23.12.2012 Aufrufe

Schwarze 9

Schwarze 9

Schwarze 9

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

uni kommen, und trotzdem mit sehr wenig erfolg: sie bleiben lieber die ganze nacht<br />

auf der zeil, um vielleicht noch einen kampf zu 'haben'.<br />

trotz aller schwierigkeiten, und welche produktion hat keine?, der ludismus der linken<br />

wird so zur produktion durch den konsum, zur raffiniertesten produktionstechnik, die<br />

je erfunden wurde.<br />

ihre grenze ist aber schon in ihren merkmalen enthalten: da die produktion sich vom<br />

konsum nicht trennen läßt, haben die 'einbezogenen' produzenten die tendenz, sich<br />

nur für sofort genießbare kämpfe zu interessieren.<br />

das hat manchmal katastrophale konsequenzen für die politische verwertung. bei der<br />

letzten aktion in frankfurt z.b. haben sich viele in die straßenbahnblockaden<br />

'einbeziehen' lassen, und so sehr, daß sie dann nicht mehr davon abzuhalten waren;<br />

für die rote-punkt-aktion dagegen war kaum jemand zu finden. durch die zuspitzung<br />

der kampfesfreude, des spaßhabens (unerläßlich für die technik der produktion durch<br />

konsum), ist so was wie eine rote-punkt-aktion als belästigend betrachtet worden<br />

(was sie nicht unbedingt ist), als nebensache der blockaden und nur 'politisch'<br />

interessant, d.h. sie ist als arbeit angesehen worden, also selbst für die genossen, für<br />

die nicht militanten genossen, uninteressant.<br />

moral: der ludismus als produktionstechnik schafft die politische arbeit nicht ab, im<br />

gegenteil: er bleibt eine nebentechnik. ein bißchen wie die werbung. die werbung ist<br />

ja die kreativste arbeit, die vom kapitalismus angeboten wird.<br />

zweite moral: die nebenarbeit der politischen aktionen werden immer und nur die<br />

militanten leisten und leisten müssen. gut gemacht für sie: sie haben doch sämtliche<br />

politischen handlungen auf arbeit reduziert. und scheiße für uns, weil sie uns den<br />

geschmack für unser eigenes politisches handeln verderben.<br />

jedoch kampfkonsum, konsum von negativer macht. rätetheorie als form der macht<br />

als 'gadget'. kommunismus und anarchismus koexistieren bei der neuen linken.<br />

kommunismus nach außen gerichtet: „wir wollen alles“, „alle macht dem volke“.<br />

anarchismus nach innen gerichtet: „keine macht für niemand", „totale<br />

rätedemokratie“. kommunismus wegen der notwendigkeit der akkumulation.<br />

anarchismus wegen der konsumbedürfnisse.<br />

was die spontis von den ml-ern unterscheidet ist, daß sie zu verkaufen anfangen,<br />

bevor sie akkumuliert haben und um akkumulieren zu können; die ml-er dagegen<br />

wollen erstmal akkumulieren und dann verkaufen: daher ihre import/export-firmen für<br />

den import aus china, vietnam etc. die spontis verkaufen auf kredit: den militanten<br />

macht und jedem kämpfe. die ml-er legen zur zeichnung aus und haben auf jeden fall<br />

zu lange lieferfristen. die jusos bieten eine zu wenig reklamehafte macht. den besten<br />

platz haben die spontis, die eine macht mit dem geschmack von abenteuer und<br />

freiheit auf kredit anbieten und zum sofortigen konsum. aber vorsicht vor dem<br />

bankrott! die realisationsschwierigkeiten, der tendenzielle fall der profitrate, geben<br />

keinen pardon. zum glück gibt es die entwertung. zum glück kann man die<br />

mehrwertrate steigern durch den direkten verkauf der kämpfe als negative macht.<br />

dieser verkauf auf kredit ist möglich dank der gabe an macht, die das proletariat<br />

schenkt ohne es zu wollen, wenn nicht ohne es zu wissen, an einen jeden, der davon

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!