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Gut Aiderbichl Magazin: Sommer 2019

Endlich Gras unter den Pfoten spüren. Jedes Jahr freuen sich unsere Tiere schon ganz besonders auf den Sommer.

Endlich Gras unter den Pfoten spüren. Jedes Jahr freuen sich unsere Tiere schon ganz besonders auf den Sommer.

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SOMMER <strong>2019</strong><br />

Leben lieben. Neues von<br />

<strong>Magazin</strong> für Förderer und Freunde<br />

Endlich Gras unter den Pfoten spüren


Editorial<br />

Liebe <strong>Aiderbichl</strong>erinnen und <strong>Aiderbichl</strong>er,<br />

liebe Tierfreunde,<br />

Junior Team Tierpfleger-Programm:<br />

An den Wochenenden sowie dienstags und<br />

donnerstags während der Oster-, <strong>Sommer</strong>- und Weihnachtsferien<br />

von 11.00 bis 13.00 Uhr (Voranmeldung erforderlich)<br />

info@gut-aiderbichl.com · Tel. +43 (0)662 / 62 53 95<br />

Unsere Tiere<br />

kennenlernen, bei<br />

der Fütterung helfen,<br />

putzen & pflegen –<br />

ganz so wie ein<br />

„echter“ Tierpfleger<br />

Henndorf · Deggendorf · Iffeldorf<br />

Bilder Titel / Rückseite: Anita Hartner, Klaus Spielbüchler; Editorial: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

keine Zeit für Verschnaufpausen. Genau unter diesem Motto läuft bei <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> alles<br />

so, wie von Anbeginn an. Wir konnten Gott sei Dank die turbulenten, von Rechtsstreitigkeiten<br />

geprägten Zeiten endgültig hinter uns lassen. In diesen wirklich harten Jahren haben<br />

wir gelernt, dass wir in Zukunft unsere Hausaufgaben noch sorgfältiger und genauer<br />

machen müssen.<br />

Vielleicht dürfen wir auch nicht immer naiv allen Meldungen glauben und allen Menschen,<br />

die wir kennenlernen vertrauen und das Gesagte immer als unvoreingenommene Wahrheit<br />

in uns aufnehmen.<br />

Kritischer sein, noch genauer hinsehen und die richtigen<br />

Entscheidungen treffen. Das alles hat uns Michael<br />

Aufhauser gelehrt. Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen,<br />

dass ich seine Ratschläge auch immer so<br />

umsetzen werde.<br />

Dass wir diese Zeit unbeschadet und voller Kraft<br />

überstanden haben, ist in erster Linie Ihnen, liebe<br />

<strong>Aiderbichl</strong>er, zu verdanken. Durch Ihre Stärke ist es<br />

gelungen, diese Missstände vollkommen und ohne<br />

schlechten Beigeschmack aufzuklären.<br />

Wir können heute sicherlich behaupten, dass wir die<br />

meist geprüfte Organisation sind und dass bei <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> alles transparent, korrekt und mit rechten<br />

Dingen zugeht.<br />

Wir haben auch während dieser Zeit unsere Verantwortung<br />

getragen, haben Tieren in Not geholfen und<br />

ihnen eine Heimat gegeben. Alleine im letzten Jahr<br />

haben sich 5409 Menschen an uns gewandt, die ein<br />

konkretes Problem mit einem oder mehreren Tieren<br />

hatten, mit der Bitte zu helfen. Insgesamt konnten wir<br />

534 Tiere retten und sie bei uns aufnehmen. Nun nehmen<br />

wir die nächsten großen Aufgaben in Angriff und<br />

werden im Sinne der Tiere hoffentlich noch stärker.<br />

Durch eine großzügige Einzelspende ist es uns möglich,<br />

die mehr als notwendige thermische Sanierung und<br />

Neugestaltung der Großen Halle auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Henndorf durchzuführen. Ich hoffe sehr, dass wir das<br />

Eröffnungsfest gemeinsam feiern werden.<br />

Ebenso freut es mich, dass wir die Möglichkeit bekommen<br />

haben, die <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Verwaltung von Salzburg nach Henndorf zu übersiedeln.<br />

So können auch diese Mitarbeiter den Tieren jeden Tag nahe sein.<br />

Michael Aufhausers Wunsch war es immer, das Wissen, das wir uns angeeignet haben, an<br />

sie liebe <strong>Aiderbichl</strong>er und an jeden, der sich für Tiere interessiert, weiterzugeben. Denn mit<br />

einem umfangreichen Wissen können wir den Tieren noch besser helfen.<br />

Eine intensive Zeit liegt hinter uns, eine intensive Zeit liegt vor uns. So wie es bei <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> immer war und immer sein wird. Ich möchte mich bei Ihnen für Ihre Unterstützung,<br />

Ihre Wegbegleitung und die dadurch entstandene Kraft bedanken.<br />

Bitte bleiben Sie uns weiterhin gewogen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr Dieter Ehrengruber<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

3


Inhalt<br />

6 Wo ist die Kamera?<br />

Xsara, die „Influencerin“<br />

8 Kurz & bündig berichtet<br />

Immer gut zu wissen<br />

42 Der Countdown läuft<br />

Erste Bauphase bald abgeschlossen<br />

44 Das Versprechen<br />

<strong>Aiderbichl</strong>er Tierabsicherung<br />

13<br />

10 Wundersame Verwandlung<br />

68 verwahrloste Hunde gerettet<br />

16 „Next stop Iffeldorf“<br />

Cesar Millan auf Promotour<br />

18 Kuh-Drama in drei Akten<br />

Tierrettung in der Schweiz<br />

10<br />

48 Sportlich feiern<br />

Eröffnung Große Halle & Walk-Events<br />

49 Nicht verpassen<br />

Veranstaltungen & Termine<br />

50 Tierwissen aus erster Hand<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Akademie<br />

22 Schnelles Handeln gefragt<br />

Hund Milows Geschichte<br />

24 Und plötzlich ist alles anders …<br />

Moritz, unser Sorgenkind<br />

18<br />

53 Gemeinnützig<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Stiftungen<br />

54 Patenseiten<br />

Pate werden, Tieren helfen<br />

28 Streunerprojekt<br />

Nachhaltige Arbeit in Rumänien<br />

24<br />

56 Patenreise<br />

Seien Sie dabei<br />

34<br />

30 Alle Jahre wieder<br />

Reisezeit = Tierschutzzeit<br />

58 Hochzeiten & mehr<br />

Für unvergessliche Augenblicke<br />

32 Ein fast normaler Tag<br />

„Notfall-Meeting“<br />

34 Patentreffen<br />

So schön war‘s!<br />

36 Tiergeschichten<br />

Bewegende Schicksale<br />

41 Aboservice<br />

Monatlich berichtet<br />

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Sie einfach die Nummer<br />

+49 (0)1579 / 238 24 84 unter „<strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong>“ zu Ihren Kontakten und<br />

senden Sie eine Nachricht mit „Start“<br />

an diese Nummer. Schon geht‘s los<br />

und Sie werden immer aktuell über<br />

das Geschehen vor Ort informiert.<br />

60 Juniorseiten<br />

Lesen, lernen, mitmachen<br />

62 Geschenke<br />

Für jeden etwas<br />

65 Leserbriefe<br />

<strong>Aiderbichl</strong>er schreiben<br />

66 Fleischlose Alternativen<br />

Über die grüne Revolution<br />

50<br />

DATENSCHUTZHINWEISE<br />

Mit dem Ausfüllen unserer Formulare willigen Sie in die Verarbeitung der von Ihnen bekannt gegebenen personenbezogenen Daten<br />

durch <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> zum Zweck der Direktwerbung mittels Postzusendung auf Rechtsgrundlage des berechtigten Interesses (Neukundengewinnung)<br />

ein. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit durch Kontaktaufnahme mit der Verantwortlichen frei widerrufen.<br />

Durch den Widerruf wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund der Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt.<br />

Eine Weitergabe Ihrer Daten an andere Empfänger als Auftragsverarbeiter erfolgt nicht. Ihnen stehen gem. DSGVO die Rechte auf<br />

Auskunft, Berichtigung, Löschung, Einschränkung der Verarbeitung, Datenübertragung und Widerspruch zu. Dafür wenden Sie sich<br />

am besten schriftlich an die Verantwortliche: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> GmbH, Johannes-Filzer-Straße 5, 5020 Salzburg, datenschutz@gutaiderbichl.com,<br />

+43 (0)662 / 62 53 95. Wenn Sie glauben, dass die Verarbeitung Ihrer Daten gegen das Datenschutzrecht verstößt<br />

oder Ihre datenschutzrechtlichen Ansprüche in sonstiger Weise verletzt wurden, können Sie Ihr Beschwerderecht bei der Österreichischen<br />

Datenschutzbehörde, Wickenburggasse 8, 1080 Wien, E-Mail: dsb@dsb.gv.at wahrnehmen.<br />

60<br />

58<br />

Bilder: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

4 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 5


Impressionen<br />

Wo ist die<br />

Kamera?!<br />

Wäre sie ein Mensch, dann<br />

wäre sie Influencerin<br />

XSARA<br />

Eigentlich war Moritz der Grund<br />

unseres Besuchs im Affen Refugium<br />

in Gänserndorf. Das sah Xsara<br />

jedoch vollkommen anders<br />

Bilder: Ulrike Ulmann<br />

Dieser Blick! Diese leicht<br />

vorgeschobene Unterlippe!<br />

Diese lässige Haltung!<br />

Auch wenn gerade<br />

ein anderes Gruppenmitglied im<br />

Fokus steht, schafft es Xsara immer<br />

wieder, sich wenig dezent in den<br />

Vordergrund zu schieben. Vornehme<br />

Zurückhaltung ist nicht so ihr Ding.<br />

Entdeckt Xsara eine Kamera, ergreift<br />

sie ihre Chance. Und das sofort.<br />

Ohne Umschweife. Postwendend.<br />

Hat sie die Aufmerksamkeit an sich<br />

gerissen, badet sie genüsslich darin.<br />

Dann schmeißt sie sich in Pose, nagt<br />

verzückt an ihrem Apfel, vergewissert<br />

sich ab und zu, dass auch ja<br />

jeder zusieht. Da bekommt man fast<br />

selbst Lust, von der saftig wirkenden<br />

Frucht abzubeißen. Die manchmal<br />

etwas manipulative kleine Diva mit<br />

dem eigenwilligen Charme hat es<br />

einfach drauf. Wäre sie ein Mensch,<br />

wäre sie Influencerin. Dann hätte<br />

sie sicherlich einen fleißig gepflegten<br />

Instagram-Account mit<br />

abertausend Followern.<br />

Natürlich hätte sie auch<br />

lukrative Werbeverträge<br />

an Land gezogen<br />

und immer<br />

eine Entourage,<br />

bestehend<br />

aus Manager,<br />

Fotograf und<br />

Stylist um sich herum.<br />

Bild: The Sentient Project, Daniel Turbert<br />

6 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 7


Kurz & bündig<br />

Neues Fahrzeug<br />

Langjährige Partnerschaft<br />

mit SsangYong fortgesetzt<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Geschäftsführer Dieter<br />

Ehrengruber und Ute Margetts von Ssang-<br />

Yong Motors Deutschland freuen sich<br />

gemeinsam mit den Mini-Shetland Fohlen<br />

Rambo und Finn über den neuen Musso,<br />

der zukünftig auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Iffeldorf<br />

als Zug- und Transportfahrzeug eingesetzt<br />

wird. Die Übergabe des robusten Pick-up<br />

läutet die Fortsetzung der seit der Rettung<br />

von Kuh Yvonne bestehenden Partnerschaft<br />

zwischen <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> und dem<br />

deutschen Importeur der koreanischen Allradmarke<br />

ein. Der SsangYong Musso löst<br />

das SUV-Pendant Rexton ab, das zuvor bei<br />

vielen Tierrettungen zum Einsatz kam.<br />

Bild: Franz Neumayr<br />

Pferdewaage<br />

Sie bringt jedes Kilo ans Licht<br />

Britische Shire Horses gelten als größte Pferderasse<br />

der Welt. Da darf man auch schon mal<br />

922 Kilogramm auf die neue Pferdewaage bringen.<br />

Unser Pioneer nimmt es gelassen, denn für<br />

ein Shire Horse ist er eher ein Leichtgewicht.<br />

Spontan verliebt<br />

Semino Rossi als Namenspate<br />

Bild: Franz Neumayr<br />

Kein Wunder, das Ziegen-Brüderpaar ist einfach zu knuffig.<br />

So taufte der beliebte Schlagerstar die beiden kurzerhand in<br />

Chimi und Churri um und übernahm eine Patenschaft für sie.<br />

Bei Kaiserwetter<br />

Moderatorin Andrea Kaiser<br />

schließt neue Freundschaften<br />

Möglicherweise ist unser weißes Lama namens<br />

Ernst ja bestechlich? Wir glauben allerdings fest<br />

daran, dass seine zaghaften Annäherungsversuche<br />

eher in der sympathischen Ausstrahlung der<br />

Moderatorin Andrea Kaiser begründet sind. Die<br />

unter anderem aus der Sendung „Die wunderbare<br />

Welt der Tierbabys“ bekannte Tiernärrin<br />

verbrachte vor kurzem einen ganzen Tag unter<br />

den geretteten Vierbeinern in Henndorf und<br />

lachte mit der Sonne um die Wette.<br />

Spannend<br />

Besuch des Wolf<br />

Science Centers<br />

Im WSC Wolfsforschungszentrum<br />

nahe Wien beschäftigen sich Wissenschaftler<br />

mit Gemeinsamkeiten<br />

zwischen Wolf, Hund und Mensch.<br />

Dass dieses Thema für die Hundepfleger<br />

von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> mehr<br />

als spannend ist, versteht sich von<br />

selbst. Deshalb nahmen sie an<br />

einer zweistündigen Führung des<br />

WSC teil und waren einfach nur<br />

fasziniert von der Arbeit der Forscher.<br />

Schon beim Betrachten des<br />

Fotos wird schnell klar weshalb.<br />

Bild: Kerstin Joensson<br />

Feuerwehrübung<br />

<strong>Gut</strong> gerüstet für den Ernstfall<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Kilb in Rauch umhüllt und mittendrin ein<br />

Löschfahrzeug? Nachdem die Tiere, wie auf dem Foto zu sehen<br />

ist, gelassen um das Fahrzeug herum stehen, dürfen wir<br />

Entwarnung geben. Es handelte sich nur um eine Übung.<br />

Tierwohl fördern<br />

Initiator des Tierschutzvolksbegehrens<br />

zu Besuch<br />

Bilder (4): <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Dr. Sebastian Bohrn Mena möchte das Tierleid<br />

in Österreich beenden. Er ist überzeugt, dass sich<br />

viele Menschen einen besseren Umgang mit Nutztieren<br />

wünschen. Um Dieter Ehrengruber das bis<br />

Ende 2020 laufende Tierschutzvolksbegehren<br />

vorzustellen, traf er sich mit ihm auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

in Henndorf. Weitere Informationen unter<br />

www.tsvb.at.<br />

Prüfung bestanden<br />

Für Transport von Nutztieren<br />

Um Kühe, Schafe, Ziegen aber auch Pferde und<br />

Hühner von A nach B fahren zu dürfen, drückten<br />

einige unserer Mitarbeiter von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

für einen Tag die „Schulbank“. Sie sind<br />

jetzt stolze Besitzer eines Tiertransportscheins.<br />

8 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 9


Tierretter im Einsatz<br />

Wundersame Verwandlung<br />

Hunde, Hunde und nochmals Hunde<br />

Eigentlich grenzt es an ein Wunder. Wer die kleinen Mischlinge bei<br />

und kurz nach ihrer Rettung gesehen hat, hätte wahrscheinlich nie<br />

gedacht, dass sie sich so schnell erholen – körperlich wie seelisch.<br />

Insgesamt haben wir 68 Hunde und eine Katze aus unsagbaren<br />

Lebensumständen befreit. Eine unglaubliche Geschichte<br />

Bild: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

10 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 11


Tierretter im Einsatz<br />

Wahrscheinlich sind<br />

die meisten von uns<br />

beim morgendlichen<br />

Zeitunglesen schon<br />

über eine ähnliche Schlagzeile gestolpert:<br />

„Messie hauste mit 40<br />

Hunden in Wohnung“. Häufig liest<br />

man auch den Satz: „Wenn Tierliebe<br />

zur Tierqual wird“. Die Artikel zu<br />

den Schlagzeilen behandeln Fälle von<br />

Animal Hoarding. Jeder Bericht, den<br />

man über dieses krankhafte Sammeln<br />

von Tieren liest, ist zutiefst bedrückend.<br />

Wie es sich jedoch wirklich<br />

anfühlt, wenn man vollkommen verwahrloste<br />

Vierbeiner aus so einer für<br />

sie aussichtslosen Situation rettet,<br />

Es sind Bilder<br />

die sich in unser Gedächtnis<br />

eingebrannt haben<br />

haben wir nun am eigenen Leib<br />

erfahren. Bei all den schrecklichen<br />

Bildern, die sich in unser Gedächtnis<br />

eingebrannt haben, werden wir jedoch<br />

unser Leben lang nicht vergessen,<br />

wie schnell sich die kleinen Hunde<br />

aus unserem Animal Hoarding<br />

Fall, von dem die Medien bereits<br />

großflächig berichtet hatten, erholt<br />

haben. Es schien, als hätten sie sofort<br />

begriffen, dass jetzt ein vollkommen<br />

anderes Leben für sie beginnt. Wir<br />

hatten sogar den Eindruck, als wollten<br />

sie ganz schnell alles nachholen,<br />

was sie in den vergangenen Jahren<br />

versäumt hatten. Sie tobten über die<br />

Wiesen, lagen genüsslich in der Sonne,<br />

lernten an der Leine zu gehen und<br />

aus einem Fressnapf zu fressen. Und<br />

das alles in einem schwindelerregenden<br />

Tempo.<br />

Nur wenige Wochen zuvor sah das<br />

noch ganz anders aus: Ein Amtsveterinär<br />

rief Ende März <strong>2019</strong> bei<br />

uns an und bat uns eindringlich 30<br />

verwahrloste und vernachlässigte<br />

Chihuahua und Shih Tzu Mischlinge<br />

aufzunehmen. Knappe drei Stunden<br />

nach dem Telefonat standen Dieter<br />

Ehrengruber und die Tierretter von<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> bereits vor einem Anwesen<br />

in einem abgelegenen Ort in<br />

Oberösterreich, das alleine aufgrund<br />

des äußeren Erscheinungsbildes erahnen<br />

ließ, wie es im Inneren aussieht.<br />

Der Anblick, der sich den Tierrettern<br />

nach und nach bot, übertraf jedoch<br />

selbst die düstersten Erwartungen.<br />

Kein Zugang<br />

ins Freie, keine Sonne<br />

kein grünes Gras<br />

Obwohl die Bewohner, es handelt<br />

sich um eine mehrköpfige Familie,<br />

den Zutritt verwehrten, reichte der<br />

Blick durch den Türspalt aus, um<br />

das Ausmaß der Verwahrlosung zu<br />

erfassen. An die 15 bis 20 von oben<br />

bis unten zugekotete Hunde, deren<br />

ursprüngliche Fellfarbe kaum zu<br />

erkennen war, drängten sich entweder<br />

kläffend oder mit erstaunt bis<br />

ängstlich aufgerissenen Augen an das<br />

rettende Sonnenlicht. Genau davon<br />

bekamen die Vierbeiner nie etwas zu<br />

sehen. Sie hausten zusammen mit ihren<br />

Besitzern ohne Zugang ins Freie<br />

in dem vermüllten Haus inmitten<br />

ihrer eigenen Fäkalien. Dass Menschen<br />

und Hunde überhaupt so<br />

Endlich laufen, endlich unter freiem Himmel, endlich ein Leben. So könnte<br />

man dieses Bild mit wenigen Worten beschreiben<br />

Die Lebensfreude springt den Kleinen<br />

förmlich aus dem Gesicht<br />

Bilder: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

An diesem Bild erkennt auch der Laie das dieses Verhalten nicht normal und den schlimmen Lebensumständen bei<br />

ihren Haltern geschuldet war<br />

Kater Zorro<br />

Im Zusammenhang mit dem Animal Hoarding<br />

Fall spricht fast jeder von den vielen Hunden,<br />

denen wir eine zweite Chance ermöglicht haben.<br />

Deshalb widmen wir diese Zeilen nur unserem<br />

wunderschönen Kater Zorro.<br />

Als wir das erste Mal vor dem Haus standen und auf den Amtsveterinär<br />

warteten, hörten wir laut und deutlich eine Katze schreien.<br />

Sie schien so maßlos verzweifelt zu sein, dass wir die Familie überredeten,<br />

uns den Kater ebenfalls mitzugeben. So luden wir Zorro<br />

in die Transportbox. Uns fiel natürlich sofort auf, dass er extrem<br />

dünn war. Wir fuhren mit ihm auf direktem Weg in die Tierklinik.<br />

Bis auf das erschreckende Untergewicht war alles in Ordnung.<br />

Heute ist Zorro ein bildbübscher Kater mit viel Redebedarf. Er<br />

trabt über die Katzenwiese auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Maria Schmoln wie<br />

ein kleiner König. Zorro sucht übrigens noch Paten.<br />

12 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 13


Tierretter im Einsatz<br />

Hunde regelrecht übereinandergestapelt<br />

haben – sicherlich aus Platzmangel<br />

in ihrem vorigen Zuhause.<br />

Als sich die ersten Tiere bereits zu<br />

erholen begannen, folgte der nächste<br />

Streich in Form von weiteren 38<br />

Hunden und einer erschreckend<br />

unterernährten Katze, die noch nicht<br />

mal eine Woche später ebenfalls in<br />

Maria Schmolln einzogen. So hieß<br />

es wieder Hunde füttern, wiegen,<br />

waschen, untersuchen, registrieren,<br />

katalogisieren, rote Halsbänder mit<br />

Nummern anlegen, Namen vergeben<br />

und viel Aufmerksamkeit und Liebe<br />

verschenken. Knapp drei Wochen<br />

nach dem ersten Einsatz der Tierretter<br />

sind einige der Hunde bereits<br />

kastriert und die meisten geimpft.<br />

Gerötete Augen gehören der Vergangenheit<br />

an. Genauso wie Hunger und<br />

Durst. Auch das sich übereinander<br />

Stapeln hat aufgehört. Die geschätzten<br />

Tierarztkosten zur Erstversorgung<br />

beliefen sich auf rund 40.000 €.<br />

Das ist eines der ersten Bilder der geretteten Hunde. Dieser Gesichtsausdruck! Als wollten sie sagen: Was kostet die Welt<br />

