25.03.2021 Aufrufe

Bike & more

Das Fahrradmagazin des Reutlinger General-Anzeigers

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URLAUB IM SATTEL

Worauf zu achten ist,

damit die Tour auf zwei

Rädern zum Erfolg wird

Eurobike-

Radreise

Münchner

Seenrunde

gewinnen

TREND GRAVELBIKE

Breite Reifen, leicht ausgestellte

Lenker – die Räder machen alles

mit und mächtig Spaß

BIKE & more 2021

Das Fahrradmagazin des Reutlinger General-Anzeigers


Mobilitätszentrum am Münsinger Bahnhof

E-Bike Verleihstation mit unterschiedlichen Bikes

und dem neuen Bosch Nyon Navigationssystem.

Weitere Infos unter: www.muensingen.com/e-Bike

Reservierung unter: 07381-9319510

E-Bike Verkauf: Rad+Sport Schwald

Telefon: 07381-2088

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Dann kommt zu uns ins Biosphärengebiet

Schwäbische Alb und genießt tolle

Ausblicke rund um Münsingen.

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2

Fotos: ©S. Steinhäusser & ©Bosch

Foto: Angela Hammer


Editorial

NEU!

Vieles ist in diesem Jahr anders als gewohnt. Zum Glück

gibt es auch ein paar Konstanten, auf die man sich verlassen

kann. Dazu gehört das GEA-Radmagazin BIKE &

more, das Sie heute zu lesen bekommen. Ungewohnt

ist, dass das Magazin dieses Mal kein Messemagazin

ist. In den zurückliegenden Jahren hat der Reutlinger

General-Anzeiger Ende März/Anfang April zur Radmesse

BIKE & more eingeladen, später zu den Mobilitätstagen.

In 2020 fiel die Messe Corona zum Opfer. In

diesem Jahr haben wir sie in den Frühsommer verlegt,

wenn davon auszugehen ist, dass Publikumsveranstaltungen

im Freien wieder stattfinden können.

Doch für das Radmagazin ist genau jetzt die richtige

Zeit. Wir bieten in dieser Ausgabe viele Freizeittipps und

Tourenvorschläge und liefern Ihnen damit Ideen, wo

und wie Sie im Frühjahr und Sommer Ihre freie Zeit genießen

können. Naheliegend ist natürlich die Schwäbische

Alb als Ausflugsziel. Wenn Sie meinen, diesen Landstrich

bereits zu kennen, lassen Sie sich überraschen. Ursula

Teufel vom Schwäbische Alb Tourismus zeigt, wo Routen

neu ausgewiesen und verbessert wurden, und wie Radfahrer,

Mountainbiker und andere Outdoorfreunde auf

ihre Kosten kommen.

Wir stellen auch eine Radtour ins bayerische Voralpenland

vor. In diese Gegend führt unser Gewinnspiel, bei

dem es eine Tour durchs Münchner Seenland mit dem

Radreise-Spezialisten Eurobike zu gewinnen gibt.

Außerdem nehmen wir Sie mit auf eine Tour mit Magura-Chef

Fabian Auch. Der Chef des Traditionsunternehmens,

das als Hersteller und Entwickler von Komponenten

wie Bremsen und Dämpfern von anspruchsvollen Bikern

ganz klar der Königsklasse zugeordnet wird, ist selbst

leidenschaftlicher Radfahrer. GEA-Redakteur Andreas

Fink hat sich am Werk in Hengen mit ihm getroffen.

Sportlich unterwegs war auch GEA-Redakteur Hans-

Jörg Conzelmann in der Bike Republic Sölden, dem

hochalpinen Mekka für Enduro- und Trailbiker.

Und weil Radfahren ja nicht nur ein sportliches Vergnügen

ist, sondern auch eine gute Art im Alltag voran

zu kommen, widmen wir uns dem Thema auch unter

diesem Aspekt. Damit noch mehr Menschen auf das

Rad umsteigen und die Innenstädte nachhaltig vom

rollenden und ruhenden Verkehr entlastet werden,

arbeitet in Reutlingen die Task Force Radverkehr daran,

die Stadt für Radfahrer freundlicher und sicherer zu

machen.

Natürlich informieren wir auch zu aktuellen Trends auf

dem Fahrradmarkt. Händler aus der Region haben uns

wieder ihre persönlichen Lieblingstücke vorgestellt.

Viel Vergnügen beim Lesen über das Radfahren als

Sport, im Alltag und auf Reisen!

Mirjam Sperlich

Es ist soweit – rechtzeitig zum Saison -

start sind auch unsere brandneuen,

großen E-Bike Stores in Reutlingen und

Filderstadt startklar.

Die Namen Limbächer und Speer sind

den meisten Motorradfahrern ein Begriff.

Was vielleicht nicht alle wissen,

bereits in den 90er Jahren gehörte zum

Unternehmen Limbächer ein eigener

Bike Shop inklusive Mountainbike-Rennteam.

Nicht nur vor diesem

Hintergrund war es deshalb naheliegend

E-Bikes ins Portfolio mit aufzunehmen!

AUSWAHL

6 starke Marken mit breiter Modellpalette

BERATUNG

Qualifizierte E-Bike Beratung auch zum

Thema JobRad und Bike-Leasing

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Telefon 0 71 21/95 93-810 | reutlingen@ebike-limbaecher.de

Limbächer GmbH | Echterdinger Straße 98 | 70794 Filderstadt

Telefon 07 11/79 73 03-810 | filderstadt@ebike-limbaecher.de

www.ebike-limbaecher.de

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Inhaltsverzeichnis

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Foto: Fink

Foto: Ötztal Tourismuas/Wolfgang Watzke

Foto: Schuh

Foto: Rathay

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Blutgruppe M

Gemeinsam auf dem Mountainbike unterwegs:

GEA-Redakteur Andreas Fink traf sich mit Magura-

Chef Fabian Auch am Werk in Bad Urach-Hengen

Die friedlich-flowige Bike Republic

In den Alpen schießen Bikeparks wie Pilze aus

dem Boden. Sölden hebt sich aus der Masse

heraus, allein was Größe und Umfang angeht

Nachts (allein) im Wald

Mountainbiker und andere Outdoorsportler sind

immer häufiger nachts unterwegs. Doch Nightrides

sind ein nicht unumstrittenes Vergnügen

Gefährte fürs Grobe

Gravelbikes sind fürs Gelände und die Straße

geeignet. Sie lassen sich sportlich fahren, aber

auch gemütlich auf Tour

Rad-Experten

Händler aus der Region stellen ihre Highlights

der Saison vor

Die Heimat neu entdecken

Naturliebhaber und Outdoorsportler finden im

»Reiseländle« auf der Schwäbischen Alb ein

riesiges Angebot an Wegen und Routen

Die Spuren der Leinenweber

Von Münsingen nach Laichingen verläuft eine

Tour für Räder oder E-Bikes, die Geschichte atmet

GEA-Radmesse Bike & more

Am 13. Juni geht auf dem Parkplatz der Hochschule

Reutlingen das beliebte Treffen rund

ums Rad als Outdoor-Event über die Bühne

Bike-Termine

Der Mountainbike-Weltcup kommt zurück

nach Albstadt

Die Schleife über die Alb

25 Jahre ALB-GOLD Trophy. Organisator

Matthias Klumpp erinnert sich


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Lust. Rad. Genuss

Die Schwäbische Alb ist für Radfahrer eine

sportliche Herausforderung. Dass es gemütlich

geht, zeigt die Tour TransAlblust

Urlaub im Sattel

Viel frische Luft und Bewegung. Wie die erste

Tour für Anfänger zum Erfolg wird

BIKE & more Gewinnspiel

Die Münchner Seenrunde, ein weiß-blaues

Radlparadies

Wie die »Blauen Reiter« radeln

Im oberbayerischen Alpenvorland lassen

sich Kultur- und Naturerlebnis verbinden

Klingelingeling, hier kommt die Family

Wenn Eltern und Kinder gemeinsam in die

Pedale treten, bedeutet das Spaß und Sport

Vorfahrt fürs Fahrrad

Die Task Force Radverkehr sorgt dafür, dass

sich in Reutlingen immer mehr Radfahrer ins

Straßenbild mischen

Long John ist keine lange Unterhose

Lastenräder können einen Kleinwagen

ersetzen. Doch wer sich eines anschaffen will,

hat die Qual der Wahl

Der Arbeitsweg als Fitnessstrecke

Die AOK-Aktion »Mit dem Rad zur Arbeit«

trägt dazu bei, beim Pendeln die Gesundheit

zu fördern

Nur fliegen ist schöner

Adrenalinjunkies verspricht ein Tagesausflug

zu einem der Bikeparks in der Region einen

kleinen Kick mit Spaß und Action

Impressum

Verlag Reutlinger General-Anzeiger Verlags GmbH + Co. KG

Burgstraße 1–7, 72764 Reutlingen

Verleger Valdo Lehari jr.

Redaktion Mirjam Sperlich

Anzeigen Alexander Rist (verantwortlich),

Jasmin Marksteiner, Stephan Schweikert

Layout & Gestaltung Larissa Capo,

Silvia Kloker, Maren Krumm

Titelfoto Steffen Steinhäußer

Druck Vogel Druck und Medienservice GmbH

Foto: Stratmann

Foto: Goldack

Foto: www.r-m.de/pd-f

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Blutgruppe M

Dass Fabian Auch leidenschaftlich gern

Rad fährt, sollte so selbstverständlich sein

wie das Amen in der Kirche. Mit vier saß

der kleine Uracher zum ersten Mal auf einem

Fahrrad. Stützräder braucht er schon lange

nicht mehr. Wer heute mit Fabian Auch auf

Stollenreifen unterwegs ist, spürt schnell, dass

das Biker-Gen ein zentraler Baustein in der DNA

des 43-Jährigen ist. Leichtfüßig pedaliert er die

Alb-Steigen hoch, zum Plaudern ist jederzeit genug

Puste da. Bergab zirkelt er ebenso souverän

wie elegant durch die vielen Spitzkehren. Eine

große Spielwiese, begrenzt nur von der Zeit.

Ohne Gustav wäre alles nichts

Zeit hat Fabian Auch nicht im Übermaß, er muss

sie sich sehr genau einteilen. Der Diplom-Kaufmann

ist geschäftsführender Gesellschafter der

Magura und damit verantwortlich für ein Unternehmen

mit 650 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz

von 153 Millionen Euro. »Aus Tradition

bissig«, charakterisierte das Mountainbike-Magazin

»bike« den Uracher Bremsenhersteller. In

Urach, wo nicht nur die Brezel erfunden wurde,

setzt(e) auch Magura Meilensteine in der Fahrrad-Welt.

Bis heute unvergessen und nach wie

vor in modernisierter Form gebaut ist die erste

hydraulische Felgenbremse »Hydrostop«. Als die

1987 auf den Markt kam, segelten Radler reihenweise

über den Lenker, weil die Bremse made in

Urach genau das tat, was sie eigentlich immer

schon hätte tun sollen: zugreifen ohne Wenn

und Aber. Der Anfang einer Erfolgsgeschichte,

die bis heute fortdauert. 1996 brachte Magura

mit der »Gustav M« die erste hydraulische Felgenbremse

für Fahrräder auf den Markt. In der

Szene ist der knallgelbe »Schwabenanker« bis

heute legendär.

Foto: Geiselhart

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Gemeinsam auf dem Mountainbike unterwegs:

GEA-Redakteur Andreas Fink mit Magura-Chef

Fabian Auch vor dem Werk in Bad Urach-Hengen


Foto: Fink

»Gustav M« war eine Verneigung vor dem Mann,

ohne den bei Magura alles nichts wäre. Gustav

Magenwirth, 1866 in Urach geboren, gründete

1893 zusammen mit seinem Vetter Friedrich

Krumm die Firma »Krumm und Magenwirth Maschinen-Werkstätte«

– die Geburtsstunde von

Magura. Was selbst viele eingefleischte Fans

der Uracher Edel-Schmiede nicht wissen: Magura

steht für nichts anderes als MAGenwirth –

Gustav, den Urgroßvater von Fabian Auch – und

URAch – die große Kleinstadt am Fuße der Alb.

Weil Magura ein bodenständig-schwäbischer

Mittelständler ist, wurde der hoffnungsvolle

jüngste Spross der Magenwirth-Dynastie nicht

gleich auf den Chefsessel gehoben: Fabian

Auch durfte nach seinem BWL-Studium in Hamburg

in seinen Lehr- und Wanderjahren erst mal

ein paar andere Unternehmen und Unternehmenskulturen

kennenlernen – unter anderem

das Headquarter von Coca-Cola in Berlin. »2011

bin ich dann zurück in meine alte Heimat gekommen«,

blickt er zurück. Seit 2018 bildet Fabian

Auch mit Co-Geschäftsführer Ralph Berndt die

Doppelspitze von Magura.

Lust am Leiden

Im sportlichen Körper von Fabian Auch schlägt

nicht nur ein Herz mit Gustav-Magenwirth-Genen,

der 43-Jährige ist auch einfach so ein leidenschaftlicher

Radfahrer. Er fährt in der Woche

im Schnitt drei Mal von seinem Wohnort Reutlingen

ins Büro nach Bad Urach. Weil Zeit endlich

ist und Fabian Auch auch noch Frau und zwei

Kinder hat, legt er den Weg mit einem S-Pedelec

zurück – 120 Kilometer in der Woche. Dazu

kommen am Wochenende noch zwei sportliche

Ausfahrten mit dem Bio-Bike dazu – plusminus 80

Kilometer. »Um die 200 Kilometer in der Woche

strebe ich schon an«, sagt der 43-Jährige, »wobei

ich dieses Ziel nicht so knallhart verfolge.«

Knallhart nicht, aber mit großer Konsequenz und

Leidenschaft.

Ein guter Radfahrer muss auch ein kleinesgroßes

bisschen Lust am Leiden haben. Anders

ist es nicht zu erklären, dass Auch zwischen den

Jahren eine Challenge der etwas anderen Art

annahm: Bei der »Rapha Festive 500« gilt es,

zwischen Weihnachten und Silvester 500 Kilometer

zurückzulegen, aufgezeichnet von der

Tracking-App »Strava«. »Hintenraus war’s schon

ganz schön zäh«, sagt der 43-Jährige, »aber

Foto: Magura

Blick ins Familienalbum: Gustav Magenwirth und seine Frau

Luise mit ihren Töchtern Julie, Martha und Klara (von links).

7


Foto: Fink

ich hab’s durchgezogen.« Gäbe es den Magura-Werbeslogan

»The Passion People« nicht

schon länger als Fabian Auch auf dem Chefsessel

sitzt – man müsste ihn für ihn erfinden. Inzwischen

trägt die Magura-Familie auf der Brust

den Slogan »Blutgruppe M«. Passt perfekt

für den Urenkel von Gustav

Magenwirth.

Die Stars der Szene

»Hydrostop« und »Gustav

M« waren nur der Anfang:

2015 brachte Magura

mit der »Vyron« die

erste funkgesteuerte

versenkbare Sattelstütze

auf den Markt. In

diesem Jahr wählten die

Leser des deutschsprachigen

Magazins »MTB-

News« die Magura MT7 zur

»Bremse des Jahres«. Bereits

seit 2016 geht dieser Award an

das Uracher Unternehmen. 2019

wurde bei der »Magura-Cockpit integration

MCi« der Kabelsalat der Hydraulikbremse ins

Innere des Lenkers verlegt und jetzt zum »Innovativsten

Produkt 2021« gewählt. In der Mache

sind Heizgriffe für E-Bikes und S-Pedelecs.

