabile<br />

Datenverbindung und die hohe Reichweite»,<br />

erklärt Roman Kälin, Communications Specialist<br />

der Mercedes-Benz Schweiz AG. Nach<br />

einem zweiten Testlauf und seit fünf Jahren<br />

wird die Car-to-X-Kommunikationstechnik<br />

serienmässig in Kombination mit Navigationssystemen<br />

in allen Mercedes-Modellen<br />

verbaut. Warnhinweise werden zusammen<br />

mit Positionsinformationen in der Mercedes-Cloud<br />

erfasst und an alle Car-to-X teilnehmenden<br />

Mercedes-Fahrzeuge im Umkreis<br />

von bis zu fünf Kilometern weitergegeben.<br />

Damit die 5G-Technologie für die Car-to-X-<br />

Kommunikation genutzt werden kann, sind<br />

zwei Faktoren ausschlaggebend. Erstens ist<br />

eine Erweiterung der heute genutzten Fahrzeug-Kommunikationsmodule<br />

erforderlich.<br />

Herzstück eines Kommunikationsmoduls ist<br />

das Telefonmodul, bestehend aus dem Mobilfunk-Chipsatz,<br />

der auf dem neusten Stand<br />

der Technik sein muss. Zweitens ist für die<br />

höhere Datenrate ein Ausbau der Infrastruktur<br />

nötig. Die Swisscom versorgt momentan<br />

mehr als 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung<br />

mit der sogenannten «fünften Generation»,<br />

in Deutschland sind gemäss Telekom<br />

etwas mehr als die Hälfte ans 5G-Netz angeschlossen.<br />

Over-the-Air-Update: Verlieren Garagisten Kunden?<br />

Die elektrischen Fliessheck-Limousinen von<br />

Polestar erhielten Ende Februar die neuste<br />

Software und Funktionen ohne Garagenbesuch.<br />

Ein Over-the-Air-Update ist eine Softwareaktualisierung,<br />

die über WLAN oder sogar ein<br />

Mobilfunknetz durchgeführt wird. 5G ermöglicht<br />

es, die neusten Funktionserweiterungen noch<br />

schneller zu überspielen. «Heutzutage sind wir<br />

daran gewöhnt, dass unsere Mobiltelefone und<br />

Computer immer auf dem neusten Stand sind.<br />

Dasselbe dürfen wir auch von unseren Autos<br />

erwarten», sagt Polestar-CEO Thomas Ingenlath.<br />

Teil des neusten Update-Pakets ist eine zusätzliche<br />

Sicherheitsfunktion. Der Cloud-basierte<br />

Dienst zeichnet zum Beispiel auf, wenn ein<br />

anderes Fahrzeug, das in eine Kollision verwickelt<br />

war, die Fahrbahn blockiert.<br />

5G bringt sämtliche Eigenschaften mit, damit<br />

Fahrzeuge zukünftig autonom unterwegs<br />

sein können. Die Automobilhersteller sind<br />

bestrebt, technisch auf der Sensorenseite bereit<br />

zu sein. Im vergangenen Winter hat Mercedes<br />

beispielsweise Daten gesammelt, die<br />

Aufschluss darüber geben, wie sich dank der<br />

Car-To-X-Kommunikation die Sicherheit auf<br />

verschneiten Strassen verbessern lässt. Haben<br />

die ESP- oder ABS-Sensoren die rutschigen<br />

Verhältnisse erkannt, wurden die Informationen<br />

in Echtzeit auf digitalen Karten und dem<br />

lokalen Winterdienst dargestellt. Dieser wiederum<br />

kann zielgerichteter eingesetzt werden.<br />

Nicht ausser Acht gelassen werden dürfen allerdings<br />

die politischen Mühlen: Um Grundlagen<br />

für teilautonome und autonome Fahrsysteme<br />

zu schaffen, sind Normen der EU<br />

und der Economic Comission Europe entsprechend<br />

anzupassen (siehe Beitrag Fokus<br />

Technik im <strong>AUTOINSIDE</strong> 3-<strong>2021</strong>). Der Autobahnassistent<br />

bis 60 km/h von Mercedes<br />

kann aus diesem Grund in der Schweiz nur<br />

dank einer länderspezifischen Freigabe aktiviert<br />

werden. Im zweiten Halbjahr <strong>2021</strong> soll<br />

es so weit sein.<br />

Michael Lieberherr von der Swisscom bringt<br />

zusätzlich die technische Komponente mit<br />

ins Spiel: «Die Car-to-X-Kommunikation erfordert<br />

eine ganz andere Netztopologie, das<br />

heisst eine neue Anordnung und physikalische<br />

Verbindung von Clients oder Server in<br />

Was dem Garagisten zu denken gibt: Ein Werkstattbesuch<br />

ist für die Software-Aktualisierung<br />

nicht zwingend notwendig. Und das gilt für<br />

immer mehr Hersteller. «Natürlich bereitet die<br />

immer stärkere direkte Anbindung an den Fahrzeughersteller<br />

aus Sicht der Garagen Sorgen.<br />

Im Moment wird das, wenn überhaupt, meist<br />

erst für Updates am Infotainment-System genutzt,<br />

zum Beispiel durch BMW», beschwichtigt<br />

Markus Peter, beim AGVS verantwortlich für<br />

Technik & Umwelt. Eine Ausnahme bilde Tesla,<br />

wo auch zu sicherheitsrelevanten Assistenzsystemen<br />

oder zur Hochvolt-Batterie umfangreiche<br />

Updates über die «Luft» übertragen<br />

werden. «Aber auch Tesla muss derzeit die<br />

Fahrzeuge in die Werkstätten beordern, weil die<br />

Hardware nicht mehr Schritt zu halten vermag<br />

mit den zahlreichen Software-Updates. Ein<br />

Phänomen, das wir auch vom Smartphone oder<br />

PC her kennen.»<br />

Elektropionier Tesla war einer der Vorreiter<br />

im Bereich der Over-the-Air-Updates. Für<br />

das vor fast zwei Jahren ebenso in der Schweiz<br />

eingeführte Kompaktmodell Model 3 gab es<br />

inzwischen über 20 Software-Updates. Auch die<br />

BMW Group rollte ab Oktober 2020 ihr bislang<br />

umfangreichstes Remote-Software-Upgrade aus<br />

und lieferte für 750 000 Fahrzeuge weltweit nicht<br />

nur eine Softwareaktualisierung, sondern auch<br />

neue Funktionen. Und dank des Multimedia- und<br />

Bediensystems MBUX hat auch Mercedes diese<br />

Möglichkeit geschaffen.<br />

Eine der neu montierten 5G-Antennen. Foto: Swisscom<br />

einem Netzwerk. Heute dient eine Basisstation<br />

immer als Relais. Bei Car-to-X erfolgt das<br />

direkt.» Das werfe unter anderem Fragen auf,<br />

wie man sicherstellt, dass die Daten richtig<br />

übertragen werden und wie mit Störsignalen<br />

umgegangen wird.<br />

Wie gut ist der Schutz vor Hackern, die über<br />

das 5G-Verwaltungstools die Kontrolle erlangen<br />

könnten? «Pauschal lässt sich das nicht<br />

beantworten, weil Hacker auf verschiedenen<br />

Ebenen und auf verschiedenste Arten angreifen<br />

können», so Lieberherr. Häufig können<br />

sich Cyberkriminelle über die Anwendungsebene,<br />

das heisst über die Systemsoftware<br />

des Fahrzeugs, Zugang verschaffen. Selten<br />

erfolgt der Angriff über die Datenübermittlung,<br />

da diese verschlüsselt ist. Die aktuellen<br />

Entwicklungen werden von der Automobilbranche<br />

genaustens beobachtet. «Unsere<br />

Experten arbeiten an entsprechenden Massnahmen<br />

auf dem aktuellen Stand der Technik,<br />

um unsere Systeme im Fahrzeug zu schützen»,<br />

sagt etwa Roman Kälin. Bei Mercedes<br />

sei man in der Lage, über Over-the-Air-Updates<br />

(siehe Infobox) jederzeit rasch und effektiv<br />

Gegensteuer zu geben.<br />

Car-to-X-Fahrzeuge und Over-the-Air-Updates<br />

sind zwei Bereiche, die dank der 5G-<br />

Technologie einen neuen Schub erhalten.<br />

Für industrielle Anwendungen ist ein fast in<br />

Echtzeit reagierendes Netze ebenfalls interessant.<br />

Das 5G-Mobilfunknetz und ein leistungsfähiges<br />

WLAN bilden die Basis einer<br />

von Mercedes im September neu in Betrieb<br />

Fortsetzung Seite 30<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>29


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

In der Factory 56 kann die Serienfertigung sofort der Marktnachfrage angepasst werden. Foto: Mercedes<br />

genommenen Produktionshalle. In der Factory<br />

56 in Sindelfingen (D) kommen Industrie-<br />

4.0-Anwendungen wie Smart-Devices oder<br />

Big-Data-Algorithmen zum Einsatz. Smart<br />

Devices sind elektronische Geräte, die wie<br />

das Smartphone mobil mit Netzwerken oder<br />

anderen Geräten verbunden und mit verschiedenen<br />

Sensoren ausgerüstet sind. Unter Big-<br />

Data-Algorithmen ist zu verstehen, dass Maschinen<br />

erst mithilfe von Algorithmen fähig<br />

sind, den Sinn von Daten zu erfassen. Ohne<br />

Algorithmus würde beispielsweise der Streaminganbieter<br />

Netflix keine Serien vorschlagen<br />

oder ein autonom fahrendes Auto den<br />

Abstand nicht einschätzen können. Für Mercedes<br />

haben die digitalen Produktionstechnologien<br />

die Flexibilität maximiert. Maschinen<br />

und Anlagen sind in der gesamten Halle miteinander<br />

vernetzt. Die Produktion und damit<br />

auch der Materialfluss kann sofort der aktuellen<br />

Marktnachfrage angepasst werden. Neue<br />

Modelle <strong>–</strong> vom Kompaktwagen bis zum SUV,<br />

vom konventionellen über plug-in-hybridischen<br />

bis zum elektrischen Antrieb <strong>–</strong> lassen<br />

sich neu in nur wenigen Tagen statt Monaten<br />

in die Serienfertigung integrieren.<br />

Aus Sicht von Roman Kälin verkörpert die<br />

Factory 56 die Zukunft der Produktion bei<br />

Mercedes-Benz. «Sie setzt neue Massstäbe<br />

für den Automobilbau», sagt er stolz. Auch<br />

für Michael Lieberherr ist das Limit noch<br />

nicht erreicht: «Irgendwann wird 6G kommen,<br />

das dann wiederum neue Anforderungen<br />

erfüllt.» Es sei wie beim Auto: Jedes Modell<br />

wird in der Regel sicherer, komfortabler<br />

und effizienter. <<br />

30<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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GARAGENTIPP DES MONATS<br />

Best Car Price: Die B2B-App für mehr Kundenzusagen<br />

Best Car Price empfiehlt: Bleiben<br />

Sie an zögernden Kunden dran<br />

Zwei Jungunternehmer verfolgen das Ziel, den Fahrzeugverkauf für Autogaragen effizienter zu gestalten,<br />

um mehr Verkäufe zu generieren. Richard Deak und Selim Ülgür über den schmalen Grat zwischen einer<br />

Kundenzusage und einer Kundenabsage sowie die Wichtigkeit eines guten Eintauschpreises.<br />

Die Best Car Price B2B-App exklusiv für Mitglieder.<br />

Foto: Best Car Price<br />

Wichtigkeit des guten<br />

Eintauschpreises<br />

«Machen Sie aus zögernden Kunden überzeugte<br />

Käufer», so Richard Deak, Mitgründer von<br />

Best Car Price. «Für einen Kunden ist ein guter<br />

Eintauschpreis eine sehr persönliche und<br />

emotionale Angelegenheit. Wird ihm ein zu<br />

tiefer Eintauschpreis angeboten, so zögert er<br />

und entscheidet sich dann meistens gegen<br />

den Kauf eines neuen Autos». Best Car Price<br />

bietet Autogaragen für dieses Thema eine Lösung:<br />

Mit der einfach zu bedienenden App<br />

kann der Verkäufer bereits während des Verkaufsprozesses<br />

und innert wenigen Minuten<br />

einen verbindlichen Eintauschpreis von einem<br />

konstant wachsenden Netzwerk von Garagen<br />

einholen. «So erhöhen Sie dank den besten<br />

Eintauschpreisen ganz einfach Ihre Verkaufszahlen».<br />

Richard Deak, Mitgründer Best Car Price<br />

Der heutige Automarkt<br />

Das Angebot an verschiedenen Autogaragen<br />

ist riesig, der Onlineverkauf ist im Autogewerbe<br />

nicht mehr wegzudenken und auch die<br />

wachsende Anzahl von Anbietern für Auto-<br />

Abos lässt einen Kundenbesuch bei Autogaragen<br />

immer seltener werden. Deswegen wird<br />

es beim persönlichen Kundenkontakt umso<br />

wichtiger, dem Kunden ein emotionales Kauferlebnis<br />

zu ermöglichen. Best Car Price rät, die<br />

verschiedenen Kundentypen genau zu analysieren,<br />

zu verstehen und deren Bedürfnisse<br />

zu berücksichtigen, um zielgerecht auf einen<br />

Autoverkauf zusteuern zu können.<br />

Selim Ülgür, Mitgründer Best Car Price<br />

Der Verkaufsprozess<br />

Für eine Kundenzusage reicht ein professioneller<br />

und emotionaler Service heutzutage<br />

leider nicht immer aus. Wird ein Kundenbedürfnis<br />

nicht erfüllt, kann dies bereits die<br />

Kaufentscheidung beeinflussen und man bewegt<br />

sich auf einem schmalen Grat zwischen<br />

einer Kundenzusage und einer Kundenabsage.<br />

Jeder Verkäufer kennt diese Situation: Man<br />

liefert den absolut besten Service von A-Z,<br />

setzt sein freundlichstes Lächeln auf, putzt<br />

das Fahrzeug blitzeblank für eine Probefahrt<br />

und organisiert sogar noch Globi Malbücher<br />

für die kleinen Gäste. Am Schluss scheitert<br />

das Ganze dann doch einfach am zu tiefen<br />

Eintauschpreis und die ganze Mühe war<br />

umsonst. Und die Globi Büechli können im<br />

Nachhinein auch nicht wieder zurückgefordert<br />

werden. Der Tipp von Richard Deak und<br />

Selim Ülgür: «Behalten Sie den guten Service<br />

unbedingt bei und vergrössern Sie Ihr Garagennetzwerk,<br />

um für jedes Eintauschfahrzeug<br />

die besten Preise zu erhalten.»<br />

Da Kunden immer preissensibler werden, der<br />

Margendruck weiter zunimmt und sich der<br />

Verhandlungsspielraum stets verkleinert, gewinnt<br />

das Anbieten eines guten Eintauschpreises<br />

immer mehr an Bedeutung. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

bestcarprice.ch/aktion<br />

Scannen Sie den QR-Code<br />

und testen Sie<br />

Best Car Price jetzt<br />

kostenlos.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>31


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Stefan Odermatt lädt das E-Auto an<br />

der «Chargerstrom Connected 2»<br />

auf dem Parkplatz seiner Garasch<br />

106 AG. Foto: AGVS-Medien<br />

Welche Ladeinfrastruktur soll es sein?<br />

Garasch 106 steht unter Strom<br />

Die Garasch 106 in Ennetbürgen NW vollzieht den Schritt in die E-Mobilität. Die Mitarbeitenden sind entsprechend<br />

geschult und die passende Ladelösung ist installiert. Ein Einblick in das Bestreben, nicht nur mit dem Wandel<br />

mitzugehen, sondern ihn nach seinen Bedürfnissen mitzugestalten. Mike Gadient<br />

Wie gelingt der Umstieg auf E-Mobilität? Mit<br />

dieser Frage hat sich die Garasch 106 um Geschäftsführer<br />

Stefan Odermatt auseinandergesetzt.<br />

«Wir haben uns dafür entschieden,<br />

diesen Weg mitzugehen, auch weil er seitens<br />

Politik gefördert wird», sagt Odermatt.<br />

Die Fiat-Garage in Ennetbürgen nimmt damit<br />

eine Vorreiterrolle im Kanton Nidwalden<br />

ein. Die Berührungsängste sind bei der ländlichen<br />

Kundschaft ebenso spürbar wie das<br />

immer stärker stattfindende Umdenken. Das<br />

Interesse an CO 2<br />

-neutralen Antrieben wird<br />

gemäss Odermatts Beobachtung auch aufgrund<br />

der Medienberichterstattung grösser.<br />

«Wir laden Kunden zu Probefahrten ein und<br />

erhalten durchwegs positive Rückmeldungen.<br />

Auch E-Autos wecken Emotionen.» Für<br />

die einen gehöre ein Stromer zum Lifestyle,<br />

die anderen haben daheim auf dem Dach bereits<br />

ein Solarpanel montiert und würden<br />

dem Klima zuliebe auch noch auf einen Benziner<br />

verzichten.<br />

Im vergangenen Jahr hat sich die Garasch 106<br />

elektrifizieren lassen. Das Fachwissen rund<br />

um die E-Mobilität eignete man sich im Rahmen<br />

des markenneutralen Ausbildungsangebots<br />

des «e-Garage»-Konzepts der Hostettler<br />

Autotechnik AG an. «Alle Mitarbeiter sind<br />

hochvoltzertifiziert. Wir können eine Multimarkenstrategie<br />

fahren», stellt Odermatt zufrieden<br />

fest. Zu diesem Schritt verholfen hat<br />

auch die Tatsache, dass Fiat 2020 ein rein<br />

elektrisches Modell herausgebracht hat: den<br />

Fiat 500 La Prima. «Das war für unsere Entscheidung<br />

das i-Tüpfelchen», sagt das AGVS-<br />

Mitglied.<br />

Auf Anfang Februar wurde die passende Ladeinfrastruktur<br />

angeschafft. Entschieden<br />

hat sich die Garage am Fusse des Bürgenstocks<br />

für die «Chargerstrom Connected 2»<br />

von CTEK. Sie lässt sich mit nur vier Schrauben<br />

an einer Wand befestigen. Optional ist<br />

die Montage an einem 60 Millimeter starken<br />

Mast möglich. Für die Montage von zwei Ladestationen<br />

ist ein Träger erhältlich, auf dem<br />

die beiden Stationen Rücken an Rücken angebracht<br />

werden. Diese Konfiguration unterstützt<br />

vier Ladeausgänge.<br />

32<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


In der Schweiz wird die Ladelösung des<br />

schwedischen Herstellers von der Südo<br />

AG vertrieben. Geschäftsführer Georg Huber<br />

nennt zwei wesentliche Verbesserungen<br />

gegenüber dem Vorgängermodell: «Nach<br />

einem Stromunterbruch fährt die ‹Chargerstrom<br />

Connected 2› selbstständig wieder rauf<br />

und lädt weiter. Zudem bringt sich der integrierte<br />

Schutzschalter bei Fehlerstrom selbst<br />

wieder in Position, das muss nicht mehr manuell<br />

erfolgen.» Ausgestattet ist die Wallbox<br />

nebst dem Fehlerstrom-Schutzschalter<br />

mit einem Gleichstrom-Leckmelder und<br />

einem Energiezähler. Die Nanogrid-Lastausgleichslösung<br />

verhindert ausserdem, dass die<br />

Hauptsicherung durchbrennt. Die Leistung<br />

des Ladegerätes passt sich automatisch an<br />

die Kapazität der Hauptsicherung an.<br />

Georg Huber und sein Team wurden zuerst<br />

zu einem Beratungsgespräch nach Ennetbürgen<br />

eingeladen, in einem zweiten Schritt erfolgte<br />

die Demonstration des Produkts vor<br />

Ort. «Seit gut zwei Jahren nimmt das Interesse<br />

von Garagisten an Ladestationen zu.<br />

Ein Umdenken zugunsten der Umwelt findet<br />

statt <strong>–</strong> im Wissen, dass Öl endlich ist und gezielt<br />

eingesetzt werden soll», sagt Huber. Die<br />

Garasch 106 hat sich für drei Ausführungen<br />

der «Chargerstrom Connected 2» entschieden.<br />

Je eine mit einer Leistung von 22 kW<br />

befindet sich in der Werkstatt respektive<br />

draussen auf dem Parkplatz, die dritte mit<br />

3,6 kW im Showroom. «Dort geht es darum,<br />

den Kunden zu zeigen, wie der Ladevorgang<br />

funktioniert», erklärt Odermatt. Der elektrische<br />

Fiat 500 kann mit bis zu 11 kW Wechselstrom<br />

geladen werden, womit er nach vier<br />

bis fünf Stunden komplett aufgeladen ist.<br />

für die App haben wir eine Schulung erhalten.»<br />

Um die Ladeleistung und die Verwaltung<br />

per Gratis-App oder kostenpflichtiger<br />

Computer-Software steuern zu können, wird<br />

die Ladestation via Ethernetkabel mit dem<br />

Internet verbunden. Die Software wird spätestens<br />

dann auch für das CTEK betriebene<br />

«Charge Portal» freigeschaltet. Für einen tiefen<br />

zweistelligen Jahresbetrag kann die Ladestation<br />

überwacht und überprüft werden<br />

und es steht ein Abrechnungsprogramm zur<br />

Verfügung.<br />

An der Ladestation auf dem Parkplatz der Garasch<br />

106 wurden das Ethernetkabel und die<br />

Stromversorgungsleitungen ordnungshalber<br />

und zum Schutz im Innern des Mastrohrs<br />

verlegt. Zur Verfügung steht sie momentan<br />

den Kunden der Fiat-Markenvertretung. Ob<br />

sie für die breite Öffentlichkeit und damit<br />

auch für die vielen Touristen in der Region<br />

zugänglich wird, ist noch unklar. Kein Problem<br />

findet Huber: «Dadurch, dass das Gerät<br />

mit RFID ausgerüstet ist, kann es jederzeit an<br />

ein öffentliches Netz angeschlossen werden.<br />

Zwecks Verlinkung muss in der Software nur<br />

die neue Adresse angegeben werden.»<br />

Die Entwicklung im Bereich der Ladelösungen<br />

ist längstens nicht abgeschlossen.<br />

In den nächsten Jahren sollen von CTEK<br />

Gleichstrom-Ladestationen und Schnellladestationen<br />

mit 50 bis 180 kW auf den Markt<br />

kommen. Ein tragbares Ladegerät mit 11<br />

kW Leistung, welches das Elektrofahrzeug<br />

daheim und unterwegs schnell lädt, ist seit<br />

Mitte Februar erhältlich. Die Garasch 106<br />

AG ihrerseits hat sich in Position gebracht,<br />

um mehr als nur mit der Zeit mitzugehen. <<br />

Das komplette Marderabwehrprogramm<br />

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zu installieren und bedienen ist, und hebt<br />

die Beratung der Südo AG hervor. «Selbst<br />

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Im Showroom wird die Ladestation für Demozwecke eingesetzt. Foto: AGVS-Medien<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

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FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Im «The Square» an prominenter Lage berät<br />

und informiert die Amag ab diesem Sommer<br />

persönlich rund um die E-Mobilität. Foto: Amag<br />

An prominenter Lage am Flughafen Zürich<br />

Amag hebt in eine neue<br />

Showroom-Sphäre ab<br />

Ein Kompetenzzentrum für neue, nachhaltige individuelle Mobilität <strong>–</strong> nicht mehr und nicht weniger will die Amag<br />

am Flughafen Zürich bieten und setzt damit ein Zeichen für physische Showrooms. Im Prestigebau «The Circle»<br />

sind nebst den neusten Modellen regelmässig Fachspezialisten anzutreffen. Mike Gadient<br />

«The Circle» am Zürcher Flughafen war einst<br />

die grösste Hochbaustelle der Schweiz. In<br />

mehr als fünf Jahren wurden 1,2 Milliarden<br />

Franken verbaut. Seit November 2020 sind<br />

die Shops, Restaurants und der neue Flughafenpark<br />

der Öffentlichkeit zugänglich. Den<br />

halbrunden Gebäudekomplex hat der japanische<br />

Architekt Riken Yamamoto auf einer<br />

Fläche von 180 000 Quadratmetern entworfen<br />

<strong>–</strong> 600 Quadratmeter hat sich nun die<br />

Amag gesichert. Sie eröffnet voraussichtlich<br />

im Juli die Erlebniswelt «The Square <strong>–</strong> New<br />

Mobility Hub by Amag» und stellt Produkte<br />

und Lösungen im Bereich neuer Mobilität<br />

vor.<br />

Betrieben wird der Showroom von der Amag<br />

Import AG. «Wir präsentieren unsere Fahrzeuge<br />

aus dem Volkswagen Konzern mit<br />

neuen Antrieben, insbesondere Elektrofahrzeuge»,<br />

erklärt Peter Schmid, Head of New<br />

Mobility Hub bei Amag Import AG. Modellneuheiten<br />

werden lanciert, Probefahrten angeboten<br />

und Informationsveranstaltungen<br />

für Privat- und Geschäftskunden über neue<br />

Mobilitätsformen durchgeführt. Die Besucherinnen<br />

und Besucher werden über nachhaltige<br />

individuelle Mobilitätslösungen informiert<br />

<strong>–</strong> sei dies im Dialog vor Ort oder bei<br />

einem Referat im Auditorium. «Wir erwarten<br />

eine sehr breitgefächerte Zielgruppe. Aktuell<br />

spricht die E-Mobilität tendenziell die<br />

Erstanwender an. Wir wollen aber auch alle<br />

anderen erreichen», so Peter Schmid. «The<br />

Circle» scheint dafür der prädestinierte Ort<br />

zu sein. Zumindest vor der Corona-Pandemie<br />

vermeldete der Flughafen jährlich Passagierrekorde<br />

und zuletzt mit 31 Millionen im Jahr<br />

2019 einen Höchstwert. «Wir hoffen auf eine<br />

neue Normalität, sodass sich die Besucherfrequenzen<br />

im Circle einpendeln werden.»<br />

Schmid ist überzeugt, dass «The Circle» mit<br />

seiner urbanen Atmosphäre und der «hervorragenden<br />

Anbindung an die Schweiz und<br />

an die Welt eine perfekte Plattform bietet.»<br />

Den Architekten sei es gelungen, ein ikonisches<br />

Gebäude zu erstellen, das sieben<br />

wachstumsstarke Bereiche vereint: Kunst,<br />

Kultur, Business, Wissen, Gesundheit, Hotellerie<br />

und Gastronomie. Unter dem gemeinsamen<br />

Dach soll Raum für Geschichten, Inspiration<br />

und Genuss geschaffen werden. Eine<br />

Vision, mit der sich die Amag identifizieren<br />

34<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

kann. Schmid: «Damit haben wir einen perfekten<br />

Match zu unserem New Mobility Hub.<br />

Auch hier geht es um Storytelling, Inspiration<br />

und Genuss.»<br />

Beispielsweise ist angedacht, dass Experten<br />

für E-Ökosysteme darüber referieren, wie<br />

Liegenschaften mit Lademöglichkeiten für<br />

Elektrofahrzeuge ausgestattet werden. Die<br />

Amag-Erlebniswelt kann auch von Firmen<br />

oder Clubs als Event-Location gemietet werden.<br />

In erster Linie werden aber alle Konzernmarken<br />

der Amag einzeln ausgestellt. Nach<br />

heutigem Stand der Planung wird im Juli der<br />

Audi Q4 e-tron anzutreffen sein. Obwohl<br />

der RS e-tron GT und der e-tron GT quattro<br />

die Schweizer Premiere bis im Sommer hinter<br />

sich haben, sollen auch sie eine Plattform<br />

erhalten. Die Ausstellungsexponate werden<br />

zu Beginn alle zwei Monate gewechselt. «Damit<br />

lohnt es sich für Besucher, immer wieder<br />

vorbeizuschauen», verrät Schmid die Überlegung<br />

dahinter. Es sei aber beispielsweise<br />

ebenso eine markenübergreifende Ausstellung<br />

über die Blaulichtfahrzeuge der Amag<br />

denkbar.<br />

müssen. «Eine hohe Beratungsqualität ist<br />

sehr wichtig, um auch kritische Fragen zur<br />

Elektromobilität kompetent beantworten zu<br />

können», bilanziert Schmid. Um den nach<br />

wie vor kursierenden Mythen entgegenzuhalten,<br />

werden die Mitarbeitenden im «The<br />

Square» entsprechend geschult sein.<br />

Erfahrungen aus dem «Audi e-tron experience<br />

center» in Zürich und dem virtuellen<br />

Showroom in Buchs ZH fliessen mit ein.<br />

Der Pop-up-Store am Zürcher Utoquai war<br />

im Jahr 2019 aufgrund eines Umbaus auf<br />

sechs Monate befristet. Informiert wurden<br />

die Besucherinnen und Besucher dort unter<br />

anderem, woher der Strom für Elektroautos<br />

kommt und wie die Batterie aufgebaut ist.<br />

Als Nachfolgelösung und infolge der Pandemie<br />

entstand aus dem ehemaligen Empfang<br />

von Amag Teile & Zubehör in Buchs ein virtueller<br />

Showroom. Die Live-Berater trugen<br />

eine Epson-Datenbrille, wodurch der Interessent<br />

bei sich daheim auf dem Computer oder<br />

dem Smartphone dasselbe sehen konnte wie<br />

der Berater, der in Buchs im Fahrzeug sass.<br />

Die Erlebniswelt der Amag im «The Circle» ist<br />

auch als Bekenntnis zum physischen Showroom<br />

zu verstehen, in dem Haptik, Gefühle<br />

und Sitzpositionen vermittelt werden können.<br />

Die virtuelle Beratung mittels Datenbrillen<br />

wird als zusätzliche Chance betrachtet.<br />

Der Kauf eines neuen Autos ist aber<br />

nach wie vor eine Vertrauenssache. «Vertrauen<br />

einerseits in die Marke, andererseits<br />

aber auch in den Verkäufer, den Serviceberater<br />

oder den Händler», so Schmid. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

amag.ch<br />

Ausstellungsexponate, Probefahrten und Beratung<br />

<strong>–</strong> wird «The Square» zur Konkurrenz<br />

für Händler und Retail-Betriebe der Amag?<br />

«Im Gegenteil. Allfällige Verkaufsleads werden<br />

wir den Markenhändlern übermitteln»,<br />

versichert Schmid. Das Mobilitätszentrum<br />

wird den Besuchern täglich zwischen 10 und<br />

20 Uhr offenstehen. Die Amag hat klare Vorstellungen<br />

darüber, welchen Wissensstand<br />

die beratenden Mitarbeitenden mitbringen<br />

Die Amag mietet sich auf 600 Quadratmetern im Jahrhundert-Bau «The Circle» ein. Foto: The Circle<br />

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FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Fahrzeuggarantien<br />

Neue Fahrzeuge verlangen<br />

nach neuen Versicherungen<br />

Die Elektromobilität verändert unser Strassenbild. Mit der Technologie kommen auf die gesamte Autobranche<br />

neue Fragen zu <strong>–</strong> nicht nur auf die Garagisten, sondern beispielsweise auch auf die Anbieter von Dienstleistungen<br />

rund um das Fahrzeug. Sandro Compagno<br />

Hauptschadenteile E-Fahrzeuge 2019/2020<br />

2%<br />

1%<br />

1%<br />

7%<br />

2%<br />

3%<br />

Elektronik<br />

Aufhängung<br />

Steuergeräte / Software Update<br />

7%<br />

Kraftübertragung<br />

10%<br />

55%<br />

Bremsen<br />

Klimaanlage / Heizung<br />

Lenkung<br />

Motor<br />

12%<br />

Kühlsystem<br />

Getriebe<br />

Bei den von Quality1 versicherten Elektrofahrzeugen machte die Elektronik mehr als die Hälfte aller Schadenfälle aus. Grafik: Quality1<br />

Offensichtlich bei E-Fahrzeugen ist weiterhin<br />

die Skepsis der Endkunden: Neben den<br />

Themen wie Reichweite, Ladeinfrastruktur<br />

oder einer (noch) überschaubaren Modellpalette<br />

spielt die Zuverlässigkeit der Stromer<br />

eine wichtige Rolle beim Kaufentscheid. Diese<br />

Skepsis zeigt sich in den Zulassungszahlen<br />

von Neufahrzeugen: Der Anteil an rein batterieelektrisch<br />

betriebenen Fahrzeugen (BEV)<br />

verdoppelte sich 2020 zwar im Vergleich zum<br />

Vorjahr auf 19 765 Personenwagen. Damit<br />

kommen die Stromer laut Bundesamt für Statistik<br />

auf einen Marktanteil von 8,3 Prozent.<br />

Mehr als verdreifacht hat sich demgegenüber<br />

der Verkauf von Plug-in-Hybriden (PHEV).<br />

14 439 PHEV wurden 2020 in der Schweiz<br />

neu zugelassen, was einem Marktanteil von<br />

6 Prozent entspricht. Und die Tendenz hält<br />

an: In den ersten beiden Monaten <strong>2021</strong> haben<br />

die Plug-in-Hybride praktisch zu den reinen<br />

Stromern aufgeschlossen.<br />

Der Konsument will auf Nummer sicher gehen<br />

<strong>–</strong> und hat gerne noch einen Verbrenner<br />

mit an Bord, gerade für längere Strecken. Für<br />

die Garagisten sind dies gute Nachrichten,<br />

erklärt Generoso Braem, Chief Sales & Marketing<br />

Officer bei Quality1, dem Schweizer<br />

Branchenleader für Fahrzeuggarantien: «Man<br />

fährt mit zwei Antriebstechnologien herum.<br />

Damit ist logischerweise auch das Risiko<br />

eines Schadens höher als bei einer einzelnen<br />

Technologie.»<br />

Die Hersteller selbst reagieren auf die weit<br />

verbreiteten Vorbehalte gegenüber der Elektromobilität<br />

mit langen Garantien auf die<br />

Batterien. Schliesslich ist die Batterie eines<br />

der teuersten, wenn nicht das teuerste Bauteil<br />

eines batterieelektrischen Fahrzeugs. Die<br />

achtjährige Garantie bei einer Laufleistung<br />

von bis zu 160 000 Kilometern scheint hier<br />

die neue Normgrösse zu werden: Audi e-tron,<br />

Porsche Taycan, Ford Mustang Mach E Jaguar<br />

I-Pace, Hyundai Kona und Ioniq oder auch<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

