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FairerHandel_nachhaltigerKonsum

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Workshop Fairer<br />

Leben<br />

geeignet für<br />

Bildungsangebote<br />

Ferienfreizeiten<br />

Ferienspiele<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Der Workshop behandelt das Thema Fairer Handel und besteht aus der Methode „Mein fairer<br />

Anteil“, einer Mitmach-Aktion zu fair gehandeltem Schokoaufstrich und einer anschließenden<br />

Diskussionsrunde zu Fair-Trade-Siegeln und anderen Kennzeichnungen. Die drei Bausteine<br />

können auch unabhängig voneinander durchgeführt werden.<br />

In der Methode „Unser fairer Anteil“ setzen sich die Teilnehmer*innen mit der Lieferkette einer<br />

Banane auseinander und lernen, wer wie viel an einer Banane verdient. Sie reflektieren die<br />

Verteilungen, setzen sich mit Fairem Handel auseinander und diskutieren Lösungsansätze. In der<br />

zweiten Workshophälfte stellen die Teilnehmenden einen möglichst plastikfreien, veganen,<br />

palmölfreien und möglichst fair gehandelten Schokoaufstrich her. Über die verschiedenen<br />

abgebildeten Zeichen auf den Zutaten, kommen sie in eine Diskussion über Fairen Handel und<br />

die Siegel.<br />

Alter<br />

ab 14 Jahren (Teile funktionieren auch ab 12 Jahren)<br />

Anzahl TN<br />

10 bis 25<br />

Dauer<br />

3 Stunden<br />

Material<br />

die Materialien (außer Zutaten und Küchenutensilien) können<br />

im Landesjugendwerk der AWO NRW ausgeliehen werden<br />

ansonsten: ausgedruckte Anhänge, Schere, Zutaten für<br />

Schokoaufstrich, Schüsseln, Schraubgläser, Waage, Löffel,<br />

Label-Labyrinth<br />

Ziele<br />

Die Teilnehmer*innen wissen was Fairer Handel bedeutet und<br />

kennen weitere Lösungsansätze gegen Ungerechtigkeiten in<br />

der Lieferkette. Sie haben sich mit verschiedenen Siegeln<br />

auseinander gesetzt und können diese beurteilen.


Workshop Fairer Leben<br />

Seite 2<br />

Mein fairer Anteil<br />

Die Teilnehmer*innen (TN) teilen sich in fünf Kleingruppen auf und erhalten eine Rollenkarte und eine<br />

ausgedruckte Banane (siehe Anhang). Die fünf Rollen beschreiben die Stationen der Lieferkette einer Banane:<br />

Plantagenarbeiter*in, Planatgenbesitzer*in/ Anbaukonzern, Spediteur*in, Import-Exporteur*in und<br />

Supermarktleiter*in. Die TN lesen sich die Rollenkarten durch und es werden Verständnisfragen geklärt. Die<br />

Workshopleitund (WL) erklärt: Eine Banane kostet in diesem Beispiel 30 Cent. Fünf Stationen in der Lieferkette<br />

liegen zwischen der Banane und den Konsument*innen. Jede dieser Personengruppen möchte einen Anteil<br />

bekommen.<br />

Ablauf<br />

Die Kleingruppen beraten, wie viele des Verkaufserlöses von 30 Cent ihnen in ihrer Rolle zustehen sollte. Es geht<br />

nicht darum, ein realistisches Gebot zu setzen. Sie sollen den Anteil bieten, den sie aus Sicht ihrer Rolle verdient<br />

hätten. Die Argumente auf den Rollenkarten helfen der Gruppe das einzuschätzen.<br />

Den Anteil, den die Kleingruppe fordert, schneidet sie anteilig<br />

von der Banane ab: 80% der Banane bedeuten 24 Cent, die<br />

Hälfte der Banane sind 15 Cent, 10% der Banane sind 3 Cent<br />

usw. Dabei schneiden die Plantagenarbeiter*innen ab<br />

Stielende, die Supermarktleitung am andere Ende und alle<br />

anderen Rollen zwischendrin ab (siehe Vorlage).<br />

Beginnend mit der Supermarktleitung tragen die<br />

Kleingruppen nacheinander ihre Argumente und<br />

Verdienstforderungen vor. Sie legen das abgeschnittene<br />

Stück Banane für alle gut sichtbar in die Mitte des Raums. Die<br />

WL notiert verdeckt den Preis. Am Ende der Runde entsteht<br />

in der Regel in der Raummitte eine übergroße Banane. Die<br />

Höhe der Forderungen wird bekannt gegeben. Liegt sie über<br />

30 Cent, werden die TN aufgefordert, miteinander in<br />

Verhandlung zu gehen, bis der Verkaufspreis entsteht (oder die Diskussion nach einiger Zeit ohne Einigung<br />

