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Schwarze 9

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für jetzt reicht ein lohn für alle. ein lohn: kein honorar, keine vergünstigungen. ein<br />

lohn, d.h. nicht nach dem umsatz der produktion bemessen, wie bei den ganz großen<br />

obermackern, sondern nach der arbeitskraft, die angewandt wird, nach dem umfang<br />

des potentiellen lebens, das sie opfern.<br />

für sie bestimmen die arbeitszeit und die perfektion der arbeit, die quantität und die<br />

intensität ihres opfers den lohnkoeffizienten und entscheiden über den politischen<br />

wert und bedingen damit den rang in der hierarchie bei der teilhabe am<br />

'mutterkuchen'.<br />

arbeit, betrieb.<br />

wie funktioniert so ein politischer betrieb? nach welchen prozessen? was wird<br />

verarbeitet und was wird produziert? welches sind die produktionsverhältnisse?<br />

welche ware wird hergestellt? wird sie verkauft? wird damit ein mehrwert realisiert?<br />

usw. d.h. ist eine marxistische analyse der politischen arbeit als arbeit möglich? und<br />

wenn ja, wie kommt es, daß der militante, der so genau alles marxistisch entlarvt und<br />

auf politische ökonomie reduziert, wie kommt es, daß er genau für 'seine' arbeit eine<br />

ausnahme macht? ist seine arbeit so sehr 'diese gesellschaft transzendierend', daß<br />

sie der kritik entflieht? oder soll man annehmen, daß die militante kritik per<br />

definitionem nicht reflexiv, nicht zurückwirkend ist?<br />

wir haben nicht die ambition, 'marxistisch' zu argumentieren. dafür sind wir weder<br />

priesterhaft noch rot genug. nur so ein paar bemerkungen, um den roten<br />

denkmaschinen etwas futter zu geben. ohne illusionen: sie haben ja viel wichtigeres<br />

zu tun als sich mit diesen blöden spielchen zu beschäftigen.<br />

na ja, spielen wir.<br />

Also, was wird da verarbeitet? der militante sagt es selbst. er macht<br />

emigrantenarbeit, frauenarbeit, lehrlingsarbeit, schülerarbeit, gefangenenarbeit,<br />

stadt. teilarbeit, betriebsarbeit, etc. etc.<br />

gesamtbegriff: massenarbeit.<br />

er ist klar und ehrlich: was verarbeitet wird sind die 'massen'. die massen in ihren<br />

verschiedenen erscheinungsformen: als emigranten, als frauen, als lehrlinge, als<br />

schüler, als gefangene, als stadtteilbewohner, als arbeiter im betrieb, usw. was<br />

haben sie alle, was die militanten interessieren kann? einfach: sie können kämpfen.<br />

nicht immer. manchmal. unter bestimmten umständen kämpfen sie. d.h. dafür ist eine<br />

'situation' notwendig. diese situation werden die widersprüche des kapitalismus<br />

provozieren. das reicht aber nicht. die widersprüche müssen sichtbar werden,<br />

zugespitzt bis zum explosionspunkt. nur das kann eine kampfsituation provozieren.<br />

da liegt die aufgabe der militanten und ihrer organisationen.<br />

kurz: die massen kämpfen. die kampfsituation schaffen aber die militanten mit. nicht<br />

allein: mit. mit dem kapitalismus, der die widersprüche anbietet und mit den massen,<br />

die aktiv einbezogen werden müssen und die auch passiv bleiben könnten.<br />

die massen geben ihre kampfkraft. die politischen organisationen bieten den ort der<br />

verwertung an, den politischen betrieb.

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