Schwarze 9
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"diese kolonialwelt ist aufgeteilt, zweigeteilt und wird von verschiedenen<br />
menschenarten bewohnt." (fanon, die verdammten dieser erde, s.30). hier<br />
dunkeltypen, kanaken ete.<br />
„nicht die fabriken. nicht der besitz und nicht das bankkonto kennzeichnen die<br />
'herrschende klasse'. die 'herrschende art' ist zunächst die, die von woanders kommt,<br />
die nicht den eingeborenen ähnelt, die 'anderen'." (a.a.o. s.31)<br />
hier ausländer, fremde, gastarbeiter, hergelaufene etc. hier sind die rollen<br />
offensichtlich vertauscht, die 'herrschende art' ist 'eingeboren', es sind 'die anderen',<br />
die von außerhalb kommen.<br />
„die koloniale welt ist eine manichäische welt ... wie um den totalitären charakter der<br />
kolonialen ausbeutung zu illustrieren, macht der kolonialherr aus dem kolonisierten<br />
eine art quintessenz des bösen.“ (S.32)<br />
hier: messerstecher, faule, verräter, keine arbeitstugend, denken nur an sex etc.<br />
„manchmal geht dieser manichäismus bis ans ende seiner logik und entmenschlicht<br />
den kolonisierten. genau gesagt, er macht ihn zum tier. und tatsächlich ist die<br />
sprache des kolonialherrn, wenn er vom kolonisierten spricht eine zoologische<br />
sprache.“ (s.32/33)<br />
hier: verlaust, ungeziefer, fauler fresser, itakasau, keine menschen etc.<br />
der kolonialismus macht nichts anderes, als dem kolonisierten seine persönlichkeit<br />
zu nehmen. diese entpersönlichung wird ebenso kollektiv auf der ebene sozialer<br />
strukturen empfunden. das kolonisierte volk findet sich so reduziert auf einzelwesen,<br />
die ihre fundamentale kraft aus der gegenwart des kolonialherrn beziehen.<br />
hier: du ... giovanni, mustapha etc.<br />
„die beständig bekräftigte sorge, 'die kultur der eingeborenen bevölkerung' zu<br />
respektieren, bedeutet daher nicht etwa, daß die eingebrachten werte der kultur<br />
berücksichtigt werden. Viel eher läßt sich aus solchen äußerungen der wille zum<br />
objektivieren, zum einkapseln, zum einsperren erkennen. sätze wie: 'die kenne ich',<br />
'die sind so' geben diese gelungene objektivierung wieder. der exotismus ist eine der<br />
formen dieser vereinfachung. außerhalb davon ist für die kolonialherren kulturelle<br />
konfrontation nicht denkbar.<br />
einerseits gibt es eine kultur, der man qualitäten von dynamik, offenheit und tiefe<br />
zuerkennt. andererseits findet man charakteristika, kuriositäten, niemals eine<br />
struktur." (a.a.o.)<br />
in unserem fall: „ich kenne sie ...“ etc. einerseits, und "schöne länder, gute weine ...<br />
etc.“ andererseits.<br />
„der blick, den der kolonisierte auf die stadt des kolonialherrn wirft, ist ein blick des<br />
geilen neides. besitzträume. alle arten von besitz. sich an den tisch des kolonialherrn<br />
setzen, im bett des kolonial-herrn schlafen, möglichst mit seiner frau. der kolonisierte<br />
ist ein neider. der kolonialherr weiß das genau. wenn er ihn bei jenem blick