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my life_Ausgabe 01.04.2021_Vorableseprobe für WAVE Kunden

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Ihre Gesundheit<br />

Ihre Apotheke<br />

EIN GESCHENK<br />

7 | 1. April 2021 A<br />

I H R E R<br />

A P O T H E K E<br />

GESUNDER DARM<br />

Wunderwaffe<br />

Mikrobiom<br />

Warum gute Keime<br />

Allergien, Diabetes<br />

und Depression<br />

abwehren können<br />

Myome – ein Fall<br />

<strong>für</strong> den OP?<br />

Wann sanfte Alternativen<br />

die Gebärmutter erhalten<br />

Schnell & lecker<br />

Wenn zartes Filet auf<br />

junges Gemüse trifft<br />

12 SEITEN DOSSIER<br />

„SCHLAUER “<br />

SCHLAFEN<br />

Erholsame Nächte: Doping <strong>für</strong> Körper & Geist<br />

Experten-Interview: So werden Atemaussetzer<br />

und krankhaftes Schnarchen aufgespürt<br />

Forschung: Die besten Therapien im Überblick<br />

MY LIFE – BERATEN VOM APOTHEKER-FORUM UND STIFTUNGS-BEIRAT


Inhalt<br />

56<br />

WANDERVOGEL<br />

24<br />

UND<br />

40<br />

60<br />

14<br />

Gesundheit<br />

8 Magazin<br />

Neues aus Medizin, Wellness<br />

und Ernährung<br />

14 Fünf Fakten über das Mikrobiom<br />

Billionen „guter“ Keime schützen<br />

nicht nur den Darm, sondern<br />

auch unseren gesamten Körper<br />

20 Im Reich der letzten Chancen<br />

Das große My Life-Schaubild:<br />

Was genau passiert eigentlich<br />

auf der Intensivstation?<br />

22 Corona-Schnelltests <strong>für</strong> Laien<br />

Apothekerin Sylke Bergmann<br />

erklärt, worauf Anwender<br />

unbedingt achten sollten<br />

24 DOSSIER Schlau schlafen<br />

So trainieren wir schlummernd<br />

unser Gedächtnis. Plus: Interview<br />

– was passiert im Schlaflabor?<br />

36 Das Wunderkraut<br />

Der unverwüstliche Löwenzahn<br />

ist ein Gesundheits-Allrounder: Er<br />

unterstützt z. B. Leber und Galle<br />

40 Wieder befreit sitzen<br />

Hämorrhoiden sind immer noch<br />

ein Tabuthema. Dabei gibt es<br />

inzwischen effektive Therapien<br />

54 Herzschützer Leinöl<br />

Das Omega-3-Kraftpaket hemmt<br />

u. a. Entzündungen und reguliert<br />

den Cholesterinspiegel<br />

60 Myome – ein Fall <strong>für</strong> den OP?<br />

Wucherungen in der Gebärmutter<br />

beunruhigen viele Frauen. Aber<br />

nicht immer ist ein Eingriff nötig<br />

76 Risiko Polyneuropathie<br />

Wie Sie Schäden, die der<br />

Diabetes an Nerven und Gefäßen<br />

hinterlässt, gegensteuern<br />

Wohlfühlen<br />

70 Alle Wetter!<br />

Bestimmen Witterungswechsel<br />

wirklich unser Wohlbefinden?<br />

Was Experten dazu sagen<br />

Lifestyle<br />

48 Blitzküche mit Fleisch<br />

Das Kurzbraten, eine der ältesten<br />

Küchentechniken, verleiht dem<br />

Fleisch aromatische Röststoffe<br />

56 Feine Blechkuchen<br />

Raffiniert mit Himbeeren und<br />

Kokos oder klassisch mit Äpfeln?<br />

Sie haben die leckere Wahl!<br />

64 Wohntraum in Weiß<br />

Mit Kreativität, Geschmack und<br />

Sinn <strong>für</strong> Nachhaltigkeit schuf die<br />

Niederländerin Mieke Stender<br />

ein einladendes Zuhause<br />

74 Schönes aus Weide<br />

Gefäße und Kränze aus<br />

Weidenruten begeistern uns<br />

mit ihrem natürlichen Charme<br />

Zeitgeschehen<br />

38 Klimafreundlich essen<br />

Der Schweizer Mathematiker<br />

Manuel Klarmann berechnet die<br />

Klimabelastung von Essen – mit<br />

überraschendem Ergebnis<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

6 Stiftungs-Beirat<br />

44 My Life-Sprechstunde<br />

46 Buchtipps<br />

78 Glücks-Kalender<br />

80 Kulturrätsel, Sudoku<br />

82 Vorschau, Impressum<br />

TITELFOTOS: ISTOCK (2); JAN-PETER WESTERMANN FOTOS: ISTOCK (4); STOCKFOOD<br />

GÜRTELROSE-<br />

GEFÄHRDET<br />

Sie achten auf einen<br />

gesunden Lebensstil?<br />

Trotzdem können Sie an Gürtelrose<br />

erkranken. Mit zunehmendem Alter<br />

wird Ihr Immunsystem schwächer.<br />

Damit steigt Ihr Risiko <strong>für</strong> Gürtelrose.<br />

Mehr als 95% der über 60-jährigen<br />

tragen das Virus in sich, das diese<br />

Krankheit auslösen kann.<br />

Doch Sie können Gürtelrose verhindern.<br />

Schützen Sie sich vor Gürtelrose.<br />

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt.<br />

www.impfen.de/guertelrose<br />

Eine Initiative von GlaxoSmithKline<br />

7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

5


Gesundheit<br />

Spannendes aus der Forschung<br />

Fünf Fakten über unser<br />

Mikrobiom<br />

Billionen Mikroben begleiten uns auf Schritt und Tritt.<br />

Welche Rolle sie <strong>für</strong> unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit spielen,<br />

fangen Wissenschaftler gerade erst an zu verstehen<br />

→<br />

So genau möchte man sich das eigentlich<br />

gar nicht vorstellen: Auf und in<br />

unserem Körper tummeln sich ca. 39 Billionen<br />

Bakterien, Viren und Pilze, die bis zwei Kilogramm<br />

unseres Körpergewichts ausmachen.<br />

„Mikroorganismen waren die ersten Siedler<br />

auf dieser Erde. Sie sind praktisch überall,<br />

eben auch auf und in unserem Körper“, erklärt<br />

die Mikrobiologin Dr. Kristin Neumann. „Zunächst<br />

klingt das nach Fremdbesiedlung, aber<br />

so sollten wir es nicht wahrnehmen. Mikroben<br />

sind wirklich ein wichtiger Teil von uns, auch<br />

wenn er genetisch nicht zu uns gehört.“<br />

Forschung. Die Gesamtheit dieser fremden<br />

Siedler fasst man als Mikrobiom zusammen –<br />

aus dem Griechischen „mikrós“ <strong>für</strong> „klein“ und<br />

„bios“ <strong>für</strong> „Leben“. Historisch betrachtet ist<br />

der Begriff des Mikrobioms noch jung. Erst im<br />

Jahr 2001 wurde er vom US-amerikanischen<br />

Molekularbiologen und Genetiker Joshua Lederberg<br />

(1925–2008) festgelegt. „Besonders<br />

entscheidend <strong>für</strong> die Mikrobiomforschung<br />

war aber das Jahr 2005. Bis dato konnte man<br />

nur einen winzigen Ausschnitt des Mikrobioms<br />

überprüfen, da bestimmte Bakterien nur<br />

auf bestimmten Nährböden wachsen“, weiß<br />

Prof. Michaela Axt-Gadermann, die bereits<br />

seit 20 Jahren in diesem Bereich forscht. „Eine<br />

neue Technologie, das sogenannte Next Generation<br />

Sequencing, ermöglicht inzwischen<br />

eine detaillierte Untersuchung des Mikrobioms<br />

und dessen Zusammensetzung.“ Unsere<br />

Experten stellen fünf Fakten zu unseren Mitbewohnern<br />

vor, die mittlerweile zum Lieblingsthema<br />

der Forschung avanciert sind.<br />

Helfer im Darm Der größte Teil<br />

unserer nützlichen Besiedler,<br />

zusammengenommen etwa ein<br />

Kilogramm, sitzt im Darm<br />

Fakt 1: Ohne diese Organismen<br />

würden wir nicht richtig funktionieren<br />

Warum haben wir überhaupt diese Kleinstlebewesen<br />

auf und in uns? „Unser Körper ist im<br />

Prinzip wie ein eigener Planet mit unglaublich<br />

vielen Ökosystemen“, erklärt Dr. Neumann.<br />

Verschiedene Areale unseres Körpers mit verschiedenen<br />

Bedingungen bieten diversen<br />

Mikroben Lebensraum. „Wir sind von<br />

innen und außen wie mit einem Teppich überzogen.<br />

Erst kürzlich haben Forscher herausgefunden,<br />

dass es sogar Mikroben im Blut gibt.<br />

Sehr viele leben im Mund und auf der Haut,<br />

die meisten aber im Darm. Je nach Körpergewicht<br />

hausen dort um die ein bis zwei Kilogramm.<br />

Im Darm sind die Bedingungen beispielsweise<br />

sehr konstant und das ist ein<br />

Paradies <strong>für</strong> die Mikroben. Wir haben immer<br />

um die 37 Grad, es ist feucht und es gibt Futter.<br />

Perfekt <strong>für</strong> die Mikroben“, so Dr. Neumann.<br />

Austausch. Nun könnten wir uns daran stören,<br />

dass wir Herberge <strong>für</strong> unzählige Winzlinge<br />

sind. Doch unsere Beziehung ist ein Geben und<br />

Nehmen und hat Vorteile <strong>für</strong> beide Parteien –<br />

wir leben in Symbiose. „Unser Körper funktioniert<br />

wie ein Unternehmen, das ‚Outsourcing‘<br />

betreibt, also wichtige Aufgaben an externe<br />

Dienstleister auslagert und sich dadurch<br />

schnellere und bessere Ergebnisse bei gleichzeitiger<br />

Kostenersparnis erhofft“, veranschaulicht<br />

Prof. Axt-Gadermann. „Ohne die Billionen<br />

von Mikroben, mit denen wir unseren Körper<br />

teilen, würden wir uns schwertun, wichtige<br />

Nährstoffe abzubauen, Signale vom Körper bezüglich<br />

unseres Zustands von Hunger oder<br />

Sättigung zu empfangen oder unser Immunsystem<br />

in Schach zu halten. Mikroorganismen<br />

sind an fast jedem Prozess im Körper in irgendeiner<br />

Form beteiligt und tragen einen immensen<br />

Teil dazu bei, dass wir reibungslos<br />

funktionieren“, ergänzt Dr. Neumann. ➡<br />

Ein gesundes<br />

Mikrobiom kann<br />

vor Allergien,<br />

Diabetes und<br />

Depression<br />

schützen<br />

Dr. rer. nat.<br />

Kristin Neumann<br />

Auf <strong>my</strong>microbiome.info<br />

liefert die Internistin viele<br />

Infos und zertifiziert mikrobiomfreundliche<br />

Produkte<br />

14 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />

7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 15


Gesundheit<br />

My Life-Experten-Interview<br />

Fakten-Check Selbsttest<br />

Corona-Schnelltests <strong>für</strong> Laien sollen dazu beitragen, die Pandemie einzudämmen.<br />

