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Ihre Gesundheit<br />
Ihre Apotheke<br />
EIN GESCHENK<br />
7 | 1. April 2021 A<br />
I H R E R<br />
A P O T H E K E<br />
GESUNDER DARM<br />
Wunderwaffe<br />
Mikrobiom<br />
Warum gute Keime<br />
Allergien, Diabetes<br />
und Depression<br />
abwehren können<br />
Myome – ein Fall<br />
<strong>für</strong> den OP?<br />
Wann sanfte Alternativen<br />
die Gebärmutter erhalten<br />
Schnell & lecker<br />
Wenn zartes Filet auf<br />
junges Gemüse trifft<br />
12 SEITEN DOSSIER<br />
„SCHLAUER “<br />
SCHLAFEN<br />
Erholsame Nächte: Doping <strong>für</strong> Körper & Geist<br />
Experten-Interview: So werden Atemaussetzer<br />
und krankhaftes Schnarchen aufgespürt<br />
Forschung: Die besten Therapien im Überblick<br />
MY LIFE – BERATEN VOM APOTHEKER-FORUM UND STIFTUNGS-BEIRAT
Inhalt<br />
56<br />
WANDERVOGEL<br />
24<br />
UND<br />
40<br />
60<br />
14<br />
Gesundheit<br />
8 Magazin<br />
Neues aus Medizin, Wellness<br />
und Ernährung<br />
14 Fünf Fakten über das Mikrobiom<br />
Billionen „guter“ Keime schützen<br />
nicht nur den Darm, sondern<br />
auch unseren gesamten Körper<br />
20 Im Reich der letzten Chancen<br />
Das große My Life-Schaubild:<br />
Was genau passiert eigentlich<br />
auf der Intensivstation?<br />
22 Corona-Schnelltests <strong>für</strong> Laien<br />
Apothekerin Sylke Bergmann<br />
erklärt, worauf Anwender<br />
unbedingt achten sollten<br />
24 DOSSIER Schlau schlafen<br />
So trainieren wir schlummernd<br />
unser Gedächtnis. Plus: Interview<br />
– was passiert im Schlaflabor?<br />
36 Das Wunderkraut<br />
Der unverwüstliche Löwenzahn<br />
ist ein Gesundheits-Allrounder: Er<br />
unterstützt z. B. Leber und Galle<br />
40 Wieder befreit sitzen<br />
Hämorrhoiden sind immer noch<br />
ein Tabuthema. Dabei gibt es<br />
inzwischen effektive Therapien<br />
54 Herzschützer Leinöl<br />
Das Omega-3-Kraftpaket hemmt<br />
u. a. Entzündungen und reguliert<br />
den Cholesterinspiegel<br />
60 Myome – ein Fall <strong>für</strong> den OP?<br />
Wucherungen in der Gebärmutter<br />
beunruhigen viele Frauen. Aber<br />
nicht immer ist ein Eingriff nötig<br />
76 Risiko Polyneuropathie<br />
Wie Sie Schäden, die der<br />
Diabetes an Nerven und Gefäßen<br />
hinterlässt, gegensteuern<br />
Wohlfühlen<br />
70 Alle Wetter!<br />
Bestimmen Witterungswechsel<br />
wirklich unser Wohlbefinden?<br />
Was Experten dazu sagen<br />
Lifestyle<br />
48 Blitzküche mit Fleisch<br />
Das Kurzbraten, eine der ältesten<br />
Küchentechniken, verleiht dem<br />
Fleisch aromatische Röststoffe<br />
56 Feine Blechkuchen<br />
Raffiniert mit Himbeeren und<br />
Kokos oder klassisch mit Äpfeln?<br />
Sie haben die leckere Wahl!<br />
64 Wohntraum in Weiß<br />
Mit Kreativität, Geschmack und<br />
Sinn <strong>für</strong> Nachhaltigkeit schuf die<br />
Niederländerin Mieke Stender<br />
ein einladendes Zuhause<br />
74 Schönes aus Weide<br />
Gefäße und Kränze aus<br />
Weidenruten begeistern uns<br />
mit ihrem natürlichen Charme<br />
Zeitgeschehen<br />
38 Klimafreundlich essen<br />
Der Schweizer Mathematiker<br />
Manuel Klarmann berechnet die<br />
Klimabelastung von Essen – mit<br />
überraschendem Ergebnis<br />
Rubriken<br />
3 Editorial<br />
6 Stiftungs-Beirat<br />
44 My Life-Sprechstunde<br />
46 Buchtipps<br />
78 Glücks-Kalender<br />
80 Kulturrätsel, Sudoku<br />
82 Vorschau, Impressum<br />
TITELFOTOS: ISTOCK (2); JAN-PETER WESTERMANN FOTOS: ISTOCK (4); STOCKFOOD<br />
GÜRTELROSE-<br />
GEFÄHRDET<br />
Sie achten auf einen<br />
gesunden Lebensstil?<br />
Trotzdem können Sie an Gürtelrose<br />
erkranken. Mit zunehmendem Alter<br />
wird Ihr Immunsystem schwächer.<br />
Damit steigt Ihr Risiko <strong>für</strong> Gürtelrose.<br />
Mehr als 95% der über 60-jährigen<br />
tragen das Virus in sich, das diese<br />
Krankheit auslösen kann.<br />
Doch Sie können Gürtelrose verhindern.<br />
Schützen Sie sich vor Gürtelrose.<br />
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt.<br />
www.impfen.de/guertelrose<br />
Eine Initiative von GlaxoSmithKline<br />
7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />
5
Gesundheit<br />
Spannendes aus der Forschung<br />
Fünf Fakten über unser<br />
Mikrobiom<br />
Billionen Mikroben begleiten uns auf Schritt und Tritt.<br />
Welche Rolle sie <strong>für</strong> unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit spielen,<br />
fangen Wissenschaftler gerade erst an zu verstehen<br />
→<br />
So genau möchte man sich das eigentlich<br />
gar nicht vorstellen: Auf und in<br />
unserem Körper tummeln sich ca. 39 Billionen<br />
Bakterien, Viren und Pilze, die bis zwei Kilogramm<br />
unseres Körpergewichts ausmachen.<br />
„Mikroorganismen waren die ersten Siedler<br />
auf dieser Erde. Sie sind praktisch überall,<br />
eben auch auf und in unserem Körper“, erklärt<br />
die Mikrobiologin Dr. Kristin Neumann. „Zunächst<br />
klingt das nach Fremdbesiedlung, aber<br />
so sollten wir es nicht wahrnehmen. Mikroben<br />
sind wirklich ein wichtiger Teil von uns, auch<br />
wenn er genetisch nicht zu uns gehört.“<br />
Forschung. Die Gesamtheit dieser fremden<br />
Siedler fasst man als Mikrobiom zusammen –<br />
aus dem Griechischen „mikrós“ <strong>für</strong> „klein“ und<br />
„bios“ <strong>für</strong> „Leben“. Historisch betrachtet ist<br />
der Begriff des Mikrobioms noch jung. Erst im<br />
Jahr 2001 wurde er vom US-amerikanischen<br />
Molekularbiologen und Genetiker Joshua Lederberg<br />
(1925–2008) festgelegt. „Besonders<br />
entscheidend <strong>für</strong> die Mikrobiomforschung<br />
war aber das Jahr 2005. Bis dato konnte man<br />
nur einen winzigen Ausschnitt des Mikrobioms<br />
überprüfen, da bestimmte Bakterien nur<br />
auf bestimmten Nährböden wachsen“, weiß<br />
Prof. Michaela Axt-Gadermann, die bereits<br />
seit 20 Jahren in diesem Bereich forscht. „Eine<br />
neue Technologie, das sogenannte Next Generation<br />
Sequencing, ermöglicht inzwischen<br />
eine detaillierte Untersuchung des Mikrobioms<br />
und dessen Zusammensetzung.“ Unsere<br />
Experten stellen fünf Fakten zu unseren Mitbewohnern<br />
vor, die mittlerweile zum Lieblingsthema<br />
der Forschung avanciert sind.<br />
Helfer im Darm Der größte Teil<br />
unserer nützlichen Besiedler,<br />
zusammengenommen etwa ein<br />
Kilogramm, sitzt im Darm<br />
Fakt 1: Ohne diese Organismen<br />
würden wir nicht richtig funktionieren<br />
Warum haben wir überhaupt diese Kleinstlebewesen<br />
auf und in uns? „Unser Körper ist im<br />
Prinzip wie ein eigener Planet mit unglaublich<br />
vielen Ökosystemen“, erklärt Dr. Neumann.<br />
Verschiedene Areale unseres Körpers mit verschiedenen<br />
Bedingungen bieten diversen<br />
Mikroben Lebensraum. „Wir sind von<br />
innen und außen wie mit einem Teppich überzogen.<br />
Erst kürzlich haben Forscher herausgefunden,<br />
dass es sogar Mikroben im Blut gibt.<br />
Sehr viele leben im Mund und auf der Haut,<br />
die meisten aber im Darm. Je nach Körpergewicht<br />
hausen dort um die ein bis zwei Kilogramm.<br />
Im Darm sind die Bedingungen beispielsweise<br />
sehr konstant und das ist ein<br />
Paradies <strong>für</strong> die Mikroben. Wir haben immer<br />
um die 37 Grad, es ist feucht und es gibt Futter.<br />
Perfekt <strong>für</strong> die Mikroben“, so Dr. Neumann.<br />
