25.03.2021 Aufrufe

Sportguide Bike, 1/2019

News, Bike-Neuheiten, Ridley Noah Fast, UYN Bike, Pearl Izumi, Lapierre eZesty, Tom Dumoulin, Henrique Avancini, Valentina Höll, Salzkammergut, Eggental im Südtirol, Via del Sole, Freestyle

News, Bike-Neuheiten, Ridley Noah Fast, UYN Bike, Pearl Izumi, Lapierre eZesty, Tom Dumoulin, Henrique Avancini, Valentina Höll, Salzkammergut, Eggental im Südtirol, Via del Sole, Freestyle

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Editorial<br />

Veränderungen <strong>2019</strong>: Mehr Magazin, mehr<br />

Information, mehr Storys, und das alles kompakt<br />

Wer alle Jahre dasselbe tut,<br />

läuft Gefahr einzuschlafen<br />

und die Aufmerksamkeit<br />

für den steten Wandel der Welt zu verlieren,<br />

der um ihn herum geschieht. So<br />

geht es auch uns. Immer wieder müssen<br />

wir uns wandeln, uns neu erfinden,<br />

neue Akzente setzen, uns von Neuem<br />

interessant machen, wollen wir die ungeteilte<br />

Aufmerksamkeit unserer Fans,<br />

unserer Leser und unseres Anhangs<br />

nicht verlieren.<br />

Nach über 12 Jahren war ich das übergrosse<br />

Format unseres Magazin <strong>Sportguide</strong><br />

leid. Das Heft konnte man<br />

manchmal beinahe als Fächer benutzen,<br />

die Seiten hingen durch, es war zu<br />

hoch und alles in allem gefiel es mir<br />

schon länger nicht mehr. Eine Zeit lang<br />

haben die Verleger im deutschsprachigen<br />

Europa einen richtigen Wettbewerb<br />

in Sachen Grösse und Maximierung<br />

des Formates unternommen. Gerade<br />

in Deutschland versucht man mit<br />

grossformatigen Magazinen die kleinere<br />

Konkurrenz am Kiosk zu überdecken.<br />

Gerade in Deutschland, wo es<br />

mehr als nötig Verlage gibt, die stolz<br />

auf ihr Magazin schreiben, sie seien das<br />

„grösste” Magazin in Europa und zwar<br />

nicht in Sachen Format, sondern in<br />

Sachen Reichweite, was einen gerne an<br />

die 30er Jahre Deutschlands erinnert,<br />

immer diese Sucht nach der totalen<br />

Führung, das kann schon auch nerven.<br />

Dieser Wahnwettbewerb, das grösste<br />

und erfolgreichste Magazin zu haben,<br />

das kümmert mich heute herzlich<br />

wenig, es muss bloss gefallen. Wir<br />

haben deshalb das Magazin verkleinert<br />

und damit handlicher und kompakter<br />

gemacht und entsprechend auch das<br />

Layout überarbeitet und damit versucht,<br />

die Leserlichkeit zu verbessern.<br />

Auch der Umfang hat nochmals deutlich<br />

zugenommen und das bedeutet<br />

noch mehr Berichte über Radsportler,<br />

Ferienregionen für <strong>Bike</strong>r und ausgesuchte<br />

<strong>Bike</strong>s, E-<strong>Bike</strong>s und Rennräder.<br />

Ich hoffe, das neue Layout und das<br />

neue Format gefällt unseren Leserinnen<br />

und Lesern so gut wie uns. Ihre<br />

Anregungen nehmen wir sehr gerne<br />

entgegen. Nun bleibt mir nur noch,<br />

allen Leserinnen und Lesern viel Spass<br />

mit der Ausgabe zu wünschen.<br />

Der Herausgeber<br />

Rolf Fleckenstein<br />

1


Henrique Avancini<br />

Der Brasilianer hat letzte Saison den<br />

Weltmeistertitel im Cross Country<br />

Marathon geholt. Wir erzählen über den<br />

unglaublich harten Weg und den steten<br />

Kampf des MT<strong>Bike</strong>rs aus ärmlichen<br />

Verhältnissen in Rio an die Weltspitze.<br />

84<br />

Ridley Noah Fast<br />

Ridley hat sein Aero-<strong>Bike</strong> vollständig<br />

überarbeitet und gehört damit nun zur<br />

Oberklasse. Alles über die Details und<br />

Eigenheiten des Aero-Renners erfährt<br />

man auf Seite 12.<br />

12<br />

Lapierre EZesty:<br />

MTB oder E-MTB?<br />

Lapierre hat mit dem eZesty eine neue<br />

Kategorie von E-Mountainbike entwikkelt,<br />

die sportliche MT<strong>Bike</strong>r anspricht.<br />

Mit wenigen Handgriffen wird aus dem<br />

leichten E-MTB zudem ein MTB.<br />

36<br />

56<br />

UYN <strong>Bike</strong>wear<br />

Nach dem fulminanten Start der Marke<br />

„Unleash your Nature” im vergangenen<br />

Winter präsentiert die italienische<br />

Funktionsunterwäsche eine sehr stilvolle<br />

und ebenso multifunktionelle <strong>Bike</strong>wear<br />

für Radfahrer und Radsportler.<br />

2


Vali Höll<br />

Erst gerade im Weltcup gestartet,<br />

entpuppt sich das junge Donwhill-Talent<br />

aus Österreich gleich zum Superstar,<br />

nachdem sie alle Weltcup-Rennen<br />

gewinnt und auch bei der WM die<br />

Goldmedaille holt.<br />

62<br />

Inhalt<br />

4 Dies&Das<br />

Allerlei Spannendes & Neues aus der<br />

Welt des Radsports & der <strong>Bike</strong>-Industrie<br />

10 <strong>Bike</strong>-Neuheiten<br />

10 Storck E:drenalin, Pure Cycling<br />

11 Cervélo P5X Lamborhini, Trek<br />

Domane+, BESV<br />

13 Lapierre eXelius<br />

14 BH Atom X Carbon<br />

15 Haibike Flyon<br />

16 Ridley Noah Fast<br />

Das Aero-<strong>Bike</strong> der Oberklasse<br />

24 UYN <strong>Bike</strong>:<br />

Stilvoll, sportlich, multifunktionell<br />

30 Lapierre eZesty<br />

MTB, E-MTB oder beides?<br />

36 Pearl Izumi<br />

Das Geheimnis der Wasserperlen<br />

40 Pendix<br />

Nachrüsten ist auch ’was für coole Jungs<br />

Bikferien<br />

In dieser Ausgabe haben wir drei<br />

Ferienregionen näher vorgestellt,<br />

darunter eine Rennradregion und zwei<br />

Regionen für Mountainbike-Ferien mit<br />

Touren, Adressen und wichtigen<br />

Detailinformationen.<br />

72<br />

42 Tom Dumoulin<br />

Auf der Erfolgswelle mit dem Team<br />

Sunweb<br />

48 Henrique Avancini<br />

Die MTB-Entdeckung des Jahres 2018<br />

56 UCI E-MTB Weltmeisterschaft <strong>2019</strong><br />

58 Radsport-Athleten<br />

58 Alejandro Valverde, Thomas Geraint,<br />

John Degenkolb<br />

59 Jaroslav Kulhavy, Jolanda Neff,<br />

Sina Frei<br />

60 Luca Shaw, Emily Batty, Danny Hart<br />

62 Valentina Höll<br />

Österreichs Downhill-Supertalent<br />

68 Salzkammergut<br />

Alpenländische Idylle für Roadbiker<br />

76 Eggental<br />

Die Mountainbike-Welt von Latemar,<br />

Carezza-Trail und Rosadira<br />

84 Limone Piemonte<br />

Über die spektakuläre Militärstrasse direkt<br />

an die Riviera<br />

92 Matthias Danois in Santorini<br />

Freestyle naked<br />

96 Impressum<br />

5


Dies&Das<br />

Supacaz x Nalini Flyin’ Hawaiian<br />

Bunt & Sexy<br />

Die kalifornische Marke Supacaz hat es sich<br />

zum Ziel gesetzt, die sexysten Produkte für<br />

<strong>Bike</strong>r zu entwickeln. Für Schweizer<br />

Verhältnisse braucht so ein Dress nicht nur<br />

eine gute Figur, sondern auch Mut, so paradiesisch<br />

und exotisch aus der Menge herauszustechen.<br />

Doch das ist endlich mal ’was<br />

anderes als der übliche Rennradstil. Es hat<br />

Klasse, Vitalität und ein besonders positive<br />

Energie mit der exotischen Feriennote.<br />

Weitere sexy Dresses, die in Zusammenarbeit<br />

mit dem italienischen Radbekleidungshersteller<br />

Nalini entstanden, findet ihr auf<br />

der Website www.supacaz.com. Dort schlägt<br />

der einzigartige Dress mit $ 380.00 zu Buche.<br />

Was das gute Stück in der Schweiz kostet,<br />

fragt ihr am besten bei www.gprag.ch nach.<br />

4


Supacaz Bling Tape<br />

Hübscher, edler,...<br />

Wer seinem Lenker den ganz<br />

speziellen Look verpassen will,<br />

dem bietet die Marke Supacaz 15<br />

verschiedene Bling Tape-Modelle mit<br />

jeweils bis zu 12 Farbvariationen zur<br />

Auswahl. Gleich ob der Lenker in<br />

Chrom verkleidet sein soll, die<br />

Farben eines Landes repräsentieren<br />

oder einfach in einer edlen Farbe<br />

glänzen wie hier mit dem Modell<br />

Bling Tape in Gold, der Lenker und<br />

das <strong>Bike</strong> erhalten eine ganz neue und<br />

individuelle Note. Alles weitere findet<br />

ihr unter www.supacaz.com oder<br />

unter www.gprag.ch.<br />

Horst Brozy<br />

Sagenhafte Sportgemälde<br />

Jeder, der sich nur ein wenig für Kunst interessiert,<br />

kennt das Problem: Das Bild und den Künstler, den<br />

man eigentlich sucht, findet man nie. Den Horst Brozy<br />

habe ich zufällig entdeckt und den müssen andere auch<br />

unbedingt kennenlernen. Er ist ein sympathischer<br />

Zeitgenosse und kennt als ehemaliger Radrennfahrer<br />

alle Grössen im Radsport persönlich. Er trägt das Herz<br />

auf der Zunge und auf dem Pinsel und so sind auch<br />

seine Bilder: Geballte Emotionen, pure Kraft und<br />

Energie. Gleich ob Alejandro Valverde, Tom Dumoulin,<br />

Marianne Vos, Marcel Kittel, Elia Viviani oder Eddy<br />

Merckx. Alle grossen Stars des Radsports sind auf seinen<br />

faszinierenden Bildern gebannt. Die abgebildeten<br />

Originale sind ab € 1750 zu haben und damit mehr als<br />

erschwinglich. Wer ein besonderes Bild aus dem Radoder<br />

Motorsport sucht, findet es bei ihm oder lässt es<br />

von ihm anfertigen. Alles andere erfährt ihr unter<br />

www.horst-brozy.de.<br />

5


Citi-<strong>Bike</strong> New York<br />

E-<strong>Bike</strong> Expansion<br />

Schneller als zu Fuss, billiger als<br />

ein Taxi und mehr Spass als die<br />

U-Bahn. Citibike rüstet auf, um den<br />

Touristen New Yorks eine Alternative<br />

zu den traditionellen Verkehrsmitteln<br />

zu bieten. Citi-<strong>Bike</strong><br />

ist das größte Fahrrad-Sharing-<br />

Programm in New York mit<br />

12’000 <strong>Bike</strong>s und 750 Stationen in<br />

Manhattan, Brooklyn, Queens und<br />

Jersey City. Der nun anstehende<br />

Plan von Citi-<strong>Bike</strong> ist es, die Flotte<br />

in den kommenden Monaten um<br />

4’000 Elektrofahrrädern aufzustocken. Wenn diese<br />

Expansion abgeschlossen ist, wird etwa ein Drittel<br />

aller Citi-<strong>Bike</strong>s in der Flotte elektrisch sein!<br />

Darüber hinaus fügt Citi-<strong>Bike</strong> derzeit 13 neue Citi-<br />

<strong>Bike</strong>-Stationen zu den verkehrsreichsten Gebieten<br />

hinzu und 2’500 weitere Verriegelungs-Depots zu<br />

bestehenden und neuen Stationen, um die<br />

Fahrräder sicher parken zu können.<br />

Ekoi<br />

Ausgefallen und kreativ<br />

Offensichtlich gibt es immer mehr Anbieter, die weg wollen von langweiliger<br />

industriedesignter <strong>Bike</strong>bekleidung. Der im südfranzösischen Fréjus ansässige<br />

Betrieb mit Vertretern in Deutschland und Österreich arbeitet als Online-<br />

Händler. Einen Schweizer Vertrieb gibt es aktuell noch nicht und das scheint<br />

wohl nicht das dringlichste Problem für die Franzosen zu sein. Schweizer<br />

müssen sich an den deutschen Vertreter wenden. Die Marke hat generell gute<br />

Bewertungen, wenngleich man auch immer wieder einmal damit leben muss,<br />

dass die gelieferte Grösse nicht passt, aber auch der Umtausch soll reibungslos<br />

funktionieren. Wer ausgefallene <strong>Bike</strong>wear sucht, schaut hier einmal rein:<br />

www.ekoi.com.<br />

6


absoluteBLACK<br />

Mehr Power,<br />

mehr Traktion<br />

Die Radindustrie bringt immer wieder<br />

auch Besonderheiten hervor, die kurios<br />

wirken und häufig nicht den gewünschten<br />

Durchbruch schaffen, obwohl sie es<br />

verdienen. Ich könnte schwören, dass das<br />

Konzept der ovalen Kettenblätter bereits<br />

in den 70er Jahren über den TV lief, aber<br />

nie wirklich verstanden wurde, obwohl<br />

das Prinzip einfach ist. Man will mit den<br />

ovalen Kettenblättern den toten Punkt<br />

beim Treten ausschalten und damit das<br />

Treten wirkungsvoller machen. Die<br />

zahlreichen positiven Meldungen von<br />

Käufern sind der beste Beweis, dass die<br />

Wirkung spürbar ist. Man findet solche<br />

Erfahrungsberichte auf www.rasant.ch.<br />

Shimano Steps <strong>2019</strong><br />

Vier Antriebe,<br />

zwei Kategorien<br />

Shimano bietet <strong>2019</strong> vier verschiedene<br />

Elektromotoren für<br />

E-<strong>Bike</strong>s an. Für Trekking- und<br />

City-<strong>Bike</strong>s stehen die Systeme<br />

E5000 und E6100 zur Verfügung.<br />

Der E5000 ist der leichteste<br />

und schwächste Motor mit 40<br />

Nm Drehmoment bietet aber ein<br />

vollautomatisches Schalten in<br />

Zusammenarbeit mit einer Di2-<br />

kompatiblen 8/5-Gang-Getriebenabe.<br />

Das E6100-System liefert<br />

dafür bis zu 60 Nm Drehmoment.<br />

Die für Mountainbikes<br />

entwickelten Systeme E7000 und<br />

E8000 liefern 60 bzw. 70 Nm<br />

Drehmoment, die mittels App<br />

individuell auf den Fahrer eingestellt<br />

werden können. Zudem<br />

runden weitere E-<strong>Bike</strong>-Komponenten<br />

das Shimano-Set ab.<br />

7


Bild: Tom Dumoulin<br />

vom UCI WorldTeam<br />

Sunweb freut sich,<br />

einen so sicheren und<br />

leichten Helm fahren<br />

zu dürfen.


Lazer Helm<br />

Neu in der Schweiz<br />

Die Fahrradhelme der Marke „Lazer” gehen zurück auf eine 100-jährige<br />

Erfolgsgeschichte. 1919 wurde die Firma von den Brüdern Lacroix in Belgien gegründet.<br />

Der älteste Hersteller von Helmen steht für höchste Sicherheit und erstklassige Qualität.<br />

Ab diesem Jahr importiert die Fuchs-Movesa AG die Helmmarke in die Schweiz. Hier<br />

ein paar Müsterchen der umfangreichen Kollektion. Das gesamt Angebot finden Sie auf<br />