36<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Tesla Model 3 und Polestar 2: Sie alle setzen<br />

auf diese Garantiedauer. Etwas aus der Reihe<br />

tanzt der chinesische Anbieter JAC, der auf<br />

die Batterie seines Elektro-Crossovers e-S2<br />

aber immerhin eine Garantie von fünf Jahren<br />

gewährt. «Die Technologie ist noch jung und<br />

auch die Industrie muss Erfahrungen sammeln»,<br />

sagt Generoso Braem. «Das bedeutet,<br />

dass auch das Vertrauen der Konsumenten<br />

noch im Aufbau ist. Die Hersteller signalisieren<br />

mit diesen langen Garantiezeiten das<br />

Vertrauen in die Technologie.»<br />

Die Garantien für das eigentliche Fahrzeug<br />

sind deutlich kürzer. Beim Polestar 2 beispielsweise,<br />

ebenfalls mit acht Jahren auf die<br />

Batterie, sind es zwei Jahre oder 96 000 Kilometer<br />

auf die mechanischen Bauteile. Für<br />

einen Garantieversicherer ist das «Business<br />

as usual», wie Generoso Braem bestätigt:<br />

«Auch ein E-Fahrzeug besteht aus Bauteilen,<br />

die noch immer reparaturanfällig sind. Dieses<br />

Risiko kennen wir schon heute. Wir haben<br />

aber die Erfahrung gemacht, dass viele<br />

Besitzer von Elektrofahrzeugen neben der<br />

Batterie auch auf das Fahrzeug längere Garantien<br />

wünschen.» Quality1 verfüge über die<br />

entsprechenden Produkte für solche Fälle.<br />

Dass das Vertrauen der Hersteller in die<br />

Langlebigkeit der Batterien gerechtfertigt ist,<br />

zeigt ein Blick in die Schadenstatistik von<br />

Quality1. Bei den Verbrennern belegen Motor,<br />

Getriebe und Elektronik die ersten drei<br />

Plätze betreffend Schadenhäufigkeit. Bei den<br />

Elektrofahrzeugen sieht das Ranking ganz<br />

anders aus: Mehr als die Hälfte aller Schäden<br />

betreffen die Elektronik (54,7 %). Auf den<br />

Plätzen folgen die Aufhängung (11,64 %) und<br />

die zahlreichen Steuergeräte (10,5 %). Schäden<br />

am Motor machen nur gerade 1,6 Prozent aller<br />

Garantiefälle von Quality1 aus, Schäden<br />

am Getriebe lediglich 1,14 Prozent.<br />

Dass in der Quality1-Statistik der Jahre 2019<br />

und 2020 Schäden an Batterien nicht in den<br />

Top-10 vorkommen, hat vor allem damit zu<br />

tun, dass die allermeisten Elektroautos auf<br />

unseren Strassen noch über eine Werksgarantie<br />

auf dieses so wichtige Bauteil verfügen.<br />

Generoso Braem: «Die mechanischen<br />

Teile an E-Fahrzeugen weisen dagegen sehr<br />

ähnliche Schadenbilder auf wie die Verbrenner.»<br />

Zudem versichert Quality1 bereits<br />

heute auch Batterien, deren Werksgarantie<br />

abgelaufen ist.<br />

Die Elektrifizierung kommt. Aber sie kommt<br />

nicht von heute auf morgen. Zwar erreichen<br />

BEV und Plug-in-Hybride 2020 gemeinsam<br />

00749_Swiss_Dealerships_Advert_for_Qapter_German_187x63.pdf 1 07/08/2020 11:38:46<br />

«Lange Garantien signalisieren das Vertrauen in die Technologie»: Generoso Braem von Quality1. Foto: Quality1<br />

einen Marktanteil von 14,3 Prozent. Doch damit<br />

liegen sie immer noch weit hinter Benzin<br />

(49,9 %) und knapp hinter Diesel (21,8 %).<br />

Aktuell liegt das Durchschnittsalter der Personenwagen<br />

in der Schweiz bei knapp neun<br />

Jahren. Die gestern, heute und morgen in<br />

Verkehr gesetzten Verbrenner werden also<br />

auch 2030 noch auf unseren Strassen unterwegs<br />

sein. «Die Elektrifizierung wird weitergehen,<br />

möglicherweise sogar exponentiell.<br />

Aber es wird auch in zehn Jahren noch Verbrenner<br />

geben», sagt Generoso Braem. Auch<br />

Wasserstoff sei ein Thema <strong>–</strong> sicher bei den<br />

schweren Nutzfahrzeugen, vielleicht auch im<br />

PW-Bereich. «Welche Technologie sich wo<br />

durchsetzen wird, ist heute noch offen. Was<br />

wir sagen können: Wir sind ready für alles,<br />

was auf uns zukommt.» <<br />

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FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Elektrofahrzeuge auf Online-Plattformen<br />

«Als suchte man<br />

bei Benzinern nach<br />

dem grössten Tank…»<br />

Die Elektromobilität gewinnt an Terrain. Praktisch alle Hersteller lancieren <strong>–</strong> angetrieben<br />

durch staatliche Förderung oder Regulation <strong>–</strong> eine Vielzahl neuer Modelle. Der E-Boom<br />

hat auch Auswirkungen auf die Plattformen, auf denen Fahrzeuge gehandelt werden,<br />

sagt Maurice Acker von Branchenleader Autoscout24. Sandro Compagno<br />

Herr Acker, wie hoch ist derzeit der<br />

Anteil der Suchen nach batterieelektrisch<br />

angetriebenen Autos auf Autoscout24?<br />

Maurice Acker, National Sales Director<br />

Autoscout24: Die Nachfrage entwickelt sich<br />

kontinuierlich: Mitte 2018 betrug der Anteil<br />

der spezifischen Suchen nach Elektroautos<br />

auf Autoscout24 noch weniger als 2,5<br />

Prozent. Ende 2019 lag dieser Anteil bereits<br />

bei rund 5 Prozent und Ende 2020 teilweise<br />

bei über 7,5 Prozent. Es nimmt also nicht nur<br />

das Angebot zu, sondern auch die Nachfrage.<br />

Wenn auch etwas zögerlicher.<br />

Angebot und Nachfrage werden also stetig<br />

grösser. Nach welchen Marken suchen Herr<br />

und Frau Schweizer?<br />

Die beliebtesten Marken für E-Autos, nach<br />

denen im Jahr 2020 auf Autoscout24 gesucht<br />

wurden, waren Hyundai, gefolgt von VW,<br />

Mercedes, Tesla und Renault. In den ersten<br />

zwei Monaten dieses Jahres hat VW die Spitze<br />

übernommen vor BMW, Hyundai, Fiat und<br />

Mercedes. Aktuell nicht mehr in den Top 5<br />

sind Tesla und Renault.<br />

Suchen die Leute eher nach Neuwagen<br />

oder Occasionen?<br />

Auf unserer Plattform schränkten 2020 die<br />

allermeisten ihre Suche nach Elektroautos<br />

nicht spezifisch nach Occasion oder Neuwagen<br />

ein. Bei jenen, welche die Suche bei Elektroautos<br />

noch nach Neuwagen oder Occasion<br />

einschränken, hält es sich in etwa die Waage.<br />

Der Occasionsmarkt für E-Autos ist aber<br />

momentan noch sehr überschaubar, was uns<br />

bei Autoscout24 nicht erstaunt. Wir erwarten<br />

hier eine ähnliche Entwicklung wie bei den<br />

Neuwagen, einfach mit einer leichten Verzögerung.<br />

Erschwernis bei der Suche ist die mangelnde<br />

Vergleichbarkeit: Es werden Fahrzeuge<br />

mit oder ohne Batterie angeboten,<br />

einige Hersteller vermieten die Batterie.<br />

Was heisst das für Autoscout24?<br />

Wir beobachten das auch. Der Markt ist tatsächlich<br />

noch nicht sehr übersichtlich, aber<br />

wir sind zuversichtlich, dass sich das rasch<br />

klären wird. Wir unterscheiden bei der Eingabe<br />

beispielsweise danach, ob die Batterie<br />

im Preis inbegriffen ist oder aber vermietet<br />

wird. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die<br />

Eingabe zu optimieren. Unser Ziel ist es, dass<br />

wir über Autoscout24 die Interessenten in<br />

ihrem Prozess zu einem Fahrzeug optimal beraten<br />

können. Dass wir ihnen im Dschungel<br />

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FOKUS E-MOBILITÄT<br />

«Es ist keine Frage ob, sondern nur wann und<br />

wie schnell die Elektromobilität voranschreitet»:<br />

Maurice Acker ist National Sales Director bei<br />

Autoscout24. Foto: Autoscout24<br />

der Angebote zur Seite stehen können und<br />

sie darin unterstützen, die für sie richtige<br />

Entscheidung zu treffen <strong>–</strong> sei es bei Elektro,<br />

mit oder ohne Batterie, Hybrid oder Mild-Hybrid,<br />

Neuwagen oder Occasion.<br />

Nach welchen Kriterien suchen Ihre<br />

Endkunden nach E-Fahrzeugen?<br />

Anhand der Suchmuster suchen heute die allermeisten<br />

Leute ganz einfach nach E-Autos.<br />

Entweder ohne weitere Einschränkungen<br />

oder aber dann nach spezifischen Marken<br />

wie Tesla oder bestimmten Modellen wie<br />

dem Renault Zoe. Wir sind überzeugt, dass<br />

sich das noch verändern wird. Bald schon<br />

wissen die Leute auch besser, wonach sie suchen<br />

wollen. Bei den Verbrennern sind die<br />

Suchen spezifischer, aber das waren sie auch<br />

nicht von Anfang an. Über die Jahre haben<br />

sich die Leute ein Wissen angeeignet, mit<br />

dem sie die Fahrzeuge vergleichen können,<br />

denn auch bei den Verbrennern gab und gibt<br />

es sehr viele Unterschiede <strong>–</strong> gerade bei der<br />

Ausstattung.<br />

Sie geben das Stichwort: Wie wichtig sind<br />

Kriterien wie die Ausstattung bei den Suchanfragen<br />

für Elektrofahrzeuge?<br />

Hier zeichnet sich die Tendenz ab, dass es<br />

nicht mehr so viele Ausstattungsvarianten geben<br />

wird. Und dass spezielle Features in jedes<br />

Modell verbaut werden, aber diese dann<br />

erst mittels Software-Update aktiviert werden<br />

können. Daran müssen sich die Kunden noch<br />

gewöhnen. Heute ist für viele die Reichweite<br />

die wichtigste Kenngrösse bei den E-Autos.<br />

Das ist, als hätten wir bei den Verbrennern<br />

immer nach der Tankgrösse geschaut. Doch<br />

auch hier bleibt die Entwicklung nicht stehen<br />

und bald schon werden wir uns anderen Kriterien<br />

widmen können oder auch müssen. Für<br />

den Kunden ist aber klar: Bei Autoscout24 erhält<br />

er heute das Mobilitätsangebot in Echtzeit<br />

und mit echten Marktpreisen <strong>–</strong> da kann<br />

er sich aussuchen, was seinen Bedürfnissen<br />

entspricht. Auch bezüglich Elektrofahrzeuge<br />

sind wir hier stets am Optimieren.<br />

Welches sind dabei die grössten Herausforderungen<br />

für das ganze Autogewerbe?<br />

In unseren Augen ist die grösste Herausforderung<br />

für die Branche die wegbrechende Wartung.<br />

Es gibt weniger zu schmieren und zu<br />

ölen, die Service-Intervalle verändern sich.<br />

Die E-Autos benötigen weder Motoren- noch<br />

Getriebeöl; sie brauchen kein Kühlwasser, die<br />

Bremsanlagen funktionieren oft anders und<br />

sind verschleissärmer. Auch sehen wir, dass<br />

die Neuwagenmarge bei Elektrofahrzeugen<br />

im Schnitt geringen ist als bei Verbrennern.<br />

Was heisst das jetzt für die Händler?<br />

Es wird anspruchsvoll für die Händler und<br />

das spüren wir auch aus Rückmeldungen aus<br />

der Branche. Es heisst jetzt zwar, das eine<br />

tun und das andere nicht lassen, aber die Berufsbilder<br />

werden sich mittelfristig verändern.<br />

Heute ein Mechaniker mit schmutzigen<br />

Fingern, morgen ein Elektriker, der gut mit<br />

Software und mit hoher Spannung umgehen<br />

kann. Da gibt es nicht einfach die eine Lösung.<br />

Hier ist gerade von den Schweizer Garagisten<br />

immer mehr Flexibilität gefordert.<br />

Das bereitet vielen Kopfzerbrechen. Dennoch<br />

kann sich bei allen Herausforderungen<br />

ein Wettbewerbsvorteil für die Händler entwickeln,<br />

die sich heute bereits für die Elektromobilität<br />

von morgen wappnen. Es ist<br />

wichtig, die Mitarbeiter zu schulen, die Infrastruktur<br />

bereitzustellen, und einen Plan zu<br />

haben, wie sie sich positionieren möchten.<br />

Denn es ist keine Frage ob, sondern nur eine<br />

Frage wann und wie schnell die Elektromobilität<br />

voranschreitet. <<br />

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FOKUS E-MOBILITÄT<br />

Die meisten Suchanfragen auf Car for You<br />

für E-Fahrzeuge kommen aus Zürich. Foto: BMW<br />

E-Fahrzeuge: Kantonale Unterschiede bei Online-Suche<br />

Der Zürcher ist ein<br />

typischer First-Mover<br />

Welche Kantone sind besonders affin für die E-Mobilität? Die Zahlen des Online-Marktplatzes Car for You geben<br />

darauf eine klare Antwort. Sie lassen auch Rückschlüsse über die Bedürfnisse der Suchenden zu. Mike Gadient<br />

Der Online-Marktplatz Car for You registriert<br />

im Kanton Zürich zwar mehr Suchanfragen<br />

im Bereich alternative Antriebe, aber nicht alle<br />

Interessenten werden trotz 25 000 zur Verfügung<br />

stehenden Fahrzeugen zuschlagen können.<br />

«Einem Zürcher Nachfrage-Anteil von 18<br />

bis 20 Prozent steht nur ein Angebot von etwa<br />

12 Prozent zur Verfügung», erklärt Robin Simon,<br />

CEO von Car for You. Dies sei ein Indiz<br />

für die Entwicklung des Gesamtmarktes.<br />

Dass im bevölkerungsreichsten Kanton zwischen<br />

Januar 2020 und Februar <strong>2021</strong> am häufigsten<br />

nach batterie-elektrischen und hybriden<br />

Fahrzeugen gesucht wurde, überrascht<br />

aus quantitativer Sicht nicht. Am zweitmeisten<br />

Suchanfragen gehen aus dem Kanton<br />

Waadt ein, gefolgt von den Kantonen Genf<br />

und Bern.<br />

Anhand der Suchanfragen erkennt Robin<br />

Simon ein neues Muster (Siehe auch Interview<br />

mit Maurice Acker von Autoscout24 auf Seite<br />

38). Er charakterisiert den typischen E-Fahrzeug-Kunden<br />

als First-Mover, dessen Suche<br />

noch nicht in die Tiefe geht. «Der First-Mover<br />

im Elektromobilitätsbereich weist starke<br />

Unterschiede zum klassischen Fahrzeugkäufer<br />

auf. Das ‹Kaufpreis-Verbrauch-Denkmuster›<br />

wird beispielsweise ausser Kraft gesetzt»,<br />

erklärt Simon. Dem Kunden sei bewusst,<br />

dass er ein hochpreisiges Produkt erwerbe. Er<br />

strebt zudem nach Lifestyle.<br />

Feststellen lässt sich auch, dass für eine Kaufentscheidung<br />

mehr Informationen benötigt<br />

werden. «Der E-Auto-Interessent ist sehr online-affin<br />

und erwartet von Anbietern und<br />

Herstellern nicht nur ein transparentes, sondern<br />

auch vollständiges Angebot.» Lieber<br />

wird der Kunde daher auf einem Bild über<br />

die kleine Schramme an der Fahrzeugtüre informiert,<br />

als dass sie ihm vorenthalten wird.<br />

«Solche Informationen steigern das Vertrauen<br />

durch Authentizität. Transparenz ist so wichtig<br />

wie nie zuvor», weiss Simon.<br />

Zürich liegt übrigens auch bei den Suchanfragen<br />

nach Benzinern und Diesel-Fahrzeugen<br />

an der Car-for-You-Spitze. Minim verändert<br />

sich hier die Reihenfolge der Verfolger:<br />

Genf und Bern komplettieren das Podest, auf<br />

dem vierten Platz folgt der Kanton Waadt. Um<br />

mit der Entwicklung hin zu mehr E-Mobilität<br />

Schritt zu halten, rät Simon den Garagisten<br />

zur digitalen Flexibilität und zur authentischen<br />

Darstellung ihres Unternehmens über<br />

Online-Kanäle. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

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40<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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FOKUS CARROSSERIE<br />

AGVS-Garagist Christoph Schüpbach gibt seinen<br />

Input zu einem Umbau. Fotos: AGVS-Medien<br />

Spezialist für Fahrzeugumbau<br />

Mobilität erhalten oder zurückgeben<br />

Besonders nach einem Unfall, den jemanden in den Rollstuhl fesselt, wird die Mobilität zu einem noch zentraleren<br />

Thema. Spezielle Umbauten am Fahrzeug können helfen, den Betroffenen einen Grossteil ihrer Freiheit<br />

zurückgeben. AGVS-Garagist Christoph Schüpbach hat sich auf solche Umbauten spezialisiert. Jürg A. Stettler<br />

Zwar gibt es einige Hersteller, die wie beispielsweise<br />

Mercedes mit dem E-Vito Tourer<br />

einen Umbau für Rollstuhlfahrer anbieten.<br />

Dabei haben die Hersteller aber primär Fahrdienste<br />

oder Taxiunternehmen als Kunden<br />

im Fokus. Das gilt auch für das neue Schweizer<br />

VW-Sondermodell Caddy Move: eine Umbauvariante<br />

des kompakten Van für den sicheren<br />

Transport von Rollstuhlpassagieren<br />

samt nach innen zusammenfaltbarer Popup-Rampe<br />

mit rutschfestem Belag und speziellem<br />

Vier-Punkte-Befestigungssystem für<br />

den Rollstuhl.<br />

Doch in den meisten Fällen sind die Wünsche<br />

an die Fahrzeuge von handicapierten<br />

Personen viel individueller und beim Umbau<br />

können Millimeter entscheidend sein.<br />

Einer, der dies wissen muss, ist AGVS-Garagist<br />

Christoph Schüpbach. Der Familienvater<br />

sitzt selbst seit Januar 2008 im Rollstuhl.<br />

Ein Skiunfall in den Bergen Kanadas hat das<br />

Leben des Berners zwar völlig auf den Kopf<br />

gestellt, aber behindern liess er sich durch<br />

seine Behinderung noch nie. Der Walkringer<br />

Garagist ist nicht nur wichtiger Ansprechpartner<br />

für Umbauten, sondern auch bekannt<br />

für seinen Ferrari F430 Challenge, mit dem<br />

er trotz seiner Querschnittlähmung mehrere<br />

Saisons lang erfolgreich im Motorsport aktiv<br />

war.<br />

Geht nicht, gibt es bei ihm grundsätzlich<br />

nicht. Wie bei einem herkömmlichen Autokauf<br />

ist es für den Alfa-Vertreter vor jedem<br />

Umbauprojekt wichtig, eine genaue Bedarfsanalyse<br />

zu erstellen. «Wir müssen<br />

beispielsweise klären, ob der Kunde schon<br />

länger in seinem Rollstuhl sitzt, ob er vielleicht<br />

sogar erst neu im Paraplegiker-Zentrum<br />

42<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

Der Einbau von Schwenktüren <strong>–</strong> wie hier bei einem Volvo <strong>–</strong> ermöglichen einen einfacheren Verlad des Rollstuhls.<br />

Motor und Technik für die Schwenktür werden später<br />

noch in einem hübschen Gehäuse, passend zum edlen<br />

Lederinterieur verstaut.<br />

Bei elektrischen Sitzsystemen können Millimeter entscheiden, ob ein Sitz am Türrahmen ankommt oder nicht.<br />

in Nottwil ist und erst später seinen eigentlichen<br />

Rollstuhl erhält», erklärt Schüpbach.<br />

«Denn je nach Fahrzeug geht es bei den Umbauten<br />

um Millimeter, ob beispielsweise ein<br />

Drehsitz reinpasst. Es ist auch entscheidend,<br />

dass wir die genauen Masse der Rollstühle<br />

kennen. Zudem ist es wichtig zu wissen, ob<br />

sich die Krankheit allenfalls verschlechtern<br />

könnte und man somit weitere Umbauschritte<br />

schon mitplanen sollte. Nicht zuletzt ist es<br />

entscheidend, ob es sich um einen Selbstfahrer<br />

oder einen Beifahrer handelt.»<br />

Der zweifache Familienvater gibt zu bedenken,<br />

dass Umbauten zudem immer auch ein<br />

Zusammenspiel zwischen vier verschiedenen<br />

Akteuren seien: «Wir müssen versuchen die<br />

Wünsche des Kunden selbst, die Anforderungen<br />

der Behörden, die das Fahrzeug zulassen<br />

müssen, der IV, die meist für einen Grossteil<br />

der Kosten aufkommt, und natürlich die<br />

technische oder auch finanzielle Machbarkeit<br />

für den Garagisten unter einen Hut zu<br />

bringen.» Schüpbachs Umbauangebot reicht<br />

vom einfachen Gasring kombiniert mit einer<br />

Stossbremse, so dass der Wagen auch ohne<br />

die herkömmlichen Pedale gefahren werden<br />

kann, über Kombihebel, um auch Personen<br />

mit stark eingeschränkten Fingerfunktionen<br />

das sichere Fahren zu erlauben, bis hin zu<br />

Heckausschnitten, um ein einfaches schnelles<br />

Verladen eines Rollstuhl zu ermöglichen.<br />

«Es gibt diverse Gas-Bremssystem ab Stange.<br />

Die meisten Systeme sind universell einsetzbar.<br />

Wir sind dann vor allem gefordert, um<br />

die passenden Halterungen für die einzelnen<br />

Fahrzeug- und Modelltypen zu erstellen», erläutert<br />

der Garagist.<br />

Oft gefragt sind auch Schwenktüren für<br />

einen einfacheren Verlad des Rollstuhls.<br />

Hier liegt die Crux vor allem darin, die Halterung<br />

und den Motor möglichst platzsparend<br />

zu verbauen. «Meist wissen wir erst,<br />

was sich hinter der Abdeckung alles verbirgt,<br />

wenn wir sie wirklich wegnehmen», erklärt<br />

der 36-Jährige und fährt in der Werkstatt<br />

zu einem Fahrzeug, an dem gerade gearbeitet<br />

wird, um die Problematik zu verdeutlichen.<br />

Von den Herstellern selbst gibt es für<br />

Umbauten keine Unterstützung. Wenn der<br />

AGVS-Garagist für die Installation einer<br />

Schwenktür Schaltpläne braucht, muss<br />

er sich diese Daten meist über befreundete<br />

Händler beschaffen. «Dank unserer langjährigen<br />

Erfahrung und einem guten Netzwerk<br />

geht’s», so Schüpbach. Nicht nur für Anpassungen<br />

bei den Türen, auch bezüglich Servolenkung,<br />

die je nach Einschränkung oder<br />

fehlender Kraft leichtgängiger gemacht werden<br />

müssen, wären offizielle Daten vor allem<br />

bei den heutigen elektromechanischen<br />

Varianten besonders hilfreich.<br />

Auch Drehsitze für die Beifahrerseite, die<br />

den Ausstieg erleichtern, oder auch Krane<br />

und Liftsysteme, um den Rollstuhl im Fahrzeug<br />

zu verstauen, gehören zum Angebot der<br />

Alfa-Romeo-Vertretung aus Walkringen. Bei<br />

Fortsetzung Seite 44<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>43


FOKUS CARROSSERIE<br />

Wenn sich die Chance ergibt, setzt sich der zweifache Familienvater auch heute noch gerne ans Steuer seines Spezialumbaus des Ferrari F430 Challenge. Fotos: AGVS-Medien<br />

der Beratung ist die Tatsache, dass Christoph<br />

Schüpbach selbst im Rollstuhl sitzt oft ein<br />

Vorteil. «Die Leute glauben mir. Und durch<br />

mein Schicksal weiss ich genau, woran man<br />

auch noch denken muss. Ich kann mich hervorragend<br />

in die jeweilige Situation des Kunden<br />

versetzen. Am meisten habe ich an mir<br />

selbst gelernt. In gewissen Sachen wird man<br />

einfach heikel. Daher verstehe ich auch Kunden,<br />

die ihren Blinkerschalter genau dort haben<br />

wollen, und nicht da, wo wir ihn vielleicht<br />

einfacher einbauen könnten.»<br />

Je nach Behinderungsgrad ist es für den Umbau<br />

zudem entscheidend, dass der Rollstuhl<br />

leicht greifbar ist. Da die Kunden nicht einfach<br />

bis zum Heck gehen können, dort den<br />

Kran im Kofferraum betätigen, den Rollstuhl<br />

rausheben und sich dann selbst in diesen<br />

hieven können. Doch auch hier finden<br />

Schüpbachs Umbauangebot umfasst auch einfache Gasringe<br />

kombiniert mit einer Stossbremse.<br />

Schüpbach und sein Team mit ihrer mehr<br />

als 13-jährigen Erfahrung im Fahrzeugumbau<br />

immer wieder die passende Lösung. Die<br />

natürlich ebenfalls eine grosse Anzahl an<br />

Richtlinien und Gesetze erfüllen muss, damit<br />

das Fahrzeug später vom Strassenverkehrsamt<br />

die Zulassung erhält. «Heckausschnitte<br />

sind bei Umbauten immer etwas kritisch, da<br />

ich da nur bei einem Neufahrzeug ein CoC-<br />

Zertifikat erhalte», verrät der AGVS-Garagist.<br />

«Ist es kein Neufahrzeug braucht es ein weiteres<br />

Gutachten, selbst wenn ich einen offiziellen<br />

Einbausatz verwende. Das heisst, man<br />

prüft das Ganze zweimal!» Nicht nur technisch<br />

versuchen sie jeweils, das Optimum<br />

für seine Kunden zu erreichen, sondern auch<br />

ästhetisch. «Wir fertigen die passenden Abdeckungen<br />

fürs Interieur und für speziellere<br />

Lösungen arbeite ich mit einem regionalen<br />

Sattler zusammen, um Sitzkissen aufzufüllen<br />

oder sichtbare Nähte im Lederinterieur<br />

anzubringen.»<br />

Stellt der immer vielfältigere Materialmix<br />

der modernen Fahrzeuge eigentlich auch für<br />

den Umbau-Spezialisten eine Herausforderung<br />

dar? «Der Materialmix führt dazu, dass<br />

man nicht mehr alles Schweissen kann. Vieles<br />

muss dann eben verschraubt werden»,<br />

meint Schüpbach achselzuckend, der sich<br />

auch hier nicht behindern lässt und immer<br />

Lösungen und nicht Hindernisse vor Augen<br />

hat. Machen vielleicht die neuen Antriebstechnologien<br />

wie Elektro- oder Hybridantriebe<br />

den Umbau wenigstens einfacher? «Nicht<br />

zwingend. Wir müssen genau schauen, wo<br />

die Batteriepakete oder die Hybridkomponenten<br />

verbaut sind. Einem Rollstuhlfahrer,<br />

der sich einen neuen Skoda Octavia kaufen<br />

wollte, musste ich nach meiner Recherche<br />

daher von einer Plug-in-Hybrid-Variante abraten,<br />

weil sie den späteren Umbau zu stark<br />

eingeschränkt hätte.» Der 36-Jährige ergänzt,<br />

dass es immer besser sei, wenn die Leute<br />

nicht schon mit einem neuen Auto auf den<br />

Platz fahren und dann ihre Umbauwünsche<br />

anbringen. «Wir beraten die Leute gerne im<br />

Vorfeld und können so auch unsere Erfahrungswerte<br />

von bisherigen Umbauten einbringen,<br />

da wir genau wissen welche Gefahren<br />

lauern.» Bei rund 50 Umbauten pro Jahr<br />

weiss Schüpbach genau, wovon er spricht.<br />

Einer der spektakulärsten Umbauten steht<br />

übrigens in Walkringer Showroom: Ein Ferrari<br />

F430 Challenge. Das Gasringsystem ist<br />

eine Selbstentwicklung von Schüpbach und<br />

besticht durch hohe Präzision und Langlebigkeit.<br />

Kommt der Rennwagen überhaupt<br />

noch zum Einsatz? «Mit zwei Kleinkindern<br />

und nun Corona haben sich die Prioritäten<br />

etwas verschoben, aber wenn sich die Gelegenheit<br />

ergibt, fahre ich mit meinem Vater<br />

immer noch sehr gerne nach Dijon oder Anneau<br />

du Rhin für ein paar Runden auf der<br />

Rennstrecke.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

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44<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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FOKUS CARROSSERIE<br />

Foto: BMW<br />

Additive Fertigung hält bald in der Serienfertigung Einzug<br />

Teile aus dem 3D-Drucker im Trend<br />

3D-Druck oder auch Additive Fertigung (AF) genannt, werden in immer mehr Bereichen der Automobilproduktion<br />

eingesetzt. Was einst dem Prototypenbereich oder auch der Werkzeugherstellung<br />

vorbehalten war, hält nun Einzug in die Serien- und Ersatzteilproduktion. Jürg A. Stettler<br />

Im sogenannten Additive Manufacturing Center in München laufen bei BMW heute alle Fäden betreffend Teile aus<br />

dem 3D-Drucker zusammen und es werden längst nicht mehr nur einfache Kunststoffteile produziert. Foto: BMW<br />

Insbesondere für die Prototypen-Fertigung<br />

gehören Teile aus dem 3D-Drucker inzwischen<br />

zum Standard. Aber auch bei Kleinherstellern<br />

wird der 3D-Druck vermehrt genutzt,<br />

um die Produktion voranzutreiben<br />

und schneller und günstiger zu Komponenten<br />

für die Fahrzeuge zu kommen. Das amerikanische<br />

Unternehmen Local Motors, das<br />

2014 mit dem Strati das erste Auto aus dem<br />

3D-Drucker vorstellte, nutzt dazu einige der<br />

grössten 3D-Drucker der Welt. Inzwischen<br />

hat es sogar einen autonom fahrenden, kleinen<br />

Shuttlebus für bis zu 12 Passagiere mittels<br />

Aditiven Fertigung (AF) hergestellt. Die<br />

Produktion des bis zu 40 km/h schnellen<br />

Olli geht nun bereits in die zweite Generation.<br />

Dank rund 80 Prozent der Komponenten<br />

aus dem 3D-Drucker hat der Olli 2.0, der<br />

seit letztem Jahr auch auf dem Campus der<br />

Universität Turin (I) rumkurvt, ein erstaunlich<br />

tiefes Gewicht. Bei gewissen Teilen ist<br />

dank der AF eine Gewichtsreduktion um<br />

bis zu 40 Prozent möglich. Bei einem Elektromobil,<br />

das nur schon durch die Batterien<br />

viel Gewicht ins Fahrzeug bringt, ein nicht zu<br />

unterschätzender Pluspunkt. Der 3D-Druck<br />

hilft ausserdem bei der Senkung der Herstellungskosten.<br />

Experten gehen hier von<br />

bis zu 60 Prozent tieferen Kosten und einer<br />

Verkürzung der Produktionszeit um etwa 75<br />

Prozent aus. Dies bestätigt auch Kevin Quinn,<br />

GM-Direktor für Additive Design und Fertigung:<br />

«Der 3D-Druck hilft uns, Teile und<br />

Produkte schneller zu entwerfen und zu bauen.<br />

Auf eine Art und Weise, die uns vorher<br />

nicht möglich war.» Vor allem durch die Einbindung<br />

von Design-Tools in den AF-Prozess<br />

stieg das Interesse der Automobilhersteller an<br />

der Technologie deutlich. Diese Teile müssen<br />

zudem längst nicht mehr nur aus Kunststoff<br />

gefertigt sein. Neben UV-stabilen, langlebigen<br />

Kunststoffen gehören auch die im Automobilbau<br />

beliebten Metalle wie Aluminium und<br />

Stahl zu den Grundprodukten für einen AF-<br />

Prozess. Das zeigen etwa Wasserpumpenräder<br />

aus einer Aluminiumlegierung, die BMW<br />

für den besonders anspruchsvollen Motorsporteinsatz<br />

in den Deutschen Tourenwagen<br />

Masters nutzt.<br />

Besonders spannend ist das Verfahren im<br />

Oldtimer- und Youngtimerbereich, wo eine<br />

Ersatzteilsuche sehr schwierig sein kann.<br />

Hier hat BMW beispielsweise bei der Restau-<br />

46<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


ation eines legendären 507 für die Herstellung<br />

von nicht mehr erhältlichen Türknäufen<br />

und Fensterhebern auf die AF gesetzt. Die<br />

Münchner forschten bereits in den 1990er-<br />

Jahren auf dem Gebiet der Additiven Fertigung.<br />

Im sogenannten Additive Manufacturing<br />

Center in München laufen heute alle<br />

Fäden zusammen. Aktuell arbeiten hier bis<br />

zu 80 Mitarbeitende an rund 50 industriellen<br />

Metall- und Kunststofffertigungsanlagen.<br />

Vom kleinen Kunststoffhalter bis hin zu<br />

hochkomplexen Fahrwerkskomponenten aus<br />

Metall werden hier jährlich über 100 000 Bauteile<br />

aus den unterschiedlichsten Materialien<br />

Schicht für Schicht produziert.<br />

Die meisten Teile des Shuttlebus Olli 2.0 stammen aus<br />

dem Drucker. Foto: Local Motors<br />

Die BMW Group geht nun den nächsten<br />

Schritt bei der systematischen Integration industrieller<br />

3D-Druckverfahren und will AF<br />

industrialisieren. Die Deutschen wollen so<br />

die Vorteile der Technologie <strong>–</strong> wie die schnelle<br />

Verfügbarkeit von Komponenten, Flexibilität<br />

beim Gestalten sowie das Fertigen ohne<br />

aufwendige Werkzeuge <strong>–</strong> vollumfänglich<br />

nutzen. «Das Verfahren hilft uns, Entwicklungszyklen<br />

zu beschleunigen und damit<br />

unsere Fahrzeuge schneller zur Serienreife zu<br />

führen», erläutert Daniel Schäfer, Bereichsleiter<br />

für die Produktionsintegration und das<br />

BMW-Pilotwerk. «Die Produktionszeiten von<br />

Bauteilen werden durch den 3D-Druck kürzer,<br />

gleichzeitig werden hohe Qualitätsansprüche<br />

erfüllt.»<br />

Bereits in einer frühen Phase der Fahrzeugentwicklung<br />

haben Ingenieure, Fertigungsund<br />

Werkstoffexperten nun die Möglichkeit,<br />

hunderte Bauteile zu analysieren. So lassen<br />

sich Vorteile bei Gewicht und Geometrie<br />

gegenüber traditionellen Verfahren sowie<br />

der wirtschaftliche Nutzen bereits klären.<br />

Seit Mitte 2020 produziert die BMW Group<br />

additiv gefertigte Fahrzeugkomponenten aus<br />

Metall und Kunststoff für Rolls-Royce. Die<br />

Bauteile befinden sich in der Karosserie sowie<br />

im Fahrgastraum und weisen eine hohe<br />

Funktionalität und Steifigkeit auf. Auch die<br />

Halterung der Verdeckabdeckung des BMW<br />

i8 Roadster stammt beispielsweise aus dem<br />

Drucker <strong>–</strong> mit traditionellem Giessverfahren<br />

wäre sie gar nicht herstellbar gewesen.<br />

Dass der 3D-Druck neue Möglichkeiten in<br />

der Entwicklung sowie in der Herstellung von<br />

Bauteilen mit geringer Stückzahl ermöglicht,<br />

hat auch Porsche erkannt. Dort bestanden<br />

neuartige, gedruckte Kolben mit innovativem<br />

Design ihre Bewährungsprobe sogar<br />

im Hochleistungssportwagen 911 GT2 RS.<br />

Auch ein für einen kompletten E-Antrieb<br />

entwickeltes Gehäuse erfüllt höchste Qualitätsansprüche.<br />

Leichter, steifer, kompakter<br />

präsentiert sich das im additiven Laserschmelz-Verfahren<br />

hergestellte Teil. «Damit<br />

haben wir nachgewiesen, dass sich die additive<br />

Fertigung mit all ihren Vorteilen auch<br />

für grössere und hochbelastete Komponenten<br />

eines Elektro-Sportwagens eignet», erläutert<br />

Falk Heilfort, Projektverantwortlicher in<br />

der Antriebsvorentwicklung im Porsche Entwicklungszentrum<br />

Weissach zufrieden.<br />

Spannend ist die Fertigungstechnik inzwischen<br />

sogar für Elektronik-Komponenten. Dabei<br />

werden leitende und isolierende Tinten in<br />

nur wenigen Mikrometern dünnen Linien auf<br />

die Druckoberfläche gespritzt. Das hilft die immer<br />

kleineren und komplexeren Elektronikteile<br />

für die Fahrzeuge zu entwickeln und herzustellen.<br />

Die grössten Herausforderungen beim<br />

3D-Druck im Automobilbereich liegen aktuell<br />

noch bei den Prozess- und Werkstoffkosten.<br />

Daher ist er noch nicht für Grossserien geeignet.<br />

Durch neue, flächig arbeitende Technologien<br />

besteht jedoch nicht nur ein grosses<br />

Potenzial für die Serienproduktion, sondern<br />

auch für neue Geschäftsfelder wie personalisierte<br />

Fahrzeugteile. Diese könnten <strong>–</strong> genauso<br />

wie gewisse Ersatzteile <strong>–</strong> nicht nur beim Hersteller<br />

aus dem Drucker kommen, sondern<br />

durchaus auch direkt beim Garagisten selbst. <<br />

Das fertige Teil aus dem Drucker. Foto: BMW<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