endet).<br />

Reflexion/ Auswertung<br />

Die TN verlassen ihre Rolle. Gemeinsam wird diskutiert, wie wohl die tatsächliche Verteilung der Banane<br />

aussehen könnte. Danach wird aufgelöst:<br />

Supermarktleiter*in/ Handel 14 Cent (46%)<br />

Import-Exporteur*in 7 Cent (22%, davon Export 4%, Reifung 10%, Zölle 8%)<br />

Spediteur*in 6 Cent (20%)<br />

Plantagenbesitzer*in 2 Cent (7%)<br />

Plantagenarbeiter*in 1 Cent (5%)


Workshop Fairer Leben<br />

Seite 3<br />

Eine Reflexion kann mit Hilfe folgender Fragen durchgeführt werden:<br />

- Wie habt ihr euch in eurer Rolle gefühlt?<br />

- Wie empfindet ihr die Verteilung des Erlöses?<br />

- In welchem Erdteil bliebt der höhere Anteil des Erlöses?<br />

- Wer hat in der Produktionskette die Macht?<br />

- Bislang sind die Konsument*innen nicht berücksichtigt worden. Welche Rolle nehmen sie ein?<br />

Eine Diskussion über Lösungsstrategien kann mit Hilfe folgender Fragen eingeleitet werden:<br />

- Hättet ihr auch den zuerst ermittelten, höheren Preis für die Banane gezahlt?<br />

- Unter welchen Umständen würdet ihr mehr für die Banane zahlen?<br />

- Welche Kriterien sind, neben dem Lohn, wichtig für eine gerechtere Lieferkette? (Hier lohnt sich ein<br />

erneuter Blick auf die Rollenkarten)<br />

- Was können Konsument*innen verändern und was nicht?<br />

- Was kann die Politik tun, um den Anteil an der Banane gerechter zu verteilen?<br />

Im Anschluss an die Methode kann die<br />

Gruppe überlegen, welche Kriterien<br />

für den Fairen Handel gelten. In den<br />

Rollenkarten sind bereits einige<br />

Kriterien angedeutet. Die Auflösung<br />

(im Anhang) kann ausgedruckt und um<br />

die Banane herumgelegt werden. Dies<br />

zeigt den Lösungsansatz des Fairen<br />

Handels und stellt symbolisch einen<br />

gerechten Rahmen dar.<br />

Die Methode ist eine Zusammenführung der Methoden „Unser fairer Anteil“ und „Was ist fair? Kriterien für einen<br />

anderen Handel“ von AWO International. Für die Durchführung auf Freizeiten und Ferienspielen mit Kindern und<br />

Jugendlichen wurden die Methoden zusammengeführt und gekürzt. Die benötigten Materialien wurden auf<br />

Freizeiten angepasst und es wird weniger Material gebraucht. Die Texte wurden ebenfalls gekürzt und in<br />

einfacherer Sprache verfasst.


Workshop Fairer Leben<br />

Seite 4<br />

Schokoladenaufstrich selber machen<br />

Der Schokoladenaufstrich eignet sich sehr gut für Freizeiten, Ferienspiele und unter Umständen auch für die<br />

Öffentlichkeitsarbeit, da man keine Küche und kaum Utensilien braucht. Der Aufstrich kann gemeinsam am ersten<br />

Tag einer Freizeit oder eines Bildungswochenendes erstellt und für den Rest der Zeit genutzt werden. Falls der<br />

Aufstrich zum Mitnehmen gedacht ist, kannst du diese in Einmachgläser oder leere Gläser umfüllen. Nicht<br />

vergessen bereits benutzte Gläser vorher auszukochen.<br />

Das Rezept an sich ist bereits vegan und palmölfrei. Das spart jede Menge CO2 gegenüber herkömmlichem<br />

Schokoladenaufstrich. Regional ist der Aufstrich nicht, da sowohl Kakao, als auch Agaven bzw. Reis nicht in<br />

Deutschland oder den Nachbarländern angebaut werden. Wird Haselnussmuß verwendet, kann darauf geachtet<br />

werden, dass dieser aus der Region stammt. Alle Zutaten können plastikfrei eingekauft werden. Bei dem<br />

Kakaokauf ist auf fairen Handel zu achten.