Foto: Magura

Danny MacAskill mit Magura-Entwickler Reiner Künstle

Mit dem neuen Jahrtausend wurde Radeln zum

Biken, und es wurde cool. 1987, als Magura mit

der ersten hydraulischen Felgenbremse für eine

kleine Revolution sorgte, war Danny MacAskill

gerade mal zwei Jahre alt. Inzwischen ist der

Schotte eine Kult-Figur in der Trial- und

Mountainbike-Community. Sein

Video »The Ridge« vom Oktober

2014 wurde auf Youtube

mittlerweile mehr als 75

Millionen Mal aufgerufen.

»Danny war schon ein

paar Mal hier bei uns

in Urach«, sagt Fabian

Auch. Keine Show-Auftritte,

sondern Arbeitstreffen

in der Werkstatt.

Vor ungefähr einem

Jahr sprachen die Uracher

mit dem Schotten

zum ersten Mal über sein

Bremsen-Setup für ein neues

Videoprojekt, das seit dem

28. Januar schon weit über zweieinhalb

Millionen Mal geklickt wurde.

In »The Slabs« zirkelt und springt der ebenso

durchgeknallte wie sympathische Schotte auf

der Isle of Skye 500 absurd steile und ausgesetzte

Meter bergab. »Oh my Guiness«, kriegt sich

die Trial- und Mountainbike-Legende unten am

Loch Coruisk fast nicht mehr ein, »that was pretty

scary.« Der Superstar vertraut nicht nur auf

sein überirdisches Können und seine Angstfreiheit,

sondern auch auf, genau: Magura-Bremsen.

Man kann darüber spekulieren, ob Danny

MacAskill tatsächlich für sein Leben gern Red

Bull trinkt – wenn’s um das (lebens-)wichtigste

Teil am Rad geht, die Bremse, kann man davon

ausgehen, dass er das nimmt, auf das er am

meisten vertraut. »Das hat sich glücklich so ergeben,

weil Danny Bock auf uns hat und wir Bock

auf ihn haben«, sagt der Magura-Chef. Der Superstar

»ist im normalen Leben ein sehr sympathischer

Mensch, wie der Junge von nebenan,

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ein Kerl zum Anfassen«. Danny MacAskills Manager

Tarek Rasouli hat auch Superstar Fabio Wibmer

unter Vertrag. Der 25-jährige Österreicher

hat einen eigenen Video-Kanal mit über sechs

Millionen Abonnenten und mehr als einer Milliarde

Aufrufe. Auch Fabio Wibmer fährt Bremsen

made in Bad Urach und wirbt für Magura.

Das Rad dreht sich weiter

Fabian Auch fährt ein »Instinct« von Rocky

Mountain. Den Carbon-Boliden hat er mit fast

allen erdenklichen Edel-Parts aufgepimpt, die

sein Haus hergibt. Unübersehbar die legendäre

MT 7 in der »Special Edition 1893«. Zu Hause hat

der Magenwirth-Urenkel auch noch ein E-Lastenrad

stehen. »Es wäre ja schon einigermaßen

absurd, wenn ich den ganzen Weg von Urach

nach Reutlingen mit dem Rad fahre und zu Hause

dann wegen zwei Kisten Sprudel ins Auto steige,

um 800 Meter zum nächsten Supermarkt zu

fahren.«

Wie geht’s weiter? Die Laufmaschine, die Karl

von Drais 1817 vorstellte und 1818 zum Patent

anmeldete, ist doch eigentlich schon perfekt.

»Man kann ein Fahrrad immer noch weiterentwickeln«,

sagt Fabian Auch. Bremsen zum Beispiel,

die ein Rad noch perfekter zum Verlangsamen

oder Stehen bringen. Stärker müssen sie schon

Foto: Geiselhart

deshalb sein, weil E-Bikes – »auch das E-MTB ist

unaufhaltsam auf dem Vormarsch« – viel mehr

Masse und Geschwindigkeit mitbringen. Über

elektronisch gesteuerte Fahrrad-Bremsen denken

Entwickler schon länger nach. Irgendwas

lässt sich immer verbessern.

Über die Zukunft des Bio-Bikes macht sich der

Magura-Chef erst mal keine Sorgen: »Ich denke,

das wird’s noch eine ganze Zeit lang geben.

Auch wenn’s immer weniger werden – aussterben

wird es sicher nie.« Selbst, wenn eines Tages

nur noch E-Bikes durch die Welt surren sollten:

Bremsen brauchen sie alle. n

Text: Andreas Fink

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Die friedlich-flowige

Bike Republic

In den Alpen schießen Bikeparks

wie Pilze aus dem Boden. Sölden

hebt sich aus der Masse heraus,

was Größe und Umfang angeht

10

Foto: Ötztal Tourismus/Rudi Wyhlidal


Foto: Ötztal Tourismus/Rudi Wyhlidal

Die Strecken sind hochalpin: Der höchste

Startpunkt liegt auf 2 800 Metern Höhe.

Die Strecke von dort aus ist sieben Kilometer

lang. Die Varianten und Schwierigkeitsgrade

bieten für jeden was. 2015 starteten die Österreicher

ihr Konzept, das ihr Tal zu einem Mekka

für Enduro- und Trailbiker machen sollte: die Bike

Republic. Originell ist zunächst die Organisationsform:

Biker können »Bürger« werden, können

ihre Meinung kundtun und werden auf dem

Laufenden gehalten, was neue Lines und Trails

angeht. Kernstück aber ist die Fläche, auf der

im Winter Ski gefahren wird. Dort spielt sich das

Leben ab. »Wir Sölder Biker verwirklichen hier

unseren Traum einer Nation: friedlich und flowig,

gemeinschaftlich und offen, nachhaltig und individuell«,

beteuern die Einheimischen.

Wachsende Vielfalt

Engagiert wurden namhafte Trailbauer wie

Hans NoWay Rey, Didi Schneider, Glen Jacobs,

Chris Bernhard und Chris Kehmeier – Namen,

die in der Szene bekannt sind. So gilt Rey als

Pionier im Trial und Freeride, gewann mehrere

Foto: Ötztal Tourismus/Wayne Reiche

Weltmeisterschaften im Trial und war deutscher,

Schweizer und US-amerikanischer Meister. Didi

Schneider wiederum realisierte schon 1998 das

weltweit erste, voll umfängliche Bikepark-Konzept

am Geisskopf. Seitdem sind unzählige Parks

und Strecken weltweit unter seiner Regie entstanden.

Herausgekommen ist in Sölden eine Infrastruktur,

die den bestehenden Liftverbund mit

einbezieht. Es gibt elf geshapte Lines (35 Kilometern

Länge), 16 Naturtrails (36 Kilometer), 13 Enduro-Strecken

(213 Kilometer) und 14 Mountainbike-Routen.

Die Streckenvielfalt ist gewaltig

– dabei befindet sie sich noch im Wachstum.

Neun neu gebaute Lines decken die gesamte

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Bandbreite ab. Im Sommer 2020 kamen mit

dem neuen Fernar Trail ein hochalpines Naturtrail-Highlight

und der Troaln Line eine smarte

Vernetzung hinzu.

Lokal-spezial

Allein schon die Sprache deutet auf die Zielgruppe

hin – eine Mischung von lokalem Dialekt

und Spezialbegriffen aus dem Englischen. Der

Ötztaler Slang bestimmt die Namensgebung

der Lines und Trails: von der Teäre Line, einer

kurvenreichen Surf-Ikone, bis zur Zahe Line, der

fordernden Schwarzen, die viel Airtime serviert.

Gewaltige 7,6 Kilometer ist die Gahe Line lang.

Und weil sie obendrein die Harbe Line mit der

Lettn Line verbindet, ergeben sich so rund 12 Kilometer

und 1 000 Tiefenmeter feinster Flow.

Über den Berg verteilen sich zahlreiche Almen,

Hütten und Restaurants und unten im Tal warten

top ausgestattete Bike-Shops mit Werkstatt und

Bike-Wash-Stationen. Für Einsteiger und Familien

bietet das weitläufige Trail-Netz genauso ideale

Strecken wie für Enduristen. Die Gondelbahnen

am Gaislachkogl und Giggijoch shutteln die

Radfahrer schnell nach oben. Die Verbindung

zwischen den beiden ist die 6er-Sesselbahn

Langegg, die mit ihrer speziellen, hochtechnischen

Transportlösung für Bikes eine Vorreiterrolle

in Österreich einnimmt. Jedes Jahr wird

dazugebaut. Durch die Facettenvielfalt der

Trails wird Sölden zu einem Spielplatz für Biker,

bei dem nicht nur All-Mountain-Biker, Enduristen

oder Freerider voll auf ihre Kosten kommen.

Auch ganz normale Mountainbiker sind gerne

dabei. Die Strecken sind nach Schwierigkeitsgraden

eingeteilt – wie beim Skifahren. Dabei

steht der Flow im Vordergrund, denn bei

den kurvenreichen Strecken mit liebevoll

Fotos: Ötztal Tourismus/Rudi Wyhlidal

Foto: Ötztal Tourismus/Rudi Wyhlidal

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Foto: Ötztal Tourismus/Wolfgang Watzke

gestalteten North-Shore-Elementen möchte

man gar nicht mehr aufhören. Dazu kommen

noch künstliche Hindernisse wie Sprünge, die je

nach Schwierigkeitsstufe Teil einer Strecke sein

können.

Lebende Vision

Das Ötztal ist ohnehin schon eine der bekanntesten

Raddestinationen in den Alpen. Klassiker

wie der Ötztaler Radmarathon locken seit

Jahren Radfans an. Mit der Bike Republic wird

anhand einer klaren Vision eine unverwechselbare

Marke kreiert, die nicht nur durch ein

weitläufiges Gelände, vielfältige Trails oder Tirols

größtem Pumptrack von anderen Bikeparks unterscheidbar

wird.

Foto: Ötztal Tourismus/Wolfgang Watzke

Nationalfeiertag ist im September. Zu diesem

Termin geht dann auch die legendäre Schnitzeljagd

an den Start – eines der wohl spaßigsten

Rennformate, welche die Bike-Szene zu bieten

hat. Groß und Klein können sich in der Expo

Area Bikes ausleihen, sowie an Rides und Kursen

mit unterschiedlichstem Level teilnehmen. Dazu

gibt es Showacts mit Stars der Trialszene, ein

großes Kids-Programm, viel Kulinarik mit Craft

Beer, Barista, BBQ und Musik. Und zum Saisonabschluss

findet jedes Jahr die Bürgerversammlung

statt, plus die Kür des Bürgers und der Bürgerin

des Jahres. n

Text: Hans-Jörg Conzelmann

Die Website informiert über den aktuellen Status

von geöffneten Trails, Betriebszeiten der Bergbahnen

und allen weiteren relevanten Details zu Europas

eigenwilligstem Bikepark.

Öffnungszeiten:

Wochenendbetrieb: 11. bis 28. Juni

durchgehender Betrieb: 3. Juli bis 27. September

Liftpass: 41 Euro

www.bikerepublicsoelden.com

BIKE REPUBLIC SÖLDEN

13


Nachts (allein) im Wald

Jogger, Wanderer, Reiter und auch Mountainbiker

sind immer häufiger nachts im

Wald unterwegs. Doch der sogenannte

Nightride, die Ausfahrt durch den Wald in der

Dunkelheit, hat nicht nur Befürworter.

Im Herbst und Winter wird es früh dunkel, im Sommer

ist es in den Abendstunden oft angenehm

kühl. Auch Arbeitszeiten spielen eine Rolle. Wer

erst nach 20 Uhr seine Trainingsrunde drehen

kann, der kommt selbst im Sommer schnell in die

Dämmerstunden. Zwei Entwicklungen spielen

diesem Trend in die Karten: die große Auswahl

an sehr guter Fahrradbeleuchtung, die auch

auf die Zulassung von Akku-Beleuchtung im Straßenverkehr

zurückgeht, sowie die Zuwachsraten

bei E-Mountainbikes. »Wir haben deutlich mehr

Möglichkeiten, etwa auch in Sachen Fernlicht,

das sich wie beim Auto mit einem Knopfdruck

zuschalten lässt und das Sichtfeld deutlich vergrößert,

erklärt Sebastian Göttling vom Lichtexperten

Busch & Müller.

Licht auf den Helm

Gute Beleuchtung ist für nachtfahrende Mountainbiker

besonders wichtig. »Mountainbiker

schauen weit vor das Vorderrad, denn man fährt

immer dorthin, wohin man blickt. Damit das

auch im Dunkeln und auf kurvigen Trails möglich

14


ist, ist gutes Licht durch nichts zu ersetzen«, weiß

Daniel Gareus vom Großhändler Cosmic Sports.

Er rät deshalb immer dazu, zusätzlich zu einer

Lampe auf dem Lenker auch einen möglichst

hellen Scheinwerfer auf dem Helm zu tragen.

»Die Kombination von Helm- und Lenkerlampe

ist ideal. Die Lenkerlampe leuchtet den Trail direkt

vor dem Fahrer aus, die Helmlampe folgt

der Blickrichtung«, erklärt Gareus. Mit zwei Lichtquellen

könne man zudem Konturen besser erkennen

und vorausschauender fahren. »Schnell

wird der Fahrer von Ästen oder matschigen

Stellen überrascht, die für Unsicherheit sorgen

können. Ohnehin ist es ratsam, beim Nightride

auf vertraute Strecken zu setzen als neue Wege

zu erkunden«, rät der Fachmann.

Wichtig zu wissen: Helle Helm- und Fahrradlampen

verhelfen zwar zu mehr Sicht, können aber

auch blenden. »Bei der Lenkerbeleuchtung ist

eine StVZO-konforme Lampe eigentlich Pflicht,

weil so gut wie jeder eine öffentliche Straße zur

Anfahrt an den Wald benutzt. Wenn man im Straßenverkehr

mit nicht zugelassener Beleuchtung

erwischt wird, kann es Strafen geben«, weiß Sebastian

Göttling. StVZO-konforme Scheinwerfer

zeichnen sich durch die sogenannte Hell-Dunkel-Grenze

aus. « Sie verhindert, dass der Gegenverkehr

geblendet wird, wenn die Lampe richtig

eingestellt ist«, erklärt Göttling. StVZO-konforme

Akku-Lampen erkennt man an der sogenannten

K-Nummer, die vom Kraftfahrt-Bundesamt

vergeben wird. Eine Helmlampe gilt hingegen

als Outdoor-Lampe und darf lediglich als zusätzliche

Beleuchtung im Straßenverkehr benutzt

werden. Aber auch für sie gilt: Der Gegenverkehr

darf nicht geblendet werden. »Deshalb lieber

das Licht dimmen, solange man auf öffentlichen

Straßen oder Wegen unterwegs ist«, gibt

Göttling einen wichtigen Hinweis.

Schattenseite der Nachtfahrt

Bei Nightrides sind jedoch Konflikte zwischen

Tieren und Nachtsportlern möglich, seien es

Mountainbiker oder Jogger. Die Deutsche Initiative

Mountainbike (DIMB) empfiehlt daher in

ihren sogenannten Trail Rules: »Verlasse rechtzeitig

zur Dämmerung den Wald, um die Tiere bei

ihrer Nahrungsaufnahme nicht zu stören«. Heiko

Mittelstädt, Fachberater MTB bei der DIMB, weiß

jedoch, dass diese Regelung gerade im Winter

schwer zu erfüllen ist. »Dennoch ist es wichtig,

die Mountainbiker dafür zu sensibilisieren,

dass Erholungsnutzung immer auch eine Störung

von Wildtieren bedeutet.«, erklärt er. Von

einem grundsätzlichen Nachtfahrverbot hält er

allerdings nichts, denn die nächtliche Naturerfahrung

sollte jedem Menschen offenstehen –

solange es nicht überhandnimmt.