Interview mit Felix Wyss, Präsident Carrosserie Suisse<br />

«Ich klopfe auf den Tisch<br />

und dann machen wir das»<br />

Felix Wyss ist Präsident von Carrosserie Suisse und Inhaber der Aarauer Carrosserie Werke AG. Wie er<br />

den Verband strategisch aufstellen möchte, wie seine Branche durch die Pandemie gekommen ist und was<br />

er von den bundesrätlichen Massnahmen gegen Covid-19 hält, erklärt der Unternehmer im Interview mit<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong>. Sandro Compagno<br />

«Der Verband muss geführt werden wie ein Unternehmen»:<br />

Felix Wyss, Präsident von Carrosserie<br />

Suisse. Foto: AGVS-Medien<br />

Warum?<br />

Das dürfte mit dem Tourismus zu tun haben.<br />

Die Touristenregionen sind ausgelastet <strong>–</strong> die<br />

Bündner beispielsweise waren im Winter voll<br />

in Fahrt. Da sieht es im Tessin ganz anders<br />

aus. Dort fehlen die Feriengäste. Und schauen<br />

Sie mal den Flughafen Kloten an: Die Autovermietung<br />

ist praktisch zum Erliegen gekommen.<br />

Auch das spürt unsere Branche. Und wer seine<br />

Kunden vor allem in den Städten hat, der hat<br />

grössere Probleme als auf dem Land. Ein Beispiel:<br />

Die Hotelauslastung in Luzern liegt bei 12<br />

Prozent. Vor der Pandemie waren es 85 Prozent.<br />

Das bedeutet, dass beispielsweise die Handwerker<br />

viel weniger unterwegs sind.<br />

Wie sieht es in Ihrer Unternehmung ACW<br />

AG in Aarau aus?<br />

Das einzige Problem ist, dass die Agenda zusammengebrochen<br />

ist: Vor der Pandemie hatten<br />

wir Aufträge für die nächsten zwei bis<br />

drei Wochen in den Büchern, heute arbeiten<br />

wir zwar immer noch 100 Prozent, aber die<br />

Aufträge kommen viel kurzfristiger. Wir leben<br />

von der Hand in den Mund.<br />

Herr Wyss, das Autogewerbe ist bislang<br />

mit einem blauen Auge durch die Corona-<br />

Pandemie gekommen. Wie ist die Stimmung<br />

bei den Carrossiers?<br />

Felix Wyss, Präsident Carrosserie Suisse:<br />

Der Verkehr ist während des Lockdowns zusammengebrochen.<br />

Es gibt zahlreiche Betriebe,<br />

die seit März nicht mehr richtig in Fahrt gekommen<br />

sind und heute wieder Kurzarbeit haben.<br />

Dabei stellen wir regionale Unterschiede<br />

fest. Die Romandie und das Tessin hat es härter<br />

getroffen als die Deutschschweiz. Ich war kürzlich<br />

im Tessin und habe dort zwei Betriebe besucht:<br />

Einer lief gut, der andere Inhaber erzählte<br />

mir, er rufe am Donnerstag seine Mitarbeitenden<br />

an, ob sie am Montag zur Arbeit kommen<br />

sollen oder nicht. Am besten geht es den Ostschweizer<br />

Kantonen.<br />

Sie haben sich in den letzten Monaten<br />

mehrfach über die Massnahmen des<br />

Bundesrats enerviert.<br />

Ich bin für eine sofortige Öffnung. Verstehen<br />

Sie mich nicht falsch: Ich bin kein Corona-Leugner.<br />

Ich habe vor einem Jahr schon Anfang<br />

März, also noch vor dem Lockdown, meinen<br />

Betrieb komplett auf Corona umgestellt <strong>–</strong> wir<br />

wussten schliesslich nicht, was mit diesem Virus<br />

auf uns zukommt. Ich habe mich international<br />

erkundigt, Kontakte in Italien und Kroatien<br />

angerufen. Daraufhin habe ich Masken<br />

und Desinfektionsmittel gekauft und weitere<br />

Schutzmassnahmen umgesetzt. Ich habe mich<br />

im Frühjahr 2020 wirklich intensiv mit dem<br />

Virus beschäftigt und mich informiert <strong>–</strong> nicht<br />

48<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

auf irgendwelchen kruden Webseiten, sondern<br />

beim BAG und der WHO. Im Mai habe ich entschieden,<br />

die Übung wieder abzubrechen und<br />

der Entscheid hat mir Recht gegeben.<br />

Aber Sie sind verpflichtet, die Massnahmen<br />

umzusetzen…<br />

Natürlich. Meine Mitarbeitenden sind angehalten,<br />

Schutzmasken zu tragen. Aber ich stelle<br />

fest, dass die Leute müde sind. Sie mögen<br />

schlicht nicht mehr. Ich wünsche mir eine sofortige<br />

Öffnung <strong>–</strong> ohne Wenn und Aber.<br />

Verlassen wir dieses heikle Thema. Das<br />

Elektrofahrzeug beschäftigt die Garagisten<br />

<strong>–</strong> es benötigt weniger Wartung als der<br />

klassische Verbrenner. Auf Ihre Branche<br />

kommt das autonome Fahrzeug zu <strong>–</strong> es wird<br />

schlicht weniger oft «krachen». Wie sehen<br />

Sie den Einfluss selbstfahrender Autos auf<br />

die Schweizer Carrossiers?<br />

Elektromobilität oder auch Wasserstoff-Fahrzeuge<br />

bereiten uns tatsächlich keine Sorgen. Auch<br />

dort gibt es Carrosserieschäden. Wichtig ist einfach,<br />

dass die Mitarbeitenden die Aus- und Weiterbildungskurse<br />

besuchen, um diese Fahrzeuge<br />

reparieren zu können. Autonome Fahrzeuge werden<br />

uns bestimmt betreffen, aber ich bin überzeugt,<br />

dass es noch mindestens 15 Jahre dauert,<br />

bis diese wirklich einen Einfluss haben. Zuerst<br />

müssen die Gesetze auf das autonome Fahren angepasst<br />

werden und das dauert seine Zeit. Aber<br />

wenn diese autonomen Fahrzeuge in 15 Jahren<br />

hier sind, müssen wir bereit sein.<br />

Was heisst das konkret?<br />

Beispielsweise können wir Umbauten für Büroinfrastrukturen<br />

im Fahrzeug anbieten. Ich kann<br />

mir auch vorstellen, dass die Kunden anrufen<br />

und ein Fahrzeug bestellen werden <strong>–</strong> für die<br />

Skiferien, fürs Büro oder für einen Familienausflug.<br />

Dann müssen wir die Fahrzeuge entsprechend<br />

einrichten. Vielleicht habe ich in 15 Jahren<br />

100 Kapseln an Lager und klicke diese aufs<br />

Chassis drauf… Wir wissen alle noch nicht,<br />

wie das aussieht. Hier müssen wir als Verband<br />

so schnell wie möglich wissen, wohin dieses<br />

Schiff steuert.<br />

Wie werden sich die Berufsbilder im Carrosseriegewerbe<br />

in den nächsten Jahren<br />

verändern?<br />

Wir werden per 1. Januar 2022 eine neue berufliche<br />

Grundbildung einführen: den Carrosserie-<br />

Reparateur EFZ, eine dreijährige Berufslehre mit<br />

Schwerpunkt Demontage und Montage. Dieser<br />

Beruf ergänzt die vierjährige Ausbildung zum<br />

Carrosserie-Spengler. Kleine und mittlere Schäden<br />

werden wir in den nächsten Jahren noch<br />

reparieren können, aus grossen Schäden jedoch<br />

werden wirtschaftliche Totalschäden gemacht.<br />

Diese Fahrzeuge gehen in den Osten und werden<br />

dort wieder zusammengeschustert…<br />

Korrekt. Das ist etwas, was mich sehr ärgert.<br />

In einem Auto hat es Kältemittel, LCD-Bildschirme,<br />

und elektronische Komponenten.<br />

Waschmaschinen, Kühlschränke und Fernseher<br />

müssen von Gesetzeswegen in der<br />

Schweiz entsorgt werden <strong>–</strong> aber Autos dürfen<br />

einfach ins Ausland verschoben werden!<br />

Sie sind nach der Fusion des VSCI mit<br />

der FCR seit dem 1. Januar <strong>2021</strong> erster<br />

Präsident eines gesamtschweizerischen<br />

Carrossierverbandes. Wo stehen Sie mit<br />

der Integration der beiden Verbände?<br />

Das ist eine Frage, die mich sehr freut! Die Zusammenarbeit<br />

klappt sensationell. Die Kollegen<br />

aus der Romandie haben sich im Zentralvorstand<br />

sehr gut integriert. Früher hatten<br />

wir einen Röstigraben mit dem VSCI und dem<br />

FCR. Mit Carrosserie Suisse ist aus diesem Graben<br />

eine Brücke geworden.<br />

Sie sind Präsident und gleichzeitig Inhaber<br />

eines Carrosseriebetriebs. Wie<br />

bringen Sie das unter einen Hut?<br />

Bis zur Fusion waren etwa 50 Prozent meiner<br />

Arbeitszeit dem Verband gewidmet. Mit dem<br />

Zusammenschluss wären nochmals 30 Prozent<br />

dazugekommen. Glücklicherweise entlasten<br />

mich meine drei Vizepräsidenten sehr. Wir haben<br />

aus allen Sprachregionen einen Vizepräsidenten:<br />

Armin Haymoz für die Westschweiz,<br />

Marco Flückiger aus dem Tessin und Andi Stalder<br />

aus der Deutschschweiz. Das ist ein hervorragendes<br />

Gremium. Wir sind derzeit daran,<br />

unsere Strategie zu überarbeiten. Und hier stellt<br />

sich auch die Frage nach der Struktur: Entweder<br />

gibt es einen vollamtlichen Präsidenten oder<br />

wir setzen auf einen Präsidenten im Mandatsverhältnis<br />

und stärken die Geschäftsstelle.<br />

Sie haben schon vor einiger Zeit gesagt,<br />

dass Sie das Präsidium in den nächsten<br />

zwei oder drei Jahren abgeben möchten.<br />

Welche Ziele haben Sie bis dahin?<br />

Im Zentrum steht ganz klar die neue Strategie,<br />

die ich noch umsetzen möchte. Wir erarbeiten<br />

diese Strategie gemeinsam mit einer<br />

Beraterfirma.<br />

Können Sie zu den konkreten Inhalten<br />

schon etwas sagen?<br />

Ich möchte eine hochprofessionelle Geschäftsstelle.<br />

Der Verband muss geführt werden wie<br />

ein Unternehmen. Er muss agiler und schlagkräftiger<br />

werden. Wenn wir heute einen wichtigen<br />

Entscheid fällen, kann das bis zu einem<br />

Jahr dauern, bis dieser umgesetzt wird. Hier in<br />

der Firma klopfe ich auf den Tisch und dann<br />

machen wir das. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

carrosseriesuisse.ch


FOKUS CARROSSERIE<br />

Sicherheit in der Carrosseriewerkstatt<br />

Shorts und T-Shirts sind fehl am Platz<br />

Ob Batteriesäure, Lacke oder Lösungsmittel: In einer Werkstatt finden sich zahlreiche Produkte, welche der<br />

Gesundheit der Mitarbeitenden schaden können. Daniel Fürst von der Geschäftsstelle der Branchenlösung<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ) erklärt im Interview, wie man<br />

mögliche Gesundheitsrisiken vermeiden kann und welchen Mehrwert eine BAZ-Mitgliedschaft bietet. Carla Stampfli<br />

Daniel Fürst, Fachverantwortlicher BAZ.<br />

Herr Fürst, was gilt es im Umgang mit<br />

Gefahrstoffen besonders zu beachten?<br />

Daniel Fürst, Geschäftsstelle BAZ: Verschiedene<br />

rechtliche Grundlagen verpflichten<br />

die Arbeitgeber zum Schutz ihrer Arbeitnehmenden.<br />

Das heisst, sie müssen alle<br />

Massnahmen treffen, die nach der Erfahrung<br />

notwendig, nach dem Stand der Technik anwendbar<br />

und den Verhältnissen des Betriebes<br />

angemessen sind. Der Arbeitgeber trägt<br />

dafür die gesamte Verantwortung. Weiter<br />

muss dieser den Umweltschutz sicherstellen.<br />

Wenn intern das nötige Fachwissen zum sicheren<br />

Umgang mit gefährlichen Produkten<br />

fehlt, muss der Arbeitgeber Asa-Spezialisten<br />

beiziehen. Diese sind für die Mitglieder<br />

der Branchenlösung BAZ über die Fachstelle<br />

via Geschäftsstelle zugänglich. Eine hilfreiche<br />

Broschüre dazu hat das Staatssekretariat<br />

für Wirtschaft (Seco) unter dem Namen «Sicherer<br />

Umgang mit chemischen Produkten<br />

im Betrieb» veröffentlicht.<br />

Welche Schutzmassnahmen gilt es<br />

umzusetzen?<br />

Als erstes sollte ein alternatives Produkt gesucht<br />

werden, das unbedenklich ist. Ist dies<br />

nicht möglich, muss die Verantwortlichkeit<br />

geregelt werden: Gesetzlich vorgeschrieben<br />

ist, dass jeder Betrieb, der mit gefährlichen<br />

Produkten arbeitet, eine Chemikalienansprechperson<br />

ernennen muss. Diese ist Ansprechperson<br />

für die Behörden und muss<br />

wissen, wer mit welchen Chemikalien wo<br />

arbeitet. Die Person muss die Zeit haben, sich<br />

um den korrekten Umgang zu kümmern.<br />

Was müssen Mitarbeitende selbst<br />

beachten?<br />

Sie müssen wissen, wie die persönliche<br />

Schutzausrüstung (PSA) anzuwenden ist.<br />

Dies ist leider nicht immer selbstverständlich.<br />

Auch das Tragen von Shorts und T-Shirts ist<br />

immer wieder ein Thema: Sind Arme und Beine<br />

nicht bekleidet, fehlt der erste Schutz. So<br />

können Spritzer von Batteriesäure und Lösungsmittel<br />

direkt wirken, das gilt auch für<br />

Staubbelastung der Haut beim Schleifen.<br />

In diesem Fall muss die PSA getragen werden<br />

und zwar so, wie der Hersteller sie vorschreibt<br />

und dem Sicherheitsdatenblatt zu<br />

entnehmen ist. Die Tragpflicht muss vom<br />

Vorgesetzten durchgesetzt werden.<br />

Wie können Verantwortliche mögliche<br />

Gesundheitsrisiken im Alltag vorbeugen?<br />

Wissen schützt! Die Mitarbeitenden sollten<br />

das Recht haben zu wissen, welche Stoffe die<br />

Haut oder die Lunge reizen und über kurz oder<br />

lang schädigen. Dies ist der erste Schritt, um<br />

zu verstehen, wann man sich schützen soll.<br />

Informieren Sie sich über neue Arbeitsprozesse<br />

und Methoden! Diese bringen oft auch<br />

weniger schädliche Stoffe zum Einsatz. Wenn<br />

gefährliche Produkte im Einsatz sind, sollen<br />

die Mitarbeiter im Umgang geschult werden.<br />

Machen Sie daraus keine Doktorarbeit. Definieren<br />

Sie einen regelmässigen Termin für<br />

wenige Minuten und erklären Sie Ihren Mitarbeitenden<br />

und Lernenden den korrekten<br />

Umgang von jeweils einem einzigen Produkt.<br />

Wie unterstützt die BAZ Garagisten und<br />

Carrossiers im Umgang mit Gefahrstoffen?<br />

Die BAZ stellt einerseits die nötigen organisatorischen<br />

Grundlagen zur Verfügung. Im Online-<br />

Tool Asa-Control können BAZ-Betriebe die Sicherheitsdatenblätter<br />

sammeln, Notfallpläne<br />

managen und Verzeichnisse pflegen. Dies ist<br />

übrigens nicht ein «nice to have», sondern gesetzliche<br />

Mindestanforderung an den Arbeitgeber.<br />

Weiter kann die BAZ-Geschäftsstelle<br />

für alle Anliegen kontaktiert werden. Wird<br />

beispielsweise im Betrieb umgebaut und es<br />

kommt eine Frage zum Arbeits- oder Gesundheitsschutz<br />

auf, sprich, welche Mindestanforderungen<br />

eine Lüftung des Lacklagers erfüllen<br />

muss, können die Mitglieder die entsprechenden<br />

Informationen bei uns einholen.<br />

Welchen Mehrwert bietet sich BAZ-Betrieben?<br />

Den organisatorischen Aufwand können wir<br />

für unsere Mitglieder deutlich reduzieren. Für<br />

die gesetzlichen vorgegebenen internen Kontrollen<br />

stellen wir entsprechende Check-Listen<br />

zur Verfügung. Der gesetzlich geforderte<br />

Standard kann also mit entsprechend tiefem<br />

Aufwand erfüllt werden. Weiter bieten wir<br />

für die Kontaktperson Arbeitssicherheit, die<br />

sogenannte Kopas, verschiedene Aus- und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten an. Nicht zu<br />

unterschätzen ist die Support-Leistung für<br />

BAZ-Mitglieder: Bei Fragen rund um Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz berät die<br />

Branchenlösung ihre Betriebe kompetent für<br />

eine konkrete Umsetzung in die Praxis. <<br />

Persönlich<br />

Weitere Infos unter:<br />

safetyweb.ch<br />

cheminfo.ch<br />

Daniel Fürst ist seit 1. November 2020<br />

Fachverantwortlicher Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz der BAZ. Der Automobildiagnostiker<br />

arbeitete viele Jahre bei der<br />

Garage Zbinden & Käser in Büchslen FR,<br />

ehe er 2010 zu BMW (Schweiz) wechselte.<br />

Zuletzt war er dort als Programm-Manager<br />

technisches Training verantwortlich für<br />

das Qualifizierungskonzept mit Fokus auf<br />

Alternativantriebe. Daniel Fürst war zudem<br />

Kursleiter für überbetriebliche Kurse bei der<br />

AGVS-Sektion Freiburg.<br />

50<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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NEU


FOKUS CARROSSERIE<br />

Das von Andrea Portapia während der Autoreinigung gefundene Münz wird mit Erlaubnis<br />

des Fahrzeugbesitzers für wohltätige Zwecke gespendet. Foto: AGVS-Medien<br />

AGVS-Mitglied bietet Autoreinigung für Garagen an<br />

Sauberkeit ist seine<br />

Visitenkarte<br />

Nicht nur von aussen, sondern auch im Innenraum soll ein Fahrzeug einen tadellosen Eindruck<br />

hinterlassen. Andrea Portapia hat sich auf Fahrzeugreinigungen spezialisiert und will AGVS-Garagisten<br />

via Franchisesystem an seinem Geschäftsmodell teilhaben lassen. Mike Gadient<br />

Andrea Portapia entfernt selbst Urinflecken<br />

von Tieren und Menschen von den Sitzen. Er<br />

schafft sogar den Geruch von Erbrochenem<br />

aus dem Innenraum des Autos. Brandlöcher<br />

auf Stoffsitzen stellen für ihn eine willkommene,<br />

aber keine unlösbare Herausforderung<br />

dar. «Die Leidenschaft fürs Putzen wurde<br />

mir in die Wiege gelegt. Ich habe gerne Ordnung<br />

und Freude daran, das Ergebnis meiner<br />

Arbeit sofort zu sehen», sagt der 44-Jährige.<br />

Sein Unternehmen «Professionelle Autoreinigungen»<br />

hat Portapia in Rickenbach SO<br />

gegründet. Mittlerweile wird die Dienstleistung<br />

auch in Hägendorf SO, Wangen an der<br />

Aare BE und demnächst in Basel angeboten.<br />

Nebst Privatpersonen zählen namhafte<br />

Unternehmen zu seinen Kunden. Sie alle wollen<br />

ihren Fuhrpark glänzen sehen.<br />

Für Garagisten bringt Portapia Occasionen<br />

und Neuwagen in einen repräsentativen Zustand.<br />

«Wie viel Wert wir Hygiene beimessen,<br />

ist nicht nur eine Visitenkarte für uns<br />

Menschen selbst, sondern auch für Unternehmen.<br />

Es sagt viel über unsere Einstellung<br />

aus, wie sauber ein Auto ist», erklärt<br />

der gelernte Bau- und Landmaschinenmechaniker.<br />

Ausserdem könne ein im Innenraum<br />

dreckiges Fahrzeug schnell einmal an<br />

Wert verlieren.<br />

Vor seinem Schritt in die Selbstständigkeit<br />

war Portapia im Aussendienst für die Fahrzeugplattform<br />

Auto-Ricardo AG tätig, wo<br />

er sich auch ein Beziehungsnetz aufbauen<br />

konnte. Während der Startphase als Dienstleister<br />

in der Automobilpflege sprach er die<br />

ihm bekannten Garagisten direkt auf dem<br />

Occasionen-Verkaufsplatz an. «Ich habe die<br />

Gebrauchtwagen ohne Auftrag geputzt, um<br />

sie von der Qualität meiner Arbeit zu überzeugen.»<br />

Bei seinen aktuellen Kunden punktet<br />

Portapia auch mit seiner Flexibilität: Er<br />

steht ebenfalls an den Wochenenden zur<br />

Verfügung. «Geht nicht, gibt es nicht. Schon<br />

gar nicht, wenn am nächsten Tag eine Probefahrt<br />

ansteht.» Aus seiner Sicht entsteht so<br />

ein für alle Seiten gewinnbringender Kreislauf:<br />

Er erhält dank dem Garagisten einen<br />

Auftrag und die Reinigung trägt dazu bei,<br />

dass sich der Kunde für einen Autokauf entscheidet<br />

und sich so an die Garage bindet.<br />

Das Vertrauen wird Portapia auch wegen der<br />

vor drei Jahren unterzeichneten AGVS-Mitgliedschaft<br />

entgegengebracht. «Natürlich<br />

ist die Mitgliedschaft ein Vertrauenssiegel,<br />

aber ich möchte mit meinem Beitrag auch<br />

das AGVS-Engagement für die Aus- und<br />

Weiterbildung unterstützen», so Portapia.<br />

Im Verband ist sein Unternehmen das einzige,<br />

das die Automobilpflege in dieser Form<br />

anbietet. Wenn es nach ihm geht, soll sich<br />

das bald ändern.<br />

52<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

Mittels Franchisesystem können Garagen<br />

die Dienstleistungen von «Professionelle<br />

Autoreinigungen» anbieten. Darauf gekommen<br />

ist Portapia, weil Garagenbetriebe zwar<br />

ideal ausgerüstet seien, aber professionelle<br />

Autoaufbereiter auch wegen der saisonalen<br />

Schwankungen und der dadurch nicht gegebenen<br />

Wirtschaftlichkeit fehlen würden.<br />

«Es gibt Reifenpraktiker oder Autolackierer,<br />

aber niemand, der die Innen- und Aussenreinigung<br />

mit dem nötigen Fingerspitzengefühl<br />

ausführt.» Die Folge: Die Reinigung<br />

werde aufgrund des Zeitdrucks oder mangelnder<br />

Erfahrung mehrheitlich oberflächlich<br />

ausgeführt.<br />

Unabhängig davon, ob Interesse am Franchising<br />

besteht, bietet Portapia eine einwöchige<br />

Ausbildung im Betrieb inklusive halbjähriger<br />

Beratung an. Er zeigt, wie beim Shampoonieren<br />

von Sitzen oder dem Polieren von<br />

heiklen Farben sparsam mit den eingesetzten<br />

Mitteln umgegangen wird und welche<br />

Umweltstandards es zu beherzigen gilt. «Ich<br />

biete einen Erfahrungsaustausch», sagt Portapia,<br />

der auch Wohnmobile schonend mit<br />

Bürsten, Schwämmen und handbetriebenen<br />

Reinigungsgeräten auf Vordermann bringt.<br />

Momentan läuft die Hauptsaison für Portapia.<br />

Zwischen März und Oktober nimmt er<br />

die meisten Kundenanfragen entgegen <strong>–</strong> mit<br />

gütiger Unterstützung der Sonne, die erbarmungslos<br />

auf schmutzige Stellen hinweist,<br />

und des Bundesrats, der Ausstellungen und<br />

Messen im Freien trotz Corona wieder erlaubt<br />

und damit den Startschuss zum Autofrühling<br />

gegeben hat. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

fahrzeug-reinigungen.ch<br />

Bei den Garagisten und Privatpersonen vor Ort bietet Andrea Portapia sowohl Innen-, als auch Aussenreinigungen ab 29 Franken an. Foto: AGVS-Medien<br />

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FOKUS CARROSSERIE<br />

Digitales Schadenmanagement<br />

Prozesse beschleunigen <strong>–</strong> effizienter<br />

arbeiten<br />

Ob bei der Terminvereinbarung, Auftragserstellung, Reparatur oder bei Auftragsabschluss: Werkstattprozesse<br />

werden zunehmend digitalisiert. Auch im Bereich Fahrzeuggutachten hält die Digitalisierung zunehmend Einzug.<br />

