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PINwand Nr. 321

Weinmailing Ausgabe März 2021- Quantensprung in Gigondas Feinheit, Eleganz, Reintönigkeit - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

Weinmailing Ausgabe März 2021- Quantensprung in Gigondas Feinheit, Eleganz, Reintönigkeit - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

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P I N W A N D N ° 3 2 1<br />

© serge CHAPUIS<br />

SANTA DUC<br />

Quantensprung in Gigondas<br />

Feinheit, Eleganz, Reintönigkeit<br />

– die „gefühlvollsten“ Weine der Südrhône, sensationell schön!<br />

Erlesene Weine und Feinkost<br />

März 2021


PINWAND N°<strong>321</strong> März 2021<br />

ITALIEN<br />

Baricci | Toskana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Vinous fragt: „Brunello 2016: Der perfekte Jahrgang?“ Der Wine Advocate antwortet:<br />

„Dieser Jahrgang wird Geschichte schreiben!“ Und Baricci liefert dazu den Beweis – fantastisch!<br />

Riecine | Toskana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Vorzeige-Chianti, für uns schlicht mit das Beste, was die Toskana zu bieten hat.<br />

Herrlicher neuer Chianti Classico, grandiose Riserva: Referenzweine!<br />

Ampeleia | Maremma (Toskana) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Die helle Seite des Mondes! „Persönlicher, innovativer Stil unter bestmöglicher Einbeziehung des Terroirs!“ Gambero Rosso.<br />

Die neue Maremma! PS: Unlitro – der attraktivste Liter Italiens ist wieder da!<br />

Foradori | Trentin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Foradoris „Lezèr“ auf dem Weg zum Sommer-Kult-Teroldego!<br />

FRANKREICH<br />

Domaine Saint Sylvestre | Languedoc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Nur ganz leise – limitierter Geheimtip: Verführung mit Samt und Seide für alle Liebhaber des Midi!<br />

Domaine Pierre Clavel | Languedoc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Der neue „Copa Santa“ ist da (Coup de Cœur Terre de Vins) ! Und die beiden frisch gefüllten Rosés!<br />

Coup de Cœur auch für „Bonne Pioche“ in der RVF! Und ein 2. Platz Vinum für „Des Clous“: „Das Beste aus dem Languedoc!“<br />

Und, und, und ...<br />

Santa Duc | Gigondas. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Bärenstark: Benjamin Gras veredelt das rote Gold an der Südrhône. Überragende Wertungen für seine exzellenten<br />

2018er Gigondas und Châteauneufs! „Einige der elegantesten und gefühlvollsten Weine!“ Wine Advocate<br />

Jean-Louis Chave | Hermitage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Wo träfe das Wort „Kultweine“ besser zu als hier? Meisterwerke, die große Emotionen auslösen!<br />

Domaine de Triennes | Provence. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Dujac & Romanée-Conti meet Provence! Einer der schönsten Provence-Rosés und Weine voll burgundischer Finesse!<br />

Domaine Henri Boillot | Burgund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Vom Olymp des Burgund – „Boillot 2019: Auf jeden Fall ein großer Wurf, da er sowohl beeindruckende<br />

Qualität als auch Konsistenz hervorbrachte. Ich kann diese Weine nur wärmstens empfehlen.“ Wine Advocate<br />

PORTUGAL<br />

Alves de Sousa | Douro. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Sensationelle Bewertungen für die Pioniere aus dem Dourotal! Best buys, bester Wein, bester Weinmacher!<br />

Hier wird portugiesische Weinbaugeschichte geschrieben!<br />

Anselmo Mendes | Vinho Verde. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

Die langlebigen Vinho Verde von Mendes gehören zu den Weißwein-Ikonen Portugals.<br />

Frisch eingetroffen: die 2020er Publikumslieblinge – der Frühling kann kommen!<br />

SPANIEN<br />

NEU: Viñedos del Jorco | Cebreros . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />

Aufgepasst: Senkrechtstarter aus der Sierra de Gredos. Winzerlegende Raúl Peréz steht Pate für ein<br />

spektakuläres Projekt: Gredos, Granit, Garnacha – „Triple G“ in Perfektion. Unbedingt probieren!<br />

DEUTSCHLAND<br />

Weingut Jakob Schneider | Nahe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />

Ihre Lieblingsweine – frisch eingetroffen: unsere Exklusivfüllungen der „Roten Erde“ 2020 ab sofort verfügbar!<br />

Jakobs Weine glänzen mit unschlagbarem Preis-Genuss-Verhältnis!<br />

Weingut Müller-Ruprecht | Pfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />

„Baff, sprachlos, ungläubig“! Der Vinum Weinguide feiert die „Präzision“ der Weine und vergibt dazu 2 x das Attribut<br />

„SUPERPREIS“. Und: kein 2019er Riesling aus dem Saumagen wurde höher bewertet als der „N“!<br />

Der unaufhaltsame Aufstieg geht weiter!<br />

2<br />

PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


März 2021<br />

PINWAND N°<strong>321</strong><br />

pinwand nº<strong>321</strong><br />

Liebe Freunde von Pinard de Picard,<br />

Sie halten nun die druckfrische <strong>PINwand</strong> N° <strong>321</strong> in Ihren Händen.<br />

Im Stillen hat sich unsere Vorstellung der aktuellen Wein-Highlights<br />

zu einem mittlerweile 100-seitigen Werk entwickelt. Und<br />

tatsächlich müssen wir bei jeder Ausgabe eine strenge Auswahl<br />

unserer Themen treffen, die wir Ihnen präsentieren können. Diese<br />

fiel uns bei der aktuellen <strong>PINwand</strong> besonders schwer.<br />

Der März hat so viel zu bieten, denn nun steht allerorten der neue<br />

Jahrgang ins Haus! Aus Deutschland berichten wir Ihnen von Müller-Ruprecht<br />

(Pfalz), wo Sabine und Philipp Wöhrwag mit ihrem<br />

aktuellen Jahrgang das hohe Vorjahresniveau („Beste Kollektion“!<br />

Vinum) erneut bestätigen. An der Nahe ist es Jakob Schneider, der<br />

mit uns die bei Ihnen ungemein beliebten Cuvées „Rote Erde“ auf<br />

die Flasche gebracht hat.<br />

Ein absolutes Highlight sind sicherlich die Weine von Benjamin<br />

Gras (Santa Duc). Der so qualitätsbesessene wie feinfühlige Winzer<br />

aus Gigondas arbeitet sich an die Spitze der Region, auch weil<br />

er der Appellation in Zeiten des Klimawandels eine starke, neue<br />

Perspektive gibt.<br />

Wer einfach nur unbeschwert die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings<br />

genießen will – Pierre Clavel und Triennes liefern mit ihren<br />

Rosés den Beat des Jahrgangs.<br />

Außerdem haben wir für alle Weinfreaks einen hochspannenden<br />

Spanien-Neuzugang zu verbuchen, Jorco! Bei diesem Projekt hat<br />

niemand geringeres als Raúl Pérez seine Hände im Spiel. Allein dies<br />

dürfte die Messlatte der Erwartungen enorm hoch legen. Die unsrigen<br />

wurden mehr als bestätigt!<br />

Bestätigung satt gibt es auch für Alves de Sousa. Das Douro-Gespann,<br />

bestehend aus Tiago und Domingos, kann sich aktuell vor<br />

Auszeichnungen und Spitzenwertungen kaum noch retten. Eine<br />

genugtuende, mehr als verdiente Anerkennung des unermüdlichen<br />

Schaffens von Vater und Sohn!<br />

Ein letzter kurzer Blick nach Italien: 3 x Toskana, 3 x Weltklasse,<br />

aber 3 völlig unterschiedliche Weinwelten – spannender geht es<br />

kaum!<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und frohe Ostern<br />

Versandkonditionen<br />

innerhalb Deutschlands!<br />

Frei Haus ab 95,00 €<br />

oder ab 12 Flaschen<br />

(Weine, Spirituosen & Olivenöle)<br />

Für Bestellungen unterhalb der Freihausgrenze erheben<br />

wir eine Versandkostenpauschale von 6,50 €<br />

Ralf Zimmermann<br />

& Markus Budai<br />

und das Team von Pinard de Picard<br />

3


ITALIEN TOSKANA<br />

Baricci<br />

COLOMBAIO DI MONTOSOLI<br />

BARICCI<br />

MONTALCINO<br />

Francesco (links) und Federico Buffi:<br />

Mit großem Ernst und noch größerem<br />

Erfolg(!) bewahren und gestalten sie das<br />

Vermächtnis ihres Großvaters Nello.<br />

4 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Baricci<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

Baricci: Burgundische Noblesse in erfrischend<br />

spröder Verpackung, Montalcino ungekünstelt,<br />

Wein und Landschaft von großem Reiz und<br />

herber Schönheit.<br />

Bariccis Traumlage Montosoli ist der einzige (inoffizielle) Grand Cru in ganz Montalcino,<br />

berühmt seit dem Mittelalter wegen der legendären Frische und Komplexität der hier<br />

produzierten Weltklasse-Brunelli!<br />

Der urtraditionelle Brunello von Nello Baricci und seinen Nachfolgernm verkörpert genau die<br />

Stilistik eines Weines aus Montalcino für Liebhaber unverwechselbarer, authentisch-traditioneller<br />

Weinstile. Ein Herzblut-Heimatwein mit Seele, unkopierbar auf der Welt, eines der immer seltener<br />

werdenden großen Weinoriginale.<br />

Andreas März, Chefredakteur der – nicht nur unserer<br />

Meinung nach – besten deutschsprachigen Zeitschrift<br />

für italienische Weine Merum (zudem leidenschaftlicher<br />

Verfechter des echten, guten, ungepanschten Olivenöls),<br />

hat die Baricci-Weine bereits mehrfach verkostet, jeweils mit<br />

höchsten Wertungen bedacht und euphorisch kommentiert:<br />

„Toll finde ich, dass der heutige Brunello von Baricci genauso<br />

schmeckt wie seine Brunelli der frühen 80er Jahre, die mich vor<br />

20 Jahren wiederholt nach Montalcino pilgern ließen. Gäbe es<br />

doch mehr Baricci in Italien! Nur sehr wenige italienische Winzer<br />

können sich leider damit brüsten, ihrem Stil seit 20 Jahren<br />

treu geblieben zu sein“. Andreas März hat sowas von Recht!<br />

Törichte Moden kommen und gehen, echte, originäre Qualität<br />

aber ist zeitlos groß und einzigartig. Und Bariccis Solitäre demaskieren<br />

gnadenlos, sowohl preislich als qualitativ, die allermeisten<br />

„Prestige-Barrique-Brunelli“ als das, was sie häufig sind:<br />

erschreckend belanglos und völlig überteuert!<br />

Gäbe es doch mehr Baricci in Italien!<br />

Mit Federico und Francesco Buffi bewirtschaftet die mittlerweile<br />

dritte Generation die Weingärten von Baricci auf dem Montosoli-Hügel.<br />

Und wie Vinous-Kritiker Eric Guido völlig richtig<br />

anmerkt, können sie auf ihre beiden „Herzensweine“ den Brunello<br />

2016 und den „Nello“ Riserva 2015 „sehr stolz sein“! Nicht<br />

nur, weil Ihnen wirklich sensationelle Weine gelungen sind (wer<br />

hätte das bezweifelt?), sondern weil sie Werk ihres nonno, der<br />

einen Großteil seines Lebens damit verbrachte, sich um die<br />

Weinberge anderer Produzenten zu kümmern, bevor er seine<br />

eigenen erwerben konnte, auch in seinem Sinne weiterführen.<br />

In seinem Sinne heißt: die Identität, die Essenz, die Seele dieser<br />

Weine zu erhalten. Denn schließlich war es Nello Baricci, der<br />

als erster Produzent seinen Weinberg beim just gegründeten<br />

Consorzio anmeldete, dem Wein dieser Landschaft wirklich Gestalt<br />

verlieh und den Grundstein seines an Bedeutung nicht zu<br />

überschätzende Vermächtnisses legte. Nello Baricci mag 2017<br />

verstorben sein, „doch seine Erinnerung lebt in jeder Flasche<br />

Montosoli weiter“ (Eric Guido).<br />

5


ITALIEN TOSKANA<br />

Baricci<br />

ROSSO DI MONTALCINO DOC, ROSSO 2019<br />

Der Nachfolger des „besten Rosso di Montalcino des Jahrgangs 2018“<br />

(Ian d’Agata, Vinous) ist eine Offenbarung!<br />

ITO020119 Rosso di Montalcino DOC, rosso 2019 14,5% Vol. 29,20 €/l 21,90 €<br />

Was wäre das für eine geniale Rosso-di-Montalcino-Vertikale!<br />

Nach dem wirklich exzellenten 2016er<br />

waren wir vielleicht noch etwas mehr vom 2017er angetan,<br />

dann hat (nicht nur) uns der 2018er geradezu<br />

umgehauen! – und jetzt, mit dem aktuellen Jahrgang<br />

im Glas, haben wir uns Hals über Kopf in diesen 2019er<br />

verliebt! Wie immer passt alles punktgenau, ohne dass<br />

man befürchten müsste, dass Baricci sich auch nur<br />

einen Moment lang untreu geworden sein könnte.<br />

Nichts scheint das 1954 gegründete Familienweingut<br />

aus der Ruhe oder gar aus der Bahn zu bringen, ganz<br />

behutsam passt man sich den Gegenheiten des Jahrgangs<br />

an, das „mildeste Mittel“ reicht aus, weil man<br />

hier weiß, wie es geht. Es reicht aber deswegen nur,<br />

weil man im Weinberg unglaublich penibel arbeitet.<br />

Nicht von ungefähr hat Nello Baricci schon in den<br />

1950ern und allen Moden zum Trotz auf biologischen<br />

Weinbau gesetzt. Es hilft natürlich auch, wenn man<br />

die einzige Cru-Lage in Montesoli mit dem vielleicht<br />

besten Terroir in Montalcino besitzt …<br />

Moden hat man sich auch dann konsequent verweigert,<br />

als ein Weingut nach dem anderen in der Appellation<br />

gegründet wurde und man während des<br />

Brunello-Booms damit begann, konzentrierte Weine<br />

zu erzeugen, die eher an Parker-Weine aus der neuen<br />

Welt oder aus heißen Pomerol-Jahrgängen erinnerten.<br />

Wenn in den Nachbarweingütern tintige Weine entstanden,<br />

blieben die Baricci-Weine so transparent,<br />

wie es ein Sangiovesewein eben ist, wenn er klassisch<br />

in großen Fudern aus slawonischer Eiche ausgebaut<br />

wird. Diese Weine, und der 2019er „Rosso di Montalcino“<br />

gehört zweifelsohne dazu, sind nahezu zeitlos.<br />

Der jüngst eingetroffene 2019er strahlt in tiefem Rubin<br />

(der Jahrgang, ähnlich wie schon 2017, war deutlich<br />

wärmer als sein Vorgänger), sein Bouquet lässt<br />

auf die Komplexität, aber auch die Frische und Zugänglichkeit<br />

des „Rosso“ schließen. Da duftet es nach<br />

Veilchenbonbons, nach Blutorangenschale, nach süßen,<br />

dunklen Kirschen, Himbeeren und Brombeeren,<br />

nach Unterholz, etwas Ginster und ein wenig nach<br />

süßem Mandelgebäck. Die Noten von Blutorangen<br />

bleiben die ganze Zeit über stehen und sorgen zusammen<br />

mit einem Hauch von zermahlenem Stein für<br />

Kühle. Am Gaumen zeigt sich der „Rosso di Baricci“<br />

sehr einladend und mit genau dem Maß an Opulenz,<br />

das sich sämtliche Eleganz Und Finesse bewahrt. Er<br />

wirkt deutlich nahbarer als der 2018er in diesem jugendlichen<br />

Stadium, und dennoch ist die Balance von<br />

Frucht, Würze, Säure und Tannin herrlich gelungen:<br />

ein samtenes Tuch, in das man sich hüllen möchte ,<br />

Und doch merkt man ihm seine schiere Jugend an, gerade<br />

bei dem durchaus präsenten, sehr präzisen, aber<br />

wunderbar integrierten Tannin. Durch die rote Frucht<br />

schießt die lebendige Säure, hebt den Wein merklich<br />

an, trifft sich mit roten Beeren, sorgt für Lebendigkeit<br />

und Energie. Ja, das ist ein Toskaner, den man lieben<br />

lernt und den man in seinem Keller nicht mehr missen<br />

möchte.<br />

Der „Rosso“ kann, muss nicht dekantiert werden, ist kurz<br />

vor einem ersten Höhepunkt, dann bis sicherlich 2028+.<br />

6 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Baricci<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

BRUNELLO DI MONTALCINO DOCG, ROSSO 2016<br />

95 Punkte: „Der Baricci Brunello di Montalcino 2016 ist ein unvergessliches Erlebnis.“<br />

– Eric Guido (Vinous)<br />

ITO020216 Brunello di Montalcino DOCG, rosso 2016 14,5% Vol. 66,60 €/l 49,95 €<br />

ITO020216M Brunello di Montalcino DOCG, rosso 2016 MAG 14,5% Vol. 83,33 €/l 125,00 €<br />

Wenn wir den neuen Jahrgang des „Brunello di Montalcino“<br />

von Baricci im Glas haben, dann müssen wir<br />

immer wieder kurz zum Etikett hinüberschauen, das<br />

so unprätentiös und komplett unauffällig wirkt, so<br />

unauffällig, dass jemand, dem Baricci nichts sagt, vermutlich<br />

nichtsahnend vorübergehen würde. Genauso<br />

unauffällig ist die Farbe der Baricci-Weine, die mehr<br />

an klassischen Chianti erinnert denn an Brunello, bei<br />

dem man ja heutzutage eher dunkelste undurchsichtige<br />

Tönungen gewohnt ist. Doch wenn man das Glas<br />

zur Nase hebt, wird schnell klar, dass alles Bisherige<br />

schlichtes Understatement war, ganz so, wie es den<br />

Charakter des Weinguts und den seiner Besitzerfamilie<br />

seit den 1950er-Jahren kennzeichnet. Was für ein<br />

Glück, kann man da nur sagen; denn an diesem Weingut<br />

sind alle Moden vorbeigegangen, die Montalcino<br />

seitdem prägen: keine konzentrierten Blockbuster,<br />

keine Investoren in schicken Anzügen, keine Marketingabteilung,<br />

nur penible Arbeit in einem der besten<br />

Weinberge Italiens, dem nach Norden ausgerichteten<br />

und von Mergel, marinen Fossilien, Schieferquarz und<br />

Galestro-Böden geprägten Montosoli. Dort entstand<br />

dieses Wunderwerk, das so zeitlos wirkt, so kraftvoll<br />

und schwebend zugleich, wie es nur großen Weinen<br />

vergönnt ist, die in einem großen Terroir entstanden<br />

sind, das ihre Besitzer bis ins Detail kennen.<br />

Der „Brunello“ scheint diesmal etwas dunkler eingfärbt,<br />

weicher und raumgreifender zu sein. Im Duft<br />

diesmal Es ist weich und einhüllend und scheint alles,<br />

was es berührt, mit reifen Primärfrüchten zu überziehen.<br />

Noten von süßen und sauren Kirschen, von<br />

Zwetschgen und reifen Pflaumen, von ein paar Waldbeeren,<br />

vor allem aber mit kühlen, mineralisch steinigen<br />

Noten, mit Kräutern wie Minze und Salbei, etwas<br />

von indischen süßen Gewürzen, von Mokka und Zedernholz,<br />

Leder und Tabak. All das wirkt schon unglaublich<br />

ansprechend. Und doch ist das fast nichts<br />

gegenüber dem, was einen am Gaumen erwartet;<br />

denn dieser in der Nase so duftige Wein ist eigentlich<br />

ein Struktur- und Texturwein, der sich unglaublich<br />

engmaschig zeigt und bei dem das Mundgefühl<br />

geradezu elektrisierend wirkt. Die Säure baut einen<br />

beeindruckenden Spannungsbogen auf. Den warmen<br />

Jahrgang spürt man eigentlich nur im Extrakt dieses<br />

Weines, nicht aber in der Reife der Frucht oder der Frische,<br />

die sich durch die gesamte Struktur des „Brunello“<br />

zieht, eine Mischung aus feiner, vibrierender Säure<br />

und einer salzigen Mineralität, die den Wein in einer<br />

unglaublichen Tiefe durchzieht. Süßholz, süße Kräuter<br />

und ein Hauch Kakao schwingen durch das lange und<br />

strukturierte Finale. Hinzu kommt die so zurückhaltende<br />

Ausbauart des Weines, bei dem bestes Traubenmaterial<br />

ohne Schwefelung spontan vergoren wurde<br />

und dann langsam in großen Fudern reifen durfte,<br />

um schließlich lediglich bei der Füllung eine minimale<br />

Dosis an Schwefel zu erhalten. Ja, auch das schmeckt<br />

man in diesem Sangiovese-Meisterwerk, das am Gaumen<br />

kaum verebben möchte, so lang ist das Finale.<br />

In diesem Preisbereich, in dem sich der „Baricci Brunello“<br />

bewegt, überragt er wohl ziemlich alles, was wir<br />

sonst aus Italien kennen. Es ist ein Wein, der mit großer<br />

Hingabe entstanden ist und dem man sich ebenso<br />

gerne hingibt!.<br />

Diesen Brunello dürfen Sie getrost noch vier bis fünf Jahre<br />

im Keller „vergessen“, Potenzial bis jenseits 2040+.<br />

95 Punkte<br />

VINOUS<br />

7


ITALIEN TOSKANA<br />

Baricci<br />

„NELLO“ DOCG BRUNELLO DI MONTALCINO RISERVA,<br />

ROSSO 2015<br />

96 Punkte: „Der 2015er Brunello di Montalcino Riserva Nello von Baricci wartet mit<br />

einer unglaublich intensiven, reinen Sangiovese-Frucht auf. Wow! Das wurde in den<br />

vierundzwanzig Stunden, in denen ich den Wein beobachtete, nur noch besser!“<br />

– Eric Guido (Vinous)<br />

96<br />

Punkte<br />

VINOUS<br />

ITO020315 „Nello“ DOCG Bru. di Montalcino Riserva, rosso 2015 15% Vol. 160,00 €/l 120,00 €<br />

Dieser geniale Brunello Riserva von Baricci verkörpert<br />

genau die Stilistik eines Weines aus Montalcino, den<br />

Liebhaber unverwechselbarer, authentisch-traditioneller<br />

Weinstile lieben. Ein Herzblut-Heimatwein mit<br />

Seele, unkopierbar auf der Welt, eines der immer seltener<br />

werdenden großen Weinoriginale. Für unsere<br />

sympathische Traditionalisten-Familie Baricci ist ihr<br />

Brunello in allen Jahrgängen bei aller inneren Dichte<br />

und samtenen Fülle ein Antipodenwein zu den nur allzu<br />

vielen „dicken“, marmeladigen Wuchtbrummen und<br />

zu den austauschbaren Weltweinen im technisch gestylten<br />

Einheitslook, die leider viel zu häufig seit über<br />

zwei Jahrzehnten in Italien, gerade auch in der Toskana,<br />

vinifiziert werden. Liebhaber eines „altmodischen“,<br />

handwerklichen Weinstils werden begeistert sein: Die<br />

Zeit scheint still zu stehen. Dieser Archetypus eines<br />

einzigartig feinsinnigen Brunello besitzt im Jahrgang<br />

2015 eine traumhafte Textur und Präzision.<br />

Die Baricci-Weine lassen „Montalcino“ auf jede nur<br />

erdenkliche Weise erklingen. Einladend komplexe<br />

Sangiovese-Frucht in Reinkultur, der man das Reifepotenzial<br />

sofort „anschmecken“ kann. Baricci ist einer<br />

der wenigen Produzenten, der Größe und Magie dieses<br />

Jahrgangs auf Riserva-Niveau eingefangen haben.<br />

Der „Nello“ Riserva stammt aus einer besonderen Parzelle<br />

des Weinbergs der Familie oder, wie Francesco<br />

Baricci es ausdrückt, „Ein Cru in einem Cru“. Ein Wein,<br />

der erstmals 2010 kreiert wurde, um die immense und<br />

bewundernswerte Lebensleistung des Großvaters, des<br />

nonno Nello zu feiern. Nach 2012 ist das bisher erst<br />

der zweite Jahrgang zu dem man sich auf Baricci hat<br />

„hinreißen“ lassen, denn die Jahre 2013 und 2014 konnten<br />

die hohen Ansprüche, die man – naturgemäß – an<br />

sämtliche Parameter, die diesen Wein ausmachen,<br />

nicht erfüllen. 2015 allerdings war es dann soweit. Der<br />

„Nello“ mazeriert etwa 21 bis 24 Tagen auf den Schalen<br />

(anders als beim „Standard“-Brunello, bei dem sich die<br />

Zeit auf 15 bis 18 Tagen verkürzt) und wird dann über<br />

vierzig Monate in 5-Hektoliter-Tonneaux ausgebaut.<br />

Wir können Eric Guidos „wow!“ nur allzu gut nachvollziehen:<br />

welch fulminante Nase – fast sind wir<br />

versucht von „perfekt“ zu sprechen …! Ein intensiver<br />

Duft nach Walderdbeeren, schwarzen Kirschen und<br />

Pflaumen strömt uns hier aus dem Glas entgegen,<br />

dazu balsamische Noten, wieder die so typische (und<br />

hier fast schon kandierte) Orangenschale, Blüten und<br />

eine Spur exotisches Holz. Am Gaumen wunderbar<br />

weich, sinnlich, dabei schlank und elegant (das perfekte<br />

Maß an Himbeeren, säuerlichen Blaubeeren und<br />

einer fast pikanten Würzigkeit), die Tannine trotz aller<br />

pronocierter Jugendlichkeit wunderbar eingebunden.<br />

Wunderbar auch der mineralische, leicht salzig-kalkige,<br />

ungemein vielversprechende grip, die feine Säure<br />

ist ausgereift und hält den Wein frisch, die Aromatik<br />

nobel, der Tiefgang beeindruckend. Diese betörend<br />

duftige und zugleich wild-aromatische Transparenz,<br />

gepaart mit Kraft, Würze sowie einer balsamisch reifen<br />

Süße, machen Bariccis unmodisch-zeitlose, dunkel-schöne<br />

Riserva „Nello“ schlicht einzigartig!<br />

PS: Auch 2016 ist ein „Nello“-Jahr, allerdings wird er<br />

wohl erst 2023 freigegeben.<br />

Erreicht seinen ersten Höhepunkt in 2–3 Jahren, dann<br />

sicherlich bis gut 2036+.<br />

8 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Baricci<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

OLIO EXTRA VERGINE DI OLIVA, 2020<br />

Frantoio, Moraiolo und Olivastra für ein Halleluja!<br />

ITO020020 Olio Extra Vergine di Oliva (0,75l) 2020<br />

Drehverschlus 36,66 €/l 27,50 €<br />

Ein Hoch auf die Kooperative! Zumal wenn sie, wie in diesem Fall geschehen,<br />

auf moderne Technik setzt. Die 130 Mitglieder der 1953 gegründeteten<br />

società cooperativa La Spiga hatten sich 2011 eine neue Ölmühle gegönnt,<br />

die es ihnen erlaubt, auch für Dritte – unter anderem auch Baricci<br />

– Olivenöl zu pressen. Der im Ansatz leicht süßliche Blend (Frantoio, Moraiolo<br />

und die um Montalcino nicht allzu häufige Sorte Olivastra) erinnert<br />

im Duft an frisch geschnittenes Gras, Mandeln, etwas Banane (nebst<br />

Schale) und Olivenblätter, am Gaumen moderat bitter und animierend<br />

pikant – un bell’olio!.<br />

9


ITALIEN TOSKANA<br />

Riecine<br />

Riecine: Ein mythischer Name aus einer<br />

der magischsten Kulturlandschaften der Welt<br />

verzaubert mit biologisch angebauten<br />

Chiantis voller Noblesse!<br />

Laue Abende in der Toskana verführen zum Träumen: Mit<br />

allen Sinnen saugen wir bei jeder neuen Winzerreise den<br />

berauschenden Geruch des Herbstes ein und genießen<br />

den Chianti mit guten Freunden. Ja, dieser Wein ist die Seele<br />

der Toskana. Es sind Herzblutweine, deren Stilistik jedoch in<br />

den letzten drei Jahrzehnten erheblichen Veränderungen unterworfen<br />

war!<br />

Inwiefern? Nun, nach den vielen dünnen, sauren Weinchen der<br />

80er Jahre wurden und werden heute mit hohem kellertechnischen<br />

Aufwand viel zu viele fette, in ihrer Stilistik austauschbare<br />

Marmeladenweine aus internationalen Rebsorten produziert:<br />

Rubens trifft Schwarzenegger. Viele wahre Toskana-Liebhaber<br />

haben jedoch einfach keine Lust, diese „barriquegeschwängerten“<br />

Monstertropfen zu trinken, die vor schierer Kraft kaum zu<br />

laufen, geschweige denn grazil im Glase zu stehen vermögen!<br />

Aber es gab und gibt die rühmlichen Ausnahmen in der Toskana:<br />

Handwerklich, in größter Achtung vor der Natur vinifizierte<br />

Sangiovese-Weine (die autochthone Urrebe der Region), vibrierend<br />

lebendige Geschöpfe voller Individualität – und somit das<br />

genaue Gegenteil eines in industrieller Massenproduktion gefertigten,<br />

immer gleich schmeckenden „Coca-Cola“-Produkts!<br />

Eine dieser leider so raren Trouvaillen, die immer wieder viel zu<br />

schnell ausverkauft sind, können wir Ihnen heute mit heißem<br />

Herzen anempfehlen, denn die neuen Jahrgänge sind frisch eingetroffen:<br />

Das Weingut Riecine aus Gaiole in Chianti ist in jeder<br />

Hinsicht eine Perle und einer der strahlenden Fixsterne von<br />

„bella Italia“ und nimmt in stilistischer Hinsicht eine absolute<br />

Ausnahmestellung ein. Seine Weine sind so betörend anders –<br />

schwebenden Wesen ähnlich, in unverfälschter, höchst authentischer<br />

toskanischer Weintradition! Diese Inkarnation von burgundischer<br />

Feinheit in Duft und Textur bildet den Gegenpol zu<br />

den unzähligen austauschbaren Technoweinen, die heute den<br />

Markt überschwemmen.<br />

Originäres Chianti, wie es nobler und<br />

unverfälschter nicht sein kann!<br />

Kein Zweifel: „Riecine“ ist in den knapp vier Jahrzehnten seines<br />

Bestehens zur Legende geworden. Und vor allem ein Mann ist<br />

dafür verantwortlich: Sean O’Callaghan („Saint Sean“, Schutzpatron<br />

des Sangiovese) führte dieses toskanische Kleinod an die<br />

absolute Spitze der Region und machte es zu einem der besten<br />

Weingüter ganz Italiens! Die konsequente Hinwendung zum<br />

zertifizierten biologischen Anbau war dabei nur noch das letzte<br />

Tüpfelchen auf einem steilen Erfolgsweg, dessen Credo stets die<br />

höchstmögliche Qualität im Glase war, vinifiziert aus der autochthonen<br />

Rebsorte der Toskana! In seine Fußstapfen trat dann<br />

Carlo Ferrini, der Seans Erbe behutsam weiterentwickelt.<br />

Das Resultat solch liebevoller Arbeit im Detail sind geschliffene<br />

Sangiovese-Delikatessen – völlig frei von modischen überreifen<br />

Aromen, fetter Frucht oder gar trockenen Tanninen. Handwerkliche<br />

Sangiovese-Weine voller Eleganz statt holzüberladener<br />

Supertuscans aus internationalen Modesorten! Diese urigen, authentischen<br />

Chianti gehen schlicht unter die Haut! Sie beschwören<br />

die Magie ihrer Herkunft, sie rufen wehmütige Erinnerungen<br />

wach an laue Sommerabende unter toskanischem Himmel und<br />

das unbeschreiblich schöne fahle Licht in der Abenddämmerung,<br />

sie besitzen burgundische Textur und sind außerordentlich vielschichtig<br />

im faszinierenden Duft. Gänsehautatmosphäre! Die<br />

Sehnsucht nach solch ursprünglichen, unverwechselbaren, authentischen<br />

Weinen zu fairen Preisen wie nach dem prallen Leben<br />

in mediterranem Ambiente lodert im Herzen eines jeden echten<br />

Toskanafans. Diese originären Chianti wagen avantgardistische<br />

Tradition, besitzen Charisma und unverfälschten Herkunftscharakter:<br />

Sie sind die Essenz der Toskana, wahrlich ihr pochendes<br />

Herz! Die magischen Weine von „Riecine“ gehören schlicht zu<br />

den größten Weinen Italiens. Und werden dementsprechend von<br />

der internationalen Fachpresse begeistert gefeiert!<br />

10 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Riecine<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

RIECINE<br />

GAIOLE IN CHIANTI<br />

„DIE REFERENZ<br />

DER TOSKANA!“<br />

11


ITALIEN TOSKANA<br />

Riecine<br />

Die gloreichen<br />

Sechs: Das Team<br />

um Weinmacher<br />

Carlo Ferrini<br />

„PALMINA ROSÉ“ IGT TOSCANA, ROSATO 2019<br />

Nonkonformer Spitzenrosé von alten Reben!<br />

ITO040419 „Palmina Rosé“ IGT Toscana, rosato 2019 PK 13% Vol. 19,33 €/l 14,50 €<br />

Man muss schon ganz schön verrückt sein, um uralte<br />

Reben von 45 Jahren für die Produktion eines Roséweins<br />

zu verwenden. Oder man ist eben Visionär. Dieser<br />

Rosé sprengt mehr als nur etwas den Rahmen des<br />

Üblichen, bewegt er sich doch meilenweit entfernt<br />

von den fruchtbetonten blumigen Vertretern dieser<br />

Weinspezies, die oftmals nur als einfache Durstlöscher<br />

herhalten. Ein Rosé von einem anderen Planeten –<br />

kein banales ‚Erfrischungsgetränk’, sondern ein höchst<br />

seriöser, anspruchsvoller und individueller Wein, zu<br />

100 % aus der Rebsorte Sangiovese gekeltert.<br />

Dieser kräftige, etwas Aperol-orangefarbene Wein<br />

duftet fein rotbeerig und nach Sauerkirschen, Mandarinen<br />

und Rosen. Unterlegt wird er dabei von einer zart<br />

hefigen Note, die bereits andeutet, dass wir es hier<br />

nicht mit einem Gletschereis-Rosé zu tun haben, sondern<br />

mit einem ernstzunehmendem Wein, der schon<br />

fast so etwas wie eine „burgundische“ Balance besitzt.<br />

Er ist angenehm trocken, am Gaumen mineralisch. Die<br />

Frucht bleibt im Hintergrund, Maraschino-Kirschen<br />

und Zitronen schweben hier mit. Viel spannender ist<br />

aber die seidige und kräftige Struktur des „Palmina“,<br />

der eine unaufdringliche Grandezza verströmt. Das<br />

ist ein „nonkonformer“ Rosé höchster Qualität, der<br />

im Grunde viel zu schön ist, um ihn „lediglich“ auf der<br />

Terrasse zu schlürfen.<br />

Gewiss darf Riecines „Sommerwein“ (für uns eindeutig<br />

ein „Alljahreswein“!) zu unseren anspruchsvollsten<br />

Rosés aus dem 2019er-Jahrgang gezählt werden. Mit<br />

seiner würzig frischen und fruchtmilden Aromatik, der<br />

kräftigen Struktur und zarthefigen Aromatik hebt er<br />

sich ab vom reinen Muntermacher. Er ist mehr Wein<br />

als Rosé, ähnlich wie Foradoris „Lèzer“. Leider wird<br />

dieses Unikat nur in homöopathischen Mengen produziert,<br />

sodass ihn die Weinöffentlichkeit kaum wahrnimmt,<br />

er dann aber meist schon ausverkauft und<br />

getrunken ist, bevor die klassische Rosé-Saison überhaupt<br />

begonnen hat. Nach wie vor ein Geheimtipp,<br />

auch wenn ihn einige unserer treuen und begeisterten<br />

Kunden sicherlich schon Jahre lang kennen.<br />

Ab sofort und sicherlich noch bis 2022+.<br />

12 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Riecine<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

CHIANTI CLASSICO DOCG, ROSSO 2019<br />

Ein Referenzwein des Chianti Classico!<br />

ITO040119 Chianti Classico DOCG, rosso 2019 14% Vol. 26,00 €/l 19,50 €<br />

ITO040119M Chianti Classico DOCG, rosso 2019 MAGNUM 14% Vol. 32,00 €/l 48,00 €<br />

ITO040119D Chianti Classico DOCG, rosso 2019 DOPPELMAGNUM 14% Vol. 33,31 €/l 99,95 €<br />

Wenn es nach uns ginge, dann sollte jedes im Herzen<br />

der Toskana gelegene Weingut an seinem Chianti Classico<br />

gemessen werden. Und wenn wir dies beim längst<br />

zum Kult gewordenen Weingut Riecine tun, dann können<br />

wir nur sagen: Die Messlatte liegt außerordentlich<br />

hoch. Man kann den „Chianti Classico“ aus dem 450<br />

bis 500 Meter hoch gelegenen, biologisch-organisch<br />

bewirtschafteten Weinberg in Gaiole nur als meisterlich<br />

bezeichnen. Dieser reinsortige Sangiovese wurde<br />

Ende September und Anfang Oktober 2019 von Hand<br />

gelesen, sortiert und nach Parzellen in Nomblot-Fermentern<br />

vergoren. Die Mazeration dauerte ca. zehn<br />

Tage, danach wurde langsam abgepresst und der Wein<br />

über 14 Monate hinweg in gebrauchten Tonneaux und<br />

großen Fudern unter der Leitung des Önologen Carlo<br />

Ferrini ausgebaut.<br />

Der granatrote Chianti Classico duftet so sinnlich<br />

und verführerisch, dass man das Glas gar nicht wieder<br />

abstellen möchte. Süße Kirschen, gehüllt in flüssige<br />

Schokolade, ein wenig Marzipan und Leder, Unterholz<br />

und Blüten charakterisieren den Wein im Duft. Am<br />

Gaumen liefert er ein feines Korsett an reifem, aber<br />

für Sangiovese typisch markantem Tannin und eine die<br />

Frucht durchdringende lebendige Säure. Der Wein hat<br />

sehr viel Energie wie auch Frische und zeigt sich am<br />

Gaumen mit grip und Biss. Das ist einfach gut und sehr<br />

typisch. Bravo!<br />

Diesen Wein kann man schon jetzt und sicher bis 2035<br />

und länger genießen.<br />

13


ITALIEN TOSKANA<br />

Riecine<br />

CHIANTI CLASSICO RISERVA DOCG, ROSSO 2018<br />

Was für eine überragende „Riserva“! Das ist wieder Traumstoff von Riecine.<br />

ITO040218 Chianti Classico Riserva DOCG, rosso 2018 15% Vol. 39,86 €/l 29,90 €<br />

ITO040218M Chianti Classico Riserva DOCG, rosso 2018 MAGNUM 15% Vol. 42,66 €/l 64,00 €<br />

In diesem Jahr feiern sowohl Riecine als auch der unweit<br />

des Weinguts in Gaiole gelegene Weinberg ihren<br />

50. Geburtstag. 1971 wurde es vom inzwischen verstorbenen<br />

Briten John Dunkley gegründet, die Reben<br />

wurden auf dem Hausweinberg Gittori gepflanzt, und<br />

sieben Jahre später wurde bereits sein allererster Wein<br />

ein Erfolg. Mittlerweile handelt es sich bei den Reben<br />

dieser 450 bis 500 Meter hoch gelegenen, nach Süden<br />

ausgerichteten Terrassenanlage um vecchie viti, um<br />

alte Reben, die auf dem zum Kult-Weingut avancierten<br />

Riecine auch 2018 für Traumstoff sorgen. Verantwortlich<br />

dafür ist seit einigen Jahren das Trio Alessandro<br />

Campatelli als Gutsverwalter, Ilda Roci, der den kompletten<br />

Weinbau- und die Vinifikation verantwortet,<br />

sowie Carlo Ferrini, der schon einmal als junger, noch<br />

unbekannter Önologe für Riecine gearbeitet hat, dann<br />

zu einem der Top-Önologen Italiens aufgestiegen ist<br />

und nun, nach dem Weggang des langjährigen Masterminds<br />

Sean O’Callaghan, wieder beteiligt werden<br />

konnte. Das Triumvirat hat das Ziel, die überaus erfolgreiche<br />

Stilistik Riecines in voller Schönheit zu erhalten<br />

und noch ein wenig weiter zu steigern. Dabei<br />

helfen ihnen natürlich die alten Reben, die mittlerweile<br />

bio-zertifiziert bewirtschaftet werden – auch wenn<br />

das auf den Etiketten gar nicht vermerkt ist. Für das<br />

Team von Riecine ist die Außenwirkung der Bio-Zertifizierung<br />

nicht entscheidend, sondern das, was sich<br />

tatsächlich im Weinberg verändert hat. Und damit<br />

kann man nur zufrieden sein.<br />

Das beste Beispiel dafür ist die Entwicklung der Chianti<br />

Classico Riserva, die 2018 erneut begeistert. Sie ähnelt<br />

dem 2017er Jahrgang mehr als dem 2016er, wirkt kraftvoll<br />

und reif, dabei aber ebenso finessenreich und elegant.<br />

Ferrini und Roci versuchen nichts weiter, als die<br />

Essenz alter Sangiovese-Reben in Flaschen zu füllen<br />

und die Frische und Kraft eines Chianti Classico auf den<br />

Punkt zu bringen. Die Sangiovese-Trauben wurden im<br />

Oktober 2018 in mehreren Durchgängen gelesen, auf<br />

Rütteltischen nochmals selektiert, dann angequetscht<br />

und in State-of-the-Art Nomblot-Fermentern über 15<br />

Tage hinweg vergoren. Danach erfolgte ein Ausbau<br />

über 24 Monate hinweg in großen Grenier-Fudern.<br />

Das Bouquet verbindet Frucht, Gewürze und erdige<br />

Noten. Im Auftakt dominieren süße Schwarzkirschen,<br />

Brombeeren und Himbeeren. Dann fließen Noten von<br />

Marzipan und Kakao mit ein, Unterholz und Waldboden,<br />

eine Note von Eisen ebenso wie Tabak und Thymian.<br />

Dieser Wein ist eine Chianti Classico Riserva wie<br />

aus dem Bilderbuch. Gerade wenn man sie mit dem<br />

Chianti Classico vergleicht, dann wird klar, dass es sich<br />

hier um eine dichtere, voluminösere aber auch noch<br />

elegantere Variante handelt, die gar nicht mal unbedingt<br />

kräftiger wirkt, aber doch facettenreicher. Das<br />

ist ein wunderbarer Wein! Wir lieben seine Finesse,<br />

seine kühle Ader, sein so charmantes Tannin und die<br />

noble schwarze Kirschfrucht mit dem Hauch von Süße<br />

und lebendiger Mineralität.<br />

Diesen Wein kann man schon jetzt und sicher bis 2035<br />

und länger genießen.<br />

14 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Riecine<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

„RIECINE DI RIECINE“ IGT TOSCANA, ROSSO 2017<br />

Wie ein Chambolle-Musigny der Toskana.<br />

ITO040617 „Riecine di Riecine“ IGT Toscana, rosso 2017 14% Vol. 78,66 €/l 59,00 €<br />

In einem Portrait von Carlo Ferrini, der als weit gereister<br />

Önologe heute das Weingut Riecine berät, heißt<br />

es bei Jancis Robinson MW: „Mr. Merlot becomes Sr.<br />

Eleganza.“ Das ist beim „Riecine di Riecine“ vor allem<br />

deshalb interessant, weil dem Sangiovese früher<br />

ein kleiner Anteil Merlot zur Seite gestellt war, man<br />

heute aber darauf verzichtet. Der 2017er „Riecine di<br />

Riecine“ ist ein reinsortiger Sangiovese aus dem Hausweinberg<br />

in Gaiole mit 45 Jahre alten Reben. Es sind<br />

diese Reben, die zusammen mit der besonderen Art<br />

des Ausbaus für eine Eleganz und Vielschichtigkeit, für<br />

Anmut und Charme sorgen, wie man sie von Weinen<br />

aus dem Burgund und unserer Meinung nach vor allem<br />

aus Chambolle-Musigny kennt. Das Dreier-Team<br />

Alessandro Campatelli als Gutsverwalter, Ilda Roci,<br />

der den kompletten Weinbau- und die Vinifikation<br />

verantwortet, sowie Carlo Ferrini, der schon einmal<br />

als junger, noch unbekannter Önologe für Riecine gearbeitet<br />

hat, dann zu einem der Top-Önologen Italiens<br />

aufgestiegen ist, um nun zurückzukehren, schafft hier<br />

etwas ganz Besonderes. Der Sangiovese wurde im Oktober<br />

2017 gelesen, leicht angequetscht, in Nomblot-<br />

Beton-Fermentern langsam über fast 30 Tage hinweg<br />

vergoren – zur Orientierung: Die „Chianti Classico Riserva“<br />

wird nur halb so lange vergoren – und dann in<br />

Nomblot-Betoneiern über sechs Monate hinweg ausgebaut.<br />

Das Besondere an diesen Eiern ist einerseits<br />

die einzigartige Form der Mikrooxidation, die der Wein<br />

durchläuft, andererseits, dass der Wein durch die Eiform<br />

immer in Schwingung bleibt.<br />

Das Ergebnis ist auch 2017 wieder umwerfend, begeisternd<br />

und einzigartig. Der „Riecine di Riecine“<br />

duftet nach Brombeeren und Kirschen, Granatapfel<br />

und dunklen Himbeeren in Verbindung mit Stein und<br />

Unterholz, Leder, dunklem Tabak und schwarzem Kardamom,<br />

aber auch nach Veilchen und einem Hauch<br />

Lavendel. Am Gaumen zeigt der Wein sein Potential<br />

und seine beeindruckende Eleganz. Das ist purer Sangiovese<br />

mit so viel Anmut und Charme, wie man ihn<br />

in so jungen Jahren nur selten im Glas hat. Das liegt<br />

natürlich mit an den Nomblot-Beton-Fermentern und<br />

der Tatsache, dass der Wein zwar reifen und sich entwickeln<br />

konnte, aber keinen Gerbstoff und keinen Geschmack<br />

von Holz aufweist. Was hier im Vordergrund<br />

steht, ist die tiefe, lebendige Mineralität der alten<br />

Reben, eine satte südliche Frucht und eine besondere<br />

Feinheit, die weit entfernt ist vom Chianti Classico,<br />

vom Brunello di Montalcino oder Vino Nobile di Montepulciano<br />

– ein enorm eigenständiges Meisterwerk!<br />

Der Sangiovese dürfte seinen Höhepunkt ca. 2024 erreichen<br />

und sich bis 2035 weiterentwickeln.<br />

15


ITALIEN TOSKANA<br />

Riecine<br />

„LA GIOIA“ IGT TOSCANA, ROSSO 2017<br />

Die reine Freude: „La Gioia“, ein burgundisch anmutender Super-Toskaner<br />

ITO040317 „La Gioia“ IGT Toscana, rosso 2017 14% Vol. 65,33 €/l 49,00 €<br />

Ganz ohne Zweifel beherrscht Riecine eine nur selten<br />

gesehene Meisterschaft im Umgang mit dem Sangiovese.<br />

Vom Rosé über den Chianti bis hin zu den beiden<br />

Ikonen „Riecine di Riecine“ und „La Gioia“ zeigt<br />

das Team von Alessandro Campatelli (Gutsverwalter),<br />

Ilda Roci (Weinbau und Vinifikation) sowie Carlo Ferrini<br />

(beratender Önologe) die ganze Bandbreite von<br />

Italiens wichtigster roter Rebsorte. „La Gioia“ kommt<br />

dabei ganz eindeutig die Rolle des „Super-Tuscans“ zu,<br />

auch wenn hier keinerlei französische Rebsorten mit<br />

im Spiel sind. Doch die Reife der Trauben und der Ausbau<br />

über 30 Monate in neuen zwei- und dreijährigen<br />

Tonneaux gibt dem Sangiovese viel Kraft, Druck und<br />

Expressivität mit auf den Weg.<br />

Und daher tritt der „La Gioia“ ausgesprochen selbstbewusst<br />

auf. Hier geht es schon in den Anfangsjahren<br />

um la gioia, die Freude. So verbindet sich das zweifellos<br />

spürbare Holz bereits im Duft mit reifen dunklen<br />

Früchten wie Schwarzkirschen, Brombeeren und<br />

Pflaumen, Granatapfel und Erdbeer-Konfitüre. Die<br />

Frucht wird begleitet von Tabak und Thymian, Leder<br />

und schwarzem Kardamom, trockenem Holz und zerstoßener<br />

Lavaerde. Am Gaumen zeigt sich die für das<br />

Weingut so typisch gewordene Energie und vibrierende<br />

Mineralität in Verbindung mit einer reifen, aber<br />

frischen und saftigen Frucht. Das Holz ist exzellent<br />

eingebunden und liefert viel Struktur. Der Sangiovese<br />

zeigt sich mit Muskeln, mit lebendiger Säure und feiner<br />

Würze, klar, linear und geschliffen.<br />

Der Sangiovese dürfte seinen Höhepunkt ca. 2026 erreichen<br />

und sich weiterentwickeln bis 2038.<br />

„TRESETTE“ MERLOT IGT TOSCANA,<br />

ROSSO 2016<br />

97 Punkte: „Ein Unikat.“ – James Suckling<br />

ITO040816 „TreSette“ Merlot IGT Toscana, rosso 2016<br />

13,5% Vol. 105,33 €/l 79,00 €<br />

Eine Neuheit aus dem Hause Riecine: ein sortenreiner Merlot! Natürlich<br />

ist dies kein überextrahiertes, modernes Marmeladenbömbchen, sondern<br />

ein höchst faszinierender, außergewöhnlicher Wein von Weltformat – in<br />

ureigener Interpretation, aber ganz klar, fast überdeutlich Hausstil!<br />

Diese Preziose stammt von einer sehr kleinen Parzelle (480 Meter hoch gelegen)<br />

in Gaiole und wird nur in den allerbesten Jahrgängen vinifiziert. Die<br />

Rebstöcke sind mittlerweile im Schnitt über 45 Jahre alt und stehen auf<br />

Böden aus Kalkstein, Lehm und Schiefer. 20 Monate reift der Wein in<br />

gerade ein-mal drei französischen Fässern à 700 Litern – woher auch sein<br />

Name rührt: „TreSette“. Lediglich 2700 Flaschen dieses kostbaren Merlot-<br />

Elixiers sowie einige Magnumformate konnten für diesen Jahrgang gefüllt<br />

werden.<br />

97 Punkte<br />

SUCKLING<br />

Im Glas steht ein völlig eigenständiger Rotwein vor uns, wie wir ihn<br />

so aus der Toskana noch nicht verkostet haben. Wow! Bereits der<br />

wilde, ätherische Duft von frischem Basilikum, Nelken und Lorbeer<br />

untermalt von Tonka-Bohnen und saftigen, intensiv säuerlichfruchtigen<br />

Brombee-ren ist faszinierend und macht Neugier auf den<br />

ersten Schluck. Und hier erwartet uns dann ein nicht zu kräftiger und<br />

keinesfalls marmeladiger, sondern in ein kühles und seidiges Gewand<br />

gekleideter Merlot, perfekt ausbalanciert, mit einer vitalen Säureader,<br />

die ihm die typische Riecine-Frische verleiht, und der von samtigem<br />

Tannin umhüllt wird. Aufregend kühl wirkende Frucht, Schicht um<br />

Schicht entfalten sich köstlichste Aro-men blauer Beeren und<br />

verleihen dem noch jungen Wein Finesse und einen hinreißend<br />

charmanten Charakter! Schon jetzt ein großer Genuss, Höhepunkt bis 2035.<br />

16 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Riecine<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