Naturschützer raten ab

Sebastian Kolberg, Referent für Artenschutz

beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu) fordert

kein explizites Nachtfahrverbot, hat jedoch

gute Gründe, Nightrides kritisch zu betrachten.

Foto: www.bumm.de/pd-f

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Foto: www.haibike.de/pd-f


»Aus Naturschutzsicht gilt die Nacht als Ruhezeitraum.

Da wirkt sich jede unnatürliche Störung

negativ aus. Die Ruhezeit sollte daher beachtet

und eingehalten werden.« Sei dies nicht der Fall

und würden bestimmte Bereiche regelmäßig

befahren, so seien Verhaltensänderungen bei

den Tieren zu erwarten. »Naturnahe Lebensräume

werden in Deutschland immer knapper. Die

verbleibenden sollten Schutz und Rücksichtnahme

erfahren.« Das Fazit aus Naturschutzsicht ist

also recht eindeutig: Lieber bleiben lassen!

Untersuchungen haben gezeigt, dass Mountainbiker

nicht rund um die Uhr im Wald unterwegs,

sondern nach 22 Uhr kaum noch anzutreffen

sind. Die Zeit der Dämmerung ist allerdings gerade

der Zeitraum, in dem Wildtiere am aktivsten

sind, was zu einem erhöhten Unfallrisiko führt.

Wenn Rehe geblendet werden, bleiben sie einfach

stehen und weichen keiner Lichtquelle aus.

Wild- und Jagdexperten sehen deshalb in den

nachtaktiven Sportlern einen Grund, warum

sich in den letzten Jahren die Zahl an Wildunfällen

mancherorts fast verdoppelt hat. Dabei sind

nicht nur direkte Unfälle gemeint, sondern auch

Folgeunfälle, wenn das Wild aufgeschreckt wird

und auf eine Straße läuft.

Vorsicht oder Totalverzicht?

Reicht es, sich als Nightrider an Regeln zu halten,

um möglichst wenig zu stören, wie es etwa Heiko

Mittelstädt empfiehlt? Dazu gehöre, sich auf die

Stunden unmittelbar vor und nach der Dämmerung

zu beschränken, eher stadt- oder ortsnah

entlang großer Wege unterwegs zu sein, Futterplätze

und Hochsitze zu meiden oder – paradoxerweise

– eher laute Geräusche zu machen,

um die Tiere vorzuwarnen. Oder folgt man Anna

Martinsohn, stellvertretende Pressesprecherin

des Deutschen Jagdverbandes, die mit Verweis

auf die nötigen Ruhephasen sagt: »Die Dämmerungs-

und Nachtstunden sind tabu.« Eine Beschränkung

auf bestimmte Wege hält die Jagdvertreterin

nicht für ausreichend, da Wildtiere

gerade in den Dämmerstunden offene Wiesen

oder Wegränder zum Fressen aufsuchten. Auch

als Jägerin wirbt sie für Verzicht. »Die Jagdausübung

wird durch nächtliche Waldnutzung

empfindlich gestört.« Da Jäger etwa im Falle

von Verbiss- oder Fraßschäden selbst haften

müssten, seien sie auf störungsfreie Jagdzeiten

angewiesen.

»Wir Menschen haben uns geeinigt, dass uns

Ruhezeiten wichtig sind. Deshalb hat die allgemeine

Nachtruhe von meist 22 bis 6 Uhr in allen

16 Bundesländern Gesetzesrang. Gönnen wir

diese Ruhe auch den Tieren!«, appelliert Arne

Bischoff von Pressedienst Fahrrad in Göttingen

an die MTB-Community. n

Text: pd-f

Foto: www.haibike.de/pd-f

16


Gefährte fürs Grobe

Sie sind fürs Gelände und die Straße

geeignet, lassen sich sportlich fahren, aber

auch gemütlich und auf Tour: Gravelbikes

Ob Straße, Schotter (die deutsche Übersetzung

für »gravel«), Wald- oder Feldweg

– die Räder mit breiten Reifen und

leicht ausgestellten Lenkerenden machen alles

mit und deshalb richtig Spaß. Das unterscheidet

sie deutlich von Mountainbikes, Rennrädern

oder Tourenrädern, die nur jeweils für einen

Zweck konzipiert und geeignet sind. Charakteristisch

für die Gravel-Familie ist die bunte Vielfalt

an Typen und Konzepten, die von der Allround-Rennmaschine

bis hin zum MTB-Hardtail

mit Federgabel und Rennlenker reicht – mit Slickbereifung

auf der einen, Grobstollen am anderen

Ende der Skala. Die meisten Gravelbikes liegen

irgendwo dazwischen. Je nach Ausrüstung

ist das Gravelbike nicht nur ein Gefährt, sondern

ein Gefährte auf allen Wegen. Der Pressedienst

Fahrrad (pd-f) hat ein paar Gründe gesammelt,

sich auf das Abenteuer »Gravel« einzulassen:

Natur genießen

Wo dünnbereifte Renner aber auch robuste

Trekkingräder an ihre Grenzen stoßen, spielen

Gravelbikes ihre Stärken aus. Also ab in den Wald

damit! Dort riecht es wunderbar und es sind mehr

Tiere als Menschen unterwegs. Einfach mal auf

einer Bank oder einem Baumstamm Pause machen,

tief durchatmen und den Blick schweifen

lassen – das ist wie Urlaub.

Foto: sks-germany.com/pd-f

17


Foto: Arne Bischoff/pd-f

Geländetauglicher Renner

Foto: Conr

Völlig neues Fahrgefühl

Komfortabel über Rumpelwege gleiten – Gravel-Räder

machen’s möglich. Oftmals sorgt bei

den Querfeldeinrennern ein langer Radstand für

Laufruhe, Scheibenbremsen schaffen Vertrauen

und bringen mehr Sicherheit ins Fahrvergnügen.

Anders als etwa Rennräder bieten Gravel-Räder

auch viel Reifenfreiheit. Auf 45-Millimeter-Pneus

durchs Gelände zu säbeln, fühlt sich unfassbar

bequem an.

Das Wetter ist wurscht

Auf pfützenübersäten Pfaden kurbeln, während

der Regen ins Gesicht peitscht, dann macht

Gravelbiken erst so richtig Spaß. Vorausgesetzt

natürlich, die Kleidung stimmt und man ist wasser-

und winddicht eingepackt, ohne dass man

ins Schwitzen gerät. Den berühmten Satz »Es gibt

kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung«

gilt es unbedingt zu beachten.

Bilder für Instagram

Logisch, wer abseits der Straßen in der Natur

unterwegs ist, trifft zwangsläufig auf herrliche

Szenen: Nebelschwaden über den Feldern,

ein verhuschtes Reh in der Ferne, Fliegenpilze

im Herbstlaub … Da braucht es für den Instagram-Account

gar keinen Filter, das sieht einfach

nur toll aus. Doch ganz egal, ob man seine

Erlebnisse fotografisch festhält und mit anderen

teilt oder sie »nur« in seinem Herzen behält – die

Motive bleiben wunderschön.

Gravelbikes sind neben E-Bikes das boomende

Segment in der Radlerwelt der vergangenen

Jahre. Kaum ein Hersteller ohne Gravelbike im

Programm. Anders als ein Rennrad mit schmalen

Reifen kommt ein Gravelbike auch auf Schotterwegen

und leichten Singletrails gut zurecht. Zugleich

ist es auf höhere Geschwindigkeiten auf der

Straße ausgelegt.

Gravelbikes sind vom Rennrad her gedacht, doch

man sitzt aufrechter als auf einem Profi-Flitzer. Die

unteren Bögen des Rennlenkers sind leicht ausgestellt,

im Fachjargon spricht man von Flare. Je

mehr Flare, desto besser lassen sich mit abgewinkeltem

Handgelenk und ausgestellten Armen

Schläge auf ruppigem Untergrund abfedern. Für

Fahrkomfort sorgen auch die für den schlanken

Radtyp recht breiten Profilreifen, am häufigsten

sind Mantelbreiten von 35 bis 45 Millimeter. Auf

weitere Dämpfungselemente an Sattel oder Vorbau

verzichten die meisten Hersteller. Ebenfalls

für die Gattung üblich sind Scheibenbremsen, die

anders als Felgenbremsen, auch bei Nässe und

Matsch wirken.

Bessere Radbeherrschung

Wer häufig mit dem Gravel-Rad unterwegs ist,

also über Unebenheiten balanciert und seine

Fahrweise öfter an verschiedene Untergründe

anpassen muss, schult Radbeherrschung,

Gleichgewichtssinn und Reaktionsvermögen.

Somit ist man auch auf anderen Rädern und im

Straßenverkehr besser gewappnet.

18


ad/dpa

Neue Wege entdecken

Mit dem Gravelbike kann

man während der Feierabendrunde

endlich mal

in diesen fast zugewachsenen

Weg einbiegen.

Oder den holprigen

Waldweg nehmen, von

dem man immer schon

wissen wollte, wo er eigentlich

endet. Fakt ist:

Auf dem Schotterrad entdeckt

man seine Umgebung

völlig neu und erhält

ständig Inspiration für herrliche

Touren. Um Routen zu planen

oder aufzuzeichnen, eignen

sich Fahrrad-Navigationsgeräte mit

GPS-Funktion.

Schlamm ist Fun

Schlammfahrten sind ein Guter-Laune-Garant.

Punkt. Es hat geregnet und jede Reifenumdrehung

schleudert den Matsch ins Gesicht, bis man

der Kinderbuchfigur Sams ähnlich sieht. Herrlich!

Wer das doch nicht ganz so toll findet, montiert

einfach ein Schutzblech. Mit Schutzblechen und

StVZO-konformer Beleuchtung ausgestattet wird

das Gravelbike zum alltagstauglichen Pendler-Fahrzeug.

Und zum Gesprächsthema in der

Büroküche.

Overnighter und Bikepacking-Touren machen

Sachen packen, raus in die Natur radeln und

im Freien übernachten. Das versteht man unter

einem Overnighter, gerne auch Mikroabenteuer

genannt. Dafür sind die Allzweckrenner natürlich

perfekt. Schlafsack, Kocher, Klamotten und

Co. werden am Fahrrad verstaut – an der Sattelstütze,

am Lenker oder am Oberrohr. Aber auch

für längere Radtouren, das Bikepacking, sind

Gravelbikes die idealen Begleiter.

E Gravel ausprobieren

Die Nachfrage nach E Gravelbikes wächst. Die

Anstiege im Gelände sind oft kurz, aber dafür

besonders giftig. Außerdem sind viele Gravelbiker

zwar oft mit leichtem Gepäck unterwegs,

das Zusatzgewicht macht sich an den Anstiegen

jedoch bemerkbar. Dann schadet ein bisschen

Zusatz-Power nicht. Da man in der Regel in der

Ebene über der 25-Stundenkilometer-Schwelle

pedaliert, schaltet der Motor nur zu, wenn man

ihn wirklich braucht. Das schont den Akku, der

dann mit Reichweitenangaben von mehr als

150 Kilometern glänzen kann. So sind auch lange

Touren möglich. n

Text: DPA

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19


Rad Experten

Mit oder ohne elektrische Unterstützung:

Die Fortbewegung auf zwei Rädern ist

in Corona-Zeiten noch mal beliebter

geworden. Dabei spielt es keine Rolle, ob das

Fahrrad nun mehr ein Sportgerät ist oder als Alltagsbegleiter

im Dauereinsatz.

Zwar fiel 2020 die Leitmesse Eurobike aus. Doch

Neuheiten gibt es jede Menge: Fahrräder werden

digitaler und individueller – das sind zwei

Haupttrends, die sich auf dem Markt abzeichnen.

Dabei muss es nicht immer ein komplett

neues Rad sein, denn mit dem entsprechenden

Zubehör lässt sich auch ein gut eingefahrener

Wegbegleiter aufpimpen. Das bestätigen auch

die Händler in der Region. In BIKE & more stellen

sie ihre persönlichen Highlights der kommenden

Saison vor.

Text: GEA, Fotos: pr

Lutz LorinserErgolux Sattel von SQ lab

aet E-Bike Center Reutlingen

Nichts ist beim Radeln unangenehmer als ein schmerzendes

Hinterteil. Wer wirklich problemfrei unterwegs

sein möchte, dem ist einen »Gesundheits-Sattel« von

SQ lab zu empfehlen! Durch seine einzigartige stufenförmige

Bauform werden die empfindlichen Stellen bei

Mann und Frau gleichermaßen entlastet. Zudem wird

durch eine wellenförmige Erhebung vom Heck nach

vorne die punktuelle Auflagefläche der Sitzknochen

deutlich vergrößert. Dies sorgt für eine bessere Druckverteilung

des Körpergewichts und somit schmerzfreies

Radfahren.

Ein weiterer wichtiger Punkt beim SQ lab-Sattel ist sein

»Activ System«. Hiermit wird die seitliche Bewegungsfreiheit

erhöht, was sich bei der Effizienz und dem Komfort

der Trettbewegung bemerkbar macht. Gleichzeitig werden

die Bandscheiben entlastet. Rücken gut – alles gut!

aet-ebike-center.de

Axel Schäfer

Renn- und Bikesport

Axel Schäfer, Lichtenstein

„Classified”-Schaltrevolution

Das Gravelbike Kanzo Fast von Ridley ist mit einer

ganz neuartigen Getriebenabe ausgestattet, die aus

elf Ritzeln auf der Hinterradnabe 22 Gänge macht.

Die revolutionäre Technik, entwickelt vom belgischen

Start-Up Classified bei Antwerpen, hat das Potenzial,

den Schaltungsmarkt zu verändern und das Ende des

vorderen Umwerfers einzuläuten. Das Kanzo Fast ist das

erste Rad, das serienmäßig mit der Classified-Schaltung

ausgeliefert wird.

Das Classified-Schaltsystem ist eine Kombination aus

einer Kettenschaltung und einem in die Nabe integrierten

Planetengetriebe. Die Schaltbefehle werden

vom linken Di2-Schalthebel von Shimano per Kabel

an einen Sender im Lenkerende übermittelt und von

dort via Bluetooth an einen Empfänger in der hinteren

Steckachse gesendet. Von dort wird der Schaltvorgang

über ein elektromagnetisches Signal ausgelöst.

rubs.de

20


Michael Schön

Zweirad Schön, Pfullingen

HAIBIKE AllMtn SE

Zehn Jahre ist es her, dass Haibike mit der

Vorstellung des allerersten eMTBs einen absoluten

Wendepunkt markiert hat. Noch nie zuvor hatte

ein Hersteller ein echtes, wirklich geländetaugliches

eMTB gezeigt. So begann nicht nur die Erfolgsgeschichte

von Haibike, sondern der gesamte

eMTB-Boom.

Das neue Haibike AllMtn SE ist ein perfekt ausgewogenes

Bike mit Premium-Ride-Feeling. Bei einem

Gewicht unter 24 Kilo und einem Voll-Carbon-Rahmen

wurden nur die besten Komponenten verbaut.

»Sowas hat man noch nicht gesehen.«

Beim Schweinfurter Hersteller heißt es: »Wir haben ein

Vermächtnis geschaffen.« Das AllMtn SE wird nur in

einer limitierten Auflage produziert.

Michael Heinzelmann

Fahrrad Fischer GmbH, Trochtelfingen

Mehr Reichweite. Mehr Trail. Und vor allem

mehr Fahrspaß. Mit dem 301CE von Liteville und

dem brandneuen Top-Antrieb EP8 von Shimano

wird man sich als Mountainbiker neu erfinden.

85Nm Drehmoment, 630 Wh und das unvergleichliche

Liteville-Fahrwerk.

Denn das 301CE ist ein Bike mit enormen Reserven.