Wird die Maschine den Menschen ersetzen? Carla Stampfli<br />

Ein Fahrzeugscanner im Einsatz. Foto: Dekra<br />

Digitale Technologien helfen, die Arbeit<br />

in einer Autowerkstatt effizienter <strong>–</strong> und damit<br />

rentabler <strong>–</strong> zu machen. Die Dekra Automobil<br />

GmbH zum Beispiel, eine der weltweit<br />

führenden Expertenorganisationen im Bereich<br />

Fahrzeugprüfung, Zertifizierung und<br />

Schadenmanagement, hat eine Pilotstudie<br />

mit zwei Fahrzeugscannern des französischen<br />

Anbieters Proov Station gestartet,<br />

um die Möglichkeiten der digitalen Technik<br />

aufzuzeigen. Nichtsdestotrotz ist Dekra überzeugt,<br />

dass auch in Zukunft Sachverständige<br />

bei Schadengutachten und Zustandsberichten<br />

gebraucht werden. Allerdings sollen Fahrzeugscanner<br />

Experten bei Schadengutachten und<br />

Zustandsberichten unterstützen und so die<br />

Prozesse beschleunigen.<br />

Wie sehen Softwarehersteller und Schadenmanagement-Anbieter<br />

diese Entwicklung? «Mit<br />

einem Scanner können oberflächliche Schäden<br />

erfasst werden», erklärt Jost Künzli, Gründer der<br />

C3 Car Competence Center GmbH in Aarau, in<br />

den Spezialgebieten Brandgutachten, Betrugsermittlung<br />

und technische Gutachten tätig. «Bei<br />

Strukturschäden ist im Moment immer noch<br />

ein Fachmann erforderlich, um das Quantitativ<br />

und das Reparaturvorgehen zu bestimmen.»<br />

Der Gutachter sei wichtig, damit letztlich<br />

auch der Wert des Fahrzeuges festgelegt<br />

und die Totalschadengrenze festgestellt werden<br />

kann. «Da beim Fahrzeugwert immer<br />

monetäre Interessen vorhanden sind, ist eine<br />

fachmännische, neutrale Bewertung, die notabene<br />

vor Ort stattfinden muss, unabdingbar.»<br />

Jost Künzli kann sich gut vorstellen, dass der<br />

Fahrzeugscanner für bestimmte Schadenarten<br />

von Vorteil sein kann, zum Beispiel bei<br />

einem Massenereignis. «Die Logistik ist jedoch<br />

nicht zu vernachlässigen, denn Fahrzeuge,<br />

die nicht durch den Scanner gehen, müssen<br />

manuell kalkuliert werden. Der Kunde<br />

sollte dabei möglichst ohne Verzögerung bedient<br />

werden.» Für den Experten ist klar: Der<br />

Aufgabenbereich des Gutachters wird sich verändern,<br />

aber er wird ein wichtiger Faktor in<br />

der digitalen Technologiekette bleiben.<br />

Dieser Meinung ist auch Reto Dellenbach, Geschäftsführer<br />

von GCS Schweiz AG: «Die Vergangenheit<br />

zeigt uns, dass an der Oberfläche vieles<br />

immer einfach aussieht.» Wenn es aber konkret<br />

um die Beurteilung von Schadenfällen gehe, welche<br />

Reparaturvariante die richtige sei und den<br />

Kunden wirklich zufrieden stelle, dann brauche<br />

es Menschen, die mit Menschen kommunizieren.<br />

«Die Carrosserien und Garagisten bieten hier<br />

eine grossartige Fachberatung an und stehen für<br />

eine fachgerechte Reparatur dann auch gerade.»<br />

Matthias Bischof, Commercial Director bei Eurotax<br />

in der Schweiz, sagt: «Der Fahrzeugscanner<br />

kann einer von vielen Bestandteilen einer<br />

Schadensbegutachtung sein <strong>–</strong> aber zumindest<br />

in naher Zukunft niemals eine Begutachtung<br />

eines komplexen Schadens durch einen Experten<br />

gänzlich ersetzen.» Fahrzeugscanner werden<br />

den Menschen also so schnell nicht ersetzen. Allerdings<br />

geht Janik Güntert, Abteilungsleiter der<br />

Informaticon AG, einem auf IT-Lösungen für<br />

KMU wie etwa aus dem Garagen- und Carrosseriegewerbe<br />

spezialisierten Informatikunternehmen,<br />

davon aus, dass der Fahrzeugscanner<br />

ein fester Bestandteil des Schadenmanagements<br />

werden könnte. «Entscheidend wird schliesslich<br />

sein, ob der Fahrzeugscanner in der Branche sowie<br />

bei den Versicherungen akzeptiert wird und<br />

sich im Tagesgeschäft bewährt.»<br />

Nebst dem Fahrzeugscanner gibt es im Bereich<br />

Schadenmanagement weitere Trends.<br />

Janik Güntert: «Seit geraumer Zeit nimmt das<br />

Bedürfnis zu, dass Schadenplattformen komplett<br />

in das DMS integriert sind. Dadurch<br />

entfällt der mühsame Wechsel zwischen verschiedenen<br />

IT-Systemen. Zusätzlich führt dies<br />

zu effizienteren Abläufen in der Kommunikation<br />

mit den Versicherungen.» Dies beobachtet<br />

auch Reto Dellenbach von GCS: «Den<br />

Prozess von Anfang an bis zur Abrechnung<br />

komplett zu digitalisieren, das sind die Trends<br />

und die Aufgaben, die allen Beteiligten das Leben<br />

am meisten erleichtern werden.» Dabei<br />

bedeute «digital» nicht, eine E-Mail mit einem<br />

PDF im Anhang zu versenden. «Wir sprechen<br />

54<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

hier vom ganzen Prozess, von strukturierten<br />

Daten, die maschinell zu 100 Prozent weiterverarbeitet<br />

werden. Sprich von Daten, die im<br />

ganzen Prozess nur einmalig erfasst werden.»<br />

GCS habe in den letzten Jahren vieles unternommen,<br />

um die Prozesse bei den Reparateuren<br />

komplett zu digitalisieren. «Unsere Kunden<br />

können dies so von Anfang an bis und<br />

mit Rechnung auch ohne Papier und Medienbrüchen<br />

realisieren. Die ersten Kunden wurden<br />

im letzten Jahr auf diese Systeme erfolgreich<br />

umgestellt», erklärt Dellenbach. Damit<br />

auch die auftraggebende Seite einfach eingebunden<br />

werden kann, sei man eine Partnerschaft<br />

mit carrepnet.ch eingegangen. «Mit<br />

dieser Plattform zusammen zeigen wir aus<br />

Sicht des reparierenden Gewerbes auf, dass<br />

vom Termin/Auftrag, KV/Kalkulation, Reparaturfreigabe,<br />

Teilebestellung/Reparatur bis<br />

zur Rechnung alles zu 100 Prozent digital mit<br />

strukturierten Daten abgewickelt wird.» PDF<br />

versenden sei vorbei, «strukturierter digitaler<br />

Datenaustausch ist wirklich effizient für alle.»<br />

Die Experten sind sich einig, dass die Digitalisierung<br />

die Prozesse beim Schadenmanagement<br />

beschleunigt. «Somit sind Reparaturfreigaben<br />

schneller vorhanden und die Reparatur kann<br />

rasch ausgeführt werden. Dies ist auch im Sinne<br />

des Garagisten, da er somit seine Arbeiten<br />

rascher ausführen und die Kapazität erhöhen<br />

kann», erklärt Matthias Bischof von Eurotax.<br />

Der Einsatz digitaler Technologien eröffnet neue<br />

Möglichkeiten, gleichzeitig stehen die Betriebe<br />

vor neuen Herausforderungen. «Garagisten sind<br />

gefordert, immer professioneller zu agieren und<br />

noch detaillierte Schadensinformation zu liefern»,<br />

erklärt Dominique Sock, verantwortlich<br />

für Marketing und PR bei Motiondata Vector,<br />

einem IT-Komplettlösungsanbieter für die KFZ-<br />

Branche. «Um unsere Anwender in diesen Bereichen<br />

noch besser zu unterstützen, stellen daher<br />

Schnittstellen zu Schadensbewertungs-Dienstleistern<br />

eine enorme Erleichterung in den Dokumentations-<br />

und Verrechnungsprozesse eines<br />

modernen Autohauses dar.» Das etablierte DMS<br />

von Motiondata und die Schnittstellen zu Autoi-dat<br />

und Audatex würden einen einfachen und<br />

effizienten Schadensmanagement-Workflow gewährleisten,<br />

sagt Sock. «Mit der dazu passenden<br />

Foto-App können Garagisten schnell und einfach<br />

mittels Fotodokumentation die Schäden erfassen,<br />

in den Auftrag des DMS integrieren und an<br />

die Versicherungen übermitteln.»<br />

Eine effizientere Arbeitsweise ihrer Kunden zu<br />

ermöglichen, ist auch das Ziel der Informaticon<br />

Business Software, wie Janik Günter erklärt.<br />

Um Doppelerfassungen zu vermeiden,<br />

setze man dazu im Rahmen von Pilotprojekten<br />

bei mehreren Kunden eine komplette Integration<br />

der Schadenplattform e-Service4 ein.<br />

«Die Kommunikation der Schadensmeldungen<br />

erfolgt komplett integriert über die DMS-Informaticon-Business-Software<br />

A3. In Zukunft<br />

möchten wir diese Lösung mit weiteren Schadenplattformen<br />

erweitern.» Auch die C3 Car<br />

Competence Center GmbH unterstützt Garagen<br />

und Carrossiers bei der Optimierung der<br />

Prozesse: EC2 ist eine Webplattform für professionelles<br />

Schadenmanagement rund ums Automobilgewerbe,<br />

die eine schnelle und unkomplizierte<br />

Schadensregulierung ermöglicht. «Da<br />

unsere verschiedenen EC2-Tools untereinander<br />

vernetzt sind, können wir den kompletten Reparatur-Prozess<br />

abbilden», erklärt Yves Künzli,<br />

Geschäftspartner von Jost Künzli. Automatisierte<br />

Prozesse wie sie mit EC2 angeboten werden,<br />

könnten in Verbindung mit Systemen wie<br />

beispielweise VI Visual Intelligence von Audatex,<br />

das einen Schaden ab Foto kalkulieren<br />

kann, den Markt revolutionieren. <<br />

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FOKUS CARROSSERIE<br />

André Koch AG<br />

Umbau und Vorwärtsstrategie<br />

Bei der André Koch AG ändern sich die Besitzverhältnisse. Mitinhaber Florian Stähli hat sein Aktienpaket<br />

an den bisherigen Verwaltungsratspräsidenten Andrin Waldburger verkauft und sich aus der Geschäftsleitung<br />

zurückgezogen. CEO Enzo Santarsiero erklärt die Hintergründe. Sandro Compagno<br />

«Die André Koch AG bleibt in Schweizer<br />

Händen!» Enzo Santarsiero platziert die für<br />

ihn und seine Kunden wichtigste Botschaft<br />

gleich zu Beginn des Gesprächs mit AUTO-<br />

INSIDE. Sein langjähriger Geschäftspartner<br />

Florian Stähli hat sich entschieden, sein Aktienpaket<br />

zu verkaufen. Nach einer intensiven<br />

Analyse und unter Beizug von externen<br />

Beratern wurde entschieden, dass Verwaltungsratspräsident<br />

Andrin Waldburger die<br />

Aktien von Florian Stähli übernimmt. Dieser<br />

wird im Mandatsverhältnis weiterhin für<br />

den führenden Anbieter von Autoreparaturlacken<br />

in der Schweiz arbeiten.<br />

Im Gegensatz zu Florian Stähli wird Andrin<br />

Waldburger in der André Koch AG keine<br />

operative Tätigkeit übernehmen, sondern<br />

beschäftigt sich als Verwaltungsratspräsident<br />

mit strategischen Fragen. Santarsiero:<br />

«Er wird auch gezielt Synergien mit weiteren<br />

Unternehmen nutzen, an denen er ebenfalls<br />

finanziell beteiligt ist.»<br />

Synergien sind ein grosses Thema für die<br />

André Koch im Jahr <strong>2021</strong>. Im Gespräch holt<br />

Enzo Santarsiero weit aus. Es gehe nicht allein<br />

um Lack, nicht nur um das Handwerk,<br />

«sondern um allgemeine betriebliche Themen<br />

wie Logistik, Organisation, Fortbildung<br />

oder Marketing, um ein paar Beispiele zu<br />

nennen. Alles ist mit allem verbunden.» Mit<br />

vernetztem Denken lasse sich die Produktivität<br />

steigern, sagt der Chef von 35 Mitarbeitenden.<br />

«Man darf Arbeitsprozesse nicht einzeln<br />

betrachten, sondern muss ganzheitlich<br />

denken. Die Digitalisierung bietet viele neue<br />

Möglichkeiten, schneller, strukturierter und<br />

effektiver zu arbeiten.» Der ganze Prozess<br />

von der Auftragsannahme, über die Schadenkalkulation,<br />

das Lagermanagement, die Ausführung<br />

bis zur Fakturierung lasse sich heute<br />

in integrierten Werkstattsystemen zusammenfassen.<br />

Mit dem Resultat, den Durchlauf<br />

und damit die Effizienz deutlich zu steigern.<br />

Was für die Kunden der André Koch richtig<br />

ist, leben Enzo Santarsiero und sein Team<br />

selbst vor: die Modernisierung von Prozessen<br />

und Abteilungen, um sie den Kundenbedürfnissen<br />

anzupassen. AK will wachsen <strong>–</strong> trotz<br />

Pandemie <strong>–</strong> und baut sowohl im Innen- wie<br />

im Aussendienst Kapazitäten aus. «Das Ziel<br />

ist es, weiter Marktanteile zu gewinnen, um<br />

den Margendruck aufzufangen. Damit ist<br />

gewährleistet, dass wir die nötigen Investitionen<br />

für eine erfolgreiche Zukunft tätigen<br />

können.» Hier komme der André Koch AG<br />

ihre Marktposition und Strategie zugute, erklärt<br />

Enzo Santarsiero: «Natürlich muss auch<br />

André Koch sparen. Da kommen auch wir<br />

nicht darum herum. Unser Vorteil ist aber,<br />

dass wir unabhängig sind. Wir konzentrieren<br />

uns ausschliesslich auf den Schweizer Markt<br />

und sind so sehr flexibel. Entscheidungen<br />

setzen wir schnell und unkompliziert um.<br />

Wir müssen auch keine Shareholder mit Gewinnmaximierung<br />

berücksichtigen, sondern<br />

können Gewinne in neue Projekte und neue<br />

Mitarbeitende investieren. Das war schon<br />

immer unser Erfolgsgeheimnis.»<br />

Kein Zwang zur Gewinnmaximierung:<br />

Enzo Santarsiero. Foto: André Koch<br />

2020 war aus hinlänglich bekannten Gründen<br />

ein schwieriges Jahr für die gesamte<br />

Autobranche, einschliesslich K&L. Auch<br />

der Start ins Jahr <strong>2021</strong> sei mit Unsicherheiten<br />

behaftet gewesen, gibt Enzo Santarsiero<br />

zu: «Einige Partner und Kunden haben Kurzarbeit<br />

eingereicht. Zudem dürfen wir unsere<br />

Abhängigkeit vom Ausland nicht unterschätzen.<br />

Gerade in unseren Nachbarländern hat<br />

die Krise viele Unternehmen stärker getroffen<br />

als hier. Das könnte einen negativen Einfluss<br />

auf Produkte und Leistungen haben.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

andrekoch.ch<br />

56<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

Autofarben: Schweizer sind dezent unterwegs<br />

Weiss bleibt beliebt <strong>–</strong> Blau<br />

holt auf<br />

Der «Color Report» des Lacklieferants BASF zeigt, in welchen Farben die Fahrzeuge auf Europas Strassen<br />

unterwegs sind. Garagisten erfahren, welche Trends die Farbwahl beim Autokauf zukünftig beeinflussen.<br />

Mike Gadient<br />

Die beliebteste Autofarbe im Wirtschaftsraum<br />

Europa, Naher Osten und Afrika bleibt<br />

mit einem Anteil von 28 Prozent Weiss, gefolgt<br />

von Grau (20%) und Schwarz (18%). «Die<br />

Farbe ist das erste, was ein Betrachter wahrnimmt,<br />

erst dann folgt die Form. Autokäufer<br />

wählen nach Marke und Modell häufig die<br />

Farbe aus», sagt Sebastian Wyder, Technical<br />

Manager beim Lackhersteller BASF. Die<br />

Automobilhersteller konnten 2020 auf mehr<br />

als tausend verschiedene Farbschattierungen<br />

zurückgreifen. Allein 160 davon waren Blautöne,<br />

wie der BASF Color Report ausweist. Bei<br />

den bunten Farben bleibt Blau mit 11 Prozent<br />

an der Spitze der Beliebtheitsskala. Wyder<br />

kennt den Grund: «Blau ist eine Möglichkeit<br />

für Autobesitzer, sich von der Masse abzusetzen.»<br />

Es sei ein Trend zu beobachten, dass<br />

Neuwagenkäufer und auch Hersteller mutiger<br />

werden und ihre Fahrzeuge mit bunten Lacken<br />

sportlicher positionieren.<br />

Trotzdem wurden Weiss, Schwarz und Grau<br />

weltweit für die Lackierung eines Grossteils<br />

der Neuwagen verwendet. Diese achromatischen<br />

Farben schwingen mit einem Anteil<br />

von 66 Prozent obenaus und werden vor allem<br />

für Mittel- und Oberklassefahrzeugen<br />

gewählt. Die Farbtöne gelten als elegant und<br />

seriös. Mitunter deshalb ist Weiss nach wie<br />

vor die beliebteste Autofarbe der Welt und<br />

hat sein Image als Lieferwagenfarbe abgelegt.<br />

«Das liegt auch daran, dass ein aktueller<br />

Weisston deutlich raffinierter ist als noch<br />

vor zehn Jahren. Moderne Lacke überzeugen<br />

durch Effekte, die sich je nach Sonneneinstrahlung<br />

oder Perspektive verändern können»,<br />

erklärt Wyder. Auch in der Schweiz<br />

sind die unbunten Farben nach wie vor Spitzenreiter.<br />

Die Schweizer sind bei den Farben<br />

nicht gerade experimentierfreudig und bleiben<br />

lieber dezent auf den Strassen.<br />

Die Fahrzeug-Farbverteilung im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika. Grafik: BASF<br />

Die im BASF-Bericht veröffentlichten Daten basieren<br />

aufgrund der Corona-Pandemie auf einer<br />

geringeren Gesamtproduktion von Fahrzeugen<br />

als in den vergangenen Jahren. Die wachsende<br />

Beliebtheit von Blau wurde schon 2016 vorausgesagt.<br />

Die Automobildesigner schauen bei der<br />

Entwicklung von Farbtönen nämlich drei bis<br />

vier Modelljahre in die Zukunft. «Ein langfristiger<br />

Trend, den unsere Experten derzeit erwarten,<br />

geht in Richtung Braun- und Beigetöne, die<br />

heller werden und dadurch weicher und wärmer<br />

wirken», so Wyder. Eine Vermutung sei,<br />

dass die Corona-Pandemie diesen Trend unterstützen<br />

wird, weil das Auto in diesen unsicheren<br />

Zeiten als individuelles und sicheres Verkehrsmittel<br />

Wärme und Zuversicht ausstrahlen<br />

soll. Die Garagisten sollen aber nicht davor zurückschrecken,<br />

auch Autos im gelben Farbton<br />

anzubieten. «Besonders jüngere Käufer zieht es<br />

zu bunten Farben, um Sportlichkeit und Individualität<br />

auszudrücken.»<br />

Global betrachtet lässt sich festhalten, dass<br />

im vergangenen Jahr eine grössere Farbvielfalt<br />

von den Bändern der Automobilhersteller<br />

rollte. «Das Farbtonspektrum wird insgesamt<br />

breiter. Dabei bleibt aber ein Unterschied je<br />

nach Fahrzeuggrösse bestehen», sagt Wyder.<br />

In Nordamerika wurde Rot (8%) deutlich<br />

von Blau (13%) überholt, während Beige und<br />

Braun nahezu von der Bildfläche verschwunden<br />

sind. Trends, die in anderen Teilen der<br />

Welt populär sind, setzen sich in Südamerika<br />

in der Regel langsamer durch. Rot (9%) und<br />

Blau (2%) gewinnen aber auch hier an Bedeutung.<br />

Im Wirtschaftsraum Asien-Pazifik ist<br />

die Farbtonvielfalt am grössten. Dennoch ist<br />

Weiss wie in den anderen Regionen mit Abstand<br />

der Favorit und wird für etwa 48 Prozent<br />

der Neuwagen genutzt. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

basf.com<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>57


Autoglas-Kompetenz<br />

für Garagen<br />

einfach, schnell, professionell<br />

Scheibenersatz | Scheibenreparatur |<br />

Scheibentönung | Mobiler Service<br />

Kalibrierung<br />

Fahrassistenzysteme<br />

DESA AUTOGLASS AG ist dank modernster Diagnose und<br />

Kalibrierungsmitteln sowie gut geschultem und ständig<br />

weitergebildetem Personal in der Lage, die Kalibrierungen<br />

gemäss den Herstellervorgaben durchzuführen, damit<br />

eine korrekte Funktion der relevanten Sicherheitssystemen<br />

gewährleistet werden kann.<br />

www.desa-autoglass.ch


FOKUS CARROSSERIE<br />

Tools für die Kalibration von Fahrerassistenzsystemen<br />

High-Tech für Carrossiers<br />

Die Marktdurchdringung für Fahrerassistenzsysteme FAS nimmt kontinuierlich zu. Im Aftersales-Bereich sind<br />

nicht nur Garagisten, sondern auch Carrosseriebetriebe gefordert: Sowohl bei den Werkzeugen als auch beim<br />

Know-how gilt es, sich aufzudatieren und abzuschätzen, wie viel investiert werden soll. Andreas Senger<br />

Bereits Bagatellunfälle von modernen Fahrzeugen<br />

kosten richtig Geld. Wird die Fahrzeugfront<br />

beschädigt, bleibt es oft nicht nur<br />

bei verschrammtem Lack. Die Sensorik für<br />

Fahrerassistenzsysteme hinter Kühlergitter<br />

oder Frontstofffängern kann entweder beschädigt<br />

oder die Halterung verbogen werden.<br />

Nicht nur die optische Instandstellung ist gefordert,<br />

sondern auch technisch sollen die Unfallfahrzeuge<br />

wieder hergestellt werden. Auch<br />

ein simpler Frontscheibenwechsel ist heute<br />

eine Angelegenheit, die nach dem Ersatz den<br />

Einsatz des Diagnosetesters bedarf.<br />

Das Werkstattpersonal von Garagen ist sich<br />

den Umgang mit Testern gewohnt. Bei vielen<br />

Arbeiten an modernen Fahrzeugen wird<br />

mittels Diagnosegerät gearbeitet, Fehlerspeicher<br />

ausgelesen und gelöscht sowie<br />

wichtige Informationen abgefragt. In den<br />

Carrosserie- und Lackierbetrieben wird diese<br />

Kompetenz vermehrt gefordert. Sind die verbogenen<br />

Teile eines Fahrzeuges nach der<br />

Reparatur gerichtet oder ausgetauscht, Neuteile<br />

lackiert und angepasst, dann gilt es, auch die<br />

Frontsensorik zu kalibrieren. Die Ultraschallsensoren<br />

der Frontstossstange sind dabei<br />

einfach im Handling: Sind sie sauber in der<br />

Halterung eingeklipst, reicht ein Funktionstest<br />

und das Fahrzeug ist wieder startklar.<br />

Muss der Radarsensor neu kalibriert werden,<br />

reicht der Tester alleine nicht. Mittels Targets,<br />

also Kalibriertafeln vor dem Fahrzeug, wird<br />

der Sensor auf das Fahrzeug angepasst. Nach<br />

dem aufwändigen Ausrichten der Prüfwerkzeuge<br />

auf einer ebenen Fläche und auf die geometrische<br />

Fahrachse der Hinterachse kann<br />

mittels Einstellschrauben der Sensor justiert<br />

werden. Viele Automobilhersteller ermöglichen<br />

auch eine dynamische Kalibration.<br />

Dabei wird der Sensor mittels Wasserwaage<br />

horizontal und vertikal ausgerichtet und<br />

auf einer mittels Diagnosetester initiierten<br />

Probefahrt selber aufs Fahrzeug adaptiert.<br />

Auch Frontkameras bedürfen nach dem<br />

Der Bestand an Fahrzeugen mit Umfeldsensorik nimmt kontinuierlich zu. Nicht nur Garagisten müssen die High-Tech-<br />

Sensoren kalibrieren können. Auch Carrosseriebetriebe sind gefordert, die Technologie zu beherrschen. Foto: ZF<br />

Bei Frontkameras oder Radarsystemen (Bild) wird die<br />

Technologie von Generation zu Generation verbessert.<br />

Um die Umfeldsensorik nach einem Frontscheibenwechsel<br />

oder einer Unfallreparatur im Frontbereich zu<br />

kalibrieren, sind je nach Fahrzeughersteller und seine<br />

Kalibrationsstrategie aufwändige und teure Werkzeuge<br />

nötig. Die Zusammenarbeit und Kooperation mit anderen<br />

Betrieben senkt die Kosten und fördert den Wissensaustausch.<br />

Foto: Bosch<br />

Frontscheibenwechsel einer Kalibration. Die<br />

Krümmung der neuen Frontscheibe kann das<br />

Brechen des Lichtes verändern und damit<br />

die Ausrichtung der fixmontieren Kamera<br />

täuschen. Auch hier werden präzise ausgerichtete<br />

Targets vor dem Fahrzeug platziert<br />

und die Kamera mittels Tastendruck kalibriert.<br />

Doch lohnt sich der Kauf der verschiedenen<br />

Targets für diverse Automobilhersteller?<br />

In der Praxis hat sich gezeigt, dass sich die<br />

Kalibrationstool. Foto: Bosch<br />

Anschaffung für KMU nicht lohnt. Vielmehr<br />

ist es sinnvoll, dass sich Carrossiers<br />

mit Garagisten zusammentun, um die teuren<br />

Werkzeuge gemeinsam zu finanzieren und zu<br />

nutzen. Die Werkstattmitarbeiter, die regelmässig<br />

Kalibrationen durchführen, sind zudem<br />

effizienter und erledigen die Arbeit in<br />

kürzerer Zeit, da nicht alle Einstellwerte nachgelesen<br />

und die Vorgehensweise studiert<br />

werden muss. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>59


FOKUS CARROSSERIE<br />

Die energiesparende Sehon-Hightech-Lackieranlage<br />

am Amag-Standort in Buchrain LU. Foto: Sehon<br />

Return-of-Invest-Berechnung<br />

Die Kosten einer Lackieranlage<br />

auf einen Blick<br />

Wer eine neue Lackieranlage anschafft, steht vor einer grossen Investition. Die Sehon Innovative Lackieranlagen<br />

unterstützt mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung bei Neubau, Umbau und Modernisierung der<br />

Infrastruktur. Berücksichtigt werden dabei auch staatliche Fördergelder. Mike Gadient<br />

Auf seine gesamte Berufskarriere bezogen,<br />

wird sich der Geschäftsführer einer Garage<br />

selten mit dem Kauf einer neuen Lackieranlage<br />

befassen. Kommt dennoch der Moment,<br />

steht eine Investition für die nächsten 20<br />

bis 30 Jahre an. «Kein Betrieb kann sich leisten,<br />

eine derart wichtige Kaufentscheidung<br />

aus dem Bauch heraus und ohne langfristige<br />

Betrachtung zu fällen», sagt Tiemo Sehon,<br />

CEO der gleichnamigen Herstellerfirma in der<br />

Nähe von Stuttgart. Die Sehon Innovative Lackieranlagen<br />

konzentriert sich deshalb nicht<br />

nur auf die Produktion, sondern auch auf die<br />

Beratung. Die Investitionssicherheit müsse<br />

garantiert sein, nicht nur für die nächsten<br />

fünf Jahre.<br />

Eines der letzten grösseren Projekte von Sehon<br />

in der Schweiz ist das Lackier- und Karosseriezentrum<br />

der Amag in Buchrain LU,<br />

das im März 2019 eröffnet wurde. Die Lackieranlage<br />

besteht, wie in den meisten Betrieben,<br />

nicht nur aus Kabinen und Trockner.<br />

Im Neubau wurde Raum für eine Vielzahl von<br />

Arbeitsplätzen und Technik geschaffen, angefangen<br />

bei Vorbereitungsplätzen über Multifunktionsarbeitsplätze<br />

bis hin zum Finish-Bereich.<br />

«Für einen reibungslosen Lackierbetrieb<br />

müssen alle Prozesse und Technologien ineinandergreifen<br />

und untereinander abgestimmt<br />

sein», erklärt Tiemo Sehon. Nur so sei eine<br />

grösstmögliche betriebliche und wirtschaftliche<br />

Effizienz zu erreichen.<br />

Alle wichtigen Kennzahlen zur geplanten<br />

Lackieranlage werden von Sehon in einer<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung festgehalten.<br />

Wichtigstes Element der Zahlen-Daten-<br />

Fakten-Kalkulation ist eine detaillierte Return-of-Invest-Berechnung.<br />

Die sogenannte<br />

Life-Cycle-Cost-Analyse soll nicht nur den<br />

Kreditvergabeanforderungen von Banken genügen,<br />

sondern auch staatlichen Normen.<br />

«Staatliche Förderung energiearmer und umweltfreundlicher<br />

Lackieranlagen kann die Investitionssumme<br />

deutlich reduzieren», führt<br />

Tiemo Sehon aus. In der Schweiz wird die<br />

Förderung von erneuerbaren Energien im<br />

Rahmen der Energiestrategie 2050 mit Subventionen<br />

unterstützt. Alle Förderprogramme<br />

von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden<br />

sind in einer Datenbank auf energiefranken.ch<br />

abrufbar. Wer die Postleitzahl im<br />

Suchfeld eingibt, stösst ebenfalls auf Kampagnen<br />

regionaler Energieversorger.<br />

Die im Lackier- und Karosseriezentrum der<br />

Amag eingesetzten Kombi-Lackierkabinen<br />

gelten als besonders umweltfreundlich und<br />

energiesparend. In seinen Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

hält Sehon beispielsweise<br />

fest, wie viel Kilowattstunden pro Jahr für das<br />

Reinigen, Lackieren oder Ablüften des Basislacks<br />

aufgewendet werden. «Für uns ist völlig<br />

normal, dass wir uns als integrativer Partner<br />

verstehen, der bereits in der Vorplanung,<br />

in Architektengesprächen und im Energieund<br />

Prozessmanagement einbezogen wird»,<br />

sagt Tiemo Sehon. Durch die Alles-aus-einer-<br />

Hand-Philosophie, die der schwäbische Hersteller<br />

anbietet, wird der Garagist entlastet.<br />

Er muss sich nicht mit einzelnen Anbietern<br />

auseinandersetzen und erhält für die Lackieranlage<br />

eine Return-of-Invest-Berechnung mit<br />

Weitsicht <strong>–</strong> gleichgültig ob Neubau, Umbau<br />

oder Modernisierung. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

sehon-lackieranlagen.de<br />

60<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Wir feiern 75 Jahre.<br />

Feiern Sie mit uns!<br />

Seit 75 Jahren sind wir als Lieferant im Bereich Auto Ersatzteile<br />

und Zubehör für Sie im Einsatz. Profitieren Sie im Jubiläumsjahr<br />

<strong>2021</strong> jeden Monat von unserer Jubiläumsaktion*.<br />

Wir danken unseren Partnern herzlich für die Unterstützung unserer Jubiläumsaktion:<br />

* Details zu den Bedingungen und Aktionen erfahren Sie<br />

über unseren Newsletter. Einfach QR Code scannen und<br />

Newsletter kostenlos abonnieren.


FOKUS CARROSSERIE<br />

André Koch AG<br />

andrekoch.ch<br />

Die Mercedes Benz Automobil AG (Merbag) setzt auf<br />

Standox und André Koch AG<br />

pd. Die Merbag gehört neu zum Kundenkreis der André Koch AG,<br />

welche damit ihre starke Marktposition in der Schweiz weiter<br />

ausbaut. In der Schweiz ist die Merbag der bedeutendste Mercedes-<br />

Benz-Händler. Sie betreibt an acht Standorten Reparaturbetriebe mit<br />

Carrosserien, in denen sie neu auf die Lackprodukte der Marke<br />

Standox setzt. «Mit der Vereinheitlichung der Lackprodukte im Konzern<br />

können wir die Arbeitseffizienz und damit die Produktivität deutlich<br />

erhöhen», so Patrik Paladino, Leiter Aftersales Merbag Gruppe.<br />

Enzo Santarsiero und Giuseppe Ciappa von der André Koch AG<br />

freuen sich, einen so bedeutenden Kunden gewonnen zu haben. «Die<br />

grossartige Qualität der Lackmarke Standox und die Spitzenservices<br />

der André Koch AG waren entscheidende Argumente. Der Merbag<br />

war es auch sehr wichtig, diesen Weg mit einem unabhängigen<br />

Schweizer Unternehmen zu gehen», erklären sie. «Wir bieten den<br />

Merbag-Mitarbeitern massgeschneiderte Schulungen und Seminare.<br />

Damit stellen wir sicher, dass überall die gleichen Standards bei der<br />

Lackierung eingehalten werden.» <<br />

Die André Koch AG und die Merbag rücken näher zusammen. Foto: André Koch AG<br />

KSU A-Technik AG<br />

ksu.ch<br />

langlebig. Durch die Umsetzung der Wünsche und Empfehlungen der<br />

Anwender, den Einsatz hochwertiger Materialien, moderner Technologie<br />

und fortschrittlicher Produktionstechniken hat sich Snap-on<br />

Tools erneut selbst übertroffen und einen noch stärkeren und langlebigeren<br />

Druckluft-Schlagschrauber entwickelt.<br />

Der Snap-on Schlagschrauber PT338 ist perfekt für schwer zugängliche und beengte<br />

Räume. Foto: KSU A-Technik AG<br />

Das Beste aus beiden Welten:<br />

Snap-on PT338 3/8‘‘ Schlagschrauber<br />

pd. Mit dem kompakten 3/8‘‘-Schlagschrauber PT338 hebt Snap-on<br />

Tools das Niveau der Schlagschrauber auf ein noch höheres Niveau.<br />

Durch die Kombination einer Reihe von Schlüsseleigenschaften in<br />

einer Maschine hat dieser pneumatische Schlagschrauber das Beste<br />

aus beiden Welten und ist kompakt, leicht, ergonomisch, stark und<br />

Facts & Figures:<br />

Drehzahl U/min 8000; Schalldruckpegel dB(A) 97,5; Länge 122mm;<br />

Luftverbrauch freie Drehzahl CFM (SCFM) [l/min] 3,17 (22,6) [90];<br />

max. Drehmoment ft-lb (N-m) 500 (678); Schläge pro Minute BPM<br />

1440; Schwingungspegel m/s² 10,8; Lufteintrittsgewinde Grösse<br />

1/4‘‘-18 NPT; Empfohlene Schlauchgrösse Zoll (mm) 3/8 (10); Amboss<br />

Typ Reibring; Antriebsgrösse Zoll (mm) 3/8 (10); Gewicht 1,36 kg,<br />

Garantie 2 Jahre.<br />

KSU A-Technik AG ist exklusiver Vertriebspartner von Snap-on. <<br />

62<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

Jasa AG<br />

jasa-ag.ch<br />

Lacke zerstäuben in einer neuen Dimension<br />

pd. Airmatic-Anlagen sorgen mit weniger Lack in kürzerer Zeit für<br />

perfekte Oberflächen <strong>–</strong> und damit für echte Kosteneinsparungen.<br />

Die Airmatic-Anlage optimiert die Druckluftaufbereitung in der<br />

Spritzkabine, was zahlreiche Vorteile mit sich bringt. So sorgt<br />

Airmatic beispielsweise für einen gleichmässigeren Lackauftrag,<br />

senkt den Materialverbrauch, reduziert den Druckluftverbrauch<br />

und minimiert Overspray. Die schnellere Trocknung erlaubt es, die<br />

Produktivität zu erhöhen, Energie zu sparen und somit die Rentabilität<br />

zu steigern. Die Druckluft wird zusätzlich statisch entladen, was<br />

sich positiv auf die Polierarbeiten auswirken wird.<br />

Mit verschiedenen Anlagen kann die Airmatic individuell auf den<br />

Betrieb und die entsprechenden Bedürfnisse angepasst werden. Mit<br />

oder ohne Klimatisierung und in der Ausführung «Revolution» sogar<br />

mit zusätzlicher Befeuchtung. Die Airmatic-Revolution ist eine echte<br />

Weltneuheit in der Lackierbranche. Diese innovative Technik wird<br />

vor allem für feuchtigkeitshärtende Lacke eingesetzt und bringt die<br />

benötigte Feuchtigkeit direkt in die Druckluft. <<br />

Die Geräte werden ohne komplizierte Umrüstung in den bestehenden Betrieb<br />

integriert. Foto: Jasa AG<br />

Carbesa<br />

carbesa.ch/carbon-cbr<br />

Reparieren statt Ersetzen <strong>–</strong> leichter, effizienter und ergonomischer<br />

pd. Bei Carrosserie-Aussenhautschäden ist Reparieren statt Ersetzen<br />

technisch, wirtschaftlich und ökologisch die bessere Lösung.<br />

Das völlig neu entwickelte Carbon Body Repair System ist das<br />

Resultat aus 20 Jahren Erfahrung mit der Bit-Reparaturmethode und<br />

dem Feedback von tausenden Carrosseriebetrieben weltweit. Mit<br />

dem CBR bietet Carbesa einen einzigartigen Komplettarbeitsplatz für<br />

die effizientere Reparatur von Stahl- und Aluminiumbauteilen in der<br />

Schweiz.<br />

Der auffälligste Unterschied zu allen bisherigen Richtsystemen: alle<br />

Komponenten bestehen aus reinem Carbon oder carbonfaserverstärktem<br />

Kunststoff. Bei gleicher Festigkeit sind diese deshalb<br />

mindestens sechzig bis siebzig Prozent leichter. Durch das niedrige<br />

Gewicht und die verbesserte Ergonomie kann der Anwender wesentlich<br />

gefühlvoller, präziser und kräfteschonender arbeiten. Dies wirkt<br />

sich positiv auf die Reparaturqualität, Zeitersparnis und die Rendite<br />

aus. Der ebenfalls neue CBR-C1 Power-Inverter überzeugt durch<br />

einfachste Bedienung und beste Ergebnisse auch bei sehr dünnen<br />

und höherfesten Carrosserieblechen. <<br />

CBR Carrosserie-Richtarbeitsplatz mit Carbon-Zugkomponenten. Foto: Carbesa<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>63


BILDUNG<br />

Von Frauen für Frauen<br />

Wissen aneignen und<br />

netzwerken<br />

Seit 30 Jahren bildet das AGVS-Frauenseminar einmal pro Jahr einen wichtigen Treffpunkt für<br />

Mitarbeiterinnen im Garagengewerbe, die für administrative und personelle Aufgaben zuständig sind.<br />