Das Leid der Hunde<br />

gehört nun der<br />

Vergangenheit an<br />

Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses<br />

für diese Ausgabe des <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> <strong>Magazin</strong> haben wir 37 der<br />

geretteten Hunde an Sonderpflegeplätze<br />

vermittelt. Leider haben es drei<br />

unserer kleinen Schützlinge trotz aller<br />

Bemühungen nicht geschafft. Auch<br />

die Welpen von Hündin Boogie hatten<br />

keine Chance zu überleben. Umso<br />

mehr freuen wir uns, dass Moni vier<br />

gesunde Welpen auf die Welt brachte.<br />

Derzeit wirbeln Joke, Piada, Piado<br />

und Serco durch ihr gemütliches<br />

Hundezimmer auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

in Maria Schmolln. Auch diese vier<br />

Racker werden sicherlich bald ganz<br />

liebe Menschen gefunden haben. Für<br />

einige der älteren unter den geretteten<br />

Hunden, darunter Boogie, Gin<br />

und Ajax suchen wir allerdings keine<br />

Sonderpflegeplätze. Insgesamt kann<br />

man diese Tierrettung gut und gerne<br />

als „Mammutaufgabe“ bezeichnen,<br />

die uns viel abverlangt hat, aber auch<br />

viel gegeben hat.<br />

Auf diesem Bild<br />

ist Piada bereits<br />

dabei, die Welt<br />

zu erkunden.<br />

Was hatte ihre<br />

Mutter Moni für<br />

ein Glück, dass<br />

sie ihre Welpen<br />

unter der Fürsorge<br />

der Pfleger<br />

von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

bekam<br />

leben können ... Offensichtlich hatten<br />

die Besitzer schon vor einiger Zeit<br />

den Überblick über ihre Tierhaltung<br />

verloren und sahen auch das Leid um<br />

sich herum nicht mehr. Dieses war in<br />

der Tat sehr groß und teilweise schon<br />

auf Anhieb ersichtlich, denn einigen<br />

Tieren fehlte ein Auge, die Krallen<br />

waren viel zu lang und brüchig. Und<br />

über allem schwebte ein unerträglicher<br />

Gestank, der sich sofort in den<br />

Haaren und der Kleidung festzusetzen<br />

schien.<br />

Das ganze Ausmaß der Verwahrlosung<br />

wurde jedoch erst am nächsten<br />

Tag bei der medizinischen Erstuntersuchung<br />

deutlich. Die Hunde waren<br />

teilweise dehydriert und unterernährt.<br />

Der tief im Fell sitzende Kot<br />

ließ sich auch durch ein erstes Bad<br />

nicht entfernen. Gerötete Augen,<br />

Augenverletzungen, geschwollene<br />

Lymphknoten und verschärfte Lungengeräusche<br />

waren an der Tagesordnung.<br />

Durch den Bewegungsmangel<br />

und eine kaum ausgeprägte Muskulatur<br />

liefen manche der Hunde, als hätten<br />

sie vier Holzbeinchen. Dennoch<br />

erkundeten die kleinen Racker ihre<br />

neue Umgebung auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Maria Schmolln mit Feuereifer. Dabei<br />

zeigten sich einige sehr zutraulich<br />

und aufgeschlossen, während andere<br />

sich am liebsten unsichtbar gemacht<br />

hätten. Das wirklich Erstaunlichste<br />

an ihrem Verhalten war, dass sich die<br />

Wenn Sie über ausreichend Zeit und Platz für einen Hund<br />

verfügen, können Sie sich um einen „lebenslangen Sonderpflegeplatz“<br />

bewerben. Eine Vermittlungs- oder Schutzgebühr<br />

gibt es nicht. Dafür aber Ihr Einverständnis zu<br />

unseren Verträgen und damit, dass der Hund ein ganzes<br />

Leben lang <strong>Aiderbichl</strong>er bleibt. Informationen über unsere<br />

lebenslangen Sonderpflegeplätze erhalten Sie unter<br />

hunde@gut-aiderbichl.com, Tel. +43 (0)664 / 600 94 113 oder<br />

Bilder: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

So können Sie helfen<br />

https://www.gut-aiderbichl.com/ tiere/sondervermittlung/<br />

Außerdem freuen sich beispielsweise Boogie, Gin oder<br />

Ajax über Paten. Mit einer Patenschaft tragen Sie einen<br />

wichtigen Teil dazu bei, dass wir auch in Zukunft so kostenintensive<br />

Tierrettungen durchführen können.<br />

14 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 15


Ein besonderer Tag<br />

„Next stop Iffeldorf“<br />

Cesar und Calvin Millan auf Promotiontour<br />

Der wohl bekannteste Hundetrainer weltweit war zu Gast auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>.<br />

Zusammen mit seinem Sohn Calvin reiste er durch Deutschland,<br />

um sein Ende Oktober <strong>2019</strong> startendes Programm „It‘s all about family“ zu bewerben<br />

Es gibt Situationen, da muss<br />

man einfach mit stolz geschwellter<br />

Brust zu dem stehen,<br />

was man tut. In diesem<br />

Fall stehen wir für die Philosophie<br />

von Michael Aufhauser, immer den<br />

Dialog zu suchen und jeden, der <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> besuchen möchte, herzlich<br />

willkommen zu heißen. Deshalb war<br />

auch von vorne herein, klar, dass wir<br />

So macht die Zusammenarbeit Spaß.<br />

Apropos Spaß, den hatten auch<br />

Cesar Millan und sein jüngerer Sohn<br />

Calvin. Voller Enthusiasmus sahen<br />

sie sich das, vor den Toren Münchens<br />

liegende <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Iffeldorf an.<br />

Cesar Millans tierische Favoritin war<br />

eindeutig Franziska, während Calvin<br />

eher zu den beiden Gänsen Erika und<br />

Werner tendierte.<br />

zu kompliziert. Cesar Millan steht<br />

eher für Klarheit. Es sind einfache<br />

Worte, aber mit großer Wirkung.<br />

Auch seine Wirkung auf die Hunde<br />

der anwesenden Journalisten ist groß.<br />

Was mich fasziniert hat, war, dass die<br />

Hunde sofort zu verstehen schienen,<br />

was er von ihnen möchte. Man sah<br />

den Tieren direkt an, wie sie sofort<br />

zufriedener waren mit sich und der<br />

Welt. „Man muss den Hunden geben,<br />

was sie brauchen“, erklärt er mir<br />

später im Interview. „Es reicht nicht,<br />

einen Hund nur zu retten, damit er in<br />

Sicherheit ist.“<br />

Er lebt mit<br />

einigen geretteten Tieren<br />

zusammen<br />

Bild: Peter Jacob<br />

Erstmals geht Cesar Millan<br />

im Herbst zusammen mit<br />

seinen beiden Söhnen André<br />

und Calvin auf Tour<br />

Bilder (2): <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

An diesem Tag wurden alle Anwesenden um einige Erfahrungen reicher. Dabei<br />

lautet das Fazit: In der Ruhe liegt die Kraft<br />

Cesar Millan, der sich vor kurzem<br />

mit seinem Sohn Calvin auf Promotour<br />

für das neue Programm „It‘s<br />

all about Family“ in Deutschland<br />

befand, gerne auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> begrüßten.<br />

Mehr noch, unsere Hundepfleger<br />

verlegten gleich vor lauter<br />

Begeisterung ihren Hundestammtisch<br />

nach Iffeldorf und freuten sich riesig,<br />

dem als „Hundeflüsterer“ bekannten<br />

TV-Gesicht persönlich zu begegnen.<br />

Im Herbst ist<br />

Cesar Millan wieder auf<br />

Europatour<br />

Zugegeben verursachte mir der<br />

prominente Besuch im Vorfeld schon<br />

etwas Bauchschmerzen. Vor allem bei<br />

großen Tierrechtsorganisationen und<br />

Tierschutzvereinen steht er ebenso in<br />

der Kritik wie unter Beschuss. Dass<br />

meine Bedenken seitens des Konzertveranstalters<br />

und seines Managers so<br />

offen aufgenommen und Fragen so<br />

ehrlich beantwortet werden, empfinde<br />

ich als angenehm professionell.<br />

Aber der weltweit bekannte Hundetrainer<br />

war schließlich gekommen,<br />

um seine Ende Oktober <strong>2019</strong><br />

startende Tour zu bewerben. Zu dem<br />

von ihm eigens zu diesem Zweck<br />

abgehaltenen Workshop, waren auch<br />

einige Medienvertreter, natürlich mit<br />

Hund, angereist. Auch zwei deutschsprachige<br />

Hundetrainerinnen waren<br />

die ganze Zeit über anwesend.<br />

Calm, Confidence, Love and Joy<br />

(Ruhe, Vertrauen, Liebe, Freude) –<br />

das sind die Energien, die ein Hund<br />

von uns braucht – in der Reihenfolge.<br />

Doch viele halten es leider<br />

umgekehrt. Sie freuen sich zuerst und<br />

rennen in ihrem Überschwang auf<br />

das Tier zu.<br />

Während seiner gesamten Zeit auf<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> erleben wir Cesar<br />

Millan als sehr präsent, charismatisch,<br />

aufmerksam und authentisch.<br />

Was er sagt ist logisch und gut, vielleicht<br />

nicht bahnbrechend, sondern<br />

eher einfach. Möglicherweise liegt<br />

darin aber das Geheimnis. In unserer<br />

hochtechnisierten Welt denken wir<br />

Mit welchen Tieren, außer mit<br />

Hunden, er auf seiner Farm in<br />

Kalifornien zusammenlebt, möchte<br />

ich wissen. Als Cesar und Calvin<br />

anfangen von ihrer tierischen Familie<br />

in den USA zu erzählen, haben beide<br />

dieses Strahlen in den Augen. Da ist<br />

zum Beispiel Marty, ein Esel, dessen<br />

Besitzer verstorben war, oder Bob.<br />

Bob ist ein Adler, der mit einem Dobermann<br />

zusammenlebte und durch<br />

diesen eines Tages im wahrsten Sinne<br />

des Wortes Federn lassen musste.<br />

Auch ein Hellroter Ara, der vor den<br />

Feuern von Malibu gerettet wurde,<br />

bereichert heute die bunte Familie<br />

des mexikanischen Einwanderers.<br />

Jetzt wissen wir auch, warum es ihm<br />

auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> so gut gefällt.<br />

Inmitten unserer geretteten Tiere fühl<br />

sich Cesar Millan einfach wohl.<br />

Das Gespräch mit Cesar und Calvin<br />

Millan führte Ulrike Ulmann<br />

16 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 17


Tierretter im Einsatz<br />

Kuh-Drama in drei Akten<br />

Tag 1, 08.04.<strong>2019</strong>:<br />

Ankunft in der Schweiz. Erstmal<br />

orientieren, Landkarten<br />

studieren, mit Leuten reden.<br />

Wissen schon, wo sich Spächtli<br />

ungefähr aufhalten soll. Jetzt<br />

gehts in den Wald, Spuren suchen.<br />

Das kann dauern. Gebiet<br />

ist doch größer, zwei Waldstücke.<br />

Wildtierkameras haben<br />

wir schon dabei. Kuh ist seit<br />

zwei Wochen verschwunden.<br />

Tag 3, 10.04.<strong>2019</strong>:<br />

Wir haben sie gesichtet. Das<br />

ging schneller, als ich dachte.<br />

Viele Spuren gefunden. Dann<br />

Kameras angebracht. Futterstelle<br />

eingerichtet. Heusilage<br />

schmeckt ihr. Ist sehr ängstlich<br />

und verwirrt. Aber auch hungrig.<br />

Das ist gut. Werden sie<br />

jetzt beobachten. Dann sehen<br />

wir, wie wir vorgehen. Nur<br />

nichts überstürzen.<br />

Bilder: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Erst weggelaufen, dann entdeckt,<br />

angefüttert und schließlich<br />

eingefangen. Hört sich gar<br />

nicht so dramatisch an. Doch<br />

der Schein trügt und was unsere<br />

Tierretter hier vollbracht<br />

haben, kann ihnen nicht hoch<br />

genug angerechnet werden<br />

Tierretter von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> fangen in der Schweiz<br />

entlaufene Spächtli wieder ein<br />

Während die immer auf<br />

der Hut befindliche<br />

Spächtli nach ihrer<br />

Flucht am 25. März<br />

<strong>2019</strong> durch die Wälder rund um<br />

Worb im Kanton Bern streifte, wurde<br />

sie bereits zur nationalen Berühmtheit.<br />

Weil sich bald zudem viele Menschen<br />

um das Rind sorgten, erhielt<br />

Pascale Pineroli vom <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Büro in Zürich etliche Hilfsanfragen.<br />

Kaum in der Schweiz angekommen,<br />

begab sich Hans Wintersteller mit<br />

Pascale Pineroli sofort auf Spurensuche.<br />

Die beiden wurden fündig,<br />

richteten eine Futterstelle ein, installierten<br />

Wildtierkameras, aber Spächtli<br />

Tag 8, 15.04.<strong>2019</strong>:<br />

Schon wieder eine Nacht im<br />

Auto verbracht. Bei offenem<br />

Fenster. Es ist kalt, sehr kalt.<br />

Traue mich kaum zu atmen. Ein<br />

leises Geräusch und Spächtli<br />

rennt in den Wald. Sie benutzt<br />

mein Auto als Kratzbürste.<br />

Wenn ich ganz ruhig bin, fühlt<br />

sie sich sicher. Aber sie geht<br />

nicht in den Hänger, nur auf die<br />

Rampe. Brauchen anderen Plan.<br />

Tag 5, 12.04.<strong>2019</strong>:<br />

Spächtli kommt jede Nacht.<br />

Am Tag sehen wir sie nicht.<br />

Zieht sich dann ins Dickicht<br />

zurück. Bekommen sie da<br />

niemals heraus. Müssen sie am<br />

Waldrand fangen. Platzieren<br />

den Hänger an Futterstelle.<br />

Wenn sie rein geht, schnappt<br />

die Falle zu. Wir müssen es<br />

versuchen. Sonst ist alles ruhig.<br />

Wenig Menschen unterwegs.<br />

Tag 11, 18.04.<strong>2019</strong>:<br />

Die Leute sind super hier. Sehr<br />

hilfsbereit. Haben Heuraufe<br />

als Kuhfalle umgebaut und neben<br />

Hänger platziert. Wieder<br />

eine Nacht im Auto. Wieder<br />

saukalt gewesen. Kann mich<br />

kaum noch rühren. Spächtli<br />

war nur kurz da. Traute sich<br />

nicht einmal auf fünf Meter an<br />

die Raufe hin. Muss schlechte<br />

Erfahrungen gemacht haben.<br />

Hans Wintersteller: Neun lange, kalte<br />

Nächte verbrachte er im Auto<br />

Viele Menschen<br />

sorgten sich um die<br />

entflohene Kuh<br />

Darauf zögerten die Tierretter nicht<br />

lange und schickten ihren erfahrensten<br />

Mann in die Schweiz. Hans Wintersteller<br />

war bereits bei der Rettung<br />

der weltberühmten Kuh Yvonne im<br />

Jahr 2011 über Wochen im Einsatz<br />

und jüngst an der erfolgreichen Einfangaktion<br />

des rund vier Monate im<br />

Raum Landshut umherstreifenden<br />

Jungrinds Büxi beteiligt.<br />

kam nicht. Zweiter Versuch am<br />

anderen Ende des Waldes: Spächtli<br />

verließ im Schutz der Dunkelheit ihr<br />

Versteck im Dickicht und tat sich<br />

an der Heusilage gütlich. Nun hieß<br />

es sich in Geduld üben, die Kuh beobachten,<br />

Film- und Fotomaterial<br />

auswerten, ihr Verhalten studieren –<br />

auch vor Ort im Auto. Neun Nächte<br />

verharrte Hans Wintersteller bei offenem<br />

Fenster in seinem Wagen. Was er<br />

während seiner Zeit in der Schweiz<br />

Tag 13, 20.04.<strong>2019</strong>:<br />

Nächster Plan. Schon nicht<br />

mehr Plan B sondern C. Artgenossen!<br />

Hat bei Yvonne<br />

super funktioniert. Haben<br />

uns zwei Kühe gemietet. Am<br />

Hänger eine kleine Weide eingezäunt,<br />

mit Korridor und in<br />

der Mitte abgetrennt. Wieder<br />

warten. Denke schon wie eine<br />

Kuh, reagiere auf das kleinste<br />

Geräusch.<br />

18 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 19


Tierretter im Einsatz<br />

Im Auto in Lauerposition bei offenem Fenster verbringt Hans Wintersteller Stunde, um Stunde, um Stunde. So viel<br />

Durchhaltevermögen muss man erstmal haben. Aber das Warten hat sich ausgezahlt<br />