Austausch. Nun könnten wir uns daran stören,<br />
dass wir Herberge <strong>für</strong> unzählige Winzlinge<br />
sind. Doch unsere Beziehung ist ein Geben und<br />
Nehmen und hat Vorteile <strong>für</strong> beide Parteien –<br />
wir leben in Symbiose. „Unser Körper funktioniert<br />
wie ein Unternehmen, das ‚Outsourcing‘<br />
betreibt, also wichtige Aufgaben an externe<br />
Dienstleister auslagert und sich dadurch<br />
schnellere und bessere Ergebnisse bei gleichzeitiger<br />
Kostenersparnis erhofft“, veranschaulicht<br />
Prof. Axt-Gadermann. „Ohne die Billionen<br />
von Mikroben, mit denen wir unseren Körper<br />
teilen, würden wir uns schwertun, wichtige<br />
Nährstoffe abzubauen, Signale vom Körper bezüglich<br />
unseres Zustands von Hunger oder<br />
Sättigung zu empfangen oder unser Immunsystem<br />
in Schach zu halten. Mikroorganismen<br />
sind an fast jedem Prozess im Körper in irgendeiner<br />
Form beteiligt und tragen einen immensen<br />
Teil dazu bei, dass wir reibungslos<br />
funktionieren“, ergänzt Dr. Neumann. ➡<br />
Ein gesundes<br />
Mikrobiom kann<br />
vor Allergien,<br />
Diabetes und<br />
Depression<br />
schützen<br />
Dr. rer. nat.<br />
Kristin Neumann<br />
Auf <strong>my</strong>microbiome.info<br />
liefert die Internistin viele<br />
Infos und zertifiziert mikrobiomfreundliche<br />
Produkte<br />
14 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />
7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15
Gesundheit<br />
My Life-Experten-Interview<br />
Fakten-Check Selbsttest<br />
Corona-Schnelltests <strong>für</strong> Laien sollen dazu beitragen, die Pandemie einzudämmen.<br />
Apothekerin Sylke Bergmann erklärt, worauf Anwender unbedingt achten sollten<br />
Dieser Text<br />
zeigt evtl. Probleme<br />
beim<br />
Text an<br />
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Ein negatives<br />
Testergebnis<br />
ersetzt nicht die<br />
Schutzmaßnahmen:<br />
Maske<br />
und Abstand<br />
Sylke Bergmann<br />
ist Apothekerin und<br />
Inhaberin der<br />
Margareten-Apotheke<br />
in Münster<br />
❱ Stäbchen-/Abstrichtest: Alle<br />
bis Redaktionsschluss zugelassenen<br />
Tests sind aus dieser Kategorie:<br />
Per Tupfer nimmt man einen<br />
Abstrich aus Nase oder Rachen, die<br />
Probe wird ausgewaschen und<br />
ausgewertet.<br />
❱ Spuck-/Lutschtest: Der Speichel<br />
wird entweder direkt in ein Röhrchen<br />
gespuckt oder es muss an<br />
einem Stäbchen gelutscht werden.<br />
? Wann kommt ein<br />
Selbsttest zum Einsatz?<br />
Im Gegensatz zum PCR-<br />
Test ist er mit wenig<br />
Aufwand verbunden –<br />
und vor allem schnell:<br />
Innerhalb weniger Minuten<br />
weiß ich, ob ich<br />
ansteckend bin. Der<br />
Selbsttest dient vor<br />
allem dem Fremdschutz<br />
und ist immer<br />
dann sinnvoll, wenn<br />
ich mich mit anderen treffen will – etwa beim<br />
Verwandtenbesuch. Es ist also ratsam, immer<br />
einen kleinen Vorrat zu Hause zu haben.<br />
Testkassette Meist nach ca. 15 Minuten<br />
lässt sich hier das Ergebnis ablesen<br />
? Welche Vorteile bietet das rasche Ergebnis?<br />
Wenn ich Symptome hätte, würde ich sofort<br />
einen Selbsttest machen. Auch, weil ein PCR-<br />
Test dann viel zu lange dauern würde. Der große<br />
Vorteil ist, dass ich direkt auf ein positives<br />
Ergebnis reagieren kann. So lassen sich schnell<br />
Ansteckungsherde und -wege aufdecken, die<br />
Pandemie wird eingedämmt. Mittelfristig können<br />
damit auch die Läden wieder öffnen.<br />
? Worauf muss ich beim Kauf achten?<br />
Der Test muss zugelassen und beim Bundesinstitut<br />
<strong>für</strong> Arzneimittel und Medizinprodukte<br />
Diese vier Wege können zum Ergebnis führen<br />
Viele Eigentests funktionieren ähnlich wie ein Schwangerschaftstest.<br />
Diese Varianten gibt es:<br />
❱ Gurgeltest: Hier wird mit einer<br />
Flüssigkeit gegurgelt, die dann auf<br />
Virusbestandteile geprüft wird.<br />
❱ Urintest: Nach 15 Sekunden soll<br />
die Schaumhöhe von geschütteltem<br />
Urin ein sicheres Ergebnis zeigen.<br />
Alle zugelassenen Tests <strong>für</strong> Laien<br />
listet das Bundesinstitut <strong>für</strong> Arzneimittel<br />
und Medizinprodukte<br />
(BfArM) unter www.bfarm.de<br />
gelistet sein. Nur so ist<br />
die Qualität gesichert.<br />
Denn ich rechne damit,<br />
dass über kurz oder<br />
lang auch Fälschungen<br />
auf den Markt gelangen.<br />
Wir Apotheker sind<br />
immer verpflichtet, die<br />
Qualität zu prüfen.<br />
? Schafft es jeder,<br />
einen solchen Test<br />
korrekt anzuwenden?<br />
Jein. Es gibt recht viele Fehlerquellen. Entscheidend<br />
ist, bei jedem Test die Gebrauchsanweisung<br />
genau zu lesen, denn die unterscheidet<br />
sich von Hersteller zu Hersteller. Das fängt<br />
bei der Probeentnahme an: Wie lange und wie<br />
tief muss ich z. B. mit dem Stäbchen in die<br />
Nase? Auch beim Umgang mit der Probe gibt<br />
es unterschiedliche Vorgaben. Und wann lese<br />
ich den Test ab? Meist zeigt er nur eine halbe<br />
Stunde lang das korrekte Ergebnis an. In manchen<br />
Punkten sind einige Beipackzettel auch<br />
wenig konkret, etwa bei der Entsorgung: Gebrauchte<br />
Testkits gehören in den Restmüll.<br />
Ich hätte mir gewünscht, dass die Tests<br />
apotheken pflichtig gewesen wären. Schon an<br />
den ersten Verkaufstagen habe ich gemerkt,<br />
wie unsicher die <strong>Kunden</strong> sind – in der Drogerie<br />
oder im Discounter ist Beratung kaum möglich.<br />
? Wie aussagekräftig ist das Ergebnis – und<br />
wie gehe ich damit um?<br />
Nur ein PCR-Test kann absolute Sicherheit geben,<br />
bei korrekter Anwendung sind die zugelassenen<br />
Selbsttests aber sehr aussagekräftig.<br />
Es hängt allerdings viel an der Eigenverantwortung.<br />
Beim Ergebnis handelt es sich nur<br />
um eine Momentaufnahme. Selbst wenn es<br />
negativ ist, ersetzt es nicht die Schutzmaßnahmen<br />
– Abstand halten und Maske tragen.<br />
Ist es positiv, muss ich mich selbst isolieren<br />
und einen Arzt oder das Gesundheitsamt kontaktieren,<br />
um einen PCR-Test zu vereinbaren.<br />
Was ich aber noch viel wichtiger finde: Denken<br />
Sie an Ihre Kontaktpersonen und informieren<br />
Sie sie umgehend! Nur so lassen sich<br />
Infektionsketten durchbrechen.<br />
❰<br />
FOTOS: DPA; FRANZ BISCHOF<br />
Die Zellen fit halten<br />
Mit bloßem Auge sind sie nicht sichtbar, aber schätzungsweise 37 Billionen von ihnen machen den Menschen<br />
aus – unsere Zellen. Als kleinste Einheit des Lebens erfüllen sie wichtige und spezialisierte Funktionen<br />
im Körper. Herzmuskelzellen lassen unser Herz schlagen, die Nervenzellen unseres Gehirns leiten<br />
Informationen weiter. Damit ist klar: Gesunde Zellen sind essenziell <strong>für</strong> die Gesunderhaltung des Körpers.<br />
Freie Bahn <strong>für</strong> neue Zellen<br />
Kontinuierlich und sehr effektiv<br />
arbeiten unsere Zellen daran, sich zu<br />
erneuern und beschädigtes Zellmaterial<br />
zu entsorgen. Besonders<br />
in den Zeiten, in denen wir ruhen,<br />
aber auch während wir fasten oder<br />
Sport betreiben. Dahinter steckt<br />
die Autophagie. Dieses Selbstreinigungsprogramm<br />
ist enorm wichtig<br />
<strong>für</strong> den Erhalt der Zellfunktion. Mit<br />
ihrer Hilfe bauen unsere Zellen alte<br />