Workshop Fairer Leben<br />

Seite 5


Workshop Fairer Leben<br />

Seite 6<br />

Kleine Siegelkunde<br />

Inzwischen gibt es viele Produkte im Supermarkt, die mit<br />

Siegeln oder Zertifikaten gekennzeichnet sind. Einen<br />

Überblick zu behalten ist für Konsument*innen schwierig.<br />

Anhand der Siegel auf den Zutaten für den Schokoaufstrich,<br />

kann das Thema behandelt werden. Beim Einkauf der Zutaten<br />

sollte bereits auf die Siegel geachtet werden. Kakao wird<br />

häufig fair gehandelt verkauft. Bei den anderen Zutaten wird<br />

es schwierig. Hier kann aber beispielsweise „Bio-Label“ oder<br />

auf Marken mit hohen Sozialstandards, wie Rapunzel,<br />

geachtet werden.<br />

Die TN suchen die Zutaten nach den Siegeln ab und die Gruppe kommt in eine Diskussion.<br />

Folgende Anregungen können helfen:<br />

- Welches Siegel kennst du? Welches<br />

nicht?<br />

- Kennst du die Bedeutung einzelner<br />

Siegel?<br />

- Wo befinden sich die Siegel? Wie<br />

sehen sie aus?<br />

- Welches Gefühl gibt dir als<br />

Konsument*in ein Siegel auf der<br />

Verpackung?<br />

- Erkennst du welche Siegel für<br />

ökologische und welche für soziale<br />

Kriterien stehen?<br />

Mit Hilfe des Handbuchs „Ein Wegweiser<br />

durch das Label-Labyrinth“ von Christliche<br />

Initiative Romero können die einzelnen Siegel<br />

nachgeschlagen werden. Diese werden kurz<br />

beschrieben und dann anhand verschiedener<br />

Kriterien nach Sozial, Ökologisch und<br />

Glaubwürdigkeit bewertet. Die genaue<br />

Bewertung und die Aufschlüsselung der Kriterien sowie Alternativen sind in dem kleinen Handbuch zu finden. Es<br />

kann entweder im Landesjugendwerk der AWO NRW ausgeliehen oder unter www.ci-romero.de bestellt werden.<br />

Zusätzlich eignet sich das „Quick-Check“. Einige Siegelbewertungen kannst du ebenfalls in der Materialbox zu<br />

Fairem Handel beim Landesjugendwerk der AWO NRW ausleihen.<br />

Eine abschließende Diskussion kann über die Siegel und ihre Bewertungen geführt werden.<br />

- Wundert dich die Bewertung der Siegel?<br />

- Wie fühlst du dich als Konsument*in, nachdem du die Bewertungen gelesen hast?<br />

- Wie findest du es, dass einige Siegel soziale Kriterien nicht miteinbeziehen?


Workshop Fairer Leben<br />

Seite 7<br />

Quellen<br />

Die Methode „Mein fairer Anteil“ ist eine Zusammenführung der Methoden „Unser fairer Anteil“ und „Was ist fair?<br />

Kriterien für einen anderen Handel“. Beide Methoden stammen aus der Mappe: „Globales Lernen in der freien<br />

Wohlfahrtspflege“ von AWO International. Dort findest Du weitere Workshopideen zu den Themen<br />

Ernährungsgerechtigkeit, Welthandel und Klimawandel.<br />

Für die Durchführung auf Freizeiten und Ferienspielen mit Kindern und Jugendlichen wurden die Methoden<br />

zusammengeführt und gekürzt. Die benötigten Materialien wurden auf Freizeiten angepasst und es wird weniger<br />

Material gebraucht. Die Texte wurden ebenfalls gekürzt und in einfacherer Sprache verfasst.<br />

AWO International bezieht sich in den beiden Methoden auf Banana Split!, CAFOD (www.cafod.org.uk;<br />

ausgearbeitet 2005 auf Basis eines von Christian Aid und Bananalink veröffentlichten Spieles), Welthaus Diözese<br />

Graz-Seckau.<br />

Das Handbuchs „Ein Wegweiser durch das Label-Labyrinth“ von Christliche Initiative Romero und der „Quick-<br />

Check“ wurden für die Methode „Kleine Siegelkunde“ verwendet. Beides kann unter www.ci-romero.de bestellt<br />

werden.<br />

Anhang<br />

Rollenkarten<br />

Kriterien Fairer Handel<br />

Banane (5x in schwarz-weiß auf gelbes Papier drucken)<br />

Auflösung Banane (1x schwarz-weiß auf gelbes Papier drucken)