Tag 15, 22.04.<strong>2019</strong>:<br />

Bin über den Boden gerobbt<br />

und hab den Zaun zugemacht.<br />

Hoffentlich hat mich niemand<br />

gesehen. Dann ersten Versuch<br />

gestartet, Spächtli einzufangen.<br />

Betäubungspfeil sitzt,<br />

Dosis reicht nicht aus. Nächster<br />

Pfeil prallt ab. Spächtli<br />

rennt in den Wald. Hoffentlich<br />

kommt sie wieder. Sonst war<br />

alles umsonst.<br />

Pascale Pineroli hält die Medien auf<br />

dem Laufenden<br />

Tag 17, 24.04.<strong>2019</strong>:<br />

Heute der zweite Versuch mit<br />

dem Betäuber. Haben Dosis<br />

erhöht. Trotzdem nachgelegt.<br />

Jetzt wird sie müde, legt sich<br />

hin. Führen sie in den Hänger.<br />

Die Klappe ist zu, geschafft.<br />

Keine Zeit zur Freude, müssen<br />

los. Erst Gegenmittel geben.<br />

Erst im Stall ist sie in Sicherheit.<br />

Kann es nicht abwarten,<br />

will einfach nur schlafen.<br />

Tag 16, 23.04.<strong>2019</strong>:<br />

Sie ist wieder da! So erleichtert!<br />

Jetzt Ruhe, Ruhe, Ruhe. Hab<br />

den Weg abgesperrt. Pascale<br />

gibt Interviews. Die Schweizer<br />

werden ungeduldig. Kuh<br />

fangen ist halt kein Kindergeburtstag.<br />

Spächtli ist glücklich.<br />

Hat sich hingelegt und schläft.<br />

Waren anstrengende Wochen<br />

für das arme Tier. Wir lassen<br />

ihr noch etwas Zeit.<br />

Endlich nicht mehr alleine: Kühe wollen immer zu ihren Artgenossen. Spächtli ist der lebende Beweis. Sie verlässt sogar<br />

den schützenden Wald<br />

genau erlebte, sehen Sie übrigens<br />

rechts in seinen Aufzeichnungen.<br />

Im nächsten Schritt platzierten die<br />

Tierretter einen offenen Anhänger<br />

am Waldrand, legten Futter auf die<br />

Rampe und Ladefläche. Spächtli kam<br />

weiter zuverlässig, stand sogar auf<br />

der Rampe, ging aber nicht hinein.<br />

Eine mit Hilfe eines Nachbarn als<br />

Großtierfalle umgebaute Heuraufe<br />

würdigte Spächtli keines Blickes. Im<br />

Gegenteil, sie schien sogar regelrecht<br />

Angst davor zu haben.<br />

Beim zweiten Versuch<br />

glückte die<br />

Rettung von Spächtli<br />

Nun setzten die Tierretter auf Artgenossen.<br />

Eine Weide wurde bei der<br />

Futterstelle errichtet. Zwei Kühe<br />

dienten als Lockvögel. Und siehe<br />

da, die scheue Waldkuh gesellte sich<br />

dazu. Ostermontag nutzten Hans<br />

Wintersteller und seine Helfer die<br />

Gunst der Stunde und wagten ihren<br />

ersten Einfangversuch. Der Versuch<br />

schlug fehl. Spächtli verschwand<br />

zwar nicht über alle Berge, aber<br />

rannte in ihren Wald. Aber Spächtli<br />

kam wieder, sehr bald sogar. Dieses<br />

Mal ließen sich die Tierretter mehr<br />

Zeit. Zwei Tage verbrachte Spächtli<br />

mit ihren beiden Artgenossen auf<br />

der kleinen Weide am Waldrand. Sie<br />

entspannte von Stunde zu Stunde<br />

mehr, legte sich sogar tagsüber hin.<br />

Am Morgen des 24. April <strong>2019</strong> um<br />

neun Uhr trafen sich die Tierretter zu<br />

einer Besprechung. Sie beschlossen<br />

einen zweiten Versuch zu wagen. Die<br />

in dem Betäubungspfeil befindliche<br />

Dosis wurde erhöht. Wieder saß der<br />

SPÄCHTLI<br />

erste Pfeil. Die gewünschte Wirkung<br />

trat jedoch nicht ein. So musste nachgelegt<br />

werden. Jetzt zeigte das Mittel<br />

Wirkung. Spächtli legte sich hin und<br />

konnte wenig später in den Hänger<br />

Nun darf sich<br />

die scheue Kuh von ihrer<br />

Flucht erholen<br />

geführt werden. Der anwesende<br />

Tierarzt verabreichte ihr noch das<br />

Gegenmittel und kurz darauf fuhren<br />

die Tierretter von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

ihren neuen Schützling zu einem etwa<br />

30 Kilometer entfernten Bauernhof.<br />

Müde von den Strapazen legte sich<br />

die frisch gerettete Kuh bald nieder<br />

und ließ alle Umstehenden erleichtert<br />

aufatmen.<br />

Spächtli, die ehemalige Ausreißerin, ist nach einer langen und aufregenden<br />

Odyssey in ihrem neuen Leben als <strong>Aiderbichl</strong>erin angekommen<br />

20 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 21


Tierretter im Einsatz<br />

„<br />

Zehn Minuten?“ Biancas<br />

Stimme wird merklich<br />

lauter. „Ist das Dein Ernst?<br />

Du machst mich fertig!<br />

Wie sollen wir das denn hinbekommen?“<br />

Jetzt rennt sie mit dem Handy<br />

am Ohr durchs Büro und die Treppe<br />

runter. Eigentlich habe ich überhaupt<br />

keine Zeit, um mich mit irgendetwas<br />

anderem zu beschäftigen, als mit<br />

dem <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> <strong>Magazin</strong>. Genau<br />

genommen mit der Ausgabe, die<br />

gerade vor Ihnen liegt. In drei Tagen<br />

ist nämlich Abgabe. Trotzdem bin<br />

ich natürlich neugierig geworden.<br />

Als meine immer noch aufgebrachte<br />

Kollegin die Treppen<br />

wieder hochgeschossen<br />

kommt, frage ich nach.<br />

„Da soll in zehn Minuten<br />

oder einer viertel Stunde<br />

ein Hund eingeschläfert<br />

werden und wir sollen den<br />

jetzt nehmen“, schnauft sie.<br />

Es habe wohl einen Beißvorfall<br />

gegeben, in einem Ort<br />

bei Kufstein. „Wer hat denn<br />

Fünf vor zwölf<br />

Rettung in letzter Sekunde!?<br />

Manche Geschichten lesen sich nicht nur wie ein Krimi, sie fühlen sich auch so an.<br />

Sie nehmen einen gefangen, lassen einen nicht mehr los. Vor allem,<br />

wenn sie so tragisch ist, wie die Geschichte von dem wunderschönen Rüden Milow<br />

überhaupt angerufen?“, frage ich.<br />

„Eine ehemalige Kollegin“, entgegnet<br />

Bianca, die schon wieder am Telefon<br />

hängt. In Gänserndorf hätte Milow,<br />

so heißt der sechsjährige American<br />

Staffordshire Terrier noch Platz.<br />

Aber auch nur, weil einen Tag später<br />

zwei Hunde aus Gänserndorf nach<br />

Henndorf umziehen werden.<br />

Unser Chef sitzt gerade in einer<br />

Baubesprechung. Er ruft aber sofort<br />

zurück. Aufgeregt erklärt sie Dieter<br />

Ehrengruber den Grund ihres Anrufs.<br />

Sofort stimmt er einer Aufnahme zu.<br />

Ich versuche mich auf meinen Text<br />

zu konzentrieren. So recht will das<br />

aber nicht gelingen. Man kann doch<br />

nicht wegen eines einzigen Vorfalls<br />

sofort den Hund euthanasieren, geht<br />

es mir durch den Kopf.<br />

Bianca hat nun die Telefonnummer<br />

von der Besitzerin<br />

bekommen und ruft bei ihr<br />

an. Diese ist sehr aufgeregt<br />

und möchte um<br />

das Leben von Milow<br />

kämpfen. Sie hat den<br />

Rüden von einer<br />

Tierschutzorganisation<br />

übernommen.<br />

Die hatte<br />

ihn wiederum aus<br />

einer spanischen<br />

Tötungsstation geholt.<br />

Oh nein, denke<br />

ich mir. Ich merke,<br />

Bianca Pöckl<br />

telefoniert gerade<br />

mit der Besitzerin<br />

von Milow,<br />

der kurz vor dem<br />

Telefonat von<br />

den Behörden<br />

beschlagnahmt<br />

wurde. Im Nachhinein<br />

stellte sich<br />

heraus, dass der<br />

Fall doch einige<br />

Fragen aufwirft<br />

wie mir die Geschichte schon jetzt an<br />

die Nieren geht. Vor einem Jahr habe<br />

ich mir in Spanien drei Tierheime, darunter<br />

auch eine Perrera angesehen.<br />

Also eine Tötungsstation. Ich weiß<br />

noch, wie entsetzt ich war, weil bestimmt<br />

ein Drittel aller Zwinger mit<br />

sogenannten Listenhunden besetzt<br />

war. Nicht nur, dass Hunderassen wie<br />

American Staffordshire Terrier oder<br />

Pitbull dort gerade in Mode sind.<br />

Milow stammt<br />

aus einer spanischen<br />

Tötungsstation<br />

In Spanien benötigen Halter dieser<br />

Rassen eine von der Stadt- oder<br />

Gemeindeverwaltung ausgestellte<br />

Lizenz. Dafür muss der Halter einen<br />

Versicherungsnachweis, ein polizeiliches<br />

Führungszeugnis sowie ein<br />

psychologisches <strong>Gut</strong>achten vorlegen.<br />

Das macht aber kaum jemand und so<br />

landen viele dieser Hunde im Tierheim<br />

oder einer Perrera.<br />

Biancas Gesichtsausdruck entspannt<br />

sich ein wenig. Die Besitzerin erklärt,<br />

dass Milow jetzt abgeholt wird und<br />

im Laufe des Tages eingeschläfert<br />

werden soll. Also haben wir doch<br />

noch eine Chance, ihn aus dieser<br />

Sackgasse herauszubekommen.<br />

An dieser Stelle möchte ich jetzt<br />

schon Entwarnung geben. Nur 24<br />

Stunden nachdem wir das erste Mal<br />

etwas vom Schicksal des Hundes erfahren<br />

haben, sitzt er bereits in einer<br />

gesicherten Box in einem unserer<br />

Fahrzeuge und ist auf dem Weg nach<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Gänserndorf. Die<br />

Gemeinde hat uns relativ schnell<br />

zugesichert, dass wir den Hund<br />

übernehmen können. Allerdings darf<br />

er nicht mehr in die Öffentlichkeit<br />

integriert werden, heißt es. Milow<br />

ist nämlich schon aktenkundig und<br />

wurde von den Behörden als auffällig<br />

eingestuft. Die Besitzerin beschreibt<br />

den schwarzweißen Rüden als<br />

Angsthund. Auch die Mitarbeiter des<br />

Tierheims, in dem Milow eine Nacht<br />

verbringen musste, sprechen von<br />

einem sehr ängstlichen und vollkommen<br />

verunsicherten Hund.<br />

Bianca und ich sehen uns die Fotos<br />

an, die Milows Besitzerin uns geschickt<br />

hat. Ein sehr hübscher und<br />

verspielter Kerl blickt uns von den<br />

Bildern entgegen. Inzwischen haben<br />

die Behörden die vorliegenden Bescheide<br />

und auch ein <strong>Gut</strong>achten geschickt.<br />

Tatsächlich gab<br />

es bisher lediglich<br />

einen Abnahmebescheid.<br />

Der<br />

Hund befand<br />

Unser Neuzugang untersucht seine neue Umgebung. Pflegerin Martina Ruzicska<br />

und Milow waren sofort ein Herz und eine Seele<br />

Milow am<br />

nächsten Tag auf<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Gänserndorf.<br />

Bisher erweckt<br />

er den Eindruck,<br />

einfach nur ein<br />

ganz normaler<br />

Hund zu sein<br />

sich zum Zeitpunkt der Übernahme<br />

durch <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> also offiziell im<br />

Besitz der Gemeinde. Aber ich denke,<br />

die Prognose für diesen Hund mit der<br />

Vorgeschichte spricht nicht für ein<br />

langes Leben. Halt, ich muss mich<br />

korrigieren. Die Prognose sprach<br />

nicht für ein langes Leben. Jetzt ist er<br />

ja in unserer Obhut.<br />

Was ist bei dieser<br />

Geschichte nur alles<br />

schiefgelaufen<br />

Gerade hat Bianca mit Hundepflegerin<br />

Martina gesprochen. Milow<br />

hat seine erste Nacht in Gänserndorf<br />

verbracht und diese auch sehr gut<br />

überstanden. Martina erzählt, Milow<br />

habe sie begrüßt, als wären sie schon<br />

ewig Freunde. Von Aggressionen<br />

bisher keine Spur. Dabei liest sich das<br />

<strong>Gut</strong>achten und alles andere, was uns<br />

die Behörden da geschickt haben,<br />

wie die Akte eines Schwerverbrechers.<br />

Irgendwie tut mir<br />

der Hund leid. Er hat einfach<br />

die falsche Rasse. Und wie wir<br />

heute erfahren haben, war der<br />

in den Medien aufgebauschte<br />

Beißvorfall eher eine Bagatelle.<br />

Was ist da nur alles schiefgelaufen,<br />

frage ich mich. Ein Hund kommt<br />

nie böse oder aggressiv zur Welt.<br />

Das muss ich an dieser Stelle wohl<br />

nicht extra erwähnen. Wir werden<br />

jedenfalls alles dafür tun, Milow ein<br />

schönes Leben zu bieten. Der Schlüssel<br />

dazu heißt Liebe und Vertrauen.<br />

Natürlich gepaart mit einer großen<br />

Portion Fachkenntnis und Umsicht.<br />

Ulrike Ulmann<br />

22 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 23


Was uns bewegt<br />

Und plötzlich ist alles<br />

anders …<br />

Die Schimpansen-Gruppen im <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Affen Refugium bilden<br />

schon seit Jahren stabile Einheiten. Jede für sich ist wie Familie.<br />

Doch was passiert, wenn ein Glied in der Kette fehlt? Gerät dann alles ins Wanken?<br />

Fällt auseinander, was über viele Jahre aufgebaut wurde?<br />

MORITZ, unser<br />

Sorgenkind<br />

Moritz, das ist derjenige<br />

unter den Ex-Labor-Schimpansen,<br />

dessen Gesicht puderrot<br />

anläuft, wenn ihm ein weibliches Wesen<br />

seiner Gruppe zu nahe kommt.<br />

Zu seiner Gruppe gehören neben Anton,<br />

seinem besten Freund, auch Helene,<br />

Schuscha, Bonnie, Susi, Lingoa,<br />

Xsara und David. Letztere sind die<br />

beiden Jungspunde der Affenbande,<br />

die schon sehr lange zusammenlebt<br />

und deren Chef Moritz ist. Das heißt,<br />

genau genommen war er der Chef.<br />

Seit März dieses Jahres ist nämlich<br />

alles anders.<br />

Sorgen um Moritz und seine Zukunft<br />

auch mit nach Hause nahm. „Was<br />

ist, wenn er nicht mehr in die Gruppe<br />

zurück kann? Und was, wenn er<br />

nicht mehr gesund wird?“ Weil Bettina<br />

und Renate merkten, dass ohne<br />

engen Kontakt zu seinen Artgenossen<br />

auch seine Psyche litt, durfte Moritz<br />

Krankenbesuch empfangen. Das<br />

gestaltete sich insofern als schwierig,<br />

da David als selbsternannter Chefanwärter<br />

keinen anderen Schimpansen<br />

Bilder: Ulrike Ulmann; Renate Foidl<br />

Moritz hatte<br />

offensichtlich Schmerzen<br />

im Rückenbereich<br />

Es war so ziemlich am Anfang des<br />

besagten Monats, als den Pflegerinnen<br />

Renate Foidl und Bettina<br />

Gaupmann die gebückte Haltung<br />

von Moritz ins Auge fällt. Außerdem<br />

hatte er offensichtlich einen<br />

steifen Nacken. Sie beobachteten<br />

den Schimpansen die nächsten Tage<br />

intensiv. Sein Zustand verschlechterte<br />

sich. Ein Alarmsignal, denn die Wildtiere<br />

lassen eigentlich nur schwer<br />

erkennen, wenn sie Schmerzen<br />

leiden. „Sie haben eine viel höhere<br />

Schmerztoleranz als wir Menschen“,<br />

weiß Bettina Gaupmann. Die Sorgen<br />

seitens der betreuenden Pflegerinnen<br />

wuchsen und sie konsultierten den<br />

Tierarzt. Moritz wurde in Narkose<br />

gelegt und geröntgt. Die Ungewissheit<br />

blieb, die Schmerzen bei Moritz<br />

auch. Ohne Diagnose tappten Ärzte<br />

und Pflegerinnen weiter im Dunkeln.<br />

Es wurde lediglich festgestellt, dass<br />

Moritz Muskulatur verhärtet war.<br />

Täglich hoffte man auf Besserung,<br />

doch die trat nicht ein. So bekam<br />

Moritz Boxenruhe verordnet, die er<br />

auch bereitwillig antrat. Hilfsbedürftig<br />

und schmerzgeplagt, wählte er<br />

Bettina als persönlichen „Kummerkasten“<br />

aus. Doch Kummer bereitete<br />

Bettina und Renate auch die Situation.<br />

Moritz im Krankenstand, die<br />

Gruppe im Unruhezustand und die<br />

Pflegerinnen im Angstzustand. So<br />

lässt sich die Situation mit wenigen<br />

Worten ziemlich genau beschreiben.<br />

Während Moritz leidend in seiner<br />

Box kauerte und den Kopf in die<br />

Beuge seines Arms stützte, führten<br />

die Damen der Gruppe Zickenkrieg<br />

und Jungspund David spekulierte<br />

auf den Chefposten. Eine schwere<br />

Zeit, vor allem für Bettina, die ihre<br />

Eine Narkose ist auch immer mit<br />

einem gewissen Risiko verbunden.<br />

Doch leider ging es nicht anders<br />

zu dem leidgeprüften Moritz lassen<br />

wollte. Dieses Verhalten löste seitens<br />

der Pflegereinnen ernsthaftes Kopfzerbrechen<br />

aus.<br />

Es musste Gewissheit her über den<br />

Zustand von Moritz und so stand für<br />

den 20. März ein CT und MRT auf<br />

dem Plan. Wieder musste Moritz in<br />

Narkose gelegt werden, wieder Ungewissheit.<br />

„Diese Angst, nicht zu<br />

24 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 25


Was uns bewegt<br />

Man merkt dem in der Mitte sitzenden<br />

Moritz seine Einschränkungen noch an.<br />

Doch ist er zum Glück wieder fest in<br />

die Gruppe integriert<br />

Helfen, sehen und staunen<br />

Werden Sie PLUS-Pate und unterstützen damit das Affen Refugium in<br />

Gänserndorf. Sie erhalten außerdem die Möglichkeit, Moritz und seine Freunde<br />