und beschädigte Zellbestandteile ab<br />
und verwerten diese wieder. Wenn<br />
wir jung sind, läuft der Zellrecycling-<br />
Prozess auf Hochtouren, doch mit dem<br />
Alter lässt diese Fähigkeit mehr und<br />
mehr nach. Es häufen sich Abfallstoffe<br />
in den Zellen an, die die Zellfunktion<br />
beeinträchtigen.<br />
Besonders anfällig da<strong>für</strong> sind die Nervenzellen<br />
des Gehirns und die Herzmuskelzellen.<br />
Denn während einige<br />
Zelltypen im Laufe unseres Lebens<br />
schnell und mehrfach ersetzt werden,<br />
teilen sie sich nur sehr langsam<br />
oder gar nicht mehr. Gerät also das<br />
Aufräumprogramm ins Stocken, können<br />
mehr und mehr Ablagerungen das<br />
feine Zusammenspiel stören und die<br />
Zellfunktion beeinträchtigen.<br />
Das Plus <strong>für</strong><br />
die Zellerneuerung*<br />
• Trägt zu einer normalen<br />
kognitiven Funktion bei*<br />
• Schützt die Zellen vor oxidativem<br />
Stress*<br />
• Vegetarisch, zucker- und<br />
laktosefrei<br />
Funktionsfähige Zellen sind der<br />
Schlüssel<br />
Spermidin kommt in allen Zellen vor.<br />
Altersbedingt sinkt die Konzentration<br />
in den Zellen im Laufe der Jahre.<br />
spermidineLIFE® – mit hohem Spermidingehalt<br />
wurde als Spezialextrakt aus<br />
Weizenkeimen speziell zur Unterstützung<br />
der Zellgesundheit entwickelt.<br />
Mit Thiamin und Zink schützt es die<br />
Zellen vor oxidativem Stress und dient<br />
der optimalen Unterstützung der Zellerneuerung.*<br />
* Zink hat eine Funktion bei der Zellteilung, trägt zu einer<br />
normalen DNA-und Eiweißsynthese, dem Schutz der Zelle<br />
vor oxidativem Stress und einer normalen kognitiven<br />
Funktion bei.<br />
Merkzettel <strong>für</strong> die Apotheke<br />
Das Plus <strong>für</strong> die Zellerneuerung<br />
60 Stück<br />
PZN 16313623<br />
3 x 60 Stück<br />
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A8001762-01-0221 / 203x270<br />
❱ Stand bei Redaktionsschluss 9. März<br />
22 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />
7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 23
Dossier Schlaf<br />
Neues aus der Forschung<br />
Schlaf dich schlau<br />
Eine gute Nachtruhe ist Doping <strong>für</strong> den Geist. My Life-Experte Prof. Jan Born erklärt, wie wir<br />
schlummernd unser Gedächtnis trainieren und mehr relevante Informationen behalten<br />
→<br />
Ein Viertel bis ein Drittel seiner Lebenszeit<br />
schläft der Mensch. Das ist ein<br />
gewaltiger Anteil. Wie viel könnte man in dieser<br />
Spanne erledigen, schaffen und aufnehmen,<br />
lautet eine naheliegende Klage.<br />
Viele Menschen setzen deshalb Prioritäten<br />
und arbeiten oder lernen bis spät in die Nacht<br />
hinein, gerade wenn sie den Ehrgeiz haben,<br />
Leistung zu zeigen oder kreativ zu sein. In<br />
Wirklichkeit aber stärkt uns der Schlaf <strong>für</strong> die<br />
kleinen und großen intellektuellen Herausforderungen<br />
des Alltags. Wer zu wenig schläft,<br />
verzichtet möglicherweise auf einen seiner<br />
wesentlichen Helfer auf dem Weg zum Erfolg.<br />
Lebensnotwendig. Die Wissenschaftler<br />
sind weit davon entfernt, umfassend erklären<br />
zu können, warum sich so gut wie alle höheren<br />
Lebewesen täglich in einen Zustand begeben,<br />
in dem Puls, Atemfrequenz und Blutdruck sinken<br />
und bei dem die Mehrzahl der Arten die<br />
Augen schließt. Die Dauer unterscheidet sich<br />
enorm. Fledermäuse schlafen 20 Stunden,<br />
Pferde – noch dazu stehend – drei bis fünf, der<br />
Mensch rund sieben. Die meisten Organismen,<br />
bis hin zu sich öffnenden und wieder<br />
schließenden Pflanzen, folgen dabei einem<br />
zirkadianen Rhythmus im Wechsel zwischen<br />
Helligkeit und Dunkelheit. Experten sind sich<br />
einig, dass erst Schlaf das Überleben des Individuums<br />
sichert. Jemanden längere Zeit am<br />
Schlafen zu hindern, ist eine überaus grausame<br />
Foltermethode.<br />
Pingpong-Spiel der Hirnregionen<br />
Regeneration, das Zurückgewinnen verbrauchter<br />
Kräfte, gilt als die Hauptfunktion<br />
des Schlafs. Was aber währenddessen im<br />
menschlichen Gehirn geschieht, geht darüber<br />
hinaus. Der Schlaf spielt bei der Aneignung<br />
von Wissen und Fertigkeiten eine zentrale<br />
Rolle, er ist ein Dopingmittel <strong>für</strong> den Geist. Im<br />
Schlummerzustand entscheidet sich weitgehend,<br />
welche Informationen das Gehirn abspeichert<br />
und welche nicht. Die Konkurrenz<br />
ist hart, denn täglich prasseln unzählige Eindrücke<br />
auf die fünf Sinne ein. Freilich dringen<br />
nur wenige so weit vor, dass sie in die enge<br />
Wahl unseres Gehirns kommen.<br />
Nervenzellen. Dass Schlaf das Gedächtnis<br />
festigt, erkannte bereits der in Berlin, Breslau<br />
und Halle tätige Psychologe Hermann Ebbinghaus<br />
in seinem 1885 erschienenen Hauptwerk<br />
„Über das Gedächtnis“. Nach der Jahrhundertwende<br />
bekräftigten Experimente, dass sich<br />
Versuchspersonen Lerninhalte besser merken<br />
konnten, wenn sie geschlafen hatten, auch<br />
wenn seit der Lernphase mehr Zeit vergangen<br />
war als bei einer Vergleichsgruppe, die ➡<br />
➡ Ein Power-Nap<br />
am Tag kann die<br />
Konzentrationsfähigkeit<br />
verbessern.<br />
Er sollte aber nur<br />
rund 20 Minuten<br />
dauern und die<br />
Tiefschlafphase<br />
meiden. Sonst fühlt<br />
man sich danach<br />
eher ermattet<br />
18,5 %<br />
der Verkehrsunfälle<br />
werden auf<br />
Übermüdung und<br />
Schläfrigkeit<br />
zurückgeführt<br />
Erholsam Zur guten<br />
Schlafhygiene gehören<br />
regelmäßiges Zubettgehen,<br />
wenig Störendes<br />
im Schlafzimmer und<br />
sieben Stunden Schlaf<br />
24 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />
7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 25
Zeitgeschehen<br />
Manuel Klarmann,<br />
Gründer der Firma<br />
Eaternity, berät Köche und<br />
Restaurants. Mit der App<br />
„CodeCheck“ vom gleichnamigen<br />
Partner lässt sich<br />
die Klimatauglichkeit von<br />
Produkten bestimmen<br />
? Wie kommt man auf die Idee, beim<br />
Essen an die CO₂-Belastung zu denken?<br />
Die Idee hatte eigentlich nicht ich, sondern<br />
meine Geschäfts- und Lebenspartnerin<br />
Judith Ellens. Sie ist Biologin<br />
und daher vertraut mit der Nahrungsmittelkette:<br />
Tiere müssen fressen und<br />
wir essen Tiere. Irgendwann haben wir<br />
uns gefragt, was diese Energiekette <strong>für</strong><br />
unsere Erde bedeutet, und dann haben<br />
wir angefangen zu rechnen.<br />
? Wie errechnet man die Klimabelastung<br />
einer Pizza oder eines Schnitzels?<br />
Das geschieht auf der Basis von Daten,<br />
die wir seit Jahren sammeln. Auf der<br />
ganzen Welt bemühen sich Forscher,<br />
die Prozesse der Lebensmittelproduktion<br />
als Modell abzubilden. Unsere<br />
Leistung ist es, diese Daten zu verknüpfen<br />
und mithilfe unserer Software<br />
transparent zu machen. So können wir<br />
die CO₂-Belastung von jedem Lebensmittel<br />
ziemlich genau berechnen. Will<br />
man allerdings die gesamte Ökobilanz<br />
wissen, muss man auch andere Kriterien<br />
einbeziehen, wie Wasserverbrauch<br />
oder Einsatz von Düngemitteln.<br />
? Also kann ein Apfel verschiedene<br />
CO 2<br />
-Werte haben?<br />
Natürlich. Wenn ich den Apfel in meinem<br />
