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Beiträge zur Sozialen Phantasie

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ZUR KRITIK DER AUTONOMEN IWF-<br />

KAMPAGNE<br />

Einleitung<br />

Unsere Absicht ist es, im folgenden Vortrag unsere Kritik an der autonomen IWF-Kampagne<br />

darstellen. Da wir selbst in diese autonome IWF-Kampagene involviert waren, handelt es sich<br />

dabei natürlich auch um ein Stück Selbstkritik.<br />

Diese unsere Kritik soll aber keine abstrakte solidarische Manöverkritik sein, wie es viele<br />

autonome Selbstkritiken sind. Uns geht es ums Grundsätzliche - das autonome<br />

Politikverständnis als solches. So wenig wir unsere Kritik in der Belanglosigkeit von<br />

Detailfragen versacken lassen wollen, so wenig wollen wir allerdings auch die autonome<br />

Bewegung pauschal aburteilen. Die Schwächen und Mängel der autonomen Bewegung sind<br />

nicht nur selbstgestrickt - sie haben ihren Grund in den objektiven gesellschaftlichen<br />

Bedingungen linksradikaler Politik. Andererseits läßt sich mit diesen objektiven Bedingungen<br />

nicht jeder Blödsinn entschuldigen. Unsere These ist: Linksradikale Politik heute in den<br />

Metropolen hat nur eine Chance, wenn sie ihre eigene Bedingtheit, ihre Abhängigkeit von der<br />

Metropolenwirklichkeit reflektiert und nicht dieser Realität einen abstrakt moralischen<br />

Anspruch entgegensetzt.<br />

Deshalb beginnt diese Kritik der autonomen IWF-Kampagne nicht mit der IWF-Kampagne<br />

selbst, sondern mit der autonomen Vorgeschichte, mit den Zeiten des Häuserkampfs und der<br />

Anti-AKW-Bewegung. Wir wollen damit zeigen, daß es nicht nur äußere Gründe für die<br />

IWF-Kampagne gab, daß also nicht nur der zufällig in Berlin stattfindende IWF-Gipfel die<br />

Mobilisierung in Gang setzte. Zu diesem äußerlichen Grund kamen innere Gründe, die nur<br />

aus der Geschichte der autonomen Bewegung zu verstehen sind. Diese inneren Gründe<br />

bestimmten dann auch den Charakter der Kampagne.<br />

Nach diesem ersten Teil, der sich mit der Vorgeschichte der Kampagne beschäftigt, geht es<br />

dann im zweiten Teil darum, wie die Ansprüche, die an die IWF-Kampagne gestellt worden<br />

waren, umgesetzt wurden. Und der dritte Teil beleuchtet dann die Widersprüche dieser<br />

Umsetzung noch etwas genauer, vor allem anhand des Verhältnisses von Theorie und Praxis.

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