Die organisierende Arbeitsgruppe ermutigt Betriebe, ihren Mitarbeiterinnen die Gelegenheit zu geben,<br />

an dieser breit gefächerten Weiterbildung teilzunehmen. Carla Stampfli<br />

Irene Nyffeler.<br />

Esther Alfter-Würgler.<br />

Silvana Stock-Blaser.<br />

Sich weiterbilden, neue Ideen für den Betriebsalltag<br />

sammeln, fachsimpeln und netzwerken:<br />

Das AGVS-Frauenseminar bietet<br />

Mitarbeiterinnen im Garagengewerbe nicht<br />

nur wertvolle Workshops rund um berufliche<br />

Themen, sondern auch die Möglichkeit,<br />

sich unter Gleichgesinnten auszutauschen.<br />

Diese Art der Weiterbildung wird geschätzt:<br />

Bis zu 60 Teilnehmerinnen werden Jahr für<br />

Jahr verzeichnet.<br />

Dass das Seminar eine Erfolgsgeschichte werden<br />

würde, zeigte sich bereits bei seiner ersten<br />

Austragung 1992. «Wir merkten auf Anhieb,<br />

dass Frauen im Garagengewerbe das<br />

Bedürfnis haben, an einer Weiterbildung<br />

teilnehmen zu können, die sich ausschliesslich<br />

an sie richtet», erinnert sich Madeleine<br />

Maier, Automobilverkäuferin bei der Auto<br />

Maier Töss AG in Winterthur ZH. Seit 30<br />

Jahren nimmt sie teil und wirkt als Mitglied<br />

der fünfköpfigen Arbeitsgruppe AGVS-Frauenseminar<br />

bei der Organisation mit. «Insbesondere<br />

in den früheren Jahren spürte man<br />

bei den Teilnehmerinnen das Bedürfnis nach<br />

Abwechslung und neuem Wissen.» Frauen<br />

waren Anfang der 90er-Jahre spärlich gesät<br />

im Autogewerbe. «Umso grösser war die<br />

Freude, aus dem Alltag auszubrechen und<br />

unter sich zu sein», so Maier.<br />

Dies hat sich bis heute nicht verändert. «Das<br />

Frauenseminar trägt viel zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

und Stärkung der Motivation<br />

bei», erklärt Irene Nyffeler, Geschäftsführerin<br />

der Garage Nyffeler AG Lichtensteig SG<br />

und Präsidentin der Arbeitsgruppe AGVS-<br />

Frauenseminar. «Hier treffen Frauen auf andere<br />

Frauen, die mit denselben Herausforderungen<br />

konfrontiert sind. Indem sie sich<br />

gegenseitig austauschen, merken sie, dass sie<br />

nicht allein sind. Das bekräftigt sie auf ihrem<br />

Weg.» Susanne Leirer, Geschäftsleitungsmitglied<br />

der Sportgarage Leirer AG in Stein und<br />

langjähriges Mitglied der Arbeitsgruppe, bestätigt:<br />

«In gemischten Gruppen sind Frauen<br />

eher gehemmt, gezielt Probleme anzusprechen.»<br />

Seien sie hingegen unter sich, sei diese<br />

Hemmschwelle kaum vorhanden.<br />

Silvana Stock-Blaser, Geschäftsleitungsmitglied<br />

der Garage Stock in Zizers GR, führt<br />

eine weitere Komponente an, wieso es eine<br />

Weiterbildung allein für Frauen braucht.<br />

«Das Autogewerbe ist stark von Leistungsdruck<br />

geprägt», erklärt die Serviceberaterin,<br />

die seit letztem Jahr in der Arbeitsgruppe<br />

mitwirkt. Sie schätzt, dass im Frauenseminar<br />

Themen behandelt werden, die Garagistenfrauen<br />

im Betriebsalltag beschäftigen, denen<br />

jedoch aus zeitlichen Gründen zu wenig Beachtung<br />

geschenkt wird.<br />

64<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Das AGVS-Frauenseminar erfreut sich seit nunmehr<br />

30 Jahren grosser Beliebtheit. Foto: AGVS-Medien<br />

AGVS-Frauenseminar:<br />

Save the date<br />

Nachdem im letzten Jahr das AGVS-<br />

Frauenseminar coronabedingt abgesagt<br />

werden musste, findet die Weiterbildung<br />

für Mitarbeiterinnen im Garagengewerbe<br />

dieses Jahr wie folgt statt: Ausgetragen<br />

wird das Jubiläums-Seminar vom 25. bis<br />

27. Oktober <strong>2021</strong> im Hotel Lenkerhof in<br />

Lenk. Folgende Themen werden behandelt:<br />

Mitarbeiterrekrutierung, Umgang mit Bewertungen,<br />

Mobbing sowie Faszien-Lehre.<br />

Für Informationen und Anmeldung wenden<br />

Sie sich an Brigitte Hostetter, brigitte.<br />

hostettler@agvs-upsa.ch. Das Detailprogramm<br />

wird auf den AGVS-Medien in<br />

den kommenden Monaten publiziert.<br />

das Frauenseminar, um sich weiterzubilden.<br />

Nach zweieinhalb Tagen kehren sie motiviert,<br />

inspiriert, mit neuen Ideen und Kontakten<br />

an den Arbeitsplatz zurück. Was will<br />

man als Betrieb mehr?»<br />

Susanne Leirer.<br />

Die Organisatorinnen wissen: Auch wenn<br />

nicht jedes Thema gleich stark interessiert,<br />

kann jede Teilnehmerin von der Weiterbildung<br />

profitieren. Denn der Austausch und<br />

das Programm rund um das eigentliche Seminar<br />

ist den Teilnehmerinnen genauso<br />

wichtig wie die Workshops selbst. Bei der<br />

Auswahl der Themen versucht die Arbeitsgruppe,<br />

einen ausgewogenen Mix zu erreichen.<br />

Die Referentinnen und Referenten<br />

übermitteln Know-how zu aktuellen Themen<br />

wie auch zu betriebswirtschaftlichen Grundlagen.<br />

Dazu gehören zum Beispiel der Umgang<br />

mit Bewertungen im Internet, die persönliche<br />

Fürsorge, Mitarbeiterrekrutierung<br />

und -gespräche, Marketing, Sozialversicherungen<br />

sowie Arbeitsrecht. Zudem gibt es<br />

Referate rund um Bewegung und Gesundheit<br />

am Arbeitsplatz.<br />

Madeleine Maier.<br />

Die Arbeitsgruppe ist stolz, dass sich das<br />

AGVS-Frauenseminar auch nach fast 30 Jahren<br />

grosser Beliebtheit erfreut. Zwei Sachen<br />

liegen den Organisatorinnen besonders am<br />

Herzen. Einerseits ermutigen sie Mitarbeiterinnen<br />

von Garagenbetrieben immer wieder<br />

aufs Neue, von der einzigartigen Kombination<br />

von beruflicher Weiterbildung, Netzwerk<br />

und Austausch zu profitieren. Was auf<br />

der Hand liegt, ist in Realität nicht immer<br />

einfach, wie Susanne Leirer in den letzten<br />

Jahren beobachtet hat: Während die Weiterbildung<br />

bei Mitarbeitern selbstverständlich<br />

sei, würde man sich dieses Engagement seitens<br />

der Betriebe auch in Bezug auf die Mitarbeiterinnen<br />

wünschen. «Die Zeit ins Frauenseminar<br />

ist gut investiert!», unterstreicht<br />

Esther Alfter-Würgler, die während 16 Jahren<br />

die Garage Alfter in St-Aubin-Sauges NE<br />

führte. Sie ist seit zwei Jahren in der Arbeitsgruppe<br />

tätig. «Mitarbeiterinnen besuchen<br />

Trotzdem ist die Arbeitsgruppe um die Weiterführung<br />

des Frauenseminars besorgt.<br />

Denn Irene Nyffeler, Madeleine Maier und<br />

Susanne Leirer möchten in naher Zukunft<br />

aus der Arbeitsgruppe austreten. Mit Esther<br />

Alfter-Würgler und Silvana Stock-Blaser hat<br />

die Arbeitsgruppe frischen Wind erhalten.<br />

Nun werden drei weitere Frauen gesucht, die<br />

bei der Organisation mithelfen. Neugier und<br />

Motivation, etwas Neues zu wagen, sind die<br />

Kriterien, welche mitzubringen sind. «Die<br />

Organisation nimmt weniger Zeit in Anspruch<br />

als man denkt», sagt Stock-Blaser. Die<br />

Planung werde stets früh aufgegleist, so dass<br />

der Aufwand über das Jahr hinweg überschaubar<br />

bleibt. «Sei es beruflich oder im<br />

privaten Rahmen: Frauen sind grundsätzlich<br />

gut im Organisieren. Dieses Talent können<br />

sie optimal in die Arbeitsgruppe einfliessen<br />

lassen», fügt Esther Alfter-Würgler an. «Wir<br />

unterstützen uns gegenseitig. Niemand wird<br />

allein gelassen.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>65


BILDUNG<br />

«Die Faszination Auto bedeutet für mich Emotionen», sagt Patrick Ramisberger. Foto: OnAir/AGVS-Medien<br />

Video<br />

«Es geht darum, Verantwortung<br />

zu übernehmen»<br />

Angehende Betriebswirtinnen und Betriebswirte im Automobilgewerbe sind die Unternehmer der Zukunft. Mit<br />

einer fundierten Weiterbildung holen sie sich das nötige Rüstzeug, um einen Garagenbetrieb zu führen <strong>–</strong> wie<br />

Patrick Ramisberger. Reinhard Kronenberg<br />

Er war schon immer in der Automobilbranche<br />

tätig, zuerst als Automechaniker, dann<br />

im Kundendienst, später als Verkaufsleiter.<br />

Heute arbeitet Patrick Ramisberger, 36, als<br />

Markenverantwortlicher für VW im Betriebsverbund<br />

Mitte bei der Amag Schinznach-<br />

Bad und ist in dieser Funktion verantwortlich<br />

für die Betriebe in Schinznach, Dulliken<br />

und Oftringen. Sein Werdegang ist typisch<br />

für all jene, die sich über eine höhere Berufsbildung<br />

zusätzliche Kompetenzen aneignen:<br />

Sie wollen etwas leisten. Bei ihrer Weiterbildung<br />

geht es weniger darum, nur Karriere<br />

zu machen, das wäre für viele mit Sicherheit<br />

schlicht zu banal. «Es geht darum, sich kompetent<br />

einzubringen und mithelfen zu können,<br />

einen Betrieb, das Team und auch sich<br />

selbst jeden Tag ein Stück weiterzubringen»,<br />

sagt Patrick Ramisberger. Mit anderen Worten:<br />

«Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen.»<br />

Ziel ist es, ihnen das nötige Rüstzeug mitzugeben,<br />

um einen der Bereiche Sales und<br />

After-Sales oder einen modernen Betrieb<br />

mit allen dazugehörenden Dienstleistungen<br />

zu führen <strong>–</strong> also Finanzwesen, Fahrzeughandel<br />

(Neu- und Occasionsfahrzeuge),<br />

Kundendienst, Werkstätten, Ersatzteilhandel<br />

und Administration. Aus diesem Grund<br />

hat Patrick Ramisberger vor zwei Jahren die<br />

Ausbildung zum diplomierten Betriebswirt<br />

abgeschlossen <strong>–</strong> «erfolgreich», präzisiert er<br />

mit einem gewinnenden Lachen, das ihm<br />

in einem Verkaufsgespräch mit Sicherheit<br />

schon in vielen Fällen geholfen hat. Denn Patrick<br />

Ramisberger hat ein Ziel: «Ich möchte<br />

zukünftig Geschäftsführer werden.»<br />

Da passt es, dass ihn während seiner Ausbildung<br />

insbesondere die Module Finanzwesen,<br />

Marketing und Unternehmensführung<br />

am meisten interessiert haben. Und dazu<br />

passt auch, dass Patrick Ramisberger seinen<br />

Job in einem Umfeld machen kann, das ihn<br />

seit dem ersten Tag fesselt: «Das Auto fasziniert»,<br />

sagt er und seine Augen leuchten,<br />

genauso, wie sie bei manchen Kunden leuchten,<br />

wenn er sich mit ihnen in ihr neues Auto<br />

setzt. «Diese Emotionen zu spüren», sagt er,<br />

«ist schon etwas sehr Befriedigendes.»<br />

Ein anderes Gewerbe? Steht für Patrick Ramisberger<br />

nicht zur Diskussion. Auch wenn<br />

sich die Automobilbranche inmitten einer<br />

dynamischen Veränderung befindet. «Ich<br />

bin überzeugt, dass das Autogewerbe eine<br />

gute Zukunft hat», sagt er, «besonders dann,<br />

wenn man sich mehr auf die Chancen konzentriert.»<br />

So sprechen Unternehmer. <<br />

Diplomierte/r Betriebswirt/-in<br />

im Automobilgewerbe<br />

Informationen zum Lehrgang:<br />

Bildungspartner und Infoabende:<br />

66<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Wasserstoff<br />

in der Mobilität<br />

Jetzt im<br />

Verkehrshaus der<br />

Schweiz erleben<br />

quz.swiss


BILDUNG<br />

Max Klaus, stellvertretender Leiter operative Cybersicherheit NCSC. Foto: Swisscom<br />

Online-Event<br />

Ausgebremst durch<br />

Cyberangriffe<br />

Die Gefahr, die von Hackern auf Garagisten ausgeht, wird stark unterschätzt. KMU sind beliebte Angriffsziele,<br />

zumal sie ungenügende Sicherheitsvorkehrungen treffen. Die Folgen sind massiv: Reputationsschäden,<br />

Systemausfälle, Datenverlust und finanzielle Schäden.<br />

pd. Die kriminelle Energie im Web nimmt<br />

zu. Allein in der Schweiz wurden dem Nationalen<br />

Zentrum für Cybersicherheit NCSC<br />

im Jahr 2020 über 10 600 Cyberangriffe gemeldet.<br />

Weil es in der Schweiz keine Meldepflicht<br />

gibt, dürfte dies nur die Spitze des Eisbergs<br />

sein. Gleichzeitig werden Angriffe aus<br />

dem Web immer professioneller und ausgefeilter.<br />

Koordinierte Einsatz- und Ferienpläne<br />

von Hackern gehören zur Tagesordnung. Die<br />

grosse Mehrheit der Betroffenen sind KMU.<br />

Der digitale Wandel stellt die Automobilbranche<br />

vor Herausforderungen. Diagnosen<br />

und Updates für Autos, die Cloud-Integration<br />

der Branchensoftware, die Pflege von Kundendaten<br />

sowie das Terminmanagement <strong>–</strong><br />

diese Prozesse verlangen eine funktionierende<br />

IT-Infrastruktur. Wir haben Max Klaus,<br />

stellvertretender Leiter der operativen Cybersicherheit<br />

im NCSC, gefragt, wie er die Situation<br />

einschätzt und welche Empfehlungen er<br />

seitens Bund abgibt.<br />

Herr Klaus, wieso ist IT-Sicherheit heute<br />

so brandaktuell?<br />

Max Klaus, stellvertetender Leiter operative<br />

Cybersicherheit NCSC: In der Geschäftswelt<br />

sind heute sehr viele Prozesse<br />

und Abläufe von einer funktionierenden IT<br />

abhängig. Fällt diese Infrastruktur teilweise<br />

oder vollständig für mehr oder weniger lange<br />

Zeit aus, können zahlreiche Arbeitsabläufe<br />

gar nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt<br />

abgewickelt werden.<br />

Wie gross schätzen Sie die Cyberbedrohung<br />

für Garagisten ein?<br />

Die meisten Angriffe erfolgen nach dem<br />

Giesskannenprinzip, gelten also nicht einem<br />

bestimmten Unternehmen oder einer bestimmten<br />

Branche. Grundsätzlich können<br />

alle Unternehmen von Cyberangriffen betroffen<br />

sein, unabhängig von ihrer Grösse und<br />

Branchenzugehörigkeit.<br />

Wie gehen Hacker heute vor?<br />

Das häufigste Einfallstor für einen Cyberangriff<br />

sind nach wie vor E-Mails mit verseuchten<br />

Anhängen oder Links, die auf eine<br />

infizierte Website führen. Bei einer Garage<br />

könnte die eine E-Mail mit einem verseuchten<br />

Dokument sein, in dem sich angeblich<br />

ein Foto eines Unfallautos befindet. Nach<br />

dem Öffnen des Anhangs erfolgt eine Erstinfektion<br />

des entsprechenden Geräts. Dieser<br />

Virus sendet Informationen über die installierten<br />

Programme an den Angreifer. Sind für<br />

diese Programme Sicherheitslücken bekannt,<br />

lädt der Virus Schadsoftware nach. Je nach<br />

Sicherheitsvorkehrungen, Virusart, Knowhow<br />

des Angreifers und so weiter ermöglicht<br />

dies dem Angreifer, die Kontrolle über<br />

68<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

das infizierte Gerät zu übernehmen und beispielsweise<br />

weitere im Netzwerk vorhandene<br />

Geräte zu infizieren, Informationen zu stehlen<br />

oder Daten zu verschlüsseln.<br />

Lassen sich Cyberkriminelle überhaupt<br />

aufspüren?<br />

Bei den meisten Angreifern handelt es sich<br />

nicht um Einzeltäter, sondern um mehr oder<br />

weniger gut organisierte Gruppierungen.<br />

Diese verfügen in der Regel über gute Fachkenntnisse,<br />

ausreichend Geld und eine gut<br />

funktionierende Infrastruktur. Sie wissen,<br />

wie man Spuren verwischt. Dennoch gelingt<br />

es den Ermittlungsbehörden immer wieder,<br />

Personen zu verhaften, die mit Cyberangriffen<br />

in Verbindung stehen.<br />

Wie sollen sich Betroffene von Cyberangriffen<br />

verhalten?<br />

Alle Betroffenen können sich über das Meldeformular<br />

an das NCSC wenden. Diese Meldungen<br />

können auch anonym erfolgen und<br />

werden streng vertraulich behandelt. Ist ein<br />

finanzieller Schaden entstanden, sollte auf<br />

jeden Fall Strafanzeige bei der zuständigen<br />

Kantonspolizei eingereicht werden. Schliesslich<br />

rät das NCSC im Falle von Erpressungen<br />

dringend von der Zahlung des geforderten<br />

Lösegelds ab.<br />

Wie können sich Garagisten besser vor<br />

solchen Angriffen schützen?<br />

Im Unternehmensumfeld ist eine Kombination<br />

aus technischen und organisatorischen<br />

Massnahmen notwendig. Selbstverständlich<br />

müssen die gängigen technischen Massnahmen<br />

wie Virenschutz, Firewall, Backups<br />

und so weiter implementiert sein. Das so genannte<br />

«Business Continuity Management<br />

BCM» legt fest, wie die Arbeit weitergeführt<br />

werden kann, falls die Informatik für mehr<br />

oder weniger lange Zeit nicht zur Verfügung<br />

steht. Ein Krisenkommunikationskonzept<br />

beschreibt, ob und wie im Falle eines Cyberangriffs<br />

informiert werden soll. Beide Konzepte<br />

sollten zwingend erstellt sein, bevor<br />

das Unternehmen Opfer eines Angriffs wird.<br />

Zudem kommt der Sensibilisierung der Mitarbeitenden<br />

eine entscheidende Bedeutung<br />

zu. Das Thema Cybersicherheit sollte in der<br />

Geschäftsleitung präsent sein und gegenüber<br />

allen Mitarbeitenden immer wieder thematisiert<br />

werden.<br />

Der Auto Gewerbe Verband Schweiz setzt<br />

sich dafür ein, seine Mitglieder im Bereich<br />

IT-Sicherheit aufzuklären. Im Online-Event<br />

der AGVS Business Academy vom 20. <strong>April</strong><br />

erfahren AGVS-Mitglieder kostenlos, wie sie<br />

sich vor Gefahren aus dem Web schützen<br />

können. Max Klaus, stellvertretender Leiter<br />

der operativen Cybersicherheit, und Yves Arnosti,<br />

IT-Experte von Swisscom, zeigen den<br />

Teilnehmenden Tipps und Tricks für einen<br />

Grundschutz ihrer IT-Infrastruktur auf. Bringen<br />

Sie Ihre IT in Sicherheit und melden Sie<br />

sich jetzt an! <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/it-sicherheit<br />

report.ncsc.admin.ch<br />

Online Event<br />

agvs-upsa.ch/<br />

it-sicherheit<br />

Jetzt anmelden<br />

zum kostenlosen<br />

Online Event!<br />

Dienstag,<br />

20. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

08.00 — 09.15 Uhr<br />

Erfahren Sie mehr über<br />

Cyberbedrohungen und<br />

wie sicheres und modernes<br />

Arbeiten heute funktioniert.<br />

Programm:<br />

- Cyberbedrohung<br />

{Max Klaus}<br />

Nationales Zentrum für<br />

Cybersicherheit NCSC<br />

IT Sicherheit<br />

***<br />

Eine Herausforderung<br />

für Garagisten<br />

- So schützen Sie Ihr KMU<br />

{Yves Arnosti}<br />

Swisscom<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>69


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Aufgrund der aktuellen Situation bietet der AGVS<br />

einige Kurse auch als Webinare an. Bei einem<br />

Web-Seminar <strong>–</strong> kurz Webinar <strong>–</strong> wird der Klassenraum<br />

in die virtuelle Welt verlagert. Alles, was<br />

es dazu braucht, ist ein Computer mit Internetzugang<br />

und ein ruhiges Plätzchen zuhause oder<br />

im Büro, um den Kurs ungestört zu verfolgen.<br />

APRIL<br />

IT-Sicherheit <strong>–</strong> eine<br />

Herausforderung für Garagisten<br />

Hacker gelangen in nur 4 Minuten in Ihr Netzwerk.<br />

Ihr Unternehmen braucht aber mehr als<br />

99 Tage, um festzustellen, dass es einen Angriff<br />

gab. Wie schützen Sie Ihr KMU vor Angriffen<br />

aus dem Web?<br />

> > 20. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, online (kostenlos)<br />

Webinar <strong>–</strong> Das Google-Basics-<br />

Training für den Autohandel<br />

In diesem Training erfahren Sie, wie Sie Google<br />

MyBusiness, Google SEO und Google SEA zielgerichtet<br />

und erfolgreich für Ihr Autohaus einsetzen.<br />

> > 21. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, online<br />

Elektro-Instruktion für Hochvolt-<br />

Systeme in Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />

> > 27. / 28. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, Bern<br />

> > 4. / 5. Juni <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />

> > 30. Juni / 1. Juli <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

> > 13. / 14. August <strong>2021</strong>, Chur<br />

> > 31. August / 1. September <strong>2021</strong>, Winterthur<br />

> > 6. / 7. September <strong>2021</strong>, Horw<br />

Weitere Daten online.<br />

70<br />

Webinar <strong>–</strong> Social Media im Autohaus.<br />

Facebook, Instagram und<br />

Youtube. Keine Likes, sondern Leads<br />

Die verschiedenen Social-Media-Plattformen wie<br />

Facebook, Instagram, Youtube und WhatsApp<br />

eröffnen uns neue Möglichkeiten, mit unseren<br />

Kunden zu kommunizieren, neue Kunden zu gewinnen<br />

und langfristig zu binden.<br />

> > 28. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, online<br />

Verkauf- und Beratungskompetenz<br />

von E- Fahrzeugen und deren Ladeinfrastruktur<br />

Die Elektromobilität drängt in grossen Schritten<br />

auf den Fahrzeugmarkt. Der grosse Unterscheid<br />

zu den Verbrennerfahrzeugen sind die Vielfalt<br />

und die unterschiedlichen Systeme dieser<br />

Fahrzeuge. Es ist aber nicht nur Wissen über<br />

die Fahrzeugsysteme nötig, sondern auch über<br />

die Ladeinfrastruktur. Dieser Kurs richtet sich<br />

speziell an die Automobil-Verkaufsberater/-<br />

innen und Automobil-Serviceberater/-innen.<br />

> > 23. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, Kemptthal<br />

> > 18. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />

MAI<br />

Lehrgang DAB+<br />

> > 7. Mai <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />

> > 8. Oktober <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

Occasionsmanagement<br />

Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre Occasionsfahrzeuge<br />

richtig bewirtschaften. Dazu gehören<br />

unter anderem die Präsentation, der Eintauschprozess<br />

und die dynamische Preisstrategie.<br />

> > 11. Mai <strong>2021</strong>, Bern<br />

> > 12. Mai <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

Sécurité informatique <strong>–</strong> un défi pour<br />

les garagistes<br />

> > 19 mai <strong>2021</strong>, online (gratuit)<br />

Séminaire de gestion des occasions<br />

> > 20 mai <strong>2021</strong>, Paudex<br />

Cours DAB+<br />

La FM sera prochainement remplacée par le<br />

DAB+. À l’avenir, il ne sera plus possible de<br />

recevoir la radio que par le biais du DAB+. Tous<br />

les véhicules ne disposant pas encore d’une radio<br />

DAB+ doivent changer leur équipement pour<br />

passer à cette nouvelle technologie.<br />

> > 21 mai <strong>2021</strong>, Yverdon<br />

> > 22 octobre <strong>2021</strong>, Berne<br />

Basisseminar für Automobil-<br />

Verkaufsberater /-innen<br />

In 10 Tagen werden die jungen oder angehenden<br />

Automobil-Verkaufsberater/innen im Detail mit<br />

den eigentlichen Verkaufsbelangen wie Verkaufspsychologie,<br />

Kommunikation und Verkaufsmethodik<br />

auf ihre tägliche Arbeit vorbereitet.<br />

> > 31. Mai bis 11. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />

> > 23. August bis 3. September <strong>2021</strong>, Bern<br />

Nur noch wenige Plätze frei!<br />

JUNI<br />

Dialog das neue Mitarbeitergespräch<br />

Nach dem Kurs sind Sie in der Lage, auch heikle<br />

Mitarbeitergespräche für beide Seiten erfolgreich<br />

zum Abschluss zu bringen.<br />

> > 1. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Meine Wirkung als Führungsverantwortliche<br />

/r<br />

Führungspersonen setzen sich mit ihren aktuellen<br />

Situationen und Rollen konkret auseinander und<br />

erarbeiten zielführende Lösungen.<br />

> > 17. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />

Formation turbo de vendeur auto<br />

<strong>2021</strong>, 10 jours<br />

La communication avec l’autre, la conquête et la<br />

fidélisation de la clintèle ainsi que la technique de<br />

vente constituent l’essentiel de cette formation<br />

intensive. Il s’agit d’une formation moderne,<br />

vivante, animée par des intervenants qui sont<br />

tous professionnels de leur branche.<br />

> > 28 juin au 9 juillet <strong>2021</strong> à Paudex<br />

JULI<br />

Instruction électrique sur la sécurité<br />

des travaux sur les systèmes haut<br />

voltage en technique automobile<br />

> > 5 / 6 juillet <strong>2021</strong>, UPSA Genève<br />

AUGUST<br />

Automobil-Verkaufsberater /-in mit<br />

eidg. Fachausweis<br />

Verkaufsberater sind gefordert. Sie wirken<br />

als Mobilitäts- und Finanzberater in einer<br />

Person. Eine persönliche Weiterbildung ist<br />

deshalb unabdingbar. Diese branchenspezifische<br />

Weiterbildung unterstützt Sie dabei,<br />

verkaufs-, marktorientiert und betriebswirtschaftlich<br />

zu denken und zu handeln. Der<br />

Lehrgang umfasst acht Module, die einzeln<br />

abgeschlossen werden. Dauer: drei Semester,<br />

berufsbegleitend<br />

> > Start: 24. August <strong>2021</strong>, Winterthur<br />

> > Start: 26. August <strong>2021</strong>, Bern<br />

AGVS DIDAKTIK-<br />

MODULE<br />

Die eintägigen Didaktikmodule des AGVS vermitteln<br />

Berufsbildner kompaktes Wissen für<br />

die konkrete Umsetzung in ihrem Betrieb und<br />

helfen mit, eine qualitativ hochstehende und<br />

zeitgemässe Grundbildung anzubieten.<br />

«Lernende selektieren»<br />

Das Tagesseminar «Lernende selektieren»<br />

geht auf verschiedene Themen ein, darunter<br />

Lehrstellenmarketing, Phasen des Selektionsprozesses<br />

und Interpretation des AGVS-<br />

Eignungstests. Nach dem Besuch sind die<br />

Teilnehmenden unter anderem in der Lage, den<br />

Selektionsprozess mit geeigneten Instrumenten<br />

gezielt zu planen und durchzuführen; sie können<br />

ein geeignetes Programm für eine Schnupperlehre<br />

zusammenstellen sowie Lernende<br />

auswählen, die zum Betrieb passen und den<br />

Anforderungen des Berufs entsprechen.<br />

> > 28. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, Sissach<br />

> > 11. Juni <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />

«Instrumente der neuen BiVo 2018<br />

einsetzen»<br />

> > 22. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />

«Junge Erwachsene führen und<br />

Krisen überwinden»<br />

> > 8. Juni <strong>2021</strong>, Bern<br />

UPSA module didactique «Utiliser<br />

avec compétence les instruments<br />

des nouvelles ordonnances de<br />

formation»<br />

> > 29 avril <strong>2021</strong>, Fribourg<br />

«Sélectionner les personnes en<br />

formation»<br />

> > 23 avril <strong>2021</strong>, Yverdon<br />

> > 18 juin <strong>2021</strong>, Berne<br />

Diese und weitere interessante Themen<br />

finden Sie online in der Business Academy.<br />

Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />

Andere Kurse werden zu einem<br />

späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende Kursupdates<br />

finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />

Rubrik: Berufsbildung, AGVS Business<br />

Academy<br />

Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />

dans la Business Academy en ligne.<br />

Les cours sont proposés dans la langue<br />

correspondante. D’autres cours seront proposés<br />

ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />

Rubrique: Formation, UPSA Business<br />

Academy<br />

Tageskurs Elektro- & Fahrzeugtechnik<br />

Ladeinfrastruktur für<br />

Elektrofahrzeuge<br />

Mit Vollgas aus der Nische!<br />

Nächster Kursstart:<br />

Mittwoch, 26. Mai <strong>2021</strong><br />

Mehr Informationen?<br />

stfw.ch/eev<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>71


BILDUNG<br />

Ihre Gesundheit ist uns<br />

wichtig! Aufgrund der aktuellen<br />

Situation können geplante<br />

Kurse verschoben werden oder<br />

im Fernunterricht stattfinden.<br />

Wir informieren Kursteilnehmer<br />

rechtzeitig per E-Mail.<br />

Quelle: AGVS-Medien<br />

Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />

AARGAU<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Informationsabend: Online<br />

Mittwoch, 12. Mai <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />

Dienstag, 16. Juni <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 8. September <strong>2021</strong><br />

> > wbzlenzburg.ch<br />

BERN<br />

Automobildiagnostiker/-in BP<br />

Nächster Studienbeginn im August <strong>2021</strong><br />

Betriebswirt/-in im Autogewerbe HFP<br />

Anmeldeschluss: 28. Mai <strong>2021</strong><br />

Nächster Studienbeginn im August <strong>2021</strong><br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

Nächster Studienbeginn im August <strong>2021</strong><br />

Alle Lehrgänge finden an der Gewerblich-<br />

Industrielle Berufsschule Bern (GIBB) statt.<br />

> > www.gibb.ch<br />

Automobil-Verkaufsberater/-in mit<br />

eidg. Fachausweis<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 29. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />

Donnerstag, 3. Juni <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />

Start Lehrgang: Donnerstag, 26. August <strong>2021</strong><br />

Ort: Mobilcity, Bern<br />

> > agvs-upsa.ch<br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />

Informationsabend: Online<br />

Mittwoch, 14. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, 19 Uhr<br />

Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />

> > ibw.ch/beratung/infoabende<br />

HORW<br />

Automobildiagnostiker/-in und<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

Vorbereitungskurse für die BP zum<br />

Automobildiagnostiker<br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum Horw<br />

> > agvs-zs.ch<br />

ST. GALLEN<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Neu mit Einführungstagen<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 20. Mai <strong>2021</strong>, 19 Uhr<br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum St. Gallen<br />

> > agvs-abz.ch<br />

WINTERTHUR<br />

Kundendienstberater/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Lehrgangsstart: 5. Juni <strong>2021</strong><br />

Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

Lehrgangsstart: 24. August <strong>2021</strong><br />

Betriebswirt/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Lehrgangsstart: 25. August <strong>2021</strong><br />

Automobildiagnostiker/-in /<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

Lehrgangsstart: 6./7. September <strong>2021</strong><br />

Informationsabend für die Weiterbildungen<br />

Dienstag, 20. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />

Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />

Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />

> > www.stfw.ch<br />

72<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

ZÜRICH<br />

Informationsabend Weiterbildung Automobiltechnik:<br />

Mittwoch, 21. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, Online<br />

Betriebswirt/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

jeweils freitags<br />

Kursbeginn: August 2022<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

mit Zertifikat AGVS<br />

Tageskurs oder Abendkurs<br />

Lehrgangsstart: September <strong>2021</strong><br />

> > tbz.ch<br />

OLTEN<br />

Lehrgang Fahrzeugrestaurator/-in<br />

Start Lehrgang: jeweils im Oktober<br />

Informationsabend:<br />

Mittwoch, 7. <strong>April</strong> <strong>2021</strong>, Olten<br />

Donnerstag, 17. Juni <strong>2021</strong>, Olten<br />

> > fahrzeugrestaurator.ch<br />

PAUDEX<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

> > romandieformation.ch<br />

Restaurateur véhicule<br />

Séance d’information: 14 avril <strong>2021</strong> à 19h,<br />

UPSA Genevoise, Genève<br />

fahrzeugrestaurator.ch<br />

SION<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

> > formationcontinuevalais.ch<br />

GENÈVE<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Centre de formation UPSA Genève<br />

> > formation-upsa-ge.ch/web/<br />

formations-4-2/<br />

YVERDON<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Centre de formation UPSA-VAUD<br />

> > formation-upsa-vd.ch<br />

Aus den Sektionen<br />

Informationen zu allen Weiter bildungen<br />

erhalten Sie unter autoberufe.ch<br />

Schützen Sie Ihre Lernenden und sich mit dem Safety Bag!<br />

Safety Bag ohne Sicherheitsschuhe:<br />

BAZ-Mitglieder 39.<strong>–</strong> | Nichtmitglieder 59.<strong>–</strong><br />

Safety Bag mit Sicherheitsschuhen:<br />

BAZ-Mitglieder 121.<strong>–</strong> | Nichtmitglieder<br />

169.<strong>–</strong><br />

Der Safety Bag beinhaltet die gesetzlich vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie Schutzbrille,<br />

Sicherheitsschuhe, Gehörschutzpfropfen, Schutzhandschuhe und eine Broschüre zur Arbeitssicherheit. Geliefert<br />

in einem praktischen Rucksack. Dieser Safety Bag kann auch ohne Sicherheitsschuhe bestellt werden.<br />

Weitere Infos und Bestellformular auf www.safetyweb.ch, Rubrik: Mitgliedschaft / Vorteile.<br />

be safe!