Apothekerin Sylke Bergmann erklärt, worauf Anwender unbedingt achten sollten<br />

Dieser Text<br />

zeigt evtl. Probleme<br />

beim<br />

Text an<br />

ANZEIGE<br />

Ein negatives<br />

Testergebnis<br />

ersetzt nicht die<br />

Schutzmaßnahmen:<br />

Maske<br />

und Abstand<br />

Sylke Bergmann<br />

ist Apothekerin und<br />

Inhaberin der<br />

Margareten-Apotheke<br />

in Münster<br />

❱ Stäbchen-/Abstrichtest: Alle<br />

bis Redaktionsschluss zugelassenen<br />

Tests sind aus dieser Kategorie:<br />

Per Tupfer nimmt man einen<br />

Abstrich aus Nase oder Rachen, die<br />

Probe wird ausgewaschen und<br />

ausgewertet.<br />

❱ Spuck-/Lutschtest: Der Speichel<br />

wird entweder direkt in ein Röhrchen<br />

gespuckt oder es muss an<br />

einem Stäbchen gelutscht werden.<br />

? Wann kommt ein<br />

Selbsttest zum Einsatz?<br />

Im Gegensatz zum PCR-<br />

Test ist er mit wenig<br />

Aufwand verbunden –<br />

und vor allem schnell:<br />

Innerhalb weniger Minuten<br />

weiß ich, ob ich<br />

ansteckend bin. Der<br />

Selbsttest dient vor<br />

allem dem Fremdschutz<br />

und ist immer<br />

dann sinnvoll, wenn<br />

ich mich mit anderen treffen will – etwa beim<br />

Verwandtenbesuch. Es ist also ratsam, immer<br />

einen kleinen Vorrat zu Hause zu haben.<br />

Testkassette Meist nach ca. 15 Minuten<br />

lässt sich hier das Ergebnis ablesen<br />

? Welche Vorteile bietet das rasche Ergebnis?<br />

Wenn ich Symptome hätte, würde ich sofort<br />

einen Selbsttest machen. Auch, weil ein PCR-<br />

Test dann viel zu lange dauern würde. Der große<br />

Vorteil ist, dass ich direkt auf ein positives<br />

Ergebnis reagieren kann. So lassen sich schnell<br />

Ansteckungsherde und -wege aufdecken, die<br />

Pandemie wird eingedämmt. Mittelfristig können<br />

damit auch die Läden wieder öffnen.<br />

? Worauf muss ich beim Kauf achten?<br />

Der Test muss zugelassen und beim Bundesinstitut<br />

<strong>für</strong> Arzneimittel und Medizinprodukte<br />

Diese vier Wege können zum Ergebnis führen<br />

Viele Eigentests funktionieren ähnlich wie ein Schwangerschaftstest.<br />

Diese Varianten gibt es:<br />

❱ Gurgeltest: Hier wird mit einer<br />

Flüssigkeit gegurgelt, die dann auf<br />

Virusbestandteile geprüft wird.<br />

❱ Urintest: Nach 15 Sekunden soll<br />

die Schaumhöhe von geschütteltem<br />

Urin ein sicheres Ergebnis zeigen.<br />

Alle zugelassenen Tests <strong>für</strong> Laien<br />

listet das Bundesinstitut <strong>für</strong> Arzneimittel<br />

und Medizinprodukte<br />

(BfArM) unter www.bfarm.de<br />

gelistet sein. Nur so ist<br />

die Qualität gesichert.<br />

Denn ich rechne damit,<br />

dass über kurz oder<br />

lang auch Fälschungen<br />

auf den Markt gelangen.<br />

Wir Apotheker sind<br />

immer verpflichtet, die<br />

Qualität zu prüfen.<br />

? Schafft es jeder,<br />

einen solchen Test<br />

korrekt anzuwenden?<br />

Jein. Es gibt recht viele Fehlerquellen. Entscheidend<br />

ist, bei jedem Test die Gebrauchsanweisung<br />

genau zu lesen, denn die unterscheidet<br />

sich von Hersteller zu Hersteller. Das fängt<br />

bei der Probeentnahme an: Wie lange und wie<br />

tief muss ich z. B. mit dem Stäbchen in die<br />

Nase? Auch beim Umgang mit der Probe gibt<br />

es unterschiedliche Vorgaben. Und wann lese<br />

ich den Test ab? Meist zeigt er nur eine halbe<br />

Stunde lang das korrekte Ergebnis an. In manchen<br />

Punkten sind einige Beipackzettel auch<br />

wenig konkret, etwa bei der Entsorgung: Gebrauchte<br />

Testkits gehören in den Restmüll.<br />

Ich hätte mir gewünscht, dass die Tests<br />

apotheken pflichtig gewesen wären. Schon an<br />

den ersten Verkaufstagen habe ich gemerkt,<br />

wie unsicher die <strong>Kunden</strong> sind – in der Drogerie<br />

oder im Discounter ist Beratung kaum möglich.<br />

? Wie aussagekräftig ist das Ergebnis – und<br />

wie gehe ich damit um?<br />

Nur ein PCR-Test kann absolute Sicherheit geben,<br />

bei korrekter Anwendung sind die zugelassenen<br />

Selbsttests aber sehr aussagekräftig.<br />

Es hängt allerdings viel an der Eigenverantwortung.<br />

Beim Ergebnis handelt es sich nur<br />

um eine Momentaufnahme. Selbst wenn es<br />

negativ ist, ersetzt es nicht die Schutzmaßnahmen<br />

– Abstand halten und Maske tragen.<br />

Ist es positiv, muss ich mich selbst isolieren<br />

und einen Arzt oder das Gesundheitsamt kontaktieren,<br />

um einen PCR-Test zu vereinbaren.<br />

Was ich aber noch viel wichtiger finde: Denken<br />

Sie an Ihre Kontaktpersonen und informieren<br />

Sie sie umgehend! Nur so lassen sich<br />

Infektionsketten durchbrechen.<br />

❰<br />

FOTOS: DPA; FRANZ BISCHOF<br />

Die Zellen fit halten<br />

Mit bloßem Auge sind sie nicht sichtbar, aber schätzungsweise 37 Billionen von ihnen machen den Menschen<br />

aus – unsere Zellen. Als kleinste Einheit des Lebens erfüllen sie wichtige und spezialisierte Funktionen<br />

im Körper. Herzmuskelzellen lassen unser Herz schlagen, die Nervenzellen unseres Gehirns leiten<br />

Informationen weiter. Damit ist klar: Gesunde Zellen sind essenziell <strong>für</strong> die Gesunderhaltung des Körpers.<br />

Freie Bahn <strong>für</strong> neue Zellen<br />

Kontinuierlich und sehr effektiv<br />

arbeiten unsere Zellen daran, sich zu<br />

erneuern und beschädigtes Zellmaterial<br />

zu entsorgen. Besonders<br />

in den Zeiten, in denen wir ruhen,<br />

aber auch während wir fasten oder<br />

Sport betreiben. Dahinter steckt<br />

die Autophagie. Dieses Selbstreinigungsprogramm<br />

ist enorm wichtig<br />

<strong>für</strong> den Erhalt der Zellfunktion. Mit<br />

ihrer Hilfe bauen unsere Zellen alte<br />

und beschädigte Zellbestandteile ab<br />

und verwerten diese wieder. Wenn<br />

wir jung sind, läuft der Zellrecycling-<br />

Prozess auf Hochtouren, doch mit dem<br />

Alter lässt diese Fähigkeit mehr und<br />

mehr nach. Es häufen sich Abfallstoffe<br />

in den Zellen an, die die Zellfunktion<br />

beeinträchtigen.<br />

Besonders anfällig da<strong>für</strong> sind die Nervenzellen<br />

des Gehirns und die Herzmuskelzellen.<br />

Denn während einige<br />

Zelltypen im Laufe unseres Lebens<br />

schnell und mehrfach ersetzt werden,<br />

teilen sie sich nur sehr langsam<br />

oder gar nicht mehr. Gerät also das<br />

Aufräumprogramm ins Stocken, können<br />

mehr und mehr Ablagerungen das<br />

feine Zusammenspiel stören und die<br />

Zellfunktion beeinträchtigen.<br />

Das Plus <strong>für</strong><br />

die Zellerneuerung*<br />

• Trägt zu einer normalen<br />

kognitiven Funktion bei*<br />

• Schützt die Zellen vor oxidativem<br />

Stress*<br />

• Vegetarisch, zucker- und<br />

laktosefrei<br />

Funktionsfähige Zellen sind der<br />

Schlüssel<br />

Spermidin kommt in allen Zellen vor.<br />

Altersbedingt sinkt die Konzentration<br />

in den Zellen im Laufe der Jahre.<br />

spermidineLIFE® – mit hohem Spermidingehalt<br />

wurde als Spezialextrakt aus<br />

Weizenkeimen speziell zur Unterstützung<br />

der Zellgesundheit entwickelt.<br />

Mit Thiamin und Zink schützt es die<br />

Zellen vor oxidativem Stress und dient<br />

der optimalen Unterstützung der Zellerneuerung.*<br />

* Zink hat eine Funktion bei der Zellteilung, trägt zu einer<br />

normalen DNA-und Eiweißsynthese, dem Schutz der Zelle<br />

vor oxidativem Stress und einer normalen kognitiven<br />

Funktion bei.<br />

Merkzettel <strong>für</strong> die Apotheke<br />

Das Plus <strong>für</strong> die Zellerneuerung<br />

60 Stück<br />

PZN 16313623<br />

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❱ Stand bei Redaktionsschluss 9. März<br />