Supermarkt-Leiter*in<br />

Du leitest einen Supermarkt. Dort werden auch Bananen verkauft. Du<br />

hast viele Kostenpunkte.<br />

Du musst laufende Kosten zahlen. Das sind:<br />

- Ladenmiete oder einen Kredit,<br />

- Beleuchtung,<br />

- Transport,<br />

- Arbeitskleidung und<br />

- Reinigung des Supermarkts<br />

Du musst deine Mitarbeiter*innen zahlen.<br />

Du kannst die Lohnkosten allerdings drücken. Du sparst Geld, da du:<br />

- überwiegend Frauen in befristeten Teilzeit-Jobs einstellst,<br />

- vielen nur Mindestlohn zahlst und<br />

- viele Mini-Jobber*innen beschäftigst.<br />

Du hast weitere Kosten, denn musst dich gegenüber der Konkurrenz<br />

durchsetzen. Den Kund*innen soll es in deinem Supermarkt gut gehen.<br />

Du brauchst einen Parkplatz direkt vor der Tür und musst Werbung<br />

machen. Du musst günstig sein und immer wieder neue Ideen haben,<br />

damit die Kund*innen zu dir kommen.<br />

Quelle: Kleine Anfrage 18-12974 der Linksfraktion im Bundestag. Bild Clker-Free-<br />

Vector-Images. Pixabay.<br />

Import-Exporteur*in<br />

Du transportierst die Bananen und kontrollierst die Qualität. Dafür hast<br />

du viele Ausgaben:<br />

Der große Kostenpunkt ist der Transport<br />

zwischen den Plantagen, Häfen, Reifungs-<br />

Anlagen und den Supermärkten.<br />

Du sparst Geld, da du selbstständige<br />

Fahrer*innen aus Mittel- und Osteuropa<br />

beauftragst. Sie bekommen weniger Geld,<br />

arbeiten bis zu 80 Stunden in der Woche<br />

und wohnen in ihren LKWs.<br />

Du musst Genehmigungen und Zölle zahlen, damit du in die Europäische<br />

Union importieren darfst.<br />

Du kontrollierst die Qualität der Bananen. Du zahlst das Reifungsgas<br />

und lässt sie neu verpacken. Du musst die Arbeiter*innen und das<br />

Material bezahlen.<br />

Du trägst ein Risiko. Du hast Verträge mit den Plantagenbesitzer*innen<br />

und der Supermarktleitung geschlossen. Du musst eine gewisse Menge<br />

abkaufen, beziehungsweise liefern. Ansonsten zahlst du Strafe.<br />

Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung, 2013, Viele LKW-Fahrer arbeiten bis 80 Stunden in der<br />

Woche. Bild Clker-Free-Vector-Images. Pixabay.


Spediteur*in<br />

Du bist für die Verschiffung der Bananen zuständig. Du hast viele Kosten<br />

für das Schiff und die Crew.<br />

Die großen Fracht-Schiffe haben hohe Kosten:<br />

- teure Anschaffung<br />

- Unterhalts-Kosten, wie<br />

Hafen-Gebühren<br />

- Treibstoff<br />

- spezielle Kühl-Container<br />

für die Bananen (sie dürfen<br />

nicht zu früh reifen)<br />

Die hohen Kosten des Schiffs, sparst du bei der Crew wieder ein:<br />

- Du lässt das Schiff unter einer „Billig-Flagge“ fahren. So kannst du<br />

geringeren Lohn zahlen und hast geringe Arbeits-Standards.<br />

- Die Arbeiter*innen bekommen wenig Geld und zu wenig Ruhezeiten.<br />

Laut Vertrag leisten sie bis zu 103 unbezahlte Überstunden im Monat.<br />

Du trägst ein Risiko. Sind die Bananen beschädigt oder zu reif, musst du für den<br />

Schaden aufkommen.<br />

Quelle: Nicolai Birger/ Die Welt, 2017, Das brutale System der Billigflaggen.<br />

Bild: PaliGraficas.Pixabay.<br />

Plantagen-Besitzer*in / Anbau-Konzern<br />

Dir gehört die Plantage. Du hast hohe Kosten für die Infrastruktur und<br />

Technologie:<br />

- Infrastruktur für Transport und Bewässerung der Bananen<br />

- Verpackungskosten<br />

- Chemische Mittel (Dünger, Schädlings-Bekämpfung)<br />

Du sparst Geld durch niedrige Arbeits-Standards und Arbeits-Schutz:<br />

- Chemische Behälter werden nicht korrekt entsorgt<br />

- Falls sich Arbeiter*innen verletzen oder krank werden, findest du<br />

schnell neue. Du bist die*der einzige Arbeitgeber*in in der Region.<br />

Du trägst ein Risiko. Bei schlechter Ernte, Natur-Katastrophen oder Schädlingen<br />

an den Bananen, musst du für den Schaden aufkommen. Außerdem sind<br />

Supermärkte wählerisch. Krumme oder fleckige Bananen bekommst du nicht<br />

verkauft.