Das gilt für die Haltbarkeit genauso wie für

die Fahrdynamik. Somit ist der Grenzbereich

dieses Bikes garantiert weiter gesteckt als die

Herausforderungen, die vor den meisten liegen.

fischertrochtelfingen.de

301CE von Liteville

mit Shimano EP8

Jasper Krause

Cube Cross Hybrid SL 625 Allroad

Transvelo Fahrräder GmbH, Reutlingen

Das Bike ist Flexibilität pur. Mit seinen breiten Reifen,

dem 625 Wh großen Akku und dem jüngsten und

kräftigsten Performance CX-Motor von Bosch ist

das Cube Cross Hybrid SL 625 Allroad bestens

für die Ausfahrt in der Freizeit gewappnet. An

Alltagstauglichkeit gewinnt das Rad durch fest

montierte Schutzbleche, ein optionales (integriertes)

Gepäckträgersystem und das hohe Systemgewicht

von 135 Kilo (Fahrrad + Fahrer) beziehungsweise

140 Kilo (Fahrrad + Fahrer + Kinderanhänger). Auch

das neueste Bosch-Display »Nyon« passt bestens

in dieses Konzept. Es begeistert durch intuitive

Bedienbarkeit und gewohnt hochwertiges Design.

Apropos Design: Auch die fortgeschrittene Integration

des Pedelec-Systems kann sich sehen lassen.

Markus Winter

Fahrrad-Sauer, Reutlingen-Betzingen

Mit dem neuen Nyon kann das voll vernetzte

eBike-Erlebnis starten.

Der Bord-Computer mit dem 3,2 Zoll großen,

hochauflösenden Farbdisplay lässt sich über

den Touchscreen intuitiv bedienen und ist über

die eBike Connect App mit dem Smartphone

verbunden.

fahrrad-sauer.de

Nyon

transvelo.de

21


Die Heimat neu entdecken

Naturliebhaber und Outdoorsportler finden

im »Reiseländle« auf der Schwäbischen Alb

ein riesiges Angebot an Wegen und Routen

Dreimal so groß wie das Saarland ist das

Gebiet, das die Geschäftsstelle Schwäbische

Alb Tourismus (SAT) betreut. Den

Überblick im Netz aus Tagestouren, (Weit-)wanderwegen,

Mountainbike-Trails und (Fluss-)radrouten

in dem 8 500 Quadratkilometer großen

Gebiet hat Ursula Teufel. Seit 2017 arbeitet sie als

Themenmanagerin Rad & Sponsoring beim SAT

in Bad Urach. Zuvor war die Albstädterin in ihrer

Heimatgemeinde fürs Wandern zuständig und

maßgeblich an der Entwicklung der Traufgänge

beteiligt. »Da kannte ich fast jeden Stein!«, sagt

die Outdoor-Begeisterte.

Ihr neues Einsatzgebiet, das sich über zehn Landkreise

erstreckt, erobert sie sich nach und nach

– in aller Regel auf zwei Rädern und aus eigener

Kraft. »Wer aus Albstadt kommt, hat Rad-Affinität

im Blut!«, sagt die sportliche 48-Jährige. Ihr letzter

Albstadt-Marathon liegt zehn Jahre zurück:

86 Kilometer mit 2 000 Höhenmetern müssen innerhalb

von sechs Stunden bewältigt werden.

Als persönlichen Favoriten unter ihren Neuentdeckungen

nennt sie die BergBier-Tour. 115 Kilometer

lang und auf zwei Tage angelegt ist diese

Rundtour, die der ADFC mit vier von fünf möglichen

Sternen ausgezeichnet hat; und eine von

48 Routen auf der SAT-Übersichtskarte. Zu den

Highlights an der Strecke zählen das Große Lautertal,

der Hohle Fels im Achtal, der Blautopf mit

dem Urgeschichtlichen Museum und Venus in

Blaubeuren, der Truppenübungsplatz bei Münsingen

mit Gruorn und Biosphärenzentrum und

natürlich die Biererlebnisse. Die Tour sei »über

kommunale Grenzen hinweg geplant, durch die

Brille des Besuchers«, schwärmt Ursula Teufel. Als

sie sie im Freundeskreis abfuhr, waren alle überrascht

über die vielen Neu-Entdeckungen bei

gerade mal einer Stunde Anfahrt von zu Hause.

Niederschwellige Touren

Für dieses Jahr hat sich Ursula Teufel daher den

Albtäler Radweg vorgenommen, auch eine

»niederschwellige Tour für Menschen, die gerne

naturnah unterwegs sind«. Sie möchte wissen,

wovon sie spricht, wenn sie es Kunden empfiehlt.

Die Rundtour über 185 Kilometer ist auf fünf Etappen

angelegt mit Start und Ende beispielsweise

in Amstetten/Langenau und genießt neuerdings

22

Auf der Zollernalb

Fotos: Rathay/© Schwäbische Alb Tourismus


Foto: Eisenschink/© Schwäbische Alb Tourismus

den Status Landesradfernweg – als einer von

drei mit diesem Status versehenen Radwegen

in Baden-Württemberg. Jede Etappe für sich ist

gemütlich und bietet viele Gelegenheiten, sich

unterwegs etwas anzuschauen und entsprechend

länger zu brauchen. Nicht umsonst

hat der ADFC auch dieser Route vier

Sterne verliehen. Sie führt durch

die schönsten Täler der Alb,

darunter das Lonetal, das als

Trockental und mit seinen

vielen Höhlen eine geologische

Besonderheit ist,

sowie das Eselsburger Tal mit

den Steinernen Jungfrauen.

Wie diese markanten Felsformationen

zu ihrem Namen

kamen, ist eine Geschichte

für sich, die hier nicht verraten

wird. So lernt man immer etwas

Neues kennen, hat auch Ursula Teufel

erfahren. Im Oberen Filstal bieten sich für

eine längere erholsame Pause die Thermalbäder

in Bad Überkingen oder Bad Ditzenbach

an. Auch Attraktionen wie der steinzeitliche

Erlebnispark Archäopark Vogelherd in Niederstotzingen-Stetten

oder die HöhlenErlebnisWelt

Charlottenhöhle bei Giengen-Hürben sind lohnenswerte

Zwischenstopps.

Foto: sat

sechs Bosch-Power-Stations, die bei Gastronomen

oder Übernachtungsmöglichkeiten an der

Strecke installiert wurden. Jede einzelne verfügt

über sechs Ladeanschlüsse, wo die Räder angeschlossen

und gesichert mit Strom für die nächste

Etappe gefüttert werden können. »Es

wäre halt geschickt, wenn man den

Schlüssel wieder abgibt«, erinnert

Ursula Teufel lachend an Radler,

die das im Eifer des Aufbruchs

vergessen hatten und dann

umdrehen mussten. Was mit

E-Antrieb ja nicht wirklich

schlimm ist.

Überhaupt habe die Elektrifizierung

des Radfahrens ganz

erheblich dazu beigetragen,

dass sich die Alb zu einem

angesagten Ziel unter Radlern

entwickelt. »Die wenigsten unserer

Touren haben keine Höhenmeter,

aber das E-Bike nimmt die Angst davor!«,

sagt Ursula Teufel. Das passt zum Trend, den der

Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) feststellt: Schon

in 2019 waren zwei Drittel der neu angeschafften

Mountainbikes mit Antrieb ausgestattet. Unter

den Käufern seien viele, »die suchen nicht den

Neue Bosch-Power-Stations

Als schwere Tour ist hingegen der Alb Crossing

mit Start in Aalen und Ziel in Tuttlingen klassifiziert.

Auf 370 Kilometern hat er 7 000 Höhenmeter

in sechs oder mehr Etappen zu bieten. Die

Route bilde die Alb in ihre ganzen Bandbreite

ab: tolle Landschaft, Teer, Schotter, Wald, hübsche

Ortschaften. Auch ein paar schwierigere

Abschnitte seien darunter, einer bei Bad Urach

werde gerade entschärft, sodass die Tour auch

mit dem Gravelbike und Gepäck gut bewältigt

werden kann. Neu auf dieser Strecke sind

23


Trail, sondern ein naturnahes Erlebnis!« Das sind

Menschen, die nicht ans Limit wollen, sondern

sich einfach mit dem E-Motor das Radeln leichter

machen.

Groß und vielseitig genug

In 2020 hat der SAT allein für den Alb Crossing

20 000 Broschüren gedruckt. Die sollten eigentlich

für zwei Jahre reichen, sind aber bereits alle

weg. Die zweite Auflage ist in Arbeit. Deutschland-Urlaub

war pandemiebedingt schon in

2020 sehr gefragt, und das wird sich in diesem

Jahr aller Voraussicht nach fortsetzen. »Bei den

Zugriffen auf unsere Homepage haben wir eine

Steigerung von 540 Prozent!« Mit der steigenden

Nachfrage wird es auf den Wegen und in den

Wäldern voller. Ursula Teufel sieht darin kein Problem.

»Deshalb stellen wir Hotspots wie das Zeller

Horn über Albstadt, die Uracher Wasserfälle

oder den Eichfelsen bei Irndorf überm Donautal

nicht auf Instagramm oder Facebook«, erklärt

sie.

Fotos: Rathay/© Schwäbische Alb Tourismus

Um allen Outdoorfreunden gerecht zu werden,

werden im Gelände unterschiedliche Routen

ausgewiesen. Eine neue einheitliche MTB-Beschilderung

soll die Orientierung erleichtern.

Dazu wurden Tafeln entworfen, auf denen

große Ziffern die Routennummer anzeigen,

und die auch aus der rollenden Bewegung gut

erkennbar sind. Pilothaft wurden die übersichtlichen

Schilder bereits im Landkreis Göppingen

an den Löwentrails angebracht, weitere

folgen im Lauf des Jahres. Wie Skipisten sind

die Strecken blau, rot, schwarz (leicht, mittel,

schwer) gekennzeichnet. Auch auf blauen, also

leichten Strecken sollte man mit einem Mountainbike

unterwegs sein, empfiehlt Ursula Teufel.

Trekkingräder mit 40-mm-Reifen und eher feinen

Profil seien nicht geeignet. Allenfalls Gravelbikes

könnten noch eine Alternative sein.

Unbekannte Wege planbar machen

Immer mehr Menschen entdecken, dass aktive

Entspannung Körper und Seele gut tut. Und

schon eine Stunde Anfahrt aus dem vertrauten

Umfeld reicht häufig, um neue Entdeckungen

zu machen. Damit sie alle eine schöne Auszeit

erleben können, ist der respektvolle Umgang

in und mit der Natur am wichtigsten. »Gegenseitige

Rücksichtnahme, Respekt und Toleranz

sind die Devise!«, sagt Ursula Teufel. Im Hinblick

auf die wachsende Zahl an Waldbesuchern

bleiben vereinzelte Störungen kaum aus. Dabei

belegen zahlreiche Untersuchungen, dass es

im Wald meist friedlich zugeht und »die eine«

negative Begegnung in den Fokus der Debatte

rückt. Über die neun von zehn freundlichen

Begegnungen wird nicht berichtet. »Ziemlich

schwäbisch – nach dem Motto: *Bruddlad isch

glei ond nix g’sagt isch globt gnuag!*« Da ist es

von Vorteil, dreimal so groß wie das Saarland

zu sein. »Inklusive Albvorland vereint die Alb ein

Viertel der Landesfläche Baden-Württembergs.

Stellenweise ist es manchmal voll, aber nur an

einzelnen Tagen. Nahezu einsame Geheimtipps

gibt es in Hülle und Fülle!«,

verspricht Ursula Teufel. n

Text: Mirjam Sperlich

24

Fotos: Zollernalb-Touristinfo/ninoco


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Noch mehr

neue Touren

Die Schwäbische Alb ist für Naturliebhaber und

Outdoorsportler ein ideales Ziel. Und da Outdoor-

Angebote immer gefragter werden, wird laufend

nachgelegt.

So entstehen im Schönbuch drei neue Mountainbike-Touren

– zwei sind bereits fertig beschildert.

Mehr als 100 Kilometer lang sind die drei

Rundtouren insgesamt, inklusive zweier Verbindungsspangen,

mit denen sie kombiniert werden

können. Das gesamte Streckennetz ist mit gelben

quadratischen Schildern markiert. Die Touren

besitzen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade,

beliebte Sehenswürdigkeiten im Naturpark sind

in die Strecken integriert. Bereits offen ist die Spitz-

Tour zwischen Bebenhausen, Einsiedel und Tübingen-Lustnau.

Sie gilt als abwechslungsreich und

anspruchsvoll, auf knapp 26 Kilometern sind 527

Höhenmeter zu bewältigen.

Auch die mittelschwere Jäger-Spezial-Tour (zwischen

Herrenberg, Rohrau und Mönchberg,

Startpunkt am Parkplatz Schönbuchturm) ist

landschaftlich schön und abwechslungsreich zu

fahren. Sie ist knapp 18 Kilometer lang mit 280 Höhenmetern.

Unter den neuen Projekten befindet sich auch

die MTB-Tour »Albstadt Süd«, die vierte MTB-Strecke

der »Bikezone Albstadt«: 36 Kilometer lang,

davon neun Kilometer Singletrails, mit 1 000 Höhenmetern,

neu angelegten Anliegern, Drops

und Spitzkehren, technisch und konditionell anspruchsvoll.

Den Trail säumen unter anderem

Traufgänge-Gastgeber mit E-Bike-Ladestationen.

Text: sat

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25


Fotos: Rathay/© Schwäbische Alb Tourismus

Die Spuren

der Leinenweber

Von Münsingen nach Laichingen: Eine Tour

für Räder oder E-Bikes, die Geschichte atmet

Historie erradeln: Auf die Spuren der einstigen

Leinenweber auf der Laichinger Alb

führt eine neue Tour. Ursprünglich hatte sie

der MSC Laichingen als Radveranstaltung entwickelt,

jetzt wurde sie gemeinsam mit der Stadt

Laichingen und der Firma BeckaBeck zu einer

Landkreis übergreifenden Radstrecke ausgebaut.

Foto: Ludewig

Von Münsingen aus geht es zunächst über den

ehemaligen Truppenübungsplatz nach Gruorn.

Schon diese Etappe atmet Geschichte, denn

dieses Bauerndorf existiert heute nicht mehr. Es

wurde 1939 komplett geräumt, um den Truppenübungsplatz

erweitern zu können. Nur das Schulhaus

und die Stephanuskirche blieben auf Initiative

ehemaliger Bewohner, Angehöriger und

Freunde als steinerne Zeitzeugen erhalten. Übrigens

ist auch der Aussichtsturm Hursch einen

kleinen Abstecher wert.

Vom Truppenübungsplatz geht es weiter, vorbei

an der Zaininger Hüle über Donnstetten und

Westerheim ins Weberei- und Heimatmuseum

Laichingen. Seit dem Mittelalter bestimmte neben

der kargen Landwirtschaft vor allem die

Hausweberei maßgeblich die Wirtschaft von

Laichingen, das bereits im Jahr 1364 das Stadtund

Marktrecht mit hoher Gerichtsbarkeit erhalten

hatte. Der Standard der rund 450 Handwebstühle

war hoch; »Laichinger Bettwäsche«

zeugte von Qualität.

Webermühen in Reime gegossen

In den engen, feuchten Webkellern, Dunk genannt,

wurde selbst dann noch produziert, als

1860 die ersten Webfabriken entstanden. Einer

dieser Weber war Daniel Mangold, geboren am

3. Oktober 1853, gestorben am 13. Januar 1935.

Man sieht seinem hageren Gesicht an, dass er

26


Foto: Höß

sich seinen kargen Lebensunterhalt mühsam

verdienen musste. Trotzdem – oder gerade deswegen

– kritzelte er Verse und Gedichte auf jedes

Stückchen Papier, das er bekommen konnte.

Auf diese Weise verewigte er die Genügsamkeit,

die Ordnungsliebe und den Fleiß seines Berufsstandes.

