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Industrieanzeiger 05.2021

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» NEWS & MANAGEMENT<br />

Kunden der Einzelund<br />

Kleinserienfertiger<br />

hinterfragen zunehmend,<br />

inwieweit auch<br />

deren Leistungen nachhaltig<br />

gestaltet sind.<br />

Bild: Thomas Söllner/stock.adobe.com<br />

Differenzierungsmerkmal für die Einzel- und Kleinserienfertigung – Teil 1<br />

Wettbewerbsfaktor Nachhaltigkeit<br />

Die Industrie erfährt aktuell einen Paradigmenwechsel: neben der finanziellen Perspektive<br />

fließt durch veränderte Stakeholder-Anforderungen die ökologische und soziale Perspektive in<br />

die Bewertung von Unternehmen ein. Nachhaltigkeit wird zu einem messbaren wettbewerbsdifferenzierenden<br />

Faktor. Während für Serienproduzenten eine Vielzahl von Kennzahlen und Anwendungsfällen<br />

bekannt sind, benötigen Einzel- und Kleinserienfertiger ganz andere Lösungen.<br />

Die Autoren<br />

Prof. Dr. Wolfgang Boos,<br />

Dr. Christoph Kelzenberg,<br />

Julian Boshof, Tim Graberg,<br />

WBA Aachener Werkzeugbau<br />

Akademie<br />

Bislang waren Investitionen in Nachhaltigkeitsbestrebungen<br />

fast immer mit finanziellen Aufwänden<br />

verbunden, die die daraus resultierenden<br />

messbaren Mehrwerte deutlich überschritten haben.<br />

Nun fordern Stakeholder von den Unternehmen zusätzlich,<br />

dass sie einen positiven ökologischen und<br />

sozialen Effekt haben. Dadurch wird sich auch die<br />

Messbarkeit von Nachhaltigkeitsbestrebungen verändern.<br />

Wenn bei Unternehmensbewertungen oder<br />

Vergabeentscheidungen nicht mehr nur die finanzielle<br />

Komponente betrachtet wird, sondern gleichfalls<br />

die Nachhaltigkeit, gefährden Unternehmen<br />

mittelfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit, wenn sie<br />

nicht heute beginnen, ihre eigene Nachhaltigkeit zu<br />

bewerten und zu optimieren.<br />

Die deutsche Einzel- und Kleinserienfertigung<br />

sieht sich folglich mit der<br />

Herausforderung konfrontiert, ihr Leistungsportfolio<br />

sowie ihre Wertschöpfung<br />

nachhaltig zu gestalten. Viele<br />

Unternehmen stellt dies jedoch vor<br />

große Herausforderungen. Häufig sind<br />

sowohl die Messung von Nachhaltigkeit<br />

als auch die konkrete Auswahl von<br />

Maßnahmen zur Steigerung der eigenen Nachhaltigkeit,<br />

jenseits von der Verwendung erneuerbarer Energien,<br />

nicht hinreichend bekannt. Vor diesem Hintergrund<br />

hat das Werkzeugmaschinenlabor WZL der<br />

RWTH Aachen in Kooperation mit der WBA Aachener<br />

Werkzeugbau Akademie GmbH den Wettbewerbs -<br />

faktor Nachhaltigkeit als Differenzierungsmerkmal in<br />

der Einzel- und Kleinserie untersucht. In vier weiteren<br />

Beiträgen im <strong>Industrieanzeiger</strong> wird das entsprechende<br />

Zielbild (siehe Chart) im Detail vorgestellt.<br />

Die übergeordnete Dimension des Zielbilds stellt<br />

das Nachhaltigkeitsmanagement dar. Dieses überführt<br />

die nachhaltigkeitsbezogenen Anforderungen<br />

der Stakeholder in eine zukunftsgerechte Unternehmensstrategie<br />

und stellt deren Umsetzung sicher.<br />

Den ökologischen und sozialen Forderungen der Stakeholder<br />

steht dabei die traditionelle ökonomische<br />

Herausforderung des wirtschaftlichen Erfolgs gegenüber.<br />

Das einzelne Unternehmen muss daher einen<br />

„Business Case for Sustainability“ entwickeln. Ziel ist<br />

es, den Unternehmenswert bei gleichzeitiger Berücksichtigung<br />

von Forderungen nach Umweltschutz und<br />

Sozialmanagement zu steigern. So werden die Anforderungen<br />

an Öko- und Sozio-Effektivität durch die<br />

24 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 05|2021

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