Schwarze 9
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die moralität der herrschenden klasse haben sie schon entlarvt. faul und<br />
unzuverlässig zu sein, das ist ja keine arbeitstugend, aber doch<br />
arbeitsverweigerungstugend.<br />
die denken nur an sex? sie wissen schon was leben bedeutet! eine gesunde,<br />
unentfremdete sexualität ist schon eine vorahnung der barrikadenpotenz. und wenn<br />
sie in ihrem psychischen gleichgewicht gestört sind, dann sind die kapitalisten daran<br />
schuld und die von ihnen erzwungenen lebensbedingungen.<br />
ungeziefer sind sie für das system!<br />
die hocken zusammen, aber massenhaft. sie halten aneinander fest und kämpfen<br />
zusammen. die wollen nicht anders leben? sie wollen nicht wie kleinbürger leben. sie<br />
wollen nicht leben ohne zu kämpfen. sie kämpfen, weil sie lebendig sind, und weil sie<br />
besser leben wollen.<br />
Ithakersau? saustark, saukämpferisch, ja.<br />
duzen? wir duzen aus freundschaft. wie geht's dir? bist du müde? was für ein<br />
schwein der meister! hast du eine arbeit gefunden? kommst du zur versammlung?<br />
natürlich müssen wir mit ihnen, wie mit allen proleten sowieso, eine einfache sprache<br />
sprechen, eine sprache, die sie verstehen können. aber wir lernen ihre sprachen, wie<br />
die sprache der deutschen arbeiter auch: italienisch, spanisch, griechisch, türkisch,<br />
serbo-kroatisch. die flugblätter sind in allen sprachen. wir kennen sie. wir wissen<br />
auch, daß wir manches von ihnen zu lernen haben. wir sind die einzigen, die sie<br />
richtig kennen, weil wir von ihnen gelernt haben. wir wissen wie sie sind, weil wir mit<br />
ihnen zusammen lernen, kämpfen und*leben. wir können ihrer kultur den richtigen<br />
wert geben, ihrer lebendigkeit, ihrer küche ihren weinen, ihren schnäpsen.<br />
wir kennen den beitrag dieses teils des proletariats für die revolutionäre kultur.<br />
gewalttäter? wenn sie fähig sind, gewalt zu üben , dann sind sie auch fähig, sich zu<br />
befreien. wir sollen von ihnen kämpfen lernen.<br />
selbst im urlaub sind wir nicht wie oberflächliche touristen, sondern wir sind in die<br />
familien eingeladen, wir schätzen ihre gastfreundschaft. wir wissen mit ihnen<br />
umzugehen, weil wir ihre probleme kennen, ihre sprache. wir mischen uns unter die<br />
bevölkerung, wir suchen uns die kneipen aus, wo nur eingeborene sind; wir fliehen<br />
die touristenghettos.<br />
neidisch sind sie auf uns, weil sie den kapitalismus noch nicht genug kennen. sie<br />
haben das paradies, und der kapitalismus zerstört es, um sie hierher vertreiben zu<br />
können. dessen sind sie sich noch nicht genug bewußt. sie vollkommen bewußt zu<br />
machen, ist unsere aufgabe. dafür engagieren wir uns auch. gegen den<br />
zerstörerischen kapitalismus wollen wir gemeinsam hier kämpfen, aber auch da, in<br />
ihren herkunftsländern. der emigration, dein roten faden der revolution folgen. hoch<br />
die internationale solidarität.<br />
der militante ist dermaßen überzeugt davon, der einzige zu sein, der das<br />
multinationale proletariat verstanden hat, daß es ihm keine schwierigkeiten macht, im<br />
namen dieses proletariats zu sprechen, flugblätter zu verfassen, als wären es die<br />
prolos, die sprechen: 'kollegen ... wir ... unser ...'