Schwarze 9
Schwarze 9 Schwarze 9
eligion ist opium des volkes. volk ist opium der militanten. travail-famille-patrie. politische arbeit-gruppe-proletariat. opfer opfer kapitalistische ausbeutung ist unmöglich ohne religion. die arbeiter müssen irgendwoher die kraft bekommen, um ihr opfer akzeptieren zu können. der militantismus ist unmöglich ohne militante moral. die militanten müssen irgendwoher die kraft holen, um ihr opfer akzeptieren zu können. nicht dem kapitalisten sondern dem volke dienen. wie der papst der auch sich als 'diener der diener gottes' bezeichnet (servus servorum dei). der neue kapitalismus, der der arbeiterschaft schon das paradies zum konsum anbietet, kann letztlich auf die religion scheinbar verzichten. konsumzwang statt produktionszwang. die neue linke, die den militanten schon das paradies der kämpfe zum konsum anbietet, kann auch allmählich auf ihre moral scheinbar verzichten. moralische lustbetonung statt moralischer zwang. „il christianismo e gioia“, das christentum ist freude, war das leitmotiv der letzten enzyklika von paul VI. die politische arbeit macht nicht nur frei, sondern auch froh. die verpackung ändert sich, die werbung wird raffinierter, das produkt wird diversifiziert: die scheiße bleibt. gebote der schrift ich bin das proletariat, dein herr. 1. du sollst dem volke dienen. 2. du sollst die richtige linie verteidigen. 3. gedenke des 1.mai, fest- und kampftag. 4. du sollst die väter des sozialismus ehren. 5. du sollst den feind bekämpfen. 6. gerate nicht in unzucht mit der bourgeoisie. 7. beute immer im namen des volkes und für das volk aus. 8. du wirst dein recht in den volksgerichten sprechen. 9. enteigne das großkapital. l0. alle macht den arbeiterräten. proletarier aller länder, vereinigt euch! gebet des geistes
unser proletariat auf der erde dein name werde skandiert deine revolution komme deine diktatur geschehe in der praxis wie in der theorie unseren permanenten kampf gib uns heute und akzeptiere unsere selbstkritik wie wir die aller abweichler akzeptieren und führe uns nicht von den massen weg sondern erlöse uns von dem kleinbürger-sein denn dein ist die revolution, die macht und die zukunft von ewigkeit zu ewigkeit amen. arbeiten, hart und schmerzlich, 'auf dem zahnfleisch kriechen', bis daß die bürgerliche natur ausgeschwitzt ist. der proletarisierungsprozeß ist hart und schmerzhaft. tut buße, das himmelreich ist nahe. aber jauchzet, frohlocket! im schmerz wird der neue mensch geboren. kein karfreitag ohne ostern. der fröhliche militant erlebt seinen advent und seine wiederauferstehung. opferbereitschaft, engagement, treue, demut, unversöhnlichkeit, bekehrungswille: die psychische einstellung des gläubigen bleibt. der militant verteidigt sich konstant gegen seine tendenz, in den glauben, die hoffnung und in die caritas reinzurutschen. er distanziert sich konstant davon. kritische wissenschaft und kein glaube, überzeugung und keine hoffnung, solidarität und keine caritas. - aber seine kritische wissenschaft erzeugt bei ihm schuldgefühle: er ist doch irgendwo privilegiert! er macht doch immer fehler: der weg der richtigen linie ist schmal. - aber seine überzeugung bringt ihn zur bekehrung: (zitate aus einem beliebigen artikel) „ich habe verstanden, daß es so nicht weitergeht" „da ist es mir klargeworden“ „so schien es mir damals“ (vor meiner bekehrung natürlich) „das ist mir während der lehre aufgegangen" „dann bin ich politisch bewußt geworden" reumütige katholiken verlassen ihre herde und kehren in das militantenheer ein. „ich wollte früher missionarin werden", wieviele militanten können das nicht sagen! ist es ein zufall, daß soviele arbeiterpriester stoßmilitante sind? ist es ein zufall, daß die militanten im betrieb ganz schnell wie arbeiterpriester aussehen? ist es ein zufall, daß die lotta-continua-genossen in Italien die 'cattolici' genannt werden, weil sie herdenhaft aus der katholischen bewegung kommen? ist es ein zufall, daß ein piaget jeden morgen vor der arbeit zur messe geht?
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unser proletariat auf der erde<br />
dein name werde skandiert<br />
deine revolution komme<br />
deine diktatur geschehe<br />
in der praxis wie in der theorie<br />
unseren permanenten kampf gib uns heute<br />
und akzeptiere unsere selbstkritik<br />
wie wir die aller abweichler akzeptieren<br />
und führe uns nicht von den massen weg<br />
sondern erlöse uns von dem kleinbürger-sein<br />
denn dein ist die revolution, die macht und die zukunft<br />
von ewigkeit zu ewigkeit<br />
amen.<br />
arbeiten, hart und schmerzlich, 'auf dem zahnfleisch kriechen', bis daß die<br />
bürgerliche natur ausgeschwitzt ist. der proletarisierungsprozeß ist hart und<br />
schmerzhaft. tut buße, das himmelreich ist nahe. aber jauchzet, frohlocket! im<br />
schmerz wird der neue mensch geboren. kein karfreitag ohne ostern. der fröhliche<br />
militant erlebt seinen advent und seine wiederauferstehung.<br />
opferbereitschaft, engagement, treue, demut, unversöhnlichkeit, bekehrungswille: die<br />
psychische einstellung des gläubigen bleibt. der militant verteidigt sich konstant<br />
gegen seine tendenz, in den glauben, die hoffnung und in die caritas reinzurutschen.<br />
er distanziert sich konstant davon. kritische wissenschaft und kein glaube,<br />
überzeugung und keine hoffnung, solidarität und keine caritas.<br />
- aber seine kritische wissenschaft erzeugt bei ihm schuldgefühle: er ist doch<br />
irgendwo privilegiert! er macht doch immer fehler: der weg der richtigen linie ist<br />
schmal.<br />
- aber seine überzeugung bringt ihn zur bekehrung:<br />
(zitate aus einem beliebigen artikel)<br />
„ich habe verstanden, daß es so nicht weitergeht"<br />
„da ist es mir klargeworden“<br />
„so schien es mir damals“ (vor meiner bekehrung natürlich)<br />
„das ist mir während der lehre aufgegangen"<br />
„dann bin ich politisch bewußt geworden"<br />
reumütige katholiken verlassen ihre herde und kehren in das militantenheer ein. „ich<br />
wollte früher missionarin werden", wieviele militanten können das nicht sagen!<br />
ist es ein zufall, daß soviele arbeiterpriester stoßmilitante sind?<br />
ist es ein zufall, daß die militanten im betrieb ganz schnell wie arbeiterpriester<br />
aussehen?<br />
ist es ein zufall, daß die lotta-continua-genossen in Italien die 'cattolici' genannt<br />
werden, weil sie herdenhaft aus der katholischen bewegung kommen?<br />
ist es ein zufall, daß ein piaget jeden morgen vor der arbeit zur messe geht?