Garten pflücke, dann ist er fast<br />
klimaneutral. Wurde er in Südtirol geerntet,<br />
rechnen wir den Transport hinzu.<br />
Und wenn er in Chile produziert<br />
und mit dem Flieger nach Deutschland<br />
transportiert wurde, fällt die Klimabilanz<br />
wesentlich negativer aus.<br />
? Und wenn diese Äpfel in Plastik<br />
verpackt sind?<br />
Plastikmüll ist ein grundsätzliches Problem,<br />
aber die schlechte Klimabilanz<br />
von Essen liegt in anderen Ursachen begründet:<br />
dem Abholzen von Wäldern<br />
<strong>für</strong> Plantagen und Weideland, in Treibhausgasen,<br />
die durch den Einsatz von<br />
Schlechte Klimabilanz Kühe stoßen beim Verdauen das Treibhausgas Methan aus<br />
My Life-Interview<br />
Was wir nicht<br />
essen sollten<br />
Der Schweizer Mathematiker Manuel Klarmann berechnet den<br />
CO 2<br />
-Wert von Lebensmitteln. Mit überraschendem Ergebnis<br />
Düngemitteln entstehen, und dem Methan,<br />
das Vieh-, vor allem aber Rinderherden<br />
produzieren. Die Zahlen belegen<br />
es deutlich: Ein Drittel aller Treibhausgase<br />
und 70 Prozent des Trinkwasserverbrauchs<br />
der Erde gehen auf das Konto<br />
der Lebensmittelproduktion. Mit<br />
unserem Essverhalten können wir also<br />
wirklich einen Unterschied machen!<br />
? Wie sehr belasten wir unser Klima,<br />
weil wir beispielsweise exotische Früchte<br />
um die halbe Erde transportieren?<br />
Viele Früchte, die nachreifen, kommen<br />
FOTOS: GETTY IMAGES; FOTOLIA; PR<br />
per Schiff. Sicher nicht ideal, aber auch<br />
wenn ein Frachter viel Dreck in die Luft<br />
bläst – umgerechnet auf eine Ananas<br />
oder eine Kiwi ist dieser Wert eher unwesentlich.<br />
Grundsätzlich entstehen beim<br />
Transport von Lebensmitteln nur drei<br />
bis vier Prozent aller Treibhausgase.<br />
? Heißt das, ich kann sorglos<br />
Tomaten aus Südeuropa kaufen –<br />
trotz der langen Wege?<br />
In den Wintermonaten steigt die Klimabilanz<br />
von Tomaten aus regionalen<br />
Gewächshäusern von 0,3 auf 1,7 Kilogramm<br />
CO₂ an, weil natürlich geheizt<br />
werden muss. Im Winter ist Importware<br />
aus Südeuropa deshalb<br />
klimafreundlicher. Ab Mai ändert<br />
sich der Wert zugunsten heimischer<br />
Gewächshaus-Tomaten.<br />
? Bio und regional produzierte<br />
Lebensmittel liegen im Trend – auch<br />
bei Spitzenköchen. Sind wir damit<br />
auf der sicheren Seite?<br />
Diese beiden Labels sind wunderbare<br />
Marketinginstrumente und beruhigen<br />
das Gewissen des Verbrauchers. Allerdings<br />
muss man genau hinschauen. Regionale<br />
Bio-Ware stärkt natürlich die<br />
lokalen Bauern und schont die Böden.<br />
Und ohne Frage ist Bio-Fleisch besser<br />
<strong>für</strong>s Wohl der Tiere, aber klimatechnisch<br />
macht es keinen Unterschied,<br />
weil eine Kuh auf der Weide genauso<br />
viel Methan ausstößt wie ein Tier in<br />
der Massenhaltung.<br />
? Fleisch führt Ihren Index an, oder?<br />
Ein Kilo Kalbssteak bringt es auf<br />
55,6 Kilo CO₂. Ein Spitzenwert! Um den<br />
Treibhausgas-Ausstoß zu reduzieren,<br />
müssten wir den Verbrauch von Fleisch,<br />
Käse und Milch reduzieren. Fleischersatz<br />
wäre ein guter Weg, aber das<br />
führt zu Fabrikessen – auch nicht<br />
gerade ideal.<br />
❰<br />
❱ NÜTZLICHE APPS (ANDROID & IOS):<br />
„CodeCheck“: Rasch den Barcode<br />
scannen und die App liefert Infos zu den<br />
Inhaltsstoffen des Artikels. Der integrierte<br />
Klima Score von CodeCheck und<br />
Eaternity zeigt, wie viel CO₂ er verursacht.<br />
„Too Good To Go“: Per App finden Sie<br />
Restaurants und Läden, die ihr übrig<br />
gebliebenes Essen günstig zur Abholung<br />
anbieten. So retten Sie Lebensmittel!<br />
➡ Avocados<br />
brauchen<br />
viel Wasser,<br />
verursachen<br />
aber kaum<br />
CO₂<br />
Übersicht<br />
Allein mit<br />
seinem<br />
Essen verursacht<br />
jeder<br />
Deutsche im<br />
Jahr rund<br />
2,5 Tonnen CO₂<br />
38 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />
7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 39<br />
Bio-Eier:<br />
272 g CO₂<br />
Nutella:<br />
313 g CO 2<br />
Bio-Milch:<br />
180 g CO₂<br />
Rinderfilet:<br />
5,6 kg CO₂<br />
Alle Werte<br />
pro 100 g<br />
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Passionsblumenkraut<br />
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Natürliche Besserung<br />
bei nervlicher<br />
Belastung<br />
Nervöse Unruhezustände<br />
Bei übergroßen Anforderungen kapituliert<br />
vor allem das Nervensystem:<br />
Die Leistungsfähigkeit lässt nach, Gereiztheit,<br />
Schlafstörungen und Ängste<br />
nehmen zu. Ein achtsamer Umgang<br />
mit den eigenen Ressourcen ist nun<br />
notwendig und auch natürliche Arzneimittel<br />
können helfen, nervöse Unruhezustände<br />
und ihre Begleitsymptome<br />
zu durchbrechen.<br />
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das Befinden bei nervlicher Belastung<br />
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Passionsblume werden vor allem Flavonoide<br />
verantwortlich gemacht, die<br />
im Zusammenspiel mit den weiteren<br />
Inhaltsstoffen den entspannenden<br />
und ausgleichenden Effekt auf das<br />
zentrale Nervensystem bewirken.<br />
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Erwachsene und Jugendliche ab 12<br />
Jahren nehmen 3-mal täglich 10 ml<br />
Presssaft unverdünnt oder mit etwas<br />
Flüssigkeit ein. Der Heilpflanzensaft<br />
ist auch <strong>für</strong> die Langzeitanwendung<br />
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und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
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Schluss mit Schwellung & Schmerz<br />
Wieder befreit sitzen<br />
Niemand spricht gern über sie, dabei sind sie weitverbreitet:<br />
Vergrößerte Hämorrhoiden können Lebensqualität und Körpergefühl<br />
empfindlich stören. Wie die My Life-Experten effektiv helfen<br />
→<br />
sammenarbeitet, um den Analkanal gegen<br />
Stuhl und Luft abzudichten. Beim Stuhlgang<br />
entspannt sich der Schließmuskel, und das<br />
Blut fließt aus dem ringförmigen Hämorrhoidalgewebe<br />
ab. Danach strömt es in die Schwellkörper<br />
zurück, sodass sie den After wieder<br />
Zu Beginn eine anatomische Klarstellung:<br />
Jeder hat Hämorrhoiden. Und<br />
braucht sie auch. Erst wenn sie sich krankhaft<br />
vergrößern, können sie zum Problem werden.<br />
Das Gefäßpolster dient als Abschluss des Enddarms,<br />
wo es mit der Schließmuskulatur zuverlässlich<br />
verschließen. Normalerweise befinden<br />
sie sich oberhalb der Haut-Schleimhaut-Grenze<br />
im Körperinneren und sind dort<br />
durch Bindegewebsfasern fixiert. „Behandlungsbedarf<br />
besteht nur, wenn sie vergrößert<br />
sind, absinken oder nach außen heraustreten<br />
und Symptome verursachen“, sagt Prof. Klaus<br />
Matzel, Leiter der Koloproktologie an der Universitätsklinik<br />
Erlangen. „Dann spricht man<br />
vom Krankheitsbild des Hämorrhoidalleidens<br />
und landläufig eben von Hämorrhoiden.“<br />
Scham. Probleme damit sind weitverbreitet:<br />
70 Prozent der Deutschen haben einmal<br />
im Leben mit Hämorrhoidalbeschwerden zu<br />
tun, am häufigsten in den Jahren zwischen 45<br />
und 65. Viele behelfen sich selbst, z. B. mit Salben<br />
gegen das Jucken und Brennen. Vier Prozent<br />