„SEBASTIANO“ PASSITO IGT TOSCANA, BIANCO 2001 (0,5L)<br />

Malvasia Bianca und Trebbiano zwölf Jahre im Barrique ausgebaut!<br />

ITO040501 „Sebastiano“ Passito IGT Toscana, bianco 2001 (0,5l) 12% Vol. 66,00 €/l 33,00 €<br />

Ein Passito der Extraklasse und einer der schönsten,<br />

die wir kennen! Riecines „Sebastiano“, eine Cuvée aus<br />

sonnengetrockneten Malvasia-Bianca- und Trebbiano-Trauben,<br />

funkelt dunkelbernsteinfarben im Glas.<br />

Der leicht viskose Weine duftet hinreißend nach<br />

Akazienhonig, getrockneten Aprikosen dunklem Karamell,<br />

kandierten Walnüssen und zitrischen Noten<br />

(Orangenschale), am Gaumen wieder Trockenfrüchte<br />

(Pflaume, Feige, Mandeln), dabei ungemein weich und<br />

perfekt ausbalanciert, eine tiefgründige, wahrhaft brillante<br />

Säureader durchzieht diesen aus grandiosen, extrem<br />

eleganten und „leichtfüßigen“ Süßwein (gerade<br />

einmal 12 Vol.-%!) bis in den langanhaltenden, leicht<br />

salzigen Nachhall – einfach überwältigend!<br />

Ab sofort und leicht über 2050 hinaus!<br />

OLIO EXTRA VERGINE DI OLIVA, 2020<br />

Das flüssige Gold der Toskana!<br />

ITO040720 Olio Extravergine di Oliva, 2020 (0,5l) 46,00 €/l 23,00 €<br />

„Cos’ è la tradizione?“ Was ist Tradition? Etwa wenn in<br />

einer Urkunde von 1112 ein Weingut namens „Riecine“<br />

erwähnt wird und knapp 860 Jahre die zu diesem alten<br />

Gut gehörenden Ländereien wieder ihrer eigentlichen<br />

Bestimmung zugeführt werden. Was natürlich nicht nur<br />

Wein, sondern auch Olivenöl impliziert! Denn es gibt im<br />

Grunde kein „echt-toskanisches“ Gut, dass nicht beiden<br />

kostbaren Flüssigkeiten huldigt. Und wenn man keine<br />

eigene Mühle besitzt, besinnt man sich eben besagter<br />

Tradition und übergibt diese Aufgabe vertrauensvoll an<br />

Piero Gonnelli, Eigentümer, CEO und Nachfahre eines<br />

Familienunternehmens, das schon 1585 Olivenöl produzierte<br />

und eine Ölmühle, Baujahr 1424, sein Eigen nennt.<br />

Dieser Oldtimer wird heute freilich nicht mehr zur Olivenölgewinnung<br />

eingesetzt – die Moderne hat spätestens<br />

Anfang der 1960er-Jahre Einzug gehalten und zwar<br />

in Gestalt aufwendiger Testreihen zur Erforschung und<br />

Verbesserung der Ölqualität. Was Lana Frank und den<br />

Ihren nur recht sein kann und sich wunderbar am<br />

extra vergine von Riecine nachvollziehen lässt: Der im<br />

besten Sinne handfest bittere Blend aus Moraiolo und<br />

Leccino duftet nach Olivenblättern und grüner Olivenfrucht,<br />

Gras, etwas grünen Mandeln und Äpfeln, hinterlässt<br />

auch am Gaumen ein ganz vortrefflichen Eindruck:<br />

Pfeffernoten (schwarz), Radieschen, Fenchelgrün<br />

münden in ein balsamisch-herbes Finish. Grande!<br />

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DEUTSCHLAND ITALIEN TOSKANA NAHE<br />

Ampeleia<br />

Die „Ampeleias“ sind vollkommen „neue“ Weine der Maremma<br />

(einer Region, die allzu häufig zu fröhlich marmeladiger<br />

Opulenz neigt). Sie verkörpern die andere,<br />

die helle Seite des Mondes! Finesse, Geschmeidigkeit, seidene<br />

Tannine –traumhaft elegant-fruchtige Interpretationen einer so<br />

bisher gänzlich unbekannten Maremma. Ist schon der „Kepos“<br />

von Elisabetta Foradoris Ampeleia-Portfolio eine Offenbarung,<br />

dann setzt der „Ampeleia“ dem Projekt die Krone auf!<br />

Die Geschichte von Ampeleia ist schnell erzählt: Es ist Elisabettas<br />

Projekt, mit dem sie sich den Kopf „freimacht“, indem<br />

sie ein völliges neues Terroir erforscht. Alles begann im Urlaub,<br />

beim Skifahren, als Elisabetta mit Freunden, die ihre Leidenschaft<br />

fürs Ursprüngliche und die Nähe zur Natur teilen, über<br />

einen „perfekten Rotwein des Südens“ philosophierten. Dazu<br />

muss man wissen, dass Elisabetta in den vergangenen beiden<br />

Jahrzehnten eine gar nicht so kleine „Rebsorten-Revolution“<br />

ausgelöst hatte: Alle Macht dem Teroldego! Mit<br />

ihrem „Granato“ vinifiziert sie das unangefochtene Flaggschiff<br />

des Trentino, sie ist die Vorreiterin für nachhaltige<br />

Bewirtschaftung und Weinproduktion in der Region – und<br />

das alles im Alleingang! Mit Ampeleia wollte Sie die Maremma<br />

nach ihren Vorstellungen umkrempeln, denn hier<br />

war sie sich sicher, den Wein ihrer Träume produzieren<br />

zu können. Um das neue Terroir entsprechend zu kartographieren,<br />

holte sie sich Anfang der 2000er-Jahre Thomas<br />

Widmann und Giovanni Podini als Partner ins Boot<br />

und engagierte ein junges Team unter der Leitung Marco<br />

Taits, der bereits auf ihrem Weingut in Mezzolombardo<br />

tätig war. Das Team pflanzte, neben autochthonen Rebsorten,<br />

Cabernet Franc, Grenache, Sangiovese, Alicante<br />

sowie Mourvèdre und Carignan zwischen Kastanienbäumen<br />

und Streuobstwiesen. Heute steht das 70 Hektar<br />

große Weingut an der Spitze der Region und zeichnet<br />

sich durch ungemein geschliffene, ungewöhnlich frische<br />

Rotweine aus, die – selbstredend – bio-zertifiziert erzeugt<br />

werden.<br />

18 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Ampeleia<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

„Kompromissloses Qualitätsstreben,<br />

ein persönlicher, innovativer Stil unter<br />

bestmöglicher Einbeziehung des Terroirs.“<br />

GAMBERO ROSSO<br />

Elisabetta Foradoris Kultweingut in der Maremma: Urwüchsige Rotweine voller ursprünglicher<br />

Wildheit aus biodynamischem Anbau in einer der schönsten Naturlandschaften Italiens!<br />

„UNLITRO“ IGT TOSCANA,<br />

ROSSO 2020<br />

Italiens attraktivster Liter in Demeter-Qualität!<br />

IT-BIO-014<br />

ITO010320 „Unlitro“ IGT Toscana, rosso 2020 (1,0l)<br />

12% Vol. 11,80 €/l 11,80 €<br />

„Unlitro“ – ein Liter pures Weinvergnügen aus der Maremma! Es<br />

ist fast zehn Jahre her, dass sich Elisabetta Fordori und Marco Tait<br />

dazu entschieden, diesen durch und durch bodenständigen Wein<br />

abzufüllen. Ein Wein, der den Jahrgang einfängt und die Seele des<br />

Weinguts widerspiegelt, sich dabei aber von selbst erklärt – und<br />

erschwinglich ist. Mittlerweile stammt der rosso im Literformat,<br />

einst aus den jüngeren Reben, von zertifiziert biologisch bewirtschafteten<br />

Parzellen, wird in Demeter-Qualität gefüllt – und ist<br />

sicherlich einer der schönsten Rotweine seiner Preisklasse! Marco<br />

Tait ist von Anfang an Elisabetta Foradoris erster Ansprechpartner<br />

für das Maremma-Projekt und mittlerweile federführend,<br />

sowohl was die Leitung als auch die Arbeit im Keller betrifft. Er<br />

kennt die 54 Parzellen wie seine Westentasche und hat im Jahrgang<br />

2020 einen ungemein süffigen und gleichermaßen straffen<br />

„Unlitro“ gefüllt. Hier von Literwein zu sprechen trifft qualitativ<br />

nicht den Kern, allerdings den Charakter des Weins. Es ist ein<br />

herrlich trinkanimierender Wein, eine in Beton ausgebaute Cuvée<br />

aus mediterranen Rebsorten Alicante (auch als Grenache<br />

oder Cannonau bekannt) sowie Carignano, Mourvèdre und der<br />

wohl bekanntesten Rebsorte der Toskana, Sangiovese. Ein Hauch<br />

Alicante Bouschet rundet den „Unlitro“ ab.<br />

Kellermeister Marco Tait hat gut<br />

lachen – mit einem Ampeleia im<br />

Glas, schaut’s sich eben ganz besonders<br />

optimistisch in die Zukunft!<br />

Dieser Wein zeigt mit dem Duft nach süßen roten Kirschen,<br />

Orangenschale und Mandeln seine italienische Seele, erzählt<br />

von den Böden, die – zum Teil nur 30 Kilometer vom Meer entfernt<br />

– für eine herrliche Aromatik sorgen. Tatsächlich wirkt der<br />

Wein recht „maritim“, seidig-frisch und sehr schlank am Gaumen,<br />

trinkt sich, wie sich nur ein echtes „Grundnahrungsmittel“<br />

trinken lässt: herrlich kühl und (immer wieder) animierend saftig.<br />

Er passt – im Sommer am besten leicht gekühlt (aber bitte<br />

nicht eiskalt!) – vorzüglich zu Gegrilltem, zu Antipasti, zu Salaten<br />

und … und im Grunde dauernd und überall!<br />

Ab sofort bis 2026, gerne auch etwas kühler temperiert, sollte es<br />

draußen schon wärmer sein.<br />

19


DEUTSCHLAND ITALIEN TOSKANA NAHE<br />

Ampeleia<br />

„KEPOS“ IGT TOSCANA, ROSSO 2019<br />

Der „Kepos“ vereint mediterrane Wärme mit erfrischend kühlen und saftigen Noten.<br />

Was für eine Charme-Offensive!<br />

ITO010119 „Kepos“ IGT Toscana, rosso 2019 (BIO) 12,5% Vol. 22,40 €/l 16,80 €<br />

IT-BIO-014<br />

des Weinguts. Doch haben die mittlerweile schon so<br />

lange biodynamisch gepflegten Reben in dem Jahr<br />

trotz der Hitze keinen Trockenstress gezeigt, und die<br />

Weinlese erfolgte rund drei Wochen früher als sonst.<br />

Das Ergebnis sind Trauben, die einen moderaten Alkoholwert<br />

von gerade einmal 12,5 Vol.-% im fertigen<br />

Wein erzeugt haben. Wohl gemerkt, wir sind hier im<br />

südlichen Teil der Toskana! Der „Kepos“ aber macht<br />

seinem Namen alle Ehre, dem Namen des Gartens<br />

des Philosophen Epikur, der ab 307 v. Chr. dort eine<br />

Denkschule eröffnete, zu der jeder freien Zugang<br />

ohne Rücksicht auf Geschlecht, Herkunft oder Rang<br />

haben sollte. Eines der Ziele war es, wahres Glück<br />

durch innere Ruhe zu finden. Genau diese innere<br />

Ruhe erlangt man schnell, wenn man sich durch die<br />

Weingärten von Ampeleia di Mezzo bewegt. Und<br />

auch die Reben scheinen diese Ruhe und Harmonie<br />

in sich zu tragen. Der „Kepos“ entsteht ganz im<br />

Einklang mit der Natur aus Grenache noir, die hier<br />

Alicante Nero heißt, aus Carignan und Mourvèdre.<br />

Die Rebsorten stehen im Weinberg nicht nur beieinander,<br />

sie werden auch zusammen vergoren und in<br />

Beton-cuves ausgebaut. Der Verzicht auf Holz sorgt<br />

dafür, dass der „Kepos“ schlank und absolut frisch daherkommt.<br />

Die Ausbauart konserviert gewissermaßen<br />

die Frische, welche die Trauben in der Höhenlage<br />

durch die hohen Tag-Nacht-Temperaturunterschiede<br />

erhalten haben.<br />

Der „Kepos“ ist einer der toskanischen Weine, bei<br />

denen wir Jahr für Jahr das Gefühl haben, dass sie immer<br />

noch frischer, noch saftiger und noch trinkfreudiger<br />

werden. Was Elisabetta Foradori und der Kellermeister<br />

von Ampeleia, Marco Tait, in 2018 geleistet<br />

haben, ist wieder ganz hervorragend! Denn 2018 war<br />

ein heißes Jahr, und der Weinberg, in dem der „Kepos“<br />

entsteht, ist keineswegs der höchste Weinberg<br />

Schon der Duft dieses rubinroten Weines ist betörend,<br />

denn er verbindet Sauerkirschen und Schwarzkirschen<br />

mit reifen Himbeeren und Walderdbeeren, mit Pflaumen<br />

und Blaubeeren sowie mit den leicht würzigen<br />

Noten von Tabak, Wacholder und süßer Hefe. Gerade<br />

diese süße Hefenote und die seidig wirkende Frucht<br />

deuten darauf hin, dass dieser Wein weitgehend ohne<br />

Schwefel auskommt. Er wirkt entsprechend offen und<br />

einladend. Das gilt nicht nur für besagten betörenden<br />

Duft, sondern auch für den Gaumen, wo sich die reife<br />

Frucht mit ein wenig Marzipan sowie mit leicht erdigen<br />

Noten verbindet, die an gegarte Rote Bete erinnern.<br />

Saftigkeit und Frische stehen bei diesem überaus<br />

charmanten Wein im Vordergrund. Ihm gelingt es,<br />

ein mediterranes Lebensgefühl zu vermitteln und für<br />

(leises) Fernweh zu sorgen. Es ist eine Freude, diesem<br />

Wein zu begegnen!<br />

Ein Wein (der von Luft deutlich profitiert) für jetzt und<br />

bis mindestens 2028.<br />

20 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Ampeleia<br />

TOSKANA ITALIEN<br />

„AMPELEIA“ IGT TOSCANA, ROSSO 2017<br />

Foradoris toskanischer Traumwein aus 100 % Cabernet Franc.<br />

ITO010217 „Ampeleia“ IGT Toscana, rosso 2017 (BIO) 12,5% Vol. 38,66 €/l 29,00 €<br />

IT-BIO-014<br />

Wenn es um Cabernet Franc aus Italien geht, dann<br />

lässt sich dieser fast immer rund um das toskanische<br />

Bolgheri, das Mekka der französisch geprägten<br />

italienischen Weine verorten. Meist erreicht er dort<br />

Alkoholgrade zwischen 14 und 15 Vol.-% – was unserer<br />

Meinung nach erschreckend wenig mit der idealtypischen<br />

Ausprägung dieser Sorte zu tun hat. Sie im<br />

Grunde nach mehr Kühle, auch wenn das bei Cabernet<br />

Franc nicht immer ohne Komplikationen abläuft,<br />

denn dann wird das Reifefenster kleiner. Doch Elisabetta<br />

Foradori, die große Winzerin aus dem Mezzolombardo,<br />

die sich vor vielen Jahren auch einem besonderen<br />

Ort in der Toskana zuwandte, hat das alles<br />

fest im Griff. Sie konnte das, was sie im Trentino mit<br />

ihrem „Granato“ und den anderen Weinen aus der<br />

Teroldego-Traube gezaubert hat, in der Toskana noch<br />

einmal unter anderen Bedingungen und mit anderen<br />

Rebsorten wiederholen. Bestes Beispiel ist der Wein,<br />

der wie das toskanische Weingut heißt: „Ampeleia“<br />

aus dem Weingut Ampeleia di Sopra. Seit 2015 ein<br />

reinsortiger, von Beginn an biologisch-organisch erzeugter<br />

Cabernet Franc, der nach Meinung von Elisabetta<br />

am klarsten das Terroir des Ortes Roccatederighi<br />

und seinen Weinbergen widerspiegelt, die sich auf<br />

450 bis 600 Metern Höhe befinden. Ungewöhnlich<br />

hoch für die Toskana, aber genau das, wonach Elisabetta<br />

suchte, als sie 2002 zusammen mit zwei Partnern<br />

das Projekt anging.<br />

Diese Höhe ist es, die den „Ampeleia“ von allen Cabernet<br />

Francs aus Bolgheri unterscheidet. Bolgheri ist<br />

gar nicht so weit entfernt, liegt aber fast auf Meereshöhe.<br />

Charakterlich ielt der „Ampeleia“ irgendwo zwischen<br />

Bolgheri und Bourgeuil, jenem Ort, wo einige<br />

der besten Loire-Cabernet Francs entstehen – denn<br />

er verbindet die Kühle und Frische, die man den Loire-<br />

Weinen nachsagt mit der Wärme der Toskana. Der in<br />

gebrauchten Fässern und in Zementtanks ausgebaute<br />

Wein öffnet sich mit einem intensiven Duft von<br />

Sauerkirschen wie Süßkirschen, Granatapfelsaft wie<br />

Heidelbeersaft, sowie Preiselbeeren und roten Johannisbeeren.<br />

Zu all dieser knackig und doch reif<br />

wirkenden Frucht gesellen sich die für Cabernet<br />

Franc so typischen Noten, die wir sonst in<br />

der Toskana meist schmerzlich vermissen: ein<br />

wenig Paprika und Johannisbeerblätter, also<br />

das leicht ausgeprägte Pyrazin des Cabernet<br />

Franc, das sich mit ätherischen Noten von Minze,<br />

zudem mit Rosmarin und Süßholz verbindet. Erahnen<br />

kann man zudem Orangenschalen, ein wenig<br />

türkischen Mokka und dunklen Tabak in diesem so<br />

wunderbar komplexen Bouquet. Trotz aller Vielschichtigkeit<br />

hat man nie den Eindruck, einen vielleicht zu<br />

intellektuellen Wein im Glas zu haben, steht doch im<br />

Vordergrund immer der Trinkfluss – und der zeigt sich<br />

hier mit Macht! Die dunkle Wald- und Kirschfrucht<br />

wirkt reif und wohldosiert, verbindet sich am Gaumen<br />

mit einer Woge aus lebendiger Säure und einem geschliffenen,<br />

engmaschigen und seidigen Tannin, das<br />

die Frucht wie flüssige Schokolade umhüllt und immer<br />

weiter trägt. Es ist eine wahre Lust, diesen Wein zu<br />

trinken, der so balanciert zwischen Frische und reifer<br />

Saftigkeit pendelt. Auch 2017 wieder ein großer Wein<br />

zum vergleichsweise kleinen Preis, ein Herzenswein<br />

und eine nachdrückliche Empfehlung!<br />

Cabernet Franc hat ein sehr gutes Alterungspotenzial.<br />

Entweder jetzt karaffieren oder noch bis 2023 warten.<br />

Dann entwickelt sich der Wein bis mindestens 2035.<br />

93 Punkte<br />

PARKER & FALSTAFF<br />

21


DEUTSCHLAND ITALIEN TRENTINAHE<br />

Foradori<br />

FORADORI<br />

TRENTIN<br />

„FORADORI“ TEROLDEGO IGT V. D. DOLOMITI, ROSSO 2019<br />

Der Teroldego Rotaliano „Foradori“ ist in seiner Preisklasse einer der feinsten<br />

Rotweine des italienischen Nordens.<br />

ITS010219 „Foradori“ Teroldego IGT V. d. Dolomiti, rosso 2019 (BIO) 12,5% Vol. 25,20 €/l 18,90 €<br />

IT-BIO-006<br />

Wenn ein Wein genauso heißt wie das Weingut, in<br />

dem er entsteht, dann muss man davon ausgehen,<br />

dass er so etwas wie die Visitenkarte des Produzenten<br />

darstellt. Bei Foradoris „Teroldego Rotaliano“ ist das<br />

der Fall. Er zeigt in seiner Entwicklung, wie subtil und<br />

elegant, dabei gleichzeitig komplex und fein der Teroldego<br />

in den Händen der legendären Elisabetta Foradori<br />

und ihres Sohnes Emilio Zierock-Foradori geworden<br />

ist. Wo früher mehr in neuen Fässern ausgebaut<br />

wurde, ist es heute eine Mischung aus Zement und gebrauchtem<br />

Holz, die einer Rebsorte den Rahmen gibt,<br />

die hier keiner Schminke mehr bedarf. Der Teroldego,<br />

der aus einer sélection massale stammt, wird hier seit<br />

Jahrzehnten biodynamisch erzeugt und hat eine innere<br />

Kraft, Balance und Anmut gefunden, die Emilio so zurückhaltend<br />

wie möglich in die Flasche bringt. De facto<br />

stammt der dunkel granatrote „Foradori“ aus verschiedenen<br />

Parzellen im Campo Rotaliano, zu denen<br />

Lagen wie Campazzi oder Settepergole gehören, die<br />

auch die Grundlage für den großen „Granato“ bilden.<br />

Die Weinberge sind von alluvialem Schwemmland mit<br />

Kies und Sand, aber auch von Kalk, Granit und Porphyrverwitterungsgestein<br />

geprägt.<br />

Der Teroldego Rotaliano „Foradori“ bietet eine wunderbar<br />

feine, komplexe und doch kraftvolle Mischung<br />

aus Noten von Holunder, Schlehen, roten Beeren und<br />

Kirschen in Verbindung mit Aromen schwarzen Tees,<br />

mit etwas blondem Tabak, Veilchen und dem Duft von<br />

alpinen Wiesenkräutern. Am Gaumen bietet der dunkelfruchtige<br />

Wein eine Mischung aus überaus lebendiger,<br />

geradezu straffer, aber bestens eingebundener<br />

Säure und einem präsenten Tanningerüst. Beides zeigt<br />

eindrücklich, welches Potential dieser Wein besitzt,<br />

der mit Luft immer offener und anschmiegsamer wird<br />

und immer mehr rote und dunkle Frucht, Noten von<br />

Unterholz und Erde, Seidigkeit und Eleganz bietet.<br />

Was für ein komplexer wie kompletter Teroldego!<br />

Zu genießen ist der Wein im Idealfall ab 2023 bis<br />

etwa 2028, vorher sollte er karaffiert werden.<br />

„GRANATO“ IGT VIGNETI DELLE DOLOMITI, ROSSO 2018<br />

Jahr für Jahr ist der „Granato“ einer der größten und individuellsten Weine Italiens.<br />

König des<br />

Teroldego!<br />

ITS010318 „Granato“ IGT Vigneti delle Dolomiti, rosso 2018 (BIO) 13% Vol. 64,00 €/l 48,00 €<br />

IT-BIO-006<br />

Längst gehört der „Granato“ zu den großen modernen<br />

Klassikern der italienischen Weinwelt. Dabei ist er<br />

ein komplettes Unikat; denn kein anderer Winzer<br />

und keine andere Winzerin haben bisher einen<br />

„Grand Cru“ aus der Rebsorte Teroldego vinifiziert.<br />

Mit Geduld, Zähigkeit und dem ihr eigenen<br />

Temperament hatte Elisabetta in jungen<br />

Jahren die Idee eines noch nie dagewesenen<br />

Teroldego-„Idealtyps“ entwickelt und sie dann<br />

konsequent umgesetzt. Der Teroldego und<br />

die Lebensgeschichte Elisabettas sind eng<br />

miteinander verwoben. Es beginnt damit,<br />

dass ihr Vater viel zu früh starb, und die<br />

junge Winzerin sich im Weingut mit einer<br />

Rebsorte konfrontiert sah, die überhaupt<br />

keine Bedeutung im Inland und noch weniger<br />

im Ausland hatte. Die uralte norditalienische<br />

Sorte Teroldego Rotaliano war<br />

in den 1970er und 1980er Jahren auf unterster Stufe<br />

als Lieferant für meist süße und dünne Massenweine<br />

angekommen. Elisabetta Foradori änderte dies grundlegend,<br />

und zwar mit einem Wein, den sie „Granato“<br />

nannte; denn dieser Wein hat sehr häufig und so auch<br />

in diesem Jahr die Farbe vom Saft eines Granatapfels,<br />

einer Frucht, die im Mittelmeerraum sehr häufig zusammen<br />

mit Reben im Weinberg zu finden ist. Der<br />

„Granato“ ist geradezu zu einem Kultwein geworden.<br />

Er symbolisiert wie kaum ein anderer Wein den Weg<br />

von Italiens Weinbau in die Moderne, und das auf<br />

Basis von ökologischem und später biodynamischem<br />

Landbau mit einer autochthonen Rebsorte, der kaum<br />

jemand etwas zugetraut hatte. Ferner auch durch die<br />

Entschlusskraft und Weitsicht einer Winzerin, die sich<br />

in einer damals noch vollständig von Männern beherrschten<br />

Weinwelt durchsetzte. Heute, mehr als 30<br />

Jahre nach dem ersten „Granato“, vinifiziert Elisabettas<br />

Sohn Emilio Zierock-Foradori diesen Wein, dessen<br />

Charakter er subtil verändert hat. Der Wein zeigt seit<br />

Jahren eine immer tiefer und tiefer reichende Energie<br />

und Mineralität, Frische und Saftigkeit bei gleichzeitiger<br />

Komplexität. Er stammt von drei Parzellen mit<br />

mindestens 70-jährigen, in Pergolen erzogenen Reben,<br />

von denen die älteste aus dem Jahr 1938 stammt. Für<br />

den „Granato“ werden Trauben von vier Hektar Reben,<br />

die seit Jahrzehnten keine Chemie mehr gesehen haben,<br />

verwendet. Die Parzellen, geprägt von alluvialem<br />

22 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Foradori<br />

TRENTIN ITALIEN<br />

Schwemmland, Sand und Kies im Oberboden<br />

sowie Kalk, Granit und Porphyrverwitterungsgestein<br />

im Unterboden, liefern kleine Beeren,<br />

die nach Handlese und Sortierung in großen offenen<br />

Holzgärständern spontanvergoren und dann über<br />

15 Monate hinweg in gebrauchten Tonneaux ausgebaut<br />

werden.<br />

Elisabetta Foradori, ungekrönte<br />

Königin des Trentin und auch<br />

sonst in unser aller Herzen!<br />

Was aus diesen einzigartigen Trauben entsteht, ist<br />

ein Wein, der so etwas wie die Quadratur des Kreises<br />

bildet. Einerseits wirkt er konzentriert und dicht<br />

mit einer satten Frucht von Pflaumen, Brombeeren,<br />

Holunder, Schwarz- und Sauerkirschen, die zusammen<br />

mit violetten Blüten, Nelke, Zimt, Wacholder<br />

und Unterholz ihre Aufwartung machen, andererseits<br />

zeigt sich schon im Duft die Kühle von zerstoßenem<br />

schwarzen Stein, von Granatapfelsaft und Grapefruit,<br />

Kräutern und Salz. Am Gaumen entfaltet sich der<br />

2018er „Granato“ wie eine aufgehende Blüte. Je mehr<br />

Luft er bekommt, desto besser. Zunächst zeigen sich<br />

warme Früchte, Cassis, Brombeeren und Gewürze bei<br />

seidigem Tannin und einer fast warmen Anmutung am<br />

Gaumen. Dann wird die zunächst feine Säure immer<br />

wirkmächtiger und lebendiger, klarer und präziser. Sie<br />

verbindet sich mit der Frucht, die neben den dunklen<br />

Aspekten immer rotbeeriger wird und trotz der<br />

Reife zu keinem Zeitpunkt extrahiert oder satt wirkt.<br />

Im Gegenteil zeigt sich immer mehr Finesse und Subtilität<br />

in diesem Wein, der zu den ganz großen Rotweinen<br />

des italienischen Nordens gehört und ein immenses<br />

Potenzial besitzt. Das ist ein Charakterwein,<br />

entstanden an den Ausläufern der Dolomiten, herb,<br />

erdverbunden und ursprünglich, gleichzeitig elegant,<br />

finessenreich und nobel.<br />

Der „Granato“ ist idealerweise ab ca. 2024 bis 2044 zu genießen.<br />

Man sollte ihn in den ersten Jahren dekantieren.<br />

23


DEUTSCHLAND ITALIEN TOSKANA<br />

TRENTINAHE<br />

Ampeleia Foradori<br />

„LEZÈR“ IGT VIGNETI DELLE DOLOMITI, ROSSO 2020<br />

Der jugendliche „Lezèr“ wird immer mehr zum Sommer-Kult-Teroldego!<br />

ITS010920 „Lezèr“ IGT Vigneti delle Dolomiti, rosso 2020 (BIO) 12,5% Vol. 20,66 €/l 15,50 €<br />

IT-BIO-006<br />

Der „Lezèr“ von Foradori ist das beste Beispiel dafür,<br />

dass man manchmal aus der Not eine Tugend machen<br />

und damit sehr erfolgreich sein kann. Der rote Sommer-Teroldego<br />

wurde 2017 erstmals abgefüllt, als sich<br />

die Foradoris nach einem ungewöhnlich heftigen August-Hagel<br />

mit 40 % angegriffener Frucht im Weinberg<br />

dazu entschlossen, die Trauben der betroffenen<br />

Reben früh zu ernten und sie nicht lange zu mazerieren.<br />

So etwas hatten Emilio und Theo Zierock, die<br />

Söhne von Elisabetta Foradori, die schon seit 2012 für<br />

Keller und Weinberge des Weinguts verantwortlich<br />

sind, schon lange vorgehabt. Doch irgend etwas kam<br />

immer dazwischen. 2017 aber war es dann so weit,<br />

und der 2017er „Lezèr“ ist so gut angekommen, dass<br />

dieser Wein aus 90 % Teroldego und 10% weiteren<br />

typischen Sorten des Mezzocorona nun jährlich gefüllt<br />

wird. 2020 nun war natürlich wieder ein außergewöhnliches<br />

Jahr, nicht nur wegen Corona, sondern<br />

auch weil die Natur eine echte Achterbahnfahrt hingelegt<br />

hat. Ein früher Ausbruch der Knospen kündigte<br />

eine sehr frühe Vegetationsphase an. Doch ein kalter,<br />

regnerischer Spätsommer sorgte zunächst für das genaue<br />

Gegenteil. Als es dann zum eigentlichen Erntebeginn<br />

so stark regnete, dass die Flüsse über die Ufer<br />

traten, befürchteten man bei Foradori das Schlimmste.<br />

Doch plötzlich schlug das Wetter wieder um, und<br />

es wurde warm, die Nässe trocknete schnell weg, die<br />

Trauben erhielten noch einmal einen letzten Schub,<br />

und der September wurde ein Bilderbuchmonat. So<br />

ist nun ein dichter, konzentrierter und weicher Jahrgang<br />

entstanden, der nicht nur Emilio und Theo große<br />

Freude bereitet, sondern auch uns!<br />

„Lezèr“ bedeutet im örtlichen Dialekt ja so viel wie<br />

leichtgewichtig, leicht verdaulich oder auch locker<br />

und unkompliziert. Und all das trifft auch im 2020er-<br />

Jahrgang auf den „Lezèr“ zu, bei dem die Traubenhäute<br />

und Kerne nur 24 Stunden lang mit mazeriert<br />

wurden. Danach wurde abgepresst, die Gärung zu<br />

Ende vollzogen und der Wein in Amphoren, Holz und<br />

Edelstahl ausgebaut. Die Mischung macht’s bei diesem<br />

Spaßwein, der trotzdem einen ganz eigenen Anspruch<br />

und Charakter hat.<br />

Wie man an der durchsichtigen Flasche sieht, ist der<br />

„Lezèr“ kein Rosé im eigentlichen Sinne. Er orientiert<br />

sich eher an dem, was man in Bordeaux als „Claret“<br />

bezeichnet und was nicht nur farblich, sondern auch<br />

was den Tanningehalt angeht, zwischen Rosé und<br />

Rotwein pendelt. Der Teroldego duftet nach Sauerkirschen,<br />

Roten und Schwarzen Johannisbeeren,<br />

nach einem Hauch von Teer, nach Bittermandel und<br />

Elisabetta Foradori hat im Zweifel<br />

alles im Griff („… Sie baden gerade Ihre<br />

Hände darin. In Teroldego? In Lezèr!“)!<br />

Veilchen. Dazu kommt ein wenig Pomelo, auch Rauch<br />

und Unterholz. Am Gaumen ist dies ein beeriger, saftiger<br />

und runder Wein mit einer jugendlich frischen<br />

und verspielten Säure. Neben den roten und dunklen<br />

Früchten begeistern die leicht herben Noten von Tabak,<br />

Erde, Roter Bete, Stein und Kräutern. Tannin ist<br />

bei dieser kurzen Mazeration natürlich nur ansatzweise<br />

vorhanden, hinterlässt aber eine schöne Spur<br />

in diesem Rotwein, der uns noch viele Sommer- und<br />

Grillabende begleiten wird, aber auch hervorragend<br />

mit Pizza und Pasta harmoniert.<br />

Ein Wein fürs Hier und Jetzt und sicher bis 2025.<br />

24 PINWAND °<strong>321</strong> °320 | | April März 2021


Saint Sylvestre<br />

LANGUEDOC FRANKREICH<br />

SAINT<br />

SYLVESTRE<br />

PUÉCHABON<br />

Saint Sylvestre ist zweifelsfrei die spannendste Neugründung im<br />

Languedoc seit dem Start unseres Kultweinguts La Péira im Jahr<br />

2005. Schon mit Vincent Guizards erstem Jahrgang, dem grandiosen<br />

2011er, wird Saint Sylvestre im Guide des Vins de France 2014 als die<br />

neue Spitzendomaine im Languedoc gefeiert!<br />

SAINT SYLVESTRE LANGUEDOC, ROUGE 2018<br />

Ein Muss für Südfrankreich-Fans: So vollmundig warm, dabei fruchtig und enorm<br />

frisch kann das rote Languedoc schmecken!<br />

FLA250118 Saint Sylvestre Languedoc, rouge 2018 14,5% Vol. 33,26 €/l 24,95 €<br />

Man nehme: einen exzellenten, in seiner Biodiversität<br />

fast überreichen Weinberg, Rollkiesel, ein für die<br />

Region ungewöhnlich kühles Mikroklima, die prächtige<br />

südfranzösische Sonne und viel Hand- und Fuß(!)<br />

arbeit in Weinberg, Ernte und Keller et voilà – ein<br />

schlicht fabelhafter Languedoc rouge mit samtigwarmem<br />

Charme und pulsierender Frische-Ader! Der<br />

nicht speziell benamste Rote – Vincent Guizard und<br />

Ehefrau Sophie erzeugen je zwei Weiß- und Rotweine<br />

– ist eine regionstypische Cuvée aus Syrah (70%), Grenache<br />

(20%) und Mourvèdre (10%), die 24 Monate in<br />

burgundischen Fässern reift und weder geschönt noch<br />

filtriert abgefüllt wird.<br />

Das Bouquet duftet herrlich nach Himbeere und Cassis,<br />

mäandert fröhlich gen Waldbeeren, um dann äußerst<br />

delikate, süße Kirsche auf Edelbitterschokolad treffen zu<br />

lassen. Dazu schimmern im Hintergrund die „üblichen<br />

Verdächtigen“: Veilchen, Süßholz und Kräuterwürze,<br />

was diesem kräftig-warmen Wein voller Reife und<br />

Tiefe eine fast spielerisch leicht anmutende Qualität<br />

verleiht – ein Changieren zwischen Kraft und Finesse.<br />

Am Gaumen ein Eindruck wie Samt und Seide, wieder<br />

hat die Kirsche ihren fabulösen Auftritt, diesmal<br />

von Nougat umhüllt, dann bahnt sich pure Frucht<br />

ihren Weg: die eleganteste vorstellbare Rote Grütze!<br />

Eine über die Maßen köstliche „runde Sache“ durchzogen<br />

von einer Frische und feinen Mineralität, dabei<br />

schon jetzt reif und einfach herrlich und herrlich unkompliziert<br />

zu trinken. Dazu exquisites, durchaus konzentriertes<br />

Tannin, das wir als wunderbar geschliffen<br />

wahrnehmen. Das ist enorm harmonisch, geradezu<br />

zum Schwelgen und Wohlfühlen (mit und ohne Kamin)<br />

– aber vor allem auch zum Essen! Möglicherweise<br />

zu einem Kalbsragout mit kräftiger Jus (mit Morcheln<br />

oder schwarzem Trüffel verfeinert)? Der Fantasie sind<br />

mit so einem Wein keine Grenzen gesetzt!<br />

Jetzt bereits hervorragend zu trinken<br />

oder bis 2029+ genießen.<br />

25


FRANKREICH LANGUEDOC<br />

Clavel<br />

DOMAINE<br />

PIERRE CLAVEL<br />

ASSAS<br />

© Marc Ginot<br />

Pierre und Estelle Clavel sind im letzten Jahr<br />

erstmals in die Bibel der französischen Weinkritik<br />

aufgenommen worden, den Guide des meilleures<br />

Vins de France, und haben sofort einen „Coup de<br />

Cœur“ für ihren „Des Clous“ erhalten!<br />

26 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Clavel<br />

LANGUEDOC FRANKREICH<br />

Seit Jahren ein Lieblingswinzer<br />

von uns und unseren Kunden!<br />

Er ist die treue Seele des Languedoc: Pierre Clavel, sympathischer Kultwinzer des Midi, vinifiziert<br />

in biologischem Anbau liebevoll handwerkliche Unikate von einer wilden Ursprünglichkeit.<br />

Legendär die Feinschmecker-Degustation, die den Copa Santa auf eine Stufe stellt mit den weltberühmten,<br />

aber um ein Vielfaches teureren Spitzenweinen der Côte Rôtie von Guigal!<br />

Unser Freund Pierre Clavel ist nicht nur ein begnadeter<br />

Winzer, sein verschmitzt schelmisches Lächeln, seine<br />

permanent gute Laune und ansteckende Fröhlichkeit<br />

machen ihn darüber hinaus zu einem Sympathieträger par excellence<br />

– bei Winzerkollegen, Händlern und Weinliebhabern<br />

gleichermaßen. Seit Jahren sind seine herrlich authentischen<br />

Garrigueweine aus naturnahem Anbau ein absoluter Klassiker<br />

und Renner in unserem Programm: So gigantisch sind die Qualitäten,<br />

so unverschämt niedrig die verlangten Preise, eine phantastische<br />

Preis-Genuss-Relation, die sowohl Kritiker als auch<br />

Liebhaber stets aufs Neue ins Schwärmen geraten lassen. Ohne<br />

Zweifel, Pierre hat längst Kultstatus in seiner zahlreichen Fangemeinde<br />

erreicht!<br />

Was uns persönlich an Pierres aktuellen Jahrgängen so gefällt,<br />

ist, dass sie stets komplexer werden in ihrer Frucht und finessenreicher<br />

am Gaumen mit moderaten Alkoholgradationen und<br />

daher höchstes Trinkvergnügen bereiten – wenn man denn als<br />

Weinliebhaber Frische und Eleganz, Feinheit und Komplexität<br />

mehr schätzt als schiere Kraft, überbordende Muskeln oder eine<br />

marmeladige Konsistenz. Pierre Clavel hat jedenfalls durch eine<br />

noch ausgefeiltere Weinbergsarbeit als früher wie auch durch<br />

eine behutsame Umstellung des Vinifizierungsprozesses (niedrigere<br />

Temperaturen zu Beginn der Vergärung, die dadurch langsamer<br />

und schonender abläuft) diese Entwicklung hin zu mehr<br />

Komplexität, Frische und Finesse in trinkanimierenden Weinen<br />

in den letzten Jahren schmeckbar forciert. Bravo, Pierre: Du hast<br />

Dein Herz am rechten Fleck und ein sehr sensibles Gespür für die<br />

Wünsche und Sehnsüchte Deiner treuen Kunden.<br />

Unsere ganz besondere Empfehlung! Oder um mit der Grande<br />

Dame der deutschen Sommelierszene zu sprechen: „Super<br />

Qualität zu besten Preisen aus dem Languedoc, ein hervorragendes<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis,” Paula Bosch.<br />

„MESCLADÍS“ PIC SAINT LOUP, ROSÉ 2020<br />

Rosé aus einer der besten Cru-Lagen des Languedoc<br />

FLA010720 „Mescladís“ Pic Saint Loup, rosé 2020 (BIO) 13% Vol. 13,06 €/l 9,80 €<br />

FR-BIO-01<br />

Im Allgemeinen zaubern einem die Weine von Pierre<br />

und Estelle Clavel schon beim Öffnen der Flasche<br />

ein Lächeln ins Gesicht. Das liegt ohne Zweifel zunächst<br />

am Korken, auf dem ein Smiley eingebrannt<br />

ist. Diese einfache Geste sorgt zumindest bei uns<br />

immer wieder spontan für gute Laune. Wenn man<br />

den „Mescladís“ dann ins Glas gießt, verstärkt sich<br />

diese nur noch, denn dieser Rosé duftet vom ersten<br />

Moment an nach Sommer und nach Süden. Die Trauben<br />

für Pierre Clavels Rosé stammen ausschließlich<br />

aus der Spitzenlage am Pic Saint-Loup. Es ist eine<br />

Höhenlage in einer von nur sieben ausgewiesenen<br />

Cru-Appellationen des Languedoc. Er liest hier die<br />

Trauben speziell für den Rosé recht früh. Denn der<br />

„Mescladís“ ist weder „Beifang“ noch Ausschuss der<br />

Rotweinproduktion. Er wird im klassischen Betoncuve<br />

ausgebaut, der Hauptanteil des Weins ist dabei<br />

vom Syrah geprägt, dazu kommen noch ein Drittel<br />

Grenache und ein ganz kleiner Teil Mourvèdre.<br />

Der lachsfarbene Rosé, der leicht ins Violette tendiert,<br />

duftet nach Himbeeren und Erdbeeren, weißen<br />

Pfirsichen und Blutorangen, aber auch nach<br />

Garrigue und einem Hauch von Nelke. Am Gaumen<br />

liefert der „Mescladís“ Frische und Saftigkeit, aber<br />

auch eine wunderbare Präsenz und Dichte bei seidiger<br />

Eleganz und eine bemerkenswerten Mineralität.<br />

Dieser Wein hat alles, was einen anspruchsvollen<br />

Rosé heute ausmacht. Er ist ein wunderbarer Solist<br />

mit seidiger, präsenter Säure und einer belebenden<br />

Frische, gleichzeitig aber liefert er die Substanz, um<br />

als seriöser Speisenbegleiter zu fungieren. Wenn wir<br />

hier ins Glas riechen und den Wein schmecken, dann<br />

denken wir an Artischocken und Fenchel mit Zitronen,<br />

an Rotbarben oder an Würste vom Grill und an<br />

Melonensalat mit Ziegenkäse.<br />

Diesen Wein kann man schon jetzt und sicher<br />

bis 2026 genießen.<br />

27


FRANKREICH LANGUEDOC<br />

Clavel<br />

„ROSÉ À ROUGIR“ VDP DE L’HERAULT, ROSÉ 2020<br />

Duftiger, fruchtiger und würziger Grenache-Rosé von Maître Pierre.<br />

FLA011320 „Rosé à Rougir“ VdP de l’Herault, rosé 2020 (BIO) 13% Vol. 14,60 €/l 10,95 €<br />

FR-BIO-01<br />

Pierre und Estelle Clavel sind Urgesteine unseres<br />

Programms, und ihre Weine gehören seit anderthalb<br />

Jahrzehnten zu den beliebtesten unseres umfangreichen<br />

Katalogs. Die liebenswerten Winzer aus dem<br />

Languedoc sind nicht nur treue Freunde, sondern auch<br />

wahre Meister der südlichen Rebsorten. Sie erzeugen<br />

dort aus durchgängig biologisch zertifizierten Trauben<br />

köstliche und vor allem frische und duftige Weine,<br />

die in Sachen Qualität und Preis-Genuss-Verhältnis<br />

ihresgleichen suchen. Einer unserer Lieblinge ist, wie<br />

könnte es auch anders sein, der „Rosé à Rougir“. Der<br />

Rosé aus 100 % Grenache ist schlicht ein kleines Meisterwerk,<br />

denn dieser Wein aus dem Hérault, dessen<br />

Namen man mit „ein Rosé zum Erröten“ übersetzen<br />

kann, ist so lebendig, so frisch, so klar und so einladend,<br />

wie es ein Rosé nur eben sein kann. Der „Rosé<br />

à Rougir“ duftet nach weißen Blüten und nach Blutorangen,<br />

nach Himbeeren und Roten sowie Schwarzen<br />

Johannisbeeren, nach einem Hauch Garrigue, nach<br />

zerstoßenem Kalk und nach geriebenen Grapefruitschalen.<br />

Macht das nicht direkt Appetit auf den ersten<br />

Schluck? Und wie! Am Gaumen erwartet uns dann<br />

das pure Sommerglück! Der Rosé wirkt frisch und zugleich<br />

seidig weich, liefert eine helle rote und zitrische<br />

Frucht, vor allem aber auch eine wunderbare Würze,<br />

wie man sie so nur von der Grenache kennt, für die das<br />

Süßholz eine so wichtige aromatische Note ist. Der<br />

Wein bietet Kraft und Entspannung, Frucht und herbe<br />

Noten und ist damit ein idealer Solist und ein ebenso<br />

vielseitiger, ungemein köstlicher Speisenbegleiter.<br />

Ein Wein fürs Hier und Jetzt und sicher bis 2024.<br />

EIN ROSÉ ZUM VERLIEBEN!<br />

„LE MAS“ LANGUEDOC,<br />

ROUGE 2019<br />

Ein Klassiker und Universalist.<br />

FR-BIO-01<br />

FLA010419<br />

„Le Mas“ Languedoc, rouge 2019 (BIO)<br />

14% Vol. 11,93 €/l 8,95 €<br />

Der ganze Süden Frankreichs duftet mit Aromen von<br />

Oliven, Thymian und Waldbeeren, sowie Cassis und<br />

Rosmarin eindrucksvoll aus dem Glas. Betörend, saftig,<br />

sinnlich, schlicht bezaubernd. Im Mund ist der<br />

neue Le Mas die reinste Wohltat für die Zunge und<br />

den Gaumen. Fleischig steht er auf ihr und hüllt sie ein<br />

in einen dunklen Saft von Beeren und Cassis, schiebt<br />

dabei mit einer zarten Note Rosmarin und Thymian<br />

von hinten an, um sich am Gaumen mit einem feinen<br />

Gerbstoffkleid festzumachen. So saftig sich der Tropfen<br />

präsentiert, so süffig ist er auch. Ein Schuss Zitrone<br />

steuert einen frechen Kick bei, eine edle feine Würze<br />

sorgt für leise Hintergrundmusik. Lässt man den Le<br />

Mas etwas im Mund kreisen, so treten immer stärker<br />

die Waldbeerennoten in den Vordergrund und sorgen<br />

so für eine tolle Fruchtinszenierung. Den Les Mas darf<br />

man getrost als Klassiker von Pierre Clavel und als<br />

Klassiker in unserem Sortiment bezeichnen. Ein Wein,<br />

der sich für jeden Anlass eignet, der sich an die Küche<br />

anpasst und sich auch für ein Glas zwischendurch<br />

anbietet. Ein kleiner, aber richtig feiner Tropfen, von<br />

dem man immer einen Vorrat im Keller haben sollte.<br />

Ein Alltagswein und echter Universalist.<br />

28 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Clavel<br />

LANGUEDOC FRANKREICH<br />

„LES GARRIGUES“<br />

LANGUEDOC, ROUGE 2019<br />

Das bezaubernde Parfum des Südens!<br />

„EINE REFERENZ DES<br />

LANGUEDOC!“<br />

– GUIDE HACHETTE<br />

FR-BIO-01<br />

FLA010219 „Les Garrigues“ Languedoc, rouge 2019<br />

14% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Orientalische Gewürze, Kräuter der Garrigue und<br />

zart florale Noten duften uns aus dem Glas entgegen.<br />

Ein richtig vornehm würziger Duft einerseits, auf der<br />

anderen Seite aber auch sehr feminin wirkend dank<br />

Veilchen- und Lavendeltönen. Ein traumhaft harmonischer<br />

„Südwein“ mit Fülle und lustvoller Opulenz gar,<br />

mit schmelzigen, cremigen Tanninen und Champagner<br />

im Blut! Und einer trinkanimierenden Jahrgangsfrische!<br />

Zechwein möchten wir das nennen, allerdings<br />

auf hohem und komplexem Niveau. Ein flotter Säurepuls<br />

sorgt für Bewegung, der Trinkfluss darf getrost<br />

rasant bezeichnet werden. Ein Clavel wie aus dem Bilderbuch.<br />

Frischer, knackiger, lebendiger und süffiger<br />

kann man den Süden Frankreichs nicht in die Flasche<br />

zaubern. Ein Fest im Mund, ein Riesenspaß auch im<br />

lang nachklingenden Abgang, dank roter Frucht und<br />

weißem Pfeffer, ein Gedicht am Mittagstisch. Ein Universaltalent<br />

zu einem Preis, der jedem ein Lächeln in<br />

die Mimik zaubern muss. Persönlicher Lieblingsalltagstropfen.<br />

Typisch Pierre Clavel eben!<br />

Ab sofort und bis sicherlich 2025+.<br />

© Marc Ginot<br />

„BONNE PIOCHE“, PIC SAINT LOUP, ROUGE 2018<br />

Grandiose Pic-Saint-Loup-Cuvée bei der Syrah dominiert!<br />

16,5 Punkte: „Ein großer Wein, der sich selbst mit Anmut trägt.“ – Jancis Robinson<br />

FLA010518 „Bonne Pioche“ Pic Saint Loup, rouge 2018 (BIO) 14,5% Vol. 19,86 €/l 14,90 €<br />

