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KMU Wirtschaft 1/2021 mit Mister Generika

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No. 01 | <strong>2021</strong><br />

MISTER GENERIKA<br />

Axel Müller<br />

MISTER GENERIKA | NO BUSINESS AS USUAL | DIGITALISIERUNG – DER ULTIMATIVE WECKRUF


Digitale Sicherheit<br />

für Ihr Unternehmen<br />

o Awareness Trainings<br />

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VORWORT<br />

3<br />

Impressum<br />

Gesundheit ist von unbezahlbarem Wert - das würden wir nach<br />

einem Jahr Corona-Pandemie wohl alle unterschreiben. Um<br />

Gesundheit, deren Erhalt und Wiederherstellung geht es auch<br />

in unserem Titelinterview <strong>mit</strong> «<strong>Mister</strong> <strong>Generika</strong>», Dr. Axel<br />

Müller. Der promovierte Apotheker und international erfahrene<br />

Top Manager leitet seit 2016 den Branchenverband Intergenerika<br />

und setzt sich in dieser Funktion für die gesicherte Versorgung<br />

der Schweizer Patienten <strong>mit</strong> Qualitätsmedikamenten zu günstigen<br />

Preisen ein. Wie gesund und widerstandsfähig sich die Schweizer<br />

<strong>Wirtschaft</strong> in diesen aussergewöhnlichen Zeiten erweist, ist unser<br />

zweites grosses Thema. Unternehmen sind quasi über Nacht<br />

auf eine harte Probe gestellt worden - und die Zukunft bleibend<br />

herausfordernd.<br />

Wir blicken auf <strong>KMU</strong> und ihre Antwort auf die fundamental<br />

veränderte Umwelt. Gerade vor dem Imperativ der Digitalisierung<br />

und digitaler Transformation, das unser drittes Schwerpunktthema<br />

bildet. Das Ihnen vorliegende Magazin hat es also in sich.<br />

Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre.<br />

<strong>KMU</strong> <strong>Wirtschaft</strong>-Redaktion


4<br />

HIGHLIGHTS<br />

«<strong>Mister</strong> <strong>Generika</strong>»<br />

über den Wert der Gesundheit<br />

Er ist das Gesicht von <strong>Generika</strong> in der<br />

Schweiz - der patentabgelaufenen<br />

Qualitätsarznei<strong>mit</strong>teln. Dr. Axel Müller,<br />

Geschäftsführer des Branchenverbands<br />

Intergenerika im Interview über seinen<br />

Einsatz für die gesicherte Versorgung der<br />

Patienten <strong>mit</strong> Qualitätsmedikamenten zu<br />

günstigen Preisen.<br />

«No Business as usual» -<br />

<strong>KMU</strong> im Bann der Corona-Pandemie<br />

Über Nacht quasi hat die Corona-Pandemie<br />

die Schweizer <strong>KMU</strong> <strong>mit</strong> einer neuen Realität<br />

konfrontiert. Unsicherheit, mangelnde<br />

Planbarkeit und fehlende persönliche Kontakte<br />

erschweren das gewohnte Geschäftsleben. Wir<br />

blicken auf innovative Strategien ausgewählter<br />

Unternehmen für diese Herausforderung.<br />

Digitalisierung - der ultimative Weckruf<br />

Das Modewort «Digitale Transformation» ist<br />

in aller Munde. Nicht wenige Unternehmen<br />

haben die Digitalisierung in ihrem<br />

Unternehmen und den Geschäftsbeziehungen<br />

nicht <strong>mit</strong> der erforderlichen Konsequenz<br />

umgesetzt. Die Corona-Pandemie<br />

beschleunigt diesen Wandel noch weiter<br />

und setzt den Digitalisierungsverweigerern<br />

die Pistole auf die Brust. Wir zeigen Wege in<br />

diese neue Welt auf.


INHALT  5<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

6 |<br />

10 |<br />

16 |<br />

18 |<br />

22 |<br />

24 |<br />

26 |<br />

30 |<br />

34 |<br />

38 |<br />

42 |<br />

44 |<br />

46 |<br />

48 |<br />

52 |<br />

54 |<br />

56 |<br />

58 |<br />

<strong>Mister</strong> <strong>Generika</strong><br />

Personal Branding für Angestellte<br />

Altenzentrum Turm-Matt<br />

Pandenomics: Nach dem Schock<br />

Drohende Corona-Konkurswelle<br />

Covid-19-Kredite<br />

Corona-Krise bringt <strong>Wirtschaft</strong> in Nöte<br />

Cross Works<br />

Cybercrime: Tricks der Angreifer<br />

United Security Providers<br />

Cyberkriminalität: Gefahr aus dem Home Office<br />

CO 2<br />

-Gesetz unterstützt Klimapolitik<br />

Start frei für den kompakten Stromer von Mercedes-EQ<br />

BMW Group: Nachhaltig gut verpackt<br />

Mini Cooper SE: Neue und exklusive Akzente<br />

Lexus: Revolution der Ideen<br />

Marc Lichte: «Ästhetik erwächst aus Effizienz»<br />

Impressum


6 PORTRAIT<br />

<strong>Mister</strong> <strong>Generika</strong>: «Mein<br />

Antrieb ist die gesicherte<br />

Versorgung unserer Patienten<br />

<strong>mit</strong> Qualitätsmedikamenten<br />

zu günstigen Preisen.»<br />

<strong>KMU</strong> <strong>Wirtschaft</strong> im Gespräch <strong>mit</strong> Intergenerika Geschäftsführer<br />

Dr. Axel Müller über den Stellenwert patentabgelaufener<br />

Qualitätsarznei<strong>mit</strong>tel in der Arznei<strong>mit</strong>telversorgung. Die Gefahr,<br />

welche von der Einführung eines Referenzpreissystems für<br />

Medikamente ausgehen würde und warum Menschlichkeit<br />

gerade in Corona-Zeiten elementar ist.


 PORTRAIT<br />

7<br />

Axel Müller, am 1. Mai feiern Sie schon das fünfjährige<br />

Jubiläum als Geschäftsführer von Intergenerika, dem Branchenverband<br />

der <strong>Generika</strong>-Hersteller in der Schweiz. Was<br />

macht Ihre Arbeit so spannend?<br />

Allen voran treibt mich die Faszination für Arznei<strong>mit</strong>tel an,<br />

die mich schon als Kind beim Besuch einer Apotheke gepackt<br />

hat. Nachdem ich den Grossteil meiner Management-Karriere<br />

in verschiedenen Pharmafirmen verbracht habe, setze ich<br />

in meiner aktuellen Funktion all mein Wissen und meine Erfahrung<br />

für eine sichere, qualitativ hochstehende und günstige<br />

Medikamentenversorgung der Patientinnen und Patienten<br />

in der Schweiz ein. <strong>Generika</strong> sind ein zentrales Element der<br />

Medikamentenversorgung in der Schweiz. Die patentabgelaufenen<br />

Qualitätsarznei<strong>mit</strong>tel sind qualitativ gleichwertig und<br />

gleichzeitig bis zu 70% günstigere Alternativen zu den Originalmedikamenten.<br />

<strong>Generika</strong> steht für innovative Weiterentwicklung<br />

von bewährten Medikamenten und leisten jährlich<br />

einen Sparbeitrag von 1 Milliarde Franken. Doch dieser Beitrag<br />

könnte viel höher ausfallen, wenn der Anteil von <strong>Generika</strong> am<br />

Gesamtmarkt grösser wäre.<br />

Die Konsequenzen eines Referenzpreissystems wären nämlich<br />

fatal. Schweizer Patientinnen und Patienten wären die grossen<br />

Verlierer. Mit der Festsetzung von Höchstpreisen bei <strong>Generika</strong><br />

würden nämlich künftig nur noch diese von den Krankenkassen<br />

erstattet werden. Patienten müssen deshalb da<strong>mit</strong> rechnen,<br />

dass sie ihr vertrautes Präparat nur noch dann bekommen,<br />

wenn sie in der Apotheke den Differenzbeitrag aus der eigenen<br />

Tasche bezahlen. Wer den Differenzbetrag nicht zu zahlen<br />

bereit ist, dem bleibt nichts Anderes übrig, als auf das billigste<br />

Präparat zu wechseln. Doch das billigste Medikament ist nicht<br />

immer das Beste für Patienten. Ständige Präparatewechsel<br />

würden die Patientensicherheit und Therapietreue gefährden.<br />

Welche Auswirkungen hätten Referenzpreise bei Medikamenten<br />

auf die Versorgungssicherheit? Wie kommen<br />

Lieferengpässe zustande, vor denen Sie warnen?<br />

Ein Referenzpreissystem – das wissen wir von Beispielen in<br />

Europa – gefährdet die Versorgungssicherheit. Bei zu niedrigen<br />

Sie sprechen den, im europäischen Vergleich unterdurchschnittlichen<br />

Anteil von <strong>Generika</strong> am Gesamtmarkt an.<br />

Warum hinkt die Schweiz da hinterher?<br />

Tatsächlich zeigen die Marktdaten, dass in 2020 das Marktwachstum<br />

bei <strong>Generika</strong> sowohl Wert- wie auch Mengenmässig<br />

hinter jenem des gesamten kassenzulässigen Marktes<br />

zurückgeblieben ist. So sind im letzten Jahr in der Schweiz für<br />

1,1 Milliarden Franken kassenzulässige <strong>Generika</strong> verkauft worden,<br />

0.8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im gleichen Zeitraum<br />

ist der Verbrauch auf 1,7 Milliarden Tagesdosen angestiegen,<br />

was einer Zunahme von 3 Prozent entspricht. Dieses Wachstum<br />

ist nicht ausreichend hoch, um zu anderen europäischen<br />

Ländern aufschliessen zu können. Während der mengenmässige<br />

Anteil von <strong>Generika</strong> in Ländern wie Deutschland oder<br />

Holland zwischen 75 und 85 Prozent liegt, beträgt der Anteil in<br />

der Schweiz lediglich 36 Prozent. Ein Missstand, der behoben<br />

werden kann, indem der Bund aktuelle Fehlanreize beseitigt,<br />

welche dazu führen, dass Ärzte und Apotheker mehr verdienen,<br />

wenn sie ein teureres Medikament abgeben.<br />

<strong>Generika</strong> seien zu teuer, beklagt der Bundesrat und will<br />

dies <strong>mit</strong> einem Referenzpreissystem bekämpfen. Was ist<br />

Ihre Antwort darauf?<br />

Zusammen <strong>mit</strong> unseren Partnern in der Allianz «Nein zu Referenzpreisen<br />

bei Medikamenten», zu der sich führende Akteure<br />

des schweizerischen Gesundheitssystems zusammengeschlossen<br />

haben, lehnen wir ein Referenzpreissystem strikt ab.<br />

Nachdem der Nationalrat in 2020 richtigerweise und <strong>mit</strong> einer<br />

grossen Mehrheit gegen ein Referenzpreissystem gestimmt hat,<br />

hoffen wir, dass dies auch der Ständerat in diesem Jahr tun wird.<br />

Nicole Jordan


8 PORT R A I T <br />

Preisen wird die Herstellung von Medikamenten nämlich für<br />

viele Anbieter nicht mehr attraktiv, was deren Rückzug aus<br />

dem Markt zur Folge hat. Es drohen Oligo- oder gar Monopole<br />

und da<strong>mit</strong> die Abhängigkeit der Versorgung von wenigen Anbietern<br />

– gerade auch bei lebenswichtigen Medikamenten wie<br />

Antibiotika. Zudem drohen Lieferengpässe, welche wir gerade<br />

in der Corona-Pandemie erleben müssen. Der Grund, dass wir<br />

bei der globalen Zuteilung von Arznei<strong>mit</strong>telwirkstoffen durch<br />

globale Zulieferer momentan noch berücksichtigen werden,<br />

verdanken wir der Tatsache, dass wir im Gegensatz beispielsweise<br />

zu Deutschland, noch über faire Preise verfügen. Dort<br />

haben die Rabattverträge zu einer dramatischen Mangelversorgung<br />

geführt. Sollten die Preise aufgrund des anhaltenden<br />

Preisdrucks hierzulande jedoch weiter erodieren, würde das<br />

auch unsere Position empfindlich verschlechtern.<br />

Ein anderer Vorstoss zum Kostensparen seitens der Politik<br />

ist der Vorschlag von Parallelimporten von <strong>Generika</strong>.<br />

Wie ist Ihre Haltung diesbezüglich?<br />

Im Grundsatz sind wir nicht gegen Parallelimporte von <strong>Generika</strong>,<br />

so wie sie übrigens heute schon gesetzeskonform möglich<br />

sind. Wir sind jedoch gegen fälschlicherweise als Parallelimporte<br />

bezeichnete Direktimporte aus dem Ausland, ohne<br />

dass die Arznei<strong>mit</strong>telaufsichtsbehörde «Swissmedic» hiervon<br />

Kenntnis hat. Fälschungen könnten dadurch in die Schweiz<br />

gelangen. Die Zulassungs- und Aufsichtsbehörde aussen vor<br />

zu lassen, betrachten wir deshalb als äusserst problematisch,<br />

da diese Organisation für qualitativ einwandfreie, sichere und<br />

wirksame Medikamente sorgt. Auch hier hat die Patientensicherheit<br />

für uns oberste Priorität.<br />

Werfen wir abschliessend hier am neuen Sitz von Intergenerika<br />

im «Haus der <strong>Wirtschaft</strong>» in Pratteln den Blick auf<br />

das Geschäftsleben. Was sind aus Ihrer Sicht die aktuell<br />

grössten Herausforderungen in der Mitarbeiterführung?<br />

Die Corona-Pandemie hat uns von heute auf morgen unfreiwillig<br />

aus den Büros verbannt, Geschäftsreisen faktisch<br />

zum Erliegen gebracht und wird einen nachhaltigen Einfluss<br />

auf die Unternehmenskultur haben. Wir dürfen nicht dem<br />

Irrglauben unterliegen, über Zoom & Co. ein Unternehmen<br />

zu führen, den Korpsgeist am Leben zu erhalten und die<br />

Unternehmenskultur pflegen zu können. Als soziales Wesen<br />

braucht der Homo Sapiens auch im 21. Jahrhundert die<br />

persönlichen Begegnungen – der Schwatz am Kaffeeautomaten,<br />

der direkte Augenkontakt <strong>mit</strong> dem Chef oder der<br />

humorvolle Austausch unter Kollegen. Dieser Faktor muss<br />

bei der Konzeption von Home-Office-Lösungen und hybriden<br />

Arbeitsplatzmodellen berücksichtigt werden. Neben dem<br />

Blick auf das psychische Wohlbefinden der Mitarbeitenden<br />

haben sich Unternehmen zudem verstärkt um deren mentalen<br />

Gesundheit zu sorgen. Jeder kann die für ihn beste Form<br />

des Ausgleichs finden. Während das Home-Office einem das<br />

zeitaufwändige Pendeln zwischen Zuhause und dem Arbeitsplatz<br />

erspart, kann die freigewordene Zeit beispielsweise für<br />

einen sportlichen Ausgleich oder einen Spaziergang genutzt<br />

werden. Chefs können hier Vorbild sein.


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10 HIGHLIGHT<br />

Personal Branding für<br />

Angestellte – bring dein<br />

Unternehmen zum Erfolg!<br />

Personal Branding – für einige ist dieser Begriff schon Teil der<br />

abgegriffenen Buzzwords der letzten Jahre. Tatsächlich ist<br />

Personal Branding aber sowohl für Einzelpersonen als auch<br />

Unternehmen relevanter als jemals zuvor. Es geht dabei darum,<br />

die eigene Marke oder dein Unternehmen klar zu positionieren<br />

und von Konkurrenten abzugrenzen. Das hilft dir dabei, dein<br />

Unternehmen in deiner Branche zu etablieren und einen Platz<br />

in den Köpfen der Mitmenschen einzunehmen.


HIGHLIGHT<br />

11<br />

Wie funktioniert Personal<br />

Branding für Unternehmen?<br />

Für die eigene Person ist die<br />

Erarbeitung einer Personal<br />

Branding Strategie<br />

nicht schwierig, es bedarf<br />

nur etwas Recherche und<br />

intensives Brainstorming<br />

über eigene Interessen und<br />

Fähigkeiten. Hast du aber als<br />

Angestellter eines Unternehmens<br />

die Aufgabe, eine Personal<br />

Branding Strategie für<br />

das gesamte Unternehmen<br />

zu erstellen, sieht das oft anders<br />

aus. Denn du bist zwar<br />

Teil des Unternehmens, doch<br />

die eigene Rolle im Unternehmen<br />

ist eine andere als<br />

die Rolle des Unternehmens<br />

in der Branche. Deshalb ist es<br />

alles andere als einfach, sich<br />

in das gesamte Unternehmen<br />

hineinzudenken.<br />

Um das trotzdem zu erreichen,<br />

macht es Sinn, eine<br />

«Persönlichkeit» zu erschaffen,<br />

die weder der Angestellte<br />

noch das Unternehmen ist.<br />

Fängst du als Angestellter<br />

gerade erst an, eine Personal<br />

Branding Strategie für dein<br />

Unternehmen zu entwickeln,<br />

kann dir eine solche Persönlichkeit<br />

dabei helfen, einen<br />

Überblick über dein Unternehmen<br />

zu bekommen. Die<br />

Persönlichkeit repräsentiert<br />

online das Unternehmen und<br />

ist so der Ver<strong>mit</strong>tler zwischen<br />

dem Unternehmen und seinen<br />

Kontakten auf LinkedIn.<br />

Schritt für Schritt zur Unternehmens-Persönlichkeit<br />

Du fragst dich, wie man<br />

eine solche Persönlichkeit<br />

erschafft und auf was man<br />

dabei achten muss? Hier findest<br />

du eine Vorgehensweise<br />

in 4 Schritten, an der du dich<br />

orientieren kannst.<br />

Schritt 1: Bestandsaufnahme<br />

Finde heraus, welche Inhalte<br />

schon auf dem LinkedIn<br />

Profil deines Unternehmens<br />

vorhanden sind. Um eine<br />

Basis für deine Persönlichkeit<br />

zu schaffen, kannst du<br />

die bisher veröffentlichen<br />

Inhalte analysieren: Was für<br />

Methoden der Selbstdarstellung<br />

werden genutzt?<br />

Was für einen Eindruck<br />

ver<strong>mit</strong>teln Profilbild und<br />

die Zusammenfassung? Ist<br />

in früheren Beiträgen ein<br />

bestimmter Sprachstil, zum<br />

Beispiel sehr humorvoll oder<br />

eher sachlich, zu erkennen?<br />

Hast du das herausgefunden,<br />

sind dies deine ersten<br />

Anhaltspunkte, wie deine<br />

Persönlichkeit am Ende<br />

aussehen wird. Hast du das<br />

Gefühl, bestimmte Beiträge<br />

kommen besser an als<br />

andere, versuche herauszufinden,<br />

was an diesen Posts<br />

besonders ist!<br />

Schritt 2: Analyse die früheren<br />

Beiträge<br />

Welche Themen wurden<br />

schon einmal behandelt?<br />

Wie gut sind die bisherigen<br />

Posts bei den Kontakten<br />

des Unternehmens angekommen,<br />

bei welchen<br />

Inhalten war das Engagement<br />

besonders gross? Die<br />

Antworten auf diese Fragen<br />

sind die Grundlage für dein<br />

späteres Vorgehen. Denn


12<br />

HIGHLIGHT<br />

jedes Thema, dass schon einmal behandelt wurde, wird Teil<br />

der erschaffenen Persönlichkeit.<br />

Achte darauf, wie dein Unternehmen bei den behandelten<br />

Themen positioniert ist. Denn diese Stellungnahme ist Teil<br />

der Unternehmenspersönlichkeit. Möchtest du, dass diese<br />

vergangenen Positionierungen Teil der Persönlichkeit bleiben,<br />

behalte die alten Beiträge bei. Falls nicht, kannst du dich zu<br />

veralteten Beiträgen neu positionieren und das zugehörige<br />

Thema so<strong>mit</strong> später neu aufarbeiten.<br />

Schritt 3: Brainstorming zu zukünftigen Themen<br />

Auf Grundlage der beiden vorherigen Fragen kannst du dich<br />

jetzt daran machen, Themen für deine Persönlichkeit zu<br />

sammeln. In die Themensammlung können frühere, veraltete<br />

Beiträge einfliessen, die du neu strukturieren willst. Setze dich<br />

aber auch da<strong>mit</strong> auseinander, welche Themen für die Zielgruppe<br />