www.fuchs-movesa.ch.<br />

LAZER Unisex Road Bullet 2.0 Helm<br />

Team Sunweb <strong>2019</strong><br />

- Aerodynamischer, Slim Fit Rennradhelm<br />

mit hervorragender Belüftung<br />

- Airslide: Einstellbare Belüftung durch<br />

Venturi Cap, ideal für heisse Tage<br />

- Inklusive Magnetischem ZEISS Visier<br />

- Mit integriertem LED-Rücklicht, sorgt für<br />

zusätzliche Sichtbarkeit<br />

UVP: CHF 320.00<br />

LAZER Unisex Road Bullet 2.0 Helm<br />

Es handelt sich um denselben Helm des UCI<br />

WorldTeams Team Sunweb (links).<br />

Die Helme sind in diversen Farben erhältlich<br />

und mit oder ohne die Technologie<br />

„MIPS”. MIPS steht für Multidirectional<br />

Impact Protection. Eine reibungsarme<br />

Schicht zwischen Helm und Kopf absorbiert<br />

dabei einen Teil der Aufprallenergie bei<br />

einem Sturz auf den Kopf.<br />

UVP: CHF 320.00 und CHF 340.00 mit MIPS<br />

Neuheit: LAZER Coyote<br />

Gerade hat Lazer einen neuen Helm auf den<br />

Markt gebracht, den leichten und vielseitigen<br />

Coyote mit folgenden Eigenschaften:<br />

- 21 große Belüftungsöffnungen<br />

- Großes, feststehendes Visier<br />

- Tiefsitzende Helmschale am Schläfen- und<br />

Hinterkopfbereich für erhöhten Schutz<br />

- Turnfit ® Plus Verstellsystem mit<br />

optionalem LED Rücklicht<br />

- Unverwechselbare Veredelung der Bottomshell<br />

- Größen: S / M / L<br />

- Gewicht: 320 g (S)<br />

- CE/ CPSC/ AS zertifiziert<br />

- UVP: CHF 120.- mit MIPS und CHF 100.- ohne<br />

-


<strong>Bike</strong>-Neuheiten<br />

Storck E:Drenalin<br />

Mehr als fair<br />

Mittlerweile ist auch die Marke Storck,<br />

die im deutschen Idstein zu Hause ist,<br />

auf den Geschmack gekommen und<br />

präsentiert seine E-<strong>Bike</strong>s <strong>2019</strong>, deren<br />

Modelle ausnahmslos über einen<br />

Karbonrahmen verfügen, welche die E-<br />

<strong>Bike</strong>s etwas leichter macht. Das abgebildete<br />

Modell E:Drenalin soll 21.5 kg<br />

wiegen. Das Design mit dem grossen<br />

Unterrohr ist im Trend und erlaubt<br />

grosse Akkus. Der Antrieb stammt von<br />

Continental und soll bei 250 Watt 90<br />

Nm Drehmoment erzeugen, der Akku<br />

bietet mit 636 Wh moderne „Ausdauer”.<br />

Angesichts der hochwertigen<br />

Komponenten - Laufräder von DT<br />

Swiss, Federung von Fox, für die<br />

Schaltung Shimano XT - ist der Preis<br />

von Euro 5’699 mehr als fair. Das<br />

Modell gibt es zudem in zwei weiteren<br />

Versionen in der Farbe Camouflage mit<br />

einer tollen Lackierung.<br />

Pure Cycling<br />

Experiment gescheitert<br />

Der deutsche Fahrradhersteller Canyon, der<br />

seinen Direktvertrieb in der Schweiz während<br />

Jahren unter dem Namen „Pure Cycling”<br />

betrieb, hat sein Geschäft in der Schweiz<br />

Ende 2018 eingestellt. Wenn es um neue<br />

Ideen geht und Veränderungen des Marktes,<br />

ist man in der Schweiz häufig am falschen<br />

Ort insbesondere im Zweiradmarkt, der von<br />

konservativem Denken geprägt ist. Zudem<br />

tun sich reine Online-Händler in der Schweiz<br />

noch schwer, insbesondere bei Hartwaren<br />

(Ski, <strong>Bike</strong>s, usw.), da das dichte Händlernetz<br />

bequem ist und Schweizer noch viel auf<br />

Beratung und Betreuung vom Fachhändler<br />

geben. Solange dies nicht ändert, haben es<br />

Online-Anbieter schwer.<br />

10


Cervélo P5X<br />

Lamborghini-<br />

Modell ausverkauft<br />

Das Triathlonbike P5X, das die kanadische<br />

Marke Cervélo 2016 auf den Markt brachte,<br />

ist das ultimative <strong>Bike</strong>, wenn es um Aerodynamik<br />

geht. Das Konzept ohne Sattelstütze<br />

und Kettenstreben ist einzigartig.<br />

Das <strong>Bike</strong>, das je nach Set gut und gerne<br />

über CHF 15’000 kostet, gab es letztes Jahr<br />

als Spezialmodell, das in Zusammenarbeit<br />

mit Lamborghini entstand. Sämtliche<br />

Modelle sind ausverkauft!<br />

Trek Domane+<br />

Das erste E-Rennrad<br />

aus dem Hause Trek<br />

Nachdem Trek anno 2014 schüchtern seinen<br />

Einstieg in den E-<strong>Bike</strong>-Markt mit drei<br />

E-MTBs (Hardtails) begann, ist die<br />

Palette an E-<strong>Bike</strong>s beim amerikanischen<br />

Hersteller mächtig gewachsen. Anno<br />

<strong>2019</strong> bringt Trek nun sein erstes Elektro-<br />

Rennrad auf den Markt. Das Design des<br />

17 kg leichten Karbonrenners überzeugt.<br />

Tretunterstützung liefert ein Bosch<br />

Performance Cruise Motor mit 250 Watt<br />

und 63 Nm Drehmoment und das zum<br />

Preis von CHF 6’699.00.<br />

BESV JF1 und JR1<br />

Wo erhältlich?<br />

Die Marke BESV, die zu Darfon<br />

Electronics Corporation und zu<br />

BenQ gehört, beeindruckt seit ihrem<br />

Markteintritt immer wieder mit<br />

tollen Produkten, doch beim Vertrieb<br />

und bei der Kommunikation happert<br />

es. Antworten auf unsere Fragen<br />

erhalten wir nicht, obwohl sie<br />

fleissig gelesen werden. Die neuen<br />

Rennrad-Modelle JF1 und JR1 sind<br />

neu, doch es fragt sich, ob und wo<br />

man sie erhält. Der Schweizer<br />

Importeur führt die Modelle auf seiner<br />

Website nicht einmal auf. Hier<br />

ist Verbesserung dringend nötig.<br />

11


Bild: eXelius SL 700 Disc,<br />

CHF 7’899.00<br />

Bild: eXelius SL 600 Women<br />

Disc, CHF 5’799.00<br />

Lapierre eXelius<br />

Echtes Rennrad-Gefühl<br />

Erstmals <strong>2019</strong> bietet der französische Hersteller<br />

ein Elektro-Rennrad an. Dabei war das Ziel, ein<br />

gewohntes Fahrradgefühl zu erhalten und einen<br />

Motor zu integrieren, der „nur” unterstützt insbesondere<br />

den Hang hinauf. Mit dem federleichten<br />

Fazua-Motor wurde dies möglich. Der Motor ist<br />

nicht nur so leicht, dass der Rahmen mit Motor auf<br />

1.65 kg zu stehen kommt, sondern er entkoppelt<br />

Bild: eXelius SL 600 Disc,<br />

CHF 5’799.00<br />

sich vollständig, wenn die Geschwindigkeit von 25<br />

km/h überschritten wird, wodurch eine Bremswirkung<br />

des Motors vermieden wird. Dank Karbonrahmen<br />

wiegen die drei Modelle 13.0 bzw. 13.9 kg.<br />

Ein Modell für die Frau und zwei Modelle für den<br />

Mann, eines mit und ein anderes ohne elektronische<br />

Schaltung, sind für den Preis von CHF 7’899<br />

bzw. 5’799 zu haben.<br />

12


BH Atom X Carbon<br />

Die edle Fassung des<br />

Erfolgsmodells<br />

Als wir letztes Jahr das neue Atom X<br />

der spanischen <strong>Bike</strong>marke BH vorstellten,<br />

wussten wir gleich, dass es ein<br />

Verkaufshit werden wird. Das revolutionäre<br />

Rahmenkonzept mit Platz für einen<br />

Akku mit sensationellen 720 Wh musste<br />

ein Hit werden. Entsprechend wurde der<br />

Bericht auch auf www.sportguide.ch<br />

x-tausend Mal gelesen.<br />

Nun legt die Marke nach und liefert<br />

sechs Modelle mit Karbonrahmen und<br />

neuem Magnesium Motor von Brose.<br />

Damit ist das E-MTB rund 2 kg leichter<br />

als die Alu-Version und 120% steifer.<br />

In der Schweiz sind die edlen Stücke<br />

ab Juli zu einem Preis zwischen rund<br />

CHF 7’500 und 10’000 erhältlich.


Haibike Flyon<br />

Rosige Aussichten<br />

für E-MT<strong>Bike</strong>r<br />

Wie uns Thomas Geiser, CEO der<br />

Accell Suisse AG, auf Anfrage verriet,<br />

sind diese heissen Dinger in der<br />

Produktion noch etwas im Rückstand.<br />

Aus heutiger Sicht lässt man<br />

verlauten, dass man ab Juli <strong>2019</strong><br />

soweit sei und die revolutionären<br />

Flyon-Modelle der E-<strong>Bike</strong> Marke<br />

Haibike auf den Markt kommen<br />

werden. Dabei verweist Haibike<br />

stolz darauf, dass die gesamte<br />

Entwicklung des Flyon-Konzeptes<br />

aus dem eigenen Hause stammt.<br />

Nicht nur der Antrieb und dessen<br />

rekordverdächtige Maximalleistung<br />

von 120 Nm ist revolutionär, sondern<br />

auch die Linie und die Architektur<br />

dieses Power-E-MTBs ist schlicht<br />

phänomenal. Da möchte man sofort<br />

E-<strong>Bike</strong>-Händler werden, denn die<br />

verkaufen sich von selbst. Wir<br />

werden gerne darauf aufmerksam<br />

machen, wenn es soweit ist, dass man<br />

diese Kracher in der Schweiz und im<br />

deutschsprachigen Europa kaufen<br />

kann. Darauf dürfen sich<br />

E-<strong>Bike</strong>r echt freuen.<br />

Bild: Haibike Flyon System<br />

Bild: Haibike Xduro Nduro 10.0, das Highlight der neuen Modellreihe<br />

15


Wilier Cento10PRO Ramato<br />

Grandioser Look<br />

Die Weiterentwicklung des Vorgängers<br />

Wilier Cento10 Air nennt<br />

der italienische Rennrad-Bauer<br />

Wilier Cento10PRO mit einem<br />

Highend-Rahmen, der 6% verwindungssteifer<br />

sein soll als das Air-<br />

Modell. Stolz ist Wilier zurecht<br />

auf die Kombination des Vorbaus<br />

und des Alabarda-Lenkers, was<br />

die Kabelführung aller Kabel im<br />

Rahmen ermöglicht mit Ausnahme<br />

des Kabels der Vorderbremse.<br />

Nicht nur die Optik ist<br />

daher so puristisch, sondern auch<br />

die Aerodynamik gewinnt. Das<br />

Aero-Rennrad richtet sich denn<br />

auch an anspruchsvolle Fahrer,<br />

die sich über 3% Aerodynamik-<br />

Gewinn und 150 Gramm Gewichtsreduktion<br />

freuen.<br />

Das offensichliche Highlight des<br />

edlen Stücks ist die Farboption<br />

„Ramato”. Dieser klassische edle<br />

Look ist nicht nur einzigartig und<br />

wunderschön, sondern wird auch<br />

aufwendig von Hand gefertigt.<br />

Das spezielle Cromovelato-Design<br />

hat denn auch seinen Preis<br />

und ist für zusätzlich 1500 Euro<br />

zu haben. Der Rahmen kostet<br />

3800 Euro und die günstigste<br />

Radmodell startet bei 4750 Euro<br />

und endet mit dem teuersten bei<br />

10800 Euro. Es handelt sich um<br />

ein echtes Schmuckstück für die<br />

Strasse.<br />

16


Bild: Das Rossignol E-Track Trail<br />

Price e-Speed 650b iTube<br />

Verkaufsschlager<br />

Eigentlich stellen wir beim <strong>Sportguide</strong> nur sportliche <strong>Bike</strong>s vor, doch<br />

der Price <strong>Bike</strong>s-Hersteller aus Uster erzählte uns, dass es sich hierbei<br />

um einen echten Kassenschlager handelt. Das wundert kaum: 45 km/h-<br />

Speed-E-<strong>Bike</strong>s ersetzen den Kleinwagen in der Stadt oder der Agglo<br />

und sparen Benzin und Parkgebühren. Zudem kann man die<br />

Ausstattung und die Farbe des E-<strong>Bike</strong>s individuell wählen und das<br />

bereits ab CHF 3’495.00 inkl.<br />

Gratis-Versicherung für ein Jahr.<br />

Das ist ein starkes Angebot.<br />

Mehr unter www.price-bikes.ch<br />

Rossignol<br />

Noch rassiger<br />

Nachdem der französische<br />

Sportkonzern letztes Jahr<br />

erstmals mit eigenen<br />

Mountainbikes und E-<strong>Bike</strong>s im<br />

FahrradMarkt aufgetreten ist,<br />

liefert er für <strong>2019</strong> eine gelungene<br />

Weiterführung und legt<br />

optisch nochmals eine klare<br />

Schippe drauf. Rossignol<br />

<strong>Bike</strong>s und E-<strong>Bike</strong>s <strong>2019</strong> sehen<br />