von April bis November an den Samstagen im Rahmen einer Führung<br />

kennenzulernen. Schon ab 5 € monatlich sind Sie dabei!<br />

Bilder: Ulrike Ulmann; Renate Foidl<br />

zu wissen was los ist und wie es weiter<br />

geht, war für mich das Schlimmste.<br />

Aber man muss ja stark sein für<br />

den Moritz. Der weiß schließlich<br />

noch weniger, was los ist. Er hat nur<br />

Für das Seelenheil von Moritz war<br />

der Besuch von Artgenossen in seiner<br />

Box mehr als wichtig<br />

mich, an den er sich lehnen kann und<br />

der ihm erklärt, dass alles wieder gut<br />

wird,“ erinnert sich Bettina an die<br />

bangen Stunden. Was ihr bei jedem<br />

intensiven Gedanken an die Untersuchung<br />

sofort wieder die Tränen in die<br />

Augen treibt, ist die Tatsache, dass<br />

Moritz sich so bereitwillig in sein<br />

Schicksal gefügt hat. „Er weiß nämlich,<br />

dass er eine Narkose bekommt.<br />

Die Schimpansen kennen das von<br />

ihren Laborzeiten. Sie wissen, wenn<br />

wir mit den Spritzen kommen, dann<br />

schlafen sie ein.“ Dieses grenzenlose<br />

Vertrauen rührt Bettina jedes Mal<br />

aufs Neue.<br />

Nach der zweiten Narkose sowie der<br />

Ganzkörper-Computertomographie<br />

und Magnetresonanztomograhie<br />

folgte die einerseits herbei gesehnte,<br />

andererseits gefürchtete Diagnose.<br />

Endlich stand bei<br />

dem kranken Schimpansen<br />

die Diagnose fest<br />

So wurde bei Moritz unter anderem<br />

eine Mittelohrentzündung festgestellt.<br />

Außerdem diagnostizierten<br />

die Ärzte hochgradige Abnützungserscheinungen<br />

und eine Arthrose<br />

am linken Schultergelenk sowie eine<br />

entzündliche Veränderung an der<br />

Brustwirbelsäule.<br />

Das hört sich natürlich nicht so<br />

schön an, aber jetzt wussten Bettina<br />

und Renate was ihm fehlt und wie<br />

die Therapie aussehen wird. Die<br />

Angst, ob Moritz wieder zurück in<br />

die Gruppe kann, blieb. Zumindest<br />

zunächst.<br />

In den darauffolgenden Tagen erholte<br />

sich der in seinen Bewegungen<br />

doch deutlich mehr eingeschränkte<br />

Moritz zusehends. Als er dann<br />

deutlich signalisierte, dass er jetzt<br />

wieder zurück zu seiner Gruppe<br />

möchte. Nach Rücksprache mit dem<br />

Tierarzt bekamen die Pflegerinnen<br />

grünes Licht. Zwar war die Angst<br />

vor Davids möglichen Reaktionen<br />

keineswegs verflogen, aber natürlich<br />

musste das Team den Versuch wagen.<br />

Schon zuvor wurde der Innenraum<br />

so umgestaltet, dass Moritz auch mit<br />

körperlichen Einschränkungen gut<br />

mithalten kann.<br />

„Wir haben das dann so koordiniert,<br />

dass er zuerst mit seinem Freund<br />

Anton rausgeht“, erklärt Renate. Als<br />

die zwei Schimpansen wieder vereint<br />

waren, haben sie regelrecht geschrien<br />

vor Freude. Das war ein wunderschöner<br />

Moment, sind sich Bettina und<br />

Renate einig. Dann kam einer nach<br />

dem anderen aus der Gruppe dazu<br />

und zum Schluss David. Die Sorgen<br />

waren umsonst, alle waren seelig<br />

endlich wieder zusammen zu sein. Sie<br />

berührten sich, Lingoa legte Moritz<br />

die Hand auf den Rücken, alles war<br />

wieder gut und eine nervenaufreibende<br />

Zeit fand ein glückliches Ende.<br />

Für Bettina und Renate war dieses<br />

Wiedersehen die schönste Szene zwischen<br />

den Affen seit dem Moment,<br />

als sie das erste Mal ins Freigehege<br />

durften.<br />

MORITZ<br />

26 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 27


Streunerprojekt<br />

Gerade sitzt Vilma neben<br />

mir und legt ihren Kopf<br />

auf mein Knie. Während<br />

sie sich ihre Streicheleinheiten<br />

bei mir abholt, denke ich<br />

über die letzten zwei Jahre nach.<br />

Vilma kommt aus Rumänien und<br />

ist seit Dezember 2017 bei mir. Ein<br />

halbes Jahr bevor diese wunderbare<br />

und selbstbewusste Hündin bei mir<br />

VILMA<br />

Das ist Vilma als sie noch in<br />

Rumänien lebte<br />

Unser Weg in<br />

Rumänien<br />

Manchmal ist es gut kurz innezuhalten und darüber zu reflektieren,<br />

was man schon erreicht hat und was noch alles vor einem liegt<br />

einzog, reiste ich das erste Mal in<br />

das Land mit dem großen Streunerproblem.<br />

Damals erreichte mich ein<br />

Hilferuf, der verzweifelter nicht hätte<br />

sein können. Ich weiß noch, wie ich<br />

mir versuchte vorzustellen, wie so ein<br />

Shelter in Rumänien aussieht.<br />

Wir sind sehr<br />

dankbar für die tolle<br />

Unterstützung<br />

Die Schilderungen hörten sich dramatisch<br />

an, aber kann es wirklich<br />

so schlimm sein? In Wahrheit war es<br />

noch schlimmer. Die Hunde waren<br />

in engen Drahtverschlägen untergebracht.<br />

Es gab kein fließendes Wasser,<br />

keinen Sonnenschutz und es war<br />

Im Herbst 2018 haben wir unsere<br />

Zwischenlösung, bestehend aus zwei<br />

großen Zelten, fertiggestellt<br />

glühend heiß. Ich weiß, wie schnell<br />

Hunde einen Hitzschlag bekommen<br />

können. Es musste die Hölle für sie<br />

sein. Manche hatten sich Erdlöcher<br />

gegraben und sich dann hineingelegt.<br />

Die kühlere Erde schaffte etwas Abhilfe.<br />

Während ich irgendwo im Nirgendwo,<br />

umgeben von ohrenbetäubend<br />

lautem Hundegebell inmitten<br />

von provisorischen Zwingern stand,<br />

wusste ich erst nicht, wo wir überhaupt<br />

anfangen sollen. Wir haben<br />

uns für die naheliegendsten Maßnahmen<br />

entschieden: Sonnenschutz und<br />

eine Wasserpumpe.<br />

Zwei Jahre und viele, viele Besuche<br />

in Rumänien später, bin ich wirklich<br />

stolz auf das, was wir in dieser relativ<br />

kurzen Zeit geleistet haben. Ich<br />

bin stolz auf das, was wir als Team<br />

gestemmt haben und bin dankbar für<br />

Ihre unsagbar wertvolle Unterstützung<br />

bei diesem Projekt, meine lieben<br />

<strong>Aiderbichl</strong>er. Ich möchte mich auch<br />

noch einmal ausdrücklich bei Gaston<br />

und Kathrin Glock bedanken, ohne<br />

deren großartige Hilfe die Unterbringung<br />

der Hunde in den beiden<br />

großen, stabilen Zelten nicht möglich<br />

gewesen wäre.<br />

Vilma stupst mich gerade wieder von<br />

der Seite an. So als wollte sie mir<br />

sagen, dass wir aber noch lange nicht<br />

am Ziel angekommen sind und dass<br />

dort, wo sie auf der Straße geboren<br />

wurde, noch viele andere Hunde auf<br />

unsere Hilfe angewiesen sind. Deshalb<br />

machen wir weiter. Auch mit<br />

unseren Kastrationsprojekten, denn<br />

nur so kann man das Streunerproblem<br />

in den Griff bekommen. Bisher<br />

haben wir an unserem Standort<br />

nahe der Stadt Bukarest an die 1400<br />

Hunde kastriert. 140 Hunde durften<br />

bereits ausreisen und davon konnten<br />

wir rund die Hälfte an Sonderpflegeplätze<br />

vermitteln.<br />

Projektleiter Simon Hahn hat keine leichte Aufgabe zu bewältigen<br />

Im Spätherbst dieses Jahres möchten<br />

wir mit dem Bau des neuen Shelters<br />

beginnen. Im <strong>Sommer</strong> 2020 soll das<br />

moderne Hundeheim fertiggestellt<br />

sein. Es wird Kapazitäten für etwa<br />

200 Hunde bieten. Etwas Sorgen<br />

machen mir die Tiere, die wir nicht<br />

vermitteln können. Also die Hunde,<br />

die schon sehr lange in dem Shelter<br />

sitzen und die sehr scheu sind. Wir<br />

würden für diese Tiere gerne Schutzzonen<br />

errichten. Es ist mir persönlich<br />

ein großes Anliegen, dass wir<br />

die Lebensbedingungen eines jeden<br />

Hundes, der unter unserem Schutz<br />

steht, maßgeblich verbessern. Daran<br />

arbeiten wir. Jeden Tag.<br />

Dieter Ehrenguber<br />

So kalt es im Winter werden kann,<br />

so heiß wird es im <strong>Sommer</strong>. Im alten<br />

Shelter hatten sich die Hunde tiefe<br />

Löcher gegraben. Deshalb sorgten<br />

wir für mehr Schutz vor der Sonne<br />

28 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 29


Tierschutz im Urlaub<br />

Tipps:<br />

Das sollten Sie im Urlaub<br />

möglichst unterlassen<br />

✘<br />

Dieses Verhalten wäre<br />

wünschenswert<br />

✔<br />

✔<br />

Verantwortung übernehmen<br />

Natürlich vor allem für Ihr eigenes Tier, für das Sie im<br />

besten Fall 15 bis 20 Jahre lang verantwortlich sind.<br />

Doch sollte Ihnen während Ihres Urlaubs ein Tier begegnen,<br />

das offensichtlich in Not ist, sollten Sie bitte<br />

Hinsehen. Mittlerweile gibt es im Ausland zahlreiche<br />

Organisationen und natürlich auch gute Tierärzte, die<br />

man im Notfall ansprechen kann. Geschickt ist es, sich<br />

vor Urlaubsantritt Adressen und Ansprechpartner in<br />

seinem Ferienort herauszusuchen.<br />

Tiere zur Unterhaltung<br />

Es gibt kaum jemanden, der noch niemels in diese Tierschutzfalle<br />

getappt ist. Aber man kann immer dazu<br />

lernen und sein Verhalten danach ausrichten. So ist<br />

✘<br />

es heutzutage bei vielen ein Tabu, sich eine Zirkusvorstellung<br />

mit dessierten Wildtieren anzusehen.<br />

Auch Delfinarien geraten aus gutem Grund immer<br />

mehr in die Kritik. Ganz zu schweigen von Hunderennen<br />

oder Stierkämpfen. Tierleid unter dem Deckmantel der<br />

Tradition ist eben nicht mehr zeitgemäß.<br />

Alle Jahre wieder<br />

Reisezeit = Tierschutzzeit<br />

Die <strong>Sommer</strong>monate bedeuten auch bei uns auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

erhöhte Alarmbereitschaft und nicht selten schlaflose Nächte. Denn während der schönsten Zeit<br />

des Jahres werden tausende Hunde, Katzen und Kleintiere einfach ausgesetzt<br />

Tierfreunde mögen es glauben oder nicht. Es gibt<br />

sie nämlich öfter, als ihnen lieb ist. Die Rede<br />

ist von den verantwortungslosen Tierhaltern,<br />

die ihre Vierbeiner bei der Urlaubsplanung<br />

schlichtweg vergessen. Der Wagen ist gepackt, von den<br />

Schwimmflügeln bis zum Surfbrett ist alles dabei und<br />

dann steht plötzlich die Frage im Raum: „Was machen<br />

wir mit ,Bello‘?“ Schwanzwedelnd steht er da, der Bello,<br />

und sieht seine Besitzer erwartungsfroh an. Als er am<br />

Baum neben der Raststätte angebunden dem Auto mit<br />

dem Surfbrett auf dem Dach hinterher sieht, wedelt er<br />

immer noch.<br />

Was Bellos Besitzer nicht wussten: Das Aussetzen eines<br />

Tieres ist gemäß §3 Absatz 3 des Deutschen Tierschutzgesetzes<br />

verboten. Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer<br />

Eselreiten im Urlaub ist beliebt, aber sehr häufig mit<br />

großem Tierleid verbunden. Nebenstehend finden Sie ein<br />

paar Verhaltenstipps für die Urlaubszeit<br />

Wer sein Haustier<br />

einfach aussetzt, macht<br />

sich strafbar<br />

Bilder: shutterstock<br />

Geldbuße von bis zu 25.000 € belegt werden. In<br />

Österreich können für diesen Verstoß gegen das<br />

Tierschutzgesetz 7.500 € fällig werden, bei einer<br />

Wiederholungstat bis zu 15.000 €.<br />

Genauso wie nach den Weihnachstfeiertagen<br />

steigen die Anfragen für Tieraufnahmen in der<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Zentrale vor und während der<br />

Ferienzeit sprunghaft an. Dabei ist es immer wieder<br />

erschreckend, wie viele Menschen sich Tiere<br />

unüberlegt angeschafft haben. Wenn jeder sich<br />

im Vorfeld mit der Thematik auseinandersetzen<br />

würde, könnte den Tieren viel Leid erspart werden.<br />

Verantwortungsbewusste Tierhalter machen<br />

sich nämlich im Vorfeld Gedanken über die<br />

Betreuung ihres Haustiers. Möglichkeiten gibt es<br />

genug. Da wäre zum Beispiel der Nachbar oder<br />

Kollege, der gerne auf Bello aufpasst. Auch Tierpensionen<br />

wären eine Option. Noch besser: Man<br />

nimmt Bello einfach mit.<br />

Tierische Souvenirs<br />

Um die Erinnerungen an den Urlaub frisch zu halten,<br />

schwören viele Reiselustige auf das Sammeln von<br />

Souvenirs. Eine tolle Sache, bei der man allerdings<br />

✘<br />

wachsam sein sollte. Denn während es bei Schlüsselanhängern<br />

mit Köpfen von Babyalligatoren<br />

offensichtlich ist, dass hierfür Tiere sterben mussten,<br />

landen manche Souvenirs bedenkenlos im Reisekoffer.<br />

Dazu gehören beispielsweise Armbänder aus Elefantenhaaren<br />

oder Armreifen aus Schildkrötenpanzer.<br />

Hoch zu Ross, Esel oder Elefant<br />

Eigentlich sollte es sich wirklich herumgesprochen<br />

haben, dass das Reiten auf Elefanten oder Eseln in<br />

✘<br />

touristischen Destinationen mit dem Wort Tierleid<br />

gleichzusetzen ist. In Asien wird zukünftigen<br />

Reitelefanten in jungen Jahren in einer grausamen<br />

Prozedur, die als „Phajaan“ bezeichnet wird, der Wille<br />

gebrochen. Esel und großteils auch Pferde werden oftmals<br />

mit scheuernden, weil nicht passenden Sätteln und<br />

Zaumzeugen, bis zur Erschöpfung geschunden.<br />

✔<br />

Aktion sauberer Strand<br />

Unsere Weltmeere und damit auch wir Menschen haben<br />

ein Plastikproblem. Oftmals gelangt der Plastikmüll<br />

über Flusssysteme oder verschmutzte Strände ins<br />

Meer. Deshalb gilt: Bitte den eigenen Müll niemals<br />

achtlos am Strand zurücklassen. Denn Umweltschutz<br />

ist auch Tierschutz, das sollten Sie nicht vergessen.<br />

Noch besser ist es, herumliegende Plastikteile ebenfalls<br />

mitzunehmen. Das tut nicht weh und hilft. Oder Sie machen<br />

bei einem offiziellen Beach Clean Up mit.<br />

30 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 31


Hinter den Kulissen<br />

Der ganz normale Wahnsinn<br />

Meeting mit alltäglichen Hindernissen<br />

Flexibilität ist eine Eigenschaft, die jeder Mitarbeiter bei <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> entweder<br />

mitbringt oder im Laufe seiner Tätigkeit ganz schnell lernt.<br />

Wenn Sie nicht wissen, was wir meinen, müssen Sie nur diesen Text lesen<br />

Links: Dieter Ehrengruber und Hans Wintersteller sind mit Lilly und Timon<br />

in Henndorf eingetroffen. Damit sich die beiden von der ersten Sekunde an<br />

wohlfühlen, gibts zur Begrüßung einen leckeren Salat<br />

Bilder: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Es ist kurz nach acht Uhr<br />

morgens. Wir befinden<br />

uns in der <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Zentrale in Salzburg. Weil<br />

für zehn Uhr ein Meeting im ersten<br />

Stock des Haupthauses in Henndorf<br />

auf dem Plan steht, bereiten wir uns<br />

eifrig vor.<br />

Sie mögen uns für verrückt halten,<br />

aber manchmal merkt man schon am<br />

Klingeln des Telefons, dass es sich<br />

Wir lächeln,<br />

das ist ein gutes<br />

Zeichen. Zwei<br />

Tierrettungen,<br />

ein Meeting – die<br />

Bilanz eines Vormittags<br />

auf <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong>. Mal<br />

sehen, was die<br />

zweite Hälfte des<br />

Tages so bringt<br />

Links: Hängebauchschwein Timon ist noch vorsichtig. Rechts: Lilly auf dem<br />

Weg in ihr neues Leben. Nachdem sie auf der Landstraße von der Polizei aufgegriffen<br />

wurde, brachen die Tierretter von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> sofort zu ihr auf<br />

um einen Notfall handelt. Irgendwie<br />

ist der Klingelton dann um eine Nuance<br />

schriller. So auch an diesem besagten<br />

Morgen, als die Polizeidienststelle<br />

Seekirchen anruft und um Hilfe<br />

bittet. Ein Hängebauschwein sei wohl<br />

ausgebüxt und mutterseelenalleine<br />

auf der Landstraße unterwegs. Weil<br />

die Beamten nicht wussten, wo sie<br />

das Tier unterbringen sollen, bitten<br />

sie <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> um Aufnahme.<br />

Wenn es „brennt“, sind wir da,<br />

keine Frage. Also macht sich Dieter<br />

Ehrengruber zusammen mit einigen<br />

Mitarbeitern sofort auf den Weg zu<br />

Schweinchen Lilly. Dann muss das<br />

Meeting eben warten. Die Alternative:<br />

Ohne unseren Chef anfangen.<br />

Wenn Tiere in Not sind,<br />

müssen andere Dinge warten<br />

Wir entscheiden uns für die zweite<br />

Variante. Während Dieter Ehrengruber<br />

sich bereits mit Lilly angefreundet<br />

hat und mit dem Besitzer<br />

redet, den die Polizei zwischenzeitlich<br />

ausfindig machen konnte, besprechen<br />

wir den Ablauf der Veranstaltung zur<br />

Neueröffnung der Großen Halle.<br />

Um 10:30 Uhr trifft Lilly in Henndorf<br />

ein. Moment mal, da stehen<br />

aber zwei Schweinchen auf dem<br />

Hänger? Das ist schnell erklärt. Der<br />

Besitzer von Lilly bat darum, ihren<br />

Freund Timon ebenfalls aufzunehmen.<br />

Wer kann bei dem niedlichen<br />

Pärchen schon nein sagen.<br />

Zurück im Haupthaus von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Henndorf: Im ersten Stock<br />

ist die Besprechung hinsichtlich der<br />

Halleneröffnung sowie der am gleichen<br />

Tag stattfindenden Walking-Bewerbe<br />

in vollem Gange. Allerdings<br />

hat sich eine Dreiergruppe „abgespalten“,<br />

verfasst im zweiten Stock<br />

eine Pressemitteilung und wertet das<br />

Bildmaterial aus. Die Redaktion einer<br />

Tageszeitung wartet bereits. <strong>Gut</strong>es<br />

tun und darüber reden. Das ist wichtig<br />

für uns.<br />

Um 11:30 Uhr sind wir vollzählig.<br />

Sehr gut, es gibt noch einige Dinge<br />

bezüglich des Ablaufs und der Anmeldemodalitäten<br />

für den 30. Juni zu<br />

klären.<br />

Wieder klingelt das Telefon.<br />

Wieder eine Tierrettung<br />

Das Mobiltelefon meldet sich. Schon<br />

wieder der extra schrille Klingelton.<br />

Dieter Ehrengruber hat Karl Merkatz<br />

in der Leitung. Wir erhaschen<br />

ein paar Wortfetzen. Es geht um eine<br />

Katze. „Natürlich ... jederzeit ... wir<br />

sind gleich da ...“<br />

Diesmal macht sich ein anderes<br />

Teammitglied zusammen mit einer<br />

Tierpflegerin auf den Weg. Dem<br />

Burgschauspieler war ein roter Kater<br />

zugelaufen, ein kleiner Streuner, der<br />

sich auch im Wald herumtrieb. Aus<br />

Angst, der Samtpfote könnte etwas<br />

Kater Mr. Lover Lover hatte Glück.<br />

Er darf in Zukunft auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

ein erfülltes Katzenleben führen<br />

zustoßen, bat der Burgschauspieler<br />

um Hilfe. „Mr. Lover Lover“, so<br />

hatte Familie Merkatz den Herumtreiber<br />

getauft, ist ein sehr umgängliches<br />

Kerlchen, das seinen Freiheitsdrang<br />

bald auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> in<br />

Maria Schmolln ausleben kann. Und<br />

weil man Gelegenheiten beim Schopf<br />

packen muss: Karl Merkatz wird mit<br />

seinem Programm „Heiter & Lieder“<br />

im September in Henndorf zu<br />

Gast sein. Die besten Ideen entstehen<br />

spontan. Was für ein Tag, und er ist<br />

erst halb vorbei.<br />

Veranstaltungshinweis:<br />

Heurigenabend „Heiter & Lieder“ mit Karl Merkatz<br />

Wo: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Henndorf · Wann: 28. September <strong>2019</strong><br />