suchen einen Proktologen auf. „Leider<br />
kommen viele Patienten erst mit relativ ausgeprägtem<br />
Krankheitsbild zu uns, das ja nicht<br />
über Nacht entsteht, sondern in der Regel das<br />
Ergebnis eines längerfristigen Verlaufs ist“, bedauert<br />
Koloproktologe Prof. Matzel. Aus<br />
Scham zaudern sie, zum Arzt zu gehen. Dabei<br />
lässt sich in frühen Stadien ein Fortschreiten<br />
des Leidens häufig verhindern. „Das Thema<br />
wird von Patienten tabuisiert, sie scheuen<br />
sich, ihre Probleme genau zu artikulieren“, bemerkt<br />
auch Dr. Bernhard Strittmatter, Koloproktologe<br />
aus Freiburg und Mitverfasser der<br />
aktuellen Behandlungsleitlinien. „Aber auch<br />
manche Hausärzte gehen mit dem Thema<br />
nicht so offen um, wie es zu wünschen wäre.“<br />
Etwas ganz Alltägliches sind Hämorrhoiden<br />
dagegen <strong>für</strong> Proktologen, Spezialisten <strong>für</strong> den<br />
Enddarm. In Deutschland nehmen Ärzte rund<br />
3,3 Millionen Behandlungen pro Jahr vor, es<br />
kommen vor allem konservative Methoden<br />
wie z. B. Salben oder Zäpfchen und minimalinvasive<br />
Eingriffe zum Einsatz. 40 000- bis<br />
50 000-mal im Jahr rückt man dem Problem<br />
mit chirurgischer Hilfe und stationär zu Leibe.<br />
Die einstmals wegen ihrer oft eingreifenden<br />
Folgen (wie Schmerzen oder Inkontinenz) ge<strong>für</strong>chtete<br />
OP hat sich in den letzten Jahren gewandelt.<br />
Heute steht eine Reihe wirksamer<br />
und schonender Verfahren zur Verfügung.<br />
Vorsicht, Verwechslungsgefahr!<br />
Dass sich Hämorrhoiden allzu sehr erweitern,<br />
liegt vor allem an langen „Sitzungen“ auf der<br />
Toilette und starkem Pressen beim Stuhlgang.<br />
Durch den Druck der „Bauchpresse“ füllen<br />
sich die Hämorrhoidalgefäße übermäßig, das<br />
Blut fließt nicht mehr richtig ab und staut<br />
sich. Mit der Zeit leiern die Adern aus, das Gewebe<br />
lockert sich, und es kommt zu den typischen<br />
knotenförmigen Aussackungen.<br />
Die vergrößerten Hämorrhoiden führen zu<br />
Juckreiz, Brennen und Nässen, Betroffene<br />
spüren oft auch ein Druck- oder Fremdkörpergefühl.<br />
Schmerzen können auch zum Krankheitsbild<br />
gehören. Als häufiges Symptom treten<br />
hellrote Blutungen auf, die sich auf dem<br />
Toilettenpapier zeigen – spätestens dann sollte<br />
man einen Proktologen aufsuchen. Auch<br />
wenn Hämorrhoiden selbst nie bösartig werden,<br />
gelten Blutungen immer als Alarmsignal.<br />
„Keinesfalls sollte man sich darauf verlassen,<br />
dass es schon Hämorrhoiden sein werden“, so<br />
Experte Prof. Matzel. Bösartige Erkrankungen<br />
wie Darmkrebs oder Rektumkarzinome machen<br />
sich ebenso durch Blutungen und andere<br />
unspezifische Symptome im Analbereich bemerkbar.<br />
„Es gibt Fälle, bei denen die Blutung<br />
gleichzeitig auf zwei Erkrankungen zurückzuführen<br />
ist: Hämorrhoiden und Darmkrebs“,<br />
warnt auch Proktologe Dr. Strittmatter.<br />
Diagnose. Ab dem Alter von 40 sollte jede<br />
Blutung im Rahmen einer erweiterten Diagnostik<br />
zeitnah abgeklärt werden – im Zweifelsfall<br />
bedarf es auch einer Darmspiegelung.<br />
Die „normale“ fachärztliche Untersuchung bei<br />
Hämorrhoidenverdacht umfasst das Erheben<br />
der Krankheitsgeschichte, Ansehen und Tasten.<br />
Dazu gehört auch, dass die Spezialisten<br />
das Innere von Analkanal und Enddarm mit<br />
feinen Instrumenten wie einem Rektoskop<br />
begutachten. „Die ambulante Untersuchung<br />
dauert nicht lange, in der Regel unter zehn Minuten“,<br />
versichert Mediziner Prof. Matzel.<br />
„Angst vor Schmerzen muss niemand haben.“<br />
Den Beckenboden schonen und stärken<br />
Handelt es sich nicht um andere Analerkrankungen<br />
(siehe rechts), lindern konservative<br />
Maßnahmen akute Hämorrhoidalbeschwerden.<br />
Ihre Ursache beseitigen sie nicht. Im frühen<br />
Stadium helfen Salben, Zäpfchen, Sitzbäder<br />
mit gefäßverengenden Inhaltsstoffen. Den<br />
Leitlinien zufolge können Flavonoide bei Hämorrhoidalbeschwerden<br />
eingesetzt werden.<br />
„Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken auf<br />
das venöse Rückflusssystem, indem sie dessen<br />
Tonus erhöhen und so Stauungen entgegenwirken.<br />
Sie stimulieren den Lymphabfluss und<br />
steigern die Mikrozirkulation“, sagt Koloproktologe<br />
Prof. Matzel. Medikamente mit den<br />
Wirkstoffen Diosmin/Hesperidin sind in Ländern<br />
wie Österreich und der Schweiz zugelassen,<br />
in Deutschland aber nicht.<br />
Um leichte bis moderate Beschwerden nicht<br />
zu verschlimmern, können Betroffene einiges<br />
tun: Ballaststoffreich essen, auf Toiletten-Gewohnheiten<br />
(s. auch WC-Etikette S. 42) und<br />
viel Bewegung achten.<br />
➡<br />
Dr. med. Bernhard<br />
Strittmatter,<br />
niedergelassener<br />
Koloproktologe in Freiburg<br />
(www.diekoloproktologen.<br />
com)<br />
Nicht immer sind<br />
es Hämorrhoiden<br />
In der Analregion<br />
können auch andere<br />
Ursachen zu Beschwerden<br />
führen<br />
Fissur Die empfindliche<br />
Haut im Analkanal reißt<br />
ein, und ein längliches<br />
Geschwür entsteht.<br />
Marisken Harmlose<br />
kleine Hautfalten am<br />
Enddarmausgang, die<br />
etwa nach mehreren<br />
Schwangerschaften<br />
auftreten.<br />
Analvenenthrombose<br />
Ein Blutgerinnsel in<br />
einer Vene verursacht<br />
die plötzliche, schmerzhafte<br />
Schwellung der<br />
Analhaut am Afterrand.<br />
Abszess/Fistel Folge<br />
einer akuten eitrigen<br />
Entzündung von Drüsengewebe<br />
im Analkanal<br />
und der Anusregion.<br />
Im chronischen Stadium<br />
spricht man von Fistel.<br />
Darm- und Enddarmkrebs<br />
Unklare Blutungen<br />
im Stuhl können<br />
auch ein Hinweis auf<br />
Krebs sein.<br />
40 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />
7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 41
Gesundheit<br />
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Folge 48<br />
Omega-3-Kraftpaket<br />
Herzschützer Leinöl<br />
Gesunde Fettsäuren im Öl der Leinsamen hemmen Entzündungen,<br />
regulieren den Cholesterinspiegel und halten die Gefäße frei<br />
Es gibt Menschen, die schwören darauf,<br />
den Tag mit einem Esslöffel purem<br />
Leinöl zu beginnen. Gerade bei einer trägen<br />
Verdauung kann das tatsächlich eine Wohltat<br />
sein. Doch die goldene Flüssigkeit hat noch<br />
viele weitere gesunde Effekte – die sich auch<br />
zeigen, wenn wir sie als feine Zutat in die kalte<br />
Küche integrieren. Der wichtigste Grund:<br />
Kaum ein anderes Lebensmittel enthält so viel<br />
Omega-3- Fettsäuren. Nicht einmal Seefisch.<br />
Treibstoff <strong>für</strong> den Lebensmotor<br />
Voller Nährstoffe Flachs ist eine uralte Kulturpflanze. Ihre Samen genießen den Ruf als Superfood<br />
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren können in<br />
der Ernährung dazu betragen, das Risiko von<br />
Herzerkrankungen zu senken. Insbesondere<br />
gilt das <strong>für</strong> die Omega-3-Variante Alpha-Linolensäure<br />
– je nach Herkunft der Flachspflanze<br />
bringt es Leinöl auf bis zu 70 Prozent davon.<br />
Schon zehn Milliliter reichen aus, um den Tagesbedarf<br />
daran zu decken.<br />
Ihr wird bescheinigt, dass sie Entzündungen<br />
hemmen, die Blutgerinnung fördern und die<br />