HANDEL & AFTERSALES<br />

Marco Weber, Head of Car Logistics bei der Mobilog AG, einer Tochtergesellschaft der Amag Group, kümmerte sich<br />

2020 zusammen mit seinem Team um 76 363 Fahrzeuge, die über die beiden Mobilog-Compounds in Lupfig AG und<br />

Studen BE importiert wurden. Fotos: AGVS-Medien<br />

Fahrzeuglogistik als Dienstleistung<br />

Der lange Weg in den Showroom<br />

Fast 300 000 Neuwagen werden in normalen Jahren in der Schweiz pro Jahr verkauft, doch der Weg vom Band<br />

des Herstellers bis in den Showroom ist mit einigen Zwischenstationen und Arbeiten verbunden. <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

hat ihn genauer unter die Lupe genommen, geschaut, was die Importeure dabei alles leisten müssen, und einen<br />

Blick hinter die Kulissen des Fahrzeuglogistik-Zentrums der Mobilog AG im Birrfeld im Kanton Aargau werfen<br />

dürfen. Jürg A. Stettler<br />

Neuwagen fallen auch in der Schweiz nicht<br />

vom Himmel, sondern rollen meist auf LKW-<br />

Transportern oder auf dem Zug über die<br />

Grenze. Bevor sie beim AGVS-Garagisten ankommen,<br />

legen viele einen Zwischenstopp<br />

in Altishofen LU, Studen BE oder Lupfig AG<br />

ein. Hier liegen einige der grössten Logistikzentren<br />

für Neuwagen der Schweiz, eingezäunt<br />

und gut bewacht. «Das war nicht immer<br />

so», verrät Marco Weber, Head of Car<br />

Logistics bei der Mobilog AG, einer Tochtergesellschaft<br />

der Amag Group. «Als das Auslieferungszentrum<br />

Birrfeld in den 1960er-<br />

Jahren entstand, gab es noch keinen Zaun.<br />

Ein Graben und natürliche Hecken reichten<br />

<strong>–</strong> heute schlicht unvorstellbar!» Auf dem aktuell<br />

rund 165 000 m 2 grossen Areal im Aargau<br />

werden die Neuwagen aus dem Volkswagen-Konzern<br />

für die Schweizer Händler<br />

verzollt, kontrolliert, aufbereitet und für die<br />

Auslieferung vorbereitet. «Selbst im Corona-<br />

Jahr 2020 waren dies noch 76 363 Fahrzeuge,<br />

die über die beiden Mobilog-Compounds in<br />

Lupfig und Studen importiert wurden», erläutert<br />

Weber beim Rundgang übers Areal.<br />

70 Prozent der Neuwagen kommen mit dem<br />

Zug im Birrfeld an, doch der Anteil sinkt. Das<br />

ist auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen:<br />

Zum einen liefern sich die internationalen<br />

Spediteure einen unerbittlichen Preiskampf<br />

und zum anderen herrscht längst nicht mehr<br />

nur auf den Strassen, sondern auch auf dem<br />

europäischen Schienennetz Stau. Das heisst,<br />

Fahrzeuge aus Emden, wo die in Mexiko produzierten<br />

Fahrzeuge per Frachtschiff ankommen,<br />

müssen alle durchs Nadelöhr Basel <strong>–</strong><br />

ebenso alle anderen, in Europa produzierten<br />

Neuwagen des VW Konzerns, die per Bahn<br />

angeliefert werden. «Selbst die im bayrischen<br />

Ingolstadt und Neckarsulm vom Band<br />

laufenden Audi-Modelle müssen den Umweg<br />

via Basel ins Birrfeld machen», erklärt<br />

der Logistikexperte. «Für den Bahntransport<br />

gibt es zudem fixe Kontingente und Regeln.<br />

So darf die Schweizer SBB-Lok beispielsweise<br />

nicht einfach uneingeschränkt auf dem Badischen<br />

Bahnhof in Deutschland rangieren<br />

und dort abgestellte Waggons mit unseren<br />

Neuwagen holen. Auch die Zeitfenster, um<br />

die Fahrzeuge auf der Schiene von Basel nach<br />

Lupfig zu bringen, werden nicht grösser.»<br />

Sind diese Autozüge einmal auf dem Areal,<br />

bringen die Mobilog-Mitarbeitenden die insgesamt<br />

drei gelben Stahlrampen an. Dann<br />

kann mit dem Abladen der weltvollen Fracht<br />

begonnen werden. Scheint trivial, ist es aber<br />

nicht. Um die Ebenen der Bahnwagen der diversen<br />

Waggon-Anbieter anpassen zu können<br />

und die Neuwagen sicher aufs Areal zu<br />

fahren, braucht es eine spezielle Drehvorrichtung,<br />

die in einem VW T6 verbaut ist. «Das<br />

ist eine Eigenkonstruktion, weil es keine<br />

74<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Abgeladen werden die Neuwagen von den Auto-Zügen aussschliesslich vorwärts.<br />

Soeben sind drei LKW mit Neuwagen bei der LKW-Annahmestelle der Mobilog vorgefahren.<br />

Zwei Mitarbeitende nehmen einen zuvor vom LKW abgeladenen Neuwagen genauer unter die Lupe.<br />

automatische Vorrichtung gab, um die Ebenen<br />

schneller fürs sichere Abladen anzupassen»,<br />

erläutert Weber, während ein weiterer<br />

Audi in einem Full-Body-Cover (FBC)<br />

als Schutz vor Transportschäden und Flugrost<br />

vom Bahnwagen gefahren wird. «Je<br />

nach Schutzfolien, Teilschutzbeklebungen<br />

oder FBC auf den Fahrzeugen durchlaufen<br />

diese nach der Verzollung auch ganz unterschiedliche<br />

Reinigungsprogramme», erläutert<br />

er. «Wir haben dazu sechs Waschboxen<br />

und eine Waschstrasse zur Verfügung. Schon<br />

vor längerer Zeit haben wir uns gegen eine<br />

einzige grosse Hochleistungswaschanlage<br />

entschieden, da wir dadurch bei einem Problem<br />

einen zu grossen Flaschenhals geschaffen<br />

hätten.» Insgesamt rechnet die Mobilog<br />

mit einer Bearbeitungszeit von 2,5 Tagen pro<br />

Fahrzeug, logischerweise ohne allfällige Reparaturen<br />

und Zusatzaufträge.<br />

«Bei den Lastwagen-Anlieferungen haben<br />

wir im Gegensatz zu den Bahntransporten<br />

die Herausforderung, dass diese meistens geballt<br />

von Dienstag- bis Donnerstagmittag bei<br />

uns eintreffen», so Weber und ergänzt mit<br />

nachsichtigem Lächeln: «Auch Chauffeure<br />

verbringen ihre Wochenenden lieber zuhause.»<br />

Anders als bei den Auto-Zügen aus<br />

Deutschland, deren Eintreffen planbarer ist,<br />

weiss der Head of Car Logistics nie, wann<br />

und wie viele Trucks vorfahren. Wie zum Beweis<br />

fahren bei der zuvor noch leeren LKW-<br />

Anlieferung auf dem Areal gleich drei Lastwagen<br />

vor. Der erste Chauffeur beginnt mit<br />

dem Abladen der Neuwagen. Und schon geht<br />

das Rolltor nach oben und die beiden Mobilog-Mitarbeiter<br />

beginnen die abgeladenen<br />

Fahrzeuge einzeln und im speziellen Scheinwerferlicht<br />

unter die Lupe zu nehmen. So<br />

erkennen sie auch kleinste Transportschäden<br />

und können diese in den Übergabe-Papieren<br />

festhalten, sonst ist plötzlich nicht<br />

mehr der Transporteur, sondern der Importeur<br />

für einen Schaden, fehlende Fussmatten<br />

oder Notfallsets verantwortlich. Bei über 300<br />

Fahrzeugen pro Tag, die im Birrfeld täglich<br />

verarbeitet werden, kann so etwas rasch ins<br />

Geld gehen. Doch den prüfenden Blicken der<br />

Fortsetzung Seite 76<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>75


HANDEL & AFTERSALES<br />

Pro Fahrzeug bleiben normalerweise sechs Minuten für die Grobreinigung und weitere sechs Minuten für die Oberflächenkontrolle.<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

Mitarbeitenden entgeht dank der langjährigen<br />

Erfahrung selten etwas. Besonders bei<br />

Schutzfolien oder Schaumstoffstücken, die<br />

plötzlich nicht mehr am gewohnten Ort angebracht<br />

sind <strong>–</strong> und sei es auch nur 20 Zentimeter<br />

weiter oben am Türrahmen <strong>–</strong>, gelte es<br />

genauer hinzuschauen. Nicht selten würde so<br />

versucht, einen möglichen Schaden zu verbergen.<br />

Dieses Mal passt alles, der neue Seat wird<br />

zwar etwas schmutzig vom Transport, aber<br />

unbeschädigt auf den Sortierplatz gestellt.<br />

«Die LKW-Anlieferungen nehmen in den<br />

letzten Jahren zu, Rekord waren bislang 54<br />

LKW an einem einzigen Tag. Dann bleibt<br />

kaum Platz, um alle Fahrzeuge abzuladen», so<br />

Weber. Platz ist sowieso oft ein rares Gut im<br />

Birrfeld. Die Lagerfläche von rund 80 000 m 2 ,<br />

davon 42 000 m 2 im mehrstöckigen Parkhaus,<br />

ist immer wieder ein Thema <strong>–</strong> sie<br />

reicht für 3000 Parkplätze. Weitere 1000<br />

Parkplätze stehen extern zur Verfügung.<br />

Zudem sind im Aargauer Fahrzeuglogistik<br />

Zentrum auch keine Fahrzeuge der Volkswagen-Konzernmarke<br />

Skoda auszumachen.<br />

«Die werden seit 2017 an unserem zweiten<br />

Standort in Studen verarbeitet», erklärt Weber.<br />

«Dort haben wir Lagerkapazitäten für<br />

800 Fahrzeuge und konnten so letztes Jahr<br />

die Abwicklung von 17 894 Skoda-Modellen<br />

vornehmen. Die Skodas werden ausschliesslich<br />

per LKW angeliefert und dafür ist Studen,<br />

wo wir auch die jungen Qualitätsoccasionen<br />

von Amag-Recars aufbereiten, perfekt<br />

geeignet.» Während im Birrfeld diverse PDI-<br />

Aufgaben (Pre-Delivery-Inspection) und Zusatzleistungen<br />

durch Mobilog-Mitarbeitende<br />

selbst ausgeführt werden, setzt man in<br />

Studen in gewissen Teilbereichen auf erfahrene<br />

Partner wie die Cotra oder die Cartec.<br />

Alle qualitätsrelevanten Arbeiten wie Oberflächenkontrolle<br />

und technischen Aufbereitungen<br />

werden aber von rund 10 Mobilog-<br />

Mitarbeitenden durchgeführt.<br />

Die ganze Aufbereitung und Grundbereitstellung<br />

ist perfekt durchgetaktet <strong>–</strong> auch<br />

hier im Birrfeld: Vom Sortierplatz geht es<br />

zum Tanken und zur Verzollung, wo jedes<br />

Fahrzeug seine Papiere inklusive gelbes Formular<br />

13.20, Parkscheibe, CH-Kleber, Kleber<br />

ESA-GENERALVERSAMMLUNG <strong>2021</strong> AUF SCHRIFTLICHEM WEG<br />

Aufgrund der aktuell geltenden, behördlichen Massnahmen im Zusammenhang<br />

mit der Corona-Pandemie (COVID-19-Verordnung besondere<br />

Lage, Stand 22. März <strong>2021</strong>, Art. 6.1. «Die Durchführung von Veranstaltungen<br />

ist verboten») hat der ESA-Verwaltungsrat entschieden, dass die ESA-<br />

Generalversammlung <strong>2021</strong>, welche für 19. Mai <strong>2021</strong> geplant war, auch<br />

dieses Jahr schriftlich durchgeführt und nicht physisch stattfinden wird.<br />

Die ESA bedauert sehr, ihre Mitinhaberinnen und Mitinhaber auch dieses<br />

Jahr nicht persönlich an der traditionellen Generalversammlung begrüssen<br />

zu können. Sie dankt für das entgegengebrachte Verständnis.<br />

Die erforderlichen Unterlagen für die schriftliche Generalversammlung<br />

<strong>2021</strong> werden den Mitinhaberinnen und Mitinhabern der ESA in der zweiten<br />

Hälfte <strong>April</strong> <strong>2021</strong> per Post zugestellt.


HANDEL & AFTERSALES<br />

Transport, Grundbereitstellung<br />

und vieles mehr<br />

Auch die Emil Frey Gruppe unterhält in<br />

Safenwil AG und Härkingen SO Zentrallager<br />

für die von ihr importierten Fahrzeuge,<br />

wo nicht nur die Zollformalitäten<br />

vorgenommen werden, sondern auch alle<br />

Arbeiten für die Grundbereitstellung für<br />

den Handel erfolgt. Einer der schweizweit<br />

grössten Player bezüglich Fahrzeuglogistik<br />

ist im luzernischen Altishofen beheimatet.<br />

Denn seit 1964 gehört der nationale und<br />

internationale Transport von Autos und<br />

Nutzfahrzeugen zum Kerngeschäft der<br />

Galliker Car Logistics. Die Luzerner verfügen<br />

nicht nur über 12 500 Lagerplätze für<br />

Fahrzeuge, sondern sind täglich auch mit<br />

rund 120 Autotransportern unterwegs, um<br />

schweizweit Neuwagen oder auch Transferautos<br />

von Händler zu Händler zu transportieren.<br />

Galliker übernimmt heute zudem<br />

für verschiedene Automarken diverse<br />

weiterführende Dienstleistungen vom Zubehöreinbau,<br />

Anbringen von Beschriftungen<br />

bis hin zu Akku-Reparatur und -Recycling<br />

bei Elektrofahrzeugen. Das Galliker Service<br />

Center führt auf Wunsch auch anfallende<br />

Carrosserie- und Lackierarbeiten aus und<br />

kann so beispielsweise auch retournierte<br />

Miet- und Leasingfahrzeuge problemlos<br />

aufbereiten. Durch die Fülle der Angebote<br />

ist das Traditionsunternehmen zu einem<br />

der wichtigsten Dienstleistungsanbieter<br />

im Autogewerbe geworden.<br />

del inzwischen diverse Dienstleistungen<br />

an, von technischen Selbstabnahmen, Übergabeinspektionen<br />

über Umbereifungen bis<br />

hin zum Einbau von Tuning-Elementen oder<br />

auch Desinfizieren von Miet- und Abo-Fahrzeugen»,<br />

erklärt Weber. «Dieser Bereich ist in<br />

den letzten Jahren klar gewachsen. Wir können<br />

für Händler und Garagisten auch temporär<br />

bei Ferien oder bei einem Kapazitätsengpass<br />

gewisse Arbeiten übernehmen, damit<br />

sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren<br />

können.»<br />

Die aktuell 42 Mitarbeitenden im Bereich PDI<br />

und die 40 Mitarbeitenden im Bereich Zusatzdienstleistungen<br />

haben alle Hände voll<br />

zu tun. «Es hat sich viel verändert, seit die<br />

Autos damals noch mit einer Paraffinwachs-<br />

Beschichtung als Schutz bei uns angekommen<br />

sind. Wir bieten und übernehmen für<br />

den Handel inzwischen klar mehr Dienstleistungen»,<br />

erläutert Weber. Was sich aber trotz<br />

zunehmender Elektrifizierung der Fahrzeuge<br />

und der Digitalisierung nicht geändert hat,<br />

ist die Information zum Lagerort der einzelnen<br />

Fahrzeuge. Diese wird immer noch manuell<br />

auf einer Laufkarte vermerkt. «Geotagging,<br />

ob für den Transport oder auch hier<br />

vor Ort für die Suche nach einem Fahrzeug,<br />

sind noch nicht vollumfänglich möglich», so<br />

der Logistikexperte. «Sind die Zahlen zu Reihe<br />

und Parkplatz nicht leserlich geschrieben<br />

oder falsch, heisst das: Suchen, bis man das<br />

Fahrzeug gefunden hat. Zwar könnten QR-<br />

Code und Co. dereinst die bewährten Karten<br />

ablösen, nur bergen diese Scanner auch<br />

gewisse Gefahren für die Neuwagen: «Zum<br />

einen könnten die Geräte oder deren Halterungen<br />

für Kratzer und Schäden sorgen und<br />

zum anderen bleiben sie gerne mal liegen»,<br />

erklärt Weber. Mit der Gründung der Mobilog<br />

AG als neuer Logistik- und Ersatzteiledienstleister,<br />

einem neuen Karosserie- und<br />

Lackzentrum, aber auch dem Bau eines neuen<br />

Auto-Lagerhauses gibt es in den nächsten<br />

Jahren neben der Digitalisierung zahlreiche<br />

Neuerungen, die im Birrfeld helfen, den<br />

ganzen Aufbereitungs- und Grundbereitstellungs-Prozess<br />

noch optimaler zu gestalten.<br />

Einzige Herausforderung bleibt für den Logistikexperten<br />

und sein Team daher wohl weiterhin<br />

das Wetter: «Gegen Hagel haben wir<br />

zwar Schutznetze, aber Schlechtwetter und<br />

vor allem Schneefall können uns schon ausbremsen.<br />

Wir haben beispielsweise immer<br />

noch Schneehaufen vom grossen Schneefall<br />

im Januar», sinniert Weber zum Abschluss<br />

des Rundgangs. <<br />

mit Stamm- und Fahrzeugnummer für den<br />

Handel sowie der internen Verarbeitungskarte<br />

bezüglich weiterer Arbeiten erhält. Danach<br />

geht es im Normalfall via Waschstrasse<br />

zur sechs Minuten dauernden Grobreinigung<br />

und weitere sechs Minuten bleiben für die<br />

Oberflächenkontrolle sowie wenn nötig auch<br />

für die allfällige Montage von Vorführwagen-<br />

Beschriftungen <strong>–</strong> danach auf den Fertigplatz<br />

und dann weiter zum Spediteur.<br />

In den letzten Jahren wurden vor allem die<br />

Kapazitäten für technische Prüfaufträge, die<br />

Fahrzeugaufbereitung und weitere Dienstleistungen<br />

ausgebaut, um den Handel von<br />

Standardarbeiten zu entlasten. Denn die<br />

Neuwagen werden hier längst nicht mehr<br />

nur verzollt, gewaschen und via PDI auf Mängel<br />

kontrolliert. In einem der Räume werden<br />

beispielsweise bei mehreren der elektrischen<br />

ID.3 gerade Fahrschulpedale installiert. Im<br />

nächsten Raum steht eine Reihe des neusten<br />

VW-Elektromodells ID.4. Sie sind zwar bereits<br />

gewaschen und auch mit einem speziellen<br />

Aufkleber für Vorführwagen versehen,<br />

erhalten aber hier noch ein umfassendes<br />

Software-Update, bevor sie an den Handel<br />

ausgeliefert werden. «Wir bieten dem Han-<br />

Noch gut geschützt im Full-Body-Cover (FBC) warten diese Neuwagen auf die Weiterverarbeitung.<br />

Jedes Fahrzeug erhält bei der Verzollung seine Papiere inklusive gelbes Formular 13.20, Parkscheibe, CH-Kleber,<br />

Kleber mit Stamm- und Fahrzeugnummer für den Handel sowie die interne Verarbeitungskarte.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>77


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Nachruf<br />

Abschied von Adrian Walther<br />

Adrian Walther. Foto: AGVS<br />

mb. Viel zu früh ist Adrian Walther im Alter<br />

von 51 Jahren von uns gegangen. Der AGVS verliert<br />

mit ihm einen tatkräftigen Garagisten und<br />

ein wertvolles Mitglied, das sich unter anderem<br />

während vieler Jahre in der Kommission Service,<br />

Technik und Umwelt (KSTU) zum Wohle<br />

seiner Garagisten-Kollegen engagiert hat.<br />

Adrian hat dabei immer grosses Fachwissen gezeigt<br />

und sich insbesondere mit viel Geschick<br />

bei Themen rund um Pannen- und Unfallhilfe<br />

und den Abschleppdienst eingebracht. Seine<br />

Beiträge und Analysen waren klar, spannend,<br />

manchmal kritisch und immer mit einem Augenzwinkern<br />

und einer Prise Humor vorgetragen.<br />

Dass er seine Meinung immer offen vertreten<br />

und sich damit klar positioniert hat, wurde<br />

von allen sehr geschätzt. Das Benzin in seinem<br />

Blut, seine Begeisterung für die Technik und<br />

die Autobranche im Allgemeinen und für die<br />

Nachwuchsförderung waren spürbar. Auch in<br />

für das Gewerbe schwierigeren Zeiten hat sich<br />

Adrian nie über seine Geschäftstätigkeit beklagt.<br />

Er hat stets optimistisch in die Zukunft<br />

geblickt und dabei betont, dass die Autobranche<br />

und deren Berufe auch weiterhin eine interessante,<br />

spannende Zeit vor sich haben.<br />

Adrian Walther hat in der KSTU tatkräftig und<br />

mit viel persönlichem Einsatz mit dazu beigetragen,<br />

dass AGVS-Dienstleistungen wie z.B.<br />

AGVS by Quality 1, die brancheneigene Motorfahrzeugversicherung<br />

«tuttobene» oder der<br />

Autoenergiecheck AEC zu Erfolgsgeschichten<br />

für die Garagisten und den Verband wurden.<br />

Adrians feines Gespür für die Anliegen der Garagisten<br />

hat oft geholfen, bei Marktumfragen<br />

und Analysen die richtigen Entscheidungen<br />

zu treffen. Als im zweisprachigen Kanton Fribourg<br />

tätiger Garagist war er in der KSTU zudem<br />

während längerer Zeit die Stimme für seine<br />

Kollegen aus der Romandie. Adrian Walther<br />

war ein vorbildlicher Garagist, Chargenträger,<br />

Branchenkollege und guter Freund. Er erlag am<br />

8. Februar <strong>2021</strong> einer schweren Krankheit und<br />

wird uns sehr fehlen!<br />

Der Zentralvorstand, die Geschäftsleitung und<br />

die Mitglieder der Kommission Service, Technik<br />

und Umwelt des AGVS werden seine wertvollen<br />

Verdienste nie vergessen und sein Andenken<br />

stets in Ehren halten. <<br />

Neues Ausbildungszentrum für die Mechanikerberufe<br />

Nach einer Zeit der Ungewissheit zieht die AGVS-Sektion Waadt nun definitiv im Y-Parc Swiss Technopole ein.<br />

cb. Der Aufschwung des Y-Parc Swiss Technopole<br />

hält mit dem definitiven Einzug des neuen<br />

Ausbildungszentrums der AGVS-Sektion Waadt<br />

an. Möglich wurde dieser Einzug dank der Finanzierung<br />

in Höhe von 24 Millionen Franken<br />

aus dem FIP (Fonds interprofessionnel de prévoyance),<br />

der vom Centre Patronal verwaltet<br />

wird. Der Vorsorgefond wird damit Eigentümer<br />

der Räumlichkeiten und wird diese an GIM-CH<br />

und an die AGVS-Sektion Waadt vermieten, wobei<br />

Letztere einen Teil an 2rad Schweiz Sektion<br />

Westschweiz untervermieten wird. Alle drei Verbände<br />

sind bedeutende Akteure in den Berufen<br />

der Präzisionsmechanik und jenen mit Bezug zur<br />

sanften und motorisierten Mobilität.<br />

Das Projekt wird somit offiziell wieder aufgenommen<br />

und die Ausschreibungsverfahren laufen.<br />

Der Beginn der Bauarbeiten ist auf Ende Mai<br />

<strong>2021</strong> und die Fertigstellung im Jahr 2023 vorgesehen.<br />

So können zum Anfang des Schuljahres<br />

2023 rund 1000 Lernende aufgenommen werden.<br />

Luc Oesch, Leiter Finanzen und Pensionskassen<br />

beim Centre Patronal, sagt dazu: «Es handelt<br />

sich hier um eine Win-win-Situation, sowohl<br />

für den FIP wie auch für die zukünftigen Mieter<br />

in Bezug auf die Finanzierung und den Betrieb<br />

des neuen Ausbildungszentrums. Wir bekräftigen<br />

mit unserer Investition die zentrale Bedeutung,<br />

die wir der Berufsbildung beimessen, sowie<br />

unseren Willen zur Investition in einem<br />

wirtschaftlich schwierigen Umfeld.»<br />

Nicolas Leuba, Präsident der AGVS-Sektion<br />

Waadt, zeigt sich erfreut und erleichtert: «Die<br />

hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt<br />

Yverdon-les-Bains, insbesondere mit ihrem Gemeindepräsidenten<br />

Jean-Daniel Carrard, sowie<br />

mit dem Y-Parc Swiss Technopole und seiner Geschäftsführerin<br />

Juliana Pantet machte die Realisierung<br />

dieses Grossprojekts möglich. Ein grosser<br />

Dank geht speziell an den FIP, denn ohne<br />

seine finanzielle Investition wäre dieses Vorhaben<br />

nicht zustande gekommen.» Die Gemeinde<br />

freut sich auf das neue Ausbildungszentrum für<br />

die Mechanikerberufe im Y-Parc. «Die Präsenz<br />

der HEIG-VD stärkt Yverdon-les-Bains als erstklassigen<br />

Bildungsstandort. In den Zielen seines<br />

Legislaturprogramms 2016 bis <strong>2021</strong> hat die Gemeinde<br />

die Absicht festgehalten, neue Ausbildungsgänge<br />

nach Yverdon-les-Bains zu holen.<br />

Es macht sehr viel Sinn, an diesem der Innovation<br />

und den Berufen der Zukunft gewidmeten<br />

Standort die Mechanik und Digitaltechnik zu<br />

vereinen», erklärt Jean-Daniel Carrard, Gemeindepräsident<br />

von Yverdon-les-Bains und VR-Präsident<br />

von Y-Parc Swiss Technopole. <<br />

(v.l.): Jean-Daniel Carrard, Gemeindepräsident, Nicolas Leuba, Präsident AGVS-Sektion Waadt, Luc Oesch, Leiter FIP, Alain<br />

Nicolet, Vizepräsident GIM-CH, und Michel Bornet, Präsident 2rad Schweiz Sektion Westschweiz. Foto: Michel Duperrex<br />

78<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

AGVS-Delegiertenversammlung<br />

DV auf September verschoben<br />

Foto: Emil Frey<br />

Die AGVS-Delegiertenversammlung wird vom 9. Juni auf den 8. September <strong>2021</strong><br />

verschoben. Die Sektion Aargau und der AGVS Schweiz freuen sich, Sie an der<br />

Delegiertenversammlung in Safenwil zu begrüssen. <<br />

Programm<br />

Ab 13.00 Uhr Eintreffen der Teilnehmer, Begrüssungskaffee<br />

14.00 <strong>–</strong> 17.30 Uhr Delegiertenversammlung<br />

anschliessend Apéro und Nachtessen<br />

ca. 21.30 Uhr Ende<br />

Ort<br />

Classic Center Schweiz der Emil Frey Classics AG, Bahnhofplatz 2, 5745 Safenwil<br />

Für Carrosserie- und Lackierbetriebe<br />

SPONSORED CONTENT<br />

Die ESA als kompetente Partnerin<br />

Die ESA bietet den Carrosserie- und Lackierprofis<br />

moderne Einrichtungen an, welche es<br />

ermöglichen, alle Arbeitsprozesse mit maximaler<br />

Effizienz zu erledigen. Sämtliche langjährigen<br />

Lieferanten und Partner der ESA besitzen<br />

einen grossen Erfahrungsschatz und<br />

setzen in ihren Bereichen Massstäbe. Mit<br />

grosser Flexibilität werden sowohl kompakte<br />

Arbeitsplätze als auch Projekte mit mehreren<br />

Vorbereitungsplätzen und Lackierkabinen<br />

für Personenwagen und für Nutzfahrzeuge<br />

realisiert. Technologisch hochstehende<br />

Lösungen ermöglichen, jeden Arbeitsgang<br />

möglichst einfach zu gestalten und die Produktivität<br />

zu maximieren. Jede Einrichtung<br />

wird in enger Zusammenarbeit mit den Anwendern<br />

entwickelt und die gewonnenen<br />

Erkenntnisse bezüglich Ergonomie und Sicherheit<br />

berücksichtigt. Die Integration von<br />

Absaugsystemen, Energiesatelliten, Hebebühnen<br />

und Trocknungssystemen lässt sich<br />

leicht ausführen.<br />

Die ESA versteht sich als Komplettanbieterin<br />

für die Carrosseriewerkstatt. Das Sortiment<br />

beinhaltet das komplette Equipment, die<br />

Hilfsmittel und die Werkzeuge, verbunden<br />

mit einer professionellen Beratung. Zusätzlich<br />

finden die Carrosserie-Fachpersonen im<br />

Angebot der ESA auch alle für die zeitwertgerechte<br />

Reparatur relevanten Teile wie Scheinwerfer,<br />

Heckleuchten oder Kühler, aber auch<br />

Fahrwerksteile, Bremsen und Kupplungen.<br />

Selbstverständlich sind bei der ESA ebenso<br />

alle zu den Kabinen passenden Filter in Originalqualität<br />

verfügbar. Auf Wunsch kann<br />

auch die Wartung durch die ESA durchgeführt<br />

werden. Zahlreiche landesweit realisierte<br />

Projekte stehen zum Besichtigen zur<br />

Verfügung.<br />

Dank dem ESA-Massnahmenpaket profitieren<br />

Carrosserie-Betriebe bis Ende Juni <strong>2021</strong><br />

von verschiedenen Angeboten wie beispielsweise<br />

Zusatzrabatt in der Höhe von<br />

10 Prozent auf Service- und Verschleissteile,<br />

0-Prozent-Leasing auf Investitionsgüter, attraktiven<br />

Marketingleistungen etc. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

esa.ch/zusammenstark21<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>79


André Koch AG<br />

Stelleninserat<br />

Wir brauchen Sie!<br />

Die André Koch AG ist mit den Marken Standox, Lesonal und DeBeer der führende Lieferant für Autoreparaturlacke in der Schweiz. Seit<br />

1948 bietet das Unternehmen mit Sitz in Urdorf hochwertige Lackprodukte und erstklassigen Lösungen und geniesst einen exzellenten<br />

Ruf und eine nationale Beliebtheit bei den professionellen Lackierbetrieben in der Schweiz.<br />

Mit einem engen Netz an Fachberatern und Anwendungstechnikern steht das Unternehmen für einen herausragenden Kunden- und<br />

Lieferservice. Darüber hinaus unterstützt die André Koch AG ihre Kunden mit einem praxisnahen Aus- und Weiterbildungsprogramm<br />

und einem umfassenden Beratungsangebot. 2014 startete die André Koch AG mit Repanet Suisse, dem Schweizer Netzwerk für ausgezeichnete<br />

Karosserie- und Fahrzeuglackierbetriebe.<br />

Mit unseren Premiummarken liegt unser Fokus klar auf Innovation. Unser dynamisches Unternehmen, mit breit gefächerter Tätigkeitspalette,<br />

ist weiter auf Erfolgskurs und verstärkt kontinuierlich das Team. Aufgrund des ständigen Wachstums unseres Unternehmens und<br />

den vermehrten Projekten sind wir auf der Suche nach engagierten und kommunikativen Persönlichkeiten. Begleiten Sie uns auf diesem<br />

Weg, und geben Sie Ihrer Karriere ein Zuhause.<br />

Zur Ergänzung und Verstärkung unseres Teams suchen wir engagierte und kommunikative Persönlichkeiten als:<br />

Aussendienstmitarbeiter/in (100%) Region Bern<br />

Aufgaben<br />

• Sie sind verantwortlich für die nachhaltige Betreuung und<br />

• Beratung von bestehenden Kunden<br />

• Sie sind zuständig für Akquisitionen von Neukunden und für die Bearbeitung von Kundenprojekten<br />

• Sie führen Preis- und Konditionsverhandlungen und gehen gemäss internem Prozess vor<br />

• Sie planen und organisieren regionale Ausstellungen<br />

Profil<br />

• Idealerweise verfügen Sie über eine Ausbildung oder mehrjährige, fundierte und ausgewiesene Berufserfahrung im Verkauf<br />

und in der Lackierungsbranche<br />

• Sie sind eine offene, verkaufsorientierte wie auch durchsetzungsstarke Persönlichkeit, welche über sehr gute Umgangsformen<br />

mit Kunden verfügt<br />

• Sie sehen sich als Unternehmer im Unternehmen und bringen neben hoher Sozialkompetenz auch ein kundenorientiertes und<br />

zielstrebiges Handeln und eine vernetzte Denkweise mit<br />

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André Koch AG, Im Grossherweg 9, 8902 Urdorf, www.andrekoch.ch


TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />

Am Dienstag, 18. Januar 2022, soll die AGVS-Tagung wieder in<br />

gewohntem und bewährtem Rahmen im Kursaal Bern stattfinden.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Nächster «Tag der Schweizer Garagisten» am 18. Januar 2022<br />

Fachtagung der Autobranche<br />

findet <strong>2021</strong> nicht statt<br />

Mit rund 800 Teilnehmenden ist der «Tag der Schweizer Garagisten» die grösste und bedeutendste<br />

