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Schwarze 9

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der militant entwickelt der/dem proletariat gegenüber ein hetero/homosexuelles<br />

verhalten.<br />

das proletariat wird als frau angesehen: man macht ihr den hof.<br />

das proletariat wird aber gleichzeitig als archetyp der virilität empfunden.<br />

das proletatiat wird mal alles und alle vergewaltigen.<br />

das proletariat schwebt in den köpfen der genossen zwischen fee- und<br />

märchenprinzerscheinung. die zwei bilder verschwimmen ineinander und vom flou<br />

kommt<br />

langsam ein hexenspuk raus.<br />

der/die militant sucht seine/ihre identität in der beziehung mit der/dem proletariat.<br />

einmal ritter der sage, einmal junge hilflose dame!<br />

vom rauhen rudi im langen marsch zum lässigen lenz mit lahmem arsch.<br />

in seiner sexuellen identifizierung gestört, pendelt der militant, tragischer zwitter, von<br />

hetero- zu homobeziehungen. im netz der zweideutigkeit gefangen hat der militant<br />

eine eindeutige beziehung mit einer vieldeutigen hexe.<br />

die beste rechtfertigung des bürgerlichen kleinlebens ist das militante großleben.<br />

das verhältnis des militanten mit den 'anderen' ist durch die politische arbeit<br />

vermittelt: die anderen sind für den militanten PROLETARIER, ARBEITER,<br />

GENOSSEN, MASSE unterschieden von den kapitalisten und übrigen schweinen.<br />

nur mit diesen idealisierten verarbeitungskategorien hat der militant verhältnis und<br />

beziehung:der rest ist bloß 'rückkehr in die unmittelbarkeit'. diese art der idealisierung<br />

ist eine leugnung des anderen als solchem außerhalb jeder kategorisierung. die<br />

idealisierung als proletarier, arbeiter, masse usw. ist ausdruck der trennung.<br />

trennung zwischen dem militanten und dem 'anderen'.<br />

trennung zwischen dem anderen und seiner idealisierung.<br />

in diesem sinn ist die politische arbeit getrennte kommunikation und kommunikation<br />

der trennung.<br />

die enttäuschung ist für den militanten unvermeidlich, der andere erfüllt die erwartung<br />

nicht. außerdem wehrt er sich auch, bewußt oder unbewußt, gegen jede idealisierung<br />

und pseudokommunikation.<br />

der rückzug in das bürgerliche kleinleben, typisch für den enttäuschten militanten, ist<br />

die konsequente entwicklung aus einer logik der isolierung. das militante großleben<br />

und das bürgerliche kleinleben sind nur äußerlich widersprüchlich. der ex-ultraaktive<br />

genosse, der nur sein kleinleben führt, der genosse der immer bürgerlicher lebt, je<br />

aktiver er 'politisch' wird und der sogenannte 'verräter', der zur reaktion übergeht,<br />

sind nur abarten des echten militanten.<br />

wenn das wort nicht lächerlich wäre, könnte man sagen, daß jeder militante ein<br />

verräter ist.

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