Eine späte Anerkennung seiner künstlerischen

Tätigkeit war, dass die Stadt Laichingen

zu seinem 100. Geburtstag eine Straße nach ihm

benannte.

Deutschlands tiefste Höhle

Wer mag, kann die Tour auf den Spuren der Leinenweber

nur bis Laichingen fahren. Denn dort

wartet mit der 1892 entdeckten Tiefenhöhle Laichingen

eine weitere Attraktion: Deutschlands

tiefste Höhle verzaubert in 86 Meter unter der

Erdoberfläche mit einer bizarren und faszinierenden

Tropfsteinwelt.

Halbzeit nach 70 Kilometern

Einen Abstecher wert ist jedoch die neu gestaltete

BeckaBeck-Markthalle an der A8-Ausfahrt

Merklingen mit dem passenden Namen »H-Albzeit«.

Denn dort können sich Radfahrer oder

E-Biker nach exakt 70 Kilometern stärken, um

dann über die Albhochfläche nach Feldstetten

und wiederum über den ehemaligen Truppenübungsplatz

nach Münsingen zurückzufahren

und somit die Runde zu komplettieren.

Rings um Laichingen säumen übrigens blaue

Flachs- und gelbe Kornfelder die Radwege – wie

bereits zu den Zeiten, als Daniel Mangold dichtete:

»Halt! Die Spul’ ist abgelaufen,

und es steht der Webstuhl still.

Endet friedlich nur mein Leben,

End’ es, wie und wann Gott will!«

Text: pr/va

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27


GEA-Radmesse

Bike & more im Juni

Aktuelle Trends und Neuheiten, die Angebote

vieler regionaler Händler an einem

Ort, die Möglichkeit, verschiedene Räder

Probe zu fahren, Tipps zu Radreisen und Ausflügen,

ein buntes Rahmenprogramm: für dies und

vieles mehr steht in Reutlingen die Radmesse

BIKE & more. Bisher ging sie immer zum Start in

die Radsaison über die Bühne, in diesem Jahr

müssen sich Rad-Fans bis zum Frühsommer gedulden.

Am Sonntag, 13. Juni, ist es dann so weit.

Auf dem Parkplatz der Hochschule Reutlingen

lädt der Reutlinger General-Anzeiger zu seiner

fünften Radmesse ein, die in diesem Jahr ein reiner

Outdoor-Event wird.

Messestandort mit viel Platz

Das Treffen der regionalen Rad-Branche hat

sich mittlerweile zu einer festen Größe entwickelt.

Und eine Radmesse in Pandemiezeiten

braucht eine langfristige Planung, es sollen sich

ja alle wohl fühlen. Dies betrifft auch das Programm

(siehe Foto unten von der Radmesse

2018). Der Veranstalter hat in Absprache mit den

Händlern entschieden, die Messe in den Frühsommer

und ins Freie zu verlegen. Der Standort

an der Hochschule mit seinen Parkflächen an

der Alteburgstraße ist sowohl mit Fahrrädern

als auch mit ÖPNV gut zu erreichen, auch Parkmöglichkeiten

sind vorhanden. Zudem ist die

Fläche ausreichend groß, dass Aussteller und

Besucher problemlos Abstand halten können.

»Die Einbindung der Stadthalle Reutlingen wie

im Jahr 2019 wäre mit Blick auf die derzeit

Fotos: Trinkhaus

nicht absehbaren Einschränkungen durch die

Pandemie mit einer zu großen Planungsunsicherheit

verbunden gewesen«, sagt Messeleiter

Joachim Bräuninger.

Partner der BIKE & more sind die Stadt Reutlingen

und die AOK Neckar-Alb. Die Messe stößt

bei Besuchern und Ausstellern gleichermaßen

auf viel positive Resonanz und versteht sich als

Anlaufstelle für alle, die in Sachen Räder und

Radfahren auf dem Laufenden sein wollen. Die

Aussteller aus den Kreisen Reutlingen, Tübingen

und Zollernalb versprechen gute Beratung durch

fachkundige Vertreter der Rad- und Tourismusbranche.

Der Fokus liegt aber auch auf anderen

Zweirädern wie Segways oder (E-)Scooter.

Die Task Force Radverkehr im Reutlinger Rathaus

gibt Einblicke, was im Reutlinger Stadtgebiet alles

dafür getan wird, dass sich die Infrastruktur

für Radfahrer und -pendler verbessert.

www.messe-bikeandmore.de

28


Fotos: Küstenbrück

Der Mountainbike-Weltcup

kommt zurück nach Albstadt

Die besten Cross-Spezialisten der Welt treffen

sich von 7. bis 9. Mai zum »2021 UCI Mountain

Bike World Cup« auf der Schwäbischen Alb

Auch im Jahr 2021 steht die Sportwelt noch im

Zeichen von Corona. Bei Redaktionsschluss Mitte

März war noch nicht klar, ob große Events vor

Publikum oder rein als sportliche Wettbewerbe

über die Bühne gehen werden. Doch wenn es

pandemiebedingt möglich ist, wird Albstadt von

Freitag, 7., bis Sonntag, 9. Mai, Schauplatz eines

weiteren Mountainbike-Weltcups. Dann treffen

sich die besten Cross-Country Spezialisten der

Welt auf der Schwäbischen Alb und kämpfen

um wichtige Weltcup-Punkte.

Albstadt hat sich längst als Top-Adresse im internationalen

Wettkampf-Geschehen der Mountainbiker

etabliert. Sieben Jahre in Folge, von

2013 bis 2019, hat die 46 000-Einwohner-Stadt den

einzigen Mountainbike-Weltcup in Deutschland

ausgerichtet – öfter als jede andere deutsche

Stadt. 2020 wollte das Mountainbike-Mekka auf

der Schwäbischen Alb noch eins draufsetzen:

Albstadt sollte die Weltmeisterschaften ausrichten.

Coronabedingt konnte dieses Event jedoch

nicht stattfinden. Umso größer ist nun die Freude

über die Rückkehr des Weltcups.

Am Freitag, 7. Mai, wird das etablierte Short

Track-Rennen zum Auftakt für ein spannendes

Mountainbike-Rennwochenende im Bullentäle.

Die Junior Series und die U23-Rennen sorgen am

Samstag, 8. Mai, für den entsprechenden Vorgeschmack,

bevor am Sonntag, 9. Mai, die Elite

Women und Men um die Podiumsplätze im Hexenkessel

fahren.

Zuschauer? Noch unklar!

Die Fans können sich auf faszinierenden Sport,

einen Mix aus steilen Kletterpartien und spektakulären

Abfahrten, auf Zweikämpfe, kleine und

größere Dramen freuen,

die sie – zumindest am

Bildschirm bei RedBull

TV – live erleben können.

Denn ob Zuschauer erlaubt

sein werden, ist zum

jetzigen Zeitpunkt noch unklar.

Die Veranstalter planen

verschiedene Szenarien mit und

ohne Zuschauer.

Text: pm

29


Die Schleife über die Alb

25 Jahre ALB-GOLD Trophy. Organisator

Matthias Klumpp erinnert sich

Foto: BeLa Sportfoto

Bei drei Grad Celsius Außentemperaturen

und Graupelschauern, dreckverschmiert

und mit einem noch verbleibenden Hauch

von Bremsbelägen über die Alb zu radeln, war

dann doch alles andere als eine realitätsnahe

Vorbereitung. Denn mein wichtigstes Rennen im

Jahr, der Ironman Hawaii, würde unter komplett

anderen Bedingungen stattfinden. Aber man

kann sich ja das Wetter nicht aussuchen, wenn

man konsequent Outdoor-Sport betreibt.

Ich befand mich auf der zweiten Runde der ALB-

GOLD Trophy, bei der es Ende der 90er-Jahre einige

Austragungen mit extremen Bedingungen

gab. Ich wollte dabei sein, um zu erfahren wie es

ist, wenn die MTB-Profis über die Hügel rasen. Ich

bereute sehr, dass ich mich für die lange Strecke

angemeldet hatte und habe am Ende meine

Lehrstunde erhalten.

Klassiker für jedermann

Mittlerweile sitze ich bei der Trophy nicht mehr

im Sattel und lenke über schmierige Waldwege,

sondern versuche, die Zügel bei der Organisation

zusammenzuhalten. Und ich kann jedes Jahr

mitfühlen, was die Radlerinnen und Radler beim

Rennen durchmachen. Ich freue mich mit allen,

die vor Glück strahlend die Ziellinie überqueren

– egal ob Profi oder Hobbysportler. Das Rennen

hat sich in den zurückliegenden 25 Jahren zu

einem Klassiker für jedermann entwickelt. Den

sportlichen Wert unterstreicht die Tatsache, dass

bereits zwei Mal die deutschen Marathon-Meisterschaften

im Rahmen der Trophy ausgetragen

wurden.

Zu verdanken haben wir die Schleife über die

Alb Klaus Freidler, dem vor elf Jahren plötzlich

verstorbenen Firmenchef des Trochtelfinger

Nudelherstellers ALB-GOLD. Er engagierte sich

auf die Anfrage einer Sportmarketingagentur

als Titelsponsor und das erste Rennen wurde 1997

ausgetragen. 447 Starter gingen auf die beiden

Strecken mit 75 Kilometer Kurz- und 150 Kilometer

Langdistanz.

Aktive Vereine

Und von Beginn an waren zwei Vereine mit ihren

Helferinnen und Helfern diejenigen, die der

Veranstaltung den besonderen Charme und

Zahlen und Fakten zum Rennen

1997: 447 Starter/Strecken: Lang (140 km)

und mittel (70 km)

2010: größtes Teilnehmerfeld mit

1 515 Meldungen

Seit 2015 gibt es eine Charity im Rahmen des

Rennens. Spendensumme insgesamt: mehr

als 17 000 Euro

2005 und 2013 deutsche Marathon-

Meisterschaft

2015 erstes eMTB Rennen (42 Starter)

27 000 Starter – aus mehr als 20 Nationen und

4 Kontinenten

1,3 Millionen Kilometer zusammen – rund

29 Mal um die Erde (circa 3,5 Mal zum Mond)

Promis bei der Trophy: 1998 Udo Beyer und

Astrid Kumbernuss (Kugelstoß-Olympiasieger),

Axel Schulz 2000

Nächster Termin: 3. Oktober 2021 in Münsingen

30


Sonstige Radsport-Termine

(mit Vorbehalt, je nach Pandemiesituation)

ALB-GOLD Frühjahrsmarathon

18. April: Münsingen (www.mtb-cup.de)

ALB-GOLD Juniors-Cup

19. Juni: Böhringen | XCO/Vario Race/Hobby

race4all + AOK Powerflitzer

26. Juni: Reudern | XCO/ Vario Race/Hobby

race4all + AOK Powerflitzer

3. Juli: Böbingen | XCO/ Vario Race/Hobby

race4all + AOK Powerflitzer

12. September: Dottingen | XCO/ Vario Race/

Hobby race4all + AOK Powerflitzer

26. September: Neckartenzlingen | XCO/ Vario

Race/Hobby race4all + AOK Powerflitzer +

Laufrad-Speedys

2. Oktober: Münsingen Finale

Foto: Albgold

die familiäre Atmosphäre gaben und noch

geben: Die Radler der TSG Münsingen und die

Fußballer des TSV Mägerkingen haben so manche

Geschichte erlebt. Seit 2015 ist auch der

SSV Meidelstetten dabei, um das Rennen in der

Ortsdurchfahrt für Teilnehmer und Zuschauer interessanter

zu machen.

Kurz nach der Jahrtausendwende war es aus

mit Kooperation mit der Marketingagentur. Da

kam Klaus Freidler die Idee, dass wir die Organisation

doch auch selbst übernehmen könnten.

Gesagt, getan. Seit mittlerweile zwanzig Jahren

bin ich als Organisationsleiter im Einsatz.

Für Profis und Hobbyfahrer

Was mir besonders gut an dem Rennen gefällt?

Wir haben tolle Strecken, die sich für Profis und

Hobbyfahrer ausgezeichnet eignen. Und die Zusammenarbeit

mit den Vereinen macht einfach

Spaß. Es ist schön, als Unternehmen so einen Teil

zum sozialen Leben der Region beizutragen,

auch im vergangenen Jahr trotz Corona.

Dieses Jahr hoffe ich, dass wir am 3. Oktober

wieder eine »normale« Veranstaltung machen

können – ohne Starterbeschränkungen. Ob ich

selbst nochmals fahren möchte? Mein Verlangen

ist nicht allzu groß, zumal mein Mountainbike

bald fast so alt ist wie das Rennen. n

Infos zum Rennen: www.trophy.alb-gold.de

Text: mk

Foto: Albgold

Foto: Netzwerk

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Lust. Rad.

Genuss.

Grafik: Goller

Die Schwäbische

Alb ist eine sportliche

Herausforderung. Dass es

auch gemütlich geht, zeigt die Tour TransAlblust

Als Genusstour führt die TransAlblust in sieben

Etappen von Albstadt nach Nördlingen durch

schöne Landschaften. Die Namensähnlichkeit

mit der Alpenüberquerung Transalp ist kein Zufall.

Beides sind traumhafte Radrouten. Mit dem Unterschied,

dass die vom Magazin Alblust entwickelte

TransAlblust für alle machbar ist, die es etwas gemütlicher

angehen wollen. Was den Planern auch noch

wichtig war: Jede Etappe ist auch als Tagestour geeignet

und mit der Bahn erreichbar.

Vorigen Sommer stand die Tour im Mittelpunkt einer

Leseraktion, mit der der Reutlinger General-Anzeiger

seine Leser aufs Rad brachte und manche begleitete.

Viele fuhren sie aber auch auf eigene Faust, im

Ganzen oder in Etappen. Die Reaktionen: durchweg

positiv bis begeistert! Besonders E-Biker genossen die

Tour in vollen Zügen, aber auch ohne Motor und Akku

ist sie gut zu schaffen. Keine Etappe ist länger als 70

Kilometer, meist ist man am Ende des Tages mehr bergab

als bergauf gefahren. Gründe genug, die Tour in

ihren Abschnitten hier noch einmal vorzustellen.

Erste Etappe: Von Ebingen nach Fridingen

Die erste Etappe führt von Albstadt-Ebingen hinauf zu

den schroffen Felsen der Traufgang-Region im Zollernalbkreis.

Weiter geht es über die Hochfläche und zum

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Etappe, die entlang der Brenz nach

Heidenheim und außerdem durchs

Eselsburger Tal führt, das jeden Naturfreund

glücklich macht (55,4 km,

bergauf/bergab 400 m/450 m).

Bäratal – und von da an nur noch bergab. Der Radweg

folgt dabei den natürlichen Schlingen des Flusses bis

nach Fridingen an der Donau (40,5 km, bergauf/bergab

480 m/570 m).

Zweite Etappe: Von Fridingen nach Sigmaringen

Die vergleichsweise kurze und gemütliche zweite

Etappe führt über einen der schönsten Abschnitte des

Donau-Radwegs und lässt den Fahrern genug Zeit für

die Landschaft und die vielen Sehenswürdigkeiten

(42,3 km, bergauf/bergab 680 m/740 m).

Dritte Etappe: Von Sigmaringen nach Trochtelfingen

Gleich vier Flüsse – die Donau, die Lauchert, die Fehla

und die Seckach – bestimmen den Verlauf der dritten

Etappe von Sigmaringen nach Trochtelfingen. Prächtige

Fachwerkstätte, urwüchsige Landschaften und

überraschende Wegpunkte sind garantiert (57,2 km,

bergauf/bergab 670 m/550 m).

