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Schwarze 9

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die kampfkraft der masse ist die politische arbeitskraft. sie wird von den kadern<br />

aufgenommen und politisch geleitet, so daß sie ein politisches produkt herstellt.<br />

der kapitalist kauft die arbeitskraft des arbeiters, und im austausch gegen einen lohn<br />

eignet er sich das ganze vom arbeiter hergestellte produkt an.<br />

die politische organisation 'kauft' die kampfkraft der masse, und im austausch gegen<br />

eine lohnerhöhung oder sonstige verbesserungen und 'siege' eignet sie sich das<br />

ganze vom kämpfenden hergestellte produkt an.<br />

daher die notwendigkeit, die situation der massen so 'beschissen' wie möglich<br />

darzustellen. „warum geht es mir so dreckig?" müssen sie sich fragen. gefälligst<br />

müssen sie glauben, daß sie verdammt sind hungers zu sterben oder unter eine<br />

totale diktatur zu fallen, falls sie ihre kampfkraft nicht anwenden, nicht sofort<br />

anwenden und nicht mit dem höchsten grad.<br />

konsequenterweise muß ein kampf immer irgendwo als erfolg dargestellt werden. der<br />

kampf muß sich lohnen: die kampfkraft muß ihren lohn bekommen.<br />

und wichtig, sehr wichtig: der kampf muß weitergehen. „la lotta continua“, "der kampf<br />

geht weiter“. sonst würde doch die produktion aufhören.<br />

in diesem zusammenhang können wir schon den status der militanten avantgarde<br />

deutlicher sehen. arbeiter, echter lohnarbeiter des kampfes, der seine kampfkraft<br />

verkauft, ist das 'massen-individuum': der lehrling, die hausfrau, der arbeiter, der<br />

mieter, der emigrant, etc, der militant dagegen ist ein 'kader', wie er selber zugibt. ein<br />

'formeller' oder ein 'informeller', je nach betrieb, aber immerhin kader. er hat dieselbe<br />

funktion wie die kader, die hohen angestellten irgendeiner firma. nichts weniger. aber<br />

auch nichts mehr. der kapitalist ist er nicht. das eigentum 'seiner' firma gehört ihm<br />

nicht. er nimmt an, sie gehöre allen militanten-im gleichen maße und sogar dem<br />

volke, kommunistisch verteilt. er glaubt das. man läßt es ihn glauben.<br />

die organisation 'kauft' die kampfkraft der masse. im austausch bekommt die masse<br />

eine lohnerhöhung oder sonstige vergünstigungen: bessere wohnungen, mehr<br />

schulen, kindergärten, mehr demokratie usw. alles sachen, die nicht von der<br />

organisation kommen, und auch nicht über die organisation. sie sind vom 'system'<br />

erkämpft. sie kommen also einerseits vom system, andererseits vom eigenen kampf<br />

der massen. außerdem, dasselbe spiel spielen schon die gewerkschaften: harte<br />

konkurrenten, die schon vom system anerkannt sind und schon über ein vertrauen<br />

bei den massen verfügen. „alto capitale di fiducia del sindicato, che fa, e che è fatto,<br />

dal suo forte potere contrattuale“ (lotta continua, passim).<br />

Also: 1. das vertrauen der gewerkschaften bei den massen ruinieren, oder: die<br />

gewerkschaften in die hand nehmen.<br />

2. das vertrauen der massen an die organisation fixieren.

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