interessant sind. Relevante Themen für das LinkedIn Profil<br />

deines Unternehmens sind die Produkte, die das Unternehmen<br />

voranvertreibt und andere Informationen für Kunden rund um<br />

deine Branche.<br />

noch einmal die Top 3 Punkte zum Thema Personal Branding für<br />

Angestellte übersichtlich zusammengefasst:<br />

- Analysiere, falls vorhanden, die bisherige Personal Branding<br />

Strategie deines Unternehmens.<br />

- Erstelle dir eine Persönlichkeit, die als Sprachrohr des Unternehmens<br />

dienen wird.<br />

- Definiere diese Persönlichkeit über Stellungnahmen zu verschiedenen<br />

Thematiken, aber auch über einen eigenen<br />

Schreibstil oder wiederkehrende Postformate.<br />

Sei dir anfangs bewusst, dass du das Personal Branding deines<br />

Unternehmens nicht über Nacht revolutionieren kannst. Gehst<br />

du aber nach den obigen Punkten vor, kannst du dein Unternehmen<br />

Step by Step neu positionieren und definieren.<br />

Hast du Fragen? Der Schweizer LinkedIn Experte Baschi Sale<br />

unterstützt dich gerne!<br />

Beachte, dass diese Themensammlung nur der Rohbau für dein<br />

Personal Branding ist. Um dein Unternehmen als Marke zu<br />

etablieren, vertrete in deinen Posts immer eine eigene Meinung<br />

zu einem Thema und gib den Beiträgen den individuellen Touch<br />

deiner Persönlichkeit.<br />

Schritt 4: Abgrenzung deiner Persönlichkeit<br />

Oft definieren wir uns im Kontrast zu anderen - also darüber,<br />

was wir nicht sind. Mache dir diese menschliche Eigenschaft<br />

auch für deine Personal Branding Persönlichkeit zunutze.<br />

Brainstorme, welche Meinungen dein Unternehmen nicht<br />

vertritt und <strong>mit</strong> welchen anderen Persönlichkeiten es sich<br />

nicht identifiziert. An dieser Stelle kannst du auch noch einmal<br />

klar abgrenzen, welche Stellungnahmen aus früheren<br />

Beiträgen jetzt nicht mehr vertreten werden sollen. Diese<br />

Punkte kannst du dann später in deine Inhalte <strong>mit</strong> einfliessen<br />

lassen.<br />

Alles klar? Dann kannst du jetzt auch schon loslegen, das Personal<br />

Branding deines Unternehmens in die Hand zu nehmen. Hier<br />

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16 WIRTSCHAFT<br />

Alterszentrum Turm-Matt:<br />

Covid 19-Schutzkonzept<br />

hat sich bewährt<br />

Die Corona-Pandemie stellt Einrichtungen wie Alters- und<br />

Pflegeheime bei der Aufrechterhaltung des täglichen Betriebs<br />

vor besondere Herausforderungen. Dank eines ausgereiften<br />

Qualitätsmanagements und der konsequenten Umsetzung der<br />

COVID-19-Vorschriften des BAG gilt das Alterszentrum<br />

Turm-Matt in Wollerau als Erfolgsbeispiel. Eine Strategie,<br />

die Bewohner und deren Angehörige sowie Mitarbeitende<br />

gleichermassen schätzen.<br />

In der Corona-Pandemie zählt die Altersgruppe 65+ zu den<br />

Risikogruppen, was die Arbeit von Einrichtungen wie Pflegeund<br />

Altersheimen besonders anspruchsvoll macht. «Quasi über<br />

Nacht hat die Corona-Pandemie eine neue Realität erschaffen<br />

und Spitäler wie Pflegebetriebe vor enorme Herausforderungen<br />

gestellt», weiss Markus Rüdisüli, Gesundheitsökonom und Geschäftsführer<br />

Spitäler Zentralschweiz. «Einrichtungen <strong>mit</strong> einem<br />

professionellen Qualitätsmanagement sind für solche Ausnahmesituationen<br />

besser gewappnet.»<br />

Marlene Müller, Stiftungsratspräsidentin Turm-Matt<br />

Turm-Matt-Schutzkonzept greift<br />

Als Beispiel dafür steht das Alterszentrum Turm-Matt. Gerade<br />

aufgrund eines erprobten Qualitätsmanagements und eines<br />

eingespielten Teams konnte die Einrichtung im Herzen Wolleraus<br />

die Pandemie gut und bis dato ohne einen Corona-Fall meistern.<br />

«Wir haben schnell und konsequent die Vorschriften des BAG<br />

umgesetzt», bestätigt Marlene Müller, Stiftungsratspräsidentin<br />

der Einrichtung. „Dieser Erfolg ist auf die konzertierte Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten zurückzuführen.» Dies bestätigt auch<br />

Stefan Blum, Leiter des Zentrums: «Für uns stehen das Wohlbefinden<br />

und der Schutz unserer Bewohnerinnen und Bewohner<br />

über allem. Entsprechend haben wir unsere betrieblichen


WIRTSCHAFT<br />

17<br />

Pflege- und Geschäftsleitung: Links: Frau Esther Stössel, Pflegedienstleiterin und Mitglied der Betriebsleitung;<br />

Mitte: Stefan Blum, Zentrumsleiter; Rechts: Frau Heike Manteuffel, Stellvertretende Pflegedienstleiterin<br />

Abläufe und jeden einzelnen Prozessschritt auf den Prüfstand<br />

gestellt und zusätzlich zu unseren Qualitätsvorgaben weitere<br />

Schutz- und Hygienemassnahmen in Kraft gesetzt.»<br />

Pflegepersonal meistert gestiegene Belastungen<br />

«In der Corona-Pandemie ist unser Pflegepersonal nicht nur<br />

überdurchschnittlichen Belastungen ausgesetzt, sondern hat<br />

sich zum Schutz der Bewohner zu besonderen Opfern bereit<br />

erklärt», sagt Esther Stössel, Pflegedienstleitung. «So verzichten<br />

Mitarbeitende beispielsweise auf Auslandsreisen und schränken<br />

auch ihre privaten Kontakte massiv ein. Ergänzend dazu sagt ihre<br />

Stellvertretung Heike Manteuffel: «Wir sind sehr darauf bedacht,<br />

für unsere Bewohnerinnen und Bewohner den normalen Tagesablauf<br />

aufrechtzuerhalten, sodass sie keinen Unterschied zu der<br />

Zeit vor der Pandemie verspüren.»<br />

Im Fokus: Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohner<br />

Für ihre Leistung erhalten die Zentrumsleitung wie auch die Mitarbeitenden<br />

grossen Dank und Zuspruch von den Bewohnern<br />

und deren Angehörigen. «Wir bekommen immer wieder Anrufe<br />

oder Mails von Familienangehörigen, die sich für unsere Dienstleistung<br />

und die fürsorgliche Betreuung der Bewohner bedanken»,<br />

erwähnt Stefan Blum. Auch die Bewohner selbst zeigen<br />

sich sehr zufrieden <strong>mit</strong> der aktuellen Situation: «Ich denke, ich<br />

spreche auch im Namen meiner Mitbewohner», sagt Fridolin<br />

Keller, der seit 9. Juli 2019 im Alterszentrum wohnt.» Ich bin<br />

sehr zufrieden hier und fühle mich rundum wohl. Die Turm-Matt<br />

ist mein Zuhause. Das Essen und die Pflege sind sehr gut, so<br />

auch die Stimmung und die Kameradschaft unter uns Bewohnern.<br />

Das Pflegepersonal wie auch die Zentrumsleitung arbeiten<br />

hervorragend. Unsere Situation hat sich <strong>mit</strong> Corona nicht verschlechtert<br />

– wie eh und je werden wir bestens versorgt. Meine<br />

beiden Töchter schätzen es sehr, dass ich im Turm-Matt bestens<br />

aufgehoben bin.»<br />

Die Kosten im Griff – positiver Ausblick für <strong>2021</strong><br />

Seit 2014 schreibt das Alterszentrum Turm-Matt schwarze<br />

Zahlen und konnte diesen Trend auch im Corona-Jahr 2020<br />

behaupten. «Trotz des höheren Zeit- und Materialaufwands<br />

konnten wir die Kosten im Griff behalten und sind auch für das<br />

laufende Geschäftsjahr wirtschaftlich gut aufgestellt», führt<br />

Zentrumsleiter Stefan Blum aus. Da<strong>mit</strong> ist eine gute Basis gelegt<br />

für den geplanten Neubau, welcher es der Stiftung erlauben soll,<br />

das Pflegeangebot in Wollerau auch für die kommenden Jahrzehnte<br />

in einer guten Qualität und wirtschaftlich nachhaltig<br />

sicherzustellen. Das freut auch Gemeindepräsident Christian<br />

Marty: «Die Gemeinde Wollerau will auch in Zukunft ihren Versorgungsauftrag<br />

im Bereich der stationären Pflegeversorgung<br />

der Stiftung Turm-Matt übertragen. Aus diesem Grund stehen<br />

die Gemeinde und die Stiftung gemeinsam in einem Arbeitsprozess,<br />

welcher nebst dem Neubau in eine neue Leistungsvereinbarung<br />

münden soll.»


18 WIRTSCHAFT<br />

Pandenomics: Nach dem Schock<br />

So ein Jahr wie 2020 hat es bisher nicht gegeben. Der weltweite<br />

Lockdown im Verlauf der ersten Welle der COVID-​19-Pandemie<br />

löste den stärksten <strong>Wirtschaft</strong>seinbruch der jüngeren<br />

Geschichte aus. Die meisten Volkswirtschaften erholten sich<br />

im Anschluss deutlich, doch eine zweite COVID-​19-Welle<br />

verpasste der <strong>Wirtschaft</strong> erneut einen Dämpfer. Dennoch<br />

dürfte sich das Wachstum <strong>2021</strong> langsam beschleunigen, ohne<br />

einen bedrohlichen Anstieg der Inflation oder der Zinsen zu<br />

bedingen, trotz der deutlich höheren Staatsverschuldung.<br />

«Furcht und Schrecken»<br />

Aufgrund des Lockdowns der Weltwirtschaft wird 2020 als ein<br />

historisches Jahr <strong>mit</strong> einzigartiger Konjunkturentwicklung in die<br />

Geschichtsbücher eingehen. Auf den stärksten Quartalseinbruch<br />

des globalen Bruttoinlandprodukts (BIP) im 2. Quartal folgte der<br />

kräftigste, jemals in einem Quartal verzeichnete Wiederanstieg.<br />

Dem waren eine Lockerung der Corona-​Auflagen sowie beispiellose<br />

Haushalts-​und Geldpolitische Massnahmen vorausgegangen.<br />

Als die COVID-​19-Pandemie drohte, ausser Kontrolle<br />

zu geraten, griffen die verantwortlichen Politiker rund um den<br />

Globus zu drastischen Massnahmen, um die wirtschaftlichen<br />

Folgen dieser Gesundheitskrise in den Griff zu bekommen.<br />

Was war dieses Mal anders? In einem «normalen» Abschwung<br />

kommt es in den konjunkturempfindlichen <strong>Wirtschaft</strong>sbereichen<br />

wie dem Baugewerbe in der Regel zu einer Kontraktion.<br />

Dagegen ergeht es dem Dienstleistungssektor meist besser.<br />

Dieses Mal traf der Schock jedoch die zyklischen verarbei-


WIRTSCHAFT<br />

19<br />

tenden Sektoren und die<br />

Dienstleistungswirtschaft<br />

gleichzeitig und löste da<strong>mit</strong><br />

extreme Schwankungen der<br />

wirtschaftlichen Aktivität aus.<br />

Dies ist äusserst selten.<br />

In den USA kam es im Dienstleistungssektor<br />

in den letzten<br />

70 Jahren nur dreimal zu<br />

einem Wachstumseinbruch:<br />

1973, 2008 und 2020. Im Verlauf<br />

der aktuellen Rezession<br />

schwächte sich die Aktivität in<br />

den zyklischen Sektoren ab,<br />

denn <strong>mit</strong> dem Herunterfahren<br />

ganzer Volkswirtschaften kam<br />

es zu Störungen:<br />

in den Lieferketten. Im<br />

Dienstleistungssektor kam<br />

<strong>mit</strong> den Ausgangsbeschränkungen<br />

das Geschäftsleben<br />

in diversen Branchen zum<br />

Erliegen. Bislang «normale»<br />

Geschäftsaktivitäten,<br />

wie z.B. der Betrieb eines<br />

Coiffeursalons oder eines<br />

Restaurants, wurden in der<br />

Pandemie zu einem Risiko für<br />

Kunden und Mitarbeitende.<br />

Das erklärt <strong>Wirtschaft</strong>stätigkeit<br />

nach der Aufhebung der<br />

Lockdown-​Massnahmen, <strong>mit</strong><br />

den gestörten Lieferketten<br />

wiederhergestellt wurden<br />

und zuvor geschlossene<br />

Unternehmen unter strengen<br />

COVID-​19-Sicherheitsauflagen<br />

den Betrieb wieder<br />

aufnehmen durften. Zusätzlich<br />

unterstützt wurde<br />

die Erholung durch massive<br />

fiskal-​und geldpolitische<br />

Stimuluspakete.<br />

Eine weitere ungewöhnliche<br />

makroökonomische Begleiterscheinung<br />

der Rezession<br />

2020 ist der gleichzeitige Anstieg<br />

der Sparquoten in den<br />

USA, in Europa und Asien.<br />

Haushalts und Sozialhilfeprogramme<br />

glichen einen<br />

Teil der Einkommensverluste<br />

während des Lockdowns aus<br />

und kurbelten die Konsumausgaben<br />

stärker an, als dies<br />

sonst der Fall gewesen wäre.<br />

Da die Ausgaben für Dienstleistungen<br />

im Gegensatz<br />

zu jenen für Waren jedoch<br />

durch die Abstandsregeln gebremst<br />

wurden, konnten die<br />

privaten Haushalte mehr zur<br />

Seite legen. Da<strong>mit</strong> verbesserte<br />

sich ihre Vermögenslage,<br />

was in einer Rezession<br />

eher ungewöhnlich ist. Ein<br />

weiterer Anstieg der Ausgaben<br />

ist wahrscheinlich,<br />

wenn die geleisteten Arbeitsstunden<br />

weiter steigen und<br />

der Rückgang der Arbeitslosigkeit<br />

anhält. Sobald die<br />

Pandemie überstanden ist,<br />

werden die Konsumenten<br />

auch wieder mehr für Dienstleistungen<br />

ausgeben.<br />

Belastung für die Löhne<br />

Schätzungen der Internationalen<br />

Arbeitsorganisation<br />

(IAO) zufolge wurden<br />

während des Lockdowns im 2.<br />

Quartal weltweit 15% weniger<br />

Arbeitsstunden geleistet. Das<br />

entspricht annähernd 500<br />

Millionen Arbeitsplätzen.<br />

Allein in den USA verloren auf<br />

dem Höhepunkt der Krise im<br />

März und April über 21 Millionen<br />

Menschen ihren Job. Auch<br />

am europäischen Arbeitsmarkt<br />

ging die Zahl der<br />

geleisteten Arbeitsstunden<br />

erheblich zurück, die Zahl der<br />

Arbeitsplätze jedoch weniger<br />

stark, da die Regierungen<br />

<strong>mit</strong> Kurzarbeitprogrammen<br />

gegensteuerten. Im Rahmen<br />

solcher Programme können<br />

Unternehmen einen Antrag<br />

auf Verkürzung der Arbeitszeit<br />

stellen. Den Lohnausfall<br />

gleicht der Staat meist bis<br />

zu einer Höchstgrenze von<br />

80% aus. Auch asiatische und<br />

Schwellenländer <strong>mit</strong> hohem<br />

Beschäftigungsanteil im öffentlichen<br />

Sektor konnten in<br />

der Krise ihre Beschäftigung<br />

vergleichsweise stabil halten.<br />

In Ländern <strong>mit</strong> geringem<br />

Sozialversicherungsschutz<br />

wie in den USA und in einigen<br />

Schwellenländern waren dagegen<br />

erhebliche Turbulenzen<br />

am Arbeitsmarkt zu beobachten.<br />

Während des Lockdowns<br />

kam es zu einer Entlassungswelle,<br />

auf die in der Erholung<br />

massenhafte Wiedereinstellungen<br />

folgten.<br />

Bei Redaktionsschluss hatte<br />

sich die Lage an den weltweiten<br />

Arbeitsmärkten im<br />

Vergleich zum 2. Quartal<br />

wieder spürbar entspannt.<br />

Die Arbeitslosenquoten sind<br />

jedoch nach wie vor deutlich<br />

höher als vor Ausbruch der<br />

Pandemie. In den nächsten<br />

Monaten wird die Wiedereinstellungsquote<br />

vermutlich<br />

zurückgehen, denn die<br />

anfänglich positive Wirkung<br />

der Wiederaufnahme betrieblicher<br />

Aktivitäten lässt nach.<br />

Da es einige Zeit dauern wird,<br />

bis in der <strong>Wirtschaft</strong> wieder<br />

die vor der Pandemie verzeichneten<br />

Aktivitätsniveaus<br />

erreicht sind, ist in den nächsten<br />

zwei Jahren weiterhin<br />

<strong>mit</strong> erhöhten Arbeitslosenquoten<br />

zu rechnen. Dies muss<br />

aber nicht von Dauer sein. In<br />

Ländern <strong>mit</strong> relativ flexiblen<br />

und unregulierten Arbeitsmärkten<br />

wie den USA dürfte<br />

sich die Arbeitslosigkeit<br />

schnell wieder auf dem alten<br />

Gleichgewicht einpendeln,<br />

selbst wenn die Produktion<br />

unter dem Niveau von vor der<br />

Pandemie bleibt. Aber solange<br />

wie Unterbeschäftigung<br />

herrscht, dürften die Löhne<br />

weiter unter Druck stehen.<br />

In Europa und Japan werden<br />

die Gesetze dem jedoch dem<br />

entgegenwirken.<br />

14.7%<br />

Im April, als über 20 Millionen<br />

Menschen ihren Arbeitsplatz<br />

verloren, erreichte die<br />

Arbeitslosigkeit in den USA<br />

ihren Höchststand.<br />

Kreative Zerstörung und<br />

Produktivität<br />

Ein Schock wie die COVID-​<br />

19-Pandemie bleibt auch für<br />

die Produktivität nicht ohne<br />

Folgen. Eine Kennzahl hierfür<br />

ist das Wachstum der Arbeitsproduktivität,<br />

d.h. das reale<br />

BIP-​Wachstum abzüglich des


20 WIRTSCHAFT<br />

realen Wachstums der geleisteten Arbeitsstunden. Während<br />

der Pandemie stieg die Arbeitsproduktivität sprunghaft an,<br />

denn die geleisteten Arbeitsstunden gingen stärker zurück als<br />

die Produktion. Wenn die Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplatz<br />

zurückkehren, dürfte sich dies jedoch umkehren. Dann könnte<br />

sich das Produktivitätswachstum wieder verlang samen. Über<br />

kurze Zeiträume betrachtet weist die Produktivität verlangsamen<br />

im Allgemeinen sehr starke Schwankungen auf. Auf längere<br />

Sicht könnte die Pandemie die Produktivität aber zumindest in<br />

einigen Sektoren steigern.<br />

Der Lockdown hat zahlreiche Verwerfungen nach sich gezogen,<br />

durch die neue Geschäftsmodelle wie die Telemedizin und neue<br />

Arbeitsformen unseres Erachtens deutlichen Auftrieb erfahren.<br />

Diese Verwerfungen werden kurzfristig Kosten verursachen.<br />

Neue Geschäftsmodelle können auf lange Sicht jedoch zu Effizienzsteigerungen<br />

führen, vor allem dann, wenn Unternehmen<br />

und Regierungen in die richtigen Bereiche, wie z.B. die digitale<br />

Infrastruktur, investieren.<br />

Zentralbanken warten ab<br />

Da die Löhne unter Druck stehen und/oder – je nach Region<br />

– die Arbeitslosenzahlen steigen, dürfte sich der verhaltene<br />

Preisauftrieb fortsetzen. Wir erwarten für <strong>2021</strong> weltweit eine<br />