Vierte Etappe: Von Trochtelfingen nach Ehingen

Das Große Lautertal mit zahlreichen Burgen, bizzaren

Felsformationen und das Wiedersehen mit der

Donau machen die Tour von Trochtelfingen nach

Ehingen-Berg zum Erlebnis (69,2 km, bergauf/bergab

630 m/830 m).

Siebte Etappe: Von Heidenheim nach

Nördlingen

Auf der Schlussetappe von Heidenheim

nach Nördlingen erwarten

den Fahrer üppige Wälder, der

Meteoritenkrater Nördlinger Ries

Fotos: Bräuninger

– und ruhige Radwege. Mittendrin

liegt das Kloster Neresheim mit seiner

barocken Abteikirche und am

Ende die Altstadt von Nördlingen. Sie ist umschlossen

von einem vollständig erhaltenen Wehrgang, was

deutschlandweit einzigartig ist (40 km, bergauf/bergab

470 m/530 m). n

Alle Touren der TransAlblust gibt es als Video oder zum

Download unter www.alblust.de/transalblust

Sport- und Entlastungs-BH

empfohlen von Ärzten:

Wörner Dessous + Bademoden Cup A - K

obere Wilhelmstrasse 107, Reutlingen

Fünfte Etappe: Von Ehingen nach Westerstetten

Lange unten im Tal bleiben, nah am Wasser – und dann

kurz und knackig rauf auf die Hochfläche: So meistert

man locker die fünfte Etappe von Ehingen nach Westerstetten.

Und bekommt dabei Wasserbüffel, die Höhlen

der Steinzeitkunst, den berühmten Blautopf und

das versteckte Kleine Lautertal zu sehen (52,4 km bergauf/bergab

430 m/390 m).

Sechste Etappe: Von Westerstetten nach Heidenheim

Im Lonetal, einem der längsten Trockentäler Deutschlands,

wurde mit der Skulptur des Löwenmenschen

eines der ältesten Kunstwerke der Menschheit gefunden.

Diese Landschaft steht im Mittelpunkt der sechsten

08 Ärzten empfohlen 90 x 65mm.in1 1 18.01.2019 14:48:55

33


Urlaub im Sattel

Viel frische Luft und Bewegung. Wie die

erste Tour für Anfänger zum Erfolg wird

Ein ausgedehnter Radurlaub mit Start vor

der Haustür ist– Corona hin oder her – immer

eine gute Wahl. Eine Checkliste macht

es Anfänger leicht – von der Routenwahl bis zur

grundlegenden Ausrüstung.

Quer durch Deutschland oder fester Standort?

»Viele denken bei einer Radreise an längere

Etappenreisen auf den klassischen Radfernwegen«,

sagt Louise Böhler, Leiterin Radtourismus

des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs

(ADFC). Gerade für Einsteiger kann es jedoch

entspannter sein, sich eine feste Unterkunft zu

suchen und von dort aus die jeweilige Region

mit dem Rad zu erkunden.

David Koßmann vom Pressedienst Fahrrad (pdf)

rät zu Flussradwegen: »Die Strecken sind gut

ausgebaut und flussabwärts geht es tendenziell

bergab.« Diese Routen sind laut ADFC-Analyse

besonders beliebt: 2019 führten die beliebtesten

Fernradwege an Weser, Elbe und Ruhr entlang.

Strecken zum Entdecken

Fernab der Klassiker gibt es viele Alternativen:

Deutschland hat mehr als 250 Radfernwege

und mehr als 350 regionale Radrouten. »Da gibt

es eine Fülle von Möglichkeiten zum Abseitsradeln«,

sagt Böhler. Ob flaches Friesland,

bayerische Berge oder Schwäbische Alb: Um

die perfekte Route entsprechend der eigenen

Vorlieben zu finden, rät David Koßmann dazu,

ein wenig durch Rad-Literatur zu stöbern oder

mit der Hilfe von Apps wie Komoot oder Outdooractive

die Route zu planen.

Fahrradcheck und Probefahrt zur Vorbereitung

Das Rad muss für die Tour verkehrstauglich sein

– und man muss Gepäck gut unterbringen kön-

34


Fotos: www.flyer-bikes.com/pd-f

nen. Gepäckträger halten je nach Rad 10 bis

30 Kilogramm aus, viele Räder lassen sich mit

einem Gepäckträger vorne nachrüsten. Die

Reifen brauchen den richtigen Luftdruck und

dürfen nicht spröde sein. Sind viele kleine Risse

im Gummi, ist es besser, neue Reifen zu kaufen,

weil man sonst schnell einen Platten bekommt.

»Die Kette braucht am meisten Pflege«, sagt

Koßmann. Um sie zu ölen, lässt man sie erst drei

bis vier Mal durch einen Lappen laufen, dann

träufelt man in mehreren Durchgängen

Kettenöl auf. Zuletzt müssen die

Bremsen überprüft werden, um

auch mit Gepäck sicher halten

zu können.

Wer ein ganz neues Rad

hat, sollte damit nicht

sofort auf Reise gehen.

Um sich an das Rad

zu gewöhnen und

probehalber einen

ganzen Tag auf dem

Sattel zu sitzen, empfiehlt

es sich, vor dem

Radurlaub mehrere Tages-

oder Wochenendtouren

zu machen.

Fotos: pd-f.de/Masukowitz

Foto: www.ortlieb.com/pd-f.de

Richtig gepackt ist halb geradelt

Wer Luftpumpe, Flickzeug, ein Multitool-Werkzeugset

und eventuell einen Ersatzschlauch

einpackt, ist bestens ausgerüstet

– man sollte aber auch tatsächlich wissen, wie

man einen Schlauch flickt. Beim Packen verstaut

man Schweres möglichst nah am Rad. Dabei ist

es praktisch, in den Taschen feste Plätze zu etablieren.

Kleidung nach dem Zwiebel-Prinzip, also mehrere

dünne Schichten übereinander, spart Gewicht

und macht anpassungsfähig. Getränke dürfen

nicht fehlen. »Wenn der Fahrtwind angenehm

kühlt, merkt man gar nicht, wie viel Flüssigkeit

man verliert«, warnt David Koßmann.

Was sonst noch wichtig ist

Die Kapazitäten der Unterkünfte sind- in

diesem Jahr mehr als sonst – aus

Hygienegründen beschränkt.

Der ADFC rät daher, zum Beispiel

über sein Portal Bett+

Bike zu buchen. »Wenn

man weiß, welche Sehenswürdigkeiten

man

sehen möchte und wie

viele Kilometer man

am Tag schafft, ist das

auf jeden Fall sinnvoll«,

sagt auch David Koßmann.

Wer flexibel bleiben

möchte, sollte auf

die Stornobedingungen

achten – oft geht ein Storno

bis 24 Stunden vorher.

Im Durchschnitt geben Radreisende

laut der ADFC-Radreiseanalyse

65 bis 100 Euro pro Tag aus. Zur sorgfältigen

Planung gehört auch, sich über im Detail

voneinander abweichenden Corona-Regeln

der einzelnen Bundesländer zu informieren. n

Text: Vera Kraft, dpa

35


So läuft es rund

auf der Tour

Durchschnittlich 70 Kilometer am Tag legen

Radurlauber auf Streckenfahrten zurück.

Bei Sterntouren mit fixem Standort sind es

täglich 40 bis 60 Kilometer. Diese Distanzen lassen

sich besser schaffen, wenn das Drumherum

wie Hotel und Transfers passt. Die Planungstipps

für den ersten Radurlaub:

Anreise mit der Bahn

Für die An- und Abreise zum Urlaubsort, aber

auch für einzelne Transfers bietet sich die Fahrrad-Mitnahme

in der Bahn an. In Intercity- und

Eurocity-Zügen sowie im ICE gibt es aber nur begrenzt

Stellplätze. Louise Böhler vom Allgemeinen

Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) rät daher,

direkt eine Fahrkarte zu buchen, die eine Reservierung

für einen Stellplatz enthält. Vor allem in

den Ferien und an Feiertagen seien die Kapazitäten

rasch ausgebucht.

Radler-Hotels finden

Natürlich lässt sich ein Fahrrad überall parken.

Wer aber gesicherte Stellflächen sucht, braucht

Hotels mit Angeboten speziell für Radler. Recherchieren

lassen sie sich zum Beispiel über die

ADFC-Plattform www.bettundbike.de mit rund

5 800 radfahrerfreundlichen Gastbetrieben in

Deutschland und Österreich – vom Hotel bis zum

Campingplatz. Aber auch viele Hotelportale

bieten Unterkünfte mit Extras für Radler.

Die Unterkünfte müssen Werkzeug, einen

abschließbaren Raum für Fahrräder sowie

Möglichkeiten zum Trocknen von Kleidung und

Ausrüstung haben.

Leihräder am Urlaubsort

Eine Option sind Leihräder am Urlaubsort, die

in Großstädten weit verbreitet sind. Aber auch

in ländlichen Gegenden bieten viele Hotels

inzwischen Mieträder an. Allerdings handelt

es sich häufig um Alltags- oder Stadträder. Für

sportlichere Varianten oder E-Bikes lohnt es sich,

nachzufragen, beispielsweise in lokalen Sportgeschäften.

Auch Ski-Verleiher setzen im Sommer

häufig darauf.

Organisierte Touren

Wem es zu mühsam ist, die ganze Reise selbst zu

planen, der findet viele organisierte Radtouren

für Gruppen. Bei den geführten Touren ist die

Fahrradmiete in der Regel im Preis inkludiert und

die Räder werden vom Veranstalter oder über

regionale Partner gestellt. Viele Alleinreisende

schätzen das gemeinsame Erlebnis in der Gruppe.

Wer lieber mit Freunden oder Partner unterwegs

sein möchte, kann ausgearbeitete Routen

individuell buchen. Der Vorteil: Reiseverlauf und

Etappenbeschreibungen mit GPS-Daten werden

vom Veranstalter ausgearbeitet. Zeitpunkt,

Anreisetag und Verweildauer sind flexibel buchbar.

Unterkünfte, Gepäcktransport, Ansprechpartner

vor Ort sowie eine Notfallrufnummer

gehören zum Pauschalpaket.

Text: dpa

36

Foto: Sommer/dpa


BIKE & more Gewinnspiel

Die Münchner Seen: weiß-blaues Radlparadies

Foto: Eurobike

Der Weg ist das Ziel – die Bedeutung dieser

konfuzianischen Weisheit kann man

bei Radreisen buchstäblich am eigenen

Leib erfahren. Die bayerische Seenwelt mit ihrem

weiß-blauen Himmel, saftigen Wiesen, glitzernden

Seen und stolzen Bergen ist hierfür wie

geschaffen. Die Landschaft ist beinahe unwirklich

schön, man kann das Gefühl haben, durch

ein Bilderbuch zu radeln. Dann wieder fühlt man

sich wie in einem Heimatfilm. An jeder zweiten

Ecke laden gemütliche Biergärten zur Einkehr,

mit heimatverbundenen Wirten, die den Neuankömmlingen

mit einer herzlichen Gastfreundschaft

begegnen, wie sie eigentlich nur im Drehbuch

stehen kann.

In Kooperation mit Eurobike verlost BIKE & more

die Münchner Seenrunde aus dem Katalog des

österreichischen Anbieters von Aktivurlaub. Die

Fünf-Tages-Tour führt von München durch den

Forstenrieder Park an den Starnberger See, durch

urbayerische Ortschaften, vorbei an vielen

Badeseen nach Murnau am Staffelsee mit seinem

wunderschönen, reich verzierten Ortskern.

Auf dem Weg nach Bad Tölz geht es am Kochelsee

entlang: Herrliche Landschaften mit tollen

Ausblicken warten auf dem Weg zurück nach

München. Der Gewinn beinhaltet sämtliche Serviceleistungen

wie Infomaterial und Gepäcktransfer,

vier Übernachtungen für zwei Personen

inklusive Halbpension sowie Leihräder (bei eigener

An-/Abreise nach/ab München).

Text: GEA

Um gewinnen zu können, rufen Sie bis Sonntag,

28. März, 24 Uhr, unter der Nummer

01379/887613

(0,50 e pro Anruf aus dem deutschen

Festnetz/Mobilfunk abweichend)

an und geben Sie nach der Aufforderung der

Bandansage Ihren Namen und Adresse durch.

Oder senden Sie eine SMS mit dem Kennwort

»GEA« sowie Ihrem Namen und Ihrer Anschrift

an die Kurzwahlnummer

1111

(0,50 e pro SMS)

Unter den Anrufern und SMS-Absendern wird

ausgelost, der Name kommende Woche im

GEA-Lokalteil veröffentlicht.

Datenschutz-Hinweis: Zur Durchführung des Gewinnspiels

und der Gewinnbenachrichtigung speichern wir Ihre Daten.

Mit der Teilnahme erklärt sich der Gewinner einverstanden,

dass sein Name und Wohnort veröffentlicht wird. Unsere

Datenschutzbestimmungen finden Sie unter www.gea.de.

E-BIKE-CENTER

Wir verändern uns

optisch und räumlich !

Auf unserer Website halten wir Sie auf dem Laufenden...

www.aet-ebike-center.de

E-Bikes

Akkus

Werkstatt

Bekleidung

Zubehör ...

37


Wie die »Blauen

Fotos: Oelkuch

Reiter« radeln

Raus in die Natur und Landschaften genießen:

Nach dem langen Corona-Winter

verspüren jetzt viele Menschen diesen

Wunsch. Auch kulturelle Erlebnisse mussten auf

der Strecke bleiben. Folglich ist der Hunger danach

enorm. Im oberbayerischen Alpenvorland

lässt sich beides verbinden.

Die Landschaft ist weitgehend flach, reich an

Seen, hübschen Dörfern und Städtchen. Neben

einem großartigen Alpenpanorama gibt es

barocke Kirchen, berühmte Klöster und in vier

Museen jede Menge Kunst zu bestaunen. Vor

allem expressionistische Meisterwerke.

Radeln auf den Spuren des »Blauen Reiter«: Das

sind 92 Kilometer Erlebnis pur auf Radwegen

oder Nebenstrecken. Geübte könnten sie innerhalb

eines einzigen Tages bewältigen, auch

wenn diverse Aufstiege der Rundtour die Einstufung

in die Kategorie »schwer« eingebracht

haben. Mit dem E-Bike aber ist’s ein Kinderspiel,

zumal in Etappen, die sich anbieten, um im

»Blauen Land« auch die berühmten Werke der

Brücke-Künstler bewundern zu können.

Rückzugsort und Mittelpunkt

Der Start in die Tour MuSeenLandschaft Expressionismus

ist überall möglich und der nächste

Bahnhof nie weit. Im Stundentakt geht’s mit der

S-Bahn von München nach Bernried am Starnberger

See, nach Penzberg, Kochel am See

oder auch nach Murnau am Staffelsee, wo das

Buchheim-Museum, das Museum Penzberg, das

Franz Marc Museum sowie das Schlossmuseum

in Murnau sich auf Besucher freuen. Quasi am

Weg liegt das Lenbachhaus in München mit

der weltweit größten Sammlung an Werken des

»Blauen Reiter«. Ein Besuch bietet sich an bei der

An- oder Abreise sowie einer möglichen Verlängerung

der Tour zum Beispiel am Ostufer des

Starnberger Sees entlang.

Also nichts wie rauf aufs Rad! Und mit zwei, drei

Tagen Zeit und etwas Muse eintauchen in diese

Landschaft, die schon Franz Marc, Gabriele

Münter und Wassily Kandinsky inspiriert hat. Für

sie und viele andere Maler wurde er zum Rückzugsort

oder auch Mittelpunkt ihres Schaffens.

Von den Künstlerpaaren Münter und Kandinsky

sowie Alexej Jawlensky und Marianne von

Werefkin weiß man, dass sie die Voralpenlandschaft

mit ihren Seen und Mooren gerne von

München aus mit dem Rad erkundedeten, 1908

verbrachten sie dort einen mehrwöchigen Malaufenthalt.