Gefäße geschmeidig halten kann. Ebenso<br />
wirkt sie sich mehreren Studien zufolge positiv<br />
auf die Cholesterinwerte aus und soll den<br />
Blutzucker normalisieren: Der regelmäßige<br />
Genuss von Leinöl trägt dazu bei, Spitzenwerte<br />
nach den Mahlzeiten abzuschwächen.<br />
Schutz <strong>für</strong> die Körperzellen<br />
Auch das Gehirn kann von dem nussig und<br />
leicht nach Heu schmeckenden Öl profitieren:<br />
Neueren Untersuchungen zufolge können seine<br />
Fettsäuren bei Stimmungsschwankungen<br />
und leichten Depressionen helfen, während<br />
ein Mangel daran womöglich das Denkvermögen<br />
beeinträchtigt. Ob es sogar Alzheimer<br />
verlangsamen kann, ist umstritten.<br />
Gesichert ist aber, was noch an Gesundem<br />
im Leinöl steckt: antioxidativ wirkende Polyphenole<br />
etwa und das fettlösliche Zellschutzvitamin<br />
E. Es fängt Radikale ab, welche die<br />
Fettsäuren der Körperzellen angreifen. Damit<br />
beugt es unter anderem Atherosklerose vor<br />
und verhindert eine vorzeitige Zellalterung. ❰<br />
▶ In der nächsten My Life (ab 15. 4.)<br />
lesen Sie alles über Hafer<br />
Kleine Warenkunde<br />
Kaufen: Hochwertiges<br />
Leinöl ist kalt gepresst,<br />
ist möglichst frisch,<br />
hat Bio-Qualität und<br />
ist ungefiltert.<br />
Lagern: Kontakt mit<br />
Sauerstoff macht das<br />
Öl schnell bitter, daher<br />
sollte es luftdicht verschlossen<br />
möglichst im<br />
Kühlschrank gelagert<br />
und innerhalb von<br />
4–6 Wochen verbraucht<br />
werden. Im<br />
Gefrierfach bleibt der<br />
nussige Geschmack<br />
länger erhalten.<br />
Verwenden: Die Fettsäuren<br />
vertragen keine<br />
Hitze, Leinöl ist also<br />
nicht zum Braten geeignet.<br />
Um Gekochtes<br />
zu verfeinern, sollte<br />
es erst auf dem Teller<br />
verwendet werden.<br />
Ideal ist es <strong>für</strong> die kalte<br />
Küche, etwa in Dressings<br />
und Dips oder zu<br />
Quark mit Kartoffeln.<br />
FOTOS: ISTOCK<br />
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Gesundheit<br />
Unterm Mikroskop Uterus-Leio<strong>my</strong>ome sind die häufigsten gutartigen Tumoren der glatten Muskulatur der Gebärmutter<br />
Gutartige Tumoren<br />
Myome –<br />
ein Fall <strong>für</strong> den OP?<br />
Wucherungen in der Gebärmutter beunruhigen viele Frauen.<br />
Auch My Life-Autorin Andrea Mertes war betroffen. Aber nicht immer ist ein<br />
Eingriff nötig und falls doch, gibt es sanfte Alternativen zum Skalpell<br />
→<br />
„Ihre Gebärmutter sieht aus wie ein<br />
Blumenkohl“, sagt die Frauenärztin<br />
und blickt konzentriert auf den Ultraschall-Bildschirm<br />
rechts neben mir. Ich liege<br />
nach hinten gekippt auf dem Gynäkologiestuhl<br />
einer Münchner Praxis und bin augenblicklich<br />
in Alarmbereitschaft. Die Ärztin bewegt<br />
weiter routiniert den Schallkopf in mir<br />
hin und her und erläutert medizinische Details.<br />
Doch die schwarz-weißen Schatten, die<br />
sich auf dem Bildschirm präsentieren, kann<br />
ich nicht deuten. Alles, was ich verstehe: In<br />
meiner Gebärmutter wachsen<br />
gutartige Tumoren, Myome<br />
genannt. Seit wann das wohl<br />
so ist? Ich bin ein bisschen<br />
schlampig mit den Vorsorgeterminen.<br />
Vor zwei Jahren<br />
war ich das letzte Mal bei der<br />
Untersuchung, doch da war<br />
noch keine Rede von Myomen.<br />
Und jetzt sollen da<br />
überall kleine Blumenkohlröschen<br />
aus wuchernden Muskelzellen sein?<br />
Ich mag meine Gebärmutter. Aber ich mag<br />
keinen Blumenkohl. Die Kombination aus<br />
beidem gefällt mir überhaupt nicht.<br />
Muskelzellen. Ob ich besondere Schmerzen<br />
hätte bei der Monatsblutung, will die Gynäkologin<br />
wissen. Vermehrten Harndrang? Andere<br />
Beschwerden? All das verneine ich. „Ungewöhnlich“,<br />
meint sie, „da haben Sie Glück.“ Mit<br />
einem weiteren Blick auf den Ultraschall ergänzt<br />
sie: „Schwanger hätten Sie wahrscheinlich<br />
nicht mehr werden können.“ Eines meiner<br />
Myome wuchert vor dem Eingang der Gebärmutter.<br />
Ein kleiner Wächter aus Muskelzellen,<br />
der der Einnistung einer befruchteten Eizelle<br />
im Weg steht. Das trifft mich. Ich bin 45 Jahre<br />
alt. Keine Kinder haben zu wollen, war bislang<br />
meine Entscheidung. Nun begreife ich, dass<br />
mein Körper die Regie <strong>für</strong> die Empfängnisverhütung<br />
übernommen hat. Meine Gebärmutter<br />
hat ein Eigenleben entwickelt. Ich fühle mich<br />
verunsichert von dem wuchernden Leben in<br />
mir. Meine Ärztin empfiehlt eine engmaschigere<br />
Beobachtung. In einem halben Jahr soll<br />
ich wiederkommen.<br />
Winzig klein oder groß wie eine Faust<br />
20–25 %<br />
der Betroffenen<br />
bekommen<br />
Beschwerden<br />
Nach dem Termin kratze ich an Informationen<br />
zusammen, was ich über Myome finden<br />
kann. Ich lerne, dass sie einzeln oder in Gruppen<br />
auftreten können und Myome zu der häufigsten<br />
gutartigen Tumorart bei Frauen zählen.<br />
Manche Statistiken sprechen davon, dass<br />
jede zweite Frau zwischen 35 und 50 Jahren<br />
Myome hat, andere kommen zu noch höheren<br />
Zahlen. Die Muskelknoten können winzig sein<br />
oder so groß wie eine Männerfaust. In mir<br />
wachsen welche in der Größe von fünf Zentimetern<br />
Durchmesser, damit liege ich im Mittelfeld.<br />
Bei jeder vierten Betroffenen machen<br />
die unheimlichen Wucherungen Beschwerden.<br />
Die Liste der Symptome liest sich wenig<br />
schön. Von krampfartigen Schmerzen und<br />
starker Blutung während der Menstruation ist<br />
da die Rede. Von Schmerzen<br />
beim Sex oder davon, dass die<br />
Knoten auf Blase und Rücken<br />
drücken können. Warum<br />
Muskelzellen der Gebärmutter<br />
zu wuchern beginnen,<br />
dazu gibt es nur Vermutungen.<br />
Noch steckt die Forschung<br />
in den Kinderschuhen.<br />
Womöglich spielen<br />
körpereigene Östrogene bei<br />
der Entstehung eine Rolle. Kinderlose Frauen<br />
sind öfter betroffen als Mütter.<br />
Ich fange an, im Freundeskreis Fragen zu<br />
stellen. Wenn so viele Frauen Myome haben,<br />
die so weitreichende Probleme machen können,<br />
wieso habe ich davon noch nie gehört?<br />
Auf die Frage nach dem Warum bekomme ich<br />
keine Antwort, da<strong>für</strong> aber viele Geschichten.<br />
Zum Beispiel die von einer Freundin, Mutter<br />
eines Sohnes, der ein einzelnes Myom auf<br />
Verdacht herausoperiert wurde. Weshalb sie<br />
sich <strong>für</strong> die OP entschieden habe, will ich<br />
wissen. „Gibt es denn Alternativen dazu?“,<br />
fragt sie zurück.<br />
Ja, die gibt es. Es gibt sogar eigene Myom-<br />
Sprechstunden an den Krankenhäusern. In<br />
München treffe ich dort Dr. Alexander Burges,<br />
den leitenden Oberarzt der Frauenklinik am<br />
Campus Großhadern. Die Behandlungsmethode<br />
müsse zur Frau passen, sagt er und rät, sich<br />
grundsätzlich eine Zweitmeinung einzuholen.<br />
„Myome können schwerwiegenden Einfluss<br />
auf die Lebensqualität haben, doch wenn Sie<br />
keine Probleme haben, empfehle ich, abzuwarten<br />
und zu beobachten.“ So hat es mir auch<br />
meine Frauenärztin geraten.<br />
Therapien. Zum Gespräch bekomme ich<br />
einen Aufklärungsbogen, in dem alle bekannten<br />
Therapieformen samt Vor- und Nachteilen<br />
zusammengefasst sind. Ich kann meine Myome<br />