Inflation von 2.3%. Sie bliebe da<strong>mit</strong> unter dem vor der Pandemie<br />

erreichten Niveau von 2.5% im Jahr 2019 zurück. Für die USA<br />

prognostizieren wir im Jahr <strong>2021</strong> eine Teuerungsrate von 2.0%<br />

gegenüber 1.0% für die Eurozone und 2.5% für China.<br />

Aufgrund dieser niedrigen Inflationsraten dürften es die Zentralbanken<br />

nicht eilig haben, die Leitzinsen zu erhöhen. Während<br />

des Lockdowns senkte die US-​Notenbank (Fed) im Schulterschluss<br />

<strong>mit</strong> anderen wichtigen Zentralbanken die Zinsen auf<br />

annähernd Null. Zudem reaktivierten oder verlängerten sie<br />

umfangreiche Wertpapierkaufprogramme. Ihr Ziel war es, die<br />

Realzinsen weiter zu drücken, um die Konjunkturerholung anzukurbeln.<br />

Wir gehen nicht davon aus, dass eine der wichtigen<br />

Zentralbanken <strong>2021</strong> die Zinsschraube anziehen wird. Auch für<br />

lange Zeit danach ist dies wenig wahrscheinlich. Tatsächlich<br />

könnte es sogar zu einer Ausweitung der Wertpapierkäufe kommen,<br />

wenn das Wachstum ins Stocken gerät oder die Inflation<br />

nicht steigt.<br />

Unsicherheit bezüglich fiskalischer Zukunft<br />

Die Pandemie und ihre Folgen dürften dazu beitragen, die Inflation<br />

<strong>2021</strong> im Zaum zu halten. Die langfristigen Auswirkungen<br />

der Krise auf die Teuerungsrate sind indes weniger absehbar.<br />

Mit der Zeit sind aufgeblähte Haushaltsdefizite und eine hohe<br />

Staatsverschuldung zu erwarten. Diese Destabilisierung der öffentlichen<br />

Finanzen kann die Inflation anheizen, aber nur, wenn<br />

die Zentralbanken auf künftigen Inflationsdruck unzureichend<br />

oder gar nicht reagieren. Dies könnte z.B. der Fall sein, wenn<br />

sie externem Druck nachgeben oder wenn sie sich bei ihren<br />

Zinsentscheiden allmählich von Sorgen über den Schuldendienst<br />

des Staates leiten lassen. Dies stellt ein Risiko für die Zeit<br />

nach COVID-​19 dar. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass<br />

Druck auf die Zentralbanken ausgeübt wird, zur Finanzierung<br />

allzu ehrgeiziger Konjunkturprogramme beizutragen.<br />

Auch besteht die Möglichkeit, dass die Zentralbanken zu spät<br />

oder zu halbherzig auf eine Inflationsbeschleunigung reagieren.<br />

Gleichwohl beschränkt die Umstellung der Fed auf ein<br />

durchschnittliches Inflationsziel die Notenbank nicht in ihrer<br />

Fähigkeit, schnell zu reagieren, sollte die Teuerung über das<br />

Inflationsziel hinausschiessen. In Europa ist dies aufgrund der<br />

Satzung der Europäischen Zentralbank (EZB) sehr unwahrscheinlich.<br />

In Ländern <strong>mit</strong> hoher Staatsverschuldung haben die<br />

Zentralbanken grössere Schwierigkeiten da<strong>mit</strong>, die Inflation<br />

zu bekämpfen, als die Deflation in Schach zu halten. Das liegt<br />

daran, dass die Inflation das Schultern einer hohen Schuldenlast<br />

erleichtert, während die Deflation den gegenteiligen Effekt<br />

hat. Die Zentralbanken sind daher heute sehr viel offener für<br />

unorthodoxe geldpolitische Massnahmen wie die quantitative<br />

Lockerung, Negativzinsen oder die Renditekurvensteuerung, um<br />

einen allgemeinen Preisverfall zu vermeiden, statt wie früher<br />

bei schwacher Konjunktur die geldpolitischen Zügel angesichts<br />

steigender Inflation zu straffen. Dies bringt die Zentralbanken<br />

bei der Erfüllung ihrer Mandate jedoch in eine heikle Lage. Noch<br />

ist es zu früh, um die Folgen solcher Extremrisiken abzuschätzen.<br />

Anleger sollten die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen<br />

jedoch im Auge behalten.


CROSS WORKS<br />

21<br />

Inflation bedingt Entwicklung bei Finanzanlagen<br />

Für Finanzanlagen und Anleger ist es entscheidend zu wissen,<br />

welches Inflationsumfeld in den kommenden Jahren herrschen<br />

wird. Für die meisten Industrie- und Schwellenländer bedeutet<br />

eine Gesamtinflation von 0% bis 4% ein moderates Inflationsumfeld,<br />

in dem sich Aktien tendenziell besser entwickeln als<br />

Anleihen. In einem Umfeld <strong>mit</strong> sehr hohem Preisauftrieb, wie es<br />

typischerweise bei Gesamtinflationsraten über 7.5% herrscht,<br />

generieren Aktien keine positiven Gesamterträge mehr,<br />

während Anleihen tendenziell eine negative Wertentwicklung<br />

verzeichnen. Herrscht Deflation, d.h. die Gesamtinflation ist<br />

negativ, schneiden Anleihen besser ab als Aktien.<br />

Das Schuldenerbe<br />

Viele Länder haben während der Krise fiskalische Stimulusmassnahmen<br />

in Höhe von 10% ihres BIP oder mehr auf den Weg<br />

gebracht. Bis Ende 2020 wird das Verhältnis von Staatsverschuldung<br />

zum BIP in den USA nach Angaben des Internationalen<br />

Währungsfonds (IWF) auf über 130% steigen, in Italien auf<br />

über 160% und in Japan auf über 260%. Zwar bereitet der wachsende<br />

Schuldenberg den politisch Verantwortlichen zunehmend<br />

Sorgen. Zugleich wird jedoch der Druck zunehmen, zusätzliche<br />

Fiskalanreize zu setzen, sollten sich die Volkswirtschaften nicht<br />

vollständig erholen. In den USA dürfte sich der Umfang zusätzlicher<br />

Stimuli in Grenzen halten, da es den Demokraten nicht<br />

gelang, entscheidende Mehrheiten im Kongress zu gewinnen.<br />

Mit zusätzlichen Konjunkturmassnahmen in einer Grössenordnung<br />

wie im Jahr 2020 ist jedoch angesichts der erwarteten Erholung<br />

der Weltwirtschaft und der geringen Wahrscheinlichkeit<br />

neuerlicher vollständiger Lockdowns nicht zu rechnen. Unabhängig<br />

von der Entwicklung der Weltwirtschaft bleibt die hohe<br />

Staatsverschuldung aber auch künftig eine Herausforderung<br />

für die politisch Verantwortlichen. Solange die Zinsen auf oder<br />

nahe den gegenwärtigen Tiefstständen verharren, ist die Verschuldung<br />

tragbar. Sie wird den Regierungen jedoch bei der Bekämpfung<br />

einer neuerlichen Rezession und, was noch wichtiger<br />

ist, bei der Finanzierung wachstumsfördernder Massnahmen<br />

Fesseln anlegen. Hohe Schuldenberge dürften daher eines der<br />

auf lange Sicht belastenden Vermächtnisse von COVID-​19 sein.<br />

Protektionismus dürfte fortbestehen<br />

In den letzten 20 Jahren ist der Anteil Chinas an der weltweiten<br />

Industrieproduktion von etwa 5% auf 30% gestiegen,<br />

während jener der USA unseren Schätzungen zufolge von<br />

25% auf 18% gesunken ist. Viele westliche Politiker haben<br />

Massnahmen zum Ankurbeln der Export-​ und Produktionskapazitäten<br />

sowie zum Stellenaufbau im Inland versprochen.<br />

Dies dürfte jedoch kaum in einem solchen Umfang geschehen,<br />

dass der Anteil der USA oder Europas an der globalen<br />

Produktion wieder deutlich steigt. Dagegen werden die seit<br />

2016 zunehmenden Handelsbarrieren und -​spannungen<br />

wohl Bestand haben. Dass die Zölle zwischen westlichen<br />

Volkswirtschaften angehoben werden, ist unwahrscheinlich<br />

– tatsächlich verhandeln die USA und die EU gerade über ein<br />

Handelsabkommen. Die Konflikte im Technologiebereich und<br />

bei Investitionen werden aber vermutlich anhalten oder sich<br />

sogar verschärfen. Als Reaktion darauf steckt China derzeit<br />

viel Geld in seine Halbleiterindustrie, um seine Abhängigkeit<br />

von anderen, eher unfreundlichen Handelspartnern zu<br />

verringern. Dies könnte eine Verdoppelung von Lieferketten<br />

zur Folge haben. Auch im Arznei<strong>mit</strong>telbereich könnten die<br />

protektionistischen Tendenzen zunehmen. Lobbyisten wollen<br />

den Eindruck erwecken, die COVID-​19-Krise habe gezeigt,<br />

dass strategisch wichtige medizinische Produkte auf nationaler<br />

Ebene produziert werden müssten. Viel besser wäre es,<br />

über multi-​oder bilaterale Verträge sicherzustellen, dass bei<br />

einer künftigen Gesundheitskrise eine diversifizierte globale<br />

Versorgung sichergestellt ist.


22 WIRTSCHAFT<br />

Drohende Corona-<br />

Konkurswelle gefährdet<br />

auch gesunde Unternehmen<br />

Das Virus setzt nicht nur den Menschen, sondern immer mehr<br />

auch der <strong>Wirtschaft</strong> zu. Mit der prognostizierten Zunahme<br />

der Konkurse steigt auch das Risiko für Unternehmen,<br />

für erbrachte Leistungen allenfalls nicht mehr bezahlt<br />

zu werden. Dann nämlich, wenn ihre Geschäftspartner<br />

Insolvenz anmelden. Um Zahlungsausfällen so gut wie<br />

möglich vorzubeugen, müssen sie das Kreditrisiko ihrer<br />

Geschäftspartner – vor einem Vertragsabschluss – abwägen.<br />

Intrum, weltweit führend im Inkasso, bietet dafür im Bereich<br />

Credit Information eigene Business Credit Information Daten<br />

sowie ein neues Scoring-Modell an. Dieser Score greift zur<br />

aussagekräftigen Beurteilung des Kreditrisikos systematisch<br />

nicht nur auf alle öffentlichen Firmendaten zu, sondern<br />

zusätzlich auf den immensen Datenbestand an topaktuelle<br />

Zahlungsinformationen von Intrum.


WIRTSCHAFT<br />

23<br />

Wissen Unternehmen immer, wie es um die aktuelle finanzielle<br />

Gesundheit ihre Geschäftspartner steht? Ganz generell aber<br />

auch im Besonderen heute, wo das Virus resp. die rigorosen<br />

Schutzmassnahmen dagegen vielen wirtschaftlich enorm zusetzt?<br />

Im Hinblick auf die demnächst erwartete Zunahme von<br />

Konkursen dürfte es nicht wenigen Unternehmen bei diesen<br />

Fragen ziemlich bang werden.<br />

Absehbare Verschlechterung des Zahlungsverhaltens ...<br />

Ein Unternehmen zu führen, das Produkte erstellt oder Dienstleistungen<br />

erbringt, ist anspruchsvoll, birgt Chancen und<br />

Risiken. Corona hat die Risiken für viele Unternehmen – und<br />

nicht nur für die der ganz direkt von temporären Schliessungen<br />

betroffenen Branchen – zu einer existenzbedrohenden Grösse<br />

anwachsen lassen. Denn auch wer volle Auftragsbücher hat und<br />

seine Kunden beliefern kann, trägt – <strong>mit</strong> oder ohne Corona –<br />

immer auch das Risiko, für seine Leistungen nicht oder erst <strong>mit</strong><br />

grossem Verzug bezahlt zu werden und dadurch selbst in einen<br />

Liquiditätsengpass zu geraten. Dass es bei der Zahlungsmoral<br />

nicht überall zum Besten steht, zeigt der alljährlich von Intrum<br />

publizierte European Payment Report auf. Er beschreibt das<br />

Zahlungsverhalten europäischer Unternehmen und liefert <strong>mit</strong><br />

einem separaten Länderreport auch detaillierte Informationen<br />

über die Zahlungsrisiken in der Schweiz. Im Juni <strong>2021</strong> erscheint<br />

die nächste Ausgabe des Reports, in dessen Zahlen sich die Auswirkungen<br />

von Corona bereits niederschlagen werden.<br />

… macht eine professionelle Kreditrisikoprüfung unverzichtbar<br />

Kein Unternehmen, ob Klein oder Gross, <strong>mit</strong> wenigen oder vielen<br />

Mitarbeitenden, kann beim Thema Zahlungsfähigkeit seiner<br />

Geschäftspartner auf die Hoffnung setzen. Einzig zuverlässige,<br />

breit abgestützte und topaktuelle Informationen über deren<br />

finanzielle Gesundheit schaffen grösstmögliche Gewissheit.<br />

Vorausschauend eingeholt, können sie das Kredit- resp. Verlustrisiko<br />

deutlich reduzieren.<br />

Business Credit Information Daten <strong>mit</strong> starker Aussage<br />

Intrum bietet Unternehmen im Bereich B2B neu eigene Business<br />

Credit Information Daten zur Evaluation des Kreditrisikos<br />

bestehender und neuer Geschäftspartner an. Diese können<br />

über das Onlinetool oder den Webservice bezogen werden.<br />

Intrum-Kunden erhalten da<strong>mit</strong> schnell Zugriff auf aussagekräftige<br />

Reports, können die Bonität ihrer Geschäftspartner auf<br />

Knopfdruck prüfen und werden bei einer Änderung umgehend<br />

informiert. Für das Rating des Kreditrisikos, das auf die individuellen<br />

Kriterien pro Kunde abgestimmt ist, verarbeitet das Tool<br />

Informationen aus mehreren Quellen. Einerseits greift es diese<br />

in sämtlichen öffentlich zugänglichen wie SHAB-Publikationen,<br />

Handelsregistereinträge und Angaben zu Mandatsträgern<br />

ab. Anderseits bezieht es für die Klassierung des Kreditrisikos<br />

Intrum, eigene Daten zu etwa 700‘000 aktiven Unternehmen<br />

sowie rund 250‘000 ratingrelevante Datensätze zu Zahlungsinformationen<br />

aus über 100‘000 Inkassomandaten <strong>mit</strong> ein. Das<br />

im neu von Intrum entwickelten Scoring-Modell abgebildete<br />

Kreditrisiko erhält so eine einzigartige Aussagekraft.<br />

Ein skalierbares Tool <strong>mit</strong> einfachem Tarifmodell<br />

«Credit Information» kann über ein jederzeit kündbares Abonnement<br />

unli<strong>mit</strong>iert auf der Basis einer Flat Rate oder gegen<br />

Verrechnung einzelner Abfragen genutzt werden. Aufgrund der<br />

zwei Tarifmodelle kann jedes Unternehmen unabhängig von seine<br />

Grösse das Kreditrisiko seiner Geschäftspartner anhand des<br />

neuen Online-Tools zuverlässig und schnell prüfen. Für einen<br />

vertieften Einblick und zum praktischen Kennenlernen bietet<br />

Intrum Testaccounts an. Weitere Informationen zu den Business<br />

Credit Information Daten unter:


24 WIRTSCHAFT<br />

COVID-19-Kredite:<br />

Empfehlungen der SBVg<br />

nachhaltig vorzusorgen<br />

Das COVID-19-Kreditprogramm von Bund und Banken, welches<br />

im März 2020 während der ersten Corona-Welle auf Basis<br />

einer Notverordnung in Kraft gesetzt wurde, lief Ende Juli 2020<br />

aus. Schweizweit sprachen die am Kreditprogramm teilnehmenden<br />

Banken über 136'000 COVID-19-Kredite <strong>mit</strong> einem<br />

Volumen von knapp 17 Milliarden Franken. Da<strong>mit</strong> konnte die<br />

Branche einen substanziellen Beitrag zur Überbrückung Corona-bedingter<br />

Liquiditätsengpässe von kleineren und <strong>mit</strong>tleren<br />

Unternehmen (<strong>KMU</strong>) leisten.<br />

In der Zwischenzeit haben National- und Ständerat die Notverordnung<br />

in ordentliches Recht überführt. Seit dem 19.<br />

Dezember 2020 regelt nun das sogenannte COVID-19-Solidarbürgschaftsgesetz<br />

(SBüG) die Rechte und Pflichten der in das<br />

Kreditprogramm involvierten Akteure. Mit dem neuen Gesetz<br />

sind sowohl für die Banken als auch für die Kunden Neuerungen<br />

verbunden. Insbesondere hat das Parlament die Höchstdauer<br />

der COVID-19-Kredite von fünf auf acht Jahre verlängert<br />

und da<strong>mit</strong> den Kreditnehmerinnen die Möglichkeit eingeräumt,<br />

auf Antrag von einer längeren Laufzeit zu profitieren.<br />

Gemeinsam <strong>mit</strong> Expertinnen und Experten der verschiedenen<br />

Bankengruppen hat die Schweizerische Bankiervereinigung<br />

(SBVg) zwei Empfehlungen erarbeitet, welche sich an alle am Kreditprogramm<br />

teilnehmenden Banken richten und den Interessen<br />

von Politik, Banken und Kunden ausgewogen Rechnung tragen.


WIRTSCHAFT<br />

25<br />

Am 19. Dezember 2020 ist das neue Solidarbürgschaftsgesetz<br />

in Kraft getreten. Die SBVg empfiehlt ihren Mitgliedern,<br />

die COVID-19-Kredite pauschal von fünf auf acht Jahre zu<br />

verlängern und die entsprechende Amortisationspflicht für<br />

ein weiteres Jahr auszusetzen. Da<strong>mit</strong> wird den Interessen von<br />

Politik, Banken und <strong>KMU</strong> ausgewogen Rechnung getragen.<br />

Krediten eine individuelle Kreditprüfung vorangegangen war<br />

und zwischen Bank und Kunde ein separater (nicht-standardisierter)<br />

Kreditvertrag unterzeichnet wurde. Die Bank kann<br />

zwar auf Antrag des Kunden die Laufzeit bis auf maximal acht<br />

Jahre verlängern, sie muss in solchen Fällen aber die Zustimmung<br />

der Bürgschaftsorganisation einholen.<br />

Rückführung des COVID-19-Kredits ab 2022<br />

Die Amortisationszahlungen für COVID-19-Kredite bis CHF<br />

500'000 sollen nicht schon im laufenden Jahr, sondern erst per<br />

31. März 2022 eingeführt werden. Eine solche Regelung entlastet<br />

die von der Corona-Pandemie noch immer stark betroffenen<br />

Unternehmen, indem die Pflicht zur Rückführung des Kredits<br />

um ein weiteres Jahr ausgesetzt wird. Zugleich stellt der verbindliche<br />

Einführungszeitpunkt sicher, dass auch die finanzpolitischen<br />

Interessen des Bundes, der letztlich <strong>mit</strong> Steuergeldern<br />

für die COVID-19-Kredite bürgt, angemessen gewahrt<br />

werden. Selbstverständlich hat die Kreditnehmerin weiterhin<br />

die Möglichkeit, den COVID-19-Kredit jederzeit ausserordentlich<br />

und vor Ablauf der Kreditlaufzeit zurückzuführen. Für die<br />

COVID-19-Kredite-Plus gelten auch weiterhin die zwischen der<br />

Kreditnehmerin, der Bank und der Bürgschaftsgenossenschaft<br />

vereinbarten Amortisationen.<br />

Verlängerung der Kreditlaufzeit auf acht Jahre<br />

Um den administrativen Aufwand sowohl für die Kreditgeberin<br />

als auch die Kreditnehmerin möglichst gering zu halten,<br />

empfiehlt die SBVg den am Kreditprogramm teilnehmenden<br />

Banken, sämtliche ihrer ausstehenden COVID-19-Kredite bis<br />

CHF 500'000 von sich aus auf acht Jahre zu verlängern. Voraussetzung<br />

dafür ist, dass die Kreditnehmerinnen vorgängig<br />

über diesen Schritt informiert werden. Die Zustimmung der<br />

Bürgschaftsorganisation ist nicht erforderlich.<br />

Für die sogenannten Plus-Kredite <strong>mit</strong> einem Betrag von über<br />

CHF 500'000 soll demgegenüber weiterhin die vertraglich<br />

vereinbarte Laufzeit gelten. Grund hierfür ist, dass diesen<br />

Die Empfehlungen der SBVg sind in den aktualisierten Leitlinien<br />

für den bankinternen Umgang <strong>mit</strong> COVID-19-Krediten enthalten<br />

(zu finden auf www.swissbanking.org). Da bezüglich Amortisation<br />

grundsätzlich die bankspezifischen Regelungen gelten, sind<br />

Abweichungen von den hier skizzierten Grundsätzen möglich.<br />

Die SBVg leistet ihren Mitgliedern weiterhin volle Unterstützung<br />

bei der Umsetzung des Kreditprogramms. Sie klärt zusammen<br />

<strong>mit</strong> den Banken und Behörden inhaltliche und prozedurale<br />

Fragen und aktualisiert ihre Leitlinien fortlaufend.<br />

Autoren Oliver Buschan - Leiter Retail Banking & Capital<br />

Markets, Schweizerische Bankiervereinigung. Markus Staub -<br />

Leiter Regulierung, Schweizerische Bankiervereinigung.<br />

Remo Kübler - Leiter Immobilienregulierung und Projekte<br />

Schweizerische Bankiervereinigung.