Infos: www.gut-aiderbichl.com<br />

32 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 33


Tiergeschichten<br />

Er ist ein echter Hingucker. Mit<br />

seiner wunderschönen Zeichnung<br />

dem vollen Langhaar – so bezeichnet<br />

man bei Pferden und Ponys die<br />

Mähne und den Schweif – zieht Bobby<br />

tatsächlich alle Blicke auf sich. Irgendwie<br />

scheint er das auch zu wissen. Ohnehin<br />

kann das hübsche Shetland Pony, das seit<br />

April <strong>2019</strong> auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Deggendorf<br />

lebt, viel Ansprache gebrauchen.<br />

Denn in seinem ersten Leben wurde der<br />

arme Kerl alleine gehalten, was für ein<br />

Pony wirklich schlimm ist. Pferde und<br />

Ponys sind Herdentiere und brauchen<br />

Artgenossen, um glücklich zu sein. Gesellschaft<br />

von ebenfalls geretteten Artgenossen<br />

hat Bobby jetzt mehr als genug.<br />

Auf das Schicksal von Bobby machte uns<br />

eine Amtsveterinärin aufmerksam. Zwar<br />

würde sich der Besitzer um sein Tier<br />

kümmern, aber da das Pony seit fünf<br />

Jahren alleine lebe und nun zudem einen<br />

akuten Hufreheschub erlitt, bat sie uns,<br />

Bobby aufzunehmen. Nach langem Hin<br />

und Her erklärte sich auch der Besitzer<br />

einverstanden. Von nun an wird Bobby<br />

nie mehr alleine sein.<br />

Endlich nicht mehr<br />

alleine<br />

BOBBY<br />

Bild: Ulrike Ulmann<br />

Bewegend,<br />

bunt & immer<br />

besonders<br />

Unsere Tiergeschichten<br />

Wenn wir nur mehr Platz in dem <strong>Magazin</strong> hätten. Dann könnten wir noch viel<br />

mehr rührende, aufrüttelnde und hoffnungsvolle Tiergeschichten erzählen.<br />

Tierschicksale, die zu Herzen gehen, begegnen uns schließlich jeden Tag.<br />

Vielen Tieren können wir durch eine Aufnahme auf einem unserer 30 Gnadenhöfe<br />

helfen. Wir können ihnen eine zweite Chance geben. Eine zweite Chance, die jedes<br />

unserer geretteten Tiere, ob Pferd, Hund, Katze, Esel oder Ziege mehr als<br />

verdient haben. Leider können wir nicht alle Tiere retten. Aber für die Tiere, die wir<br />

retten können, eröffnet sich eine ganz neue Welt. Eine Welt voller Liebe und Vertrauen.<br />

Etwas, was viele unserer Schützlinge erst unter unserer Obhut kennenlernen dürfen<br />

Bilder (2): <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Der tapfere Kämpfer<br />

LUKA<br />

Das Bild links neben dem Text zeigt<br />

Luka an einem seiner erklärten<br />

Lieblingsplätze auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

in Frankreich. Hier lebte der Kater<br />

ein paradiesisches Katzenleben. Wenn es<br />

nach ihm gegangen wäre, würde er heute<br />

noch jeden Tag seinen von Lavendel<br />

umgebenen Aussichtsposten beziehen.<br />

Aber manchmal ist das Leben eben einfach<br />

nicht fair. Denn Luka wurde leider<br />

schwer krank. Und so mussten wir den<br />

heute achtjährigen Kater in unser Katzenstift<br />

nach Traisen bringen, da wir an<br />

diesem wunderbaren Ort die Möglichkeit<br />

haben, ihm die bestmögliche Pflege und<br />

medizinische Versorgung zukommen zu<br />

lassen. Luka zeigte nämlich Symptome<br />

von akuter Atemnot und das ist bei Katzen<br />

immer ein sehr ernst zu nehmendes<br />

Alarmsignal. Durch die Luftnot und der<br />

daraus resultierenden Entzündung im<br />

Rachenraum, fing sich der leidgeprüfte<br />

Kater zudem eine Mittelohrentzündung<br />

ein. Mittlerweile wurde der arme Luka<br />

schon mehrmals operiert. Aber Luka ist<br />

ein Kämpfer und möchte leben. Wir geben<br />

ihm einfach alle Zeit der Welt und so<br />

viel Liebe, wie wir aufbringen können.<br />

34 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 35


Tiergeschichten<br />

Wie kann man so liebenswerte<br />

Tiere zum Schlachter bringen?<br />

Das fragen sich sicher viele,<br />

aber die wenigsten unternehmen etwas<br />

dagegen. Nicht so eine junge Frau aus<br />

dem Raum Ingolstadt, die fünf Wallache<br />

im Internet entdeckte und freikaufte. Auf<br />

den Bildern im Netz war zu erkennen,<br />

dass Robin, Gregor, Martin, Gerrit und<br />

Karel vernachlässigt wurden. Sie waren<br />

sehr dünn, das Fell verklebt vor Dreck und<br />

die Hufe schienen sehr lange nicht gepflegt<br />

worden zu sein. Da die Frau die fünf<br />

Wallache und zudem zwei Stuten zwar<br />

vorübergehend unterbringen, aber nicht<br />

behalten konnte, meldete sie sich bereits<br />

im Vorfeld bei <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>. Zum Glück<br />

konnten wir ihr eine positive Antwort geben.<br />

Die Freudentränen ließen nicht lange<br />

auf sich warten, der Tierfreundin fielen<br />

offensichtlich tausend Steine vom Herzen.<br />

Sie holte die noch relativ jungen Esel selbst<br />

ab, ließ sie medizinisch versorgen und<br />

übergab sie dann an <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>. Die<br />

fünf Wallache leben auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Iffeldorf, die Stuten Jessy und Nadja sind<br />

auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Deggendorf.<br />

Ein echter Routinier geht<br />

in Frührente<br />

FREDDY<br />

Ein munteres Quintett<br />

mit Vorgeschichte<br />

Bild: Klaus Spielbüchler<br />

Bild: Ulrike Ulmann<br />

Er hat einfach Ausstrahlung, unser<br />

Freddy. Seit Ende Februar <strong>2019</strong><br />

steht der braune Wallach nun<br />

schon auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Iffeldorf und<br />

hat sich bestens eingelebt. Wenn er auch,<br />

was Pferdefreundschaften betrifft, noch<br />

etwas üben musste. Mittlerweile steht er<br />

glücklich und zufrieden gemeinsam mit<br />

Aaron und Alois auf der Weide. In den<br />

vergangenen Jahren hatte Freddy nicht<br />

so wahnsinnig viel Zeit, um Koppelfreundschaften<br />

mit Artgenossen zu pflegen.<br />

Freddy war nämlich Polizeipferd<br />

bei der Polizeireiterstaffel München und<br />

ging mit seiner Reiterin viel auf Streife<br />

durch den Englischen Garten oder war<br />

vor der Allianz Arena im Rahmen eines<br />

Fußballspiels präsent. Pferde werden<br />

bei solchen Ereignissen gerne eingesetzt,<br />

weil sie deeskalierend wirken. Und<br />

Freddy war einer der Besten. Er war das<br />

geborene Polizeipferd. Allerdings hatte<br />

er Gelenkprobleme, die sich so sehr verschlimmerten,<br />

dass der betreuende Tierarzt<br />

ihn für dienstuntauglich erklärte.<br />

So suchte man seitens der Behörde nach<br />

einem guten Platz für den Frührentner<br />

und fand ihn auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>.<br />

Eein Schicksal wie das der<br />

beiden hornlosen Saaneziegen,<br />

einem Mutter-Tochter-Gespann<br />

namens Josefa und Flora, begegnet<br />

uns leider desöfteren. Der Neffe eines<br />

über 80-jährigen Mannes meldete<br />

sich bei uns. Sein Onkel sei gesundheitlich<br />

angeschlagen und könne sich<br />

nicht mehr wirklich um die neun und<br />

elf Jahre alten Ziegen kümmern, die<br />

nach Angabe des Neffen auf dem<br />

Hof des Besitzers geboren wurden.<br />

Aufgrund der gesundheitlichen Probleme<br />

habe der ältere Herr zudem auf<br />

Anbindehaltung umstellen müssen.<br />

Es würde ihm zwar schwer fallen<br />

sich von seinen letzten noch auf dem<br />

Hof verbliebenen Tieren trennen zu<br />

müssen, aber er sah keine andere<br />

Möglichkeit. Wenn jedoch bei <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> die Möglichkeit bestünde,<br />

JOSEFA<br />

Sie konnten nicht mehr<br />

versorgt werden<br />

FLORA<br />

Bilder (2): <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

die Ziegen aufzunehmen, würde ihm die<br />

Trennung um einiges leichter fallen. Etwa<br />

drei Wochen nachdem der junge Mann<br />

uns das erste Mal kontaktiert hatte,<br />

durften Josefa und Flora in ihr neues Leben<br />

auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Kärnten starten.<br />

Vorbei sind die Tage in einem dunklen<br />

Stall mit wenig Tageslicht. Vorbei sind<br />

die Tage und Nächte, die sie angebunden<br />

an einer kurzen Metallkette verbringen<br />

mussten. Und vorbei sind auch die<br />

Tage, an denen sie sich schlecht bewegen<br />

konnten, weil die Klauen einfach viel zu<br />

lang waren. Leider ist es häufig so, dass<br />

Menschen, die sich nicht mehr richtig um<br />

ihre Tiere kümmern können, sehr lange<br />

warten. Dadurch kommt es zwangsläufig<br />

dazu, dass die Tiere leiden müssen,<br />

obwohl sie eigentlich geliebt werden. In<br />

solchen Fällen ist auch immer das Umfeld<br />

gefragt. Man kann immer etwas zum<br />

<strong>Gut</strong>en verändern.<br />

36 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 37


Tiergeschichten<br />

Aboservice<br />

HANNA<br />

PAULA<br />

BERTA<br />

Drei Kaltblutstuten am<br />

Ende ihrer Kräfte<br />

Bild: André Engelhardt<br />

Als das Füchschen gefunden wurde, muss der<br />

fünf Wochen alte Welpe bereits mehrere Tage<br />

ohne seine Mutter und Geschwister unterwegs<br />

gewesen sein. Stella war nämlich vollkommen dehydriert<br />

und hatte außerdem eine bereits eiternde Bisswunde<br />

neben der Schwanzwurzel. Die Kleine wurde<br />

wohl von einem anderen Tier attackiert und konnte<br />

mit knapper Not entkommen. Verletzt und alleine begab<br />

sich das kleine Wesen in menschliche Nähe, wurde<br />

von einer Familie vor deren Haus gefunden und für<br />

eine Nacht in Obhut genommen. Als die Suche nach<br />

der Mutter der Kleinen ergebnislos blieb und niemand<br />

so recht wusste, was ein so junger Rotfuchs zum<br />

Überleben benötigt, bat man unsere in der Umgebung<br />

wohnende Cheftierpflegerin um Hilfe. Diese fuhr mit<br />

dem erschöpften Fuchskind sofort zum Tierarzt. Nachdem<br />

Stella stark dehydriert war, bekam sie zunächst<br />

eine Infusion. Anschließend wurde ihre Wunde erstversorgt<br />

und danach zog Stella Ende April <strong>2019</strong> hochoffiziell<br />

auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Henndorf ein. Tierpflegerin<br />

Anna Pieringer, die bereits mehrere Fuchswelpen mit<br />

der Hand großgezogen hat, kümmert sich mittlerweile<br />

fast rund um die Uhr um das niedliche Findelkind. War<br />

Stella die ersten Tage noch etwas müde und schwach,<br />

hat sie sich innerhalb der vergangenen drei Wochen zu<br />

einem kleinen Wirbelwind herausgemausert, der für<br />

sein Leben gerne spielt und auf Schuhe steht. Da kann<br />

man nämlich so schön reinbeißen.<br />

Es war eine sehr dramatische Pferderettung,<br />

die sich kürzlich im Norden<br />

Deutschlands abspielte. Jetzt<br />

stehen die drei Kaltblutstuten Hanna,<br />

Paula und Berta auf der <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Ballermann Ranch im niedersächsichen<br />

Scholen, sind in Sicherheit, werden medizinisch<br />

versorgt, gehegt und gepflegt. Das<br />

war zuvor ganz und gar nicht so. Die<br />

Pferde wurden von ihrem Besitzer über<br />

Jahre vernachlässigt. Bei der Ankunft in<br />

ihrem neuen Zuhause im Mai <strong>2019</strong> sah<br />

man ihnen sofort an, dass sie am Ende<br />

ihrer Kräfte angekommen waren. Die<br />

ersten Tage war auch nicht klar, ob Hanna<br />

überhaupt überleben würde. Sie hatte<br />

kurz zuvor ihr Fohlen verloren. Offenbar<br />

hatte sie ein Hengst, mit dem sie zusammen<br />

auf einer Art „Matsch-Paddock“<br />

stand, bei der Geburt bedrängt, so dass<br />

das Neugeborene nicht überlebte. Dieser<br />

Vorfall brachte den Stein ins Rollen. Eine<br />

örtliche Tierschutzinitiative schaltete sich<br />

ein und eine Anwohnerin kaufte die Stuten<br />

vom Schlachter frei. Denn der Bauer<br />

hatte die Tiere auf Druck der Behörden<br />

zuvor an diesen verkauft.<br />

Ganz auf sich<br />

alleine gestellt<br />

Bild: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

STELLA<br />

Monatlich berichtet<br />

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Geschichten von unseren Tieren und immer<br />

wissen, was es auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Neues gibt?<br />

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<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong>s- und Stiftungs-Gesamtverwaltung<br />

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Johannes-Filzer-Straße 5<br />

5020 Salzburg<br />

Austria<br />

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Widerrufsgarantie: Mir ist bekannt, dass ich diese Vereinbarung innerhalb von zwei Wochen in schriftlicher Form beim <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong>s- und Stiftungs-Gesamtverwaltung, Aboservice „Monatlich berichtet”, Johannes-Filzer-Straße 5, 5020 Salzburg widerrufen kann. Die<br />

Frist beginnt mit der Absendung der Bestellung.<br />

Datum<br />

Henndorf Nähe Salzburg<br />

Iffeldorf Nähe München<br />

Deggendorf In Niederbayern<br />

www.gut-aiderbichl.com<br />

Jahresrückblick 2018<br />

Unterschrift<br />

FACEBOOK<br />

Jahresrückblick<br />

2018<br />

bewegende Momente – ergreifende Tierschicksale<br />

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berichtet“ frei Haus<br />

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Neuigkeiten von<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>.<br />

Hiermit bestätige ich, dass <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> befugt ist, mir für den oben genannten Beitrag eine Rechnung zu schicken, sowie meine Daten<br />

zu speichern und für Werbezwecke zu nutzen.<br />

38 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 39


Patentreffen<br />

Auch in<br />

Iffeldorf<br />

dabei:<br />

André<br />

Engelhardt<br />

von der <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong><br />

Balllermann<br />

Ranch<br />

Die entzückenden<br />

Hunde aus<br />

dem Animal<br />

Hoarding Fall<br />

bilden den<br />

emotionalen<br />

Höhepunkt in<br />

Henndorf und<br />

Deggendorf<br />

Schön war’s<br />

Manchmal sagen Bilder mehr als Worte. Bei<br />

unserem kleinen Rückblick über die Patentreffen<br />

im April <strong>2019</strong> haben wir uns jedoch für eine<br />

Kombination aus beidem entschieden<br />

Zwei Neu-<br />

<strong>Aiderbichl</strong>er, die<br />

sich verstehen:<br />

<strong>Gut</strong>sleiter<br />

Benedikt Gruber<br />

und Pony Bobby<br />

Was macht diese Tage<br />

eigentlich so besonders?<br />

Haben Sie sich<br />

das schon einmal<br />

gefragt? Wir schon. Es ist einfach<br />

das Gefühl, ganz nah an den Tierrettungen<br />

dabei zu sein. Wenn Dieter<br />

Ehrengruber erzählt, wie er nach<br />

dem Anruf des Amtsveterinärs zu<br />

dem Haus kam, in dem eine Familie<br />

mit rund 70 Hunden auf engstem<br />

Raum zusammenlebte (siehe Artikel<br />

Ein Gefühl<br />

mittendrin, anstatt nur<br />

dabei zu sein<br />

ab Seite 10), dann läuft es einem<br />

schon bei den eindrücklichen Schilderungen<br />

eiskalt den Rücken herunter.<br />

Beim Abspielen des Films ist<br />

der Zuschauer bereits eingetaucht<br />

in die dramatische Geschichte. Und<br />

mehr noch: Er begreift, dass er Teil<br />

einer fantastischen Gemeinschaft ist.<br />

Vor allem aber lassen die anfangs<br />

erschreckenden Bilder niemanden<br />

hilflos zurück. Vielmehr münden sie<br />

in einen Zustand der Hoffnung, denn<br />

Jährliches<br />

Highlight in<br />

Henndorf:<br />

die Speisenweihe<br />

Hier versteckt sich unsere<br />

Schweizer Kollegin Pascale<br />

Pineroli hinter Hundedame<br />

Lucky, vormals Naps,<br />

die jüngst die muntere<br />

Hundeschar von Dieter<br />

Ehrengruber erweiterte<br />

Bilder: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Musikalische<br />

Untermalung<br />

und spannende<br />

Tiergeschichten<br />

bei<br />

strahlendem<br />

Sonnenschein<br />

heute toben die geretteten Hunde<br />

über die <strong>Aiderbichl</strong>er Wiesen und<br />

erfreuen sich ihres Lebens.<br />

Bei den im April während der Ostermärkte<br />

in Henndorf, Iffeldorf und<br />

Deggendorf stattfindenden Patentreffen<br />

wurden Anwesende von<br />

Dieter Ehrengruber aber nicht nur<br />

über die aktuellsten Tierrettungen<br />

unterrichtet. Vielmehr verriet der<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Geschäftsführer auch<br />

In Gedanken<br />

auch immer bei Gründer<br />

Michael Aufhauser<br />

Details über die Umbaumaßnahmen<br />

in Henndorf, zeigte visualisierte<br />

Bilder des neuen Shop- und Gastronomie-Bereichs<br />

und redete über das<br />

Herzensprojekt von Michael Aufhauser,<br />

die <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Akademie.<br />

Er erzählte zudem, dass es an diesen<br />

Tagen für den Gründer von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

immer besonders schwer sei,<br />

nicht dabei sein zu können.<br />

Doch auch wenn er physisch nicht<br />

dabei sein konnte, in den Herzen der<br />

<strong>Aiderbichl</strong>er war er es ganz sicher.<br />

40 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 41


Aktuelles<br />

Der Countdown läuft<br />

Bald erstrahlt die Große Halle auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Henndorf in neuem Glanz<br />

Neben der Erweiterung und thermisch-energetischen Sanierung der<br />

ehemaligen Reithalle, die am 30. Juni <strong>2019</strong> feierlich eröffnet wird,<br />

erfolgen derzeit noch weitere Bauprojekte. Damit ist das Hauptgut des<br />

Gnadenhofverbunds für die Zukunft gerüstet<br />

Die sanierte<br />

Große Halle lässt keine<br />

Wünsche offen<br />

Kapazitäten auf bis zu 700 Sitzplätze<br />

und der modernen Neugestaltung<br />

des Shop- und Gastronomiebereichs<br />

vor allem die Große Halle. Es entsteht<br />

ein Gebäude in dem sich jeder<br />

Besucher wohlfühlt. Ein Gebäude,<br />

das hell, freundlich, weiträumig und<br />

trotzdem gemütlich ist. Es spiegelt<br />

den Aufbruch in eine neue Zeit wider.<br />

Der Shop- und Gastronomiebereich wird zum neuen Lieblingsplatz für Besucher von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Henndorf<br />

Oben: Während<br />

des Um- beziehungsweise<br />

Ausbaus des<br />

Tierparadieses<br />

sind regelmäßige<br />

Baubesprechungen<br />

an der<br />

Tagesordnung.<br />

Rechts: Das<br />

Haupthaus wird<br />

um eine Etage erweitert<br />

mit Platz<br />

für die Hauptverwaltung<br />

Bilder: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Nach der offiziellen Eröffnung am<br />