Gabriele Münter fand schließlich in

Murnau ein kleines Sommerhäuschen, das sie

Foto: Wolfgang Ehn

38


bis 1916 gemeinsam mit Wassily Kandinsky bewohnte

und in das sie – dann alleine – in den

1930er-Jahren zurückkehrte. Franz Marc – fast

jeder kennt seine »blauen Pferde« – sowie sein

aus Krefeld stammender Maler-Freund Heinrich

Campendonk, dessen faszinierende Hinterglas-Bilder

im Museum Penzberg zu sehen sind,

lebten ganz in Münters Nähe.

Aus dem Bilderbuch

Oberbayern wie aus dem Bilderbuch: Erst einmal

lockt der Starnberger See mit einer erholsamen

Schiffsfahrt, bevor es mit dem Rad auf Schotterund

Waldwegen durch das Ostersee-Gebiet mit

seinen 19 großen und kleinen Naturseen weitergeht

in die ehemalige Bergwerksstadt Penzberg.

Tatsächlich gibt es mitten im Pfaffenwinkel

eine Bergwerksstadt, in der bis in die 1960er Jahre

hinein das »schwarze Gold« abgebaut wurde.

Um weiter zu kommen bis nach Kochel am See,

dem nächsten Highlight mit Besuch des Franz

Marc Museums, geht es über Sindelsdorf, wo

Marc und Kandinsky 1912 den Almanach »Der

Blaue Reiter« herausgebracht haben, eines der

wichtigsten Künstlermanifeste des 20. Jahrhunderts.

Ein anderer Weg führt am Kloster Benediktbeuren

vorbei und später auf dem Uferweg

die Loisach entlang. Stets hat man das großartige

Alpenpanorama (mit Zugspitze) vor Augen.

Umweg durchs Murnauer Moos

Oft sind Umwege mit die Schönsten, was auch

für die 18 Zusatzkilometer durchs Murnauer Moos

gilt, eine fast magische Landschaft, in der sich je

nach Tageszeit und Wetter die Stimmung wandelt.

Auch die direkte Tour vom Kochelsee nach

Murnau geht ordentlich in die Waden. Da freut

sich, wer über Kondition oder ein gutes E-Bike

verfügt, das ihn am Freilichtmuseum Glentleiten

vorbei über den Buckel bringt. Von da an ist es

ein Kinderspiel nach Murnau zum Kunstspaziergang

durch das Schlossmuseum und/oder das

Sommerhaus von Gabriele Münter.

Das zum Baden einladende Wasser des Staffelsees

ist ein Genuss, bevor es dann auf ruhigen

Nebenstrecken zur letzten Bike-Etappe nach

Bernried, also zurück an den Starnberger See

geht. Die berühmte Expressionistensammlung

von Lothar-Günther Buchheim, dem Autor von

»Das Boot«, ist hier genauso sehenswert, wie sein

»Haus der Phantasie« selbst. Und natürlich die

seit 2017 dazu gehörige Sammlung Hermann

Gerlinger mit Werken der »Brücke«-Maler Ernst

Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Max Pechstein

und vielen anderen. (GEA) n

www.museenlandschaft-expressionismus.de

Text: Ulrike Oelkuch

39


Klingelingeling, hier

kommt die Family

Wenn Eltern und Kinder gemeinsam in die

Pedale treten, bedeutet das Spaß und Sport

will also gut geplant werden. Hier ein paar

Beispiele für Familien-Radreisen des Anbieters

Eurobike, Partner des BIKE & more-Gewinnspiels:

Fotos: Eurobike

Der Trend ist unverkennbar, die Nachfrage

groß: Familien-Urlaub mit dem Rad ist so

beliebt wie nie zuvor. Wenn Eltern und Kinder

gemeinsam in die Pedale treten, bedeutet

das Spaß, Sport und Zusammenhalt. Natürlich

ist nicht jede Radreise für jedes Alter geeignet.

Erwachsene, die mit ihrem Nachwuchs auf Tour

gehen, müssen darauf achten, dass die Streckenabschnitte

nicht zu lang sind, und dass

die Interessen der Kinder nicht zu kurz kommen.

Pausen mit Freizeitparks zum Toben, Seen zum

Baden, Bäche zum Staumauern bauen und

Wiesen zum Picknicken sind perfekt. Und selbstverständlich

sollten die Unterkünfte kinderfreundlich

sein. So ein Familien-Radurlaub

Im Salzburger Seenland

Zehn Seen warten im Salzburger Seenland auf

Wasserratten – da darf die Badehose bei keiner

Tagesetappe fehlen. Aber auch sonst kann sich

die ganze Familie auf coole Unternehmungen

freuen: zum Beispiel aufs Wanderbauerngolfen

auf einer überdimensionalen Minigolfanlage in

der Nähe des Moorsees; und auf den Hochseilgarten

Seeham, wo Groß und Klein unter Beweis

stellen können, dass sie keine Höhenangst haben.

Besonders aufregend: eine Entdeckertour

auf der Festung Hohensalzburg.

Bayerns Berge und Seen

Die Rundtour startet am Starnberger See und

führt durch das Naturschutzgebiet Osterseen,

eine einmalige Hochmoorlandschaft mit 19 kleinen

Seen. Spaß, Sport und Abenteuer sind beim

Kanu- oder SUP-Board fahren auf dem Sylvensteinsee,

auf dem Walderlebnispfad in Farchant

und im Hochseilgarten Isarwinkel garantiert.

Donau-Radweg von Linz nach Wien

Die Radreise auf dem beliebtesten aller Radwege

ist an Abwechslungsreichtum kaum zu

40


überbieten. In der Pöstlingberger Grottenbahn

warten feuerspeiende Drachen und Zwerge, In

Ausee und Enns super tolle Aqua Parks (65 Meter

Rutsche!) und in Grein eine Kletterhalle. Perfekter

Abschluss der Wiener Prater mit Geisterbahn,

Wachsfigurenkabinett und Riesenrad.

Die Tauern rund um Maishofen

Bei dieser Sternfahrt ist Maishofen der Ausgangspunkt

für abwechslungsreiche Tagestouren. Der

Ort selbst wird beim »Radgolfen« erkundet. Und

wenn das Rad mal Pause macht, kann man tolle

Wanderungen unternehmen. Auch der Großglockner,

Österreichs höchster Berg, kann besucht

werden (mit öffentlichen Verkehrsmitteln

möglich). Teenager können sich beim Stand Up

Paddeln, Kajaken und Wasserski fahren im Zeller

See austoben, die Minis werden sich eher im Kinderbecken

und auf dem coolen Spielplatz am

Ritzensee wohlfühlen. Die gewaltigen Krimmler

Wasserfälle beeindrucken alle.

Vom Reschensee nach Bozen

Auch auf dieser Radreise sollte niemand das

Badezeug vergessen. Denn schon gleich am ersten

Tag lädt der kühle Reschensee zum Baden

ein. Die Schulfreunde zu Hause werden staunen,

wenn man ihnen erzählt, dass man um einen

Kirchturm herum geschwommen ist! Mit tollen

Bädern geht es weiter: in Schlanders, Latsch und

Naturns zum Beispiel. Bei einer 50 Meter Röhrenrutsche

bleibt garantiert kein Auge trocken. Weitere

Familien-Attraktionen auf dieser Radtour:

ein Funpark, ein Erlebnisbahnhof, das Ötzi-Museum

und etliche Burgen und Schlösser. n

Text: pr

Radreisen mit Service und Komfort

Die vorgestellten Reisen werden in den Katalogen

von Eurobike 2021 angeboten. Seit nunmehr

30 Jahren bietet der Spezialveranstalter Rad- und

Wanderreisen in ganz Europa an. Individualität

in Planung und Durchführung, präzise Detailbeschreibungen,

top Beratung und Betreuung sowie

zuverlässiger und flexibler Service sind das Erfolgsrezept.

Stressfreie Tage in der Natur genießen und

am Abend wartet das Gepäck im Hotel.

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41


Vorfahrt fürs Fahrrad

Ins Reutlinger Straßenbild mischen sich immer

mehr Radfahrer. Mit neuem Selbstbewusstsein

fordern sie Platz und Rücksicht

Daran hat die Task Force Radverkehr ihren

Anteil, die sich seit 2019 im Auftrag

von Stadtverwaltung und Gemeinderat

darum kümmert, die Stadt fahrradfreundlicher

zu machen. Ihr Chef Philipp Riethmüller kennt

Reutlingen seit vielen Jahren aus der Radfahrer-Perspektive

und hat uns gezeigt, was sich

derzeit tut für die Zweirad-Fahrer.

Für Park-and-Bike-Pendler

An einem sonnigen Frühlingstag die Metzgerstraße

runterradeln – für Autos ist hier Einbahnstraße

– seit Herbst ist das völlig legal. Die meisten

Autofahrer haben sich daran gewöhnt,

zusätzlich untermalen Fahrradbilder auf dem

Asphalt und Schilder das Recht der Radler.

Unten an der Karlstraße geht es allerdings nur

nach rechts weiter auf dem Radweg. Und wer

woanders hinmöchte? Noch in diesem Jahr, so

Riethmüller, soll die Querung über die vierspurige

Karlstraße zum Hauptbahnhof geschaffen

werden, mit einer Ampel, der Grünstreifen wird

umgebaut.

Mit neuen Radboxen und Abstellplätzen, einer

Radservicestation und einem Chargercube am

Listplatz, wo zwölf E-Biker ihre Gefährte laden

und sicher abschließen können, wurde eine

gute Infrastruktur geschaffen. Der Bahnhof hat

so für Park-and-Bike-Pendler an Attraktivität gewonnen.

Das gilt auch für den Westbahnhof,

wo Räder demnächst unterdacht an Bügeln

gesichert abgestellt werden können. 144 neue

Abstellplätze für Radfahrer wurden im Reutlinger

Stadtgebiet im vergangenen Jahr geschaffen,

dazu mehr als 20 Radservicestationen, die rege

genutzt werden, so Riethmüller.

Nicht alles, was die Task Force anpackt, ist so unumstritten.

Manchen – vornehmlich Radfahrern

– gehen die Veränderungen nicht schnell und

weit genug. Andere – vornehmlich Autofahrer

– ärgern sich über jede Veränderung. Beispiel:

Die Radspur in der Konrad-Adenauer Straße, da

wurde stadtauswärts die Straße um eine Spur

geschmälert. Doch die gefürchteten Rückstaus

Auf dem Rad durch Reutlingen

R1: Die Route Moltkestraße – Bellinostraße ist eine

wichtige Achse besonders für Schülerinnen und

Schüler (Freie Georgenschule, Kepler-Gymnasiums).

R2: Die Querung der Innenstadt in Ost-West-Richtung

ist für den Schüler- und Alltagsradverkehr von

Bedeutung. Sie verbindet IKG, Altstadt, Eduard-

Spranger-Schule, TSG-Gelände, Freibad.

R3: Die Route Hauptbahnhof – Dreispitz verbindet

Bahnhof, Altstadt und die Oststadt mit Pfullingen.

Sie dient dem Alltags-, Schul- sowie Freizeitverkehr

und ist die zentrale Achse im Bereich der Altstadt.

R4: Die Route Betzingen – Freibad verbindet die

Hochschule, relevante Arbeitsplatzstandorte wie

das Bosch-Werk Tübinger Straße sowie die Wohngebiete

Hohbuch und Ringelbach.

R5: Die überregionale Radverbindung über den

Willy-Brandt-Platz und den Ledergraben ist trotz

vieler Konfliktpunkte mit Fußgängern, Kfz, ruhenden

Verkehr stark frequentiert und eine wichtige

Radroute.

Fotos: Niethammer

42


Foto: Sperlich

blieben aus, die anfangs leere Radspur ist mittlerweile

viel befahren. Sie ist Teil der Route Betzingen

– Hohbuch (R4, siehe. Infobox). Noch hakelt es

etwas an der Einfahrt von der Moltkestraße in

die Konrad-Adenauer-Straße. Den spitzen Winkel

dieses schmalen Übergangs zu entschärfen,

steht noch auf der To-do-Liste der Task Force. Da

fehlen der Stadt ein paar Quadratmeter Grund.

Doch Philipp Riethmüller ist zuversichtlich, eine

Lösung zu finden.

Einfahrt in die Pomologie

Vom Ende abgesehen ist die Radachse Moltke-/

Bellinostraße, die sogenannte Schülerroute,

schon weit gediehen. Bis zu Freien Georgenschule,

wo Piktogramme und der geebnete

Kreuzungsbereich das Radfahren komfortabler

und sicherer gemacht haben, läuft es richtig

gut an diesem lauen Frühlingstag. Noch vor den

Sommerferien rechnet Riethmüller damit, den

Übergang von der Bellinostraße in die Pomologie

fertigzustellen. Die Einfahrt in den beliebten

Reutlinger Stadtpark soll breiter werden, sodass

Radfahrer und Fußgänger ausreichend Platz

haben. Ein paar Quadratmeter Grünfläche

müssen weichen. Im Park selbst seien die Wege

breit genug für Radfahrer in Schrittgeschwindigkeit

und Fußgänger. »Rücksichtsvolles Verhalten

vorausgesetzt.«

Wie auch das Teilstück der Bellinostraße zwischen

Ringelbach- und Werastraße soll die Hindenburgstraße

auf ganzer Länge zur Radstraße

werden. Wo sie am Lindachknoten endet, steht

ein größeres Vorhaben an, wenn es gut läuft bis

2023. Dort ist eine zweite Brücke geplant, so dass

Fahrrad-, Fußgänger- und Autoverkehr in beide

Richtungen genug Platz haben. Bei diesem

Projekt, gibt es laut Riethmüller im Vorfeld noch

einiges abzuklären – von wasserrechtlichen Fragen

über Versorgungsleitungen.

Radampeln, die Radfahrern ein paar Sekunden

früher Grün geben, weitere Abstellanlagen,

Servicestationen und nicht zuletzt die fünf Rad-

Routen durch die Stadt (siehe Box) sollen dafür sorgen,

dass der Anteil des Radverkehrs in Reutlingen

bis 2030 auf 25 Prozent steigt. Acht Zählstellen im

gesamten Stadtgebiet machen die Radfrequenz

sichtbar. Zwei (am Tübinger Tor und in der Charlottenstraße)

sind mit Display ausgestattet, die

übrigen liefern Zahlen an die Verwaltung. n

Text: Mirjam Sperlich

43


Foto: www.r-m.de/pd-f

Long John ist keine

lange Unterhose

Lastenräder können gut und gerne einen

Kleinwagen ersetzen. Doch wer sich

eins anschaffen will, hat die Qual der Wahl

Foto: www.r-m.de/pd-f

Lastenräder kennen viele vom Postboten

oder als sogenanntes Bäckerrad. Längst

werden sie nicht mehr nur gewerblich, sondern

vermehrt auch privat genutzt. Inzwischen

sieht man die immer öfter auf der Straße – in den

verschiedensten Varianten.

So ist ein Long John ein zweirädriges Cargobike:

Das Vorderrad ist meist etwas kleiner, direkt

dahinter – vom Sattel aus gut im Blick – kommt

die Ladefläche. »Man fährt fast wie auf einem

normalen Fahrrad und kann sich auch schnell

bewegen«, benennt Thomas Geisler vom Pressedienst

Fahrrad (pd-f) den Vorteil der Long Johns.

44


Er selbst hat mit so einem Modell kürzlich einen

Wäschetrockner vom Elektromarkt nach Hause

transportiert.