Fachtagung der Automobilbranche in der Schweiz. Ursprünglich am 19. Januar <strong>2021</strong> vorgesehen, wurde<br />

der Anlass coronabedingt zunächst auf den 3. Mai verschoben. Nun ist klar: Der «Tag der Schweizer<br />

Garagisten» kann <strong>2021</strong> nicht stattfinden. Sandro Compagno<br />

Grund sind die nach wie vor geltenden Massnahmen<br />

zur Eindämmung der Corona-Pandemie.<br />

Am 19. März hat der Bundesrat die Covid-19-Richtlinien<br />

praktisch unverändert bis<br />

voraussichtlich am 14. <strong>April</strong> verlängert. Allfällige<br />

Lockerungen sind von der epidemiologischen<br />

Entwicklung abhängig und würden<br />

erst zu diesem Zeitpunkt erfolgen. «Damit<br />

verblieben zwischen Mitte <strong>April</strong> und dem<br />

3. Mai, also dem Datum der geplanten Austragung,<br />

lediglich rund zwei Wochen», erklärt<br />

Urs Wernli, Zentralpräsident des Auto<br />

Gewerbe Verband Schweiz. «Obwohl das Programm<br />

steht, ist diese Frist für die Durchführung<br />

eines Anlasses dieser Grössenordnung<br />

schlicht zu kurz.»<br />

Schon für die ursprünglich geplante Durchführung<br />

im Januar musste aufgrund der erforderlichen<br />

Schutzmassnahmen die Kapazität<br />

im Kursaal Bern auf 550 Teilnehmende beschränkt<br />

werden. Entsprechend war die Veranstaltung<br />

innert kürzester Zeit ausgebucht.<br />

Für eine Tagung im Mai war der Verband der<br />

Schweizer Garagisten noch von einer Teilnehmerzahl<br />

von 300 ausgegangen, um die<br />

Sicherheit aller Beteiligten gewährleisten zu<br />

können.<br />

Die Durchführung der Tagung als reiner<br />

Online-Event ist für den AGVS keine Option.<br />

Der «Tag der Schweizer Garagisten»<br />

lebt neben den jeweils hochkarätigen Referenten<br />

und Diskussionsteilnehmern auch<br />

von den physischen Begegnungen und dem<br />

persönlichen Austausch zwischen Garagisten,<br />

Unternehmern, Vertretern von Herstellern, Importeuren<br />

und Zulieferern sowie Persönlichkeiten<br />

aus Wissenschaft, Politik und Behörden.<br />

2022 soll der «Tag der Schweizer Garagisten»<br />

wieder im hoffentlich gewohnten Rahmen<br />

und zum bewährten Termin Anfang Jahr<br />

im Kursaal Bern stattfinden. Das Datum der<br />

nächsten Austragung ist der Dienstag, 18. Januar<br />

2022. Urs Wernli: «Der Januar ist ein<br />

idealer Zeitpunkt: Die Tagung ist ein motivierender<br />

und inspirierender Start ins neue<br />

Jahr und soll es auch weiterhin sein.» Das<br />

Programm des «Tag der Schweizer Garagisten»<br />

2022 dürfte in groben Zügen der für<br />

<strong>2021</strong> vorgesehenen Agenda entsprechen.<br />

Ziel ist, die ausgewählten Referenten erneut<br />

für eine Teilnahme zu gewinnen. Die<br />

bisher geleisteten Vorarbeiten können also<br />

auch für die Tagung vom 18. Januar 2022<br />

genutzt werden. Der AGVS wird das Programm<br />

in den nächsten Monaten gemeinsam<br />

mit seinem Kommunikationspartner<br />

Viva AG für Kommunikation prüfen und<br />

allenfalls Anpassungen vornehmen. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>81


FOKUS TECHNIK<br />

Technologie DAB+ und Umrüstmöglichkeiten<br />

Wechsel von analog auf<br />

digital wird vorgezogen<br />

Ab Mitte 2022 werden die SRG-SSR-Radioprogramme nicht mehr analog gesendet. Die privaten Radios stellen<br />

ab diesem Zeitpunkt ebenfalls rasch um, weil sie sich auf eine frühere Abschaltung geeinigt haben. Die<br />

analogen Fahrzeugradios bleiben spätestens ab 2023 stumm. Für den Garagisten bieten sich interessante<br />

Umrüstmöglichkeiten für den bestehenden Fahrzeugstamm an. Andreas Senger<br />

Für DAB+-Nachrüstlösungen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die beste Variante ist die Vollintegration in das bestehende Infotainment (rechts). Foto: Exklusiv Car-Hifi<br />

Bei Neufahrzeugen beträgt der Anteil<br />

von DAB+-Radios gemäss Erhebungen des<br />

Bakom rund 99 %. Im bestehenden Fahrzeugpark<br />

ist der Anteil der mit digitalem<br />

Radioempfang ausgerüsteten Fahrzeuge bei<br />

rund 60 %. Fakt ist: Ab August 2022 schaltet<br />

die SRG SSR die UKW-Sender endgültig ab.<br />

Der analoge Radioempfang gehört also bereits<br />

im nächsten Jahr der Vergangenheit an. Die<br />

Privatradios werden bis spätestens im Januar<br />

2023 nachziehen. Die meisten analogen<br />

Autoradios bleiben ab diesem Zeitpunkt zumindest<br />

beim Radioempfang stumm.<br />

Das Vorziehen des Abschalttermins ist<br />

vielen Kundinnen und Kunden zu wenig<br />

präsent. Spätestens nach der Abschaltung<br />

werden Umrüstlösungen nachgefragt. Fahrzeugherstellerlösungen<br />

sind dabei meist<br />

die teuerste Lösung. Eine Umrüstung mit<br />

einem OEM-DAB+-Empfänger, der via CAN-<br />

Bus, USB-Schnittstelle oder MOST-Bus eingeschleift<br />

wird, kann bis zu 3500 Franken<br />

Ein Blick zurück und nach vorne: Ab Mitte nächsten Jahres schaltet die SRG SSR die nationalen analogen Sendemasten<br />

ab. Ab Anfang 2023 folgen spätestens die Privatradios. Foto: Exlusiv Car-Hifi<br />

kosten. Originale Infotainmentgeräte für<br />

die 1:1-Umrüstung werden teilweise ebenfalls<br />

für viel Geld angeboten. Die meisten<br />

Antennensysteme sind dabei nicht für den<br />

DAB+-Empfang ausgelegt. Eine abgestimmte<br />

Antenne für analogen Empfang weist eine<br />

Länge von rund 90 cm auf. Für den DAB+-<br />

Empfang ist eine Länge von rund 40 cm ideal.<br />

Bei passiven Antennen könnte mit einem<br />

Filter/Splitter der Empfang auf digital umgestellt<br />

werden.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass seit vielen<br />

Jahren Antennen mit integriertem Verstärker<br />

zum Einsatz kommen, können diese<br />

nicht ohne Qualitätsverlust für den digitalen<br />

Radioempfang eingesetzt werden. Es werden<br />

nebst einem neuen Empfänger auch neue<br />

Empfangssysteme (Antenne, Verstärker) benötigt.<br />

Dieselbe Problematik trifft auch Fahrzeugbesitzer<br />

mit einem DAB- und FM-Radio<br />

82<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS TECHNIK<br />

Für historische Fahrzeuge bieten die OEM aber auch Gerätehersteller auf dem freien Markt Ersatzlösungen inkl.<br />

DAB+-Empfang und Navigationsgerät an. Die Optik orientiert sich an klassische Geräte. Foto: Porsche<br />

Der Einbau gestaltet sich für den Garagisten<br />

beim ersten Umbau oft komplex. Nebst der<br />

DAB+-Antenne, die oft in den Anleitungen<br />

als Frontscheiben-Folienantenne zum Aufkleben<br />

mitgeliefert wird, muss der Antennenverstärker<br />

mit Spannung versorgt werden.<br />

Frontscheibenheizungen und wärmegedämmte<br />

Frontscheiben sorgen für diese<br />

Folienantennen für reduzierte DAB+-Signalstärke.<br />

Der Empfang ist massiv beinträchtigt.<br />

Viele Lösungen bieten Phantomspeisungen<br />

über das Koaxialkabel des Antennenkabels<br />

vom DAB+-Empfänger an. Ist die Folienscheibe<br />

auf der Beifahrerseite verklebt,<br />

erfolgt die Verlegung des Kabels möglichst<br />

unsichtbar bis zum Einbauort des Zusatzsteuergeräts.<br />

Die mitgelieferten, fahrzeugspezifischen<br />

Anschlussstecker stellen oft<br />

keine grosse Hürde dar. Die Programmierung<br />

der Schnittstelle insbesondere von Zusatzsteuergeräten<br />

aus dem freien Handel gestalten<br />

sich aufwändig. Viele Einbauer fahren<br />

zwischen mitgelieferter Bedienungsanleitung<br />

und Internetforen Slalom und versuchen, die<br />

Kommunikation zum Laufen zu bringen.<br />

Die Automobilhersteller verbauen in modernen Fahrzeugen<br />

komplexe Infotainment-Steuergeräte, die über<br />

ein separates Touchscreen bedient werden. Sind diese<br />

bei älteren Fahrzeugen nicht auf den DAB+-Empfang<br />

vorbereitet, kommt nur ein teurer Ersatz mit einem<br />

Ersatzgerät oder Zusatzgerät in Frage. Foto: Audi<br />

(Hybridempfang). Der alte Digitalradiostandard<br />

wurde bereits Ende 2016 nicht mehr<br />

ausgestrahlt. Die Radios konnten wenigstens<br />

mittels analoger Technologie weiterhin für<br />

Radioempfang sorgen.<br />

Für die Kunden sind solche Zusatzkosten oft<br />

nicht tolerierbar. Entsprechend eignen sich<br />

Nachrüstlösungen mit versteckt montierbaren<br />

DAB+-Empfänger auf dem freien<br />

Markt, welche ab rund 550 Franken deutlich<br />

günstiger ausfallen. Der Vorteil der vollintegrierten<br />

Empfänger: Die Lenkradfernbedienung,<br />

die Touchbedienung des Radios<br />

sowie auch die Freisprecheinrichtung lässt<br />

sich weiterhin benutzen. Der DAB+-Radio-<br />

Zusatzsteuergeräte auf dem freien Markt sind preiswerter<br />

als USB-, CAN-Bus- (Bild oben) oder MOST-Bus-<br />

Variante (Bild unten) und lassen sich dank programmierbaren<br />

Schnittstellen ins Fahrzeug integrieren, damit<br />

beispielsweise die Lenkradfernbedienung funktioniert.<br />

Fotos: Exklusiv Car-Hifi<br />

empfang wird bei angenommenem Telefonanruf<br />

ebenfalls leise geschaltet. Die<br />

Visualisierung erfolgt über das Radiodisplay.<br />

Es sind keine zusätzlichen sichtbaren Zusatzgeräte<br />

verbaut.<br />

Preisgünstige Adapterlösungen mit sichtbarer<br />

Verkabelung (Teilintegration), welche<br />

irgendwie ins Cockpit integriert werden<br />

sollen, werden kaum den Ansprüchen der<br />

Kunden gerecht. Vielmehr werden einige<br />

Konsumenten auf Streaming-Angebote<br />

via Internet ausweichen. Viele besitzen<br />

Datenvolumen, koppeln das Handy mit dem<br />

Infotainment-Radio und hören so ihren Lieblingssender<br />

ebenfalls digital.<br />

Dabei lohnt es sich, auf Dienstleister zurückzugreifen,<br />

die nicht nur Einbauempfehlungen<br />

und damit Gerätelisten für die Fahrzeugmarken<br />

besitzen, sondern auch die DAB+-<br />

Empfänger mit Antennensystemlösungen<br />

und Adaptern optimalerweise vor Zusendung<br />

bereits vorprogrammieren und damit den<br />

Einbau vereinfachen. Eine Support-Hotline<br />

bei technischen Fragen ist zudem Garant,<br />

dass das Vorhaben effizient und möglichst<br />

ohne Ärger realisierbar wird.<br />

Für Sandro Angeloni von Exklusiv Car-<br />

Hifi ist diese Vollintegration inkl. Support<br />

für den Garagisten der Schlüssel für einen<br />

reibungslosen Einbau. Die Firma hat in den<br />

vergangenen Jahren nicht nur viel Know-how<br />

aufgebaut und gibt diese in Weiterbildungskursen<br />

der AGVS Business Academy weiter,<br />

sondern hat auch eine Datenbank mit Einbauvarianten<br />

erarbeitet. Für über 1500 Fahr-<br />

Fortsetzung Seite 84<br />

seit<br />

1964<br />

CORTELLINI &<br />

MARCHAND AG<br />

Der umfassendste<br />

Auto-Steuergeräte-Reparatur-<br />

Service<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>83


FOKUS TECHNIK<br />

zeugmodelle liefert die innovative Firma aus<br />

dem aargauischen Hallwil Einbaulösungen<br />

inkl. Programmierung und Angabe des<br />

Arbeitsaufwandes an. Der Support für den<br />

Garagisten ist dabei gewährleistet. Sucht der<br />

Garagist eine Einbaulösung, kann er ein fahrzeugspezifisches<br />

Onlineformular ausfüllen<br />

und bekommt vom technischen Dienst die<br />

Einbauvorschläge inkl. Preis.<br />

Nach Bestellung erhält er das Gerät samt Einbauanleitung.<br />

Die DAB+-Empfänger werden<br />

dabei bereits vor dem Versand aufs Fahrzeug<br />

programmiert, damit der Garagist sich nicht<br />

mit der Programmierung herumschlagen<br />

muss. Treten Probleme auf, lassen sich diese<br />

via Telefonhotline oder mittels Team-Viewer<br />

(direkter PC-Support) unkompliziert lösen. Für<br />

eine Herausforderung gibt es allerdings noch<br />

keine technische Lösung: Wenn die UKW-<br />

Sender abgeschaltet werden, wird sowohl<br />

der TA wie auch TMC wegfallen. Das Traffic<br />

Announcment-System erlaubt via RDS (Radio<br />

Data System), dass das UKW-Fahrzeugradio<br />

bei der Verkehrsdurchsage andere Medien<br />

unterbricht, damit die Verkehrsdurchsage vom<br />

Fahrer gehört wird. Das TMC Traffic Message<br />

Channel System überträgt Staumeldungen<br />

ins Gerät und erlaubt Navigationssystemen,<br />

eine Alternativroute zu berechnen. Das TA<br />

wird auf einigen DAB+-Geräten weiterhin<br />

funktionieren.<br />

Alternativ gibt es das TPEG-Standard (Transport<br />

Protocol Experts Group). TPEG ist schneller,<br />

präziser und erlaubt Via Suisse, welche<br />

die Verkehrsdaten aufbereitet, Staulänge und<br />

-ende präziser zu übertragen. Einige Hersteller<br />

haben bei ihren Fahrzeugen die TPEG-Vernetzung<br />

implementiert. Andere setzen von Anbeginn<br />

auf Online-Verkehrsdaten, die über die<br />

Internetverbindung ins Fahrzeug gelangen. <<br />

Solche Navigationsgeräte werden keine Verkehrsinformationen<br />

mehr verarbeiten können und Alternativrouten<br />

vorschlagen: TMC entfällt nach Abschaltung der<br />

UKW-Sender. Foto: Mercedes-Benz<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/<br />

agvs-business-academy/dabplus<br />

Interview mit Sandro Angeloni, DAB+-Experte und Umrüstprofi<br />

Attraktives Zusatzgeschäft<br />

Viele Automobilhersteller bieten keine oder nur eine beschränkte Anzahl von Umrüstmöglichkeiten an. Dem<br />

Garagisten bieten sich diverse Möglichkeiten an, um eine DAB+-Umrüstung für den Kunden kostengünstig und<br />

optisch versteckt anzubieten. Um den Umbau effizient zu gestalten, ist der Einbauer auf Know-how angewiesen.<br />

Sandro Angeloni ist Geschäftsführer von Exclusiv Car-<br />

HiFi GmbH, hat sich mit seinem Team auf DAB+-Umrüstlösungen<br />

spezialisiert und schult in der AGVS Business<br />

Academy Garagisten in Zusammenarbeit mit Weer<br />

GmbH zum Thema DAB+ inkl. Einbaulösungen.<br />

Herr Angeloni, die Abschaltung von UKW-<br />

Sendeanlagen wird früher als geplant<br />

vollzogen. Was sind die Hintergründe?<br />

Sandro Angeloni: Die Abschaltung erfolgt aus<br />

zwei Gründen. Zum einen zeigt sich, dass bereits<br />

viele DAB+-Geräte sowohl in Fahrzeugen als<br />

auch stationär eingesetzt werden. Zum anderen<br />

hat sich die Radiobranche geeinigt, früher aus<br />

der parallelen Versorgung von analogem und<br />

digitalem Radio auszusteigen.<br />

Besitzer von älteren Fahrzeugen ohne<br />

DAB+-Empfangsgerät werden ab nächstem<br />

Sommer die SRG-SSR-Sender analog nicht<br />

mehr empfangen können. Auch die Privatradios<br />

wechseln rasch auf DAB+. Welche<br />

Umrüstmöglichkeit empfehlen Sie den Fahrzeughaltern?<br />

Technisch sinnvoll und optisch ansprechend sind<br />

vollintegrierte Lösungen, die sich in die Fahrzeuginfrastruktur<br />

einbinden lassen. Die Bedienung<br />

für den Kunden ist wie bisher via Lenkradfernbedienung<br />

möglich. Dank unserem Know-how<br />

und Einbaulösungen für über 1500 Fahrzeugmodelle<br />

sind wir in der Lage, für den Kunden die<br />

kosteneffizienteste Lösung anzubieten.<br />

Wie profitiert der Garagist von Ihrem Knowhow<br />

und welchen Support darf er erwarten?<br />

Der Garagist ist ein wichtiger Partner für uns. Wir<br />

stellen ihm nicht nur Pakete für den Einbau inkl.<br />

Anleitung zur Verfügung, sondern wissen dank<br />

unserer Erfahrung, wo und wie er am technisch<br />

sinnvollsten die DAB+-Antenne verbauen kann.<br />

Ausserdem sind unsere DAB+-Empfänger<br />

bereits auf das gewünschte Fahrzeugmodell vorprogrammiert.<br />

Zum Support: Da ist für uns ganz<br />

wichtig, dass wir die Werkstattmitarbeiter unterstützen.<br />

Sei es mittels Telefonsupport oder sogar<br />

direkt via Team-Viewer bei der Programmierung.<br />

Auch einige Automobilimporteure zählen auf unser<br />

Know-how und lassen sich Umrüstlösungen<br />

von uns zusammenstellen und ebenfalls vorprogrammieren.<br />

Damit entfällt lästiges Ausprobieren<br />

und für den Kunden eine technisch<br />

optimale und kostengünstige Möglichkeit für<br />

eine Umrüstung.<br />

Wie beurteilen Sie Adapterlösungen mit<br />

Teilintegration für den Schweizer Markt?<br />

Im Internet finden Sie viele Angebote, die aber<br />

punkto Empfangsqualität, Aufwand beim Einbau<br />

und Integration in die Fahrzeugelektronik<br />

durchfallen. Der Wiederverkaufswert der so umgerüsteten<br />

Fahrzeuge ist deutlich geringer. Aus<br />

Erfahrung sind Vollintegrationen am Markt viel<br />

beliebter und technisch sinnvoller. <<br />

84<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Wettbewerbsbeschränkende Abrede<br />

Verstoss gegen Kartellgesetz<br />

kommt teuer zu stehen<br />

Das Kartellrecht gewinnt immer mehr an Bedeutung und ist bei Juristen in aller Munde. Doch was ist überhaupt ein<br />

Kartell? Und welche Konsequenzen hat dies für die AGVS-Garagisten? Olivia Solari, AGVS-Rechtsdienst und Sandro Compagno<br />

Ein Kartell ist eine Abrede zwischen zwei<br />

oder mehreren Marktakteuren, das eine Beschränkung<br />

des Wettbewerbs bewirkt. Kartelle<br />

gibt es in der Schweiz schon sehr lange.<br />

Bereits im Mittelalter gab es Zünfte, die<br />

den Marktzugang und die Preise kleinflächig<br />

festlegten. Während der Industrialisierung<br />

im 19. Jahrhundert gewann der freie Wettbewerb<br />

als Marktregulierung immer mehr an<br />

Bedeutung. Gleichzeitig verstärkten sich aber<br />

auch die Beziehungen zwischen den einzelnen<br />

Unternehmungen, woraus im 20. Jahrhundert<br />

in der Schweiz neben vielen anderen<br />

beispielsweise das Bücher- oder das Bierkartell<br />

entstanden. Diese legten über lange Zeit<br />

die Preise in der Branche fest.<br />

Kartelle haben aus der Sicht der Unternehmen<br />

viele Vorteile, denn dadurch umgeht<br />

man den Konkurrenzkampf. Volkswirtschaftlich<br />

haben sie allerdings nachweislich negative<br />

Effekte, da sie den Wettbewerb behindern.<br />

Muss man der Konkurrenz nicht<br />

ständig einen Schritt voraus sein, werden die<br />

Anreize vermindert, möglichst effizient und<br />

innovativ zu produzieren und dem Kunden<br />

lukrativere Angebote zu schaffen.<br />

Die Schweiz schuf daher mit der Totalrevision<br />

des Kartellgesetzes 1995 eine Grundlage,<br />

um gegen Kartelle vorzugehen. Das Gesetz<br />

sieht nebst dem Verbot von Wettbewerbsabreden<br />

auch das Verbot des Missbrauchs einer<br />

marktbeherrschenden Stellung und eine Fusionskontrolle<br />

vor. Mit diesen Massnahmen<br />

soll die Institution des freien Wettbewerbs<br />

geschützt und gefördert werden.<br />

Art. 5 des Kartellgesetzes (KG) beschäftigt<br />

sich mit dem wichtigsten Verbot; nämlich<br />

mit der wettbewerbsbeschränkenden Abrede.<br />

Das Wort «Abrede» wird dabei sehr weit<br />

gefasst. Zum einen werden darunter schriftliche,<br />

mündliche, vertragliche oder konkludente<br />

Vereinbarungen verstanden. Zum anderen<br />

fällt aber auch bereits der Austausch von sensiblen<br />

Informationen darunter. Durch den<br />

Informationsaustausch wird nämlich die Gefahr<br />

eines abgestimmten Verhaltens geschaffen.<br />

Eine Abrede kann sowohl zwischen<br />

Konkurrenten der gleichen Marktstufe, zum<br />

Beispiel zwischen zwei Garagisten, oder zwischen<br />

Marktteilnehmern unterschiedlicher<br />

Marktstufen, zum Beispiel Vorgabe des Importeurs<br />

gegenüber dem Händler, vorkommen.<br />

Wettbewerbsbeschränkende Abreden<br />

können grundsätzlich gerechtfertigt und somit<br />

erlaubt sein, wenn sie nachweislich der<br />

wirtschaftlichen Effizienz dienen, beispielsweise<br />

bei der Zusammenarbeit in der Forschung.<br />

Bei Abreden über Preise, Margen,<br />

Gebietsaufteilung oder Ähnlichem wird dieser<br />

Nachweis allerdings kaum gelingen.<br />

Bei Verstössen sieht das Kartellgesetz Strafzahlungen<br />

in der Höhe von bis zu 10 Prozent<br />

des in den letzten drei Geschäftsjahren in der<br />

Schweiz erzielten Umsatzes vor. Bei einem<br />

jährlichen Umsatz von 10 Millionen Franken<br />

beträgt die Maximalbusse folglich drei Millionen<br />

Franken.<br />

Scannen Sie den QR-Code, um weitere Informationen<br />

und das Factsheet zum Kartellrecht<br />

zu erhalten. Auch werden Folien mit<br />

kartellrechtlichen Spielregeln für Sitzungen<br />

oder Veranstaltungen mit Wettbewerbern<br />

zur Verfügung gestellt. Der AGVS empfiehlt<br />

diese Folien jeweils zu Beginn aufzuschalten<br />

und auf die kartellrechtlichen Regeln hinzuweisen.<br />

<<br />

Kartellrecht: Was ist erlaubt?<br />

Olivia Solari, AGVS-Juristin.<br />

Frau Solari, ein Kunde überreicht einem<br />

Garagisten zu Vergleichs- oder Verhandlungszwecken<br />

eine Offerte für ein<br />

Fahrzeug eines anderen Händlers. Ist<br />

dies zulässig?<br />

Olivia Solari, AGVS-Juristin: Das ist absolut<br />

kartellrechtskonform, denn es ist<br />

keine Absprache zwischen den beiden<br />

Händlern ersichtlich. Der Kunde will damit<br />

lediglich einen tieferen Preis für ein Fahrzeug<br />

verhandeln.<br />

Wie ist die Sachlage, wenn sich<br />

Händler Kundenofferten direkt gegenseitig<br />

zu kommen lassen?<br />

Dies stellt einen klaren Fall eines Austausches<br />

von sensiblen Informationen dar.<br />

Die Händler könnten nun ihre Preise den<br />

anderen anpassen. Auch wenn tatsächlich<br />

keine Preisanpassungen vorgenommen<br />

werden, liegt eine durch Art. 5 KG verbotene<br />

Abrede vor und es käme eine kartellrechtliche<br />

Sanktion infrage.<br />

Darf am Stammtisch darüber diskutiert<br />

werden, wie hoch der Margendruck der<br />

Importeure ist und wie viel Marge ein<br />

Händler zum Überleben braucht?<br />

Eine allgemeine Diskussion wäre zulässig,<br />

wobei beispielsweise auch über öffentlich<br />

zugängliche Konjunkturzahlen gesprochen<br />

werden darf. Fallen allerdings konkrete<br />

Zahlen der einzelnen Betriebe, bewegt man<br />

sich wiederum im verbotenen Bereich.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>85


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

«Wir befinden uns mit dem Handel im selben Boot»:<br />

Dr. Marcus Söldner ist seit 2019 Vorstandsvorsitzender von CG Car-Garantie. Foto: CG Car-Garantie.<br />

Interview mit Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender CG Car-Garantie Versicherungs-AG<br />

Corona verstärkt den Trend<br />

zum eigenen Auto<br />

1971 gegründet, ist die CG Car-Garantie Versicherungs-AG heute einer der bedeutendsten Garantieanbieter<br />

in Europa und seit 1993 auch in der Schweiz. Seit Anfang 2019 leidet Marcus Söldner die Geschicke von<br />

Car-Garantie. Ein Gespräch über Corona, Kundenloyalität, steigende Reparaturkosten und den Wunsch vieler<br />

Menschen, wieder ein eigenes Auto zu besitzen. Sandro Compagno<br />

Herr Söldner, Corona hat der Automobil-<br />

Industrie weltweit einen herben Dämpfer<br />

verpasst. Wie hat sich der Einbruch im<br />

Neuwagengeschäft auf einen Garantieanbieter<br />

wie Car-Garantie ausgewirkt?<br />

Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender<br />

CG Car-Garantie Versicherungs-AG: Trotz<br />

aller Schwierigkeiten sind wir mit dem zurückliegenden<br />

Jahr zufrieden. Im PKW-Bereich<br />

konnten wir unsere internationalen<br />

Herstellerkooperationen erfolgreich intensivieren,<br />

da wir zum Beispiel einen bedeutenden<br />

Hersteller für ein europäisches Garantieprodukt<br />

gewinnen konnten. Generell geht<br />

der Trend aktuell zu europäischen Garantiekonzepten.<br />

2020 wurden aufgrund zahlreicher Einschränkungen<br />

deutlich weniger Kilometer<br />

zurückgelegt. Hatte dies Auswirkungen<br />

auf die von Ihnen geleisteten Zahlungen<br />

für Reparaturen?<br />

Nein, wir können keinen Zusammenhang<br />

feststellen. Das zeigt sich auch in unserer aktuellen<br />

Schadenauswertung. In jedem Jahr<br />

werden für die Analyse rund eine Million Garantien<br />

herangezogen, die sich über sämtliche<br />

Marken und Modelle sowie Laufzeiten<br />

zwischen 12 und 36 Monaten erstrecken.<br />

Seit Jahren zeigt die Analyse hierbei einen<br />

kontinuierlichen Anstieg der Reparaturkosten,<br />

so auch 2020. Die Ähnlichkeit zum Vorjahr<br />

zeigt sich auch in der Reihenfolge der<br />

Schadenhäufigkeit. Die Anteile der Komponenten<br />

sind sowohl bei Neu- als auch bei Gebrauchtwagen<br />

nahezu unverändert.<br />

86<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Wie haben sich die Reparaturkosten<br />

konkret entwickelt?<br />

Die durchschnittlichen Kosten für die Reparatur<br />

eines Schadenfalls lagen im Jahr 2019<br />

bei 551 Euro. Für das Jahr 2020 lag dieser<br />

Wert vier Prozent bzw. 22 Euro höher bei 573<br />

Euro. Die Tendenz zu steigenden Reparaturkosten<br />

hält also weiterhin an.<br />

Gibt es Veränderungen bei den Baugruppen,<br />

die die Schadenliste anführen?<br />

Bei der Schadenregulierungssumme zeigt<br />

sich das gleiche Bild wie 2019. Sowohl bei<br />

den Gebraucht- als auch bei den Neuwagen<br />

steht auf Platz 1 der teuersten Schäden mit<br />

einem Anteil von über 20 Prozent der Motor,<br />

gefolgt von der Kraftstoffanlage. Die häufigsten<br />

Defekte erleidet bei Gebrauchtwagen<br />

weiterhin die Kraftstoffanlage. Auf den Plätzen<br />

2 und 3 folgen wie im Vorjahr die elektrische<br />

Anlage und der Motor. Das gleiche Bild<br />

zeigt sich bei Neuwagen, nur folgt hier auf<br />

Platz 3 statt des Motors die Komfortelektrik.<br />

Dank Impfungen ist am Horizont ein Silberstreif<br />

zu sehen: Welches sind <strong>2021</strong> die<br />

grössten Herausforderungen für Sie als<br />

Vorstandsvorsitzender von Car-Garantie?<br />

Für <strong>2021</strong> haben wir viel vor. Wir werden weitere<br />

Loyalisierungsprodukte mit zusätzlichen<br />

Leistungskomponenten anbieten. Ausserdem<br />

arbeiten wir an Produkten, die intelligent<br />

in Finanzierungsverträge integriert sind<br />

sowie an der Optimierung unserer Produkte<br />

für Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Im Übrigen<br />

feiern wir <strong>2021</strong> unser 50-Jahr-Jubiläum.<br />

Wir sind stolz über die erbrachten Leistungen<br />

in den vergangenen fünf Jahrzehnten,<br />

das Jubiläum ist aber auch Anlass, unseren<br />

Blick noch stärker auf die Zukunft zu richten.<br />

Wir arbeiten daran, unsere Vertragspartnerinnen<br />

und Vertragspartner noch effektiver<br />

und umfassender zu unterstützen.<br />

Wie können Sie den Garagisten in dieser<br />

schwierigen Zeit unterstützen?<br />

Wir befinden uns mit dem Handel im selben<br />

Boot. Es gilt, die Herausforderungen gemeinsam<br />

zu meistern, aber auch das Positive zu<br />

sehen: Anhand der gestiegenen Abschlussquoten<br />

bei unseren Kundenkontakt-Programmen<br />

sehen wir, dass sich durch die Corona-Pandemie<br />

das Sicherheitsbedürfnis der<br />

Verbraucher erhöht hat. Der Trend zum eigenen<br />

Auto ist wieder gestiegen. Das sind Voraussetzungen,<br />

die wir in die Produktentwicklung<br />

einfliessen lassen. Im Fokus stehen<br />

zum Beispiel Kundenkontakt-Programme für<br />

Kunden, die noch keine Garantie oder Reparaturkostenversicherung<br />

abgeschlossen haben.<br />

Gute Partner erhalten diese Programme<br />

aktuell sogar kostenlos zur Unterstützung<br />

ihres Geschäftes.<br />

Fahrzeuggarantien sind ein wichtiges Instrument,<br />

um die Kundenloyalität zu stärken.<br />

Sie haben vor ziemlich genau einem Jahr<br />

im Interview mit «kfz-betrieb» gesagt, dass<br />

sie an Produkten arbeiten, «die genau<br />

darauf abzielen, das Vertrauen der Kunden<br />

in den Händler zu stärken». Können Sie das<br />

konkretisieren?<br />

Mobilität muss für den Kunden finanziell kalkulierbar<br />

sein, da er sich langfristig vor Zusatzkosten<br />

absichern möchte. Die Antwort<br />

sind Komplettpakete, die zum Beispiel die<br />

Finanzierung, die Wartung oder sogar noch<br />

einen Reifenschutz beinhalten <strong>–</strong> und natürlich<br />

eine Garantie. Hier sind wir sehr aktiv<br />

in der Entwicklung und Umsetzung von optimalen<br />

Lösungen für Handel und Kunden.<br />

Car-Garantie ist europaweit operativ<br />

tätig. Was hat Ihr Kunde, der Garagist, von<br />

dieser internationalen Ausrichtung?<br />

Der Garagist kann sicher sein, dass seine<br />

Kunden in ganz Europa bestens abgesichert<br />

sind. Bei einem Schadenfall im Ausland ist<br />

es sehr hilfreich für den Kunden, wenn ein<br />

Car-Garantie-Team vorhanden ist, das nicht<br />

nur die Sprache des Landes spricht, sondern<br />

auch mit dem jeweiligen Händlernetz und<br />

den Gegebenheiten vor Ort vertraut ist. Auch<br />

wenn sich Car-Garantie stark international<br />

engagiert, bleiben die einzelnen Länder, wie<br />

die Schweiz, für uns sehr wichtig. Deshalb<br />

unterhalten wir vor Ort neben den starken<br />

Vertriebsteams auch ein Service-Center und<br />

eine lokale Schadenabteilung.<br />

Der Mobilitätswandel ist in vollem Gange:<br />

Elektrofahrzeuge werden erschwinglich und<br />

für eine breitere Masse zu einer interessanten<br />

Alternative. Carsharing hat sich<br />

etabliert, zumindest teilautonomes Fahren<br />

ebenfalls. Was erwartet uns in der Zukunft?<br />

Das Mobilitätsverhalten unterscheidet sich<br />

zwischen Stadt und Land. In Deutschland<br />

beispielsweise ist der Grossteil der PKW-Flotte<br />

in Kleinstädten oder ländlichen Regionen<br />

im Einsatz. Nur in Grossstädten ist Carsharing<br />

auf dem Vormarsch, kann aber auch<br />

dort nur mit Verlusten betrieben werden.<br />

Zudem drängen ganz neue Player mit neuen<br />

Mobility-Konzepten in den Markt. Wir sind<br />

auf die Veränderungen und neuen Trends in<br />

den Märkten vorbereitet und möchten den<br />

Garagisten bei dieser Transformation bestmöglich<br />

begleiten und unterstützen.<br />

Wie beurteilen Sie diese Veränderungen<br />

für den Autohandel und für das Aftersales-<br />

Geschäft?<br />

Für die Garage bedeutet das, dass Kundenloyalisierung<br />

über den gesamten Fahrzeuglebenszyklus<br />

in den Fokus rückt. Auch Hersteller<br />

haben dies erkannt und etablieren eigene<br />

zertifizierte Gebrauchtwagen-Labels. Als Garantiepartner<br />

des Handels ist es uns wichtig,<br />

die für diese zertifizierten Labels optimierten<br />

Garantiekonzepte stetig weiterzuentwickeln.<br />

Wir sind mit den Marktbeteiligten in ständigem<br />

Austausch und Partner vieler Importeure<br />

in diesem Segment. Der Trend geht ausserdem<br />

verstärkt zu Langzeitgarantien. Zudem<br />

haben sich die Umfänge deutlich erweitert.<br />

Eine Komplettgarantie ist aber auch gerade<br />

für junge Gebrauchte die richtige Wahl.<br />

Ein Lichtblick im vergangenen Jahr war<br />

das Gebrauchtwagengeschäft. Wird sich<br />

dieser Trend auch <strong>2021</strong> fortsetzen?<br />

Ein Ausblick für das Jahr <strong>2021</strong> ist aufgrund<br />

von Corona schwer zu geben. Mit Sicherheit<br />

wird das Gebrauchtwagengeschäft weiterhin<br />

sehr wichtig sein. Allerdings gibt es<br />

auch Chancen: Durch die Corona-Pandemie<br />

sind nicht nur das Sicherheitsbedürfnis und<br />

das Verlangen nach individueller Mobilität<br />

wieder gestiegen, es gibt auch Konsumenten,<br />

die das Geld in Pandemiezeiten anstatt in<br />

einen teuren Urlaub in ein neues Auto investieren.<br />

Das kommt sicherlich nicht nur dem<br />

Gebrauchtwagen-, sondern auch dem Neuwagenverkauf<br />

zugute. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

cargarantie.com<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>87


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Interview mit Arnold Marty, CEO der SAG Schweiz<br />