FR-BIO-01<br />

„Die Syrah gibt hier beim Bonne Pioche immer den<br />

Ton an“, erklärt Pierre Clavel. Abgerundet wird dieser<br />

Pic Saint Loup durch Mourvèdre und Grenache Noir.<br />

Die kalkreichen Lagen des mythischen Bergmassivs<br />

im wildromantischen Hinterland Montpelliers sind<br />

prädestiniert für die biologische Bewirtschaftung und<br />

ergeben einen saftigen und kraftvollen Rotwein, der<br />

den Traum vom Süden auf die Zunge zaubert. Doch<br />

widmen wir uns zunächst dem rassigen Bouquet.<br />

Hier duftet es nach Brombeeren (Mourvèdre!) und<br />

roten Früchten, allen voran Kirschen und schwarzen<br />

Johannisbeeren. Umrahmt wird das ganze von Kakao<br />

und etwas Nelke. Das duftet angenehm intensiv und<br />

einladend. Am Gaumen besticht der Wein durch feingeschliffene<br />

aber strukturierende Tannine. Die Syrah<br />

zeigt hier ihre Drahtigkeit, verleiht dem Wein Struktur,<br />

die Mourvèdre – eine im Zeichen des Klimawandels<br />

immer gewichtigere Rebsorte – garantiert<br />

ein kühlfruchtiges Rückgrat, erlaubt die Rebsorte<br />

doch das langsame Ausreifen bei aromatischer<br />

Frische, auch dank der reifen Rappengerüste, die<br />

hier als Strukturelement eingehen. Thymian und<br />

Oliven begleiten die feine Frucht, wobei tatsächlich<br />

der Eindruck von Kalkstaub im Wein mitklingt,<br />

ihm eine feine Mineralität verleiht. Einfach ein höchst<br />

ansprechender Wein, der unkompliziert aber komplex<br />

daherkommt. Pierre Clavels Stärke! Dabei bleibt der<br />

Pic Saint Loup ein Tropfen mit Ecken und Kanten, mit<br />

Selbstbewusstsein und Profil, denn Weichspüler hat<br />

nichts im Wein zu suchen. Ein Pflichtwein für Freunde<br />

Pierre Clavels. Ein Pflichtwein für Freunde fruchtbetonter,<br />

vollmundiger Languedoc-Weine.<br />

16,5 Punkte<br />

JANCIS ROBINSON<br />

29


FRANKREICH LANGUEDOC<br />

Clavel<br />

NEUER JAHRGANG! COUP DE COEUR!<br />

„COPA SANTA“ LANGUEDOC, ROUGE 2018<br />

Clavels Kultwein: „Copa Santa“, seit mehr als einem Vierteljahrhundert einer<br />

der großen Crus des Languedoc.<br />

FLA010318 „Copa Santa“ Languedoc, rouge 2018 (BIO) 14,5% Vol. 23,86 €/l 17,90 €<br />

FLA010318M „Copa Santa“ Languedoc, rouge 2018 (BIO) MAG 14,5% Vol. 23,93 €/l 35,90 €<br />

FR-BIO-01<br />

Jedes Jahr aufs Neue warten wir gespannt auf Pierre<br />

Clavels „Copa Santa“. Das ging uns auch jetzt im Jahr<br />

2021 nicht anders mit dem 2018er Jahrgang. Schließlich<br />

ist dieser Wein nicht nur bei Ihnen, verehrte Kunden,<br />

längst Kult, sondern auch bei uns. Diese Cuvée<br />

aus rund 82 % Syrah und 18 % Grenache, ausgebaut in<br />

Fudern und gebrauchten 300-Liter-Fässern, ist längst<br />

einer der bekanntesten Crus des Languedoc und seit<br />

mehr als einem Vierteljahrhundert eine echte Bank.<br />

Und wenn man in den frisch ausgelieferten 2018er hineinriecht,<br />

dann weiß man, dass das auch diesmal so<br />

bleiben wird. Was für eine wunderbare Verführung ist<br />

dieser Wein! Vor allem der Syrah drückt dem „Copa<br />

Santa“ seinen Stempel mit Noten von Veilchen und<br />

Salmiak, schwarzer Oliventapenade und dunkler trockener<br />

Erde, mit Garrigue und ein wenig abgehangenem<br />

Fleisch, schwarzen Kirschen und Zwetschgen auf,<br />

zu denen die Grenache ein wenig Lakritze und eine<br />

Note von dunklen Himbeeren beisteuert. Am Gaumen<br />

dann offenbart der Wein diese für jungen Syrah<br />

so typisch kreidigen und zutiefst dunklen Noten von<br />

Teer und fester schwarzer Schokolade, schwarzen<br />

Beeren und Kirschen, Kräutern und Holunderbeeren.<br />

Der „Copa Santa“ ist gleichzeitig fest gewirkt<br />

und doch auch üppig und reif, sinnlich und seidig<br />

mit einer warmen Frucht und einer zugleich fast<br />

kühlen Strenge, hervorgerufen durch eine feine<br />

Säure und eine tiefe Mineralität. Diesem Wein<br />

kann man sich in seiner herben Schönheit, in<br />

seiner dunklen Tiefe und seidigen Eleganz kaum<br />

entziehen. Und zum Glück muss man es auch<br />

gar nicht …<br />

Ein Wein, den man aktuell dekantieren sollte und<br />

der sich in bester Verfassung zeigt zwischen 2024<br />

und 2030.<br />

„DES CLOUS“ PIC SAINT LOUP, ROUGE 2016<br />

2. Platz „Das Beste aus dem Languedoc!“ – 18/20 Punkten „Weltklassewein“ (Vinum)<br />

FLA011216 „Des Clous“ Pic Saint Loup, rouge 2016 (BIO) 14,5% Vol. 60,00 €/l 45,00 €<br />

FR-BIO-01<br />

„Eine grandiose Cuvee aus Syrah und Grenache von<br />

Kult-Winzer Pierre Clavel. Fast orientalisch duftende<br />

Gewürze im Bouquet, am Gaumen dann distinguiert<br />

mit enormem Druck. Ein Boxchampion im Smoking,<br />

dunkelschokoladige Tannine, leicht karamellisiert, die<br />

wahnsinnig lange nachhalten. Die Pflaumen-Brombeer-<br />

Sauerkirsch-Frucht ist in all dies eingebettet, pur, reif,<br />

saftig und frisch. Ein Weltklasse-Wein!“ (Vinum)<br />

Pierre Clavel vinifiziert diesen Ausnahmewein des französischen<br />

Südens nur in den Jahrgängen, die er in seiner<br />

Heimat für die allerbesten hält: 2001/2003/2005/2014<br />

und nun in 2016! Stilistisch und qualitativ die ultimative<br />

Herausforderung großer Châteauneuf-du-Pape-Weine!<br />

Von 2 Spitzenparzellen in „La Méjanelle“, in ihrer Charakteristik<br />

den Top-Lagen von Châteauneuf-du-Pape nicht<br />

nur wegen ihres sie bedeckenden roten „Steinmeeres“<br />

sehr ähnlich, hat Pierre im Herbst 2016 erstklassige<br />

Trauben in einem so perfekten Reifezustand gelesen,<br />

dass er zutiefst überzeugt war, dass sie das Potenzial<br />

dieser großartigen Lage mit einer bisher seltenst<br />

erlebten Ausdruckskraft widerspiegeln würden. So<br />

entschloss sich Pierre, eine aus ultrakleinen Erträgen<br />

(15 Hektoliter pro Hektar) erzeugte Spitzencuvée auf<br />

den Markt zu bringen, vinifiziert aus traumhaft gereiften<br />

Syrah- (ca. 70 %) und Grenachetrauben, die<br />

eindrucksvoll demonstrieren, welch große Weine das<br />

Languedoc mittlerweile hervorzubringen imstande<br />

ist. So haben wir hier eine spektakuläre barriqueausgebaute<br />

unfiltrierte Cuvée, über die bereits wahre<br />

Lobeshymnen verfasst wurden. Tiefes Purpurrot in<br />

der Farbe, in der Nase ein großartiges, komplexes<br />

Aromenspektrum, geprägt von wilden, dunklen Beeren,<br />

dazu feinste Gewürzanklänge und frisch gemahlener<br />

schwarzer Pfeffer, am Gaumen fasziniert dieser<br />

Schmeichler der Sinne neben aller virulenten Kraft<br />

und Dichte durch eine beeindruckende Eleganz und<br />

Finesse, dazu eine wunderbar weiche Textur, cremig,<br />

herrlich reife, opulente Fruchtsüße, tolles Gewürzspektrum,<br />

wie auf einem orientalischen Basar, hochkonzentriert,<br />

dicht, großartige, kernige und dennoch<br />

schmelzig-seidene Tanninstruktur, sehr lang anhaltend.<br />

Kraft ohne Schwere, phänomenale Balance!<br />

Ganz großes Garrigue-Kino aus den Händen eines<br />

ebenso begnadeten wie sensiblen Winzermagiers!<br />

Macht jetzt schon Spaß, perfekt ab 2024, dann bis 2032+.<br />

30 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Clavel<br />

LANGUEDOC FRANKREICH<br />

2. PLATZ:<br />

Das Beste aus<br />

dem Languedoc!<br />

vinum<br />

© Marc Ginot<br />

31


FRANKREICH GIGONDAS<br />

Santa Duc<br />

DOMAINE<br />

SANTA DUC<br />

GIGONDAS<br />

„Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass der weitgereiste<br />

Benjamin Gras einige der elegantesten und<br />

gefühlvollsten Weine der südlichen Rhône vinifiziert.“<br />

PARKER<br />

Santa Duc nimmt unter dem Einfluß von Benjamin Gras eine phantastische Entwicklung:<br />

die Weine sind schlicht sensationell und stellen eine neue Spielart für Gigondas dar:<br />

wohl nie zuvor gab es von hier so elegante Weine!<br />

Yves Gras, dieser so sympathische, immer noch jungenhaft<br />

wirkende, legendäre Star von Gigondas, steht seit<br />

Jahren unangefochten in vorderster Reihe der Spitzenerzeuger<br />

an der südlichen Rhône („Ausnahmegut für erstklassige<br />

Gigondas, die beste Adresse in diesem Gebiet“, Robert Parker’s<br />

Wine Advocate). Auf einem sehr steinigen Terrain entstehen<br />

grandiose Weine, die zu den besten Gewächsen Frankreichs gehören<br />

und daher weltweit heiß begehrt sind.<br />

Und mit dem Einstieg seines Sohnes Benjamin auf dem heimischen<br />

Weingut wurde eine neue Ära eingeläutet. Nachdem<br />

Benjamin mit seinen neuen großen Jahrgängen die stilistisch so<br />

originär charaktervollen Terroirweine infolge der Umstellung<br />

auf biologischen Anbau nochmals in neue qualitative Höhen<br />

katapultiert hat, gehen Vater und Sohn nun konsequent den<br />

nächsten Schritt und führen die Biodynamie ein. Ziel ist ein<br />

noch größeres Spektrum an Expression und eine elegantere,<br />

32 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Santa Duc<br />

GIGONDAS FRANKREICH<br />

Großartiges Gespann! Benjamin Gras<br />

(links) und sein Vater Yves gehören zur<br />

Crème de la Crème im Gigondas.<br />

„Die Biodynamie kämpft immer noch gegen ein eher esoterisches<br />

Bild, das einige Menschen von ihr gemalt haben. Dabei ist<br />

sie vor allem eines: Eine landwirtschaftliche Methode, die vor allem<br />

auf Beobachtungen im Weinberg beruht, und alle Faktoren<br />

der Umwelt in Betracht zieht, welche die Pflanzen beeinflussen<br />

können.“ Benjamin weiß, wovon er spricht. „Auslöser war die<br />

Erfahrung vieler anderer Winzer, die unglaubliche Ergebnisse<br />

mit biodynamischen Praktiken erzielt haben. Und ausschlaggebend<br />

war wohl auch mein Praktikum auf der Domaine<br />

de la Romanée-Conti, die die Prinzipien der Biodynamik<br />

anwendet. Im Burgund schaut man auf eine<br />

lange Weinbautradition zurück, und im Weinberg<br />

wird nichts Überflüssiges gemacht.<br />

Und trotzdem wenden dort viele Winzer<br />

biodynamische Prinzipien an. Seit dieser<br />

Erfahrung habe ich mir immer gesagt,<br />

dass ich bei meiner Rückkehr auf unser<br />

Weingut die Biodynamie einführen würde.<br />

Wir haben uns schon immer mit dem Terroir verbunden<br />

gefühlt und uns dafür eingesetzt, es zu erhalten.<br />

Die Einführung der biodynamischen Landwirtschaft ist nur ein<br />

weiterer, logischer Schritt, um das Ökosystem unserer Böden<br />

noch weiter zu beleben, aber auch um das Immunsystem der<br />

Pflanzen zu stärken. Die Reben lernen, selber mit Parasiten und<br />

Krankheiten fertig zu werden, statt auf Chemie und Medikamente<br />

angewiesen zu sein. Das Geheimnis großer Weine liegt<br />

im Boden und den Reben, die im Einklang mit ihrem Terroir stehen,<br />

sie produzieren ausgewogene Trauben und harmonischen<br />

Wein. Im Keller brauchen wir dann kaum noch einzugreifen.“<br />

Neue Wege bei der Weinbereitung: Ausbau der Weine in<br />

großen Tonamphoren! Ziel: Mehr Feinheit, mehr Eleganz,<br />

mehr Reinheit der Frucht!<br />

feinere Textur unter Beibehaltung des kraftvoll majestätischen<br />

Stils in den Weinen, so dass sie sich in Struktur und Geschmackskomplexität<br />

mit jedem großen Wein der Welt messen<br />

lassen können.<br />

Und weitere Neuigkeiten, gute Neuigkeiten, gibt es zu berichten:<br />

Yves Gras hat mit viel Geduld in den vergangenen Jahren<br />

die Anbaufläche von Santa Duc in Châteauneuf-du-Pape mit<br />

dem Erwerb von Topweinbergen vergrößert. Benjamin baut die<br />

Weine dort wie Grand Crus, getrennt nach den einzelnen Lagen,<br />

um deren spezifischen Terroircharakter zum Ausdruck zu<br />

bringen, aus. Und der fleißige Benjamin hat gerade, mit dem<br />

Jahrgang 2017, das gesamte Gut nach biodynamischem Demeter-Standard<br />

zertifizieren lassen. Das Ergebnis ist schlichtweg<br />

sensationell. Parkers Verkoster schreibt: „Ich bin sicher, es wird<br />

einige Gefühle verletzen, wenn ich sage, dass ein ‚Outsider‘ wie<br />

Gras einige der unwiderstehlichsten Weine aus Châteauneufdu-Pape<br />

herstellt.“ Kann es ein größeres Kompliment geben?<br />

Übrigens: Nicht nur die Spitzengewächse gehören zum Besten,<br />

was die Region zu bieten hat. Auch die Alltagsweine von Santa<br />

Duc sind seit Jahren Klassiker und Top-Seller unseres Programms.<br />

Viel Spaß mit diesen Botschaftern der Dentelles de<br />

Montmirail, einem Naturparadies an der südlichen Rhône.<br />

33


FRANKREICH GIGONDAS<br />

Santa Duc<br />

„LES PLANS“ VDP DE VAUCLUSE, ROUGE 2017<br />

Viel Wein für wenig Geld! So geht Südfrankreich!<br />

FRS090317 Famille Gras „Les Plans“ VdP de Vaucluse, rouge 2017 13,5% Vol. 9,26 €/l 6,95 €<br />

Schon der Duft des Tropfens ist absolut verführerisch.<br />

Schwarze Oliven drehen mit reifen dunklen Kirschen<br />

und Oregano ihre Runden in der Nase. Auf der Zunge<br />

zeigen sich wunderbare Noten von Thymian und<br />

schwarzen Kirschen, von Oliven und den Kräutern der<br />

Provence. Herrlich würzig, wie es sich für den kleinen<br />

Bruder eines Gigondas gehört. Saftig steht er auf der<br />

Zunge und hinterlässt ein kühles, frisches Mundgefühl,<br />

das von einer traumhaft seidigen Tanninstruktur ganz<br />

leise unterfüttert wird. Reife schwarze Kirschen tropfen<br />

sanft vom Gaumen ab, die Würze ist so kraftvoll<br />

wie auch elegant. Die zarten Kräutertöne, die sich im<br />

Finale zeigen, bringen noch einmal einen Extrakick in<br />

das beeindruckende Aromenspiel. Richtig süffig ist der<br />

Les Plans, so wie man es sich von einem guten Landwein<br />

vorstellt. Unkompliziert, unprätentiös, unaufgeregt.<br />

Einfach trinkig, einfach köstlich. Ein Tropfen, der<br />

sich als idealer Küchenpartner aufdrängt, weil er sich<br />

an ziemlich alles ohne Widerrede anpasst. Läuft auch<br />

solo richtig flott die Kehle runter und macht auch im<br />

Sommer, leicht gekühlt, eine mehr als nur gute Figur.<br />

Viel Wein für kleines Geld, einer der in der Küche einen<br />

fixen Platz haben sollte.<br />

„LES VIEILLES VIGNES“ CÔTES-DU-RHÔNE, ROUGE 2017<br />

In dieser Preisklasse ein Traumstoff!<br />

FRS090517 F. G. „Les Vieilles Vignes“ Côtes-du-Rhône, rouge 2017 13,5% Vol. 13,33 €/l 10,00 €<br />

„Der junge Benjamin Gras verantwortet seit kurzem<br />

die Vinifikation in diesem von seinem Vater auf die<br />

Weinlandkarte gebrachtem Referenzweingut (...)<br />

Die Mazerationszeiten und die Extraktion wurden<br />

von Benjamin stetig verkürzt, der Eleganz der Kraft<br />

vorzieht (...) Von einem Betrieb, in dem es früher um<br />

Reife und Kraft ging, hat er sich ziemlich schnell zu<br />

einem entwickelt, in dem nun mehr Eleganz und Ausdruck<br />

des Terroirs im Vordergrund stehen.“ – Parker<br />

Von kaum einem anderen Rhône-Weingut waren wir<br />

in letzter Zeit persönlich derartig angetan wie von<br />

Santa Duc. Dem in Gigondas ansässigen Weingut<br />

steht mit Sohn Benjamin, der nun mittlerweile vollständig<br />

in den väterlichen Betrieb eingestiegen ist,<br />

ein junger Visionär zur Verfügung, der große Ambitionen<br />

hat. Schnell spiegelt sich der Wandel auch im<br />

Glas wider. Die Weine auf Santa Duc gewannen trotz<br />

stets wärmerer Jahre an Finesse und Eleganz, wie wir<br />

es nicht für möglich gehalten hätten. Eines dieser<br />

Schnäppchen ist der Côtes du Rhône von alten Reben<br />

aus dem Jahrgang 2017. Benjamin gelingt es, die Komplexität<br />

der Côtes du Rhône einzufangen und dabei<br />

die Balance zwischen Frische und Tiefgang zu halten.<br />

Mit seinen 13,5% Vol. duftet dieser feine Wein nach<br />

Amarenakirschen, Orangenschalen und Oregano. Die<br />

feine Würze und angenehm rotfruchtige Ausprägung<br />

lädt zum direkten Schluck ein. Am Gaumen zeigt sich<br />

diese mittelkräftige Wein von klarer Frucht. Die Tannine<br />

sind samtig, die alten Reben sorgen für eine betörenden<br />

Fruchtsüße wie wir sie an Grenache-Tauben<br />

lieben. Wie ein Pfeil am Bogen spannt sich hier der<br />

mineralische Kern im Antrunk, eingebettet in hedonistisch<br />

füllige Fruchtaromen ein, um dann seinen langen<br />

Weg bis ins Finale anzutreten. Klares Schnäppchen aus<br />

dem Hause Santa Duc!<br />

Zu genießen ab sofort, bis 2025.<br />

34 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Santa Duc<br />

GIGONDAS FRANKREICH<br />

„LES QUATRE TERRES“<br />

CÔTES-DU-RHÔNE, ROUGE 2019<br />

„It shines for its purity and elegance.“ – Jeb Dunnuck<br />

FR-BIO-01<br />

FRS090719 „Les Quatre Terres“ Côtes-du-Rhône, rouge 2019<br />

14,5% Vol. 18,66 €/l 14,00 €<br />

„Les Quatre Terres“ heißt dieser Wein. Was damit gemeint ist, sind die<br />

vier unterschiedlichen Terroirs der „Côtes du Rhône“, auf denen die Reben<br />

wachsen, deren Trauben hier Verwendung finden. Federführend sind<br />

dabei die beiden Cru-Orte Rasteau und Vacqueyras. Vacqueyras steht für<br />

sandige Hangböden, Rasteau für Schotterterrassen mit roten kalkhaltigen<br />

Böden auf Kiesbetten. Hinzu kommen Roaix für Sand und Kies und<br />

Séguret für Kalk- und Tonterrassen auf alluvialem Schwemmland. In den<br />

Weinbergen mit alten Reben, die hier und da mit jüngeren Anpflanzungen<br />

durchsetzt sind, stehen rund 70% Grenache, 15% Syrah sowie Mourvèdre,<br />

Cinsault, Carignan und Clairette. Wie bei allen höherwertigen Weinen<br />

des Weinguts aus Gigondas und Châteauneuf-du-Pape werden auch die<br />

Parzellen für diesen Wein natürlich biodynamisch bewirtschaftet und<br />

der Wein mit genauso großer Sorgfalt ausgebaut wie die Crus. Benjamin<br />

Gras, der vor wenigen Jahren das Zepter von seinem Vater übernommen<br />

hat, geht keinerlei Kompromisse ein. Das ist gut, das ist sogar begeisternd;<br />

denn so hat man hier bei diesem „Côtes du Rhône“ eigentlich ein<br />

klares Gefühl dafür, wie sich der Stil des Hauses auch bei den teureren<br />

Weinen ausdrücken wird. Lediglich die Vergärung des „Les Quatre Terres“<br />

ist kürzer und wärmer, was aber Sinn macht; denn schließlich ist dies hier<br />

ein „Côtes du Rhône“, Frankreichs Wunderwaffe in Sachen „Alltagswein“<br />

und „Trinkfreude“. Die Trauben wurden also von Hand gelesen und im<br />

Weinberg wie später auch auf dem Sortiertisch penibel betrachtet und<br />

aussortiert. Alles, was Benjamin nicht als gut genug erachtet, wird als<br />

Fassware verkauft. Das mag sehr rigoros erscheinen, ist aber ein wesentliches<br />

Steuerungsinstrument, um von einer lediglich angesehenen zu einer<br />

der besten Domaines in Frankreich zu avancieren. Nach der Vergärung<br />

der nur teilweise entrappten Trauben wird der „Côtes du Rhône“ schließlich<br />

in den gleichen teuren Stockinger-Fudern und Kelleramphoren ausgebaut<br />

wie die Crus.<br />

„Les Quatre Terres“ kratzt zwar in der Preisstruktur schon am oberen<br />

Rand eines typischen „Côtes du Rhône“, dafür hat man aber einen Wein<br />

im Glas, der sofort begeistert. Das beginnt schon bei der satten, konzentrierten,<br />

ins Violette reichenden Farbe. Das geht weiter mit der fantastisch<br />

dichten Aromatik von Veilchen und Lavendel, Brombeeren, Himbeeren<br />

und Granatäpfeln, Unterholz, trockener Erde und den aromatischen grünen<br />

Noten von Garrigue und den Kräutern der Provence, die sich mit<br />

kühlen Aromen von zerstoßenem Stein und Minze verbinden. Am Gaumen<br />

wird die reife Himbeere und vor allem das für Grenache so typische<br />

Süßholz deutlich. Hinzu kommt das Spiel mit dem seidigen, fast kreidigen<br />

und doch markanten Tannin, mit der lebendigen Säure und der elektrischen<br />

Spannung, die auf der Zunge spürbar wird. Auch am Gaumen zeigt<br />

sich die schon im Duft so klar zu verortende grüne Garrigue-Note, die<br />

von dem hohen Anteil an Stielen und Stängeln herrühren dürfte und dem<br />

Wein zusätzliche Frische und Komplexität gibt. Benjamin Gras hat seine<br />

Lehrjahre unter anderem bei Romanée-Conti und auch bei Vega Sicilia<br />

verbracht. Er weiß genau, was er tut. Und das schmeckt auf wohltuende<br />

und begeisternde Weise.<br />

Ein Wein, der jetzt schon genossen werden kann und ab 2022 bis ca. 2028<br />

seinen Höhepunkt erreichen wird. Im Idealfall karaffieren Sie den Wein.<br />

35


FRANKREICH GIGONDAS<br />

Santa Duc<br />

„AUX LIEUX-DITS“ GIGONDAS, ROUGE 2018<br />

Das Gigondas-Terroir als Ortswein. Floral und duftig mit<br />

91 Punkten von Wine Advocate und Jeb Dunnuck.<br />

FR-BIO-01<br />

FRS090118 „Aux Lieux-Dits“ Gigondas, rouge 2018 14,5% Vol. 33,33 €/l 25,00 €<br />

Unter den „Gigondas“ des Weinguts Santa Duc ist<br />

der „Aux Lieux-Dits“ der Ortswein, der das gesamte<br />

Terroir des Heimatortes in sich vereint. Benjamin und<br />

Yves Gras verwenden dafür mindestens 40 Jahre alte<br />

Reben von Grenache (75%), Syrah (10%), Mourvèdre<br />

(13%) und Cinsault (2%) aus den acht Einzellagen Les<br />

Hautes Garrigues, Les Carbonnières, Les Rocassières,<br />

Santa Duc, Les Pailleroudas und Les Routes. Sie sind<br />

geprägt von alluvialem Schwemmland und steinigem<br />

roten Tonboden. Der blaue Lehmboden von Gigondas<br />

wird repräsentiert von der Lage Goujard et Plane,<br />

und die kalkhaltigen Mergelböden aus der Kreidezeit<br />

finden sich im Clos Derrière Vieille, aus dem auch ein<br />

eigener Einzellagenwein stammt. Die Reben werden<br />

seit vielen Jahren biologisch, mittlerweile sogar zertifiziert<br />

biodynamisch nach Demeter-Standards bewirtschaftet.<br />

Wie alles, was in die Keller von Santa Duc kommt,<br />

wurden auch die Trauben für diesen Wein von Hand<br />

gelesen, im Weinberg wie im Keller sortiert, in Teilen<br />

entrappt und nach den einzelnen Parzellen spontan<br />

und über längere Zeit vergoren. Ausgebaut wurde der<br />

Wein dann über 18 Monate hinweg in 36 Hektoliter<br />

fassenden Stockinger-Holzfudern sowie in Amphoren<br />

aus Terrakotta. Die Biodynamie sowie wie der Ausbau<br />

in Tongefäßen sind mit Benjamin Gras ins Weingut<br />

eingezogen, der sowohl bei Vega Sicilia als auch bei<br />

der Domaine de la Romanée-Conti Erfahrungen gesammelt<br />

hat. Seitdem sind die Weine noch frischer,<br />

saftiger und komplexer geworden, und das, obwohl sie<br />

schon vorher von exzellenter Qualität waren. Santa<br />

Duc spielt unserer Meinung nach schon seit einigen<br />

Jahren in der „Champions League“, was der 2018er-<br />

Jahrgang eindrücklich unterstreicht.<br />

Der 2018er „Aux Lieux-Dits“ öffnet sich wohlig und<br />

warm mit Noten von Süßkirschen, Walderdbeeren und<br />

reifen Himbeeren, ein wenig frischem Hefeteig, Süßholz<br />

und violetten Blüten. Trotz der einladenden Wärme<br />

besitzt der „Gigondas“ auch schon im Duft eine<br />

kühle Ader mit einem Hauch von Minze, Garrigue und<br />

Stein. Am Gaumen zeigt die Cuvée eine burgundische<br />

Eleganz mit seidigem Tannin, die sich mit einer saftig<br />

reifen konzentrierten und dunklen Frucht verbindet.<br />

Das große Holz und vor allem die Amphoren sorgen<br />

für eine besonders engmaschige Textur. Die Säure<br />

fließt glasklar durch die warme Frucht und nimmt den<br />

Wein mit in ein langes Finale. Das ist ein blendender<br />

Einstieg in die „Gigondas“-Welt von Santa Duc.<br />

Der „Gigondas“ ist jetzt zu genießen, wird aber im Laufe<br />

der Zeit weitere Aromen von exotischen Gewürzen entwickeln<br />

und hat ein Potential von zehn bis 15 Jahren.<br />

36 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Santa Duc<br />

GIGONDAS FRANKREICH<br />

FR-BIO-01<br />

„CLOS DERRIÈRE VIEILLE“ GIGONDAS, ROUGE 2018<br />

„Hinter dem alten Dorf“ – so heißt die besondere Lage,<br />

aus der dieser 94-Parker-Punkte-Gigondas stammt.<br />

FRS091318 „Clos Derrière Vieille“ Gigondas, rouge 2018 14,5% Vol. 46,66 €/l 35,00 €<br />

Seit 2014 erzeugen Yves und nun auch Benjamin Gras<br />

diesen „Gigondas“ aus der Einzellage Clos Derrière Vieille.<br />

Die Familie Gras hatte das Grundstück 1994 erworben.<br />

Damals wurde es vor allem als Weide genutzt,<br />

und die Stelle, an der gemolken wurde, liegt inmitten<br />

des Weinbergs. Der Clos, der umfriedete Weinberg,<br />

liegt direkt hinter dem alten Teil der Ortschaft beim alten<br />

Hospiz: Derrière la vieille (ville) – hinter dem alten<br />

Dorf. Familie Gras hat den von Kalkmergel geprägten<br />

Weinberg liebevoll und mit viel Aufwand samt seiner<br />

Trockenmauern restauriert und damals die Rebsorten<br />

Parzelle für Parzelle nach Bodenanalysen und Wasserbedarf<br />

gepflanzt: Syrah eher auf den feuchten Boden,<br />

Mourvèdre auf die steinigsten und am stärksten entwässernden<br />

Flächen und Grenache in die Übergangszonen.<br />

Es sind rund 80 % Grenache, 10 % Syrah und 10 %<br />

Mourvèdre, die im Weinberg stehen und entsprechend<br />

auch die Cuvée ausmachen. Was den alten, dreieinhalb<br />

Hektar umfassenden Clos so außergewöhnlich macht,<br />

ist, dass er an drei Seiten von Wald umgeben ist, der<br />

entsprechend Schutz bietet. Die Trauben reifen daher<br />

sehr langsam aus. Gearbeitet wird seit vielen Jahren biologisch<br />

und seit einigen Jahren auch zertifiziert biodynamisch<br />

nach Demeter-Richtlinien.<br />

Wie bei allen Crus des Weinguts erfolgen Lese und<br />

Sortieren der Trauben per Hand, wobei Benjamin gerade<br />

das Sortieren mit penibler Akribie betreibt. Er weiß<br />

aus seiner Arbeit bei Romanée-Conti und Vega Sicilia<br />

genau, dass dies eine der entscheidenden Stellschrauben<br />

bei der Erzeugung großer Weine ist. Beim „Clos<br />

Derrière Vieille“ wurden die Trauben zu rund 85 % entrappt.<br />

Danach wurden sie spontan und recht schnell<br />

vergoren und dann sanft gepresst. Wie es bei Santa<br />

Duc mittlerweile Standard ist, wurde der Wein in den<br />

noch recht neuen 36-Hektoliter-Fudern von Stockinger<br />

sowie in 8-Hektoliter-Amphoren ausgebaut.<br />

fast kühlen Strenge. Die Balance aus frischer Säure,<br />

mürbem Tannin und fast schwarzer Frucht kann man<br />

nur als superb bezeichnen. Die Würze von Süßholz<br />

und schwarzem Kardamom, etwas Latakia und Pfeffer<br />

gibt dem Wein noch eine zusätzliche dunkle Komponente,<br />

die von einer lebendigen, spannungsvollen Mineralität<br />

begleitet wird. Das ist exzellent, erhält von<br />

Jeb Dunnuck 93 Punkte und von Robert Parker’s Wine<br />

Advocate 94 Punkte.<br />

Der Gigondas ist jetzt zu genießen, wird sich aber im<br />

Laufe der Zeit immer komplexer entwickeln und hat<br />

ein Potenzial von zehn bis 15 Jahren.<br />

94 Punkte<br />

PARKER<br />

Für Jeb Dunnuck ist der „Clos Derrière Vieille“ der<br />

Gigondas in dem „komplexen, stämmigeren Stil der<br />

alten Schule, der jedoch gleichzeitig die Klarheit und<br />

Eleganz besitzt, die heute das Markenzeichen dieses<br />

Weinguts ist.“ Tatsächlich ist dies der wohl erdigste<br />

und dunkelste der Gigondas des Weinguts. Er duftet<br />

pur und intensiv nach Sauerkirschen und Süßkirschen,<br />

nach Brombeeren und Pfirsichen, aber eben auch<br />

deutlich nach Waldboden und Unterholz, nach Gestein<br />

und Tabak, nach Garrigue und Pfeffer, garniert<br />

mit getrockneten Rosenblüten und Lavendel. Am<br />

Gaumen verbindet der „Clos Derrière Vieille“ die reife<br />

dunkle Frucht mit kernigen Noten, mit grip und einer<br />

37


FRANKREICH GIGONDAS<br />

Santa Duc<br />

„LES HAUTES GARRIGUES“ GIGONDAS, ROUGE 2018<br />

Es ist einer der besten Gigondas überhaupt. Der 2018er erhält von Jeb Dunnuck und<br />

Robert Parker’s Wine Advocate jeweils 96 Punkte!<br />

FRS090218 „Les Hautes Garrigues“ Gigondas, rouge 2018 14% Vol. 61,33 €/l 46,00 €<br />

FR-BIO-01<br />

überwuchert, und mangels tiefergehender Bodenanalysen<br />

konnte man nicht ahnen, welches Filet-Stück<br />

man erworben hatte. Doch wurde das mit den ersten<br />

Weinen aus dem Weinberg schnell klar; denn der<br />

Wein war schon zu Beginn außerordentlich gut. Les<br />

Hautes Garrigues hat Oberböden aus steinigem roten<br />

Lehm auf einer meterdicken Schicht aus alluvialem<br />

Schwemmland, die auf einer Schicht aus blauem Lehm<br />

liegt, in die die Reben aber erst nach Jahrzehnten vordringen<br />

dürften. Alles, was nach und nach abstarb,<br />

wurde durch Mourvèdre ersetzt, der heute schon<br />

40 % der Cuvée ausmacht und dem Wein eine ganz<br />

eigene Note verleiht. Der Weinberg wird schon lange<br />

Zeit biologisch, seit einigen Jahren nun zertifiziert<br />

biodynamisch bewirtschaftet. Diese Wirtschaftsweise<br />

hat der junge Benjamin Gras bei seinen verschiedenen<br />

Stationen in der Weinwelt schätzen gelernt – nicht zuletzt<br />

bei Romanée-Conti. Der „Les Hautes Garrigues“<br />

ist der Langsamgärer unter den Gigondas und braucht<br />

gerne mal anderthalb bis zwei Monate. Danach wird<br />

er – wie mittlerweile alle Crus – über 18 Monate hinweg<br />

in noch recht neuen 36-Hektoliter-Fudern von<br />

Stockinger sowie in 8-Hektoliter-Tonamphoren ausgebaut.<br />

96 Punkte<br />

PARKER & DUNNUCK<br />

Zum beeindruckenden Portfolio der Domaine Santa<br />

Duc gehört ein Weinberg, den die Gemeinde im Jahr<br />

1852 versteigert hat und den ein Urahn der Familie<br />

erwerben konnte. Er wurde 1874 bestockt, und seit<br />

dieser Zeit wurden lediglich abgestorbene Rebstöcke<br />

ersetzt. Hier handelt es sich also um „Vieilles Vignes“,<br />

die ihren Namen definitiv verdienen. Wie der Name<br />

schon verrät, war das Grundstück damals mit Garrigue<br />

Das Jahr 2018 sorgt dafür, dass die Weine, und das gilt<br />

auch für diesen Wein, sich recht früh öffnen. So kann<br />

man an diesem „Les Hautes Garrigues“ schon viel früher<br />

Gefallen finden als am ebenfalls hervorragenden<br />

2017er. Der Wein duftet nach einer Brombeer-, Cassis-<br />

und Blaubeercrème mit kühlen, steinigen Noten,<br />

ein wenig dunkler Schokolade, Minze, Kirschen und<br />

Rosen, etwas Rauch und Erde. Am Gaumen zeigt sich<br />

der Gigondas mit großer Kraft und Tiefe. Der Wein ist<br />

geprägt von knackigen, saftigen und reifen Kirschen<br />

sowie dunklen Früchten, zerstoßenem Stein, erdigen<br />

und würzigen Aromen sowie einer kühlen Mineralik<br />

und einer an Eisen erinnernden Note. Die geradezu<br />

elektrisierende Spannung macht aus diesem „Gigondas“<br />

etwas ganz Besonderes. Es ist ein wegweisender<br />

Wein, ein „Grand Cru“ aus Gigondas, der in 2018 zu<br />

Recht sowohl in Robert Parker’s Wine Advocate als<br />

auch von Jeb Dunnuck mit 96 Punkten bewertet wird.<br />

Der „Les Hautes Garrigues“ ist jetzt zu genießen, wird<br />

sich aber im Laufe der Zeit immer komplexer entwickeln<br />

und hat ein Potenzial von 15 Jahren und mehr.<br />

38 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Santa Duc<br />

GIGONDAS FRANKREICH<br />

„LE PIED DE BAUD“ CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2018<br />

Voller Kraft und absolut klassisch: „Le Pied de Baud“ mit 96 Parker-Punkten!<br />

FRS091418 „Le Pied de Baud“ Châteauneuf-du-Pape, rouge 2018 14,5% Vol. 65,33 €/l 49,00 €<br />

FR-BIO-01<br />

Mit dem „Le Pied de Baud“ haben die Gras’ einen Wein<br />

im Programm, dessen Ursprung nördlich von Châteauneuf-du-Pape<br />

am Rande der Hochebene von Brusquières<br />

liegt. Der einen Hektar umfassende lieut-dit<br />

ist weitgehend umgeben von Wald. Die Reben, rund<br />

80 % Grenache sowie je 10 % Mourvèdre und Cinsault,<br />

stehen in den Schwemmlandböden des ehemaligen<br />

Rhône-Flussbetts mit einer guten Drainage durch den<br />

Flusskies, der mit rotem Lehm vermischt ist. Im Unterboden<br />

findet sich Kalkstein. Der Hang ist übersät mit<br />

den typischen großen runden Kieselsteinen, den „galets<br />

roulés“. Die rund 90 Jahre alten Reben werden seit<br />

langer Zeit bio-zertifiziert und seit einigen Jahren auch<br />

biodynamisch zertifiziert bearbeitet.<br />

Benjamin und Yves Gras gehen hier im Prinzip genauso<br />

vor wie bei allen anderen Crus des Weinguts. Sie<br />

lesen und sortieren von Hand im Weinberg, dann wird<br />

nochmal penibel im Weingut aussortiert. Nur das Beste<br />

gelangt per Schwerkraft in die Fermenter, wo der<br />

„Le Pied de Baud“ rund 30 Tage vergärt. Dann wird der<br />

Wein über 18 Monate hinweg in 36-Hektoliter-Eichenfudern<br />

von Stockinger sowie 8-Hektoliter-Amphoren<br />

aus Terrakotta ausgebaut und ungeschönt und unfiltriert<br />

abgefüllt.<br />

Der „Le Pied de Baud“ wirkt schon in der Nase absolut<br />

klassisch. Die Aromatik ist erdig und doch auch floral<br />

sowie duftig mit Noten von Rosen und Veilchen, trockenem<br />

Waldboden und Unterholz, Reisig und den Früchten<br />

von Walderdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren<br />

und Blutorangen. Frisch wirkt der „Châteauneuf“<br />

und ist dabei kraftvoll und voller Spannung. Diese<br />

Spannung bestätigt sich am Gaumen, wo der Wein<br />

straff und jugendlich wirkt mit elektrisierender Mineralität,<br />

markanten und polierten Gerbstoffen und einer<br />

fantastischen Balance aus saftiger Frucht und feiner<br />

Würze. Balance ist hier das Thema, das Benjamin<br />

Gras noch perfekter zu beherrschen scheint als sein<br />

Vater. Und so entsteht hier ein charmanter und dabei<br />

würziger und kraftvoller Wein, der in Robert Parker’s<br />

Wine Advocate 96 Punkte erhält.<br />

Der „Châteauneuf-du-Pape“ ist jetzt zu genießen, wird<br />

sich aber im Laufe der Zeit immer komplexer entwickeln<br />

und hat ein Potential bis mindestens 2035.<br />

96 Punkte<br />

PARKER<br />

39


FRANKREICH GIGONDAS<br />

Santa Duc<br />

„LES SAINTES VIERGES“ CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2018<br />

Ein 70 Jahre alter Gemischter Satz liefert diesen 97-Punkte-Châteauneuf-du-Pape!<br />

FRS091218 „Les Saintes Vierges“ Châteauneuf-du-Pape, rouge 2018 14% Vol. 65,33 €/l 49,00 €<br />

FR-BIO-01<br />

Dieser „Châteauneuf-du-Pape“ stammt aus der Einzellage<br />

Les Saintes Vierges im Ostteil der Appellation.<br />

Es ist der erste Weinberg, den die Familie Gras<br />

in dieser Appellation erwerben konnte. Er wurde vor<br />

rund 70 Jahren als Gemischter Satz angelegt, in dem<br />

rund 80 % Grenache durch 10 % Mourvèdre und Counoise<br />

ergänzt werden. Die Reben stehen in einem<br />

Boden aus Kalkverwitterung mit vielen Muscheln und<br />

einem Oberboden aus mergeligem Sand mit Quarz<br />

und Glimmer. Wie alle Weine von Santa Duc entsteht<br />

auch dieser Ecocert-zertifizierte Wein biologisch und<br />

Demeter-zertifiziert biodynamisch. Die Trauben werden<br />

von Hand gelesen, im Weinberg von Hand vorsortiert<br />

und im Keller ein weiteres Mal einer peniblen<br />

Sortierung unterzogen. Alles, was Benjamin Gras nicht<br />

perfekt erscheint, wird ausgesondert und als Fassware<br />

verkauft. 2018 wurde der größte Teil der Trauben abgebeert<br />

und durch Schwerkraft in die Bottiche geleitet.<br />

Die Gärung erfolgt auf Santa Duc in thermoregulierten<br />

Edelstahltanks – in diesem Fall für fast 30 Tage.<br />

Danach wird der Wein über 18 Monate hinweg in<br />

36-Hektoliter-Fudern von Stockinger sowie 8-Hektoliter-Terrakotta-Amphoren<br />

ausgebaut und ungeschönt<br />

und unfiltriert gefüllt.<br />

Was aus dem Glas steigt, ist ein ätherischer, floraler<br />

Duft von Rosen, Minze, getrockneten violetten Blüten,<br />

Trockenkräutern und Garrigue mit einem Schuss<br />

Kirsch, Sauerkirschen und Roten wie Schwarzen Johannisbeeren,<br />

etwas Leder und Erde. Am Gaumen ist<br />

dies ein fantastisch zarter, feiner und eleganter, ja fast<br />

schwebender „Châteauneuf-du-Pape“, dessen Kraft<br />

und Tiefe sich erst auf den zweiten Schluck offenbart.<br />

Hier zeigt sich viel Energie und Lebendigkeit in der geradezu<br />

druckvollen Säure und Mineralität, gepaart mit<br />

einem für Santa Duc mittlerweile so typischen burgundisch<br />

feinem Tannin. Joe Czerwinski zückt für den<br />

2018er „Les Saintes Vierges“ in Robert Parker’s Wine<br />

Advocate sensationelle 97 Punkte. Er goutiert vor allem<br />

die besondere Finesse und Noblesse dieses Weins.<br />

Dieser Châteauneuf-du-Pape ist jetzt zu genießen, wird<br />

sich aber im Laufe der Zeit immer komplexer entwickeln<br />

und hat ein Potenzial bis mindestens 2035.<br />

97 Punkte<br />

PARKER<br />

40 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Santa Duc<br />

GIGONDAS FRANKREICH<br />

95 – 97 Punkte<br />

PARKER<br />

„LA CRAU OUEST“ CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2017<br />

95–97 Punkte: „Diese 85 Jahre alten Grenache-Reben auf sandigen Böden<br />

sind oft der überzeugendste Wein im Keller.“ – Robert Parker’s Wine Advocate<br />

FRS091117 „La Crau Ouest“ Châteauneuf-du-Pape, rouge 2017 14% Vol. 106,66 €/l 80,00 €<br />

FR-BIO-01<br />

„Benjamin Gras liefert aktuell mitunter die beste Arbeit<br />

der gesamten südlichen Rhône ab“. So schreibt Josh<br />

Raynolds (Vinous) begeistert über den so engagierten<br />

Jungwinzer. Uns geht es ebenso, denn Benjamin<br />

besitzt die Gabe, weit über den Tellerrand hinaus zu<br />

blicken. Er zählt zu jenen Winzern, welche die klimatischen<br />

Herausforderungen kritisch beobachten, die Region<br />

Gigondas und ihre Herausforderungen ins Weltgeschehen<br />

einordnen und darüber hinaus analysieren,<br />

wie die besten Winzer weltweit arbeiten. So hat es uns<br />

gar nicht überrascht, als Benjamin vergangenes Jahr<br />

auf der Weinmesse Millésime Bio mit einem Rheingauer<br />

Spitzenweingut seine Weine gegen Riesling tauschte,<br />

die er bereits kannte und für gut befunden hatte.<br />

Benjamins Arbeit der letzten Jahre kommt natürlich im<br />

Spitzenwein am stärksten zur Geltung. La Crau ist ein<br />

mythischer Name in Châteauneuf und eines der legendärsten<br />

Terroirs an der gesamten südlichen Rhône.<br />

100 % Grenache, über 80 Jahre alte Reben auf sandigen<br />

und lehmhaltigen Böden, strenge Selektion bei der<br />

Lese von Hand, sanfte, kurze Extraktion und 18-monatiger<br />

Ausbau in Terrakottakrügen – dies alles dient<br />

dem Ziel, die Reinheit der Frucht, die Mineralität und<br />

die Authentizität des Terroirs und der Rebsorte hervorzuheben.<br />

Das Ergebnis: burgundische Finesse trifft<br />

auf Châteauneuf-du-Pape. Ein unvereinbarer Gegensatz?<br />

Keineswegs!<br />

Dieser aus dem Osten Châteauneuf-du-Papes stammende,<br />

sowohl im Weinberg als auch im Keller nach<br />

biologischen Richtlinien vinifizierte Kultwein hat es in<br />

sich, zählt zu den allerfeinsten und beeindruckendsten<br />

des Jahrgangs. Es ist das Mehr an Kraft und Tiefgang,<br />

was ihn von so vielen Weinen abhebt. Und, es ist die<br />

feine und frische Stilistik, die hier Jahr für Jahr derart<br />

hervorsticht, dass man hier nur von einem großen Terroir-Wein<br />

sprechen kann.<br />

Der 2017er-Jahrgang duftet kirschig aus dem Glas. Wilde<br />

Himbeeren und Cassis vermischen sich hier, vermitteln<br />

einen kühlen Eindruck. Man spürt die Finesse<br />

allein übers Bouquet. Eine solch kühle und feine Aromatik<br />

zu erhalten deutet bereits an, welch große Anstrengungen<br />

der junge Benjamin unternimmt, um derartig<br />

feine Weine einfangen zu können. Am Gaumen<br />

zeigt sich „La Crau Ouest“ gewohnt vollmundig und<br />

geschmeidig. Die Tannine sind ultrafein, benötigen<br />

vielleicht noch zwei bis drei Jahre, um komplett abzuschmelzen,<br />

denn wir sprechen hier von echtem vin de<br />

garde, während die Frucht bereits höchst verführerisch<br />

über die Zunge gleitet. Das ist ein seidiger Châteauneuf<br />

von besonderer Güte, fast schon schwebend und<br />

mit einem Nachhall, wie wir ihn sonst nur von weitaus<br />

konzentrierteren Weinen kennen, die allerdings<br />

niemals solch eine Finesse und Balance erreichen.<br />

Gänsehaut-Wein! Für Liebhaber eleganter Rhôneweine<br />

im Stil eines Rayas ein unbedingtes Muss!<br />

Schon jetzt ziemlich himmlisch, ab 2024 bis 2040+<br />

sicherlich genial!<br />

41


FRANKREICH NÖRDLICHE RHÔNE<br />

Chave<br />

JEAN-LOUIS<br />

CHAVE<br />

HERMITAGE<br />

„Das Geheimnis der Mineralität“<br />

REVUE DU VIN DE FRANCE<br />

„The reference point for classic Hermitage and Saint Joseph, Gérard and Jean-Louis Chave!“ – Wine Advocate<br />

Jean-Louis Chave – ein Name, der untrennbar mit dem Mythos<br />

Hermitage, einer der berühmtesten Weinlagen der Welt<br />

verbunden ist. Ein Name wie in den Stein des „ewigen“ Hügels<br />

gehauen. An den steilen Hängen dieses Zeugenbergs, wo<br />

Syrah, Marsanne und Roussanne zur Perfektion heranreifen,<br />

entstehen einige der bedeutendsten, größten Weine Frankreichs,<br />

die weltweit höchste Begehrlichkeit wecken.<br />

Bereits in der Antike waren die „Weine aus Vienne“ – so der<br />

damalige Name für die heutigen Hermitage und Côte-<br />

Rotie –über die Maßen gefragt, noch nie jedoch so sehr<br />

wie jetzt. Was nicht zuletzt daran liegt, dass Jean-Louis Chave<br />

und auch bereits sein Vater Gérard, geradezu sisyphosartige<br />

Mühen auf sich genommen haben, um den spektakulären lieux<br />

dits (u. a. Les Bessards, Le Méal, Les Beaumes und Les Rocoules)<br />

herausragende Weine abzuringen. Bedauerlicherweise sind die<br />

beiden Hermitage-Weine (rouge und blanc), die Jean-Louis hier<br />

vinifiziert, aufgrund ihrer beeindruckenden Konstanz und vieler<br />

legendärer Jahrgänge mittlerweile in preisliche Sphären gerückt,<br />

die vielen Liebhaber der Nordrhône den Genuss dieser Weine<br />

nahezu unmöglich machen, so man denn überhaupt Flaschen<br />

davon ergattern kann.<br />

Daher widmete sich Chave bereits früh den Qualitäten anderer,<br />

recht großartiger Terroirs unweit des berühmten Hügels und<br />

fand insbesondere um Saint-Joseph hervorragende Weinberge,<br />

die er teilweise selbst erwerben oder deren Trauben befreundeten<br />

Winzern abkaufen konnte, um sie selbst auszubauen.<br />

Das Ergebnis: klassische Rhône-Weine unter dem Signet „J. L.<br />

Chave Sélection“, die Großes versprechen. Und halten! Absolut<br />

hinreißend der Saint-Joseph Offerus, ein wunderbar komplexer<br />

Nord-Rhône-Syrah, der sich bei all seiner Jugendlichkeit schon<br />

sehr präzise, sehr elegant erweist. Für jeden Tag bietet Chaves<br />

außerdem den erfreulich erschwinglichen Côtes-du-Rhône<br />

„Mon Cœur“ an, ein in jeder Hinsicht „echter“ Chave mit jeder<br />

Menger Herzblut (und natürlich absoluter Könnerschaft!) und<br />

für uns eine klare Benchmark der Region. Der perfekte Einstieg<br />

in die Welt der Weine von Jean-Louis Chaves – mit nicht einmal<br />

16 Euro für einen Rhône-Klassiker …!<br />

Jean-Louis Chave ist der Erbe einer Winzerdynastie, die seit<br />

sechs Jahrhunderten (seit 1481!) Weine vinifiziert und zählt unangefochten<br />

zu den besten Weinproduzenten der Welt. Tiefgründige<br />

Mineralität, geradezu burgundische Finesse und fast<br />

erotisch zu nennender Schmelz vermählen sich zu einem unvergleichlichen<br />

Gesamtkunstwerk. Ganz gleich ob bei seinen<br />

Hermitages, den Gewächsen aus Saint-Joseph oder von der südlichen<br />

Rhône – Chave lässt mit ungemein kreativer Intelligenz,<br />

einem immensen Wissens- und Erfahrungsschatz und nicht zuletzt<br />

profunder Empathie absolute Referenzweine entstehen.<br />

Magnifique, Jean-Louis Chave!<br />

42 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Chave<br />

NÖRDLICHE RHÔNE FRANKREICH<br />

J.L. CH. SÉLECTION „MON CŒUR“ C-D-R, ROUGE 2019<br />

Ein berührender „Côtes-du-Rhône“: Chaves Einstieg in die Welt der südlichen Rhône.<br />