Plantagen-Arbeiter*innen<br />

Deine Arbeit ist körperlich sehr anstrengend und wird sehr schlecht bezahlt.<br />

Du bist einem hohen Gesundheitsrisiko ausgesetzt.<br />

- Du musst schwere Bananen-Stauden tragen.<br />

- Du verteilst Dünger und Mittel gegen Schädlinge ohne Schutz-Kleidung.<br />

- Du atmest die Abgase der Transportmittel ein.<br />

- Du hast keine Kranken-Versicherung oder ausreichende medizinische<br />

Versorgung.<br />

- Du darfst keine Gewerkschaften gründen.<br />

- In deiner Region gibt es keine anderen Arbeitgeber*innen. Du hast<br />

keine Wahl.<br />

- Dein Lohn reicht nicht aus, um deine täglichen Grundbedürfnisse zu<br />

sichern.


Angemessene Arbeits-Bedingungen<br />

Die Arbeits-Standards der Internationalen<br />

Arbeits-Organisation werden eingehalten. Das<br />

Arbeits-Umfeld muss sicher sein. Es darf die<br />

Gesundheit der Arbeiter*innen nicht gefährden.<br />

Sklaven-Arbeit und Ausbeutung von Kindern sind<br />

verboten. Gewerkschaften dürfen gegründet<br />

werden.<br />

Fairer Preis<br />

Die Produzent*innen bekommen einen fairen<br />

Preis ausgezahlt. Dieser deckt ihre Produktions-<br />

Kosten und Lebenserhaltungs-Kosten. Der Preis<br />

wird gemeinsam festgelegt. Er ist nicht abhängig<br />

vom schwankenden Weltmarkt-Preis.<br />

Positionen und Recht stärken<br />

Die Organisationen von Arbeiter*innen und<br />

Produzent*innen im Globalen Süden werden<br />

gestärkt. Ihre Recht werden gesichert. Die<br />

Organisationen bekommen umfassende<br />

Schulungen.<br />

Kinder-Rechte und Frauen-Rechte<br />

Alle Arbeiter*innen sollen für gleichwertige Arbeit,<br />

gleiche Bezahlung bekommen. Frauen sollen<br />

gleichberechtig mitentscheiden dürfen. Die Arbeit<br />

von Kindern darf nicht gegen ihr Wohlergehen,<br />

ihre Sicherheit, ihre Bildungs-Chancen oder ihr<br />

Spiel-Bedürfnis verstoßen.<br />

Bildungs-Arbeit und<br />

Kampagnen-Arbeit<br />

Die Konsument*innen werden über Fairen Handel<br />

und soziale Gerechtigkeit informiert.<br />

Organisationen führen politische Kampagnen-<br />

Arbeit durch. Dadurch wollen sie die Regeln des<br />

Welthandels gerechter gestalten.<br />

Umwelt-Schutz<br />

Ökologische Landwirtschaft wird gefordert. Sie ist<br />

aber nicht vorgeschrieben. Umweltschädliche<br />

Pestizide sind verboten. Nachhaltige Rohstoffe<br />

sollen bevorzugt werden. Der Abfall wird reduziert<br />

und die Entsorgung verbessert. Der Gebrauch von<br />

erneuerbaren Energien wird gefördert.<br />

Langfristige und direkte Handels-<br />

Beziehungen<br />

Langfristige Handels-Beziehungen sind wichtig,<br />

damit die Produzent*innen besser planen können.<br />

Durch direkte Beziehungen bleibt ihnen mehr<br />

Geld. Die Handels-Beziehung soll transparent und<br />

respektvoll sein.<br />

Marktzugang<br />

Fairer Handel stärkt wirtschaftlich benachteiligte<br />

Kleinbäuer*innen und Produzent*innen. Sie<br />

wurden von dem bestehenden, ungerechten<br />

System an den Rand gedrängt. Fairer Handel<br />

verschafft ihnen Marktzugang.<br />

Überprüfungs-Mechanismen<br />

Es wird überprüft, dass die Kriterien für Fairen<br />

Handel eingehalten werden. Man nutzt<br />

Monitoring-Prozesse und Evaluierungs-Prozesse.<br />

Verbesserungs-Möglichkeiten sollen so erkannt<br />

werden.


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