bereits toll aus, doch die<br />

Verantwortlichen bei<br />

Rossignol lassen im persönlichen<br />

Gespräch durchblicken,<br />

dass für 2020 nochmals eine<br />

ziemliche Steigerung der<br />

aktuellen Angebotspalette zu<br />

erwarten ist. Wer sich informieren<br />

will schaut hier rein:<br />

www.rossignol.com/ch-de/<br />

rossignol-bike.html<br />

17


Ridley Noah Fast<br />

Für Fahrer, die an<br />

die Spitze wollen<br />

Ridley hat sein bestehendes Spitzenmodell<br />

vollständig überarbeitet und bietet <strong>2019</strong> ein<br />

Aero-Rennrad der Oberklasse an. Ein<br />

solches Rennrad ist für Perfektionisten<br />

gemacht, die sich das schnellste und<br />

technisch hochwertigste Rennrad<br />

anschaffen. An feinsten Details hat der<br />

belgische Rennrad-Produzent gefeilt, um<br />

noch einmal alles aus dem Rad zu holen.<br />

von Rolf Fleckenstein


Bild: André Greipel, Ex-Fahrer<br />

von UCI Worldteam Lotto Soudal<br />

freute sich bei der Präsentation<br />

über die neue Speed-Maschine


Ein Aero-<strong>Bike</strong> zu entwickeln,<br />

verlangt von den Entwicklern<br />

minutiöseste Feinarbeiten<br />

in minimalsten Details zu<br />

leisten. Das neue Aero-<strong>Bike</strong> noch<br />

windschlüpfriger zu machen als<br />

das Bestehende oder dasjenige<br />

der Konkurrenz, ist eine echte<br />

Kunst. Vor allem geht es darum,<br />

Luftverwirbelungen aufs Minimum<br />

zu reduzieren und den Luftstrom<br />

ums Rad als auch um den Fahrer<br />

zu optimieren. Beim neuen Ridley<br />

haben die Macher des neuen<br />

Noah Fast Disc nicht nur darauf<br />

geachtet, das <strong>Bike</strong> so aerodynamisch<br />

wie möglich zu bauen, sondern<br />

auch darauf, das <strong>Bike</strong> so perfekt<br />

wie möglich an den Fahrer<br />

anzupassen.<br />

Ultimative Aerodynamik<br />

Ein Knackpunkt bei der Aerodynamik<br />

eines Rennrades ist immer<br />

der Bereich um den Lenker, den<br />

Vorbau und die Kabel, die man in<br />

den Rahmen zu integrieren versucht.<br />

Man würde nicht vermuten,<br />

wie fein die Unterschiede<br />

sein können, die am Ende über<br />

ein paar Prozent mehr an Aerodynamik<br />

entscheiden. Das ist gelebte<br />

Ingenieurskunst.<br />

Die Übergänge zwischen Rahmen,<br />

Gabel und Vorbau mit<br />

Lenker fügen sich beim neuen


1<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Aero Sattelstütze<br />

Nahtloser<br />

Übergang<br />

Zwischen Lenker,<br />

Vorbau, Gabel<br />

und Rahmen<br />

Klemmung an der Unterseite des<br />

Oberrohrs in den Rahmen integriert<br />

4<br />

F-Wings<br />

verringern Verwirbelungen, welche<br />

durch die Radnabe erzeugt werden.<br />

2<br />

3<br />

4


Ridley Noah Fast Disc beinahe<br />

nahtlos ineinander. Störende Kabel<br />

sind vollständig in den Rahmen<br />

integriert worden. Selbst die<br />

Steckachsen sitzen fast nahtlos<br />

an den Ausfallenden der Gabel.<br />

An dieser Stelle findet sich ausserdem<br />

eine Einzigartigkeit à la<br />

Ridley. Wer genau hinschaut, entdeckt,<br />

dass die Ausfallenden der<br />

Gabel eine spezielle Form haben,<br />

die aussieht wie ein "F", das auf<br />

dem Kopf steht. Ridley nennt dieses<br />

Konzept "F-Wings", welches<br />

die Luftverwirbelungen, welche<br />

durch die Drehung der Radnabe<br />

erzeugt werden, verringern soll.<br />

Der Vorbau kann man mit sogenannten<br />

"Spacern", die es in unterschiedlichen<br />

Ausführungen mit<br />

einer Höhe von 3 mm, 5 mm und<br />

10 mm gibt, individuell an den<br />

Fahrer anpassen. Auch die Klemmung<br />

der Aero-Sattelstütze ist an<br />

der Unterseite des Oberrohrs integriert.<br />

Wo mögliche Reibungswiderstände<br />

auftreten konnten<br />

oder traten, wurden diese soweit<br />

technisch möglich behoben. Entstanden<br />

ist ein fast nahtloses <strong>Bike</strong><br />

beinahe ohne Reibungspunkte mit<br />

der Luft. Ein weiteres Highlight<br />

ist die F-Surface-Technologie: Dabei<br />

handelt es sich um eine strukturierte<br />

Oberfläche an entscheidenden<br />

Stellen des Rahmens ähnlich<br />

den Dellen eines Golfballes,<br />

um den Luftwiderstand zu verringern.<br />

Die Dellen bewirken eine<br />

geringe Turbulenz, die dafür sorgt,<br />

dass der Luftstrom besser der<br />

Form des Rohres folgt, wodurch<br />

der Luftwiderstand insgesamt verringert<br />

wird.<br />

Mit oder ohne Scheibenbremse<br />

Nebst den aerodynamischen Verbesserungen<br />

wurde die Steifigkeit<br />

des Tretlagers und des Steuerrohrs<br />

erhöht. Die abgesenkten<br />

Sitzstreben sorgen darüber hinaus<br />

für eine bessere Spurtreue<br />

und noch mehr Komfort. Der<br />

Komfort wurde zusätzlich durch<br />

eine neue und dünnere Sattelstütze<br />

erhöht. Die Aerostützen<br />

sind nämlich in der Regel zu steif.<br />

Das Noah Fast von Ridley gibt es<br />

aktuell mit und ohne Scheibenbremse.<br />

Das Modell mit Felgenbremse<br />

ist dank der zahlreichen<br />

Optimierungen um 250 Gramm<br />

leichter als sein Vorgänger und<br />

befindet sich unter der 7-Kilo-<br />

Grenze. Aufgrund der schwereren<br />

Schaltgruppe, Bremsen und<br />

22


Laufräder ist das Modell mit<br />

Scheibenbremse (Disc) rund 500<br />

Gramm schwerer als das Modell<br />

mit Felgenbremse. Insbesondere<br />

bietet das Modell mit Scheibenbremse<br />

bei allen Wetterbedingungen<br />

ein optimales Bremsverhalten.<br />

Insgesamt wurde die Aerodynamik<br />

des Aero-Racers spübar<br />

verbessert, das Gesamtgewicht<br />

erheblich reduziert und der<br />

Komfort erhöht.<br />

Last but not least überzeugt Ridley<br />

mit der individuellen Anpassung<br />

an Kundenwünsche. Am Online-<br />

Customizer von Ridley lässt sich<br />

ein ganz individuelles Farbset zusammenstellen;<br />

zudem stehen<br />

verschiedene Komponentensets<br />

zur Auswahl. In der Schweiz ist<br />

das Aero-<strong>Bike</strong> bereits ab CHF<br />

5'395.00 zu haben.<br />

Nähere Angaben und Angebote<br />

finden interessierte <strong>Bike</strong>r unter<br />

www.ridley-bikes.ch.<br />

Ridley Noah Fast Disc<br />

Rahmen<br />

Monocoque Karbon<br />

Grössen XS = 526 mm S = 545 mm M = 565 mm L = 587 mm<br />

Sets Ultegra 2x11, ab CHF 5’395.00<br />

Ultegra Di2 2x11, ab CHF 6’195.00<br />

Dura Ace 2x11, ab CHF 6’595.00<br />

Dura Ace Di2 2x11, ab CHF 7’995.00<br />

Red eTape 2x11, ab CHF 7’795.00<br />

Red eTape AXS 2x12, ab CHF 7’995.00<br />

23


UYN <strong>Bike</strong><br />

Stilvoll, sportlich,<br />

multifunktionell<br />

Nach der erfolgreichen Lancierung der<br />

Sportunterwäsche im vergangenen Winter<br />

bringt Unleash Your Nature (UYN) nun<br />

seine Sommerkollektion auf den Markt.<br />

Nebst Socken und Runningbekleidung sind<br />

die beiden geschmacksvollen Bekleidungslinien<br />

„Alpha” und „Activyon” für <strong>Bike</strong>r<br />

entstanden, die über sämtlichen Stärken<br />

und Funktionen verfügen, welche die<br />

Marke in sich vereint.<br />

von Rolf Fleckenstein


1<br />

2<br />

Es ist nicht unbedingt handelsüblich<br />

mit welcher Geradlinigkeit,<br />

Kraft, Entschlossenheit<br />

und Überzeugung<br />

die Macher der Marke „Unleash<br />

Your Nature” konsequent einzigartige,<br />

hochwertige und stilvolle<br />

Sport-Funktionswäsche entwerfen,<br />

entwickeln und auf den Markt<br />

bringen. Hat sie ihren Marktauftritt<br />

letzten Winter begonnen und<br />

gleich einmal die namhaftesten<br />

Ski Alpin-Teams der Welt damit<br />

eingekleidet, legt sie nun für den<br />

Sommer mit einer stattlichen<br />

Kollektion von Socken, Running<br />

Wear und <strong>Bike</strong> Wear nach. Auch<br />

bei der Mode ist es nicht viel anders<br />

wie beim Film. Einmal einen<br />

Hit herauszubringen, ist schon<br />

eine Kunst, aber dann auf gleichem<br />

Niveau nachzulegen, ist die<br />

eigentliche Herausforderung. Dasselbe<br />

Prinzip gilt auch für Sportler:<br />

Nur diejenigen Athleten, die immer<br />

oben stehen und Rekorde um<br />

Rekorde brechen, gehen in die<br />

Geschichtsbücher ein, die anderen<br />

gehen leider vergessen. Nach<br />

diesem Konzept scheinen die<br />

Verantwortlichen an die Entwicklung<br />

der neuen Kollektionen herangegangen<br />

zu sein, denn sie<br />

wollen zu 100% überzeugen und<br />

tun es auch.<br />

Guten Geschmack kann<br />

man nicht kaufen<br />

Italien hat nicht umsonst einen<br />

guten Ruf, wenn es um Design,<br />

Kunst oder Schönheit geht. Das<br />

Land ist berühmt für seinen einzigartigen<br />

Stil, man denke an<br />

seine Künstler wie z.B. Michelangelo,<br />

Leonardo da Vinci oder<br />

Giuseppe Verdi oder man denke<br />

an so prächtige Marken der Gegenwart<br />

wie z.B, Ferrari, Lam-<br />

4<br />

Technologien Alpha<br />

1<br />

Meta Ribs<br />

4<br />

Hypermotion<br />

6<br />

Eine Gewebe-Struktur aus 3-dimensionalen<br />

6-Ecken ermöglicht eine<br />

optimale Klimaregulierung. Im<br />

Rumpfbereich ist sie dicker für eine<br />

bessere Stabilität, im Brustbereich<br />

ist sie dünner für eine optimale<br />

Atmungsaktivität.<br />

2<br />

Ergo Tensyon<br />

Nichts zwickt, nichts rutscht. Ein<br />

speziell entwickelter Netzeinsatz<br />

verbindet die beiden Träger auf dem<br />

Rücken und sorgt für den perfekten<br />

Sitz.<br />

3<br />

T-Hexagon<br />

Ein Shirt, das mitdenkt. Weil es jede<br />

Bewegung ermöglicht. Weil man es<br />

bei keiner Bewegung spürt. Weil es<br />

bei jeder Tour für ein optimales<br />

Körpergefühl sorgt.<br />

Der innovative Schnitt unterstützt<br />

die korrekte Körperhaltung und<br />

sorgt für uneingeschränkte<br />

Bewegungsfreiheit.<br />

5<br />

Coolvent<br />

Die von Kanälen durchzogene<br />

Innenoberfläche ermöglicht einen<br />

konstanten Luftstrom. Sie absorbiert<br />

Schweiss schnell, kühlt bei Bewegung<br />

und hält die Haut stets trocken.<br />

6<br />

Dynamic Flow<br />

Die Struktur steht für Aerodynamik<br />

und ideale Luftzirkulation.<br />

Sie optimiert die Belüftung im<br />

Gewebe und reduziert Reibungswiderstände<br />

auf ein Minimum. Es<br />

wird eingesetzt im Gesäßbereich, in<br />

der unteren Rückenpartie sowie an<br />

den Innenseiten der Oberschenkel.<br />

27


orghini, Riva, Versace, uvm. Sie<br />

alle stehen für vollendeten Geschmack<br />

und unnachahmlichen<br />

Stil. Sie alle stammen aus dem<br />

Land, das ebenso für seine geschmackvolle<br />

Küche bekannt ist.<br />

Es ist, als wollten die Macher von<br />

UYN in die Fussstapfen dieser<br />

grossen Namen treten, das Erbe<br />

Italiens verteidigen und es ihnen<br />

gleichtun und eine Sportfunktionswäsche<br />

hervorbringen wie<br />

niemand zuvor. Und den Preis für<br />

guten Geschmack haben sie schon<br />

einmal gewonnen: Kraftvolle Farben,<br />

männlich, feminin, sexy und<br />

attraktiv treffen auf faszinierende<br />

Muster, dynamische Strukturen<br />

und ausgeklügelte Gewebekonzepte<br />

mit Kanälen, die mit zahllosen<br />

intelligenten Funktionalitäten<br />

ausgestattet sind und werden<br />

durch den schwarzen Saum abgegrenzt<br />

wie ein Bild von seinem<br />

Rahmen. Die <strong>Bike</strong>bekleidung von<br />

UYN gefällt optisch auf Anhieb.<br />

Echt Gelungen!<br />

Alpha oder Activyon<br />

UYN präsentiert für Radfahrer<br />

diesen Frühling zwei Linien:<br />

„Alpha” für den leistungsorientierten<br />

<strong>Bike</strong>r und „Activyon” für<br />

den Freizeitfahrer. Eines haben<br />

beide gemeinsam, sie sind vollgepumpt<br />

mit High-End-Technologie,<br />

um Aktive und Sportler bei<br />

ihrer Tour optimal zu unterstützen.<br />

Die Kollektion besteht für<br />

die Dame und den Herren je aus<br />

einem Shirt, einer BIB-Short (Trägerhose)<br />

mit speziell entwickeltem<br />

Sitzpolster, einer Regenjacke,<br />

einer Windjacke, einer leichten<br />

Weste und einer verstaubare wasserdichten<br />

Jacke nebst Armlingen<br />

aufseiten der Alpha-Linie. Dasselbe<br />

gilt für die Activyon-Linie,<br />

die jedoch nur mit einer Jacke,<br />

der Wind-Jacke, auskommt.<br />

UYN startet mit einer geschmackvollen<br />

funktionellen Highend-<strong>Bike</strong>bekleidung.<br />

Die <strong>Bike</strong>r und Radler<br />

dürfen sich echt freuen.<br />

1<br />

3<br />

4<br />

Technologien Activyon<br />

1<br />

4-Way Ventilation<br />

Eine spezielle Herstellungstechnik<br />

sorgt am Rücken für eine optimale<br />

Belüftung. An der Innenseite sind<br />

feine Rippen ins Gewebe eingearbeitet,<br />

die einen Abstand zwischen<br />

Haut und Stoff schaffen, was die<br />

Luft besser zirkulieren lässt.<br />

2<br />

Dynamic Flow<br />

Die Struktur steht für Aerodynamik<br />

und ideale Luftzirkulation.<br />

Sie optimiert die Belüftung im<br />

Gewebe und reduziert Reibungswiderstände<br />

auf ein Minimum. Es<br />

wird eingesetzt im Gesäßbereich, in<br />

der unteren Rückenpartie sowie an<br />

den Innenseiten der Oberschenkel.<br />

3<br />

4<br />

Ergo Tensyon<br />

Nichts zwickt, nichts rutscht. Ein<br />

speziell entwickelter Netzeinsatz<br />

verbindet die beiden Träger auf dem<br />

Rücken und sorgt für perfekten Sitz.<br />

5<br />

Coolvent<br />

Die von Kanälen durchzogene<br />

Innenoberfläche ermöglicht einen<br />

konstanten Luftstrom. Sie absorbiert<br />

Schweiss schnell, kühlt bei Bewegung<br />

und hält die Haut stets trocken.<br />

Hypermotion<br />

Der innovative Schnitt unterstützt<br />

die korrekte Körperhaltung und<br />

sorgt für uneingeschränkte<br />

Bewegungsfreiheit.<br />

5<br />

28


30


Lapierre eZesty<br />

MTB, E-MTB<br />

oder beides?<br />

Lange Zeit waren E-<strong>Bike</strong>s bei jungen Mountainbikern<br />

als unsportlich verschrien und waren ein<br />

No-Go. Seit wenigen Jahren schwenken die<br />

Jungen vom MTB nun doch aufs E-MTB um.<br />

Die wurden in den letzten Jahren immer stärker<br />

aber auch immer schwerer. Nun liefert Lapierre<br />

das leichteste E-MTB der Welt, das sich an<br />

sportliche <strong>Bike</strong>r richtet, die nur eine geringe<br />

Unterstützung benötigen und dafür ein E-MTB<br />

erhalten, das mit ein paar wenigen Handgriffen<br />

vom 18 kg E-MTB zum 15 kg MTB umgebaut<br />

werden kann. Also MTB und E-<strong>Bike</strong> in einem.<br />

von Rolf Fleckenstein<br />

31


Bild: eZesty oder Zesty? Der Unterschied zwischen dem MTB und E-MTB ist<br />

optisch sehr gering; auf dem Bild ist das MTB-Modell Zesty in Action.<br />

Es hat wirklich lange gedauert,<br />

gefühlte 10 Jahre,<br />

bis junge sportliche <strong>Bike</strong>r<br />

aufgehört haben, die Nase zu<br />

rümpfen, wenn von E-<strong>Bike</strong>s die<br />

Rede ist, und dazu übergingen, in<br />

ihnen ein echtes Spassmobil zu<br />

sehen. Viele Jahre waren bei den<br />

jungen <strong>Bike</strong>rn E-<strong>Bike</strong>s verpönt.<br />

Alte Männer, Invalide, Weiber<br />

und faule Typen standen sinnbildlich<br />

als Vertreter dieser Käuferschicht.<br />

Wer ein E-<strong>Bike</strong> fuhr,<br />

war einfach nicht sportlich und<br />

lange hielt sich dieses Vorurteil.<br />

Doch mit der Etablierung der E-<br />

<strong>Bike</strong>s und der Ausbreitung dieser<br />

Fahrzeugspezies in immer weiteren<br />

Kreisen der Bevölkerung entdeckten<br />

die Jungen, die sehr wohl<br />

sportlich sind, den Zusatznutzen<br />

eines Elektromotors für sich. Es<br />

scheint, man hat das E-<strong>Bike</strong> verstanden.<br />

Es geht beim E-<strong>Bike</strong>n<br />

nicht darum, jemandem - weder<br />

sich selbst noch anderen - zu beweisen,<br />

wie sportlich man ist,<br />

sondern einfach darum, Spass zu<br />

haben. Gerade das Segment der<br />

Elektro-Mountainbikes (E-MTB)<br />

wuchs in den vergangenen 3-4<br />

Jahren enorm und entwickelte<br />

sich zum stärksten E-<strong>Bike</strong>-Wachstums-Segment.<br />

Damit dies gelingen<br />

konnte, brachte die Industrie<br />

dazu E-<strong>Bike</strong>s hervor, die gerade<br />

im Vergleich zu E-<strong>Bike</strong>s von vor<br />

5-10 Jahren über ein starkes<br />

Design verfügen und immer cooler<br />

aussehen, über immer mehr<br />

Power verfügen, immer stärkere<br />

Akkus montiert haben und deshalb<br />

auch immer schwerer werden.<br />

Ein cooles E-MTB um 22-25<br />

kg ist keine Seltenheit mehr. Der<br />

Supergau beim Ausflug mit solch<br />

einem coolen Teil tritt dann ein,<br />

wenn man mit dieser schweren<br />

Kiste irgendwo in der Natur stecken<br />

bleibt, weil der Akku leer ist,<br />

der Motor stockt oder die Connection<br />

zwischen Akku und Motor<br />

nicht mehr funktioniert, und man<br />

mit seinem heissen Gefährt nur<br />

noch bergabwärts rollen kann<br />

oder man es gar schieben muss.<br />

Der sportliche Ansatz des E-<strong>Bike</strong>ns<br />

ist in den letzten Jahren bei<br />

vielen <strong>Bike</strong>rn etwas in den<br />

Hintergrund getreten dank solch<br />

heisser E-MTBs. Doch das macht<br />

nicht jeden glücklich, zudem ist<br />

man sicherlich nicht der Einzige,<br />

der im Falle eines Motorenaussetzers<br />

merkt, wie abhängig man<br />

bei einem motorenbetriebenen<br />

Gefährt davon ist, dass der Motor<br />

läuft und keine Zicken macht. Es<br />

ist vielleicht nicht so dramatisch<br />

wie bei einem Auto, aber der<br />

32


Bilder: Oben das MTB Zesty, unten das E-MTB eZesty: der optische<br />

Unterschied ist auf den ersten Blick relativ gering. Das macht deutlich,<br />

dass das neue eZesty sehr nahe ans Konzept eines MTb gebaut ist, um<br />

dem Fahrer ein möglichst authentisches Fahrradgefühl zu bieten.<br />

haben. Und nun kommt der Clou:<br />