22 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />

7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 23


Dossier Schlaf<br />

Neues aus der Forschung<br />

Schlaf dich schlau<br />

Eine gute Nachtruhe ist Doping <strong>für</strong> den Geist. My Life-Experte Prof. Jan Born erklärt, wie wir<br />

schlummernd unser Gedächtnis trainieren und mehr relevante Informationen behalten<br />

→<br />

Ein Viertel bis ein Drittel seiner Lebenszeit<br />

schläft der Mensch. Das ist ein<br />

gewaltiger Anteil. Wie viel könnte man in dieser<br />

Spanne erledigen, schaffen und aufnehmen,<br />

lautet eine naheliegende Klage.<br />

Viele Menschen setzen deshalb Prioritäten<br />

und arbeiten oder lernen bis spät in die Nacht<br />

hinein, gerade wenn sie den Ehrgeiz haben,<br />

Leistung zu zeigen oder kreativ zu sein. In<br />

Wirklichkeit aber stärkt uns der Schlaf <strong>für</strong> die<br />

kleinen und großen intellektuellen Herausforderungen<br />

des Alltags. Wer zu wenig schläft,<br />

verzichtet möglicherweise auf einen seiner<br />

wesentlichen Helfer auf dem Weg zum Erfolg.<br />

Lebensnotwendig. Die Wissenschaftler<br />

sind weit davon entfernt, umfassend erklären<br />

zu können, warum sich so gut wie alle höheren<br />

Lebewesen täglich in einen Zustand begeben,<br />

in dem Puls, Atemfrequenz und Blutdruck sinken<br />

und bei dem die Mehrzahl der Arten die<br />

Augen schließt. Die Dauer unterscheidet sich<br />

enorm. Fledermäuse schlafen 20 Stunden,<br />

Pferde – noch dazu stehend – drei bis fünf, der<br />

Mensch rund sieben. Die meisten Organismen,<br />

bis hin zu sich öffnenden und wieder<br />

schließenden Pflanzen, folgen dabei einem<br />

zirkadianen Rhythmus im Wechsel zwischen<br />

Helligkeit und Dunkelheit. Experten sind sich<br />

einig, dass erst Schlaf das Überleben des Individuums<br />

sichert. Jemanden längere Zeit am<br />

Schlafen zu hindern, ist eine überaus grausame<br />

Foltermethode.<br />

Pingpong-Spiel der Hirnregionen<br />

Regeneration, das Zurückgewinnen verbrauchter<br />

Kräfte, gilt als die Hauptfunktion<br />

des Schlafs. Was aber währenddessen im<br />

menschlichen Gehirn geschieht, geht darüber<br />

hinaus. Der Schlaf spielt bei der Aneignung<br />

von Wissen und Fertigkeiten eine zentrale<br />

Rolle, er ist ein Dopingmittel <strong>für</strong> den Geist. Im<br />

Schlummerzustand entscheidet sich weitgehend,<br />

welche Informationen das Gehirn abspeichert<br />

und welche nicht. Die Konkurrenz<br />

ist hart, denn täglich prasseln unzählige Eindrücke<br />

auf die fünf Sinne ein. Freilich dringen<br />

nur wenige so weit vor, dass sie in die enge<br />

Wahl unseres Gehirns kommen.<br />

Nervenzellen. Dass Schlaf das Gedächtnis<br />

festigt, erkannte bereits der in Berlin, Breslau<br />

und Halle tätige Psychologe Hermann Ebbinghaus<br />

in seinem 1885 erschienenen Hauptwerk<br />

„Über das Gedächtnis“. Nach der Jahrhundertwende<br />

bekräftigten Experimente, dass sich<br />

Versuchspersonen Lerninhalte besser merken<br />

konnten, wenn sie geschlafen hatten, auch<br />

wenn seit der Lernphase mehr Zeit vergangen<br />

war als bei einer Vergleichsgruppe, die ➡<br />

➡ Ein Power-Nap<br />

am Tag kann die<br />

Konzentrationsfähigkeit<br />

verbessern.<br />

Er sollte aber nur<br />

rund 20 Minuten<br />

dauern und die<br />

Tiefschlafphase<br />

meiden. Sonst fühlt<br />

man sich danach<br />

eher ermattet<br />

18,5 %<br />

der Verkehrsunfälle<br />

werden auf<br />

Übermüdung und<br />

Schläfrigkeit<br />

zurückgeführt<br />

Erholsam Zur guten<br />

Schlafhygiene gehören<br />

regelmäßiges Zubettgehen,<br />

wenig Störendes<br />

im Schlafzimmer und<br />

sieben Stunden Schlaf<br />

24 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />

7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 25


Zeitgeschehen<br />

Manuel Klarmann,<br />

Gründer der Firma<br />

Eaternity, berät Köche und<br />

Restaurants. Mit der App<br />

„CodeCheck“ vom gleichnamigen<br />

Partner lässt sich<br />

die Klimatauglichkeit von<br />

Produkten bestimmen<br />

? Wie kommt man auf die Idee, beim<br />

Essen an die CO₂-Belastung zu denken?<br />

Die Idee hatte eigentlich nicht ich, sondern<br />

meine Geschäfts- und Lebenspartnerin<br />

Judith Ellens. Sie ist Biologin<br />

und daher vertraut mit der Nahrungsmittelkette:<br />

Tiere müssen fressen und<br />

wir essen Tiere. Irgendwann haben wir<br />

uns gefragt, was diese Energiekette <strong>für</strong><br />

unsere Erde bedeutet, und dann haben<br />

wir angefangen zu rechnen.<br />

? Wie errechnet man die Klimabelastung<br />

einer Pizza oder eines Schnitzels?<br />

Das geschieht auf der Basis von Daten,<br />

die wir seit Jahren sammeln. Auf der<br />

ganzen Welt bemühen sich Forscher,<br />

die Prozesse der Lebensmittelproduktion<br />

als Modell abzubilden. Unsere<br />

Leistung ist es, diese Daten zu verknüpfen<br />

und mithilfe unserer Software<br />

transparent zu machen. So können wir<br />

die CO₂-Belastung von jedem Lebensmittel<br />

ziemlich genau berechnen. Will<br />

man allerdings die gesamte Ökobilanz<br />

wissen, muss man auch andere Kriterien<br />

einbeziehen, wie Wasserverbrauch<br />

oder Einsatz von Düngemitteln.<br />

? Also kann ein Apfel verschiedene<br />

CO 2<br />

-Werte haben?<br />

Natürlich. Wenn ich den Apfel in meinem<br />

Garten pflücke, dann ist er fast<br />

klimaneutral. Wurde er in Südtirol geerntet,<br />

rechnen wir den Transport hinzu.<br />

Und wenn er in Chile produziert<br />

und mit dem Flieger nach Deutschland<br />

transportiert wurde, fällt die Klimabilanz<br />

wesentlich negativer aus.<br />

? Und wenn diese Äpfel in Plastik<br />

verpackt sind?<br />

Plastikmüll ist ein grundsätzliches Problem,<br />

aber die schlechte Klimabilanz<br />

von Essen liegt in anderen Ursachen begründet:<br />

dem Abholzen von Wäldern<br />

<strong>für</strong> Plantagen und Weideland, in Treibhausgasen,<br />

die durch den Einsatz von<br />

Schlechte Klimabilanz Kühe stoßen beim Verdauen das Treibhausgas Methan aus<br />