FRN010119 „Mon Coeur“ Côtes-du-Rhône, rouge 2019 PK 14,5% Vol. 21,20 €/l 15,90 €<br />

Mit der J. L. Chaves Sélection bietet das Haus Weine<br />

an, die in ihrer Preiskategorie unglaublich viel bieten.<br />

Beim „Mon Cœur“ kann man das schon erkennen,<br />

wenn dieser blickdichte, tief dunkelrote, ja purpurfarbene<br />

Wein ins Glas strömt. Die Cuvée aus Syrah und<br />

Grenache, deren Reben in den Gemeinden Vinsobres,<br />

Visan, Buisson und Estézargues stehen, liefert auch<br />

2019 einen faszinierend konzentrierten und dabei frischen<br />

und saftigen Stoff. Diese Cuvée gehört längst<br />

zu unseren liebsten Weinen aus dieser Region, denn<br />

Chave versteht es wie kaum ein anderer, Fülle, Reife<br />

und Eleganz untrennbar zusammenzubringen. Der<br />

„Côtes-du-Rhône“ öffnet sich mit einer Melange aus<br />

Schwarzkirschen, Brombeeren und Zwetschgen, ein<br />

wenig Schokolade, Kräutern und einem Hauch von<br />

indischen Gewürzen. Neben der satt reifen dunklen<br />

Frucht ist es hier immer die kühle Ader, die diesen<br />

Wein durchzieht und auszeichnet. Das gilt auch ganz<br />

besonders für den 2019er-Jahrgang, und nicht nur im<br />

Duft, sondern auch am Gaumen. Hier wird die süße,<br />

reife Frucht von einer lebendigen Säure durchzogen,<br />

und im „Untergrund“ scheint eine brodelnde Mineralik<br />

ihr Werk zu verrichten. Wie es einem „Côtes-du-<br />

Rhône“ nur angemessen ist, zeigt sich das Tannin eher<br />

rund, aber trotzdem durchaus markant und formgebend.<br />

So soll unserer Meinung nach ein „Côtes-du-<br />

Rhône“ schmecken, und es steht ihm gut, dass der<br />

Syrah hier prägend ist. Chave ist einfach ein Meister<br />

dieser Rebsorte, ein Wissen, dass er hier mit jeder<br />

Menge Herzblut eingebracht hat.<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2027 mit<br />

Freude trinken.<br />

J.L. CH. SÉLECTION „OFFERUS” SAINT-JOSEPH, ROUGE 2018<br />

Ein „Saint-Joseph“ vom Meister des Syrah.<br />

FRN010218 „Offerus“ Saint-Joseph, rouge 2018 KK 14,5% Vol. 37,20 €/l 27,90 €<br />

Wussten Sie, dass die Appellation Saint-Joseph die<br />

zweitgrößte im nördlichen Rhônetal ist und 26 Gemeinden<br />

umfasst? Eine Ortschaft mit dem Namen<br />

Saint-Joseph findet man darunter nicht, wohl aber eine<br />

ganze Reihe an Weinbergen von Jean-Louis Chave. Als<br />

er 1995 seinen ersten „Saint-Joseph“ namens „Offerus“<br />

gefüllt hat, musste er die Trauben noch komplett zukaufen.<br />

Doch mit dem großen Erfolg seiner „Côte Rôtie“<br />

und „Hermitage“ bestand irgendwann die Möglichkeit,<br />

auch in Saint-Joseph der eigene Herr über die<br />

oft steilen Lagen zu werden. Die Frucht dieses Syrah<br />

wird in großen offenen Holzbottichen vergoren, um<br />

dann in alten, neutralen Holz-Demi-Muids mit rund<br />

650 Litern Fassungsvermögen zu reifen. Was dabei herauskommt,<br />

ist ein tiefdunkler, ja eigentlich violettfarbener<br />

Wein, der zwischen mineralischer Kühle, floralen<br />

Noten und blauen Früchten pendelt. Veilchen gibt<br />

es hier zum Auftakt, ein wenig Iris und Rosen sind mit<br />

dabei. Dann zeigen sich reife Pflaumen, Brombeeren<br />

und Blaubeeren, Johannisbeeren und Kirschen sowie<br />

Gestein. Am Gaumen ist das ein Wein von mittlerer<br />

Kraft und Konzentration, der schon jetzt enorm viel<br />

Trinkfreude bietet. Das liegt vor allem am reifen, seidigen<br />

Tannin, das den Rahmen für die dunkle Frucht<br />

und die würzigen Noten bietet. Beeren und Kerne,<br />

Veilchenpastillen, etwas Fleisch und würziger Tabak<br />

sind hier genauso zu schmecken wie herbe und auch<br />

cremige Schokolade. Das ist charmant, einladend, balanciert<br />

und bietet eine sehr gute Länge. Was schreibt<br />

Jeb Dunnuck in seiner 91-Punkte-Bewertung? „A<br />

Saint Joseph that shines for its balance, purity, and<br />

length. It will keep for a decade, although there’s no<br />

need to delay gratification.“<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2030 mit<br />

Freude trinken.<br />

91 Punkte<br />

SUCKLING<br />

Die beiden folgenden Weine zählen zu den ganz großen Weinlegenden auf dieser Welt.<br />

Sie sind extrem rar, weltweit gesucht und daher nur in kleinsten, homöopathischen Mengen verfügbar.<br />

Sie sind der Inbegriff für die Exzellenz der großartigen Weine von der nördlichen Rhône – Kultstoff!<br />

FRN010318 Hermitage, blanc 2018 14,5% Vol. 372,00 €/l 279,00 €<br />

WINE ADVOCATE: 95-97 Punkte<br />

max. 2 Fl./Kunde<br />

FRN010418 Hermitage, rouge 2018 15% Vol. 505,33 €/l 379,00 €<br />

WINE ADVOCATE: 97 – 100 Punkte<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

43


FRANKREICH PROVENCE<br />

Triennes<br />

DOMAINE<br />

DE TRIENNES<br />

NANS-LES-PINS<br />

44 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Triennes<br />

PROVENCE FRANKREICH<br />

Die Kultdomainen Romanée-Conti und Dujac<br />

vinifizieren im Herzen der Provence betörend<br />

südliche Weine mit burgundischem Esprit!<br />

Wir sind wieder einmal im Herzen der wildromantischen Provence: Helle Kalkböden kontrastieren<br />

mit dem azurblauen Himmel und tiefgrünen Pinien, die mit den zahlreichen Wildkräutern<br />

die Flora bestimmen und ihre faszinierenden Düfte in die Außenhaut der kerngesunden<br />

Trauben der hier wachsenden Edelreben übertragen. Gänsehautatmosphäre!<br />

Und dieses verzaubernde Terroir bewog zwei der berühmtesten<br />

Winzerpersönlichkeiten Frankreichs zu<br />

einem gemeinsamen Projekt auf diesem gesegneten<br />

Stückchen Erde: Jacques Seysses von der Domaine Dujac in<br />

Morey-Saint-Denis, dessen schwebende Pinot Noirs weltweit<br />

als Inkarnation der sprichwörtlichen burgundischen Eleganz<br />

und Finesse gelten, und Aubert de Villaine von Romanée-Conti.<br />

Die beiden charismatischen Männer gehören zu den lebenden<br />

Legenden des burgundischen Weinanbaus und haben es sich<br />

zum Ziel gesetzt, mit der gleichen Qualitätsphilosophie, die ihre<br />

bereits Jahrzehnte währende Reputation im Burgund begründet<br />

hat, in der lieblichen Landschaft der Provence große Weine zu<br />

erzeugen. Diese sollen allerding – im Unterschied zu ihren zum<br />

Teil exorbitant teuren burgundischen Weinmonumenten – für<br />

jedermann erschwinglich sein. Probieren Sie die frisch eingetroffenen<br />

Preziosen aus den neuen Jahrgängen: ganz viel Wein<br />

für ganz wenig Geld! Der traumhaft wildromantische französischen<br />

Südens in Kombination mit einer verführerischen Leichtigkeit,<br />

betörenden Duftigkeit und feinster Präzision – santé!<br />

„ROSÉ“ VDP DU VAR, ROSÉ 2020<br />

Der Provence-Rosé der burgundischen Kult-Winzer de Villaine und Seysses - Rosé aus dem Bilderbuch!<br />

FPR020520 „Rosé“ VdP du Var, rosé 2020 DV 12,5% Vol. 12,53 €/l 9,40 €<br />

FPR020520M „Rosé“ VdP du Var, rosé 2020 MAGNUM Diam-Kork 13,5% Vol. 13,30 €/l 19,95 €<br />

Wann beginnt für Sie der Frühling, verehrte Kunden? Bei uns<br />

ist das der Fall, wenn wir die ersten Rosé-Weine öffnen, weil<br />

die Sonne draußen wärmer wird und sich die Geräusche und<br />

die Düfte ändern. Einige der ersten Rosés, die wir dann feiern,<br />

sind die von Triennes, dem provençalischen Weingut der burgundischen<br />

Kult-Winzer Jacques Seysses (Dujac) und Aubert de<br />

Villaine (Romanée-Conti). Der „Rosé“ von Triennes ist ein Provence-Rosé<br />

wie aus dem Bilderbuch und einer, der durch und<br />

durch nach Sommer, nach Meer und nach Sehnsucht schmeckt.<br />

Der apricotfarbene Provenzale duftet schon im ersten Moment<br />

verführerisch und einladend nach Johannisbeeren und einigen<br />

Stachelbeeren, nach kleinen, noch knackigen Walderdbeeren und<br />

Knubberkirschen, weißem Pfirsich und rotem Apfel, abgerundet<br />

von einem Hauch Grapefruits, Rhabarber und kalkigen und mineralischen<br />

Noten, die in der Nase für duftige Frische sorgen.<br />

Diese Frische bestimmt auch den Gaumen, wird aber perfekt von<br />

seidiger und eleganter Textur sowie einer feinen Würzigkeit (Süßholz<br />

und Anis) ergänzt. Die Cuvée aus Cinsault, Merlot und Syrah<br />

verfügt über beeindruckend viel Kraft und Tiefe, balanciert gekonnt<br />

auf Messers Schneide zwischen Reife und Frische, Würze<br />

und Mineralität. Schon im ersten Moment läuft einem das Wasser<br />

im Mund zusammen, so viel Trinkfreude bietet die Cuvée – zumal<br />

ein leichter Jodgeschmack das Ganze perfekt macht und suggeriert,<br />

dass das Meer eigentlich gar nicht so weit entfernt sei. Liebe<br />

Kunden, der Triennes „Rosé“ ist ein wunderbarer Solist, begleitet<br />

natürlich auch hinreißend die Küche des Südens. Wer dächte<br />

da nicht unwillkürlich an Bouillabaisse, an Fisch vom Grill oder<br />

an einen salade niçoise, an das Flirren der Sonne über der weiten<br />

Landschaft, an alte Gehöfte und Lavendelfelder … – und stellte<br />

dabei schon mal die zweite Flasche kalt?!<br />

Ein Wein fürs Hier und Jetzt und sicher bis 2024.<br />

45


FRANKREICH PROVENCE<br />

Triennes<br />

„LES AURÉLIENS“<br />

VDP DU VAR, BLANC 2019 (BIO)<br />

Fruchtig, rund und cremig mit feinen Zwischentönen:<br />

,Südfranzösisches Top-Terroir trifft auf<br />

burgundischen Anspruch!<br />

VIOGNIER „SAINTE FLEUR“<br />

IGP MÉDITERRANÉE,<br />

BLANC 2019 (BIO)<br />

Viognier – und man ist ganz automatisch im<br />

Urlaubsmodus!<br />

FR-BIO-01<br />

FPR020119<br />

„Les Auréliens“ VdP du Var, blanc 2019 (BIO)<br />

PK 14% Vol. 14,53 €/l 10,90 €<br />

FR-BIO-01<br />

FPR020619<br />

Viognier „Sainte Fleur“ IGP M., blanc 2019 (BIO)<br />

14% Vol. 18,60 €/l 13,95 €<br />

All das was die bekannten Gründer aus dem Burgund, Jeremy Seysses<br />

(Dujac) und Aubert de Villaine (DRC), für ihr Projekt in der<br />

Provence suchten, fanden sie etwas im Landesinneren, Nordöstlich<br />

von Marseille und 46 Kilometer vom Mittelmeer entfernt liegt<br />

ihr Weingut und die hügeligen Weinberg mit sonniger Süd-Exposition.<br />

Das kühle Mikroklima und die Lehm- und Kalksteinböden<br />

begünstigen ihre Vorstellung eines fruchtigen und finessenreichen<br />

Weißweins mit Frische und eindeutig sudfranzösischer Identität –<br />

und das in Bio-Qualität!<br />

Die Trauben für ihre gekonnte Cuvéee aus hauptsächlich Chardonnay<br />

und Viognier sowie Vermontino, Ugni blanc und Grenache<br />

Blanc ernten sie mit 35 bis 45 Hektoliter pro Hektar nicht<br />

auf Masse und lassen die Weine auf der Feinhefe verteilt auf<br />

Edelstahl, große und kleine Holzfässer reifen.<br />

Dieser optisch unscheinbar hellgelbe Wein hat es beim Bukett<br />

in sich. Das erinnert mit einem Mix aus gelbem Pfirsich, einem<br />

Schnitz mildem Apfel und zitroniger Exotik durchaus an einen<br />

Riesling, vielleicht weil sich mit etwas Luft eine Spur Feuerstein<br />

daruntermischt, die uns jetzt vehement zum ersten Schluck ermuntert.<br />

Und dieser verführerische Duft hat nicht zu viel versprochen:<br />

frisch, fruchtig und lebhaft geht es am Gaumen zu. Ein runder,<br />

samtig-weicher Wein, texturell ist jeder Schluck wunderbar<br />

cremig ohne Fettansatz. Jetzt sind wir mehr im Burgund als<br />

bei Riesling. Für den wiederholenden Griff zum Glas sorgt ein<br />

dezent herb-grüner Unterton, der lebhafte Spannung in diesen<br />

süffigen Tropfen transportiert. Auch ohne leichte mediterrane<br />

Vorspeisen ist es ein Leichtes, diese Flasche im Handumdrehen<br />

verdunsten zu lassen!<br />

Ab sofort bis 2024<br />

Es gibt sie, Weine, die unmittelbar beim ersten Glas echtes Urlaubsgefühl<br />

aufkommen lassen, uns in Reisen im Süden zurückversetzen.<br />

Auslöser und Proust’sche Madeleine ist in diesem Fall<br />

aber kein in Tee getauchtes Gebäck, sondern Triennes’ wunderschöner<br />

Viognier „Sainte Fleur“ der das Regenwetter wegzaubert.<br />

Es duftet einfach so unbeschwert leicht und animierend<br />

aus dem Glas, dass man sich am liebsten zurücklehnen würden,<br />

die Füße am Strand oder auf der Terrasse und dem Meeresrauschen<br />

zuhören möchte.<br />

Viognier, das ist eine der ungewöhnlichsten und wunderbarsten<br />

weißen Rebsorten des französischen Südens. Sie bietet<br />

ein tiefes Aroma, das sich von Blüten über Zitrusfrüchte und<br />

tropische Früchte und Steinobst bis hin zu tief würzigen Aromen<br />

erstreckt. Dabei hat sie Kraft und Komplexität, neigt aber<br />

dazu, schnell alkoholreich und dann ein wenig plump zu werden.<br />

Man muss also mit der Sorte umgehen können – und genau<br />

das kann das Team rund um die beiden Koryphäen Jacques<br />

Seysses (Gründer der Domaine Dujac) und Aubert de Villaine<br />

(Mitinhaber der legendären Domaine de la Romanée-Conti). Sie<br />

setzen auf kleine Hektarerträge von 25 bis 35 Hektolitern, auf<br />

biologischen Anbau und den Ausbau in großen Fudern. Nicht<br />

das Holz soll hier der Partner sein, sondern die tiefe Mineralität<br />

der Böden. Entscheidend ist dabei die Bewahrung der Frische.<br />

Von der hat der Jahrgang 2019 reichlich. Es duftet nach Maiglöckchen,<br />

Pfirsichhaut und Mandarinenabrieb. Dieser leichtfüßige<br />

Duft, der da aus dem Glas steigt, ist ein echter Muntermacher.<br />

Am Gaumen zieht sich genau diese Leichtigkeit fort,<br />

Aromen von etwas Pfirsich, Pomelo und nicht zu reifen Ananas<br />

kreisen hier beschwingt. Der Wein ist zart cremig, hat aber auch<br />

eine seidige Erscheinung, wirkt federleicht und macht einfach<br />

Lust auf ein großes Glas. Das ist ein echter Sommerwein, den<br />

man entweder solo (eisgekühlt und auch etwas wärmer bei bis<br />

zu 10 °C) oder zum Zitronenhuhn, Cous-Cous mit Granatapfelkernen<br />

und Koriander oder gegrillter Dorade mit geschmortem<br />

Fenchel und Orangenfilets genießen kann.<br />

Trinkreife ab sofort, bis ca. 2026<br />

46 PINWAND °<strong>321</strong> °320 | | März 2021


Triennes<br />

PROVENCE FRANKREICH<br />

„LES AURÉLIENS“ IGP MÉDI-<br />

TERANÉE, ROUGE 2017 (BIO)<br />

Geniale Cuvée aus Cabernet Sauvignon und<br />

Syrah<br />

„SAINT-AUGUSTE“ IGP MÉDI-<br />

TERRANÉE, ROUGE 2017<br />

Wenn sich Provence, Bordeaux und Burgund<br />

treffen …: das Triennes-Flaggschiff!<br />

FR-BIO-01<br />

FPR020217<br />

„Les Auréliens“ IGP M., rouge 2017 (BIO)<br />

13,5% Vol. 14,60 €/l 10,95 €<br />

FPR020417 „Saint-Auguste“ IGP M., rouge 2017<br />

13,5% Vol. 18,60 €/l 13,95 €<br />

Wenn jemand nicht aus seiner Haut kann, betrachtet man das<br />

im Allgemeinen als Nachteil. Bei Triennes schaut das aber anders<br />

aus. Jacques Seysses, Gründer der Domaine Dujac im Burgund<br />

und Aubert de Villaine (Domaine de la Romanée-Conti), rufen für<br />

ihre weltweit begehrten Pinot Noir und Chardonnay Preise auf,<br />

die Lichtjahre entfernt sind von dieser erschwinglichen Rotweincuvée<br />

(Cabernet Sauvignon und Syrah) aus der Méditerranée.<br />

Aber gewiss gehen die beiden Inhaber bei ihrem Projektweingut<br />

im Süden Frankreichs mindestens ebenso gewissenhaft vor. Der<br />

„Les Auréliens“ wird nämlich vinifiziert als wäre er ein grand vin.<br />

Er wurde biologisch mit kleinen Erträgen im Weinberg erzeugt.<br />

Bei der Vergärung dürften ein paar reife Rappen dabei gewesen<br />

sein, die dem Wein eine sehr gute Struktur gegeben haben. Beide<br />

Rebsorten wurden gesondert ausgebaut. Beim Cabernet wurde<br />

während der Gärung der Tresterhut immer wieder mit Wein<br />

überflutet, beim Syrah dieser nur untergestoßen. Beide Rebsorten<br />

durften nach den 30 Tagen der Gärung für mehr als zwölf<br />

Monate in gebrauchten Barriques der Domaine Dujac reifen – in<br />

ausgesuchten Spitzen-Fässern also. Danach wurde die Cuvée vinifiziert<br />

und der Wein ohne Filtration gefüllt, um dann weitere<br />

Jahre im Keller der Domaine zu reifen.<br />

Im Glas liegt ein intensiver Wein, der nach Rosenblättern,<br />

Brombeeren und Bleistift (Graphit) duftet. Das ist charmant,<br />

von süßlich reifer Frucht und höchst zugänglich. Die Idee ist natürlich,<br />

einen anspruchsvollen Rotwein für fast jeden Tag zu vinifizieren.<br />

Das gelingt dem Team um Triennes Jahr für Jahr, 2017<br />

macht uns momentan so richtig Freude. Denn die Tannine sind<br />

fleischig aber bereits weich, begleiten die saftig reife Frucht, die<br />

vor allem von Hagebutten, Schlehe und Blaubeeren geprägt ist<br />

und im Nachhall angenehm frisch ausklingt.<br />

Natürlich ist der rote „Les Auréliens“ kein großer Burgunder,<br />

aber das ist ja auch gar nicht sein Anspruch. Vielmehr soll er ein<br />

vin de soif mit Tiefgang sein, ein zugänglicher Rotwein, der auch<br />

zu besonderen Anlässen Figur und Format zeigt, ein Wein, der<br />

reifen durfte und noch weiter reifen kann. Und schließlich sollte<br />

das ein Wein sein, den sich jeder leisten können sollte – und all<br />

das hat man hier mit großem Können auf die Flasche gebracht!<br />

Ist es nicht immer wieder aufs Neue begeisternd, was es bei<br />

Triennes für fantastische Weine in ihrer Preiskategorie gibt? Das<br />

gilt gerade auch für das Flaggschiff der Domaine, den „Saint-<br />

Auguste“. Schließlich kostet der nicht mehr als ein einfacher<br />

Cru Bourgeois aus dem Bordeaux, wurde allerdings biologisch<br />

erzeugt, und die Frucht von alten Syrah- und Cabernet-Sauvignon-Reben<br />

wurde über vier Jahre hinweg in Fässern der Domaine<br />

Dujac ausgebaut. Das ist schon enorm, zumal die Macher<br />

dieses Weines von den Kultdomänen Dujac und Romanée-Conti<br />

kommen.<br />

Der „Saint-Auguste“ ist ein klassischer roter Provenzale. Nirgendwo<br />

sonst in Frankreich ist es üblich, Syrah und Cabernet<br />

auf einer Augenhöhe zu vinifizieren – bis auf die Provence. Und<br />

so entsteht hier ein ganz eigenständiger Typ Wein, der nach<br />

Sauerkirschen und Unterholz, nach ein wenig Teer und trockenem<br />

Waldboden, nach abgelagertem Holz und Schwarzen<br />

Johannisbeeren samt Strünken duftet. Im Hintergrund zeigen<br />

sich mit viel Luft zudem Noten von Hagebutte, Schlehe und<br />

Gestein. Am Gaumen ist dieser Wein so klar und trocken wie ein<br />

Südwestfranzose. Hier wird der Cabernet offensichtlich, während<br />

im Duft der Syrah im Vordergrund stand. Was aber noch<br />

viel deutlicher wird, ist das Holz, in dem der Wein lag. Nicht<br />

dass es sich in den Vordergrund drängen würde – weit gefehlt –,<br />

aber es ist tatsächlich und ganz offensichtlich von bester Qualität<br />

und hebt den Wein in eine andere Sphäre. Das ist so was von<br />

gelungen! So viel lebendiger Cassis, so herrliche schwarze und<br />

erdige Noten, dazu ein süßer Fruchtkern und eben dieses Holz,<br />

eine feine Säure und eine lebendige Mineralität machen diesen<br />

Wein zu etwas sehr Besonderem.<br />

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2030 mit Freude<br />

trinken.<br />

DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN:<br />

Burgund meets Provence!<br />

Trinkreife ab sofort, bis 2024.<br />

47


FRANKREICH BURGUND<br />

Boillot<br />

DER OLYMP DES<br />

BURGUNDS!<br />

DOMAINE<br />

HENRI BOILLOT<br />

MEURSAULT<br />

Seit über einem Jahrzehnt vinifiziert Henri Boillot<br />

Weltklasseweine aus den berühmtesten Lagen des<br />

Burgunds! Weiße und rote Legenden!<br />

„2019 ist ein großer Jahrgang zum Lagern. Sie sollten ihn sich, trotz der widrigen gesundheitlichen<br />

und wirtschaftlichen Umstände, auf keinen Fall entgehen lassen!“ – Henri Boillot<br />

„2019 – Ein weiterer großer Jahrgang, der auf eine 9 endet,<br />

heiß und trocken war und trotzdem frische, elegante und<br />

konzentrierte Weine hervorbrachte. Ja, Sie haben die Überschrift<br />

der Zusammenfassung richtig gelesen. Ich schätze,<br />

dass es etwas überraschend ist, dass die Jahrgangs-Attribute<br />

von und heiß und sehr trocken im selben Satz wie die von<br />

,frisch und elegant‘ erscheinen, aber genau das ist 2019<br />

passiert. Darüber hinaus wurden einige wirklich hervorragende<br />

Weine produziert.“ – Allen Meadows (Burghound)<br />

„Mein Vater sagte mir, ich solle mir die Most-Analysen einrahmen,<br />

denn Vollkommeneres könne man nicht erwarten.“<br />

– Guillaume Boillot über den Jahrgang 2019<br />

„Der Jahrgang 2019 ist auf jeden Fall ein großer Wurf, da er<br />

sowohl beeindruckende Qualität als auch Konsistenz hervorbrachte.<br />

Ich kann diese Weine nur wärmstens empfehlen.“<br />

– William Kelley (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

Das Jahr steht uns zu großen Teilen noch bevor, doch<br />

allein aufgrund der immensen Nachfrage und ersten<br />

Präsentationen unserer Betriebe, ist klar, dass sich<br />

2019 als ganz besonderer Jahrgang herauskristallisiert. Das bemerkten<br />

wir schon, als bei Fassproben des 2018ers, vor allem<br />

von Winzerseite der Jahrgang 2019 enthusiastisch kommentiert<br />

wurde – was uns ziemlich neu, ja eher ungewöhnlich anmutete.<br />

Dabei sind es keine „idealtypischen“ oder gar hochgezüchteten<br />

Parameter, die den Jahrgangs so außergewöhnlich machen.<br />

Viel mehr ist es gerade die Diskrepanz zwischen Jahrgangsverlauf<br />

und den finalen – sehr überzeugenden – Resultaten, die so<br />

außergewöhnlich sind, dass sie jedermann thematisiert. „Heiß<br />

und trocken“ war der Jahrgang laut Allen Meadwos, brachte<br />

„trotzdem frische, elegante und konzentrierte Weine.“ hervor.<br />

Mit einer gewissen Irritationen seitens der Leser rechnend, fügt<br />

er erklärend hinzu:<br />

48 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Boillot<br />

BURGUND FRANKREICH<br />

„Ja, Sie haben die Überschrift der Zusammenfassung richtig gelesen.<br />

Ich schätze, dass es etwas überraschend ist, dass die Jahrgangsattribute<br />

von und heiß und sehr trocken im selben Satz wie<br />

die von ,frisch und elegant‘ erscheinen, aber genau das ist 2019<br />

passiert. Darüber hinaus wurden einige wirklich hervorragende<br />

Weine produziert.“ „45 % weniger Ernte im Vergleich zum Vorjahr“<br />

trauert Henri Boillot und erklärt: „Burgund scheint seit einigen<br />

Jahren zwei Jahreszeiten verloren zu haben: den Frühling und<br />

den Winter. Herbst und Sommer teilen sich die zwölf Monate des<br />

Kalenderjahrs.“<br />

Es war warm und trocken, wie in den Vorjahren, die Ernte bereits<br />

im März durch Hagel auf kleine Mengen reduziert. Während der<br />

Blüte war es kurzzeitig sehr kalt, was nochmals zur Verrieselung<br />

und folglich Mengeneinbußen führte. Und doch sind das Ergebnis<br />

Weine, die enorme Kraft und Frische mit sich bringen, ohne zu<br />

schwer daherzukommen. „Ein Jahrgang, den man im Keller liegen<br />

lassen sollte, gerade im Vergleich zu 2018.“ so Monsieur Henri Boillot,<br />

der ein großer Fan des Jahrgangs ist. Wenn Allen Meadows<br />

(Burghound) von einer „fast langweilig wirkenden Aneinanderreihung<br />

heißer und trockener Jahrgänge“ spricht, so wird er nicht<br />

müde zu betonen: „Es ist jedoch ermutigend zu berichten, dass<br />

ähnliche Bedingungen nicht unbedingt zu ähnlichen Weinen führen.“<br />

Denn „die Weine des Jahrgangs 2019 haben wenig gemeinsam,<br />

was die Jahrgänge 2015 und 2018 hervorbrachten.“ Und zieht<br />

sein Fazit: „Stilistisch ziehe ich 2019 beiden, sowohl 2018 als auch<br />

2015 vor.“<br />

Der Unterschied liegt bei vielen Winzern in den Extrakt- und<br />

Säurewerten, die sich in den dickschaligen Trauben beim Pressen<br />

regelrecht potenzierten und aufgrund der deutlich kühleren<br />

Nächte gegenüber dem Vorjahr auch zum Zeitpunkt der Lese<br />

noch vorhanden waren. „Zurück zum Rätseln über den Jahrgang,<br />

der ob der unerwarteten Resultate für einiges Kopfkratzen sorgte.<br />

Die derzeit bei den Winzern beliebteste Theorie besagt, dass<br />

sich die Reben an die Belastungen anhaltender hoher Hitze und<br />

Wassermangel anpassen. Zwar sind die Burgunder dem Eigenlob<br />

nicht abgeneigt, zumal sie gewisse Veränderungen im Weinbau<br />

vorgenommen haben, aber dennoch scheint das, was sie tun, zu<br />

funktionieren – eine klare Win-Win-Situation.“ erklärt Meadows<br />

aufgrund seiner Besuche. Und William Kelley (Robert Parker’s<br />

Wine Advocate) fasst es folgendermaßen zusammen: „Der Jahrgang<br />

2019 ist auf jeden Fall ein großer Wurf, da er sowohl beeindruckende<br />

Qualität als auch Konsistenz hervorbrachte. Ich kann<br />

diese Weine nur wärmstens empfehlen.“<br />

Wir sind enorm angetan vom Jahrgang 2019 im Burgund, der erwartungsgemäß<br />

im Hause Henri Boillot meisterlich umgesetzt<br />

wurde. Die kraftvollen Weißweine bestechen durch feine Aromen,<br />

bleiben ihrem Terroir treu und spiegeln auf eindrucksvolle<br />

Art wider, warum im Burgund jede Parzelle bis ins kleinste Detail<br />

„durchdekliniert“ wird. Am Ende gewinnt das Terroir, wenn<br />

es denn wie hier von Meisterhand gehegt und gepflegt wurde.<br />

Nach unserer Auffassung setzen seine großartigen Weißweine –<br />

und dies in ihrer gesamten Bandbreite vom Bourgogne blanc bis<br />

hin zu den legendären Spitzenweinen – die Maßstäbe. An diesen<br />

müssen sich Chardonnays auf der ganzen Welt messen und<br />

orientieren. Alle Weinliebhaber, die erfahren möchten, zu welch<br />

qualitativen Höhen sich die Chardonnay-Rebe in den großen Terroirs<br />

von Meursault und Puligny-Montrachet emporzuschwingen<br />

vermag, dürfen sich die Referenzweine dieses genialen Produzenten<br />

nicht entgehen lassen. Boillots singuläre Weißweine besitzen<br />

eine Frische, Mineralität, Präzision und Finesse, die im Burgund<br />

unerreicht sind und vermögen ähnlich den einzigartigen Rieslingen<br />

von Klaus Peter Keller Emotionen zu wecken, wie wenige andere<br />

Weine der Welt. „Boillot hat das Privileg, mit den weltweit<br />

besten Lagen für Chardonnay aus Meursault, Puligny-Montrachet<br />

und Chassagne-Montrachet arbeiten zu können“ (Stephen<br />

Tanzer).<br />

Und auch vergleichende Nachverkostungen der großen letzten<br />

Jahrgänge bestätigen die fast schon unfassbare Serie von Weinen<br />

der absoluten Weltspitze: Henri Boillot demonstriert tatsächlich<br />

Jahrgang für Jahrgang ein besonders feines Händchen, wenn es<br />

um den optimalen Erntezeitpunktes geht!<br />

49


FRANKREICH BURGUND<br />

Boillot<br />

WEISSWEINE<br />

BOURGOGNE, BLANC 2019<br />

„Eine tolle Darbietung der Appellation, die zudem preiswert ist.“<br />

– William Kelley (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

FBU010619 Bourgogne, blanc 2019 14% Vol. 42,66 €/l 32,00 €<br />

„Wenn mir mein Bourgogne blanc gelingt, gelingt<br />

mir auch alles andere“, so pflegt Henri Boillot auf die<br />

Frage zu antworten, welcher Wein die größte Herausforderung<br />

für ihn darstelle. Dieser unter Kennern<br />

bereits legendäre Weißwein ist sicherlich das Beste,<br />

was auf dieser Qualitätsstufe im Burgund zu erwerben<br />

ist. „Mein Vater sagte mir, ich solle die Most-Analysen<br />

einrahmen, denn man könne nichts vollkommeneres<br />

erwarten.“ berichtet Sohn Guillaume Boillot<br />

über den Jahrgang 2019, der so einmalige Koordinaten<br />

besitzt und über dessen ausschlaggebende Parameter<br />

für die Güte sich das Gros der Winzer noch nicht<br />

festelegen will. Denn 2019 war wie viele Jahre zuvor<br />

eher warm und trocken, lieferte allerdings enorm frische<br />

und feine Weine. Die kalten Nächte aber auch<br />

die Adaption der Rebpflanzen an das sich rasch verändernde<br />

Klima nennen viele als die wohl wichtigsten<br />

Parameter. Dieser Bourgogne blanc, der übrigens aus<br />

Lagen der Appellationen Saint-Romain und Monthélie<br />

stammt, besticht durch die zwei wichtigsten Attribute<br />

des Jahrgangs: Kraft und Frische! Absolut kein Widerspruch,<br />

wie dieser Fall zeigt. Es duftet fein nach Pfirsich,<br />

weißen Blüten und Brioche aus dem Glas, wenn<br />

man die Flasche direkt geöffnet hat. Mit Luft gewinnt<br />

dieser beachtlich komplexe Wein an Präzision und Mineralität,<br />

so scheint es. Am Gaumen besticht er durch<br />

einen schlanken Körper, zeigt aber eine fein cremige<br />

Textur. Hier dreht sich alles um den feinen grip am<br />

Gaumen, die mineralische Ausprägung, wie sie gute<br />

Chardonnays aus Burgund besitzen. Dabei zeigt dieser<br />

Bourgogne beachtlich viel von der Stilistik des Hauses,<br />

die sich bis hoch zu den Grand Crus stringent entlangzieht.<br />

Das ist ungemein nobel!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt 2023 bis nach ca.<br />

2028.<br />

MEURSAULT, BLANC 2019<br />

„Wie üblich stammt der Wein von exklusiven Parzellen der besten lieux-dits,<br />

wie etwa Narvaux, En la Barre, Limuzin und Clos du Cromin.“<br />

– William Kelley (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

FBU011719 Meursault, blanc 2019 14% Vol. 79,93 €/l 59,95 €<br />

Wer auf höchstem Level Wein produziert, kann sich<br />

nur durch stetige Verfeinerung verbessern. Ein Paradebeispiel<br />

ist der Zugewinn stets neuer Lagen aus<br />

den Filetstücken Burgunds im Hause Henri Boillot.<br />

nach und nach erwarb die Familie eigene Lagen in den<br />

letzten Jahren, sodass dieser noble Meursault-Villages<br />

nun komplett aus Rebflächen stammt die im Besitz<br />

der Familie sind, darunter nobelsten Parzellen wie<br />

Narvaux und En La Barre, die einige andere Domainen<br />

seit Jahren aufgrund ihrer Güte einzeln ausbauen.<br />

Bei Boillot widmet man sich auf dem Villages-Niveau<br />

jedoch bewusst der dem großen Ganzen, nämlich der<br />

Klasse Meursaults, wissend, dass Weine wie dieser<br />

zur einmaligen Stellung der noblen Weißweinappellation<br />

beitragen. Ausgebaut in 350-Liter-Fässern, davon<br />

rund ein Viertel Neuholzanteil, verkörpert Boillots<br />

Meursault den Inbegriff der Gemeinde. Die Böden<br />

sind hier etwas „fetter“ als in Puligny- und Chassagne-Montrachet,<br />

liefern einen kraftvollen, vom Kalk geprägten<br />

weißen Burgunder. Das Bouquet strahlt Gediegenheit<br />

aus. Es duftet hier nur zart nach Zitronen<br />

und Pfirsichen. Viel mehr zeigt der Meursault seine<br />

breiten Schultern durch den Duft nach frischen Teiglingen,<br />

gerösteten Haselnüssen und Walnüssen. Darüber<br />

liegt der florale Hauch weißer Blüten, wie er den<br />

noch jugendlichen Weinen eigen ist. Es ist der feine<br />

Holzeinsatz, die saftige Textur, die bis in die letzten<br />

Mundwinkel sich auszubreiten weiß und im Nachhall<br />

dann mit feiner Säureader den Eindruck von Frische<br />

hinterlässt, welche diesen Wein so auszeichnen. Das<br />

animiert zum nächsten Schluck, gibt allerdings eine<br />

Substanz, mit der man sich erst mal einige Momente<br />

auseinandersetzen muss. Und über den Verlauf eines<br />

Abends gewinnt der Meursault an Facetten, zeigt sich<br />

mal mineralischer, mal fruchtintensiver, bleibt aber<br />

immer seinem Terroir treu. Ein ganz großer Wein nobelster<br />

Herkunft. Nur eine Edelmanufaktur, zu der<br />

Henri Boillot zweifelsfrei zählt, konnte sich den Luxus<br />

erlauben, auch 2019 die Erträge niedrig zu halten. Dieses<br />

Meisterwerk ist der Gegenpol zu den vielen „verholzten“<br />

nach simplen Butteraromen schmeckenden<br />

Meursaults, bei denen Lage, Qualität und Preis sich<br />

in keiner gesunden Relation mehr befinden und deren<br />

Herkunft verwaschen wurde.<br />

Trinkvergnügen ab Herbst 2021, Höhepunkt 2024 bis<br />

etwa 2032.<br />

50 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Boillot<br />

BURGUND FRANKREICH<br />

PULIGNY-MONTRACHET, BLANC 2019<br />

4/5 Sterne: „Dieser Puligny-Villages hält es aus, direkt nach dem Meursault Perrières<br />

verkostet zu werden.“ – Jasper Morris MW (Inside Burgundy)<br />

„Stammt ausschließlich aus eigenen Lagen der Domaine“<br />

– William Kelley (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

max. 2 Fl./Kunde<br />

FBU012319 Puligny-Montrachet, blanc 2019 14,5% Vol. 79,93 €/l 59,95 €<br />

Chassagne-Montrachet, Puligny-Montrachet und<br />

Meursault sind sicherlich die klangvollsten Namen<br />

für Weißweine aus ganz Burgund. Kein Zufall, dass<br />

sich dieses Triumvirat nahtlos aneinanderreiht. Dabei<br />

unterscheiden sich die drei Gemeinden teilweise erheblich<br />

voneinander, nicht zuletzt durch die Bodenformation.<br />

Im Gegensatz zum Meursault-Village ist<br />

dieser Puligny-Montrachet floraler und etwas feiner<br />

im Bouquet und besitzt ein stahliges Rückgrat als<br />

strukturgebendes Element anstatt einer vibrierenden<br />

und druckvollen Säure. Und das ist ziemlich typisch<br />

für diese Appellation! Der aus den fünf Top-Parzellen<br />

stammende Chardonnay – alle im Eigenbesitz<br />

und eigener Bewirtschaftung der Domaine – ist das<br />

Ergebnis alter Rebstöcke, die bis zu 50 Jahre alt sind.<br />

Gemeinsam mit dem Meursault-Villages bildet dieses<br />

Duo eine Klasse für sich und zählt zu unseren Preis-<br />

Genuss-Favoriten der Domaine. 2019 gelang es Henri<br />

Boillot hier den äußerst mineralischen und tänzelnden<br />

Charakter Puligny-Montrachets einzufangen. Die Exotik<br />

des 2018ers weicht hier einer eher hellen Frucht,<br />

Zitronenöl, Bergamotte, Birnen und nur zart geröstete<br />

Mandelsplitter. Das ist fein, sehr duftig und balanciert.<br />

Genau so weich und angenehm klar fließt der Villages<br />

über den Gaumen (Austernschalen, grüne Äpfel, Zitronenzeste),<br />

der einen fein ziselierten Wein zeichnet,<br />

dessen zarte Kalknote regelrecht mundwässernd ist.<br />

Zu genießen ab sofort bis nach 2028+.<br />

4 von 5 Sterne<br />

INSIDE BURGUNDY<br />

51


FRANKREICH BURGUND<br />

Boillot<br />

PULIGNY-MONTRACHET 1ER CRU<br />

„CLOS DE LA MOUCHÈRE“, BLANC 2019<br />

Fünf-Sterne-Wein! (Inside Burgundy)<br />

FBU011019 P.-Montrachet 1er Cru „Clos de la Mouchère“, blanc 2019 14,5% Vol. 212,00 €/l 159,00 €<br />

Es ist kein Geheimnis. Der „Clos de la Mouchère“ ist das<br />

persönliche Aushängeschild Henri Boillots. Wenn Henri<br />

über den Wein redet, dann stets in einer schützenden<br />

Position, so wie ein Vater liebevoll über sein Kind<br />

spricht. Diese vier Hektar umfassende Monopol-Parzelle<br />

aus großartigem Kalk-Lehmboden, mit über 80 Jahre<br />

alten Reben bestückt, innerhalb des 1er Crus Les Perrières<br />

in Puligny gelegen, zählt zu den absoluten Highlights<br />

des Hauses. Diesen Burgunder muss man einfach<br />

zumindest einmal getrunken haben in seinem Leben. In<br />

einem Jahrgang wie 2019, wo einfach alles passte (Henri<br />

Boillot riet seinem Sohn Guillaume, dass er sich die<br />

Most-Analysen einrahmen solle, denn perfektere könne<br />

man nicht erwarten), ist das einzige Makel meist die<br />

Quantität. Vom Monopol-Wein des Hauses gibt es nur<br />

wenig Wein, weshalb wir Ihnen, werte Kunden, nur in<br />

„Kurzform“ den Mund wässrig machen möchten: Dieser<br />

Wein sticht in jedem Jahr heraus, dass man den<br />

Vergleich zur Legende Montrachet gerne ziehen darf,<br />

speziell auch, weil er in diesem Kontext immer noch<br />

äußerst preiswert erscheint und auch, weil uns derartige<br />

Assoziationen beim Verkosten direkt durch den<br />

Kopf schossen und Henri Boillot einigmale erwähnte,<br />

dass der Clos de la Mouchère in großen Jahrgängen fast<br />

einem Bâtard-Montrachet ebenbürtig sei. Das besonder<br />

ist hier, mit welcher Feinheit sich der Wein in allen<br />

Parametern zu definieren weiß. Ein perfekter Holzeinsatz,<br />

in Form gerösteter Mandeln und frisch getoastetem<br />

Brioche, eine pure und akzentuierte Frucht, eher<br />

hell als gelbfruchtig (Birnenspalten, Cantaloupe-Melone)<br />

und subtile Würzigkeit zeichnen das Bouquet dieses<br />

Riesen aus Puligny-Montrachet. Am Gaumen bleibt er<br />

stets diskret, fast schon fruchtbefreit, so sehr konzentriert<br />

sich alles auf die feinwürzige Mineralität und stoffige<br />

Struktur bei diesem Wein. Er vibriert förmlich über<br />

den Gaumen, besitzt die typische Kraft des Jahrgangs<br />

2019 ohne aber breit zu erscheinen. Das ist ein Wein<br />

von enormem Potenzial – und auch ganz typisch für die<br />

Lage – er zeigt seine Klasse von Anbeginn.<br />

94–97 Punkte<br />

JASPER MORRIS MW<br />

(INSIDE BURGUNDY)<br />

95 Punkte<br />

WILLIAM KELLEY<br />

(WINE ADVOCATE)<br />

52 PINWAND °<strong>321</strong> °320 | | März 2021


Boillot<br />

BURGUND FRANKREICH<br />

MEURSAULT 1ER CRU „LES GOUTTES D’OR“, BLANC 2019<br />

1er-Cru-Neuzugang bei Henri Boillot!<br />

FBU014019 Meursault 1er Cru „Les Gouttes d’Or“, blanc 2019 14,5% Vol. 153,33 €/l 115,00 €<br />

„Die Weißweine nähern sich in ihrer Textur dieses Jahr<br />

an 2016 und 2017 an.“ so schätzt Henri Boillot den Jahrgang<br />

2019 ein und nennt als typische Aromen allerlei<br />

Zitrusfrüchte, besonders Mandarinen, Zitronen und<br />

Pampelmusen. Diese frische Art, von der zitronigen<br />

Frucht geleitet, verkörpert der Premier Cru „Les Gouttes<br />

d’Or“ perfekt. Es handelt sich hierbei um einen Neuzugang<br />

im Maison Henri Boillot. Dieser Premier Cru<br />

lässt Liebhaber und Kenner Burgunds hellhörig werden.<br />

Denn jene Parzellen zählen für viele zu den schönsten<br />

Audrucksformen Meursaults, nicht zuletzt weil sich hier<br />

viele Spitzenbetriebe wie Arnaud Ente oder Comtes<br />

Lafon den begehrten Platz an der Sonne teilen. Henri<br />

Boillot erwarb hier die Parzellen – ebenso wie<br />

den weiteren Neuzugang aus Meursault (1er<br />

Cru Clos Richemont) – von der Domaine Darnat.<br />

Sie wurden bereits in den 1960er-Jahren<br />

gepflanzt. Das Ergebnis ist ein ausladender<br />

Meursault, dessen feine Reduktion vom großen<br />

Potenzial und dem schonenden Ausbau<br />

des Weins berichtet. Die Frucht ist hier von Mandarinen<br />

und reifen Zitronen geprägt, die sich vom Antrunk<br />

bis Nachhall fein hintereinander gereiht entlang ziehen<br />

und für Frische sorgen, während der Wein mit seiner<br />

kalkigen Erscheinung und der stoffigen Textur über den<br />

Gaumen gleitet.<br />

91–94 Punkte<br />

JASPER MORRIS MW<br />

(INSIDE BURGUNDY)<br />

MEURSAULT 1ER CRU „LES<br />

PORUZOTS“, BLANC 2019<br />

„Fleischig und generös“ – William Kelley<br />

(Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

FBU011319 Meursault 1er Cru „Les Poruzots“, blanc 2019<br />

14,5% Vol. 146,66 €/l 110,00 €<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

„Les Poruzots” ist ein magischer 1er Cru, der besonders<br />

von den ortsansässigen Winzern geschätzt wird,<br />

gewinnt er doch in den letzten Jahren immer mehr an<br />

Exzellenz und genießt wegen seiner Geradlinigkeit ein<br />

immer höheres Ansehen. Bâtonnage, das Aufrühren<br />

der Hefen, um den Weinen mehr „Fett“ zu geben,<br />

lehnt Boillot seit über einem Jahrzehnt bereits konsequent<br />

ab, was dem „Les Poruzots“ nochmals entgegenkommt.<br />

Dieser 1er Cru, von dem es im gesegneten<br />

Meursault ganze 17(!) verschiedene Produzenten gibt,<br />

zählt in der Jugend zu den kantigsten 1er Crus und<br />

zeigt ein enormes Profil. Er ist nicht vergleichbar mit<br />

dem generösen und kraftvoll ausladenden Meursault-<br />

Charmes. Hier gibt es deutlich weniger Speck auf den<br />

Rippen, selbst in einem kraftvolleren Jahrgang wie<br />

2019, den Monsieur Henri Boillot im Übrigen aufgrund<br />

des Extrakts und der schönen Säurestruktur mit den<br />

beiden Jahrgängen 2016 und 2017 vergleicht und als<br />

echten millésime de garde betrachtet. Es duftet hier<br />

nach Pamelmusen aus dem Glas, gelben Pflaumen<br />

und Nougat. Der „Les Poruzots“ überzeugt durch Fleischigkeit,<br />

cremige Textur, die von einer feinen Kalknote<br />

regelrecht pulverisiert wird und dem Wein einen<br />

erfrischenden Nachhall beschert.<br />

Trinkvergnügen ab Herbst 2023, Höhepunkt 2025 bis<br />

2033+<br />

53


FRANKREICH BURGUND<br />

Boillot<br />

CORTON-CHARLEMAGNE GRAND CRU, BLANC 2019<br />

„Einer der stärksten Weine Boillots“ – Neal Martin (Vinous)<br />

FBU011119 Corton-Charlemagne Grand Cru, blanc 2019 14,5% Vol. 306,66 €/l 230,00 €<br />