Durch die Zusammenarbeit mit<br />

dem deutschen Elektromotorenhersteller<br />

Fazua hat man einen so<br />

kleinen und leichten Motor eingebaut,<br />

dass das Modell eZesty AM<br />

Ltd Ultimate mit Motor auf nur<br />

18.5 kg zu stehen kommt. Nachdem<br />

man den Motor mit Batterie<br />

mit ein paar wenigen Handgriffen<br />

ausbauen kann, stehen Besitzern<br />

des neuen Lapierre eZesty sowohl<br />

ein leichtes und wendiges E-<br />

MTB mit rund 18 kg als auch ein<br />

modernes Allmountainbike mit<br />

rund 15 kg bei 150 mm Federweg<br />

zur Verfügung, was gewichtsmässig<br />

absolut kompetitiv ist. Mit<br />

dem Kauf eines Lapierre eZesty<br />

erwirbt man quasi zwei <strong>Bike</strong>s in<br />

einem.<br />

Spass, den solch ein Teil bescheren<br />

soll, ist von einem auf den anderen<br />

Moment dahin, wenn der<br />

Motor streikt.<br />

Das Ende der Schwergewichte,<br />

der Beginn eines neuen Hybriden<br />

Ganz offensichtlich hat man sich<br />

beim französischen Fahrradhersteller<br />

Lapierre auch so seine Gedanken<br />

zur Motorenabhängigkeit<br />

und dem massiven Gewicht<br />

gemacht und deshalb ein komplett<br />

neues Elektro-Mountainbike<br />

konzipiert, das wieder an die<br />

Leichtigkeit herkömmlicher Mountainbikes<br />

anschliesst und dafür<br />

mit einem Motor auskommt, der<br />

nicht so eine Riesenreichweite<br />

bietet, aber sie eben auch nicht<br />

braucht. Das neue eZesty von<br />

Lapierre ist das neue Wunderding<br />

und richtet sich von seiner<br />

Leistung und seinen Massen her<br />

an sportliche <strong>Bike</strong>r, welche die<br />

Unterstützung des Motors nur in<br />

geringem Masse benötigen, dafür<br />

ein leichtes und wendiges E-<strong>Bike</strong><br />

Das tiefe Gewicht des eZesty von<br />

Lapierre ist zum einen dem Vollkarbonrahmen<br />

zu verdanken und<br />

zum anderen hochwertigen Komponenten<br />

von Sram und Fox. Das<br />

eZesty gibt es in zwei Ausführungen,<br />

zum einen als Lapierre<br />

eZesty AM Ltd Ultimate für<br />

CHF 8’799 und zum anderen als<br />

Lapierre eZesty AM 9.0 Ultimate<br />

zum Preis von CHF 6’999. Beide<br />

Versionen sind mit der Radgrösse<br />

27.5" ausgestattet. Der Fazua<br />

Evation-Elektro-Antrieb besteht<br />

aus dem Bedienelement, einem<br />

Tretlagergetriebe mit einem Gewicht<br />

von 1.31 kg, dem 1.92 kg<br />

leichten Motor und dem Akku,<br />

der 1.38 kg schwer bzw. leicht ist<br />

und während über 250 Wattstunden<br />

(Wh) Power liefert. Nebst<br />

dem Modus "No Support" bzw.<br />

antriebsfrei, gibt es die drei Modi<br />

"BreezeMode", "RiverMode" und<br />

"RocketMode", die mit 125 Watt,<br />

250 Watt und 400 Watt bis 25<br />

km/h unterstützen. Sobald der<br />

Motor die 25 km/h-Grenze überschreitet,<br />

wird er völlig entkop-<br />

33


Bild: Das hochwertigere Modell Lapierre eZesty AM Ltd Ultimate<br />

Lapierre eZesty AM Ltd Ultimate<br />

Lapierre eZesty AM 9.0 Ultimate<br />

Rahmen:<br />

Antrieb:<br />

Federgabel:<br />

Dämpfer:<br />

Umwerfer:<br />

Kurbelsatz:<br />

Bremsen:<br />

Lenker:<br />

Sattelstütze:<br />

Sattel:<br />

Räder:<br />

Grösse:<br />

Preis:<br />

eZesty AM Full Carbon Ultimate<br />

150mm Travel, Boost, Metric,<br />

Thru Axle<br />

Fazua Evation 1.0 Drive Pack +<br />

250Wh Battery Pack<br />

FOX 36 Float Factory Kashima<br />

Boost 15x110 160mm<br />

FOX Float DPS Factory Kashima<br />

LV Evol Trunnion<br />

SRAM X01 Carbon Eagle 12-Gang<br />

FSA Carbon e-<strong>Bike</strong> ISIS 170mm<br />

w/SRAM XSYNC II 32T RING<br />

SRAM Guide RE<br />

Race Face Sixc Carbon<br />

20mmx78mm<br />

LP Carbon Dropper 125, 150<br />

Lapierre CRMO by Velo<br />

LP eAM+ Carbon 584x33 Boost,<br />

Tubeless ready<br />

27.5”<br />

CHF 8’799<br />

Rahmen:<br />

Antrieb:<br />

Federgabel:<br />

Dämpfer:<br />

Umwerfer:<br />

Kurbelsatz:<br />

Bremsen:<br />

Lenker:<br />

Sattelstütze:<br />

Sattel:<br />

Räder:<br />

Grösse:<br />

Preis:<br />

eZesty AM Full Carbon Ultimate<br />

150mm Travel, Boost, Metric,<br />

Thru Axle<br />

Fazua Evation 1.0 Drive Pack +<br />

250Wh Battery Pack<br />

FOX 36 Float Performance<br />

Boost 15x110 150mm<br />

FOX Float DPS Performance<br />

LV Evol Trunnion<br />

SRAM GX Eagle 12-Gang<br />

FSA Alloy e-<strong>Bike</strong> ISIS 170MM<br />

w/SRAM XSYNC II 32T RING<br />

SRAM Guide RE<br />

LP 6061DB 760MM (M),<br />

780MM (L, XL)<br />

LP 7075 DROPPER 125, 150<br />

Lapierre CRMO by Velo<br />

LP eAM+ 584x35c Boost,<br />

Tubeless ready<br />

27.5”<br />

CHF 6’999<br />

34


sieren, einen neuen Rahmen zu<br />

konzipieren und eine sportliches<br />

Konzept zu entwickeln, damit das<br />

eZesty so nahe an ein Fahrraderlebnis<br />

kommt wie nur möglich.<br />

Ein E-<strong>Bike</strong> mit Fahrradgefühl. Er<br />

schwärmt: „Ich wusste, was wir<br />

erreichen wollten, als wir das<br />

Projekt entwickelten, doch als ich<br />

die ersten Prototypen testen<br />

„Das Gefühl war<br />

umwerfend, als<br />

würde ich ein E-<br />

<strong>Bike</strong> fahren, das<br />

nicht elektrisch ist.”<br />

Nicholas Vouilloz<br />

konnte, war das Gefühl umwerfend,<br />

wie das Gefühl, ein E-<strong>Bike</strong><br />

zu fahren, das nicht elektrisch<br />

ist.” Der einzig mögliche Schwachpunkt<br />

des E-<strong>Bike</strong>s besteht in der<br />

geringen Reichweite des Motors,<br />

so könnte man meinen, doch das<br />

ist falsch gedacht, denn dieses E-<br />

<strong>Bike</strong> richtet sich an sportliche<br />

<strong>Bike</strong>r, die nur eine geringe Unterstützung<br />

benötigen und wünschen.<br />

Nicholas Vouilloz schaffte<br />

es im Test, mit dem eZesty 1000<br />

Hm zu überwinden. Wen es dennoch<br />

nach mehr Reichweite dürstet,<br />

kann auch einen zweiten<br />

Akku mitnehmen. An dem 1.38<br />

kg leichten Stück trägt man nicht<br />

schwer, dafür hat man auf einen<br />

Schlag 500 Wh zur Verfügung.<br />

pelt, weshalb ein unangenehmer<br />

Bremseffekt, wie man ihn von anderen<br />

Motoren her kennt, vollständig<br />

entfällt. An der Entwicklung<br />

des neuen E-<strong>Bike</strong>s von Lapierre<br />

war der mehrfache MTB-<br />

Downhill-Weltmeister Nicholas<br />

Vouilloz massgeblich beteiligt.<br />

Dabei ging es auch darum, das<br />

Gewicht des E-<strong>Bike</strong>s zu zentrali-<br />

Lapierre hat es mit dem neuen<br />

eZesty geschafft, eine neue E-<br />

MTB-Kategorie zu entwerfen und<br />

auf den Markt zu bringen, ein<br />

Hybrid-E-<strong>Bike</strong> mit und ohne Motor,<br />

das sich an eine sportliche<br />

Zielgruppe richtet. Wie stark das<br />

Echo darauf sein wird, werden<br />

uns die nächsten Monate verraten.<br />

35


Pearl Izumi<br />

Das Geheimnis<br />

der Wasserperlen<br />

Nebst neuer Marktausrichtung baut die<br />

Marke die Kollektion mit der von ihr<br />

patentierten PI Dry-Technologie aus - ein<br />

von Pearl Izumi entwickeltes Regenschutzkonzept,<br />

welches dafür sorgt, dass auftreffendes<br />

Wasser einfach abperlt.<br />

von Rolf Fleckenstein


Die Geschichte der Radwearmarke<br />

Pearl Izumi<br />

beginnt 1950 in Japan.<br />

Tag für Tag fuhr Kinji Shimizu 40<br />

kg Wäsche mit seinem Rad aus,<br />

die er den Kunden ins Nachbardorf<br />

brachte, 61 Kilometer Tag<br />

für Tag. Was es bedeutet, Rad zu<br />

fahren unter extrem belastenden<br />

Bedingungen, davon hatte Kinji<br />

nun weiss Gott Ahnung. Das<br />

Austragen fremder Wäsche hing<br />

Kinji alsbald an den Nagel und<br />

begann damit, selber zu definieren,<br />

was <strong>Bike</strong>r für eine Kleidung<br />

tragen sollten.<br />

Here we go<br />

Nach über sechs Jahrzehnten<br />

sucht die Marke immer wieder<br />

neue Herausforderungen und definiert<br />

ihre Ziele neu. Auch das<br />

ganzheitliche Verständnis, Teil<br />

einer weltweiten <strong>Bike</strong>community<br />

zu sein, prägt das Handeln der<br />

Marke. Eines der Ziele von Pearl<br />

Izumi ist es, Leader in Sachen<br />

Nachhaltigkeit zu werden. Bis<br />

2022 sollen 90% der Produkte aus<br />

38


erneuerbaren oder recycelten<br />

Rohstoffen hergestellt werden.<br />

Beispielsweise gibt es Artikel in<br />

der Winterkollektion <strong>2019</strong>/20, bei<br />

denen das eingesetzte Polyester<br />

aus recycelten Wasserflaschen<br />

gewonnen wurde. Ab sofort wird<br />

die Verpackung der <strong>Bike</strong>wear aus<br />

100% recyceltem Plastik hergestellt.<br />

Neue Herausforderungen,<br />

neuen Ziele für eine globale<br />

<strong>Bike</strong>welt.<br />

gibt’s bei gewöhnlichen Fahrrädern<br />

auch nicht. Also was tun?<br />

Richtig, wasserdichte Kleidung<br />

anziehen, klar das kennt man,<br />

Regenjacke, usw. Doch bei Pearl<br />

Izumi ist man nun noch einen<br />

Schritt weiter gegangen. Durch<br />

die von Pearl Izumi patentierte<br />

„PI Dry”-Technologie werden<br />

auch „normale” Shirts und Shorts<br />

wasserabweisend, ohne deswegen<br />

bei der Atmungsaktivität Einbussen<br />

zu erleiden. PI Dry TM ist<br />

eine hydrophobe Behandlung von<br />

Strick- und Webmaterial, welche<br />

dafür sorgt, dass Fasern Wasser<br />

abweisen, ohne deswegen die<br />

Atmungsaktivität oder Haptik<br />

des Materials zu verändern. Entstanden<br />

ist eine spezifische PI<br />

Dry-Kollektion, die laufend ausgebaut<br />

wird.<br />

PI Dry TM und das<br />

Wasser perlt einfach ab<br />

Es gibt wohl keinen Verkehrsteilnehmer,<br />

der mehr unter einsetzendem<br />

Regen zu leiden hat, als<br />

der Fahrradfahrer. Man kann sich<br />

keinen dicken Overall wie ein Motorradfahrer<br />

überziehen, zu schwer<br />

und zu unbeweglich wäre das Ding.<br />

Ein Schirm, so wie Fussgänger<br />

ihn als Schutz vor dem Regen benutzen,<br />

ist nicht besonders handlich<br />

wenn man mit beiden Händen<br />

den Lenker halten muss, und<br />

ein Dach wie bei einem Auto<br />

39


Pendix<br />

Nachrüsten ist auch<br />

’was für coole Jungs<br />

E-<strong>Bike</strong>n ist im Trend. Wer heute auf zwei Rädern<br />

zur Arbeit fährt oder die Freizeit mit dem Velo<br />

verbringt, kennt das Thema E-<strong>Bike</strong> nur zu gut.<br />

Viele haben ein Fahrrad. In dieser Lage stellt sich<br />

die Frage, ob man sich ein neues E-<strong>Bike</strong> anschaffen<br />

will oder das bestehende zu einem E-<strong>Bike</strong> umbauen.<br />

Mit Pendix ist das ein Kinderspiel.<br />

von Rolf Fleckenstein<br />

Geri Bugmann von der<br />

Firma Rasant GmbH im<br />

zürcherischen Affoltern<br />

am Albis importiert mit seiner<br />

Firma die Marke Pendix, die ein<br />

Nachrüstsatz anbietet, mit welchem<br />

sich ein normales Fahrrad<br />

in ein modernes E-<strong>Bike</strong> verwandeln<br />

lässt. Häufig sieht er sich im<br />

Verkauf mit falschen Vorurteilen<br />

und Annahmen konfrontiert, die<br />

Velohändler und Kunden davon<br />

abhalten, einen Nachrüstsatz anzuschaffen.<br />

Heute nennte er uns<br />

fünf gute Gründe, weshalb es sich<br />

lohnt, sein Velo mit dem Pendix<br />

zum E-<strong>Bike</strong> umzubauen:<br />

1. Wer ein vorhandenes Rad nachrüstet,<br />

schont die Umwelt. Die<br />

CO 2 -Bilanz fällt beim Kauf eines<br />

Nachrüstantriebes günstiger aus<br />

als beim Kauf eines kompletten<br />

E-<strong>Bike</strong>s. Außerdem nimmt ein<br />

Velo weniger Platz weg als zwei.<br />

Es lohnt sich also, auf ein zusätzliches<br />

E-<strong>Bike</strong> zu verzichten.<br />

2. Mehr Möglichkeiten für Individualisten.<br />

Da Nachrüstantriebe<br />

an fast jedes Rad angebaut werden<br />

können, gibt es kaum Grenzen<br />

für die Phantasie. Die Palette<br />

an herkömmlichen Velos ist deutlich<br />

größer als die von E-<strong>Bike</strong>s,<br />

und mit dem passenden Antrieb<br />

wird nahezu jedes Rad zum E-<br />

<strong>Bike</strong>.<br />

3. Das Lieblingsvelo darf bleiben.<br />

Radler, die sich elektrischen Rükkenwind<br />

wünschen, können ihr<br />

gewohntes und geliebtes Rad einfach<br />

weiterfahren. Händler, die<br />

einen Pendix-Antrieb anbauen,<br />

testen vorher jedoch die Tauglichkeit<br />

des Velos. Die fachgerechte<br />

Montage durch zertifizierte<br />

Händler stellt sicher, dass das<br />

Rad auch mit Nachrüstmotor ein<br />

sicherer und zuverlässiger Begleiter<br />

ist.<br />

4. Eine langfristige Anschaffung.<br />

Und wenn es doch mal ein neues<br />

Velo sein soll, kann auch dieses<br />

mit dem bereits erworbenen Antrieb<br />

weiter genutzt werden.<br />

Während der Motor in E-<strong>Bike</strong>s<br />

fest eingebaut ist, lassen sich<br />

Nachrüstantriebe ab- und wieder<br />

anmontieren. So wird der Nachrüstantrieb<br />

zu einer nachhaltigen<br />

und langfristigen Anschaffung.<br />

5. Workout oder elektrischer Rükkenwind.<br />

Mit guten Nachrüstsätzen<br />

muss man nicht auf sein<br />

Workout verzichten, denn der<br />

Tretwiderstand bei ausgeschaltetem<br />

E-Motor ist nicht spürbar.<br />

Viele Pendler fahren z.B. zur<br />

Arbeit mit E-Antrieb und zurück<br />

ohne. Eine Umfrage von Pendix<br />

hat ergeben, dass die Fahrer fast<br />

die Hälfte der Zeit ohne elektrische<br />

Unterstützung fahren.<br />

Wer weitere Fragen an Geri Bugmann<br />

stellen will, erreicht ihn direkt<br />

unter sales@rasant.ch bzw.<br />

www.rasant.ch.<br />

40


Bilder: Der Nachrüstsatz Pendix<br />

bestehend aus Motor, Tretkurbel<br />

und Akku (links oben), Geri<br />

Bugmann, Importeur und<br />

Vertreter von Pendix in der<br />

Schweiz (links), diverse<br />

Anwenderbeispiele aus der<br />

Praxis und die Pendix.bike App,<br />

die das Smartphone mit dem<br />

Pendix verbinden kann und<br />

detaillierte Informationen zum<br />

Pendix liefert (rechts).<br />

41


Tom Dumoulin<br />

Auf der Erfolgswelle<br />

mit dem Team Sunweb<br />

Mit dem Wechsel vom Team Giant-Alpecin zu<br />

Team Sunweb im Jahre 2017 scheinen die<br />

Weichen auf Dauererfolg gestellt zu sein. Sein<br />

Ziel in diesem Jahr ist ein erneuter Sieg des<br />

Giro d’Italia. Die Tour de France kommt erst an<br />

zweiter Stelle. Warum hat er sich dazu entschieden<br />

und was zeichnet den Holländer aus?<br />

von Bruno Fleckenstein<br />

In seiner Heimat ist er schon<br />

lange bekannt und wurde<br />

2014, 2015 und 2016 als Radsportler<br />

des Jahres ausgezeichnet.<br />

2017 folgte dann die Ehrung<br />

zum niederländischen Sportler<br />

des Jahres, welche zurückzuführen<br />

ist auf den legendären Sieg<br />

des Giro d’Italia, wie auch auf den<br />

zweiten Rang an der Tour de<br />

France im gleichen Jahr. Zusammen<br />

mit dem Sieg beim Einzelwie<br />

Mannschaftszeitfahren bei<br />

den Strassenradweltmeisterschaften<br />

im September war 2017 sein<br />

erfolgreichstes Jahr als Radsportprofi.<br />

Ende Mai 2017 wurde er für seine<br />

ausserordentliche Leistung im<br />

Auftrag des Königs Willem Alexander<br />

zum Ritter von Oranje-<br />

Nassau ernannt. Zugleich wurde<br />

eine Veranstaltung auf dem Rathausmarktplatz<br />

in Maastricht<br />

durchgeführt, bei welcher er für<br />

seinen Erfolg, als erster Holländer<br />

den Giro gewonnen zu haben,<br />

geehrt wurde und ihm tausende<br />

Fans, darunter viele mit rosa<br />

Leibchen bekleidet, zujubelten<br />

und ihren Helden feierten, als er<br />

den Pokal des Giro d’Italia in die<br />

Höhe stemmte.<br />

Bild: Tom Dumoulin feiert den Sieg des Giro d’Italia 2017<br />

Seine Qualitäten als<br />

Mensch und Fahrer<br />

Seine Qualitäten als Zeitfahrer<br />

wurden dem breiten Publikum<br />

erstmals 2014 bei den Strassenradweltmeisterschaften<br />

im spanischen<br />

Ponferrada mit seiner ersten<br />

Bronze-Medaille beim Einzelzeitfahren<br />

vor Augen geführt. Ein<br />

Jahr später gewann er bei der<br />

Tour de Suisse und der Vuelta das<br />

Zeitfahren. 2016 war er beim Giro<br />

d’Italia und bei der Tour de France<br />

wiederum Sieger in seiner Paradedisziplin.<br />

Er ist ein Zeitfahrspezialist<br />

und diese Disziplin ist<br />

auch die Basis seines Erfolges.<br />

Um beim Zeitfahren vorne dabei<br />

zu sein, braucht es nebst den physischen<br />

Voraussetzungen, einen<br />

gesunden Ehrgeiz und Durchhaltewillen.<br />

Das Mannschaftszeitfahren<br />

erfordert zusätzlich Koordinationsfähigkeiten<br />

und fördert<br />

aber auch den Teamgeist.<br />

43


medienscheu wirkt, wie er die<br />

Rennen angeht: „Ich habe Selbstvertrauen,<br />

aber auch Zweifel.<br />

Mein Motto lautet: Ruhig bleiben<br />

und abwarten.”<br />

Doch ihm unterlaufen ab und an<br />

auch dumme Fehler. Er handelte<br />

sich bei der letztjährigen Tour de<br />

France bei der sechsten Etappe<br />

eine 20 Sekunden Strafe wegen<br />

Windschattenfahrens ein. Und<br />

bei der 12. Etappe nach Alpe<br />

d’Huez legte er für den Schlusssprint<br />

den falschen Gang ein und<br />

verpasste deshalb den Tagessieg,<br />

was ihn sichtlich nervte. An der<br />

folgenden Pressekonferenz sagte<br />

er: „Ich bedaure, dass ich da nicht<br />

in den höchsten Gang geschaltet<br />

habe. Das ist ein Moment, den ich<br />

schnell vergessen möchte.”<br />

Es zeigt, dass er nicht unfehlbar<br />

ist, Mensch bleibt und nicht versucht<br />

eine perfekt arbeitende<br />

Maschine zu werden. Vielleicht<br />

kommt daher auch sein Spitzname<br />

«Schmetterling von Maastricht»,<br />

weil er unbekümmert von<br />

Erfolg zu Erfolg flattere.<br />

Bild: Tom Dumoulin ist der Sieger des Giro d’Italia 2017 und startete als<br />

Favorit 2018 und holte den 2. Platz. Wie sieht es <strong>2019</strong> aus?<br />