26 WIRTSCHAFT<br />

Corona-Krise bringt<br />

Schweizer <strong>Wirtschaft</strong> in Nöte<br />

Der Schweiz steht ein <strong>Wirtschaft</strong>seinbruch bevor, der seinesgleichen<br />

sucht. Als Folge der globalen Coronavirus-Pandemie<br />

haben im März 2020 etliche Regierungen massive Einschränkungen<br />

für Gesellschaft und <strong>Wirtschaft</strong> angeordnet und so<strong>mit</strong><br />

den Welthandel und die Nachfrage nach Schweizer Exportprodukten<br />

einbrechen lassen. Weil auch der Schweizer<br />

Bundesrat weite Teile des öffentlichen Lebens stilllegte, ist die<br />

Binnenwirtschaft ebenfalls stark tangiert.


WIRTSCHAFT<br />

27<br />

Das Staatssekretariat für <strong>Wirtschaft</strong> (SECO) geht von einem Produktionseinbruch von etwa 25%<br />

der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung aus. Sollte es zu einer V-Rezession (starker Einbruch<br />

<strong>mit</strong> zügiger Erholung) kommen, rechnet das SECO für das Jahr 2020 <strong>mit</strong> einem BIP-<br />

Rückgang von 7% und einem Anstieg der Arbeitslosenquote von 2,3% (2019) auf 4%. Bei einer<br />

schwerwiegenderen Rezession (starker Einbruch, schwache Erholung) dürfte der BIP-Rückgang<br />

sogar 10% betragen und die Arbeitslosenquote auf 4,5% steigen.<br />

Auch wenn sich das Ausmass des <strong>Wirtschaft</strong>seinbruchs derzeit noch nicht genau abschätzen<br />

lässt und die Prognosen <strong>mit</strong> vielen Unsicherheitsfaktoren verbunden sind, ist jetzt schon klar:<br />

Die Corona-Krise hat die Schweizer <strong>Wirtschaft</strong> <strong>mit</strong> voller Wucht getroffen, sowohl Angestellte<br />

als auch Selbständigerwerbende. Das zeigt eine von Deloitte Mitte April durchgeführte repräsentative<br />

Umfrage von 1'500 in der Schweiz lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter.<br />

Selbständigerwerbende: viele Verlierer, kaum Profiteure<br />

Gemäss Umfrage mussten bisher 18% der Selbständigerwerbenden ihren Betrieb schliessen. Bei<br />

weiteren 21% sind die Umsätze auf Null gefallen. Weitere 38% haben angegeben, dass ihre Umsätze<br />

zurückgegangen sind, wenn auch nicht auf Null. Zählt man diese Anteile zusammen, hatte<br />

die Corona-Krise bisher für 77 % aller Selbständigerwerbenden negative wirtschaftliche Folgen.<br />

Dem stehen gerade einmal 10 % gegenüber, die steigenden Aufträge zu verzeichnen hatten und<br />

so<strong>mit</strong> von der Krise profitieren konnten. Bei den restlichen 21% hat sich die finanzielle Lage bisher<br />

nicht geändert.<br />

Wie ernst die Lage für die<br />

Unternehmen und vor allem<br />

die Klein- und Mittelbetriebe<br />

ist, zeigt sich an der Flut von<br />

Kreditanträgen. Im Rahmen<br />

des vom Schweizer Bundesrat<br />

in Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />

den Banken aufgegleisten<br />

Kreditprogramms für <strong>KMU</strong>s<br />

wurden bis Mitte April<br />

bereits über 100'000 Kreditverträge<br />

für ein Volumen<br />

von über 16 Mrd. CHF abgeschlossen.<br />

Im Gegensatz<br />

zu anderen Ländern hat die<br />

Schweiz den <strong>KMU</strong>s da<strong>mit</strong><br />

relativ rasch und unbürokratisch<br />

unter die Arme<br />

gegriffen und so<strong>mit</strong> eine<br />

Konkurswelle fürs erste verhindert.<br />

Angestellte: Abfederung<br />

durch Home-Office<br />

Stark betroffen von der<br />

Corona-Krise sind auch<br />

die Arbeitnehmer. Gemäss<br />

Umfrage von Deloitte hat<br />

sich die Arbeitssituation von<br />

63% aller Angestellten in<br />

der Schweiz seit der Corona-Krise<br />

im negativen Sinne<br />

geändert. Mehr als die Hälfte<br />

davon musste ihr Pensum<br />

reduzieren, 27% ihre Überstunden<br />

abbauen, 24% ihre<br />

Ferien vorbeziehen und 2%<br />

wurden gar entlassen.<br />

Wie stark die individuellen<br />

Angestellten jeweils betroffen<br />

sind, hängt von<br />

verschiedenen Faktoren ab.<br />

Ein Gradmesser dürften die<br />

Einschränkung durch den<br />

angeordneten Lockdown<br />

sein, also wie stark ein Beruf<br />

von den Massnahmen des<br />

Bundesrates eingeschränkt<br />

ist. Dies hängt – ein paar


28 WIRTSCHAFT<br />

wenige Ausnahmen wie etwa das Gesundheitswesen ausgenommen<br />

– vor allem davon ab, ob ein Beruf nur in un<strong>mit</strong>telbarem<br />

Kontakt <strong>mit</strong> anderen Menschen ausgeführt werden<br />

kann. Ökonomen der Universität Basel haben kürzlich gezeigt,<br />

dass je stärker eine Branche auf den physischen Kontakt von<br />

Menschen angewiesen ist, desto negativer der Effekt auf die<br />

Arbeitslosigkeit.<br />

Als weiteren Gradmesser kann das Home-Office herangezogen<br />

werden. Selbst wenn gewisse Berufe aufgrund ihres un<strong>mit</strong>telbaren<br />

Kontaktes nicht mehr ausgeführt werden dürfen,<br />

können diese möglicherweise digital erbracht werden. Man<br />

denke etwa an einen Kundenberater oder Karrierecoach. So<br />

zeigt die Umfrage von Deloitte, dass in Branchen <strong>mit</strong> einem<br />

hohen Home-Office-Anteil die Zahl der Angestellten, die ihr<br />

Pensum auf Null reduzieren mussten (und so<strong>mit</strong> Kurzarbeit<br />

beantragen mussten oder entlassen wurden), tief ist. Anders<br />

gesagt: Je affiner eine Branche gegenüber Home-Office, desto<br />

geringer die Einschnitte für die Angestellten. Das Home-Office<br />

dient so<strong>mit</strong> als eine Art Abfederung der staatlichen Einschränkungen.<br />

Ausblick: Krise ist noch nicht ausgestanden<br />

Die Corona-Krise hat die Schweizer <strong>Wirtschaft</strong> bereits voll getroffen.<br />

Allerdings konnten die wirtschaftlichen Auswirkungen<br />

etwas abgefedert werden, indem viele Unternehmen rasch<br />

Kredite erhielten und viele Angestellte Kurzarbeit anmelden<br />

und/oder ins Home-Office wechseln konnten. Ausgestanden<br />

ist die Krise aber noch nicht. Im Gegenteil: Auch wenn gemäss<br />

Deloitte-Umfrage 71% der Angestellten nicht <strong>mit</strong> einer Entlassung<br />

rechnen, halten zumindest 12% dieses Szenario für eher<br />

wahrscheinlich und 7% sogar für sehr wahrscheinlich. Ähnlich<br />

düster wie bei den Angestellten sind die Zukunftsaussichten<br />

beim Kleingewerbe und den Freelancern: 24% der Selbständigen<br />

halten es für sehr oder eher wahrscheinlich, dass sie als<br />

Folge der Corona-Krise Konkurs anmelden müssen.


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30 DIGITALISIERUNG<br />

Digitalisierung in<br />

herausfordernden Zeiten<br />

Um das Thema «Digitalisierung» insbesondere im <strong>KMU</strong>-<br />

Bereich voran zu treiben, arbeiten die Zürcher Hochschule für<br />

angewandte Wissenschaft (ZHAW) und cross-works (cxw)<br />

schon eine ganze Weile zusammen. Im Rahmen dieser<br />

Zusammenarbeit untersucht die ZHAW, was Unternehmen<br />

daran hindert in «Digitalisierung» zu investieren um da<strong>mit</strong> den<br />

ersten, aber eben entscheidenden Schritt in Richtung Digitaler<br />

Transformation zu machen. Dabei gewonnene Erkenntnisse<br />

lässt CXW als Anbieter in bestehende Lösungen einfliessen um<br />

so <strong>KMU</strong> den Weg in eine digitale Zukunft zu ebnen.<br />

Das vergangene Jahr war für alle herausfordernd. Wie haben<br />

sie das wahrgenommen?<br />

ZHAW: Die im Frühjahr 2020 sehr plötzlich aufkommenden Herausforderungen<br />

in Form von Einschränkungen für Unternehmen<br />

haben deutlich gemacht, wie wichtig es ist, als Unternehmen<br />

rasch und unkompliziert reagieren zu können. Unternehmen,<br />

welche bereits entsprechende Vorarbeit der Digitalisierung<br />

Ihrer Prozesse geleistet haben, konnten sehr schnell auf die geänderten<br />

Kundenbedürfnisse reagieren. Die Fähigkeit, Produkte<br />

online anzubieten, diese dann auch zuverlässig zum Kunden zu<br />

liefern kann zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil führen.<br />

Dies gilt gleichermassen für Unternehmen in der Dienstleistungsbranche,<br />

welche fähig sind, bei Bedarf den direkten<br />

Kundenkontakt in den virtuellen Raum zu verschieben.<br />

CXW: Die meisten Kunden haben den Wechsel in das Homeoffice<br />

ganz gut gemeistert, und das gilt auch für uns. Natürlich<br />

gab es Anfangsschwierigkeiten aber nicht zuletzt aufgrund der<br />

guten Infrastruktur die wir in der Schweiz haben, konnten diese<br />

Schwierigkeiten überwunden werden. Was aber für viele dann<br />

doch etwas überraschend war ist, dass es eben nicht genügt,<br />

wenn man zu Hause Zugriff auf alle Applikationen hat die man<br />

für seine Arbeit benötigt. Noch wichtiger als dies ist der Zugriff<br />

auf die benötigten Dokumente. Wer jetzt noch viel oder gar<br />

alles in Papierform im Büro aufbewahrt, hat es natürlich schwer.<br />

Die Pandemie hat den Trend zu Home-Office weiter befeuert.<br />

Welche Anforderungen muss ein funktionales Home<br />

Office erfüllen?<br />

ZHAW: Home Office für den Mitarbeiter bedeutet, dass er<br />

sein Büro zu Hause abbildet. Um das Home Office optimal zu<br />

gestalten braucht es Platz für einen zweckmässigen Arbeitstisch,<br />

sowie einen ergonomischer Stuhl, Internetzugang und<br />

die richtigen IT-Ausstattungen (Hardware sowie Software). Da<br />

sich viele Familien<strong>mit</strong>glieder oftmals auch zu Hause im Home<br />

Office oder Home Schooling befinden, kann es eine zusätzliche<br />

Herausforderung für die Konzentration sein. Die Abgrenzung<br />

zwischen Arbeits- und Familienzeit wird noch flüssiger.<br />

Welche Dienstleistungen bieten Sie für das digitale Unternehmen?<br />

ZHAW: Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

steht für ein dynamisches Zusammenspiel und Austausch<br />

von Theorie und Praxis. Als Hochschule bieten wir Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

an (i.e. Seminar Digital Accounting), verfassen<br />

Studien zu aktuellen Themen (i.e. Coronavirus-<strong>KMU</strong>-Panel)<br />

und bieten Unternehmen massgeschneiderte Beratung an (i.e.<br />

Prozesse fit machen für die Digitalisierung).<br />

CXW: Wir sind Lösungsanbieter und stellen <strong>mit</strong> unserem Angebot<br />

«Swiss Content Cloud» ein Web-basiertes DMS <strong>mit</strong> Datenhaltung<br />

in der Schweiz zur Verfügung. Darüber hinaus ermöglichen wir<br />

Unternehmen <strong>mit</strong> unserem Angebot Scan2Archive einen einfachen<br />

und kostengünstigen Weg um fortlaufend und parallel zum<br />

Tagesgeschäft Bestandsdokumente zu digitalisieren.<br />

Social Collaboration heisst das Stichwort. Was darf man<br />

darunter verstehen?


DIGITALISIERUNG<br />

31<br />

CXW: Unter «Social Collaboration»<br />

versteht man<br />

Prozesse, die mehreren Personen<br />

oder Gruppen helfen,<br />

<strong>mit</strong>einander zu interagieren<br />

und Informationen auszutauschen,<br />

um gemeinsame Ziele<br />

zu erreichen. Dass dabei «Social»<br />

mehr bedeutet als dass<br />

ich meine Gesprächspartner<br />

auch sehe, haben wir alle in<br />

den vergangenen 12 Monaten<br />

gelernt. Es ist nun mal nicht<br />

das gleiche, wenn ich <strong>mit</strong><br />

8 Personen in einem Raum<br />

bin und zu einem bestimmten<br />

Thema einen Workshop<br />

mache oder ob die gleichen 8<br />

Personen in einem Videocall<br />

sind. Insofern liegt für uns der<br />

Schwerpunkt schon eindeutig<br />

auf dem Wort «Collaboration»,<br />

aber völlig klar, ohne die<br />

schnell und im grossen Stil<br />

verfügbaren Angebote von<br />

Microsoft, Zoom, usw. wäre<br />

das vergangene Jahr ganz<br />

anders verlaufen.<br />

Welche Vision hat ihr Unternehmen<br />

hinsichtlich der<br />

digitalen Arbeitswelt?<br />

ZHAW: Digitalisierung hat<br />

uns schon längst erreicht<br />

und wirtschaftliche Prozesse<br />

grundlegend verändert. Doch<br />

sind wir nicht alle auf den<br />

gleichen Stand bezüglich der<br />

digitalen Transformation. Die<br />

digitale Arbeitswelt bringt<br />

viele Vorteile aber auch viele<br />

Herausforderungen und Unsicherheiten<br />

<strong>mit</strong> sich. Wir an<br />

der ZHAW befassen uns intensiv<br />

<strong>mit</strong> diesem Thema und<br />

analysieren was unser Beitrag<br />

an der digitale Arbeitswelt<br />

sein wird. Konkret fragen wir<br />

uns was für digitale Fähigkeiten<br />

muss man in der digitalen<br />

Arbeitswelt haben, um<br />

Helmut Sproll<br />

längerfristig Erfolg zu haben,<br />

oder welche neuen Geschäftsmodelle<br />

ergeben sich durch<br />

die digitale Vernetzung von<br />

Produkten, Prozesse und<br />

Menschen. Als Beispiel arbeiten<br />

wir zusammen <strong>mit</strong> anderen<br />

Hochschulen an der Digitalisierungsinitiative<br />

(DIZH).<br />

Die DIZH unterstützt die<br />

Forschung und innovativen<br />

Ideen in Themen der Digitalisierung,<br />

die in der <strong>Wirtschaft</strong><br />

Anwendung finden. So<strong>mit</strong> soll<br />

das Potenzial der Digitalisierung<br />

in wirtschaftlichen Erfolg<br />

umgewandelt werden.<br />

CXW: Für uns ist schon lange<br />

klar, dass wir das Papier aus<br />

unseren Prozessen möglichst<br />

zu 100 % eliminieren.<br />

Natürlich skizzieren wir im<br />

Gespräch auch mal etwas auf<br />

einem Blatt Papier, aber alles<br />

was aufbewahrungswürdig<br />

ist, wird nur in digitaler Form<br />

aufbewahrt. Ob ein Mitarbeiter<br />

bei einem Kunden vor Ort<br />

ist, ob er zu Hause oder im<br />

Zug arbeitet oder ob er im<br />

Büro ist, er hat immer Zugriff<br />

auf alle für ihn wichtigen<br />

Dokumente. Das beginnt <strong>mit</strong><br />

seinem persönlichen Dossier<br />

(in dem er zum Beispiel seine<br />

Lohndokumente findet), geht<br />

über Angebote die wir für<br />

Kunden gemacht haben und<br />

reicht bis hin zu Dokumenten,<br />

die im Rahmen eines Projekts<br />

erstellt werden. Dabei ist übrigens<br />

völlig egal, ob der Mitarbeiter<br />

<strong>mit</strong> seinem Notebook<br />

oder einem Tablet-Computer<br />

arbeitet oder ob er nur sein<br />

Telefon dabei hat.<br />

Eine zentrale Erkenntnis ist<br />

- das Arbeiten von zuhause<br />

funktioniert erstaunlich gut.<br />

Was bedeutet das für die<br />

Unternehmens- und Arbeitskultur<br />

und wie können<br />

digitale Innovationen trotz<br />

räumlicher Distanz das Wir-<br />

Gefühl stärken?<br />

ZHAW: Zwei wichtige Voraussetzungen<br />

müssen erfüllt<br />

sein, da<strong>mit</strong> einerseits die<br />

Umstellung auf das digitale<br />

Arbeiten reibungslos funktioniert<br />

und anderseits auch<br />

langfristig die Arbeitsleistung<br />

und Motivation der Mitarbeitenden<br />

hoch bleibt:<br />

Zum ersten müssen Softwarelösungen<br />

(zur digitalen<br />

Interaktion <strong>mit</strong> Kunden<br />

ausserhalb der Organisation<br />

Urs Streichenberg<br />

/ <strong>mit</strong> Mitarbeitenden innerhalb<br />

der Organisation, zur<br />

einschränkungslosen Informationsbeschaffung,<br />

etc.) für die<br />

Mitarbeitenden unkompliziert<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Zum zweiten sollten die Mitarbeitenden<br />

in regelmässigen<br />

Schulungen die Möglichkeit<br />

erhalten, sich <strong>mit</strong> den Programmen<br />

vertraut zu machen.<br />

Da das Wir-Gefühl durch<br />

die räumliche Distanz vor<br />

grossen Herausforderungen<br />

gestellt wird, ist es empfehlenswert,<br />

an regelmässigen<br />

(virtuellen) Treffen festzuhalten.<br />

Dabei kann es sich<br />

durchaus auch um informelle<br />

Treffen handeln – die Erfahrung<br />

hat gezeigt, dass die<br />

Mitarbeitenden diesen Austausch<br />

im ungezwungenen,<br />

spontanen Rahmen einerseits<br />

sehr schätzen, andererseits<br />

solche Gelegenheiten auch<br />

für das Lösen von aktuellen<br />

Problemen im Geschäftsalltag<br />

genutzt werden.<br />

CXW: Dem kann ich nur<br />

zustimmen. Vor allem der zuletzt<br />

genannte Punkt scheint<br />

uns am schwierigsten, aber<br />

Nicole Jordan


32<br />

man muss sich als Team oder auch als Unternehmen effektiv<br />

auch regelmässig Zeit nehmen um sich virtuell, informell zu<br />

treffen und dann nicht über aktuelle Projekte zu sprechen. Im<br />

Tagesgeschäft ist das nicht immer leicht.<br />

Die Corona-Pandemie war ein grosser Test für Personen,<br />

Nationen und Unternehmen. Wie ist die Schweiz hinsichtlich<br />

der Digitalisierung im internationalen Vergleich<br />

aufgestellt?<br />

Unter «Social Collaboration» versteht man Prozesse, die mehreren<br />

Personen oder Gruppen helfen, <strong>mit</strong>einander zu interagieren und<br />