95 Punkte<br />

WILLIAM KELLEY<br />

(WINE ADVOCATE)<br />

Der Corton-Charlemagne zählt zu Burgunds<br />

ganz großen Weißweinlegenden!<br />

Und Boillots Corton ist wohl der komplexeste<br />

und vielschichtigste Grand Cru<br />

des Hauses, der Kennern wie Novizen die<br />

Größe und Wichtigkeit dieser guten Lage<br />

eindrucksvoll beweist. Boillot praktiziert<br />

beim Corton-Charlemagne durchaus eine<br />

klassischere Interpretation. Es ist schon der Weißwein,<br />

der am meisten Schultern und Muskeln zeigen darf.<br />

Doch ist Henri Boillot das Reifepotenzial ein großes<br />

Anliegen. Er achtet wie wenig Andere darauf, dass die<br />

Weine Potenzial besitzen und sich entwickeln können.<br />

2019 hat das Weingut leider gegenüber dem Vorjahr<br />

45 % weniger Ertrag eingefahren und man kann sich<br />

vorstellen, dass dies auch zum großen Teil darin begründet<br />

lag, dass man bei den Grand Crus rigoros vorgegangen<br />

ist, denn ein Ergebnis wie hier im Glas, lässt<br />

sich unserer Meinung nach denkbar kaum verschönern.<br />

Aus dem – bitte großen Burgunderkelch – duftet<br />

es intensiv nach fein akzentuiertem Barrique, welches<br />

diesen intensiven Grand Cru förmlich absorbiert hat.<br />

Die Nase wirkt komplex, zunächst zugeknöpft (ein<br />

Hauch Kreidestaub, geröstete Haselnüsse), gewinnt<br />

mit Luft aber an Zitrusfrucht, auch etwas Orangenblütenhonig.<br />

Ein Corton-Charlemagne ist immer ein eindrucksvoller<br />

Wein, kein Aperitif. Genau diese Facetten<br />

hat Henri Boillot diesem Grand Cru, den er meisterlich<br />

gut kennt, diesmal abgerungen. Der Ausbau in größeren<br />

350-Liter-Fässern reduziert den Neuholzeindruck<br />

am Gaumen, sodass man durchaus bei mehreren Flaschen<br />

im Keller auch schon jetzt eines genießen kann,<br />

wohlwissend, dass dieser Riese über 10 bis 15 Jahre erst<br />

so richtig aufdrehen wird.<br />

Zu genießen etwa ab 2023 oder mit 2–3 Stunden<br />

Belüftung mittels Karaffe. Potenzial bis 2040.<br />

BOURGOGNE PINOT NOIR, ROUGE 2019<br />

„Der ist richtig gut geworden!“ – William Kelley (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

FBU013919 Bourgogne Pinot Noir, rouge 2019 14% Vol. 44,00 €/l 33,00 €<br />

ROTWEINE<br />

Großmeister Allen Meadows trifft in seinem Bericht<br />

über den weltweit beachteten Jahrgang 2019 im Burgund<br />

den Nagel auf den Kopf: „Es gibt wirklich nicht<br />

viel an 2019 zu bemängeln, bis auf die unausweichliche<br />

Tatsache, dass es zwischen 20 % und 40 % weniger<br />

Menge gegenüber dem Vorjahr 2018 gab.“ Eine Tatsache,<br />

über die wir getrost hinwegsehen, wenn wir<br />

uns lediglich auf die Ergebnisse im Glas konzentrieren,<br />

denn die haben größte Aufmerksamkeit verdient. Aus<br />

den noblen Appellationen Pommard, Auxey-Duresses<br />

und Monthélie stammt Boillots Bourgogne rouge. Er<br />

besticht vor allem durch seine authentische Erscheinung,<br />

seine Bodenständigkeit. Mitnichten versucht er<br />

die Eleganz und Grandezza der großen Crus zu mimen,<br />

denn hierzu fehlt es den niedrigeren Appellationen<br />

einfach an Größe und Tiefe. Viel mehr konzentriert<br />

er sich auf das Wesentliche: Er schmeckt enorm gut<br />

und das ab Freigabe der Domaine. Sein feinbeeriger<br />

Duft nach Pflaumen, Erdbeeren und etwas Zimt animiert<br />

dazu direkt das Glas zum Mund zu führen. Hier<br />

erwartet einen eine kraftvolle aber angeneh saftige<br />

Frucht, die durch hauchfein polierte Tannine begleitet<br />

wird, etwas Fleischigkeit vermittelt aber nut ganz zart<br />

Widerstand erzeugt. Dunkle Beeren und etwas Kako<br />

prägen die Aromatik am Gaumen, wo der Pinot Noir<br />

mit seinem feinen Säuregerust für Leichtigkeit sorgt.<br />

Das ist angenehm erdig und würzig, besticht aber vor<br />

allem durch eine ungemein hedonistische Fruchtkomponente,<br />

wie sie allerbeste Pinot Noir besitzen.<br />

Dieser Trinkfluss prädestiniert ihn zum Einstiegsburgunder,<br />

den wir uns – ganz unverschämt – als Pinot<br />

Noir für jeden Tag gerne wünschen würden!<br />

PS: Die Rotweine des Hauses werden mittlerweile<br />

ausschließlich von Henri Boillots Sohn Guillaume vinifiziert.<br />

Es ist spürbar, dass sie seitdem nochmals deutlich<br />

an Präzision und Charme gewonnen haben und<br />

wir trauen der Domaine zu, zukünftig vielleicht noch<br />

stärker als Pinot-Erzeuger wahrgenommen werden.<br />

Châpeau, Guillaume!<br />

Zu genießen ab sofort. Potenzial für mindestens fünf<br />

weitere Jahre.<br />

54 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Boillot<br />

BURGUND FRANKREICH<br />

Henri Boillot und die Erkenntnis:<br />

„Nachdem sich im Weinberg Körper und<br />

Seele entwickelt haben, ist es Zeit für das<br />

Talent des Winzers.“<br />

55


FRANKREICH BURGUND<br />

Boillot<br />

VOLNAY, ROUGE 2019<br />

„Man bekommt weitaus mehr als einen Village-Volnay, denn es handelt sich de facto<br />

um einen deklassifizierten 1er Cru.“ – Jasper Morris MW (Inside Burgundy)<br />

FBU013719 Volnay, rouge 2019 max. 2 Fl./Kunde<br />

14,5% Vol. 76,00 €/l 57,00 €<br />

Dieser Volnay stammt übrigens aus einer einzelnen<br />

Parzelle, dem „Clos de la Rougeotte“, einer in sich geschlossenen<br />

Parzelle innerhalbe des Fremiets. Es handelt<br />

sich hierbei also um waschechtes 1er-Cru-Terroir<br />

aus Volnay! Jene Gemeinde gilt allgemein als Herkunft<br />

der Côte de Beaune, welche die schlanksten und mineralischsten<br />

Rotweine hervorbringt. Roter Riesling ist<br />

mit Sicherheit eines der best treffenden Attribute dieser<br />

Appellation. Wenn ein Weißweinwinzer wie Henri<br />

Boillot sich an einen solchen Wein heranwagt, passiert<br />

fantastisches. Dieser Volnay tänzelt förmlich auf der<br />

Zunge und beweist eine enorm attraktive Mischung<br />

aus Spannung, präziser Furcht am Gaumen und fast<br />

tänzerischer Leichtigkeit. Kein Wunder hat Sohn Guillaume<br />

Boillot, der sich seit einiger Zeit ausschließlich<br />

den Rotweinen widmet, diesen Paradewein in 50 %<br />

neuem Eichenholz ausgebaut, denn die Anlagen eines<br />

1er Crus sind hier klar erschmeckbar und absorbierten<br />

das Holz auf Anhieb. Aus dem Glas steigt der markante<br />

Duft nach Erdbeeren, Cassis und Orangenabrieb. Eine<br />

Würze in Form von Zimt ergibt eine hochspannendes<br />

Bouquet im Glas. Und dann ist da diese am Gaumen<br />

so fein ausgeprägte Schwarzkirsche, die sich mit dem<br />

feinkörnigen Tannin bis zum Nachhall zieht und nachhallt.<br />

Die Frucht ist hier kompakt, wie gebündelt, zeigt<br />

ungemeine Kraft, die sich noch mit Reife entfalten<br />

wird. Das ist ein Pinot Noir voller Energie, Volnay in<br />

Reinform. Jasper Morris MW und Burgundexperte<br />

vergibt hier sogar eine äußerst rare Fünf-Stern-Bewertung,<br />

die besonders bemerkenswerte Qualitäten<br />

hervorhebt. Damit ist der Wein, dessen Herkunft und<br />

Güte nun gelüftet ist, kein Geheimtipp mehr – aber<br />

nach wie vor ein enorm starker Wein!<br />

Zu genießen ab sofort, doch Potential für Jahrzehnte!<br />

VOLNAY 1ER CRU „LES CHEVRETS“, ROUGE 2019<br />

„Ich denke, er hat das Zeug dazu, über 15 bis 20 Jahre Trinkfreude zu bereiten.“<br />

– Neal Martin (Vinous)<br />

„Er stammt von 60-jährigen Reben und ist eine Langzeit-Anlage der Kollektion“<br />

– William Kelley (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

FBU010319 Volnay 1er Cru „Les Chevrets“, rouge 2019 14,5% Vol. 126,66 €/l 95,00 €<br />

Die Premier-Cru-Lage „Les Chevrets“ ist eher ein Underdog.<br />

Zu sehr liegt der Fokus im kleinen Örtchen<br />

auf den legendären Lagen wie Taillepieds, Caillerets<br />

und Clos des Ducs. Dabei bringt diese – besonders<br />

preiswerte – 1er Cru-Lage einen äußerst feinen und<br />

zarten Volnay hervor, der gerade für Liebhaber eleganter<br />

Burgunder besondere Attraktivität ausstrahlt.<br />

Diese direkt an den 1er Cru Caillerets angrenzende<br />

Lage fällt aromatisch ähnlich aus wie ihr berühmter<br />

Nachbar, bleibt in allem aber etwas zurückhaltender<br />

und für uns nobler. 2019 zeigt sich von einer ungemein<br />

charmanten, sehr intensiven Art. Es duftet nach<br />

Pflaumen, frischen Rosenblättern und Kirschpastillen.<br />

Das Bouquet ist ätherisch, da fein würzig und fruchtig<br />

zugleich. Am Gaumen zeigt die Lage richtig Kraft<br />

und Spannung, baut eine enorme Dramaturgie auf.<br />

Der Wein schmeckt nach Sauerkirschen, eingelegten<br />

Pflaumen und Cassis, hat aber auch eine würzige, an<br />

rohe Kakaobohnen erinnernde Aromatik. Das macht<br />

den Wein hochattraktiv, zumal die feinen Tannine<br />

ihm ein Gerüst bescheren, welches für die lange Strecke<br />

ausgelegt ist. Wir sind sicher, er wird mit fünf bis<br />

sieben Jahren Flaschenreife ein regelrechtes Aromenwerk<br />

freisetzen, sobald er seine muskulöse äußere<br />

Schale abgeworfen hat. Und dann könnte er mit großem<br />

Selbstbewusstsein neben den ganz berüchtigten<br />

Premier-Cru-Lagen Volnays stehen und für Überraschungsmomente<br />

sorgen.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt 2027 bis 2040+<br />

56 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Boillot<br />

BURGUND FRANKREICH<br />

94–96<br />

Punkte!<br />

92–95<br />

Punkte!<br />

Puligny-Montrachet 1er Cru „Les Perrières“, blanc 2019<br />

FBU010819 Puligny-Montrachet 1er Cru „Les Perrières“, blanc 2019 14,5% Vol. 186,66 €/l 140,00 €<br />

5 Stern Wein: 94–96 Punkte Jasper Morris MW (Inside Burgundy)<br />

Puligny-Montrachet 1er Cru „Les Pucelles“, blanc 2019<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

FBU010719 Puligny-Montrachet 1er Cru „Les Pucelles“, blanc 2019 14,5% Vol. 198,66 €/l 149,00 €<br />

92-95 Punkte Jasper Morris MW (Inside Burgundy)<br />

92–95<br />

Punkte!<br />

NEU! Meursault 1er Cru „Clos Richement“, blanc 2019<br />

FBU012919 Meursault 1er Cru „Clos Richement“, blanc 2019 14,5% Vol. 166,66 €/l 125,00 €<br />

Erster Jahrgang einer 1970 gepflanzten Parzelle auf weißem Kalksteinboden<br />

92–95 Punkte – Jasper Morris MW (Inside Burgundy)<br />

„Die Geologie entspricht hier sehr nahe jener aus dem Batard und Montrachet.“ – Henri Boillot<br />

Bâtard-Montrachet Grand Cru blanc 2019<br />

FBU010419 Bâtard-Montrachet Grand Cru, blanc 2019 14,5% Vol. 745,33 €/l 559,00 €<br />

Neben Boillots Montrachet das zweite rare Weinmonument, die Qintessenz dieser legendären Lage!<br />

5 Sterne bei Japser Morris, besser geht nicht!<br />

Montrachet Grand Cru, blanc 2019<br />

FBU011219 Montrachet Grand Cru, blanc 2019 15% Vol. 1.332,00 €/l 999,00 €<br />

Punkte drücken nur unzureichend aus, was dieser Wein an Emotionen auszulösen vermag!<br />

max. 2 Fl./Kunde<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

RARITÄTEN<br />

57


PORTUGAL DOURO<br />

Alves de Sousa<br />

Traumwertungen für den Pionier<br />

aus dem Douro-Tal!<br />

Die Familie Alves de Sousa produziert seit fünf Generationen Weine im Douro-Tal. Im Fokus neben<br />

den klassischen Portweinen, die revolutionär zu nennende Wiederbelebung autochthoner Rebsorten!<br />

„Tiago und sein Vater Domingos führen eine Vorzeigefirma für generationenübergreifende Partnerschaft<br />

in der Familie. Beide extrem talentiert, zurückhaltend und fachkundig. Hier sind alle<br />

wichtigen Voraussetzungen erfüllt, um in eine goldene Zukunft zu blicken.“<br />

– Axel Probst („Portwein“)<br />

„Domingos Alves de Sousa gilt als Pionier der Douro-Weine. Das Anwesen, das sich der Rot-,<br />

Weiß- und Portweinproduktion verschrieben hat, ist heute ein Star im Douro.“ – Rui Falcão<br />

Werte Kunden, 2021 scheint ein Jahr der Highlights<br />

für Domingo und Tiago Alves de Sousa zu werden.<br />

Vater und Sohn können sich über eine ziemlich<br />

unglaubliche Anhäufung an Spitzenauszeichnungen freuen.<br />

Ihr neuer Jahrgang der „Quinta da Gaivosa“ (gar nicht der<br />

Spitzenwein des Hauses, sondern preislich obere Mittelklasse),<br />

seinerzeit von niemand geringerem als „Meilleur Sommelier du<br />

Monde“ Olivier Poussier als „Cheval Blanc aus dem Douro“ bezeichnet,<br />

schnitt in Portugals wichtigster Weinfachzeitschrift,<br />

der Vinhos – Grande Escolhas („What makes a Great Wine?“)<br />

mit 19 Punkten als höchstbewerteter Wein ab! Fast selbstverständlich<br />

scheint es da, dass der Vinha de Lordelo ebenfalls mit<br />

19 Punkten zu den 30 Besten Weinen des Jahres gekürt wurde,<br />

Tiagos spezieller Weißweinexot, der „Pessoal“, räumt dann<br />

standesgemäß 18.5 Punkten ab („Weißweine, die mit der Zeit<br />

sprechen“) – wann hat es so etwas zuletzt gegeben?<br />

Die Weine aus dem Douro-Tal machen schon seit einiger Zeit<br />

von sich von sich reden. Und das bereits im Basissegment. Frisch<br />

eingetroffen ist nämlich der „Caldas tinto“, einer der schönsten<br />

Rotweine des Tals in seiner Preisklasse, von beiden führenden<br />

Weinzeitschriften Portugals mit 17 Punkten ausgezeichnet. Die<br />

Kirsche auf dem Sahnehäubchen und vollkommen gerechtfertigte<br />

Ehrung des „Gesamtkunstwerks“ von Vater und Sohn, ist<br />

der just verliehene Award für Nachhaltigkeit und Önologie des<br />

„Instituto dos Vinhos do Douro e Porto“.<br />

Hier hat’s jedenfalls die richtigen getroffen, denn qualitativ<br />

ist bereits der sogenannte Einstiegsbereich der Kollektion von<br />

Alves de Sousa über jeden Zweifel erhaben und besitzt eine<br />

beeindruckende Strahlkraft. Sämtliche Weine zeichnen sich<br />

durch eine enorme Brillanz und Eleganz aus, bei gleichzeitig<br />

dichter Struktur. Für Tiago gilt das Credo der perfekten Balance<br />

im Wein, und das lässt sich eindrucksvoll nachvollziehen und<br />

-schmecken! Grundlage für diese ungewöhnlichen Qualitäten<br />

ist das einzigartige Lagen-Portfolio des Weinguts. Der renommierte<br />

portugiesische Weinjournalist und Autor Rui Falcão,<br />

der Alves de Sousa als „Pionier der Douro-Weine und Star im<br />

Douro“ bezeichnet, zeigt sich vom vorhandenen Terroir beeindruckt:<br />

„Ein Spaziergang durch die Gaivosa-Weinberge genügt,<br />

um die Komplexität und Raffinesse der Weine zu erklären. Sie<br />

sind von unterschiedlichen Höhenlagen, zahlreichen Traubensorten,<br />

verschiedensten Landschaften und dem Wechsel zwischen<br />

traditionellen und neubepflanzten Rebflächen geprägt.<br />

Die Rebstöcke wurden auf der einen Seite terrassenförmig, auf<br />

der anderen vertikal angelegt. Alles wird sorgfältig gepflegt.“<br />

Und Axel Probst sieht in seiner Portwein-Bibel großes Potenzial<br />

für den Betrieb: „Tiago und sein Vater Domingos führen eine<br />

Vorzeigefirma für generationenübergreifende Partnerschaft in<br />

der Familie. Beide extrem talentiert, zurückhaltend und fachkundig.<br />

Hier sind alle wichtigen Voraussetzungen erfüllt, um in<br />

eine goldene Zukunft zu blicken.“<br />

Werte Kunden: Als wir Tiago kennenlernen und seine Weine<br />

probieren durften, war uns sofort klar, dass wir es hier mit<br />

einem tatsächlich außergewöhnlichen, mit höchster Konstanz<br />

und Professionalität agierenden Erzeuger zu tun haben. Die<br />

Rotweine sind ein Aushängeschild und bester Beweis für Portugals<br />

Bemühen um Spitzengewächse, die Portweine als enorm<br />

preiswerte und authentische, da handwerklich erzeugte Gewächse<br />

des Douro-Tals. Und in den letzten Jahren haben auch<br />

die Weißweine das enorm hohe Niveau ihrer roten Brüder erreicht.<br />

Tiago de Sousa ist Botschafter des kulturellen Erbes des<br />

Douro-Tals und steht zeitgleich für die Zukunft der portugiesischen<br />

Weinwelt.<br />

58 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Alves de Sousa<br />

DOURO PORTUGAL<br />

ALVES DE<br />

SOUSA<br />

DOURO<br />

„PIONIER DER<br />

DOURO-WEINE“<br />

– RUI FALCÃO<br />

Domingos Alves de Sousa:<br />

Der ehemalige Ingenieur verlegte<br />

seine Tüfteleien in den Weinberg,<br />

wurde vom Wein-Pionier zum<br />

Star im Douro.<br />

59


PORTUGAL DOURO<br />

Alves de Sousa<br />

„BEST BUY!“<br />

– REVISTA DE VINHOS<br />

2 x 17<br />

Punkte<br />

REVISTA DE VINHOS<br />

& VINHO – G. ESCOLHAS<br />

„BRANCO DA GAIVOSA“ DOC DOURO, BRANCO 2019<br />

Ganz schön viel Wein fürs Geld!<br />

PDO100119 „Branco da Gaivosa“ DOC Douro, branco 2019 13% Vol. 12,66 €/l 9,50 €<br />

Das Weingut Alves de Sousa gehörte zu den ersten,<br />

die im Douro-Tal neben traditionellem Portwein auch<br />

das Potenzial der Region für den Anbau trockener Weine<br />

erkannten. Der „Branco da Gaivosa“ zählte in den<br />

1990er-Jahren zu den ersten Früchten der neuen Douro-Revolution<br />

und ist heute ein anerkannter Klassiker<br />

der Region. Die Familie Alves de Sousa bewirtschaftet<br />

für diesen Wein höher gelegene Lagen der Quinta<br />

da Gaivosa und liest dort die Trauben zudem deutlich<br />

früher als etwa für ihren weißen Portwein. Die Cuvée<br />

des Jahrgangs 2019 besteht zu 50 % aus Malvasia<br />

Fina, 30 % Rabigato und 20 % Arinto. Stilprägend ist<br />

der sorgfältig kontrollierte Ausbau im Stahltank und<br />

in französischen Barriques über einen Zeitraum von 12<br />

Monaten. Nur etwa ein Drittel wandert ins Holz; hier<br />

wird mittels batonnage die Hefe aufgerührt. Das sorgt<br />

für das cremige Mundgefühl und feinhefige Aroma des<br />

Weins. Das Ergebnis ist ein komplexer und mineralischer<br />

Weißwein, der schon von Portugals wichtigster<br />

Weinzeitschrift, der Revista de Vinhos, mit einem<br />

Award für einen der besten Weine der Region und als<br />

„Best Buy“ ausgezeichnet wurde. Im Duft (sehr fein)<br />

getoastetes Barrique, das eine helle Birnenfrucht einrahmt,<br />

an die sich ein Hauch von Kamille und Stroh<br />

anschmiegen – wunderbar komplex und intensiv, zumal<br />

für einen Wein dieser Klasse. Auch am Gaumen<br />

überraschen Präsenz und „Standhaftigkeit“ des wunderbar<br />

cremigen branco, was man angesichts der äußerst<br />

schlicht anmutenden Flasche so kaum erwartet<br />

hätte! Etwas später dann lassen sich auch Winteräpfel<br />

und Honigmelone ausmachen. Das Holz ist hier kraftvoll<br />

aber nicht zu aufdringlich, gibt dem Wein enorme<br />

Struktur, den im Nachhall ein zarte Anisnote geradezu<br />

verfeinert. Ein wirklich herausragender Wein zu einem<br />

mehr als überzeugend niedrigen Preis – einfach unschlagbar!<br />

Ein kongenialer Essensbegleiter für Muschelgerichte,<br />

frischen Lachs oder Geflügel. Was für eine Qualität<br />

hier auf die Flasche wandert, erschließt sich sofort!<br />

Von Tiago de Sousa wissen wir, dass bereits dieser<br />

Einstiegswein leicht acht, in den besten Jahrgängen<br />

sogar zehn und mehr Jahre reifen kann: Top-Tipp für<br />

jeden Tag!<br />

Zu genießen ab sofort, wunderbar als Apéro und Speisenbegleiter.<br />

Lagerpotenzial bis zu 10 Jahren.<br />

60 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Alves de Sousa<br />

DOURO PORTUGAL<br />

„CALDAS TINTO“ DOC DOURO, TINTO 2019<br />

Douro zum Kennenlern-Tarif<br />

PDO100419 „Caldas tinto“ DOC Douro, tinto 2019<br />

PK 14% Vol. 10,00 €/l 7,50 €<br />

Wie so oft bei Alves de Sousa: jede Menge Rotwein fürs Geld! Das wird uns<br />

mit jeder arrivage des neuen Caldas-Jahrgangs bewusst. Enrico Bernardo<br />

von der Revue du Vin de France, dem „Weinzentralorgan“ Frankreichs,<br />

nennt den „Caldas tinto“ in seiner Liste der 1.500 besten Weine des<br />

Jahres – was uns, zugegebenermaßen, aufhorchen lässt. Denn wenn<br />

Frankreichs renommiertestes Weinmagazin Weine aus dem Ausland<br />

hervorhebt, dann haben diese Empfehlungen meist höchste Aufmerksamkeit<br />

verdient. Der „Caldas tinto“ ist ein Rotwein aus den<br />

typischen Rebsorten des Douro-Tals, die auch oft im Portwein anzutreffen<br />

sind, Touriga Nacional (40 %), Tinta Barroca (35 %) und<br />

Tinta Roriz (25 %) reichen sich hier die Hand. Die Trauben von<br />

über 20-jährigen Reben sehen kein Holz und ergeben einen<br />

wunderbaren Alltagsrotwein der Extraklasse. Man darf hier<br />

einen kraftvollen und saftigen Douro-Rotwein erwarten, der<br />

allerdings weder „kompottiert“ noch anderweitig „frucht“geschminkt<br />

wirkt. Er zeigt sich granatrot im Glas, duftet nach<br />

Kirschen, etwas Brombeerpastillen und Eukalyptus. Keinerlei<br />

Vanille, dafür kühlfruchtig und fein. Am Gaumen offenbart<br />

der Caldas tinto dann aber doch seine unverkennbare<br />

Herkunft, das Douro-Tal. Er ist sehr präzise und balanciert,<br />

dabei feinfruchtig und erzählt von den winddurchfluteten<br />

Terrassenlagen der Region. Herzkirschen, ein Hauch würzige<br />

Tonkabohne und Himbeeren, die Tannine regelrecht<br />

seidig, sodass man diesen Wein – wie von Tiago gedacht<br />

– sofort mit Freigabe genießen kann.<br />

Alves de Sousa steht für große Terroirweine, aber<br />

mindestens genauso für eine fast erschreckend gute<br />

Basis. Tiago und Vater Domingos wissen, dass sie als<br />

portugiesische Winzer mit der internationalen Weinwelt<br />

konkurrieren und ein Bewusstsein für die Größe<br />

der trockenen Weine des Douro-Tals, welches bei Kritikern,<br />

Sommeliers und Weinliebhabern allmählich angekommen<br />

ist, noch nachhaltig in der Breite verankern<br />

müssen. Daher stecken sie enorm viel Herzblut in ihre<br />

exzellenten Basisqualitäten. Mit Weinen wie diesen<br />

sollte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis das Douro-Tal<br />

wieder in aller Munde ist!<br />

Zu genießen ab sofort, Potenzial bis ca. 2027.<br />

Tiago Alves de Sousa ist das Gesicht<br />

der neuen Generation auf diesem<br />

portugiesischen Top-Gut!<br />

61


PORTUGAL DOURO<br />

Alves de Sousa<br />

19 Punkte<br />

VINHO – GRANDES<br />

ESCOLHAS<br />

QUINTA DA GAIVOSA DOC DOURO, TINTO 2017<br />

„In einem Weinberg mit über 80 Jahre alten Reben werden zeitlose Weine geboren, so<br />

wie dieser Quinta da Gaivosa 2017.“ – Award of Excellence (Revista de Vinhos)<br />

PDO100817 Quinta da Gaivosa DOC Douro, tinto 2017 14,5% Vol. 44,66 €/l 33,50 €<br />

Das vielleicht größte Kompliment zu diesem Wein<br />

stammt von Olivier Poussier, seines Zeichens „Sommelier-Weltmeister“,<br />

der in der Revue du Vin de<br />

France im vergangenen Jahr den „Quinta da Gaivosa“<br />

mit der Bestnote auszeichnete und urteilte: „Der<br />

‚Quinta da Gaivosa‘ ist für das Dourotal, was der ‚Cheval<br />

Blanc‘ für Bordeaux ist.“ Ein Ritterschlag und Ausdruck<br />

der unbedingten Größe der Weine von Alves de<br />

Sousa. Diese ungewöhnlich enthusiastische Einschätzung<br />

verdeutlicht das Renommee, dass das Douro-<br />

Tal mittlerweile genießt. Kaum eine andere Region,<br />

hat so nicht nur vom Klimawandel, sondern auch von<br />

einem quasi kollektiven Umdenken der Winzer – was<br />

die Qualitätssteigerung trockener Rotweine betrifft –<br />

profitiert. Und wie schon in Sachen Portwein ist hier<br />

das Weltklasse-Terroir mehr als offensichtlich.<br />

Weinjournalist und -autor Rui Falcão schreibt über das<br />

Weingut: „Domingos Alves de Sousa gilt als Pionier<br />

der Douro-Weine. Als einer der ersten kehrte er dem<br />

städtischen Komfort der Stadt Porto den Rücken, um<br />

in das Douro Tal zurückzukehren. Mit seiner Quinta<br />

da Gaivosa war er einer der Wegbereiter für den Aufschwung<br />

der Douro-Weine. Das Weingut, das sich der<br />

Rot-, Weiß- und Portweinproduktion verschrieben<br />

hat, ist heute ein Star im Douro.“<br />

Der „kleine“ Spitzenwein des Hauses – eine Cuvée<br />

aus den überwiegend für die Portweinproduktion bekannten<br />

Rebsorten Tinta Roriz, Touriga Franca, Tinto<br />

Cão und Touriga Nacional – entsteht auf der Quinta<br />

da Gaivosa, dem Stammsitz von Alves de Sousa und ist<br />

sicherlich einer der spannendsten und neben dem raren<br />

„Abandonado“ einer der wohl wichtigsten Weine<br />

des Sortiments. Vergoren in den traditionellen „lagares“<br />

und ausgebaut in gebrauchten Barriques, erzeugt<br />

dieser Wein eine unglaubliche Dramaturgie. Tiago bezeichnet<br />

2017, den Nachfolgejahrgang des 2015ers, als<br />

großen Jahrgang. Wie für die Vintage-Ports hat er die<br />

beiden Spitzenjahre gewählt, um diesen Rotwein zu<br />

vinifizieren. Charakteristisches Merkmal des tief violetten<br />

Weins: die stets präsente ätherisch-balsamische<br />

Eukalyptusnote, die sich durch den nach Sauer- und<br />

Maraschino-Kirschen, Minze und etwas Brombeere<br />

duftenden Wein zieht. Der Ausbau – über 20 Monate<br />

im Holz – verleiht dem Wein eine Klasse, die in der<br />

Jugend bereits Noblesse und großartiges Potenzial<br />

ausstrahlt. Aus den über 80-jährigen Reben, von denen<br />

dieser Überflieger stammt, tritt ein Wein hervor,<br />

der am Gaumen dicht und stets seidig daherkommt.<br />

Schwarzkirschen vermischen sich hier wieder mit Eukalyptus<br />

und einer fein süßlichen Zimtwürze. Das erinnert<br />

in der Tat an die Klasse eine Grand Cru Classé<br />

aus dem Bordelais. Ein Rotwein von großem Format,<br />

mit Klasse und großer Ausstrahlung.<br />

Dieser Wein hat in der internationalen Weinwelt bereits<br />

große Erfolge sammeln können und erweckt seit<br />

vielen Jahre die Aufmerksamkeit. Erstmals 1992 als<br />

bester Rotwein Portugals ausgezeichnet, erzielte er<br />

zur Jahrtausendwende damals sensationelle 92 Parker-Punkte,<br />

arbeitete sich bis zum Jahrgang 2011 auf<br />

95 Punkte hinauf und heimste 19 Punkte bei Vinhos<br />

– Grande Escolhas ein. Mit dem Jahrgang 2017 gelang<br />

dem Douro-Duo erneut die sensationelle Wertung<br />

von 19 Punkten! Für Tiago und seinen Vater sind<br />

Eleganz und Finesse die wichtigsten Insignien eines<br />

großen Weins, und diese verströmt der Wein vom Antrunk<br />

bis zum Nachhall. Ein Juwel aus dem Douro-Tal,<br />

dessen Jahrgangsvorgänger wir schon fest ins Herz geschlossen<br />

hatten, gemeinsam mit dem „Abandonado“,<br />

dem Spitzenwein des Hauses sicherlich der stärkste<br />

Wein im Portfolio, und einer, den wir uneingeschränkt<br />

und unbedingt empfehlen!<br />

Zu genießen ab sofort. Momentan profitiert die Cuvée<br />

ungemein von der Karaffe. Nach 2–3 Stunden fächert er<br />

regelrecht auf! Höhepunkt wohl 2023 bis nach 2039+<br />

62 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Alves de Sousa<br />

DOURO PORTUGAL<br />

HÖCHSTBEWERTETER WEIN<br />

VON DIRCEU VIANNA MW IN<br />

„WHAT MAKES A GREAT WINE?“<br />

– VINHO – GRANDES ESCOLHAS<br />

„CHEVAL BLANC<br />

DES DOUROTALS“<br />

– OLIVIER POUSSIER (BESTER<br />

SOMMELIER FRANKREICHS 2000)<br />

„BESONDERS<br />

REIFENSWERT“<br />

– HUGH JOHNSON<br />

63


PORTUGAL DOURO<br />

Alves de Sousa<br />

„PESSOAL“ DOC DOURO, BRANCO 2015<br />

Exzellenter Exot!<br />

PDO100315 „Pessoal“ DOC Douro, branco 2015 12,5% Vol. 49,06 €/l 36,80 €<br />

Dass Alves de Sousa großartige Portweine und schon<br />

jetzt legendäre Rotweine vinifiziert, ist kundigen<br />

Weinliebhabern vermutlich bekannt. Einer der Weine,<br />

die uns persönlich aber am meisten ergriffen haben,<br />

war der weiße „Pessoal“ aus dem Jahrgang 2012. Nun<br />

hat Tiago im 2015 wieder einen „Pessoal“ – Cuvée aus<br />

Malvasia Fina, Gouveio, Viosinho und weiteren autochthonen<br />

Rebsorten, von über 70-jährigen auf Schiefer<br />

wachsenden Reben – gefüllt, der seinen Ansprüchen<br />

genügte. Der lange Ausbau in französischen Barriques<br />

und die anschließend ungewöhnlich lange Flaschenlagerung<br />

ergeben einen Wein, der eine ganz eigene<br />

Geschmackswelt eröffnet. Dieser Thematik<br />

hat sich auch Joao Paulo Martins in der<br />

in Portugal äußerst wichtigen Weinzeitschrift<br />

Vinhos – Grande Escolhas<br />

gewidmet.<br />

Im Artikel „Weißweine, die mit der Zeit sprechen“<br />

erzählt er von ganz besonderen Weinen, die „über<br />

fruchtige Noten und Aromen, frei von Geheimnissen“<br />

hinausgehen, nämlich „Weißweine mit langem Ausbau<br />

oder blends verschiedener Jahrgänge.“ Einer seiner Favoriten<br />

(18,5 Punkte gab’s für den 2015er!) ist Tiagos<br />

neuer „Pessoal“. Werte Kunden, wir garantieren Ihnen<br />

Aromenwelten, die sie so bei einem Weißwein vermutlich<br />

noch nie entdeckt haben! Allein seine Farbe –<br />

er changiert zwischen sattem Gold und Kupfer –ist ein<br />

Traum und deutet schon die Komplexität und Exotik<br />

des Weins an. Aus dem Glas strömen dann Ingwer und<br />

der Duft würziger Chinotto-Orangen (eine Bitterorange,<br />

die auch für die kultigen Limonaden-<br />

Digestifs aus Italien verwendet wird) und<br />

der Hauch von frisch geriebenem Zimt<br />

sowie Marzipan. Am Gaumen zeigt sich<br />

dann ein komplexer Strukturwein voller<br />

Reife (Marillen-Konfitüre, Mango, Jasmintee)<br />

und von zarter Öligkeit, die an<br />

große Weißweine aus Hermitage und Condrieu<br />

erinnert, allerdings mehr Säure und Frische<br />

mitbringt (dank herrlich schlanker 12,5 Vol.-%). Seine<br />

„Schwere“ (und Tiefe) zeigt sich hier in Form von Vielschichtigkeit,<br />

nicht alkoholischer Gewichtigkeit. Und<br />

genau das macht diesen Wein so attraktiv!<br />

Das ist ein großer Weißwein, der den aufmerksamen<br />

und geduldigen Weinliebhaber belohnt. Ein Wein, der<br />

aus großen Gläsern genossen werden sollte, ein Wein,<br />

bei dem man gern auch mit etwas höheren Trinktemperaturen<br />

spielen darf, um ihn in all seinen vielen Facetten<br />

zu begreifen. Unglaublich beeindruckend!<br />

Zu genießen ab sofort, Reifepotenzial von 10–20 Jahren.<br />

Übrigens ein wunderbarer Begleiter zu einer mit Taubenfleisch<br />

gefüllten, süß-würzigen Bastilla oder zur gegrillten<br />

Dorade mit Safran-Dattel-Cous-Cous und Minzjoghurt.<br />

Sehr exotisch. Aber haben Sie hier etwas<br />

eine „gewöhnliche“ Speisenempfehlung erwartet?<br />

64 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Alves de Sousa<br />

DOURO PORTUGAL<br />

QUINTA DA GAIVOSA „VINHA DE LORDELO“<br />

DOC DOURO, TINTO 2016<br />

„Die 30 besten Weine des Jahres 2020“ – REVISTA DE VINHOS<br />

Ein Ikonenwein aus über 100-jährigen Reben!<br />

PDO100916 Quinta da Gaivosa „Vinha de Lordelo“ DOC D., tinto 2016 14,5% Vol. 62,66 €/l 47,00 €<br />

„Vinha de Lordelo“ ist der Name dieser beeindruckenden<br />

Steillage, die mit ihren uralten Reben nicht nur<br />

in die besten Portweine des Hauses eingeht, sondern<br />

auch diesen zu den großen Rotweinen des Douros<br />

zählenden Wein hervorbringt. Tiago und Domingos<br />

wollen im „Vinha de Lordelo“ (für Kritiker Jamie Goode<br />

einer der 50 besten Weinen Portugals) das einzigartige<br />

Terroir der Lage „zum Klingen“ bringen. Tiagos Vater<br />

hatte schon vor Jahren das große Potenzial dieser<br />

Lage erkannt, aber die äußerst geringen Erträge der<br />

über 100-jährigen Reben machten eine separate Vinifikation<br />

quasi unmöglich. Also tat er, was jeder Douro-Winzer<br />

getan hätte: Er verarbeitete diese qualitativ<br />

überragenden Trauben in seinem Port. Allerdings immer<br />

mit dem Gefühl, nicht das Richtige zu tun und<br />

das sagenhafte Potenzial dieser Lage zu verschenken.<br />

Mit dem Eintritt Tiagos in den elterlichen Betrieb entschied<br />

man sich, gegen jede Wirtschaftlichkeit, die<br />

außergewöhnliche Eigenständigkeit der Lage doch in<br />

einem speziellen Wein zum Ausdruck zu bringen. Und<br />

so wurde diese Cuvée, die aus über 30 verschiedenen<br />

autochthonen Rebsorten besteht, geboren. Laut Tiago<br />

trägt ein Rebstock lediglich etwa 200 Gramm Frucht –<br />

eine Zahl, die jeden Betriebswirtschaftler<br />

verzweifeln<br />

und dringend<br />

zu Neuanpflanzung<br />

raten lassen würde. Doch Rationalität darf bei<br />

diesem historischen und hochemotionalen Weinberg<br />

keine Rolle spielen! Und wenn wir das Ergebnis heute<br />

im Glas sehen, sind wir höchst dankbar dafür, dass die<br />

Familie Alves de Sousa ihren ganz eigenen Weg geht.<br />

Der 2016er-Jahrgang („Ein Jahr von großem Potenzial“)<br />

liegt mit tiefem Rubinrot im Glas, aus dem Veilchen,<br />

erdige Noten, Graphit, Minze und Pflaumennoten<br />

strömen. Das Bouquet ist dicht gepackt aber ungemein<br />

nuanciert, eine zart-minzige Kopfnote weckt<br />

Neugier und euphorisiert uns geradezu. Hier am<br />

Gaumen landet der „Vinha de Lordelo“ wie ein konzentrierter<br />

Strahl. Das komplexe Aromenbündel aus<br />

beeriger Frucht, struktureller Kraft und aromatischem<br />

Tiefgang erstreckt sich bis zum Nachhall, der minutenlang<br />

immer wieder neue Aromen hervorbringt. Das<br />

ist ein großer Wein, voller Potenzial, aber eben auch<br />

einer mit enormer Balance, sozusagen perfekten Anlagen<br />

zur Reife. 25 Jahre tolle Entwicklung sind hier<br />

bedenkenlos aufzurufen. Der fast zweijährige Ausbau<br />

in gebrauchtem und neuem Holz gibt dem Wein die<br />

nötige Struktur mit auf den Weg, ohne in der Jugend<br />

zu dominieren. Das ist schlichtweg einer der größten<br />

Rotweine Portugals, der weiterhin zu einem sensationellen<br />

Preis zu haben ist.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt bis nach 2025.<br />

19<br />

Punkte<br />

VINHO<br />

– GRANDES ESCOLHAS<br />

18,5<br />

Punkte<br />

REVISTA DE VINHOS<br />

65


PORTUGAL DOURO<br />

Alves de Sousa<br />

„RESERVA PESSOAL“ DOC DOURO, TINTO 2011<br />

Alves de Sousas Cuvée im Stile einer traditionellen Reserva.<br />

PDO101011 „Reserva Pessoal“ DOC Douro, tinto 2011 15% Vol. 74,53 €/l 55,90 €<br />

Am 21. September 2011 las das Team von Alves de<br />

Sousa diesen Wein von über 80-jährigen Reben. Sein<br />

Debüt feierte diese Cuvée im Jahrgang 1997, als ganze<br />

197 Flaschen erzeugt wurden. Seitdem bringen Tiago<br />

und Domingos diese rare Cuvée nur in den allerbesten<br />

Jahrgängen heraus. Pflicht sind mindestens 7 Jahre der<br />

Reifung auf der Flasche, bevor dieser Wein den Keller<br />

verlässt. Er reift für zwei Jahre in gebrauchten Fässern<br />

aus französischer Eiche. Dabei steht der Wein voll<br />

und ganz im Geiste der „Reservas“ und „Garrafeiras“,<br />

also den edelsten Schätzen des Weinguts, die erst bei<br />

einiger Reife herausgebracht werden und die Spitze<br />

eines Jahrgangs darstellen sollen. Anders als bei den<br />

restlichen Rotweinen der Familie Alves de Sousa besitzt<br />

diese Cuvée stets ein klassischeres Aromenprofil.<br />

Die Frucht ist hier dunkler und konzentrierter, Veilchen,<br />

getrocknete Pflaumen und Zedernholz dominieren<br />

das Bouquet. Am Gaumen ist die Reserva dicht<br />

strukturiert, besitzt ein tiefe Frucht mit bisweilen süßlichem<br />

Charme. Ein Wein, der selbst heute noch in<br />

seiner Entwicklung ganz am Beginn steht. Ein echter<br />

Potenzialwein. 2011 gilt im Douro schon jetzt als einer<br />

der ikonischsten Jahrgänge der Region und einige Kritiker<br />

bescheinigen ihm schon eine ähnlich legendäre<br />

Entwicklung wie 1963! Wir haben eine kleine Zuteilung<br />

von diesem Unikat erhalten. Für Sie!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt bis nach 2040.<br />

94<br />

Punkte<br />

PARKER<br />

66 PINWAND °<strong>321</strong> °320 | | März 2021


Alves de Sousa<br />

DOURO PORTUGAL<br />

„ABANDONADO“ DOC DOURO, TINTO 2017<br />

„Abandonado ist immer etwas ganz Besonderes, aber dieser 2017er, Markus ...<br />

– Du musst ihn einfach probiert haben!“ – Tiago Alves de Sousa<br />

PDO101117 „Abandonado“ DOC Douro, tinto 2017 14,5% Vol. 105,33 €/l 79,00 €<br />

Mit diesen Worten kam Tiago auf mich zu, als er vom<br />

Nachfolgejahrgang seines Kultweins, dem „Abandonado“,<br />

berichtete. Es ist der absolute Spitzenrotwein<br />

aus dem Douro, mit einzigartiger Geschichte und<br />

hochinteressantem Terroir. Nur in den besten Jahrgängen<br />

wird er gefüllt – und darauf legt Tiago Wert –dies<br />

war nach 2015 erst 2017 der Fall. Für viele Portugalwein-Experten<br />

überrascht es nicht, dass der „Abandonado“-Anwärter<br />

auf einen herausragenden Wein ist,<br />

denn 2017 gilt im Douro und bei Port als absolut einmaliger<br />

Jahrgang. Selten war die Nachfrage so hoch<br />

wie für diesen Jahrgang, denn er brachte exzellente<br />

Trauben hervor.<br />

Dass im Hause Alves de Sousa der Fokus nicht auf<br />

dem Portwein liegt, sondern alle Kenner auf den „Abandonado“<br />

warten, liegt an der einmaligen Position<br />

der Familie als Rotweinpioniere des Douro-Tals. Domingos,<br />

Tiagos Vater zählt zu einer handvoll Winzer,<br />

welche frühzeitig erkannten, welch Potenzial für trockene<br />

Stillweine im Douro besteht. Dieses einmalige<br />

Lebenswerk des heutigen Grandseigneurs ist eng<br />

verbunden mit einem Wein, dem „Abandonado“. Wie<br />

Jean-Louis Chave an der Rhône mit dem Hermitage<br />

unzertrennbar verbunden ist oder etwa die feinsten<br />

Rieslinge aus dem Scharzhofberg mit dem Hause<br />

Egon Müller, so gilt Alves de Sousa als der Bewahrer<br />

dieser einzigartigen, legendären Lage.<br />

Nicht von ungefähr kommt der Name des<br />

Weins. Die am höchsten gelegene und<br />

vom Weingut weitest entfernte Lage<br />

ist ein wahres Unikat, die ihresgleichen<br />

sucht. Allein der Blick von diesem<br />

Hügel auf das Dourogebiet ist<br />

unbeschreiblich. Doch ist der Boden<br />

hier so karg, bereits nach wenigen<br />

Zentimetern müssen sich die Reben<br />

durch puren Schiefer bohren, dass<br />

allerlei Versuche verschiedenster Winzer,<br />

der Lage Herr zu werden und hier<br />

wirtschaftlich sinnvoll Wein anzubauen,<br />

eingestellt wurden. Es war die Familie<br />

Alves de Sousa, die das Potenzial der<br />

Lage erkannte und in ihren Bemühungen,<br />

sie urbar zu machen,<br />

nicht aufgab. Heute stehen hier<br />

auf diesem extrem kargen Terroir<br />

über 30 verschiedene Rebsorten<br />

im sogenannten „Gemischten Satz.“ Ergebnis<br />

einer jahrelangen wahren Sisyphos-Arbeit ist einer der<br />

ganz großen Rotweine Portugals, der es mühelos mit<br />

den internationalen Kultweinen aufnehmen kann.<br />

„Abandonado“: Ein legendärer Wein von über 80-jährigen<br />

Reben (alle Versuche, neue Reben zu pflanzen,<br />

scheiterten), der über 19 Monate in neuen und gebrauchten<br />

Fässern aus portugiesischer Eiche verbrachte,<br />

dessen Feinheit und Potenzial einmalig sind. 2017<br />

zeigt sich in einem absolut einmaligen Gewand, so<br />

fiel es mir leicht zu verstehen, was Tiago dieses Jahr<br />

derartig begeisterte. Es ist die Qualität des Tannins,<br />

die einzigartig ist. Diese tiefdunkle Wein besitzt einen<br />

kirschroten Rand im Glas, duftet intensiv und massiv.<br />

Eine feine Würze steigt aus dem Glaus, auch rauchige<br />

Noten wie von warmem Schiefer oder frisch gespitztem<br />

Bleistift. Und dann ist da wieder diese so<br />

typische Eukalyptus- und Minznote, die den Wein<br />

ausmacht. Sauerkirschen, getrocknete Pflaumen und<br />

Milschokolade vermischen sich hier im feinen und geschliffenen<br />

Bouquet. Wir reden hier von einem der<br />

ganz großen Douro-Weine, dessen Potenzial enorm<br />

ist, einem Wein, dem man Raum und Zeit spenden<br />

soll, um dessen Güte wertzuschätzen. Doch er trinkt<br />

sich leider schon derartig genial, dass wir vermuten,<br />

nur einen kleinen Teil der Jahresmenge im perfekten<br />

Reifestadium zu erleben. Es ist die einzigartige Qualität<br />

des 2017er-Jahrgangs. Die Tannine sind hier samtig,<br />

fast plüschig, wie allerfeinster Sand aus einer Sanduhr.<br />

Sie rieseln förmlich über die Zunge, ohne den Wein<br />

abzubremsen. Er besitzt keine unmittelbare Härte,<br />

die beim ersten Schluck abbremst und daran erinnert,<br />

dass wir es hier mit einem Potenzialwein zu tun haben.<br />

Und dann ist da diese kühle Frucht, dessen Noten von<br />

Kornellkirschen und fein säuerlichen Blaubeeren noch<br />

von Zartbitterschokolade, Zimt und schwarzem Pfeffer<br />

im langen Nachhall belgeitet wird. Das ist einmalig,<br />

derart nobel, wie wir es bislang noch nicht in diesem<br />

jungen Stadium vom „Abandonado“ gewohnt waren.<br />

Einer der ganz großen Weine aus dem Douro. „Er ist<br />

immer etwas ganz Besonderes … aber den 2017er, den<br />

müssen Sie einfach probiert haben.“ – Markus<br />

Budai<br />

Obwohl der „Abandonado“ bereits<br />

größte Freude bereitet, liegt sein Höhepunkt<br />

ca. bei 2028 und das volle Potenzial<br />

bis zu 2050+.<br />

KULT! DOUROS MYTHOS<br />

DES SISYPHOS<br />

67


PORTUGAL DOURO<br />

Alves de Sousa<br />

WHITE & TAWNY PORT<br />

KOMMEN IN EINER MODERNEN<br />

GESCHENKVERPACKUNG!<br />

QUINTA DA GAIVOSA WHITE PORT 10 JAHRE<br />

Geheimtipp von Portweinexperte Axel Probst!<br />

PDO101500 Quinta da Gaivosa White Port, 10 Jahre 19,5% Vol. 35,80 €/l 17,90 €<br />

Tiago und sein Vater Domingos Alves de Sousa überzeugen<br />

uns enorm mit diesem weißen Port. Bis Anfang<br />

der 1990er-Jahre lieferte Domingos Trauben und<br />

Grundweine an die großen Portweinproduzenten wie<br />

Taylors und Borges. Doch hatte er früh genug den<br />

richtigen Riecher und mit seinem Sohn Tiago einen<br />

potentiellen Nachfolger im Gepäck und somit beste<br />

Voraussetzungen zur Selbstständigkeit. Die Entscheidung<br />

erwies sich als goldrichtig. 1999 und 2006 wurde<br />

er als Winzer des Jahres von der Revista de Vinhos,<br />

Portugals wichtigster Weinzeitschrift, ausgezeichnet.<br />

Ein Unikat im Portwein-Sortiment des Betriebs ist dieser<br />

White Port aus mindestens 10 Jahre im alten Fass<br />

gereiften Weinen. Dieser im Stile eines Tawnys vinifizierte<br />

bernsteinfarbene Port duftet fein nach Orangeat,<br />

Tannenhonig und Amaretto. Am Gaumen wirkt<br />

er kraftvoll – Quitten, Ingwerkonfitüre und Honig. Ein<br />

enorm ausgewogener Port, dessen Aromen von getrockneten<br />

Früchten und dezenter Süße einmalig sind.<br />

Das ist der ideale Begleiter an winterlichen Tagen,<br />

idealerweise zum Blauschimmelkäse und Desserts wie<br />

Apfelstrudel oder Crêpes Suzette.<br />

Ab sofort bis sicherlich über 2030+ hinaus.<br />

QUINTA DA GAIVOSA, WHITE PORT 20 JAHRE<br />

„Vergesst nicht dazu einen wunderschönen Apfelstrudel zuzubereiten.“ – Tiago Alves de Sousa<br />