My Life-Interview<br />

Was wir nicht<br />

essen sollten<br />

Der Schweizer Mathematiker Manuel Klarmann berechnet den<br />

CO 2<br />

-Wert von Lebensmitteln. Mit überraschendem Ergebnis<br />

Düngemitteln entstehen, und dem Methan,<br />

das Vieh-, vor allem aber Rinderherden<br />

produzieren. Die Zahlen belegen<br />

es deutlich: Ein Drittel aller Treibhausgase<br />

und 70 Prozent des Trinkwasserverbrauchs<br />

der Erde gehen auf das Konto<br />

der Lebensmittelproduktion. Mit<br />

unserem Essverhalten können wir also<br />

wirklich einen Unterschied machen!<br />

? Wie sehr belasten wir unser Klima,<br />

weil wir beispielsweise exotische Früchte<br />

um die halbe Erde transportieren?<br />

Viele Früchte, die nachreifen, kommen<br />

FOTOS: GETTY IMAGES; FOTOLIA; PR<br />

per Schiff. Sicher nicht ideal, aber auch<br />

wenn ein Frachter viel Dreck in die Luft<br />

bläst – umgerechnet auf eine Ananas<br />

oder eine Kiwi ist dieser Wert eher unwesentlich.<br />

Grundsätzlich entstehen beim<br />

Transport von Lebensmitteln nur drei<br />

bis vier Prozent aller Treibhausgase.<br />

? Heißt das, ich kann sorglos<br />

Tomaten aus Südeuropa kaufen –<br />

trotz der langen Wege?<br />

In den Wintermonaten steigt die Klimabilanz<br />

von Tomaten aus regionalen<br />

Gewächshäusern von 0,3 auf 1,7 Kilogramm<br />

CO₂ an, weil natürlich geheizt<br />

werden muss. Im Winter ist Importware<br />

aus Südeuropa deshalb<br />

klimafreundlicher. Ab Mai ändert<br />

sich der Wert zugunsten heimischer<br />

Gewächshaus-Tomaten.<br />

? Bio und regional produzierte<br />

Lebensmittel liegen im Trend – auch<br />

bei Spitzenköchen. Sind wir damit<br />

auf der sicheren Seite?<br />

Diese beiden Labels sind wunderbare<br />

Marketinginstrumente und beruhigen<br />

das Gewissen des Verbrauchers. Allerdings<br />

muss man genau hinschauen. Regionale<br />

Bio-Ware stärkt natürlich die<br />

lokalen Bauern und schont die Böden.<br />

Und ohne Frage ist Bio-Fleisch besser<br />

<strong>für</strong>s Wohl der Tiere, aber klimatechnisch<br />

macht es keinen Unterschied,<br />

weil eine Kuh auf der Weide genauso<br />

viel Methan ausstößt wie ein Tier in<br />

der Massenhaltung.<br />

? Fleisch führt Ihren Index an, oder?<br />

Ein Kilo Kalbssteak bringt es auf<br />

55,6 Kilo CO₂. Ein Spitzenwert! Um den<br />

Treibhausgas-Ausstoß zu reduzieren,<br />

müssten wir den Verbrauch von Fleisch,<br />

Käse und Milch reduzieren. Fleischersatz<br />

wäre ein guter Weg, aber das<br />

führt zu Fabrikessen – auch nicht<br />

gerade ideal.<br />

❰<br />

❱ NÜTZLICHE APPS (ANDROID & IOS):<br />

„CodeCheck“: Rasch den Barcode<br />

scannen und die App liefert Infos zu den<br />

Inhaltsstoffen des Artikels. Der integrierte<br />

Klima Score von CodeCheck und<br />

Eaternity zeigt, wie viel CO₂ er verursacht.<br />

„Too Good To Go“: Per App finden Sie<br />

Restaurants und Läden, die ihr übrig<br />

gebliebenes Essen günstig zur Abholung<br />

anbieten. So retten Sie Lebensmittel!<br />

➡ Avocados<br />

brauchen<br />

viel Wasser,<br />

verursachen<br />

aber kaum<br />

CO₂<br />

Übersicht<br />

Allein mit<br />

seinem<br />

Essen verursacht<br />

jeder<br />

Deutsche im<br />

Jahr rund<br />

2,5 Tonnen CO₂<br />

38 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />

7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 39<br />

Bio-Eier:<br />

272 g CO₂<br />

Nutella:<br />

313 g CO 2<br />

Bio-Milch:<br />

180 g CO₂<br />

Rinderfilet:<br />

5,6 kg CO₂<br />

Alle Werte<br />

pro 100 g<br />

Dieser Text<br />

zeigt<br />

Passionsblumenkraut<br />

an<br />

evtl. Probleme<br />

beim<br />

Text<br />

Natürliche Besserung<br />

bei nervlicher<br />

Belastung<br />

Nervöse Unruhezustände<br />

Bei übergroßen Anforderungen kapituliert<br />

vor allem das Nervensystem:<br />

Die Leistungsfähigkeit lässt nach, Gereiztheit,<br />

Schlafstörungen und Ängste<br />

nehmen zu. Ein achtsamer Umgang<br />

mit den eigenen Ressourcen ist nun<br />

notwendig und auch natürliche Arzneimittel<br />

können helfen, nervöse Unruhezustände<br />

und ihre Begleitsymptome<br />

zu durchbrechen.<br />

Wieder zur Ruhe kommen mit<br />

Passions blumenkraut<br />

Der Heilpflanzensaft Passionsblumenkraut<br />

von Schoenenberger ® bessert<br />

das Befinden bei nervlicher Belastung<br />

im Alltag. Für die Wirkung der<br />

Passionsblume werden vor allem Flavonoide<br />

verantwortlich gemacht, die<br />

im Zusammenspiel mit den weiteren<br />

Inhaltsstoffen den entspannenden<br />

und ausgleichenden Effekt auf das<br />

zentrale Nervensystem bewirken.<br />

Die Pflanzen.<br />

Die Heilkraft.<br />

Der Saft.<br />

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Der Frischpflanzensaft von Schoenenberger<br />

® besteht als traditionelles<br />

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des frischen Passionsblumenkrauts.<br />

Der Heilpflanzensaft in Bio-Qualität<br />

kommt dem natürlichen Wirkstoffkomplex<br />

am nächsten und enthält<br />

keinerlei Zusätze wie Zucker, Alkohol<br />

oder Konservierungsstoffe.<br />

So wirkt Passionsblumenkrautsaft<br />

am besten<br />

Erwachsene und Jugendliche ab 12<br />

Jahren nehmen 3-mal täglich 10 ml<br />

Presssaft unverdünnt oder mit etwas<br />

Flüssigkeit ein. Der Heilpflanzensaft<br />

ist auch <strong>für</strong> die Langzeitanwendung<br />

geeignet.<br />

Sonst nichts.<br />

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Befinden bei nervlicher<br />

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Anw.: Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Besserung des Befindens bei nervlicher Belastung<br />

und zur Unterstützung des Schlafes ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung. Zu Risiken<br />

und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

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Gesundheit<br />

Neue Unbeschwertheit Mit modernen, schonenden und wirksamen Behandlungsmethoden ist man schnell wieder mitten im Leben<br />

Schluss mit Schwellung & Schmerz<br />

Wieder befreit sitzen<br />

Niemand spricht gern über sie, dabei sind sie weitverbreitet:<br />

Vergrößerte Hämorrhoiden können Lebensqualität und Körpergefühl<br />

empfindlich stören. Wie die My Life-Experten effektiv helfen<br />

→<br />

sammenarbeitet, um den Analkanal gegen<br />

Stuhl und Luft abzudichten. Beim Stuhlgang<br />

entspannt sich der Schließmuskel, und das<br />

Blut fließt aus dem ringförmigen Hämorrhoidalgewebe<br />

ab. Danach strömt es in die Schwellkörper<br />

zurück, sodass sie den After wieder<br />

Zu Beginn eine anatomische Klarstellung:<br />

Jeder hat Hämorrhoiden. Und<br />

braucht sie auch. Erst wenn sie sich krankhaft<br />

vergrößern, können sie zum Problem werden.<br />

Das Gefäßpolster dient als Abschluss des Enddarms,<br />

wo es mit der Schließmuskulatur zuverlässlich<br />

verschließen. Normalerweise befinden<br />

sie sich oberhalb der Haut-Schleimhaut-Grenze<br />

im Körperinneren und sind dort<br />

durch Bindegewebsfasern fixiert. „Behandlungsbedarf<br />

besteht nur, wenn sie vergrößert<br />

sind, absinken oder nach außen heraustreten<br />

und Symptome verursachen“, sagt Prof. Klaus<br />

Matzel, Leiter der Koloproktologie an der Universitätsklinik<br />

Erlangen. „Dann spricht man<br />

vom Krankheitsbild des Hämorrhoidalleidens<br />

und landläufig eben von Hämorrhoiden.“<br />

Scham. Probleme damit sind weitverbreitet:<br />

70 Prozent der Deutschen haben einmal<br />

im Leben mit Hämorrhoidalbeschwerden zu<br />

tun, am häufigsten in den Jahren zwischen 45<br />

und 65. Viele behelfen sich selbst, z. B. mit Salben<br />

gegen das Jucken und Brennen. Vier Prozent<br />

suchen einen Proktologen auf. „Leider<br />

kommen viele Patienten erst mit relativ ausgeprägtem<br />

Krankheitsbild zu uns, das ja nicht<br />

über Nacht entsteht, sondern in der Regel das<br />

Ergebnis eines längerfristigen Verlaufs ist“, bedauert<br />

Koloproktologe Prof. Matzel. Aus<br />

Scham zaudern sie, zum Arzt zu gehen. Dabei<br />

lässt sich in frühen Stadien ein Fortschreiten<br />

des Leidens häufig verhindern. „Das Thema<br />

wird von Patienten tabuisiert, sie scheuen<br />

sich, ihre Probleme genau zu artikulieren“, bemerkt<br />

auch Dr. Bernhard Strittmatter, Koloproktologe<br />

aus Freiburg und Mitverfasser der<br />

aktuellen Behandlungsleitlinien. „Aber auch<br />

manche Hausärzte gehen mit dem Thema<br />

nicht so offen um, wie es zu wünschen wäre.“<br />

Etwas ganz Alltägliches sind Hämorrhoiden<br />

dagegen <strong>für</strong> Proktologen, Spezialisten <strong>für</strong> den<br />