mit Hormonen schrumpfen lassen – das<br />
hat starke Nebenwirkungen und versetzt ➡<br />
Schmerzen Besonders<br />
während der Regelblutung<br />
kommt es zu<br />
Bauchkrämpfen<br />
➡ Mindestens<br />
jede zweite<br />
Frau hat<br />
irgendwann<br />
in ihrem Leben<br />
ein Myom<br />
20 %<br />
der Frauen<br />
haben nach der<br />
Entfernung der<br />
Gebärmutter<br />
weniger Spaß<br />
beim Sex<br />
60 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />
7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 61
Wohlfühlen<br />
→<br />
Wie das Klima Körper & Seele beeinflusst<br />
Alle Wetter!<br />
Hochstimmung bei Sonnenschein. Kopfweh bei Föhn.<br />
Bestimmen Witterungswechsel wirklich unser Wohlbefinden? Was Experten sagen<br />
und wie Sie – nicht nur jetzt im April – die Klimakapriolen gut meistern<br />
Sinkt die Laune in den Keller, blicken<br />
die meisten von uns drein „wie sieben<br />
Tage Regenwetter“. Und tritt jemand grundsätzlich<br />
fröhlich und optimistisch auf, bescheinigen<br />
wir ihm ein „sonniges Gemüt“. Allein diese<br />
Redewendungen zeigen: Das Wetter hat<br />
offensichtlich Einfluss darauf, wie wir uns fühlen.<br />
Aber wie diese Wirkung genau aussieht<br />
und welche Rolle subjektive Eindrücke und<br />
Erwartungen spielen – dazu gibt<br />
es eine Fülle an Theorien. Immerhin<br />
jeder Zweite beschreibt<br />
sich in Umfragen als wetterfühlig.<br />
Laut einer Studie des Deutschen<br />
Wetterdienstes aus dem<br />
Jahr 2013 machten 59 Prozent<br />
der Betroffenen Luftdruck- oder<br />
Temperaturänderungen <strong>für</strong><br />
Kopfschmerzen und Migräne<br />
verantwortlich. Knapp 42 Prozent<br />
klagten über wetterbedingte<br />
Gelenkschmerzen und 40 Prozent<br />
über Schlafstörungen. Alles<br />
nur Einbildung?<br />
Wetterfühligkeit – nur heiße Luft?<br />
„Sicher nicht“, meint Prof. Jürgen Kleinschmidt,<br />
pensionierter Professor am vormaligen<br />
Spezialinstitut <strong>für</strong> Medizinische<br />
Balneologie und Klimatologie der Ludwig-<br />
Maximilians-Universität München. „Wenn der<br />
menschliche Organismus nicht auf Wetterveränderungen<br />
reagieren würde, wäre das sogar<br />
ein Alarmzeichen. Beispielsweise schwitzen<br />
wir bei Hitze, um schneller die Körperoberfläche<br />
zu kühlen. Und wir kennen das Muskelzittern<br />
bei Kälte, was ein Auskühlen zumindest<br />
verlangsamt.“ Wir Menschen sind also schon<br />
rein physiologisch darauf ausgelegt, uns an<br />
wechselnde Außenbedingungen anzupassen,<br />
Jeder schimpft<br />
über das Wetter,<br />
aber keiner<br />
tut etwas<br />
dagegen<br />
um einen ausgewogenen Ist-Zustand zu erhalten.<br />
Gänsehaut bei Minusgraden: Eine solche<br />
körperliche Reaktion ist aber noch nicht<br />
gleichbedeutend mit Wetterfühligkeit, stellt<br />
Prof. Andreas Matzarakis, Biometeorologe<br />
vom Deutschen Wetterdienst, klar. „Man<br />
unterscheidet drei Begriffe. Zu den Wetterreagierenden<br />
zählen wir alle, weil wir automatisch<br />
physiologische Anpassungsreaktionen<br />
durchlaufen. Rund 50 Prozent<br />
fallen in die Kategorie der Wetterfühligen.<br />
Das sind besonders<br />
sensible Menschen, die bei Wetterwechseln<br />
Befindlichkeitsstörungen<br />
von Schwindel bis<br />
Verstimmung zeigen. Und<br />
schließlich gibt es noch die<br />
Wetterempfindlichen, bei denen<br />
eine chronische Vorerkrankung<br />
oder eine frühere Verletzung<br />
besteht und die beispielsweise<br />
Blutdruckveränderungen oder<br />
Narbenschmerzen erleben.“<br />
Klingt nachvollziehbar. Und<br />
doch stehen überzeugende Beweise<br />
<strong>für</strong> klare Zusammenhänge bisher noch<br />
aus. Etwa beim berüchtigten Föhn, einer<br />
Gebirgswetterlage mit sehr warmen und trockenen<br />
Fallwinden, die Wetterfühligen als<br />
Garantie <strong>für</strong> hämmerndes Schädelweh gilt.<br />
Die Kraft der Psyche<br />
Zwar beschrieben 37 Prozent der Wetterfühligen<br />
in einer Münchner Untersuchung ihren<br />
Zustand an Föhntagen als „schlechter als gewöhnlich“.<br />
„Diese Zahl liegt etwas höher, als<br />
zufällig zu erwarten wäre“, so Prof. Jürgen<br />
Kleinschmidt. „Doch bei differenzierterer Betrachtung<br />
zeigte sich: Alle Föhnfühligen erlebten<br />
auch beschwerdefreie Föhntage. Und ➡<br />
Prof. Dr. rer. physiol. Dr.<br />
med. habil. Dipl.-Phys.<br />
Jürgen Kleinschmidt,<br />
pensionierter Professor<br />
am früheren Institut <strong>für</strong><br />
Medizinische Balneologie<br />
und Klimatologie, LMU<br />
München<br />
25<br />
Grad Celsius ist die<br />
durchschnittliche<br />
Wohlfühltemperatur<br />
Prof. Dr. Andreas<br />
Matzarakis,<br />
Biometeorologe vom<br />
Zentrum <strong>für</strong> Medizin-<br />
Meteorologische Forschung<br />
des Deutschen Wetterdienstes<br />
in Freiburg<br />
Alarmstimmung<br />
Auf Wetterwechsel<br />
reagieren viele<br />
Menschen mit<br />
Schmerzen<br />
70 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />
7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 71<br />
Mark Twain,<br />
Schriftsteller
Gesundheit<br />
Verzichten<br />
Sie auf<br />
Alkohol und<br />
Zigaretten.<br />
Minimieren Sie<br />
Übergewicht<br />
Prof. Dr. med.<br />
Stephan Schneider,<br />
Chefarzt am St. Vinzenz-<br />
Hospital Köln<br />
→<br />
Risiko Polyneuropathie<br />
Wenn Zucker<br />
auf die Nerven geht<br />
Schäden, die der Diabetes an Nerven und Gefäßen hinterlässt,<br />
bleiben oft lange unbemerkt. Wer informiert ist, kann rechtzeitig<br />
gegensteuern und die richtigen Experten zurate ziehen<br />
Das Leben ist voller Aufgaben. Vor allem,<br />
wenn man Diabetes hat: den Körper<br />
in Schwung bringen, Medikamente einnehmen,<br />
Blutzucker, Blutfette und Blutdruck<br />
im Blick behalten und ausgewogen essen. Hinzu<br />
kommt die tägliche Dosis Lachen, denn die<br />
reduziert bei zuckerkranken Menschen nachweislich<br />
Entzündungen und bessert die Blutwerte.<br />
Wer sich gesundheitsbewusst verhält<br />
und optimistisch bleibt, hat die besten Chancen,<br />
sein Leben trotz Stoffwechselerkrankung<br />
ohne große Einschränkungen zu genießen.<br />
Kenntnis. Und noch etwas gehört dazu: das<br />
Wissen um die feinen Veränderungen, die der<br />
Zucker nach und nach an Nerven und Gefäßen<br />
auslösen kann. Werden die schädlichen Prozesse<br />
frühzeitig entdeckt, lassen sie sich gut<br />
beeinflussen und behandeln. Bleiben sie lange<br />
Süße Gefahr: So schädigt der Zucker Gefäße und Nerven<br />
Blutpfropf<br />
(Thrombus)<br />
Ablagerungen<br />
(Plaques)<br />
Blutgefäß<br />
geschädigte Gefäßwand<br />
(Endothel)<br />
❱ In den Gefäßen Übermäßiger Zucker im<br />
Blutgefäß dockt an Eiweiße in der inneren Gefäßwand<br />
an. Diese verdickt, wird weniger durchlässig<br />
und geschädigt. Giftstoffe, Immunzellen und Fette<br />
lagern an (Plaque). Die Ablagerungen reißen ein,<br />
Gerinnungszellen bilden einen Pfropf (Thrombus).<br />
Die Folge: Das Gefäß verstopft.<br />
Zeit unbemerkt, drohen ernste Komplikationen.<br />
Mit dem Wissen darüber, wie Gefäß- und<br />
Nervenschäden entstehen, können Sie etwas<br />
dagegen tun und sich im Falle des Falles bei<br />
den richtigen Spezialisten behandeln lassen.<br />
Folgen. In den Gefäßen beginnt der zerstörerische<br />
Prozess mit mikroskopischen Veränderungen<br />
am hauchdünnen Häutchen, das die<br />