PDO101600 Quinta da Gaivosa White Port, 20 Jahre 19% Vol. 86,40 €/l 43,20 €<br />

Für Portweinexperte Axel Probst zählt der 10jährige<br />

weiße Port aus dem Hause Sousa als Geheimtipp. Kein<br />

Wunder, wir kennen zu diesem Tarif keinen schöneren<br />

weißen Port. Mit diesem Jahr gibt es einen Neuzugang,<br />

für den wir uns allerdings viele Jahre gedulden<br />

mussten: Den 20jährigen Port! Lange haben Tiago und<br />

sein Vater Domingos auf diesen Port hingearbeitet<br />

und erstmalig in der Geschichte des Weinguts können<br />

wir daran teilhaben. Der wie ein Tawny produzierte<br />

Port legt in Punkto Komplexität und Geschmeidigkeit<br />

noch mal eine ordentliche Schippe auf seinen halb so<br />

alten Kollegen drauf. Es duftet hier nobel nach weißer<br />

Schokolade, Muskatnuss und in Amaretto eingelegte<br />

Rosinen. Am Gaumen zieht sich eine feine Süße durch<br />

den Port, Ahornsirup, Walnüsse und Orangenkonfitüre<br />

klingen auf. Das ist ungemein komplex miteinander<br />

verwoben und geschmeidig, da fehlt dann tatsächlich<br />

nur noch der von Tiago so heiß begehrte und wärmstens<br />

empfohlene lauwarm servierte Apfelstrudel mit<br />

Vanillesauce.<br />

Ab sofort bis 2045+, vermutlich weit darüber hinaus.<br />

68 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Alves de Sousa<br />

DOURO PORTUGAL<br />

18/20 Punkten<br />

AXEL PROBST<br />

QUINTA DA GAIVOSA, TAWNY PORT 20 JAHRE<br />

Grandioser Tawny, der deutlich älter und komplexer schmeckt als viele handelsübliche<br />

Tawnys mit 20-jähriger Deklaration.<br />

PDO101300 Quinta da Gaivosa Tawny Port, 20 Jahre 19,5% Vol. 78,00 €/l 39,00 €<br />

Der Portweinexperte und Buchautor Axel Probst lobt<br />

besonders die Tawnies von Alves de Sousa und erklärt<br />

in seiner Portwein-Bibel auch warum: „Vor allem, weil<br />

sie über umfangreiche ältere und zu 100 % im Douro<br />

gereifte Tawny-Reserven verfügen, zeigen sich der 10y<br />

und 20y old Tawny auf Höchstniveau.“ Für uns selbst<br />

liegt auch genau beim 20-jährigen Tawny der sogenannte<br />

„sweetspot“ zwischen verführerischer roter<br />

Frucht und tertiären, nussigen Aromen. Bei diesem<br />

Alter bietet ein Tawny am meisten und ist auch meist<br />

preiswerter als die 30-jährigen Ports. Wer mit Tiago<br />

Alves de Sousa spricht, weiß zudem, dass gerade in<br />

dieser Füllung noch weitaus ältere Fässer eingehen.<br />

Der Tawny leuchtet mahagonifarben mit ziegelrotem<br />

Kern und duftet intensiv nach Cashew- und Walnüssen,<br />

die in Ahornsirup getaucht sind. Am Gaumen besitzt<br />

er eine angenehm weiche Struktur, die Trockenfrüchte,<br />

allen voran Feigen und Datteln, aber auch<br />

Honig und Orangenkonfitüre, hervorbringt. Eine feine<br />

Säure leitet den Tawny und verleiht ihm eine tolle<br />

Frische. Das ist ein wunderbarer Tawny, der in seiner<br />

Preisklasse einmalig ist und garantiert an Weihnachten<br />

bei uns über die Feiertage zu Lebkuchen und allerlei<br />

Gebäck auf dem Tisch stehen wird. Aufgrund<br />

seines Ausbaus hält er sich übrigens auch über mehrere<br />

Wochen, wenn einmal geöffnet. Doch glauben Sie<br />

uns, eine geöffnete Flasche dieses Tawnys wird unter<br />

Weinliebhabern nicht lange überleben!<br />

Ab sofort bis 2055+, vermutlich deutlich länger.<br />

VINTAGE PORT 2017<br />

„Ich liebe seine Eleganz und Frische!“ – Mark Squires (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

PDO101217 Vintage Port, 2017 19,5% Vol. 70,66 €/l 53,00 €<br />

Der Charme des Vintage-Port Jahrgangs 2017? Er ist<br />

ein historischer Meilenstein! Denn drei Jahrgänge aufeinander,<br />

die als Vintage-Port ausgerufen wurden, dies<br />

gab es noch nie in der langen Geschichte des berühmtesten<br />

Weins Portugals. Und 2017 gilt für viele nicht<br />

nur als historischer Jahrgang, sondern auch als qualitativer<br />

Meilenstein des 21. Jahrhunderts. Wir haben uns<br />

direkt um eine großzügige Allokation von Tiagos Vintage-Port<br />

gekümmert, denn die Nachfrage ist enorm,<br />

die Mengen allerdings gering. Der Vintage Port von<br />

Alves de Sousa stammt aus den zwei besten Weinlagen,<br />

der „Oliveirinha“ in Cima Corgo und „Gaivosa“ in<br />

Baixo Corgo. Er reift traditionell über zwei Jahre in Fässern<br />

und wird dann unfiltriert gefüllt, um sein Potenzial<br />

für eine ganze Generation zu bewahren und sich<br />

über viele, viele Jahre auf der Flasche zu entwickeln.<br />

Tiago und sein Vater sind jedoch besonders qualitätskritisch,<br />

im Unterschied zu vielen ihrer Kollegen entschieden<br />

sie sich, nach 2015 erst wieder den 17er als<br />

Vintage Port abzufüllen und haben somit den letzten<br />

Jahrgang ausgelassen!<br />

Dieser Vintage Port ist ein Blend aus 40 % Sousao,<br />

15 % Touriga Nacional und diversen autochthonen<br />

Rebsorten. Alves de Sousas Ports stehen für andere<br />

stilistische Richtung als die vieler anderer, ähnlich wie<br />

bei ihren Rot- und Weißweinen setzen sie auf Eleganz,<br />

noble Zurückhaltung und Subtilität, wofür bereits der<br />

zurückhaltende Ausbau in lediglich 30 % französischer<br />

Eiche spricht. Das ist definitiv ein Port für die lange<br />

Strecke, dessen nobler Duft nach getrockneten Feigen,<br />

Nougat und Sauerkirsche schon jetzt verführt.<br />

Kennzeichen dieses Ports: Trotz all seiner Kraft und<br />

der saftigen Frucht, besticht er am Gaumen mit einer<br />

genialen Frische und einer feinen mineralischen Ader,<br />

die sich durch die Aromenvielfalt schlängelt und im<br />

Abgang einen schönen, leicht süßlichen grip hinterlässt,<br />

der lange anhaftet. Und trotz der rauchig-würzigen<br />

Noten, den Anklängen von Nougat, edler Bitterschokolade,<br />

kandierten Orangenzesten und<br />

einem Hauch Dörrobst vermeidet dieser feine<br />

Wein jede Extravaganz, wirkt vielmehr in sich<br />

ruhend, rund, ausgewogen, sehr balanciert, mit<br />

einer seidigen Textur, und jetzt in der Jugend bereits<br />

erstaunlich zugänglich und frisch.<br />

Nicht vor 2025, dann bis 2065+ (und länger).<br />

94 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

69


PORTUGAL VINHO VERDE<br />

Mendes<br />

ANSELMO<br />

MENDES<br />

MELGAÇO<br />

Alvaro „Mr. Alvarinho“ Mendes hat<br />

quasi im Alleingang die Appellation<br />

Vinho Verde und die Stilistik ihrer Weine<br />

dem Vergessen entrissen und<br />

neu erfunden.<br />

Terroirverwurzelt wie seine Alvarinhos, die Königin<br />

der portugiesischen Weißweinreben, Anselmo Mendes:<br />

Seine langlebigen Vinho Verdes zählen zu den<br />

Weißwein-Ikonen Portugals.<br />

Sattgrün und feucht ist Portugals nördlichste, nach dem<br />

gleichnamigen Grenzfluss zu Spanien benannte Region<br />

Minho, eine sanfthügelige Landschaft. Dieser fruchtbare,<br />

geradezu üppige, in weiten Teilen von alten Steinterrassen gegliederte<br />

Garten ist die Heimat des Vinho Verde, dessen oftmals<br />

einfache Qualitäten hierzulande als leichter, prickelnder Sommerwein<br />

- gerne auch mit einer dezenten Süße - bekannt und in<br />

den Regalen vieler Supermärkte verkauft werden. Kenner lassen<br />

sie links liegen. Dass ein Vinho Verde aber viel mehr sein kann,<br />

nämlich ein trockener, körperreicher, intensiv aromatischer und<br />

vielschichtiger Wein, ist in Portugal hinlänglich bekannt. Dafür<br />

haben einige namhafte Erzeuger bereits in den 1980er Jahren<br />

gesorgt. Und Anselmo Mendes zählte damals zu den Ersten, die<br />

das enorme Potenzial der Rebsorte Alvarinho für den „Wein aus<br />

der grünen Region“ erkannt hatten. Mit seiner Lieblingsrebsorte<br />

ist der bodenständige, umtriebige, überall mit anpackende<br />

Mendes ganz und gar verwachsen: „Ich habe sie bis ins kleinste<br />

Detail erforscht und gelernt, sie immer besser zu verstehen.<br />

Damals ahnte ich bereits, dass wir ihre Möglichkeiten viel besser<br />

nutzen können, als wir es ohnehin bereits taten“, betont er.<br />

Heute gilt Anselmo Mendes zwischen Minho und Algarve als<br />

Spitzenerzeuger, seine Weine werden Jahr für Jahr zu den Besten<br />

des Landes gekürt und auch auf internationaler Ebene hoch<br />

bewertet.<br />

Trotz eines zusätzlichen Engagements in Übersee ist Tausendsassa<br />

Mendes ganz Teil seiner portugiesischen Landschaft<br />

geblieben, tief verwurzelt und in seiner Heimat einer der Vordenker<br />

und Vorreiter des Terroir-Gedankens. Er kennt jeden<br />

Zentimeter seiner Erde, arbeitet die wesentlichen Elemente,<br />

70 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Mendes<br />

VINHO VERDE PORTUGAL<br />

jede Facette jeder einzelnen Lage heraus<br />

und vinifiziert alle Lagen separat. So<br />

kann jede Sorte und jede Parzelle am Höhepunkt<br />

ihrer Reife gelesen werden, was<br />

zur ständigen Qualitätsverbesserung beiträgt.<br />

„Je nach Rebgut und Stil des Weines<br />

entscheiden wir dann von Fall zu Fall,<br />

ob die Gärung in Holzbottichen oder in<br />

Stahltanks ablaufen soll.“<br />

Anselmo Mendes besitzt eigene Weingärten<br />

in Monção und Melgaço, im Lima-Tal<br />

und am Douro, andere wurden<br />

gepachtet und werden von ihm bewirtschaftet;<br />

einige Trauben werden auch zugekauft,<br />

was im Norden Portugals allgemein<br />

üblich ist. „In dieser paradiesischen<br />

Landschaft kann man in einem 360°-Panorama<br />

die Bergketten betrachten, die<br />

das Tal schützen und sofort erfassen,<br />

welch ungewöhnliche Gebiete Monção<br />

und Melgaço sind“, schwärmt Mendes.<br />

Raupen und Traktoren sind fast unentwegt<br />

im Einsatz und machen die überwucherten<br />

und verwilderten Parzellen<br />

rund um das alte Anwesen wieder urbar.<br />

Karge Granitböden mit einer dünnen Humusschicht,<br />

ein idealer Boden, um große<br />

Weine zu erzeugen.<br />

führt zu höheren Reifegraden, die so wichtig sind, damit perfekt<br />

ausbalancierte Alvarinhos entstehen, ideale Voraussetzungen,<br />

um Spitzen-Weißweine zu erzeugen. Dort, im Minho-Tal, an<br />

der Grenze zur spanischen Weinbauregion Rias Baixas, baut Anselmo<br />

Mendes hauptsächlich diese Sorte an, die im spanischen<br />

Galicien „Albariño“ genannt wird. So fruchtig und intensiv die<br />

Albariños aus Spanien sind, so frisch, mineralisch und präzise<br />

strukturiert sind die Alvarinhos von Anselmo Mendes.<br />

Mittlerweile erzeugt Mendes in drei Unterregionen der DOC<br />

Vinho Verde Weine aus drei Rebsorten, die entweder sortenrein<br />

vinifiziert oder miteinander verschnitten werden: Alvarinho<br />

am Minho, Loureiro im Lima-Tal und Avesso in der Unterregion<br />

Baião am Ufer des Douro. Alvarinho verleiht dem Wein Struktur<br />

und Körper, Loureiro intensive Aromen und Avesso Säure und<br />

Mineralität. Mendes schwärmt: „Wie einige meiner Mitstreiter<br />

und Kollegen versuche ich mit meinen Weinen zu zeigen, dass<br />

in unserer großartigen Weinbauregion terroirtypische und langlebige<br />

Weißweine der Spitzenklasse erzeugt werden. Wir versuchen,<br />

die Region als eine der weltbesten Anbaugebiete für<br />

Weißweine zu etablieren“.<br />

Die Weinberge werden mit nachhaltigen,<br />

die Umwelt schonenden Methoden bewirtschaftet,<br />

die Trauben von Hand gelesen<br />

und mithilfe von pneumatischen<br />

Pressen sanft gekeltert. Traditionelle Methoden bei der Weinbereitung,<br />

wie die Mazeration und die Gärung von Weißweinen<br />

in großen Holzbottichen, werden neben modernen Techniken,<br />

wie z.B. Edelstahltanks, genutzt. „Wir spielen gerne mit<br />

den Temperaturen, probieren unterschiedliche Fässer aus und<br />

nutzen die Möglichkeiten der modernen Kellertechnik, um aus<br />

unseren Mosten die bestmöglichen Weine zu bereiten“, betont<br />

Mendes.<br />

Dabei hilft ihm natürlich sein einzigartiger Schatz, das bestmögliche<br />

Terroir direkt vor seiner Haustür, nahe der Kleinstadt<br />

Melgaço und dem benachbarten Monção. Das Gebiet der DOC<br />

Vinho Verde gleicht einem nach Westen exponierten Amphitheater,<br />

das die regenreichen atlantischen Westwinde einströmen<br />

lässt. Im Jahresdurchschnitt fallen hier 1.200 mm Regen<br />

bei 3.100 Sonnenstunden pro Jahr. Die Meeresbrisen verleihen<br />

den Weinen diese unnachahmliche Frische, die porphyrischen<br />

Granitböden in Melgaço und die vorwiegend von Kalkstein geprägten<br />

Böden in Monção ihren mineralischen Charakter. Die<br />

beiden im Nordosten der DOC Vinho Verde gelegenen Unterregionen<br />

Melgaço und Monção weisen ein ganz besonderes<br />

Mikroklima auf: Sie sind von Bergen umgeben, die sie von den<br />

atlantischen Regenwinden etwas abschirmen. Dieser Schutz<br />

Das ist diesem rührigen Winzer bereits voll und ganz gelungen:<br />

In Portugal sind die Weine von Anselmo Mendes legendär, bei<br />

uns in Deutschland sind sie hingegen noch eher ein Geheimtipp.<br />

Als Mendes einen fünf Jahre alten Loureiro für uns öffnete,<br />

waren wir erstaunt, wie frisch er noch war und welch grandiose<br />

Struktur er hatte. Allen unseren Kunden, die abseits der ausgetretenen<br />

Pfade neugierig sind auf Entdeckungen, können wir<br />

diese Schätze nur ausdrücklich anempfehlen. Denn wir sind<br />

uns sicher: Anselmo Mendes ist einer der größten Weißweinwinzer<br />

weltweit! Seine Vinho Verdes sind individuelle Weine<br />

von höchster Qualität, die nichts mit den belanglosen und bonbonartigen<br />

Leichtweinen gemein haben, die unter dem Etikett<br />

„Vinho Verde“ den Gaumen von experimentierfreudigen Vinophiler<br />

traktieren. Heute werden seine Weine Jahr für Jahr zu den<br />

Besten des Landes gekürt und auch auf internationaler Ebene<br />

gefeiert. Diese großartigen Alvarinhos, Loureiros und Avessos<br />

begeistern durch ihre individuelle Art und überzeugen, solo<br />

oder als kongeniale Essensbegleiter, mit einem schier unfassbaren<br />

Preis-Genuss-Verhältnis. Auch die Parker-Kritiker haben’s<br />

erkannt: „High-End-Quality!“<br />

71


PORTUGAL VINHO VERDE<br />

Mendes<br />

„3 RIOS“ DOC VINHO VERDE, BRANCO 2020<br />

Drei Flüsse, drei Rebsorten – und ein fantastisch frischer Vinho Verde!<br />

PVV010820 „3 Rios“ DOC Vinho Verde, branco 2020 PK 12% Vol. 10,60 €/l 7,95 €<br />

Anselmo Mendes gehört zu den großen Vorreitern der<br />

Weißwein-Erzeugung in Portugal. Während „Vinho<br />

Verde“ lange Zeit gerade im Export vor allem für leicht<br />

süße und mit ein wenig Kohlensäure versetzte Sommerweine<br />

stand, die auch noch grün(stichig) zu sein<br />

hatten, damit sie ihrem Namen gerecht wurden, hob<br />

eine kleine Gruppe von Winzern den Stil dieser Weine<br />

auf ein neues Niveau. „Vinho Verde“ steht mitnichten<br />

für grüne Weine im Sinne von Unreife und grüner Aromatik.<br />

Das kann man schon daran erkennen, dass es<br />

auch roten und roséfarbenen „Vinho Verde“ gibt. Der<br />

Name bezeichnet einen Wein, der aus dem grünen und<br />

regenreichen Nord-Portugal stammt, das sich vom<br />

Douro bis zum Grenzfluss Minho erstreckt. Zwischen<br />

diesen beiden Flüssen fließt unter anderem auch der<br />

rio Lima, der den Namen für eine von acht Subregionen<br />

liefert. Der Douro steht für die Vinho-Verde-Sorte<br />

Avessa, Lima für den Loureiro und der Minho mit der<br />

Subregion Monção e Melgaço – die Heimat von Anselmo<br />

Mendes – für den Alvarinho. So sind bei diesem<br />

Wein alle guten Dinge drei – und das zweifach, denn<br />

doppelt hält besser! Anselmo Mendes’ „3 Rios“ ist<br />

seine neue Visitenkarte in Sachen klassischer „Vinho<br />

Verde“, der aus mehreren Rebsorten komponiert wird.<br />

Dabei steht der Alvarinho für intensive Aromen, Tiefe,<br />

Struktur und Körper, der Loureiro für Eleganz, Intensität,<br />

florale Noten und den typischen Hauch von Lorbeer,<br />

während Avesso für Säure, Mineralität, gelbe Noten<br />

und Mandelaromen sorgt. Der 2020er-Jahrgang ist<br />

noch so frisch, dass man hier tatsächlich einen Hauch<br />

von lebendiger natürlicher Gärkohlensäure findet. Im<br />

Duft erinnert er an Pfirsiche, Birnen und Orangen in<br />

Verbindung mit weißen Blüten, ein wenig zerstoßenem<br />

Stein, Kräutern und Mandeln. Am Gaumen ist der<br />

„3 Rios“ ein herrlicher frischer und saftiger Wein, der<br />

Noten von Zitronen, knackigen Äpfeln und Steinobst<br />

mit Minze und Melisse, Salzzitronen und Mandeln in<br />

Verbindung bringt. Der „Vinho Verde“ liefert gleichzeitig<br />

ein cremiges wie auch ein druckvolles Mundgefühl,<br />

während die leicht salzigen, zitrischen Noten für verstärkten<br />

Trinkfluss sorgen. Keine Frage, der Sommer<br />

kann kommen!<br />

Ein Vinho Verde, der jetzt bis sicher 2024 Spaß macht.<br />

„MUROS ANTIGOS ESCOLHA“<br />

DOC VINHO VERDE, BRANCO 2020<br />

Anselmo Mendes’ Klassiker – ein „Vinho Verde“, wie er sein sollte!<br />

PVV010120 „Muros Antigos Escolha“ DOC V. V., branco 2020 DV 12% Vol. 9,26 €/l 6,95 €<br />

Im Programm von Anselmo Mendes gibt es vier Weine,<br />

die wie kaum andere für die Identität des „Vinho<br />

Verde“ stehen. Es sind die „Muros Antigos“, benannt<br />

nach den alten Trockensteinmauern, die viele von Anselmos<br />

Weinbergen prägen. Die besitzt er in seiner<br />

Heimat, der Subregion Monção e Melgaço am Fluss<br />

Minho, in der Subregion Lima am Fluss Lima und in<br />

den Subregionen Sousa und Baião am Douro. Jeder der<br />

Flüsse steht für ein eigenes Klima, für eigene Bodenstrukturen<br />

und eine besonders geeignete Rebsorte. In<br />

Monção e Melgaço ist es der Alvarinho, in Lima Loureiro<br />

und in Sousa und Baião der Avesso. Dabei steht<br />

Alvarinho (rund 20 %) für intensive Aromen, Tiefe,<br />

Struktur und Körper, Loureiro (rund 40 %) für Eleganz,<br />

Intensität, florale Noten und den typischen Hauch von<br />

Lorbeer, während Avesso (rund 40 %) für Säure, Mineralität,<br />

gelbe Noten und Mandelaromen sorgt. Die<br />

drei Rebsorten baut Mendes einerseits reinsortig als<br />

„Muros Antigos“ aus, und andererseits verbindet er sie<br />

zu der Cuvée „Muros Antigos Escolha“. Diese Cuvée<br />

bildet die Quintessenz der drei Sorten und ist so etwas<br />

wie die „Reserva“ des einfacheren und jünger zu trinkenden<br />

„3 Rios“. Der „Muros Antigos Escolha“ ist „Vinho<br />

Verde“ in Reinkultur und auf einem hohen Niveau.<br />

Er verbindet den unkomplizierten Trinkspaß, für den<br />

„Vinho Verde“ ja typischerweise steht, mit Substanz<br />

und Eleganz. Der Wein duftet einladend und intensiv<br />

nach Granny Smith und knackig grünen Birnen, nach<br />

Limetten und Salzzitronen, aber auch nach Renekloden<br />

und Blüten. Am Gaumen ist er ein Ausbund an<br />

Frische bei gleichzeitiger Eleganz und Cremigkeit. Das<br />

muss man so erst einmal hinbekommen. Aber Anselmo<br />

Mendes ist halt ein Könner auf seinem Gebiet.<br />

Zunächst wirkt der „Vinho Verde“ cremig und seidig,<br />

dann baut sich immer mehr Druck auf, der Wein wird<br />

salzig und immer saftiger und verbindet dabei ein paar<br />

frische grüne Aspekte mit gelben Noten. Das ist ein<br />

Sommerwein, der nicht nur erfrischt, sondern auch ein<br />

kongenialer sommerlicher Speisenbegleiter sein kann.<br />

Ein Vinho Verde, der jetzt bis sicher 2026 Spaß macht.<br />

72 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Mendes<br />

VINHO VERDE PORTUGAL<br />

„MUROS ANTIGOS LOUREIRO“<br />

DOC VINHO VERDE, BRANCO 2020<br />

Anselmo Mendes’ Loureiro: Eleganz mit intensiv zitrischer Volte!<br />

PVV010220 „Muros Antigos Loureiro“ DOC V. V., branco 2020 DV 12% Vol. 10,26 €/l 7,70 €<br />

Der Loureiro ist eine der sechs typischen Sorten für<br />

weißen „Vinho Verde“. Noch bis vor wenigen Jahren<br />

kannte man „Vinho Verde“ vor allem als einfache Sommer-Cuvée.<br />

Nicht zuletzt durch Anselmo Mendes hat<br />

sich das nachhaltig geändert, denn mittlerweile ist<br />

klar, dass einige der für die Cuvée typischen Rebsorten<br />

auch reinsortig ein exzellentes Bild abgeben. Als<br />

Erstes hat man das beim Alvarinho entdeckt, dann<br />

beim Loureiro, der die am häufigsten angebaute Sorte<br />

der Region ist. Der Name „Loureiro“ bedeutet so<br />

viel wie „kleiner Lorbeer“, und tatsächlich kann man<br />

im Loureiro sehr häufig genau dieses Aroma feststellen.<br />

Darüber hinaus steht der Loureiro, der vor allem<br />

am Fluss Lima angebaut wird, für den Duft von Rosen<br />

und Freesien, für zitrische Noten, Gestein und einen<br />

insgesamt eleganten Charakter. Tatsächlich dominieren<br />

die zitrischen Aspekte bei diesem „Muros Antigos<br />

Loureiro“: Meyerzitronen und Salzzitronen bestimmen<br />

das Aroma, ergänzt durch Ginster und Lorbeer.<br />

Der Wein, dessen Trauben immer sanft gepresst werden<br />

und dem man ein wenig Maischestandzeit auf der<br />

Presse gönnt, wird recht kurz, über nur vier Monate<br />

im Edelstahl auf der Hefe ausgebaut, was seine wirklich<br />

unnachahmliche Frische garantiert. Gleichzeitig<br />

aber besitzt er eine beeindruckende Substanz und<br />

eine tiefe Mineralik, die nicht zuletzt von den Granitböden<br />

der Region stammt. Granit sagt man nach,<br />

enorm viel elektrisierende Spannung in den Wein zu<br />

bringen – und genau so ist das hier. Hinzu kommt der<br />

starke Einfluss des atlantischen Klimas auf die Region<br />

Lima, die sich von der Mündung des Flusses Lima in<br />

den Atlantik ins Landesinnere zieht. Diese Spannung<br />

und Frische bestimmt den Gaumen. Dabei schafft es<br />

Anselmo, dem „Muros Antigos Loureiro“ Cremigkeit<br />

und Fülle zu verleihen, wobei der Wein trotzdem bemerkenswert<br />

viel Druck und Spannung aufbaut. Das<br />

macht immens viel Spaß, und der Wein ist viel mehr<br />

als ein einfacher Sommerwein, obwohl er sich auch als<br />

solcher eignet. Aber die Salzigkeit und die hohe „Volt-<br />

Zahl“ dieses Weines sind einfach famos!<br />

Ein „Vinho Verde“, der jetzt bis sicher 2027 Spaß macht.<br />

73


PORTUGAL VINHO VERDE<br />

Mendes<br />

„MUROS ANTIGOS ALVARINHO“ DOC VINHO VERDE,<br />

BRANCO 2020<br />

Anselmo Mendes’ Alvarinho steht für Komplexität, Fülle, Mineralität und Reifepotenzial.<br />

PVV010420 „Muros Antigos Alvarinho“ DOC V. V., branco 2020 PK 12% Vol. 15,86 €/l 11,90 €<br />

Wenn es heute zwei Aushängeschilder der grünen portugiesischen<br />

Grenzregion zu Spanien für den „Vinho<br />

Verde“ gibt, dann steht auf dem einen „Anselmo Mendes“<br />

und auf dem anderen „Alvarinho“. Der Alvarinho<br />

hat sich innerhalb dreier Jahrzehnte zur wichtigsten<br />

weißen Rebsorte des Landes gemausert. Früher wurde<br />

er ausschließlich in den klassischen Cuvées des „Vinho<br />

Verde“ verarbeitet. In den 1980er-Jahren gehörte Anselmo<br />

Mendes zu einer kleinen Gruppe von Winzern,<br />

die das Potenzial der Sorte in der Sub-Region Monção<br />

e Melgaço einmal reinsortig ausprobieren wollten.<br />

Schließlich waren die Winzer auf der spanischen Seite<br />

der Grenze in den Rías Baixas damit zum Teil sehr<br />

erfolgreich. Anselmo wurde mit seinem Stil schnell zu<br />

einem nationalen wie internationalen Star – und mit<br />

ihm die Rebsorte, die er heute unterschiedlich interpretiert.<br />

Eine Variante ist der klare, terroir- und rebsortenbetonte<br />

Stil des „Muros Antigos Alvarinho“, der<br />

aus Weinbergen mit Südausrichtung stammt, die von<br />

Granit geprägt sind. Der Alvarinho wurde von Hand<br />

gelesen, die entrappten Trauben wurden langsam gepresst<br />

und nach einem kühlen Absetzen der Sedimente<br />

langsam bei 12 bis 20 °C vergoren. Danach folgen<br />

vier Monate Ausbau auf der Feinhefe. Das ist nicht<br />

lange, aber Anselmo möchte die Frische unbedingt bewahren,<br />

und trotzdem besitzt der Wein ein Alterungspotenzial<br />

von mindestens zehn Jahren. Und das heißt<br />

nicht, dass er dann vielleicht noch trinkbar ist, nein, er<br />

entwickelt sich in dieser Zeit zu einem immer tiefer<br />

werdenden Wein. Alvarinho ist ein Rebsorte, die eine<br />

besondere Struktur und einen kraftvollen Körper mit<br />

lebendiger Mineralik und Frische verbinden kann und<br />

deren Säurestruktur und Extrakt für die Langlebigkeit<br />

sorgen.<br />

Der Jahrgang 2020 sorgt für Noten von knackig frischen<br />

Äpfeln und Birnen, Melonen und Zitronen, für<br />

einen Hauch von Fenchelgrün, für Nüsse und Mandeln.<br />

Am Gaumen liefert der „Muros Antigos Alvarinho“<br />

ein beeindruckendes Schauspiel. Er zeigt sich<br />

cremig und sanft mit einer seidigen Säure und hellen<br />

Frucht. Doch je länger der Wein am Gaumen bleibt,<br />

desto mehr Spannung und Druck baut er auf. Der Granitboden<br />

sorgt für eine ganz eigene Art der Mineralität,<br />

die den Wein im tiefsten Inneren prägt. Das ist<br />

Weißwein auf einem hohen Niveau, das der Preis nicht<br />

im Geringsten widerspiegelt. Wir sind froh, solche Juwelen<br />

im Programm zu haben.<br />

Ein Vinho Verde, der jetzt bis sicher 2030 Spaß macht.<br />

Kandidaten für das UNESCO-Welterbe: der<br />

Nationalpark Peneda-Gerês nebst idyllisch<br />

dahinfließendem Casado – zwei weitere Gründe,<br />

um sich das Vinho-Verde-Paradies einmal<br />

genauer anzuschauen.<br />

74 PINWAND °<strong>321</strong> °320 | | März 2021


Mendes<br />

VINHO VERDE PORTUGAL<br />

„CONTACTO“ ALVARINHO DOC VINHO VERDE, BRANCO 2020<br />

Dieser Wein hat die Sicht auf „Vinho Verde“ komplett verändert!<br />

Großer Wein zum kleinen Preis.<br />

PVV010520 „Conctacto“ Alvarinho DOC V. V., branco 2020 PK 12,5% Vol. 15,86 €/l 11,90 €<br />

Es dürfte wirklich keine Übertreibung sein, wenn man<br />

Anselmo Mendes’ „Contacto Alvarinho“ als einen<br />

game changer oder als ein role model für die neue Generation<br />

des „Vinho Verde“ bezeichnet, denn dieser<br />

„Vinho Verde“ ist etwas ganz Besonderes. Erstens:<br />

Es ist ein reinsortiger Alvarinho. Zweitens: Er kommt<br />

aus der Subregion Monção e Melgaço aus Weinbergen<br />

der Quinta da Torre direkt am Fluss Minho, die<br />

neben Granit über einen hohen Kiesanteil verfügen.<br />

Und drittens: Die Trauben hatten einen etwas längeren<br />

Schalenkontakt von zwölf Stunden bei 12 °C. Er<br />

ist keineswegs ein Orange-Wein (so lange dauerte die<br />

Standzeit nicht), aber der etwas längere Kontakt sorgt<br />

eben für das genau richtige Maß an Extrakt und Textur.<br />

Das hat ihn zu einem unserer Lieblingsweißweine<br />

aus Portugal gemacht. Und wir wissen, dass es nicht<br />

nur uns so geht, denn mit diesem Wein wurde vielen<br />

Weinliebhabern erstmals bewusst, welches Potenzial<br />

die Rebsorte Alvarinho in sich birgt. Sie ist nicht nur in<br />

der Lage, frische Sommerweine zu produzieren, sondern<br />

eben auch Weine wie diesen, der über Komplexität<br />

und Substanz verfügt, und das nicht nur im Jahr<br />

seiner Füllung, sondern auch noch für die nächsten<br />

zehn bis 15 Jahre! Da kann man den Alvarinho sehr gut<br />

mit ähnlichen ehemaligen Underdogs vergleichen, die<br />

in den richtigen Händen ebenfalls zu komplexen und<br />

alterungswürdigen Weinen heranreifen können. Wir<br />

denken nur an Pieropans La Rocca Soave, an so manchen<br />

Muscadet und Aligoté. All das sind Textur- und<br />

Strukturweine mit hohem Potenzial. Das merkt man<br />

auch sehr schnell, wenn man den 2020er „Contacto“<br />

ins Glas gießt. Der Wein hat einen einladenden Duft<br />

von reifen Birnen und Äpfeln, Pfirsichen und Orangen.<br />

Dazu kommen Noten von Apfelschalen und Stein,<br />

Kräutern und ein wenig Rauch, und man spürt auch<br />

einen Hauch von Hefe bei dem noch so jungen Wein.<br />

Entscheidend aber ist das Mundgefühl, das der „Contacto“<br />

bietet – und das ist schlicht fantastisch! Er zeigt<br />

einerseits seidig cremige Noten, andererseits viel Salz<br />

und viel frische Zitrone, hat eine reife, aber sehr lebendige<br />

Säure und den leichten Extrakt von der verlängerten<br />

Standzeit. Zusammen sorgt das für enorm viel<br />

Trinkfluss, Substanz und Tiefe. Dieser „Vinho Verde“<br />

ist einfach ein großer Weißwein!<br />

Der „Contacto“ ist ein Wein, den man jetzt trinkt – am<br />

besten nach ein, zwei Stunden in der Karaffe – oder über<br />

die nächsten 15 Jahre hinweg. Ja, so viel Potential hat dieser<br />

exzellente Alvarinho.<br />

75


PORTUGAL VINHO VERDE<br />

Mendes<br />

„PARDUSCO“ DOC VINHO VERDE, TINTO 2018<br />

Lieblingswein „Pardusco“: himmlisch trinkanimierender<br />

Vinho Verde in Rot und ziemlich genial!<br />

PVV010718 „Pardusco“ DOC Vinho Verde, tinto 2018 PK 12% Vol. 10,53 €/l 7,90 €<br />

Anselmo Mendes, „Mr. Alvarinho“, ist einer von Portugals<br />

berühmtesten und gefragtesten Weinmachern,<br />

nicht nur im eigenen Land x-fach ausgezeichnet, sondern<br />

auch Dauergast in den Bestenlisten internationaler<br />

Weinmagazine, zuletzt etwa in der „The Enthusiast<br />

Top 100“ (Wine Enthusiast) für das Jahr 2020 – natürlich<br />

mit einem seiner grandiosen Alvarinhos. Und weil<br />

Anselmo Mendes eben Anselmo Mendes ist, hat er<br />

damit nur wiederholt, was ihm auch schon im Vorjahr<br />

gelungen war, freilich mit verbesserter Platzierung!<br />

Weinkritiker João Paulo Martins, der seit über einem<br />

Vierteljahrhundert mit seinem jährlichen wiederkehrenden<br />

Wälzer „Vinhos de Portugal“ quasi im Alleingang<br />

Portugals Weinwelt vermisst, stellt dort jedem<br />

Regionen-Kapitel ein Winzer-Klassement voraus, das<br />

die Kategorien A, B, C erfasst, wobei „A“ die höchstmögliche<br />

ist. Für „Vinho Verde“ wird seit Jahren nur ein<br />

Winzer in dieser Kategorie aufgeführt: Anselmo Mendes.<br />

Auch im vermutlich meistverkauften Weinführer<br />

der Welt, Hugh Johnsons „Pocket Wine Book“ findet<br />

sich in der jüngsten, mittlerweile 44. Auflage von 2021<br />

folgender Eintrag: „Mendes, Anselmo […] winemaker<br />

star.“ Erwähnt werden auch „Several benchmark, ageworthy<br />

ALVARINHOS“, einige werden mit Namen genannt,<br />

andere nicht, dafür aber ein „silky modern red<br />

Vin[ho Verde] (Pardusco)“. Möglicherweise stellt sich<br />

hier die die erste Frage (falls es nicht „Anselmo Mendes<br />

– wer ist das denn?“ gewesen ist …): roter Vinho Verde?<br />

Bei einem wie der Name sagt, grünem Wein, von<br />

dem möglicherweise bekannt ist, dass er eben nicht<br />

grün sondern weiß ist? „Vinho Verde“ ist allerdings keine<br />

Bezeichnung für einen Wein oder Weintyp, sondern<br />

eine Herkunftsangabe, ein ganz spezifisches Anbaugebiet<br />

(nebst Unterregionen) im Nordwesten Portugals.<br />

Obschon nach den herrlich frischen und knackigen<br />

Weißweinen benannt, die in Portugal einzigartig sind,<br />

wachsen hier auch rote Rebsorten. Anselmo Mendes<br />

zeichnet mit seinem „modernen“ Roten eine historische<br />

Verbindung nach: als „Pardusco“ wurden die<br />

ersten Rotweine bezeichnet, die im 14. Jahrhundert<br />

nach England exportiert wurden. Und mit seinem<br />

„Pardusco“ möchte Mendes dieser „ruhmreichen Vergangenheit“<br />

(so lässt sich das auf dem Konteretikett<br />

nachlesen) seinen Tribut zollen. Um’s gleich vorweg zu<br />

nehmen: Sollten die Weine, die damals gen Britische<br />

Inseln exportiert wurden, die Qualität des „Pardusco“<br />

auch nur annähernd erreicht haben, müsste man die<br />

Bezeichnung „Inseln der Glückseligen“ neu überdenken!<br />

Denn was wir heute im Glas haben ist herrlich<br />

fruchtig, ausgelassen wild und einfach über die Maßen<br />

(pardon!) sexy. Anselmo Mendes assembliert hier<br />

meisterhaft die authochtonen Rebsorten Alvarelhão,<br />

Cainho, Borraçal und Pedral zu einem genialen „kleinen“<br />

Wein im Cinemascope-Format! Im Duft intensiv<br />

beerig (weiße und rote Johannisbeeren, Holunderbeeren,<br />

Schlehen) mit floralen Akzenten (Heckenrose),<br />

am Gaumen dann mit traumhaft frischer Säureader,<br />

unglaublich leichtfüßig, Aromen von hellroten Beeren,<br />

Salzzitrone, ein Hauch Lakritz und eine kaum zu<br />

fassende „florale“ Fruchtigkeit, dazu eine extrem feine<br />

Textur, seidig-zarte Gerbstoffe und ein Trinkfluss<br />

von Gottes Gnaden! Das ist, wie wir schon an anderer<br />

Stelle geschrieben haben „so anders, so aufregend,<br />

so easy going, so lustig und unkompliziert“. Und dank<br />

seiner zarten 12 Vol.-% Alkohol ,lässt sich der „Pardusco“<br />

auch genauso trinken: in großen Zügen – und am<br />

besten – mit kühlen 12 bis 14 ºC. Ab jetzt und schon<br />

immer: absoluter Lieblingswein!<br />

Ab sofort bis leicht 2022+<br />

76 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Mendes<br />

VINHO VERDE PORTUGAL<br />

„DAO“ QUINTA DE SILVARES, DOC DOURO, TINTO 2015<br />

Portugiesisches Rotweinabenteuer abseits des Mainstreams.<br />

PDO060115 „Dao” Quinta de Silvares DOC Douro, tinto 2015 PK 13,5% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Anselmo Mendes kann auch rot. Und zwar richtig<br />

gut. Dunkle, fleischige Erdbeerenfrucht steigt die<br />

Nase hoch, eine feine Röstung liegt über allem drüber,<br />

im Hintergrund der Rauch von Kaffee und Rum.<br />

Betörend! Auf der Zunge etwas völlig Unbekanntes.<br />

Hagebutten, schwarze Johannisbeeren, Kaffee und<br />

eine Säureader, die man in einem Rotwein nicht erwarten<br />

würde. Dermaßen hoch im Puls, dass man nur<br />

bewundernd nicken kann. Am Gaumen feinstes Tannin,<br />

seidig, kühl und elegant. Das Mundgefühl gesamt<br />

betrachtet ist frisch und ungemein lebendig. Kakao<br />

am Gaumen, Bitterschokolade und ein Stück in Rum<br />

getauchte Kirsche. Enorm der Saft, der auf der Zunge<br />

steht, kraftvoll, fleischig, muskulös. Durchzogen von<br />

eben jener Säureader, die es gewaltig in sich hat. Man<br />

hat fast das Gefühl, der Dão prickele auf der Zunge, so<br />

lebendig macht er sich auf ihr zu schaffen. Am Grill unschlagbar,<br />

zu Wild, Fasan und Rebhuhn eine Bank. Zur<br />

Bratwurst mit Bratkartoffeln ein echter Überflieger!<br />

Toller Weingenuss abseits des Mainstreams. Unsere<br />

absolute Empfehlung an alle Weinliebhaber, die auf<br />

der Suche nach neuen, faszinierenden Geschmackseindrücken<br />

sind.<br />

Ein traumhaft köstliches portugiesisches Weinoriginal,<br />

dem man auf jeden Fall eine Stunde in der Karaffe gönnen<br />

und mit frischen 14-16° C genießen sollte.<br />

„DAO PRIVATE“ QUINTA DE SILVARES DOC DOURO, TINTO 2015<br />

Dão-Privatissimum: Anselmo Mendes’ jüngstes Projekt – wie immer spekatakulär!<br />

PDO060215 „Dao Private“ Quinta de Silvares, Douro tinto 2015 PK 13% Vol. 22,53 €/l 16,90 €<br />

Der winemaker star (Hugh Johnson) aus Portugal, Anselmo<br />

„Mr. Alvarinho“ Mendes kann natürlich auch<br />

rot – das hat er mit seinem „Pardusco“ schon lange<br />

bewiesen. Und zwar ziemlich genial! In Hugh Johnsons<br />

„Pocket Wine Book 2021“ findet sich als letzter<br />

Satz des Eintrags zu Anselmo Mendes „Watch out for<br />

new BEI[ra] INT[erior], DÃO, DOU[ro] wines.“ – und<br />

das sei hiermit getan: Die neuen Weine aus der DOC<br />

Dão stammen von der Quinta de Silvares ganz in der<br />

Nähe des Städtchens Santa Comba Dão (etwa 270 Kilometer<br />

nordöstlich von Lissabon gelegen), wo Mendes<br />

einen etwas über 30 Jahre alten, mit den typischen<br />

Rebsorten der Gegend – Touriga Nacional, Tinta Roriz,<br />

Alfrocheiro und Jaen – bepflanzten Weinberg von gut<br />

sechs Hektar reaktiviert hat. Dieses Projekt entstand<br />

aus der leidenschaftlichen Verbundenheit Mendes’ mit<br />

der seit 1908 bestehenden Denominação de Origem<br />

Controlada Dão und seinem Bestreben, das „elegante<br />

und reine Profil“ der Weine wiederzubeleben, das sie<br />

in der Vergangenheit auszeichnete.<br />

Der „Private“ ist die, wenn man so will, etwas anspruchsvollere<br />

Version des regulären Rotwein der<br />

Quinta de Silvares. Während letzterer aus einer Cuvée<br />

von Touriga Nacional, Alfrocheiro und Jaén sowie<br />

etwas Tinta Roriz entsteht (die Frucht liefert Touriga<br />

Nacional, für Leichtigkeit und Frische sorgen Alfrocheiro<br />

und Jaen), verwendet Anslemo Mendes für den<br />

„Private“ ausschließlich Touriga Nacional, die – wie<br />

das bei allen „Private“-Weinen des Winzers der Fall ist<br />

– in neuem Holz (in diesem Fall 12 Monate in Barriques<br />

aus französischer Eiche) ausgebaut wird, danach noch<br />

mindestens 18 Monate auf der Flasche reift. Mendes’<br />

sortenreines Dão-Privatissimum rechtfertig (wenn’s<br />

nach uns geht) die Mehrausgabe im Vergleich zur Cuvée<br />

auf jeden Fall: Im Duft deutlich komplexer (etwas<br />

Zeit und ein größeres Glas lohnen durchaus!), sehr<br />

schlanke, dabei dunkel-kühle Beerenfrucht (Brombeere,<br />

Blaubeere, etwas Johannisbeere), dazu balsamischflorale<br />

Noten (Zistrose, eine Spur Hibiskus), weißer<br />

Pfeffer und nasser, leicht kreidiger Stein. Am Gaumen<br />

anfangs fast straff strukturiert, ausgesprochen feinkörniges<br />

in Textur und Gerbstoffdichte an dunkle,<br />

quasi ungesüßte Schokolade der Antica Dolceria Bonajuto<br />

(Modica, Sizilien – unbedingt eine Reise wert!)<br />

erinnernde Tannine (inklusive eines Hauchs Vanille),<br />

alles sehr seidig, kühl und enorm elegant, was sich<br />

besonders im ungewöhnlich langen, extrem „wohltemperierten“<br />

bemerkbar macht, den eine leicht vegetabile,<br />

fruchtig-schwebende Säure von Brombeeren<br />

und Blaubeeren geradezu energetisiert. Wie so oft bei<br />

Mendes ist das ein hinreißend schöner, weil so ganz<br />

anderer Weingenuss jenseits von Moden und Mainstream.<br />

Nachdrückliche Empfehlung: Gönnen Sie sich<br />

diese Neuentdeckung. Unser „‚Weinleben“ wäre ohne<br />

diesen „Private“ deutlich ärmer!<br />

Ab sofort bis leicht 2025+<br />

77


SPANIEN CEBREROS<br />

Jorco<br />

Flequi Berruti, César Ruiz<br />

und Nacho Jiménez (v. l. n. r.) !<br />

Ein kleiner Rückblick<br />

Noch vor etwa einer Dekade fanden selbst die gewieftesten<br />

Kenner unserer Branche nicht in die Sierra de Gredos, kaum<br />

jemand war an den Weinen der Region interessiert. Garnacha<br />

(in Frankreich und auch international besser bekannt als Grenache)<br />

war einst die meistgepflanzte Rebe in Spanien – und<br />

der Welt! Aber nach und nach liefen ihr überall andere Sorten<br />

den Rang ab, und auch in Spanien stahl Tempranillo der großen<br />

alten Dame die Show. Das galt auch für die Sierra de Gredos,<br />

wo sie über Jahrzehnte bloß ein Schattendasein führte und nur<br />

noch in anonymen Zechweinen überlebte. Heute allerdings ist<br />

sie zurück auf der ganz großen Bühne, nicht nur in Gredos sondern<br />

auch in Katalonien, der Rioja und Aragón. Wein-Ikonen wie<br />

Álvaro Palacios’ „L’Ermita“ (Priorat) oder „Rumbo al Norte“ von<br />

Comando G sind reinsortige Garnachas! Stilistisch lassen sich<br />

die Garnachas aus Spanien allerdings nicht über einen Kamm<br />

scheren, allzu unterschiedlich sind die (mikro-)klimatischen Bedingungen<br />

und das jeweilige Terroir. Unter den diversen Stilen<br />

gilt jener aus Gredos als der feinste und edelste Ausdruck.<br />

„Melting Pot“ und „Culture Clash“<br />

Gredos, das ist ein recht wilder Mix, der sich perfekt zusammenfügt.<br />

So gibt es etwa nicht die eine Appellation Gredos, was vor<br />

allem „geopolitische“ Gründe hat, da sich die Provinzen Ávila, Cáceres<br />

und Toledo sowie die Autonome Region Madrid die Sierra<br />

de Gredos teilen. Daher finden sich Weine aus der Sierra de Gredos<br />

mit den Etiketten der Appellation DO Méntrida, DO Vinos de<br />

Madrid oder VdT Castilla y León sowie jüngst auch DOP Cebreros<br />

auf dem Markt. Natürlich unterscheiden sich die Bodenbeschaffenheiten<br />

und Mikroklimata der jeweiligen Subzonen eklatant<br />

voneinander. Es ist ein gewaltiger Unterschied ob Garnacha auf<br />

Granit oder Schiefer wächst, ob die Reben in den wärmeren Tälern<br />

um San Martín de Valdeiglesias (in 800 Metern Höhe) auf Granit<br />

stehen (wie bei Bernabeleva) oder an Nordhängen in der ohnehin<br />

verhältnismäßig kühlen Provinz Ávila (in 1.200 Metern Höhe) wie<br />

etwa bei Comando G. Gredos hat 2000 Hektar Rebfläche, meist<br />

handelt es sich dabei um winzige, sehr alte Rebanlagen in Buscherziehung.<br />

Ein Großteil dieser Fläche wird ökologisch bewirtschaftet,<br />

was fernab von riesigen Monokulturen und angesichts<br />

– bedingt durch das kontinentale Klima – des niedrigen Risikos<br />

von Pilzbefall auch relativ einfach machbar ist. Die Spitzenbetriebe<br />

der Region arbeiten ohnehin alle streng ökologisch, verzichten<br />

komplett auf Herbizide, Pestizide und synthetische Dünger, sehr<br />

oft auch finden biodynamische Praktiken Anwendung.<br />

78 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Jorco<br />

CEBREROS SPANIEN<br />

VIÑEDOS<br />

DEL JORCO<br />

SIERRA DE GREDOS<br />

Gredos – Keimzelle der<br />

„Terroiristen“ des 21. Jahrhunderts<br />

Die Sierra de Gredos, ein zentraler Abschnitt des kastilischen<br />

Scheidegebirges, deren dem Himmel nächster Gipfel der 2.592<br />

Meter hohe „Pico Almanzor“ ist, versinnbildlicht das neue<br />

Gesicht des alten Weinriesen Spanien.<br />

Flequi Berruti, César Ruiz<br />

und Nacho Jiménez (v. l. n. r.) !<br />

Wie wir häufig und mit Gusto angemerkt haben, sind die lange fast schon liebevoll<br />

gehegten Vorurteile gegenüber den Weinen von der iberischen Halbinsel – zu<br />

konzentriert, zu alkoholisch, zu marmeladig, zu holzig und irgendwie zu altmodisch –<br />

seit Jahren schon vollkommen überholt. Und ebenso häufig haben wir Ihnen veritable<br />

Prachtexemplare dieses neuen Spaniens an Herz gelegt, etwa Envínate, Bimbache,<br />

Bodegas Bhilar, Iria Otero, Esmeralda García oder Verónica Ortega, um nur einige<br />

Namen zu nennen. Und jene westlich der Hauptstadt Madrid gelegene Bergkette<br />

Sierra de Gredos also, das „Dach Kastiliens und steinerne Herz Spaniens“ (so der<br />