Die Kundenzufriedenheit<br />

als Mass aller Dinge<br />

Seit ziemlich genau 100 Tagen leitet Arnold Marty die Geschicke der SAG Schweiz. Im Gespräch mit<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> gibt er einen Einblick in seine Pläne mit der SAG, über seine Treffen mit den Garagisten und<br />

verrät, wo und wie er seine Batterien auflädt und kreative Ideen findet. Sandro Compagno<br />

dienst besuchte, haben meine Überzeugung<br />

bekräftigt, dass die SAG 2020 alle wichtigen<br />

strategischen und organisatorischen Aufgaben<br />

gemeistert hat. Diese Aufgaben, die das<br />

Fundament für unseren zukünftigen Erfolg<br />

bilden, waren für unsere Mitarbeitenden<br />

sehr aufwendig und haben interne Ressourcen<br />

absorbiert. Nun sind wir parat, unsere<br />

volle Aufmerksamkeit wieder unseren Kunden<br />

zu widmen.<br />

Noch immer dominiert Corona unser Privatund<br />

unser Geschäftsleben. Inwiefern<br />

tangiert die Pandemie Ihre Führungsrolle?<br />

Meine Hauptanliegen sind, unsere Mitarbeitenden<br />

zu schützen und die Kunden zu bedienen.<br />

Traktanden können wir sehr gut<br />

über Videokonferenzen vorantreiben. Meiner<br />

Meinung nach sind persönliche Kontakte für<br />

den Beziehungsaufbau und die Beziehungspflege<br />

von grossem Vorteil. Deshalb werden<br />

wir wieder zu wichtigen Sitzungen an einem<br />

Ort zusammenkommen, wenn das Bundesamt<br />

für Gesundheit dies erlaubt.<br />

Welche konkreten Pläne haben Sie mit der<br />

SAG Schweiz? Wo steht die Firma in fünf<br />

Jahren?<br />

Unser Ziel ist, unsere Marktführerschaft weiter<br />

auszubauen. Das bedeutet, dass wir stets<br />

die erste Wahl für unsere Kunden sind. Wir<br />

werden unsere Kunden dabei unterstützen,<br />

auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Dazu<br />

brauchen wir die fähigsten Mitarbeitenden,<br />

deshalb steht die Attraktivität der SAG als<br />

Arbeitgeber ganz oben auf unserer Prioritätenliste.<br />

«Wir wollen ein attraktiver Arbeitgeber sein»: Arnold Marty, CEO der SAG Schweiz. Foto: SAG<br />

Herr Marty, nach 100 Tagen als Chef der SAG<br />

Schweiz ist es Zeit für eine erste Bilanz.<br />

Was für ein Unternehmen haben Sie mit<br />

SAG angetroffen?<br />

Arnold Marty, CEO SAG Schweiz: Ich habe<br />

ein sehr solides Unternehmen angetroffen.<br />

Die Kunden, die ich mit unserem Aussen-<br />

Haben Sie in den ersten Monaten Dinge<br />

entdeckt, die Sie komplett anders<br />

aufgleisen wollen?<br />

Wir haben 2020 ein neues IT-System eingeführt.<br />

Damit haben wir das Fundament für<br />

eine neue Ära in unserer Kundenbedienung<br />

gelegt. Es geht nun darum, unsere IT zu stabilisieren<br />

und so weiterzuentwickeln, dass<br />

die IT unsere Mitarbeitenden bestmöglich in<br />

ihrer Arbeit für unsere Kunden unterstützt.<br />

88<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Wenn die Kunden bestätigen, dass die Betreuung<br />

in unserer Kundenbedienung spürbar<br />

besser geworden ist, haben wir unser Ziel<br />

erreicht. An dieser Zufriedenheit werden wir<br />

uns messen. Fragen Sie mich wieder in einem<br />

halben Jahr.<br />

Wie haben Sie in diesen Monaten den<br />

Kontakt zu Ihren Kunden, den Garagisten,<br />

gesucht?<br />

Ich habe von den bestehenden guten Beziehungen<br />

unseres Aussendienstes profitiert<br />

und mit dem Aussendienst zusammen Kunden<br />

besucht. Ich werde auch in Zukunft regelmässig<br />

mit dem Aussendienst unterwegs<br />

sein. Das gibt mir nicht nur Einblick in die<br />

Herausforderungen unserer Kunden, sondern<br />

auch an die Anforderungen an unsere Mitarbeitenden.<br />

Dieser persönliche Eindruck vor<br />

Ort ist durch nichts zu ersetzen. Dabei haben<br />

wir uns selbstverständlich an die geltenden<br />

Sicherheitsvorschriften gehalten.<br />

Welche Themen lagen den Garagisten im<br />

Gespräch am meisten am Herzen?<br />

Ich durfte viel positives Feedback für unsere<br />

im Jahr 2020 eingeführten Verbesserungen<br />

entgegennehmen, insbesondere für unsere<br />

Nettopreise, unser neues Tourenkonzept mit<br />

den zusätzlichen Mittagsverbindungen und<br />

unsere Mehrmarken-Strategie. Bei unseren<br />

Kunden kommt auch die erhöhte und schnellere<br />

Verfügbarkeit der Reifen gut an, die wir<br />

dank unserem kürzlich in Betrieb genommenen<br />

Reifenlager in Niederbipp erzielen.<br />

Wie lassen Sie diese Inputs in die Strategie<br />

der SAG Schweiz einfliessen?<br />

Wir arbeiten daran, unsere Schnittstellen zu<br />

unseren Kunden, wie zum Beispiel unseren<br />

Connect-Webshop oder die Smartphone-Applikation<br />

RapidBox, laufend zu verbessern.<br />

Themen wie eine weitere Erhöhung der Verfügbarkeit,<br />

die Ausweitung des Sortiments<br />

oder zusätzliche Kundendienstleistungen<br />

werden uns auch in Zukunft begleiten.<br />

Sie waren lange Jahre in der IT-Branche<br />

und leiteten fünf Jahre eine grosse Unternehmung<br />

in der Haustechnik. Wie gut<br />

kennen Sie als «Neuling» die Schweizer<br />

Autobranche?<br />

Die Autobranche und unsere Kunden stehen<br />

vor der Herausforderung, ihr Geschäft<br />

amlux DE_AGVS 1/2-Seite quer_4-21_Print.qxp_Layout 1 05.02.21 17:29 Seite 1<br />

im Wandel der Branche neu auszurichten <strong>–</strong><br />

Stichworte E-Mobilität, Car Sharing, Urbanisierung<br />

etc. Wir begleiten unsere Kunden auf<br />

ihrem Weg, denn wir sind nur erfolgreich,<br />

wenn unsere Kunden erfolgreich sind. Diese<br />

Herausforderungen gehe ich mit meinen<br />

Teams interdisziplinär an <strong>–</strong> die erfolgreichsten<br />

Teams kombinieren verschiedene Erfahrungen<br />

und Fähigkeiten.<br />

Sie sind ein begeisterter Skifahrer: Wie<br />

oft standen Sie in diesem Winter eigentlich<br />

auf den Ski?<br />

Beim Sport in den Bergen habe ich Distanz<br />

und komme auf die besten Ideen. Kreative<br />

Ansätze sind für die erfolgreiche Zukunft<br />

von Unternehmen entscheidender denn je.<br />

Deshalb gönne ich mir die Auszeit in den<br />

Bergen bewusst. Mir, meiner Vitalität und<br />

dem Erfolg der SAG zuliebe. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

sag-ag.ch<br />

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Maximale Sicherheit, Langlebigkeit und optimales Licht:<br />

Genau das bietet Ihnen KEMI HI von TAMLUX. Die speziell<br />

für raue Umgebungen entwickelte LED-Rohrleuchte<br />

kommt überall dort zum Einsatz, wo besondere Robustheit<br />

gefragt ist. Dank einem Drehverschluss mit innenliegender<br />

Dichtung sind unsere Leuchten derart gut<br />

abgedichtet, dass ihnen selbst ein Hochdruckreiniger<br />

nichts anhaben kann (IP67 und IP69K).<br />

Sämtliche Leuchten von TAMLUX überzeugen durch aussergewöhnliche<br />

Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen<br />

und mechanischen Beanspruchungen. Basis dafür sind zum<br />

einen die anspruchsvollen Konstruktionskriterien <strong>–</strong> und<br />

zum anderen hochwertige Materialien, die mit absoluter<br />

Präzision verarbeitet werden. Für die KEMI HI werden LED-<br />

Module und Treiber der neuesten Generation verwendet,<br />

was in jeder Umgebung eine maximale Lichtausbeute<br />

garantiert.<br />

Beleuchtungslösungen von TAMLUX zeichnen sich aus durch<br />

höchste Zuverlässigkeit und eine lange Lebensdauer. Dank<br />

minimalem Wartungsaufwand eignen sie sich insbesondere<br />

auch für schwer zugängliche Stellen und bieten damit absolute<br />

Investitionssicherheit. Nehmen Sie noch heute mit uns<br />

Kontakt auf <strong>–</strong> damit wir auch für Ihre Waschanlage die<br />

optimale Beleuchtungslösung finden!<br />

TAMLUX GmbH<br />

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T +41 44 481 85 11<br />

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BRANCHENVERTRETUNG: DIENSTLEISTUNGEN<br />

Mobility: Vom Pilotprojekt zur festen Dienstleistung für Garagisten<br />

«Wir freuen uns auf den Netzausbau»<br />

Nach einer erfolgreichen einjährigen Testphase haben der AGVS und die Carsharing-Anbieterin Mobility im<br />

letzten Jahr einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Olivia Aeschbacher, Projektverantwortliche Mobility<br />

beim AGVS, erklärt, wie die neue Dienstleistung Betriebe auf ihrem Weg zum umfassenden Mobilitätsanbieter<br />

unterstützt. Carla Stampfli<br />

Olivia Aeschbacher,<br />

Projektverantwortliche Mobility beim AGVS.<br />

Frau Aeschbacher, wie wird der angestrebte<br />

Netzausbau der Partnergaragen<br />

vonstattengehen?<br />

Olivia Aeschbacher, Projektverantwortliche<br />

Mobility beim AGVS: Bis Ende 2020 ist<br />

das Netz an Mobility-Partnergaragen, deren<br />

Fahrzeuge mit der Carsharing-Technologie<br />

ausgerüstet sind, auf rund 100 angewachsen.<br />

Ziel der Kooperation ist, dass die Zahl bis ins<br />

Jahr 2023 weiter zunimmt. Der Netzausbau<br />

läuft bereits. Mobility kommuniziert uns die<br />

Standorte, an denen zukünftig Partnerfahrzeuge<br />

platziert werden sollen, und wir suchen<br />

das passende AGVS-Mitglied dazu.<br />

Nach welchen Kriterien werden neue<br />

Partnergaragen-Standorte eröffnet?<br />

Die Kriterien für einen neuen Standort setzt<br />

Mobility. Aufgrund von gesammelten Daten<br />

der bestehenden Flotte kann Mobility gut<br />

einschätzen, in welchen Regionen ein weiteres<br />

Partnerfahrzeug genutzt würde. Hier ist<br />

es wichtig, dass der Standort gut mit den öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln zu erreichen ist<br />

und eine gewisse Kundennachfrage besteht.<br />

Wir prüfen dann, ob eine AGVS-Garage in<br />

der Nähe dieses Standortes ist, die das neue<br />

Partnerfahrzeug zur Verfügung stellen möchte.<br />

Hier berücksichtigen wir <strong>–</strong> wenn immer<br />

möglich <strong>–</strong> Garagisten, die sich bei uns bereits<br />

für eine Zusammenarbeit mit Mobility<br />

gemeldet haben und seitdem auf der Warteliste<br />

stehen.<br />

Wo werden noch Garagisten gesucht, die<br />

Mobility anbieten?<br />

Das lässt sich so nicht beantworten, denn es<br />

besteht nicht eine geografische Liste, auf der<br />

Lücken im Netz aufgeführt sind. Vielmehr ist<br />

geplant, dass einmal pro Quartal seitens Mobility<br />

eine Liste mit möglichen neuen Standorten<br />

erstellt und uns zur weiteren Bearbeitung<br />

zur Verfügung gestellt wird.<br />

Können sich Garagisten, die Interesse<br />

an einer Partnerschaft mit Mobility haben,<br />

bei Ihnen melden?<br />

Sehr gerne! Garagisten, die Interesse an einer<br />

Zusammenarbeit mit Mobility haben, können<br />

sich gerne direkt bei mir melden oder<br />

online das Kontaktformular ausfüllen. Diese<br />

Garagen kommen auf die oben erwähnte<br />

Warteliste und werden kontaktiert, wenn<br />

in deren Region ein neuer Standort entstehen<br />

soll.<br />

Was bedeutet es für aktuelle und künftige<br />

Partnergaragen, dass Mobility komplett auf<br />

Elektroantrieb umstellt?<br />

Die Mobilität befindet sich im Wandel. Alternative<br />

Antriebe gehören für unsere Mitglieder<br />

bereits heute zum Alltag. Wir freuen<br />

uns, dass wir auch mit dieser Dienstleistung<br />

einen weiteren Schritt in Richtung alternative<br />

Mobilität machen können. Die Partnergaragen<br />

sind aktuell von der Umstellung<br />

auf elektrische Antriebe noch nicht betroffen.<br />

Wenn eine Garage an einem optimalen<br />

Standort aber bereits heute über Elektrofahrzeuge<br />

in ihrer Modellpalette verfügt, werden<br />

diese nach Möglichkeit berücksichtigt.<br />

Welche Bilanz ziehen Sie bislang aus der<br />

neuen AGVS-Dienstleistung?<br />

Viele der Partnergaragen empfinden die<br />

Dienstleistung als «eine gute Sache». Dabei<br />

geht es ihnen weniger um den Ertrag, den<br />

die Dienstleistung abwirft. Die Chance für<br />

unsere Mitglieder, auf eine weitere Art Mobilitätsdienstleister<br />

zu sein, ist hingegen sehr<br />

positiv. Zudem bietet die Dienstleistung zusätzlich<br />

eine gute Werbeplattform, mit der<br />

die Partnergaragen speziell in ihrer Region<br />

auf sich aufmerksam machen können. Wir<br />

freuen uns auf den weiteren Netzausbau.<br />

Der einzige Wermutstropfen ist dabei, dass<br />

wir nicht alle interessierten Garagen für eine<br />

Partnerschaft mit Mobility berücksichtigen<br />

können. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Foto: Mobility<br />

90<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

AGVS-Bezugsquellenverzeichnis<br />

Im AGVS-Bezugsquellenverzeichnis präsentieren führende Zulieferbetriebe ihre Dienstleistungen und Produkte<br />

für das Autogewerbe. Crossmedial und übersichtlich nach Produktkategorien gegliedert. Elfmal im Jahr im<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> sowie parallel während des ganzen Jahres auf agvs-upsa.ch finden die 4000 AGVS-Mitglieder,<br />

Garagen und betriebsinterne Fahrzeugwerkstätten, sowie weitere 8000 Autowerkstätten in der Schweiz hier<br />

vieles, was sie in ihrem betrieblichen Alltag benötigen. Die folgenden Firmen empfehlen sich Ihnen als Partner<br />

des Schweizer Autogewerbes.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>91


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

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92<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>93


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Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon +41 (0)43 499 19 81 | www.agvs-upsa.ch<br />

94<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

Kumho Tyre<br />

derendinger.ch, technomag.ch, matik.ch<br />

Kumho Tyre gewinnt Auto-Bild-Sommerreifentest <strong>2021</strong> <strong>–</strong> Ecsta HS51 erhält Prädikat «vorbildlich»<br />

pd. Beim grossen Auto-Bild-Sommerreifentest <strong>2021</strong> erreicht der<br />

Kumho Ecsta HS51 in der Grösse 205/55 R16 91V unter insgesamt 53<br />

getesteten Reifen als bestes Produkt den ersten Platz und erhält das<br />

begehrte Prädikat «vorbildlich».<br />

Der Kumho Ecsta HS51 ist in 48 Grössen von 14 bis 18 Zoll in allen<br />

Derendinger-, Technomag- und Matik-Filialen erhältlich. <<br />

In der in der Schweiz meistverkauften Reifendimension 205/55 R16,<br />

geeignet für Kompaktfahrzeuge wie den Audi A3 oder den VW Golf,<br />

wurden von Europas grösster Automobilzeitschrift Auto Bild insgesamt<br />

53 aktuelle Reifenmodelle getestet, nur die 20 besten Reifen<br />

qualifizierten sich für das grosse Finale, das schliesslich der Kumho<br />

Ecsta HS51 als Gesamtsieger und bester Reifen im Test gewann.<br />

Der Kumho Pneu überzeugte die Auto-Bild-Tester insbesondere<br />

bei allen Tests auf nasser Fahrbahn. Sowohl beim Aquaplaning, im<br />

Handling aber auch bei der Seitenführung und beim Bremsen zählte<br />

der Ecsta HS51 durchweg zu den besten Profilen im Feld. Auch im<br />

Trockenen erzielte der Kumho sehr kurze Bremswege und war auch<br />

beim Handling einer den besten Reifen. Mit 42 160 Kilometern gehört<br />

der Kumho Ecsta HS51 zu den Testreifen mit der höchsten Laufleistung<br />

und bietet damit dem Endkunden in Verbindung mit einem<br />

attraktiven Einkaufspreis und den hervorragenden Fahreigenschaften<br />

ein überragendes Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Der Kumho Ecsta HS51 überzeugte im Test. Foto: SAG<br />

Tamlux GmbH<br />

tamlux.com<br />

Rohrleuchten von Tamlux <strong>–</strong> erprobt in<br />

modernsten Waschanlagen<br />

pd. Zur Beleuchtung von Waschboxen und Waschanlagen gibt es<br />

nichts Besseres als Rohrleuchten. Anstelle von Leuchtstoffröhren<br />

kommen heute LED-Module mit noch höherer Lichtausbeute und<br />

Zuverlässigkeit zum Einsatz. Die Tamlux GmbH in Brugg realisiert<br />

für neue und bestehende Waschanlagen individuelle Beleuchtungslösungen.<br />

Die in der Schweiz hergestellten Rohrleuchten des<br />

Unternehmens bestehen aus widerstandsfähigem Acrylglas, sind<br />

mit LED-Modulen der neusten Generation ausgestattet <strong>–</strong> und absolut<br />

wasserdicht. 2016 hat Tamlux für Annerturgi Nutzfahrzeuge in<br />

Gebenstorf die Beleuchtung einer hochmodernen Waschanlage für<br />

Lastwagen, Busse und Wohnmobile konzipiert und umgesetzt. Die<br />

Investition hat sich für den anspruchsvollen Kunden gelohnt: Die<br />

Leuchten der Waschanlage funktionieren seit der Installation zuverlässig<br />

und wartungsfrei. <<br />

Annerturgi Nutzfahrzeuge, Gebenstorf: Waschanlage mit LED-Rohrleuchten von<br />

Tamlux. Foto: tamlux.com<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>95


GARAGENWELT<br />

Irega<br />

irega.ch<br />

Mit dem Magazin-System gelingt das Einlagern leicht und schnell. Foto: Irega<br />

Nachfolgesystem der Räder-Rollregalanlagen<br />

pd. Die Garagisten kommen heutzutage mit der über viele Jahre gut<br />

funktionierenden Rollregalanlage nicht mehr zurecht. Warum dem<br />

so ist? Die Räder sind viel, viel grösser geworden. Bei den älteren<br />

Anlagen passen die Räder oft nicht mehr in die Fächer, weil diese zu<br />

niedrig sind. Und auch bei grösseren Anlagen muss auf ein Hilfsmittel<br />

zurückgegriffen werden, um die höheren Fächer zu erreichen. Ob mit<br />

einer Leiter oder einem Regalbediengerät wie dem Gorilla <strong>–</strong> die Rollregalanlage<br />

verlangt ein umständliches Vorgehen und muss für den<br />

einwandfreien Zugang ausserdem ständig verschoben werden.<br />

Das von der Irega patentierte stationäre Magazinsystem bringt<br />

gleich viele Räder auf die Fläche wie bei einer Rollregalanlage, weil<br />

vier Räder hintereinander gelagert werden. Beim Doppelregal sind<br />

es sogar acht Räder hintereinander in einem Block, ohne das Regal<br />

verschieben zu müssen. Es hat ausserdem für jedes Rad ein Fach<br />

und bietet damit auch ein perfektes logistisches Ablaufsystem. Mit<br />

dem Gorilla ist die Bedienung des Ein- und Auslagerns ein Kinderspiel.<br />

Es dauert pro Radsatz nur noch 30 Sekunden. Mit den kurzen<br />

Fahr zeiten dauert der gesamte Prozess nur ein bis zwei Minuten<br />

<strong>–</strong> ohne Schwerstarbeit. Kurze Wege sowie schnelles Ein- und Auslagern<br />

in nummerierte und nach Grössen massgeschneiderte Fächer<br />

sprechen für die neue Irega-Anlage. Zudem werden die Mitarbeitenden<br />

schonend eingesetzt. Wo bisher zwei Personen Schwerstarbeit leisteten,<br />

benötigt man heute höchstens noch eine Person. Deshalb lohnt<br />

es sich darüber nachzudenken, ob man die alte Regalanlage, die meist<br />

ohnehin abgeschrieben ist, ersetzt. Die Investition ist binnen kurzer<br />

Zeit amortisiert und die neue Anlage wird zukünftig zur wichtigen<br />

Ertragssäule der Garage. <<br />

Continental<br />

continental-reifen.ch<br />

Bestnoten für den Premium Contact 6: Bester Reifen auf nasser Fahrbahn,<br />

gut im Trockenhandling, im Treibstoff-Verbrauch und im Verschleiss<br />

pd. Der Continental Premium Contact 6 landete im aktuellen Sommerreifenvergleich<br />

des deutschen ADAC, österreichischen ÖAMTC<br />

und beim Schweizer TCS auf dem Siegerpodest. Im grossen TCS-<br />

Sommerreifentest <strong>2021</strong> ist der Premium Contact 6 von Continental<br />

mit der Bestnote «Sehr empfehlenswert» ausgezeichnet worden. Im<br />

Test waren insgesamt fünfzehn Sommerreifen der Grösse 205/55 R<br />

16 V, die sich zur Bereifung diverser Pkw der unteren Mittelklasse<br />

eignen. Mit dem Premium Contact 6 schlägt Continental eine Brücke<br />

zwischen sportlicher Auslegung und Komfort, niedrigem Rollwiderstand<br />

und guter Laufleistung.<br />

«Ihre Sicherheit ist unsere oberste Priorität» schreibt Continental<br />

auf seiner Website. «Alle möglichen Sicherheits- und Komfortaspekte<br />

werden deshalb bei der Reifenentwicklung berücksichtigt<br />

und müssen eine Reihe strenger interner Tests bestehen». Darüber<br />

hinaus punktet Continental auch in unabhängigen Tests und erhält<br />

regelmässig Bestwertungen. Mehrere Jahre in Folge wurde man von<br />

angesehenen Fachmagazinen zur besten Reifenmarke des Jahres<br />

gewählt. <<br />

Der Premium Contact 6, Grösse 205/55 R16 91V. Foto: Continental<br />

96<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

KW Automotive (Schweiz) AG<br />

kwsuspensions.ch/klassik<br />

Moderne Dämpfer für klassische Fahrzeuge?<br />

pd. Aktuelle Reifenmischungen und der Karkassenaufbau harmonieren<br />

kaum mit dem Serienfahrwerk eines Oldtimers. Es wird schwieriger,<br />

für sportliche Fahrzeuge aus den späten Siebzigern oder den<br />

Achtzigern Reifen mit dem damaligen Technologiestandart zu finden.<br />

Kombiniert mit dem modernen Gewindefahrwerk Variante 3 profitieren<br />

die Young- und Oldtimer von einer gesteigerten Fahrdynamik <strong>–</strong><br />

ohne, dass dabei auf modernen Fahrkomfort verzichtet werden muss.<br />

Die Dämpferrohre und Federbeine sind aus Edelstahl gefertigt oder<br />

die Originalteile werden in der KW-Fahrwerkmanufaktur bearbeitet.<br />

«Bei unseren Klassikanwendungen für BMW und Porsche und 911 F- /<br />

G-Modell erhalten wir grossen Zuspruch von den Klassikliebhabern,<br />

die schon auf unsere modernen Fahrwerke gewechselt sind», erklärt<br />

KW-Schweiz-Geschäftsführer Peter Banz. Mit den in der Druck- und<br />

Zugstufe unabhängig einstellbaren KW-Dämpfern ist es möglich, das<br />

Fahrverhalten auf den persönlichen Fahranspruch abzustimmen.<br />

Die Klassik-Fahrwerke und Dämpfer von KW automotive sind erhältlich<br />

ab 1595 Franken, zum Beispiel für den BMW E30, den Porsche<br />

356 oder Mercedes 190. Die Fahrwerke werden mit CH-Eignungserklärung<br />

oder auf Anfrage mit einem DTC-Prüfbericht ausgeliefert. <<br />

«In unseren Dämpfern finden zusätzlich vorkonfigurierte Highspeed-<br />

Druckstufenventile Verwendung», beschreibt der Spezialist den<br />

Dämpferaufbau. «Beim Überfahren von grossen Querfugen oder<br />

Bodenwellen öffnen sich alle Druckstufenventilkanäle und die Kolbenstange<br />

kann eintauchen. So federt das Rad bei einer Bodenwelle<br />

harmonisch ein und selbst bei hohen Geschwindigkeiten auf schlechten<br />

Strassen verliert der Reifen keine Bodenhaftung.»<br />

Die Klassik-Fahrwerke und Dämpfer für den BMW E30. Foto: KW<br />

Motiondata<br />

motiondata-vector.com<br />

Werkstatt- und Probefahrt-Termine schnell und einfach online buchen<br />

pd. Der Onlinehandel nimmt stark zu <strong>–</strong> ein Geschäft, das man sich<br />

nicht entgehen lassen darf. Web- und App-Lösungen der Motiondata<br />

Vector Gruppe ermöglichen rund um die Uhr innovativen Kundenservice<br />

und fördern die Auslastung sowie den Umsatz der Garagen und<br />

Werkstätten. Die Endkunden können online (auf der Website oder<br />

mit der Mobile App) direkt schnell und einfach Probefahrten- und<br />

Werkstatt-Termine buchen.<br />

Das Webportfolio der Motiondata Vector Gruppe ist mit dem Website-Paket,<br />

ein individuell auf den Garagen-Betrieb abgestimmter<br />

und für alle Devices optimierter Onlineauftritt, und dem Modul Online<br />

Service Booking, welches schnelle und einfache Buchungen von<br />

Werkstatt-Terminen ermöglicht, nun um eine Innovation reicher: Das<br />

Modul «Online Testdrive Booking», kurz OTB, ermöglicht das einfache<br />

und schnelle Buchen von Probefahrtenterminen mit nur wenigen<br />

Klicks. Das sorgt für mehr Anfragen und kann so die Fahrzeugverkäufe<br />

der Autohäuser steigern! Dieses Tool kann in jede bestehende<br />

Website eingebunden werden, sodass Kunden Terminanfragen rund<br />

um die Uhr stellen können. Die Anfrage gelangt automatisch in das<br />

Sales Manager Modul «Probefahrtenmanagement», wo sie dann<br />

bestätigt werden kann. Damit ist dieses Modul ideal integriert und<br />

Daten müssen nicht doppelt erfasst werden. <<br />

Keine Online-Umsätze mehr versäumen. Foto: Motiondata<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2021</strong>97


UMFRAGE DES MONATS<br />

Glauben Sie, dass Ihr Betrieb betreffend Ladelösung<br />

gut aufgestellt ist?<br />

Immer mehr elektrisch betriebene Fahrzeuge sind auf den Schweizer Strassen<br />

unterwegs. Dadurch ändern sich die Anforderungen an die Garagisten.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> wollte wissen, wie gut die Betriebe in Bezug auf Ladelösungen<br />

aufgestellt sind. Erfreulich: 47% der Befragten sagen, dass ihr System den<br />

eigenen Anforderungen entspricht. Demgegenüber geben 30% an, dass sie<br />

am Evaluieren sind, welche Lösung für sie die passende ist. 23% sagen,<br />

dass sie noch Nachholbedarf haben.<br />

Stand: 17. März <strong>2021</strong><br />

Nein, da besteht noch Nachholbedarf<br />

23%<br />

Wir sind am Evaluieren<br />

30%<br />

Ja, sie entspricht unseren Anforderungen<br />

47%<br />

VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2021</strong><br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 4. Mai <strong>2021</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Foto: Istock Foto: Bosch Foto: Andrea Camen<br />

Sicherheit im Fokus<br />

Hacker schrecken auch vor Garagenbetrieben<br />

nicht zurück. <strong>AUTOINSIDE</strong> deckt Cyberrisiken auf<br />

und zeigt, wo Gefahren lauern und was Garagisten<br />

machen können, um sich vor Attacken zu schützen.<br />

Vernetzung im Fahrzeug<br />

Weniger Steuergerät, mehr Rechenleistung,<br />

schnellere Bussysteme: Die Digitalisierung vernetzt<br />

Fahrzeug, Fahrer und die Umgebung miteinander.<br />

Auto-Abos als Chance für Garagisten?<br />

Individuelle Mobilitätsangebote wie Auto-Abos sind<br />

stark im Kommen. <strong>AUTOINSIDE</strong> hat mit Carify und<br />

weiteren Anbietern über die Vorteile und Chancen<br />

gesprochen, die sich für Garagisten ergeben.<br />

Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

93. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September 2020: 12 558 Exemplare, davon 9507 in Deutsch, 3051 in Französisch.<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Verlag<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />

Administration und Aboverwaltung<br />

Jahresabonnement<br />

CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Einzelnummer<br />

CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Kontakt: Serina Danz<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 43<br />

serina.danz@agvs-upsa.ch<br />

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Redaktionsteam: Sandro Compagno (sco,<br />

Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />

(kro, Leiter Publizistik), Jürg A. Stettler (jas,<br />

Leitender Redaktor Mobilität), Mike Gadient<br />

(mga, Redaktor Mobilität), Carla Stampfli<br />

(cst, Redaktorin Mobilität), Andreas Senger<br />

(se, Spezialgebiet Technik), Raoul Studer (rst,<br />

Spezialgebiet Politik).<br />

Weitere Mitarbeit: Monique Baldinger,<br />

Charlotte Bielser, Olivia Solari.<br />

Gestaltung: Robert Knopf, Corinna Vogt,<br />

Fatma Bindal.<br />

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98<br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


CONNEX<br />

DIGITAL ADAS<br />

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CONNEX BT / SMART (nicht enthalten)<br />

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als Standardversion, zur schnellen<br />

und präzisen Überprüfung sowie<br />

Kalibrierung des im Fahrzeug installierten<br />

ADAS-Kamerasystems.<br />

CONNEX DIGITAL ADAS<br />

Zusätzlich zur Standardversion kann<br />

auch weiteres Zubehör zur Kalibrierung<br />

von Radarsicherheitssystemen<br />

installiert werden.<br />

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Mit dem TARGETLESS-DIGITALSYSTEM (Patent) ist keine zusätzliche Kalibriertafel<br />

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Der Kumho Ecsta HS51 ist in 48 Grössen von 14 bis 18 Zoll<br />

in allen Derendinger, Technomag und Matik Filialen erhältlich.

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