Informationen auszutauschen, um gemeinsame Ziele zu erreichen.<br />

CXW: Man weiss schon länger, dass insbesondere die skandinavischen<br />

Länder dem Thema «Digitalisierung» einen deutlich<br />

höheren Stellenwert beimessen. Nehmen Sie nur mal<br />

den Stand des Elektronischen Patienten Dossiers hier in der<br />

Schweiz und vergleichen das <strong>mit</strong> der aktuellen Situation zum<br />

Beispiel in Dänemark. Wir haben in der Schweiz eine wirklich<br />

gute Infrastruktur, daran liegt es nicht, aber unsere föderalen<br />

Strukturen sind nicht eben förderlich, wenn es darum geht,<br />

kantonsübergreifende Dinge zu realisieren die schlussendlich<br />

im Interesse aller wären.<br />

Home Schooling hat über Jahrzehnte etablierte Lern- und<br />

Ausbildungsprozesse revolutioniert und die Schule als<br />

klassische Institution fast schon obsolet gemacht. Was bedeutet<br />

das für die zukünftige Organisation von Schulen und<br />

des Schulbetriebs?<br />

CXW: Ein schwieriges Thema. Home Schooling unter intensiver<br />

Nutzung von modernden Collaborations-Lösungen hat ohne<br />

jeden Zweifel grosse Verteile. Herausforderungen sehen wir<br />

aber im familiären Bereich. Im Prinzip sind es die gleichen Anforderungen<br />

wie wenn jemand zu Hause arbeitet. Man braucht<br />

einen Ort an dem man ungestört und konzentriert arbeiten<br />

kann, einen brauchbaren PC, einen vernünftigen Internetanschluss<br />

und jemanden der helfen kann, wenn etwas nicht klappt<br />

oder wenn es Probleme gibt. Wir denken nicht, dass dies in<br />

jedem Haushalt gewährleistet ist, aber die Schule kann das auch<br />

nicht leisten. Dazu kommt, dass Home Schooling auch an die<br />

Lehrkräfte ganz neue Anforderungen stellt. Anforderungen, <strong>mit</strong><br />

denen vermutlich nicht alle Lehrkräfte zurechtkommen.<br />

Wenn wir immer mehr Dienstleistungen und Prozesse digitalisieren,<br />

bleiben da nicht der Mensch und das menschliche<br />

Miteinander auf der Strecke. Wie sehen Gegenmassnahmen<br />

aus?<br />

ZHAW: Die fortschreitende Digitalisierung muss keinesfalls<br />

solche Nachteile <strong>mit</strong> sich bringen. Im Gegenteil, es entsteht<br />

eine Aufwertung des Mitarbeitenden, der die Digitalisierung<br />

als Unterstützung wahrnimmt sich dadurch interessanteren,<br />

abwechslungsreicheren Tätigkeiten zuwendet. Repetitive<br />

Tätigkeiten fallen bei der Digitalisierung tendenziell weg,<br />

sodass mehr Zeit für Analyse, Planung oder Kundenkontakt<br />

zur Verfügung steht. Diese Tätigkeiten bedingen den<br />

menschlichen Kontakt (sei es nun virtuell oder physisch) und<br />

erfordern entsprechende Schulungen, um die Mitarbeitenden<br />

für das neue Profil fit zu machen.<br />

Die kontinuierliche Weiterbildung<br />

(die wiederum durch Menschen<br />

angeboten wird) umfasst dabei<br />

auch den Umgang <strong>mit</strong> den<br />

neuen Tools. Unternehmen <strong>mit</strong><br />

funktionierenden digitalisierten<br />

Prozessen können so<strong>mit</strong> die Chance nutzen, den Fokus der<br />

Arbeit eben genau auf die erwähnten neuen Tätigkeiten zu<br />

setzen. So<strong>mit</strong> kann auch eine Weiterentwicklung der Kultur<br />

(Change Management) des Unternehmens stattfinden, um<br />

das menschliche Miteinander weiter zu stärken und den Weg<br />

in die anstehende Digitalisierung zusammen zu beschreiten.<br />

CXW: Die Digitalisierung bringt Unternehmen punkto<br />

Sicherheit, Transparenz und Effizienz einen grossen Schritt<br />

nach vorn. Das Unternehmen weiss wo Dokumente liegen<br />

und dass die Dokumente dort den gesetzlichen Vorgaben<br />

entsprechend aufbewahrt werden und da<strong>mit</strong> zum Beispiel<br />

vor absichtlicher und unabsichtlicher Löschung geschützt<br />

sind. In dem alle Arten von Dokumenten am gleichen Ort<br />

abgelegt werden, besteht einerseits hinsichtlich dem «was<br />

liegt wo», andererseits aber auch hinsichtlich der verschiedenen<br />

Versionen eines Dokuments Transparenz. Schliesslich<br />

steigert das Unternehmen die Effizienz in dem das jeder Mitarbeiter<br />

weiss wo er ein bestimmtes Dokument findet, auf<br />

das er aufgrund seiner Berechtigung Zugriff hat. Mit Papier<br />

oder dem weit verbreiteten Fileserver ist das schlicht nicht<br />

zu machen.<br />

Zum Schluss: Was ist Ihr Appell an die Late Movers in<br />

Sachen Digitalisierung unter den Unternehmen, da<strong>mit</strong> sie<br />

den Anschluss nicht verpassen?<br />

ZHAW: Viele Unternehmen sind noch weit entfernt vom<br />

idealen Digitalisierungszustands aber haben bereits erste Erfahrungen<br />

gesammelt. Wir sehen den Weg zur Digitalisierung<br />

als schrittweisen Prozess, der je nach Anforderungsprofil der<br />

Anwender angepasst werden muss. Grundsätzlich steht am<br />

Anfang die Implementierung eines Dokument Management<br />

Systems. Eine individuelle Abklärung kann aufzeigen, wo die<br />

ersten Schritte ansetzen sollten.


DIGITALISIERUNG<br />

33<br />

Die meistgenannten Hürden für Late Movers sind fehlende<br />

Ressourcen / Zeit, die überwältige Vielfalt an Angeboten und<br />

Technologien, fehlendes Vertrauen in die neuen digitalen Technologien<br />

oder Sicherheitsbedenken.<br />

Was die Kosten betrifft - selbstverständlich sind diese nicht<br />

zu unterschätzen und gerade für kleinere Unternehmen ein<br />

verständliches Argument. Diese Kosten sind jedoch langfristig<br />

als Investitionen zu betrachten und werden sich <strong>mit</strong> steigender<br />

Anwendungszeit positiv auf das Unternehmensergebnis<br />

auswirken.<br />

CXW: Als Unternehmen kann man das Thema noch längere<br />

Zeit vor sich herschieben, darum herum kommen wir man<br />

nicht. Spätestens dann, wenn meine Kunden, meine Lieferanten<br />

oder auch mein Markt nicht mehr <strong>mit</strong> meinen Prozessen,<br />

meiner Art der Datenhaltung und Nutzung zurechtkommen,<br />

habe ich als Unternehmen ein Problem. Denken Sie aber auch<br />

an den Generationswechsel. In vielen Unternehmen stecken<br />

Jahrzehnte an Erfahrung und Knowhow in den Köpfen der Mitarbeiter.<br />

Wenn diese Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheiden,<br />

geht diese Erfahrung und dieses Knowhow in den<br />

weitaus meisten Fällen verloren. Wo sind dann die über Jahre<br />

hinweg entstandenen Dokumentationen, die zig Angebote und<br />

Pflichtenhefte die der pensionierte Mitarbeiter im Laufe seines<br />

Berufslebens für das Unternehmen erstellt hat? Unternehmen<br />

sind diesbezüglich häufig in hohem Mass von einigen wenigen<br />

Mitarbeitern abhängig, dieses Risiko darf man nicht unterschätzen.<br />

Daten sind die wichtigste Ressource für Unternehmen.<br />

Doch bedarf es, um dem optimalen Nutz aus dem Datenschatz<br />

zu ziehen?<br />

CXW: Mit Daten können Sie nur wirklich etwas anfangen,<br />

wenn sie diese in digitaler und einigermassen strukturierter<br />

Form haben. Wenn die letzten 30 Jahre eines Unternehmens<br />

in Papierform im Keller aufbewahrt werden oder der Fileserver<br />

einfach – wie man so sagt – historisch gewachsen ist<br />

und Daten und Dokumente wie so häufig unter verschiedenen<br />

Namen, in verschiedenen Versionen und an verschiedenen<br />

Orte liegen, ist eine zielgenaue Auswertung, Verwaltung und<br />

Suche schwierig. Aus unserer Sicht haben viele Unternehmen<br />

den Wert dieser Ressource noch nicht erkannt und handeln<br />

deshalb auch nicht entsprechend.


34 DIGITALISIERUNG<br />

Cybercrime: Die Tricks der<br />

digitalen Angreifer<br />

In einer immer stärker vernetzten Welt steigen auch die<br />

Gefahren für Cyberattacken. Viele Unternehmen gehen nahezu<br />

sorglos <strong>mit</strong> dem Schutz kritischer Daten um. Dabei lassen sich<br />

viele Angriffe aus dem Netz bereits <strong>mit</strong> einfachen Massnahmen<br />

verhindern.<br />

Der aktuelle Bedrohungsreport von G DATA CyberDefense<br />

zeigt: Das Risiko für Cyberangriffe steigt weiter. So lag die<br />

Zahl der abgewehrten Angriffsversuche im zweiten Halbjahr<br />

2020 mehr als 85 Prozent über der Zahl im ersten Halbjahr.<br />

Die Verunsicherung der Menschen in Corona-Zeiten beschleunigt<br />

die Entwicklung erheblich. Cyberkriminelle nutzen nach<br />

wie vor jegliche Schwäche in der IT-Sicherheit gnadenlos aus.<br />

Mit professionellen Methoden suchen sie nach unzureichend<br />

gesicherten Geräten oder Netzwerken. Daher machen es<br />

mangelndes Bewusstsein für IT-Sicherheit, für sichere Passwörter<br />

oder fehlendes technisches Know-how, es den Angreifern<br />

umso leichter, in Netzwerke einzudringen. Leider sind


DIGITALISIERUNG<br />

35<br />

Ohne Backup keine Datenrettung<br />

Es liegt in der Hand der Führungskräfte, die Strategie der IT-<br />

Sicherheit festzulegen und die hohe Bedeutung dieses Themas<br />

auch allen Mitarbeitern begreifbar zu machen. Dafür braucht es<br />

ein entsprechendes Budget, um etwa IT-Notfallpläne zu konzipieren<br />

oder eine Backup-Strategie umzusetzen. Ein Prozent des<br />

Jahresumsatzes sollten Firmen dafür einplanen. Apropos Backups:<br />

Diese sind im Worst Case der letzte Rettungsanker für<br />

viele Unternehmen. So lässt sich der Schaden noch begrenzen,<br />

wenn eine Ransomware das Netzwerk befallen hat und Daten<br />

verschlüsselt sind. Wie häufig Unternehmen Daten sichern,<br />

hängt vom Einzelfall ab. Aber auch bei den IT-Budgets zögern<br />

viele Verantwortliche. Ihr Argument: „IT-Sicherheit generiert<br />

keinen Profit.“ Dabei sollten sich Führungskräfte vielmehr die<br />

Frage stellen, wie lange das Unternehmen im Schadensfall<br />

wirtschaftlich lebensfähig ist, wenn die Produktion stillsteht<br />

und kein Umsatz generiert wird oder die Lieferkette unterbrochen<br />

ist und keine Kommunikation mehr möglich ist. Statt<br />

zu reagieren, müssen Unternehmen agieren. Dabei müssen sie<br />

nicht nur ihre IT-Sicherheit auf den Prüfstand stellen, sondern<br />

auch eine Business-Continuity-Strategie für den IT-Notfall<br />

realisieren.<br />

immer noch viele kleine und <strong>mit</strong>telständische Unternehmen<br />

ein leichtes Opfer für Cyberkriminelle, weil selbst die einfachsten<br />

Cybersecurity-Basics nicht berücksichtigt werden.<br />

Das Kreuz <strong>mit</strong> der Sicherheit<br />

Aber: Warum fällt es kleinen und <strong>mit</strong>telständische Unternehmen<br />

so schwer, für eine sichere IT zu sorgen? Immer wieder<br />

hört man: „Mein Unternehmen ist für Kriminelle kein attraktives<br />

Ziel.“ Offensichtlich nehmen viele Geschäftsführer die Absicherung<br />

der eigenen digitalen Infrastruktur nicht ernst. Dabei<br />

ist Cybercrime ein Massengeschäft. Angreifer suchen leicht<br />

angreifbare Ziele, um <strong>mit</strong> minimalem Aufwand maximalen Profit<br />

zu erzielen. Daher überrascht es nicht, dass Sicherheitsexperten<br />

immer wieder leicht zu vermeidende Fehler bei Unternehmen<br />

entdecken:<br />

- die Antiviren-Lösung befindet sich noch im Auslieferungszustand,<br />

ist nicht konfiguriert und die automatischen Updates<br />

sind nicht aktiviert<br />

- die Logdateien der Firewall bleiben ungelesen<br />

- das Patch-Management nervt und wird abgeschaltet<br />

Darüber hinaus verhelfen auch ein schlechtes Asset Management<br />

und eine fehlende oder ungetestete Backup-Strategie<br />

Angreifern zu einem schnellen Erfolg.<br />

Anatomie eines Angriffs<br />

Die meisten Cyberattacken folgen einem festen Muster - ähnlich<br />

wie bei einem Wohnungseinbruch: Zunächst spähen die<br />

Angreifer ihr Opfer aus. Sie analysieren die Netzwerkinfrastruktur<br />

und suchen gezielt nach offenen Ports oder Access Points.<br />

Gleichzeitig sammeln sie <strong>mit</strong> professionellen Analysetools<br />

Informationen zu aktiven Maschinen, Betriebssystemen und<br />

Services. So erfahren sie den aktuellen Patch-Status oder finden<br />

möglicherweise Lücken wie eine ungepatchte Schnittstelle<br />

oder einen noch aktiven Windows-7-Rechner. Auch Social-Media-Accounts<br />

der Mitarbeiter werten die Kriminellen aus, um<br />

einen Angriffsweg in das fremde Netz zu finden. Die gefundenen<br />

Schwachstellen nutzen die Angreifer aus und schleusen die<br />

Schadsoftware direkt in das Zielsystem oder verschicken Mails<br />

<strong>mit</strong> infizierten Anhängen an die Angestellten.<br />

Mit den nächsten Schritten übernehmen die Cyberkriminellen<br />

sukzessive die Kontrolle über die IT, ohne dass die<br />

Verantwortlichen etwas merken. Dazu verbreiten sie den<br />

Schadcode immer weiter im Netzwerk und etablieren einen<br />

Rückkanal zu einem Command-and-Control-Server, <strong>mit</strong> dem<br />

sie ständig Informationen austauschen. Einerseits laden die<br />

Angreifer automatisiert neuen Schadcode nach, andererseits<br />

leiten sie die Daten aus dem Unternehmen ab. Diese Daten<br />

nutzen sie für weitere Attacken gegen andere Unternehmen.<br />

Erst dann setzen sie zum finalen Schlag an und verschlüsseln<br />

das System, beziehungsweise die wichtigsten Dateien. Die<br />

Geräte sind nicht mehr nutzbar und in der Regel erscheint auf<br />

den Bildschirmen ein Totenkopf <strong>mit</strong> der Lösegeldforderung<br />

- in Kryptowährung. Bei der Lösegeldforderung orientieren<br />

sich die Kriminellen am Umsatz des Opfers und passen den<br />

Betrag so an, dass die Existenz des Unternehmens nicht<br />

gefährdet ist. Dabei gehen die Angreifer sehr gezielt vor. Sie<br />

setzen nicht nur auf Handarbeit, um die Schadsoftware im


36 DIGITALISIERUNG<br />

Netzwerk zu verbreiten, sondern gehen auch bei der Exfiltration<br />

und Verschlüsselung der Daten planmässig vor. Die<br />

Erfahrungen zeigen, dass seit der Erstinfektion rund 180 Tage<br />

vergehen, bis die digitale Infektion sichtbar ist. Allerdings<br />

werden Cyberkriminelle schneller – dank neuer Methoden<br />

und Tools vergehen in einigen Fällen zwischen Erstangriff<br />

und Verschlüsselung nur noch zehn Tage.<br />

Übrigens: Ein besonderes Augenmerk richten die Angreifer<br />

auf die Backups beziehungsweise auf die Zerstörung aktueller<br />

Sicherungen. Denn <strong>mit</strong> zerstörten Backups fehlt Firmen die<br />

letzte Verteidigung gegen die Angreifer. Die einzige Hoffnung ist<br />

dann, das geforderte Lösegeld zu zahlen. Unternehmen, die ihre<br />

Sicherheitskopie vom Netzwerk separiert haben, handeln weitsichtig<br />

und sind deutlich besser vor Cyberattacken geschützt.<br />

Allerdings nur dann, wenn sie die Backups erst nach einer<br />

grundlegenden Neueinrichtung des Systems inklusive einer<br />

detaillierten Analyse wieder einspielen.<br />

Schwachstelle Mitarbeitende<br />

Cyberkriminelle bedienen sich raffinierter Methoden, um in Unternehmensnetzwerke<br />

einzudringen. Stossen sie auf hohe technische<br />

Hürden, suchen sie den Umweg über die Angestellten, um<br />

ans Ziel zu gelangen. Dabei nutzen Angreifer gezielt menschliche<br />

Verhaltensmuster wie Neugierde, Mitleid oder Hilfsbereitschaft<br />

aus oder setzen Unternehmenshierarchien oder Autoritäten als<br />

Hebel ein. Wenn ein Mitarbeiter erstmal davon überzeugt ist,<br />

dass er aus legitimen Gründen beispielsweise auf einer Webseite<br />

sein Passwort eingeben soll, können auch gute technische Sicherheitsmassnahmen<br />

wie Zwei-Faktor-Authentifizierung umgangen<br />

werden. Angestellte, die sich solcher Gefahren bewusst sind,<br />

fallen nicht auf jede Phishing-Mail herein. Sie handeln weitsichtig<br />

und helfen, Angriffe abzuwehren.<br />

Die IT-Sicherheit verbessern<br />

Wenn Unternehmen sich dem Thema IT-Sicherheit verweigern,<br />

handeln sie fahrlässig und gefährden die Existenz des Unternehmens.<br />

Dabei lässt sich das Risiko von Cyberattacken bereits<br />

durch einfache Massnahmen deutlich senken:<br />

prüfen. So lassen sich mögliche Lücken in der IT-Sicherheit<br />

aufdecken und <strong>mit</strong> entsprechenden Aktionen schliessen.<br />

- Ein Notfallplan ist wichtig, um im Worst Case handlungsfähig<br />

zu bleiben. Alle Angestellte sollten etwa die Telefonnummer<br />

der internen IT kennen, um diese umgehend zu informieren,<br />

wenn sie Unregelmässigkeiten im System bemerken.<br />

- Um die Wirksamkeit eines Notfallplans zu prüfen, sollten<br />

Firmen Unternehmen regelmässig Übungen durchführen.<br />

Denn der beste Plan taugt nichts, wenn sich kein Angestellter<br />

daranhält.<br />

- Firewall und Endpoint-Schutz sind zentrale Element der<br />

grundlegenden Absicherung.<br />

- Diese wird ergänzt durch eine Backup-Strategie sowie einen<br />

regelmässigen Test, ob die Backups auch funktionsfähig sind.<br />

- Passwörter sind auch ein wichtiger Bestandteil der IT-<br />

Sicherheit. Insbesondere lange und komplexe Passwort-<br />

Phrasen sind sehr sicher. Der entscheidende Vorteil: Sichere<br />

Passwörter müssen nicht mehr regelmässig geändert werden.<br />

- Last but not least: Trainings für Mitarbeiter zu Security<br />

Awareness - so können Unternehmen das Bewusstsein der<br />

Angestellten für IT-Risiken steigern, sodass sie künftig<br />

umsichtiger handeln.<br />

Fazit: Handeln und IT-Sicherheit ganzheitlich angehen<br />

Im Jahr <strong>2021</strong> haben kleine und <strong>mit</strong>telständische Unternehmen,<br />

aber auch Konzerne und Behörden immer noch Nachholbedarf bei<br />

der IT-Sicherheit. Wer in die Cyberabwehr investiert und bewusst<br />

<strong>mit</strong> dem Thema umgeht, kann sich deutlich sicherer fühlen. Längst<br />

ist es keine Frage mehr, ob das eigene Unternehmen Opfer einer<br />

Cyberattacke wird, sondern vielmehr wann dies passieren wird.<br />

- Der aktuelle Status der technologischen IT-Schutzmassnahmen<br />

lässt sich <strong>mit</strong> einer eingehenden Bestandsaufnahme


37<br />

Wir<br />

<strong>KMU</strong><br />

« Wir vertrauen Sunrise, weil<br />

sie die besten Lösungen für<br />

das mobile Arbeiten bieten.»<br />

Adrian Meili, CEO,<br />

SIGG Switzerland Bottles AG<br />

sunrise.ch/wirliebenkmu


38 DIGITALISIERUNG<br />

United Security Providers<br />

Rund zwei Jahre nach der Übernahme von United Security<br />

Providers AG durch Swisscom wechselt Michael Liebi von<br />

seiner heutigen Rolle als CEO des Unternehmens in den<br />

Verwaltungsrat. Gleichzeitig übergibt er an Yves-Alain Gueggi,<br />

derzeit noch Head of Sales Cyber Security Services bei<br />

Swisscom, als seinen Nachfolger für die operative Führung<br />

des Schweizer Cyber Security Spezialisten.<br />

Vor rund zwei Jahren führte die Übernahme von United Security<br />

Providers AG durch Swisscom zum Entstehen des grössten<br />

Security‐Kompetenz‐Cluster in der Schweiz <strong>mit</strong> gut 300 Sicherheitsspezialisten.<br />