Schriftsteller und Philosoph Miguel de Unamuno), hat einen enormen Anteil an diesem<br />

Imagewechsel, der um die Jahrtausendwende eingeläutet wurde.<br />

Konzentration von Talent und Know-how<br />

Die Dichte an wirklich guten Erzeugern innerhalb der Sierra de<br />

Gredos ist enorm hoch – schwache Weine gibt es keine! Vor etwas<br />

mehr als 20 Jahren kam Telmo Rodríguez in die Region, initiierte<br />

in Cebreros mit der spanischen Rallye-Legende Carlos Sainz<br />

das Projekt „Pegaso“. Weitere Hochkaräter sollten folgen! So kooperierte<br />

Raúl Pérez ab 2004 in unmittelbarer Nachbarschaft mit<br />

Daniel „Dani“ Landi (die Toplage El Reventón wird von Telmo wie<br />

auch von Dani bewirtschaftet). Jener Dani Landi arbeitete damals<br />

noch im Familienbetrieb Jiménez-Landi, den heute sein Cousin<br />

José Benavides führt. Dani selbst gründete mit Fernando García<br />

und Marc Isart 2008 das Kultweingut Comando G, 2011 dann<br />

sein eigenes Weingut: Dani Landi. Marc Isart ist der stille Star<br />

der Region. Seit 2006 führt er die Geschicke bei Bernabeleva und<br />

zeigt Jahr für Jahr mit dem Wein „Viña Bonita“, welch Potenzial<br />

hier schlummert … und wachgeküsst wird! Seit 2016 ist er der<br />

verantwortliche Weinmacher bei Pegaso und betreibt „daneben“<br />

mit seiner Frau Carmen seit einigen Jahren ein eigenes Weingut<br />

namens Cinco Leguas. Fernando García wiederum ist seit 2008<br />

zusätzlich mastermind bei Marañones, einer weiteren Topadresse<br />

der Region. Hier ließen sich problemlos noch ein Haufen weiterer<br />

Namen und Akteure anführen, wir konzentrieren uns aber lieber<br />

auf das Quartett von Viñedos del Jorco: César Ruiz, Flequi Berruti,<br />

Nacho Jiménez und besagter Raúl Pérez – aber der Reihe nach!<br />

79


SPANIEN CEBREROS<br />

Jorco<br />

Raúl Pérez – hyperaktiver Tausendsassa<br />

Über Raúl Pérez muss man nicht mehr viele Worte verlieren, er<br />

gilt zurecht als einer der besten Winzer der Welt. Kein anderer<br />

hat die aktuelle spanische Winzergeneration dermaßen inspiriert<br />

und geprägt. Und kaum ein Winzer vor ihm hat annähernd<br />

so viele internationale Auszeichnungen erhalten wie er. Bereits<br />

2014 wurde Raúl bei den „Wine Awards“ des Magazins Der<br />

Feinschmecker als „Winemaker of the year“ ausgezeichnet. Ein<br />

Jahr später kürte ihn bettane+desseauve zum „Best winemaker<br />

in the world“. Aktiver als das Genie aus dem Bierzo kann man<br />

im Grunde auch nicht sein. Über 200 verschiedene Raúl-Pérez-<br />

Weine verzeichnet der Wine Advocate mittlerweile in seiner<br />

Datenbank. Im heimischen Bierzo sowie den Appellationen Rías<br />

Baixas, Ribeira Sacra und Monterrei entstehen unter seiner Ägide<br />

echte Weinjuwelen. Darüber hinaus steht er vielen Kollegen<br />

beratend zur Seite und kooperiert auch mit Freunden im Ausland,<br />

wie etwas mit Dirk Niepoort im Douro-Tal. Nicht von ungefähr<br />

war Raúl eine der ersten Winzerpersönlichkeiten, die auf<br />

die Sierra de Gredos aufmerksam wurden. Anfangs war er Ratgeber<br />

und Lehrmeister für Dani Landi, der heute selbst ein gefeierter<br />

Star der Szene ist. Und in den Anfängen von Bernabeleva<br />

war er der Weichensteller, auf seine Empfehlung hin wurde Marc<br />

Isart dort als Weinmacher installiert. Aus dem Tagesgeschäft bei<br />

Bernabeleva verabschiedete sich Raúl dennoch recht bald. Denn<br />

die immerhin 400 Kilometer Wegstrecke zwischen seinem Zuhause<br />

Valtuille de Abajo und der Sierra de Gredos und die Aussicht<br />

dem Potenzial der Region und der immensen Aufgabe<br />

nicht bis ins Letzte gerecht werden zu können, behagten ihm gar<br />

nicht. Was folgte, war jedoch ein Abschied auf Zeit. Nur wenig<br />

später würde er wiederkommen, diesmal mit Viñedos del Jorco.<br />

Drei Musketiere und Raúl<br />

César Ruiz, Flequi Berruti und Nacho Jiménez kennen sich schon<br />

ihr gesamtes Berufsleben lang, zu dritt arbeiten sie an diversen Projekten,<br />

und vermutlich weiß jedermann in der spanischen Weinszene,<br />

ganz gleich egal ob Winzer, Händler, Sommelier, Sammler oder<br />

Liebhaber, wer das Trio ist. Gemeinsam führen sie in Madrid (in<br />

unmittelbarer Nähe des Retiro-Parks) eine der bekanntesten Vinotheken<br />

(„La Tintoreria“) des Landes. Zudem sind sie die Triebfedern<br />

und Scouts von Alma Vinos Unicos, dem Importeur und Händler<br />

mit dem vermutlich besten Wein-Portfolio in ganz Spanien. Damit<br />

auch wirklich keine Langweile aufkommt, sind die Jungs zudem Betreiber<br />

einer so trendigen wie hochklassigen Weinbar namens „El<br />

Marginal“, die ebenfalls in Madrid beheimatet ist. In ihrer knappen<br />

„Freizeit“ beschäftigen sich die Workaholics natürlich ebenfalls mit<br />

dem Thema Wein. Nacho betreut eine kleine garage winery in der<br />

Rioja, Flequi widmet sich privat seiner heimlichen Liebe Sherry und<br />

César beackert zum Ausgleich mit seiner Familie ein kleines Weingut<br />

in der Sierra de Francia, wenn er nicht gerade in Burgund nach<br />

Weinschätzen fahndet – niemand hat (und pflegt) ein annähernd<br />

gutes Netzwerk in diese Region César. Wein brauchen die chavales<br />

wie andere die Luft zum Atmen. Was läge also näher, als gemeinsam<br />

vor den Toren der Stadt ihrer Leidenschaft zu frönen und im<br />

neuen El Dorado des spanischen Weins eben das zu machen: vino!<br />

„Raúl is a free spirit, he does and<br />

doesn’t do, he goes from place to place,<br />

he doesn’t stop inventing, he doesn’t<br />

stop creating, he doesn´t stop tasting,<br />

he changes and changes again and<br />

again…“ und wir sehen jeder Veränderung<br />

mit großer Spannung und fast<br />

schon kindlicher Vorfreude entgegen –<br />

Raúl Pérez ist tatsächlich ein Magier!<br />

„Murphy’s law“ bleibt außer Kraft<br />

2009 entschließen sich César, Flequi und Nacho – mit tatkräftiger<br />

Unterstützung von Raúl – dazu ihr Glück in Gredos zu versuchen.<br />

Auch sie wollen ihre Interpretation von Garnacha aus<br />

extremen Höhenlagen auf die Flasche bringen. Also pachtet man<br />

einige sehr alte Weinberge auf Schiefer und Granit, verzichtet<br />

auf jeglichen Gebrauch von Herbiziden, Pestiziden und synthetischen<br />

Düngern und lässt Raúls Können und Magie im Keller<br />

freien Lauf. Trotz oder gerade wegen seiner zunächst klassischen<br />

Ausbildung, hält señor Pérez sehr wenig von einem „technisierten“<br />

Zugriff oder gar Additiven im Keller. („Wenn etwas meine<br />

Weine charakterisiert, ist es der Weinberg, aus dem sie stammen,<br />

und ihre schlichte Komplexität.“) Die Jahrgänge 2009 und<br />

2010 sind Teil einer Lernkurve, 2011 ist dann der erste Wein, den<br />

unser Quartett unter dem schlichten Namen „Vino de Familia“<br />

abfüllt. 2016 dann ein absoluter Glückgriff: der Erwerb einer 1915<br />

gepflanzten 2,5 Hektar großen Parzelle – „El Jorco“! Fortan besaßen<br />

sie eine eigene Cru-Lage und das Projekt wurde endlich auf einen<br />

richtigen Namen getauft: „Viñedos del Jorco“. Anders als von<br />

Murphy prognostiziert („Alles, was schiefgehen kann, wird auch<br />

schiefgehen.“) gab es keine Rückschläge. Die Arbeit schritt voran, man<br />

war stets darauf bedacht, es immer noch ein wenig besser zu machen.<br />

Jüngstes Zeugnis dieser Entwicklung ist „Las Enebradas“, ein<br />

Wein aus einer Lage auf über 1.000 Metern Höhe.<br />

80 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Jorco<br />

CEBREROS SPANIEN<br />

DIE JAHRGÄNGE<br />

2017 & 2018<br />

„2018 könnte der beste Jahrgang in der<br />

kurzen jüngeren Geschichte von<br />

Gredos sein: gesund, vielschichtig und<br />

einfach komplett, mit gutem Lesegut.“<br />

– Luis Gutiérrez (Wine Advocate).<br />

Und es kommt, wie es kommen muss – denn 2017 war definitiv<br />

nicht das beste Jahr, auch wenn es aus einigen wenigen<br />

Weinen das Beste herausgeholt hat. Davon gleich<br />

mehr. 2017 ist ein sehr wechselhaftes Jahr. Wobei „wechselhaft“<br />

vergleichsweise euphemistisch ist, immerhin war es von Frühlingsfrösten<br />

und Hagelschlägen geprägt, und der Plural ist beabsichtigt,<br />

denn manche Weinberge litten tatsächlich doppelt! Parker-<br />

Kritiker Luis Gutiérrez, der zur entsprechenden Zeit vor Ort war,<br />

berichtet (man liest es nicht nur zwischen den Zeilen) entgeistert:<br />

„Ich habe am 18. September den höchstgelegenen Weinberg in<br />

Cebreros besucht, einen Weinberg, aus dem jetzt eine der neuen<br />

Einzellagenabfüllungen von Soto y Manrique stammt. Und nicht<br />

nur trugen die Reben gar keine Trauben mehr, sondern an keiner<br />

der Reben hing auch nur ein einzelnes Blatt! Es war so, als habe<br />

jemand akribisch jede Traube und jedes Blatt vom Rebstock gezupft.<br />

So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich habe so etwas<br />

noch nie gesehen. Der Hagel hat hier gleich zweimal zugeschlagen.“<br />

Einige Produzenten mussten tatsächlich die Waffen strecken,<br />

konnten gewisse Weine gar nicht erst produzieren, zum Teil<br />

waren die Erträge sehr niedrig, und plötzlich ging es dann zur Lese<br />

hin sehr schnell, weil die Temperaturen plötzlich anzogen und die<br />

Reifephase enorm beschleunigten. Die Ergebnisse waren je nach<br />

Winzer recht durchwachsen – manche hatten großes Glück und<br />

entkamen allen „Anschlägen“ von Mutter Natur. Und manche<br />

– wie eben Viñedos del Jorco (aber auch Comando G und Dani<br />

Landi) haben eben schlicht wunderbare Weine auf die Flasche gebracht.<br />

Deutlich weniger konzentriert und reif etwa als 2015, dafür<br />

umso schlanker, frischer, kühler und letzlich deutlich eleganter.<br />

2018 war von Anfang bis Ende großartig, der ganze Zyklus einfach<br />

perfekt: Wetter, Regen, alles zur richtigen Zeit und in den richtigen<br />

Mengen, die Trauben konnten langsam und optimal ausreifen,<br />

gesundet geernetet werden – und alles war einfach und alles war<br />

gut! e Reifung der Trauben. Die Ernte war gesund und alles war<br />

einfach. War 2016 schon ein wirklich bemerkenswerter Jahrgang<br />

– der erste 100-Parker-Punkte-Wein aus der Region Gredos, Comando<br />

G „Rumbo al Norte“, war ein 2016er(!) –, dann steht uns mit<br />

dem 2018er Großes ins Haus! Luis Gutiérrez beschreibt den Jahrgang<br />

in seiner immersion totale („Deep dive into Gredos“) als eine<br />

„viel vollständigere Version“ vom 2016, mit „mehr Kraft und Ausgewogenheit“,<br />

dabei über die Maßen seriös, gleichzeitig zurückhaltender,<br />

„und ich binder Ansicht, dass sie sich auf der Flasche<br />

großartig entwickeln werden.“ Aber auch die jetzt zugänglicheren<br />

Cuvées (wir sagen nur „Las Cabañuelas“ …!) dürften von etwas<br />

mehr Flaschenreife profitieren. Die (noch nicht veröffentlichten)<br />

Spitzenweine ohnehin, denn ihr Potenzial ist entsprechend groß<br />

bzw. – nennen wir’s beim Namen – riesig!<br />

81


SPANIEN CEBREROS<br />

Jorco<br />

2 x 90+ Punkte<br />

VIEW FROM THE CELLAR<br />

& VINOUS<br />

„LAS CABAÑUELAS“ DOP CEBREROS, TINTO 2018<br />

Gredos, Granit und Garnacha<br />

SCE020118 „Las Cabañuelas“ DOP Cebreros, tinto 2018 14% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

„Las Cabañuelas“ („die Hüttchen“) ist der der Einstiegwein<br />

des Jorco-Porfolios – und schon dieses Entrée ist<br />

schon über die Maßen großartig! Er verkörpert in etwa<br />

eine „Gesamtschau“ der Sierra de Gredos, bildet alles<br />

ein wenig ab, ohne sich im Detail zu verlieren bzw. einen<br />

speziellen Aspekt dieser atemberaubend schönen,<br />

noch vollkommen unverbrauchten Landschaft herauszuarbeiten.<br />

Wir haben es hier mit einem reinsortigen<br />

Garnacha aus verschiedensten Parzellen, Höhenlagen<br />

und Böden (Granit, Sand, Schiefer ...), der spontan in<br />

Betonbehältnissen vegärt und dann sechs Monate<br />

lang in einem 10.000-Liter-Eichenbottich ausgebaut<br />

wird. Insgesamt wurden 13.000 Flaschen von diesem<br />

Wein im Mai 2019 abgefüllt.<br />

Im Glas dann ein eben noch mittelrubinroter, tranparenter<br />

Wein mit leicht ins Zinnober gehenden Reflexen<br />

– was der schon erwähnten beschleunigten Reifephase<br />

zuzuschreiben ist, der Qualität des Weins aber<br />

so gar keinen Abbruch tut, ganz im Gegenteil! Sofort<br />

sind wir an den Ausspruch von Raúl Pérez erinnert:<br />

„Wenn etwas meine Weine charakterisiert, ist es der<br />

Weinberg, aus dem sie stammen, und ihre schlichte<br />

Komplexität.“ Nun, hier stammt der Wein aus vielen<br />

verschiedenen Weinbergen, was aber weiterhin Bestand<br />

hat ist die „schlichte Komplexität“. „Schlicht“,<br />

weil unendlich zugänglich, ohne Verrenkungen oder<br />

mühsame Exegese zu interpretieren. Vor allem allerdings,<br />

weil sich die „Komplexität“ als Eigenschaft und<br />

definierende Qualität sofort erschließt! „Komplex“<br />

heißt hier vielschichtig, heißt das schichtweise zu erfahrende<br />

Spiel von würzigen Fruchtnoten, die sich nur<br />

zögerlich aus ihrem steinig-mineralischen Bett lösen:<br />

Johannisbeeren, Himbeeren, beides subtil, aber dann<br />

immer präsenter, bis sich ein steinerner Paravent davorzuschieben<br />

scheint; Pfeffer und Garrigue werden<br />

jetzt prominenter, ein Hauch von von Leder, dann<br />

wieder wunderbar klare, kühle Garnachafrucht (helle,<br />

leicht säuerliche Kirschen, etwas Blutorange) … und<br />

wieder Stein, diesmal wächst wilder Fenchel aus den<br />

Ritzen hervor. Dieses Changieren von Frucht und Stein<br />

weicht, je nach persönlicher Disposition, einer Gleichzeitigkeit<br />

dieser Eindrücke – und das ist im Glas und<br />

am Gaumen schon ziemlich göttlich! Und dann ist da<br />

dieses herrlich „granitgekörnte“ Tannin, eine herrlich<br />

vibrierende, im besten Sinne fast nervöse Säure, die<br />

die straffe Natur dieses Weins betont, der mit mehr<br />

Luftkontakt immer mehr Trinkfluss, den er ohnehin in<br />

hohem Maße besitzt, entwickelt. Ein trotz der 14 %<br />

Alkohol, die man ihm in keinem Moment „abtrinkt“,<br />

faszinierend schlanker Wein, der in aller Bescheidenheit<br />

offenbart, warum der Garnacha-Gral in Gredos zu<br />

suchen ist. Coup de Cœur und dringende Empfehlung!<br />

Ab sofort und bis sicherlich 2024+<br />

82 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Jorco<br />

CEBREROS SPANIEN<br />

92 Punkte<br />

VIEW FROM THE CELLAR<br />

2 x 91 Punkte<br />

WINE ADVOCATE<br />

& VINOUS<br />

„EL JORCO“ DOP CEBREROS, TINTO 2017<br />

Granit, die Gredos-DNA<br />

SCE020217 „El Jorco“ DOP Cebreros, tinto 2017 14% Vol. 26,53 €/l 19,90 €<br />

„El Jorco“ ist der Name eines parajes, in dem sich der<br />

Weinberg, den unsere drei Musketiere César Ruiz, Flequi<br />

Berruti und Nacho Jiménez von einem Weinbauern<br />

gepachtet und mit ihrem d’Artagnan Raúl Pérez als Exeprimentierfeld<br />

genutzt und schließlich 2016 erworben<br />

haben befindet: zweieinhalb Hektar alter Garnacha-Buschreben,<br />

wobei alt hier tatsächlich über 100 Jahre meint.<br />

Denn sie wussten, was sie tun: Aus genau diesem Cru<br />

stammten auch die Trauben, die Raúl für seinen alten<br />

„Le Bâtard“ verwendet hatte. Was zum einen möglicherweise<br />

auf eine gewisse Affinität und Hinwendung<br />

zu den mehr oder weniger bekannten „Bâtards“ der<br />

Weinwelt schließen lässt, zum anderen auch ein Hinweis<br />

darauf sein könnte, dass man es hier nicht mit einem<br />

reinrassigen bzw. sortenreinen „Garnacha de Gredos“,<br />

sondern mit einem, dem Alter der Rebanlagen entsprechenden<br />

(Garnacha-dominierten) Gemischten Satz zu<br />

tun hat. Welche Sorten genau die Mischung bestimmen,<br />

lässt sich wohl nicht endgültig klären, anzunehmen sind<br />

allerdings Anteile von Albillo Real, Garnacha Tintorrera,<br />

möglicherweise auch Listán Negro. Was immer auch an<br />

Sorten in diesen Wein eingeht, sie werden als Ganztrauben<br />

in Holzbottichen spontan vergoren, dann für 12 bis<br />

14 Monate in gebrauchten 500-Liter-Fässern aus französischer<br />

Eiche ausgebaut und davon im August 2019<br />

insgesamt 1.900 Flaschen gefüllt. John Gilman (View<br />

from the Cellar) zeigt sich von diesem Wein geradezu<br />

begeistert, ihn erinnert das, was er da im Glas<br />

hat, an „einige dieser großartigen, schwarzfruchtigen<br />

Beispiele alter Schule, Châteauneuf-du-Pape aus den<br />

1970ern“. Und als ob das noch nicht genug wäre, liefert<br />

er offensichtlich vollkommen enthusiasmiert ein<br />

Trinkfenster nach, das uns staunen lässt: 2025-2055!<br />

Tatsächlich lässt sich (auch!) eine reife Frucht ausmachen<br />

(leicht mürbe, angequetschte Kirschen, Blaubeeren),<br />

dazu allerdings auch eine leichte Rauchnote (bis<br />

hin zu gegrilltem Fleisch), Wildleder und warmer, nasser<br />

Stein. Mit mehr Luftkontakt wird der Wein dann<br />

kühler, herber, die anfangs reifer wirkende Frucht entwickelt<br />

sich gen Jugend, fast Unreife zurück (knackige<br />

Sauer- bis fast Bitterkirsche), dazu Orangennoten (vor<br />

allem Schale), die an Earl Grey erinnern, dann eine unglaublich<br />

elegante Ader, die florale Elemente mit einer<br />

gespannten, dunklen Mineralität und einer elektrisierenden<br />

Säure verbindet. Sehr schöne, beeindruckende<br />

Länge und Energie, die den Eindruck der Reife immer<br />

wieder konterkarieren und fast ad absurdum führen.<br />

Ein wunderschöner Nicht-100%-Garnacha, der tatsächlich<br />

ein wenig mit einer Châteauneuf-du-Pape-<br />

Attitüde zu kokettieren scheint, aber bis in die letzte<br />

Faser hinein „ur-zentralspanisch“ ist. Großartig, Gredos,<br />

bitte mehr davon!<br />

Ab sofort (an Tag 2 noch interessanter) bis 2028+.<br />

83


SPANIEN CEBREROS<br />

Jorco<br />

„LAS ENEBRADAS“ DOP CEBREROS, TINTO 2017<br />

Gipfelstürmer auf Granit und einem Hauch Schiefer<br />

SCE020317 „Las Enebradas“ DOP Cebreros, tinto 2017 13,5% Vol. 53,33 €/l 40,00 €<br />

93 Punkte<br />

WINE ADVOCATE<br />

Wie schon erwähnt, war 2017 für die Winzer der Sierra<br />

de Gredos kein ganz einfaches Jahr, in gleich zweifacher<br />

Hinsicht – so möchte man meinen – auch für das<br />

„Viñedos del Jorco“-Trio. Die klimatischen Umstände<br />

von 2016 wollten es so, dass der andere Top-Wein der<br />

Bodega „El Jorco – Vino de Familia“ nicht produziert<br />

werden konnte, und daher der „Las Enebradas“ in Teilen<br />

aus den Parzellen des „Familienweins“ stammte.<br />

Was dem Wein aber zum Vorteil gereichte, denn das<br />

Profil des 2016ers war schlicht berückend: Luis Gutiérrez,<br />

dem der Wein überragende 95 Punkte wert<br />

war, schwärmt von einem „ätherischen, fahlen, verführerischen“<br />

und fast untypischen Wein, der seinerzeit<br />

mit gerade einmal 12,5 % Alkohol auf die Flasche<br />

kam, nachdem er in einer alten Amphore und einem<br />

gebrauchten Barrique spontanvergoren wurde, dann<br />

in einem brandneuen 500-Liter-Fass aus französischer<br />

Eiche ganze 18 Monate ausgebaut wurde. Eindeutig ist<br />

nun, was sich nicht reproduzieren lässt: nicht das wettertechnisch<br />

komplett anders verlaufene Jahr, nicht die<br />

Trauben (denn diesmal soll es ja einen „El Jorco – Vino<br />

de Familia“ geben), nicht das Terroir.<br />

Was also ist zu erwarten?<br />

Einen wichtigen Hinweis gibt das Etikett, auf dem sich<br />

neben (genauer: unter) dem Namen des Wein auch<br />

noch das vermutlich vollkommen unbekannte Wort<br />

„Navatalgordo“ erkennen lässt. Navatalgordo ist eine<br />

kleine Gemeinde in der Provinz Ávila (also in Castilia y<br />

León), die auf sage und schreibe 1.262(!) Metern Höhe<br />

liegt. Hier haben die Weinberge einen ganz anderen,<br />

einen ganz speziellen Charakter als etwa die, die fast an<br />

Burgohondo angrenzen, wo es ziemlich warm werden<br />

kann, die Weine dann enstprechend runder, großzügiger,<br />

aj fast üppiger ausfallen können. Aber in den höher<br />

gelegenen Parzellen im Norden, wie dem Paraje El<br />

Tamboril, in dem Comado G arbeitet, oder dem El Cerro<br />

del Brujo aus dem neuen Projekt Alto Horizonte auf<br />

1.120 Metern Höhe, liefern diese deutlich extremeren<br />

Weinberge enorm straffe Weine mit große Spannung<br />

und einer kühlen, fast strengen Mineralität: Textur- und<br />

Strukturweine par excellence!<br />

Und das ist genau das, was uns der 2017er „Las Enebradas“<br />

aus Navatalgordo liefert: ein betörend frischer,<br />

feiner Wein mit grandiosem grip, der zur Hälfte<br />

als Ganztraube spontan vergoren wurde, dann im<br />

gebrauchten 500-Liter-Eichenfass aus französischer<br />

Eiche etwas über ein Jahr ausgebaut wurde. Luis Gutiérrez<br />

erklärt, dass die Weine aus Navatalgordo eine<br />

andere Textur, eine andersgeartete feine Zeichnung<br />

und besondere Finesse aufweisen, was durch die kühlen<br />

sandigen Granitböden und (wie kaum anders zu erwarten)<br />

die höheren Lagen (auch wenn die Reben hier<br />

nach Süden ausgerichtet sind) bedingt wird. Der „Las<br />

Enebradas“, von dem im August 2019 gerade einmal 570<br />

Flaschen abgefüllt wurden, kann alles! Intensive florale<br />

Noten, deutlich weniger kontinental als mediterran,<br />

dafür umso rauchig-mineralischer getönte Aromen von<br />

Himbeeren, Blaubeeren, Kirschen, Blutorangen und<br />

Lavendel- und Lakritzpastillen. Am Gaumen ungemein<br />

elegant, strahlend saftig, mit einer geradezu inspirierend<br />

präsenten Säure, die Tanninstruktur subtil engmaschig,<br />

immer in ausnehmend schöner Balance mit<br />

Frucht und Mineralität – das ist Cebreros, das ist Garnacha<br />

von einem anderen Stern!<br />

Ab sofort zu genießen, profitiert von einem größeren<br />

Glas, grandios ab Tag 2. Bis sicherlich 2026+.<br />

84 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Jorco<br />

CEBREROS SPANIEN<br />

92 Punkte<br />

WINE ADVOCATE<br />

„EL JORCO – VINO DE FAMILIA“ DOP CEBREROS, TINTO 2017<br />

Gredos, Granit und Garnacha 4<br />

SCE020417 „El Jorco – Vino de Familia“ DOP Cebreros, tinto 2017 14% Vol. 53,33 €/l 40,00 €<br />

Der 2017er „El Jorco – Vino de Familia“ (auch hiervon<br />

gibt es leider nur 600 Flaschen, die im August 2019 gefüllt<br />

wurden) stammt aus einem über 100 Jahre alten<br />

Weinberg (was bedeutet, dass hier neben Garnacha<br />

auch noch andere autochthone Sorten in die Cuvée<br />

Wein eingehen, sicherlich Albillo Real, möglicherweise<br />

Listán Negro aber auch Rufete bzw. Alicante<br />

Bouschet), es ist die Top-Selektion für einen Wein,<br />

den man quasi aus dem Portfolio von Raúl Pérez übernommen<br />

hat: Sein alter „Vino de Familia“ ist nun zu „El<br />

Jorco – Vino de Familia“ geworden. Ein Jahr später als<br />

geplant – aber immerhin! Dazu muss man wissen, dass<br />

Raúls „Familienwein“, der mit Abstand beste Wein war,<br />

den er in Gredos produziert hatte: „zurückhaltend, ein<br />

wenig schüchtern“ zwar, der Wein „brauchte einige<br />

Zeit, um rote Früchte und florale Aromen nach Art<br />

eines Chambolle zu entwickeln“ notiert Parkers Mann<br />

für Spanien, Luis Gutiérrez und fügt, leicht maliziös<br />

hinzu „auch wenn sich einige Leute ärgern, wenn ich<br />

diese Dinge mit dem Burgund vergleiche“. Möglicherweise<br />

ist auch nicht ganz hilfreich, weil als Dauerbezugspunkt<br />

nicht immer unbedingt erkenntnisfördernd<br />

– aber warum sollte man das Beste einer Region nicht<br />

mit der Spitze einer anderen für alle und für alle Zeit<br />

kanonisierten Region vergleichen? Bei diesem Wein<br />

verbinden sich Kraft, mineralische Strenge und eine<br />

kühle Eleganz zu einem höheren, bedeutenderen<br />

Ganzen. Im Duft auch hier wieder eine augenblickliche<br />

Zugänglichkeit, die ebenso augenblicklich wieder<br />

camoufliert wird. Waren es im ersten Moment reife,<br />

dabei leuchtende und fast ein wenig kandiert wirkende<br />

Beerenfrüchte (roten Johannisbeeren und Cranberrys,<br />

süß-säuerliche Kirschen und eine Spur Himbeere),<br />

dazu Blutorange (nebst Bergamotte bis hin zu Earl<br />

Grey), wird dieses nicht über die Maßen intensive,<br />

trotz der vorher beschworenen Kraft ausgesprochen<br />

subtile Fruchtpotpourri in einer fast kargen mgebung<br />

neu kontextualisiert: plötzlich ist alles Stein, ja flüssiger<br />

Stein und Strenge, die roten Früchte weichen<br />

einer bläulich-grauen Kühle, am Gaumen wirkt der<br />

Wein denn auch enorm straff, trotz der wie es scheint<br />

plötzlich wieder allgegenwärtigen Frucht. Nun mehr<br />

Gewürze, gemälztes Getreide, eine Hopfennote, die<br />

sich gen Lakritz auflöst, zurück bleiben Salz und eine<br />

unglaublich feinkörnige Tanninstruktur, die fast schon<br />

taktil wahrgenommen werden kann. Auch die Säure<br />

meldet sich mit einer geradezu tonischen Qualität.<br />

In Sachen Garnacha de Gredos ein grandioses Fanal!<br />

Ab sofort, und hier lohnt es sich sicherlich zu experimentieren!<br />

Af jeden Fall gut belüften und sich dem Wein mit<br />

Muße widmen.. Bis sicherlich 2028+.<br />

85


DEUTSCHLAND NAHE<br />

Schneider<br />

JAKOB<br />

SCHNEIDER<br />

NIEDERHAUSEN<br />

© Peter Bender<br />

„Mittlerweile hat sich Jakob Schneider mit<br />

seinem etwa 25 Hektar großen Betrieb in der<br />

absoluten Spitze der Naheregion etabliert.“<br />

VINUM WEINGUIDE 2021<br />

Frisch eingetroffen: Unsere Exklusiv-Füllungen Weißburgunder<br />

und Riesling Cuvée „Rote Erde“ 2020!<br />

Das kleine idyllische Anbaugebiet Nahe ist die Heimat<br />

einiger der besten Weingüter der Welt, deren Namen<br />

für Weinliebhaber – weltweit! – einen zum Teil mythischem<br />

Klang haben. Hier hat sich eine bodenständige, sympathische<br />

Familie, seit 1575 an der mittleren Nahe ansässig, in den<br />

letzten Jahren qualitativ in den Weinolymp katapultiert. Mit<br />

solch dramatisch guten Qualitäten, dass sie natürlich auch den<br />

Testern des Gault&Millau nicht verborgen geblieben sind. Sie<br />

kürten Jakob Schneider völlig zu Recht zum „Aufsteiger des Jahres<br />

2017“ und verliehen ihm zusätzlich die vierte von fünf Trauben<br />

für einen der besten Betriebe Deutschlands.<br />

Die fulminanten Qualitäten dieses Traditionshauses sind der gemeinsame<br />

Erfolg einer weinbegeisterten Familie. Mit viel Liebe<br />

zu den Reben, großem Fingerspitzengefühl und aufwändiger Arbeit<br />

kümmert sich Jakob Schneider um die Weinberge, die zu den<br />

besten Steillagen Deutschlands gehören. Nachhaltigkeit ist bei<br />

ihm keine leere Worthülse, sondern gelebter Alltag. Jakob trägt<br />

die Verantwortung für den Ausbau der Weine im Keller und die<br />

Pflege der Weinberge. Er besitzt enormes Feingefühl, weiß unendlich<br />

viel und trifft auch intuitiv aus dem Bauch heraus seine<br />

Entscheidungen, vor dem Hintergrund der jeweiligen Jahrgangsgegebenheiten.<br />

Es war eine große Freude, bei den Fassproben zu<br />

schmecken, mit wieviel handwerklicher Präzision er die Stilistik<br />

unterschiedlicher Terroirs kristallklar herausgearbeitet hat. Das<br />

ist ganz große Winzerkunst, die sich nicht einfach nur erlernen<br />

lässt, sondern die man auch im Blut haben muss!<br />

86 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Schneider<br />

NAHE DEUTSCHLAND<br />

Und diese Traumqualitäten gibt es zu extrem fairen Preisen:<br />

„Mittlerweile haben sie sich in der Gebietsspitze etabliert ... viele<br />

Weine können mit den Kreszenzen von Kollegen mithalten,<br />

die das Doppelte oder noch mehr kosten“, stellt der Gault&Millau<br />

fest. Mittlerweile haben sich die beiden Exklusivfüllungen<br />

von der „Roten Erde“ zu Ihren Lieblingsweinen entwickelt.<br />

Sowohl der saftige und tänzelnde Weißburgunder mit seinem<br />

starken mineralischen Fundament als auch der Riesling mit einer<br />

einzigartigen Komplexität und Tiefe haben Potenzial für den<br />

Titel „Gutswein des Jahres“! Beide Weine bieten ein schlichtweg<br />

irres Preis-Genuss-Verhältnis und sind nun frisch gefüllt in<br />

unserem Lager eingetroffen! Und außerdem gibt es Zuwachs im<br />

Hause Schneider, mit einer unglaublich hedonistischen Cuvée<br />

vom Chardonnay und Weißburgunder!<br />

WEISSBURGUNDER „ROTE ERDE“ TROCKEN, 2020<br />

Weißburgunder mit den idealen Proportionen<br />

DNA060120 Weißburgunder „Rote Erde“, trocken 2020 DV 12,5% Vol. 10,60 €/l 7,95 €<br />

DNA060120P 12 x Weißburgunder „Rote Erde“, tr. 2020 (11 + 1 Flasche gratis) statt 95,40 € 87,45 €<br />

EXKLUSIV BEI<br />

PINARD DE PICARD!<br />

Eine der beliebtesten und wichtigsten Cuvées: Die<br />

„Rote Erde“ von Jakob Schneider. Wir nehmen diese<br />

Herausforderung jährlich mit sportlichem Ehrgeiz<br />

an, wenn wir gemeinsam mit Jakob einen Nachmittag<br />

lang aus vielen Partien die finale Assemblage der<br />

beiden Weißweine zusammenstellen – immer mit<br />

dem Ziel, den schönstmöglichen Wein für Sie, werte<br />

Kunden, zu einem wirklich kleinen Preis herauszuholen.<br />

Das war uns diesmal, den aktuellen Umstände<br />

geschuldet, leider, leider nicht möglich. Wir haben<br />

uns aber nicht aus dem Konzept bringen lassen und<br />

Jakob gebeten, einige Fassproben zu füllen, die wir<br />

dann in unseren Räumlichkeiten in Saarwellingen<br />

blind verkostet haben. Dabei ist ein wunderbar animierender<br />

Weißburgunder herausgekommen, der<br />

einfach nur Spaß macht!<br />

Es handelt sich dieses Jahr um eine Cuvée aus zwei<br />

Partien. Eine Hälfte der Trauben stammt aus Laubenheim<br />

(nördlich von Bad Kreuznach), wo auch die Verwandtschaft<br />

von Jakobs Großmama einige Flächen<br />

besitzt. Hier dominieren schwerere Böden von rotem<br />

Kieselstein mit etwas höherem Lehmanteil. Das<br />

Ergebnis ist Kraft und ausgeprägte Frucht. Ihre Balance<br />

erhält die Cuvée durch die perfekte Mischung<br />

mit Weißburgunder aus Niederhausen, genauer gesagt<br />

dem Rosenheck. Die Reben sind hier bereits 25<br />

Jahre alt, die Erträge sind entsprechend niedrig, und<br />

bringen – der kühlen Lage wegen – spätausreifende<br />

Trauben hervor, die, so Jakob, immer eine starke Mineralität<br />

in sich bergen. Ein Zehntel unserer Cuvée<br />

„Rote Erde“ wurde im Holzfass ausgebaut, was dem<br />

Wein einen unserer Meinung ziemlich sensationellen<br />

Schmelz und die genau richtige Nachhaltigkeit am<br />

Gaumen beschert.<br />

Das Bouquet des 2020ers ist ungemein subtil: weiße<br />

Blüten, ein Hauch Birnen und Zitrusspalten, auch<br />

etwas Marzipan, die feine Frucht dominiert das Geschehen,<br />

die zarte, dennoch deutliche Würze der<br />

Rebsorte schwingt im Hintergrund mit – ein Genuss!<br />

Dieser Gutswein ist für seine Preisklasse (und<br />

darauf sind wir sehr stolz) bemerkenswert kraftvoll<br />

und angenehm stoffig am Gaumen, wirkt dabei aber<br />

ungemein leichtfüßig, ganz so wie man das von<br />

einem Weißburgunder gewohnt ist, den man über<br />

die nächsten zwei bis drei Jahre mit Gusto trinken<br />

kann. Das Frucht-Würze-Spiel setzt sich am Gaumen<br />

fort, hier punktet unser „Muntermacher“ mit einer<br />

zitrisch-apfeligen Aromatik und geradezu entzückender<br />

Frische. Trocken ausgebaut aber nicht karg,<br />

überzeugt dieser rebsorten- und herkunftstypische<br />

Wein mit in seiner Preisklasse starkem Charakter,<br />

der immer auch die feinwürzige Mineralität der roten<br />

Böden widerspiegelt. Eindeutig einer unserer<br />

schönsten Weißburgunder unter zehn Euro!<br />

Bildhübscher Weißburgunder, der an lauen Sommerabenden<br />

auf der Terrasse genossen werden kann, solo<br />

oder als kongenialer Essensbegleiter überzeugt. Potenzial<br />

bis ca. 2024.<br />

87


DEUTSCHLAND NAHE<br />

Schneider<br />

EXKLUSIV BEI PINARD DE PICARD!<br />

RIESLING „ROTE ERDE“ TROCKEN, 2020<br />

„Ein Riesling, der sicher viele Fans finden wird!“ – Jakob Schneider<br />

DNA060220 Riesling „Rote Erde“, trocken 2020 DV 12% Vol. 10,60 €/l 7,95 €<br />

DNA060220P 12 x Riesling „Rote Erde“, trocken 2020 (11 + 1 Flasche gratis) statt 95,40 € 87,45 €<br />

„Mittlerweile hat sich Jakob Schneider mit seinem etwa<br />

25 Hektar großen Betrieb in der absoluten Spitze der<br />

Naheregion etabliert.“ schreibt die Jury im aktuellen<br />

VINUM Weinguide 2021 über unseren Niederhäuser<br />

Winzer, der bereits 2017 als, „Deutschlands Aufsteiger<br />

des Jahres 2017“ (Gault&Millau) ausgezeichnet wurde.<br />

Das Erfolgsrezept: Bodenständigkeit und Handwerk.<br />

Klingt ganz unspektakulär, erklärt aber, warum Jakob<br />

Schneider für viele als absoluter Vorzeigebetrieb an<br />

der Nahe gilt. Hier „sitzt“ jeder Wein, zeigt sich einfach<br />

klar herkunftstypisch.<br />

wir uns verstohlen auch selbst auf die Schulter – ist die<br />

Cuvéetierung unseres Rieslings „Rote Erde“ (exklusiv bei<br />

Pinard de Picard!), an der wir gemeinsam mit Jakob „geschraubt“<br />

haben. Diesmal waren die Favoriten schnell<br />

gefunden, eine längere Tüftelei gar nicht notwendig.<br />

Der Riesling „Rote Erde“ besteht aus drei Partien, von<br />

denen die markanteste aus der Niederhäuser Klamm<br />

stammt, aus einem alten und sehr steilen Weinberg,<br />

den Jakob 2015 vom Weingut Racknitz übernehmen<br />

konnte.„Die Reben müssen hier in diesem steinigen, ja<br />

skelettartigen Boden regelrecht kämpfen und tief wurzeln.<br />

Aber Dank ihres Alters haben sie den trockenen<br />

Sommer richtig gut überstanden“ schwärmt Jakob von<br />

der Parzelle. Aus der Nachbarlage der Klamm (die Böden<br />

hier roter Schiefer und Porphyr) stammt eine etwas<br />

fruchtintensivere Partie, die im Edelstahltank vergoren<br />

wurde. Abgerundet wird dieser Riesling dann mit Trauben<br />

aus dem Niederhäuser Pfaffenstein, von gut durchlüfteten<br />

und sandigen Böden. Diese letzte Parzelle ist,<br />

aufgrund der Höhenlage und der dort vergleichsweise<br />

spät ausreifenden Trauben, sowas wie das mineralische<br />

Rückgrat dieser feinen Riesling-Cuvée.<br />

© Peter Bender<br />

Eines der „Kunststücke“ der Kollektion – und da klopfen<br />

Und die ist im Jahrgang 2020 „voll und ganz auf Leichtigkeit,<br />

Finesse und Mineralität fokussiert“ wie es<br />

Jakob zusammenfasst. Es duftet hier nach Zitronenzesten,<br />

hellem Tabak und weißen Blüten. Der Riesling<br />

„Rote Erde“ zeigt Rassigkeit, animiert sofort nach Einschenken<br />

zum Trinken: leichtfüßig, bestens abgepuffert,<br />

nicht zu aggressiv, sondern verblüffend mineralisch<br />

und mit einer feinfruchtigen Stilistik (die Frucht<br />

nicht exotisch, sondern eher kühl, erfrischend zitrisch).<br />

Dazu noch ganz viel Boden und Würze – Rieslingtypizität<br />

par excellence, die durch Rasse und Leichtfüßigkeit<br />

besticht, Spannung am Gaumen beschert, dabei<br />

aber auch angenehm saftig und verspielt ist: so muss<br />

ein Gutsriesling schmecken! Dieser hier könnte allerdings<br />

schon als (weitaus hochwertigerer) Lagenwein<br />

überzeugen – wie gesagt, bei Jakob Schneider „sitzt“<br />

eben jeder Wein. Der Riesling ist sicherlich eines der<br />

Highlights seiner starken Kollektion: Preis-Leistungs-<br />

Hit in allen Belangen!<br />

Bester Trinkspaß ab sofort bis 2025.<br />

88 PINWAND °<strong>321</strong> °320 | | März 2021


Schneider<br />

NAHE DEUTSCHLAND<br />

© Peter Bender<br />

Familie wird bei den Schneiders<br />

großgeschrieben. 4 Generationen<br />

wirken mit!<br />

WEISSBURGUNDER & CHARDONNAY, 2020<br />

Neuzugang: geniale Cuvée von roten Kiesel- und Sandsteinböden!<br />

DNA061320 Weißburgunder & Chardonnay, 2020 DV 13% Vol. 10,00 €/l 7,50 €<br />

Jakob Schneider hat Zuwachs bekommen! Allerdings<br />

nicht seine Familie, sondern das Weinportfolio: Sein<br />

neuestes „Baby“ ist eine geniale Cuvée aus Weißburgunder<br />

und Chardonnay! Möglich wurde dieser Coup<br />

durch eine für Jakob hochinteressante Parzelle (er<br />

wollte sie haben … – und hat sie bekommen!) mit rund<br />

25 Jahre alten Chardonnay-Reben, die auf rotem Kieselsteinboden<br />

wachsen. „Wir haben hier tolles Rebmaterial<br />

im besten Alter aus einem gut erhaltenem Weinberg“<br />

freut sich der Nahe-Winzer. Nach separatem<br />

Ausbau der beiden Rebsorten (der Weißburgunder<br />

zu 70 % im Stahltank, abgerundet durch Chardonnay,<br />

ausgebaut in neuem und altem 1.200-Liter-Stückfasse),<br />

wurden sie zu einer wirklich pfiffigen Cuvée zusammengeführt,<br />

die vor allem die feine und florale<br />

Seite des Weißburgunders betont, durch den Chardonnay<br />

allerdings einen ausgesprochen charmanten<br />

Schmelz bekommt. In der Nase weiße Blüten, etwas<br />

Kamille, Birnenspalten, gelbe Pflaumen und eine feine<br />

Würze, das Holz dabei völlig im Hintergrund (der Ausbau<br />

sorgt für geschmeidige Struktur und Tiefe). Das ist<br />

ungemein duftig und fein, sehr geschmeidig und verspielt.<br />

„Das Geheimnis sind die speziellen Klone aus<br />

der Chardonnay-Anlage“ verrät Jakob Schneider, „ein<br />

Duftklon, der hier gepflanzt wurde“, und der dieser<br />

Cuvée eine angenehme Leichtigkeit und noble Aromatik<br />

verleiht, die man einfach lieben muss!<br />

Jakobs Neuzugang trinkt sich bei 8–10 °C herrlich und<br />

ganz sicher stilecht über die nächsten beiden Sommer.<br />

89


DEUTSCHLAND NAHE<br />

Schneider<br />

NIEDERHÄUSER KLAMM<br />

RIESLING KABINETT, 2020<br />

Klamm: in bester Nachbarschaft der Hermannshöhle!<br />

DNA060820 Niederhäuser Klamm Riesling Kabinett, 2020<br />

9,5% Vol. 14,00 €/l 10,50 €<br />

Mit bis zu 70 % Neigung zählt die Niederhäuser Klamm zu den steilsten<br />

Parzellen der gesamten Nahe. Sie ist der unmittelbare Nachbar der Hermannshöhle<br />

und allein ihre Lagenbezeichnung, der die drastische Einbuchtung<br />

in die Gebirgskette beschreibt, verrät uns viel über diese extreme<br />

Lage. Jakob Schneider besitzt hier fantastische Parzellen, aus denen er<br />

einige seiner besten Weine herausholt. Und auch die Dönnhoffs sind vom<br />

großen Potenzial der Lage überzeugt. Das Spannende: Jakob Schneider<br />

bewirtschaftet hier die oberen, Cornelius Dönnhoff die tiefer gelegenen<br />

Parzellen – doch leider vergisst man im „Schatten“ der legendären Niederhäuser<br />

Hermannshöhle die Klamm nur allzu leicht.<br />

Dabei ist sie mit ihrem porphyrhaltigen Vulkanverwitterungsgestein und<br />

Schiefer für große Rieslinge absolut prädestiniert! Und nicht von ungefähr<br />

ringt Jakob dieser Lage einen sensationell feinfruchtigen Kabinett-<br />

Riesling ab, der in seiner 2020er-Iteration ganz besonders elegant geraten<br />

ist: Er duftet nach Steinobst, insbesondere nach reifen Aprikosen und<br />

Pfirsichen, die von einer feinen Spontanvergärungsnote begleitet werden,<br />

die dem Wein ein würzig-hefiges Bouquet verleiht. Ein Riesling der<br />

zum Entdecken einlädt, nicht aber sofort mit der Tür ins Haus fällt! Am<br />

Gaumen nimmt er sich Zeit, überzeugt dann mit nobler, leicht zitrischer<br />

Frucht sowie saftigem Steinobst. Er zeigt die typische Rassigkeit guter<br />

Rieslinge ohne dass es ihn an feinem Schmelz mangelt. Hier stimmen<br />

alle Proportionen! Ein echter „Kabinett“, bei dem die Fruchtsüße nicht im<br />

Vordergrund steht, sondern so ausgewogen zart ist, dass Parameter wie<br />

Süße, Säure und Frucht keine Rolle mehr spielen. Hohe Mostgewichte<br />

sind für Jakob schon lange kein Qualitätskriterium mehr. Beim Kabinett<br />

geht es ihm stets um den Trinkfluss, und mit diesem geizt die Klamm<br />

keinen Moment lang! Zu genießen ab sofort bis 2035+.<br />

90 PINWAND °<strong>321</strong> °320 | | März 2021


Schneider<br />

NAHE DEUTSCHLAND<br />

94 Punkte<br />

STUART PIGOTT<br />

NIEDERHÄUSER HERMANNSHÖHLE „MAGNUS“<br />

RIESLING, TROCKEN 2019<br />

„Magnus“: Jakobs Spitzenwein aus einer 1939 gepflanzten Partie<br />

– die beste Selektion goldgelber Hermannshöhle-Trauben, ausgebaut im großen Holz.<br />

DNA060719 Niederhäuser Hermannshöhle „Magnus“ Riesling, tr. 2019 13% Vol. 26,00 €/l 19,50 €<br />

Der „Magnus“ ist ein echter Wein der Superlative.<br />

Qualitativ, nicht preislich! Nur allerbestes Lesegut<br />

wird für diesen außergewöhnlichen Riesling von der<br />

legendären Lage der mittleren Nahe selektiert und<br />

mit sensibler Hand verarbeitet. Für den Magnus werden<br />

ausschließlich vollreife, lockerbeerige und kerngesunde<br />

Trauben aus den ältesten Parzellen (eine Partie<br />

wurde bereits 1939 gepflanzt), die Jakob in der Hermannshöhle<br />

(bereits 1904 als Nahe-Spitzenlage klassifiziert)<br />

verwendet. Das ist eindeutig Jakobs Spitzenwein,<br />

sein Grand-Cru-Riesling!<br />

Beim aktuellen Jahrgang stimmten viele Parameter,<br />

die letztendlich die Exzellenz dieses Weines, ja der<br />

gesamten Kollektion ausmachten. 2019 besticht durch<br />

eine – trotz der Wärme vergangener Jahre – enorme<br />

Pikanz und Frische am Gaumen, ohne an Geschmeidigkeit<br />

und feiner Frucht zu sparen. Und so duftet<br />

der Magnus nach gelben Pflaumen, Äpfeln und Zitrusfrüchten.<br />

Es ist der wohl kraftvollste Riesling der<br />

Kollektion, dessen saftige und fein ausgeprägte Frucht<br />

(zerstampfte Äpfel, etwas Quitten, auch Mandarinenspalten)<br />

elegant über den Gaumen fließt und immer<br />

neue Facetten offenbart. Besonders beeindruckend<br />

aber ist die seidige Textur des Rieslings, dessen Potenzial<br />

sich sicherlich über knapp zwei Dekaden erstreckt.<br />

Hier stimmt einfach alles: der feine Extrakt, die finessenreiche<br />

und niemals plumpe Frucht, die geradlinige<br />

und klare Textur des Weins sowie eine ausgereift und<br />

fein verwobene Säure, die als Rückgrat dient, ohne<br />

jedoch herauszustechen. Dieser Magnus beeindruckt<br />

jetzt vor allem durch sein kraftvolles Wesen, das sicher<br />

in zwei bis drei Jahren zugunsten der Mineralität etwas<br />

in den Hintergrund rücken und dann den würzigen,<br />

tiefgründigen Charakter der Lage offenbaren wird.<br />

Gegenüber der „normalen“ Hermannshöhle von Jakob<br />

Schneider zeigt sich der „Magnus“ in allen Details<br />

nochmals vielschichtiger und definierter. Opulenz<br />

oder Kopflastigkeit sind Fremdwörter für diese stets<br />

bis ins detail ausgearbeitete Version der Hermannshöhle.<br />

Das hat von allem deutlich mehr, ohne aber an<br />

Schwere zuzunehmen. Ein großer Riesling, der reifen<br />

kann, aber auch schon jetzt beweist, warum ihn Jakob<br />

an der Spitze seiner Kollektion platziert.<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl 2025 bis nach<br />