»Das Gerät hat um die 50 Kilo gewogen, ich

selbst 75, dazu noch das Fahrradgewicht von

etwa 35 Kilo – das Maximalgewicht war 200 Kilo,

das passte.« Denn jedes Lastenrad hat eine Maximalzulassung,

diese liegt laut Geisler bei den

Zweirädern in der Regel zwischen 150 und 250

Kilogramm, das Gewicht des Fahrrads miteinberechnet.

Long John und Kollegen

Neben dem Long John gibt es weitere Lastenrad-Modelle.

So kann sich die Ladefläche, etwa

Zuschuss für Lastenräder in Tübingen

Bis 2030 will Tübingen klimaneutral werden, und

Lastenräder werden als Beitrag zum Klimaschutz

gesehen. Beim Kauf eines Lastenrads gab es in der

Unistadt seit 2019 ein Förderprogramm für Privatleute.

Bis Ende 2020 nutzten 60 Bürger das Angebot

und erhielten insgesamt 55 000 Euro.

Sperrige Gegenstände wie Getränkekisten können

gut mit dem Lastenrad transportiert werden

und machen manche Autofahrt überflüssig. Einige

der Antragsteller hätten ihr Auto sogar ganz abgeschafft,

heißt es im Rathaus. Die Stadtverwaltung

übernahm 25 Prozent des Kaufpreises, maximal

1 000 Euro. Im Sommer entscheidet der Gemeinderat,

ob das Förderprogramm verlängert wird oder

nicht. Die Stadtverwaltung schlägt vor, auch Fahrradanhänger

mit bis zu 100 Euro zu bezuschussen.

in Form eines doppelten Gepäckträgers, auch

hinten befinden. Nicht so schnell, aber kippstabiler

sind dreirädrige Lastenräder, in der Regel

mit einem Kastenaufbau. »Sie sind relativ schwer

und unhandlich«, sagt Geisler.

»Dafür kann man mehr Lasten transportieren

und auch problemlos vier Kinder unterbringen.«

Das zugelassene Maximalgewicht ist bei diesen

Modellen höher. Wer sich für ein solches Dreirad

entscheidet, hat die Wahl zwischen drei Lenkungen.

Leicht zu lenken ist die Achsschenkellenkung.

Hier drehen sich Räder und Lenker mit,

der Kasten vorne bleibt gerade. Bei der Drehschemellenkung

dreht sich auch der Kasten mit,

es fährt sich ungewohnter. Bei der Neigetechnik

neigt sich der Fahrer mit dem Rad beim Abbiegen

in die Kurve. Das braucht etwas Übung, das

Bike ist jedoch auch voll beladen wendig.

Unterstützung durch E-Motor

Ob zwei oder drei Räder: Wer viel Gewicht transportiert,

muss kräftiger treten. Daher sollte man

sich vor dem Kauf die Frage stellen: Ist nicht

ein Rad mit Elektroantrieb angebracht? »Gerade

das Anfahren, bis man die große Masse

in Schwung gebracht hat, kann sonst dauern

Foto: Kästle/dpa

45


Foto: www.r-m.de/pd-f

oder auch etwas wacklig werden«, sagt Geisler.

»Auch wenn man leichte Anstiege hat, ist eine

Unterstützung sinnvoll.« Lastenräder sind daher

vor allem in der E-Variante im Kommen.

Vor dem Kauf sollten sich Fahrer überlegen, wo

und wie sie das Lastenrad hauptsächlich einsetzen

werden. Wie viel Gewicht wird aufgeladen?

Will ich große Einkäufe in einer geschlossenen

Box befördern oder viele Kinder transportieren,

die ich dabei im Blick habe? Bin ich vor allem

in der Stadt unterwegs oder eher in der Landschaft?

Das Gute: »Die meisten Lastenräder sind

mittlerweile modular, man kann sie mit wenigen

Handgriffen dem Einsatzzweck entsprechend

umbauen«, sagt der pd-f-Experte.

Nützliches Zubehör

Wichtig ist die passende Ausstattung – das gilt

vor allem, wenn man mit Kindern unterwegs ist.

»Es gibt Sitzbänke mit Gurten, damit die Kinder

angeschnallt werden können«, erklärt Petra

Husemann-Roew vom Allgemeinen Deutschen

Fahrrad-Clubs (ADFC) Bayern. Zusätzlich kann

ein Regenverdeck beziehungsweise ein Sonnendach

sinnvoll sein oder eine Zusatzbeleuchtung

für die Transportboxen, eine Feststellbremse und

vieles mehr. Letztendlich zeigt sich das erst im

praktischen Gebrauch.

Hilfreich ist daher, vor dem Kauf schon mal zu

testen. Denn ein Lastenrad ist eine Investition.

Ohne E-Antrieb sind Lastenräder ab rund

1 500 Euro zu haben, E-Lastenräder kosten etwa

3 000 Euro aufwärts. Die Initiative »Freies Lastenrad«

etwa verleiht an über 100 Standorten in

Deutschland – darunter Stuttgart (ladehero-cargobikes.de)

– kostenlos Lastenräder. »Da kann

Foto: Stratmann/pd-f

46

46


man testen: Komme ich damit klar und funktioniert

das im Alltag? Ansonsten auch beim

Händler mal nach Testmöglichkeiten fragen, um

Räder zu vergleichen«, empfiehlt Geisler.

Mit Gefühl und Übung

Wer dann mit dem Lastenrad

unterwegs ist, muss im Straßenverkehr

vor allem in

Kurven aufpassen, weiß

Husemann-Roew aus Erfahrung.

»Man muss ein

bisschen ein Gefühl dafür

kriegen, aber dann

funktioniert es ganz

gut.« Nicht gleich in den

Stadtverkehr stürzen, so

ihre Erfahrung: »Erst mal

auf einer ruhigeren Strecke

ausprobieren«, rät die Expertin.

»Man hat einen größeren

Radius, weil es länger ist als ein normales

Fahrrad. Da finde ich es fast noch

wichtiger als sonst, für die anderen Verkehrsteilnehmer

ordentlich Zeichen zu geben.«

Foto: www.ortlieb.com/pd-f.de

Nicht zuletzt sollte natürlich bedacht werden, wo

das Lastenrad zu Hause untergestellt wird. Denn

es kann nicht nur einen Kleinstwagen ersetzen,

sondern ist mitunter fast genauso lang –

und kann nicht immer aus dem Keller

hochgetragen werden. »Wie andere

Fahrzeuge auch muss es

bequem einsatzbereit sein,

aber gleichzeitig sicher

geparkt werden können«,

sagt Husemann-Roew.

Das Platzproblem kann

sich übrigens auch beim

Einsatz ergeben. »Gerade

Supermärkte haben

das Lastenrad noch

nicht als Einkaufsfahrzeug

erkannt«, moniert Geisler.

»Da gibt es drei Fahrradparker

und 120 Autoparkplätze,

aber keine Möglichkeit, ein

Lastenrad abzustellen. Bei der wachsenden

Nachfrage müsste das insgesamt

viel mehr beachtet werden.« n

Text: Christina Bachmann, dpa

Mitmachen und gewinnen: Ab Mai 2021 geht es wieder los

Mit dem Rad zur Arbeit

Einfach online anmelden und losfahren

Eine Aktion von AOK, ADFC und den Radsportverbänden in Baden-Württemberg.

mit-dem-rad-zur-arbeit.de

Allgemeiner Deutscher

Fahrrad-Club

AOK Baden-Württemberg

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Der Arbeitsweg

als Fitnessstrecke

Foto: Gollnow/dpa

Mit-dem-Rad-zur-Arbeit (MdRzA) kennt

mittlerweile jeder. Die große Mitmachaktion

von AOK und dem Allgemeinen

Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) bewegt jedes

Jahr Zehntausende Berufstätige dazu, den Arbeitsweg

zur Fitnessstrecke zu erklären. Auch

für das Jahr 2021 gilt, dass MdRzA wegen Corona

flexibel bleibt: Wenn nötig, wird der Aktionszeitraum

an die Gegebenheiten angepasst

und verlängert. Außerdem zählen auch Fahrten

rund um das Homeoffice.

Gut gelaufen trotz Corona

Diese Flexibilität hatte sich bereits im Vorjahr bewährt.

Trotz Virus war die Aktion für mehr Bewegung

im Alltag zu keiner Zeit im Lockdown. Im

Gegenteil. In 2020 steigerte sich die Teilnehmerzahl

in Baden-Württemberg um knapp 10 Prozent

auf 22 263. Dabei legten die Teilnehmer insgesamt

fast 4,6 Millionen Kilometer zurück, was

einer Kohlendioxyd-Ersparnis von 902,81 Tonnen

entspricht.

Bessere Alternative

»Die Bewegung an der frischen Luft macht mich

nicht nur fit, sondern ist auch umweltfreundlich

und spart Spritkosten«, schwärmt Sandra Nastea,

Sportexpertin im AOK-Gesundheitszentrum

Reutlingen. Außerdem sei Radfahren in Coronazeiten

ohnehin die bessere Alternative zu den

öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch in diesem

Jahr wird Sandra Nastea wieder an der Aktion

teilnehmen und von der Römerschanze runter

zur Arbeit radeln, immer mit Helm natürlich.

Auch sonst benutzt sie das Fahrrad als Fortbewegungsmittel,

und das bei jedem Wetter, wie sie

betont, denn schließlich gebe es nur schlechte

Kleidung.

Normaler Aktionszeitraum geplant

Die Aktion läuft wie vor der Pandemie vom

1. Mai bis zum 31. August 2021. Sollte das Infektionsgeschehen

es jedoch erfordern, wird der Aktionszeitraum

angepasst. Wer im vorgegebenen

Zeitraum an mindestens 20 Tagen zum Job oder

um das Homeoffice fährt, kann attraktive Preise

gewinnen. Diese werden von Sponsoren gestiftet.

Einsteigen kann man jederzeit – als Einzelradler

oder im Team, hier winken zusätzlich

Teampreise.

Anmeldung im Internet auf www.mit-dem-radzur-arbeit.de.

Weitere Informationen gibt es auch in allen KundenCentern

der AOK Neckar-Alb vor Ort oder

telefonisch unter 07471/6398943.

Text: pr

48


Beim Pendeln die

Gesundheit fördern

Bewegungsmangel kann krank machen.

Doch nach dem Job können sich viele

nicht mehr zum Sport aufraffen. Dabei gibt

es eine einfache und effektive Lösung: Das Notwendige

mit dem Nützlichen verbinden.

Beim täglichen Pendeln zur Arbeit lässt sich eine

Menge für die eigene Gesundheit tun. Das untermauert

eine neue Studie aus der Schweiz

und Österreich. Statt wie üblich mit dem Auto

zu fahren, nahmen dafür Gruppen mit je rund

zwei Dutzend Testpersonen ein Jahr lang für einen

Teil des Arbeitsweges das Fahrrad oder sie

gingen zu Fuß und nutzten ergänzend Bus und

Bahn.

Höhere Leistungsfähigkeit

Bei beiden Gruppen konnten die Forscher nach

Ablauf des Zeitraums eine deutliche Steigerung

der Leistungsfähigkeit im Vergleich zu jener

Gruppe nachweisen, die weiterhin

nur mit dem Auto zur Arbeit

gefahren war. Zudem sei das

Risiko von Herz-Kreislauf-

Erkrankungen gesunken.

Insgesamt hatten rund

70 Probanden bei der

Studie mitgemacht.

Interessant sei, dass

die beschriebenen

Effekte zustande gekommen

seien, ohne

dass die Testpersonen

viel länger als sonst zur Arbeit

unterwegs waren, so der

Foto: Gollnow/dpa

Kardiologe David Niederseer, der an der Studie

mitgearbeitet hat.

Die Effekte hängen natürlich von der Dosis ab.

Sie wurden entsprechend größer, je mehr Kilometer

die Probanden in dem Jahr zu Fuß oder

auf dem Rad zurückgelegt hatten.

Zu gesunder Mobilität finden

Niederseer rät angesichts der Ergebnisse jedem,

das Pendelverhalten nach Möglichkeit umzustellen

– hin zu einer »gesunden Mobilität«. Wer

beispielsweise mit der U-Bahn auf Arbeit fährt,

sollte Aufzüge und Rolltreppen meiden, um die

Schrittzahl zu erhöhen. Oder regelmäßig eine

Station eher aussteigen und den Rest des Weges

laufen.

Es kann sich auch anbieten, bis zu einem bestimmten

Bahnhof von daheim mit dem Rad zu

fahren. Zumindest sofern es dort sichere Möglichkeiten

zum Abstellen des Fahrrades gibt.

Tägliche Routine

»Beide Tätigkeiten, das Gehen und das Radfahren,

sind in ihren gesundheitsfördernden

Effekten ähnlich«, sagt Niederseer, der auch

Oberarzt der Klinik für Kardiologie am Universitätsspital

Zürich ist. »Zu wenig Bewegung verursacht

genauso viele frühzeitige Todesfälle wie

Rauchen und verkürzt die Lebenserwartung um

bis zu sieben Jahre«, so der Experte. Wie die Studie

gezeigt habe, braucht es aber nicht viel, um

ein Mindestmaß an aktiver Mobilität in die tägliche

Routine des Arbeitsweges zu integrieren.

Text: dpa

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Nur fliegen ist schöner

Es muss nicht immer die große Tour sein. Für

Adrenalinjunkies und alle, die gerne abheben,

kann es auch mal ein Tagesausflug in

einen Bikepark sein. In vielen Orten betreuen

Vereine Anlagen, in denen sich Sportler auf eigene

Gefahr auspowern können, zum Beispiel

in Pfullingen, Gomaringen oder Mössingen-Belsen.

Auch in der weiteren Region gibt es einige

Bikeparks.

Sigmaringen: Der neueste ist der FlowPark Antoniustal

in Sigmaringen. Er bietet Abfahrtsmöglichkeiten

von leicht bis schwer. Raufwärts treten,

runter fahren: Das gilt für alle. Serpentinen, welliger

Verlauf, North-Shore-Passagen, Brücken,

Wippen, Anlieger, Pumptrack versprechen auch

Anfängern eine Menge Fun.

Albstadt-Tailfingen: Im Bikepark Albstadt, gelegen

im Stadtteil Tailfingen, kann man sich mit

dem Schlepplift zum Startturm der Downhill-

Strecke ziehen lassen. Die gepflegten Strecken,

einzelne Lines verschiedener Schwierigkeitsstufen

und viele Sprungvarianten machen ihn

für Hobbybiker ebenso interessant wie für

Downhiller. Jüngstes Projekt ist die Nordschleife

mit einer Streckenlänge von 400 Metern

und 70 Metern Höhendifferenz.

Albstadt-Onstmettingen: Frei zugänglich und

immer geöffnet ist der Pumptrack in Onstmettingen;

ein geschlossener Rundkurs mit Wellen,

Steilkurven und Sprüngen. Als niedrigschwelliges

Angebot eignet sich der Track als Ausflugsziel für

die ganze Familie.

Münsingen: In diese Kategorie gehört auch der

Mountainbikepark Münsingen an den Sportanlagen.

24 unterschiedliche Hindernisse warten

auf ambitionierte Fahrer und Hobby-Biker. Gerade

als Lern- und Übungsfeld ist der Parcours

sehr gut geeignet.

Heidenheim: Am Rande der Ostalb bietet Heidenheim

ein ideales Mountainbike-Revier. Vom

Parkplatz des Hochberg-Skilifts wurde eigens

eine Strecke für Mountainbike-Sportler

ausgewiesen. Sie bietet alles, was das

Bikerherz begehrt: schwungvolle Abfahrten,

knackige Aufstiege, Federgabeleinschläge

und mehr.

Text: sat/GEA

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Foto: Netzwerk


Radmesse der

Region Neckar-Alb

13. JUNI

Parkplatz der Hochschule

11 bis 18 Uhr

messe-bikeandmore.de

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