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Schwarze 9

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vielleicht ist es regressiv, den grund dafür nicht bei imperfektionen der immer<br />

perfektionierbaren politischen aktivität zu suchen.<br />

vielleicht ist es regressiv, sich zu weigern, sich bis zur selbstnegation<br />

infragezustellen.<br />

vielleicht ist es regressiv oder sogar reaktionär, zu behaupten, die innere logik der<br />

politischen arbeit sei faul, egal ob sie von spontis praktiziert wird oder von sonstwem:<br />

gewerkschaftern, jusos, ML und anderen rama-krishna.<br />

regressiv oder a'la mode. reaktionär oder radikal, es bleibt, daß die politische arbeit<br />

irgendwo faul ist. und faul ist auch das ganze mikrosoziale system, das sich<br />

drumherum konstituiert, mit seiner moralität, seinen erzwungenen beziehungen,<br />

seinen göttern, seinen ausschließungsmechanismen, seinem rassismus, seinem<br />

totalitarismus.<br />

dieses system nennen wir militantismus. ein militanter ist für uns ein in einem<br />

politischen kampf engagierter genosse, egal, ob er militant darangeht oder nicht egal,<br />

ob er sich zum kämpfen organisiert hat oder ob die organisation im kampf entstanden<br />

ist und ob sie im kampf weiter entsteht und im kampf sich verändert. den<br />

militantismus wollen wir kritisieren. als system des kampfes. als system und nicht nur<br />

als ideologie. als mikrokosmos, in welchem die militanten ihr leben verbringen.<br />

kritik also und kein jammer. der jammer aber wird inzwischen als kritik/predigt im<br />

Sinne der emanzipation verstanden. es gilt schon: revolution ohne emanzipation ist<br />

konterrevolution. daher also ist die frage 'kritik oder jammer?' keine frage mehr.<br />

warum also kritik?<br />

alle linken kritiker der linken stellen fest, daß dies und jenes kritisiert werden soll.<br />

manchmal wird was entschuldigt: historische bedingungen, man kann nichts dafür.<br />

oder, wenn die kritik 'radikal' ist, wird eine fehlentwicklung unterstellt. in der tat trifft<br />

man immer eine mischung aus diesen beiden haltungen.<br />

dagegen ist der ausgangspunkt unserer kritik, daß die entwicklung der militanten<br />

linken die richtige, ja sogar die einzig mögliche ist.<br />

ihre entwicklung ist vom kampf bestimmt. und im kampf muß man ja siegen.<br />

wenigstens muß der kampf als kampf weitergehen. der einzige determinismus ist die<br />

notwendigkeit, die unentbehrlichkeit des sieges. militante handeln konsequent. es ist<br />

als ob es prinzipien gäbe, die jedem oberleader und jedem führenden theoretiker<br />

erlaubten, festzustellen, was 'vincente' und was 'non vincente' ist, was 'siegträchtig'<br />

ist und was nicht. und das wird durchgesetzt.<br />

dieselben prinzipien erlauben auch jedem genossen, handlungsweisen und<br />

verhältnisse zu erspüren, die als ausflipperisch oder nicht zu beurteilen sind. die<br />

militantenmoral ist darauf gegründet.<br />

diese prinzipien sorgen dafür, daß die entwicklung auf der richtigen bahn bleibt. was<br />

normalerweise von besorgten und manchmal erschrocken weisen genossen kritisiert

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