Michael Liebi führte die Geschäfte seither<br />

weiter als CEO der eigenständigen Gesellschaft und Marke. Per<br />

April <strong>2021</strong> wird Michael Liebi neu Einsitz in den Verwaltungsrat<br />

der Firma nehmen und seine operativen Führungsaufgaben an<br />

Yves-Alain Gueggi übergeben.<br />

«Nach 27 Jahren in leitender Position, die ich jederzeit <strong>mit</strong><br />

Leidenschaft ausgefüllt habe, sehe ich meine neue Herausforderung<br />

darin, United Security Providers aus strategischer Perspektive<br />

heraus weiter voranzubringen. Wir sind entschlossen,<br />

die derzeitigen Veränderungen in der Anbieterlandschaft aktiv<br />

<strong>mit</strong>zugestalten», so Michael Liebi. «Einen kulturell passenden<br />

und top qualifizierten Nachfolger als CEO zu finden ist <strong>mit</strong>unter<br />

eine Herausforderung. Mit Yves-Alain Gueggi habe ich jedoch<br />

meinen Wunschkandidaten gefunden.»<br />

Yves-Alain Gueggi trägt in seiner derzeitigen Funktion als Head<br />

of Sales Cyber Security Services die Verantwortung für die<br />

Entwicklung der entsprechenden Swisscom B2B Verkaufs- und<br />

Marktleistung. In diversen Fach- und Führungsfunktionen für<br />

die Entwicklung von komplexen IT-Geschäften im ICT Beratungs-<br />

und Providermarkt konnte er sich in mehr als 20 Jahren<br />

einen wertvollen Erfahrungsschatz aneignen.<br />

«Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung. United Security<br />

Providers ist ein exzellent geführtes Unternehmen, das <strong>mit</strong> seiner<br />

über 25-jährigen Geschichte ein sehr spannendes Service‐,<br />

Kunden‐ und Kompetenzportfolio umfasst. United Security<br />

Providers zusammen <strong>mit</strong> einem sehr qualifizierten Team im<br />

Cyber Security Markt weiter voranbringen zu dürfen, ist eine<br />

einmalige Chance. Ich bin sehr motiviert und werde diese reizvolle<br />

Aufgabe <strong>mit</strong> Begeisterung angehen.» so Yves-Alain Gueggi.<br />

Cyber Security als strategischer Wachstumsbereichbedarf<br />

stetiger Weiterentwicklung, die <strong>mit</strong> diesem CEO-Wechsel aktiv<br />

gelebt wird. Michael Liebi wird, nach seinem Wechsel in den<br />

Verwaltungsrat per April <strong>2021</strong>, den Übergabeprozess starten<br />

und den neuen CEO Yves-Alain Gueggi unterstützen.<br />

«Ich weiss, dass Yves-Alain, <strong>mit</strong> seinem langjährigen Security<br />

Background, frischen Ideen und einem breitgestützten Netzwerk,<br />

die Firma auf neue Pfade führen und erfolgreich weiter<br />

voranbringen wird.» so Michael Liebi weiter.<br />

Michael Liebi<br />

Yvey-Alain Guegg


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40 DIGITALISIERUNG<br />

Cyberkriminalität – die<br />

Gefahr aus dem Home Office<br />

Weniger Wohnungseinbrüche und Taschendiebstähle, dafür<br />

mehr gezielte Cyberattacken, die die Angst der Bevölkerung<br />

rund um COVID-19 ausnutzen: Cyberkriminelle verändern ihre<br />

Taktik und folgen den Menschen nach Hause in ihr Office.<br />

Dadurch erhöhen sich auch die Cyber-Risiken für Unternehmen–<br />

das Home-Office kann das Einfallstor für neue Formen von<br />

Datendiebstahl darstellen. Doch es sind nicht nur Cyberkriminelle,<br />

die von aussen versuchen, auf Unternehmensdaten,<br />

Kundendaten und geistiges Eigentum zuzugreifen.<br />

Auch der eigene Mitarbeiter kann sich als Schwachstelle im<br />

Sicherheitsnetz erweisen.


DIGITALISIERUNG<br />

41<br />

Mit der zunehmenden Digitalisierung<br />

unserer <strong>Wirtschaft</strong><br />

nehmen Cyberbedrohungen<br />

schneller zu als die Fähigkeit<br />

der meisten Unternehmen,<br />

da<strong>mit</strong> fertig zu werden. Alles,<br />

was vom Cyberspace abhängt,<br />

ist potenziell gefährdet:<br />

persönliche Daten, Unternehmensdaten,<br />

Kundendaten,<br />

geistiges Eigentum oder wichtige<br />

Infrastruktur. Zurzeit ist<br />

es noch schwierig, die langfristigen<br />

Folgen der COVID-<br />

19-Krise zu prognostizieren,<br />

doch sie wird der Digitalisierung<br />

im Unternehmenssektor<br />

sicherlich einen grossen<br />

Schub verleihen. Da<strong>mit</strong> steigen<br />

allerdings auch die Cyberbedrohungen<br />

noch schneller<br />

als bisher. Insbesondere das<br />

vermehrte Arbeiten im Home<br />

Office stellt dabei eine neues<br />

Risiko dar. Wir haben 1'500 in<br />

der Schweiz lebende Personen<br />

im erwerbsfähigen Alter<br />

befragt, welche Herausforderungen<br />

technischer Natur<br />

sie im Home Office erleben,<br />

wie es um die Cybersicherheit<br />

bestellt ist, und wie sie selbst<br />

bezüglich Sicherheit agieren.<br />

Die technischen Tücken des<br />

Home Office<br />

48% der Befragten gaben an,<br />

dass sie aufgrund der Corona-<br />

Krise im Home Office arbeiten.<br />

Befragt nach der eigenen<br />

Produktivität, glauben 41%,<br />

dass sie im Home Office<br />

produktiver arbeiten als im<br />

traditionellen Büro. 25% sind<br />

der Meinung, dass sie weniger<br />

produktiv sind. Die Gründe für<br />

die Schwierigkeiten im Home<br />

Office sind vielfältig: Neben<br />

dem Fehlen des persönlichen<br />

Austauschs unter Kollegen<br />

und Ablenkung durch Partner<br />

oder Familienangehörige bewerten<br />

einige der Befragten<br />

eine mangelhafte technische<br />

Infrastruktur und ungenügende<br />

Cyber- und Datensicherheit<br />

als problematisch.<br />

Rückblende März 2020: Der<br />

Lockdown wird in vielen<br />

Ländern verkündet. Wer von<br />

zu Hause arbeiten kann, soll<br />

von nun an aus dem Home<br />

Office arbeiten. Das klang für<br />

viele Arbeitnehmende erst<br />

einmal vielversprechend: bessere<br />

Zeiteinteilung, weniger<br />

Unterbrechungen, konzentrierteres<br />

Arbeiten, Zeitgewinn<br />

durch weniger Pendeln. Aber<br />

spätestens nach den ersten<br />

Videokonferenzen oder beim<br />

Versuch, Daten in Projektteams<br />

auszutauschen, zeigten<br />

sich erste Defizite, insbesondere<br />

was die IT-Infrastruktur<br />

in den eigenen vier Wänden<br />

angeht.<br />

Arbeiten in den eigenen vier<br />

Wänden viele IT-Sicherheitsvorkehrungen<br />

und Vorschriften<br />

durch den Arbeitgeber,<br />

die es vorher oft nur für das<br />

Büro gab. Doch wie werden<br />

diese Sicherheitsvorkehrungen<br />

von den Arbeitnehmenden<br />

wahrgenommen? Die<br />

gute Nachricht zuerst: 90%<br />

der Befragten können trotz<br />

aller Vorschriften weiterhin<br />

effizient im Home Office<br />

arbeiten (Abbildung 1). Doch<br />

jeder Zehnte beklagt sich,<br />

dass dadurch seine Arbeitsproduktivität<br />

leidet. Insbesondere<br />

der fehlende Zugriff<br />

auf Daten, eine mangelhafte<br />

Netzwerkverbindung via VPN,<br />

Einschränkungen bei der Nutzung<br />

von Softwaretools, <strong>mit</strong><br />

denen man privat seit Jahren<br />

gut arbeitet und das Verbot,<br />

den eigenen Drucker zu nutzen,<br />

werden bemängelt.<br />

Die meisten Tätigkeiten im<br />

Home Office erfordern neueste<br />

Technologie, um im gleichen<br />

Tempo und <strong>mit</strong> gleicher<br />

Effizienz wie im Büro arbeiten<br />

zu können. Modernste technische<br />

Ausstattung ist also die<br />

Grundvoraussetzung, um die<br />

Arbeit erledigen zu können.<br />

Dazu zählen leistungsfähige<br />

Hardware (Laptop, Smartphone,<br />

Drucker), moderne<br />

Software (Videokonferenztools,<br />

Kooperationstools,<br />

Datenmanagementsysteme)<br />

und eine leistungsfähige<br />

Netzwerkverbindung (schnelles<br />

Internet, sicherer Zugang<br />

zum firmeneigenen Datennetz<br />

via VPN).<br />

Erlauben Ihnen die IT-Sicherheitsvorkehrungen<br />

und Vorschriften<br />

Ihres Arbeitgebers<br />

ein effizientes Arbeiten im<br />

Home Office?<br />

Cybersicherheit: Gefahren<br />

lauern auch intern<br />

Die Effizienz beim Arbeiten<br />

sicherzustellen ist jedoch nur<br />

ein Aspekt bei der Umsetzung<br />

von IT-Sicherheitsvorkehrungen<br />

im Home Office.<br />

Ein weiteres Anliegen dieser<br />

Sicherheitsvorkehrungen ist<br />

es, Cyberattacken zu verhindern.<br />

Wir wollten wissen, wie<br />

Arbeitnehmende die Cybersicherheit<br />

in ihrem Home Office<br />

wahrnehmen.<br />

Da auch die IT-Sicherheit im<br />

Home Office gewährleistet<br />

sein muss, gibt es für das<br />

Für Arbeitnehmende, die<br />

keine Cyberexperten sind, ist<br />

es schwierig, exakt einschät-


42 DIGITALISIERUNG<br />

zen zu können, inwieweit die Vorkehrungen ihres Arbeitgebers<br />

die IT-Sicherheit tatsächlich erhöht. Trotzdem überrascht es,<br />

dass sich immerhin 14% der Befragten Sorgen um die Cyberund<br />

Datensicherheit machen, wenn sie von zu Hause aus tätig<br />

sind. 25% beobachten seit der Corona-Krise zudem vermehrt<br />

betrügerische E-Mails, Phishing-Versuche und die Zunahme von<br />

Spam-E-Mails über ihren Geschäftsaccount (Abbildung 2) – hierauf<br />

haben auch bereits einige Medien<strong>mit</strong>teilungen hingewiesen.<br />

Wie viele der Cyberattacken von Mitarbeitern gar nicht erst<br />

erkannt werden, bleibt ungewiss. Doch eine Attacke, die ihr Ziel<br />

erreicht, kann unermesslichen Schaden erzeugen.<br />

Die Umfrageergebnisse bestätigen, was wir zunehmend auch<br />

von Unternehmen hören: Die Pandemie lässt Cyberkriminelle<br />

ihre Taktik ändern. Sie sind den Menschen dorthin gefolgt, wo<br />

sie nun arbeiten: nach Hause. Dort versuchen sie vermehrt,<br />

IT-Schwachstellen bei Mitarbeitenden im Home Office auszunutzen.<br />

Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie so rasch wie<br />

möglich IT-Sicherheitsstandards im Home Office auf das gleiche<br />

Niveau wie im physischen Büro bringen müssen.<br />

Doch der Feind von aussen, die Cyberkriminalität, ist nur ein<br />

Aspekt, über den sich die Sicherheitsverantwortlichen Gedanken<br />

machen sollten. Wie die Umfrage zeigt, droht Unternehmen<br />

auch Gefahr von innen – durch ihre eigenen Mitarbeiter.<br />

Mit der Dauer des Lockdowns und seinen ökonomischen Konsequenzen<br />

steigt bei vielen Arbeitnehmenden die Sorge um ihren<br />

Arbeitsplatz. Daher liegt bei vielen der Gedanke nahe, sich «für<br />

den Fall der Fälle» (Kündigung oder Konkurs) vorzubereiten.<br />

26% der Umfrageteilnehmer geraten demnach in Versuchung,<br />

sich Kopien von wertvollen Unternehmensdaten ihres Arbeitgebers<br />

zu beschaffen. Diese Neigung, interne Daten für den<br />

eventuellen Notfall zu bunkern, illustriert auf jeden Fall sehr<br />

deutlich, wie wichtig auch hier die Prävention durch Unternehmen<br />

ist, den Verlust firmeninterner Daten und IP zu verhindern<br />

und im weiteren Sinne Risiken von internem Betrug zu<br />

adressieren.<br />

Handlungsoptionen für Unternehmen<br />

Es stellt sich nun die Frage, was geeignete Massnahmen für<br />

Unternehmen sind, um die aufgezeigten Risiken zu reduzieren.<br />

Dazu gehören:<br />

- Angesichts der gesteigerten Cybergefahren im und vom Home<br />

Office aus ist es wichtig, die eigenen Mitarbeiter kontinuierlich<br />

für dieses Thema zu sensibilisieren, sie im Umgang <strong>mit</strong><br />

sensitiven Daten zu schulen und <strong>mit</strong> den im Unternehmen<br />

geltenden Verhaltensregeln vertraut zu machen.<br />

- Dabei müssen firmeninterne IT-Experten auch immer wieder<br />

überprüfen, ob die umgesetzten Massnahmen zur Absiche<br />

rung der neuen bzw. taktischen IT-Lösungen (inkl. Cloud) -<br />

auch wirklich funktionieren, da sie ja unter enormem Zeitdruck<br />

zu Beginn der Corona-Krise ausgerollt wurden.<br />

- Um mögliches Fehlverhalten der Benutzer z.B. im Umgang <strong>mit</strong><br />

sensitiven Daten feststellen und korrigieren zu können, sollte


 43<br />

die Sicherheitsüberwachung der Endgeräte und ihrer Benutzer<br />

verstärkt werden.<br />

- Unternehmen müssen darüber hinaus überprüfen, ob sie in<br />

der Lage sind, sich auch von katastrophalen Cyberattacken<br />

wie etwa einer flächendeckenden Ransomware zu erholen<br />

und ob sie es danach schaffen, die gesamte betroffene IT-<br />

Infrastruktur möglichst schnell wiederherzustellen.<br />

- Nicht nur die eigenen getroffenen Sicherheitsmassnahmen<br />

sollten validiert werden, sondern auch die der wichtigsten<br />

externen Dienstleister, Lieferanten und Vertriebspartner.<br />

Nur so kann gewährleistet werden, dass der Datenfluss<br />

aus dem und ins Home Office gut abgesichert ist und der<br />

Arbeitsplatz zuhause nicht zum Einfallstor für neue Formen<br />

der Cyberkriminalität wird. Auch hier gilt: Vertrauen ist gut,<br />

Kontrolle ist besser.


44 NACHHALTIGKEIT<br />

CO 2<br />

-Gesetz unterstützt Klimapolitik<br />

der Schweizer Städte<br />

Die Schweizer Städte sind vom Klimawandel direkt betroffen<br />

und nehmen im Kampf dagegen eine tragende Rolle ein.<br />

Deshalb unterstützt der Schweizerische Städteverband die<br />

Totalrevision des CO 2<br />

-Gesetzes, über welche die Stimmbevölkerung<br />

am 13. Juni abstimmen wird. «Ein gesetzlicher<br />

Rahmen unterstützt die Städte im Bestreben, lokal klimapolitische<br />

Vorstösse umzusetzen», sagt Corine Mauch,<br />

Vizepräsidentin des Schweizerischen Städteverbandes und<br />

Stadtpräsidentin von Zürich.