Blutgefäße von innen auskleidet. „Das sogenannte<br />
Endothel bekommt raue Stellen. Dort<br />
lagern sich Giftstoffe und Entzündungszellen<br />
an. Die innere Wand bricht auf, es entsteht<br />
eine Wunde, die vernarbt“, erklärt Professor<br />
Dr. Stephan Schneider, Chefarzt der Inneren<br />
Medizin, Endokrinologie und Diabetologie im<br />
St. Vinzenz-Hospital Köln. „Bildlich gesprochen,<br />
wird aus einer Autobahn, auf der das<br />
Blut maximal schnell in Richtung Gewebe<br />
Nervenstrang<br />
Schädigung der<br />
Nervenhüllen<br />
Nervenfaser<br />
(Axon)<br />
Schädigung der<br />
Nervenfaser<br />
❱ In den Nerven Die Zellen der Nervenfasern<br />
(Axon) und der Nervenhülle (Myelinschicht)<br />
nehmen den vermehrten Zucker auf. Dieser wird<br />
verstoffwechselt, er kann nicht mehr entweichen.<br />
Die Zellen schwellen an und gehen zugrunde.<br />
Nervenleitung, vegetative Steuerung, Reflexe<br />
sowie auch Sensitivität nehmen ab.<br />
ILLUSTRATIONEN: KARI MODÉN; FOCUS DIABETES FOTO: PR<br />
transportiert wurde, ein Feldweg mit Schlaglöchern.“<br />
Langfristig bilden sich Ablagerungen<br />
in der Gefäßwand. Die Adern verengen<br />
sich und verkalken. In der Muskulatur kommen<br />
weniger Nährstoffe und Blut an. Beine<br />
und Füße, Gehirn und Herz, Augen und Nieren<br />
sind unterversorgt. Zu den bleibenden<br />
Folgen gehören die periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />
(pAVK), ein Schlaganfall<br />
oder Herzinfarkt, eine dauerhafte Nierenschwäche<br />
oder ein diabetischer Fuß.<br />
Vorbeugen. Auch die Nerven leiden unter<br />
erhöhtem Blutzucker. Eine Nervenschädigung,<br />
Polyneuropathie genannt, entsteht,<br />
wenn sich immer mehr wasserbindende<br />
Stoffwechselprodukte in den Nervenzellen<br />
einlagern. Die Zellen schwellen an, werden<br />
nach und nach zerstört. Patienten mit fortgeschrittenen<br />
Nervenschäden nehmen wichtige<br />
Warnsignale des Körpers nicht mehr<br />
wahr. „Betroffene mit diabetischem Fuß spüren<br />
nicht, wenn sie auf offenen Wunden laufen“,<br />
sagt Prof. Schneider. „Auch die typischen<br />
Warnsymptome bei einem Herzinfarkt<br />
bleiben aus.“ Vor Gefäß- und Nervenschäden<br />
schützt vor allem ein gesunder Lebensstil.<br />
„Verzichten Sie auf Zigaretten und Alkohol,<br />
minimieren Sie Übergewicht und achten Sie<br />
auf Ihren Blutdruck und Blutzucker. Dann<br />
sinkt Ihr Risiko zum Beispiel <strong>für</strong> eine pAVK<br />
auf das von Gesunden“, weiß Prof. Schneider.<br />
Jeden Tag aktiv sein und<br />
regelmäßige Kontrollen beim Arzt<br />
Tägliche Bewegung bewirkt, dass bereits verengte<br />
Beingefäße wieder besser durchblutet<br />
werden und sich neue kleine Blutgefäße bilden.<br />
Regelmäßige Arztbesuche und Medikamente<br />
helfen, Blutdruck-, Blutzucker- und<br />
Blutfettwerte zu optimieren. Starke Gefäßverengungen<br />
öffnen Radiologen heute mit<br />
modernster Kathetertechnik. „Beim diabetischen<br />
Fußsyndrom oder der pAVK erreichen<br />
wir millimeterdünne Gefäße mit sehr feinen<br />
Kathetern am Unterschenkel oder Fuß und<br />
können diese so wieder eröffnen“, erklärt Gefäßmediziner<br />
Dr. Dirk-Roelfs Meyer vom<br />
Evangelischen Krankenhaus Hubertus in Berlin.<br />
Mehr als 90 Prozent der Adern machen<br />
Radiologen wieder frei. Auch Gefäßengstellen<br />
in anderen Organen werden behandelt.<br />
Hilfe. Am besten sind Patienten in einem<br />
Netzwerk aufgehoben, in dem Spezialisten<br />
<strong>für</strong> Diabetes, Gefäße, Nieren und Herz zusammenarbeiten.<br />
„Diabetiker sollten sich<br />
stets an Fachleute wenden, die auf die Gefäß-<br />
und Nervenproblematik spezialisiert<br />
sind“, empfiehlt Prof. Schneider. ❰<br />
Nieren<br />
❱ Das passiert:<br />
Erhöhte Blutzuckerund<br />
Blutdruckwerte<br />
schädigen die feinen<br />
Gefäße der stark<br />
durchbluteten Niere.<br />
Dadurch nimmt die<br />
Filterfunktion ab.<br />
❱ Das schützt:<br />
Kontrollieren Sie<br />
regelmäßig Ihren<br />
Langzeitblutzuckerwert<br />
(HbA1c) und<br />
Ihren Blutdruck,<br />
reduzieren Sie Übergewicht,<br />
verzichten<br />
Sie aufs Rauchen, zu<br />
viel Salz und Eiweiß.<br />
Empfohlen werden<br />
täglich 0,8 bis<br />
1 Gramm Eiweiß pro<br />
Kilo Körpergewicht.<br />
Füße<br />
❱ Das passiert: Die<br />
Füße sind bei Diabetes<br />
doppelt gefährdet:<br />
Betroffene haben oft<br />
geschädigte Gefäße in<br />
den Beinen und weniger<br />
sensible Nerven.<br />
Die Haut der Extremitäten<br />
wird kalt, trocken,<br />
rissig und anfällig<br />
<strong>für</strong> Verletzungen.<br />
❱ Das schützt: Achten<br />
Sie auf gute Werte bei<br />
Blutzucker, Blutdruck<br />
und Blutfetten. Lassen<br />
Sie regelmäßig Ihre<br />
Gefäße kontrollieren<br />
und Ihre Füße pflegen.<br />
Blick ins Innere<br />
Erhöhte Glucosewerte lösen im gesamten Organismus feine<br />
Veränderungen aus. Die Illustration zeigt, was mit Herz, Nieren, Füßen<br />
und Gefäßen passiert und wie Sie Ihren Körper schützen können<br />
Herz<br />
❱ Das passiert: Bei<br />
Diabetikern verengen<br />
die Herzkranzgefäße<br />
schneller als<br />
bei Stoffwechselgesunden.<br />
Betroffene<br />
haben oft gleichzeitig<br />
eine Schmerzstörung.<br />
Das kann zu<br />
einem „stummen<br />
Infarkt“ führen, bei<br />
dem der Patient<br />
die Beschwerden<br />
nicht bemerkt.<br />
❱ Das schützt:<br />
Ernähren Sie sich<br />
nach der mediterranen<br />
Küche. Verzichten<br />
Sie auf Zigaretten<br />
und treiben Sie<br />
regelmäßig Sport.<br />
Beingefäße<br />
❱ Das passiert: Menschen<br />
mit Diabetes haben ein dreibis<br />
vierfach erhöhtes Risiko<br />
<strong>für</strong> verengte Gefäße, u. a. in<br />
den Beinen. Zunächst schmerzen<br />
diese beim Gehen, später<br />
auch in Ruhe. Langfristig<br />
erkranken weitere Organe.<br />
❱ Das schützt: Halten Sie Ihre<br />
Gefäße durch regelmäßiges<br />
Gehtraining frei. Ein Schrittzähler<br />
motiviert und hilft, die<br />
Strecke zu messen und eigene<br />
Fortschritte zu erkennen.<br />
Ein System aus Nerven (gelb)<br />
und Blutbahnen (Arterien<br />
rot, Venen blau) durchzieht<br />
unseren gesamten Körper<br />
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Christine Albert, Annette Postel<br />
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Carolin Binder, Maresa Dusek-Paluch, Tanja Eckes,<br />
Jennifer Faatz, Susann Hayn, Kurt-Martin Mayer (Focus),<br />
Andrea Mertes, Katrin Sachse, Aline Scheuböck,<br />
Beate Wagner, Susanne Wittlich<br />
Experten dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
Prof. Dr. med. Michaela Axt-Gadermann,<br />
PD Dr. med. Florian Beigel, Prof. Dr. med. Jan Born,<br />
Dr. med. Alexander Burges, Dr. med. Frank Herbstreit,<br />
Manuel Klarmann, Prof. Dr. rer. physiol. Dr. med. habil.<br />
Dipl.-Phys. Jürgen Kleinschmidt, Prof. Dr. Andreas<br />
Matzarakis, Prof. Dr. med. Klaus Matzel, Dr. med. Matthias<br />
Matzko, Prof. Dr. med. Joachim Maurer, Dr. med.<br />
Dirk-Roelfs Meyer, Dr. rer. nat. Kristin Neumann,<br />
Prof. Dr. rer. physiol. Thomas Penzel, Prof. Dr. med.<br />
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Schunkert, Martin Vestweber; Prof. Dr. med. Heinrich<br />
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82 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021