Enddarm. In Deutschland nehmen Ärzte rund<br />

3,3 Millionen Behandlungen pro Jahr vor, es<br />

kommen vor allem konservative Methoden<br />

wie z. B. Salben oder Zäpfchen und minimalinvasive<br />

Eingriffe zum Einsatz. 40 000- bis<br />

50 000-mal im Jahr rückt man dem Problem<br />

mit chirurgischer Hilfe und stationär zu Leibe.<br />

Die einstmals wegen ihrer oft eingreifenden<br />

Folgen (wie Schmerzen oder Inkontinenz) ge<strong>für</strong>chtete<br />

OP hat sich in den letzten Jahren gewandelt.<br />

Heute steht eine Reihe wirksamer<br />

und schonender Verfahren zur Verfügung.<br />

Vorsicht, Verwechslungsgefahr!<br />

Dass sich Hämorrhoiden allzu sehr erweitern,<br />

liegt vor allem an langen „Sitzungen“ auf der<br />

Toilette und starkem Pressen beim Stuhlgang.<br />

Durch den Druck der „Bauchpresse“ füllen<br />

sich die Hämorrhoidalgefäße übermäßig, das<br />

Blut fließt nicht mehr richtig ab und staut<br />

sich. Mit der Zeit leiern die Adern aus, das Gewebe<br />

lockert sich, und es kommt zu den typischen<br />

knotenförmigen Aussackungen.<br />

Die vergrößerten Hämorrhoiden führen zu<br />

Juckreiz, Brennen und Nässen, Betroffene<br />

spüren oft auch ein Druck- oder Fremdkörpergefühl.<br />

Schmerzen können auch zum Krankheitsbild<br />

gehören. Als häufiges Symptom treten<br />

hellrote Blutungen auf, die sich auf dem<br />

Toilettenpapier zeigen – spätestens dann sollte<br />

man einen Proktologen aufsuchen. Auch<br />

wenn Hämorrhoiden selbst nie bösartig werden,<br />

gelten Blutungen immer als Alarmsignal.<br />

„Keinesfalls sollte man sich darauf verlassen,<br />

dass es schon Hämorrhoiden sein werden“, so<br />

Experte Prof. Matzel. Bösartige Erkrankungen<br />

wie Darmkrebs oder Rektumkarzinome machen<br />

sich ebenso durch Blutungen und andere<br />

unspezifische Symptome im Analbereich bemerkbar.<br />

„Es gibt Fälle, bei denen die Blutung<br />

gleichzeitig auf zwei Erkrankungen zurückzuführen<br />

ist: Hämorrhoiden und Darmkrebs“,<br />

warnt auch Proktologe Dr. Strittmatter.<br />

Diagnose. Ab dem Alter von 40 sollte jede<br />

Blutung im Rahmen einer erweiterten Diagnostik<br />

zeitnah abgeklärt werden – im Zweifelsfall<br />

bedarf es auch einer Darmspiegelung.<br />

Die „normale“ fachärztliche Untersuchung bei<br />

Hämorrhoidenverdacht umfasst das Erheben<br />

der Krankheitsgeschichte, Ansehen und Tasten.<br />

Dazu gehört auch, dass die Spezialisten<br />

das Innere von Analkanal und Enddarm mit<br />

feinen Instrumenten wie einem Rektoskop<br />

begutachten. „Die ambulante Untersuchung<br />

dauert nicht lange, in der Regel unter zehn Minuten“,<br />

versichert Mediziner Prof. Matzel.<br />

„Angst vor Schmerzen muss niemand haben.“<br />

Den Beckenboden schonen und stärken<br />

Handelt es sich nicht um andere Analerkrankungen<br />

(siehe rechts), lindern konservative<br />

Maßnahmen akute Hämorrhoidalbeschwerden.<br />

Ihre Ursache beseitigen sie nicht. Im frühen<br />

Stadium helfen Salben, Zäpfchen, Sitzbäder<br />

mit gefäßverengenden Inhaltsstoffen. Den<br />

Leitlinien zufolge können Flavonoide bei Hämorrhoidalbeschwerden<br />

eingesetzt werden.<br />

„Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken auf<br />

das venöse Rückflusssystem, indem sie dessen<br />

Tonus erhöhen und so Stauungen entgegenwirken.<br />

Sie stimulieren den Lymphabfluss und<br />

steigern die Mikrozirkulation“, sagt Koloproktologe<br />

Prof. Matzel. Medikamente mit den<br />

Wirkstoffen Diosmin/Hesperidin sind in Ländern<br />

wie Österreich und der Schweiz zugelassen,<br />

in Deutschland aber nicht.<br />

Um leichte bis moderate Beschwerden nicht<br />

zu verschlimmern, können Betroffene einiges<br />

tun: Ballaststoffreich essen, auf Toiletten-Gewohnheiten<br />

(s. auch WC-Etikette S. 42) und<br />

viel Bewegung achten.<br />

➡<br />

Dr. med. Bernhard<br />

Strittmatter,<br />

niedergelassener<br />

Koloproktologe in Freiburg<br />

(www.diekoloproktologen.<br />

com)<br />

Nicht immer sind<br />

es Hämorrhoiden<br />

In der Analregion<br />

können auch andere<br />

Ursachen zu Beschwerden<br />

führen<br />

Fissur Die empfindliche<br />

Haut im Analkanal reißt<br />

ein, und ein längliches<br />

Geschwür entsteht.<br />

Marisken Harmlose<br />

kleine Hautfalten am<br />

Enddarmausgang, die<br />

etwa nach mehreren<br />

Schwangerschaften<br />

auftreten.<br />

Analvenenthrombose<br />

Ein Blutgerinnsel in<br />

einer Vene verursacht<br />

die plötzliche, schmerzhafte<br />

Schwellung der<br />

Analhaut am Afterrand.<br />

Abszess/Fistel Folge<br />

einer akuten eitrigen<br />

Entzündung von Drüsengewebe<br />

im Analkanal<br />

und der Anusregion.<br />

Im chronischen Stadium<br />

spricht man von Fistel.<br />

Darm- und Enddarmkrebs<br />

Unklare Blutungen<br />

im Stuhl können<br />

auch ein Hinweis auf<br />

Krebs sein.<br />

40 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />

7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 41


Gesundheit<br />

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Folge 48<br />

Omega-3-Kraftpaket<br />

Herzschützer Leinöl<br />

Gesunde Fettsäuren im Öl der Leinsamen hemmen Entzündungen,<br />

regulieren den Cholesterinspiegel und halten die Gefäße frei<br />

Es gibt Menschen, die schwören darauf,<br />

den Tag mit einem Esslöffel purem<br />

Leinöl zu beginnen. Gerade bei einer trägen<br />

Verdauung kann das tatsächlich eine Wohltat<br />

sein. Doch die goldene Flüssigkeit hat noch<br />

viele weitere gesunde Effekte – die sich auch<br />

zeigen, wenn wir sie als feine Zutat in die kalte<br />

Küche integrieren. Der wichtigste Grund:<br />

Kaum ein anderes Lebensmittel enthält so viel<br />

Omega-3- Fettsäuren. Nicht einmal Seefisch.<br />

Treibstoff <strong>für</strong> den Lebensmotor<br />

Voller Nährstoffe Flachs ist eine uralte Kulturpflanze. Ihre Samen genießen den Ruf als Superfood<br />

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren können in<br />

der Ernährung dazu betragen, das Risiko von<br />

Herzerkrankungen zu senken. Insbesondere<br />

gilt das <strong>für</strong> die Omega-3-Variante Alpha-Linolensäure<br />

– je nach Herkunft der Flachspflanze<br />

bringt es Leinöl auf bis zu 70 Prozent davon.<br />

Schon zehn Milliliter reichen aus, um den Tagesbedarf<br />

daran zu decken.<br />

Ihr wird bescheinigt, dass sie Entzündungen<br />

hemmen, die Blutgerinnung fördern und die<br />

Gefäße geschmeidig halten kann. Ebenso<br />

wirkt sie sich mehreren Studien zufolge positiv<br />

auf die Cholesterinwerte aus und soll den<br />

Blutzucker normalisieren: Der regelmäßige<br />

Genuss von Leinöl trägt dazu bei, Spitzenwerte<br />

nach den Mahlzeiten abzuschwächen.<br />

Schutz <strong>für</strong> die Körperzellen<br />

Auch das Gehirn kann von dem nussig und<br />

leicht nach Heu schmeckenden Öl profitieren:<br />

Neueren Untersuchungen zufolge können seine<br />

Fettsäuren bei Stimmungsschwankungen<br />

und leichten Depressionen helfen, während<br />

ein Mangel daran womöglich das Denkvermögen<br />

beeinträchtigt. Ob es sogar Alzheimer<br />

verlangsamen kann, ist umstritten.<br />

Gesichert ist aber, was noch an Gesundem<br />

im Leinöl steckt: antioxidativ wirkende Polyphenole<br />

etwa und das fettlösliche Zellschutzvitamin<br />

E. Es fängt Radikale ab, welche die<br />

Fettsäuren der Körperzellen angreifen. Damit<br />

beugt es unter anderem Atherosklerose vor<br />

und verhindert eine vorzeitige Zellalterung. ❰<br />

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Leinöl ist kalt gepresst,<br />

ist möglichst frisch,<br />

hat Bio-Qualität und<br />

ist ungefiltert.<br />

Lagern: Kontakt mit<br />

Sauerstoff macht das<br />

Öl schnell bitter, daher<br />

sollte es luftdicht verschlossen<br />

möglichst im<br />

Kühlschrank gelagert<br />

und innerhalb von<br />

4–6 Wochen verbraucht<br />

werden. Im<br />

Gefrierfach bleibt der<br />

nussige Geschmack<br />

länger erhalten.<br />

Verwenden: Die Fettsäuren<br />

vertragen keine<br />

Hitze, Leinöl ist also<br />

nicht zum Braten geeignet.<br />

Um Gekochtes<br />

zu verfeinern, sollte<br />

es erst auf dem Teller<br />

verwendet werden.<br />

Ideal ist es <strong>für</strong> die kalte<br />

Küche, etwa in Dressings<br />

und Dips oder zu<br />

Quark mit Kartoffeln.<br />

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schnell zum gesundheitlichen Risiko werden. Ein bewährtes Präparat zur<br />

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zeigen: Bauchfett führt zu<br />

Entzündungsreaktionen im<br />

Körper und steigert Cholesterinspiegel,<br />

Blutdruck und<br />

Gefäßverkalkung. Das Risiko<br />

steigt bereits ab einem Bauchumfang<br />

von 80 cm (Frauen)<br />

bzw. 94 cm (Männer). *<br />

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Nehmen Sie im Rahmen einer kalorienarmen Ernährung 3 Mal täglich je 2 Kapseln ein, ca. 15 Minuten vor jeder Mahlzeit. Nach der Einnahme ausreichend<br />

trinken. Ausschließlich <strong>für</strong> Erwachsene. Keine Einnahme während der Schwangerschaft und der Stillzeit. Nicht <strong>für</strong> Personen mit Untergewicht<br />

geeignet. Bei Personen mit Schluckbeschwerden und bei ungenügender Flüssigkeitszufuhr während der Einnahme besteht Erstickungsgefahr.<br />

* https://www.bmj.com/content/311/6998/158<br />

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schlechter Geschmack und<br />

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Gesundheit<br />

Unterm Mikroskop Uterus-Leio<strong>my</strong>ome sind die häufigsten gutartigen Tumoren der glatten Muskulatur der Gebärmutter<br />

