Industrieanzeiger 05.2021
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» NACHRICHTEN<br />
Hohe Exporteinbußen<br />
im Maschinenbau<br />
Unter der Coronapandemie hat auch das Auslandsgeschäft der<br />
deutschen Maschinenexporte stark gelitten. Die Ausfuhren<br />
sanken 2020 um 12 %. Lediglich die Erholung in China machte<br />
sich in den Orderbüchern der Unternehmen bemerkbar.<br />
Im Jahr 2020 wurden aus Deutschland Maschinen und Anlagen<br />
im Wert von 160 Mrd. Euro exportiert und für 67 Mrd. Euro<br />
importiert. Damit lagen die Exporte 12 % und die Importe<br />
13,4 % unter dem Vorjahreswert.<br />
Bild: TMLsPhotoG/stock.adobe.com<br />
Die Exporte der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer<br />
sind Corona-bedingt im Vorjahr erheblich zurückgegangen.<br />
Während 2020 Maschinen und Anlagen<br />
im Wert von 160 Mrd. Euro exportiert wurden,<br />
betrug der Importwert 67 Mrd. Euro. Damit lagen die<br />
Exporte 12 % und die Importe 13,4 % unter dem<br />
Wert von 2019, teilt das Statistische Bundesamt anhand<br />
vorläufiger Zahlen mit. „Die Maschinenexporteure<br />
aus Deutschland verzeichneten damit die<br />
höchsten Rückgänge im Vorjahresvergleich seit der<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009”, sagte<br />
VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.<br />
Noch im ersten Vorjahresquartal verzeichneten die<br />
Maschinenausfuhren einen vergleichsweise moderaten<br />
Rückgang von 5,1 %.<br />
Doch bereits im zweiten<br />
Quartal wurden 22 %<br />
weniger Maschinen und<br />
Anlagen exportiert, bevor<br />
eine schrittweise Besserung einsetzte: Im dritten<br />
und vierten Quartal wurden geringere Rückgänge<br />
von 12,4 % beziehungsweise 8,2 % verbucht.<br />
„Das zweite Quartal 2020 war der Höhepunkt der<br />
Corona-Krise für die Maschinen und Anlagenbauer.<br />
Viele Unternehmen waren auf der Angebots- und<br />
Nachfragseite mit unerwartet heftigen Ausfällen<br />
konfrontiert. Die Lieferketten waren zeitweise unterbrochen,<br />
und Kunden verschoben oder stornierten<br />
gar kurzfristig Aufträge“ erläutert Wiechers. Doch die<br />
Entwicklungen der letzten Monate des vergangenen<br />
Jahres würden Mut machen: „Das Exportjahr 2021<br />
wird besser ausfallen und Zuwächse bringen, auch<br />
wenn das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht<br />
wird“, so der Chefvolkswirt.<br />
Zwischen Januar und Dezember sanken die Ausfuhren<br />
in die Vereinigten Staaten, der Nummer eins<br />
der Zielländer für Maschinenexporteure aus Deutschland,<br />
um 9,3 % auf 18,2 Mrd. Euro. Damit entfällt ein<br />
»Kopf-an-Kopf-Rennen der<br />
Absatzmärkte USA und China. «<br />
Anteil von 11,4 % an den gesamten Maschinenausfuhren<br />
auf die USA. Nach China, dem zweitgrößten<br />
Auslandsmarkt mit einem Anteil von 11,3 % ,gingen<br />
im gleichen Zeitraum Maschinen und Anlagen im<br />
Wert von 18,1 Mrd. Euro (- 3,6 %) aus Deutschland.<br />
Laut VDMA setzte die wirtschaftliche Erholung in<br />
China bereits im zweiten Quartal 2020 ein. Die positive<br />
Dynamik machte sich wenig später auch in den Auftragsbüchern<br />
der Unternehmen bemerkbar. „Maschinenexporte<br />
aus Deutschland in die Volksrepublik konnten<br />
bereits im vierten Quartal 2020 um 7,2 Prozent zulegen<br />
und gehen mit Schwung ins neue Jahr. Die Stärke<br />
der chinesischen Wirtschaft macht sich allerdings nicht<br />
nur bei den deutschen Exporten in das Land bemerkbar.<br />
Laut Zahlen des chinesischen<br />
Zolls betrug die Warenausfuhr<br />
von Maschinen<br />
aus China insgesamt 165<br />
Mrd. Euro. Zwar stehen noch<br />
Revisionen aus. Doch die Führung Deutschlands als<br />
global größter Exporteur von Maschinen und Anlagen<br />
dürfte verloren sein”, fügte Wiechers hinzu.<br />
Die Exporte in die EU-Länder (68 Mrd. Euro) lagen<br />
im vergangenen Jahr 15,2 % unter Vorjahresniveau<br />
und brachten damit ein schlechteres Resultat als die<br />
Gesamtexporte. Insgesamt nahmen die Länder der EU<br />
42,5 % der gesamten deutschen Maschinenexporte<br />
auf. Nach Frankreich, der Nummer drei im Exportranking,<br />
lieferten die deutschen Unternehmen Maschinen<br />
im Wert von 10,6 Mrd. Euro (-15,2 Prozent). Das<br />
Exportgeschäft mit Italien brach um 18,1 % auf 6,8<br />
Mrd. Euro ein. Polen, im Ranking auf Platz fünf geklettert,<br />
importierte Maschinen im Wert von 6,8 Mrd.<br />
Euro (-9,9 %) und überholte sowohl die Niederlande<br />
(6,8 Mrd. Euro, -11,2 %) als auch Großbritannien (6,0<br />
Mrd. Euro, -20,5 %), das vor allem in Folge des Brexit<br />
um zwei Plätze auf Rang acht zurückfiel.<br />
www.vdma.org<br />
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