Beiträge zur Sozialen Phantasie
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DETLEF HARTMANN:<br />
VÖLKERMORD GEGEN SOZIALE<br />
REVOLUTION<br />
Versuch einer Kritik<br />
Detlefs Artikel über Bretton Woods in der Autonomie Nr.14 stellt so etwas wie den<br />
theoretischen Überbau der IWF-Kampagne dar. Zumindest seine Versatzstücke sind uns<br />
während der Vorbereitung der Kampagne ständig begegnet. In der nachfolgenden Kritik<br />
versuchen wir, auf folgende Punkte genauer einzugehen:<br />
- den Kapitalbegriff bei Hartmann<br />
- die Herrschaftsformen des Kapitals<br />
- die Kämpfe oder die Klasse<br />
- Hartmann's Geschichtsrezeption.<br />
Uns interessiert, inwieweit D.s Beitrag hilft, die bestehenden Verhältnisse zu begreifen. Denn<br />
nur ein Verstehen dieser Verhältnisse wird uns ermöglichen, eine revolutionäre Praxis zu<br />
entwickeln und die Verhältnisse wirklich zum Tanzen zu bringen.<br />
Detlef hat ein lineares Geschichtsbild, in das er seine Revolutionstheorie einbettet. Er stellt<br />
dem von Marx erarbeiteten Hauptwiderspruch Lohnarbeit-Kapital den Widerspruch<br />
Subsistenz-Kapital gegenüber und wühlt etwas in der Geschichtstruhe, herum um seine These<br />
zu untermauern.<br />
Das Kapital und seine Herrschaftsformen<br />
Wenn Hartmann von planmäßiger Vernichtung spricht und Millionen Hungertote und<br />
Flüchtlinge als das gezielte Ergebnis der "letzten Reform der Weltwirtschaft' betrachtet, so<br />
meint er, einen originellen Beitrag <strong>zur</strong> Kapitalanalyse zu leisten. Das Kapital will einfach nur<br />
sein Ziel der Profitmaximierung durchsetzen; koste. es was es wolle. Für dieses Ziel nimmt es<br />
selbstverständlich auch Millionen Tote in Kauf. Das Kapital muß Profite machen, um<br />
überleben zu können, was in Krisenzeiten schon immer zu Katastrophen für die Klasse<br />
geführt hat (z.B. der 1. Weltkrieg). Diese Konsequenzen sind jedoch kein Ziel, sondern nur<br />
das Ergebnis kapitalistischer Wirtschaftspolitik.