Auch als Rundstreckenfahrer hat<br />

er der Konkurrenz seine Fähigkeiten<br />

aufgezeigt. Bei der Vuelta<br />

Espagna 2015 gewann er eine<br />

Bergankunft und wurde als<br />

kämpferischster Fahrer ausgezeichnet.<br />

Seine Stärken liegen<br />

zwar mehrheitlich beim Zeitfahren,<br />

aber er ist durchaus in der<br />

Lage im hügeligen Gelände zu<br />

punkten und Bergetappen zu gewinnen.<br />

Wie er sagt, gehe es ihm darum,<br />

besser zu sein als die anderen,<br />

und die Rennen seien eine persönliche<br />

Herausforderung. Es gehe<br />

ihm nicht darum, seine Konkurrenten<br />

zu schlagen, selbst wenn<br />

es schön sei, die Rennen zu gewinnen.<br />

Bei einer Pressekonferenz an der<br />

Tour de France 2018 sagte der<br />

Radprofi, der manchmal etwas<br />

Mit dem Team Sunweb auf<br />

der Erfolgswelle<br />

Mit dem Team Sunweb scheint er,<br />

den richtigen Partner gefunden<br />

zu haben, denn seit er bei diesem<br />

Rennstall unter Vertrag ist, fährt<br />

er von Erfolg zu Erfolg und hat<br />

sich zum absoluten Spitzenfahrer<br />

etabliert.<br />

Dies ist wahrscheinlich nicht nur<br />

sein persönlicher Verdienst, sondern<br />

liegt auch daran, dass das<br />

Team Sunweb Tom Dumoulins<br />

Fähigkeiten besser analysiert und<br />

erkennt, bei welchen Rennen er<br />

erfolgreich abschneiden kann<br />

und wie sie ihn richtig unterstützen<br />

müssen.<br />

44


Das Team Sunweb fokussiert sich<br />

zurzeit darauf das Gesamtklassement<br />

bei den Rundfahrten zu<br />

gewinnen und wenn Tom Dumoulin<br />

als Sieger des Gesamtklassements<br />

die Rundfahrten beendet,<br />

dann ist das im Sinne des<br />

Teams. Diese wechselseitige Beziehung<br />

zwischen Team und<br />

jedem einzelnem Fahrer ist ein<br />

wichtiger Bestandteil, um die gesteckten<br />

Ziele zu erreichen.<br />

Tom hat keine Starallüren und<br />

kann die Entscheidung des Teams<br />

akzeptieren. Er fährt nicht nur für<br />

sich selbst, sondern für das Team.<br />

Wie er sagt, kann er seine Meinung<br />

den Verantwortlichen mitteilen,<br />

doch schlussendlich entscheiden<br />

sie, wo er fährt und wer<br />

mit ihm zusammen die Tour bestreitet.<br />

„Ich habe<br />

Selbstvertrauen<br />

aber auch Zweifel.<br />

Mein Motto lautet<br />

ruhig bleiben und<br />

abwarten”<br />

Tom Dumoulin<br />

Während man sich noch 2018<br />

dafür ausgesprochen hatte, den<br />

Fokus für <strong>2019</strong> auf die Tour de<br />

France zu richten, wurde dies<br />

nach Bekanntwerden des Strekkenverlaufs<br />

revidiert.<br />

Anfang des Jahres gab Tom im<br />

Interview mit Eurosport die Bewegründe<br />

für das Umdenken bekannt<br />

und erläuterte, wieso der<br />

Fokus nun auf dem Giro liegt: „Es<br />

gibt so viele Gründe dafür. Aber<br />

der Hauptgrund ist, dass der Giro<br />

viel besser zu meinen Fähigkeiten<br />

passt, als die Tour de France. Das<br />

war eigentlich recht überraschend<br />

und auch enttäuschend, denn wir<br />

hatten den Plan, uns voll auf die<br />

Tour de France zu konzentrieren.<br />

Der Giro hat einen besseren Mix<br />

von Zeitfahren, Hochgebirge und<br />

ein paar kniffligen Etappen, bei<br />

denen viel passieren kann. Die<br />

45


Beim Giro könnten ihm seine<br />

Teamkollegen Robert Power<br />

(AUS), bekannt für seine Kletterqualitäten<br />

und der 34jährige Routinier<br />

und Neuzugang Nicholas<br />

Roche (ITA) bei den Bergetappen<br />

zur Seite stehen und versuchen,<br />

die Lücke, die Simon Geschke<br />

(GER) mit seinem Abgang hinterlassen<br />

hat, zu füllen. Der deutsche<br />

Nikias Arndt könnte als Helfer<br />

für die Sprints eingesetzt werden.<br />

Diese Aufgabe übernahm er<br />

bisher bei seinem Teamkollegen<br />

Michael Matthews (AUS).<br />

Die Vorbereitung für den Giro<br />

verläuft für Tom Dumoulin ähnlich<br />

wie letztes Jahr. Zuerst bestreitet<br />

er die UAE Tour, danach<br />

folgt Tirreno-Adriatico, Mailand-<br />

San Remo. Nach einer kurzen<br />

Pause im Höhentrainingslager ist<br />

Lüttich-Bastogne-Lüttich das letzte<br />

Rennen vor dem Giro.<br />

Tom Dumoulin wirkte beim Interview<br />

mit Eurosport zuversichtlich<br />

und hat nach eigenen Angaben<br />

eine starke Mannschaft hinter<br />

sich. Auch die Kommentare, der<br />

letzte am 1. März <strong>2019</strong>, die er auf<br />

seinem Twitter-Kanal oder auf<br />

seiner Website postete, verbreiten<br />

Optimismus. Er gehört zum<br />

klaren Favoritenkreis bei den<br />

grossen Rundfahrten. Voraussetzung<br />

für einen Gesamtsieg ist natürlich,<br />

dass er sturzfrei bzw. verletzungsfrei<br />

bleibt.<br />

Tour hingegen teilt sich auf in<br />

Sprint- oder Gebirgsetappen. Da<br />

gibt es nicht viel dazwischen und<br />

das gefällt mir nicht so wirklich.”<br />

Auf die Frage nach dem Entscheidungsprozess,<br />

ob man hier<br />

dazu das Streckenprofil im Internet<br />

in Betracht zieht oder ob das<br />

Team Berechnungen für die Etappen<br />

erstellt, entgegnete Dumoulin:<br />

„Wir berechnen ein wenig im<br />

Vorfeld. Dann sehen wir uns<br />

meine Fähigkeiten an und meine<br />

Konkurrenten. Dann überlegen<br />

wir, wie sich das bei den Etappen<br />

auswirken könnte, mit den Daten<br />

der Vergangenheit. Aber das ist<br />

nicht alles. Vieles hängt auch vom<br />

Gefühl ab. Von daher haben wir<br />

Gespräche geführt und die Vorund<br />

Nachteile von Giro und der<br />

Tour abgewogen. Schlussendlich<br />

hat das Team entschieden, dass<br />

ich wieder beide Klassiker bestreiten<br />

soll.”<br />

Ausserdem wies er darauf hin,<br />

dass ein verbessertes Team für<br />

den Giro bereitstehe, wenn auch<br />

noch nicht alle Fahrer gesetzt<br />

seien.<br />

Steckbrief<br />

Name<br />

Tom Dumoulin<br />

Geburtsdatum<br />

11. November 1990<br />

Nation<br />

Niederlande<br />

Körpermasse<br />

185 cm, 71 kg<br />

Disziplinen<br />

Strasse<br />

Team<br />

Team Sunweb<br />

Kontakt<br />

Facebook:<br />

@tomdumoulinofficial<br />

Instagram:<br />

tomdumoulin90<br />

46


Henrique Avancini<br />

Die MTB-Entdeckung<br />

des Jahres 2018<br />

Beinahe aus dem Nichts ist er aufgetaucht, wie ein<br />

Jaguar, der aus dem Dickicht des südamerikanischen<br />

Dschungels springt und sich seine Beute schnappt.<br />

Genauso überraschend, kraftvoll und entschlossen<br />

holte er sich den Sieg der Marathon Weltmeisterschaft<br />

2018 in den Dolomiten. Welche Erfolgsgeschichte<br />

steht hinter diesem brasilianischen<br />

Ausnahme-Athlet und was zeichnet ihn aus?<br />

von Bruno & Rolf Fleckenstein


Am 14. September 2018<br />

war es soweit: Die Weltmeisterschaft<br />

im Cross<br />

Country Marathon (XCM) wurde<br />

im italienischen Auronzo di Cadore<br />

durchgeführt, das sich südlich<br />

vom Naturpark Drei Zinnen<br />

und rund 35 km östlich von<br />

Cortina d'Ampezzo befindet. Die<br />

Teilnehmer wurden auf eine 102<br />

km lange Strecke in den Dolomiten<br />

ins Rennen geschickt, 7%<br />

davon auf den asphaltierten Bergstrassen.<br />

Der übrige Streckenabschnitt<br />

führte über viele steinige,<br />

z.T. sehr steile Trails des Hochgebirges,<br />

was dazu führte, dass<br />

die Teilnehmer bei einzelnen<br />

Streckenabschnitten vom Rad<br />

steigen und ihr Mountainbike vor<br />

sich herschieben mussten, um<br />

weiterzukommen. Hector Paez<br />

Leon aus Kolumbien versuchte,<br />

sich im letzten Abschnitt des<br />

Rennens abzusetzen. Der Österreicher<br />

Daniel Geismayr und<br />

Henrique Avancini aus Brasilien<br />

vermochten, ihm als einzige zu<br />

folgen. Bis zuletzt blieb die<br />

Dreiergruppe zusammen. Henrique<br />

Avancini hatte lange auf seine<br />

Chance gewartet, bevor er im<br />

richtigen Moment forcierte, um<br />

die Führung zu übernehmen und<br />

seine zwei Widersacher in<br />

Schach zu halten. 250 Meter vor<br />

dem Ziel setzte er zum finalen<br />

Schlussspurt an. Daniel Geismayr<br />

vermochte, ihm zwar noch zu folgen,<br />

aber hatte dem ersten brasilianischen<br />

Sieger in dieser Disziplin<br />

nichts mehr entgegenzusetzen.<br />

Henrique Avancini war aufgrund<br />

seines Erfolges überwältigt<br />

und zu Tränen gerührt. Im anschliessenden<br />

Sieger-Interview<br />

meinte er: „Mir fehlen die Worte.<br />

Es ist unglaublich für mich, hier<br />

in Italien zu gewinnen, in dem<br />

Land, in welchem meine Karriere<br />

als Radprofi begann.”<br />

Bilder: Henrique Avancini beim Brasil Ride in Arraial DAjuda, Brasilien,<br />

am 26. Oktober 2018 (oben und Vorderseite) und bei der Präsentation des<br />

Weltmeisters in Sao Paulo am 19. September 2018; Redbull/Fabio Piva<br />

„Es ist unglaublich,<br />

in Italien den WM-<br />

Titel zu gewinnen,<br />

in dem Land, in<br />

welchem meine<br />

Karriere begann”<br />

Henrique Avancini<br />

Während Geismayr und Paez<br />

Leon regelmässig auf den vorderen<br />

Plätzen im Ranking der Marathon-Serie<br />

zu finden sind, rangiert<br />

Avancini bis anhin eher in<br />

den mittleren Rängen zwischen<br />

Rang 22 und 71. Deshalb war der<br />

Sieg auch etwas überraschend,<br />

schliesslich wurde er zu Recht<br />

nicht als Favorit gehandelt. Doch<br />

in Wahrheit ist der Weltmeister-<br />

Titel ein grosses Ziel, an welchem<br />

das Supertalent aus Brasilien ein<br />

Leben lang hart arbeitete und<br />

nach einem fast endlos langen<br />

steinigen Leidensweg erreichte,<br />

der vor rund 20 Jahren seinen<br />

Anfang nimmt.<br />

Ein harter Weg an die<br />

Mountainbike-Weltspitze<br />

Aufgewachsen ist der Brasilianer<br />

in einfachsten Verhältnissen in<br />

Petropolis, 65 Kilometer nördlich<br />

von Rio de Janeiro nur ein paar<br />

Kilometer entfernt vom Nationalpark<br />

Serra dos Orgaos. Sein<br />

Vater eröffnete dort einen <strong>Bike</strong><br />

Shop und so führte eins zum anderen.<br />

Mit acht Jahren lernte<br />

Henrique, Mountainbike zu fahren.<br />

Mit 20 Jahren erhielt er erstmals<br />

die Chance, für ein europäisches<br />

Team zu fahren und stand<br />

von 2009 bis 2011 beim italienischen<br />

Team ISD Cycling unter<br />

Vertrag. Die Entscheidung, sich<br />

mit 20 Jahren weit weg von seiner<br />

Heimat einem europäischen Team<br />

anzuschliessen, war alles andere<br />

als leicht. Er musste unglaubliche<br />

Distanzen überbrücken, wollte er<br />

50


eine Chance haben, in diesem<br />

Sport einst zu den Besten zu gehören.<br />

Doch für Henrique ist offenbar<br />

kein Hindernis zu gross<br />

und keine Distanz zu weit. Das offenbart<br />

seinen starken Charakter<br />

und seine kompromisslose Bereitschaft,<br />

grosse Opfer für sein Ziele<br />

zu bringen. Er zeigt sich enorm<br />

willensstark, ausdauernd und geduldig<br />

und präsentiert sich auch<br />

so in den Rennen.<br />

Bilder: Henrique<br />

Avancini beim UCI<br />

XCO Weltcup in<br />

Stellenbosch,<br />

Südafrika, 10. März<br />

2018; Red Bull/Craig<br />

Kolesky<br />

Womit der Brasilianer vor allem<br />

zu kämpfen hatte, war seine Herkunft<br />

und die damit verbundene<br />

fehlende Unterstützung für seinen<br />

Sport, denn Brasilien ist kein<br />

Mountainbikeland ganz im Gegensatz<br />

zur Schweiz oder zu Europa,<br />

wo es für fähige Radsportler einfacher<br />

ist, ein Radsport-Team, engagierte<br />

Sponsoren, ein professionelles<br />

Management und geeignetes<br />

Material zu finden. Brasilien<br />

ist die Heimat des Fussballs<br />

„Als ich jung war,<br />

musste ich persönliche<br />

Dinge verkaufen,<br />

damit ich das<br />

Flugticket nach<br />

Europa bezahlen<br />

konnte”<br />

Henrique Avancini<br />

und nicht des Radsportes. Hier<br />

fehlt es an allen Ecken und Enden,<br />

wenn es darum geht, Radsportgrössen<br />

hervorzubringen. Die<br />

gesamte Kultur, gesellschaftliche<br />

Akzeptanz, Geschichte und Infrastruktur<br />

sind in weit geringerem<br />

Masse auf Radsport ausgerichtet<br />

als auf Fussball. Henrique Avancini<br />

war weitgehend alleine auf<br />

sich gestellt und musste sich alles<br />

hart erarbeiten, was für europäische<br />

Radsportler quasi selbstverständlich<br />

ist. In seinem Interview<br />

mit dem Journalisten Erhard Goller<br />

von acrossthecountry.net zwei<br />

Wochen nach seinem Marathon-<br />

WM-Sieg 2018 bestätigte er diese<br />

Problematik: „Die meisten Europäer<br />

fahren vielleicht 500 Kilometer<br />

zu einem Rennen. Als ich<br />

jung war, musste ich persönliche<br />

Dinge verkaufen, um ein Flug-<br />

ticket zu erwerben. Ich kam mit<br />

einem Jetlag an, musste einen<br />

Platz zum Schlafen finden und jemanden<br />

suchen, der mir im Rennen<br />

die Flaschen reicht. All diese<br />

Dinge waren alle viel schwieriger<br />

für mich, nur um an der Startlinie<br />

zu sein. Zum Beispiel hatte ich nie<br />

Unterstützung fürs Material. Ich<br />

habe eine ganze Saison nur mit<br />

zwei Sätzen Reifen bestritten. Ich<br />

erinnere mich an meine erste WM<br />

2006 in Neuseeland. Als das fran-<br />

52


ilden sich gute Trainer, gute<br />

Physiotherapeuten, gute Mechaniker,<br />

ein gutes Nationalteam. Als<br />

Nino auftauchte, hatte er schon<br />

das gute Umfeld. Ich musste das<br />

selbst aufbauen, aus dem Nichts.”<br />

zösische Team weg war, bin ich<br />

an deren Abfalleimer gegangen<br />

und habe die Ketten mitgenommen,<br />

die sie weggeworfen haben.<br />

Die ganz nächste Saison bin ich<br />

mit diesen Ketten gefahren. Sie<br />

waren immer noch gut genug für<br />

mich. Wenn du zum Beispiel die<br />

Schweizer nimmst. Du hast da die<br />

Nino-Generation, davor hattest<br />

du die Sauser-Generation, davor<br />

die Frischi-Generation (Christoph<br />

Sauser als Weltmeister und Weltcupsieger,<br />

Thomas Frischknecht<br />

als Weltmeister und Weltcupsieger).<br />

„Nino hatte schon<br />

alles, ich musste<br />

alles selber aufbauen<br />

aus dem Nichts”<br />

Henrique Avancini<br />

Du hast drei Generationen von<br />

MTB-Weltmeistern. Drumherum<br />

Der mangelnde Team-Support<br />

kostet ihn Jahre<br />

In der Zeit bei ISD Cycling von<br />

2009 bis 2011 hat ihm die Unterstützung<br />

des Teams gefehlt, denn<br />

sie haben nicht wirklich an ihn<br />

geglaubt. Henrique erzählt: „Als<br />

ich jung war, dachte ich, dass ich<br />

nur nach Europa kommen müsste<br />

und dann wäre alles ganz einfach.<br />

Aber als ich dort war, erkannte<br />

ich, dass ich noch viel zu lernen<br />

habe, dass ich mich und meine<br />