Gutartige Tumoren<br />

Myome –<br />

ein Fall <strong>für</strong> den OP?<br />

Wucherungen in der Gebärmutter beunruhigen viele Frauen.<br />

Auch My Life-Autorin Andrea Mertes war betroffen. Aber nicht immer ist ein<br />

Eingriff nötig und falls doch, gibt es sanfte Alternativen zum Skalpell<br />

→<br />

„Ihre Gebärmutter sieht aus wie ein<br />

Blumenkohl“, sagt die Frauenärztin<br />

und blickt konzentriert auf den Ultraschall-Bildschirm<br />

rechts neben mir. Ich liege<br />

nach hinten gekippt auf dem Gynäkologiestuhl<br />

einer Münchner Praxis und bin augenblicklich<br />

in Alarmbereitschaft. Die Ärztin bewegt<br />

weiter routiniert den Schallkopf in mir<br />

hin und her und erläutert medizinische Details.<br />

Doch die schwarz-weißen Schatten, die<br />

sich auf dem Bildschirm präsentieren, kann<br />

ich nicht deuten. Alles, was ich verstehe: In<br />

meiner Gebärmutter wachsen<br />

gutartige Tumoren, Myome<br />

genannt. Seit wann das wohl<br />

so ist? Ich bin ein bisschen<br />

schlampig mit den Vorsorgeterminen.<br />

Vor zwei Jahren<br />

war ich das letzte Mal bei der<br />

Untersuchung, doch da war<br />

noch keine Rede von Myomen.<br />

Und jetzt sollen da<br />

überall kleine Blumenkohlröschen<br />

aus wuchernden Muskelzellen sein?<br />

Ich mag meine Gebärmutter. Aber ich mag<br />

keinen Blumenkohl. Die Kombination aus<br />

beidem gefällt mir überhaupt nicht.<br />

Muskelzellen. Ob ich besondere Schmerzen<br />

hätte bei der Monatsblutung, will die Gynäkologin<br />

wissen. Vermehrten Harndrang? Andere<br />

Beschwerden? All das verneine ich. „Ungewöhnlich“,<br />

meint sie, „da haben Sie Glück.“ Mit<br />

einem weiteren Blick auf den Ultraschall ergänzt<br />

sie: „Schwanger hätten Sie wahrscheinlich<br />

nicht mehr werden können.“ Eines meiner<br />

Myome wuchert vor dem Eingang der Gebärmutter.<br />

Ein kleiner Wächter aus Muskelzellen,<br />

der der Einnistung einer befruchteten Eizelle<br />

im Weg steht. Das trifft mich. Ich bin 45 Jahre<br />

alt. Keine Kinder haben zu wollen, war bislang<br />

meine Entscheidung. Nun begreife ich, dass<br />

mein Körper die Regie <strong>für</strong> die Empfängnisverhütung<br />

übernommen hat. Meine Gebärmutter<br />

hat ein Eigenleben entwickelt. Ich fühle mich<br />

verunsichert von dem wuchernden Leben in<br />

mir. Meine Ärztin empfiehlt eine engmaschigere<br />

Beobachtung. In einem halben Jahr soll<br />

ich wiederkommen.<br />

Winzig klein oder groß wie eine Faust<br />

20–25 %<br />

der Betroffenen<br />

bekommen<br />

Beschwerden<br />

Nach dem Termin kratze ich an Informationen<br />

zusammen, was ich über Myome finden<br />

kann. Ich lerne, dass sie einzeln oder in Gruppen<br />

auftreten können und Myome zu der häufigsten<br />

gutartigen Tumorart bei Frauen zählen.<br />

Manche Statistiken sprechen davon, dass<br />

jede zweite Frau zwischen 35 und 50 Jahren<br />

Myome hat, andere kommen zu noch höheren<br />

Zahlen. Die Muskelknoten können winzig sein<br />

oder so groß wie eine Männerfaust. In mir<br />

wachsen welche in der Größe von fünf Zentimetern<br />

Durchmesser, damit liege ich im Mittelfeld.<br />

Bei jeder vierten Betroffenen machen<br />

die unheimlichen Wucherungen Beschwerden.<br />

Die Liste der Symptome liest sich wenig<br />

schön. Von krampfartigen Schmerzen und<br />

starker Blutung während der Menstruation ist<br />

da die Rede. Von Schmerzen<br />

beim Sex oder davon, dass die<br />

Knoten auf Blase und Rücken<br />

drücken können. Warum<br />

Muskelzellen der Gebärmutter<br />

zu wuchern beginnen,<br />

dazu gibt es nur Vermutungen.<br />

Noch steckt die Forschung<br />

in den Kinderschuhen.<br />

Womöglich spielen<br />

körpereigene Östrogene bei<br />

der Entstehung eine Rolle. Kinderlose Frauen<br />

sind öfter betroffen als Mütter.<br />

Ich fange an, im Freundeskreis Fragen zu<br />

stellen. Wenn so viele Frauen Myome haben,<br />

die so weitreichende Probleme machen können,<br />

wieso habe ich davon noch nie gehört?<br />

Auf die Frage nach dem Warum bekomme ich<br />

keine Antwort, da<strong>für</strong> aber viele Geschichten.<br />

Zum Beispiel die von einer Freundin, Mutter<br />

eines Sohnes, der ein einzelnes Myom auf<br />

Verdacht herausoperiert wurde. Weshalb sie<br />

sich <strong>für</strong> die OP entschieden habe, will ich<br />

wissen. „Gibt es denn Alternativen dazu?“,<br />

fragt sie zurück.<br />

Ja, die gibt es. Es gibt sogar eigene Myom-<br />

Sprechstunden an den Krankenhäusern. In<br />

München treffe ich dort Dr. Alexander Burges,<br />

den leitenden Oberarzt der Frauenklinik am<br />

Campus Großhadern. Die Behandlungsmethode<br />

müsse zur Frau passen, sagt er und rät, sich<br />

grundsätzlich eine Zweitmeinung einzuholen.<br />

„Myome können schwerwiegenden Einfluss<br />

auf die Lebensqualität haben, doch wenn Sie<br />

keine Probleme haben, empfehle ich, abzuwarten<br />

und zu beobachten.“ So hat es mir auch<br />

meine Frauenärztin geraten.<br />

Therapien. Zum Gespräch bekomme ich<br />

einen Aufklärungsbogen, in dem alle bekannten<br />

Therapieformen samt Vor- und Nachteilen<br />

zusammengefasst sind. Ich kann meine Myome<br />

mit Hormonen schrumpfen lassen – das<br />

hat starke Nebenwirkungen und versetzt ➡<br />

Schmerzen Besonders<br />

während der Regelblutung<br />

kommt es zu<br />

Bauchkrämpfen<br />

➡ Mindestens<br />

jede zweite<br />

Frau hat<br />

irgendwann<br />

in ihrem Leben<br />

ein Myom<br />

20 %<br />

der Frauen<br />

haben nach der<br />

Entfernung der<br />

Gebärmutter<br />

weniger Spaß<br />

beim Sex<br />

60 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />

7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 61


Wohlfühlen<br />

→<br />

Wie das Klima Körper & Seele beeinflusst<br />

Alle Wetter!<br />

Hochstimmung bei Sonnenschein. Kopfweh bei Föhn.<br />

Bestimmen Witterungswechsel wirklich unser Wohlbefinden? Was Experten sagen<br />