30. Juni <strong>2019</strong> ergeben sich hier auch<br />

für Veranstaltungsplaner ganz neue<br />

Perspektiven. Von Konzerten über<br />

Kongresse, Firmenfeiern, Bankette –<br />

alles ist möglich.<br />

Die Zukunft passiert jetzt<br />

● Personalgebäude mit Umkleidekabinen,<br />

Duschen und Zimmer für Übernachtungen<br />

● Gesamtfläche: 400 m²<br />

● Geplante Fertigstellung: Ende Juni <strong>2019</strong><br />

● Thermische Sanierung und Erweiterung der<br />

Sitzplatzkapazitäten der großen Halle<br />

● Gesamtfläche: 900 m², verteilt auf 2 Ebenen<br />

● Geplante Fertigstellung und große<br />

Eröffnungsfeier: Ende Juni <strong>2019</strong><br />

Die große Nachfrage zur<br />

Rettung von in Not geratenen<br />

Tieren, der damit<br />

verbundene Zuwachs an<br />

qualifizierten Mitarbeitern und die<br />

steigenden Besucherzahlen haben den<br />

Ausbau von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> notwendig<br />

gemacht. Zusätzlich zum Herzstück<br />

des besuchbaren Gnadenhofs,<br />

der Großen Halle, entsteht ein neues<br />

Personalhaus mit Umkleidekabinen,<br />

Mit dem Ausbau<br />

werden in Henndorf neue<br />

Maßstäbe gesetzt<br />

Duschen und Übernachtungsmöglichkeiten<br />

für Mitarbeiter. Außerdem<br />

werden derzeit im Haupthaus des auf<br />

einem keltischen Kraftplatz errichteten<br />

Tierparadieses neue Büroräumlichkeiten<br />

für die Hauptverwaltung<br />

sowie neue Seminarräume für die<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Akademie realisiert.<br />

„Neben der Betreuung der Tiere ist<br />

für uns die Aufklärung der Tierfreunde<br />

ein ganz besonderes Anliegen.<br />

Mit dem Ausbau von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Henndorf setzen wir hier neue<br />

Maßstäbe“, erklärt Geschäftsführer<br />

Dieter Ehrengruber. Neue Maßstäbe<br />

setzt nach der thermisch-energetischen<br />

Sanierung, der Erweiterung der<br />

Neue Büroräume für die<br />

Hauptverwaltung –<br />

Arbeiten im Tierparadies:<br />

Das wird für alle Mitarbeiter<br />

der Verwaltung von <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> im Zuge des Umbaus<br />

Wirklichkeit.<br />

● Ausbau des Hauptgebäudes<br />

● Gesamtfläche Büros und Akademie: 1300 m², verteilt auf 2 Ebenen<br />

● Geplante Fertigstellung: Ende November <strong>2019</strong><br />

Neue Seminarräume für die <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong>-Akademie:<br />

Tierschutz fängt immer da an, wo<br />

Wissen endet. Dementsprechend<br />

können sich interessierte Tierfreunde<br />

im Rahmen von Seminaren,<br />

Fortbildungen und Vorträgen<br />

ein fundiertes Wissen in den Bereichen<br />

Tierhaltung, Verhalten und<br />

Gesundheit aneignen.<br />

42 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 43


Tierabsicherung<br />

DAS VERSPRECHEN<br />

Die Geschichte begann<br />

mit einem<br />

verzweifelten Anruf<br />

Bilder: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Das Versprechen<br />

daraus entstehen würde. Er wollte<br />

einfach nur helfen. Aber lassen wir<br />

Michael Aufhauser die Geschichte<br />

von Tari und Paco doch einfach<br />

selbst und aus seiner Sicht erzählen.<br />

Er hatte sie nämlich aufgeschrieben<br />

und erinnert sich wie folgt: „Es war<br />

im Herbst letzten Jahres. Ich arbeitete<br />

alleine im Büro, als mich der Anruf<br />

einer verzweifelten Dame erreichte.<br />

Sie erzählte mir von ihrem Schicksal<br />

und dass sie unheilbar krank sei.<br />

Damit habe sie sich abgefunden.<br />

Nur unter der Ungewissheit, was aus<br />

ihren beiden Hundekindern Tari<br />

Oder die „praktische“ Geburtsstunde der Tierabsicherung,<br />

wie wir sie heute kennen<br />

Wenn jemand sein Tier über alles liebt und nicht weiß, was mit ihm geschieht,<br />

wenn er sich nicht mehr darum kümmern kann, belastet das sehr. In dieser Situation<br />

befand sich Pacos Frauchen, bevor sie sich an Michael Aufhauser wandte<br />

Pacos Gang über die Regenbrücke<br />

fühlt sich so<br />

an, als würde eine kleine<br />

Ära zu Ende gehen. Über<br />

17 Jahre durfte der etwa kniehohe<br />

Terrier-Mischling alt werden. Ein<br />

sehr stattliches Alter für einen Hund.<br />

Mehr als elf Jahre seines biblisch<br />

langen Lebens verbrachte Paco als<br />

Mitglied des bunten Hunderudels<br />

von Michael Aufhauser. Die ersten<br />

Jahre war seine Freundin Tari meist<br />

an seiner Seite. Als sie starb, war das<br />

wirklich hart für ihn. Doch dank der<br />

liebevollen Zuwendung aller Menschen<br />

um ihn herum und auch dank<br />

der täglichen Routinen und Rituale,<br />

die für Paco so wichtig waren, kam<br />

er darüber hinweg. Auch als weißbärtiger<br />

Hundesenior wollte er immer<br />

dabei sein. Ob im <strong>Sommer</strong> oder<br />

im Winter, die Ausflüge zu unseren<br />

Mehr als die Hälfte<br />

seines Lebens<br />

verbrachte Paco bei uns<br />

Hundewiesen ließen ihn die lästigen<br />

Zipperleins des Alters ganz schnell<br />

vergessen. Lediglich in seinen letzten<br />

Wochen bemerkten wir, dass ihn<br />

nach und nach die Kraft verließ.<br />

Am 4. Oktober wäre Paco 18 Jahre<br />

alt geworden. Aufmerksame Leser<br />

werden bei dem Datum kurz die<br />

Augenbrauen nach oben gezogen<br />

haben. Aus gutem Grund, denn an<br />

diesem Datum ist Welttierschutztag.<br />

Da es bekanntlich keine Zufälle<br />

gibt, werten wir auch das als Wink<br />

des Schicksals. Genauso wie das Fax<br />

aus dem Jahre 2006 das Michael<br />

Aufhauser einer verzweifelten Dame<br />

schickte, der er mit dieser Geste Trost<br />

spenden und ihr eine große Last von<br />

den Schultern nehmen wollte. Mit<br />

dem Fax gab er der schwer erkrankten<br />

Frau ein Versprechen, das die<br />

Geburtsstunde der Tierabsicherung<br />

einleiten sollte. Natürlich ahnte er<br />

zu dem Zeitpunkt noch nicht, was<br />

Paco und Tari<br />

waren anfangs<br />

sehr verunsichert<br />

und ängstlich.<br />

Das änderte sich<br />

mit der Zeit. Sie<br />

fassten immer<br />

mehr Vertrauen<br />

und wurden<br />

zu fröhlichen<br />

Mitgliedern des<br />

Hunderudels<br />

von Michael<br />

Aufhauser<br />

44 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 45<br />

PACO<br />

TARI


Tierabsicherung<br />

Am Abend zogen Tari und Paco für<br />

immer in mein Haus. Sie waren sehr<br />

ängstlich und auch heute noch, nach<br />

einem halben Jahr, sind sie vorsichtiger<br />

als andere Hunde.<br />

Einige Zeit später erhielt die gemeinnützige<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Stiftung ein<br />

Testament. Ein kleines Vermächtnis<br />

zu Gunsten der Tiere. Die Dame<br />

hatte außerdem verfügt, dass die<br />

beiden Hunde eingeschläfert wer-<br />

<strong>Aiderbichl</strong>er<br />

TIERABSICHERUNG<br />

Die täglichen<br />

Ausflüge auf<br />

die Hundewiese<br />

waren für Paco<br />

in seinen späten<br />

Jahren wie ein<br />

Jungbrunnen.<br />

Wir werden ihn<br />

vermissen<br />

und Paco werden sollte, litt sie unendlich.<br />

Ich fühlte mich, der Situation<br />

entsprechend, hilflos und versprach<br />

ihr ein sofortiges Fax, in dem ich<br />

mich bereit erklärte, die beiden Hunde,<br />

sollte ihr etwas zustoßen, bei mir<br />

privat aufzunehmen.<br />

Monate vergingen. Dann kam wieder<br />

ein Anruf Tari und Paco betreffend,<br />

dieses Mal von einer Hundepension.<br />

Die beiden waren dort, und mit ihnen<br />

mein Schreiben. Ich schickte noch am<br />

selben Tag Raimund, einen Mitarbeiter,<br />

nach Deutschland zu der Pension.<br />

Alles verlief so<br />

wie die Besitzerin es sich<br />

gewünscht hatte<br />

den sollten, es sei denn, sie dürften<br />

gemeinsam zu mir. Eine Trennung<br />

würden sie nicht überleben. Noch<br />

bevor uns das Vermächtnis erreichte,<br />

verlief bereits alles dem letzten<br />

Wunsch gemäß. Tari und Paco sind<br />

zusammen, sie schlafen ganz nahe<br />

bei mir und sind glücklich. Sie verdanken<br />

ihr Glück der Weitsicht ihrer<br />

Hunde-Mutti und einem Fax, das<br />

nicht verloren ging.“<br />

Mit einem Fax fing es also an. Heute,<br />

über elf Jahre später, haben wir<br />

mehr als 200 Tiere aufgenommen,<br />

deren Besitzer durch die Tierabsicherung<br />

vorgesorgt hatten.<br />

Niemals warten, bis<br />

es zu spät ist!<br />

Sorgen Sie vor, damit im Fall der Fälle Ihr Tier nicht auf sich alleine<br />

gestellt zurückbleiben muss.<br />

Deshalb bieten wir eine Tierabsicherung an und garantieren<br />

die bestmögliche Haltung sowie Lebensqualität für Ihre Schützlinge.<br />

Der Vorsorge folgt Fürsorge – mit der von Zuhause<br />

gekannten Nestwärme.<br />

Mit seinen Freunden durch den Schnee toben und eifrig Spuren lesen. Es gibt wohl kaum einen Hund, dem das keinen<br />

Spaß macht. Paco bildete da natürlich keine Ausnahme<br />

46 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

PACO<br />

LUCY<br />

TOBI<br />

Kontaktieren Sie mich unter:<br />

+43 (0)662 625395<br />

+49 (0)9901 903298<br />

+41 (0)44 8625395<br />

@<br />

stiftung@gut-aiderbichl.com<br />

Wenn Sie Fragen haben oder<br />

weitere Auskünfte<br />

diesbezüglich wünschen,<br />

wenden Sie sich<br />

vertrauensvoll an mich.


<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> leben & erleben<br />

Nordic-Fitnesstag<br />

Weihnachtsmärkte<br />

Henndorf<br />

16.11.<strong>2019</strong> – 06.01.2020<br />

Iffeldorf · Deggendorf<br />

23.11.<strong>2019</strong> – 06.01.2020<br />

Was? Wann? Wo?<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> lädt herzlich ein<br />

Termine<br />

Damit Sie immer auf dem Laufenden sind und bei weiterer<br />

Anreise gegebenenfalls schon Ihren Urlaub planen können,<br />

haben wir nachfolgend die wichtigsten <strong>Aiderbichl</strong>er Termine<br />

für Sie zusammengestellt<br />

Bild: The Sentient Project, Daniel Turbert<br />

Sportlich feiern<br />

Neueröffnung Große Halle & Laufevents<br />

Am 30. Juni <strong>2019</strong> stehen die Zeichen in <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Henndorf<br />

auf gesunde Bewegung an der frischen Luft. Wer beim „Walk4<strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong>“ mitläuft, tut gleichzeitig <strong>Gut</strong>es<br />

Gemeinsam die Nordic<br />

Walking Stöcke schwingen<br />

oder mit seinem<br />

geliebten Vierbeiner einen<br />

kurzen Lauf oder kleine Wanderung<br />

absolvieren und dabei die Hundeprojekte<br />

von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> unterstützen.<br />

Wie das möglich ist? Einfach am<br />

Bewegung ist gesund<br />

und hilft an diesem Tag<br />

Tieren in Not<br />

30. Juni <strong>2019</strong> um 11 Uhr bei einem<br />

der beiden Gesundheitsbewerbe unter<br />

dem Motto „Walk4<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>“<br />

teilnehmen und schon schlägt man<br />

„zwei Fliegen mit einer Klappe“.<br />

So dürfen die bewegungsfreudigen<br />

Mensch-Hund-Teams sowie die Nordic<br />

Walking Begeisterten eine Strecke<br />

von 6,6 Kilometern absolvieren.<br />

Bilder (3): <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Michael Aufhauser hat es damals vor<br />

gemacht. Vor einigen Jahren hat <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> bereits einen Nordic Walking<br />

Event veranstaltet. Nun wird es<br />

Zeit für eine Neuauflage<br />

Lauf mit Hund<br />

ANMELDUNG:<br />

Online über www.maxfunsports.com<br />

oder www.gut-aiderbichl.com.<br />

Teilnahme für <strong>Aiderbichl</strong>er kostenfrei.<br />

Alle anderen zahlen 9,50 €.<br />

Anmeldeschluss ist Donnerstag,<br />

der 27. Juni <strong>2019</strong>.<br />

Wer möchte, kann sich zuvor bei<br />

dem von 8:30 bis 10:30 Uhr stattfindenden<br />

Nordic Walking Kongress<br />

mit Franz Ganser auch theoretisch<br />

weiterbilden.<br />

Nach dem fitnessträchtigen Teil<br />

geht der Tag direkt in den feierlichen<br />

Teil über. Um 14 Uhr eröffnet<br />

Geschäftsführer Dieter Ehrengruber<br />

im Namen von Michael Aufhauser<br />

die Große Halle, die nach der<br />

thermischen Sanierung und komplexen<br />

Umbaumaßnahmen in neuem<br />

Glanz erstrahlt. Für die musikalische<br />

Untermalung sorgen Claudia Jung<br />

und Patrick Lindner. Außerdem<br />

freuen wir uns auf die ehemaligen<br />

Sportstars Anni Friesinger und Marc<br />

Giradelli sowie den Burgschauspieler<br />

Karl Merkatz. Um besser planen zu<br />

können, bitten wir auch hier um vorherige<br />

Anmeldung.<br />

Patentreffen<br />

Neues erfahren, Gleichgesinnten<br />

begegnen und einen wundervollen<br />

Nachmittag verbringen.<br />

Henndorf<br />

Eröffnung Weihnachtsmarkt:<br />

Freitag, 15. November <strong>2019</strong><br />

Beginn 14:00 Uhr (Bustransfer ab<br />

Wien, Linz, München)<br />

Samstag, 16. November <strong>2019</strong><br />

Beginn 14:00 Uhr (Bustransfer ab<br />

Wien, Linz, München)<br />

Patentreffen Weihnachtsmarkt:<br />

Sonntag, 15. Dezember <strong>2019</strong>,<br />

Beginn 13:00 Uhr (Bustransfer ab<br />

Wien, Linz, Graz, München)<br />

Deggendorf<br />

Eröffnung Weinachtsmarkt:<br />

Samstag, 23. November <strong>2019</strong>,<br />

Beginn 13:00 Uhr (Bustransfer ab<br />

Wien, Linz und München)<br />

Iffeldorf<br />

Eröffnung Weinachtsmarkt:<br />

Sonntag, 24. November <strong>2019</strong>,<br />

Beginn 14:00 Uhr (Bustransfer<br />

ab München)<br />

Tolles Programm mit<br />

Hufeisenwerfen, Kinderschminken,<br />

Tierspurensuche,<br />

Hüpfburg, Tierpfleger-Programm<br />

und<br />

vielem mehr ...<br />

Henndorf<br />

10. und 11. August <strong>2019</strong><br />

Iffeldorf<br />

17. und 18. August <strong>2019</strong><br />

Deggendorf<br />

24. und 25. August <strong>2019</strong><br />

Affen-Refugium<br />

Alle PLUS-Paten können das einzigartige<br />

Affen-Refugium in Gänserndorf<br />

in diesem Jahr noch bis zum<br />

02. November <strong>2019</strong> jeden Samstag<br />

um jeweils 14:00 Uhr besuchen. (Bustransfers<br />

ab Henndorf und Wien an<br />

jeweils zwei Samstagen im Monat.)<br />

Bild: The Sentient Project, Daniel Turbert<br />

48 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 49


<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> leben & erleben<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Akademie<br />

Tierwissen aus erster Hand<br />

zur Entwicklung einer positiven Mensch-Tier-Beziehung<br />

Eine<br />

harmonische<br />

Mensch-Tier-Beziehung basiert auf<br />

gegenseitigem Vertrauen.<br />

Durch sanften Körperkontakt<br />

zeigen hier Esel Noldi<br />

und Rind Bandit<br />

ganz freiwillig ihre<br />

Zuneigung.<br />

Spiel und Spaß! Abwechslung und gemeinsame Aktivitäten<br />

machen das Leben interessanter und schweißen zusammen.<br />

Hund Twiggy ist in positiver Erregung und hat<br />

seine Spielgefährtin genau im Blick<br />

Unsere Vierbeiner genießen unsere Aufmerksamkeit und<br />

freuen sich oft über Streicheleinheiten. Positiver Körperkontakt<br />

setzt das Bindungshormon Oxytocin frei<br />

und stärkt die Beziehung<br />

Offizielle Eröffnung:<br />

04.10.<strong>2019</strong><br />

am Welttierschutztag<br />

Die Mensch-Tier-Beziehung beschreibt eine<br />

Verbindung zwischen Mensch und Tier, die<br />

durch den Umgang und wiederholte Interaktionen<br />

miteinander geprägt wird. Diese können<br />

taktile, visuelle, akustische und olfaktorische<br />

Bestandteile beinhalten. Dabei können die<br />

Erfahrungen eines Tieres generalisiert und auf<br />

andere Menschen übertragen werden<br />

Während eine negative<br />

Mensch-Tier-Beziehung<br />

häufig aus<br />

schlechtem Umgang<br />

und Angst vor Menschen resultiert,<br />

entwickelt sich eine positive Beziehung<br />

zwischen Mensch und Tier indem<br />

regelmäßig ruhiger und freundlicher<br />

Kontakt besteht. Gesteigertes<br />

Wohlbefinden und Gesundheit können<br />

die lohnenden Folgen sein. Auch<br />

die Wahrnehmung des Menschen auf<br />

die individuellen Verhaltensweisen<br />

des jeweiligen Tieres wird gestärkt.<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> ist Heimat für unzählige<br />

gerettete Tiere. Daher ist es<br />

umso wichtiger, den vielen Tieren<br />

mit schlechter Vergangenheit die<br />

Möglichkeit zu geben, eine gute<br />

Mensch-Tier-Beziehung zu entwickeln.<br />

Ein positiver<br />

Umgang mit Tieren setzt<br />

Fachwissen voraus<br />

Jedes Lebewesen ist ein Individuum<br />

mit Vorlieben, Abneigungen, Ängsten<br />

und Eigenheiten, welches respektiert<br />

und so akzeptiert werden sollte,<br />

wie es ist. Der positive Umgang mit<br />

Tieren setzt profundes Fachwissen<br />

über Artverhalten und Bedürfnissen<br />

voraus.<br />

Bilder: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Kooperation Vital<br />

Akademie<br />

Zusätzlich zu den Räumlichkeiten<br />

der <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Akademie entstehen<br />

derzeit auch Seminarräume,<br />

die an die Vitalakademie, einem<br />

zukünftigen Kooperationspartner,<br />

vermietet werden. Die Vitalakademie<br />

bietet Bildungsangebote für<br />

Erwachsene in den Bereichen Gesundheit,<br />

Sport und Soziales an. Ab<br />

dem 01.01.2020 wird deren Standort<br />

Salzburg mit allen Angeboten<br />

nach <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Henndorf<br />

verlegt. Damit können auch die<br />

Kursteilnehmer der Vitalakademie<br />

den besonderen Charme von <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> genießen.<br />