2038.<br />

91


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Müller-Ruprecht<br />

„Ein Rosé aus Merlot, Pink Lady, der läuft und läuft und<br />

läuft. Grauburgunder, Weißburgunder und Chardonnay<br />

rebsortentypisch, aber alles doch nur ein Vorspiel für<br />

das, was an Rieslingen noch kommen soll.“<br />

VINUM WEINGUIDE 2021<br />

Und das sagt die Jury über Philipp Wöhrwag:<br />

In Kallstadt an der Deutschen Weinstraße befindet sich das<br />

Weingut Müller-Ruprecht. Für viele Weinliebhaber lässt bereits<br />

die Nennung dieser kleinen Gemeinde ihre Herzen höher<br />

schlagen. Denn untrennbar verbunden mit der Haardter Ortschaft<br />

ist eine der legendärsten Lagen der gesamten Pfalz, der<br />

Kallstadter Saumagen. Jene Lage, deren Terroir besonders vielschichtig<br />

ist, bringt große trockene Rieslinge hervor, die unsere<br />

Wahrnehmung für Pfälzer Weine über Generationen geprägt<br />

haben. Ein Riesling aus dem Saumagen ist kraftvoll, saftig und<br />

dabei von einem mineralischen Gerüst geleitet, welches nur die<br />

besten Lagen hervorbringen können. Ein Saumagen überzeugt<br />

durch Kraft und Finesse, ist in jedem Fall aber ein Typ Riesling,<br />

der mit seiner saftigen Art zu überzeugen weiß.<br />

Seit 1702 wird im Weingut Müller-Ruprecht Wein produziert.<br />

Eine Tradition, die in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit<br />

darstellt. Und gerade deshalb hat sich Sabine Wöhrwag<br />

dazu entschieden, die Familiengeschichte des 20 ha umfassenden<br />

Betriebes fortzuführen. Sie kann dabei auf geniale<br />

Lagen zurückgreifen, die zu den besten der Haardt gehören<br />

und allesamt auf engstem Raum direkt um den Ort gelegen<br />

sind. Zu den Spitzenlagen neben dem Saumagen zählen der<br />

Kreidkeller und Weilberg, Lagen, deren Luftlinie nicht mehr als<br />

einen Kilometer zum Weingut beträgt, so wie wir dies oftmals<br />

auch im Burgund kennen. Diese Kleinräumigkeit erlaubt den<br />

Blick ins Detail, auf die parzellengenauen Unterschiede. Und<br />

diese sind bei Müller-Ruprecht klar schmeckbar.<br />

Sabine Wöhrwag ist eine Bilderbuch-Pfälzerin, eine feinsinnige<br />

und gleichzeitig energiegeladene Frau. Sie liebt ihr kleines<br />

Paradies, die Weinberge, diese sind ihr zu Hause. Das Ergebnis<br />

ihrer Arbeit: Ein großes Stück Pfälzer Herrlichkeit im Glas.<br />

Tatkräftig unterstützt wird sie dabei von ihrem Mann Philipp,<br />

einem klugen Kopf, der mit seinen württembergischen Wurzeln<br />

und klaren Vorstellungen das Weingut seit 2016 gemeinsam<br />

mit Sabine Schritt für Schritt weiterentwickelt (und 2019<br />

unter die 20 besten Winzer der Pfalz gewählt wurde).<br />

„Der Schwabe in der Pfalz weiß mit seinen reduzierten und<br />

puristischen Weinen zu überzeugen. Mit klarer Handschrift<br />

arbeitet Philipp Wöhrwag den Ausdruck der Sorten und Lagen<br />

in Kallstadt und Ungstein präzise und ohne Zierrat heraus.<br />

Eine sichere Hand attestieren ihm dabei nicht nur seine<br />

Rieslinge und Burgunder, sondern auch seine Steckenpferde<br />

wie die Scheurebe und der Merlot.“ Auch im aktullen Vinum<br />

Weinguide ist man höchsten Lobes, hat Philipps letzten<br />

Schritte aufmerksam verfolgt: „Es ist der erste Jahrgang, den<br />

der gerade mal 30 Jahre alt gewordene Philipp Wöhrwag im<br />

Familienweingut seiner Frau Sabine Wöhrwag komplett alleine<br />

verantwortet hat. Und es ist die beste Kollektion, die wir<br />

aus diesem Hause jemals verkosten durften. Präzision ist das<br />

beherrschende Thema.“ so die Jury über den Jahrgang 2019,<br />

von dem wir Ihnen, werte Kunden, vergangenes Jahr und vor<br />

Erscheinen des Guides ebendies berichteten. Über die Weine<br />

ist man höchsten Lobes: „Ein Rosé aus Merlot, Pink Lady, der<br />

läuft und läuft und läuft. Grauburgunder, Weißburgunder und<br />

Chardonnay rebsortentypisch, aber alles doch nur ein Vorspiel<br />

für das, was an Rieslingen noch kommen soll. Kreidkeller und<br />

Saumagen läuten das Hochamt ein, der Saumagen Horn, aus<br />

einer warmen Parzelle legt eins drauf, der Weilberg macht uns<br />

schon äußerst glücklich – doch der Riesling aus dem kühlen<br />

Nill hinterlässt uns baff, sprachlos, ungläubig. Spielend und lächelnd<br />

spaziert dieser Wein an jeder Menge Konkurrenz vorbei,<br />

beeindruckt mit einer reduktiven, spannenden Natur.“<br />

Unser Fazit: Hier in Kallstadt arbeitet ein gut funktionierendes,<br />

hochmotiviertes Team mit gemeinsamen Idealvorstellungen daran,<br />

Weine zu machen, welche immer deutlicher die Herkunft<br />

und Heimat der Reben betonen. Sabine und Philipp sind unterwegs<br />

auf einer spannenden Reise mit einem klaren Ziel und haben<br />

das Ruder fest in der Hand. Sabines Eltern, Jutta und Ulrich,<br />

stehen dabei als fester Anker im Hintergrund und ermöglichen<br />

diese Weiterentwicklung des Traditionsbetriebs, der sich nicht<br />

völlig neu erfinden will, sondern sich der tief verwurzelten Tradition<br />

bewusst ist. (Philipp: „Unser Weingut befindet sich in der<br />

Fortentwicklung und nicht im Umbruch.“). Eine Stärke, die nur<br />

Generationenbetriebe für sich nutzen können. Und Sabine und<br />

Philipp, die gerne gemeinsam verkosten, kochen und über Weine,<br />

Gott und die Welt diskutieren, die viel arbeiten, aber auch<br />

lustvoll genießen können, sind sich dieser Stärken voll bewusst.<br />

Probieren Sie, liebe Kunden, diese verzaubernden Pfälzer Pretiosen,<br />

die über ein geniales Preis-Genuss-Verhältnis verfügen,<br />

wir versprechen Ihnen, es lohnt sich!<br />

92 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Müller-Ruprecht<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

WEIN- UND SEKTGUT<br />

MÜLLER-<br />

RUPRECHT<br />

KALLSTADT<br />

© Melanie Hubach<br />

Ein tolles Team: Sabine und Philipp<br />

Wöhrwag haben ein fantastisches<br />

Jahr hinter sich – und wir jede Menge<br />

fantastischer Weine vor uns!<br />

93


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Müller-Ruprecht<br />

„PINK LADY“ ROSÉ, TROCKEN 2020<br />

Ein bischen Rosé muss sein!<br />

DPF060820 „Pink Lady“ Rosé, trocken 2020 DV 12,5% Vol. 11,86 €/l 8,90 €<br />

Sabine und Philipp Wöhrwag sind ein Spitzen-Team.<br />

Und sie stellen sich regelmäßig höchste Ansprüche, um<br />

ihren Lagen-Rieslingen, die im Haardter-Spitzenterroir<br />

verteilt sind, einen klaren Ausdruck zu verleihen. Und<br />

die beiden sind auch ein liebenswertes Pfälzer Paar, dem<br />

Genuss aufgeschlossen, gemeinsam am Herd stehend –<br />

und, wir dürfen es schon verraten, bald mit drei kleinen<br />

aktiven Jungs im Gepäck – zelebrieren sie das schöne<br />

Leben. Kein Wein verkörpert dieses Genuss-Moment<br />

mehr als der „Pink Lady“ Rosé, einer unserer charmantesten<br />

und meistverkauften Roséweine. Warum? Weil<br />

man mit der „Pink Lady“ einfach gemütlich den Arbeitstag<br />

ausklingen lassen kann, die sommerlichen Stunden<br />

auf der Terrasse begleiten oder sich einfach nur einem<br />

unkomplizierten Weinvergnügen hingeben kann, denn<br />

dieser Rosé, „der läuft und läuft und läuft“ (Vinum).<br />

Der intensiv himbeerfarbene Rosé aus saftigen Merlot-<br />

Trauben duftet beerig im Glas. Himbeeren mit Minze,<br />

Maraschino-Kirschen, Rosenblätter. Was für ein wunderbar<br />

intensives aber auch angenehm herbes Bouquet.<br />

Die „Pink Lady“ strotzt vor Charakter, zeigt sich aromatisch<br />

nachhaltig, kombiniert eine zartherbe Würzigkeit<br />

mit satter, nicht zu reifer, sondern fröhlich-straffer<br />

Frucht: Süße und leicht säuerliche Kirschen, rote Beerenfrucht<br />

und florale Noten tummeln sich in diesem<br />

pinken „Kraftpaket“, der bei aller Präsenz eine herrlich<br />

seidige Textur aufweist und bei aller Begeisterung, die<br />

hier vollkommen angemessen ist, nicht zu kalt genossen<br />

werdeb sollte – wäre bei dieser aromatischen Fülle<br />

einfach „schad’ d’rum“! Kurzum: ein wunderbar straffer<br />

Sommerrosé aus der sonnenverwöhnten Pfalz, der<br />

Toskana Deutschlands. Wer greift da noch zum Aperol-<br />

Spritz, wenn die Natur derart erfrischende Kunststücke<br />

hervorbringt?<br />

Idealer Begleiter nicht nur an warmen Sommertagen,<br />

passt zur Pool-Party wie zur Grillsause, im Picknickkorb<br />

oder einfach zu … (hier einen Lieblingsanlass einsetzen).<br />

Klassiches Must-have für die kommenden Monate!<br />

WEISSBURGUNDER TROCKEN, 2020<br />

Die Pfalz, so federleicht, so animierend süffig!<br />

DPF060120 Weißburgunder, trocken 2020 DV 12% Vol. 9,73 €/l 7,30 €<br />

© Melanie Hubach<br />

Wir möchten hier an dieser Stelle ganz besonders die<br />

Verführungskraft des neuen Jahrgangs von Sabine und<br />

Philipp hervorheben. Denn dieser Weißburgunder, natürlich<br />

handgelesen und streng selektioniert und mit<br />

viel Liebe und Aufmerksamkeit vinifiziert, überzeugt<br />

uns mit seiner ausgeprägten Mineralität, die uns, damit<br />

durchaus den 2019ern ähnelnd, jahrgangstypisch<br />

erscheint. „„Wir bauen alles ziemlich standardisiert<br />

aus, verwenden neutrale Hefen und vergären eher<br />

warm – die Weine sollen möglichst wenig kellergeprägt<br />

sein“ merkt Philipp hierzu an.<br />

Welch federleichter und animierender Frühlingswein<br />

hier im Glas liegt, wird bereits im Bouquet klar. Es<br />

duftet zart nach Birnen und einem Hauch Gletschereis,<br />

der mit etwas Luft dem verführerische Duft von<br />

weißen Blüten weicht. Dabei wirkt alles sehr leicht,<br />

sehr duftig, fließt dann genau so beschwingt und nur<br />

zart cremig über den Gaumen. Ein wunderbar leichter<br />

und filigraner Vertreter eines Weißburgunders, der<br />

sich wie ein Spaziergang (barfuß!) über eine sattgrüne<br />

Sommerwiese anfühlt. Glockenklar und sortentypisch<br />

verspielt, von fein integrierter und einer eher weichen<br />

Säure geprägt – solche Weißburgunder der Einstiegsklasse<br />

sind uns die liebsten. Wunderbarer und wunderbar<br />

unkomplizierter Aperitif!<br />

Ab sofort und leicht bis 2022+<br />

94 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Müller-Ruprecht<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

„Unser Weingut befindet sich in einer<br />

stetigen Fortentwicklung anstatt in<br />

einem unmittelbaren Umbruch.“<br />

PHILIPP WÖHRWAG<br />

GRAUBURGUNDER<br />

TROCKEN, 2020<br />

Wieder ein blitzsauberer Wein!<br />

DPF060220 Grauburgunder, trocken 2020<br />

DV 12,5% Vol. 11,33 €/l 8,50 €<br />

Die 2020er machen uns schon jetzt richtig Freude.<br />

Wie schön und deutlich die Herkünfte dieses Jahr herausschmeckbar<br />

sind und welche Rebsortentypizität<br />

der Jahrgang zulässt, zeigen uns die beiden Burgunder-<br />

Weine von Müller-Ruprecht. Der Weißburgunder<br />

ist ein „swingender“, floraler Wein, der mit heller<br />

Frucht über den Gaumen gleitet. „Der Grauburgunder<br />

darf ruhig etwas mehr Textur haben“, meint Philipp.<br />

Und weil er ihn zudem als etwas seriöseren Wein einschätzt,<br />

gingen in die Stahltank-Cuvée zudem zwei<br />

Holzfässer ein. Mitnichten handelt es sich hierbei allerdings<br />

um einen Barrique-Wein. Viel mehr schätzt<br />

Philipp den offeneren Luftkontakt des Holzes. Der<br />

Grauburgunder bekommt hierdurch eine andere Textur<br />

und auch eine gesetztere Aromatik. Er ist im besten<br />

Wortsinne „gefällig“, dabei aber nie übersättigend,<br />

sondern stets animierend. Einfach die pure Lässigkeit,<br />

in Flaschen gefüllt. Im Glas versammelt sich ein dichtes<br />

Bouquet mit dem Duft nach Melonen, Hopfen und<br />

einer zarten Würze. Am Gaumen empfängt einen der<br />

Grauburgunder mit offenen Armen. Er ist angenehm<br />

weich in der Textur, zart cremig, wird allerdings von<br />

einer pikanten Frische geleitet. Der trockene Ausbau<br />

hält ihn auf Spur, damit hebt er sich ab von den<br />

überschminkten und allzu gefälligen Grauburgundern<br />

dieser Welt. Nein, dieser Wein hat bereits Anspruch,<br />

zeigt seine Herkunft und die klare Handschrift des<br />

Weinguts. Er begeistert obendrauf, zeigt sich voller<br />

Lebensfreude und ohne jede Schwere! Er rinnt in einem<br />

langen Finale die Kehle hinab, gewinnt mit Luftzufuhr<br />

noch an Körper, Fülle und Präsenz, ohne aber<br />

seine Finesse zu verlieren. Derart viel Wein für kleines<br />

Geld erhält man nur in kleinen Familienbetrieben, die<br />

sich den Weinen Fass für Fass widmen können.<br />

Ab sofort und leicht bis 2022+<br />

© Melanie Hubach<br />

95


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Müller-Ruprecht<br />

SCHEUREBE TROCKEN,<br />

2020<br />

Absolut nicht scheu, dafür wunderbar<br />

zugänglich!<br />

DPF061320 Scheurebe, trocken 2020<br />

DV 12,5% Vol. 11,33 €/l 8,50 €<br />

© Melanie Hubach<br />

SCHEUREBE KABINETT, 2020<br />

Oh Scheurebe, oh Wonne – so geht Kabinett!<br />

Philipps 2020er Scheurebe ist nicht übermäßig expressiv<br />

oder gar laut, sondern eine mit filigraner Nase.<br />

Seine Handschrift passt eben auch genau zu solch<br />

aromatischen Rebsorten wie Scheurebe oder Gewürztraminer<br />

ganz hervorragend, da die Primärfrucht hier<br />

nie aufdringlich oder gar kitschig wird, sondern sich in<br />

vornehmer Zurückhaltung übt. Zarte Anklänge an Aprikose,<br />

etwas Mandarine, Grapefruit und etwas Melone,<br />

unterlegt von einem zart-würzigen Schleier. Wie<br />

gesagt, hier springt einen nichts an, es bleibt filigran.<br />

Im Mund rassig und schön trocken mit mundwässernder<br />

Saftigkeit. Der Fruchtausdruck steht im Einklang<br />

mit der kernigen, festen Struktur mit den leicht kreidigen<br />

Anklängen und feiner Mineralik und sorgt so<br />

für eine ausgewogene Balance. Saftige Frucht (jetzt<br />

auch Birne und eine gewisse zitrisch eingefärbte Traubigkeit)<br />

mit sanftem Nachdruck am Gaumen und ein<br />

ganz zauberhafter Nachhall. Und das Glas ist ziemlich<br />

flugs wieder angesetzt …<br />

Ab sofort bis gut 2022+<br />

DPF061520 Scheurebe Kabinett, 2020 DV 9% Vol. 9,73 €/l 7,30 €<br />

Wer hätte das gedacht? Soviel Wein, soviel Trinkfluss,<br />

soviel Kabinettprächtigkeit: Philipps brillant feinherb<br />

ausgebaute Scheurebe ist unser dark horse in seinem<br />

diesjährigen Portfolio – was für ein unglaublich beglückender<br />

Tropfen! Die Säure lässt den Restzucker kaum<br />

spürbar werden. Es gibt nur einen feinen Schmelz,<br />

in dieser von Apfel und exotischer Frucht geprägten<br />

Nase. Hohe Intensität des mit feinen Südfrüchten<br />

unterlegten Duftes, Melone, Litschi, Maracuja und<br />

Grapefruit, reife Aprikose. Im Mund dann zarteste<br />

Explosionen pfälzisch-tropischer Frucht, Weinbergpfirsich,<br />

ein Hauch Ananas, Maracuja, dazu Zitrisches<br />

(von Grapefruit bis Kumquat ist alles dabei). Die „Kabi-Scheu“<br />

(der Scheu-Kabi“?) hat eine hübsche Länge,<br />

Frucht und vor allem einen enormen Trinnkfluss! Dabei<br />

leicht, völlig unangestrengt, ziemlich mundwässernd<br />

und so herrlich saftig, aromatisch, ja geradezu<br />

„trinkig“! Vor allem schon das erwähnte Süße-Säure-<br />

Spiel, dass nach etwas anderen Regeln als beim Riesling<br />

funktioniert, macht einfach großen Spaß! Und<br />

dabei eine besonders hübsche Alternative zu den üblichen<br />

Nicht-Riesling-Verdächtigen. Ganz großartig vor<br />

allem zu asiatisch-exotisch gewürzter Küche, zumal<br />

wenn es etwas pikanter werden soll! Was gäbe es da<br />

noch zu sagen? Ach ja, natürlich ein Coup de Cœur<br />

und und ein Schnäppchen sondergleichen!<br />

Ab sofort bis gut 2022+<br />

96 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Müller-Ruprecht<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

KALLSTADTER ANNABERG RIESLING KABINETT,<br />

TROCKEN 2020<br />

„Clos Annaberg“ – und die Welt sieht schon deutlich freundlicher aus!<br />

DPF060420 Kallstadter Annaberg Riesling Kabinett, trocken 2020 DV 12% Vol. 9,86 €/l 7,40 €<br />

Er bringt im Riesling-Portfolio im Hause Müller-Ruprecht<br />

wohl die kühlsten und „beweglichsten“ Rieslinge<br />

hervor. Der Annaberg, eine hochinteressante<br />

Lage, welche an der einen Seite von einem Wald abgeschirmt<br />

wird, kühl und geschützt gelegen ist, an<br />

seiner Stirnseite an einen Kalksteinbruch stößt, dessen<br />

Sedimente im Laufe der Jahrtausende in die Buntsandsteinlage<br />

geschwemmt wurden, hat es uns direkt<br />

bei unserer Weinbergstour mit Philipp Wöhrwag angetan.<br />

„Uli, mein Schwiegervater, hat uns nahegelegt,<br />

diesen Flecken zu bewirtschaften – und Uli hat immer<br />

eine gute Nase für solch genialen Lagen,“ schwärmt<br />

Philipp. „Er ist unser ältester Weinberg, die Nähe zum<br />

Wald und insbesondere die Einmischung des Kalks<br />

bringt einen Typ Riesling hervor, der sich deutlich vom<br />

nur durch Buntsandstein geprägten eher süffigen Riesling<br />

abhebt. Genau das gefällt mir an der Lage.“<br />

Es ist die formidable Mischung aus duftigen und aromatischen<br />

Komponenten und einer feinen, fast pudrigen<br />

Kalkmineralität, die diesen Riesling auszeichnet. Er<br />

wirkt schlank, floral und eher dezent fruchtig. Kühl und<br />

frisch im Wesen, facettenreich. Eine würzige und weiche<br />

Textur geleitet die zitronige Furcht bis zum Abgang.<br />

Das ist kein Brecher, kein Schoppen-Wein, der mit Saft<br />

und Kraft überzeugt, sondern ein überraschend straffer,<br />

dabei in aromatischer hinsicht einnehmend „nostalgischer“,<br />

dabei angenehm mineralischer Riesling. Der<br />

Annaberg, der sich im letzten Jahr etwas vehementer<br />

gezeigt hat („brachial“ war ein Wort, um ihn zu beschreiben),<br />

hat auch diesmal das Zeug zum absoluten-<br />

Kundenliebling – ein Pinard-Favorit ist der 2020er auf<br />

jeden Fall!<br />

Ab sofort bis 2023 und darüber hinaus.<br />

KALLSTADTER KREIDKELLER RIESLING, TROCKEN 2020<br />

Manchmal muss es Kreide sein – der „Kreidkeller“, Sabines Lieblingslage!<br />

DPF060520 Kallstadter Kreidkeller Riesling, trocken 2020 DV 12,5% Vol. 12,66 €/l 9,50 €<br />

Der Kallstadter Kreidkeller ist Sabines geheime Lieblingslage.<br />

Die im Weingutsbesitz befindlichen Parzellen<br />

der Lage liegen hoch oberhalb des Annabergs – zum<br />

regnerischen Jahresbeginn konnten wir uns hiervon<br />

selbst einen Eindruck verschaffen und kraxelten den<br />

steilen ‚Katzenweg‘ hinauf – besitzt aber ein völlig anderes<br />

Terroir. „Wir können hier in unseren Haardter-Lagen<br />

die volle Bandbreite des Rieslings aufzeigen,“ erklärt<br />

Philipp: „Der Kreidkeller steht anders als der Annaberg<br />

mit seinem Buntsandsteinuntergrund auf reinem Kalkfelsen<br />

und ist deutlich höher gelegen als der Annaberg.<br />

Es ist hier tagsüber wärmer, weil die Sonne später untergeht<br />

und nachts kühlt es schneller ab.“ Besonderheit<br />

sind die alten Rebstöcke, die in dieser generell eher trocken<br />

Lage stehen. Die Nase deutet es bereits an: Der<br />

Kreidkeller ist heuer ein schlanker, ja ungemein straffer<br />

Riesling. Diese eher zurückhaltende Lage verlangt etwas<br />

mehr Zeit als der bereits in der Jugend präsente<br />

Saumagen. Seine Herkunft wird am Gaumen deutlich,<br />

hier präsentiert er sich schlank, sehr saftig, verzaubert<br />

mit einer fein-würzigen Birnen-Frucht, einer ungemein<br />

ausgprägten Mineralität und einer genialen Salzigkeit<br />

im Abgang. Im Nachhall dann zitrische Noten ein mineralisches<br />

Crescendo, dass es in sich hat! Großartig!<br />

Ab sofort (freut sich über etwas Luft) und bis 2025+<br />

© Melanie Hubach<br />

97


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Müller-Ruprecht<br />

„Gemeinsam sind wir uns einig, dass die<br />

Lagenqualität Saumagen, Kreidkeller,<br />

Weilberg und Herrenberg und die Pflege<br />

dieser Weinberge das Essentielle für die<br />

Trauben sind, aus denen klare,<br />

feine Weine werden sollen “<br />

SABINE WÖHRWAG<br />

© Melanie Hubach<br />

KALLSTADTER SAUMAGEN RIESLING, TROCKEN 2020<br />

Pfälzer Paradelage zu einem paradiesischem Preis!<br />

DPF060920 Kallstadter Saumagen Riesling, trocken 2020 DV 12,5% Vol. 12,66 €/l 9,50 €<br />

Der „Kallstadter Saumagen“ gehört zu den besten<br />

Weinlagen in der Pfalz. Die Römer haben hier schon<br />

Kalk gebrochen und so entstand u.a. ein Kessel mit reiner<br />

Südhanglage, die sich nur zum Dorf hin Richtung<br />

Osten öffnet. In diesem außergewöhnlichen Kleinklima,<br />

einem magischen Ort, gelangt der Riesling zu<br />

voller Reife. Die Wärme dieses sonnenverwöhnten<br />

Fleckchens der Mittelhardt speichern die Böden aus<br />

Lösslehm und Kalkmergel. Und reichen sie mit opulenter<br />

Frucht an die Trauben weiter und sorgen gleichzeitig<br />

für eine wunderbare Mineralität. In großen<br />

Jahren sind die trockenen Weine von einer geradezu<br />

barocken Fülle; erstaunlich haltbare Weine mit enormer<br />

Kraft und mächtigem Körper, eingebettet in einen<br />

famosen mineralischen Spannungsbogen!<br />

Sabine und Philipp besitzen hier mehrere Parzellen,<br />

die unterschiedlich exponiert sind. In ihrem Lagenwein<br />

kommt der typische Charakter der Pfälzer-Kultlage<br />

am besten zur Geltung. Es ist der präsenteste<br />

Riesling im Lagen-Portfolio, ein bodenständiger Riesling,<br />

der einen herzlich umarmt. Man schmeckt den<br />

kräftigen Boden, auf dem die Trauben gedeihen, man<br />

riecht das perfekt ausgereifte Traubenmaterial. Aprikosen<br />

tummeln sich im dichten Bouquet, reife gelbe<br />

Zitronen und ein Hauch von Pfirsich. Dabei zeigt sich<br />

der Saumagen am Gaumen kraftvoll und würzig, ohne<br />

zu sehr in purer Steinobstaromatik zu verweilen. Man<br />

schmeckt, dass man es hier mit einer Weltklasse-Lage<br />

zu tun hat, um deren Besitz sich aktuell so viele Winzer<br />

wie nie zuvor bemühen, deren Rebflächen zu den<br />

teuersten der Pfalz zählen. Präzise halten sich im Glas<br />

druckvolle Strahlkraft und feine Harmonie die Waage.<br />

Dieser Wein ist kraftvoll und filigran zugleich! Wir tauchen<br />

regelrecht ein in die verführerische Mineralität,<br />

die wie die saftige Frucht den Charakter der traditionsreichen<br />

Spitzenlage widerspiegelt. Sabine und Philip<br />

Wöhrwag haben mit diesem Riesling geschafft, das<br />

Terroir des „Kallstadter Saumagen“ herauszuarbeiten.<br />

Gleichzeitig drücken sie dem fruchtigen, präzisen und<br />

mineralischen Wein ihren Stempel auf. Viel mehr Riesling<br />

aus einer Top-Lage geht zu diesem Preis kaum!<br />

Zu genießen sofort und bis 2025+<br />

98 PINWAND °<strong>321</strong> | März 2021


Müller-Ruprecht<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

KALLSTADTER SAUMAGEN „H“ RIESLING, TROCKEN 2019<br />

Dieser Spitzenwein aus dem legendären Kallstadter Saumagen gewinnt durch den<br />

Ausbau im 500-Liter-Fass an beeindruckender Struktur und Komplexität.<br />

DPF061119 Kallstadter Saumagen „H“ Riesling, trocken 2019 DV 13% Vol. 21,06 €/l 15,80 €<br />

Aus der Parzelle „Horn“ im Kallstadter Saumagen<br />

stammt dieser parzellengenau abgegrenzte Spitzenriesling<br />

aus dem Hause Müller-Ruprecht. Anders als<br />

die Parzelle „Nill“, welche zum Ortsaugang von Kallstadt<br />

gelegen ist, liegt der „Horn“ südlicher in der Kessellage.<br />

Die vom Löss geprägten Böden sind reichhaltiger,<br />

das Klima wärmer, sodass der „Horn“ meist vor<br />

dem „Nill“ gelesen wird. Um dem Charakter der Parzelle<br />

gerecht zu werden und die reichhaltigere Textur<br />

der Rieslingtrauben einzufangen, bauen Sabine und<br />

Philipp diesen Riesling im Holz aus. Diese Spielart unterstützt<br />

die Textur des Weines und fängt auch die barocke<br />

Opulenz der Lage ideal ein, ohne zu kaschieren,<br />

denn es handelt sich um großes und neutrales Holz.<br />

2019 gab es lediglich rund 500 Liter aus dem „Horn“.<br />

„Die Trauben waren hier kerngesund, es gab überhaupt<br />

keinen Trockenstress. Das ist einfach die Stärke<br />

der Lage,“ so Philipp. Was aus der 75ar kleinen Parzelle<br />

stammt, ist höchst beeindruckend und wir möchten<br />

nicht verheimlichen, dass der „Horn“ Philipps persönlicher<br />

Lieblings-Riesling ist und man ihm den ganzen<br />

Stolz auf diese Top-Cuvée förmlich aus dem Gesicht<br />

lesen kann.<br />

Und dieser Stolz ist höchst berechtigt. 2019 ist dem<br />

„Horn“ wie auf den Leib geschneidert und unterstützt<br />

ihn in seiner mineralischen Ausprägung. Die Opulenz<br />

der Lage wird hier deutlicher als beim „Nill“, Aprikosen,<br />

ein Hauch von Akazienhonig, ohne jedoch den Eindruck<br />

von Süße, unterstreichen die typischen Aromen<br />

der renommiertesten Lage Kallstadts. Beeindruckend<br />

ist die Länge und die aromatische Kraft des trocken<br />

ausgebauten Rieslings. Der Ausbau im Holz verleiht<br />

dem Wein mehr Fülle, gibt der kraftvollen Frucht der<br />

Spitzenlage den nötigen Raum zur Entfaltung. Aprikosen,<br />

Tonkabohnen und Pfirsiche tummeln sich hier,<br />

wobei vor allem die angenehm kreidig-staubige Textur<br />

des trockenen Rieslings zu betonen ist. Das erzeugt<br />

einen wunderbaren Grip am Gaumen, wie ihn nur ganz<br />

große Rieslinge besitzen.<br />

Dieser Spitzenwein zeigt sich wunderbar zugänglich.<br />

Dies sollte aber nicht über das enorme Reifepotenzial<br />

diese Riesling hinwegtäuschen. Ab Freigabe im Herbst<br />

2020 bis mindestens 2030.<br />

KALLSTADTER SAUMAGEN „N“ RIESLING, TROCKEN 2019<br />

Filetstück aus einer weltberühmten Rieslinglage!<br />

DPF060719 Kallstadter Saumagen „N“ Riesling, trocken 2019 DV 12,5% Vol. 26,00 €/l 19,50 €<br />

Sabine übt ihr Winzerhandwerk mit viel Liebe zum<br />

Detail aus. Folglich lag es nahe, aus zwei unterschiedlichen<br />

Parzellen innerhalb der weltberühmten Lage,<br />

dem Kallstadter Saumagen, separate Weine zu füllen.<br />

Schließlich bewegen wir uns mit diesem Wein im Top-<br />

Bereich! Auch wenn die Parzelle „Nill“ nur einen Viertel<br />

Hektar ausmacht und folglich nur rund 1.000 Liter<br />

– 2019 waren es sogar deutlich weniger – ergibt. Der<br />

Saumagen ist durch die Waldstücke stets vor Niederschlägen<br />

geschützt, es regnet wie im Elsaß, welches<br />

durch die Vogesen durch Regen geschützt ist, deutlich<br />

weniger. Das bewirkt niedrige Erträge und extraktreiche<br />

Weine, und dies umso mehr, wenn die Reben<br />

wie hier ein hohes Alter aufweisen. „2019 war dies ein<br />

sehr wichtiges Kriterium, denn auch wenn es über den<br />

Sommer trockener als gewöhnlich war, sind die Rebstöcke<br />

hier selten gestresst, es war eigentlich das ganze<br />

Jahr über grün in den Weinbergen,“ erklärt Philipp.<br />

Der „Nill“ ist die windigere und kühlere Parzelle im Saumagen.<br />

Und dies zeigt sich bereits im Duft. Hier wirkt<br />

die reife Frucht, in Form von zartem<br />

Aprikosenduft, wie gezügelt. Auch, weil<br />

eine rauchige Würze den Wein umgibt.<br />

Am Gaumen zeigt sich der Wein fast<br />

floral, wunderbar trocken und extraktreich<br />

(eine Besonderheit des Jahrgangs:<br />

extrem niedrige Erträge). Das ist einfach<br />

ein wunderbar kompromissloser Riesling,<br />

dessen knackige Säure in ein kraftvolles und gleichzeitig<br />

subtil anmutendes Fruchtpaket gebettet ist, dabei<br />

unverkennbar die Rassigkeit und Saftigkeit des Saumagens<br />

widerspiegelt und doch eine geradlinigere und<br />

damit puristischere Facette der Lage betont. Einfach<br />

ein wunderbarer Terroir-Wein, dessen stahliger und mineralischer<br />

Charakter mit der Reife immer prägnanter<br />

werden wird. Hiervon durften wir uns jüngst beim Vergleich<br />

der Fassprobe mit einem herrlichen 2016er „Nill“<br />

überzeugen, der gerade so richtig aufblüht.<br />

Diese Preziose verführt von Anbeginn an, wirklich belohnt<br />

wird man aber mit 2–3 Jahre Flaschenreife! Lagerpotenzial<br />

bis 2030.<br />

Höchste Wertung aller<br />

Saumagen-Rieslinge!<br />

VINUM WEINGUIDE<br />

99


PROBIERPAKET 2020<br />

MÜLLER-<br />

RUPRECHT<br />

© Melanie Hubach<br />

„REBSORTEN” PROBIERPAKET 2020<br />

DPF069920P „Rebsorten” Probierpaket 2020 (12 Flaschen) statt 97,80 € nur 89,95 €<br />

Mittlerweile fast schon ein Klassiker: Unser beliebtes Probierpaket<br />

erlaubt den perfekten Überblick über den neuen Jahrgang, die<br />

Preis-Genuss-Kracher von Müller-Ruprecht einmal querbeet zum<br />

attraktiven Kennenlernpreis!<br />

JE 2 FLASCHEN VON<br />

Kallstadter „Annaberg“ Riesling trocken 2020<br />

Der „Clos Annaberg“ ist der älteste Weinberg des Gutes<br />

und ergibt einen kühlen und tänzelnden Riesling.<br />

Kallstadter Saumagen Riesling trocken 2020<br />

Aus DER Pfälzer Kultlage. Saftig, kräftig und komplex.<br />

Weißburgunder 2020<br />

Verführung pur - Vorzeige-Weißburgunder aus der Pfalz!<br />

Grauburgunder 2020<br />

Hat im letzten Jahr Platz 1 des beliebtetsen Müller-Ruprecht-Weins<br />

erobert, noch vor dem ‘Annaberg’. Warum wohl?<br />

„Pink Lady“ Rosé 2020<br />

Herzensbrecher – Einer der charmantesten Rosés der Pfalz<br />

mit Toskana-Feeling. Publikumsliebling!<br />

Scheurebe Kabinett 2020<br />

In diesem Jahr haben wir uns für die Kabinett-Variante der<br />

Scheurebe entschieden: von uns ein Coup de Coeur, Klasse!


PinWand N° <strong>321</strong> Saarwellingen, im März 2021<br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

DEUTSCHLAND | Jakob Schneider – Nahe<br />

DNA061320 Weißburgunder & Chardonnay, 2020 7,50 €<br />

DNA060120 Weißburgunder „Rote Erde“, trocken 2020 7,95 €<br />

12 x Weißburgunder „Rote Erde“, trocken 2020<br />

DNA060120P<br />

(11 + 1 Flasche gratis) statt 95,40 € nur<br />

87,45 €<br />

DNA060220 Riesling „Rote Erde“, trocken 2020 7,95 €<br />

12 x Riesling „Rote Erde“, trocken 2020<br />

DNA060220P<br />

(11 + 1 Flasche gratis) statt 95,40 € nur<br />

87,45 €<br />

Niederhäuser Hermannshöhle „Magnus“<br />

DNA060719<br />

Riesling, trocken 2019<br />

19,50 €<br />

DNA060820 Niederhäuser Klamm Riesling Kabinett, 2020 10,50 €<br />

DEUTSCHLAND | Müller-Ruprecht – Pfalz<br />

DPF060820 „Pink Lady“ Rosé, trocken 2020 8,90 €<br />

DPF060120 Weißburgunder, trocken 2020 7,30 €<br />

DPF060220 Grauburgunder, trocken 2020 8,50 €<br />

DPF061320 Scheurebe, trocken 2020 8,50 €<br />

DPF061520 Scheurebe Kabinett, 2020 7,30 €<br />

DPF060420 Kallstadter Annaberg Riesling, trocken 2020 7,40 €<br />

DPF060520 Kallstadter Kreidkeller Riesling, trocken 2020 9,50 €<br />

DPF060920 Kallstadter Saumagen Riesling, trocken 2020 9,50 €<br />

DPF061119 Kallstadter Saumagen „H“ Riesling, trocken 2019 15,80 €<br />

DPF060719 Kallstadter Saumagen „N“ Riesling, trocken 2019 19,50 €<br />

„Rebsorten“-Probierpaket 2020<br />

DPF069920P<br />

(12 Flaschen) statt 97,80 € nur<br />

89,95 €<br />

SPANIEN | ++ NEU ++ Viñedos El Jorco – Cebreros<br />

SCE020118<br />

„Las Cabañuelas“ DOP Cebreros, tinto 2018<br />

Vinous: 90 P<br />

9,95 €<br />

SCE020217<br />

„El Jorco“ DOP Cebreros, tinto 2017<br />

View from Cellar: 92 P<br />

19,90 €<br />

SCE020317 „Las Enebradas“ DOP Cebreros, tinto 2017 40,00 €<br />

SCE020417<br />

„El Jorco – Vino de Familia“ DOP Cebreros,<br />

tinto 2017<br />

40,00 €<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

PORTUGAL | Anselmo Mendes – Vinho Verde<br />

PVV010820 „3 Rios“ DOC Vinho Verde, branco 2020 7,95 €<br />

PVV010120 „Muros Antigos Escolha“ DOC Vinho Verde, 2020 6,95 €<br />

PVV010220 „Muros Antigos Loureiro“ DOC Vinho Verde, 2020 7,70 €<br />

PVV010420 „Muros Antigos Alvarinho“ DOC Vinho Verde, 2020 11,90 €<br />

PVV010520 „Contacto“ Alvarinho DOC Vinho Verde, 2020 11,90 €<br />

PVV010718 „Pardusco“ DOC Vinho Verde, tinto 2018 7,90 €<br />

PDO060115 „Dao“ Quinta de Silvares DOC Douro, tinto 2015 9,95 €<br />

PDO060215 „Dao Private“ Quinta de Silvares Douro, tinto 2015 16,90 €<br />

PORTUGAL | Alves de Sousa – Douro<br />

PDO100119<br />

„Branco da Gaivosa“ DOC Douro, branco 2019<br />

Revista de Vinhos: 17 P, Best Buy<br />

9,50 €<br />

PDO100315<br />

„Pessoal“ DOC Douro, branco 2015<br />

Vinho–Grandes Escolhas: 18,5 P<br />

36,80 €<br />

PDO100419 „Caldas tinto“ DOC Douro, tinto 2019 7,50 €<br />

PDO100817<br />

Quinta da Gaivosa DOC Douro, tinto 2017<br />

Vinho–Grandes Escolhas: 19 P<br />

33,50 €<br />

PDO100916<br />

Quinta da Gaivosa „Vinha de Lordelo“ DOC<br />

Douro, tinto 2016 Vinho–Grandes Escolhas: 19 P<br />

47,00 €<br />

PDO101011<br />

„Reserva Pessoal“ DOC Douro, tinto 2011<br />

Parker: 94 P<br />

55,90 €<br />

PDO101117 „Abandonado“ DOC Douro, tinto 2017 79,00 €<br />

PDO101500 Quinta da Gaivosa White Port, 10 Jahre 17,90 €<br />

PDO101600 Quinta da Gaivosa White Port, 20 Jahre NEU! 43,20 €<br />

PDO101300<br />

Quinta da Gaivosa Tawny Port, 20 Jahre<br />

Probst: 18 P<br />

39,00 €<br />

PDO101217 Vintage Port, 2017 Falstaff: 94 P 53,00 €<br />

FRANKREICH | Saint Sylvestre – Languedoc<br />

FLA250118 Saint Sylvestre Languedoc, rouge 2018 24,95 €


PinWand N° <strong>321</strong><br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | Pierre Clavel – Languedoc<br />

alle BIO<br />

FLA010720 „Mescladís“ Pic Saint Loup, rosé 2020 9,80 €<br />

FLA011320 „Rosé à Rougir“ VdP de l’Herault, rosé 2020 10,95 €<br />

FLA010419 „Le Mas“ Languedoc, rouge 2019 8,95 €<br />

FLA010219 „Les Garrigues“ Languedoc, rouge 2019 9,95 €<br />

FLA010518 „Bonne Pioche“ Pic Saint Loup, rouge 2018 14,90 €<br />

FLA010318<br />

„Copa Santa“ Languedoc, rouge 2018<br />

Terre de Vins: Coup de cœur<br />

17,90 €<br />

FLA010318M „Copa Santa“ Languedoc, rouge 2018 MAGNUM 35,90 €<br />

FLA011216<br />

„Des Clous“ Pic Saint Loup, rouge 2016<br />

Vinum: 2. Platz Best of Languedoc<br />

45,00 €<br />

* BIO<br />

FPR020520 „Rosé“ VdP du Var, rosé 2020 9,40 €<br />

FPR020520M „Rosé“ VdP du Var, rosé 2020 MAGNUM 19,95 €<br />

FPR020119 „Les Auréliens“ VdP du Var, blanc 2019 * 10,90 €<br />

FRANKREICH | Triennes – Provence<br />

FPR020619<br />

Viognier „Sainte Fleur“ IGP Méditerranée,<br />

blanc 2019 *<br />

13,95 €<br />

FPR020217 „Les Auréliens“ IGP Méditerranée, rouge 2017 * 10,95 €<br />

FPR020417 „Saint-Auguste“ IGP Méditerranée, rouge 2017 13,95 €<br />

FRANKREICH | Santa Duc – Gigondas<br />

* BIO<br />

FRS090317<br />

Famille Gras „Les Plans“ VdP de Vaucluse,<br />

rouge 2017<br />

6,95 €<br />

FRS090517<br />

Famille Gras „Les Vieilles Vignes“<br />

Côtes-du-Rhône, rouge 2017<br />

10,00 €<br />

FRS090719<br />

„Les Quatre Terres“ Côtes-du-Rhône,<br />

rouge 2019 *<br />

14,00 €<br />

FRS090118 „Aux Lieux-Dits“ Gigondas, rouge 2018 * 25,00 €<br />

FRS091318<br />

FRS090218<br />

FRS091418<br />

FRS091218<br />

FRS091117<br />

„Clos Derrière Vieille“ Gigondas, rouge 2018 *<br />

Parker: 94 P<br />

„Les Hautes Garrigues“ Gigondas, rouge 2018 *<br />

Parker: 96 P<br />

„Le Pied de Baud“ Châteauneuf-du-Pape,<br />

rouge 2018 *<br />

Parker: 96 P<br />

„Les Saintes Vierges“ Châteauneuf-du-Pape,<br />

rouge 2018 *<br />

Parker: 97 P<br />

„La Crau Ouest“ Châteauneuf-du-Pape,<br />

rouge 2017 *<br />

Parker: 95 – 97 P<br />

FRANKREICH | Henri Boillot – Burgund<br />

FBU010619 Bourgogne, blanc 2019 32,00 €<br />

FBU011719 Meursault, blanc 2019 59,95 €<br />

FBU012319 Puligny-Montrachet, blanc 2019 max. 2 Fl./Kunde 59,95 €<br />

Name / Firma<br />

FBU011319<br />

Meursault 1er Cru „Les Poruzots“, blanc 2019<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

110,00 €<br />

FBU014019 Meursault 1er Cru „Les Gouttes d’Or“, bl. 2019 115,00 €<br />

FBU012919<br />

Meursault 1er Cru „Clos Richement“, blanc 2019<br />

max. 2 Fl./Kunde<br />

125,00 €<br />

FBU010819<br />

Puligny-Montrachet 1er Cru „Les Perrières“,<br />

blanc 2019<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

140,00 €<br />

Kunden-<strong>Nr</strong>. (falls zur Hand)<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-<strong>Nr</strong>. Wein Einzelpreis<br />

FRANKREICH | Henri Boillot – Burgund<br />

FBU010719<br />

Puligny-Montrachet 1er Cru „Les Pucelles“,<br />

blanc 2019<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

149,00 €<br />

FBU010919<br />

Meursault 1er Cru „Les Genevrières“,<br />

blanc 2019<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

149,00 €<br />

FBU011019<br />

Puligny-Montrachet 1er Cru „Clos de la<br />

Mouchère“, blanc 2019 Inside Burgundy: 94-97 P<br />

159,00 €<br />

FBU011119<br />

Corton-Charlemagne Grand Cru, blanc 2019<br />

Parker: 95 P<br />

230,00 €<br />

FBU010419<br />

FBU011219<br />

Bâtard-Montrachet Grand Cru, blanc 2019<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

Montrachet Grand Cru, blanc 2019<br />

max. 1 Fl./Kunde<br />

559,00 €<br />

999,00 €<br />

FBU013919 Bourgogne Pinot Noir, rouge 2019 33,00 €<br />

FBU013719 Volnay, rouge 2019 max. 2 Fl./Kunde 57,00 €<br />

FBU010319 Volnay 1er Cru „Les Chevrets“, rouge 2019 95,00 €<br />

FRANKREICH | J.L. Chave – Hermitage<br />

FRN010119 J.L. Chave Sélection, „Mon Coeur“ CdR, 2019 15,90 €<br />

FRN010218<br />

J.L. Chave Sélection, „Offerus“ Saint-Joseph,<br />

rouge 2018<br />

Suckling: 91 P<br />

27,90 €<br />

FRN010318<br />

Hermitage, blanc 2018<br />

Parker: 95-97 P<br />

max. 2 Fl/Kunde<br />

279,00 €<br />

FRN010418<br />

Hermitage, rouge 2018 Parker: 97-100 P<br />

max. 1 Fl/Kunde<br />

379,00 €<br />

ITALIEN | Ampeleia – Maremma (Toskana)<br />

alle BIO<br />

ITO010320 „Unlitro“ IGT Toscana, rosso 2020 (1,0l) 11,80 €<br />

ITO010119 „Kepos“ IGT Toscana, rosso 2019 16,80 €<br />

ITO010217 „Ampeleia“ IGT Toscana, rosso 2017 Parker: 93 P 29,00 €<br />

35,00 €<br />

ITALIEN | Foradori – Trentin<br />

alle BIO<br />

ITS010920 „Lezèr“ IGT Vigneti delle Dolomiti, rosso 2020 15,50 €<br />

46,00 € ITS010219 „Foradori“ Teroldego IGT VdD, rosso 2019 18,90 €<br />

ITS010318 „Granato“, IGT Vigneti delle Dolomiti, rosso 2018 48,00 €<br />

49,00 € ITALIEN | Baricci – Toskana<br />

ITO020119 Rosso di Montalcino DOC, rosso 2019 21,90 €<br />

49,00 €<br />

Brunello di Montalcino DOCG, rosso 2016<br />

ITO020216<br />

Vinous: 95 P<br />

49,95 €<br />

80,00 €<br />

Brunello di Montalcino DOCG, rosso 2016<br />

ITO020216M<br />

MAGNUM<br />

Vinous: 95 P<br />

125,00 €<br />

ITO020315<br />

„Nello“ Riserva DOCG Brunello di Montalcino,<br />

rosso 2015<br />

Vinous: 96 P<br />

120,00 €<br />

ITO020020 Olio Extra Vergine di Oliva, Ernte 2020 (0,75l) 27,50 €<br />

ITALIEN | Riecine – Toskana<br />

ITO040419 „Palmina Rosé“ IGT Toscana, rosato 2019 14,50 €<br />

ITO040119 Chianti Classico DOCG, rosso 2019 19,50 €<br />

ITO040119M Chianti Classico DOCG, rosso 2019 MAGNUM 48,00 €<br />

Chianti Classico DOCG, rosso 2019<br />

ITO040119D<br />

DOPPELMAGNUM<br />

99,95 €<br />

ITO040218 Chianti Classico Riserva DOCG, rosso 2018 29,90 €<br />

Chianti Classico Riserva DOCG, rosso 2018<br />

ITO040218M<br />

MAGNUM<br />

64,00 €<br />

ITO040317 „La Gioia“ IGT Toscana, rosso 2017 49,00 €<br />

ITO040617 „Riecine di Riecine“ IGT Toscana, rosso 2017 59,00 €<br />

ITO040816<br />

„TreSette“ Merlot IGT Toscana, rosso 2016<br />

Suckling: 97 P<br />

79,00 €<br />

ITO040501 „Sebastiano“ Passito, IGT Toscana, 2001 (0,5l) 33,00 €<br />

ITO040720 Olio Extravergine di Oliva, Ernte 2020 (0,5l) 23,00 €<br />

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Beförderer ist, die letzte Ware einer einheitlichen Bestellung in Besitz genommen haben bzw. hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns (Pinard de Picard GmbH & Co.KG, Alfred-Nobel-Allee 28, 66793 Saarwellingen,<br />

Tel.: 06838/97950-0, Fax:-30, E-Mail: info@pinard.de) mittels einer eindeutigen Erklärung (z.B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax oder E-Mail) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden. Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen können Sie unter<br />

https://www.pinard-de-picard.de/geschaeftsbedingungen.html einsehen. Unsere Datenschutzerklärung finden Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/kontakt/datenschutz.html. Gerne können Sie unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

sowie die Datenschutzerklärung auch in schriftlicher Form bei uns anfordern. Allgemeine Informationen über den Umfang der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten und über Ihre Datenschutzrechte<br />

finden Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/kontakt/190111_Informationspflicht_Datenerhebung_V1.10.pdf

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