und wie Sie – nicht nur jetzt im April – die Klimakapriolen gut meistern<br />

Sinkt die Laune in den Keller, blicken<br />

die meisten von uns drein „wie sieben<br />

Tage Regenwetter“. Und tritt jemand grundsätzlich<br />

fröhlich und optimistisch auf, bescheinigen<br />

wir ihm ein „sonniges Gemüt“. Allein diese<br />

Redewendungen zeigen: Das Wetter hat<br />

offensichtlich Einfluss darauf, wie wir uns fühlen.<br />

Aber wie diese Wirkung genau aussieht<br />

und welche Rolle subjektive Eindrücke und<br />

Erwartungen spielen – dazu gibt<br />

es eine Fülle an Theorien. Immerhin<br />

jeder Zweite beschreibt<br />

sich in Umfragen als wetterfühlig.<br />

Laut einer Studie des Deutschen<br />

Wetterdienstes aus dem<br />

Jahr 2013 machten 59 Prozent<br />

der Betroffenen Luftdruck- oder<br />

Temperaturänderungen <strong>für</strong><br />

Kopfschmerzen und Migräne<br />

verantwortlich. Knapp 42 Prozent<br />

klagten über wetterbedingte<br />

Gelenkschmerzen und 40 Prozent<br />

über Schlafstörungen. Alles<br />

nur Einbildung?<br />

Wetterfühligkeit – nur heiße Luft?<br />

„Sicher nicht“, meint Prof. Jürgen Kleinschmidt,<br />

pensionierter Professor am vormaligen<br />

Spezialinstitut <strong>für</strong> Medizinische<br />

Balneologie und Klimatologie der Ludwig-<br />

Maximilians-Universität München. „Wenn der<br />

menschliche Organismus nicht auf Wetterveränderungen<br />

reagieren würde, wäre das sogar<br />

ein Alarmzeichen. Beispielsweise schwitzen<br />

wir bei Hitze, um schneller die Körperoberfläche<br />

zu kühlen. Und wir kennen das Muskelzittern<br />

bei Kälte, was ein Auskühlen zumindest<br />

verlangsamt.“ Wir Menschen sind also schon<br />

rein physiologisch darauf ausgelegt, uns an<br />

wechselnde Außenbedingungen anzupassen,<br />

Jeder schimpft<br />

über das Wetter,<br />

aber keiner<br />

tut etwas<br />

dagegen<br />

um einen ausgewogenen Ist-Zustand zu erhalten.<br />

Gänsehaut bei Minusgraden: Eine solche<br />

körperliche Reaktion ist aber noch nicht<br />

gleichbedeutend mit Wetterfühligkeit, stellt<br />

Prof. Andreas Matzarakis, Biometeorologe<br />

vom Deutschen Wetterdienst, klar. „Man<br />

unterscheidet drei Begriffe. Zu den Wetterreagierenden<br />

zählen wir alle, weil wir automatisch<br />

physiologische Anpassungsreaktionen<br />

durchlaufen. Rund 50 Prozent<br />

fallen in die Kategorie der Wetterfühligen.<br />

Das sind besonders<br />

sensible Menschen, die bei Wetterwechseln<br />

Befindlichkeitsstörungen<br />

von Schwindel bis<br />

Verstimmung zeigen. Und<br />

schließlich gibt es noch die<br />

Wetterempfindlichen, bei denen<br />

eine chronische Vorerkrankung<br />

oder eine frühere Verletzung<br />

besteht und die beispielsweise<br />

Blutdruckveränderungen oder<br />

Narbenschmerzen erleben.“<br />

Klingt nachvollziehbar. Und<br />

doch stehen überzeugende Beweise<br />

<strong>für</strong> klare Zusammenhänge bisher noch<br />

aus. Etwa beim berüchtigten Föhn, einer<br />

Gebirgswetterlage mit sehr warmen und trockenen<br />

Fallwinden, die Wetterfühligen als<br />

Garantie <strong>für</strong> hämmerndes Schädelweh gilt.<br />

Die Kraft der Psyche<br />

Zwar beschrieben 37 Prozent der Wetterfühligen<br />

in einer Münchner Untersuchung ihren<br />

Zustand an Föhntagen als „schlechter als gewöhnlich“.<br />

„Diese Zahl liegt etwas höher, als<br />

zufällig zu erwarten wäre“, so Prof. Jürgen<br />

Kleinschmidt. „Doch bei differenzierterer Betrachtung<br />

zeigte sich: Alle Föhnfühligen erlebten<br />

auch beschwerdefreie Föhntage. Und ➡<br />

Prof. Dr. rer. physiol. Dr.<br />

med. habil. Dipl.-Phys.<br />

Jürgen Kleinschmidt,<br />

pensionierter Professor<br />

am früheren Institut <strong>für</strong><br />

Medizinische Balneologie<br />

und Klimatologie, LMU<br />

München<br />

25<br />

Grad Celsius ist die<br />

durchschnittliche<br />

Wohlfühltemperatur<br />

Prof. Dr. Andreas<br />

Matzarakis,<br />

Biometeorologe vom<br />

Zentrum <strong>für</strong> Medizin-<br />

Meteorologische Forschung<br />

des Deutschen Wetterdienstes<br />

in Freiburg<br />

Alarmstimmung<br />

Auf Wetterwechsel<br />

reagieren viele<br />

Menschen mit<br />

Schmerzen<br />

70 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />

7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 71<br />

Mark Twain,<br />

Schriftsteller


Gesundheit<br />

Verzichten<br />

Sie auf<br />

Alkohol und<br />

Zigaretten.<br />

Minimieren Sie<br />

Übergewicht<br />

Prof. Dr. med.<br />

Stephan Schneider,<br />

Chefarzt am St. Vinzenz-<br />

Hospital Köln<br />

→<br />

Risiko Polyneuropathie<br />

Wenn Zucker<br />

auf die Nerven geht<br />

Schäden, die der Diabetes an Nerven und Gefäßen hinterlässt,<br />

bleiben oft lange unbemerkt. Wer informiert ist, kann rechtzeitig<br />

gegensteuern und die richtigen Experten zurate ziehen<br />

Das Leben ist voller Aufgaben. Vor allem,<br />

wenn man Diabetes hat: den Körper<br />

in Schwung bringen, Medikamente einnehmen,<br />

Blutzucker, Blutfette und Blutdruck<br />

im Blick behalten und ausgewogen essen. Hinzu<br />

kommt die tägliche Dosis Lachen, denn die<br />

reduziert bei zuckerkranken Menschen nachweislich<br />

Entzündungen und bessert die Blutwerte.<br />

Wer sich gesundheitsbewusst verhält<br />

und optimistisch bleibt, hat die besten Chancen,<br />

sein Leben trotz Stoffwechselerkrankung<br />

ohne große Einschränkungen zu genießen.<br />

Kenntnis. Und noch etwas gehört dazu: das<br />

Wissen um die feinen Veränderungen, die der<br />

Zucker nach und nach an Nerven und Gefäßen<br />

auslösen kann. Werden die schädlichen Prozesse<br />

frühzeitig entdeckt, lassen sie sich gut<br />

beeinflussen und behandeln. Bleiben sie lange<br />

Süße Gefahr: So schädigt der Zucker Gefäße und Nerven<br />

Blutpfropf<br />

(Thrombus)<br />

Ablagerungen<br />

(Plaques)<br />

Blutgefäß<br />

geschädigte Gefäßwand<br />

(Endothel)<br />

❱ In den Gefäßen Übermäßiger Zucker im<br />

Blutgefäß dockt an Eiweiße in der inneren Gefäßwand<br />

an. Diese verdickt, wird weniger durchlässig<br />

und geschädigt. Giftstoffe, Immunzellen und Fette<br />

lagern an (Plaque). Die Ablagerungen reißen ein,<br />

Gerinnungszellen bilden einen Pfropf (Thrombus).<br />

Die Folge: Das Gefäß verstopft.<br />

Zeit unbemerkt, drohen ernste Komplikationen.<br />

Mit dem Wissen darüber, wie Gefäß- und<br />

Nervenschäden entstehen, können Sie etwas<br />

dagegen tun und sich im Falle des Falles bei<br />

den richtigen Spezialisten behandeln lassen.<br />

Folgen. In den Gefäßen beginnt der zerstörerische<br />

Prozess mit mikroskopischen Veränderungen<br />

am hauchdünnen Häutchen, das die<br />

Blutgefäße von innen auskleidet. „Das sogenannte<br />

Endothel bekommt raue Stellen. Dort<br />

lagern sich Giftstoffe und Entzündungszellen<br />

an. Die innere Wand bricht auf, es entsteht<br />

eine Wunde, die vernarbt“, erklärt Professor<br />

Dr. Stephan Schneider, Chefarzt der Inneren<br />

Medizin, Endokrinologie und Diabetologie im<br />

St. Vinzenz-Hospital Köln. „Bildlich gesprochen,<br />

wird aus einer Autobahn, auf der das<br />

Blut maximal schnell in Richtung Gewebe<br />

Nervenstrang<br />

Schädigung der<br />

Nervenhüllen<br />

Nervenfaser<br />

(Axon)<br />

Schädigung der<br />

Nervenfaser<br />

❱ In den Nerven Die Zellen der Nervenfasern<br />

(Axon) und der Nervenhülle (Myelinschicht)<br />

nehmen den vermehrten Zucker auf. Dieser wird<br />

verstoffwechselt, er kann nicht mehr entweichen.<br />

Die Zellen schwellen an und gehen zugrunde.<br />

Nervenleitung, vegetative Steuerung, Reflexe<br />

sowie auch Sensitivität nehmen ab.<br />

ILLUSTRATIONEN: KARI MODÉN; FOCUS DIABETES FOTO: PR<br />

transportiert wurde, ein Feldweg mit Schlaglöchern.“<br />

Langfristig bilden sich Ablagerungen<br />

in der Gefäßwand. Die Adern verengen<br />

sich und verkalken. In der Muskulatur kommen<br />

weniger Nährstoffe und Blut an. Beine<br />

und Füße, Gehirn und Herz, Augen und Nieren<br />

sind unterversorgt. Zu den bleibenden<br />

Folgen gehören die periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />

(pAVK), ein Schlaganfall<br />

oder Herzinfarkt, eine dauerhafte Nierenschwäche<br />

oder ein diabetischer Fuß.<br />

Vorbeugen. Auch die Nerven leiden unter<br />

erhöhtem Blutzucker. Eine Nervenschädigung,<br />

Polyneuropathie genannt, entsteht,<br />

wenn sich immer mehr wasserbindende<br />

Stoffwechselprodukte in den Nervenzellen<br />

einlagern. Die Zellen schwellen an, werden<br />

nach und nach zerstört. Patienten mit fortgeschrittenen<br />

Nervenschäden nehmen wichtige<br />

Warnsignale des Körpers nicht mehr<br />

wahr. „Betroffene mit diabetischem Fuß spüren<br />

nicht, wenn sie auf offenen Wunden laufen“,<br />

sagt Prof. Schneider. „Auch die typischen<br />

Warnsymptome bei einem Herzinfarkt<br />

bleiben aus.“ Vor Gefäß- und Nervenschäden<br />

schützt vor allem ein gesunder Lebensstil.<br />

„Verzichten Sie auf Zigaretten und Alkohol,<br />