Eine gute Mensch-Tier-Beziehung schafft ein gutes<br />

Gefühl. Sie soll durch Emotionen wie Freude,<br />

Zuneigung und Liebe definiert und frei von<br />

Angst, Stress und Gewalt sein. Fühlt<br />

sich ein Tier wohl, wie Katze Schnurli<br />

im Bild, wird es dies durch freiwillige<br />

Kontaktaufnahme und Kooperationsbereitschaft<br />

deutlich machen<br />

Die falsche Interpretation von<br />

Verhaltensweisen oder das Aufzwingen<br />

von menschlichen Anliegen<br />

verschlechtern das Tierwohl und<br />

beeinträchtigen die Mensch-Tier-Beziehung.<br />

Im schlimmsten Fall verliert<br />

das Tier sein Zuhause. <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

versucht stets ein Helfer in<br />

der Not zu sein. Mit der Aufnahme<br />

von Tieren kann jedoch nicht jedem<br />

Tier geholfen werden, „bekämpfen<br />

müssen wir deren Auslöser: Die<br />

Unwissenheit und Abstumpfung der<br />

Menschen,“ war Michael Aufhauser<br />

schon immer bewusst. Daher lautet<br />

die Devise: Hinsehen, Nachdenken<br />

und Hinterfragen.<br />

Kostenfreie<br />

Info-Workshops<br />

15.06. und<br />

07.09.<strong>2019</strong><br />

Besuchen Sie ab Oktober <strong>2019</strong> die<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Akademie am <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> Henndorf bei Salzburg<br />

und lernen Sie, genau hinzusehen,<br />

Lernen, was Tiere<br />

wirklich wollen und wie<br />

sie es ausdrücken<br />

was Tiere wirklich wollen, wie sie<br />

dies mit ihrem Verhalten ausdrücken<br />

und wie die Mensch-Tier-Beziehung<br />

verbessert werden kann. Informieren<br />

Sie sich auf unserer Webseite über<br />

aktuelle Termine oder fordern Sie<br />

mehr Informationen unter akademie@gut-aiderbichl.com<br />

an.<br />

Wichtig: jede Beziehung braucht auch Ruhezeiten – Tiere<br />

benötigen Zeit zum Entspannen und Ausruhen.<br />

Hund Snickers aus einem Animal Hording<br />

Fall sucht auch dabei die Nähe zum Menschen.<br />

Tiere benötigen jedoch auch Zeit für sich alleine<br />

Kursangebote<br />

Die zukünftigen Angebote der<br />

Akademie umfassen Veranstaltungen<br />

für Tierfreunde und Interessierte<br />

in den Bereichen Tierhaltung,<br />

-pflege, -psychologie und -ethik.<br />

Dabei werden Tierarten wie Hund<br />

oder Katze aber auch Nagetiere<br />

und Exoten thematisiert. Der<br />

zentrale Inhalt ist die Gestaltung<br />

einer guten Mensch-Tier-Beziehung<br />

und die Verbesserung der Lebensqualität<br />

der Tiere. Der Fokus liegt<br />

daher im Alltagsgeschehen von<br />

Tier und Mensch mit dem Ziel, das<br />

Zusammenleben nachhaltig zu verbessern.<br />

Missstände und Konfliktsituationen<br />

sollen aufgezeigt und<br />

Lösungsvorschläge im Sinne eines<br />

harmonischen Miteinanders diskutiert<br />

werden.<br />

50 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 51


<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> leben & erleben<br />

Stiftungen<br />

Die drei gemeinnützigen <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Stiftungen in Östereich, Deutschland und<br />

der Schweiz wurden von Michael Aufhauser gegründet.<br />

Der Stiftungszweck folgt der Philosophie von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>.<br />

Ein besonderer Schultag<br />

Aktions-Schulführungen auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Kinder sind von Tieren begeistert! Seit Mai<br />

finden auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> in Henndorf bei<br />

Salzburg Aktions-Schulführungen für Schulklassen<br />

statt. Schüler und Schülerinnen haben<br />

die Möglichkeit, verschiedene Heim-, Nutz- und<br />

Wildtiere über die direkte Begegnung kennenzulernen.<br />

Durch spannende Mitmach-Workshops<br />

tauchen die Kinder und Jugendlichen in<br />

die faszinierende Lebenswelt der Tiere ein<br />

52 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

In<br />

Henndorf<br />

seit Mai<br />

Bilder: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Es stehen verschiedene Themen-Pakete zur Auswahl,<br />

nach welchen der Besuch auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> gestaltet<br />

werden kann.<br />

Heimtiere – Hund, Katze und Co.<br />

Was ist der Unterschied zwischen Haus- und Heimtier<br />

und worauf muss geachtet werden, wenn ein<br />

Tier einzieht?<br />

Nutztiere – Rind, Ziege und Co.<br />

Was fühlen Nutztiere und wie intelligent sind sie?<br />

Tierschutz<br />

Wie erkenne ich, ob es einem Tier gut geht und<br />

welche Verantwortung übernehme ich als Tierhalter?<br />

Tiere verstehen<br />

Woher weiß ich, was meinem Tier gefällt und was<br />

nicht?<br />

<strong>Aiderbichl</strong>er Highlights<br />

Worin unterscheiden sich die Lebensräume und<br />

Bedürfnisse von Haus-, Nutz- und Wildtiere?<br />

Möchten Sie Ihren Kindern, Nichten, Neffen oder Enkeln<br />

ein tierisches Schulerlebnis auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> ermöglichen?<br />

Dann kontaktieren Sie uns für Informationsmaterial<br />

über die aktuellen Angebote per E-Mail unter<br />

akademie@gut-aiderbichl.com<br />

Dabei geht es um eine umfassende Humanität,<br />

die auch Tiere und Natur einschließt. Dem<br />

Aufzeigen von Missständen stellen wir Lösungsvorschläge<br />

gegenüber.<br />

Es geht darum, allen Menschen immer wieder in Erinnerung<br />

zu bringen, dass es sich bei Tieren nicht um Sachen,<br />

sondern um fühlende Mitgeschöpfe handelt. Prägt sich<br />

diese Erkenntnis ein, werden in der Folge Gesetze geändert<br />

und das Leid der Tiere reduziert.<br />

Die Stiftungen dienen ausschließlich und unmittelbar der<br />

Förderung der Allgemeinheit<br />

• auf dem Gebiet des Tierschutzes in geistiger,<br />

kultureller, ethischer aber auch materieller Hinsicht,<br />

• im Umgang mit Schwächeren im Sinne einer<br />

gesamtheitlichen Humanität.<br />

Die Stiftungen verfolgen außer dem angeführten gemeinnützigen<br />

Zweck keine anderen Zwecke, sie erstreben<br />

keine Gewinne, und sie erfüllen ihren gemeinnützigen<br />

Zweck auf dem Gebiet des Tierschutzes selbst. Alle drei<br />

Stiftungen werden jährlich von unabhängigen Prüfern<br />

kontrolliert. Dabei wird geprüft, ob die Buchführung<br />

ordnungsgemäß ist und den gesetzlichen Vorschriften<br />

entspricht. Außerdem wird überprüft, ob sämtliche Mittel<br />

dem Stiftungszweck entsprechend verwendet wurden.<br />

Wir halten uns strikt an folgende Standards:<br />

• Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung,<br />

• internes Kontrollsystem,<br />

• satzungsgemäße und widmungsgemäße Verwendung<br />

der Spenden,<br />

• Lauterkeit der Werbung Regelung der Verantwortlichkeiten<br />

– ethisches Spendenwerben,<br />

• Einhaltung der Grundsätze von Sparsamkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit,<br />

• geringe Verwaltungskosten.<br />

Die Basis unser Arbeit beruht auf Ehrlichkeit, Integrität<br />

und Transparenz!<br />

Wenn Sie uns in der Schweiz mit einer Spende<br />

helfen möchten:<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Stiftung Schweiz<br />

Konto-Nr.: 1100-2932.344<br />

Bank Clearing Nr.: 700<br />

Bank: ZKB, CHF Konto<br />

Postkonto: 80-151-4<br />

IBAN: CH59 0070 0110 0029 323 44<br />

BIC: ZKBKCHZZ80A<br />

Spenden aus anderen Ländern:<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Stiftung<br />

Oberbank Salzburg<br />

IBAN: AT11 1509 0001 2135 8006<br />

BIC: OBKLAT2L<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

53


Patenschaft<br />

Werden Sie ein <strong>Aiderbichl</strong>er<br />

Die schönste Tierpatenschaft der Welt<br />

1.<br />

3.<br />

7.<br />

ab 10,00 €<br />

monatlich<br />

ab 15,00 €<br />

monatlich<br />

ab 50,00 €<br />

monatlich<br />

Silber VIP<br />

ab 85,00 €<br />

monatlich<br />

Ultra VIP<br />

Ein <strong>Aiderbichl</strong>er zu werden ist ganz einfach. Mit einer<br />

symbolischen Patenschaft sind Sie ab 10,00 € monatlich<br />

dabei. Sie unterstützen damit den Unterhalt und<br />

den Erhalt der drei Güter in Henndorf, Deggendorf und<br />

Iffeldorf, ihre vielen Tiere und die Ziele von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

- die Begegnungsstätten zwischen Mensch und Tier.<br />

Sie haben die Möglichkeit, sich symbolisch ein Tier als<br />

Patentier auszusuchen oder eine Patenschaft für alle Tiere<br />

abzuschließen. Diese Zuwendungen sind nicht steuerlich<br />

absetzbar.<br />

Die <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> PLUS-Karte<br />

Wenn Sie sich über die Patenschaftskarte hinaus engagieren<br />

möchten, können Sie Förderer unserer gemeinnützigen<br />

Stiftungen werden. Dieser zusätzliche Betrag ist als<br />

Spende zu sehen, da Sie dafür keine gesonderte Gegenleistung<br />

erhalten, und ist steuerlich absetzbar (D, CH).<br />

Von 30 <strong>Aiderbichl</strong>er Gütern erhalten unsere Stiftungen<br />

27 Anwesen. Hier sind wir gänzlich auf Spenden, Nachlässe<br />

und Schenkungen angewiesen. Mit der PLUS-Karte<br />

unterstützen Sie die Stiftungs-Projekte. Sie können zwischen<br />

verschiedenen Projekten auswählen: für Katzen,<br />

Hunde, Pferde, Nutztiere, dem <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Affen<br />

Refugium oder allen Tieren.<br />

Mehr Informationen erhalten Sie auf den <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Gütern und über unsere Homepage www.gut-aiderbichl.com<br />

5.<br />

2.<br />

Vorteile meiner Patenschaft<br />

Mit meiner Patenschaft trage ich maßgeblich zur Rettung und lebenslangen Haltung<br />

der geretteten Tiere auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> bei. Ich unterstütze damit den Erhalt der besuchbaren<br />

Begegnungsstätten zwischen Mensch und Tier und die Anliegen von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

4.<br />

6.<br />

8.<br />

Auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

in Henndorf,<br />

Deggendorf<br />

und Iffeldorf<br />

beobachten wir, dass<br />

uns immer mehr junge Menschen besuchen.<br />

Das hängt wohl auch damit<br />

zusammen, dass sich Bilder und<br />

Videos<br />

Neue Paten finden<br />

unserer Tiere auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

auch im Internet finden<br />

und weitergepostet werden. Wir<br />

freuen uns darüber, weil wir sehen,<br />

dass das Interesse an unserem<br />

Anliegen, leidgeprüften Tieren eine<br />

neue Heimat zu schenken, wächst.<br />

Mit vielen neuen Tieren, die wir<br />

aufnehmen, steigen aber auch unsere<br />

Kosten – und damit der Geldbedarf<br />

für mehrere tausend Tiere,<br />

hunderte Pfleger und den<br />

Betrieb unserer Güter in sechs<br />

Ländern. Viele unserer Tiere<br />

haben noch keinen symbolischen<br />

Paten. Damit wir auch in<br />

<strong>Aiderbichl</strong>er,<br />

die uns bereits<br />

seit zehn<br />

Jahren die<br />

Treue halten,<br />

bekommen unsere<br />

exklusive Ehrenmünze<br />

als Dankeschön für<br />

ihre fortwährende Unterstützung.<br />

Zukunft unseren Tieren die beste Versorgung<br />

anbieten können, haben wir<br />

die Aktion „Paten finden Paten“ ins<br />

leben gerufen. Helfen Sie uns, neue<br />

Paten zu finden und den Kreis der<br />

<strong>Aiderbichl</strong>er zu vergrößern!<br />

Verhelfen Sie Freunden, Verwandten, Kollegen oder Ihrem Partner zur<br />

schönsten Tierpatenschaft der Welt. Für Ihre Hilfe schenken wir Ihnen das<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Jubiläumsbuch und eine Anerkennungsurkunde.<br />

1. Freier Eintritt<br />

Mit der <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Patenschaftskarte bin ich berechtigt,<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Henndorf bei Salzburg, <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Iffeldorf und <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Deggendorf kostenlos<br />

an 365 Tagen im Jahr zu besuchen. Außerdem haben in<br />

meiner Begleitung je nach Karte 4–8 Personen freien<br />

Eintritt auf den besuchbaren Gütern.<br />

4 Personen 5 Personen 6 Personen 8 Personen<br />

2. Vorteilspreise im Shop<br />

Bei Vorlage meiner <strong>Aiderbichl</strong>er Patenschaftskarte erhalte<br />

ich auf alle Shopartikel je nach Karte einen Rabatt<br />

(Gastronomie ausgenommen).<br />

3% Rabatt 5% Rabatt 8% Rabatt 10% Rabatt.<br />

3. <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Patenurkunde<br />

Als <strong>Aiderbichl</strong>er erhalte ich eine Patenurkunde mit einem<br />

schönen Foto meines symbolischen Patentieres.<br />

4. Webcams<br />

<strong>Aiderbichl</strong>er, die Ihre E-Mail-Adresse angeben, erhalten<br />

automatisch einen kostenlosen Zugangscode zu den<br />

<strong>Aiderbichl</strong>er Webcams. Über ausgewählte Kameras kann ich<br />

so rund um die Uhr die Güter besuchen und die Tiere sehen.<br />

5. <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Als <strong>Aiderbichl</strong>er bekomme ich drei Mal jährlich kostenfrei<br />

das neue <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> <strong>Magazin</strong>. Darin sind emotionale<br />

Reportagen und Tiergeschichten sowie Infos über<br />

Patentreffen, -reisen und andere Veranstaltungen enthalten.<br />

6. Patentreffen<br />

Mehrmals jährlich werden alle <strong>Aiderbichl</strong>er zu den<br />

Patentreffen auf die besuchbaren Güter eingeladen. Dort<br />

wird über aktuelle Tierrettungen berichtet und die neuesten<br />

Tiervideos werden vorgestellt.<br />

7. Patenreisen<br />

Neben den Patentreffen finden in jedem Jahr Patenreisen<br />

statt. Zum Beispiel habe ich als <strong>Aiderbichl</strong>er dann die<br />

Möglichkeit, das <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Frankreich oder das<br />

neue <strong>Gut</strong> in Ungarn zu besuchen.<br />

8. <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Kalender<br />

Als <strong>Aiderbichl</strong>er ab einem monatlichen Betrag von<br />

15,00 €, wird mir am Jahresende automatisch der <strong>Aiderbichl</strong>er<br />

Jahreskalender zugesandt.<br />

54 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 55


Patenreise<br />

Wo sich Pferd und<br />

Zackelschaf gute Nacht sagen<br />

Reisen Sie mit uns in eine wahre Märchenlandschaft<br />

Im kommenden Herbst haben wir eine besondere Patenreise für Sie<br />

aufgelegt, die von Henndorf über Traisen und Gänserndorf nach Szépalma führt.<br />

Unvergessliche Eindrücke sind vorprogrammiert<br />

weiter zum Weingut Küssler in Grub<br />

an der March. In dem nur wenige<br />

Kilometer vom Affen Refugium in<br />

Gänserndorf entfernten Weingut<br />

dürfen wir an einer Verkostung teilnehmen<br />

und so den ersten Abend in<br />

gemütlicher Runde ausklingen lassen.<br />

Pferden vom Koppelzaun aus beim<br />

Grasen zusehen können. Natürlich<br />

steht auch eine <strong>Gut</strong>sführung<br />

auf dem Programm. Wir erfahren<br />

Das vielleicht entlegenste<br />

Hotel in Ungarn<br />

interessante und spannende Fakten<br />

über die Geschichte des Gestüts und<br />

des Hotels. Wir lernen auch etwas<br />

über die ungarischen Lipizzaner, die<br />

dort gezüchtet wurden. Außerdem<br />

kommen wir natürlich den Tieren,<br />

Während der Patenreise nach Ungarn<br />

findet jeder Teilnehmer Zeit und<br />

Ruhe für gute Gespräche und natürlich<br />

kommt das leibliche Wohl auf<br />

keinen Fall zu kurz<br />

Nach einer Übernachtung steht am<br />

nächsten Morgen ein Besuch des<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Affen Refugiums auf<br />

dem Plan. Anschließend geht es auf<br />

direktem Wege weiter nach Ungarn<br />

in das vielleicht entlegendste Hotel<br />

des Landes.<br />

Das Hotel Szépalma bietet ideale<br />

Voraussetzungen, um in kurzer Zeit<br />

die Hektik des Alltags abzustreifen.<br />

Nach kurzer Zeit hat man tatsächlich<br />

das Gefühl, als würde die Zeit<br />

für den Moment des Aufenthalts<br />

stehenbleiben. Eine echte Oase der<br />

Stille, wo wir in aller Ruhe durch die<br />

schönen Stallungen gehen oder den<br />

die dort leben, näher. Denn wie Sie<br />

wissen, hat jedes unserer geretteten<br />

Tiere seine ganz eigene Geschichte zu<br />

erzählen. Sobald man diese kennt, erhält<br />

man einen ganz anderen Zugang<br />

Bilder (4): Kerstin Joensson<br />

zu den schützenswerten Lebewesen.<br />

Nach zwei Übernachtungen begeben<br />

wir uns mit schönen Eindrücken<br />

im Gepäck auf die Heimreise nach<br />

Henndorf.<br />

Der neue Standort von <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> in einer der<br />

bezauberndsten Landschaften<br />

Ungarns ist das<br />

Ziel unserer Reise, die vom 5. bis<br />

8. September <strong>2019</strong> stattfindet. Von<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Henndorf starten wir<br />

gemeinsam in Richtung Szépalma.<br />

Einen ersten Zwischenstopp legen<br />

wir in Traisen ein, wo wir unser Katzenstift<br />

besuchen. Hier leben Samtpfoten,<br />

die ein körperliches Handicap<br />

aufweisen oder eine intensivere<br />

medizinische Betreuung benötigen.<br />

Anschließend führt uns der Weg<br />

Bilder (2): Hotel Szépalma<br />

Für weitere Informationen stehen wir unter der Rufnummer: +43 (0)662 / 62 53 95<br />

oder per E-Mail: tourismus@gut-aiderbichl.com gerne zur Verfügung.<br />

Das auf dem Esterházy-Besitz im<br />

18. Jahrhundert erbaute und in<br />

den 90er Jahren renovierte Hotel<br />

Szépalma besitzt einen ganz eigenen<br />

Charme, der durch die historischen<br />

Wurzeln noch verstärkt wird<br />

Preise und Anmeldung:<br />

Im Reisebus ab/bis Henndorf,<br />

Reisezeit 4 Tage von Donnerstag 05.<br />

bis Sonntag 08. September <strong>2019</strong>, eine<br />

Übernachtung nahe Gänserndorf,<br />

zwei Übernachtungen mit Vollpension<br />

im Hotel Szépalma (exklusive<br />

Getränke), Winzerabend im Weingut<br />

Küssler (Weinverkostung, Jause),<br />

Doppelzimmer 550,00 € pro Person,<br />

Einzelzimmer 600,00 € pro Person<br />

56 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 57


<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> leben & erleben<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> leben & erleben<br />

Feste feiern<br />

Einmaliges Ambiente für Geburtstage oder Firmenveranstaltungen<br />

Ob für vier oder bis zu 700 Personen – <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> bietet den<br />

perfekten Rahmen für Events und Festivitäten aller Art. Dabei<br />

sorgen die geretteten Tiere für einen besonderen Zauber<br />

Auf Wunsch stehen,<br />

einem alten Brauch<br />

folgend, unsere Tiere<br />

nach der Trauung<br />

Spalier für Sie<br />

Schön, schöner ...<br />

Heiraten auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Wer den Bund fürs Leben eingeht, möchte, dass an diesem<br />

einen Tag alles perfekt ist. Perfekt im Sinne von unvergleichlichen<br />

Momenten, die für immer und ewig im Herzen verweilen<br />

Auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

fühlen sich<br />

Menschen und<br />

Tiere gleichermaßen<br />

wohl.<br />

Hier sagen sich<br />

nicht Fuchs<br />

und Hase gute<br />

Nacht, dafür<br />

Mensch und Esel<br />

guten Appetit<br />

Wenn Sie sich eine<br />

außergewöhnliche<br />

Kulisse für Ihren Geburtstag,<br />

Ihre Firmenfeier<br />

oder Ihr Jubiläum wünschen,<br />

liegen Sie mit <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Henndorf,<br />