Karriere weiterentwickeln und<br />

meinen Körper weiter aufbauen<br />

muss.” Am Ende hat mir Team-<br />

Manager Andrea Marconi gesagt:<br />

„Vielleicht hast Du nicht das, was<br />

man braucht, um ein Top-Fahrer<br />

zu werden. Du hast eigentlich<br />

nicht mal das, was es braucht, um<br />

in Europa zu fahren. Vielleicht<br />

solltest nach Brasilien zurückgehen<br />

und dort Rennen fahren.” Es<br />

ist leicht nachzuvollziehen, wenn<br />

Henrique darüber berichtet, dass<br />

er schwierige Zeiten durchlebte<br />

und sich mehrfach überlegte, aufzuhören.<br />

Doch am Ende hat er nie<br />

aufgegeben trotz all der Widerstände<br />

und schwierigen Bedingungen,<br />

mit denen er leben musste.<br />

Auf den Weg zum Erfolg<br />

Mit der Rückkehr in seine Heimat<br />

2012 feierte er seine ersten Erfolge.<br />

Das Taca Brasil in Rio de<br />

Janeiro bestritt er 2012 dreimal<br />

und beendete die Rennen allesamt<br />

auf dem Podium und einmal<br />

sogar als Sieger und das ohne<br />

Team, ganz alleine auf sich gestellt.<br />

2013 fand er Anschluss an<br />

das Team Caloi und nahm verein-<br />

53


zelt wieder an Rennen in Europa<br />

teil. Ausserdem wurde er im selben<br />

Jahr brasilianischer Meister<br />

im Cross Country (XCO) und gewann<br />

die Bronzemedaille bei den<br />

amerikanischen Kontinentalmeisterschaften.<br />

Dazu gesellten sich<br />

9 Podiumsplätze auf südamerikanischen<br />

Terrains. Seine Überlegenheit<br />

bei diesen «Heimrennen» hat<br />

er sich bis heute bewahrt. Er ist<br />

heute der unumstrittene brasilianische<br />

Mountainbike-Star. 2014<br />

nahm er das erste Mal an Weltcuprennen<br />

teil und beendete die<br />

vier Rennen auf den Rängen 25,<br />

32, 33 und 69.<br />

Der Wechsel zu Cannondale<br />

führt zu den ersehnten Erfolgen<br />

2015 wechselte er zum Cannondale<br />

Factory Racing Team, welches<br />

das Potential dieses Fahrers<br />

erkannt hatte und versuchte, ihn<br />

besser zu coachen und auf die<br />

Rennen vorzubereiten. Seine sportliche<br />

Weiterentwicklung führt<br />

Henrique auf die Arbeit mit der<br />

Sportpsychologin Alessandra Dutra<br />

und auch mit dem Performance-<br />

Manager Phil Dixon zurück. „Ale<br />

war diejenige, die mir gezeigt hat,<br />

wie ich meine mentale Stärke, die<br />

ich im Training aufgebaut habe,<br />

auf andere Weise nutzen kann.”<br />

Da dieses Training viel Zeit in<br />

Anspruch nahm, stellten sich<br />

merkliche Verbesserungen erst<br />

2017 ein. Vier Weltcuprennen, in<br />

welchen er auf die Ränge 10–24<br />

fuhr, das bekannte südafrikanische<br />

Etappenrennen Cape Epic,<br />

das er als Fünfter beendete und<br />

der vierte Platz an den Cross Country-Weltmeisterschaften<br />

(XCO) im<br />

australischen Cairns war die positive<br />

Bilanz der Saison 2017 und<br />

der Beweis für die extreme Steigerung,<br />

die er erreicht hatte. Diese<br />

Resultate katapultierten ihn<br />

Ende 2017 auf den fünften Rang<br />

in der MTB-Weltrangliste der<br />

Herren Elite des internationalen<br />

Radsportverbandes UCI.<br />

2018 wurde sogar noch erfolgreicher.<br />

Die Cape Epic beendete er<br />

als Dritter, von den sieben Cross<br />

Country-Weltcuprennen (XCO),<br />

die er bestritt, landete er fünf Mal<br />

unter den Top 10, bei den drei Short<br />

Circuit Weltcup-Rennen (XCC), die<br />

er fuhr, stand er jedes Mal auf<br />

dem Podium. Bei den Cross Country-Weltmeisterschaften<br />

(XCO) in<br />

der Lenzerheide wurde er abermals<br />

Vierter. Das letzte Rennen<br />

der Saison war die MTB-Marathon-WM<br />

(XCM) in Italien, welches<br />

er gewann. Da er 2016 und<br />

2017 jeweils nur ein Rennen von<br />

den vier Veranstaltungen in der<br />

Marathon Serie bestritt, konnte<br />

er keinesfalls als Favorit gelten.<br />

Seine Erfolge in den verschiedenen<br />

Disziplinen hievten ihn in der<br />

internationalen Weltrangliste der<br />

UCI Ranking plötzlich auf den<br />

sensationellen zweiten Rang direkt<br />

hinter Nino Schurter, zu dessen<br />

stärkster Verfolger er nun herangewachsen<br />

ist.<br />

Nun hat er es beinahe geschafft,<br />

die UCI-Weltrangliste täuscht etwas,<br />

wenn man sie isoliert betrachtet.<br />

Wenn man genauer hinschaut,<br />

muss man erkennen, dass<br />

Henrique seine vielen Erfolge vor<br />

allem auf südamerikanischen Boden<br />

und in seiner Heimat ein-<br />

54


fährt, wo er keine nennenswerten<br />

Widersacher hat. Diese Erfolge<br />

bringen viele Punkte bei der UCI<br />

ein. Erst seit zwei Jahren zeigen<br />

sich seine fahrerischen Stärken<br />

und zahlreiche Punkte auch im<br />

Weltcup. Er hat es in die Liga der<br />

Weltmeister geschafft und dies<br />

auf beeindruckende Weise, doch<br />

er ist noch nicht in den Olymp der<br />

Cross Country-Weltmeister eingezogen.<br />

Er kann sich noch nicht<br />

auf die gleiche Stufe mit ausgewiesenen<br />

Weltmeistern im Cross<br />

Country stellen wie z.B. mit Nino<br />

Schurter, Jaroslaw Kulhavy oder<br />

Julien Absalon. Doch er hat das<br />

Potential dazu, eindeutig! Er gehört<br />

aktuell zu den besten Mountainbike-Fahrern<br />

der Welt. Angesichts<br />

der widrigen Umstände<br />

und zahllosen Hindernisse, die<br />

Henrique Avancini in seiner langen<br />

Radsportkarriere über Jahre<br />

überwinden musste, um zum<br />

Kreis der besten Mountainbiker<br />

der Welt zu gehören, ist seine<br />

Leistung viel höher einzustufen<br />

als diejenige von Fahrern, welche<br />

denselben Erfolg vorweisen können,<br />

jedoch stets auf eine grosse<br />

Unterstützung bauen konnten. So<br />

gesehen ist dies ein Kampf mit<br />

ungleichen Spiessen. Obwohl<br />

Henrique über Jahre benachteiligt<br />

war, hat er sich an die Weltspitze<br />

des Mountainbike-Sports<br />

gekämpft und einen Weltmeister-<br />

Titel geholt. Das beeindruckt uns<br />

sehr.<br />

Angesichts seines stets beschwerlichen<br />

Weges und seiner grossen<br />

Erfolge im Radsport ist Henrique<br />

Avancini ein richtiger Radheld,<br />

der brasilianische Radsport-Geschichte<br />

geschrieben hat, und<br />

deswegen unsere Radsport- bzw.<br />

Mountainbike-Entdeckung 2018.<br />

Die Zukunft lässt hoffen<br />

Die Freundschaft, die er zu seinem<br />

deutschen Teamkollegen<br />

Manuel Fumic in den vergangenen<br />

Jahren aufgebaut hat, schafft<br />

eine positive Atmosphäre innerhalb<br />

des Teams. Der sieben Jahre<br />

ältere Fumic scheint hierbei die<br />

Rolle des älteren Bruders einzunehmen.<br />

Jedenfalls herrscht ein<br />

beinahe familiäres Verhältnis im<br />

Cannondale Team und diese gute<br />

Stimmung überträgt sich auch<br />

auf die Resultate in den gemeinsamen<br />

Rennen. Jüngst haben die<br />

beiden zusammen das «Tankwa<br />

Trek» überlegen gewonnen.<br />

Dieses Rennen in Südafrika zählt<br />

mit 288 Kilometer Renndistanz<br />

nicht zu den Grossen, doch es ist<br />

die Generalprobe zum Cape Epic,<br />

welches jeweils im März stattfindet.<br />

Seine Anpassungsfähigkeit<br />

und seine Vielseitigkeit, Cross<br />

Country- und Marathon-Rennen<br />

gleichermassen erfolgreich zu bestreiten,<br />

offenbart ein grosses<br />

Potential, das in ihm schlummert.<br />

Mit dem Sieg der MTB Marathon<br />

Weltmeisterschaft hat er bewiesen,<br />

dass er ein zäher Hund ist,<br />

doch um in den Olymp der Cross<br />

Country-Weltmeister aufzusteigen,<br />

benötigt er noch eine weitere<br />

Steigerung in dieser Disziplin. Er<br />

hat zwar das Zeug dazu, doch den<br />

Nachweis dazu ist er noch schuldig.<br />

Die nächste Saison müsste er<br />

nochmals eine klare Steigerung<br />

im Cross Country-Weltcup zeigen<br />

und bei der Weltmeisterschaft im<br />

kanadischen Mont Sainte Anne<br />

eine Medaille erringen am besten<br />

eine Goldene. Er hat bewiesen,<br />

seine Kraft und sein Wille sind<br />

unglaublich stark. So stark wie<br />

ein Jaguar, der selbst gefährlichere<br />

und stärkere Tiere wie<br />

Krokodile angreift und tötet. Ist<br />

er der Jaguar aus dem Dschungel,<br />

der keine Angst kennt und jeden<br />

Gegner besiegt?<br />

Steckbrief<br />

Name<br />

Henrique Avancini<br />

Geburtsdatum<br />

30. März 1989<br />

Geburtsort<br />

Petrópolis, Brasilien<br />

Körpermasse<br />

177 cm, 67 kg<br />

Disziplinen<br />

Cross Country Olympic/<br />

Marathon/Short Circuit<br />

Kontakt<br />

Facebook: /henrique.avancini.7<br />

Instagram: avancinimtb/?hl=de<br />

55


UCI E-MTB WM <strong>2019</strong><br />

E-<strong>Bike</strong>n wird<br />

weltmeisterlich<br />

Erstmals in der Geschichte der UCI<br />

Weltmeisterschaften finden <strong>2019</strong> zwei<br />

Rennen mit E-<strong>Bike</strong>s statt. Die Rennen<br />

werden am Mittwoch, den 28. August<br />

<strong>2019</strong>, im kanadischen Mont-Saint-Anne in<br />

den Kategorien Männer Elite und Frauen<br />

Elite. Teilnehmen können Fahrer, die über<br />

19 Jahre alt sind und von ihren nationalen<br />

Verbänden registriert sind. Dabei müssen<br />

die Fahrer eine 7,3 km lange Cross<br />

Country Strecke während einer Dauer<br />

von rund 1,5 bis 2 Stunden bewältigen.<br />

Die Union Cycliste Internationale (UCI)<br />

gab im vergangenen Jahr bekannt, dass<br />

E-MTB ins UCI-Reglement integriert<br />

wurde. Nach den UCI-Regeln ist ein E-<br />

MTB ein Fahrrad, das von zwei<br />

Energiequellen betrieben wird:<br />

56


Der menschlichen Pedalkraft und einem<br />

Elektromotor. Der Motor darf nur beim<br />

Treten des Fahrers Hilfe leisten, mit<br />

Ausnahme der Starthilfe, bei der eine<br />

Geschwindigkeit von höchstens 6 km/h<br />

zulässig ist. Der Motor darf maximal 250<br />

Watt leisten und darf nicht mehr als 25<br />

km/h unterstützen. Zusätzliche Batterien<br />

dürfen während des Wettkampfes nicht<br />

mitgeführt werden. Wie bei Cross-<br />

Country-Rennen können die Fahrer in<br />

der speziellen Zonen für Nahrung und<br />

technische Assistenz auf der Strecke<br />

Unterstützung erhalten. Allerdings sind<br />

<strong>Bike</strong>- und Batteriewechsel nicht zulässig.<br />

Weitere Infos unter www.velirium.com<br />

oder www.uci.ch.<br />

Bilder: Die Bilder stammen von der ersten französischen E-MTB<br />

Meisterschaft. Das obere Bild zeigt den Start, die kleinen drei<br />

Bilder zeigen den XCO Doppel-Olympiasieger Julien Absalon als<br />

Sieger der französischen Meisterschaft im Elektro-Mountainbiken<br />

bei der Zieldurchfahrt und der technischen Kontrolle.<br />

Bildquelle: Fédération Française de Cyclisme/Patrick Pichon


Alejandro Valverde<br />

Der Altmeister<br />

Der Altmeister ist seit 2018 auch amtierender Weltmeister im<br />

Straßenrennen. Alles Gerede vom Karriereende bestreitet er<br />

stets. Lieber wagt der Spanier nochmal etwas ganz Neues<br />

und greift heuer auf dem Kopfsteinpflaster in Flandern an.<br />

2018 holte sich Valverde den Weltmeistertitel bei den<br />

Straßenweltmeisterschaften in Innsbruck. Der inzwischen<br />

fast 39jährige ist also längst nicht vom alten Eisen.<br />

Was folgt <strong>2019</strong>? Valverde greift auf dem Klassiker der<br />

Flandern-Rundfahrt an. Es folgt die Vuelta Espagna,<br />

bevor er den WM-Titel in Yorkshire verteidigen will.<br />

Thomas Geraint<br />

setzt wieder auf die<br />

Tour de France<br />

Der Überraschungssieger der Tour de France<br />

2018 hat sich erst im Februar dazu geäussert, dass<br />

er auf die Teilnahme am Giro d’Italia verzichtet,<br />

um seine Chancen bei der Tour de France zu<br />

wahren. Einer seiner grössten Rivalen ist Sky-<br />

Teamkollege Chris Froome. Am 9. März nahm er<br />

am Strade Bianche in Italien teil und beendete<br />

das Rennen als bester Skyteamfahrer auf Rang<br />

12. Er scheint in guter Verfassung zu sein, aber<br />

der Waliser muss sich noch steigern, will er die<br />

Tour de France nochmals gewinnen.<br />

John Degenkolb<br />

Echter Siegertyp<br />

Den wohl emotionalsten Tagessieg der Tour<br />

2018 holte John Degenkolb in Roubaix. Staub.<br />

Schotter. Stürze. Und dann der spektakuläre<br />

Spurt des Paris-Roubaix Siegers von 2015, dem<br />

der Sieg beim Kopfsteinpflasterkrimi so viel<br />

Wert war.<br />

Große Siege sind Jahrhundertereignisse: 2015<br />

gewann Degenkolb das Monument des<br />

Radsports Paris-Roubaix als erster Deutscher<br />

seit 119 Jahren. <strong>2019</strong> verfolgt der 30jährige<br />

zwei Ziele: Den Sieg der Deutschland-Tour als<br />

Heimspiel, und den Weltmeistertitel beim WM-<br />

Straßenrennen von Yorkshire im September.<br />

58


Jaroslaw Kulhavy<br />

Formtief<br />

Der Olympiasieger von 2012 im Cross Country<br />

scheint in einem Formtief zu stecken. Nachdem<br />

im vergangenen Jahr die Erfolge ausblieben und<br />

er auf Rang 21 im UCI Ranking absackte, drehte<br />

er dem Specialized Racing Team den Rücken zu<br />

und fährt im neuen Jahr im Trikot seines eigenen<br />

«Jaroslaw Kuhlhavy Cycling Team». Mit der<br />

Teilnahme am Cape Epic, welches er letztes Jahr<br />

gewinnen konnte, versucht er wieder auf Touren<br />

zu kommen.<br />

Jolanda Neff<br />

Querfeldein<br />

Die amtierende Weltcup-Siegerin und<br />

Europameisterin fährt nicht nur Cross Country,<br />

sondern Jolanda liebt es auch, sich beim<br />

Radquer durch den Schlamm zu kämpfen.<br />

Nach Erholung von der Grippe will sie <strong>2019</strong><br />

zudem wieder auf der Strasse antreten.<br />

Seit 2016 führt Jolanda Neff (26) die<br />

Weltcupliste im Cross-Country an. Sie ist eine<br />

echte Allrounderin. Wie manch andere<br />

Schweizer MTB-Athletin tritt sie auch auf der<br />

Strasse erfolgreich an, aktuell ist sie<br />

Schweizermeisterin im Strassenrennen. <strong>2019</strong> ist<br />

ihr Gesundheit zu wünschen, dass sie wieder<br />

mit Vollgas antreten kann.<br />

Sina Frei<br />

Sieger-Küken<br />

In der U23-Sparte gehört die Schweizerin Sina Frei<br />

(21) zu den stärksten der Welt. Ihr Motto lautet<br />

„Niemals aufgeben“ und sie holte schon sieben U23-<br />

Weltcup-Siege. Ihr voller Rennkalender ab Mai unterstreicht:<br />

Sina greift auch <strong>2019</strong> nach Gold.<br />

Zuhause am Zürisee, zählt ihr unbezwingbarer Wille<br />

zu den grossen Stärken der Schweizerin. Ihre<br />

Körpergrosse ist es nicht, was sie zur Top-<strong>Bike</strong>rin prädestiniert.<br />

Sina ist 151cm klein, aber einfach nicht aufzuhalten<br />

und auf dem <strong>Bike</strong> ganz gross. <strong>2019</strong> will sie<br />