minimieren Sie Übergewicht und achten Sie<br />

auf Ihren Blutdruck und Blutzucker. Dann<br />

sinkt Ihr Risiko zum Beispiel <strong>für</strong> eine pAVK<br />

auf das von Gesunden“, weiß Prof. Schneider.<br />

Jeden Tag aktiv sein und<br />

regelmäßige Kontrollen beim Arzt<br />

Tägliche Bewegung bewirkt, dass bereits verengte<br />

Beingefäße wieder besser durchblutet<br />

werden und sich neue kleine Blutgefäße bilden.<br />

Regelmäßige Arztbesuche und Medikamente<br />

helfen, Blutdruck-, Blutzucker- und<br />

Blutfettwerte zu optimieren. Starke Gefäßverengungen<br />

öffnen Radiologen heute mit<br />

modernster Kathetertechnik. „Beim diabetischen<br />

Fußsyndrom oder der pAVK erreichen<br />

wir millimeterdünne Gefäße mit sehr feinen<br />

Kathetern am Unterschenkel oder Fuß und<br />

können diese so wieder eröffnen“, erklärt Gefäßmediziner<br />

Dr. Dirk-Roelfs Meyer vom<br />

Evangelischen Krankenhaus Hubertus in Berlin.<br />

Mehr als 90 Prozent der Adern machen<br />

Radiologen wieder frei. Auch Gefäßengstellen<br />

in anderen Organen werden behandelt.<br />

Hilfe. Am besten sind Patienten in einem<br />

Netzwerk aufgehoben, in dem Spezialisten<br />

<strong>für</strong> Diabetes, Gefäße, Nieren und Herz zusammenarbeiten.<br />

„Diabetiker sollten sich<br />

stets an Fachleute wenden, die auf die Gefäß-<br />

und Nervenproblematik spezialisiert<br />

sind“, empfiehlt Prof. Schneider. ❰<br />

Nieren<br />

❱ Das passiert:<br />

Erhöhte Blutzuckerund<br />

Blutdruckwerte<br />

schädigen die feinen<br />

Gefäße der stark<br />

durchbluteten Niere.<br />

Dadurch nimmt die<br />

Filterfunktion ab.<br />

❱ Das schützt:<br />

Kontrollieren Sie<br />

regelmäßig Ihren<br />

Langzeitblutzuckerwert<br />

(HbA1c) und<br />

Ihren Blutdruck,<br />

reduzieren Sie Übergewicht,<br />

verzichten<br />

Sie aufs Rauchen, zu<br />

viel Salz und Eiweiß.<br />

Empfohlen werden<br />

täglich 0,8 bis<br />

1 Gramm Eiweiß pro<br />

Kilo Körpergewicht.<br />

Füße<br />

❱ Das passiert: Die<br />

Füße sind bei Diabetes<br />

doppelt gefährdet:<br />

Betroffene haben oft<br />

geschädigte Gefäße in<br />

den Beinen und weniger<br />

sensible Nerven.<br />

Die Haut der Extremitäten<br />

wird kalt, trocken,<br />

rissig und anfällig<br />

<strong>für</strong> Verletzungen.<br />

❱ Das schützt: Achten<br />

Sie auf gute Werte bei<br />

Blutzucker, Blutdruck<br />

und Blutfetten. Lassen<br />

Sie regelmäßig Ihre<br />

Gefäße kontrollieren<br />

und Ihre Füße pflegen.<br />

Blick ins Innere<br />

Erhöhte Glucosewerte lösen im gesamten Organismus feine<br />

Veränderungen aus. Die Illustration zeigt, was mit Herz, Nieren, Füßen<br />

und Gefäßen passiert und wie Sie Ihren Körper schützen können<br />

Herz<br />

❱ Das passiert: Bei<br />

Diabetikern verengen<br />

die Herzkranzgefäße<br />

schneller als<br />

bei Stoffwechselgesunden.<br />

Betroffene<br />

haben oft gleichzeitig<br />

eine Schmerzstörung.<br />

Das kann zu<br />

einem „stummen<br />

Infarkt“ führen, bei<br />

dem der Patient<br />

die Beschwerden<br />

nicht bemerkt.<br />

❱ Das schützt:<br />

Ernähren Sie sich<br />

nach der mediterranen<br />

Küche. Verzichten<br />

Sie auf Zigaretten<br />

und treiben Sie<br />

regelmäßig Sport.<br />

Beingefäße<br />

❱ Das passiert: Menschen<br />

mit Diabetes haben ein dreibis<br />

vierfach erhöhtes Risiko<br />

<strong>für</strong> verengte Gefäße, u. a. in<br />

den Beinen. Zunächst schmerzen<br />

diese beim Gehen, später<br />

auch in Ruhe. Langfristig<br />

erkranken weitere Organe.<br />

❱ Das schützt: Halten Sie Ihre<br />

Gefäße durch regelmäßiges<br />

Gehtraining frei. Ein Schrittzähler<br />

motiviert und hilft, die<br />

Strecke zu messen und eigene<br />

Fortschritte zu erkennen.<br />

Ein System aus Nerven (gelb)<br />

und Blutbahnen (Arterien<br />

rot, Venen blau) durchzieht<br />

unseren gesamten Körper<br />

76 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021<br />

7/2021 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 77


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Das neue Wir-Gefühl<br />

Damit es uns gut geht, brauchen<br />

wir andere Menschen. Wie heilsam<br />

dieser Zusammenhalt wirklich ist<br />

Einsamkeit aktiviert das Angstund<br />

Stresssystem und kann sogar<br />

Gesunde Sommerhaut Sonne tut gut,<br />

sie kann Hautleiden lindern, aber auch<br />

verstärken. Was man beachten sollte<br />

Fragile Verbindung Arthrose, Fraktur,<br />

Bänderriss – wie moderne Fußchirurgie<br />

bei Schäden am Sprunggelenk hilft<br />

zu Depressionen führen. Wie man<br />

gegensteuert und Kontakte findet<br />

Warum die Natur uns hilft, mehr<br />

Empathie zu entwickeln, und wir<br />

das Handy öfter ausstellen sollten<br />

Erdbeer-Träume werden wahr! Die<br />

saftigen Früchtchen verführen uns in<br />

Torte, Blechkuchen und Biskuitrolle<br />

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Entzündungen und fördert den Schlaf<br />

<strong>my</strong> <strong>life</strong><br />

<strong>my</strong> <strong>life</strong> A erscheint einmal im Monat<br />

in der <strong>my</strong><strong>life</strong> media GmbH & Co. KG<br />

Vertretungsberechtigte des Verlags:<br />

<strong>my</strong><strong>life</strong> media Verwaltungs GmbH<br />

Verlagsanschrift:<br />

Hubert-Burda-Platz 1, 77652 Offenburg<br />

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Chefredaktion:<br />

Klaus Dahm und Silvia von Maydell (V.i.S.d.P.)<br />

Stellvertretende Chefredakteurin: Sabine Schipke<br />

Textchefin: Irene Biemann<br />

Art Director: Jürgen Thies<br />

Redaktion: Mike Dütschke (Ressort-Ltg.),<br />

Christine Albert, Annette Postel<br />

Bildredaktion: Petra Meerjanssen (Ltg.)<br />

Grafik: Eva-Maria D’Auria, Juliane Kruschke<br />

Genuss: Heinrich Ackermann (Ltg.)<br />

Rätsel: Andrea Kind (Ltg.)<br />

Redaktionsassistenz: Lisa-Marie Bleike, Daniela Gibson<br />

Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Carolin Binder, Maresa Dusek-Paluch, Tanja Eckes,<br />

Jennifer Faatz, Susann Hayn, Kurt-Martin Mayer (Focus),<br />

Andrea Mertes, Katrin Sachse, Aline Scheuböck,<br />

Beate Wagner, Susanne Wittlich<br />

Experten dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Prof. Dr. med. Michaela Axt-Gadermann,<br />

PD Dr. med. Florian Beigel, Prof. Dr. med. Jan Born,<br />

Dr. med. Alexander Burges, Dr. med. Frank Herbstreit,<br />

Manuel Klarmann, Prof. Dr. rer. physiol. Dr. med. habil.<br />

Dipl.-Phys. Jürgen Kleinschmidt, Prof. Dr. Andreas<br />

Matzarakis, Prof. Dr. med. Klaus Matzel, Dr. med. Matthias<br />

Matzko, Prof. Dr. med. Joachim Maurer, Dr. med.<br />

Dirk-Roelfs Meyer, Dr. rer. nat. Kristin Neumann,<br />

Prof. Dr. rer. physiol. Thomas Penzel, Prof. Dr. med.<br />

Stephan Schneider, Dr. med. Bernhard Strittmatter<br />

Apotheker-Forum:<br />

Imke Jansen, Jens Kosmiky, Gence Polat<br />

Stiftungs-Beirat: Felix Burda Stiftung, Dr. Christa Maar;<br />

Dt. Alzheimer Stiftung, Heike von Lützau-Hohlbein;<br />

Dt. Diabetes Stiftung, Prof. Dr. med. Rüdiger Landgraf,<br />

Adrian Polok; Dt. Herzstiftung, Prof. Dr. med. Heribert<br />

Schunkert, Martin Vestweber; Prof. Dr. med. Heinrich<br />

Hess Stiftung, Prof. Dr. med. Heinrich Hess, Jürgen<br />

Vogelgesang; Dt. Krebshilfe, Gerd Nettekoven;<br />

Deutsche Rheuma-Liga, Rotraut Schmale-Grede;<br />

Stiftung MyHandicap GmbH, Alexander Hopman;<br />

viamedica-Stiftung, Prof. Dr. med. Franz Daschner<br />

Production-Manager: Martin Schnebelt<br />

Schlussredaktion: Kresse & Discher GmbH<br />

Repro: BurdaVerlag GmbH<br />

Verantwortlich <strong>für</strong> den Anzeigenteil:<br />

BURDA COMMUNITY NETWORK GmbH,<br />

Geschäftsführer: Burkhard Graßmann, Michael Samak<br />

Anzeigenplatzierung: Ad Tech Factory GmbH,<br />

Alexander Hugel, Hauptstraße 127, 77652 Offenburg<br />

Anzeigenpreisliste: <strong>my</strong><strong>life</strong> Nr. 2 vom 01.01.2021<br />

Printed in Germany. Für unverlangte Manuskripte und Fotos<br />

keine Haftung. Der Bezug von MY LIFE in Deutschland erfolgt<br />

über Apotheken. Regulärer Einzelpreis in Deutschland<br />

<strong>für</strong> die Abgabe des Basis magazins an verteilende<br />

Apotheken: 0,36 EUR inkl. gesetzl. MwSt.<br />

Druck: Burda Druck GmbH<br />

MY LIFE darf nur mit Genehmigung des Verlags in Lesezirkeln<br />

geführt werden. Der Export der MY LIFE und der<br />

Vertrieb im Ausland sind nur mit Genehmigung des Verlags<br />

statthaft. Mit dem Wort ANZEIGE gekennzeichnete Seiten<br />

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nicht Teil des redaktionellen Inhalts.<br />

Die Verantwortung <strong>für</strong> werbliche<br />

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AUS NACHHALTIGER<br />

ÖKO Logisch!<br />

F ORS T W IRTSC HAF T<br />

FOTOS: ISTOCK; JUMP; FLORAPRESS; ANDREW BROOKS/GALLERYSTOCK; STOCKFOOD<br />

82 <strong>my</strong> <strong>life</strong> 7/2021

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