NACHHALTIGKEIT<br />

45<br />

Von Netto-Null-Strategie<br />

über flächendeckende Tempo-<br />

30-Zonen bis zur Ausrufung<br />

des Klimanotstandes: In den<br />

Schweizer Städten wurden<br />

und werden zahlreiche klimapolitische<br />

Vorstösse initiiert,<br />

die auf eine Reduktion des<br />

CO 2<br />

-Ausstosses zielen. Eine<br />

gesetzliche Grundlage wie<br />

das vorliegende CO 2<br />

-Gesetz<br />

unterstützt die Städte<br />

in ihren Bestrebungen. Sie<br />

leisten einen entscheidenden<br />

Beitrag, um die Vorgaben aus<br />

dem Pariser Klimaabkommen<br />

zu erfüllen. Der Schweizerische<br />

Städteverband steht<br />

hinter diesem Abkommen.<br />

Um die Reduktionsziele zu<br />

erreichen und um den Kampf<br />

gegen den Klimawandel<br />

weiter voranzutreiben, ist<br />

eine Revision des CO 2<br />

-Gesetzes<br />

nötig. Bis 2030 sollen die<br />

CO 2<br />

-Emissionen gegenüber<br />

1990 halbiert werden.<br />

Wichtige Ergänzung<br />

zu vielfältigen Initiativen<br />

Die Städte haben viele<br />

Hebel, um den CO 2<br />

-Ausstoss<br />

zu reduzieren, und diese<br />

müssen auch in Bewegung<br />

gesetzt werden, da<strong>mit</strong> die<br />

diversen Vorstösse auf<br />

lokaler Ebene umgesetzt<br />

werden können. «Zahlreiche<br />

Städte machen schon lange<br />

ernst <strong>mit</strong> einer engagierten<br />

Klimapolitik», sagt Sami<br />

Kanaan, Stadtpräsident von<br />

Genf und Vizepräsident des<br />

Schweizerischen Städteverbandes.<br />

«Es gibt unzählige<br />

Initiativen und Projekte zur<br />

CO 2<br />

-Emissionsreduktion.<br />

Genf z.B. kennt schon seit<br />

über 10 Jahren die 'Service<br />

Agenda 21 - Ville durable',<br />

eine vielfältige Strategie für<br />

eine nachhaltige Stadt.» Diese<br />

Projekte alleine reichen<br />

jedoch nicht aus, um die<br />

Vorgaben aus dem Pariser<br />

Abkommen zu erfüllen, fährt<br />

Kanaan fort. «Es braucht<br />

deshalb dieses Bundesgesetz,<br />

das Mindestvorschriften<br />

verankert.»<br />

Städte direkt betroffen<br />

Auch Corine Mauch, Stadtpräsidentin<br />

von Zürich und<br />

SSV-Vizepräsidentin, unterstützt<br />

die Totalrevision des<br />

CO 2<br />

-Gesetztes. «Wir sind in<br />

der Stadt direkt und besonders<br />

stark vom Klimawandel<br />

betroffen, beispielsweise<br />

durch die markant zunehmende<br />

Hitze», stellt sie fest.<br />

«Zürich überarbeitet zurzeit<br />

das Klimaziel und prüft, bis<br />

wann und <strong>mit</strong> welchen Mitteln<br />

die Stadt die Klimaneutralität<br />

erreichen kann. Das<br />

nationale Gesetz ist dafür<br />

eine unabdingbare Voraussetzung.»<br />

Aus Sicht der Städte sind<br />

die Gebäudesanierungen<br />

ein zentrales Anliegen. Der<br />

Städteverband unterstützt<br />

den im CO 2<br />

-Gesetz vorgesehenen<br />

Klimafonds, <strong>mit</strong> dem<br />

die Gebäudeprogramme weiter<br />

finanziert werden sollen.<br />

Diese schaffen Anreize zur<br />

Sanierung von schlecht<br />

isolierten GebäudeN, die<br />

zu knapp einem Viertel für<br />

die Treibhausgasemissionen<br />

verantwortlich sind. Weniger<br />

CO 2<br />

-Ausstoss von Altbauten<br />

ist zusammen <strong>mit</strong> den<br />

weiteren Massnahmen ein<br />

wichtiges Element, welches<br />

die Städte unterstützt, ihre<br />

ambitiösen klimapolitischen<br />

Ziele zu erreichen.


46 MOBILITÄT<br />

Start frei für den kompakten<br />

Stromer von Mercedes-EQ:<br />

Ab sofort kann der EQA<br />

bestellt werden<br />

Stuttgart. EQA heisst der Einstieg in die vollelektrische Fahrzeugwelt<br />

von Mercedes-EQ. Bei 47.540,50 Euro beginnen die Preise<br />

in Deutschland für den EQA 250 (Stromverbrauch kombiniert:<br />

15,7 kWh/100 km; CO 2 -Emissionen kombiniert: 0 g/km) <strong>mit</strong><br />

140 kW. Weitere Varianten für spezielle Kundenwünsche<br />

folgen: Zum einen noch athletischere Allradmodelle <strong>mit</strong> einem<br />

zusätzlichen elektrischen Antriebstrang (eATS) und Leistungen<br />

jenseits der 200 kW. Zum anderen eine Version <strong>mit</strong> über<br />

500 Kilometern Reichweite (WLTP). Beim EQA ist ein Jahr<br />

Mercedes me Charge inklusive. Für europäische Mercedes me<br />

Charge Kunden erfolgt Green Charging in diesem Zeitraum ohne<br />

Aufpreis. Der EQA kann ab sofort bestellt werden, die ersten<br />

Modelle kommen im Frühjahr zu den Händlern.


47<br />

Mercedes-Benz und die Bundesregierung<br />

unterstützen<br />

den Einstieg in die Elektromobilität:<br />

Aufgrund des Nettolistenpreises<br />

von unter 40.000<br />

Euro für den EQA 250 sind<br />

9.000 Euro Innovationsprämie<br />

(Bundesanteil: 6.000 Euro,<br />

Mercedes-Benz Anteil: 3.000<br />

Euro) möglich1. Der EQA<br />

kostet in Deutschland dann<br />

einschliesslich Mehrwertsteuer<br />

37.970,50 Euro. Dient der<br />

EQA als Firmenwagen, muss<br />

nur ein Viertel des Bruttolistenpreises<br />

für die private Nutzung<br />

versteuert werden. Die<br />

Mercedes-Benz Bank bietet<br />

Privat- und Gewerbekunden<br />

attraktive Finanzierungs- und<br />

Leasingkonditionen. Der EQA<br />

250 inklusive Business-Paket<br />

ist im Leasing für Gewerbekunden<br />

ab 399 Euro erhältlich.<br />

Zur umfangreichen Serienausstattung<br />

des EQA zählen<br />

unter anderem LED High Performance-Scheinwerfer<br />

<strong>mit</strong><br />

Adaptivem Fernlicht-Assistenten,<br />

EASY-PACK Heckklappe<br />

<strong>mit</strong> elektrischer Betätigung<br />

zum Öffnen und Schliessen,<br />

18 Zoll grosse Leichtmetallräder,<br />

Ambientebeleuchtung <strong>mit</strong><br />

64 Farben, Doppel-Cupholder,<br />

Komfortsitze <strong>mit</strong> vierfach<br />

verstellbarer Lordosenstütze,<br />

Rückfahrkamera für mehr<br />

Übersicht und Komfort beim<br />

Rangieren sowie ein Multifunktions-Sportlenkrad<br />

in<br />

Leder. Serienmässig an Bord<br />

sind ferner das intuitiv bedienbare<br />

Infotainmentsystem<br />

MBUX (Mercedes-Benz User<br />

Experience) sowie die Navigation<br />

<strong>mit</strong> Electric Intelligence.<br />

Mit Green Charging garantiert<br />

Mercedes me Charge <strong>mit</strong>tels<br />

hochwertiger Herkunftsnachweise<br />

dafür, dass die<br />

über Mercedes me Charge<br />

geflossenen Lademengen<br />

aus erneuerbaren Energien<br />

ins Netz eingespeist werden.<br />

Da<strong>mit</strong> können EQA Fahrer an<br />

allen 175.000 Ladepunkten in<br />

Europa «grün» laden und den<br />

CO 2<br />

-Fussabdruck weiter verkleinern.<br />

Beim EQA ist ein Jahr<br />

Mercedes me Charge inklusive.<br />

Für europäische Mercedes<br />

me Charge Kunden erfolgt<br />

Green Charging in diesem<br />

Zeitraum ohne Aufpreis.<br />

Im Rahmen verschiedener<br />

Pakete können Mercedes-<br />

EQ Kunden an den IONI-<br />

TY-Schnellladesäulen zum<br />

vergünstigten Strompreis von<br />

0,29 €/kWh laden. Das ist zum<br />

Beispiel <strong>mit</strong> dem Business-Paket<br />

EQ (1.172,15 Euro) möglich.<br />

Neben «Remote und Charging<br />

Services Premium» umfasst es<br />

das Konnektivitäts-Paket Navigation<br />

(eine Kombination von<br />

Mercedes me connect Diensten<br />

und Festplatten-Navigation),<br />

den Verkehrszeichen-<br />

Assistenten, die Sitzheizung<br />

für Fahrer und Beifahrer, die<br />

Smartphone-Integration sowie<br />

die Vorrüstung für digitale<br />

Schlüsselübergabe.<br />

Farbe bekennen: Electric<br />

Art und Edition 1 <strong>mit</strong> Mercedes-EQ<br />

spezifischen Details<br />

Auf Wunsch ist der EQA in der<br />

Mercedes-EQ spezifischen<br />

Ausstattungsversion Electric<br />

Art (940,10 Euro) erhältlich.<br />

Farbakzente in modernem<br />

Roségold zieren Polsterung<br />

und Lüftungsdüsen, das<br />

Zierelement ist hinterleuchtet.<br />

Zur Ausstattungslinie<br />

gehören ferner besondere<br />

18-Zoll-Leichtmetallräder.<br />

Nur für einen bestimmten<br />

Zeitraum nach Markteinführung<br />

gibt es die Edition<br />

1 (Aufpreis 8.520,40 Euro).<br />

Dieses li<strong>mit</strong>ierte Sondermodell<br />

verbindet im Exterieur<br />

Elemente des Night-Pakets<br />

<strong>mit</strong> AMG Styling. 20-Zoll-Räder<br />

runden den sportlichen<br />

Auftritt ab. Im Innenraum<br />

setzen das hinterleuchtete<br />

Zierteil sowie blaue Ziernähte<br />

in Sitzen und Türen Akzente.<br />

Durch die aufwändig perforierten<br />

Ledersitze scheint ein<br />

Stoff in der typischen Mercedes-EQ<br />

Farbe Pure Blue.<br />

Flexibel integriert:<br />

die Produktion in Rastatt<br />

Die Produktion des EQA im<br />

Mercedes-Benz Werk Rastatt<br />

ist bereits 2020 gestartet.<br />

Wie bei den schon erhältlichen<br />

Mercedes-EQ Modellen<br />

EQC (Stromverbrauch kombiniert:<br />

21.5 kWh/100 km;<br />

CO 2<br />

-Emissionen kombiniert:<br />

0 g/km)3 aus Bremen und<br />

Peking und EQV (Stromverbrauch<br />

kombiniert: 26.4-26.3<br />

kWh/100 km; CO 2<br />

-Emissionen<br />

kombiniert: 0 g/km)3<br />

aus Vitoria (Spanien) wird der<br />

EQA auf derselben Linie gebaut<br />

wie Autos <strong>mit</strong> konventionellem<br />

oder Hybrid-Antrieb.<br />

Da<strong>mit</strong> sind alle fünf in Rastatt<br />

produzierten Fahrzeuge<br />

elektrifiziert: Neben dem<br />

vollelektrischen EQA werden<br />

im Mercedes-Benz Werk<br />

Rastatt auch die A-Klasse,<br />

A-Klasse Limousine, B-Klasse<br />

und der kompakte SUV<br />

GLA produziert – sowohl <strong>mit</strong><br />

klassischem Verbrennungsantrieb<br />

als auch <strong>mit</strong> Plug-in-<br />

Hybridantrieb.<br />

Da<strong>mit</strong> leistet das Mercedes-<br />

Benz Werk Rastatt einen<br />

wichtigen Beitrag auf dem<br />

Weg zur CO₂-neutralen<br />

Fahrzeugflotte und für<br />

die Elektro-Offensive der<br />

Mercedes Benz AG. <strong>2021</strong><br />

folgt die Produktion des EQA<br />

beim deutsch-chinesischen<br />

Produktions-Joint Venture<br />

Beijing Benz Automotive Co.<br />

Ltd. (BBAC) in Peking für den<br />

chinesischen Markt.<br />

Die Batteriesysteme für den<br />

EQA liefert die Mercedes-<br />

Benz Tochter Accumotive in<br />

Kamenz. Auch die Batteriefabrik<br />

im polnischen Jawor<br />

bereitet sich auf die Produktion<br />

von Batteriesystemen für<br />

die kompakten Mercedes-EQ<br />

Modelle vor.


48<br />

BMW Group<br />

Nachhaltig gut verpackt<br />

BMW Group setzt auf kreative Lösungen für den<br />

nachhaltigen Versand von Ersatzteilen und<br />

Zubehör, Korrosionsschutzfolien aus Fruchtextrakten<br />

und Schaumprofile aus Zuckerrohr,<br />

100 Prozent, Recyclingpapier bis 2023<br />

Dingolfing. Im BMW Group Dynamikzentrum in Dingolfing werden täglich zahlreiche Original<br />

BMW, MINI und BMW Motorrad Ersatzteile an Kunden in aller Welt versandt – und das schon<br />

jetzt in innovativen Verpackungen, die überwiegend aus nachhaltigen Rohstoffen bestehen.<br />

So werden beispielsweise Korrosionsschutzfolien und -beutel aus Fruchtextrakt oder Schaumprofile<br />

aus Zuckerrohr verwendet. «Es ist uns wichtig, das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich<br />

und entlang der gesamten Wertschöpfungskette anzugehen. Wir wollen hier der Zeit voraus<br />

sein und Verpackungslösungen entwickeln, die so nachhaltig wie möglich sind» erklärt der Leiter<br />

der Teiledistribution Richard Kamissek.<br />

Papierauspolsterung und Kartons aus Recyclingpapier, Schaumprofile aus Zuckerrohr,<br />

Folienbeutel aus Fruchtextrakt – Original BMW Group Ersatzteile gehen nachhaltig<br />

verpackt von Niederbayern aus in die ganze Welt.


NACHHALTIGKEIT<br />

 49<br />

Verpackungen aus<br />

natürlichen Rohstoffen<br />

Bereits 2016 wurden als erste nachhaltige Verpackung Korrosionsschutzfolien<br />

aus Fruchtextrakt eingeführt. Die orangen,<br />

durchsichtigen VCI-Folien und - Beutel riechen angenehm nach<br />

Kokos, enthalten keinerlei Amine oder Nitrite und schützen Fahrzeugteile<br />

aus Metall wie beispielsweise Gelenkwellen wirkungsvoll<br />

vor Korrosion. Schliesslich muss auch eine Öko-Verpackung<br />

ihre Funktion erfüllen, wie Kristina Wolfertz, Leiterin der Verpackungsplanung<br />

und - entwicklung, betont: «Nachhaltigkeit in der<br />

Verpackung muss immer im Einklang <strong>mit</strong> Qualität stehen.»<br />

Auszeichnung <strong>mit</strong><br />

«WorldStar Packaging Award 2020»<br />

Auch bei Schaumprofilen, die zum Beispiel als Kantenschutz für<br />

den Transport von Windschutzscheiben dienen, setzen die Verpackungsspezialisten<br />

in Dingolfing zunehmend auf Bio. Naturefoam<br />

heisst das Polstermaterial, das auf Basis von Zuckerrohr<br />

hergestellt wird und im Teileversand der BMW Group schon vier<br />

von sieben konventionelle Kunststoff-Verpackungen ersetzt<br />

hat. «Für dieses Jahr haben wir uns vorgenommen, auch noch<br />

die letzten drei verbliebenen durch nachhaltigere Alternativen<br />

auszutauschen», sagt Alfons Kehl, der als Spezialist für Verpackungstechnik<br />

und -entwicklung im Customer Support gemeinsam<br />

<strong>mit</strong> Lieferanten an weiteren Optimierungen tüftelt.<br />

Auch eine innovative Lösung aus nachhaltigem Faserguss, die<br />

der passgenauen Bauteilfixierung in der Verpackung dient, wird<br />

gerade auf Eignung für den Teileversand getestet. Faserguss begegnet<br />

einem im Alltag beispielsweise in Form von Eierkartons.<br />

Zudem prüfen die Spezialisten unter anderem den Einsatz von<br />

emissionsarm hergestelltem Papier aus schnell wachsendem<br />

Gras oder Hanf. «Aber erst, wenn das weltweite Recycling des<br />

innovativen Papiers gegeben ist, können wir das Material auch<br />

guten Gewissens einsetzen», erklärt Kristina Wolfertz. «Für uns<br />

ist eine Verpackung erst dann wirklich nachhaltig, wenn sie<br />

über den kompletten Lebenszyklus – von der Herstellung bis<br />

zur Entsorgung – eine positive Ökobilanz aufweist. Und dort,<br />

wo sich Kunststoff einfach nicht vermeiden lässt, werden wir<br />

den Rezyklatanteil signifikant anheben».<br />

Vom BMW Group Dynamikzentrum in Dingolfing aus werden Original BMW Group Ersatzteile in die ganze Welt verschickt.


Die blauen Naturefoam-Profile werden aus Zuckerrohr hergestellt und dienen als Kantenschutz für Scheiben und Polstermaterial.<br />

100 Prozent Recyclingpapier<br />

In Zusammenarbeit <strong>mit</strong> Pack<strong>mit</strong>tellieferanten ist kürzlich ein<br />

weiterer grosser Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit<br />

gelungen: Seit September 2020 besteht die Papierauspolsterung<br />

von Kartonagen zu 100 Prozent aus Recyclingpapier. Auch<br />

bei Transportverpackungen aus Wellpappe sollen bis 2023<br />

keine frischen Holzfasern mehr eingesetzt werden. Momentan<br />

liegt der Recyclingpapieranteil hier bereits bei rund 75 Prozent.<br />

Generell wird für die Herstellung der Kartons, die den Grossteil<br />

der Verpackungen im Teileversand ausmachen, ausschliesslich<br />

FSC-zertifiziertes Papier verwendet.<br />

Pack<strong>mit</strong>telhersteller Mondi Ansbach entwickelte neue Konzept<br />

für BMW und MINI Instrumententafeln prämiert. Die universelle<br />

Lösung ersetzt rund 25 unterschiedliche Verpackungsmodelle<br />

und gewann sowohl den Deutschen Verpackungspreis 2019 als<br />

auch 2020 den renommierten internationalen Verpackungspreis<br />

WorldStar Packaging Award in der Kategorie Innovation.<br />

Nachhaltigkeit erfordert Ideenreichtum<br />

«Zur Entwicklung nachhaltiger Verpackungen gehört auch, dass<br />

wir Lösungen finden, die aufgrund der besseren Recyclingfähigkeit<br />

homogen aus einem Material bestehen und die gleichzeitig<br />

<strong>mit</strong> möglichst wenig Rohstoffeinsatz auskommen», erläutert<br />

Alfons Kehl. Die Verpackungsspezialisten aus Dingolfing werden<br />

daher bei der Entwicklung neuer BMW Group Fahrzeugmodelle<br />

schon früh eingebunden, um rechtzeitig passende Verpackungen<br />

für Spezial- Komponenten und Bauteile zu planen und<br />

zu standardisieren. Momentan steht der BMW iX als neues<br />

Technologie-Flaggschiff der BMW Group besonders im Fokus.<br />

Von Beginn an wurde das Modell für rein elektrische Mobilität<br />

konzipiert und von der Batteriezellenherstellung bis hin zum<br />

Aftersales-Bereich besonders auf Nachhaltigkeit in der Lieferkette<br />

geachtet. «Aufgrund dessen gibt es beim BMW iX viele<br />

neue Komponenten, für die wir – wie für alle Modelle – effiziente<br />

Verpackungen <strong>mit</strong> möglichst geringem CO 2<br />

-Footprint<br />

entwickeln», so Kehl.<br />

Neuentwicklung doppelt ausgezeichnet<br />

Die innovativen und nachhaltigen Ersatzteilverpackungen aus<br />

Dingolfing konnten auch schon in Verpackungspreis-Wettbewerben<br />

überzeugen. Zuletzt wurde das gemeinsam <strong>mit</strong> dem<br />

Der Spezialist für Verpackungstechnik und -entwicklung<br />

Alfons Kehl <strong>mit</strong> den nachhaltigen Verpackungen für BMW<br />

Group Ersatzteile.