bei Weltcup-Rennen auch schon in der Elite starten.<br />

59


Luca Shaw<br />

<strong>Bike</strong>rliebe<br />

Seit Herbst 2018 ist das Geheimnis enthüllt:<br />

Jolanda Neff ist mit dem US-<strong>Bike</strong>r Luca Shaw<br />

liiert. Das Mountainbiker-Pärchen muss noch<br />

nicht einmal eine Fernbeziehung führen, denn<br />

der Rennkalender führt Sie immer wieder an<br />

dieselben Orte. Luca ist ein begnadeter<br />

Mountainbiker, wenn auch noch keiner der<br />

ganz Grossen: 2018 fuhr er in sechs von sieben<br />

Mountainbike-Rennen unter die Top 7, und<br />

einmal als zweiter aufs Podest. Von Leogang<br />

bis Lenzerheide: Luca Shaw ist überall dabei<br />

und lässt sich auch von Stürzen nicht unterkriegen,<br />

denn dann tröstet Jolanda.<br />

Emily Batty<br />

Der Weltcup-Sieg fehlt<br />

Neben Jolanda Neff ist die Kanadierin Emilie<br />

Batty die stärkste Fahrerin im Trek Factory<br />

Racing Team. 2018 schaffte es die Cross<br />

Country Spezialistin ganze 6 Mal aufs Podium.<br />

Der Sieg bei den kanadischen Meisterschaften<br />

und die Bronzemedaille bei der WM gehören<br />

dabei zu den wichtigsten Erfolgen. Doch ihr<br />

fehlt noch ein Sieg eines Weltcuprennens. Wie<br />

sie auf Facebook den Fans mittelte ist sie sehr<br />

aufgeregt was die die Saison <strong>2019</strong> betrifft und<br />

verfolgt folgende Ziele: „Ein World Cup<br />

Rennen zu gewinnen, wäre das Beste.”<br />

Danny Hart<br />

Coole Socke<br />

Letzte Saison hatte Danny Hart den britischen<br />

Radsportverband von sich überzeugt und deshalb<br />

den Vorzug für die Downhill Weltmeisterschaften<br />

2018 in Lenzerheide vor Langzeitstar Gee Atherton<br />

erhalten. Mit dem Gewinn der Bronzemedaille war<br />

es am Ende für alle Beteiligten die richtige Entscheidung.<br />

Im UCI Ranking stand er Ende 2018<br />

auch auf Platz 1. Der britische Downhill- Doppelweltmeister<br />

(2011, 2016) schaut zuversichtlich dem<br />

Beginn der Saison entgegen und war Mitte März<br />

mit seinem Team, dem Madison Saracen Factory<br />

Race Team, für Material-Tests unterwegs.<br />

60


Valentina Höll<br />

Österreichs<br />

Downhill-<br />

Supertalent<br />

Wenn man im Radsport über<br />

Talente spricht, muss der<br />

Name Valentina „Vali” Höll<br />

fallen. Sämtliche Downhill-<br />

Weltcuprennen 2018 in der<br />

Klasse der Junioren hat sie<br />

gewonnen und sich die Goldmedaille<br />

in der Junioren-<br />

Weltmeisterschaft ergattert.<br />

Sie ist so stark, dass sie bereits<br />

mit den Top 10 der Elite mithalten<br />

kann. Sie ist Österreichs<br />

beste Downhillerin und ein<br />

Versprechen für die Zukunft.<br />

von Rolf Fleckenstein


Sie wirkt so lieb und unscheinbar,<br />

doch auf der Piste<br />

lässt sie die Sau raus,<br />

die amtierenden Junioren-Weltmeisterin<br />

Valentina Höll in der<br />

Disziplin Downhill. Wer die vergangene<br />

Rennsaison objektiv betrachtet<br />

und die Resultatsliste der<br />

UCI beäugt, staunt nicht schlecht.<br />

Alle sieben Downhill-Weltcups<br />

2018 hat sie gewonnen, bei den<br />

Junioren wohlgemerkt, sie ist ja<br />

erst 17 Jahre alt und obendrein<br />

hat sie die Goldmedaille an der<br />

Weltmeisterschaft geholt. Bei den<br />

Junioren ist sie das Mass aller<br />

Dinge, was ihre Leistungen anbelangt,<br />

da kann niemand mit ihr<br />

mithalten. Ihre Gegnerinnen ihrer<br />

Klasse treffen 10, 20 oder über 45<br />

Sekunden nach ihr im Ziel ein.<br />

Sie ist bereits jetzt schon so gut,<br />

dass sie mit den Top 10 der besten<br />

Downhillerinnen der Welt mithalten<br />

kann. Hätten ihre Zeiten<br />

für die Frauen Elite gegolten,<br />

wäre sie im Weltcup in La Bresse<br />

aufs Podest gestiegen oder hätte<br />

an der WM den 8. Platz erreicht,<br />

eine Top 10-Platzierung ist ihr eigentlich<br />

jetzt schon sicher, wenn<br />

ihr das mal genügt. Selbst von der<br />

aktuellen Nummer 1 im Frauen-<br />

Downhill, der Britin Rachel Atherton,<br />

gibt's nur Lob. „Vali”, so sagt<br />

sie, „ist ein unglaubliches Mädchen.<br />

Ich habe ihre Karriere, seit<br />

sie 11 Jahre alt ist, verfolgt und<br />

man sieht, wie leidenschaftlich<br />

sie bei der Sache ist. Jemanden zu<br />

sehen, der in diesem Alter schon<br />

so gut und technisch reif ist, ist<br />

aufregend. Ich bin überzeugt, dass<br />

sie im nächsten oder übernächsten<br />

Jahr bei der Elite um den Sieg<br />

mitfahren wird.” Denn mit ihren<br />

17 Jahren geht die Saalbacherin<br />

noch zur Schule und kann entsprechend<br />

auch nicht ein Training<br />

absolvieren wie ein Profi. Es<br />

gibt neben ihr keine österreichische<br />

Downhillerin oder Mountainbikerin,<br />

die einen solchen<br />

Leistungsausweis vorlegen kann,<br />

schon gar nicht in so jungen<br />

Jahren. Kein Wunder ist sie in<br />

Österreich so bekannt. Ihre Erfolge<br />

verdankt sie auch ihrem familiären<br />

Umfeld. Ihre Eltern sind<br />

selbst begeisterte Mountainbiker<br />

und betreiben seit 2010 in Saal-<br />

65


ach das Spielberghaus, ein Treffpunkt<br />

der internationalen Mountainbikeszene.<br />

Hier treffen sich<br />

erfolgreiche Downhiller und Mountainbiker<br />

am Abend zum Essen<br />

und Reden, tauschen sich aus, und<br />

inmitten dieses sportlichen Umfeldes<br />

und dieser Idole wächst das<br />

Jungtalent heran. Klar, dass diese<br />

Begegnungsstätte eine Inspirationsquelle<br />

für die junge Valentina<br />

war, die bereits mit drei Jahren<br />

ihr erstes Rennen fuhr. Ihre<br />

erste Weltcup-Saison hat sie 2018<br />

bravourös hinter sich gebracht<br />

und sie sieht offensichtlich sehr<br />

realistisch auch die Gefahren des<br />

Sports. Denn ihre Nervosität, die<br />

sie vor den Rennen hat, kommt<br />

66


auch daher, dass sie immer auf<br />

den ersten Fehler und auf den<br />

Sturz wartet, der ihr das Rennen<br />

und vielleicht sogar die ganze<br />

Saison vermiest. Vali ist noch völlig<br />

unverbraucht und noch nicht<br />

geprägt von schlechten Erfahrungen.<br />

Und instinktiv weiss sie,<br />

dass diese auch kommen werden<br />

und ihren Fahrstil verändern.<br />

Doch im Moment ist alles im grünen<br />

Bereich. Für ihre Zukunft gilt<br />

es nun, die Schule abzuschliessen,<br />

um sich völlig auf den Sport<br />

konzentrieren zu können, damit<br />

sie weiter goldene Resultate einfahren<br />

kann. Eines ist jetzt schon<br />

sicher: Den Titel „Beste Österreichische<br />

Downhillerin” aller (bisheriger)<br />

Zeiten hat sie schon mal<br />

auf sicher. Wir wünschen ihr<br />

Hals- und Beinbruch, dass dies<br />

auch so bleibt.<br />

Steckbrief<br />

Name<br />

Valentina „Vali” Höll<br />

Geburtsdatum<br />

11. Dezember 2001<br />

Körpermasse<br />

157 cm, 45 kg<br />

Disziplinen<br />

MTB Downhill<br />

Kontakt<br />

Facebook: @ValntinaHoell<br />

Instagram: @valihoell<br />

67


Salzkammergut<br />

Alpenländische<br />

Idylle für Roadbiker<br />

Ein 6’000 km grosses Streckennetz offenbart einer<br />

der schönsten Rennradregionen Österreichs, das<br />

Salzkammergut im Salzburger Land. Nicht nur<br />

die zahlreichen glitzernden Alpenseen inmitten<br />

imposanter Bergketten mit beeindruckenden<br />

Panoramen gefällt den Rennradfahrern, nein auch<br />

das äusserst vielseitige und umfangreiche<br />

Tourenangebot.<br />

von Martin Budweiser


70


Schon seit einigen Jahren<br />

kommen wir regelmäßig in<br />

die Rennradregion SalzburgerLand<br />

– Salzkammergut,<br />

um in der imposanten Landschaft<br />

zwischen markanten Bergen und<br />

malerischen Seen zu trainieren.<br />

In der letzten Saison haben wir<br />

hier erstmals an einem Marathon<br />

teilgenommen. Die mittlere Strecke<br />

der „Eddy Merckx Classik“ mit<br />

ihren 101 Kilometern und 1’430<br />

Höhenmetern, hat uns derart begeistert,<br />

dass wir uns sofort wieder<br />

für die nächste Auflage angemeldet<br />

haben.<br />

Gemeinsam mit Tom, Mike und<br />

Christine quartiere ich mich im<br />

Hotel Mohrenwirt in Fuschl am<br />

See ein, das auf Rennrad und<br />

Triathlon spezialisiert ist. Der<br />

Chef des Hauses, Jakob Schmidlechner,<br />

ist selbst leidenschaftlicher<br />

Roadbiker und Triathlet.<br />

Mehrmals hat er uns in der Vergangenheit<br />

auf Touren durch<br />

seine Heimatregion begleitet. Vor<br />

den Toren der Kultur- und Festspielstadt<br />

Salzburg präsentiert<br />

sich ein bezauberndes Wechselspiel<br />

wunderschöner See- und<br />

Berglandschaften, die durch aussichtsreiche<br />

Panoramastraßen,<br />

Pässe und Fahrradwege verbunden<br />

sind. Die Rennradregion<br />

SalzburgerLand–Salzkammergut<br />

rund um Mondsee, Attersee,<br />

Fuschlsee, Eugendorf, Dachstein-<br />

Salzkammergut und das Salzburger<br />

Seenland bietet mit einem<br />

Streckennetz von 6’000 Kilometern<br />

die besten Voraussetzungen<br />

für abwechslungsreiche Runden<br />

in allen Schwierigkeitsgraden.<br />

Entlang der Ufer wird erst mehr<br />

oder weniger kräftig in die Pedale<br />

getreten, um anschließend das<br />

kristallklare Wasser der schönsten<br />

Seen Österreichs zu genießen.<br />

Bilder: Das Salzkammergut auf der Europa-Karte und das Salzkammergut uns<br />

seine Seen und Unterregionen<br />

Jakob weiß, dass wir sofort aufs<br />

Rad wollen und entscheidet sich<br />

spontan dazu, uns bei einer kurzen<br />

Ausfahrt auf seiner „Hausrunde“<br />

zu begleiten. Gleich zu Beginn<br />

gilt es einen Anstieg von<br />

etwa 100 Höhenmetern zu bewältigen,<br />

was unsere müden Knochen<br />

sofort in Schwung bringt.<br />

Nachdem wir in St. Gilgen ans<br />

Ufer des Wolfgangsees gelangen,<br />

befinden wir uns eine kurvige<br />

Traumabfahrt später bereits am<br />

Mondsee. Auf dem Tacho stehen<br />

gerade einmal 15 Kilometer zu<br />

Buche, dennoch trennen uns<br />

schon Welten von Arbeit und<br />

Alltags-Stress. Während wir am<br />

Ostufer des Mondsees locker<br />

Richtung Norden radeln, verzichten<br />

wir gänzlich auf das Windschattenfahren,<br />

um die traumhafte<br />

Landschaft in vollen Zügen<br />

zu genießen. Erst, als wir parallel<br />

zur Autobahn unterwegs sind,<br />

reihen wir uns hintereinander ein<br />

und machen ordentlich Tempo.<br />

Gut 300 Höhenmeter stehen uns<br />

nun, am Weg zurück zum Hotel<br />

Mohrenwirt, bevor. Unser Guide<br />

führt uns zunächst am Mozart-<br />

Radweg in die Ortschaft Thalgau<br />

71


Bilder: Radradtour im Salzburgerland /<br />

Salzkammergut, im Hintergrund der<br />

Fuschlsee; Bildquelle SalzburgerLand<br />

Tourismus/Markus Greber<br />

und später auf verkehrsarmen<br />

Nebenstraßen zum Ausgangspunkt<br />

am Fuschlsee. Spätestens<br />

jetzt, hat sich bei uns das<br />

Urlaubsgefühl eingestellt.<br />

Nachdem wir unsere Rennräder<br />

in der videoüberwachten Garage<br />

verstaut und mit kleinen Happen<br />

vom Après-<strong>Bike</strong> Snack den größten<br />

Hunger gestillt haben, widmen<br />

wir uns der Entspannung.<br />

Der kleine aber feine Mohren-<br />

Spa bietet mit finnischer Sauna<br />

und Dampfbad ausreichend Möglichkeiten,<br />

um die beanspruchte<br />

Muskulatur zu lockern und wieder<br />

fit zu werden, für die kommenden<br />

Herausforderungen. Anschließend<br />

lassen wir uns auf der<br />

Außenterrasse im 4. Stock ein alkoholfreies<br />

Weizenbier schmecken<br />

und genießen den herrlichen<br />

Blick auf den Hausberg „Schober“.<br />

Auch kulinarisch hat das<br />

Hotel Mohrenwirt einiges zu bieten.<br />

So lassen wir uns mit einem<br />

mehrgängigen Abendmenü verwöhnen,<br />

das dank frischer Produkte<br />

regionaler Erzeuger eine<br />

wahre Gaumenfreude ist. Als<br />

Dessert kommt selbstverständlich<br />

nur der beliebte Kaiserschmarrn<br />

von Küchenchef Pa-<br />

72


Strecke &<br />

Höhenprofil<br />

trick in Frage – lecker!! Später berichten<br />

wir Jakob Schmidlechner<br />

noch von unserem Plan, in diesem<br />

Jahr die lange Strecke der<br />

„Eddy Merckx Classic“ in Angriff<br />

nehmen zu wollen. „Gute Idee“,<br />

meint der sportliche Hotelier,<br />

„dann fahren wir die Runde morgen<br />

gleich mal ab.“<br />

Tour 12: Eddy Merckx Classics<br />

Um bestens vorbereitet in die 168<br />

Kilometer lange Tour zu starten,<br />

haben wir eine Extrarunde am<br />

reichhaltigen Frühstücksbuffet<br />

gedreht und das in der Sportler-<br />

Vollpension enthaltene Energiepaket<br />

in unseren Trikottaschen<br />

verstaut. Immerhin gilt es beachtliche<br />

2’449 Höhenmeter zu überwinden.<br />

Das Höhenprofil präsentiert<br />

sich wellig mit vielen kurzen<br />

Anstiegen. Dies entspricht genau<br />

dem Terrain unserer Heimat, was<br />

uns optimistisch stimmt.<br />

Von Fuschl am See geht es zunächst<br />

über Thalgau und Hof bei<br />

Salzburg in die Faistenau, bis an<br />

den Hintersee, den wir nach einer<br />

Stunde Fahrzeit erreichen. Der<br />

Abfahrt durch die wunderbare<br />

Strubklamm folgt der längste Anstieg<br />

des Tages Richtung Gaisberg.<br />

Mühsam erarbeite ich mir<br />

Höhenmeter um Höhenmeter,<br />

während Jakob, mit einem breiten<br />

Lächeln im Gesicht, locker<br />

vor sich hin kurbelt und dabei<br />

noch genügend Puste hat, um uns<br />

mit Geschichten aus der Region<br />

zu unterhalten. Auf knapp 1000<br />

Meter Seehöhe – zum Glück müssen<br />

wir nicht zum Gipfel des<br />

Gaisberges, der noch 300 Meter<br />

höher liegt – erreichen wir das<br />

Dach der Tour, ehe wir die<br />

Abfahrt nutzen, um uns zu erholen<br />

und die Herzfrequenz wieder<br />

in den Grundlagenbereich zu<br />

bringen. Zügig treiben wir anschließend<br />

unsere <strong>Bike</strong>s Richtung<br />

Norden. Es geht vorbei an<br />

Wallersee und Obertrumer See,<br />

bevor wir in Perwang am Grabensee<br />

die Landesgrenze zu<br />

Oberösterreich überqueren. Neben<br />

73


der traumhaften Landschaft, mit<br />

ihrer einzigartigen Vielzahl an<br />

kristallklaren Seen, begeistern<br />

uns vor allem die verkehrsarmen<br />

Nebenstraßen, die perfektes Rennrad-Feeling<br />

aufkommen lassen.<br />

Da es sich bei der heutigen Ausfahrt<br />

um kein Rennen handelt,<br />

haben wir ausreichend Zeit, um<br />

uns am Irrsee zu einer ausgedehnten<br />

Mittagsrast niederzulassen.<br />

Wir machen es uns auf der<br />

Terrasse des Gasthofs Seewirt gemütlich<br />

und genießen einen<br />

Cappuccino mit Kuchen und den<br />

Blick aufs Wasser.<br />

Auch wenn die Pause gut tut, so<br />

ist es doch schwer, danach wieder<br />

in Schwung zu kommen.<br />

Gemütlich in der Sonne sitzen<br />

und einfach die Seele baumeln<br />

lassen – das wäre ja auch ein<br />

schönes Nachmittagsprogramm.<br />

„Auf geht’s Jungs!“ – mit dieser<br />

Aufforderung reißt uns Jakob<br />

Schmidlechner unsanft aus den<br />

Träumen. Etwas widerwillig machen<br />

wir uns also wieder auf den<br />

Weg. Bereits nach wenigen Kilometern<br />

ist keine Spur von Müdigkeit<br />

mehr zu bemerken. Die<br />

Seenlandschaft im Grenzgebiet<br />

von Oberösterreich und Salzburg,<br />

sowie die herrliche Bergwelt<br />

im Süden, auf die wir uns<br />

nun zubewegen, sorgen für ausreichend<br />

Antrieb und Motivation.<br />

Nach und nach steigern wir das<br />

Tempo, bei der Führungsarbeit<br />

wechseln wir uns ab, wir haben<br />

richtig Spaß an der Sache. Selbst<br />

die Tatsache, dass uns ganz am<br />

Ende der Runde noch der 300<br />

Höhenmeter lange Anstieg erwartet,<br />

der vom Mondsee zu-<br />

74


Salzkammergut<br />

Region<br />

Von Salzburg erstreckt sich über<br />

rund 850 km 2 eine idyllische<br />

Alpenregion mit glitzernden<br />

Seen, die in malerischen Hügeln<br />

und Bergketten eingebettet sind.<br />

Die Region ist 480 km von Zürich,<br />

170 km von München und<br />

210 km von Innsbruck entfernt.<br />

Rennrad Region<br />

Auf der Website www.rennradaustria<br />

finden sich 21 ausgesuchte<br />

Touren mit rund 2500 km<br />

und bis über 2000 Hm<br />

Rennrad Hotel<br />

Rennrad- und Triathlon Hotel<br />

Mohrenwirt<br />

Dorfplatz 3<br />

A–5330 Fuschl am See<br />

Tel. +43-6226-8228<br />

Fax +43-6226-8628-88<br />

E-Mail: info@mohrenwirt.at<br />

Web: www.mohrenwirt.at<br />

Weitere Rennradregionen & -<br />

hotels bei ROADBIKE HOLIDAYS<br />

unter www.roadbikeholidays.com<br />

Bilder: Das Hotel Mohrenwirt in Fuschl am See: Die Ansicht von aussen und die<br />

gemütliche Grillhütte für uriges Beisammensein. (Bildquelle: Hotel Mohrenwirt)<br />

Adressen<br />

Rennradregion Salzburgerland-<br />

Salzkammergut<br />

c/o BestEvent<br />

Am Dorfplatz 1<br />

5330 Fuschl am See<br />

Tel.: +43 6648558677<br />

info@rennrad-austria.at<br />

www.rennrad-austria.at<br />

www.oberoesterreich.at/radfahren<br />

nächst an den Wolfgangsee und<br />

schließlich zurück zum Ausgangspunkt<br />

in Fuschl am See<br />

führt, kann unsere Euphorie nicht<br />

bremsen. Großer Dank geht an<br />

unseren professionellen Begleiter.<br />

Jakob hat das Tempo stets so<br />

gewählt, dass keiner von uns<br />

überfordert gewesen ist und wir<br />

dennoch zügig vorangekommen<br />

sind. Im Herbst, wenn dann die<br />

„Eddy Merckx Classic“ über die<br />

Bühne geht, müssen wir unbedingt<br />

darauf achten, nicht gleich<br />

zu Beginn unser Pulver zu verschießen.<br />

Zum Glück kennen wir<br />

jetzt den genauen Streckenverlauf<br />

und können daher unsere<br />

Kräfte deutlich besser einteilen.<br />

In der Rennradregion SalzburgerLand–Salzkammergut<br />

gibt es<br />

noch eine weitere Marathon-<br />

Veranstaltung, die uns reizt. Bereits<br />

Ende Juni findet der „Mondsee<br />

5 Seen Marathon“ statt. Auch<br />

hier stehen mehrere Distanzen<br />

zur Auswahl. Vor allem die lange<br />

Strecke mit Mondsee, Hallstätter<br />

See, Traunsee und Attersee hat<br />

unser Interesse geweckt. Mit 200<br />

Kilometern und 3’000 Höhenmetern<br />

stellt diese jedoch noch eine<br />

deutlich größere Herausforderung<br />

dar, als die „Eddy Merckx<br />

Classic“. Jakob schlägt vor, diese<br />

Strecke im Herbst, mit ihm gemeinsam,<br />

abzufahren und dann<br />

im nächsten Jahr als Teilnehmer<br />

in Angriff zu nehmen. Eine sehr<br />

gute Idee – wir können sowieso<br />

nicht genug bekommen, von den<br />

Bergen und Seen der Region<br />

SalzburgerLand–Salzkammergut.<br />

75


Eggental im Südtirol<br />

Die Mountainbike-Welt<br />

von Latemar, Carezza-<br />

Trail und Rosadira<br />

Hoch ragen die Zacken der Dolomiten im Südtiroler<br />

Eggental. In dieser faszinierenden Bergwelt mit glitzernden<br />

Bergseen, imposanten Gebirgszügen, saftige<br />

Almwiesen und zahlreichen Natur- und Schotterpisten<br />

finden sich zahllose Trails und einzigartige <strong>Bike</strong>vents,<br />

die Mountainbiker glücklich machen.<br />

von Sabrina Bromann


Das Mountainbike Hotel<br />

Marica wird von der<br />

Familie Eisath-Auer geführt.<br />

Es liegt in der Ortschaft<br />

Eggen, eingebettet zwischen den<br />

imposanten Dolomitentürmen von<br />

Latemar und Rosengarten. Sowohl<br />

Carola als auch Ehemann<br />

Manfred und Sohn Gabriel sind<br />

geprüfte <strong>Bike</strong>-Guides. Chef-Guide<br />

Manfred ist trail-verliebt und<br />

sorgt für schweißtreibende Touren.<br />

Seine Frau Carola liebt Panoramatouren,<br />

kennt jedes idyllische<br />

Plätzchen und die dazu passende<br />

spannende Geschichte. Gabriel<br />

dagegen nimmt sich mit Vorliebe<br />

der extremen Fälle an. Alle drei<br />

haben jedoch eines gemeinsam:<br />

Sie sind leidenschaftliche Mountainbiker<br />

und geben das auch<br />

gerne an ihre Gäste weiter.<br />

Rund um den Latemar<br />

Die Mountainbike-Tour rund um<br />

den Gebirgsstock Latemar ist eine<br />

jener Touren, die auf der<br />

Bucket-List eines jeden Mountainbikers<br />

stehen sollte. Es ist eine<br />

mittel-schwere Runde, bei der<br />

landschaftliche Highlights und<br />

Trail-Spaß perfekt miteinander<br />

kombiniert werden. Gleich zu<br />

78


Bilder: Auf der vorderen Doppelseite sieht man bei <strong>Bike</strong>r mit dem Latemar im Hintergrund (Bildquelle: Eggental Tourismus/Adrian<br />

Greiter); auf den drei Bildern sieht man <strong>Bike</strong>r auf dem Carezza Trail (Bildquelle: WOM Medien GmbH/Andreas Meyer)<br />

Beginn dieser Tour steht auch<br />

schon der längste Anstieg der<br />

Route auf dem Programm. Bis<br />

zum Karer Pass müssen zuerst<br />

einmal an die 800 Höhenmeter<br />

bewältigt werden. Für Carola,<br />

Manfred und Gabriel dienen<br />

diese als gute Aufwärmübung.<br />

Andere, etwas weniger trainierte<br />

Mountainbiker kommen dabei jedoch<br />

gerne mal ins Schwitzen.<br />

Das einzigartige Panorama dort<br />

oben am Karer Pass, der zwischen<br />

Latemar und Rosengarten<br />

sitzt und diese zwei Bergmassive<br />

voneinander trennt, lässt die<br />

Strapazen jedoch schnell wieder<br />

vergessen. Die atemberaubende<br />

Schönheit der Dolomiten ist dort<br />

allgegenwärtig. Vom Karer Pass<br />

folgt schließlich eine Abfahrt<br />

nach Moena im Fassatal. Dieselbe<br />

Abfahrt kann aber auch bergauf<br />

absolviert werden, nämlich wenn<br />

man von Osten kommt und Richtung<br />

Bozen fährt. Hier an dieser<br />

Stelle ist das Wissen der MTB-<br />

Guides auf jeden Fall von Vorteil.<br />

Wer sich nicht so gut auskennt,<br />

könnte nämlich meinen, dass die<br />

ganze Abfahrt auf der Schotterpiste<br />

zurückgelegt werden muss.<br />

Carola, Manfred und Gabriel zum<br />

Beispiel kennen aber die fahrtechnisch<br />

anspruchsvolleren und<br />

weitaus interessanteren Varianten.<br />

Der Grundsatz, dass Guides<br />

nicht nur für die Sicherheit der<br />

Gäste, sondern auch für Fahrspaß<br />

und Trail-Action sorgen, bewahrheitet<br />

sich also.<br />

In Moena angekommen kann<br />

man sich als Belohnung einen<br />

Cappuccino am Stadtplatz schmekken<br />

lassen. Von dort geht es dann<br />

am Talradweg weiter nach Predazzo.<br />

Auf dem Weg hinauf zum<br />

Passo Feudo müssen dann jedoch<br />

wieder knackige 1'100 Höhenmeter<br />

bewältigt werden. Dank<br />

der Hilfe der Latemar Kabinenbahn<br />

und dem Sessellift Gardonè<br />

wird dieser Aufstieg jedoch zu<br />

einer äußerst bequemen Angelegenheit<br />

ganz ohne Schweißperlen.<br />

Bei der Tour sollte aber unbedingt<br />

beachtet werden, dass die<br />

Bergbahn in Predazzo von 12.45<br />

bis 14.30 Uhr Mittagspause hält -<br />

wir sind hier in Italien! Am besten<br />

also, man erreicht sie davor.<br />

Bevor es dann mit dem Sessellift<br />

weiter zum Dach der Tour geht,<br />

kehrt man am besten in der Baita<br />

Gardonè ein. Dort erwarten einen<br />

die Spezialitäten der Südtiroler<br />

79


Küche. Auf einer Seehöhe von<br />

1’700 Metern schmeckt so ein<br />

Knödel Tris gleich noch viel besser.<br />

Dazu kommen die traumhaften<br />

Ausblicke, die von der großartigen<br />

Terrasse „The Mountain<br />

Riviera“ genossen werden können.<br />

Später, am Passo Feudo, erwartet<br />

einen aber ein sogar noch<br />

besseres Panorama. Im Norden<br />

ragen direkt die Felswände des<br />

Latemar auf. Im Westen liegen<br />

Schwarzhorn und Weißhorn, im<br />

Süden der Monte Agnello und im<br />

Osten zeichnet sich die Lagorai-<br />

Kette ab. Einfach fantastisch.<br />

Von dort folgt schließlich auch<br />

eine lange Abfahrt zurück ins<br />

Eggental. Zuerst gibt es einen<br />

flotten Beginn auf der Skipiste,<br />

danach einen herrlichen Trail,<br />

der bis an die Zischgalm führt.<br />

Nach einer abwechslungsreichen<br />

Mischung aus Almwegen, Schotterpisten,<br />

Trails und kurzen Abschnitten<br />

auf der Asphaltstraße erreicht<br />

man wieder das Hotel Marica in<br />

Eggen. Die Runde um den Latemar<br />

ist eine wirklich lohnenswerte<br />

Tour inmitten der markanten<br />

Felswände der Dolomiten.<br />

Dank Liftunterstützung ist sie<br />

auch für Hobby-<strong>Bike</strong>r und Einsteiger<br />

machbar. Mit dem E-<strong>Bike</strong><br />

wird sie sogar zum Genuss. Mit<br />

den Guides vom Hotel Marica<br />

80


leicht bis mittel eingestuft, aber<br />

als totaler Anfänger sollte man<br />

sich vielleicht doch nicht ganz untrainiert<br />

hineinstürzen.<br />

Wenn man sich mal aufgewärmt<br />

hat, kann es auch endlich losgehen.<br />

Der Einstieg zum Carezza<br />

Trail stellt einen gleich vor die<br />

Qual der Wahl: großer oder kleiner<br />

Drop? Hat man sich einmal<br />

entschieden, folgt auch schon<br />

pure Freude auf dem Weg über<br />

Kehren und Wiese. Der Trail<br />

schlängelt sich weiter immer<br />

einem Bach entlang und durchs<br />

Nigertal nach Welschnofen. Am<br />

Weg erwarten einen viele kleine<br />

Bilder: Ein <strong>Bike</strong>rpärchen trainiert auf<br />

dem Carezza <strong>Bike</strong> Park, um fit für die<br />

Trails zu sein (Bildquelle: Harald<br />

Wisthaler); Eine Gruppe <strong>Bike</strong>r vor dem<br />

Rosengarter (Bildquelle Eggental<br />

Tourismus/Adrian Greiter)<br />

kann man sich außerdem sicher<br />

sein, die jeweils optimale Abfahrtsvariante<br />

zu finden. So ist<br />

niemand überfordert und kann<br />

die Tour in vollen Zügen genießen.<br />

Carezza Trail<br />

Ebenfalls ein absolutes Muss,<br />

wenn man sich gerade auf <strong>Bike</strong>-<br />

Urlaub im Eggental befindet, ist<br />

der Carezza Trail. Er ist der<br />

„Signature Trail“ der Region. Das<br />

bedeutet, dass er das eigentliche<br />

Aushängeschild in Sachen MTB-<br />

Trails in der Region ist. Er ist der<br />

Liebling der Locals. Diese kennen<br />

ihn meist besser als ihre<br />

Westentasche. Und auch über die<br />

Landesgrenzen hinaus hat er sich<br />

bereits einen Namen gemacht.<br />

Start ist bei der Talstation der<br />

Bergbahn in Welschnofen. Samt<br />

Mountainbike befördert einen<br />

diese bis hinauf zur Frommer<br />

Alm. Dort erwartet einen aber<br />

nicht nur der Einstieg zum Trail,<br />

sondern sogar ein ganzer Trainingspark.<br />

Der <strong>Bike</strong> Park Carezza<br />

ist bestückt mit vier Drops in unterschiedlichen<br />

Höhen, Pumptrack<br />

für Groß und Klein, Rockgarden<br />

und Northshores, um die<br />

Balance zu verfeinern, Spitzkehren,<br />

um die Kurventechnik zu<br />

trainieren, sowie Jumpline und<br />

Steilwandkurven. Der Park ist<br />

eine wirklich super Möglichkeit,<br />

um an seiner Technik zu feilen,<br />

bevor man sich in den Carezza<br />

Trail wagt. Dieser wird zwar als<br />

Doubles und sauber präparierte<br />

Jumps und Drops. Hat man das<br />

Ende des Trails erreicht, hat man<br />

4,4 Kilometer und um die 500<br />

Höhenmeter hinter sich gelassen.<br />

Rosadira <strong>Bike</strong><br />

„Rosadira“ beschreibt im Eggental<br />

jenen Moment, in dem die untergehende<br />

Sonne die Felswände<br />

der Dolomiten zum Glühen bringt.<br />

Nirgendwo besser als hier lassen<br />

sich die in Rot schimmernden<br />

Bergwipfel besser bestaunen. Das<br />

81


Bilder: Während dem Rosadira<br />

<strong>Bike</strong>festival finden Konzerte vor dem<br />

idyllischen Karersee statt (oben) oder es<br />

wird Action geboten (rechts unten)<br />

)Bildquelle: Eggental Tourismus/Adrian<br />

Greiter); rechts sieht man den Karersee<br />

und rechts oben die Rosadira, die rot gefärbten<br />

Dolomiten (Bildquelle: Eggental<br />

Tourismus/Valentin Pardeller)<br />

wissen auch die Veranstalter des<br />

Rosadira <strong>Bike</strong> Festivals, das <strong>2019</strong><br />

vom 13. bis 16. Juni stattfindet.<br />

Beim Rosadira <strong>Bike</strong> steht an vier<br />

Tagen alles im Zeichen der zwei<br />

Räder. Es gibt Fahrtechnikworkshops,<br />

geführte <strong>Bike</strong>-Touren zwischen<br />

Rosengarten und Latemar.<br />

Die Touren werden von Locals<br />

geführt. Auf Genießertouren,<br />

Singletrailtouren oder auch e-<br />

Mountainbike-Touren erzählen<br />

sie einem außerdem Wissenswertes<br />

über die Region. Und<br />

davon gibt es im Eggental genug.<br />

Um Karersee, Rosengarten und<br />

Latemar ranken sich nämlich allerhand<br />

Sagen. Bei den Workshops<br />

bekommt man gute Tipps<br />

von den Guides der Fahrtechnikschule<br />

TrailXperience. In Kombination<br />

mit einer der geführten<br />

Touren merkt man hier sicher<br />

den einen oder anderen Fortschritt.<br />

Am Festivalgelände gibt<br />

es außerdem Aussteller, die die<br />

neusten <strong>Bike</strong>-Produkte zum Ausprobieren<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Aber auch das Rahmenprogramm<br />

