Beiträge zur Sozialen Phantasie
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Kapitalismus keine Identität möglich ist. In der Notwendigkeit, das autonome, alternative<br />
oder auch traditionelle Arbeiterdasein als Identität auszugeben, zeigt sich die Entfremdung<br />
der vereinzelten Individuen. Sie benötigen ein Drittes, wie z. B. die Idee der autonomen<br />
Identität, um sich als Kollektiv zu begreifen und wiederholen somit, was auf<br />
gesellschaftlicher Ebene als Kapital erscheint. Bezüglich der Klassentheorie bedeutet dies,<br />
daß die Klasse für sich zunächst ein negativer Begriff ist, der die Möglichkeit der Befreiung<br />
von der kapitalistischen Unterdrückung umschreibt. Dies bedeutet keinen Abschied vom<br />
Proletariat, diese Feststellung vollzieht nur nach, daß die Klasse an sich nicht notwendig eine<br />
revolutionäre ist. Dieses Dilemma läßt sich nicht durch eine Organisation lösen, da auch diese<br />
eine Vermittlungsinstanz für das fortgeschrittene Bewußtsein mit der kapitalistischen Realität<br />
bleibt.<br />
Was bleibt ist die bewußte Artikulation der "Schizophrenie". Diese hat kollektiv zu<br />
geschehen, wenn das vereinzelte Individuum der kapitalistischen Gesellschaft überwunden<br />
werden soll. Wie die Bewußtwerdung sich gestalten soll, das wäre noch zu klären.