52<br />

MOBILITÄT<br />

Neue und exklusive Akzente<br />

für elektrischen Fahrspass:<br />

Die MINI Electric Collection<br />

für den MINI Cooper SE<br />

Editionsfahrzeug zum Start der Neuauflage des rein elektrisch<br />

angetriebenen MINI <strong>mit</strong> modifiziertem Exterieur einschliesslich<br />

Multitone Roof, spezifischen Designmerkmalen, stilvoll<br />

verfeinertem Interieur und hochwertiger Ausstattung. Neue<br />

Fahrerassistenzsysteme, Komfort- und Connected-Pakete<br />

optional erhältlich. Markteinführung ab März <strong>2021</strong>.<br />

Mit frischen Designakzenten und neuen Ausstattungs-Merkmalen<br />

bringt der MINI Cooper SE von März <strong>2021</strong> an noch mehr<br />

markentypischen Fahrspass in die Welt der Elektromobilität.<br />

Besonders attraktiv präsentiert sich das erste rein elektrisch angetriebene<br />

Modell der britischen Premium-Marke in der neuen<br />

MINI Electric Collection. Das Editionsmodell kombiniert die für<br />

die jüngste Auflage des MINI entwickelten optischen Highlights<br />

wie die neugestaltete Frontpartie und das Multitone Roof <strong>mit</strong><br />

exklusiven Designmerkmalen im Exterieur und Interieur sowie<br />

<strong>mit</strong> hochwertigen Ausstattungsdetails.<br />

Eine reduzierte Formensprache sorgt künftig auch beim MINI<br />

Cooper SE dafür, dass die runden Scheinwerfer und der hexagonale<br />

Kühlergrill als typische Designmerkmale der Fahrzeugfront<br />

noch deutlicher betont werden. Zum Ausstattungsumfang<br />

der Editionsfahrzeuge gehört die erstmals für den MINI Cooper<br />

SE angebotene Aussenlackierung Island Blue metallic. Alternativ<br />

ist die neue Farbvariante Rooftop Grey metallic erhältlich.<br />

Bestandteil der MINI Electric Collection ist ausserdem das im<br />

Wettbewerbsumfeld des MINI einzigartige Multitone Roof. Mithilfe<br />

einer neuen Lackiertechnik wird im MINI Werk Oxford ein<br />

faszinierender, vom Windschutzscheibenrahmen bis ins Heck<br />

ziehender Farbverlauf von San Marino Blue über Pearly Aqua bis<br />

Jet Black realisiert.<br />

Zum ausdrucksstarken Erscheinungsbild tragen ausserdem die<br />

in einem exklusiven Design gehaltenen Motorhauben- und Seitenstreifen<br />

bei, die <strong>mit</strong> ihrem subtilen Farbverlauf eine stilvolle<br />

Ergänzung zum Multitone Roof darstellen. Für eine dezente<br />

und sportliche Ausstrahlung sorgen schwarze Aussenspiegelkappen,<br />

die 17 Zoll grossen Leichtmetallräder im Design MINI<br />

Electric Collection Spoke sowie die in Piano Black hochglänzend<br />

gehaltenen Exterieurelemente, zu denen die Einfassungen für<br />

Kühlergrill, Scheinwerfer und Heckleuchten ebenso gehören wie<br />

die MINI Logos, der Modellschriftzug am Heck, die Türgriffe und<br />

die Side Scuttles.


MOBILITÄT<br />

 53<br />

Darüber hinaus beinhaltet die MINI Electric Collection Adaptive LED-Scheinwerfer einschliesslich Matrix-Funktion<br />

für das Fernlicht, Einstiegsleisten <strong>mit</strong> aufgedrucktem MINI Electric Logo, Sportsitze in<br />

der Stoff-/Leatherettekombination Light Grey, neugestaltete Interieuroberflächen in der Ausführung<br />

MINI Yours Aluminium und einen anthrazitfarbenen Dachhimmel. Zur verfeinerten Premium-Charakteristik<br />

im Interieur trägt auch das Sport-Lederlenkrad in Nappa-Ausführung bei, das in den Editionsfahrzeugen<br />

ebenfalls ein MINI Electric Logo aufweist.<br />

Die MINI Electric Collection bietet eine besonders exklusive Möglichkeit, lokal emissionsfreien<br />

Fahrspass zu erleben. Die spontane Kraftentfaltung des 135 kW/184 PS starken Elektromotors, die<br />

modellspezifische Fahrwerksabstimmung und der tiefe Fahrzeugschwerpunkt verhelfen dem MINI<br />

Cooper SE zu markentypischer Agilität. Die tief im Fahrzeugboden angeordnete Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie<br />

ermöglicht eine im Testzyklus WLTP er<strong>mit</strong>telte Reichweite von 203 bis 234 Kilometern.<br />

Optional stehen auch für das Editionsmodell des MINI Cooper SE neu zusammengestellte Ausstattungspakete<br />

in den Bereichen Komfort, Connectivity und Fahrerassistenz zur Auswahl. Zur Steigerung<br />

des Wohlbefindens bei kalter Witterung wird erstmals eine Lenkradheizung angeboten. Zur Serienausstattung<br />

des MINI Cooper SE gehört das Paket Connected Navigation.<br />

Bestandteil des Fahrerassistenzpakets ist die neue Spurverlassenswarnung, die den Fahrer <strong>mit</strong> einer<br />

Lenkrad-Vibration auf die Gefahr eines unbeabsichtigten Abweichens von der Fahrbahn hinweist. Im<br />

neuen Fahrerassistenzpaket Plus ist die Aktive Geschwindigkeitsregelung enthalten, die nun erstmals<br />

eine Stop & Go-Funktion umfasst. Da<strong>mit</strong> ist das System in der Lage, den MINI Cooper SE bei Bedarf<br />

bis in den Stillstand abzubremsen. Anschliessend genügt ein kurzer Tritt aufs Fahrpedal, um ihn erneut<br />

in Bewegung zu setzen und die automatische Tempo- und Abstandsregelung weiter zu nutzen. So erhält<br />

der Fahrer vor allem bei stockendem Verkehr eine wirksame Unterstützung und kann, solange der<br />

Fahrspass vorübergehend eingeschränkt ist, stattdessen einen gesteigerten Fahrkomfort geniessen.


54<br />

MOBILITÄT<br />

Das Automobildesign braucht<br />

eine Revolution der Ideen<br />

Lexus Design-Chef Humphries über eine Branche im Wandel.<br />

Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer im Fokus, Diversität<br />

von Kunden und Märkten stellt neue Herausforderungen,<br />

Humphries ist auch Jury<strong>mit</strong>glied beim Lexus Design Award<br />

Köln, 12. Februar <strong>2021</strong>. Die Welt des Automobils ist im Wandel –<br />

genauso wie Lebensweise und Werte des Menschen. Wie soll<br />

das Fahrzeugdesign auf diese Veränderungen reagieren? Simon<br />

Humphries leitet als Chef des Toyota und Lexus Global Designs<br />

die Design-Aktivitäten beider Marken. Seit 2020 ist er ausserdem<br />

Jury<strong>mit</strong>glied beim Lexus Design Award, einem jährlichen<br />

internationalen Design-Wettbewerb. Vor dem Hintergrund einer<br />

Welt, die durch die Covid-19-Pandemie in Turbulenzen geraten<br />

ist, spricht er über die Rolle von Designern und seine persönliche<br />

Designphilosophie.<br />

«Design muss die Gefühle des Benutzers berücksichtigen»<br />

Simon Humphries ist seit 1994 für das Unternehmen tätig und<br />

hat seitdem an einer Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeugdesigns<br />

<strong>mit</strong>gewirkt. Heute leitet der gebürtige Brite seine Teams <strong>mit</strong> Kreativität<br />

und der Fähigkeit, Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

«Bevor ich in das Unternehmen eintrat, hatte ich in Grossbritannien<br />

Industriedesign studiert», erinnert sich Humphries. «Ich<br />

hatte also gar keine Erfahrung <strong>mit</strong> Automobildesign, brachte<br />

aber Erfahrungen aus anderen Feldern <strong>mit</strong>. Diese Art von<br />

Flexibilität brauchen wir auch für unseren Wandel hin zu einem<br />

Mobilitätsunternehmen».<br />

Seine Designphilosophie beschreibt er folgendermassen: «Das<br />

wichtigste ist, dass Design die Gefühle des Benutzers berücksichtigt.<br />

Und man muss in der Lage sein, den Entwurf <strong>mit</strong> Hilfe<br />

einer Geschichte zu erläutern. Deshalb ist es ganz wichtig,<br />

dass Designer kommunizieren können. Ich versuche immer zu<br />

erklären, was unsere Kunden brauchen und wie mein Entwurf<br />

diese Bedürfnisse widerspiegelt. Wenn man ein Design fünf<br />

verschiedenen Leuten zeigt, wird sich jeder auf unterschiedliche<br />

Aspekte konzentrieren. Um die Ziele des Designs zu ver<strong>mit</strong>teln,<br />

müssen wir also kommunizieren. In dem Designstudio, in<br />

dem ich früher gearbeitet habe, war ich ausschliesslich dafür<br />

verantwortlich, Projekte zu erläutern und den Auftraggeber zu<br />

überzeugen, und diese Erfahrung prägt meine Arbeit bis heute.»<br />

Wie wird sich das Automobildesign weiterentwickeln?<br />

Die Entwürfe, die Humphries produziert, sind nicht nur Illustrationen;<br />

sie enthalten Worte und Konzepte. «Wie werden die<br />

Autos der Zukunft aussehen? Die Antwort liegt darin, wie wir<br />

auf den Wunsch der Menschen reagieren, sich frei zu bewegen.<br />

Anders als Tiere, die sich bewegen, weil sie Nahrung oder<br />

Schutz suchen, können die Menschen ihren Interessen und ihrer<br />

Neugier frei folgen», sagt er.<br />

«Manche befürchten, dass Automobildesign durch das autonome<br />

Fahren vereinheitlicht wird. Ich glaube, dass das Gegenteil<br />

der Fall sein wird. Niemand braucht sein Auto immer für<br />

die gleichen Dinge. Man fährt da<strong>mit</strong> zum Beispiel allein zur<br />

Arbeit, ein anderes Mal zum Einkaufen oder unternimmt <strong>mit</strong> der<br />

Familie einen Ausflug. Es ist also besser, wenn das Fahrzeug auf<br />

individuelle Anforderungen reagieren kann.»<br />

«Man kann Autos heute nicht mehr <strong>mit</strong> der gleichen Einstellung<br />

entwerfen wie früher. Wir brauchen eine Revolution der Ideen.<br />

Früher gab es im Automobildesign klare Trends, doch diese<br />

Zeiten sind vorbei. Die Kunden sind unglaublich vielfältig geworden,<br />

die Märkte verändern sich rasant. Für uns ist entscheidend,<br />

wie schnell wir Kundenbedürfnisse in unsere Produkte<br />

einbinden können.»<br />

«Beim Lexus Design Award haben alle Teilnehmer die gleichen<br />

Chancen»<br />

Seit dem vergangenen Jahr ist Humphries Mitglied der Jury beim<br />

Lexus Design Award, einem internationalen Designwettbewerb,<br />

den Lexus seit 2013 veranstaltet. Mit dem Wettbewerb sollen<br />

Nachwuchsdesigner entdeckt und gefördert werden, die «Designs<br />

für eine bessere Zukunft» entwickeln.


 55<br />

Die Automobilindustrie muss ihren Blickwinkel erweitern.<br />

Humphries glaubt weiter an die Kraft des Designs – und seine<br />

Überzeugung inspiriert andere, das gleiche zu tun.<br />

«Die Stärke des Lexus Design Award ist es, dass alle Teilnehmer die gleichen Chancen haben,<br />

egal ob sie Profis oder Studenten sind und unabhängig davon, wo sie leben. Professionelle<br />

Designer probieren immer wieder neue Dinge aus, um Beachtung zu finden. Als öffentlicher<br />

Wettbewerb eröffnet der Lexus Design Award den Gewinnern dafür eine riesige Chance.»<br />

Aus den Einreichungen aus aller Welt werden sechs Finalisten ausgewählt, die <strong>mit</strong> der Unterstützung<br />

bekannter Mentoren innerhalb von sechs Monaten ihre Ideen weiterentwickeln können.<br />

Die Bekanntgabe der Grand Prix Gewinner erfolgt traditionell auf der Milan Design Week<br />

im April. Da die Veranstaltung im vergangenen Jahr ausfallen musste, wurden die Ergebnisse<br />

und die Arbeiten der sechs Finalisten bei einem Online-Event vorgestellt.<br />

«Für die Finalisten war das sicher eine schwierige Erfahrung», sagt Humphries. «Doch eine<br />

Krise kann auch ein Anreiz für neue kreative Lösungen sein.» Er verweist dazu auf die Erfahrungen<br />

von Grosseltern in der Pandemie: «Während eines Lockdowns können Grosseltern über<br />

lange Zeiträume ihre Liebsten nicht persönlich treffen. Es wäre doch eine Idee, zum Beispiel<br />

eine App <strong>mit</strong> haptischem<br />

Feedback zu entwickeln,<br />

sodass es sich so anfühlt,<br />

als ob man tatsächlich die<br />

Wange dieses Menschen berührt,<br />

wenn man das Bild auf<br />

dem Tablet berührt. Designer<br />

brauchen jetzt solche neuen<br />

Ideen, um die Bedürfnisse<br />

der Menschen zu erfüllen.<br />

Das gilt auch für Autos: Wir<br />

dürfen uns nicht zu sehr auf<br />

die Autos der Vergangenheit<br />

konzentrieren. Es beginnt<br />

eine neue Zeit, in der wir<br />

bekannte Annahmen – zum<br />

Beispiel, dass ein Auto nur<br />

ein Transport<strong>mit</strong>tel ist –<br />

hinter uns lassen und in eine<br />

innovativere Zukunft aufbrechen<br />

sollten.»


56<br />

MOBILITÄT<br />

Marc Lichte: «Ästhetik<br />

erwächst aus Effizienz»<br />

Interview <strong>mit</strong> dem Audi-Designchef vor der Präsentation<br />

des e-tron GT, Vorreiter für das Design zukünftiger Elektro-<br />

Modelle, Weltpremiere des vollelektrischen Gran Turismo<br />

am 9. Februar <strong>2021</strong>


 57<br />

Frage: Herr Lichte, bald hat das Warten ein Ende. Am 9. Februar<br />

stellt Audi den e-tron GT vor. Ist die Präsentation eines<br />

solchen Modells auch nach sieben Jahren als Designchef der<br />

Marke immer noch aufregend?<br />

Marc Lichte: Die Weltpremiere ist ein magischer Moment. Das<br />

gilt für das gesamte Team bei Audi Design wie auch für mich<br />

persönlich. Mit der Vorstellung eines neuen Autos endet ein<br />

Entwicklungsprozess, der in der Regel vier Jahre dauert. Ein langer<br />

Weg <strong>mit</strong> einer Menge Arbeit, vielen Diskussionen und teils<br />

schwierigen Entscheidungen. Am Ende steht aber ein gemeinsames<br />

Ergebnis, auf das wir alle stolz sind.<br />

Stolz ist das richtige Stichwort. Mit ihrer Bewertung des<br />

Showcars haben Sie die Messlatte für den e-tron GT denkbar<br />

hoch gelegt. Was zeichnet das Auto in seiner Gestaltung aus?<br />

Lichte: Gutes Design entsteht dann, wenn ein Produkt ästhetisch<br />

ist und gleichzeitig funktional, wenn es Teil eines nahtlosen<br />

Gesamterlebnisses wird. Die Grundlage für Ästhetik liegt<br />

dabei in den Proportionen: kurze Überhänge und ein langer Radstand,<br />

dazu eine schlanke Kabine auf einem kräftigen Körper.<br />

All das vereint der e-tron GT in sich.<br />

Wäre es also vermessen, dieses Auto als neue Design-Ikone<br />

von Audi zu bezeichnen?<br />

Lichte: Ja, ohne Zweifel. Eine Design-Ikone lässt sich schliesslich<br />

nicht am Reissbrett kreieren. Diesen Ruf muss sich ein Auto auf<br />

der Strasse erwerben – in einem Umfeld, das aufgrund der Reizüberflutung<br />

nach Orientierung strebt. Echte Design-Ikonen haben<br />

deshalb etwas unverkennbar klares: Drei Linien reichen zum<br />

Beispiel aus, um einen VW Käfer zu charakterisieren oder einen<br />

Porsche 911. Sie stehen für eine ganz klare Haltung.<br />

Und welche Haltung will Audi <strong>mit</strong> dem e-tron GT ver<strong>mit</strong>teln?<br />

Lichte: Ganz eindeutig ist das «Vorsprung durch Technik» –<br />

oder um unsere neue Markenstrategie zu zitieren: «Living<br />

Progress.» In unserer Historie haben bestimmte Modelle<br />

diesen Anspruch besonders geprägt: Der A2 stand für gnadenlose<br />

Effizienz, der TT für formalistisches Design, der R8 für<br />

kompromisslose Performance. Die Frage beim e-tron GT ist<br />

also nicht, ob er eine Design-Ikone ist, sondern wie genau er<br />

unsere Haltung zum Ausdruck bringt. Sprich: wie er «Vorsprung<br />

durch Technik» neu interpretiert.<br />

die schiere Leistung reduziert, sondern auch der Effizienz eine<br />

besondere gestalterische Bedeutung beimisst.<br />

Effizienz als Grundgedanke für das Design. Was heisst das<br />

konkret?<br />

Lichte: Je geringer der Luftwiderstand, desto grösser die Reichweite:<br />

Dieses physikalische Grundgesetz der Elektromobilität<br />

haben wir beim e-tron GT zum Gestaltungsprinzip gemacht.<br />

Die Form folgt der Funktion, Ästhetik erwächst aus Effizienz.<br />

Die neue Formensprache sorgt für einen stärkeren Fluss und<br />

ermöglicht dadurch eine ausgefeilte Aerodynamik. Da<strong>mit</strong> bildet<br />

die Gestaltung des e-tron GT die Grundlage für das Design<br />

zukünftiger Elektro-Modelle.<br />

Soweit das Exterieur. Aber wie lässt sich Effizienz in der<br />

Gestaltung des Innenraums zum Ausdruck bringen?<br />

Lichte: Mit der Elektromobilität gewinnt der Innenraum an Leichtigkeit<br />

und Funktionalität – ein Raumangebot wie im nächsthöheren<br />

Segment. Aussen Kompakt, innen geräumig. Dem e-tron<br />

GT haben wir deshalb eine skulpturale Grundarchitektur gegeben,<br />

die neben der GT-typischen Sportlichkeit <strong>mit</strong> ihrer klaren Fahrerfokussierung<br />

auch die Nachhaltigkeit betont. Das Showcar aus<br />

dem Jahr 2018 war hier das Vorbild für das Serienmodell. Ein<br />

eigene Ausstattungslinie, die komplett ohne Leder auskommt und<br />

stattdessen ganz bewusst auf recycelte Materialien setzt.<br />

Ein sportlicher Gran Turismo, der sich über Effizienz und<br />

Nachhaltigkeit positioniert. Ist das die neue Haltung, von der<br />

Sie gesprochen haben?<br />

Lichte: Das bringt es auf den Punkt. Nachhaltigkeit fängt im<br />

Denken an und kommt durch das Design zum Ausdruck. Da<strong>mit</strong><br />

forciert der e-tron GT einen Gedanken, der unser Verständnis<br />

von Luxus im Zuge der Elektromobilität prägen wird.<br />

Welche Richtung schlagen Sie hier ein?<br />

Lichte: Der e-tron GT ist ein Gran Turismo. Ursprünglich stand<br />

dieser Begriff für Sportwagen, die für Langstreckenrennen<br />

geeignet waren. GT-Modelle unterscheiden sich demnach von<br />

reinen Sportwagen durch mehr Komfort und einen grösseren<br />

Innenraum. Als vollelektrischer Gran Turismo interpretiert der<br />

e-tron GT diesen Spagat neu, indem er Performance nicht auf


IMPRESSUM<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Vessa GmbH<br />

Im Bahnhof 4252<br />

Stadtion 122<br />

4252 Bärschwil<br />

Verleger<br />

Christoph Borer<br />

c.borer@vessa-media.ch<br />

Verlagsleitung<br />

Shayen Seiler<br />

s.seiler@vessa-media.ch<br />

Redaktion<br />

Bernhard Bauhofer<br />

Gabriella Sokoli<br />

Verkauf<br />

Christoph Borer<br />

Salvatore Perniciaro<br />

Art - Director<br />

Valerie Asal<br />

v.asal@vessa-media.ch<br />

Druckerei<br />

Pixaprinting<br />

Bilder Quelle<br />

ETH Zürich<br />

Adobe Stock<br />

BMW Schweiz AG<br />

Volkswagen AG<br />

Vessa GmbH<br />

ZHAW<br />

Cross Works<br />

Quooker AG<br />

G Data<br />

Baschi Sale<br />

Linkedin<br />

Credit Suisse<br />

United Security Providers<br />

Toyota Schweiz AG<br />

Ausgabe 2/2020<br />

Erscheinung 20.5.<strong>2021</strong><br />

Eine Publikation der Vessa GmbH


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