erfreut das <strong>Bike</strong>r-Herz.<br />

Am Karersee erwartet einen ein<br />

Live-Unplugged Konzert. Zudem<br />

gibt es die „Rosengarden on Fire<br />

Night“ und ein Picknick in traumhafter<br />

Kulisse am Sonntag. Im-<br />

82


mer im Blick: die atemberaubenden<br />

Felsformationen von Rosengarte<br />

und Latemar.<br />

Die Region Eggental in den<br />

Dolomiten hat also wirklich so einiges<br />

zu bieten. Atemberaubende<br />

Panoramen, Trails, Parks und<br />

Events, die die eigenen Skills auf<br />

das nächste Level bringen. Wenn<br />

man dann noch mit Locals wie<br />

Carola, Manfred und Gabriel Eisath-Auer<br />

vom <strong>Bike</strong>-Hotel Marica<br />

unterwegs ist, wird der nächste<br />

Urlaub garantiert zum unvergesslichen<br />

Erlebnis.<br />

Eggental<br />

Region<br />

Eingebettet zwischen den<br />

Gebirgsstöcken Latemar und<br />

Rosengarten der Südtiroler<br />

Dolomiten finden sich zauberhafte<br />

Bergdörfchen und eine wilde<br />

Natur, die zum <strong>Bike</strong>n einlädt.<br />

Die Region ist 360 km von Zürich,<br />

300 km von München und<br />

140 km von Innsbruck entfernt.<br />

<strong>Bike</strong> Events<br />

Rosadira <strong>Bike</strong>festival<br />

vom 13. - 16. Juni <strong>2019</strong><br />

<strong>Bike</strong>-Hotels der Region<br />

Hotel Marica<br />

Dorf 30, I-39050 Eggen<br />

Südtirol - Italien<br />

T. +39 0471 615 720<br />

info@hotelmarica.it<br />

www.hotelmarica.it<br />

<strong>Bike</strong> & Ski Hotel Diana<br />

Karerseestraße 94<br />

I-39056 Welschnofen<br />

Tel. +39 0471 613160<br />

info@diana-hotel.it<br />

www.diana-hotel.it<br />

<strong>Bike</strong>- & Kinderhotel Maria<br />

Obereggen 12<br />

I-39050 Deutschnofen<br />

Tel. +39 0471 615772<br />

info@hotel-maria.it<br />

www.hotel-maria.it<br />

Weitere <strong>Bike</strong>regionen & -hotels<br />

bei Mountain <strong>Bike</strong> Holidays unter<br />

www.bike-holidays.com<br />

Adressen<br />

Eggental Tourismus<br />

Genossenschaft<br />

Dolomitenstr. 4<br />

39056 Welschnofen<br />

Telefon: +39 0471619 500<br />

info@eggental.com<br />

www.eggental.com<br />

83


Via del Sale / Limone Piemonte<br />

Über die spektakuläre<br />

Militärstrasse direkt<br />

an die Riviera<br />

Die Region des südlichen Piemonts wird jedem<br />

Mountainbiker gefallen. Zahllose Hügel und<br />

Bergkämme laden mit ihren abenteuerlichen<br />

Trails zum Erkunden auf zwei Stollenreifen ein.<br />

60 km weiter südlich wartet die Riviera mit<br />

ihrem azurblauen Meer.<br />

von Henning Heilmann


Den Frühling schon früher<br />

als in der Schweiz begrüssen<br />

kann man im italienischen<br />

Limone Piemonte. Und<br />

auch Sommerferien hier mit dem<br />

Mountainbike ist ein Reisetipp,<br />

denn die zahllosen von Trails<br />

durchzogenen Hügeln und Berge<br />

der Region laden zum Mountainbiken<br />

ein. Limone Piemonte befindet<br />

sich im Süden Piemonts in<br />

der Nähe der französischen Grenze<br />

einen Katzensprung von Cuneo<br />

entfernt. Von hier aus ist es nicht<br />

mehr weit bis an die italienische<br />

und französische Riviera. Seine<br />

reizvolle Lage liegt daran, dass<br />

hier die hohen Gipfel der See-<br />

Alpen schon bald auf das azurblaue<br />

Mittelmeer treffen. Zum<br />

Start in alpinen Höhen auf über<br />

2'000 Metern durch bizarre Gebirge<br />

radeln und im Ziel die Klikkies<br />

gegen Flipflops und Badehose<br />

tauschen, um ganz entspannt<br />

im herrlichen Salzwasser<br />

zu baden: Eine 3-Tagestour auf<br />

der Salzstrasse von Limone nach<br />

Ventimiglia macht's möglich.<br />

Die Alte Salzstrasse, die Via del<br />

Sale, ist eine alte Militärstrasse,<br />

die über eine Strecke von 60 km<br />

die Provinzen Ligurien und Piemont<br />

miteinander verbindet. Die<br />

spektakuläre Route ist berühmt<br />

und beliebt. Sie führt mit dem<br />

MTB von Limone Piemonte nach<br />

Monesi, und von dort lässt sich<br />

die Tour an die Küste bei Sanremo<br />

oder Ventimiglia fortführen.<br />

Zurück geht es mit der einzigartigen,<br />

1928 eröffneten Tendabahn,<br />

welche die Verbindung<br />

zwischen Nizza und Turin sicherstellt<br />

und die sich durch viele<br />

Kehrtunnel von Ventimiglia zurück<br />

nach Limone Piemonte<br />

schraubt. Mountainbiker erleben<br />

ein aufregendes Abenteuer an der<br />

Grenze von Italien und Frank-<br />

86


Bilder: Karte mit der Lage von Limone<br />

Piemonte, <strong>Bike</strong>r fahren an der alten<br />

Militäranlage „Forti Ottocenteschi” auf<br />

dem Colle di Tenda vorbei (links mitte);<br />

Hügel und Trails soweit das Auge reicht,<br />

eine echte Mountainbike-Region<br />

reich auf einem der schönsten<br />

Mountainbikestrecken von den<br />

Alpen ans Meer.<br />

Startpunkt<br />

Als Startpunkt von MTB-Touren<br />

auf der Alten Salzstrasse empfiehlt<br />

sich die Berghütte Chalet Le<br />

Marmotte, zu Deutsch Murmeltierhütte,<br />

wo unser MTB Guide<br />

Erik Rolando die <strong>Bike</strong>s entlädt.<br />

So haben wir uns schon die ersten<br />

800 Höhenmeter von Limone<br />

Piemonte zum Einstieg in die Alte<br />

Salzstrasse gespart. Höhenmeter<br />

sind nämlich noch genügend zu<br />

bewältigen, bevor Monesi oder<br />

gar Ventimiglia erreicht werden.<br />

Vollgefedert<br />

Zur Verfügung gestellt werden<br />

uns vollgefederte E-<strong>Bike</strong>s mit ordentlich<br />

Wums von Smart Power<br />

aus Ormea, einem regionalen<br />

<strong>Bike</strong>-Verleih bei Cuneo. Das<br />

Mountainbiken ist hier auch mit<br />

87


Strom kein Spaziergang, denn je<br />

nach Startpunkt der Tour können<br />

an einem Tag bis zu über 2'000<br />

Höhenmeter erklommen werden.<br />

Profis können sich überlegen, die<br />

Tour vielleicht schon vor Limone<br />

Piemonte zu starten und die pittoresken<br />

Städtchen Valdieri oder<br />

Entracque zu entdecken. Für wen<br />

der Weg das Ziel ist, der kann<br />

dabei ausgezeichnete italienische<br />

Restaurants entdecken.<br />

Grenzkamm<br />

Die Via del Sale selbst führt auf<br />

39 Kilometern Länge vom Chalet<br />

Le Marmotte bis in schwindlige<br />

2'100 Meter Meereshöhe und weiter<br />

nach Monesi. Die alte Militärstrasse<br />

hat alles, was sich Mountainbiker<br />

wünschen und ist am ligurischen<br />

Grenzkamm, immer an<br />

der Grenze zu Frankreich, aufregend<br />

in den Fels gehauen. Sehenswert<br />

sind die militärischen<br />

Festungen auf der Passhöhe. Die<br />

ersten spektakulären Ausblicke<br />

lassen am Colle della Boaria<br />

ebenfalls nicht lange auf sich<br />

warten. Berghütten wie das Rifugio<br />

Alpino Don Barbera in über<br />

2'000 Metern Seehöhe laden <strong>Bike</strong>r<br />

zu einer köstlichen Einkehr,<br />

und auf Mehrtagestouren zum<br />

Übernachten vor der nächsten<br />

Etappe ein. Drei Tage Fahrtzeit<br />

sollten nämlich für die Via del<br />

Sale von Limone nach Monesi<br />

und die Weiterfahrt nach Ventimiglia<br />

eingeplant werden. Eric<br />

Rolando, unser MTB-Guide, kennt<br />

88


Limone Piemonte<br />

Anreise<br />

Als Ausgangsort für <strong>Bike</strong>touren<br />

auf der Via del Sale empfiehlt sich<br />

Limone Piemonte. Dies liegt rund<br />

120 km südlich von Turin und ist<br />

sowohl mit PKW als auch mit<br />

Bahn erreichbar. Auf Anfrage<br />

beim Hotel ist ein Abholservice<br />

ab Bahnhof Limone Piemonte<br />

möglich. Der nächstgelegene<br />

Flughafen ist Cuneo (50 km).<br />

5’083 m bergab<br />

Fahrtzeit: 3 Tage (Übernachtung<br />

z.B. im Rifugio Don Barbera,<br />

Rifugio Gray, Villagio Turistico<br />

Mauro Dolceacqua), Rückreise<br />

per Zug nach Limone Piemonte<br />

GPX-Daten: www.cuneoholiday.com<br />

Bilder: Die <strong>Bike</strong>r auf der Via del Sale auf<br />

ihrer Tour (links); Viele <strong>Bike</strong>r bevorzugen<br />

die Bergbahn Seggiovia Cabanaira,<br />

die von 9.30-17.30 Uhr geöffnet ist (links<br />

Mitte); Ein beeindruckendes Reiseziel in<br />

der Region ist der Lago Terrasole, auf<br />

dem im Bild eine Musikgruppe auf einem<br />

Floss ein Konzert zum Besten gibt (oben).<br />

sich hier perfekt aus, ist für alle<br />

Eventualitäten gewappnet und<br />

flickt auch mal blitzschnell eine<br />

gerissene Kette an einem E-<strong>Bike</strong>.<br />

Hüttenpause<br />

Falls die Via del Sale auf eigene<br />

Faust gefahren wird, ist der Download<br />

der GPX-Daten von der<br />

Homepage der Tourismusagentur<br />

der Provinz Cuneo zu empfehlen.<br />

Mit diesen Daten sind sowohl die<br />

Kilometer als auch die Höhenmeter<br />

ersichtlich. Wer schon im<br />

Ortszentrum von Limone Piemonte<br />

startet, legt allein bis zum Rifugio<br />

Don Barbera schon über 1.900<br />

Höhenmeter zurück. Dafür gibt es<br />

dort auch alles, was das Herz begehrt,<br />

vom Panino über die Pasta<br />

bis zur Polenta gibt alles Power.<br />

Sportlich<br />

Immer im Juni findet hier ein<br />

Mountainbike Marathon mit über<br />

<strong>Bike</strong>guide, <strong>Bike</strong>verleih<br />

MTB Guide, Erik Rolando,<br />

Tel. +39-347-3000346<br />

myridebyke.com<br />

Smartpower in Ormea,<br />

www.smart-power.it<br />

Cuneo Alps <strong>Bike</strong> Experience<br />

www.cuneoalps.it<br />

Events<br />

Mountainbike Marathon La Via del<br />

Sale (22.-23. Juni <strong>2019</strong>)<br />

www.laviadelsale.com<br />

Touren<br />

Route:<br />

Limone Piemonte – Chalet Le<br />

Marmotte - Rifugio Don Barbera<br />

Strecke: 30,6 km<br />

Höhenmeter: 1’943 m bergauf,<br />

842 m bergab<br />

Fahrtzeit: 3,5- 4 Stunden<br />

GPX-Daten: www.cuneoholiday.com<br />

Route:<br />

Chalet Le Marmotte - Rifugio Don<br />

Barbera - Monesi – Pigna –<br />

Dolceacqua - Ventimiglia<br />

Strecke: 92,2 km<br />

Höhenmeter: 3’252 m bergauf,<br />

Essen<br />

La Taverna degli Orsi<br />

www.latavernadegliorsi.com<br />

Ristorante Maito<br />

www.ristorantemaito.com<br />

Schlafen<br />

Hotel Artisin***<br />

www.hotelartisin.com<br />

Fiocco di Neve Relais****<br />

www.fioccodineverelais.com<br />

Rigugio Alpino Don Barbera<br />

www.rifugiodonbarbera.eu<br />

Rifugio Realdo<br />

rifugio@realdovive.it<br />

www.facebook.com/RealdoVive/<br />

Rifugio Gray (1950 m.ü.M.)<br />

www.caiventimiglia.it/rifugi.html<br />

Kontakt<br />

Tourismusbüro Limone Piemont<br />

Via Roma, 30 - 12015 Limone<br />

Piemonte (CN)<br />

Tel. +39 0171.925281<br />

iat@limonepiemonte.it<br />

www.limonepiemonte.it<br />

A.T.L. Azienda Turistica<br />

Locale del Cuneese<br />

Via Pascal 7<br />

12100 Cuneo - Italien<br />

Tel. +39.0171.690217<br />

www.cuneoholiday.com/de/<br />

89


1'000 Teilnehmern statt. Hinzu<br />

kommt im Juli ein E-<strong>Bike</strong> Transalp<br />

Festival. Auf der klassischen<br />

Strecke des Granfondo Via del<br />

Sale sind 45 km und über 2'200<br />

Höhenmeter zu überwinden.<br />

Noch sportlicher unterwegs sind<br />

allerdings die Gravel-<strong>Bike</strong>r, die<br />

uns auf der Via del Sale begegnen.<br />

Diese stellen sich mit ihren<br />

schwer beladenen <strong>Bike</strong>s ohne<br />

Motor der Turin-Nizza Rally, 700<br />

Kilometer und bis zu 20'000<br />

Höhenmeter legen sie zurück.<br />

Wir kehren am Rifugio Don<br />

Barbera nach Limone zurück und<br />

machen uns nach einer rasanten<br />

Abfahrt in Limone einen genussvollen<br />

Abend mit Wein und Delikatessen.<br />

Limone Piemonte gibt es ausgezeichnete<br />

Lokalitäten für die besonderen<br />

Gaumenfreuden. In der<br />

„Taverna degli Orsi“ kocht „Il<br />

Principe“ Andrea die feinsten<br />

Speisen. Seit 26 Jahren Weinsommelier,<br />

hat er immer ein feines<br />

Tröpfchen parat. Einmal sollte<br />

man die lokale Spezialität Bagna<br />

Cauda kosten, bei dem Gemüse in<br />

eine Sauce aus Olivenöl, Sardellen<br />

und viel Knoblauch gedippt<br />

wird. Als Hauptgang vielleicht<br />

Fisch, Fleisch oder Wildspezialitäten,<br />

und zum Nachtisch Schokoladentorte.<br />

Am nächsten Abend<br />

klingt unser <strong>Bike</strong>-Urlaub bei<br />

Fondue im Ristorante Maito aus.<br />

Bilder: Die 3-Tages-Tour führt an die<br />

wunderschöne französische und italienische<br />

Riviera (oben); in Limone Piemonte<br />

gibt es auch edle Unterkünfte wie das<br />

hier abgebildete Fiocco di Neve<br />

Relais**** für Gäste mit gehobenen<br />

Ansprüchen (unten).<br />

In Italien gut zu essen, gehört zu jedem<br />

Urlaub dazu, mitunter ist das Ristorante<br />

Maito (recht oben) zu empfehlen, darunter<br />

ist das Gericht „Pirrade” zu sehen, das<br />

es in zwei Varianten gibt. oder eine<br />

schmackhafte Vorspeise (rechts unten);<br />

In der Taverna degli Orsi serviert<br />

Küchenchef Andrea di Tolosano gerade<br />

den Nachtisch (recht Mitte).<br />

Genussvoll<br />

Mountainbike-Urlaub in Italien<br />

sollte eh nie an lukullischen<br />

Genüssen vorbeiführen. Auch in<br />

90


RT OG<br />

URLAUBSFINDER<br />

MIT BISS<br />

www.roadbike-holidays.com<br />

#myRoadbikeMoment


Matthias Dandois Santorini<br />

Freestyle<br />

naked<br />

Romantischer, idyllischer und freier kann ein<br />

Umfeld nicht sein, wenn man die Bilder von<br />

Matthias Dandois sieht, welche die Fotografin<br />

Miriam Lottes geschossen hat. Der 7-fache<br />

BMX-Weltmeister zeigt beeindruckende<br />

Kunststücke mit seinem BMX-Rad und das<br />

vor romantischer Ferienkulisse. Man kriegt<br />

Lust auf Ferien und <strong>Bike</strong>n.<br />

von Rolf Fleckenstein


Impressum<br />

Diese Ausgabe schliessen wir ab<br />

mit ein paar starken Aufnahmen<br />

des 7-fachen BMX-Weltmeisters<br />

Matthias Dandois aus Frankreich,<br />

der auf Anregung der Fotografin<br />

Miriam Lottes aus Wien auf der griechischen<br />

Insel Santorini einige Kunststücke<br />

zum Besten gab, welche sie auf<br />

den Bildern bannte und die auf dieser<br />

romantischen Insel zu einem sportlichen<br />

Gesamtkunstwerk wurden. Die<br />

Fotografin Miriam Lottes - Gewinnerin<br />

des ersten Red Bull Rising Talent -<br />

wurde eingeladen, ihr Traumprojekt<br />

zum Leben zu erwecken. Auf der Insel<br />

bedeutete dies für die Crew, um 5.30<br />

Uhr aufzustehen, um dem üblichen<br />

Touristenstrom aus dem Wege zu<br />

gehen. Dabei wurden ganz unverhoffte<br />

tolle Spots entdeckt, die man nicht planen<br />

konnte. Die schöne Insel als<br />

Kulisse schön und gut, doch die Shots<br />

wären nichts, wäre hier nicht der Ausnahmeathlet<br />

Dandois, der mit mutigen<br />

Einlagen alles aus der Kulisse aufs Bild<br />

gebracht hätte und Miriam, die es verstand<br />

die Romantik und die Action harmonisch<br />

miteinander zu verschmelzen.<br />

Verlag:<br />

Rolf Fleckenstein Media<br />

Alte Landstr. 168,<br />

CH-8800 Thalwil, Schweiz<br />

Tel. +41-44-720 99 55<br />

Fax +41-44-721 00 35<br />

Email: info@sportguide.ch<br />

www.sportguide.ch<br />

Herausgeber<br />

Rolf Fleckenstein<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Bruno Fleckenstein, Henning<br />

Heilmann, Sabrina Bromann,<br />

Martin Budweiser, Rolf<br />

Fleckenstein<br />

Fotos, Bildquellen:<br />

Cover:<br />

Henrique Avancini: Red Bull /<br />

Fabio Piva<br />

Innenseiten:<br />

Dies & Das: Horst Brozy,<br />

Canstockphoto; Tom Dumoulin:<br />

Team Sunweb, UAE-Tour, Giro;<br />

Avancini: Red Bull/Fabio Piva,<br />

Craig Kolesky; E-MTB WM:<br />

Fédération Française de<br />

Cyclisme/Patrick Pichon; Vali<br />

Höll: ServusTV/Neumayr/Leo,<br />

Red Bull/Bartek Wolinski, Philip<br />

Platzer; Salzkammergut: SalzburgerLand<br />

Tourismus/Markus<br />

Greber, Heiko Mandl, Hotel<br />

Mohrenwirt; Eggental: WOM<br />

Medien Gmbh/Andreas Meyer,<br />

Eggental Tourismus/Adrian<br />

Greiter, Valentin Pardeller;<br />

Limonte Piemonte: ATL del<br />

Cuneese, Tourismus Limone<br />

Piemonte, Marco Gabbin, Hotel<br />

Fiocco di Neve, Ristorante<br />

Maito, Taverna degli Orsi,<br />

Canstockphoto; Santorini: Red<br />

Bull/Miriam Lottes; Wo nicht gesondert<br />

erwähnt Bildarchive der<br />

Hersteller & Marken; Archiv<br />

Verlag Rolf Fleckenstein Media<br />

Inserate<br />

info@sportguide.ch<br />

Abos, Bestellungen<br />

info@sportguide.ch<br />

Druck<br />

Aumüller Druck GmbH<br />

93001 Regensburg<br />

Copyright<br />

© Alle Beiträge und redaktionellen<br />

Inhalte sind urheberrechtlich<br />

geschützt und unterliegen dem<br />

ausschliesslichen Copyright des<br />

Verlages. Der Nachdruck oder<br />

die Wiedergabe auch nur auszugsweise<br />

ist nicht gestattet ausser<br />

mit einer schriftlichen<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

96


ANOTHER BEST DAY<br />

Photo © Stefcande.com<br />

ENTDECKE<br />

DAS NEUE<br />

E-TRACK TRAIL<br />

Für alle Abenteurer auf der Suche nach<br />

dem grösstmöglichen Nervenkitzel in den<br />

Bergen bietet das E-Track Trail höchste<br />

Leistungsfähigkeit, stabiles Handling<br />

und dank 150mm Federweg komfortable<br />

Fahreigenschaften. Die Shimano Steps<br />

E8000 Einheit mit einer integrierten 500<br />

Wh Batterie sorgt bergauf für genügend<br />

Power.<br />

E-TRACK TRAIL

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!