Iffeldorf oder Deggendorf genau<br />

richtig. Die Kombination aus festlichem<br />

Ambiente und wohltuender Gemütlichkeit,<br />

himmlischer Ruhe und<br />

klappernden Hufen, edler Tischdekoration<br />

und weichem Fell, werden Sie<br />

nur hier finden. In dieser einmaligen<br />

Atmosphäre dürfen Sie Ihre Feier entspannt<br />

genießen und Ihre Aufmerksamkeit<br />

voll und ganz auf Ihre Gäste,<br />

und wenn Sie möchten, auch auf die<br />

tierischen Zaungäste richten. Alles<br />

andere, von der Organisation über<br />

Genießen Sie Ihre Feier,<br />

um alles andere<br />

kümmern uns wir<br />

die Dekoration bis hin zur Bewirtung<br />

der teilnehmenden Personen mit<br />

vegetarischen und veganen Speisen,<br />

übernehmen wir. Sehr gerne erstellen<br />

wir für Ihre Veranstaltung ein maßgeschneidertes<br />

Angebot.<br />

Sie möchten Ihren Ehrentag auf<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> verbringen?<br />

Oder planen eine Firmenfeier?<br />

Ihr Ansprechpartner: Florian Müller,<br />

Tel. +43 (0)662 / 62 53 95,<br />

tourismus@gut-aiderbichl.com<br />

Sie möchten Ihrer Hochzeit<br />

noch ein Krönchen aufsetzen?<br />

Den schönsten Tag<br />

in Ihrem Leben zu einem<br />

unvergleichlichen Erlebnis werden<br />

lassen? Dann sollten Sie sich inmitten<br />

der traumhaften Kulisse von <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> Henndorf das Ja-Wort geben.<br />

Jener Kraftort, ein Idyll, das sei-<br />

Damit Ihr schönster Tag<br />

unvergesslich wird<br />

nesgleichen sucht, eine inspirierende<br />

Begegnungsstätte zwischen Mensch<br />

und Tier, wird den Start in Ihr neues<br />

Leben perfekt in Szene setzen. Ganz<br />

zu schweigen von der neuen, auf<br />

Pfählen errichteten Mensch-Tier-<br />

Kapelle, die Platz für eine Hochzeitsgesellschaft<br />

von bis zu 20 Personen<br />

Bilder: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Wer die aus naturbelassenem Holz<br />

erbaute Mensch-Tier-Kapelle von<br />

außen betrachtet, hat den den Eindruck,<br />

sie würde schweben<br />

bietet. Der lichtdurchflutete Ort innerer<br />

Einkehr hat etwas magisches an<br />

sich. Das werden Sie spüren, sobald<br />

Sie zum Altar schreiten.<br />

Nähere Informationen unter Tel.<br />

+43 (0)662 / 62 53 95 oder E-Mail:<br />

tourismus@gut-aiderbichl.com<br />

Bilder: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

58 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

59


Juniorseiten<br />

Das<br />

tierische<br />

1 x 1<br />

Kaninchen sind<br />

gesellig und flink<br />

Bilder (6): <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Die possierlichen Nagetiere mit den langen Ohren werden<br />

häufig als Haustiere gehalten. Doch leider oftmals falsch und<br />

dann sind die süßen Mümmelmänner sehr unglücklich<br />

Jeder möchte doch, dass es<br />

seinem Tier gut geht. Und<br />

vielleicht gehörst Du auch<br />

zu den Kids, die sich<br />

unbedingt ein Kaninchen<br />

wünschen. Dann darfst<br />

Du Dir gleich zwei<br />

wünschen. Alleine sind<br />

Kaninchen nämlich furchtbar<br />

unglücklich. Damit es ihnen gut<br />

Gemeinsames Kuscheln ist für Kaninchen<br />

sehr wichtig. Um glücklich zu<br />

sein, brauchen sie Freunde<br />

Bild: shutterstock, Andre Adams<br />

geht, brauchen sie unbedingt einen<br />

Freund. Ohne andere Kaninchen können<br />

sie sich schließlich nicht gegenseitig<br />

putzen, zusammen ihr Reich<br />

erkunden oder miteinander kuscheln.<br />

Glückliche Kaninchen<br />

dürfen springen, rennen<br />

und Haken schlagen<br />

Außerdem bewegen sich Kaninchen<br />

furchtbar gerne. In einem Käfig oder<br />

viel zu kleinen Stall können sie aber<br />

keine Haken schlagen, einfach lossprinten<br />

oder hüpfen. Aber genau<br />

das brauchen sie, damit es ihnen gut<br />

geht und sie auch wirklich glücklich<br />

● Bis zum Alter von 16 Jahren ist die<br />

Mitgliedschaft beim <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Junior-Team kostenlos<br />

● Du bekommst eine Junior-Team<br />

Mitgliedskarte<br />

● Außerdem hast Du freien Eintritt<br />

im Geburtstagsmonat und erhältst<br />

ein Überraschungsgeschenk<br />

● Du bekommst für Dich 20 % Ermäßigung<br />

für Dein Geburtstagsfest<br />

auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

● Deine Teilnahme an unserem<br />

Junior-Team <strong>Sommer</strong>fest ist<br />

kostenfrei<br />

sind. Deshalb sollten sie immer genug<br />

Platz haben, um ihren Bewegungsdrang<br />

ausleben zu können. Du darfst<br />

auch nicht davon ausgehen, dass es<br />

in Ordnung ist, wenn Kaninchen nur<br />

nachts in einen kleinen Stall gesperrt<br />

werden. Im Gegensatz zu Dir schlafen<br />

sie nämlich nicht durch, und während<br />

Du friedlich vor Dich hin schlummerst,<br />

machen sie Party. Du siehst, bevor<br />

man sich ein Tier anschafft, sollte<br />

man sich immer schlau machen – dem<br />

Tier zuliebe.<br />

Wieso, weshalb, warum …<br />

… leben Wildkaninchen in Höhlen?<br />

Im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Feldhasen, sind<br />

Wildkaninchen sehr gesellige Zeitgenossen. Von ihnen<br />

stammen auch die sogenannten Hauskaninchen ab, die<br />

wir heute gerne als Haustiere halten. Manchmal werden<br />

diese auch als Stallhasen bezeichnet, aber genau genommen<br />

ist das nicht so ganz richtig. Weil Wildkaninchen so<br />

gesellig sind, leben sie mit ihren Artgenossen in Kolonien<br />

zusammen. Außerdem bauen sie sich bis zu drei Meter<br />

tiefe, unterirdische Höhlen. In den Höhlen bringen sie<br />

ihre Jungen zur Welt. Außerdem dienen diese als Fluchtmöglichkeit.<br />

Sie sind eben ein prima Versteck.<br />

Wer bin ich?<br />

Hallo Leute, ich heiße Emilia und lebe zusammen mit<br />

meinem Bruder Paul in einem schönen großen Gehege<br />

mit klasse Versteck-, Kletter- und Schlafmöglichkeiten auf<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Henndorf. Und nein, ich bin nicht Zorro,<br />

weil ich auch so eine tolle schwarze Maske im<br />

Gesicht habe. Ich bin ein Waschbär<br />

und meine Artgenossen<br />

stammen eigentlich aus Amerika.<br />

Aber seit einigen Jahren findet<br />

man uns auch in Europa. Weil wir<br />

so viele sind, möchte man uns wieder<br />

los werden. Deshalb bin ich so<br />

froh, dass ich <strong>Aiderbichl</strong>erin bin.<br />

Schnuppertage<br />

Wenn Du Tiere total gerne hast, dann ist das <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Junior-Team genau richtig für Dich. Als Mitglied<br />

lernst Du andere Kids in Deinem Alter kennen, die genauso<br />

tierverrückt sind wie Du. An den Oster-, <strong>Sommer</strong>und<br />

Weihnachtsferien immer dienstags und donnerstags<br />

sowie an Wochenenden kannst Du auf den drei besuchbaren<br />

Gütern in Henndorf, Deggendorf und Iffeldorf<br />

bei unserem Tierpfleger-Programm mitmachen. Immer<br />

zwischen 11:00 und 13:00 Uhr heißt es dann Ställe ausmisten,<br />

Futter vorbereiten, Pferde striegeln und natürlich<br />

Streicheleinheiten verteilen. So kannst Du ein bisschen<br />

in den Job des Tierpflegers hineinschnuppern. Zum Abschluss<br />

erhältst Du auch eine Urkunde.<br />

Voranmeldung unbedingt erforderlich unter<br />

info@gut-aiderbichl.com oder Tel. +43 (0)662 / 62 53 95<br />

Kindergeburtstag<br />

Du möchtest super gerne Deinen Geburtstag mit<br />

Freunden auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> feiern? Dann sag am besten<br />

gleich Deinen Eltern Bescheid, dass sie sich bei uns<br />

melden sollen. Wir decken einen ganz tollen und vor<br />

allem schön bunten Geburtstagstisch für Deine Gäste<br />

und Dich, Ihr dürft mit unseren Hunden spazieren gehen,<br />

Ponys putzen und Katzen streicheln. Außerdem dürft Ihr<br />

bei unserem spannenden Tier-Quiz mitmachen und bekommt<br />

auch eine Urkunde.<br />

Weitere Infos und Anmeldungen<br />

bitte telefonisch<br />

unter der Rufnummer<br />

+43 (0)662 / 62 53 95<br />

oder per E-Mail an<br />

tourismus@gut-aiderbichl.com<br />

60 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 61<br />

Junior-<br />

Tierpfleger-<br />

Programm


Geschenke<br />

Mit Herz schenken<br />

Ein Geschenk bedeutet zweimal <strong>Gut</strong>es tun<br />

Natürlich dürfen Sie sich gerne selbst etwas gönnen. Sie können aber auch ein Geschenk für Ihre<br />

Lieben aussuchen. So bereiten Sie dem Beschenkten eine Freude und leisten zudem einen Beitrag zur<br />

Versorgung unserer Tiere. Bitte einfach das Antwortfax ausgefüllt zu uns schicken<br />

Rucksack<br />

Leinen, Größe 40 x 35 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-20 54,95 €<br />

<strong>Sommer</strong> Tragetasche „Vintage“<br />

Größe ca. 33 x 37 x 14 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-23 29,95 €<br />

Shopper<br />

weiß/blau, Größe ca. 26 x 22 x 15 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-21 35,95 €<br />

Schneekugel<br />

Größe ca. 9 x 7 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-10 9,95 €<br />

Motivteller „<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>“<br />

Durchmesser ca. 19 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-11 16,95 €<br />

Handtuch in den Motiven „Pferde“,<br />

„Esel“, „Katzen“; Größe ca. 48 x 98 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-29 15,95 €<br />

Motivteller „<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>“<br />

Durchmesser ca. 11 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-12 6,95 €<br />

Emaille Becher<br />

weiß, ø ca. 8,5 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-13 9,90 €<br />

Umhängetasche „Retro“<br />

schwarz/rot, Größe ca. 42 x 28 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-27 25,95 €<br />

<strong>Sommer</strong> Umhängetasche „Vintage“<br />

Größe ca.26 x 26 x 9 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-24 29,95 €<br />

Geldbörse<br />

weiß/blau, Größe ca. 19 x 10 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-22 24,95 €<br />

SONDERPREIS<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Jubiläumsbuch –<br />

15 Jahre Tierliebe<br />

300 Seiten Hardcover-Buch<br />

ca. 21,5 x 30 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-15<br />

statt 49,95 € 24,90 €<br />

Hardcover-Buch „Rettet die Tiere“<br />

von Michael Aufhauser, ca. 16,5 x 22 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-12 19,90 €<br />

SONDERPREIS<br />

Hardcover-Buch „Wenn die Liebe<br />

fehlt …“, 96 Seiten, ca. 13,4 x 20,5 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-17<br />

statt 17,90 € 9,90 €<br />

Gürteltasche<br />

rot, Größe ca. 31 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-28 19,95 €<br />

Geldbörse „Vintage“<br />

Größe ca.19 x 10 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-25 14,95 €<br />

Minitäschchen „Vintage“<br />

Größe ca. 9 x 4 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-26 9,95 €<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Kalender 2020<br />

ca. 32 x29 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-14 12,95 €<br />

Fotobuch 2<br />

72 Seiten, ca. 30,5 x 21,5 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-18 9,90 €<br />

Fotobuch 3<br />

72 Seiten, ca. 30,5 x 21,5 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-19 9,90 €<br />

62 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> 63


Geschenke<br />

Leserbriefe<br />

Bitte einfach das Antwortfax ausgefüllt<br />

zu uns schicken oder bestellen Sie gleich<br />

im Online-Shop unter<br />

www.gut-aiderbichl-shop.com<br />

Kindercap „Mariechen“<br />

rosa oder blau<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-31 12,95 €<br />

Liebe Worte<br />

Wir freuen uns immer über nette,<br />

aufmunternde Worte, die uns, in dem<br />

was wir tun, bestätigen. Das zeigt uns,<br />

dass da draußen viele Menschen mit<br />

einem Herz für Tiere leben<br />

Halstuch<br />

rot, bedruckt, Größe ca. 51 x 51 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-32 6,90 €<br />

Baseballcap „<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>“<br />

braun oder beige<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-30 14,95 €<br />

Memory „<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>“<br />

ab 3 Jahre, ca. 14 x 14 cm<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-34 14,95 €<br />

Mal-Set im Holzkoffer<br />

für Kinder, 67-teilig<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-33 24,90 €<br />

Maskottchen „Mariechen“<br />

Größe ca. 16 x 33 cm, 30 °C waschbar<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-38 14,95 €<br />

Plüschhund „Benno“<br />

Größe ca. 27 cm, 30 °C waschbar<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-36 21,95 €<br />

Plüschpferd „Valerie“<br />

Größe ca. 23 cm, 30 °C waschbar<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-37 16,95 €<br />

Plüschkatze „Charlie“<br />

Größe ca. 40 cm, 30 °C waschbar<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-35 16,95 €<br />

Teddybär „<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>“ mit T-Shirt<br />

Größe ca. 27 cm, 30 °C waschbar<br />

Bestellnr. <strong>2019</strong>/2-39 6,95 €<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Dieter Ehrengruber, <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> GmbH und <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Stiftung, Johannes-Filzer-Straße 5, A-5020 Salzburg,<br />

Tel. +43 (0)662 / 62 53 95, E-Mail: info@gut-aiderbichl.com; Für den Inhalt verantwortlich: Dieter Ehrengruber; Redaktion: Bernadette<br />

Linasi, Fabian Linasi, Florian Müller, Holde Sudenn, Ulrike Ulmann; Grafische Gestaltung/Layout: Claudia Wendt; Copyright für alle<br />

Beiträge: <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> GmbH, Johannes-Filzer-Straße 5, A-5020 Salzburg, www.gut-aiderbichl.com; Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

sowie Vervielfältigungen und Speicherung nur nach schriftlicher Genehmigung des Herausgebers;<br />

Druck: Euro-Druckservice GmbH, Medienstraße 5b, D-94036 Passau; Unsere Partner sind die Tiere<br />

Umweltbewusst und sparsam!<br />

Das <strong>Aiderbichl</strong> <strong>Magazin</strong> hat eine große Auflagenhöhe erreicht! Wie können wir es schaffen, dennoch sparsam<br />

mit Papier umzugehen? Ganz einfach! Zwei Formate helfen uns dabei: Paten und Freunde erhalten weiterhin ihr<br />

persönliches, großformatiges <strong>Magazin</strong>, wie gehabt. Unsere <strong>Magazin</strong>e werden auf Recyclingpapier gedruckt.<br />

64 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

65


Nachgedacht<br />

Die grüne<br />

Revolution?<br />

Vegan oder vegetarisch<br />

leben ist leichter denn je<br />

Die große <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Tour<br />

Bilder: Kerstin Joensson<br />

Die Gründe, warum Menschen sich für eine fleischlose Lebensweise<br />

entscheiden sind vielfältig. Meist spielen ethische Aspekte eine maßgebliche Rolle.<br />

Doch andere Beweggründe holen rasant auf<br />

Sie möchten mehr über <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> Henndorf erfahren?<br />

Dann laden wir Sie herzlich zur großen <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> Tour ein! Ihr persönlicher <strong>Gut</strong>sführer<br />

bringt Ihnen die Geschichte von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>,<br />

Hintergründe und Tierschicksale näher.<br />

Außerdem begleitet er Sie bei einem Ausflug<br />

zu unseren Außenhöfen, beispielsweise nach<br />

<strong>Gut</strong> Schellenberg. Mit einem Glas Prosecco<br />

sowie Kaffee und Kuchen (im Preis enthalten)<br />

können Sie die Führung gemütlich ausklingen<br />

lassen. Zum Abschied erhalten Sie noch ein<br />

Erinnerungsgeschenk.<br />

Eigentlich war<br />

Rudi, der heute<br />

auf <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Iffeldorf<br />

lebt, dazu bestimmt<br />

auf dem<br />

Teller zu landen.<br />

Ihm ist dieses<br />

Schicksal zum<br />

Glück erspart<br />

geblieben<br />

66 <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong><br />

Noch vor wenigen Jahren<br />

wurden Vegetarier<br />

gerne als genussunfähige<br />

Spinner in die grüne Ecke<br />

gestellt. Veganer, sprich, die uneinholbare<br />

Krönung der Salat-Asketen,<br />

hätte der ein oder andere am liebsten<br />

für unmündig erklärt. Aber das Blatt<br />

hat sich gewendet. Zwar werden<br />

Schweine, Rinder und Hühner immer<br />

noch im Akkord geschlachtet,<br />

doch gleichzeitig füllen sich Supermarktregale<br />

zusehends mit fleischlosen<br />

Alternativprodukten. Mehr<br />

und mehr drängt sich der Gedanke<br />

auf, Hummus, Tofu, Seitan & Co.<br />

Fleischähnliche Produkte sind<br />

auf dem Vormarsch<br />

seien in gefühlter Lichtgeschwindigkeit<br />

auf dem Vormarsch. Offensichtlich<br />

sogar so sehr, dass Focus online<br />

jüngst von der „Grünen Revolution“<br />

und von dem Beginn des Untergangs<br />

der Fleischindustrie sprach. Demnach<br />

würden sich immer mehr „normale<br />

Menschen“ zu den „veganen<br />

Spinnern“ gesellen, wenn auch die<br />

Triebfeder ihrer Entscheidung nicht<br />

in den intelligent dreinblickenden<br />

Augen eines Schweins zu suchen ist.<br />

Neben der Angebotsbreite, durch die<br />

sich ein fleischloses Leben so leicht<br />

wie noch nie umsetzen lässt, seien<br />

auch die Erkenntnis, dass eine auf<br />

gequälten und mit Medikamenten<br />

am Leben gehaltenen Tieren basierte<br />

Ernährung mehr der Gesundheit<br />

schadet als ihr dienlich ist, ein<br />

Hauptmotiv. Aber reicht diese nicht<br />

gerade neue Feststellung wirklich<br />

aus, um eine „Grüne Revolution“<br />

auszulösen? Nun ja, angesichts der<br />

Tatsache, dass innovative Unternehmen<br />

wie Beyond Meat in das auch<br />

Leonado di Caprio investierte, einen<br />

fulminanten Börsenstart hinlegte,<br />

dürfen die Spinner unter uns zumindest<br />

davon träumen.<br />

Die große <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Tour wird ganzjährig<br />

angeboten und dauert etwa 2 Stunden.<br />

Preise für Erwachsene je 40,00 €,<br />

Kinder ab 4 Jahren je 30,00 €.<br />

Eine Voranmeldung,<br />

mindestens eine Woche vorher,<br />

ist unbedingt notwendig!<br />

Bitte erfragen Sie individuelle Arrangements<br />

bei Herrn Florian Müller unter<br />

tourismus@gut-aiderbichl.com,<br />

telefonisch +43 (0)662 / 62 53 95 oder<br />

mobil +43 (0)664 / 600 94 203<br />

www.gut-aiderbichl.com


www.gut-aiderbichl.com

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